Doppelgänger Folge #5 vom 2. August 2020

Big Tech Hearings | Aktien | GAFA Earnings | Podcast SEO Learnings | Trump vs. TikTok

Kapitelmarken: 00:05:40.000 Gründertagebuch Avocadostore 00:16:38.000 Big Tech US Kongress Anhörung: Pichai, Bezos, Zuckerberg und Cook 00:43:08 Amazon Earnings und Zukunftsaussichten 01:02:57 Atlassian Earnings 01:06:55 Google Earnings und predictions 01:16:20 Zendesk Earnings und Rule of 40 01:18:28 Shopify Earnings 01:28:23 Apple Earnings: Warum subscription revenue so wichtig ist 01:29:00 Warum Podcasts so wichtig für Spotify sind 01:42:15 Podcast SEO

WirtschaftsWoche Gründertagebuch von Philipp Glöckler aus Oktober 2010: Auf Geldjagd https://www.wiwo.de/erfolg/gruender/gruendertagebuch-auf-geldjagd/5220516.html

Eminem + Jay-Z: The Home & Home Tour im Yankee Stadium (2010) https://en.wikipedia.org/wiki/The_Home_%26_Home_Tour

Jason Calacanis reacts to Big Tech hearings: Grades for Bezos, Cook, Pichai & Zuckerberg https://thisweekinstartups.com/emergency-pod-jason-calacanis-reacts-to-big-tech-hearings-grades-for-bezos-cook-pichai-zuckerberg/

Everything Google CEO Sundar Pichai just said to Congress in 16 minutes https://www.youtube.com/watch?v=Iq_hw3eSIT0

Everything Apple CEO Tim Cook just said to Congress in 15 minutes https://www.youtube.com/watch?v=H6eYLCxxQdA

Everything Amazon CEO Jeff Bezos just said to Congress in 13 minutes https://www.youtube.com/watch?v=F4-Ke0PDmKU

Everything Facebook CEO Mark Zuckerberg just said to Congress in 16 minutes https://www.youtube.com/watch?v=EjU1chIhnug

Twitter: DarthPutinKGB https://twitter.com/DarthPutinKGB/status/1289874101151109120

Twitter: ratemyskyperoom https://twitter.com/ratemyskyperoom/status/1288550763074117632

Corona Amazon Prognose von Philipp Klöckner im OMR #274 Podcast aus April 2020 https://tldl.app/OMR-Podcast-I6EzMUSuGx

The Rule of 40 for SaaS and Subscription Business https://saasholic.com/the-rule-of-40-for-saas-and-subscription-business-4bc2d7bcd868

TLDL, die App, die es auf Philipp Glöcklers Home Screen geschafft hat: https://tldl.app/

Podcast Experte Daniel Sprügel von Maniac Studios: https://maniacstudios.com

Prediction von Pip: Spotify acquires Genius https://twitter.com/pip_net/status/1288032035861336064

Wein der Woche : Bernard Pawis Edelacker Riesling 2018 GG https://www.weingut-pawis.de/

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Willkommen bei dem Doppelganger-Podcast mit Philipp Glöckler und Philipp Glöckner. Jeden Sonntag telefonieren die beiden Philipps und lassen bei einem Glas Wein die Woche Review passieren. Moin Philipp, schön, dass du angerufen hast.
Moin, gern.
Du, sag mal, ich habe mich die ganze Woche gefragt, nachdem du letzte Woche so schön erzählt hast vom Snowboardfahren mit 35, also deinem ersten Snowboardkurs und den Schmerzen, hatte ich zwei Fragen die ganze Woche. A, wie viel Kilo hast du seitdem zugenommen? Und B, kannst du überhaupt Fahrrad fahren?
Ich habe seitdem tatsächlich bestimmt 20 Kilo zugenommen und aber auch schon wieder 12 Kilo abgenommen. Und Fahrradfahren konnte ich relativ gut. In Berlin fahre ich nicht mehr so viel Fahrrad, weil hier alle Parteien, also Fußgänger, Fahrradfahrer und Autofahrer, komplett durchdrehen. Ich bin aber als heranwachsender Mensch unheimlich viel Fahrrad gefahren. Ich bin bestimmt jeden Tag 40, 50 Kilometer gefahren, ohne irgendein Ziel, einfach nur so umzufahren.
Und als wir uns so mit das erste Mal in Berlin getroffen haben, hast du erzählt, dass für dich der größte Punkt Freiheit kam, als du dein Jahresticket für den BVG bekommen hast.
Ja, genau. Die gelbe Umweltabokate von der BVG, finde ich, ein hohes Maß an subjektiver Freiheit. Weil du im wahrsten Sinne des Wortes sehr freizügig bist und ohne Tickets kaufen, ohne irgendwelche Restriktionen eigentlich überall hinfahren kannst. Finde ich relativ wertvoll eigentlich. Sollten Unternehmen ihren Mitarbeitern auch generell bezahlen. Fände ich gut.
Dann lass mal, bevor alle Leute aufhören uns zuzuhören, ganz schnell Werbung machen. Falls ihr auf iTunes hört, bitte Abonnieren drücken. Falls ihr auf Android oder irgendwo anders, auf Spotify oder so hört, nehmt die Telefone von euren Freunden, nehmt eure iPads und drückt Abonnieren für diesen Podcast. Weil wir haben diese Woche gelernt, dass das Abonnieren uns in die Charts hochbringt. Einfach nur abonnieren. Ihr müsst es nicht hören.
Hast du jetzt endlich mal was über Podcast SEO gelernt?
Naja, ich meine, du konntest die ganze Woche nicht schlafen, weil wir auf einmal irgendwie unter den Top 40 von den Business Shows waren.
32 sogar, genau.
Dass du immer so konkret bist.
Apple misst das in den incremental Abos, also in zusätzlich neu abgeschlossenen Abos, denkst du?
Genau, wir kommen ja später noch zu dem Podcast SEO Part. Allerdings, ich hatte ein sehr schönes, nettes Gespräch mit einem Podcast Experten. Name kommt in den Shownotes und Link natürlich auch. Und der hat mir verraten, dass es bei Apple ausschließlich die Abonnenten in den letzten 24 Stunden sind.
Aha, verstehe.
Aber lass uns mit dem Podcast starten. Was haben wir diese Woche auf der Agenda?
Wir hatten zwei große Events diese Woche. Das eine waren die Tech Hearings, das andere die Tech Earnings. Tech Hearings meint, dass die vier CEOs der GAFA-Stocks, der GAFA-Companies, vor dem US-Kongress sich einem Verhör stellen mussten. Und gleichzeitig haben am Donnerstag aber auch alle großen Tech-Konzerne ihre Ergebnisse für das zweite Quartal veröffentlicht. Und darüber können wir wahrscheinlich ausgiebig sprechen. Das ist wahrscheinlich das Wichtigste gewesen diese Woche. Aber bevor wir dazu kommen, würde ich gerne, nachdem du letzte Woche damit geprahlt hast, dass du, bevor du deinen Ruhm in einer Corporate-Karriere versenkt hast, in der Wirtschaftswoche erwähnt wurdest und furchtbar berühmt warst, habe ich dann doch mal Philipp Glööckler Vivo gegoogelt und habe durchaus amüsante Bilder gefunden von einem Leptosom-Gründer, der irgendwie im Bayerischen Hof mit alten Geldadel und irgendwelchen Society-Drachen sich Gründerpreise und Geld in den Hintern schieben lässt. Da steht dann, Philipp Glööckler reiste aus New York zum Bayerischen Hof in München an. Bayerischer Hof? Du durftest doch im Bayerischen Hof schlafen, oder musstest du für die Nacht zum Eden am Bahnhof zurück?
Ich glaube, ich bin tatsächlich direkt nach der Veranstaltung im ICE weiter nach Österreich-Winkel gefahren.
Ach so, okay. Gejett-legged. Und da du ja aus New York angereist bist, ist dann auch so ein Symbolfoto Philipp Glööckler vor der Wall Street bzw. vor der New York Stock Exchange dabei, wo du so ein bisschen aussiehst wie ein rechtsradikaler Intellektueller in Hip-Hop-Klamotten. Dann habe ich gesehen, es gibt ein Gründertagebuch, was dich so ein Jahr lang begleitet. Ich würde vorschlagen, dass ich in den nächsten Podcast jeweils einmal einen Tag aus dem Gründertagebuch verlese, damit die Hörer so ein bisschen mit dir menschen können und deine ruhmreiche Karriere besser verstehen, bevor du die dann beendet hast bei einem deutschen Corporate. Ich fange mal mit dem ersten Tag an einfach, wenn ich darf, auch wenn ich nicht darf. Hier steht, Sekunde, das Vivo Gründertagebuch. September 2010. Seit fünf Tagen bin ich mit Dominik Mühl vom Unternehmen Cat-Cap, das Gründer und Investoren zusammenbringt in New York. Das heißt, ihr brauchtet schon einen Corporate-Finance-Berater. Das zeigt, das Start-Up war von Anfang an in Trouble, um jemanden umkehrt einzusammeln. Heute treffen wir uns mit Händlern von Ökoprodukten und sondieren, wie sich Avocado Store auf dem US-Markt schlagen könnte. Die Händler sind interessiert. Am Ende bin ich überzeugt, dass wir auch in den USA eine Nische besetzen würden. Außerdem kann ich mir vorstellen, eine Weile in New York zu leben. Abends gehen wir zum Abschluss des Kurztrips auf ein Konzert des Rapper Jay-Z und Eminem. Da lese ich, du wolltest eh auf ein Jay-Z- und Eminem-Konzert. Und damit du die Reise von der Steuer absetzen kannst, dann bist du in New York.
Also, ich war im Urlaub in New York mit meinem Kumpel Dominic Mühl, der zu dem Zeitpunkt bei CAD-CAP gearbeitet hat. Also deine erste Annahme, dass wir CAD-CAP gebraucht haben, nein, CAD-CAP hat nie für uns gearbeitet. Und wir haben uns auch den amerikanischen Markt tatsächlich angeguckt. Aber der Grund war der Urlaub. Der Urlaub war, zwei Jungs gehen nach New York, treffen ein paar Freunde und gehen vor allem auf wahrscheinlich das größte Hip-Hop-Konzert der Dekade, Eminem und Jay-Z im Yankee-Stadion. Jeder, der das googeln möchte, Home2Home-Tour, da waren auch alle großen Künstler dabei und es war sechs Stunden Hip-Hop-Festival. Kanye West, dein Freund Kanye West war auch dabei. Dre war auch dabei und, und, und. Und man musste natürlich, das war so, also dieser erste Eintrag von dem Tagebuch war auch ein bisschen Grund oder Zweck, um diesen Gründerpreis zu gewinnen, weil die Story musste natürlich rund sein. Und ich erinnere mich noch, dass ich meinen privaten Urlaub, den ich nicht von der Steuer abgezogen habe und den auch nicht Avocado Store bezahlt hat, dass ich den frühzeitig zurückbuchen musste und tatsächlich so am Tag nach dem Konzert schon zurückgeflogen bin, um halt auf diese Veranstaltung zu gehen. Aber ja, ich freue mich ein bisschen in meiner Vergangenheit zu fühlen. Dank dieses Podcast.
Hast du den Preis dann wenigstens gewonnen auch?
Klar, also wir waren Startup des Jahres 2010 von der Vivo.
Da gab es nicht viele Startups, muss man dazu auch sagen.
Wir waren sogar auch Startup des Jahres von Deutsche Startups 2010. Das haben wir dann kurz danach noch gewonnen.
Ja, Avocado Store gibt es ja auch immer noch. Also nach dem Begang bist du sehr, sehr erfolgreich geworden.
Ja, das hast du dir ja auch aufgeschrieben. Das ist neben dem EBS-Joke, den du immer wieder bringen wirst.
Genau, das sind die zwei, die ich immer wieder bringe. Wir haben letztes Mal vergessen, über Wein zu reden.
Ja, du warst wieder Weinkaufen, habe ich gesehen, auf unserem Instagram-Account.
Genau, es gibt jetzt einen Instagram-Account vom Doppelgänger IO. Und ich war in der Region Saale-Unstruth weinkaufen. Saale-Unstruth ist das nördlichste Qualitätsweinanbaugebiet in Deutschland. Also sozusagen neben Nahe Mosel, was weiß ich, ist Saale-Unstruth. Das ist ein Osterstand zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt. Um Freiburg, Naumburg, Weimar herum so die Ecke. Und da gibt es, wie gesagt, relativ nördlich, aber da gibt es Wein, guten kann man vielleicht nicht sagen, aber die haben so Muschelkalk- und Lössböden. Und die schmeckt man aber nicht raus, diese sandigen Böden, weil da die Weine so fruchtig und, wie sagt man das höflich, die haben eine erfrischende Säure, sodass man eigentlich nichts anderes rausschmeckt, außer viel Frucht und Säure. Und in der Regel schütten die einfach alle ihre Rebsorten zusammen, also verschneiden das oder machen ein sogenanntes Kuvert raus und verklappen das dann als so Rotkäppchensekt oder kriegen ein paar gar nicht so schlechte Supermarktweine damit hin. Aber ich habe mir vom Weingut Berner Pavis aus der Nähe von Freiburg an der Unstruth ein Edelacker Riesling mitgebracht. Das Weingut Pavis ist, ich glaube, das Einzige, was dort Mitglied im VDP ist, also im Verband der Prädikatsweingüter. Und es ist ein großes Gewächs, das heißt, man würde vermuten, es könnte vielleicht doch schmecken. Und der ist gar nicht so schlecht tatsächlich. Immer noch sehr fruchtig, citruslastig, aber kann man im Vergleich zu den meisten Weinen dort trinken. Die anderen sind alle relativ ungenießbar, wenn man das so sagen darf. Aber es ist eine schöne Region. Naumburg hat einen sehr berühmten Dom. In Weimar kann man die Vertreter der Weimarer Klassik bewundern oder sich über die Geschichte informieren oder die Anamalia Bibliothek anschauen. Kann ich sehr empfehlen. So inländischer Urlaub ist ja hoch im Kurs gerade. Saal Unstruth. Macht nur sehr beschränkt guten Wein, aber ansonsten ganz schön. Genau. Was trinkst du? Ich konnte ja so schnell keinen mitbringen. Das wäre logistisch schwer geworden,
ohne bei dir vorbeizufahren in Hamburg. Ich trinke meinen Hauswein Kruger Rumpf wie von der ersten Folge.
War noch übrig, verstehe. Ist immer hier.
Also, lass uns durchstarten. Keine langen Pausen, die Hörer haben nicht so viel Zeit.
Du hattest, ach so, was ich noch sagen wollte, ist, du hattest mich in der letzten oder vorletzten Folge gefragt, ob man TikTok verbieten würde. Und das ist ja erstaunlich schnell wahr geworden. Anscheinend war Microsoft in Gesprächen, die US-Sparte von TikTok weiter zu betreiben, zu übernehmen. Ob das jetzt Sinn macht, weiß ich nicht, ob Microsoft sozusagen die DNA hat, um so ein Produkt weiter erfolgreich zu führen. Aber bei LinkedIn machen sie es ja eigentlich relativ erfolgreich. Da sieht man jetzt keinen groß schlechten Einfluss. Ist nicht noch schlimmer geworden als vorher. Aber dann hat Trump gesagt, dass er das jetzt eigentlich komplett verbieten will in den USA. Und dann hat Microsoft aber auch erst mal die Verhandlung eingefroren, weil sie anscheinend nicht wussten, ob selbst wenn sie es übernehmen, es dann vielleicht trotzdem verboten würde. Bisschen kompliziert. Wie findest du das prinzipiell? TikTok verbieten? Ja oder nein?
Macht das Sinn? Ich finde es halt ganz interessant, weil wir da dann wahrscheinlich auch ein paar amerikanische Apps haben, die am Ende die größten Gewinner werden. Wahrscheinlich Snapchat, Facebook und Byte sein. Byte ist ja eine App von dem Weingründer, also diese Wein-App gemacht hat. Die heißt Byte, hat aber nichts mit Byte Dance zu tun, ist aber relativ ähnlich. Und aktuell wird sie mehr gedownloadet, glaube ich, als TikTok in Amerika.
Und ich glaube, Dubsmash versucht auch ein paar von den Usern zu bekommen. Aber bisher noch relativ erfolglos, glaube ich. Öffnen jetzt alle herzlich die Arme und versuchen, die TikTok-User rüber zu bekommen.
Kannst du dich erinnern, als Instagram mal die AGBs geändert hat und dann IAM in Berlin so viel Traffic bekommen hat?
Ja, klar. Ich lese immer die AGB. Nee, erzähl.
Es gab mal so einen Punkt, das muss 2012, 2013 gewesen sein, da hat Instagram die AGBs geändert. Und das hat irgendeine Highschool in Texas mitbekommen. Und die haben dann daraufhin IAM, das Berliner Start-up, das damals noch sehr ähnlich war zu Instagram, entdeckt. Und die haben richtig Traffic davon bekommen. Und haben dann auch gezeigt, dass sie skalieren können. Das war schon eine interessante Zeit. Es könnte jetzt auch passieren so. Ich glaube, am Ende des Tages wird es so sein, dass irgendwie die chinesische Firma eine europäische Firma zu 30% besitzt und die europäische Firma eine amerikanische Firma besitzt, die wahrscheinlich auch noch 30% in der Holding oder so ist.
Meinst du, dass die was behalten? Ich bin mir nicht sicher. Ich glaube, die werden einfach den Code komplett duplizieren und sagen, wir verkaufen das an eine US-Entity. Ich glaube, Sequoia, die VCs haben sich auch beworben, das eventuell für die weiterzuführen. Oder so ein Konsortium, wo Sequoia dabei war. Was ich ganz spannend finde in den Gedanken, dann müssten wir in Europa ja auch Apps ausschließen. Weil tatsächlich ist es ja so, dass viele der US-Apps in China geblockt sind. Für uns hört sich das ein bisschen wurr an, wenn Trump sagt, wir schließen jetzt eine App hier aus, aus unserem Land. Aber andersrum passiert das ja schon tagtäglich. Also in China ist Twitter, soweit ich weiß, verboten. Das heißt, so absurd ist das gar nicht, auch mal zu sagen, dass wir in den USA eine App aus China nicht zulassen. Wobei, glaube ich, sowohl die rechtlichen als auch technischen Mittel gar nicht so einfach vorliegen würden in den USA, um so ein Network-Ban zu machen. Also eigentlich, da hat Trump wieder was beschlossen oder verkündet, was noch keiner weiß, wie er es umsetzen soll, glaube ich.
Kennst du ein deutsches Start-up, das in China wirklich geschafft hat, Fuß zu fassen?
Nee. Du? Nee. Ich glaube, letztlich gibt es auch zwei Welten. Also China und Rest of the World ist, glaube ich, so eine Dichotomie. Und entweder bist du dort erfolgreich oder ... TikTok war lustig, aber war das vielleicht die erste App, die in beiden Welten erfolgreich war?
Ja, und sie war auch die App, es wurde noch nie eine App so viel runtergeladen weltweit, wie TikTok in Q1.
Ja, das stimmt. Aber die wachsen, das hat man ganz am Anfang, glaube ich, in der ersten Folge erwähnt, dass die neuen Apps immer noch schneller wachsen oder noch schneller zu den ersten 100 Millionen Nutzern kommen, als die der vorherigen. Die nächste wird es noch schneller schaffen vielleicht, was auch immer das ist.
Hoffentlich eine aus Deutschland.
Der lustigste Kommentar kommt übrigens von einem Twitter-Account, der Darth Putin heißt, so wie Darth Vader, nur Darth Putin ist ein Satire-Account, der plaudert, Vladimir Putin zu impersonaten und sagt, der sicherste Weg, TikTok in den Ruin zu treiben wäre, wenn Donald Trump ihn in seinen Firmenkonglomerat hinzufügen würde, weil er bisher alles kaputt gemanagt hat. Fand ich ganz lustig.
Lass uns über die vier CEOs sprechen.
Hast du die Tech-Hearings gesehen, also die Anhörung vom Kongress?
Na ja, du hast mich ja genötigt, deinen Freund Jason auf YouTube zu gucken. Ich habe mir die Zusammenfassung angeguckt, und dann habe ich auf YouTube ein bisschen geschaut, ob ich so einen Zusammenschnitt von den größten Missgeschicken sehe. Und ja, das war so meine Vorbereitung. Generell PR at its finest, würde ich mal sagen.
40 Minuten mit Jason Kaleckernis verbracht und dann einen 5-Minuten-Trailer der Biggest Fails gehört?
Genau.
Das klingt nach dir. Okay, also ich habe auch nicht die ganzen 6 Stunden gehört, aber es gibt 4 gute Videos, die jeweils die Kernthesen der einzelnen CEOs zusammenfassen. Die können wir vielleicht mal auflinken von CNET. Das ist ganz gut gemacht. Da sieht man sozusagen die wichtigsten Äußerungen von Coke, von Zuckerberg, von Bezos, von Sundar Pichai. Das verlinken wir vielleicht mal. Da kann man in insgesamt einer Stunde, falls man geneigt ist, sich das anzuhören, das halbwegs effizient durchhören. Was war dein Eindruck? Auch da übrigens wieder ganz kurz. Da gibt es einen geilen Twitter-Account, der heißt Rate My Skype Room. Der hat einfach nur das Skype-Setup, oder in dem Fall war das Webex von Cisco, dieser 4 CEOs bewertet. Also die schöne Textur im Hintergrund von Sundar Pichai oder dass Mark Zuckerberg aussieht, als wäre er eine Geisel in einer Garage. Und zwar ist sehr unterhaltsam, der Account. Rate My Skype Room auf Twitter.
Also es gab auf jeden Fall einen großen Unterschied zwischen den Gründern und den CEOs. Also Mark Zuckerberg und Jeff Bezos sind ja auch Gründer. Und vor allem Jeff Bezos hat ja so schön erzählt, dass er den American Dream möglich gemacht hat und einfach nur alles macht, damit der Kunde happy ist oder das günstigste Produkt bekommt.
Er hat es insofern dargestellt, dass er erzählt hat, seine Mutter war 17, als sie ihn empfangen oder zur Welt gebracht hat. Dann wurde er vier Jahre später von einem kubanischen Immigranten adoptiert, sozusagen in die neue Ehe. Und dann hat von dem einen hat er irgendwie die Intelligenz geerbt, vom anderen das Grit und sich hochgearbeitet zum reichsten Mann der Welt, der so viel besitzt wie die untere Hälfte der Weltbevölkerung. Ich glaube, so hat er es nicht gesagt. Aber letztlich hat er gesagt, wenn ihr mich jetzt angreift, müsst ihr entweder meine 17-jährige Mutter, einen kubanischen Immigranten oder den American Dream angreifen. Und dann bist du sofort ja nicht mehr patriotisch in den USA. Das war schon ganz schlau. Die kriegen also die ersten fünf bis zehn Minuten, um ein kleines Statement abzugeben, ohne gefragt zu werden. Ich fand, er hat das schon ganz schlau genutzt.
Ja, fand ich auch. Man glaubt ihm das Ganze auch so ein bisschen. Also ich finde, der ist halt einfach so der Supermann, der auf seine Zahlen achtet und halt wahnsinnig getrieben ist. Das, finde ich, kommt bei ihm auch ganz gut rüber und ist halt in dem E-Commerce auch relativ einfach zu sehen. Bei Mark Zuckerberg ist halt, der Typ ist halt ein Roboter. Der war früher schon unsympathisch und ist es halt immer noch.
Aber was sagst du zu Bezos? Da war ja eine der Fragen dieses, ihr habt so und so viel 100.000 Marketplace-Seller, also Third-Party-Seller auf der Plattform. Und schaut ihr euch nicht deren Daten an und kopiert dann die Produkte? Damit wird ja jetzt immer wieder gegrillt. Würdest du sagen, das muss unterbunden werden? Ist das okay, ist das nicht okay?
Ich habe immer gedacht, das wäre deren Strategie gewesen von Tag 1.
Ja, genau. So eine Art Research Lab eigentlich, oder?
Also ja, genau. Im ersten Punkt ist es ja, Third-Party-Händler bieten die Produkte an. Und dann, wenn man sieht, die verkaufen die gut, dann nimmt man die selbst auf Lage. Und dann hast du den ersten Margensprung sozusagen. Du weißt genau, was dich gut verkauft, und das verkaufst du dann. Und im zweiten Schritt gehst du dann weiter und sagst, okay, das kann ich jetzt auch produzieren. Und meines Erachtens war das für mich nie wirklich ein Geheimnis.
Ja, und das macht ja jeder Edeka und der Kaufland auch. Also der verkauft, der fängt ja auch nicht an, die Fackelmann-Zahnstocher zu kopieren, fängt ja auch mit den am meisten populären Produkten, mit der besten Marge oder dem besten Verhältnis von Lagerbarkeit und so weiter an. Das ist ja jetzt nicht so neu, außer sie es natürlich mit einer großen Scale machen. Und was dann aber wieder problematisch ist, glaube ich, ist, einerseits verlangen sie ja Zugang zu den Lieferanten der Händler. Also sie sagen so, ihr müsst uns die Rechnung einreichen, wo ihr das gekauft habt, damit wir sicherstellen können, dass das kein Counterfeit ist, also keine Fälschung ist und so weiter. Dadurch erfahren sie eigentlich, wo ihr das hat produzieren lassen oder gekauft hat. Das ist, finde ich, schon eher problematisch, dass sie durch den Druck der Plattform oder dass sie sozusagen, dass ihre Compliance-Abteilung Fragen stellen kann, die ihnen dann hilft, den richtigen Lieferanten rauszufinden. Und du musst dich ja schon fragen, dass wenn Amazon das Ding günstiger produzieren kann oder in besserer Qualität produzieren, dann ist das halt Wettbewerb. Und ich glaube, das ist auch okay. Also du hast als Händler nicht das exklusive Recht auf irgendeine Knoblauchpresse oder, keine Ahnung, Kerzenauspuster, den exklusiv zu produzieren, denke ich. Aber wenn Amazon sie nicht nur günstiger produzieren kann, sondern dann sich selber irgendwie für die Promotion keine, also du musst ja für die Product Ads oder dieses Placement bei Amazon Media Geld bezahlen und wenn Amazon sich dann mit irgendwelchen internen Verrechnungspreisen oder ohne Gegenleistung dann trotzdem die Eigenmarke auf einen stellt, das finde ich dann schon eher komplizierter als der Fakt, dass sie erfolgreiche Produkte als Private Labels nachbauen. Das wird es noch viel, viel mehr geben auch in Zukunft.
Ich glaube gar nicht, dass sie sich gegenseitig so viele Discounts geben. Ich glaube, dass die schon irgendwie hart versuchen, kompetitiv auch in sich zu sein. Also, dass jetzt das eine Department nicht irgendwie dem anderen da einen Discount gibt. Also beispielsweise Amazon Media Group macht ja, darüber kann man ja Werbung schalten und früher hieß es Amazon Marketing Services noch, das ist so ein bisschen was wie Google AdWords auf Amazon. Und ich glaube, dass die da schon irgendwie recht transparent sind. Oder meinst du, dass die einfach die Plätze da oben verschenken für ihre eigenen Sachen?
Das ist halt schwer, ne? Also, man muss die dann ja wie so ein Profit Center laufen lassen. Was gar nicht so dumm wäre, weil so prüfst du halt, ob du wirklich nicht nur Marktmacht missbrauchst, sondern ob du wirklich konkurrenzfähige Produkte baust. Vielleicht machen sie es sogar so.
Also, ich glaube, dass die halt alles messen. Ich hatte eine witzige Geschichte. Ich war 2014 ein bisschen als E-Commerce-Berater unterwegs und habe mir auch Amazon sehr gut angeguckt für große Marken. Und war dann tatsächlich auf Markensicht das erste Mal bei Amazon Media Group und habe ganz früh in diese Amazon Marketing Services reingeschaut. Und wahrscheinlich war das eine große Chance, die ich nicht gemacht habe. Aber ich hatte damals mit einem Freund überlegt, so eine Beratung nur für Amazon zu machen.
Ja, bist du mal Amazon Media Berater geworden.
Genau, Amazon Media Berater und so. Da gab es ja schon ein paar ganz gute Exits.
Ja, genau, genau. Kommen wir später noch drauf. Weiterhin stark wachsendes Business. Du hattest Zuckerberg schon erwähnt. Der hat eine furchtbar schlechte, also besser als die ersten zwei Auftritte, die er gehabt hat. Der ist ja regelmäßig vorm Kongress aufgrund der, wie soll man sagen, komplizierten Ausgestaltung des Facebook-Geschäfts. Aber der hat wieder extrem schlecht gewirkt. Ich glaube, aber es ist auch schwer, weil er einfach so viel Dreck am Stecken hat. Also er wurde mehrfach darauf angesprochen, dass er bei den Übernahmen von, insbesondere Instagram oder beim Versuch, Snapchat zu übernehmen, irgendwelche Drohs hinein, also dass er eigentlich gesagt hat, so wir kopieren jetzt das Feature und wir kaufen euch und wir schaffen es, wenn nicht auch allein ohne das Feature und die Gründer mehr oder weniger bedroht hat, so hat das die Senatoren zumindest genannt. Und der hat dann so eine lustige, spontane, endogene oder idiopathische Demenz immer entwickelt, dass er relativ aufgesagt wird. Er kann sich, wie alt ist der, 32, 35? Also ein bisschen traurig, wenn ein Mensch, der so ein Unternehmen leitet, ständig unter so einem Gedächtnisverlust leidet. Bin ich ein bisschen besorgt um die Zukunft des Unternehmens. Er hat offenbar viel vergessen von dem, was er in der Vergangenheit gemacht hat, insbesondere das, was vielleicht nicht 100% redlich war. Und das wirklich in jedes Fett. Sie haben ihn auch wirklich versucht, glaube ich, fallen zu stellen. Ich würde sagen, das Zuckerberg-Video ist das, was ich mir am ehesten anschauen würde von den Vieren.
Was ich am witzigsten fand, war der Punkt, wo er gefragt wurde, wie viele Konkurrenten haben sie kopiert? Fünf oder 50?
Er hat ja erst gesagt, ich kann das nicht so, das kann man nicht so zählen. Und dann hat sie gefragt, waren es unter fünf? Fünf bis 50? Mehr als 50? Und auch da sah er, wie er nicht gut aussah. Und dann wurde er, glaube ich, zweimal daran erinnert, dass er unter Eid steht. Also man schwört davor ja auch auf die Bibel, glaube ich. Weil er eigentlich, ich würde jetzt nicht unterstellen, dass er wieder besseres Wissen ausgesagt hat. Aber zumindest hat er den Aussagen, die die Congress Women and Men da hatten, schon per E-Mail nicht entsprochen. Oder eher widersprochen dem, was sie eigentlich schon als Fakten, als E-Mail oder als andere Aussagen empfangen haben. Also er hat wirklich keine gute Führung gemacht. Und wirkte einfach nur, als wenn er entweder es vergessen hat, was er nicht wissen wollte. Oder teilweise schon gelogen hat. Kann man nicht anders sagen, glaube ich.
Ich würde mal sagen, er hat das gemacht, was seine Anwälte ihm gesagt haben. Ja, oder halt nicht die Wahrheit sagen.
Was ich mich halt frage, ist, warum der nicht ... Wenn einfach alles stimmt, was dir vorgeworfen wird, dann ist auch, was willst du noch sagen? Gestehen hat ihm die PR-Sprecherin bestimmt nicht gesagt. Sag mal, die haben recht. Wir möchten ganz erschlagen werden. Die Welt wäre besser ohne uns.
Sag mal, du hast doch 2008 auch schon in Berlin gelebt, oder?
Mhm.
Warst du damals auf dieser Veranstaltung, wo Mark Zuckerberg war und so erzählt hat, wie er gegen das SchuDiVZ irgendwie kämpfen möchte?
Äh, nee. Du?
Ja, weil ... Ja, tatsächlich. Und da gab es so eine Veranstaltung. Ich hab nicht mehr ganz geguckt, wo. Aber da hast du den halt noch erlebt, wie er damals war. Und der war ja schon immer so ein Nerd. Und dann hattest du so eine Phase, fand ich, von 2010 bis 2014, wo der, glaub ich, sehr viel gecoacht worden ist von außen. Das hast du ja oft bei so CEOs.
Genau. Was ich noch weiß, ist, dass 2008 bei seinem Besuch dann am Ende ein paar Berliner Gründer und Leute aus der Gründerszene dem sozialbehinderten Kind so ein bisschen Berlin zeigen mussten und so tun, als wären sie Freunde und so ein bisschen ihn bespaßt haben. Dann abends. Weil er nicht sofort irgendwie erst am nächsten Tag zurückgeflogen ist. Dann wurde er so ein bisschen rumgeführt. Und hat so soziales Leben imitiert mit ihm zusammen.
Okay, da war ich natürlich nicht dabei. Aber man hat damals schon gesehen, dass der halt eher so ein Nerd ist.
Da warst du mit dem Flieger nach New York zurückgeflogen.
Genau. Und ja, ich hätte gedacht, dass der sich wesentlich besser vor der Kamera schlägt. Aber auch wie Jeff Bezos, die sagen halt das, was die Anwälte sagen. Was ich auch überraschend fand, war, dass man die Konkurrenz nicht kaufen darf. Ich habe immer gedacht, das wäre der Grund für M&A-Deals.
Ja, aber eben nicht, wenn du irgendwie 70% Markteinteil hast. Dann kannst du nicht einfach noch was dazu kaufen. Aber das ist tatsächlich spannend. Ich glaube, nach dem Hearing jetzt wird Facebook keine relevante Firma. Vielleicht können die irgendwie so einen 50-Millionen-Aquihire noch machen, wo sie eine kleine Technologie oder ein kleines Team kaufen. Facebook wird keine relevante Firma, die in einem ähnlichen Markt unterwegs ist. Oder auch nur einen adjacent Markt, also einen naheliegenden Markt zum Kernmarkt Social Media, mehr kaufen dürfen.
Also TikTok werden sie nicht kaufen.
Genau, aber selbst würden sie es versuchen. Es ist ja finanziell gar nicht mehr so einfach bei TikTok. Die machen ja schon gut Umsatz. Aber würden die versuchen, noch irgendwas zu verkaufen, in der Range, wie ein WhatsApp oder Instagram damals war, zwischen 1 und 5 Milliarden, 19 Milliarden war es, ich glaube, das würde nie wieder durchgehen. Gerade nach diesem Hearing auch. Es wurde ja diskutiert, sollte man Instagram nicht zurückauflösen, den Mercher? Also sollte man das nicht wieder entflechten und sagen, Instagram wäre viel besser unterwegs allein. Es hätte niemals gekauft werden dürfen, weil es ein Konkurrent war. Nee, aber wenn du schon dominant bist, dann wird normalerweise verhindert, ich glaube, es ist im deutschen Kartellrecht genauso, dass du diese Dominanz nicht noch weiter ausbauen kannst. Deswegen durfte Springer zum Beispiel eine Zeit lang mal nicht weitere Lokalzeitungen übernehmen. Und hat das Geschäft dann mehr oder weniger aufgegeben oder in die Funke Mediengruppe verkauft, glaube ich. Weil sie dann sozusagen durch die Verbreitung der existierenden Zeitschriften schon so dominant gewesen wären, dass man ihnen jetzt nicht noch irgendwie die, keine Ahnung, bayerischen Zeitschriften dazugegeben hätte. Das macht ja auch Sinn.
Ja, auf jeden Fall. Aber ich kann schon verstehen, dass die halt in E-Mails irgendwie so untereinander schreiben, dass sie die irgendwie platt machen wollen oder sowas. Also es wurde ja jetzt so sehr viel ... Ich meine, am Ende sind das halt Jungs, die in Ivy League Universities waren und irgendwie Sport und Macht und Gier getrieben sind. Und das wird wahrscheinlich in der Kommunikation der E-Mails auch irgendwie so vorkommen. Bloß wenn die VCs im Hintergrund dann richtig Druck machen und die Aktionäre. Ja, ich fand das jetzt nicht so überraschend.
Das finde ich mal spannend, dass denen niemand relativ früh am Anfang sagt, was man nicht in E-Mails schreiben sollte. Also ich glaube, man hat doch eigentlich so ein Bauchgefühl oder ein bisschen Instinkt dafür, dass wenn man sagt, wir sind stärker als die, lass uns die mal platt machen oder den Sauerstoff wegsaugen. So was schreibt man doch nicht in E-Mails, sondern sagt, kannst du mal kurz in mein Büro kommen? Ich muss mal was mit dir besprechen.
In Deutschland hat man das schnell gelernt, weil man auch die Samwa hatte und die E-Mails manchmal geleakt sind.
Ja, lass uns doch mal weitergehen zu Tim Cook von Apple. Der kommt eigentlich ganz gut dadurch, weil er einfach, wo wir wieder bei dem Thema sind, eigentlich in keinem Markt wirklich dominant ist. Bei Google kannst du relativ klar sagen, sie sind im Suchmarkt mit 85% Marktanteil weltweit und über 90% in Deutschland. Da sind sie ja so absolut dominant, dass sich gar keine Frage nach einem Monopol stellt. Bei Apple wird das viel schwerer und den will man natürlich so ein bisschen beim App Store ankernen, pinkeln. Aber da hat er einen schlauen Move gemacht, dass er sagt, wir entscheiden da mehr oder weniger über den Gedeih und Verderb von den Apps im App Store. Aber es gibt ja auch Web-Apps. Also eine Webseite ist ja auch eine App oder es gibt ja die Apps von Google und Applikationen, die gibt es ja überall. Das heißt, der App Store bei Apple ist eigentlich auch nur ein kleiner Teil und trotzdem ein ganz offenes, großes System. Ich glaube, es wird wirklich schwer, auch Apple zu regulieren und diesen Markt zu definieren, in dem sie angeblich dominant wären und ihre Marktmacht ausüben.
Ich glaube, Apple hat einfach auch den Premium-Vorteil. Die sind die Premium-Marke, die alle lieben, die alle haben wollen und sind halt Luxus. Und deswegen werden die sagen, wir verdienen mit Daten kein Geld. Die spielen das auch auf die Karte, das hilft denen auch ungemein.
Er hat 14-mal Quality und Privacy wieder gesagt, klarzustellen.
Genau das.
Dass er nicht zu den bösen Jungs gehört. Entschuldigung.
Genau, und das andere ist halt, was die Lüge ist, ist Web-Apps. Alle App-Entwickler verdienen auf iOS ihr Geld. Keiner auf Android oder es ist irgendwie 80-20. Also die sind schon...
Jetzt argumentiere ich mal dagegen. Ich sage dir, früher hättest du dem Mediamarkt oder Phobos oder Eskom 30% abdrücken müssen, damit dein Computerspiel da im Laden steht. Oder du hättest eine CD drucken müssen, das kostet Geld. Du musst die distribuieren, du musst Werbung machen und da stellst du es online und dann ist es distribuiert an die 600 Millionen reichsten Menschen der Welt. Ist das nicht ein fairer Preis, 30% dafür, dass dein Produkt die 600 Millionen reichsten Menschen der Welt erreicht?
Ich fände es besser, wenn sie ein bisschen weniger nehmen würden und man dafür denen ein bisschen mehr Marketinggeld gibt. Stell dir vor, du würdest nur 5% fürs Payment zahlen, also dafür, dass die App weltweit distribuiert wird. Und dafür kannst du dann entscheiden, ob du noch sichtbarer im App-Store bist durch Marketing.
Ja, ich...
Da kannst du auf jeden Fall mehr rechnen mit.
Ich denke, die müssen noch besser differenzieren zwischen den Subscription-Models und den In-App-Käufen. Wenn ich mir das pinke Diamantschwert in irgendeinem Spiel kaufe, das ist halt eh virtuell. Ob die dann 30% davon abbekommen, halte ich für weniger problematisch als wenn ein Spotify da 30% abdrücken muss, die dann am Ende von den Musikerrechten und so weiter abgehen. Aber dazu kommen wir vielleicht später noch bei den Spotify-Earnings-Fallzahler schaffen. Genau, Bezos hatten wir, Sundar Pichai von Google. Ja, also Google ist eh die Company, die sich am meisten mit Antitrust beschäftigen muss in den USA. Das heißt, der musste sich wieder anhören, dass sie den Content von Unternehmen klauen, eigene Produkte rausbauen, die oben drüber stellen. Letztlich, dass die Teilnahme am Google-Index so ein bisschen als Freibrief für die Verwertung der eigenen Inhalte gedeutet wird. Und dass sie ihre eigenen Produkte promoten, oben drüber stehen. Das ist ja eigentlich ausreichend festgestellt schon, dass das ontekomplettiv ist. Das Komische ist eben nur, dass das DOJ, das Department of Justice in den USA, da relativ wenig hinterher geht bisher. Aber wenn es irgendein Antitrust-Verfahren geben wird in den USA, wird es ganz sicher Google sein. Und da gibt es auch schon viele Bundesstaatsanwälte, die da langsam hinterher sind. Da hat er eine gute Figur gemacht ansonsten, finde ich, oder?
Ja, was ich so witzig fand, war, dass er so sagte, wir machen es so einfach, dass unsere Nutzer, die können ganz einfach in den Privacy-Settings, können sie das dann einstellen, dann tracken wir sie nicht mehr.
Ach so, da ging es um die Frage, ob sie als Google Double-Click gekauft hat. Also, dass eine Ad-Exchange für den Displaywerbungmarkt. Da hatten sie versprochen, dass sie die Nutzerdaten nicht mit den Suchdaten kombinieren würden. Um a, die Nutzer nicht zu verschrecken, keine schlechte PR zu haben und überhaupt die Übernahme auch durchzubekommen, glaube ich.
Und ich glaube, sogar mit den Gmail-Daten, oder?
Ja, wahrscheinlich. Und dann haben sie es 2016 oder so eben doch gemacht. Und das musste er sich vorhalten lassen. Und das, wo sie vorher klar gesagt haben, das wäre nicht schlau, das zu tun, warum es dann 2016 doch schlau war, das alles zu kombinieren. Was dann dazu führt, dass, wenn du Bangkok-Reise suchst, dann irgendwie dich woanders die Werbung verfolgt, übers ganze Internet seitdem.
Und würdest du Leuten empfehlen, Gmail zu nutzen, oder nicht?
Ich würde es überhaupt nicht empfehlen. Also, ich würde mich jetzt auch nicht entschieden dagegen aussprechen. Aber es kommt so ein bisschen auf den Kontext an, glaube ich. Ich würde es nicht einem Politiker empfehlen oder einer Person des öffentlichen Interesses, glaube ich. Einen kleinen Start-up vielleicht. Ich weiß nicht. Was spricht dagegen, was spricht dafür, aus deiner Sicht?
Ja, wenn man alles so lesen kann und sehen kann. Also, die Leute haben ja Angst um ihre Daten immer. Aber auf der anderen Seite ist es, glaube ich, online das beste E-Mail-Tool.
Ja, ich glaube, die Gefahr ist eher der menschliche Faktor. Also, dass irgendwann ein Ex-Freund, der da arbeitet, oder eine Ex-Freundin mitliest. Ich glaube nicht, dass Google da Leute im Keller hat, die jetzt die privaten E-Mails von Leuten durchlesen. Das ist Quatsch. Natürlich werden die ausgewertet, natürlich wird Werbung, wenn wir jetzt den E-Mails mitgehen und herschicken, wo wir unseren Sommerurlaub verbringen, oder unseren Skiurlaub, dann sehen wir natürlich Skiwerbung irgendwann. Das ist ja ganz klar. Also, dass die automatisiert ausgewertet werden. Dass die jemand wirklich liest, glaube ich nicht. Aber du hast natürlich immer die Gefahr, dass dieses Twitter-Problem eintritt, nämlich dass dann irgendein überambitionierter Mensch aus deinem Privatleben oder ein Stalker oder was weiß ich, dann vielleicht doch zu lang dazu gelangt. Das Problem ist halt immer. Aber das hast du bei einem anderen E-Mail-Provider ja auch. Also, je nachdem, wie gut es verschlüsselt ist und wie die Rechte verteilt sind in der Firma. Aber ich weiß nicht. Und was man immer sehen muss, ist, wenn die Alternative ist,
also oft ist die Alternative,
ja, wir machen unseren eigenen E-Mail-Server auf unser Company-Domain und hosten die bei einem kleinen deutschen Hoster, dann würde ich sagen, das Privacy-Risiko, dass jemand in deinen eigenen Server einbricht, ist so viel höher. Also sozusagen die Gesamtsecurity ist bei Google eigentlich höher. Und dann nehme ich lieber das Risiko, dass Google das ausliest oder dieses minimale Risiko, was da verbleibt versus ich habe eine irgendwie halbsichere Lösung bei einem kleinen Mini-Hoster, wo alle drei Jahre einem eingebrochen wird.
Ja, das sehe ich genauso. G Suite für kleine Start-ups oder für kleine Unternehmen finde ich super, privat.
Zu großen hast du es ja noch nicht gebracht.
Genau, bei großen ruft man dich dann an.
Genau, und dann berate ich in Richtung E-Mail.
Genau, Transformation natürlich. Also noch mal, mein letztes Learning, das war eher jetzt aus der Joke-Ecke. Ich finde, Put your mask on ist das Neue, halte bitte deinen Mund. Hast du das gesehen?
Ja, da gab es diesen unverschämten, wie ist der? Johnson? Nee, nicht Johnson. Johnson war der ...
Den Namen müssen wir nicht erwähnen. Es ist besser, wenn wir ihn nicht erwähnen. Aber auf jeden Fall, der sollte zweimal seinen Mund halten und hatte seine Maske nicht auf. Und dann wurde immer so recht direkt gesagt, put your mask on. Und ich finde, das ist so, das könnte man auch in Meetings oder in Podcasts, könnte man das auch irgendwann mal bringen, dass man einfach an die Klappe hält.
Es liegt auch daran, dass die wirklich nur 5 Minuten Zeit haben und es unheimlich frech ist, wenn du dann in die Redezeit anderer Leute rein ... Die haben ja die ... Also, was ja absehbar, jeder der Tech-Bosse versucht natürlich, auf Zeit zu spielen. D.h., die wollen alles gern genauer erklären, als es nötig ist, um Zeit zu gewinnen, damit weniger Fragen gefeuert werden können. Und die Abgeordneten haben es aber eigentlich sehr gut hinbekommen, denen relativ klar zu sagen, wenn ihre Frage beantwortet ist, wenn sie auch sehen, es führt nicht in die richtige Richtung, ihnen einfach zu sagen, das geht jetzt von unserer Zeit ab, wir nehmen einfach die nächste Frage. Das wollte ich noch sagen, ich finde, die Politiker haben eine überwiegend sehr gute, bis auf den Typen mit put your mask on, haben die eine überwiegend sehr informierte und diligent, wie sagt man, eine ... Ich kann das Wort nicht nennen. Also, die schienen kompetent in dem Thema zu sein, haben gute Fragen gestellt, die nicht so einfach wegkommen lassen. Jeder hat so ein bisschen sein Fett abbekommen, haben sich unterschiedlich geschlagen, aber die Politiker haben insgesamt eine eher gute Figur gemacht, auch im Vergleich zu vorherigen Hearings, fand ich. Muss man auch mal sagen.
Ja, das fand ich auch. Sollen wir zu den Earnings gehen?
Genau, was weißt du denn schon über die Earnings? Weil ich jetzt bestimmt wieder eine Stunde Monolog vor mir habe. Was weißt du denn schon?
Ich weiß nur, dass wir Feedback bekommen haben, dass wir nicht nur über die Großen sprechen sollen, sondern auch über die Kleinen. Das heißt, du musst dich mehr auseinandersetzen oder hättest dich in der letzten Woche mehr darauf vorbereiten sollen, als du es wahrscheinlich gemacht hast. Aber ich habe jetzt auch was Gutes, einen Ego-Booster für dich.
Zu meiner Verteidigung muss man noch sagen, ich habe ja auch noch einen Job.
Na gut, ich habe natürlich immer Urlaub.
Ja, Ego-Booster, gib her.
Ego-Booster. Ich habe, glaube ich, in Erinnerung, dass du Anfang April 10 Milliarden für Amazon prognostiziert hast.
Ja, ganz so viel sind es nicht geworden. Aber die Geschichte war ja, also ich habe vermutet, beziehungsweise deduziert, die Anhaltspunkte waren, Amazon war zusehends ausgelastet. Also sie haben sozusagen unter der Belastung der Lieferung gestöhnt und geächtzt. Sie haben ihr Marketing komplett eingestellt, zumindestens in Kontinentaleuropa. Sie haben ihre Preisvergleichs-Feeds reduziert. Sie haben das Suchmarketing bei Google, glaube ich, komplett unterlassen eine Zeit lang. Was alles sehr dafür sprach, dass sie unter unheimlich hohem Volumen, in Anführungsstrichen, leiden. Also man hat gesehen, dass die Kapazität komplett ausgelastet ist. Was dafür spricht, dass sie unheimlich viel Umsatz gemacht haben und weit mehr, auf den sie vorbereitet wären. Dann habe ich mich dazu hinreißen lassen, zu sagen, dass die eventuell bis zu 10, also man überlegt dann so, wie viel mehr Umsatz kann Amazon eigentlich machen mit bestehenden Ressourcen. Und wenn sie selber schon zugeben, dass sie Kapazitätsprobleme haben, die sie dann mit dem Marketing einstellen, das ist wahrscheinlich so 30 bis 50 Prozent, die sie so am Peak noch schaffen. Und dann habe ich mir irgendwie zurechtgerechnet, dass das so ungefähr 10 Milliarden mehr Gewinn sein müsste, der dabei rausspringt. Und ich habe das bei dem OMR-Podcast auch gesagt. Einfach weil, der einfache Grund, es gab keine Möglichkeit, das Geld auszugeben. Marketing hat keinen Sinn gemacht, weil sozusagen die Lieferkette eh ausgelastet ist. Man hätte nicht ein Produkt mehr ausliefern können, hätte man mehr Geld in Marketing gesteckt. Das heißt, wenn die Marketingquote oder die Marketingausgaben runtergeht, geht die Marge automatisch hoch. Das heißt, es muss aus mehr Umsatz überproportional mehr Gewinn entstehen. Das ist quasi die Logik dahinter. Es ist ja keine große Prediction, sondern letztlich nur das Extrapolieren von bestehenden Zahlen. Und dann habe ich das so postuliert und drei Tage oder vier Tage später geht Jeff Bezos an die Presse und sagt, ja, normalerweise wäre das Q2, also das vergangene Quartal, damals das zukünftige, wahrscheinlich ein sehr gutes Quartal für uns, wo wir vier, fünf Milliarden Gewinn machen würden. Aber wir werden das alles ausgeben, um irgendwie den Covid-Challenges gerecht zu werden. Dann hat Scott Galloway dieses Narrativ erfunden, dass Amazon die erste virenfreie Supply Chain baut. Also, sie schaffen, dass ihre gesamte Lieferkette, ihre Logistik, ihre Lagerhaltung sozusagen vom Virus isoliert wird, die Angestellten getestet werden und sie eventuell in einem Fall einer noch weiter sich ausbreitenden Epidemie die einzigen lieferfähigen oder operationalen Händler eventuell wären. Ein Großteil des lokalen Retails wäre geschlossen, war und ist wieder in den USA. Und dann ist man davon ausgegangen, beziehungsweise hat Jeff Bezos damit die Erwartungen so weit gesenkt, dass die Analysten der Wall Street glaubten, dass Amazon weniger als eine Milliarde noch Gewinn machen würde, also gerade so an der Gewinnschwelle kratzen würde. Davon habe ich in einem unserer letzten Podcasts nochmal wiederholt, dass ich glaube, dass es nicht möglich ist, so viel Geld wie Amazon jetzt sozusagen unfreiwillig dazu verdient, was heißt unfreiwillig, also den Umsatz möchten sie schon gern, aber den Gewinn möchten sie ungern versteuern, aber dass es unmöglich ist, um einmal nach diesen Gewinn, diesen Exzessgewinn oder diesen überufernden Gewinn irgendwie noch sinnvoll auszugeben, weil du schaffst es nicht, fünf oder sechs Milliarden Dollar in deine Lieferkette zu investieren. Amazon hat rund eine Million Angestellte, du hättest über 5000 Euro oder Dollar pro Person nur in deren Gesundheit stecken müssen. Das ist einfach faktisch, glaube ich, gar nicht möglich, so viel zu investieren in die eigene Logistik. Und jetzt kamen am letzten Donnerstag mit allen anderen Tech-Konzernen die Amazon-Zahlen raus und tatsächlich, die Analystenschätzung war, dass Amazon 1,50 Dollar ungefähr pro Aktie verdienen würden, tatsächlich haben sie 10 Dollar pro Aktie verdient. Das entspricht ungefähr einem Operating Income von 6 Milliarden, die sie gemacht haben, das ist 90 Prozent mehr als im Vorquartal, oder im Vorjahr, das heißt, sie haben den Gewinn fast verdoppelt und der Umsatz ist um 40 Prozent gestiegen. Das klingt vielleicht im Vergleich zu einer Software-Company oder so gar nicht so viel, aber Amazon hat jetzt dieses Quartal 90 Milliarden Umsatz gemacht. Und das auf dem Level nochmal 40 Milliarden mehr zu machen, ist schon unheimlich schwer. Plus, dass man sagen muss, wenn Amazon sagt 90 Milliarden Umsatz, dann sind davon eigentlich nur 50 Milliarden ihr eigenes Retail-Geschäft und Sekunde, so 18 Milliarden sind ihr Marktplatzgeschäft und das ist ja nur ihr Innenumsatz. Um das kurz zu erklären, wenn ich für 100 Euro einen Turnschuh kaufe auf Amazon, bei einem Marktplatzhändler, dann bekommt Amazon da vielleicht nur irgendwas zwischen 10 und 15 Prozent Marge davon oder Fulfillmentgebühren. Und das ist sozusagen der einzige Umsatz, den sie verbuchen. Die anderen 85 Euro sind sogenanntes GMV, Gross Merchandise Volume oder Value, also das vermittelte Umsatz an den Händler. Und, gießt gerade Wasser nach?
Das ist mein Zeichen, dass du langsam zum Ende kommen solltest.
Okay, ich beeile mich. Genau, also von den 18 Milliarden Marktplatzumsatz, die Amazon dieses, Sekunde, sind das 18? Ich muss kurz nachschauen. Genau, 18 Milliarden Third-Party-Seller-Services heißt das, aber das ist letztlich der Marktplatzumsatz. Also, wenn Händler über Amazon verkaufen, da stehen halt eher so 100 bis 120, 130 Milliarden tatsächlicher Umsatz, der über Amazon getätigt wurde, sozusagen als GMV dahinter. Das heißt, insgesamt hat Amazon wahrscheinlich über 200 Milliarden Umsatz gemacht, in dem Quartal, in drei Monaten. Und wenn du auf der Basis oder auf der vorherigen Basis noch 40 Prozent wachsen kannst, ist das schon enorm. Und diese 40 Prozent Wachstum setzen sich zusammen aus ihr eigenes Retail-Geschäft, also wenn sie selber Ware ankaufen und verkaufen, ist um 48 Prozent gestiegen, also noch höher. Dann ihre Physical Stores, also Amazon Go und die Buchläden und vor allen Dingen Whole Foods. Das ist leicht geschrumpft, logischerweise, weil sie einfach auch geschlossen waren. Die Third-Party-Seller-Services, also Amazon Marketplace, ist um 52 Prozent gewachsen, also über 50 Prozent gewachsen. Nochmal, Amazon Media ist auch mit 40 Prozent gewachsen. Alle kommen wir gleich zu, aber die anderen Tech-Konzerne haben alle Einbrüche in den Werbeeinnahmen. Amazon Media ist im Vorquartal 44 Prozent gewachsen, in diesem Quartal immer noch 40 Prozent gewachsen. Also die haben weit weniger unter dem Einbruch der Werbekosten zu leiden. Einziges kleines Problem ist, das AWS ist von 33 Prozent Wachstum, hat sich verlangsamt auf 29 Prozent Wachstum. Das ist ein, das AWS, das sogenannte Cloud-Geschäft von Amazon, also Amazon Web Services, und ist natürlich super margenstark. Und was sich durch alle Tech-Konzerne durchzeigt, ist, dass die Cloud-Umsätze sich tatsächlich eher schlecht entwickelt haben. Also bei Amazon ist es von 33 auf 29 Prozent runter, bei Microsoft von 61 Prozent Wachstum auf 47 runter, bei Google Cloud von 52 auf 43 Prozent runter. Also sieht man relativ starke Einbrüche im Wachstum. Also die wachsen noch ganz solide, muss man auch ganz klar sagen, aber die Geschwindigkeitswachstums hat sich stark verlangsamt.
Hast du eine Erklärung dafür?
Ich versuche eine zu finden, und meine bisherige Variante ist, man muss dabei immer bedenken, dass die Inanspruchnahme des Internets ja stark gestiegen ist im letzten Quartal. Dadurch, dass wir alle Homeoffice machen, dass wir den ganzen Tag Netflix gucken und so weiter, also ich Homeoffice machen, du Netflix gucken, dadurch steigt die Inanspruchnahme dieser ganzen Cloud-Geschäfte, weil alles, was wir machen, Zoom, wie gesagt, Netflix, Spotify, das liegt alles in einem dieser drei Services. Entweder bei AWS gehostet, bei Microsoft Azure oder in der Google Cloud. Und dadurch kommt es allein zu mehr Umsatz, dadurch, dass wir das mehr benutzen. Und wenn trotzdem die Umsätze sinken, dann heißt das für mich relativ klar, dass sozusagen das neue Geschäft, also das neue Startups, Instanzen buchen auf der Cloud, oder auch größere Konzerne, dass das wahrscheinlich ausgeblieben ist. Weil allein die Mehrananspruchnahme müsste schon so ein fast 30-prozentiges natürliches Wachstum sein. Und wenn die dann langsamer wachsen, dann heißt das wahrscheinlich, dass die Neukundenverkäufe sehr, sehr stark, nicht mehr stark wachsen oder vielleicht sogar stagnieren oder zurückgehen, was wiederum, glaube ich, ein sehr guter vorlaufender Indikator für die Gesamtkonjunktur ist. Also wenn Firmen mehr Cloud-Instanzen buchen, ist das letztlich, also nicht finanziell als Investition zu sehen, aber es ist ein guter Indikator für Investitionstätigkeit insgesamt und auch für das Entstehen neuer Startups oder neuer digitaler Geschäftsideen. Und wenn diese Umsätze runtergehen, ist es für mich ein starker Indikator, dass die nächsten Quartale in der Softwarebranche eventuell kompliziert werden können. Weil würde es den Firmen allen gut gehen, würden die weitere Instanzen dazu buchen oder es würden neue Kunden entstehen, es würden mehr Firmen in die Cloud migrieren und das alles passiert gerade nicht und deswegen sinkt das Wachstum da.
Ich glaube, dass unheimlich viele Firmen jetzt optimieren, dass die jetzt die letzten vier Jahre oder zehn Jahre halt immer wild dazu gebucht haben. Und jetzt ist halt Kostendruck und jetzt fängt man auf einmal an, irgendwie sich sein Setup anzugucken und zu schauen, wo man hier optimieren kann und wo man runterschrauben kann.
Du schaust, ob du die Bildverarbeitung nur einmal am Tag und nicht alle zwei Stunden laufen lässt.
Oder deine BI oder was auch immer.
Ja, guter Punkt. Ist bestimmt Faktor. Also bin ich total richtig. Also das Bestreben gibt es in vielen Unternehmen gerade, dass sie sagen, wir gucken uns IT jetzt auch mal von der Kostenseite an, was normalerweise in der Wachstumsphase überhaupt nicht relevant ist oder weit weniger relevant ist. Kommt bestimmt hinzu. Ich glaube, es ist nicht der alleinige Effekt,
aber gehört auf jeden Fall dazu. Der andere Punkt von dir ist auch richtig. Vor allem so ein Cloud-Deal, das ist ja vor allem in Corporates halt schon irgendwie ein Prozess, der dauert. Und der ist halt seit März auf Hohl. Da wird halt kein neuer Deal mehr abgeschlossen.
Ja, genau. Ansonsten, was noch ganz spannend ist bei Amazon, die Fulfillment-Kosten sind leicht hochgegangen. Da waren das ungefähr 26 Prozent des, also vorher heißt immer im gleichen Quartal des Vorjahres, waren das 26 Prozent des Umsatzes, haben sie wieder für Fulfillment, also für die letztlich Logistik, Lager, Versand usw. ausgegeben. Die sind jetzt durchaus hochgegangen auf 27,5, also um 1,5 Prozent gestiegen. Das liegt einerseits ein bisschen an Covid, also dass man doch ein bisschen Vorsorge treffen muss in den Lagern, dass man die Leute nicht mehr so nah zusammen haben kann usw. Aber wenn man überlegt, dass man ständig an der maximalen Kapazität arbeitet, die Kosten am Kapazitätsmaximum sind natürlich immer höher als am Kapazitätsoptimum. Das heißt, man muss irgendwie Nachtzuschläge zahlen, die mussten Hazard-Pay, also zwei Dollar mehr pro Stunde zahlen in den USA als Covid-Zulage. Dadurch steigen die Fulfillment-Kosten ein bisschen. Die steigen aber auch, weil der Anteil der Marktplatzhändler steigt. Die Marktplatzhändler, habe ich vorhin gesagt, wachsen mit über 50 Prozent, das Amazon-Geschäft knapp unter 50 Prozent. Wenn der Anteil der Marktplatzhändler steigt, müssen die Fulfillment-Kosten steigen, weil Fulfillment vom eigenen Amazon-Umsatz ein relativ kleiner Teil ist. Also wenn Amazon selber einen Schuh verkauft, dann ist Fulfillment vielleicht nur 10, 15 Prozent davon. Wenn sie einen Schuh über einen Händler verkaufen, dann behalten sie ja nur 15 Prozent. Von diesen 15 Prozent ist der Fulfillment-Anteil dann aber relativ groß, weil das ja quasi die Leistung ist, die sie dem Händler bieten. Das heißt, je mehr Marktplatzumsatz hat, desto mehr Fulfillment-Kosten hat man prozentual auch. Verstehst du das? Dann versteht uns die Hörer auch.
Ja, aber ich frage mich, ob sie für den Marktplatz nur 15 Prozent machen. Nehmen sie für die Distribution nicht auch was? Also wenn jetzt...
So zwischen 10 und 18 Prozent, glaube ich. Je nachdem, ob du es ans Lager lieferst, ob du es sozusagen nur den Verkauf haben möchtest oder ob du es Fulfillment haben möchtest. Rangiert es so zwischen 10 und 18 oder 18 Prozent.
Ich versuche, mich in 2014 zurückzuversetzen. Aktuell kann ich dir nicht widersprechen. Also, ja, lassen wir es mal so stehen.
Und was aber sehr klar zu sehen ist, ist, dass die Marketingkosten waren. Die waren vorher bei ungefähr sieben Prozent, was schon eine sehr, sehr gute Marketingquote ist eigentlich, sieben Prozent. Also eigentlich ist das die Kur auch, die Kosten-Umsatz-Relation. Und die ist jetzt auf unter fünf Prozent gefallen. Zum Vergleich, in Zalando gibt sieben, acht Prozent des Umsatzes ungefähr aus. Also es gibt, sagen wir mal, acht Cent aus, um einen Euro Umsatz zu machen. Amazon ist im Moment auf vier Prozent runter. Und dabei muss man wieder bedenken, das ist jetzt gerechnet auf die nur 90 Milliarden Umsatz. Tatsächlich machen sie eigentlich, wenn man das sozusagen fair vergleichen möchte, machen sie eigentlich 200 Milliarden Umsatz. Das heißt, die Marketingquote hätte sich eigentlich fast halbiert in der Zeit. Weil sie eben gar kein Geld mehr ausgeben müssen, um zusätzlichen Umsatz zu bekommen. Weil sowieso die Leute Amazon gerade die Bude einrennen. Der Lebensmittelumsatz ist gestiegen bei Amazon. Auch die ganz normalen Sachen und so weiter. Also es ist eine Marketingquote, von der man einen Traum hat. Wenn ich mir irgendwie einen Retailer anschaue oder auch irgendwie eine ganz normale Direct-to-Consumer-Marke, wenn irgendjemand davon unter fünf Prozent Marketingkosten hat, ist das eigentlich der feuchte Traum aus Business-Sicht. Und da ist Amazon jetzt angekommen und dementsprechend waren die Reaktionen auf die Zahlen auch. Also bis auf die Cloud-Umsätze waren die so großartig, dass der Kurs ist, glaube ich, am darauffolgenden Tag um vier, fünf Prozent hochgegangen. Insgesamt haben die vier Tech-Konzerne übrigens 250 Milliarden an zusätzlicher Marktkapitalisierung geschaffen am nächsten Tag. Dadurch, dass alle Hammerzahlen eigentlich reported haben. Das ist das Brutto-Sozialprodukt von Finnland, was nur die vier größten Tech-Konzerne an einem Tag, am nächsten Tag hinzugewonnen haben an Valuation oder Marktkapitalisierung. Genau, das war es eigentlich. Ach so, der Outlook für Amazon, der war auch noch extrem gut. Der hat den Kurs natürlich auch getrieben, weil sie sagen, im nächsten Quartal gehen sie davon aus, dass sie wieder über 90 Milliarden liegen eigentlich. Also zwischen 86 und 93 oder so was sagen sie. Aber das werden dann in der Regel 91, 92 werden. Obwohl sie den Prime Day, der normalerweise im dritten Quartal ist, ins vierte Quartal verschoben haben. Das heißt, obwohl sie keinen Prime Day machen im dritten Quartal, glauben sie trotzdem, dass sie wieder 90 Milliarden Umsatz machen oder in der Spanne. Was sozusagen extrem bullish ist oder auch eine sehr hohe Konfidenz gibt für die Analysten, dass das Ding wirklich auch nachhaltig sehr, sehr gut geht, solange ein Teil der Corona-Effekte anhält. Und es zeigt aber auch, dass Amazon sich überhaupt dazu hinreißen lässt, eine Prognose abzugeben. Die meisten Unternehmen geben gerade keine Prognose ab, weil sie sagen, COVID-19 ist so eine Externalität oder ein externer Schock. Wir wissen nicht, wie unser Geschäft in drei Monaten aussehen würde. Aber Amazon sagt relativ klar, wir geben eine Spanne, die ein bisschen breit ist, zwischen 86 und 93 Milliarden Dollar. Aber sie glauben einschätzen zu können, wie das Geschäft aussieht in den nächsten drei Monaten. Und das heißt, dass sie entweder glauben oder wissen, dass COVID weitergeht oder dass sie glauben, dass ein großer Teil der COVID-Effekte einfach sustained wird, also dass der beibehalten wird und sozusagen keine kurzfristige Natur hat. Was Amazon mit dem Geld jetzt aber – achso, und was auch noch spannend ist, das internationale Geschäft von Amazon war bisher defizitär. Also Amazon hat in Polen, Deutschland, UK und Italien, Frankreich so viel Geld investiert, dass sie noch kein Geld verdient hatten bisher. Aber durch COVID ist auch das internationale Geschäft, und das ist tatsächlich dann von der Einsparung der Marketingkosten getrieben, hat quasi aus Versehen Break-Even geschafft innerhalb von einem Quartal. Ist von minus 600 Millionen auf plus 350 Millionen Break-Even gegangen. Oder noch einfacher gesagt, Amazon hat dieses Jahr oder dieses Quartal mit den gleichen Marketingkosten wie im Vorjahr 40 Prozent mehr Umsatz gemacht. Das ist vielleicht die einfachste Erklärung, die man geben könnte, was offensichtlich gut ist. Und hätte man im März bei den Tiefständen, also wo COVID das erste Mal aufkam und so ein bisschen Panik herrschte, hätte man da Amazon nachgekauft oder gekauft, hätte man bis Status heute sein Geld schon verdoppelt. Weil es gibt, glaube ich, viele Leute, die sich immer fragen, ist Amazon nicht schon zu teuer, ist es nicht schon zu gut gelaufen? Und wir geben ja keine Empfehlung für Aktien oder so, aber natürlich sich das zu fragen. Aber wie gesagt, man hätte nur innerhalb dieses Jahres mit Amazon sein Geld auch verdoppeln können. Was keine Garantie dafür ist, dass es nochmal klappt.
Wir müssen noch ein bisschen lernen, dass wir mit unserer Community reden und auch auf die hören. Uns wurde ja gebeten, dass du nicht nur Amazon einschätzt und Google, sondern auch die kleineren. Hast du irgendwas dir angeschaut, irgendeine Firma, die jetzt nicht zu den Gaffer gehört?
Atlassian hat auch noch, das kennen vielleicht auch die meisten, Atlassian hat reported. Atlassian ist dafür bekannt, dass sie eine Software, es ist eine Service Solution, die Jira heißt, unter anderem Jira, distribuieren oder herstellen, produzieren. Und Confluence gehört, glaube ich, dazu. HipChat. HipChat ist so ein schlechtes Slack, das dazu geführt hat, dass jemand Slack bauen musste, weil es so schlecht war. Was gehört noch dazu, Viet? Weißt du das?
Ist Trello nicht auch dazu gehört, das nicht aufzunehmen?
Kann sein, dass die es gekauft haben.
Aber ja, am Ende kannst du doch sagen, dass eigentlich jeder Entwickler mit Jira arbeitet, um seine Tickets abzuarbeiten.
Genau. Das ist letztlich das Operating System für agile Webentwicklung, kann man schon so sagen, oder? Und deswegen, ich habe Atlassian, ich mag, ich finde die Produkte alle nicht besonders gut. Also HipChat finde ich ein grottenschlechtes Kommunikationstool. Ich finde, Jira tut den Job, aber ist auch nicht supergeil. Confluence ist ein internes Dokumentations- slash Kommunikationstool in einer Unternehmung. Ich finde die alle nicht groß. Das ist letztlich wie Wikipedia so ein bisschen, wo du so eine Struktur von Dokumenten bauen kannst, sodass Leute, so eine Wissensdatenbank innerhalb der Firma, zumindest das ist mein Verständnis. Ich finde die Tools alle nicht super, aber ich habe die Aktie tatsächlich mal gekauft, weil die hat diesen geilen Nervfaktor, dass egal in welche Firma du kommst, alle Entwickler erwarten, dass du mit Jira arbeitest. Das heißt, du hast so ein bisschen wie Salesforce fast, oder noch stärker sogar als Salesforce das Pattern. Das heißt, die Leute, mit denen du arbeiten willst, erwarten, dass du diese Software benutzt. Und was gibt es Besseres als Firma, als wenn du sozusagen komplett von den Ambassadors und den Leuten in der Firma vertrieben wirst, also den tatsächlichen Endnutzern, wenn die dem CFO oder Gründer sagen, wir erwarten, dass wir mit Jira arbeiten, wenn wir Entwickler werden sollen. Und dafür, dass sie eigentlich so einen guten Status haben, sind sie, und dass man glauben würde, dass eventuell agile Zusammenarbeit sowas im letzten Quartal eher Rückenwind hatte, haben sie aber relativ schlechte Zahlen geliefert, sind in Anführungsstrichen nur mit 30% gewachsen, was für Software as a Service nicht super spannend ist, und dafür, dass sie nicht unheimlich viel Geld verdienen, konnten keinen großen Vorteil schlagen aus der ganzen Work-from-home-Economy. Vielleicht, weil es einen Mangel an Neugründungen gibt. Also für den User-Wachstum brauchen die natürlich entweder Corporates, die in eine agile Entwicklungsumgebung sozusagen eine Transition machen, oder sie brauchen neue Firmen, die gegründet werden und ihre erste Atlassian- oder Jira-Lizenz kaufen. Eventuell ist das nicht im ausreichendem Maße passiert. Ich hätte gedacht, es wäre ein Covid-Gewinner, ist aber eigentlich so gewachsen wie auch immer, nicht schlecht, aber auch nicht super gut, ist vorher aber ganz gut gelaufen. Das heißt, war jetzt eher enttäuschend, ist nach den Zahlen so ein bisschen eingebrochen. Und ich überlege sozusagen die kleine Position, die ich da auch hatte, noch aufzulegen. Vom Produkt war ich eh nicht überzeugt. Und offenbar scheint dieser verbesserte Vorteil nicht so 100% zu ziehen. Darf ich jetzt wieder eine große machen?
Okay, eine noch.
Was interessiert dich denn am meisten?
Ich habe einen guten Tweet gesehen von dir zu googeln. Den könntest du vielleicht erklären?
Ach so, googeln. Da habe ich auch so ein bisschen getroffen mit meinen Predictions. Also Google hat tatsächlich, wie ich gesagt habe, das war auch nicht schwer vorauszusehen, das erste Quartal mit negativen Wachstum, das ist die euphemische Formulierung für sie sind geschrumpft, haben sie geschafft. Das heißt, der Umsatz von Google ist um 2% gesunken, also von Alphabet, von der Gesamtholding. Und der Umsatz des Suchgeschäfts, über den ich ja größtenteils rede, wenn ich mich darauf beziehe, ist sogar um 9,8% gesunken. Das habe ich relativ klar gesagt, dass ich damit rechne. Es ist, wie gesagt, auch absehbar, dass das Suchgeschäft einem gewissen Druck unterliegt, einfach weil die gesamte Travel-Branche, also die Reisebranche, ausgefallen ist als Spender oder als Advertiser bei Google und dass viele andere Industrien auch advers betroffen sind. Dadurch fallen viele Werbeausgaben weg. Das muss sich im Ergebnis widerspiegeln und hat jetzt in dem Fall dazu geführt, dass das Suchgeschäft von Google 9,8% gefallen ist. Was ich spannend finde, ist, dass zur gleichen Zeit bekannt wurde, dass das GDP, also das Bruttosozialprodukt der USA insgesamt auch um 9,5% gefallen ist. Und Sundar Pichai, der CEO, hat bei einem Interview vor mehreren Wochen mal gesagt, da wurde er gefragt, wie sich das Google-Geschäft wohl entwickeln würde mit COVID. Und da meinte er sinngemäß, dass Ihr Business ist somewhat representative of the whole economy. Also es steht so ein bisschen für die Entwicklung der Gesamtwirtschaft, wie Google sich entwickelt. Und was ich da eigentlich raushöre, ist, dass Google doch nur bestätigt, dass sie eine Steuer oder eine Tax auf die Wirtschaftsaktivität aller Unternehmen sind. Also wenn die Gesamtwirtschaft 9,5% schrumpft und meine Firma schrumpft, oder mein Suchgeschäft schrumpft 9,8%, obwohl Google ja überhaupt nicht von COVID betroffen wurde. Die ganzen Google-Ingenieure konnten alle im Homeoffice weiterarbeiten. Also die mussten nicht zu Hause bleiben, beziehungsweise die mussten zu Hause bleiben und konnten zu Hause arbeiten. Aber da hat jeder weitergearbeitet und trotzdem schrumpft die Firma 9,5%. Also entweder haben die in dem Monat nur an Sachen gearbeitet, wo sie netto was kaputt gemacht haben, oder es ist einfach so, dass wenn die 25.000 schlauesten Ingenieure der Welt daran arbeiten, irgendwelche Ad-Click-Raten um 0,1% zu verbessern, dass es halt doch so ist, dass Google nur eine Steuer ist auf was andere Unternehmen im Internet und teilweise offline verdienen. Und deswegen schwankt Google eigentlich nur noch positiv und negativ mit dem gesamten Wachstum des Internets oder des E-Commerce. Macht das Sinn?
Ja, finde ich schon. Ich fand auch interessant die Frage, die Alexander Graf darunter gesetzt hat. Hast du das noch vor Erinnerung, dass Google halt die Produktsuche verliert, sie gegen Amazon? Das scheint irgendwie jedem klar zu sein. Aber was wird Google noch verlieren oder wo wird Google noch Relevanz verlieren?
Ja, die Frage, also wie ich sie verstanden habe, kann man auf Twitter nachlesen, war, was ist der Disruptor von Google? Also Xing wird von LinkedIn angegriffen, StudiVZ wurde von Facebook gekillt. Was ist, was Google killt? Und die Antwort ist meiner Meinung nach, und das hatten wir auch im letzten Podcast schon gesagt, es ist halt nicht eine Firma, es wird nicht ein neues Google geben. Und zumindestens das sehe ich nicht, dass es ein neues Google gibt, was Suche besser macht. Die Gefahr ist, dass sozusagen die Vertikalisierung der Suche, das ist für spitze kommerzielle Anlässe, also ich will ein Hotel buchen, ich will ein Produkt kaufen, ich will einen Flug buchen, ich will eine Versicherung wechseln. Für diese Use Cases entwickeln sich sogenannte Household Brands, also dass der Nutzer im Kopf ein Relevanz Set hat oder auch nur einen präferierten Anbieter, an den er denkt, und er muss nicht mehr zu Google gehen, um zu wissen, wo es die einfachste Möglichkeit gibt, Hotels zu buchen. Oder er muss nicht mehr zu Google gehen, um zu wissen, wo er sich die AirPods nochmal bestellen kann. Und das ist, glaube ich, was das Google-Kerngeschäft angreift, die Vertikalisierung, die vertikale Disruption der Suche, das Verhalten, das Nutzer an den Tag legen, dass sie selbst für einfachste Einkaufsvorgänge noch zu Google gehen, das wird immer weniger passieren, weil sie genau wissen, was die sogenannten Destination Sites sind, also wo muss ich hingehen, um ein bestimmtes Produkt zu kaufen. Das weiß der Nutzer, das hat er oft in seiner App, das heißt, wenn du ein Hotel buchst, einen Flug buchst, dann buchst du das ganz oft schon direkt über die App, das heißt, du musst nicht mehr suchen, um zu wissen, wo man bei Lufthansa einen Flug buchen kann oder wo man bei Airbnb eine Ferienwohnung buchen kann. Du kennst deine präferierte Seite, du gehst sofort da hin, und das ist aber alles, also vor fünf Jahren hat Google genau daran noch Geld verdient, dass du sagen, dass du Ferienwohnungen eingibst, und das machen Leute einfach immer weniger, weil sie wissen, was die relevanten Ferienwohnung-Player sind oder die relevanten Flug-Player. Und das ist, was Google bestimmt nicht von heute auf morgen killen wird, aber was es nach und nach so ein bisschen reinfrisst in das Kerngeschäft, nämlich Suche. Abgesehen davon haben sie trotzdem einen satten Gewinn gemacht. Der Gewinn kommt hauptsächlich aus dem Cloud-Geschäft, aus den sogenannten Other Revenues, das ist der Google Play Store, das ist der Hardware-Umsatz, das ist YouTube vor allen Dingen, was YouTube wächst nicht mehr dynamisch, das hat vorher mit 30% sehr stark oder 33% sehr stark gewachsen, wächst dieses Quartal jetzt nur noch mit 6%, das liegt relativ klar am Einbrechen der Werbeeinsätze insgesamt, obwohl die Inanspruchnahme da auch steigt, das heißt, der Volumeneffekt auf YouTube ist relativ positiv, aber man muss sich vorstellen, dass die Werbetreibenden einfach gerade nicht am Marktplatz aktiv sind, deswegen ist überhaupt ein positives Wachstum schon ein gutes Ergebnis in dem Fall.
Aber wieso wächst Cloud? Bei Amazon AWS wächst nicht so krass, wie wir erwartet haben?
Die wachsen nicht so stark wie erwartet, sie wachsen nicht so stark wie im Vorquartal, aber sie wachsen alle. Also die Cloud wächst, die wächst und ist hoch profitabel weiterhin. Sozusagen die Geschwindigkeit oder das Momentum, mit dem sie gewachsen ist, das ist, was leidet. Ein Wachstumsgeschäft ist trotzdem ein hoch profitables Geschäft, die Cloud, sowohl bei Google als auch bei Amazon als auch bei Microsoft.
Ich glaube, bei Google in der Cloud ist auch G Suite und Gmail und alles drin.
Genau, genau und das läuft ja auch weiter und produziert Gewinne. Das Kerngeschäft, ich würde mich dazu hinreißen lassen zu sagen, ich glaube, wir werden im Searchgeschäft keine zweistelligen Wachstumsraten mehr sehen. Also es ist im Q4 2019, also im Weihnachtsquartal letzten Jahres, ist das Suchgeschäft noch mit 16,5% gewachsen. Und ich glaube, das war das letzte Quartal in der Geschichte von Google, wo es zweistellig gewachsen ist. Ich glaube, ab jetzt wird es, vielleicht wenn sozusagen nächstes Jahr das zweite Quartal wieder normal ist, dann holt man diese Corona-Verluste nochmal auf und kann es kurzfristig vielleicht mal ins zweistellige Quartal geben. Aber ich glaube, das Gesamtwachstum des Search-Businesses von Google, nicht das Gesamt-Alphabet, sondern nur das Such-Business bei Google, wird nicht mehr zweistellig wachsen in Zukunft oder nur ganz knapp. Wenn überhaupt, nur weil Local dazu gezählt wird. Also falls Local nicht einzeln ausgewiesen wird, dann wächst es nicht mehr. Wenn Local da reingeht, dann werden sie durch diese Guaranteed-Badges, die sie eingeführt haben, damit werden sie jetzt jedes Quartal eine Million mehr Umsatz machen. Das würde das nochmal retten. Aber das Suchgeschäft, was wir heute kennen, wächst einstellig und das ist die langweiligste Tech-Firma der Welt, wenn das so ist. Und deswegen hat Google auch ein 28 Milliarden Stock-Buyback-Programm angekündigt, also ein Aktienrückkauf-Programm. Das heißt, die Firma kauft ihre eigenen Aktien zurück, um sozusagen eine negative Dilution zu haben, also einen negativen Verwässerungseffekt. Die Aktie, die du als Aktionär hältst, wird dadurch tendenziell ein klein bisschen mehr wert. Das stützt den Aktienkurs, weil Google selber sozusagen am Markt aktiv werden muss. Sie kaufen Aktien am Markt ein. Dadurch wird dein verbleibender Aktien einen minimalen Anteil wertvoller und der Kurs steigt dadurch, dass Google selber als Käufer am Aktienmarkt auftritt. Das machen typischerweise nicht Firmen, die in einer Wachstumsphase begriffen sind. Das machen Firmen, die zu viele liquide Mittel haben und die nicht wachsen und über das Stock-Buyback-Programm ihren Aktionären bessere Renditen verschaffen wollen. Noch eine kleine Firma?
Noch eine kleine und dann Spotify und dann Podcast-SEO und dann Feierabend.
Apple können wir noch kurz machen.
Okay, sag Apple an.
Wir machen einfach ganz schnell. Also kleine Zendesk ist sehr ähnlich zu Atlassian. Zendesk ist, wenn man eine Kundenservice-Mail an ein Unternehmen schreibt, dann bearbeiten die in der Regel diese E-Mail mit einem CRM-Software, also Customer Relationship Management Software namens Zendesk. Die hilft einfach nur diese Tickets oder diese Kundenanfragen effizient zu verarbeiten. Hätte ich auch gedacht, ist ein Covid-Gewinner, hat auch eher enttäuscht, 8% verloren nach den Zahlen. Ganz ähnlich wie Atlassian, knapp 30 oder nur 27% Umsatzanstieg auf 250 Millionen Umsatz, verliert dabei immer noch 31 Millionen und baut die Verluste aus. Und was ganz wichtig ist bei sogenannten Software-as-a-Service oder SaaS-Aktien, sie fällt damit so ein bisschen aus der sogenannten Rule of Forty raus. Das ist eine Daumenregel, die man anwendet, wo man sagt, dass Software-Aktien, solange die Summe aus Profitmarge und Wachstum 40% oder was Größeres ergibt, ist es ein mehr oder weniger gesundes Unternehmen. Das heißt, wenn der Umsatz um 30% steigt, kann ich 10% Verlust machen und das ist noch okay. Mach ich 20% Verlust und der Umsatz steigt nur um 10%, dann bin ich meistens in Trouble, weil ich dann diesen strukturellen Verlust, wird dann lange dauern, den auszubauen. Sowohl Zendes als auch Atlassian strugglen so ein bisschen mit dieser Rule of Forty und das ist sozusagen an Analysten oder an Leute, die sich regelmäßig SaaS-Docs anschauen, ein schlechtes Signal, wenn man diese Rule of Forty nicht mehr erfüllt. Wir packen vielleicht einen kleinen Link in die Show, um zu erklären, warum das wichtig ist. Hatte ich auch mal die Aktie, habe ich gerade geschaut, habe ich inzwischen schon einen Verkauf gehabt. Ansonsten eigentlich ein Unternehmen, was wirklich so ein bisschen fast Infrastruktur für Customer Service auch geworden ist, aber 27% Wachstum ist in diesem Quartal oder in diesen Zeiten schon enttäuschend, weil es einfach so viele Tech-Docs gibt, die noch attraktiver sind. Zum Beispiel Shopify. Ach, Shopify, das müssen wir auch kurz erwähnen, weil das ein Deutscher ist. Die haben auch reported. Was da spannend ist, Shopify ist ein Shop-System, was relativ niedrigschwellig verfügbar ist für jeden kleinen Mom- und Pop-Shop. Haben laut E-Marketer 6% Marktanteil im E-Commerce-Markt. Zum Vergleich, Amazon ist bei 37%, aber das sind 6%. Und 6% heißt, sie sind größer als eBay. Also sie sind der zweite Player nach Amazon inzwischen. Sie haben eBay überholt. Die liegen bei 5,4 oder 5,7 oder so. Und Shopify wird wirklich, ohne dass es wahrgenommen wird, sozusagen es wird kaum wahrgenommen, es wird unheimlich groß gerade, hat seinen Umsatz verdoppelt und die Geschwindigkeit des Umsatzwachstums gesteigert. Also die ist eigentlich seit dem IPO mal gesunken, ist irgendwann mal mit 100% gewachsen, dann mit 80, dann mit 60. Und jetzt wächst es wieder mit 100%, also hat den Umsatz verdoppelt. Also hat auch sehr stark vom E-Commerce in der Corona-Phase profitiert. Hat den Wert der verkauften Waren, das GMV, Gross Merchandise Volume, haben wir vorhin drüber gesprochen, auf 30 Milliarden um 120% gesteigert. Und zum Vergleich, wir haben vorhin gesagt, Amazon ist bei 90 Milliarden, Shopify ist sozusagen beim echt, okay, bei Shopify ist GMV, wenn wir dann die richtige Kenngröße bei Amazon wären, dann eher diese 200 Milliarden, die ich so Pi mal Daumen berechnet habe. Aber auch das sind halt 15% von Amazon, das ist eine relevante Größe. Also das ist größer als die, sozusagen als ein eBay oder die nächstgrößten Player. Der Innenumsatz, also den sie selber verbuchen, sind dann knapp unter einer Milliarde, 714 Millionen, weil sie nur 2,5% Take Rate nehmen. Also sie knöpfen dem Händler eigentlich nur im Schnitt 2,5% von der Transaktion ab, was sie eben auch so populär macht. Aber schon krass, dass sie eigentlich 1 Sechstel der Größe von Amazon schon geschafft haben und viel, viel schneller wachsen. Also sie kommen da jedes Jahr näher ran an den Amazon Umsatz. Ist fast ein bisschen unheimlich, das so zu glauben. Aber wenn man, ja. Ja.
Das glaube ich noch nicht.
Ja, das glaube ich noch nicht. Aber das krasse ist halt, du siehst halt, jeder von uns hat, ich würde behaupten, jeder von uns oder fast jeder hat schon mal auf Shopify gekauft. Du siehst es nur nicht, weil sie die gesamte Custom Experience dem Händler überlassen. Also die, wenn du nicht den, den Orderflow von Shopify zufällig kennst, würde dir nicht auffallen, dass du bei Shopify gekauft hast. Das heißt, deswegen traut man denen nicht zu, dass sie 1 Sechstel so groß sind wie Amazon. Tatsächlich hat man aber selber vielleicht auch 1 Sechstel so viel Geld da ausgegeben wie bei Amazon. Man weiß es nur nicht. Man kann es aber extern so ein bisschen oder outside in so ein bisschen nachverfolgen. Es gibt eine Webseite, die heißt Build With, also gebaut mit auf Englisch oder trends.buildwith.com und da kann man sich die Verbreitung von Jobsystemen anschauen und von anderen auch, ist ganz spannend, also wenn man sich mit SaaS Aktien, Software-as-a-Service Aktien beschäftigt, da kann man eigentlich sehr gut sehen, wie bestimmte Produkte Verbreitung im Internet finden. Also diese Build With crawlt einfach die 1 Million größten Seiten des Internets und schaut, welche Footprints von gewissen Software-Systemen da drauf sind und dann kannst du sehen, ob Leute gerade Senders deinstallieren oder installieren oder Shopify noch neue Händler findet oder eher nicht. Und da sieht es schon sehr nach einem dynamischen Wachstum aus, also als ob die Zahlen stimmen sollten.
Ja, was ich da spannend fand war, dass WooCommerce, also der Service, mit dem man seinen WordPress-Blog zu einem E-Commerce-Shop bauen kann, dass die immer noch doppelt so groß sind. Also Shopify hat glaube ich 2 Millionen Shops dort auf Build With und WooCommerce, was wirklich ja kein Mensch kennt außerhalb von unserer Bubble, die haben 4 Millionen.
Ja, aber WooCommerce auch umsonst glaube ich, oder? Das heißt, die haben viele tote Installationen. Bei Shopify, das kostet nach 14 Tagen nicht viel, aber es kostet irgendwie 29 Dollar oder so. Das heißt, es wird nicht viele tote Installationen geben. Bei WooCommerce, das kann halt jeder mal ausprobieren und dann gammelt es halt im Code rum und wird dann gezählt, obwohl halt kein Umsatz mehr drüber läuft. Das ist der Unterschied.
Ja, Point taken.
Genau. Apple. Du bist ja Apple-Jünger. Ich gebe dir einen ganz kurzen Update zu Apple. Hat auch den Umsatz um 11 Prozent gewinnen um 12 Prozent gesteigert, obwohl man gedacht hätte, vielleicht haben die Leute kein Geld, neue iPhones zu kaufen. China hat sich ganz gut erholt nach Covid. Und ich glaube, Apple hat einen ganz starken Work-from-home-Tailwind, also Rückenwind, weil, also der Gesamtumsatz ist um 10 Prozent gestiegen oder 11 Prozent. Aber der iPad-Umsatz ist um 31 Prozent gestiegen und ich würde behaupten, dass es hauptsächlich Homeschooling, also dass die Kinder ihr eigenes Tablet bekommen, um Schule zu machen oder auch einfach nur ruhig gestellt zu werden. Und vielleicht auch Leute wie ich, die sich ein iPad als sozusagen Telekommunikations-Video-Conferencing-Mittel kaufen. 30 Prozent mehr iPads im Vergleich zum vorher Verkauft, ist auf jeden Fall eine Hausnummer. Macs wurden, also der Laptop-Computer, der Mac wurde 22 Prozent öfter verkauft. Sicherlich auch, weil Leute, die gewohnt waren, im Office am Computer zu arbeiten, zu Hause neuen Rechner brauchten. Teilweise waren Macs in der Covid-Zeit, weiß nicht, ob du das mitbekommen hast in Hamburg, aber in Berlin waren Macs halt ausverkauft. Also du hast wochenlang keinen neuen, also du musstest irgendwelche Drecks, Acer oder was weiß ich, Maschinen kaufen, weil irgendwie die vernünftigen Lenovos oder Macs ausverkauft waren bei den gängigen Händlern. Durch auch Kameras, Mäuse, alles, was du im Homeoffice brauchst, war eine Zeit lang ausverkauft. Dann das Service-Revenue, das habe ich letzte Folge, wer die nochmal hören möchte, erklärt, warum das so wichtig ist für Apple. Apple möchte idealerweise oder aus Shareholder-Sicht nicht bewertet werden wie ein Hardware-Produzent, sondern wie eine Software- oder Subscription-Company, deswegen muss das sogenannte Service-Revenue, also was man für die iCloud ausgibt, für iTunes, für den App-Store, für Apple TV, weil darauf einfach ein viel höheres Multiple, eine viel höhere Bewertung bezahlt wird, möchte Apple diesen Teil ausweiten. Das ist ihnen gelungen. Jetzt 22% des Gesamtumsatzes in Services. Das werden sie versuchen über die nächsten Jahre auf Richtung 30-40% zu steigern. Die Wearables sind auch überdurchschnittlich gewachsen, das sind größtenteils die iWatches und, wie heißt das, AirPods? Ja, genau. Was letztlich ein Subscription-Modell ist, also du verlierst die so oft, dass du sie einmal im Jahr neu kaufen musst.
Da würde ich auch noch sagen, dass die Masken Apple unheimlich gut geholfen haben, noch mehr AirPods zu verlieren.
Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Das ist das schönste implizite Subscription-Modell der Welt sowieso. Und das alles vor dem Hintergrund, dass Apple seine Flagship-Stores in der ganzen Welt schließen musste. Also Apple war eine der ersten, die ihre Stores geclosed haben wegen Covid. Das heißt, all diese Zahlen, diese Mehrumsätze beziehen sich auf ein Quartal, in dem die meisten Stores geschlossen waren. Das heißt, es war größtenteils oder viel E-Commerce-Umsatz und schon ganz gute Zahlen. Noch das Spannende, Apple hat einen Aktien-Split announced. Das heißt, die Apple-Aktie war 400 Dollar wert oder ist rund 400 Dollar wert. Die wird jetzt gefürtelt, das heißt, jeder, der eine Apple-Aktie hat, bekommt vier. Die ist dann nur noch 100 Dollar wert, aber dafür hast du vier davon. Das macht sie optisch billiger und zugänglicher zu Retail-Investoren. Der Robin-Hood-Investor denkt dann eher, er kann sich eine ganze Apple-Aktie kaufen, obwohl die auch fractional shares, also Teile kaufen können. Aber da rechne ich noch jeden Tag damit, dass Amazon das Gleiche macht, weil deren Aktie steht jetzt um die 3000 noch was Dollar. Die wirkt optisch natürlich sehr teuer, da fühlt man sich nicht, als kann man sich jeden Tag eine ganze davon leisten. Das steht auch bald eher ein 1 zu 10 Split an, glaube ich, bei Amazon. Und über Facebook wollen wir eigentlich gar nicht so viel reden.
Nein, vielleicht solltest du noch einmal zusammenfassen, dass das hier alles überhaupt keine Empfehlung ist, was wir hier machen.
Bei Facebook ist nur spannend, dass sie trotz des Ad-Boykots, der hat eigentlich überhaupt keine Auswirkungen gehabt, sie haben trotzdem ihren Gewinn verdoppelt, ihren Umsatz um 10% gesteigert. Das heißt, dieser ganze Ad-Boykot, dass Leute da keine Werbung gebucht haben, hat kaum Effekt gehabt. Das haben wir auch mal erklärt, dass da genug neue werbetreibende Nachwachsen oder Budgets da sind, die das auffangen, wenn da mal ein paar hundert Firmen kein Geld mehr ausgeben. Abgesehen davon ist die Facebook-Aktie, glaube ich, eine Aktie, wo selbst wenn die sich verdoppeln würde, kann man sich da eigentlich nicht drüber freuen. Rational ist das immer ein Kauf, weil die tendenziell unterbewertet ist im Vergleich zu den anderen Gafa-Aktien, aber man muss dann eben kein Herz haben, wenn man die kaufen will. Und das alles genau sind keine Anlageempfehlungen. Wir können nicht einschätzen, wie die persönlichen finanziellen Verhältnisse und das Risiko, die Risikobereitschaft der Hörer sind. Man sollte niemals Anlageentscheidungen aufgrund der Äußerungen hier treffen. Die können faktisch falsch sein, die können Fehleinschätzung sein, wir können nicht in die Zukunft schauen. Wir äußern unsere Einschätzung über die Geschäftsmodelle der Unternehmen, nicht über die Performance der Aktien. Kurzer?
Hervorragend. Die einzige wirkliche KPI, die ich mir aus diesen ganzen Earnings rausgenommen habe, war die Anzahl von neuen Podcast-Shows, bzw. der Podcast-Katalog bei Spotify. Die haben jetzt 1,5 Millionen Shows und 50% der Shows, also dieser 1,5 Millionen, wurden dieses Jahr gelauncht. Also wie unser.
Aber 1,5 Millionen Shows heißt Programme oder heißt das Folgen?
Ne, Programme.
Verrückt.
Und meine Prognose ist, dass es bis Ende des Jahres 2 Millionen Shows gibt.
Ja, hast du gut verstanden, in Prediction. Es gibt ja drei Prediction-Modelle. Das eine ist lineare Extrapolation. Das, was du gerade machst, dass du die Reihenfolge einfach weiterziehst in Excel sozusagen und sagst, es als Prediction verkaufst. Das ist aber auch, was ich ja bei Google gemacht habe und so weiter letztlich. Das zweite ist, du hast inside knowledge und verkaufst es als Prediction. Du weißt schon, was passiert. Das weiß nur noch nicht jeder und dann verkaufst du es als Prediction. Und das, was wir versuchen nicht zu machen. Und das dritte ist, das ist so ein bisschen Schachspiel im Kopf, dass du überlegst, wenn ich die wäre, was würde ich tun? Und das ist eigentlich das schwerste, aber das Spannendste. Wie sind wir jetzt da aufgekommen? Spotify. Wir müssen auch gleich mal über Podcast-SEO noch reden, weil da schuldest du uns noch die Lektion der Woche. Aber Spotify hat nicht so gut reported. Da war die Wall Street relativ unzufrieden. Spotify hat ja zwei strukturelle Probleme. Das Nummer eins Problem ist Apple. Wenn du dein Spotify-Abo über den App Store abschließt, dann bekommt im ersten Jahr Apple 30% der Erlöse. Das heißt, wenn du 120, also du zahlst 10 Euro im Monat, das sind 120 Euro im Jahr, davon sind 20 Euro Mehrwertsteuer, bleiben 100 Euro übrig. Von den 100 Euro bekommt Apple 30 Euro. Von den verbleibenden 70 Euro gehen 70%, das sind 49 Euro, an die Rechte Produzenten, also die Musiker letztlich, die Musiker und Labels. Und den Rest behält Spotify, das sind dann 21 Euro, nämlich die übrigen 30% von den 70%, die Apple übrig lässt. Das heißt, Spotify verdient an dir, du bist ja über Apple dran, Spotify verdient an dir weniger als Apple. Was dann schon wieder ein kleines Problem im App Store-Universum offenbart. Das heißt aber auch, dass sozusagen die Künstler weniger als die Hälfte übrig behalten. Also aus diesen 49 Euro, die übrig bleiben von einem 100 Euro oder 120 Euro Abo, wird ein sogenannter Pool oder rechte Pool gebildet. Und da wird dann entsprechend der Place, also der Abspielung der Songs, sozusagen das umverteilt auf die verschiedenen. Also Taylor Swift bekommt dann ein bisschen mehr und Jan Delay ein bisschen weniger und so weiter. So funktioniert prinzipiell das Modell. Und das ist für Spotify unheimlich schwer, damit langfristig wirklich, wirklich hyper-profitabel zu werden, weil sie 70% ihrer Einnahmen immer sofort mit den Künstlern teilen müssen. Das heißt, sie haben nicht die sogenannte Fixkostendigration, also dass ihre Kosten irgendwann stagnieren, während die Umsätze weiter wachsen, weil dadurch steigt ja dann der Gewinn. Also wenn deine Umsätze irgendwann relativ, entschuldigung, wenn deine Kosten relativ gleich bleiben irgendwann oder nicht mehr so schnell steigen, aber deine Umsätze steigen weiter, dann steigt deine Gewinnmarge automatisch sehr stark. Und das haben sie aber nicht, weil von jedem Euro Umsatz geben sie automatisch A was an Apple, wenn es über Apple kommt, weiter und an den Musiker. Und von den übrigen 20% müssen sie irgendwie leben. Das ist das erste Problem. Und das zweite Problem ist, dass Spotify hat 120 Premium-Kunden und 150 in Anführungsstrichen normale Kunden. Das heißt, die Werbung hören auf Spotify. Und der Premium-Kunde ist für Spotify 52 Euro im Jahr wert. Das sind genau diese 120 Euro minus Apple. Und in manchen Ländern ist Spotify noch günstiger oder du hast Familienaccounts und so ist es, dass der durchschnittliche Premium-Nutzer, also der bezahlt im Schnitt noch 52 Euro wert ist für Spotify. Davon gehen dann aber noch die Kosten für die Künstler ab später. Und der Ad-Supported-User, also der nichts bezahlt, sondern nur Werbung hört, ist nur 3,60 Euro wert. Das heißt, der Premium-Nutzer, von dem es aber weniger gibt, ist 15 Mal so viel wert wie der Werbenutzer. Das heißt, die größte Challenge für Spotify ist eigentlich aus, den Leuten, die Werbung hören, zahlende Nutzer zu machen, wenn sie das zunehmend besser hinbekommen. Und das andere ist, um dieses Problem mit dem Artist-Pool hinzubekommen, dass sie nicht immer 70% der Anteile weitergeben, ist, je mehr eigenes Programming sie machen, also wenn sie eigene Podcasts, die sogenannten Originals, produzieren, da hast du wieder die Fixkostintegration. Das heißt, du zahlst dem Host halt einmal eine Million Euro im Jahr oder so. Und je nachdem, also es kann dann aber auch eine Milliarde Mal gehört werden und es wird dadurch nicht mehr teurer. Oder es zieht dann so und so viele Kunden, Neukunden an und du verdienst mehr Geld, aber du musst nicht mehr anteilig mehr Geld an die Artists zurückbezahlen, weil dein Original hast du halt selber produziert, zu festen Kosten. Das heißt, das kann langfristig das Geschäftsmodell von Spotify nochmal spannender machen. Aber jetzt erklär mir mal, wie wir auf Spotify noch besser performen werden. Hast du irgendwas gemacht diese Woche von deinen neuen Podcast-SEO-Hausaufgaben?
Also, auf Spotify sind wir jetzt nicht mehr schwarz-weiß, sondern bunt, in knalligen Farben. Das heißt, wenn uns irgendjemand sieht, sollte man uns eher klicken.
Das ist eine Annahme oder Raten oder gibt es da irgendeine?
Es wurde mir von mehreren Seiten empfohlen, dass ich doch bitte das knallig machen sollte. Interessant für mich war, dass es auf Spotify sofort übernommen wurde. Auf iTunes gehe ich davon aus, dass es jetzt mit dieser Folge übernommen wird. Dann habe ich so ein schönes Headliner oder so ein Schild.
Das sieht so neongelb wie nach der Wende in der DDR. Da haben alle Shop-Owners von irgendwelchen Werbeagenturen neue Schilder bekommen. Und die haben dann auch die schlimmsten Schriftarten der Welt, so Comic Sans und so, benutzt. Und diese Neonfarben, die du benutzt hast, das hat mich sofort daran erinnert.
Das waren damals schon die, also je hässlicher, umso besser klicken die Banner, oder?
Aufmerksamkeit stark, sagt man natürlich. Okay, was noch?
Wir haben es ja tatsächlich geschafft, unter die Top 40 Business Podcasts in Deutschland zu kommen. Das haben wir wohl erreicht, weil so viele Leute abonniert haben. Also letzte Woche habe ich ja noch gesagt, bitte bewertet uns. Heute sage ich nur, bitte, bitte abonniert uns.
Wir wollten gar nicht, na gut.
Mein ganzes Wissen habe ich eigentlich aus einem Telefonat mit Daniel von Maniac Studios bekommen. Der war so nett und hat mir so den einen oder anderen Tipp und Trick erzählt. Er meinte, wir sollten natürlich auch viel Spaß haben beim Podcasten und das regelmäßig machen, dass unsere Hörer uns immer erwarten würden, zur gleichen Zeit und so.
Das machen wir aber sehr gut.
Bisher klappt das gut. Und Spotify scheint ein bisschen einen besseren Algorithmus zu haben. Dort sind wir noch nicht unter den Top 50. Da müssen wir noch ein bisschen schauen, was wir da machen müssen. Und ich werde jetzt noch zwei oder einen Trick werde ich jetzt morgen ausprobieren. Vielleicht klappt es dann schon, dass ich dann nächste Woche darüber sprechen kann. Aber das ist so der Geheimtipp von Daniel von Maniac Studios, auch in den Show Notes. Den werde ich jetzt die Woche ausprobieren. Und Transcription ist natürlich irgendwie AI-mäßig wesentlich komplizierter, als man sich das denkt. Da kommen wir wahrscheinlich gar nicht drum herum, irgendwann jemanden zu bezahlen oder jemanden dran zu setzen, der das für uns vernünftig macht.
Da habe ich noch eine Frage. Das hat mich nicht so richtig in Ruhe gelassen, diese Transcription-Sache. Aus SEO-Sicht oder organischer User-Akquise-Sicht hat Spotify ein Riesenproblem. Also sollte nicht Spotify eigentlich die Transcription selber machen, weil du hast gerade gesagt, es gibt 150 Millionen Shows?
Nee, 1,5 Millionen Shows.
1,5 Millionen Shows. Trotzdem. Es gibt 1,5 Millionen Shows, die wiederum haben unheimlich viele Folgen. Und Spotify macht aus den allen eine extra Landingpage. Das heißt, wenn du eine sogenannte Zeitabfrage machst bei Google, also wenn du schaust, wie viele HTML-Dokumente Google von Spotify kennt, dann kommst du bei irgendwelchen neuen 10-stelligen Zahlen raus, weil einfach Spotify für jeden Song, für jedes Album, für jeden Künstler, egal ob relevant oder nicht, für jede Show, für jede Folge eine Landingpage baut. Aber diese Landingpages sind einfach komplett leer, weil die haben ja keinen Inhalt. Da steht ein Songtitel oder ein Albumtitel oder ein Podcasttitel. Vielleicht, wenn der Host fleißig ist, steht da noch eine kleine Description, aber das ist aus Googlesicht eine Mischung aus Spam, Duplicated Content, Thin Content, würde man das nennen, und eigentlich vollkommen wertlos. Und das verwässert die Gesamtqualität des Spotify-Domains eigentlich. Wenn die es jetzt machen würden, dass sie jeden Podcast automatisch transcriben würden, transcriben, transkribieren würden, dann würden sie eigentlich so viel Content schaffen, dass sie für viele relevante, also für uns als Host, als Podcast-Host ist es natürlich spannend, Hörer zu finden, aber für Spotify als Medium oder als Plattform ist es ja genauso wichtig. Und würden die das einfach alles transkribieren und sozusagen auf die Landingpage für die Folge oder den Podcast mit draufbringen, würden die so viel besser performen im SEO. Ich glaube, die würden ihren Traffic verfünfe, zehnfachen, wenn die es machen. Und wenn sie es gleich noch für Songs schaffen, also Prediction. Spotify muss eigentlich sowas wie Genius.com kaufen, also eine Lyrics-Plattform. Genius.com ist eine Plattform, die Musiklyrics, also Songtexte, ins Internet druckt und gleichzeitig noch eine Kommunikations- und Diskussionsplattform zu den, also man kann da schreiben, was der Künstler wohl gemeint hat mit dieser Zeile oder warum das jetzt Straßensprache ist oder was auch immer. Sowas muss Spotify eigentlich kaufen oder selber bauen. Genius kostet irgendwie eine Milliarde oder eineinhalb Milliarden. Selbst für Spotify eigentlich ein Witz. Und das würde die Landingpages für die Songs so stark anreichern, du würdest eigentlich dann für jeden Song, den du suchst, Spotify wahrscheinlich unter den ersten drei Ergebnissen bei Google finden, was für den organische Wachstum super wichtig wäre von Spotify. Das gleiche können sie bei Podcasts machen, indem sie eine Transkriptions-Engine kaufen oder selber bauen. Das heißt, eigentlich müssten sie die zwei Unternehmen kaufen dieses Jahr oder selber bauen. Also Genius.com kaufen für ein bis zwei Milliarden und irgendeine kleine Podcast-Transkriptions-Service wäre der spannendste Growth Hack für ihre organische oder ihre SEO-Strategie, wenn sie endlich ihre komplett leeren Landingpages mit vernünftigen Content ausstatten, indem sie bei den Songs die Songtexte publizieren und idealerweise noch User-Generated-Content dazu, also die Diskussionen der Nutzer und bei den Podcasts die Transkripte der Podcasts und vielleicht auch eine Diskussion zu der Folge auf Spotify hosten würden. Genau. Also es hat auf jeden Fall, Genius hat auf jeden Fall Kooperationen mit beiden, mit Apple und mit Spotify. Ich glaube, Funding sind da irgendwie…
Ja, Funding sind da irgendwie 71 Millionen jetzt reingeflossen. Selbst M&M ist ein Investor.
Das klingt aber so, als könnte man es für eine Milliarde kaufen.
Ja, und von denen gab es eine ganz witzige Story, weil der eine Gründer war ein bisschen verrückt.
Ja, genau, der hat immer so komische Auftritte gehabt. Aber ich habe noch zwei Fragen zum Podcast SEO. Ich habe es noch nicht geschafft mich dazu zu belesen, das ist ja auch deine Aufgabe, aber ich konnte es nicht verhindern darüber nachzudenken heute im Auto. Und die eine Frage ist, wäre es nicht ein Hack, wenn man sozusagen unsere Hörer motiviert, einen populären anderen Podcast zu abonnieren? Also sagen wir mal, wir sagen allen unseren Hörern, die sollen, keine Ahnung, Fest und Flauschig oder sowas, abonnieren. Daraufhin haben wir einen fast 100%igen sogenannten Audience Overlap und dann müsste nach dem Regressionsmodell von der Recommendation Engine in Spotify, die müsste eigentlich denken, weil die optimiert ja auf Retention, also promote Podcast, wo die Leute lange bleiben und promote Podcast, wo die Wahrscheinlichkeit, dass der jetzt dazu abonniert wird. Damit sozusagen insgesamt mehr Listening Time entsteht. Das heißt, dann müsste sich eigentlich automatisch ergeben, dass wenn jemand Fest und Flauschig hört, dass der dann unseren Podcast als Vorschlag sieht, dass der, also weil die Recommendation Engine muss denken, wenn unsere Hörer alle das hören, muss sie eigentlich auch denken, dass deren Hörer alle uns hören müssen. Weil das sozusagen nach Regression sieht das schlau aus. Das heißt, das hat im App Store bei Apple auf jeden Fall so funktioniert. Du konntest dich sozusagen an eine große App rantaggen und dann als Co-Install oder als Vorschlag da gefeatured werden. Das wäre die Nummer 1 Frage, ob das funktionieren würde. Vielleicht kannst du das ja mal rausfinden. Und die andere Frage ist, gibt's, als wenn du den Podcast aufsetzt, gibst du nur eine Description ein oder kannst du auch für verschiedene Sprachen oder so Descriptions eingeben? Es gibt nur eine Beschreibung pro Podcast, oder? Weil bei Apps ist es ja so, dass du für jede Sprache eine eigene Beschreibung eingeben kannst. Und da gab es so einen Trick, dass du, also du hast eine App, die eigentlich für den deutschen Markt ist, aber du sagst dann, es gibt eine bürmesische Variante in Myanmar. Und da konntest du dann in die Description für Myanmar, die natürlich keine Sau anschaut, auch nicht deine Konkurrenten, kannst du einfach alle Namen von populären Apps und deinen Konkurrenten reintippen. Und dann würdest du immer, wenn jemand danach sucht, weil die Suche im App Store durchsucht alle Felder, also die sucht den Title, wie du richtig erkannt hast letztes Mal, die durchsucht aber auch die Description und die durchsucht die Description aber auch in allen Länderversionen. Und das heißt, wenn ich in meine bürmesische App-Version sage, ich bin das bessere Immobilien-Scout oder das bessere Tinder oder was weiß ich, dann würde ich eben auch ranken, wenn jemand nach Tinder sucht. Aber das geht bei Podcast dann leider nicht, habe ich schon verstanden.
Ne, das geht glaube ich leider nicht. Falls es doch geht, schreibt uns bitte eine E-Mail an podcast.doppelgänger.io und dann können wir uns einer anderen Sachen belehren. Ich habe noch zwei Highlights für die Woche außerhalb von Podcast SEO. Eins ist ein bisschen, also hat beides was mit Podcast zu tun. Zum einen hast du die Too Long Didn't Listen App dir schon angeschaut?
Du hast sie mir geschickt, aber ich habe nicht richtig verstanden, was sie macht.
Also sie baut ein Social Graph auf und du kannst halt Podcasts bookmarken. Also beispielsweise hörst du den Podcast, unseren Podcast über die App und irgendwann sagst du dann etwas zu Amazon, irgendein Claim wie 10 Milliarden und dann kannst du das bookmarken. Und deine Follower können sehen, welche Podcasts du wo gebookmarkt hast und du musst dann nicht mehr die anderthalb Stunden von unserem Podcast hören, sondern hörst halt nur die Punkte, die andere für dich gebookmarkt haben. Also kannst du mehr konsumieren, indem du nur das Wichtige hörst.
Ah, verstehe, so eine Audio Zitat Plattform. Kann man das dann auch auf Instagram und so verwenden als Story und so?
Nee, das noch nicht, sondern du siehst halt, du hörst die ganzen Sachen.
Instagram hat auch Sound.
Ja, schon. Ist die Frage, ob du es da so ein bisschen draufhäckst. Ich habe bis jetzt herausgefunden, dass es zwei Jungs irgendwie aus New York bauen. Die App funktioniert ganz okay. Sie hat es bei mir auf dem Home Screen geschafft und das hat dieses Jahr noch keine andere App. Und sie fühlt sich sehr jung und sehr kreativ an und du kannst halt so schön sehen, was die anderen Leute irgendwie hören. Wie sie dann verteilen. Sie machen es so sehr Snapchat-mäßig von der Bedienung und ich glaube, natürlich werden sie jetzt nicht versuchen, irgendwie auf allen anderen Social Networks zu bauen. Was ich bei denen auch spannend fand, war, sie machen ihren Customer Service komplett über Twitter, was mir ermöglicht hat, mit denen irgendwie ein bisschen mich auszutauschen. Ist noch ein bisschen buggy, aber mal testen. Ich kann ja mal das OMR Zitat von dir zu den 10 Milliarden, das tue ich mal in die Show Notes mit der Too Long To Listen App, dann kann man sich das mal anschauen. Und das andere war, ich habe am Wochenende den Podcast Hotel Matze gehört mit Sascha Lobo und habe danach gedacht, irgendwie bei Folge 50 müssten wir so eloquent reden können, ohne M's und ohne M-Pausen wie Sascha Lobo. Das fand ich schon bemerkenswert.
Der macht das schon eine Weile aber auch, ne?
Ja, der macht das echt schon eine Weile, aber der macht das wirklich gut. Und was ich mir bei ihm mitgenommen habe, ist, dass er seine Notifications aus seinem Leben verbannt hat. Und er versucht jetzt so offline wie möglich zu leben. Ganz witzig, in der Zeit, in der er ja so ein ganzes Leben lang irgendwie den Leuten das Internet erklärt hat.
Ja, so Mittelgut auch. Teilweise sehr gut, teilweise Mittelgut. Ich habe noch eine dazu, aber die ist sehr ambivalent, sagt man. Es gibt so Episoden, wo ich den sehr großartig finde und dann auch welche, wo er so der allgemeine Tech-Verteidiger ist, auch in diesem generellen Dumpfbacken-Optimismus hat, den es 4 zu 4 gibt. Die Zeit sagt, das ist die längste Episode, die wir je gemacht haben. Ich würde dich gerne abwürgen. Uns abwürgen.
Ja, dann mach mal ein schönes Close-Up. Wir hören uns dann nächste Woche.
Worüber reden wir nächstes Mal? Achso, ich lese eine neue Episode aus dem Gründertagebuch von Philipp Glööckler aus 2010 vor.
Ja, und wir kümmern uns mal um die ganzen Fragen, die wir reinbekommen haben. Also jetzt war ja wieder, die Woche war ja komplett crazy. Ich hoffe, nächste Woche wird jetzt nicht so crazy und wir können uns mal so nicht nur den aktuellen Themen irgendwie wiedergeben, sondern auch mal so ein bisschen spannendere Sachen machen.
Oh ja, ihr dürft auch neue Fragen schicken an podcast.doppelgänger.io oder einfach auf Twitter. Nächstes Mal machen wir, vielleicht passiert ja nicht mehr so viel bis dahin, dann machen wir mal ganz viele Fragen einfach.
Genau und wenn ihr ein iPhone habt, abonniert bitte diesen Podcast. Wenn ihr Android Nutzer seid und euch ein iPad gekauft habt, um Zoom-Calls zu machen, dann nutzt das iPad und abonniert dort den Podcast. Und ja, schreibt uns Fragen, Verbesserungsvorschläge und wir versuchen irgendwann so gut zu sein wie Sascha Lobo. Auf jeden Fall, wie er redet. Nicht vom Content her, sondern wie man spricht.
Du bist ja schon so ein bisschen App-Store-Optimierungshure geworden. Man sagt sich am Anfang immer, das ist ja vollkommen egal, wie viele Hörer wir haben und dann bist du einmal auf 32 und dann willst du aber doch noch mehr haben. Dann kommt das Testosteron wieder durch.
Soll ich dir jetzt ein paar Screenshots von unseren Chats veröffentlichen, wie du dich gefreut hast?
Ich rede ja über uns beide.
Ja, auf jeden Fall. Also ich will jetzt auf jeden Fall in die Top Ten.
Aber nicht durch Betteln, einfach performen.
Ja, das stimmt. Also vielleicht müssen wir jetzt einfach nächste Woche einen kurzen, knackigen 30-45 Minuten Podcast abliefern.
Okay, Prost.
In diesem Sinne, gute Woche, bis nächste Woche. Prost. Vielen Dank für zuhören. Wenn dir dieser Podcast gefallen hat, dann kannst du gerne den Podcast abonnieren und oder eine nette Bewertung schreiben. Falls du eine Frage der Woche hast, schreib einfach einen der beiden Doppelgänger auf LinkedIn oder Twitter. Bis nächste Woche Montag, überall wo es gute Podcasts gibt.