Doppelgänger Folge #10 vom 7. September 2020

Rocket Delisting | Fynn Kliemann | Google reicht Digitalsteuer weiter | Zoom | DSP | DTC vs. Amazon | Shopify

Wir feiern die 10. Folge: Philipp Glöckler erklärt Philipp Klöckner das Norddeutsche „Wunderkind“ Fynn Kliemann und wie den Samwer Brüdern das Wunder gelingt, Rocket Internet für weniger Geld als zum Börsengang mit Gewinn wieder von der Börse zu nehmen. Wir beantworten Hörer-Fragen zu DTC Brands, Amazon, Shopify und TradeDesk. Außerdem besprechen wir natürlich die exorbitant guten Zahlen von Zoom. Viele Hörer haben uns zu einem Kommentar zur Google Digital Services Tax Fee gebeten – Pip ordnet das Thema ein und erklärt wie Advertiser die Gebühr kompensieren können.

Kapitelmarken:

00:05:20 Wie platzen Blasen an der Börse?

00:11:50 Masayoshi Son Rally

00:17:49 Oatly nimmt Geld von Blackstone

00:29:55 Fynn Kliemann

00:39:40 Shopify

00:45:30 Rocket Internet Delisting

00:54:00 Zoom

01:04:02 Hybride Konferenz: SMX München

01:16:20 DSP

01:25:45 Die Zukunft von DTC? DTC vs. Amazon

01:31:00 Google reicht Digitalsteuer weiter

Helge Schneider Interview: Die denken, der verdient mit Scheiße Geld https://www.zeit.de/2020/35/helge-schneider-arbeit-musik-humor-interview

Helge Schneider - Ich setz mein Herz bei E-bay rein https://www.youtube.com/watch?v=L9XgRA8QtyM

Philipp hat 10 Masken von Fynn Kliemann gekauft und sich gewundert, dass Fynn jetzt seine Shops mit Shopify baut https://twitter.com/gloeckler/status/1300715444379189255

Former Adidas Yeezy GM Jon Wexler Is Joining Shopify https://www.complex.com/sneakers/2020/09/adidas-yeezy-gm-jon-wexler-joining-shopify

Vielen Dank an Izzi Smith für das OKR Foto und den Link zu Pips Slides https://twitter.com/izzionfire/status/1301147716949544960

Philipp Glöckler - "Teilen ist das neue Besitzen" // GLOBArt Academy 2013 https://www.youtube.com/watch?v=G7_5PjKaWNE

Where did the money go? Guardian buys its own ad inventory https://mediatel.co.uk/news/2016/10/04/where-did-the-money-go-guardian-buys-its-own-ad-inventory/

‘There is a big hole in the value chain’: Brands lose 50% of the money they invest in programmatic ads https://www.marketingweek.com/programmatic-advertising-supply-chain-brands

Danke für’s Teilen:

Marc Schuler: “Heute mal eine Podcast Empfehlung. Und zwar habe ich seit einigen Wochen den #Podcast #doppelgaenger (www.doppelgaenger.io) von Philipp Gloeckler und Philipp Kloeckner für mich entdeckt. Der eine Philipp überzeugt durch messerscharfe Tech Analysen à la Sven Schmidt und der andere Philipp ist auch sympathischer als das Bild zum Podcast vermuten lässt. Die Podcasts sind alle sehr lang, aber trotzdem super spannend und unterhaltend für alle, die sich für Tech, Online Marketing, SEO, Unternehmertum etc.interessieren.” https://www.linkedin.com/posts/marc-schuler-9875484b_podcast-doppelgaenger-activity-6707886813878472704-JVHw

Jörg Meyer: Zum Wochenende ein kleiner Podcast Tipp: Falls sich in den letzten Wochen jemand in meinem Umfeld darüber gewundert haben sollte, was ich hier und da auf einmal für beachtenswerte Gedanken, Überlegungen und Insights zu unterschiedlichen digitalen Geschäftsmodellen von mir gebe, dann sei hiermit offen gelegt, dass dieses vermeintliche neue Wissen meinerseits zu nicht unerheblichen Teil nur nachgeplappert ist. Wer sich ebenfalls die ein oder andere Hypothese, Erkenntnis oder Anregung zum selber Nachdenken rund um Technologie-Unternehmen, ihre Strategien und Geschäftsmodelle abholen möchte, dem sei der Doppelgänger Tech Talk von Philipp Gloeckler und Philipp Kloeckner ans Herz gelegt. Zugegeben, die Tatsache, dass einer der Philipps mir kein Unbekannter ist, hat dazu beigetragen, dass ich nach der allerersten Folge das Podcast-Abo nicht gleich wieder gelöscht habe. Mittlerweile kann ich aber absolut empfehlen wöchentlich reinzuhören. In diesem Sinne: Schönes Wochenende. https://www.linkedin.com/posts/joergmeyer33_doppelg%C3%A4nger-tech-talk-hier-reinh%C3%B6ren-und-activity-6707660471241084928-EFLb

Justin Keirath: Für mich der derzeit beste Tech-/Business-Podcast: Doppelgänger Tech Talk mit @pip_net & @gloeckler ➡️ Sehr hohe Informationsdichte, gleichzeitig kurzweilig und regt zum Mitdenken an. Hab die Woche alle Folgen gehört, freue mich auf Montag. 🎧https://twitter.com/justinkeirath/status/1302156240395493376

Alexander Paluch: Heute vor genau 5 Jahren: @Doppelgaengerio löst den Tatort endgültig als beliebtestes Sonntagabend Programm ab. https://twitter.com/alex_paluch/status/1302627306373083136

Danke für die Fragen:

Direct-to-Consumer Brands

Malte Landwehr https://twitter.com/maltelandwehr

Justus Keirath: “Wie schätzt ihr perspektivisch die Bedeutung von spezialisierten D2C-Brands (ein Produkt bzw. stark abgegrenzter Produktbereich) als Gegengewicht zu Amazon im E-Commerce ein? Vergleichbar mit dem Aufstieg von Spezialisten wie HomeToGo/Booking/etc. als Gegengewicht im Google-Kosmos? Wie schätzt ihr die Bedeutung einer sehr guten Brand-Experience sowie einer ebensolchen Customer-Experience als ausreichenden Differenzierungsfaktor bei D2C-Brands ein, die ein Produkt verkaufen, welches gut aber austauschbar - also keine „nicht kopierbare Innovation“ - ist?” https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:6704651705272827904?commentUrn=urn%3Ali%3Acomment%3A%28activity%3A6704651705272827904%2C6707945349966774273%29

Rocket Internet

RYP: Gossip : Eure Meinung zum Börsenrückzug von Rocket Internet https://twitter.com/ryrartist/status/1301996128649580545

1 L 2 P am Ende: Was für ein Ziel verfolgt Oli Samwer mit dem Rocket-Delisting, das größer ist als die öffentliche Schelte und wer würde nach einem solchen Bitchmove je wieder in den Namen Samwer investieren? Die sind doch für alle Zeiten verbrannt? https://twitter.com/flowinbeatz/status/1301212299974324224

funkfuxen: Das wäre womöglich ein Topic für das immer hochspannende @Doppelgaengerio: Rocket Delisting - eure Gedanken? https://twitter.com/funkfuxen/status/1300695346138566656

Google:

Maximilian Wenzel: ja, viele dazu “Hey Google Ads, what’s this about? So we will be potentially paying for search terms that are irrelevant but won’t be privy to the keywords we need to add as negatives? What’s the logic behind this please? Thanks. #ppcchat“ obwohl, eigentlich ist alles klar :-D https://twitter.com/allblogsde/status/1301179638123761665

Marcus Bunar: Nachdem ihr in Folge 4 schon gesagt habt Google verdiene kein Geld mehr mit Search, wie seht ihr die Begrenzung der Keyword Reports von Google Ads? https://twitter.com/marcusanderelbe/status/1302155906151579649

Doppelgänger Tech Talk Podcast

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Willkommen bei dem doppelgänger podcast mit philipp klöckner und philipp klöckner jeden sonntag telefonieren die beiden philips und lassen bei einem glas wein die woche review passieren. Moin philip.
Moin pipp schön dass du anrufst.
Gern gern bevor du deine zwei überraschungsfragen auf mich einschießen lässt. Herzlichen glückwunsch zur zehnten folge wir sind zweistellig geworden wer hätte das gedacht.
Ja du ich nicht ich hätte nicht gedacht dass wir zehn wochenenden zehn sonntage hintereinander telefonieren und das ist dieses telefonat jedes mal irgendwie in diese podcast player schafft. Zudem heute ein bisschen später meine frage erste frage des tages wer hat am gleichen tag geburtstag wie warren buffett.
Helge schneider wahrscheinlich.
100 punkte.
Das ist nämlich der grund warum wir heute etwas später sind weil ich auf dem helge schneider konzert bin ich weiß es daher aber also ich wusste es nicht um genau zu sein aber es hat jemand aus dem publikum. Nachträgliche glückwünsche gerufen und deswegen hat es jetzt logisch ergeben aber der ist noch nicht 90. Oder sehr mobil dafür.
Er ist 65 geworden also auch am 30 august und ich habe zufällig ein interview über ihn gelesen und da kamen zwei witzige sachen drin das eine hast du vielleicht gehört, er hat wohl auf seiner neuen platte die er komplett die iy gemacht hat also alles alleine zu hause hat er wohl den, eine zeile drin ich glaube ich gehe in die mongolei was soll ich denn auf spotify. Das könnten wir uns auch mal fragen und das zweite was ich ganz gut fand war er meinte die leute hätten bei ihm immer erwartet dass er katzenklo singt. Aber er hätte in den letzten 30 jahren sein publikum so erzogen dass sie nichts erwarten und das wollte ich fragen ob so war und b vielleicht ist das ja auch irgendwann das ziel dieses podcast dass die hörer, die die drei vier die das hier hören einfach nichts erwarten aber trotzdem entertainment werden.
Ja positiv überraschen ist immer gut zu der zweiten frage dass er das publikum so konditioniert hat, das funktioniert es hängt sehr von der location ab also es gibt orte zum beispiel berlin oder hamburg wo, das publikum sich halbwegs benimmt und dann gibt es aber auch leider vornehmlich im osten von deutschland, zum beispiel dresden wo man an den bei den filmnächten am elbufer eigentlich immer ein konzert von einer sehr sehr schönen kulisse hat, wo es dann doch viele leute gibt die dadurch auffallen dass die sich halt immer so die die zwei drei wirklich bekannten hits also katzenklo oder es gibt reis oder meisenmann oder sowas, wünschen und das ist nervig weil die dann oft so ins konzert reinrufen und irgendwie auch schon viele pilz konsumiert haben vorher, man merkt ihm auch anders ist sozusagen wenig sympathie dafür hat, aber teil aber der rüffelt die dann auch relativ stark ab so dass das irgendwann lernen die dann schon dass es nicht cool ist was sie, was sie machen es gab heute übrigens kein aber was für die höhere sehr vorteilhaft ist wahrscheinlich kein alkohol auf dem konzert innerhalb des hygienekonzepts, deswegen bin ich bis jetzt quasi komplett nüchtern, aber ich versuche das zu ändern.
Das heißt es gibt auch in diesem call knallharte analysen von dir.
Knallharte analysen genau und was war die erste frage das habe ich schon vergessen, achso das mit dem spotify in mongolei das ist glaube ich aus dem lied das hat auch gesungen ich setze mein herz bei ebay rein, kann man bei youtube hören das hat viele so analogien zu der online welt ganz lustig ich wollte es erst, mit schneiden und auf instagram posten weil es wirklich viele so lustige online spitzen hat aber kann man sich für kann das ja verlinken oder in die spotify playlist tun in die, in unsere spotify playlist die wir dann verlinken da packen wir das rein falls das schon aufs bild ist ja vielleicht kann ich auf spotify dann das finden wir raus, sowas was ist die zweite, blutgrätsche frage die ich heute bekommen.
Wie deine woche so war weil ich habe das gefühl das ist vielleicht nächste woche wieder 1 2 robin hood selbstmorde gibt.
Ja es war eine also die letzten zwei tage der donnerstag und freitag waren blutrot. An der börse also insbesondere die die tech und saas stocks und die vorherigen korona gewinner, haben relativ stark eingebüßt also mindestens zweistellig teilweise mehr an den zwei tagen, man muss dazu aber auch sagen dass die in den 7 bis 10 tagen davor, relativ stark zugelegt haben also wenn du es auf einer 14 tagessicht anschaust sind die allermeisten immer noch im plus aber es gab, eine relativ starke korrektur, ausgelöst durch schwer zu sagen aber weißt du wie blasen platzen, was denkst du ist der übliche auslöser oder indikator dafür dass das so eine börsenblase mal komplett platzt was man ja wovon man zurecht eigentlich jeden tag angst haben sollte.
Ich habe tatsächlich keine idee.
Okay dann einfachere frage, a b liegt es daran dass leute zu optimistisch oder zu pessimistisch sind.
Pessimistisch.
Würde man denken das hauptproblem oder warum es dann zu so ganz schnellen kursverfällen kommen, wo die dann teilweise zweistellige prozent zahlen in kürzester zeit verlieren, ist oft wenn zu viele leute long sind tatsächlich also an steigende kurse glauben weil einfach, jeder schon in aktien investiert ist also jeder der aktien haben möchte oder daran glaubt, der hat sein geld gerade oft wenn er also außer wirkliche profis haben die meisten ihr geld zu 100 prozent investiert. Und wenn dann die kurse fallen, gibt es einfach zu wenig akteure die bereit sind eben dann nochmal wieder nachzukaufen also könntest ja sagen wenn ein keine ahnung wenn amazon oder microsoft jetzt 5 prozent günstiger ist, wenn ich das gestern gut fand bei dem kurs warum soll ich für 5 prozent günstiger nicht noch besser finden aber die sozusagen diese entscheidung kann dann nicht umgesetzt werden, weil die leute gar kein geld mehr auf dem konto haben sondern alles schon in ihren robin hood optionen drin haben. Und dann kann der kurs eben sehr schnell und sehr ungebremst runterrutschen weil eventuell viele institutionelle investoren aussteigen und sozusagen niemand das auffangen kann mit neuen kaufordern und dann rutscht das sozusagen sehr schnell durch alle stops durch, es kommen automatische verkaufsorders dazu die algorithmen fangen irgendwann an zu glauben das wird ein crash und dann beschleunigt sich das sehr schnell und wird eigentlich nur noch durch diese circuit breaker also so, was sind sowas wie sicherung oder fi schalter die eingebaut sind in die elektronischen börsen die das dann kurzzeitig bremsen wenn es zu schnell runtergeht. Und das ist vielleicht so ein bisschen gerade der fall also ich will jetzt nicht sagen dass er schon der neue crash war aber, man sieht sehr klar dass der markt sehr sehr bullisch ist also sehr stark auf steigende kurse setzt das ist wahrscheinlich eine sogenannte dienstmädchen hoss ist also wo langsam auch der letzte taxi fahrer und, die letzte haushaltshilfe anfängt die geld in aktien zu investieren, oder sozusagen gutes bild ist auch immer wenn auf großen boulevardzeitungen dann irgendwann aktiennews auf der ersten seite sind, dann ist es in der regel so dass dann der markt sehr stark überkauft ist alle leute sind schon aktien die leute haben kein keine liquidität um nachzukaufen wenn sich die kurse nochmal verbessern, und wo man das noch sehr gut dran sieht ist gerade an dem verhältnis zwischen put und call option also call option sind gehebelte kontrakte die auf steigende kurse, setzen und put option ist sozusagen die bären einstellung dass man glaubt der kurs wird sinken, und das ist auf einem zumindestens lokalen maximum gerade das verhältnis zwischen call und put option also es gibt der markt ist was man überkauft es gibt viel mehr leute die auf steigende kurse setzen sind überoptimistisch alle, und das problem ist ja auch so ein bisschen dass die also was die den markt treibt ist dass die banken, wenn leute viele optionen kaufen wie zum beispiel dann einige der robin hood nutzer die ja sozusagen da ist der anteil an gehebelten trades also an optionen statt aktienkäufen überdurchschnittlich hoch, dann muss die bank oder der market maker ja immer jemand also die option sagt einfach ich möchte, nicht den gewinn von einer amazon aktie haben sondern von zehn und aber nur so viel ausgeben als hätte ich einen indem ich mir eigentlich das geld borge oder eben einfach eine wetter eingehe auf steigende kurse, ohne jetzt zu sehr ins detail gehen das können wir auch nochmal erklären aber es ist ein hebelprodukt wo ich halt den zehnfachen gewinn haben kann aber auch ein totalverlust wenn es nicht klappt, und damit die bank mir diese wette verkaufen kann also bereit ist das casino oder der buchmacher dafür zu sein braucht sie entweder eine gegenseite also jemand der auf der anderen seite sagt, ich glaube das wird anders rumlaufen also amazon wird im kurs fallen, oder sie ist entscheidet sich selber die gegenseite zu sein also wenn du dir denkst der kunde ist so blöd dass er was, ein kontrakt oder eine wette eingeht wo sie sich sehr sehr sicher sind dass es nicht passieren wird, dann könnten sie das sozusagen selber die gegenseite darstellen, oder wenn das beides nicht funktioniert oder sie selber nicht sozusagen aktiv teilnehmen wollen an dem trade, dann müssen sie sich halt absichern indem sie tatsächlich die aktien kaufen, um sozusagen ihr risiko zu minimieren das heißt dass wenn meine meine kaufoption auf amazon aufgeht, dann wäre es ja für sie besser wenn sie diese aktien tatsächlich schon gekauft hätten so dass sie mir dann ausliefern können wenn ich meine option einlöse, und das problem ist dass sozusagen ein kleines investment von mir löst dann eine große nachfrage auf die original aktie aus, und das heißt wenn ganz viele leute ganz viele option scheine also insbesondere call option scheine kaufen, dann müssen die die banken und market maker ganz ganz auf diese tatsächliche aktie kaufen, und das hat in letzter zeit sehr stark die kurse getrieben und führt dann auch dazu dass sozusagen, dass wenig leute da sind die den kurs auffangen können wenn es fällt, und einer der dabei groß ganz groß mitgemischt hat, das nächste rätsel für dich ist wenn du dir den prototypen eines robinhood traders, aber mit zehn milliarden kapital vorstellen könntest also extrem hoher risiko appetit, liebt gehebelte konstrukte, hoffnungslose optimist, wer könnte das sein?
Politiker oder oder?
Geschäftsmann aus der östlichen hemisphäre. Steht auf wework zum beispiel.
Achso hier der softbank typ.
Genau angeblich soll masayoshi san in wirklich namhaften regionen oder fast nie dagewesenen regionen, auf steigende kurse mit optionskontrakt gesetzt haben in den letzten wochen, und dadurch wahrscheinlich einen großteil der vorherigen rally vielleicht nicht allein aber stark mit ausgelöst haben. Und ja jetzt geht es gerade wieder ein ganzes stück runter, wobei wie gesagt auf 14 tagessicht ist der markt immer noch im plus. Das spannende über masayoshi san, was viele nicht mehr wissen ist, der war in den 2000, 1999 muss das gewesen sein oder 2000, war der mal für drei tage schon mal der reichste mann der welt mit damals 70 milliarden dollar, und hat es geschafft das in der internetblase dann auch genauso schnell wie er es geschaffen hat diesen reichtum, auch wieder zu verbrennen, weil softbank dann 93 prozent an wert verloren hat und er wahrscheinlich noch mehr. Und sozusagen sehr sehr tief runter gefallen ist dann wieder vom posten als reichster mann. Jetzt ist er aber schon wieder bei 30 milliarden glaube ich, und also das zweimal zu schaffen in solche gefilde vorzudringen ist auch schon ganz spannend. Und ich glaube seine risikoneigung kommt so ein bisschen, der ist auch jetzt 63 oder so, und die risikoneigung kommt so ein bisschen daher, dass er glaube ich gern noch mal in solches fern vordringen möchte, und er weiß, dass langsam reich werden keine alternative dafür ist, deswegen baut er diesen stark gehebelten vision fund, wo er sich 60 prozent des gelds von den saudis geborgt hat, um einen hebel darauf zu machen, oder spekuliert jetzt stattdessen, weil der vision fund wahrscheinlich wirklich nicht gut funktioniert am aktienmarkt. Das war eine lange antwort auf eine kurze frage.
Und die profis, die gucken sich das jetzt von der seite an und denken das crasht jetzt in der nächsten zeit und gehen dann rein oder also?
Gute frage, also ich weiß nicht was die profis machen, also da hat auch jeder seine eigene strategie natürlich. Prinzipiell will man eigentlich nicht an der seitendinie stehen, weil das problem ist, du hättest jetzt die letzten fünf jahre jeden tag sagen können, der markt ist zu teuer oder overpriced, die aktien sind alle zu teuer, wir sehen multiples wie zu neuer marktzeiten, wir sehen das verhältnis zwischen warm gdp und marketkapitalisierung der firmen auf absoluten maxima. Also genau genommen waren aktien noch nie so teuer wie heute, vielleicht mit ausnahme von 1929, also vor der ganz großen wirtschaftskrise. Aber die haben auch alle gelernt oder wir haben alle gelernt, dass trotzdem hättest du mit der einsicht einfach dich ferngehalten vom markt, hättest du 200-300 prozent wachstum verpasst. Das heißt die leute versuchen schon investiert zu sein. Was ich persönlich mache ist, ich versuche das halt abzusichern, das heißt ich behalte meine long position und bleib in den allermeisten aktien weiter drin, spekuliere aber oder versichere mich mit option scheinen, die auf fallende kurse setzen. Also ich versuche drei bis fünf prozent meines geldes einzusetzen, für den fall, dass wenn der markt runter geht, würde das einen großen teil der verluste der long position absichern. Wenn es weiter hoch geht, habe ich die drei bis fünf prozent performance aufgegeben, wenn es runter geht, kann ich damit einen großen teil der verluste abfangen. Das hat bei der bei dem ersten Corona dip sehr sehr gut funktioniert, aber wie gesagt, da ist immer viel glück dabei. Also ich glaube nicht, dass es jetzt ausdruck von genialität war, sondern ich hatte einfach glück, dass ich vorher schon sehr negativ eingestellt war und dann das machen konnte. Genau.
Und jetzt der schöne zeitpunkt für deinen disclaimer.
War das schon, hat das schon wieder so sehr beratungscharakter gehabt? Na gut. Also den disclaimer gibt es unter doppelgänger.io slash disclaimer und dort steht sinngemäß, dass wir hier ganz sicher keine Anlageberatung betreiben, dass wir keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen zu Aktien oder anderen verbrieften Rechten abgeben. Wir können eure Risikoneigung, eure finanzielle Disposition nicht kennen, dementsprechend auch nicht beraten. Wir wollen es nicht beraten und jegliche Entscheidung trefft ihr auf eigene Verantwortung und niemals sollte man nur aufgrund von dem, was man hier gehört hat, Investmententscheidungen treffen. Gut so? Perfekt.
Am Ende sind wir hier nur zwei Philips, die einmal die Woche telefonieren und sich ein bisschen über Tech unterhalten.
Genau. Sag mal, du bist doch auch so ein Weltverbesserer. Trinkst du noch Milchprodukte?
Nur noch Hafermilch.
Wirklich? Nein. Aber was trinkst du nur für? Das darfst du übrigens nicht Hafermilch sagen, das ist ein Haferdrink.
Ach so, ist es jetzt beschlossen?
Ist schon so, oder? Bist du nicht durch? Das hat Julia Klöckner bestimmt hinbekommen.
Ach so, du kennst sie bestimmt besser.
Nee, zum Glück nicht. Macht einen ganz furchtbaren Wein, dieses Weingut übrigens. Das können wir mal, weil wir echt wenig über Wein reden, das können wir mal sagen, dass das Weingut von den Eltern von Julia Klöckner, also abgesehen davon, dass sie eine wirklich ganz furchtbare Politikerin ist, machen die auch richtig schlechten Wein. Genau, warum ich frage, ist, es gibt ja jetzt so einen kleinen Shitstorm, weil Oatly Geld von Blackstone angenommen hat. Findest du, du hast ja einen Marktplatz für nachhaltige Produkte gebaut mit Avocado Store. Hättet ihr davon Geld von einem P.E., also einem Private Equity Unternehmen genommen? Habt ihr überhaupt geschaut, wer das finanzieren darf? Mussten das alles sozusagen weiße Westen Menschen sein? Oder wie würdest du deine Regel aufsetzen? Oder muss man überhaupt auf sowas achten?
Ja, also, mir ist Blackstone bekannt, aber ich weiß nicht, wie böse sie sind. Ich kann denen nur sagen, dass die, also auf jeden Fall die Kunden von erster Stunde bei Avocado Store, die haben schon auf alles geguckt. Also, wenn wir da, wenn die zufällig Retargeting-Werbungen auf irgendwelchen Newsseiten gesehen haben, die sie besucht haben, aber die vielleicht nicht so ganz der heilen Welt ansprochen haben, dann haben die uns angerufen. Die haben uns gefragt, wo wir unsere Server stehen haben und, und, und. Also, da gibt es schon viele, viele Leute, die sich darüber sehr viel Gedanken machen. Und Oatly ist ja eine ziemlich gute Marke mit einer ziemlich krassen Position. Also, die schießen ja auch ganz schön raus. Und von daher glaube ich, ist das schon irgendwie ein minimaler Image-Schaden. Aber ich würde mal annehmen, dass die, ja, dass die vorhaben, so das, das Unilever oder das Nestlé irgendwie in gut zu sein. Und dafür brauchen sie wahrscheinlich das Private Equity-Geld. Und deswegen haben sie das gemacht. Und was man auch noch irgendwie dazu sagen muss, ist, der CEO, dieser, der Tony Peterson, der ist 2012 da hingekommen, hat dann das Rebranding gemacht und hat dann eigentlich diese Marke auf das Level gehoben, auf der sie jetzt ist, ist so ein Serial Entrepreneur, erinnert mich so ein bisschen an Adam Newman von WeWork.
Das ist immer ein gutes Zeichen. Hat er auch einen schwarzen Olli?
Ja, weil sie ist so ein Surfer-Dude und redet sehr viel so über, ja, natürlich Nachhaltigkeit, das Weltverbessern und so, auch sehr im Mittelpunkt. Ich weiß jetzt nicht, also, und meine Wette, da bin ich mal gespannt, ob du das ähnlich siehst, aber meine Wette wäre, dass die sowieso ein IPO planen und einfach in den nächsten zwölf Monaten jetzt ankündigen werden, dass sie ein IPO machen, weil ja gerade, auf jeden Fall so, wie ich es irgendwie jetzt mitkriege, scheint es ja wichtiger zu sein, eine geile Marke zu sein, als irgendwie super, super Zahlen zu haben. Und ja, also, ich glaube, dass die voll in diese Direktion gehen werden, also voll auf Wachstum und dann IPO.
Also, ja, guter Punkt. Also Blackstone ist ja eine Private Equity, ist, glaube ich, die größte, also das liefert sich, glaube ich, so ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Carlyle und dann kommt KKA, um die Position des größten Private Equity Unternehmen der Welt. Das heißt, irgendwann in sechs bis acht Jahren wollen die vielleicht eher, wollen die ihr Geld schon zurückhaben, das heißt, und dann müssen sie ihren Anteil weitergeben an einen anderen Private Equity, der das kauft, oder die Firma an die Börse bringen. Also, die brauchen schon einen Exit irgendwann. Das brauchen die anderen Investoren aber auch, also. Ob das jetzt an die Börse gehen kann, ich glaube, die müssen, die haben 2018, haben sie 100 Millionen Umsatz gemacht und sind sie vielleicht jetzt bei 200 nach zwei Jahren später. Schneller wächst es nicht, oder? So viel Hafermilch kann man auch nicht trinken. Das ist noch ein bisschen klein, würde ich fast sagen, für die Börse. Aber die bauen noch mehr Produkte. Gibt es jetzt so Brotaufstriche und sowas? Doch, vielleicht kommen es sogar über 200 Millionen.
Die Bewertung muss ja irgendwie so gewesen sein, oder? Was man lesen konnte, war 200 Millionen für 10 Prozent, also eine Milliarde Bewertung, oder wie rechnet man das?
200 Millionen für 10 Prozent, dann wären es zwei Milliarden Bewertung. Das wäre aber viel, das wäre für Lebensmittel ein krasses Umsatzmultipel mit fünfmal. Das wäre fünfmal der Umsatz, wenn wir mit den 200 Millionen recht hätten. Ich glaube, dann sind die wahrscheinlich eher schon so bei 300 bis 500 Millionen. Ganz schön viel.
Auf jeden Fall super Marke.
Die Marke ist super. Ich finde es auch gut, dass sie diese Petitionen starten, um die CO2-Kosten auf jedes Produkt. Kennst du das, hast du das gesehen? Hängen hier in Berlin. Also vielleicht, weil es eine Lobbying-Kampagne ist, hängen die Plakate eher in Berlin. Aber es gibt so eine Hey-Bundestag-Kampagne, heißt die. Die haben über 50.000 Leute eine Petition unterschrieben, dass die CO2-Kosten von Produkten auf die verpacken sollen. Womit sich Frau Klöckner natürlich wieder schwer tun wird, irgendwas darauf zu drücken, was die herkömmliche Industrie nicht mag. Aber finde ich ganz gut. Wäre toll, wenn das kommt und hilft dem Produkt. Aber um auf die Ursprungsfrage zurückzukommen. Die Frage ist ja eigentlich, ist es besser, nur lupenreine Investoren, wenn es so etwas gibt. Du musst erstmal jemanden finden, der Milliarden auf dem Konto hat und die nur mit Gutmenschentum verdient hat. Davon gibt es glaube ich nicht viele.
Über Olli Sammer reden wir ja gleich noch.
Genau, ein schillerndes Beispiel dafür, dass das geht. Aber die, ich habe einen Faden verloren, das müssen wir schneiden, tut mir leid. Dein Olli-Spruch hat mich rausgekramt. Aber der war geil. Tut mir leid, das musst du jetzt leider schneiden, aber es sollte ja schnell gehen. Ich weiß echt nicht mehr, wo ich war. Warte mal kurz, bevor du. Also lupenrein. Achso, genau. Also die Frage, die man sich dann stellen muss, ist ja, raise ich vielleicht Geld zu einer kleineren Bewertung von irgendeinem Nachhaltigkeitsfonds oder Family Office, das ich dem verschrieben habe. Und bin ich bereit dann eventuell auf sozusagen Verwässerungen zu verzichten oder beziehungsweise mehr Verwässerungen in Kauf zu nehmen, um weniger Geld zu bekommen zu einer schlechten Kondition. Oder hilft es dem Gesamtzweck, nämlich also der Zweck von Olli, sollte er sein, den CO2-Verbrauch zu reduzieren, indem die Milchkuhwirtschaft reduziert wird. Und dann müsste es doch sinnvoll sein, sozusagen das billigste Geld dafür aufzunehmen und das kommt dann eben typischerweise von einem Private Equity Unternehmen oder herkömmlichen Investor. Und ich weiß nicht, ob das schlecht ist. Andersrum, würdest du mich fragen, würde ich Geld von den Saudis nehmen, würde ich die Frage dann schwer ganz anders beantworten. Da würde ich wieder sagen, obwohl es nicht darum geht, dass ich glaube, dass das Geld schmutzig ist, sondern ich würde mit denen einfach nicht zusammenarbeiten wollen natürlich. Und wenn du Softbankgeld nimmst, nimmst du quasi Saudi-Geld, das musst du ja auch immer sagen. Schwierig.
Ja, ich finde es auch schwierig. Man sieht es auch überall so ein bisschen. Also auch wenn man sich irgendwie Tier oder so anguckt, hier die Scooter-Startup und generell alle jetzt, die halt ab einer gewissen Größe und vor allem, wenn es halt so ein VC-Case ist, oder ein Private Equity Case, dann kann man nicht mehr ganz so genau hingucken. Die Konsumenten sind halt mittlerweile irgendwie ein bisschen schlauer und schauen oder gucken ein bisschen hinter die Fassade. Aber ich habe mich auch das ganze Wochenende gefragt, ist das jetzt gut oder ist das jetzt schlecht? Ich denke, den Umsatzeinbruch, den sie haben werden, also von den Hardcore-Ökos, die das jetzt nicht mehr kaufen werden, wird da sein. Es gibt, glaube ich, aber immer noch keine richtige Alternative. Also wäre auch interessant zu sehen, ob da jetzt ein, zwei Marken von der Seite kommen, die halt die Kunden irgendwie auffangen.
Es gibt so Private Labels, also Alnatura hat dann seine eigene Marke oder Denz. Also die großen Biomärkte haben alle ein eigenes Produkt. Und irgendwann werden auch die Milchhersteller, also vielleicht nicht die Milchhersteller, aber andere CPG-Hersteller ein eigenes Produkt dafür, so wie bei Beyond Meat und so auch. Irgendwann wird das komplett Commodity und jeder wird so eine Marke haben.
Ja, ich finde es interessant. Ich glaube, das war von Tag eins so geplant. Also wenn man sich den CEO anguckt, dann ist das halt ein Unternehmer, der schon damals gesehen hat, hey, das ist seine goldene Wette. Und der macht alles, um das Ding erfolgreich zu machen. Und dass der jetzt irgendwie nach acht Jahren oder so da ein Private Equity reinholt und dann noch einen mit so einem Prestige, dann, ja, der geht halt da auf Wachstum und parallel verkauft. Deswegen finde ich, hat das für mich so ein bisschen den Vergleich mit dem WeWork-Founder irgendwie, weil es dann so zwei verschiedene Welten sind, die dann da so zusammenkommen. Aber ich glaube, die ganzen Baristas werden das Ding immer noch nutzen, weil es halt einfach die Hafermilch oder der Hafersaft oder was es ist, der am besten schäumt und auch so mit die schönste Marke ist.
Ja, ich glaube, es ist auch ausreichend bewiesen, dass reine Non-Profits die Welt bei sowas oft nicht deutlich verändern. Also ich glaube, was Oatly für den Ruf von Milchersatzprodukten getan hat und auch für die Verbreitung, also ich trinke zum Beispiel inzwischen auch meinen Kaffee, also ich benutze wenig Milch insgesamt, aber meinen Kaffee möchte ich nicht auf Milch verzichten oder auf Milchersatzprodukte. Und trinke den tatsächlich auch mit Oatly-Hafermilch. Und das hätte wahrscheinlich mich nicht erreicht oder reichen können und die Verbreitung in den Supermärkten oder Biomärkten oder auch bei Amazon, wenn sie nicht dahinter ein For-Profit-Interesse hätten. Und wenn du ein For-Profit-Interesse hast und das so groß wie möglich machen willst und dieses Konzept so groß wie möglich machen, dann musst du das günstigste Geld nehmen. Und ja, ich finde es auch ein bisschen so ein Pseudo-Shitstorm. Ich meine, ein Teil der Leute, die sich da aufregt, wohnt in Wohnungen, die Blackstone gehört, telefoniert mit der Telekom, wo Blackstone 5% gehört hat, ihre Versicherung bei der Allianz, wo Blackstone 5% gehört. Und wenn du alle Produkte, die Private Equity Unternehmen gehören, boykottieren willst, kannst du fast in den Wald ziehen eigentlich. Also so einfach ist das auch nicht. Aber es ist ja gut, dass man die Diskrepanz oder Hybris da mal thematisiert und bespricht. Apropos Wald. Du wolltest mir das Prinzip Fynn Kliemann mal näher bringen. Steht in unserer Shortlist. Was ich schon weiß, ist, also ich habe ein paar Podcast-Episode mit ihm gehört, oder zumindestens einen bei OMR. Und bemerke, dass er immer bei Fest und Flauschig ab und an erwähnt wird im Zusammenhang mit dem Hausbruch mit Olli Schulz. Die Maskenproduktion habe ich mitbekommen. Also mein Eindruck ist, ein sehr talentierter, also ein Hans Dampf in allen Gassen, das aber sehr talentiert mit einer erstaunlichen, was heißt erstaunlichen, mit einer abnormalen hohen Hitrate, also dass die Businesses, die er probiert, auch tatsächlich erfolgreich werden. Was natürlich daran liegt, dass er sich selber entscheidend so ein bisschen anschieben kann. Ich folge dem auf Instagram. Sehe es aber nur relativ selten. Aber du kannst mir mal erklären, was der so macht und wie der den Weg in unseren Fokus hier gefunden hat bei dir.
Du hast ja zu deiner Präsentation in München, kommen wir später nochmal, aber da hattest du ja eine Slide, wie ich gesehen habe, über die Corona-Winner und Verlierer. Und für mich ist auf jeden Fall Finn so mit der Corona-Gewinner. Und bei mir kam er letzte Woche auf die Karte, weil ich mir Masken bei ihm bestellt habe und mich gewundert habe, dass er die über Shopify vertreibt. Weil er ja eigentlich Webdesigner ist, eine Agentur hat und auf WooCommerce spezialisiert ist oder die halt viel WooCommerce machen. Alle seine anderen Seiten sind auch mit WordPress oder WooCommerce so. Und ich fand es bemerkenswert oder interessant, dass so jemand dann auf einmal Shopify macht. Hab das getwittert. Er hat sofort geschrieben, ja, es muss so schnell gehen und skalieren und er ist super happy. Und wollte dir nochmal so die zwei Punkte, die zwei Corona-Phänomene kurz zeigen oder drei. Also das eine ist, was er halt in den letzten drei, vier, fünf Monaten gemacht hat, war zum einen hat er ein Racket oder eine zweite Platte rausgebracht, die wieder mit seinem eigenen Racket-Label. Und wahrscheinlich hat er da glaube ich auch so 80.000 Platten oder Boxen verkauft. Dann hat er eine Doku gemacht, die er eigentlich für Netflix machen wollte. Netflix wollte ihm nicht. Und ich würde mal annehmen, dass Netflix so 30.000 bis 70.000 Euro vielleicht bezahlt hätte für so eine Independent-Doku, die sie haben wollen. Was denkst du?
Ähm, mich wundert, gibt es eine Begründung, warum sie abgelehnt haben?
Wäre nicht zielgruppenkonform oder sowas. War nicht spannend genug.
Ja.
Auf jeden Fall war er dann so, der ist dann halt immer so unternehmerisch motiviert, dass er sagt, okay, dann erst recht. Hat dann gesagt, er bringt diese Doku ins Kino. Die Kinos wollten den Film auch scheinbar erst nicht. Dann hat seine, seine Follower haben dann die Kinos so ein bisschen belabert. Dann waren die Kinos oder viele Independent-Kinos dann irgendwie on the go und meinen so, ja, okay, machen wir. Dann kam Corona. Keiner durfte in die Kinos gehen. Er hat trotzdem an dem Datum festgehalten und hat dann fast 120.000 Tickets je 12 Euro für 24 Stunden oder innerhalb von 24 Stunden verkauft. Das heißt, er hat einfach mal über sein eigenes, über sein eigenes Netzwerk fast 1,5 Millionen Umsatz gemacht.
Genau, wollte ich gerade sagen. Nicht schlecht.
Und das aller krasseste ist, danach hat er die ganzen Rechte noch an Joint verkauft.
Auch schlau. Der hätte die Kosten noch künstlich schönen sollen, dann hätte er wahrscheinlich den Status als profitabelster Independent-Movie der Welt bekommen. Wenn du es irgendwie, also die Kosten offiziell unter 5000 Dollar zu erhalten und dann auf der Erlösseite halbwegs über ein paar Millionen kommst, kannst du schön PR machen, dass es der erfolgreichste Independent-Film aller Zeiten war. Ja, mega spannend. Hast du die Doku gesehen? Ich noch nicht leider.
Ja, ich habe sogar zwei Tickets für jeweils 12 Euro gekauft, weil ich die Idee so gut fand und ich hatte so ein bisschen Sorge, dass er es nicht schaffte, die Server zu halten, aber er hat es ganz smart gemacht und zwar hat er es über YouTube gestreamt und dann halt hinter seine Paywall gesetzt. Und er hat auch so ein, und das ist halt das Witze, da ist immer, wenn so kniffige Designer oder Entwickler irgendwie an den Sachen arbeiten, er hatte dann beispielsweise auch so ein Easter Egg drin, dass er den Code, der so in dieser, als Vor-, nicht als Vorlage, sondern der halt in dem Textfeld drin stand, so als Beispiel, den hätte man auch nutzen können. Also wenn jetzt jemand versucht hätte, kostenlos, und es gibt wohl drei Leute, die das versucht haben und die haben halt den Film dann umsonst geguckt.
Verstehe.
Und ja, der Film ist super, ist auch besser produziert als irgendwie für 5000 Euro und das war schon, fand ich bemerkenswert und war so mit so das Highlight Ende April für mich.
Aber so angefangen hat er auch so als SEO oder Webseiten Bastler oder so, ne?
Genau, der hat Webseiten gebastelt für Hinz und Kuhns. Und auch schon viel für Paul Rippke und sowas und hat auch dann, hat beispielsweise wohl auch Videos geschnitten für, oder die Idee gehabt für irgendein Musikvideo von Lena Meyer Landrut und so, also der ist schon, war glaube ich schon immer ganz gut vernetzt und hat halt immer ganz gute Sachen abgeliefert.
Spannend, und woran denkst du liegt das, dass die Hitrate so groß ist, also dass alles was er anfasst zu Gold wird, gefühlt zumindestens, das ist sozusagen mein Eindruck oder was ich am beeindruckendsten finde.
Na ich glaube, wie bei jedem sind auch Sachen, die nicht so gut funktionieren. Der hat halt eine unheimlich krasse Fanbase aufgebaut und die Leute konsumieren halt seine Sachen. Und er scheint ein Netzwerk zu haben mit Leuten, denen er vertraut und die auch alle daran verdienen, also in Hamburg kriegt man das so ein bisschen mit. Das zum Beispiel, ja die Leute, die bei ihm beim Film geholfen haben zum Beispiel, also da gibt es eine Frau, die halt glaube ich da essentiell mitgeholfen hat, die verdienen halt auch alle ganz gut. Also wir kommen ja später nochmal zu Olli, da scheint das ja anders zu sein, aber er scheint einfach fair zu sein, Opportunities zu sehen und dann muss man auch nochmal gucken, der Film ist schon krass so. Was der E-Commerce mäßig macht, also er macht halt Merch für Künstler mit einem Bioproduzenten-Label, wo er irgendwie jetzt dabei ist, ich glaube das gehört ihm nicht, aber da ist er auf jeden Fall dabei. Und machen die halt ihre eigenen Sachen und haben da halt auch mega krass umgeswitcht auf Masken und wenn er dann über seinen Instagram-Account da jeden Tag publiziert, dass er halt da die Masken verkauft, dann kaufen die Leute das halt auch. Und die ganzen Podcasts, die wir hören und die ganzen E-Commerce-Läden, die wir kennen, die bestellen dann tatsächlich auch bei ihm Masken und so leveraged steht er das. Was auch interessant ist, dass er dieses Jahr irgendwie drei GmbHs gegründet hat, oder ne, noch zwei GmbHs und ein EK, das ist eingetragener Kaufmann. Einzelunternehmer. Oder Einzelunternehmer, genau, mal gucken was er damit alles macht so. Aber ich finde es auf jeden Fall, für mich einer der inspirierendsten Leute der letzten zwei Jahre, der halt einfach Sachen macht, auf die er Bock hat, mit Leuten auf die er Bock hat und es scheint sehr viel sehr gut zu funktionieren.
Absolut. Und es ist, ich habe ja mal vermutet, das ist so ein bisschen so ein nordisches Thema. Und ich habe gerade mal bei Google Trends geschaut, da sieht man auch wie das in verschiedenen Bundesländern gesucht wird und indexiert ist Schleswig-Holstein auf 90, Bayern auf 37. Also es ist schon so wie ich vermutet habe, Berlin 55. Das ist doch sehr stark, achso Hamburg ist 100, ja, macht Sinn. Also in Hamburg dreimal bekannter oder nachgefragter als in Bayern. Und die Related Topics sind lustig, ich lese mal vor, Number one, surgical mask, also Chirurgenmaske, macht Sinn, die produziert er. Also Nummer zwei, Trigema, das ist die in Deutschland herstellende Marke, die man oft vor der Tagesschau sieht. Das ist entweder ein Supplier von ihm, ein Hersteller wahrscheinlich.
Ne, dagegen geht er so ein bisschen an, weil die die Masken für so viel Geld verkaufen glaube ich.
Achso, weil er es deutlich billiger kann. Ja, macht Sinn. Dann Polypropylen, das verstehe ich nicht. Dann nochmal Maske und dann kommt Bucket Toilet, Eimer Toilette, hat der so ein Camping Klo erfunden auch noch oder was?
Ne, aber das könnte sein, dass das wegen der ganzen Viva Con Aqua Verbindung ist.
Oder Gold Eimer, keine Ahnung, spannend.
Ja, aber lasst uns noch einmal bei Spotify bleiben, weil da gibt es noch eine andere News, die ich bis jetzt noch nicht in Deutschland gehört oder gesehen habe.
Ich auch nicht.
Der Typ, der bei Adidas für den Yeezy zuständig war, also für den Schuh von Kanye West, der geht jetzt zu Shopify. Und wird da, ist da, also das ist so ein, der war 20 Jahre bei Adidas, war da für die ganzen Stars zuständig. Und der geht zu Shopify und wird dort für die ganzen Influencer und Creator zuständig sein.
Und der hat deine Nummer schon, falls die dann diesen Podcast kaufen wollen endlich, oder?
Ne, Shopify, nicht Spotify.
Ach, Shopify. Ich verwechsel es immer wieder. Was macht der bei Shopify?
Naja, der holt jetzt alle Stars rüber, die noch nicht da sind.
Für Influencer-Merch?
Ne, um die Shops aufzubauen. Und ich meine, so ein Yeezy ist beispielsweise da, also die ganz großen Marken, bis die rübergehen, vielleicht über Shopify Plus, so, da gibt es ja schon ein paar. Aber diese ganzen Marken, also von, von, von, alle großen Rap-Stars oder Influencer oder Sportler, die halt ihre eigenen Brands aufbauen werden, deren Telefonnummern wird der wahrscheinlich haben.
Ah ja, da können wir später beim D2C-Thema nochmal drüber reden vielleicht.
Stimmt, passt da auch gut rein. Dann ein Nachtrag zu Nathan Latka, da haben wir über Twitter von ein paar Leuten, zum Beispiel Konrad, ein bisschen Feedback bekommen.
Du musst nochmal klären, wer Nathan Latka ist, glaube ich.
Das ist ein Typ, der mir letzte Woche aufgefallen ist, weil der eine Art YouTube-Talkshow macht, wie Höhle der Löwen, wo er live versucht, kleine, profitable SaaS-Firmen, Blogs, Podcasts und so zu verkaufen.
Wie Höhle der Löwen, du sagst das, als wäre das was Gutes, aber na gut.
Ja, also, sehr entertaining und der Typ ist so eine Mischung aus Gary Vaynerchuk und Tim Ferriss, also produziert unheimlich viel Content und versucht da so in diese Hasskultur reinzugehen, sagt er wäre auch schon super reich und alles. Und was er macht ist, dass er halt unheimlich viel Podcasts aufnimmt, aber in den Podcasts fragt er eigentlich nur nach Zahlen. Und diese Zahlen verkauft er dann wieder über so ein Subscription-Modell und was er jetzt wohl noch macht ist, er hat so ein Produkt gelaunched, das heißt Founder Path. Und da kannst du dich als SaaS-Firma anmelden, gibst so ein paar Daten und dann würde er dir einen Kredit geben zu verschiedenen Konditionen.
Wovon?
Ja, das hat er wahrscheinlich von einem kleinen Fond hier geraced hat.
Das lustige ist, Jason Letka Net Worth, also sein Vermögen, ist einer der ersten Vorschläge, wenn man nach dem Namen googelt. Und es wird geschätzt auf, in Anführungsstrichen, nur ein bis fünf Millionen. So einfacher ist das nicht.
Ja, das könnte ich mir vorstellen. Er ist auf jeden Fall, ich glaube je nachdem was man über ihn liest, ist man sich auch nicht so ganz sicher, ob er ein Fraud ist oder nicht. Aber ich finde es auf jeden Fall recht entertaining, aber ich habe jetzt eine Woche mich damit so ein bisschen auseinandergesetzt, ich habe jetzt auch genug.
Ja, ich meine der Trick sozusagen diese Show zu nutzen, um an Dealflow zu kommen, also entweder Daten zu bekommen über die Profitabilität oder Modelle dieser SaaS-Startups, das macht Sinn, aber auch ein Dealflow zu generieren, das ist schon wertvoll, wenn du schaffst, dass du der erste Anlaufpunkt bist, dem Leute vielleicht auch ihr neues Produkt vorstellen wollen. Habe ich mal überlegt, ob das ein gutes Podcast-Format wäre, um Dinge früh zu sehen, dass du so eine Art echtes Höhle der Löwen in Podcast-Format machst. Aber das ist glaube ich noch aufwendiger als mit dir zu telefonieren. Deswegen habe ich es wieder verworfen. Ganz ehrlich, ich finde den Typen immer noch eine ziemliche Luftpumpe, nach dem was ich bisher gesehen habe. Aber wenn dich SaaS interessiert, ist Jason Lemkin eigentlich ein relativ guter Twitter-Account. Verlinken wir vielleicht auch in den Shownotes. Jason Lemkin, der macht die SaaS-TR, also SaaS, wie Software as a Service, TR, SaaS-TR-Konferenz, und ich glaube auch einen sehr guten Podcast, ja, er macht auch einen sehr guten Podcast dazu. Den verbinde ich so am ehesten mit wirklich tiefem Know-how oder einer hohen Bereitschaft, das auch zu teilen für Software as a Service. Und sonst in Deutschland natürlich Point9 und deren Partner auf LinkedIn kann man auch gute Insights immer mitlesen eigentlich, finde ich.
Also für mich ist das eine ganz andere Qualität. Der andere ist einfach nur hauptsächlich auf sein eigenes Ego getrimmt und versucht da irgendwie Wind zu machen. Und das ist schon, ist was anderes, ist halt eher Entertainment.
Dann entertain mich mal weiter.
Wir haben eine Frage zu Rocket Deals.
Oh Gott, oh Gott.
Damit, damit, das, ja, das musst du mir mal so ein bisschen erklären. Ich weiß nicht, weil ich weiß ja nicht ganz genau, was du mit Rocket noch machst.
Lass das mal andersrum machen. Ich bin dafür, dass du das einfach erklärst und wenn irgendwas grob falsch ist, widerspreche ich einfach. Aber vielleicht willst du ja mal erklären, was da passiert oder die Gemüter gerade erregt.
Naja, also 2014 hat Rocket Internet einen IPO gemacht. Die Aktie ist, glaube ich, für 42,50 Euro an den Start gegangen und das Ding war so 6,7 Milliarden Euro wert. Olli hat gesagt, hier, wir wollen eines der größten Internetunternehmen der Welt werden und so weiter. Dann gab es nochmal so kurz, bisschen später, im November 2014 den Höchstwert von 57 Euro. Goldman Sachs hat gesagt, das Ding geht mindestens auf 70. Heute ist es irgendwie so bei unter 20 Euro und letztes Jahr kam schon raus, dass Olli am überlegen ist, dass er das Ding von der Börse nehmen möchte. Die ganze Zeit wurde da erzählt, dass das oder wurde dazu geschwiegen und jetzt letzte Woche kam raus, dass es wohl so ist und dass vor allem das Rückkaufangebot so ein bisschen strange ist. Also das Rückkaufangebot ist weniger als die Aktie aktuell und da gibt es auch, glaube ich, noch so einen Trick, dass erstmal die Firma irgendwie 8% oder so zurückkauft. Damit wird dann Ollis CapTable, sein Stück wird ein bisschen dicker und man wird dann Ende September irgendwie beschließen, dass es halt von der Börse genommen wird. Ist das so oberflächlich richtig erklärt?
Ja, es gibt nichts, wo ich mich genügend fühle zu widersprechen, außer dass es nicht nur Olli ist, sondern die drei Brüder, die die Profiteure werden. Genau, ich glaube der Plan ist zunächst aus Gesellschaftsmitteln, also sozusagen das Rocket Internet selber einen kleinen Anteil der eigenen Aktien vom Markt zurückkauft und die Sammlerbrüder momentan, glaube ich, ungefähr 49% oder so an Rocket. Und man kann durch das Zurückkaufen von Aktien halt eine negative Verwässerung, also wenn man sozusagen von den anderen 51% der Aktien, welche wegkauft vom Markt und die der Firma einverleibt, dann werden aus den 49% graduell 51% irgendwann, also eine umgekehrte oder negative Verwässerung. Und dann hat man die Mehrheit und kann auf einer Hauptversammlung quasi beschließen, sich von der Börse zurückzuziehen und dann muss man spannenderweise eben kein generöses Übernahmeangebot machen, sondern es wird eher auf dem Durchschnitt des Kurses der letzten drei Monate berechnet, was der faire Preis dann dafür sein könnte. Und da gibt es eben kein, irgendwie man könnte ja sagen, man nimmt dann Discounted Cashflow-Verfahren oder man bewertet den inneren Wert von Rocket, also die Summe der Beteiligung nochmal oder so, aber das passiert alles nicht, sondern man nimmt das. Und wie du sagst, es wurde seit einem Jahr schon so ein bisschen spekuliert, ob das passieren wird. Was viele beobachtet haben, ist, dass es sich so anfühlt, als würde das Ziellevel der Firma sich keine übertriebene Mühe geben, die Firma gut aussehen zu lassen auf Hauptversammlung oder in der Kommunikation. Also die Vision weiter zu spinnen oder zu betonen, wie toll Rocket ist, ist da so ein bisschen zurückgeblieben. Gleichzeitig hat Rocket, obwohl sie an Internetunternehmen und vielen vermeintlichen Krisengewinnern, also da lagen ja Beteiligung an HelloFresh drin, an Joom, ja was quasi das in Afrika ein E-Commerce-Konzept ist. Man würde ja meinen, dass es diesen Geschäftsmodellen allen deutlich besser geht mit Covid. Und Rocket konnte von diesem ganzen Tech-Boom, E-Commerce-Boom der letzten sechs bis neun Monate überhaupt nicht profitieren, was schon fast verwunderlich ist.
Ich hab mich gefragt, ob die das vielleicht schon 2003 so geplant haben.
Das würde ich nicht unterstellen, ehrlich gesagt. Also es ist valide, sich das zu fragen. Also um das ganze zu sagen, ich spreche nur für mich selbst und nicht für Rocket. Ich war auch nie bei Rocket angestellt, sondern hab sozusagen als freier Berater oder Mitinvestor oder ESOP, also Mitarbeiterbeteiligungsoption haltender, viel mit Rocket gearbeitet. Deswegen sozusagen auf keinen Fall missverstehen, dass ich für Rocket spreche, sondern ich bewerte das auch nur als Außenstehender. Und nee, ich würde aber, ich fände es überraschend, wenn das von Anfang der Plan wäre, das wieder einzuziehen oder von der Börse zu nehmen. Ich glaube, das war damals ein guter Weg, um Kapital einzusammeln. Ich glaube aber auch, dass Holding-Companies und Rocket ist ja ein gemischt Warenladen aus zig Beteiligungen, die bekommen traditionell immer eine sehr schlechte Bewertung an der Börse. Deswegen werden relevante Beteiligungen dann in der Regel über einen Spin-off aus der Mutterholding rausgenommen, wie das bei Rocket ja auch in vielen Fällen passiert ist, mit Lieferheld, Head of Freshwater, sich. Von daher ist das nicht so überraschend. Man kann natürlich darüber, und dadurch, dass das so lange in der Diskussion schon war, ob es da eventuell ein Going Private, also Going Public ist ja der Weg an die Börse, Going Private ist der Weg zurück in die privaten Märkte. Viele der Leute, die sich jetzt beschweren, dass es da kein Übernahmeangebot gab, waren Leute, die ganz klar auf dieses Szenario spekuliert haben, dass es Private geht und die dann dachten, das läuft wie bei einem Springer, wo KKA 40% mehr zahlen muss, um die Firma von der Börse zu nehmen und genau das ist hier nicht passiert. Da haben sich teilweise auch renommierte Investoren oder zumindest Exponierte, die eine große Followerschaft haben, weit aus dem Fenster gelehnt mit, dass sie die Aktie kaufen mit einer gewissen Going Private-Fantasie. Und die sind natürlich jetzt enttäuscht, dass man könnte sagen, die Samwas jetzt da eine Unzulänglichkeit oder Lücke im deutschen Aktionärschutz nutzen, um das sehr preisgünstig sich wieder einzuverleiben. Wahrscheinlich, das kann man nicht so genau wissen, was jetzt die Firmen in Rocket wirklich wert sind, aber da liegt viel Cash drin, das einfach zurückgekauft wird mit dem Going Private. Und wenn Joom ja halbwegs funktioniert, müsste es stark profitiert haben in Afrika. Und auch die anderen Beteiligungen sollten eher besser laufen als vorher. Von daher, ja.
Ich finde verrückt, ich habe irgendwie gelesen, dass der Kassenbestand, also das Cash, eigentlich genauso groß ist wie die Bewertung der Firma. Also die Marktkapitalisierung 2,6 Milliarden und Kassenbestand 2,5 Milliarden.
Ja, ich glaube nicht ganz so krass, aber du bekommst mehr oder weniger die Tochterunternehmen geschenkt dazu. Nicht, ich glaube nicht eins zu eins, aber vom Bild her stimmt das, dass zumindest das Geschäft, also das laufende Geschäft, also operatives Geschäft gibt es ja kaum noch bei Rocket, aber sozusagen die Beteiligungen sind sehr günstig bewertet, wenn man jetzt zu dem kaufen würde.
Spannend. Und du hast am Dienstag gefeiert, als Zoom die Zahlen rausgebracht hat.
Ja, die waren, also nach allen Maßstäben, grandios. Ich weiß nicht, ob es überhaupt mal eine Firma an der Börse, also die Wachstumsraten, die Zoom vorlegt, haben normalerweise nur Firmen, die eben noch nicht an der Börse sind und sehr, sehr jung sind. Obwohl, so jung ist Zoom gar nicht mehr, ich glaube sie macht ja halt. Auf jeden Fall haben sie ihren Umsatz übervervierfacht, also plus 355 Prozent, was wirklich sehr, sehr viel ist, haben im zweiten Quartal 660 Millionen US-Dollar Umsatz gemacht. Rechnen damit, dass sie im Jahr 2020 2,4 Milliarden US-Dollar Umsatz machen, was schon ganz gesund ist, haben das wie gesagt unheimlich stark gesteigert und du würdest ja denken, dass jemand, der so schnell wächst, verliert dann meistens noch Geld, aber nein, sie haben auch noch 28 Prozent operative Marge. Das heißt, also nach allen Maßstäben ist absolut grandios, was, sozusagen die Kombination aus schon sehr profitabel sein und noch ein sehr hohes Umsatzwachstum zu haben und der Fakt, dass SaaS-Modelle ja immer upfront bezahlt werden, also wenn du dein Zoom-Paket buchst, zahlst du ja heute für die nächsten zwölf Monate. Das heißt, das wird jetzt noch nicht eben wirksam, weil du als SaaS-Betreiber noch eine Forderung an Leistung dagegen buchen musst, aber die Billings oder der Cashflow ist sogar noch mal höher. Also von den 663 Millionen Umsatz sind 400 Millionen freier Cashflow. Das heißt, Zoom druckt gerade unheimlich viel Geld jedes Quartal. Wird wahrscheinlich dann bei fast zwei Milliarden freiem Cashflow dann dieses Jahr. Aber ist natürlich auch unheimlich ambitioniert bewertet, das 120 Milliarden, 115 bis 120 Milliarden Wert zum Vergleich, damit man einen Begriff davon hat, das ist so viel wie Microsoft vor zehn Jahren wert war. Also das Betriebssystem, was auf 60, 70 Prozent, wahrscheinlich 80 Prozent der Computer drauf war oder der Desktop- und Laptop-Computer, vor zehn Jahren zur Finanzkrise war Microsoft so viel wert, so viel ist jetzt Zoom wert.
Wahnsinn, für ein Produkt, das es eigentlich schon seit 20 Jahren gibt. Und das Microsoft besitzt.
Das ist der eigentliche Skandal, wie Skype diesen Markt so verschlafen konnte über die Zeit. Skype hat sich einfach überhaupt nicht weitergeentwickelt oder nur in vollkommen sinnlose Richtung. Naja, auf jeden Fall ist Zoom jetzt dann mit dem 50-fachen des Umsatzes bewertet fast. Das ist natürlich unheimlich sportlich und nach allen Maßstäben auch zu teuer, aber man muss halt gerade sehen, dass alle Aktien unheimlich inflated sind und unheimlich hohe Preise haben. Dadurch, dass es keine Kapitalkosten, also keinen Zins und keine alternativen Investments mehr gibt, ist der einzige Weg überhaupt geführt, Geld zu verdienen, eben das Geld in Aktien und Immobilien zu packen. Und auch wenn das sozusagen nie dagewesen oder zuletzt beim neuen Markt dagewesenen Bewertungen sind, die jetzt aufgerufen werden für solche Aktien, würde ich sagen, ich kaufe mir immer noch lieber einen Zoom zu einem Price-Sales, also Umsatzmarktkapitalisierungsverhältnis von 50, als einen Palantir, die 750 Millionen Umsatz machen und auch 20 Milliarden wert sein wollen. Das entspricht dann ja auch einem ungefähr 30er Sales Multiple und denke ich, die 50 für Zoom sind dann immer noch begründeter, also ein Palantir macht minus 80% Marge und wächst nur mit 25%, will aber ein 30er Sales Multiple. Ein Zoom macht 28% positive Marge und vervierfacht sich. Das ist, wie gesagt, teuer, aber immer noch 10 mal rationaler da rein zu investieren als in einen Palantir. Auch das wieder, Disclaimer, keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung, ist unheimlich hoch bewertet und könnte auch gut auf 20% des jetzigen Wertes wieder zurückfallen. Trotzdem, ich würde Zoom wahrscheinlich jetzt gerade nicht nachkaufen, aber Zoom ist durch die krasse Performance, also sie haben dieses Jahr auch 300, 400% zugelegt beim Aktienkurs, inzwischen relativ großer Anteil meines Portfolios geworden und den plane ich zu halten in der Hoffnung, dass es irgendwann mal sowas wie ein Microsoft werden kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass Zoom, wie gesagt, mit dem eigenen Device oder einfach durch die Qualität der Anwendung zu einem Standardweg der Kommunikation, den wir uns heute noch nicht vorstellen können wahrscheinlich, wird, dass es sowas wie das Telefon, was jeder aus seinem Schreibtisch hat, wird und vielleicht noch ganz neue Anwendungen wird. Und ich finde, als Nutzer muss ich immer wieder sagen, also wie gesagt nochmal, Disclaimer, ich bin da auch parteiisch, weil ich die Aktie halte, aber ich war neulich mal in einer etwas remote Location und musste, also in Mecklenburg-Vorpommern abgeschnitten war im Internet oder mit sehr schlechten Zugang zum Internet, musste aber einen sehr wichtigen Call machen und hab das erst via Meet war das, glaube ich, also das Google-Produkt, gemacht. Es hat einfach gar nicht funktioniert, also sowohl Ton als auch, also Bild war gar nicht da, Ton hat nicht funktioniert und ich dachte, damit ist es gelaufen, man kann jetzt bestenfalls noch telefonieren, was für den Call nicht gut funktioniert hätte und hab's Proforma nochmal mit Zoom ausprobiert und nicht nur, dass der Ton sehr gut funktioniert hat, sondern dass auch ein Großteil des Bildes vollkommen okay übertragen wurde. Und dann frag ich mich, das kann doch kein Rocket Science sein, so ein Codec zu bauen oder Bilder zu übertragen, was kann man da denn noch erfinden, dass das Produkt wirklich 10x besser ist, als das scheiß Google-Produkt oder Microsoft Teams. Hab ich mich gefragt übrigens und ein Trick, den ich glaube, den sie bestimmt machen, aber die machen vielleicht auch alle schon, dass du einfach, du siehst ja an diesem Hintergrund-Feature, dass du einen anderen Hintergrund einblenden kannst, dass Google, äh, sorry, dass Zoom sehr gut versteht, was ist Hintergrund und was ist der Sprecher. Und du könntest ja damit anfangen, dass du alle Pixel, die sich nicht bewegen, nämlich der Hintergrund, gar nicht überträgst. Also du nimmst die schmale Bandbreite, wenn du eine Bandbreite ein Problem hast, nutzt du die, also a, priorisierst du immer die Tonspur, das machen sie sehr offensichtlich, wenn das Bild einfriert, ist die Tonspur in der Regel noch sehr gut intakt und vom Bild überträgst du nur, also im schlimmsten Fall, wenn die Verbindung richtig schlecht ist, nur noch das Gesicht, alternativ nur noch, was sich bewegt und nur wenn du sozusagen vollkommen freie Bandbreite hast, dann überträgst du vielleicht sogar einen Hintergrund. Aber eigentlich macht das keinen Sinn, weil 70% der Pixel in dem Videostream sich wahrscheinlich nicht bewegen. Schlau, oder?
Super schlau, ich könnte mir nicht vorstellen, dass die auch so schlau sind.
Doch. Aber die Frage ist, ob das alle machen. Doch, die müssen das doch machen. Aber die Frage ist dann, warum es bei einem funktioniert und beim anderen nicht. Also so dumm kann doch keiner sein. Ich verstehe es nicht. Aber deswegen sozusagen ich immer öfter, wenn jemand mir ein Meet-Invite schickt, antworte ich mit einem Zoom-Invite, also sozusagen wann immer das nicht als unhöflich interpretiert werden könnte, versuche ich das auf Zoom zu lenken, weil es wirklich, wirklich, wirklich von der Qualität der Unterhaltung so viel besser ist. Ich telefoniere immer mit meinem iPad Pro. Da hat die Google Meet App zum Beispiel keine Galerie an sich, das heißt, ich kann nicht alle Teilnehmer im Call gleichzeitig sehen, einfach weil die iPad App nicht auf dem neuesten Stand ist. Ich könnte eine Viertelstunde erzählen, wie, und ich glaube, es ist wirklich, vielleicht ist es nicht 10x, aber es ist 2, 3, 4 mal besser als die Lösung der Konkurrenz.
Ja, ich bin auch großer Zoom-Fan, aber irgendwann musst du mir nochmal erklären, wann ich meine erste Aktie kaufen soll.
Das machen wir vielleicht mal in einer nächsten Folge. Vielleicht sollen wir aber auch mal einen parallelen Zoom-Call machen, damit ich dich auch sehen kann beim Telefonieren, weil ich hab dich immer nur auf der Audiospur. Achso, das muss ich dir auch noch sagen übrigens. Ich war ja auf einer Konferenz letzte Woche und auf einer Geburtstagsparty von Onlineern gestern und erstaunlich oft sagen Leute doch, dass sie uns nicht auseinanderhalten können. Also nicht viele, aber sozusagen von der Stichprobe her relevant. Also ich kriege unheimlich viel Feedback, was mich immer sehr freut und auch überwiegend positives. Aber ein paar Leute haben gesagt, sie können uns nicht gut auseinanderhalten und ich denke so, ich bin doch der mit der sonoren Stimme und der andere ist der, der wie Kermit der Frosch klingt, der gerade in die Pubertät kommt, das kann man doch sehr gut auseinanderhalten, oder? Vielleicht brauchst du doch so einen sächsischen Akzent oder so einen kleinen Sigmatismus, einen Lisbethäler oder so, dass du noch markanter rauskommst.
Ich muss so aggressiv sprechen wie auf dem Foto.
Ja, vielleicht passen wir uns auch an, wir sind ein altes Ehepaar. Letzte Folge ist mir die Stimme so ein bisschen nach oben entwichen, zweimal habe ich beim zweiten hören gehört und du redest schon, ja. Vielleicht müssen wir uns am Anfang auch nur einmal vorstellen für die neuen Hörer.
Du musst mir auf jeden Fall mal erklären, was du da in München gemacht hast.
Ich war auf einer hybriden Konferenz, die absolut flawless funktioniert hat, ehrlich gesagt. Also hybrid heißt, also ich habe alle Konferenzen, die reine Online-Konferenzen waren abgesagt dieses Jahr, weil ich an das Format nicht glaube. Also ich glaube, dass vor allen Dingen für mich das nicht den Nutzen, den ich mir wünsche und für die Zuhörer entwickelt. Ja, deswegen war ich sozusagen nur auf der, das war die SMX in München, das ist meiner Meinung nach die beste Suchmaschinenoptimierungs, also sowohl Paid als auch Organic Konferenz in Deutschland, definitiv auch Kontinental-Europa, vielleicht sogar weltweit, weiß ich nicht. Moskau ist auch ganz gut, glaube ich. Ja, aber auf jeden Fall eine der Top-3-Konferenzen weltweit und mit Abstand die beste in Deutschland und Kontinental-Europa. Und die haben ein hybrides Konzept gehabt, das heißt, die Speaker und einige Teilnehmer konnten das vor Ort miterleben. Das war natürlich viel ruhiger, ein großartiges Hygienekonzept, also großes Lob dafür. Ich glaube, also sowohl bei dem Konzert heute als auch bei dieser Konferenz konnte man sehen, man kann mit viel Aufwand und Attention to Detail auch Veranstaltungen durchführen, glaube ich. Also ich habe mich weder bei dem einen noch dem anderen zu irgendeinem Zeitpunkt unsicher gefühlt oder fahrlässig handelnd. Genau, das war die SMX-Mönchen und da habe ich dann, weil das eine Präsenzkonferenz war, dann doch gesprochen, aber es wurde trotzdem auch übertragen. Genau.
In dem du SEO-OKRs gezeigt hast und es gab einen Link zu deiner Präsentation. Ich habe mir die Präsentation angeguckt und habe mir gedacht, die sieht so ein bisschen aus wie so die Präsentation von so einem digitalen Transformationsberater, nur in hesslich und zusammen kopiert. Also ich war jetzt, ich hatte schon so ein bisschen mehr Magie erwartet.
Moment. Also erstens kommt diese dreiste Unterstellung von jemand, dessen einzig öffentlicher Auftritt, der noch nachvollziehbar ist, ganze sechs Minuten lang war und der diese absolute Überschätzung seiner Kapazität auch noch damit gewürdigt hat, dass er die Hälfte der Zeit dem Publikum den Rücken zugedreht hat, um seine eigenen Folien zu bewundern. Oder habe ich irgendeinen Vortrag von dir verpasst, den man auf YouTube sehen kann?
Gut möglich, aber das ist auch schon eine Weile her.
Ich werde das noch ein paar Mal erwähnen im Podcast, damit du es nicht rausschneiden kannst. Aber es gibt einen wunderschönen sechsminütigen Vortrag, länger darf man ihn auch eigentlich nicht auf die Bühne lassen, von Philipp Glöckler, den man auch auf YouTube anschauen kann. Das hat eins. Wenn das zweite zusammen kopiert, also welches Slide war, also außer aus vorherigen Vorträgen von mir, das ist tatsächlich wahr, aber kopiert war da nichts. Und zu meiner Verteidigung muss ich auch sagen, das war für meine Verhältnisse ein relativ seichtes Thema. Also das hieß, wie man hocheffiziente oder effektive SEO-Organisationen baut, also eher so der HR-organisatorische Teil des SEOs. Das ist jetzt, ich glaube, das ist total wichtig und spannend. Und dadurch, dass ich relativ viele Unternehmen gesehen habe, habe ich da ganz gute Insights. Aber es war jetzt nicht das mega, mega tiefe Fachthema. Aber was hat dich denn am meisten interessiert oder möchtest du gerne irgendeiner meiner Thesen widersprechen? Das wäre doch lustig.
Ja, also ganz ehrlich, deine OKRs fand ich jetzt nicht so sonderlich gut. Und ich würde dich fast gerne mit Marco Alberti zusammenbringen, meinem OKR-Berater Nummer eins in Deutschland, der dir einmal hilft, irgendwie die so zu machen, dass man die auch ohne Probleme auf einer Slide irgendwie zeigen kann und da einigermaßen vernünftig mit aussieht. Also wenn du ein Objective hast, in dem du sagst, dass du irgendwie Number One sein möchtest oder den Beat Number One Competitor in Domain Popularity oder sowas, dann kann man eigentlich immer davon ausgehen, dass man sich damit wenig auseinandergesetzt hat.
Warum ist das kein gutes Objective?
Naja, weil du also Number One und deinen Konkurrenten, da gibt es ja nicht so wirklich irgendwie ein Ziel voraus und es ist auch noch ein Evergreen. Das kannst du halt jedes Quartal machen.
Wenn du einmal Nummer Eins bist, bist du Nummer Eins. Und die messbaren Key Results kommen ja da drunter und die waren alle messbar und quantifizierbar.
Aber nur weil es messbar ist, ist es ja kein gutes Key Result. Das waren ja alles, du hast ja einfach nur Aufgaben gehabt mit Zahlen.
Aber die zahlen 100% auf das darüber liegende Ziel ein. Also ich würde sagen, wir machen nochmal, Moment, das Thema OKRs ist ja so spannend. Übrigens, krass, ich habe im Publikum gefragt, wie viele Leute OKRs schon einsetzen. Es war mehr als ich dachte, aber es war immer noch nur 20, 30%. Was ich krass fand. Aber lass uns doch einfach mal irgendwann, ich glaube bei OKRs kennst du dich, also ganz kurz für die Hörer, die es nicht kennen, es ist ein Management Prinzip von Andy Grove, dem Intel CEO, das inzwischen bei fast allen großen Tech Firmen und auch Startups verwendet wird. Und vielleicht machen wir eine Extrafolge oder einen Teil einer Extrafolge dafür. Ich glaube, du kennst dich mit dem Thema ganz gut aus, dann darfst du nochmal en Detail erklären, was ich da missverstanden oder falsch gemacht habe. Abgesehen davon war das auch nur ein Beispiel, um das Konzept zu erklären.
Wie ich sage, wie so ein digitaler Transformationsberater, der noch nie irgendwie einen Online Shop oder irgendwas gemacht hat, aber dann so die Slides da raushaut.
Ja, ich gebe dir das. Hast du jetzt gerade so eine Friat?
Das war die letzte Folge Doppelgänger Podcast, dieses Projekt ist ab jetzt beendet.
Hast dein Mikro gerade gedroppt, zu Hause.
Nein, okay, ich baue dich mal wieder auf in den letzten Minuten, weil es ist ja jetzt schon, es ist eigentlich jetzt schon Mitternacht.
Aber wenn ich noch darf, die spannendste Folie fand ich tatsächlich, und das ist eigentlich mein größtes Learning aus Corona Zeiten, was Arbeitsorganisation angeht, ist, dass ich sehr stark merke, dass es zwei Typen von Firmen gibt, nämlich die einen, wo sehr viel überreglementiert ist, sehr viel von Hierarchie bestimmt ist und vor allen Dingen viel zu viele Stakeholders in Meetings sitzen. Also sagen wir mal, du machst einen neuen Flyer oder baust eine neue Homepage und da sitzt dann der Head of Sales, Chief Operating Officer, der Chief Customer Service, der Marketing Lead, der SEO Lead, der PPC Lead, der CTO, der Chief Product im Meeting und alle müssen mitreden. Und ich glaube, sozusagen, wenn du jetzt in der Zeit, wo du dafür immer Remote-Termine koordinieren musst, oder ich meine, prinzipiell lebt das eine Unternehmung stark, aber jetzt durch Corona glaube ich noch mehr als eh schon. Und die sind glaube ich fast in Schockstarre. Also du kommst nicht voran, wenn du so einen Entscheidungsprozess hast, wo jeder mitreden darf, wo für jede Entscheidung nach einer Genehmigung nach oben gefragt werden muss quasi. Und andersrum glaube ich, die Firmen, die schon vorher sehr autarke cross-funktionale Teams hatten, also irgendwie in dieser Tribe-Logic von Spotify arbeiten oder so wie Booking.com, also cross-funktionales Team zum Beispiel, der Marketer hat einen Entwickler, einen Analyst und einen Designer und die können einzelne Bereiche der Webseite quasi autark optimieren mit dem A-B-Testing. Ich glaube, das Setup ist genauso schlagfähig oder sogar noch schneller als vorher im Vergleich, während das andere, das vorher beschriebene, unheimlich stark unter Corona leidet und sehr stark an Velocity und Effektivität verliert. Und das ist wirklich, ich glaube nicht an schwarz-weiß Sachen, aber das erscheint mir als wäre es sehr schwarz-weiß, ob eine Firma den Mitarbeitern viel Verantwortung bereit ist zu geben und kleine Teams autark auf Ziele zum Beispiel über OKRs definiert, optimieren lässt oder ob sie eben an ihrer herkömmlichen Hierarchie Kontrollverhältnisse statt Vertrauensverhältnisse aufbaut. Und sozusagen, wo jeder Hinz und Kunz bei jeder Entscheidung eine Stimme hat, dann bist du glaube ich mehr oder weniger im Tode geweiht.
Was auch sehr, sehr witzig ist, ist wenn du dann den Firmen, die eher so hierarchisch seit Jahren mit 20 Entscheidern an einem Tisch sitzen, wenn du bei denen dann OKRs einführst, das.
Dann brauchst du den Entscheidern ja nicht mehr. Die lernen dann ja ganz schnell, dass die OKRs die bessere Manager sind als sie selbst.
Das ist so, da habe ich schon die wildesten Geschichten gehört und gesehen. Das ist echt immer, immer wieder, wieder interessant. Aber eigentlich ist das dann so wie digitale Transformation. Eigentlich muss man dann von vornherein sagen, bei dem Org-Chart, bei der Kultur brauchen wir es eigentlich nicht machen.
Ja genau. Meistens musst du das Personal, also ich glaube, wenn du sowas transformieren willst, musst du das Personal komplett austauschen. Aber die Frage ist halt, was die Firma dann überhaupt noch ausmacht. Na gut. Was wolltest du mir noch angedeihen lassen?
Du, ich wollte jetzt mal wieder über so ein paar Sachen mit dir reden, nachdem ich dich jetzt einmal so ein bisschen angegangen habe. Über Sachen, die du vielleicht ein bisschen verstehst oder auch auf jeden Fall über die du eine Meinung hast. Also Fragen. Wir haben ja jetzt bei uns im Podcast, rufen wir ja immer aus nach Fragen, über die wir uns unterhalten sollen. Und was wir natürlich auch machen ist, Leute, die unseren Podcast empfehlen über Social Media und andere Kanäle oder alle Social Media Kanäle und wir das mitkriegen und wir uns darüber freuen, dann verlinken wir die meistens jetzt in unseren Show Notes. Also man kann uns Fragen stellen über alle Kanäle, man kann uns auch eine E-Mail schreiben an doppelgänger, nee, podcast at doppelgänger.io und man kann natürlich irgendwie auch mal twittern oder auf LinkedIn schreiben, dass man unseren Podcast hört und ganz okay findet. Wir haben heute eigentlich jetzt nur noch Fragen für die letzte halbe Stunde. Ich fange mal an mit der ersten Frage.
Über Google müssen wir noch reden.
Ja, Google, klar, mit Google hören wir auf, aber das würde ich dann, da würde ich schon mal ins Bett gehen, da kannst du eine halbe Stunde reden und dann schneide ich das morgen früh zusammen.
Großartig, soll ich dir mal ein paar Alkaselser schicken oder so, du scheinst so ein bisschen sauren Magen zu haben. Oder trinkst du wieder Essig statt Weißwein? Entschuldigung. Ja, dann schieß mal los.
Welchen Einfluss haben DSPs wie The Trade Desk auf die digitale Werbebranche? Kann dies zum Problem für Google, Facebook und Co. werden? Können kleinere Werbeplattformen profitieren? Eine Frage von einem Philipp. Ich habe dazu überhaupt keine Meinung, auch keine Kenntnis. Das Einzige, was ich weiß, dass ich vor kurzem jemanden getroffen habe, der mir erzählt hat, dass er sehr viel Spaß mit der Aktie von The Trade Desk hatte oder hat, was wahrscheinlich wieder dazu schließt, dass es bald alles hier am Platzen ist. Aber Pipp, erklär du doch mal, was mit der Frage gemeint ist und wie du das so siehst.
Ja, du hast nicht mal die Frage verstanden, ne? Also die Frage ist von Philipp Dütsch, wenn ich das richtig ausspreche. Also fragen auch mal gern per Twitter und LinkedIn. Einfach uns markieren und die Frage stellen, dann kriegen wir das meistens mit und sammeln das in unserer Trello-Eisbox für Fragen. Also die Frage ist, welchen Einfluss haben DSPs wie The Trade Desk auf die digitale Werbebranche und kann das für die GAFAs ein Problem werden? Eine DSP ist eine sogenannte Demand-Side-Plattform. Das heißt, der Ort, wo Advertiser, also Werbetreibende oder stellvertretend ihre Agenturen Werbung einbuchen. Also ganz, ganz, ganz stark vereinfacht ist das Display-Ökosystem ja, dass man eine Ad-Exchange in der Mitte hat, also die Börse oder der Marktplatz, wo die Impressionen oder die Eyeballs, die Aufmerksamkeit vermarktet wird von der Börse. Und an diese Börse spricht man an als Advertiser über die Demand-Side-Plattform, also die Nachfrage-Plattform, wo ich die sozusagen die Kauforders für Impressionen abgebe mit einem Gebot dazu, wie viel mir gewisse Impressionen mit gewissen Charakteristika oder vorhandenen Cookies wert sind. Und dann auf der anderen Seite der Ad-Exchange, also der Börse für Impressionen, steht die Supply-Side-Plattform. Das sind die Plattformen, die das Inventar der Publisher, also das kann eine Zeitung sein, das kann aber auch ein Quora, Reddit oder was weiß ich sein, also überall da, wo Werbeimpressionen erzeugt werden. Das ist die Supply-Side, also die Angebotsseite des Werbemarktes. Und das sind die drei großen Komponenten. Und dazwischen gibt es ganz, ganz viele Player, aber das ist stark vereinfacht so. Und The Trade Desk ist, wie gesagt, eine DSP, die Demand-Side-Plattform, also sie vertritt die Werbetreibenden und vertritt, sage ich, weil sie dabei sich als besonders unabhängig und objektiv darstellt. So ein bisschen als der weiße Ritter der Display-Werbesphäre oder auch Schiedsrichter, weil die direkten Konkurrenten tatsächlich ein Facebook, ein Google sind und insbesondere Google auch unheimlich dominant in dem Sektor sind. Durch die Kombination aus AdWords, AdSense, AdSense eher auf der Supply-Seite, AdWords eher auf der Nachfrage-Seite, dazwischen die Double-Klick-Plattform oder ehemalige Double-Klick-Plattform, die Google dazu gekauft hat. Damit ist Google in den Display-Werbemarkt eigentlich 100% End-to-End komplett integriert. Das heißt, für jede Wertschöpfungsstufe zwischen Advertiser und den Augen eines Konsumenten hat Google ein Produkt oder eine Lösung, die alle Produkte komplett integriert. Und gleichzeitig hat sie für diese Lösung teilweise unheimlich hohe Marktanteile, warum man davon ausgeht, dass zum Beispiel in den USA das erste Antitrust-Verfahren, was Google dort ereilen wird, am ersten im Display oder im Ad-Market sein wird, weil sie dort nicht nur sehr dominant sind, sondern sich auch vermeintlich oder mutmaßlich wieder marktmachtmissbräuchlich verhalten oder so auftreten, indem sie Rabatte für gewisse Produkte einräumen, wenn man andere Produkte, wo sie noch nicht so stark sind, nutzen, indem sie das teilweise intransparent gestaltet. Es gibt eine super spannende Studie von entweder The Guardian oder The Independent oder so. Da hat ein Advertiser, der auch Publisher war, also sagen wir nehmen wir jetzt mal als Beispiel The Guardian. Ich weiß nicht, ob es The Guardian war, aber also eine englische nationale Zeit- oder überregionale Zeitschrift, hat auf ihrer eigenen Plattform Werbung gebucht und dann weiß man als Advertiser oder Publisher, weiß man eigentlich, die Demand-Side-Plattform nimmt sich irgendwie 20, 30 Prozent vom Werbebudget, die Ad-Exchange nimmt sich einen kleinen Teil vom Werbebudget und die Supply-Side-Plattform nimmt sich einen kleinen Teil vom Erlös des Publishers. Und dann kann man sich eigentlich ausrechnen, dass, wenn man einen Euro ausgibt als Advertiser und sagt, ich möchte nur auf dieser einen Plattform erscheinen, nämlich meiner eigenen, wo ich auch der Publisher bin, also The Guardian bucht Werbung bei The Guardian mit 100 Prozent Targeting auf Guardian-User. Und dann haben die ausgerechnet, dass von dem Geld, was sie eigentlich, was bei ihnen hätte verbleiben müssen, von dem Geld, was sie als Advertiser bezahlt haben, wie viel davon eigentlich bei ihnen als Publisher hätte landen müssen, dass einfach 20 Prozent fehlen, die in dem Ökosystem irgendwie komplett verloren gegangen sind und sie konnten nicht herausfinden, ob das auf der DSP-Seite, SSP-Seite oder Ad-Exchange war. Und da gibt es dann offenbar eben ein Problem mit der Transparenz und Zurechenbarkeit in diesem System. Und Trade Desk sagt natürlich, dass das eins der Probleme ist, das sie lösen möchten und dass sie im Zweifel den Advertiser, also das Geld, das wo das Geld herkommt im Ad-Markt, vertreten, aber sie sind da eben auch ein bisschen auf die Regulatorik in den USA angewiesen und sofern Google und Facebook da nicht ein bisschen die Handschellen angelegt werden, ist das eine sehr schwere Position. Also vor zwei, drei Jahren hätte kein VC der Welt in irgendwas investiert, wo Ad-Tech oder Advertising-Technology dran steht. Dafür ist Trade Desk sehr groß geworden, die Aktie ist, wie du richtig gesagt hast, sehr gut gelaufen. Sie sind da sehr erfolgreich, aber es bleibt ein unheimlich schwerer von Google und Facebook dominierter Markt. Und die Positionierung finde ich total schlau, dass sie sagen, wir sind die Guten, wir sind der Weiße Ritter, wir vertreten Advertiser-Interessen, wir sind selber kein Publisher, wir haben keine eigenen Assets, wir haben keine anderen Produkte, die wir bevorzugen müssen. Wir sind nicht wie Google, wo der Bock zum Gärtner gemacht wird, weil die Demand-Site-Plattform für den Advertiser verwaltet, was Google dann selber auf der Supply-Site-Plattform als Eigengeschäft macht und so weiter. Das heißt, die Positionierung ist gut, das Geschäft ist gut, aber es ist ein sehr schwerer Markt und hängt sehr stark davon ab, ob der Google-Dominanz da ein bisschen Einhalt geboten wird. In Zukunft. Also, ich glaube weniger, dass Google, um zur Frage zurückzukommen, dass Google, die Trade Desk, nehmen sie ganz sicher als Konkurrenten wahr, aber sie haben bestimmt mehr Angst vor der Regulierung und dem jetzt bald kommenden Antitrust-Verfahren als vor Trade Desk selber, weil im Moment sind sie so stark integriert, dass sie da wirklich wenig fürchten müssen.
Cool. Und sollen wir Lante, ähm, Lante, Lante, Lante Maltwehr, Lante Maltwehr, genau, ist mittlerweile fast 0 Uhr 30, Montagmorgen, also, äh, wie viel Gläserwein hast du schon? Ja, viel zu wenig. Ich finde, also, ich finde, der Podcast läuft super, es macht echt Spaß mit dir jede Woche zu telefonieren, aber ich finde, wir trinken viel zu wenig Wein. Das müssen wir in den nächsten 20 Folgen, müssen wir das wieder besser machen, in den nächsten 10.
Kann ich nur so zurückgeben.
Also, sollen wir über Direct-to-Consumer-Brands noch sprechen oder sollen wir Maltes Frage einfach auf nächste Woche verschieben?
Nee, nochmal können wir nicht vertrösten. Es wird jetzt wieder zu lang, aber das ist halt so. Bisher wurden wir noch nicht gestreinigt dafür, dass es so lang war.
Ja, und man kann uns auch in doppelter Geschwindigkeit hören, von daher geht das alles ganz schnell vorbei mit uns hier im Podcast. Also, Frage, Zukunft von E-Commerce in Europa. Sind Direct-to-Consumer-Brands, sind es ein Hype? Ist der Hype vorbei? Kommt da noch was? Und was passiert mit Schuhgeschäften, wenn alle coolen, neuen Schuhmarken Direct-to-Consumer werden? Also, alle verkaufen auf Shopify ihre Schuhe. Wir sehen schöne Werbung auf Insta und kaufen die sofort und deswegen brauchen wir keine Schuhgeschäfte mehr.
Okay, und jetzt die Real-Life-Frage an dich. Kaufst du einen Großteil oder einen relevanten Teil deiner Produkte bei die To-See-Brands gerade?
Nein, und ich habe auch gelernt, dass alles, was ich über eine Instagram-Werbung kaufe, eigentlich Schrott ist.
Wie hast du das gelernt? Hast du ein paar Beispiele? Ist ja spannend.
Ich habe beispielsweise so Hausschuhe gekauft, die ich einfach komplett bescheuert finde. Dann habe ich eine Jacke, die ist eigentlich ganz cool, die reflektiert einmal komplett. So ein billiges Ding aus China.
Camp Trails oder was reflektiert die? Hast du eine Alu-Jacke bestellt? Klingt nach einer super Investition.
Ja, aber es ist auf jeden Fall, also ja, alle Sachen, die ich so auf Werbung auf jeden Fall gekauft habe, wo ich gedacht habe, oh, das sieht ganz gut aus, das sind meistens Käufe, die ich irgendwann bereue. Und sonst kaufe ich auch nicht so wahnsinnig viel, was da so rumfliegt. Ich sehe natürlich jetzt, also Direct-to-Consumer-Brands kann man so ein paar Beispiele nehmen. Die größten Beispiele sind vielleicht Dollar Shave Club, der wurde für eine Milliarde von Unilever gekauft. Und wenn wir bei Schuhen bleiben, sind es wahrscheinlich die Allbirds, diese Sneaker-Laufschuhe, die jetzt irgendwie jeder VC und jeder Founder in Berlin anhat. Die sind, glaube ich, auch mittlerweile über eine Milliarde wert. Ist das die komplette Zukunft? Ja, ich glaube, dass man schon irgendwie alle Marken über deren eigenen Shops kaufen sollte und dass die Marken auf jeden Fall irgendwie eine gute Verbindung mit dem Endkunden haben. Das haben ja mittlerweile also immer noch kaum eine Marke so. Und dass man auf jeden Fall Direct-to-Consumer-Brands irgendwie neu denken kann oder irgendwie cooler machen kann. Aber ist das die Zukunft? Will man nicht auch irgendwie mit dem Ladenpersonal reden und gucken, was irgendwie am besten passt?
Ja, genau. Das Lustige ist, ich habe die gleiche Frage Malte nochmal gestellt, nämlich was die letzten drei Produkte sind, die er eigentlich bei DTC Brands gekauft hat. Und tatsächlich war es keins. Und ich habe das nur gefragt, sowohl dich als auch Malte, weil ich selber kann mich nicht dabei erwischen, wie ich diesem neuen Consumepattern folge. Also ich habe tatsächlich On-Running-Schuhe, das erzähle ich vielleicht gleich nochmal. Aber ansonsten kaufe ich nicht viel bei DTC Brands. Und abgesehen davon, also die Frage war ja, was passiert mit den Schuhgeschäften, wenn alle coolen neuen Schuhmarken Direct-to-Consumer werden? Ich glaube, die Schuhgeschäfte haben wirklich andere Probleme als Direct-to-Consumer-Märkte. Also Art 1, die sind größtenteils in der Mall. Oder viele, vielleicht nicht größtenteils, viele sind in der Mall. Das ist, wie wir schon mehrmals gesagt haben, ein toxisches Ökosystem, was umkippt und alles, was in der Mall ist, stirbt mit der Mall. Punkt. Das ist Wissen, was sich jetzt nach und nach über die Welt verteilt. Aber sozusagen, da habe ich das Gegenkonzept noch nicht so gesehen, was mich an der These zweifeln lässt. Das ist Nummer 1 Problem meiner Meinung nach von dem durchschnittlichen Schuhgeschäft, dass es in den allermeisten Fällen in einer Mall ist. Nummer 2 ist, der Problem ist, dass sie vielleicht den Online-Shift nicht komplett verpasst haben, aber dass in dem Online-Shift Player wie Zalando, Asos, About You und so weiter große Marktanteile gewonnen haben, weil sie schneller waren im Online-Shift und weil sie das Konzept, und auch Amazon natürlich, das Konzept Consumer-Centricity besser gelebt haben und mehr vom Kunden her gedacht haben. Und das Dritte ist, und vielleicht das größte Problem, dass man die Position und Relevanz des Handels insgesamt mindestens in Frage stellen muss, weil sozusagen im schlimmsten Fall ist der Handel komplett obsolet geworden. Da gibt es viele Modelle und Erklärungsversuche für. Der traditionellste wäre, wenn du, du hast ja auch Wirtschaftswissenschaften studiert und es gibt ja die Handelsfunktion nach Oberpaarleitner Seifert und einem Dritten, der mir mal nicht einfällt, Buddeberg oder so. Und da sagt man eigentlich, dass sozusagen die Handelsmarge, also man redet gar nicht über die Marge, aber es gibt verschiedene Funktionen, die der Handel erfüllt. Das ist halt der Transport der Waren, die Lagerung, also die Überwindung von Entfernung, die Lagerung, die Losgrößen-Transformation, also dass aus einer großen Palette viele kleine Schuhkartons werden. Die Herstellung und Bestellung der Ware in der richtigen Qualität und die damit einhergehende Qualitätssicherung, die Kreditfunktion, also dass ich den Hersteller bezahle, bevor ich das Geld vom Kunden habe, der Vertrieb und die Werbung und so weiter und so fort. Das ist mehr oder weniger die Essenz der verschiedensten Theorien über Handelsfunktionen. Und in der bisherigen Welt hat wahrscheinlich jede dieser Funktionen irgendwie 5% Marge gerechtfertigt. Und durch die Vernetzung der Welt und durch das Internet, durch Plattformen und Aggregatoren ist die Wertschöpfung dort einfach sehr stark geschrumpft, beziehungsweise gibt es viel effizientere Plattformen und Lösungen, die digital sind, für fast jede einzelne dieser Funktionen. Und das macht, also das ist sozusagen der Zugang für mich, der am ehesten erklärt, warum Handel nicht mehr so funktioniert, wie er früher funktioniert, weil das Geschäftsmodell oder das Problem, das Handel löst oder das Handel mit seinen Qualifikationen gut lösen kann, nämlich dass sie Produkte gut kuratieren, dass sie bereit sind in die Vorkasse zu gehen für Ware und so weiter, das brauchst du halt aus verschiedensten Gründen, nicht mehr so sehr wie früher zumindestens. Und das ist meiner Meinung nach einer der Gründe, warum Handel leidet. Man kann es auch, ich glaube Ben Thompson von Strategery erklärt es als Zero Cost of Distribution, also dass sozusagen alles für fast nichts vertrieben werden kann von Content bis Waren. Es gibt verschiedene andere Denkansätze, warum man eben sagt, dass der Handel eine schwere Zeit hat. Es ist nicht so einfach wie zu sagen, das liegt alles an Amazon, glaube ich. Und diese drei Probleme, also sozusagen der verpasste Online-Shift oder sozusagen die Marktanteile, die gewonnen wurden im Online-Shift, der Fakt, dass der Schuhhandel oft in der Mall sitzt und dass es überhaupt nicht um Handel dabei handelt, das ist, glaube ich, das größere Problem und man kann so einen Bogen schlagen, dass man von den Zero Cost of Distribution, das führt ja eigentlich zu DTC, also Direct-to-Consumer-Logik, nämlich dass der Hersteller seinen Endabnehmer auch direkt übers Internet, erreichen kann. Aber die Hierarchie der Probleme, da ist Direct-to-Consumer, glaube ich, noch relativ weit unten. Weil du On-Running erwähnt hattest, also diese Schuhe, da sieht man ja zum Beispiel auch, dass, also ich behaupte, es gibt ganz, ganz wenige Fälle, also sagen wir es andersrum, für jede DTC-Marke, die unheimlich erfolgreich war, sind 100 unheimlich unerfolgreich gewesen, gefühlt. Also diese All-Birds-Schuhe, weiß ich nicht, ob die groß geworden sind, aber Dollar Shave Club ist ein Home Run gewesen, keine Frage. On-Running sieht sehr erfolgreich aus, aber die verkaufen halt auch viel über den stationären Handel und das teilweise erfolgreich, teilweise, ich wollte mir tatsächlich ein gewisses Modell davon kaufen und dachte, machst du mal nicht Internet, sondern und dadurch, dass es ein Erstkauf war, wusste ich nicht, wie die mir aussehen, aber ich habe es dann auch mal versucht, es zu verkaufen, aber es hat sich nicht so gut gemacht. Also dann weiß ich nicht, ob mir die 43 oder 44 passt, das heißt, dachte ich so, schaust du mal, wer On-Schuhe verkauft in Berlin, im Alexa am Alexanderplatz gibt es, oh jetzt geht natürlich Alexa gleich an, gibt es ein, klassischer Fehler, hast du, ich habe neulich einen lustigen Tweet gesehen, der hieß, ich weiß nicht mehr von wem, ich würde gerne einen Credit geben, aber wenn ich sauer bin, nenne ich Alexa Alexandra, fand ich unheimlich witzig. Genau, auf jeden Fall bin ich in diesen, da ist wahrscheinlich der größte Intersport von Berlin, also ein Fachmarkt für Sportbekleidung. Und mit dem Gang, so im Internet habe ich gelesen, dass sie die Schuhe vertreiben und ob ich den und den mal in der und der Größe haben könnte, da meinten sie so, ja, wir haben nur die gängigsten Größen und die in schwarz und dunkelblau, weil der Rest verkauft sich schlecht, was natürlich eine beschissene Kundenexperience ist und dazu geführt hat, dann probierst du die halt an, also begehst Beratungsdiebstahl letztlich, ziehst dir das an, um einmal die Größe zu checken, dann musst du es halt doch über das Internet wieder bestellen, schon auch schwer.
Ja, aber ich frage mich halt, ob das die gleiche Zielgruppe ist, also ich habe bei den On-Schuhen beispielsweise auch mal eine Werbung gesehen, also richtig Plakatwerbung, dass es die jetzt im Intersport gibt, aber ich hätte jetzt eher erwartet, dass man die im Laufladen oder so kaufen kann.
Die meisten Partner sind auch hochspezialisierte Jogging-Laufjobs und sogar Sanitätshäuser teilweise, glaube ich, nach meinem Verständnis.
Und ja, ich hätte, hast du meinen Bräuninger-Rant gesehen am Freitagabend?
Mhm, erzähl.
Ja, ich habe am Dienstag bei Bräuninger online was gekauft, also ein Geschenk, was ich natürlich fürs Wochenende gebraucht habe.
Oh, deine Freundin kriegt eine neue Handtasche?
Und habe erwartet, dass wenn ich Dienstag bestelle und da zwei bis vier Tage steht, also als Versand, dass das dann schon Freitag ankommt. Und ich habe am Freitag um 8 Uhr abends eine E-Mail bekommen, dass sich das jetzt noch um ein bis zwei Wochen verschiebt. Und habe mir nur gedacht, wie ist das, also wussten die erst am Freitag, dass sie das Produkt nicht haben? Also hätten sie mir nicht am Mittwoch schon Bescheid sagen können, dann hätte ich wenigstens noch irgendwas anderes besorgt, so?
Ja, aber im schlimmsten Fall haben die ihr ERP, also das Resource Planning, das verwaltet, welches Stück, welches Item sich gerade wo befindet, mit der Offline-Lagerhaltung verknüpft. Und das denkt dann vielleicht in dem Moment, das gibt es in dem Laden in Stuttgart oder Reutlingen, ist das noch vor Ort und dann hat es in dem Moment die Freundin eines russischen Oligarchen dort gekauft und deswegen kann deine Freundin jetzt die neue Handtasche nicht haben, weil sie es nachordern müssen.
Unglaublich, ich habe mich auf jeden Fall ein bisschen aufgeregt, aber dafür gibt es ja Social Media, das kann man ja dann rauslassen.
Aber der, dann mit dem Malte hat der Justin Kairat noch eine Frage zu D2C Brands gestellt. Und zwar, wie schätzt ihr perspektivisch die Bedeutung von spezialisierten D2C Brands, in Klammern ein Produkt, beziehungsweise stark abgegrenzter Produktbereich, als Gegengewicht zu Amazon im E-Commerce ein? Ist das vergleichbar mit dem Aufstieg von Spezialisten wie Home2Go, Booking und so weiter, als Gegengewicht zum Google Kosmos? Finde ich eine sehr schlaue Frage.
Shopify geht da ja ziemlich rein. Die sagen ja, alles Schöne verkaufen wir bei Shopify und alles Commodities kannst du bei Amazon kaufen.
Genau. Also die D2C Brands selber, glaube ich, stellen, so wie sie für den Offline-Schuhhandel keine große Gefahr darstellen, wage ich zu behaupten. Also insgesamt ist D2C, glaube ich, ein bisschen overhyped, aber erzählen wir gleich vielleicht noch. Aber, also die D2C Brands selber sind, glaube ich, nicht die große Gefahr für Amazon, aber tatsächlich in Verbindung mit Shopify, also wenn die größtenteils Shopify nutzen, dann könnte es insofern spannend werden, dass Shopify selber als Shop-Plattform oder Shop-Software oder Shop-SaaS-Software ist natürlich hoch skalierbar, hat Fixkostentegration, wird hyperprofitabel, profitabel, ja, auf großen Skalen, ist super spannend, aber das Problem ist, dass ein SaaS-Business in der Regel keine Netzwerkeffekte hat. Also sozusagen durch die nächste Installation eines Shopify-Shops entsteht kein Mehrwert für den ersten Shop eines anderen Händlers, aber das könnte die neue Shop-App ändern, also Spotify baut jetzt eine Shop-App, in der die Angebote verschiedener Händler konsolidiert werden und dadurch könnte dann erstmals zu dem schon extrem attraktiven SaaS-Business, ein Marktplatz-Business kommen, in dem es echte Netzwerkeffekte gibt, nämlich dass du hast dir gerade deine neuen Filzpantoffeln für zu Hause gekauft und Shopify weiß, dass Leute, die diese Filzpantoffeln bestellt haben, außerdem auch gern sich noch einen besonders kuscheligen Schlafanzug bestellen und in der Kombination könnte es dann tatsächlich zu einer ernsthaften Bedrohung zu Amazon werden. Und nach allem, was man hört, sind Jeff Bezos und Tobi Lüttke schon nicht mehr die besten Freunde und wenn Shopify es schafft, das gesamte D2C oder einen Großteil des D2C-Inventars in die eigene Shop-App zu bringen, dann könnte die Kombination aus Kreativität, Skalierbarkeit und Netzwerkeffekten tatsächlich vielleicht einen zweiten großen Player in dem Markt generieren.
Glaubst du das wirklich oder ist das einfach nur Aktien-Story?
Ja, faire Frage. Ich versuche zu konstruieren, wie es überhaupt funktionieren könnte, nochmal ein Gegengewicht zu Amazon schaffen. Die gute Frage, die sich hinter der Frage versteckt ist, ist das wahrscheinlich? Ich glaube eher nicht, aber eher so 30, 70. Also 70 Prozent, dass es trotzdem nicht reichen wird um Amazon oder wahrscheinlich 80 Prozent, dass es nicht reichen wird, um Amazon ernsthaft Konkurrenz zu machen, aber eine 20 Prozent Chance, dass sozusagen bei der Verbindung aller positiven Effekte und einem ja Perfect Storm, wie man es da nennt, könnte es sein, dass sich daraus was spannendes entwickelt, wenn die Shop-App auf sozusagen fruchtbaren Boden trifft.
Für mich ist die Shop-App gar nicht so relevant, sondern ich finde es viel spannender diesen Pay With Shop oder so Button zu sehen auf den Webseiten oder auf den, ja auf den mobilen Webseiten.
Wollte ich dich vorhin schon fragen, wie hast du denn mitbekommen, dass Fynn Kliemann Shopify nutzt?
Ja, man erkennt die schon von außen, man erkennt es auch an den Domains so ein bisschen, wenn man sich rumklickt und sie hatten tatsächlich einen Button, der Pay With Shop war, aber das kannst du glaube ich auch in deinen eigenen Shop einbauen. Ich habe dann Build With ausprobiert und da die Domain reingehauen und habe es dann gesehen, aber also für mich so einer der größten Mehrwerte, um alles auf Amazon zu kaufen oder viel auf Amazon zu kaufen, ist einfach, um auch Sachen zu retournieren, um irgendwie da so wenig wie möglich Stress zu haben, um auch mal zu sehen, wann ich was irgendwie gekauft habe oder so. Und ich stelle, für mich wäre es schon ein Mehrwert und auch irgendwie ein Glaubwürdigkeitsthema, wenn ich halt alles mit in Shopify Shops kaufen könnte so und das wird ja immer mehr der Fall sein. Ja, auf jeden Fall, wenn es jetzt nicht irgendjemand gibt, der da irgendwie große Konkurrenz macht, aber wie wir eben gesagt haben, wenn der Yeezy Manager jetzt auf einmal alle Promis irgendwie zusammenholt und alle Instagrammer, die irgendwie ihre eigenen Brands haben und dann wird man wahrscheinlich sehr oft, was vorher vielleicht noch irgendwie ein Label war von Trusted Shops oder sowas, weil man halt sieht, okay, man kann das hier bei Shopify kaufen. Und man weiß, Shopify macht die Logistik hinten dran und ich bekomme das Produkt in zwei Tagen oder in einem Tag, wie ich es auch von Amazon gewohnt bin. Dann ist das als Käufer auf jeden Fall irgendwie ein super Argument. Und dann würde ich eher da kaufen als bei Preuninger, wo ich das Produkt in zwei bis 20 Tagen bekomme.
Ja, ich glaube, das ist ein super schlauer Punkt, den du da hast, dass wenn du jedem Händler es ermöglichen kannst, eine Amazon-like Experience zu haben, dann wird Shopify nochmal deutlich wertvoller, glaube ich. Also grundsätzlich ist es, glaube ich, so, dass du kannst D2C-Brands in zwei Gruppen unterteilen, also einfach gesagt, die die funktionieren, nicht funktionieren. Das, was nicht funktioniert, scheint zu sein, was du einmalig oder nur alle fünf, sechs, sieben Jahre kaufst, Koffer, Matratzen und so weiter. Das ist eher Underwhelming inzwischen, sozusagen jetzt, wo sich die Euphorie ein bisschen oder wo Ernüchterung einsetzt, dann merkt man, dass gewisse Modelle eben gar nicht so geil funktionieren, wie man immer dachte. Und die D2C-Brands, die funktionieren, sind Produkte mit einer hohen Repetitionsrate, also wo du immer wieder, also wo du, wie sagt man das, also wo du Wiederholungskäufe machst. Mir fällt da ein, so zum Beispiel Individualized Haircare, also dass du dein eigenes Wundshampoo zusammengestellt bekommst. Da gibt es sehr erfolgreiche Modelle in den USA. Was für eine Scheiße. Haircare ist nicht so dein Thema, ne? Entschuldigung. Politur vielleicht. Oder individualisiertes Hundefutter. Je größer du wirst, desto mehr ist das eben dann doch nicht individualisiert, sondern Massenherstellung. Und du hast halt, das musst du halt jede Woche bestellen, oder das Shampoo brauchst du auch einmal im Quartal oder so. Das von Jessica Alba, The Honest Company, das sind Windeln, die brauchst du sehr regelmäßig oder allgemeine Hygieneprodukte. Das Ganze, was die Jenner-Familie macht, Kosmetik und so weiter, das ist alles Sachen, die du repetitiv kaufst. Und ich glaube, das funktioniert. Und Schuhe zum Beispiel oder Klamotten, da ist halt die Frage, ob du, also A kann es immer sein, dass die Produkterfahrung so schlecht ist, dass du einfach den gar nicht nochmal kaufen würdest. Und B, wenn du es impulsiv über Instagram gekauft hast, dann wirst du halt auch den nächsten Schuh wieder impulsiv von einer anderen Brand kaufen. Und diese Loyalität, die wir gegenüber Marken wie irgendwie Tiger oder Adidas oder Nike haben, die setzt halt nicht so richtig ein. Es gibt, glaube ich, es gibt ein paar Ausnahmen. Ich glaube, On Running könnte so was werden, weil die Produkterfahrung, glaube ich, sehr gut ist. Also wenn du auf der Produktseite, das war übrigens die zweite Frage von Justin, die wir jetzt so ein bisschen mit vorwegnehmen oder mit abhandeln. Wenn du auf der Produktseite einen klaren Mehrwert schaffst und es eben nicht schaffst, dass, wie du gesagt hast, dass du dann am Ende das wieder bereust, dass du es gekauft hast bei Instagram, sondern dass das Produkt wirklich differenziert ist und eventuell innovativ, dann kann es das funktionieren. Und wenn es sozusagen eine gewisse Regelmäßigkeit hat. Also ich habe mal wirklich kritisch versucht zu überlegen, was ich an D2C kaufe. Und es gibt zwei Produkte, die ich gefunden habe. Das eine sind die On-Schuh-Schuhe. Das ist mein erstes Paar, aber ich werde wahrscheinlich ein zweites kaufen. Was ich übrigens am faszinierendsten fand, war, ich habe die am ersten Tag 25 Kilometer getragen und hatte keine Blasen. Das hatte ich bisher bei noch keinem Schuh. Unbezahlte Werbung. Aber sie sind super leicht bequem. Aber was ich krass finde, ist, dass ich, ohne sie einmal vorher anprobiert zu haben, 25 Kilometer am ersten Tag damit gelaufen bin und keine Blasen hatte. Echt krass. Und das zweite D2C-Produkt, was ich nutze, sind extra lange Unterhemden. Und zwar habe ich einen langen Rücken oder wie du sagen würdest, kurze Beine. Und dadurch brauche ich relativ lange Unterhemden, die damit nicht aus der Hose rausrutschen. Da gibt es ein Produkt, das heißt Giraffe. Und bei Unterhemden, ich sehe alles, was in deinem Kopf abläuft, da gibt es Unterhemden, die ein bisschen länger sind, die nicht aus der Hose rutschen. Die musst du fünfmal im Jahr kaufen. Und dadurch funktioniert das Konzept wahrscheinlich sehr gut für mich. Und um jetzt noch die Chance zu nehmen, da jetzt einzugreifen. Ich finde, was du über Influencer gesagt hast, ich glaube, das ist dann noch die nächste Stufe, die Shop jetzt mit dem High-Adder vielleicht versucht anzugehen. Weil das, was wir im Moment unter Influencer-Marketing verstehen und was viele so betreiben, ist, glaube ich, auch eine ineffiziente Vorstufe. Weil irgendwann checken die Leute ja mal, dass jemand, der dreimal die Woche verschiedene Produkte in die Kamera hält, dass der nicht der 100 Prozent dahinter steht. Und das Influencer-Marketing 2.0. Und das ist auch der Bogen zu Zero Cost of Distribution wieder. Letztlich kann jeder mit 100.000 Followern, noch bei seiner Million, kann sich bei Alibaba ein Schnittmuster oder ein Produkt kaufen, ist in China bei einem Supplier besticken lassen, kann sich das Design für das Produkt vielleicht auch sogar auf dem Marktplatz kaufen. Dass man sagt, ich hätte gerne einen Bademantel mit asymmetrischen Knöpfen, einer weiten Kapuze und einem hohen Kragen aus Frotti in den drei Farben und ich möchte ein Logo draufgestickt haben. Dann können irgendwelche Leute auf Fiverr das Ding entwickeln. Du schickst das Schnittmuster, also ich vereinfache es ein bisschen, aber du schickst das Schnittmuster zu einem Supplier, zu einem Produzenten in China. Hast sofort deine eigene Brand, du kannst sie über Shopify von dem Produzenten mit der Shopify-Logistik verschicken und hast letztlich als Verkäufer eine komplett virtuelle Experience und du hast deine eigene Marke. Warum soll ich noch andere Leute Marken aufladen mit meinem Influencer-Wert, wenn ich 100% der Marge selber vereinnahmen kann, weil in allen anderen Bereichen die Kosten minimal sind. So eine Victoria Beckham oder Madonna oder Comme des Garcons oder was auch immer, die diese H&M-Kooperation gemacht haben, die machen das ja nur, weil sie damit in 50.000 Filialen kommen und Zugang zu einer Milliarde Kunden bekommen. Aber das hast du heute auch ohne H&M. Also du brauchst diese Kooperation und das Zusammenarbeiten mit Influencern macht eigentlich keinen Sinn mehr, weil die Influencer kann selber die Marke sein, die sie wollen. Jeder kann sich bei einem 90% der Lippenstifte oder Nagellacke der Welt, werden in der gleichen Fabrik in Italien hergestellt, da kann jeder seine eigenen Linien in Auftrag geben. Genauso ist es bei Kleidung, bei Haircare, was auch immer. Und echtes Influencer-Marketing, und das siehst du ja bei Jessica Alba oder den Jenner schon, ist, dass du nicht anderer Leute Produkte aufwertest und dafür einen kleinen Obolus bekommst, sondern deine eigene Marke schaffst. Und den Vorteil, dass du keine Marketingkosten hast, weil du deinen eigenen Follower hast, dass du den ausnutzt. Ich hör dich im Hintergrund schon schnarchen, ne?
Ja, ich wollte jetzt fragen, ob du das Google-Thema jetzt noch in drei Minuten beenden kannst, damit ich jetzt ins Bett gehen kann.
Auf keinen Fall. Also das Google-Thema machen wir jetzt auf jeden Fall. Also, was ich am spannendsten finde, ist, das war ein Thema, was uns von, also dir wahrscheinlich von drei, vier Leuten, mir von auch mindestens fünf Leuten unabhängig zugetragen wurde. Die haben uns alle eine E-Mail von Google weitergeleitet oder ein Screenshot davon, wo drin steht, dass Google neue Gebühren erfindet für den AdWords Marketplace, wo sie in der Türkei fünf Prozent, in Österreich fünf Prozent und in UK zwei Prozent auf die Rechnungssumme aufschlagen. Und sie begründen das im Fall von Österreich und UK mit der sogenannten Digital Service Tax, die da eingeführt wurde, also die Digitalsteuer, die es auch bald in Frankreich und vielleicht woanders in der EU noch geben wird. Und Google sagt den Advertisern eigentlich relativ klar, dass sie diese Vorhaben, diese Steuer eins zu eins durchzureichen an die Advertiser. Das funktioniert insofern ganz gut, dass die gewünschte Rage entsteht, dass Advertiser das als sofort sagen, das ist ja komplett unwirksam, diese Digitalsteuer oder wir bezahlen jetzt diese Steuer und nicht Google. Wie gesagt, es haben verschiedenste Leute uns zugeschickt. Man konnte auf LinkedIn, Facebook, Twitter viel erboste Kommentare darüber lesen. Und die Frage, wie diese Maßnahme jetzt wirken würde, hängt so ein bisschen davon ab, wie man die Prämissen wählt. Also in der Wirtschaftswissenschaft hängt der Erklärungswert eines Modells immer sehr stark davon ab, was man als Grundannahmen voraussetzt. Wenn wir voraussetzen, dass Advertiser 100% rational agieren, dann wäre diese Digitalsteuer eigentlich eine gute Sache und Googles Maßnahme, das weiterzureichen, hätte überhaupt keine Auswirkungen. Weil, also Google sagt, weil wir 5% auf unseren Umsatzsteuer zahlen müssen, schlagen wir 5% auf die Rechnung auf, die jeder Advertiser zahlen muss. Also du kaufst Klicks oder Anzeigen für 100€ bei Google, am Ende des Monats musst du trotzdem 105 bezahlen. Was der rationale Advertiser jetzt machen würde, der vorher auch schon bis zu seinen Grenzkosten oder seiner gewünschten Kack-Lifetime-Value-Relation geboten hat, der bietet jetzt 95,2% seines vorherigen Gebotes, weil er die 5% späteren Aufschlag integriert. Und wenn das alle so machen, dann sinkt halt der Auktionspreis für alle und die gleichen Klicks bekommt man dann einfach für 95% des Preises und letztlich zahlt jeder Advertiser inklusive der 5% dann genauso viel wie vorher. Also es ist sozusagen für den Advertiser erfolgsneutral, während Google diese 5% eben dann trotzdem abführen muss. Macht das Sinn? Also wenn alle ihre Gebote um diese 5% senken würden, stark vereinfacht, dann sinkt einfach der Durchschnitts-CPC, den Google erlösen kann um 5%. Google muss trotzdem die Steuern bezahlen, alles gut. Damit hätte die Steuer eine Aufkommen- bzw. Fiskalwirkung, also es entsteht Steueraufkommen für die EU, was unheimlich wichtig ist, weil im Moment verwandeln die GAFA-Konzerne steuerbares Einkommen in nicht steuerbares Einkommen für die EU. Es gibt eine gewisse Umverteilungswirkung, vor allen Dingen dadurch, dass nicht mehr nach oben umverteilt wird, also dass sozusagen kleine Businesses die Shareholder der GAFA-Konzerne querfinanzieren oder dafür sorgen, dass die noch reicher werden. Es entsteht wahrscheinlich keine Lenkungswirkung, diese Steuer führt nicht dazu, dass irgendjemand deswegen mehr woanders Werbung bucht, weil wie gesagt, wenn alle rational sich verhalten würden, geben sie genauso viel aus wie vorher inklusive der Steuer, indem sie die ins Bidding integrieren und fertig. Dann, wenn das alles so richtig wäre, wie ich es behauptet hätte, dann muss man sagen, gern mehr Digitalsteuern. Google macht hier eine reine PR-Aktion und tut so, als würden sie es den Advertisern anlasten, würden alle Advertiser aber rational sich verhalten, würde die Digitalsteuer genauso wirken, wie sie bedungen war von den Regierungen, nämlich dass Google 5% zahlt und die anderen ihre Gebote reduzieren, am Ende genauso viel bezahlen und der Steueraufkommen entsteht aber und keiner ist schlechter gestellt außer Google, was ja der Plan war. Also das dauert endlich Steuern entfallen, was bisher nicht der Fall ist. Wenn man jetzt unterstellt, und die einzige Ausnahme sind vielleicht die Brandsuchen, für die du bezahlst, weil da gibt es nicht zwangsläufig immer den perfekten Markt mit dem zweiten Bieter, da müsste, wenn ich mein Gebot dort sammle, senke, kriege ich tatsächlich weniger Volumen, aber das, davon kann man vielleicht mal abstrahieren, auch das macht die Wissenschaft dann gerne, um das lösbar zu gestalten. Was in der Realität aber droht, ist, dass einzelne Advertiser eben trotzdem ihr Bitmanagement auf den vorherigen Werten laufen lassen, also als würde es diese Steuer nicht geben und dann zahlen sie im Nachhinein 5% oben drauf, das heißt, sie sind von heute auf morgen 5% unprofitabler, was schon mal unheimlich dumm wäre und dann hat es eher den Charakter, als würde tatsächlich der Advertiser diese Steuern zahlen müssen. Aber wie gesagt, das ist nicht nötig, wenn, ich kann da alle Advertiser nur dazu aufrufen, das so rational wie möglich zu betrachten, die Gebote anzupassen, wenn alle ihre Gebote um 5 oder 4,8% senken, dann hat sich nichts verändert, außer, dass Google endlich mal Steuern zahlen muss, was dem europäischen Bürger und Staaten sehr zu wünschen ist. Und die einzige Ausnahme ist, also wie gesagt, in UK ist das mit 2% Digital Service Tax, begründet in Österreich mit 5% Digital Service Tax, in der Türkei, was das dritte Land ist, wo diese Gebühr in Höhe von 5% erhoben wird, da gibt es gar keine Digital Service Tax. Das einzige, was dort passiert ist, ist, dass die Wettbewerbsbehörde sich zwischen die Beine gefasst hat und gemerkt hat, dass da noch was baumelt und Google mal verboten hat, Shopping-Anzeigen, die eben ein Teil des in der EU festgestellten Marktmachtmissbrauchs von Google sind, zu verbieten, beziehungsweise es so stark zu reglementieren, dass es für Google nicht mehr möglich ist, diese sogenannten Product-Listing-Ads oder Shopping-Anzeigen auszuspielen. Und was Google da macht ist, dass sie sagen, weil wir unseren Marktmachtmissbrauch nicht fortsetzen dürfen, erheben wir jetzt eine Extrasteuer von 5% auf unsere Einnahmen. Das heißt, die Kosten der Regulierung oder der Rechtsdurchsetzung durch den türkischen Staat legen sie jetzt auf die Advertiser um. Das ist so, als würden sie sagen, die 2,4 Milliarden Shopping-Strafe in der EU müssen jetzt die Advertiser bezahlen oder die 4,3 Milliarden Android-Strafe, die wir bekommen haben, müssen jetzt auch noch die Advertiser bezahlen und das ist schon mal nochmal viel, viel dreister, als diese Digitalsteuer durchzureichen, weil dagegen können sich die Advertiser, wenn sie rational handeln, wehren oder sie müssen einfach nur rational handeln, dann hat das genau den Effekt, der gewünscht ist. Aber dass Google jetzt anfängt, wo immer sie regulatorik unterworfen werden, also wo ihnen der Marktmachtmissbrauch verboten wird, was eine absolute Selbstverständlichkeit sein sollte, das dann als Strafgebühr an die Advertiser weiterzureichen, halte ich schon für eine relativ große Frechheit und das sollte den entsprechenden Regulatoren auch bewusst sein, wie Google eigentlich damit umgeht. Wie auch immer, diese E-Mail hat den einzigen Grund, Advertiser gegen ihre eigenen Staaten und Regulatoren aufzubringen und ihnen das falsche Bild vorzuspiegeln, dass sie jetzt diese Steuern zahlen müssen, was nicht der Fall ist, wenn man sich fair verhält, mit der Ausnahme Türkei, das meiner Meinung nach von der Frechheit nicht zu übertreffen ist.
Ich fand ganz witzig, dass sich bei uns halt die Leute gemeldet haben und uns oder dich und deine Meinung danach gefragt haben, also das kam ja relativ direkt, wir haben ja irgendwie an einem Tag aus allen Richtungen diese E-Mail Screenshots bekommen, als die irgendwie reingeflogen sind.
Apropos Meinung, Airbnb, die Steuerfahndung deiner Heimatstadt, nicht Heimatstadt, aber deines Aufenthaltsortes, ist Hamburg für dich Heimat eigentlich? Ja, mittlerweile schon. Die haben Airbnb verklagt, dass sie die Daten der Vermieter herausgeben müssen, was ich sehr gut finde. Auch ebenso selbstverständlich, dass Leute, die gewerbsmäßig Wohnung vermieten oder eine gewisse Schwelle überschreiten, dafür Steuern bezahlen sollten. Ich hoffe, dass sich viele Länder dem anschließen und Airbnb dann bald für alle Wohnungsvermieter, die Umsätze weitergeben müssen an die Steuerbehörden, sodass da auch wieder Steueraufkommen geschaffen wird.
Ich war mal bei Google, war es 20 Jahre Google in Hamburg oder sowas? Auf irgendeiner Veranstaltung war ich und da wollte ich eigentlich die Steuerfrage stellen, aber ich durfte dann keine Fragen mehr stellen. Ich finde es schon witzig, wenn der Bürgermeister irgendwie und alle aus der Stadt, die es so feiern und man dann überlegt, so okay, hier arbeiten zwar irgendwie, wie viel sind da, sind da 800 Leute? Aber so wirklich, Steuern werden hier halt null bezahlt.
Ja, Google würde dann sagen, wir bezahlen ja die Lohnsteuern. Ja, genau. Ja, nee, tatsächlich schaffen die es den Steuersatz auf sagenhaft, ich glaube 1,7 oder unter 2 Prozent teilweise zu drücken. Der Trick ist, sehr schnell, das dauert wirklich nur eine Minute, es gibt das sogenannte Double Irish Dutch Sandwich. Das ist eine Kombination aus zwei Steuervergünstigungen oder drei, um genau zu sein, aber zwei davon liegen in Irland. Das eine ist, in Niederlanden werden Innovationen, wo das IP-Recht, also das Patent quasi in den Niederlanden geschaffen wurde oder verortet wird, niedriger besteuert. Das heißt, Google kann eigentlich einfach sagen, wir gründen in den Niederlanden eine Entity, die unsere Innovationsbehörde ist, dort werden sofort alle Patente hin verlegt und dann zahlen alle Länder einfach an die Niederlande quasi eine Lizenz dafür und können damit ihre Gebühren oder ihren Gewinn auf null senken. Also sagen wir mal, Deutschland macht eine Milliarde Umsatz, nur um es zu vereinfachen und dabei fallen 200 Millionen Gewinn an. Dafür könnten sie dann Lizenzkosten an die niederländische Entity von Google zahlen in Höhe von zufällig genau 200 Millionen Euro. Man hat außerdem Deutschland gar keinen Gewinn gemacht dieses Jahr. In Niederlanden muss man diese Gewinne dann nur sehr niedrig versteuern, weil die auf Patenten beruhen, die in den Niederlanden rechtlich verortet werden. Das senkt das Steueraufkommen schon sehr, sehr niedrig, auf einen sehr niedrigen Wert und zusätzlich kombiniert man das dann, deswegen Double Irish Dutch Sandwich, kombiniert man das mit einem sehr niedrigen Unternehmenssteuersatz in Irland und das ist der Grund, warum jeder US-Konzern von Airbnb über Google, Facebook, wahrscheinlich Patentier, aber auch ein Starbucks und eine deutsche Bank, also es machen nicht nur Tech-Konzerte, also das nutzen auch Old-Economy-Firmen aus, aber deswegen sitzen die alle in Dublin und aus der Kombination von diesem irischen kompetitiven Steuersatz, dass man halt quasi Steuerdumping betreibt, mit dieser Patentregelung in Niederlanden kann man seine Unternehmen steuern. Und es geht im Tech-Bereich besonders einfach, weil die Leistungserbringung sehr einfach zwischen Ländern zu verschieben ist und weil du diese Patentlogik nutzen kannst, kriegst du es auf, ja, wirklich unter 2% oder deutlich unter 5% gedrückt. Und die Unternehmen, die Google in Deutschland oder in der EU kaputt gemacht haben, haben oft mehr Steuern gezahlt in den Ländern, als Google insgesamt in diesem Land Steuern gezahlt haben, das muss man auch relativ klar sagen. Und ich finde es auch asozial, wie ein Land wie Irland, als EU-Bürger kann ich sehr gut auf Irland verzichten, denn was das sozusagen, es hat mal irgendjemand ausgerechnet, was das Gesamtsteueraufkommen ist, was dadurch verloren geht, dadurch, dass dieses Steuerkonstrukt noch möglich ist. Es ist irgendwie hoch in den dreistelligen Milliarden, was der EU dadurch über die Jahre an Steuern entgeht. Sehr problematisch. Deswegen bin ich eigentlich, wenn sich kein besserer Weg finden lässt, sehr für eine Digitale Steuer. Und wenn die Konzerne die weiter reichen, sollen sie es machen, sofern das faire Marktplätze bleiben, können die Adverteiser es halt einfach einpreisen und dann hat das genau die Wirkung, die es braucht. Apropos fair einpreisen, das wäre jetzt noch die zweite Google News, das Google seinen eigenen Marktplatz freiwillig ineffizienter gemacht hat, indem sie den Advertisern einen großen Teil der Suchanfragen, die sie gebucht haben, ihnen die Leistungsdaten dafür nicht mehr zurückspüren. Also, um das auch wieder sehr schnell zu erklären, ich habe einen Vortrag, in dem ich immer erkläre, was, also so ein ganz basic Vortrag, was der Vorteil von Online-Marketing gegenüber Offline-Marketing ist. Oder Frage an dich, wie würdest du das beschreiben? Wenn du einen Vorteil nennen würdest, der Performance-Marketing deutlich attraktiver macht.
Effizient Werbung oder Geld ausgeben für Werbung, um Kunden zu kaufen.
Die Effizienz kommt woher?
Du weißt, wen du targetest und wie viel Geld du ausgibst.
Genau, das ist eigentlich das Henry Ford Zitat, die Hälfte des Marketinggeldes ist verschwendet, ich weiß nur nicht, welche Hälfte. Im Online-Marketing möchte man vermuten, da weiß man halt auf Keyword-Basis und kann das dann auch slicen nach Geräten, Location, Alter, Demografie, was weiß ich. Eigentlich weiß man genau, welcher Kunde, auf welchen Kunden man wie viel mit welchem Keyword bieten will. Und das ist eben sozusagen, wenn klassisches Marketing der Shotgun-Approach war, wo ich mit einer Schrotflinte sozusagen in die Menge schieße, ist Performance-Marketing oder gerade Keyword-Advertising bei Google war ehemals das Laser-Pointed-Scharfschützengewehr. Und was Google jetzt macht, sagt, dass sie sagen, wir geben dir für, laut einer Studie von SIA Interactive, das ist eine renommierte Search-Agentur aus den USA, verlierst du für bis zu 28% deines Budgets das Feedback aus den Daten quasi. Und das ist so, als wenn man sagt, wir hatten die Laser-Scharfschützenwaffe und wir haben jetzt aber ein bisschen eine Streuung eingebaut wieder, damit du nicht so gezielt auf die besten Nutzer schießen kannst, sondern damit du auch mal Geld ausgibst für ein Keyword, was du eigentlich nicht buchen willst, damit Auktionen, die nicht gefüllt sind, mit genug Advertisern aufgefüllt werden, mit ineffizienten Geboten. Das ist definitiv Verhalten, das nur Monopolisten an, also nur Monopolisten in einem Markt, wo es keinen Wettbewerb mehr gibt, an den Tag legen können. In jedem Markt mit Wettbewerb würde es sofort bestraft werden, dass dadurch das Kunden abwandern. Google kann sich das erlauben, weil die Advertiser keine Möglichkeit haben, darauf zu reagieren. Und dann nimmt man das halt hin und bucht jetzt sozusagen auf Googles Befehl Werbung, die man eigentlich nicht buchen möchte.
Wahnsinn, die versuchen echt jede Woche jetzt irgendwas rauszubringen, um mehr Kohle zu verdienen.
Ja, also ich wiederhole gerne nochmal die These von vor vier Wochen oder so war das, glaube ich. Ich glaube, das Suchgeschäft von Google und nur das Suchgeschäft wird keine zweistelligen Wachstumsraten mehr sehen nach Corona. Corona war nur der Auslöser, aber das Suchgeschäft ist noch nicht im Decline, aber es wächst deutlich langsamer, es beginnt zu stagnieren. Und diese Maßnahmen sind wirklich mehr oder weniger verzweifelte Versuche, noch Marge und Wachstum aus einem sich verkleinerten Markt rauszuholen.
In diesem Sinne eine gute Woche und bis nächste Woche.
Dir auch, freue mich aufs nächste Mal. Ciao, ciao. Ciao. Bis nächste Woche, mein Tag, überall, wo es gute Podcasts gibt.