Doppelgänger Folge #11 vom 13. September 2020

The Social Dilemma | Anker IPO | Thrasio | Amazon, Apple vs. Nokia in 2000 | Peloton | Kassenzone wird 300 🥳

Philipp Glöckler und Philipp Klöckner (aka. Pip) finden raus, wer abhängiger von Social Media ist und wie man sich dagegen wehrt. Eine Top Netflix und eine super Podcast Empfehlung. Ist das IPO von Anker oder Auto1 spannender? Warum BigCommerce eben kein Shopify ist und die Pros und Cons von Peloton nach hervorragenden Zahlen.

Kapitelmarken:

00:01:27 Domain Trust bei Links in LinkedIn Posts

00:07:49 Mr. SPACs: Chamath Palihapitiya

00:11:01 SimilarWeb

00:18:34 Social Media Nutzung und The Social Dilemma

00:40:08 TikTok und Trump

00:44:20 Anker IPO

00:49:38 Kann im Amazon Ökosystem eine Brand entstehen

00:54:54 Thrasio

01:02:50 Amazon, Apple vs. Nokia in 2000

01:07:00 Snowflake

01:14:04 Auto1

01:21:00 BigCommerce

01:24:50 Peloton

Wir gratulieren Alexander Graf zu Folge 300 des Kassenzone Podcasts. Tarek Müller interviewt Alexander Graf: https://open.spotify.com/episode/2Nfydb6byqtdNuZmIkF5gf?si=ZwSJfcjcSyWxgqHNYyQi5Q

All-In E7: California’s collapse, how SPACs are opening the markets for growth stocks & more (ab 46:00) https://thisweekinstartups.com/all-in-e7-californias-collapse-how-spacs-are-opening-the-markets-for-growth-stocks-more/

Ab 00:33 zeigt Kevin Rose Tim Ferriss sein geordnetes iPhone in The Random Show — Zen, Investing, Mike Tyson, Artificial Intelligence, and the World’s Best Beers (#453) https://tim.blog/2020/08/20/the-random-show-zen-investing-and-more/

Netflix Dokumentation: The Social Dilemma https://www.netflix.com/de/title/81254224

Astrid Kramer https://www.astrid-kramer.com/

André Morys https://www.konversionskraft.de/andre-morys

ZDF Doku: Amazon zählt zu den größten Corona-Krisen-Gewinnern, erreicht immer mehr Kunden. Das Unt ernehmen ist auch als riesiger Datenkrake aktiv. Mit dem Ziel, Kunden völlig auszuleuchten. https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/zdfzoom-datenkrake-amazon-100.html

Are you coming to bed? https://www.flickr.com/photos/26353267@N03/3148631983

Danke für deine Zeit:

Podcast SEO Brainstroming Call mit Jörg Wukonig https://www.linkedin.com/in/wukonig-seo-graz/

Danke fürs Teilen:

Gian Marc Visintin: Props an @gloeckler und @pip_net für den @Doppelgaengerio Tech Talk Podcast. Informativ und super amüsant. Lässt das morgendliche Kinderwagenschieben zum Highlight des Tages werden 😃 https://twitter.com/giemmevi/status/1304318326232014848

Joerg Bollow: Liebe Netzgemeinde! Ich möchte Euch heute einen Podcast empfehlen, dem ich seit einiger Zeit folge. Die Empfehlung bekam ich seinerzeit vom wunderbaren Max. In Doppelgänger.io gibt es jede Woche eine geballte Ladung TECH TALK von Philipp Kloeckner und Philipp Gloeckler auf die Ohren. Feinsinniges, TECH orientiertes Doppelpass-Spiel, messerscharfe präzise Analysen und Entertainment at it´s best. #doppelgaenger #podcast #digital P.S. Überall wo es gute Podcasts gibt! https://www.linkedin.com/posts/bollow_latest-news-activity-6709399498168246272-QAO_

Julian Kleinknecht: 🎙️ Absolute Podcast-Empfehlung: Doppelgänger Tech Talk Podcast mit Philipp Kloeckner und Philipp Gloeckler. 30 % Comedy, 70 % Insights zu E-Commerce, Tech und dem Aktienmarkt. Stimmt natürlich nicht, aber ist wirklich sehr informativ und auch sehr lustig. Bei anderen Podcasts habe ich nach 30 Minuten auch genug, aber hier höre ich den beiden auch schon mal 2 Stunden am Telefon zu. In Folge 10 gings unter anderem um Shopify und deren Chancen, Amazon Paroli zu bieten. https://www.linkedin.com/posts/jkleinknecht_absolute-podcast-empfehlung-doppelg%C3%A4nger-podcast-activity-6709352944086646784-L_Gc

Julian Grunewald: The VC firm Bessemer Venture Partners published its original investor memos for companies such as Shopify, Pinterest, LinkedIn, Fiverr, Yelp, or Twilio Inc. Considering how strongly the Bessemer Cloud Index (Link in the comments) has outperformed relevant benchmark indices over the last 7 years (almost 3-4X compared to the NASDAQ), it is even more exciting to read how BVP assessed the big winners back then. I became aware of the Cloud Index through Philipp Kloeckner (Co-host) new Doppelgänger Tech Talk Podcast. Everyone who is interested in tech topics should have a look here. https://www.linkedin.com/posts/grunewaldjulian_memos-activity-6709750630640078848-SR1G

Michael Janssen: Es ist wieder Wochenende. Das heißt: Es sind nur die coolen Kids auf LinkedIn. 😁Inspiriert wurde ich zu dieser Frage durch den kurzen Schlagabtausch zu schlecht formulierten OKRs im Podcast von Philipp Kloeckner und Philipp Gloeckler (btw: Prädikat hörenswert!). Und nun suche ich Ressourcen zum Thema: 👉 Wie formuliere ich richtig bei OKRs? 👉 Was macht gute OKRs aus? 👉 Was gibt es bei OKRs zu beachten? Vielleicht hast du einen Tipp, wo ich was zum lesen oder anschauen finde? Oder eine sonstige Ressource. Alles ist erlaubt. ✔️ Ich freue mich auf deinen Input!✔️ https://www.linkedin.com/posts/michael-janssen-a5340213_es-ist-wieder-wochenende-das-hei%C3%9Ft-es-sind-activity-6710612336702431232-G-Ip

Marco Alberti: Spannende OKR Diskussion im aktuellen Doppelgänger Tech Talk Podcast! Philipp Kloeckner sag gerne Bescheid, wenn Du Lust hast Dein Set mal im Podcast zu diskutieren 🤓Die meisten Punkte von Philipp Gloeckler würde ich so unterstreichen 🤟. Auch der restliche Podcast hat bis zum Ende echt Spaß gemacht! Für alle, die den Doppelgänger Tech Talk Podcast noch nicht kennen eine klare Empfehlung.https://www.linkedin.com/posts/activity-6710513026333716480-Sv3W

Doppelgänger Tech Talk Podcast

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Willkommen bei dem doppelgänger podcast. Werter glückler wissen diese woche gang guten morgen pip.
Es ist es ist 9 Uhr abends aber der podcast kommt montags morgens deswegen guten morgen ich erzähle dir erstmal von meinem sonntag morgen ich war heute morgen brötchen holen kurz vor 8. Warte an der schlange. Und das läuft so eine um die 60. Jahre alte dame an mir vorbei mit so zwei kleinen rentner hunden ich gehe einen schritt zurück weil ich mir nie sicher bin ob diese kleinen biester beißen. Die frau läuft weiter stell dir vor du hast 200 meter weiter und da steht an der seite an der wand fast gelehnt ein e-scooter die hunde laufen vorbei. Und die frau dreht sich kurz um und wirft diesen scooter um und diese schlange an der bäckerei guckt sich alle nur an. Ich habe immer gedacht das sind die jungen betrunkenen kids die die dinger umwerfen aber nicht die rentner unserer stadt. Und damit hat mein sonntag angefangen woche war auch sehr gut ich habe mich ein bisschen sorgen um dich gemacht weil du montag irgendwie nicht so wirklich deinen reach bekommen hast. Auf linkedin.
Ja aber dafür habe ich was spannendes gelernt und zwar scheint linkedin ein konzept so ähnlich wie der domain trust bei yahoo oder google zu haben. Und zwar dass post die unbekannte neue wenig vertrauenswürdige domains wie unsere enthalten. Automatisch beim reach sehr sehr stark gebremst werden also ich habe das erste mal nicht den direkt link zu spotify oder podigy oder apple gepostet sondern. Ich habe den link zur doppelgänger io domain in mein monat monatliches posting integriert. Man hat gemerkt dass das nicht mal zehn prozent wahrscheinlich weniger als ein prozent des normalen der normalen reichweite bekommen hat. Erst dachte ich so ich habe hier einen fehler gemacht und nur mit freunden teilen oder nur mit einem menschen teilen oder privat gepostet oder so aber es war der öffentlichkeit gewidmet. Und dann dachte ich die einzige und ich habe dann noch geschaut hast du irgendwelche worte verwendet die eventuell auf einer blacklist sein könnten oder so aber das passt da auch nicht das heißt es muss an der domain liegen. Und dann haben wir im verlauf um das sozusagen nochmal zu vertestieren haben wir im verlauf der woche noch einen treuen hörer gefragt ob der das auch mal für uns testen kann bei dem ist das gleiche phänomen aufgetreten. Das heißt also einerseits wir wissen ja aus diesen ganzen Studien dass wenn man links inkludiert in die LinkedIn Post dann führt es generell zu weniger Engagement oder weniger Reichweite. Was vielleicht daran liegt dass die das Machine Learning lernt dass die Leute dann die Plattform verlassen und eventuell erst später oder gar nicht wiederkommen zu LinkedIn. Das wäre immer ein logischer Schluss wenn man auf Verweil dauernd der App optimiert dass man dann sagt links die den User wegtragen die würde man denen würde man weniger Reichweite geben aber dann scheint es innerhalb des Fakts ob es ein link ist oder nicht eben noch eine Unterscheidung zu geben und wenn LinkedIn diese Domain oder den Host neben noch nie gesehen hat. Dann scheinen sie dem besonders wenig was Sinn macht im Sinne von Antis BAM also dass ja jetzt nicht Leute irgendwie das Feed vollknallen mit irgendwelchen Dodgy Domains oder gerade registrierten Domains. Die Frage ist wie lange es braucht bis die bis LinkedIn der Domain dann irgendwann doch vertraut. Das frage ich mich ob man wie heilt man das und was ich mich auch frage ob vielleicht davon nicht diese Statistik sehr stark beeinflusst ist dass links so toxisch sind in Post und dass die Leute dann anfangen die in die Kommentare zu posten und so weiter. Vielleicht wenn das sozusagen mit dem durchschnittlichen Post erhoben wurde dann könnte es sein dass es nur durch diese jungen Domain links also zu den noch nicht vertrauenswürdigen Domänen so verfälscht wurde dass wenn ich zum Beispiel einen Guardian oder Business Insider inkludiere die Reichweite vielleicht gar nicht so stark gebremst wird. Weil das kann ich zum Beispiel bei wenn ich vertrauenswürdige Links poste vielleicht ist ein bisschen weniger Reichweite als wenn ich jetzt nur einen Post mache aber das scheint jetzt nicht so stark die Reichweite auszubremsen. Aber wie gesagt bei den bei dieser frischen Domain relativ frischen Domain hat man ganz stark gesehen dass LinkedIn fast überhaupt nicht bereit ist der irgendwelche Reichweite zu geben. Das heißt wenn ihr die letzte Episode verpasst habt dann ist LinkedIn wahrscheinlich schuld. Und dann noch was anderes spannendes übrigens über LinkedIn was mir letzte Woche aufgefallen ist. Viele Experten haben jetzt entdeckt dass ein kleiner Hack um Spam bei LinkedIn zu erkennen und zwar fügen sie ihrem Namen ein Emoji ganz am Anfang hinzu. Also die packen da die klassische Rakete Flipchart, Chart nach oben, Podcast Mikrofon was auch immer vor ihrem Namen zu. Weil man dann sieht wenn man eine automatisierte Massenmail bekommt von LinkedIn dann würde der Spammer natürlich dieses Zeichen den Emoji, das Emoji immer mit übernehmen in die Anrede. Da steht dann also dann Hallo Rakete Claudia. Und daran kann man dann besser die Massenmailings erkennen. Und deswegen wird es jetzt propagiert als geile Best Practice um die Mailbox aufzuräumen bei LinkedIn. Wobei es halt insofern Quatsch ist dass A ich würde ja um keinen Preis der Welt ein Emoji meinem Namen hinzufügen weil es eins der stärksten Signale dafür ist dass man irgend so ein Krypto Spacko oder Coach Depp oder was auch immer ist.
Sagt der Typ der sich Pip nennt.
Was haben Emojis mit dem Spiel also A nenne ich mich auf LinkedIn nicht Pip. Ja wie auch immer. Also ich glaube das ist ein eher negatives Signaling sich ein Emoji in den Namen oder überhaupt ins Link Profil zu machen. Das kriegt man eigentlich nur bei IHK Kursen oder irgendwelchen schlechten Coaches beigebracht. Und bei mir würde es eine 95 prozentige Ablehnungsrate bedingen es sei denn ich kenne die Personen schon und dann bringt es nur einen blöden Spruch von mir. Und das andere ist dass wenn du nicht in der Lage bist automatisiert automatisierte Mails zu erkennen ohne die Anrede zu bewerten dann sollte man vielleicht auch zurück zu wer kennt wen gehen und die Zeit nicht auf LinkedIn verbringen.
Ich habe gute Nachrichten für dich auf LinkedIn du kannst deinen Familiennamen wieder aus deiner Überschrift nehmen.
Weil der Christian das gefixt hat für uns.
Genau also wir können eigentlich sagen dass wir der erste Podcast sind der tatsächlich LinkedIn repariert hat auf jeden Fall in Deutschland. Und angeblich müssen wir.
Das ist eine große Aufgabe glaube ich.
Auf jeden Fall Umlaute funktionieren jetzt wieder das bedeutet du kannst in deiner Überschrift oder was ist das wie heißt das Ding Untertitel was auch immer kannst du jetzt deinen Nachnamen rausnehmen. Ich würde deinen Nachnamen noch ein bisschen drin bleiben bis wir ungefähr gleich viele LinkedIn Kontakte haben.
Wollte ich gerade sagen. Also das war ja schon mal heile und ist danach wieder kaputt gegangen. Deswegen vertraue ich diesem fix noch nicht 100 Prozent und behalte sicherheitshalber als Fallback die alternative Schreibweise in meiner Tagline drin. Aber schön das gefixt ist trotzdem. Vielen Dank.
So meine beiden Fragen an dich. Ich fange mit einer Frage an. Erste Frage Wie spricht man den Namen oder den Nachnamen von Schema aus und warum ist er Mr. Spex.
Palliapatia. So weit ich weiß.
Und wieso ist er Mr. Spex?
Das haben wir bestimmt in der letzten Folge mit besprochen oder in den zweieinhalb Stunden.
Ich bin kurz eingeschlafen.
Achso genau. Da ist der Name nämlich sogar zweimal gefallen. Einmal. Auf jeden Fall beim Thema Spex, weil er mindestens drei nämlich IPO ABC sind die Bloomberg Kürzel Spex selber aufgelegt hat und ein großer Befürworter dieser dieser Vehikel ist und die gerade sehr stark pusht.
Ja und der hat der macht ja einen Podcast gemeinsam mit seinen anderen Homies All in und die haben glaube ich letzte Woche eine neue Folge gemacht Episode sieben und da hat er irgendwie rausgehauen, dass er eigentlich jeder jedem Startup, das fünf Jahre alt ist und 50 Millionen Umsatz macht, sollte ein IPO machen. Fand ich zwar schon ziemlich Bubble mäßig.
Ja, ich glaube. Da stecken noch ein paar Prämissen hinter, die er nicht genannt hat, nämlich wahrscheinlich muss es eine Software Company sein. Wahrscheinlich muss sie mit annual recurring revenue arbeiten, also einem SaaS Modell oder Subscription Modell. Sicherlich erwartet er bei den 50 Millionen Umsatz auch ein idealerweise dreistelliges, eventuell hoch zweistelliges Wachstum. Dann ist das wahrscheinlich geeignet, dann würde es viele Spex geben, die sich gern um diese Firma oder den indirekten IPO kümmern würden. Das kann ich mir gut vorstellen.
Und meine zweite Frage ist über Similar Web. Wie machen die überhaupt mittlerweile ihre Traffic Prognosen und kann man der ganzen Sache überhaupt glauben bei so viel Mobile Traffic?
Vielleicht solltest du zuvor A Similar Web erklären, was das ist und was das macht, was man machen kann, wie man es nutzt und dann wie du, was du glaubst, woher die Daten kommen. Und dann berichtige ich das.
Okay, in der Zwischenzeit googelt Pip ein bisschen und checkt, ob alles richtig ist. Also ich kenne Similar Web einfach.
Ja, sag nochmal, wie das heißt.
Similar. Heute ist Pip der Schuldirektor, der jedes Wort von mir korrigiert. Welche Episode machen wir heute?
Ich meine nur, weil ich doch googeln muss. Verdämpfen willst du doch nicht.
Okay.
Du erwartest Revanche fürs letzte Mal, deswegen hast du Angst. Du sitzt zu Hause so mit angezogenen Schultern, weil du Angst hast für die Revanche, für deine Erfrorung zum letzten Mal.
Ich war letztes Mal eigentlich hauptsächlich geschlafen. Also 11 Uhr war definitiv zu spät für mich, um aufzunehmen. Ich kann mich an die Hälfte nicht mehr erinnern, was wir da gesagt haben. Aber nochmal Similar Web. Man kann auf Similar Web gehen und sieht, also auf jeden Fall, wenn man keinen Profi-Account hat, sieht man die Traffic-Zahlen von den verschiedenen Webseiten, wo die Traffic herkommt und so weiter. Früher hatte ich das Gefühl, die Zahlen waren ziemlich akkurat. Mittlerweile habe ich das Gefühl, nicht mehr. Und wo sie die Zahlen bekommen, ich würde jetzt sagen, vielleicht so ähnlich wie das früher mit Alexa war, über einen Browser-Plugin. Und dann irgendwie hochgerechnet. So, jetzt der Profi.
Genau, ist schon nah dran. Also genau, Similar Web ist ein Outside-In-Web-Traffic-Analyse-Tool, würde man wahrscheinlich sagen. Also man kann das, was man bei sich selber im Analytics sieht, mit etwas weniger Detailgrad für dritte Webseiten sehen. Oder ein Competitive Intelligence Tool ist es eigentlich. Und zwar, die Daten werden, da hast du eigentlich recht, also ein Großteil der Daten kommt aus Browser-Plugins. Das berühmteste, also das sind Plugins, die für die Nutzer in der Regel kostenlos sind. Also irgendwelche Shopping-Coupons, Plugins oder das bekannteste wahrscheinlich ist Awesome Screenshot, was mal ein sehr einfaches Tool war, um schnell Screenshots von Webseiten zu machen. Es war relativ verbreitet. Und das hat aber sozusagen den Web-Traffic mitgesnifft und an dritte, unter anderem Similar Web verkauft. Und wenn man da eine Verbreitung von über mehrere Plugins von irgendwie vielleicht bis zu 5% des Gesamt-Traffics des Webs bekommt, dann kann man das ganz gut hochrechnen auf die Grundgesamtheit der Nutzer. Außerdem gibt es Leute, die tatsächlich ihre eigene Website verifizieren bei Similar Web. Das heißt, da gibt es so einen kleinen Button, Verify your Website. Und dann kannst du das mit deinem eigenen Google Analytics Account verknüpfen. Was dazu führt, dass einerseits Dritte deine genauen Traffic-Daten sehen können und andererseits Similar Web den Schätzungsfehler sozusagen mit Machine Learning so ein bisschen korrigieren kann. Und das dann wieder auf die Gesamtheit der Webseiten im Modell für den nächsten Monat berücksichtigen kann. Und da Google oder der Chrome Store regelmäßig versucht, diese Websites oder diese Plugins, die zu sehr an den Nutzerdaten schnüffeln, auszuschließen, weil sozusagen Google gern die Exklusivität für das Schnüffeln an den Daten im Browser haben möchte, war das so ein bisschen ein Wettrennen. Und meines Wissens nach kauft Similar Web inzwischen die Daten hauptsächlich bei ISPs, also Internet Service Providern, zu. Das heißt, und das beantwortet so ein bisschen die Mobile-Frage auch, weil sowohl vielleicht ein T-Online als auch ein Vodafone oder ein Comcast oder was auch immer, wo immer man sein Internet Cable oder Mobile- oder DSL-Vertrag hat, die verkaufen diese Daten auch anonymisiert weiter, hoffentlich anonymisiert, in Europa wahrscheinlich auf jeden Fall anonymisiert. Und dann kannst du Similar Web sich kaufen. Das ist natürlich relativ teuer, aber damit kriegt man schon eine sehr, sehr gute Stichprobe, wenn man davon ausgeht, dass ein einzelner ISP zweistellige Anteile am Gesamt-Traffic in einem Land haben kann. Dann kann man das damit ganz gut hochrechnen, wahrscheinlich. Wie gesagt, es kostet viel Geld, es tut es aber auch relativ teuer. Ich habe tatsächlich so einen Pro-Account, der hat so viel, kostet ungefähr so viel wie ein neuer Kleinwagen, aber liefert auch wirklich gute Insights, also man sieht den Traffic, die Traffic-Quellen, man kann das vergleichen mit Competitor, mit Wettbewerbern, man kann irgendwie die Top 100 Landing-Pages sehen, die Top 100 SEO-Keywords, Paid-Keywords, die Webseiten, wo der Display-Traffic eingekauft wird und so weiter. Es ist keine Werbung für das Tool, aber um das zu erklären, warum das so teuer ist, weil es eben einzigartige Outside-In-Daten über dritte Webseiten erlangt. Wie kommst du auf diese Frage?
Hat mir jemand zugeflüstert. Ich bekomme jetzt mittlerweile direkte Nachrichten für Fragen für Pipp. Wenn du Pipp challengen möchtest, stell ihm diese Frage.
Und die dachten so, dass sie das aus dem Kalten nicht hinbekommen. Das kann doch lustig werden, die nächsten Folgen. Dann gib mal Gas. Ja, ganz spannend.
Man muss sich ja ein bisschen bei Laune halten.
Aber ich wurde in den letzten 30 Tagen tatsächlich zweimal gefragt, ob ich wüsste, woher die Daten kommen, weil es anscheinend, also entweder muss das irgendwie bei UMR oder was weiß ich, öffentlich geworden sein, weil eigentlich ist das seit zwei, drei Jahren schon so, dass die ISP-Daten dazukaufen. Also früher haben sie ein bisschen mehr auf die Browser-Plugins sich verlassen und wenig ISP-Daten hinzukauft. Ich glaube, inzwischen sind es größtenteils ISP-Daten oder vielleicht sogar kompromittierte Telefone. Das kann auch immer sein, dass jemand sozusagen wirklich, also ich will das überhaupt nicht den Vorwerfen oder unterstellen, aber das wäre auch eine Option, dass man tatsächlich sozusagen Zombie-Telefone besitzt, wo der Nutzer gar nicht weiß, dass er getrackt wird, weil irgendeine App da drauf ist. Ist eigentlich, aber dachte ich, nicht so ein großes Geheimnis, woher die Daten kommen. Ich würde die, weil du die Zuverlässigkeit ein bisschen in Frage gestellt hast, ich beschreibe das immer, dass sie relativ korrekt sind. Das heißt, wenn ich zwei Webseiten in dem gleichen Land, in der gleichen Industrie miteinander vergleiche, was der normale Use-Case wäre, wenn man eine Due Diligence mache oder eine Outside-Innen-Analyse, dann ist das selten falsch. Ob die absoluten Zahlen jetzt richtig sind, die sind directionally correct, würde ich sagen, also in der richtigen Liga oder im richtigen Ballpark-Bereich, aber auf jeden Fall ist, wenn eine Webseite hier doppelt so viel Traffic hat wie die zweite, dann stimmt zumindest das Verhältnis darunter unter denen relativ gut. Also ich würde sagen, die Daten sind auf jeden Fall das Beste, was du Outside-Innen bekommen kannst, ohne jetzt sozusagen Daten zu klauen oder jemanden zu bestechen in der Firma. Und grundsätzlich auch korrekt. Man muss halt nur wissen, dass die Desktop-Daten zumindest in der Vergangenheit immer genauer waren als die Mobile-Daten und dass vor allem das App-Daten nicht da drin sind. Also wenn ich mir ein Unternehmen, sagen wir mal so etwas wie Gorillas, anschaue, was hauptsächlich in der App läuft, dann sind die Daten nicht ausschlaggebend über das User-Wachstum oder so weiter. Dann muss ich eher schauen, ob ich einen Sensor Tower oder App-Andy anschaue oder im App-Store selber die Installs überprüfe.
Ja, aber wenn die die Daten von den Telefon-Providern bekommen, dann kriegen die ja hauptsächlich die Daten von den richtig großen Apps wahrscheinlich. Oder?
Ich glaube, sie haben sogar inzwischen auch ein eigenes App-Modul, aber das ist noch lange nicht so gut wie App-Andy.
Verstanden. Ich habe ein kleines Experiment gemacht die letzten Wochen, wie du wahrscheinlich mitbekommen hast. Ich bin nicht mehr so viel auf Twitter, nicht mehr so viel auf LinkedIn und noch weniger auf Facebook und Instagram. Hast du es gemerkt?
Das ist eine super Voraussetzung für einen Tech-Podcast. Genius.
Ich meine, du bist derjenige mit der Social-Follower-Chip. Was ich da raus Twitter, das interessiert doch keinen mehr.
Ja, ich habe das so ein bisschen gemerkt, aber ich dachte, du bist einfach noch fauler geworden. Aber was sind deine Learnings? Sag erstmal, wie kamst du darauf und was hast du dabei gelernt?
Also, ich habe abends ein Podcast-Video gesehen von Kevin Rose und Tim Ferriss. Und manchmal kann ich das konsumieren, manchmal nicht. Auf jeden Fall, was ich sehr interessant fand, war, als Kevin Rose, das war mal so ein Gründer, in jungen Jahren hat er dick.com gegründet, hat eigentlich den Facebook-Like-Button damit erfunden und war dann ein sehr erfolgreicher Angel-Investor, würde ich sagen. Und der hat dann seinem Freund Tim sein iPhone gezeigt und wie er sein iPhone umstrukturiert hat, beziehungsweise die Icons umstrukturiert hat. Der hat also alle Social-Apps rausgeworfen und dann hat er den Screen so aufgebaut, dass er nur noch Ordner hat auf der ersten Seite und dass man gar nicht mehr so durch das Telefon swipen kann. Und ich persönlich, ich war glaube ich schon immer telefonsüchtig, selbst als es noch keine Smartphones gab. Also, selbst mit so einem alten Knochen habe ich den immer wieder aus der Hosentasche genommen und habe drauf geguckt, ob irgendjemand mir eine SMS geschrieben hat oder so. Und…
Was war dein erstes Handy, wenn ich fragen darf?
Irgendein No-Name-Klapptelefon. Aber das war noch vor den Nokia-Knochen und irgendwas No-Name-mäßiges, was dann schnell gegen ein Nokia eingetauscht worden ist.
Ich hatte auch ein Klapptelefon zuerst, aber das, wie heißt das, Motorola Star Trek 130 aus dieser, das war damals mega cool, das hatten die immer in den US-Serien, dass du so aufklappst und dann die Antenne so ein bisschen rausziehst.
Ja, sowas hatte ich auch, aber als No-Name. Das gab es irgendwie mit dem Telefon oder mit der SIM-Karte dazu oder sowas.
Wie hieß denn die Serie? Mit Don Johnson, wo der das immer hatte. Nash Bridges, genau. Der hatte immer so eins. Der ist mal Cabrio gefahren, hat so ein geiles Klapptelefon in dem gehabt. So eins hatte ich auch.
Ja, auf jeden Fall habe ich schon immer so eine komische Beziehung mit Telefonen gehabt und in den letzten Jahren ist es echt nicht besser geworden. Ich habe ab und zu mal so Experimente gemacht. Ich habe mal ein, ich habe mal am Wochenende ein Nokia genutzt und während der Woche dann ein Smartphone. Ich habe mal einen ganzen Monat ein Dumpfone sozusagen genutzt und dann manchmal mit dem iPad das Sharing-Auto geöffnet, wenn ich unbedingt ein Auto gebraucht habe. Und jetzt habe ich das ausprobiert, was Kevin Rose da vorgeschlagen hat. Also alle Social-Apps runter und versucht dieses Swipen und Pull-to-Refresh aus den anderen Apps rauszunehmen. Was passiert ist, ich nutze mein Telefon viel weniger. Ich nutze es leider immer noch zu oft. Also ich mache jetzt manchmal Pull-to-Refresh bei E-Mails, was überhaupt keinen Sinn macht. Und ich kriege natürlich viel weniger mit. Also ich kriege bei LinkedIn und so.
Und du kriegst eh schon wenig mit.
Ja, im Vergleich zu dir, bekomme ich sowieso echt weniger mit. Aber es ist ganz angenehm. Ich gehe jetzt, also jetzt zum Beispiel am Freitag hast du ja, am Donnerstag haben wir kurz gesprochen und ich habe so gedacht, cool, für den Podcast ist alles gesetzt. Wir haben alle Themen durch. Dann am Freitag war ich halt echt bis um zwölf oder so oder um elf nicht auf LinkedIn und nicht auf Twitter und sehe dann, wie du morgens irgendwie, freitags morgens schreibst, ja, hat doch irgendjemand irgendwelche Fragen für den Podcast? Und dann verlinkst du uns drin und es explodiert nur. Also keine Ahnung, du hast irgendwie 40 Kommentare auf dem Ding bekommen. Und ich habe mir nur gedacht, ja, eigentlich ganz gut, dass ich das jetzt nicht auf dem Telefon habe, sonst hätte ich das jetzt irgendwie den ganzen Tag mit mir mitgenommen und die ganze Zeit drüber nachgedacht.
Aber das ist ja okay, wenn du es dann einfach stattdessen, dann bist du auch entschuldigt, wenn du es stattdessen dann zumindest ab und an auf dem Laptop konsumierst, deinen Tweet-Deck oder LinkedIn, dann halte ich das sogar für sehr gesund, das nicht auf dem Handy zu machen. Weil das wenigste ist ja so zeitkritisch, außer dass angeblich bei LinkedIn man immer ganz schnell antworten soll, aber dazu würde ich dich gar nicht verpflichten.
Ja, aber du kriegst trotzdem, man hat das Gefühl, man kriegt irgendwie nicht mehr wirklich viel mit und man hat auch das Gefühl, dass die Produkte nicht dafür ausgemacht sind, dass man dann nur einmal am Tag reinguckt.
Aber ist es jetzt besser als, du hattest mich in der zweiten oder dritten Episode gefragt, ob ich noch Grayscale mache, also den Graustufenmodus auf dem Android, den ich das eine Zeit lang mal probiert hatte. Würdest du sagen, das ist besser oder effektiver als der Grayscale-Modus?
Ja, weil man kann immer noch Fotos machen, man kann immer noch irgendwie Fotos angucken und man kommt halt nicht mehr, also wo ich weg von möchte, ist, dass man sobald man eine Sekunde Langeweile hat, und das mag manchmal nur sein, wenn man am Zebrastreifen wartet, dass man dann das Handy rauszieht.
Am Zebrastreifen musst du nicht warten übrigens. Ach so, du meinst als Autofahrer bestimmt. Aber als Autofahrer darfst du auch kein Handy benutzen. So oder so ist die Geschichte. Na gut, erzähl weiter.
Okay, an der Ampel. Auf jeden Fall, generell kennt das bestimmt jeder, dass du heutzutage in jeder freien Sekunde dein Handy aus der Tasche nimmst und irgendwas checkst, was komplett irrelevant ist. Und dann mit Kindern und so ist es halt noch mal krasser. Also wenn du auf den Spielplatz gehst, je nachdem, auf welchem Spielplatz du siehst, kannst du wahrscheinlich abschätzen, wie so das Gehaltsgefüge ist, alleine nur mit dem Blick, wie die Leute mit dem Handy agieren. Also A, mit dem Kind agieren und B, mit dem Handy agieren. Und ich möchte einfach das Ding so wenig wie möglich nutzen. Und das war jetzt der erste Schritt. Erklär mal deine Vorurteile zu dem Gehaltsgefüge.
Also wie benutzt der Taxifahrer das Handy? Also wie verändert, also wie benutzt der Taxifahrer sein Handy anders als der CEO?
Ich glaube, es gibt so zwei Arten von Welten. Die Leute, die die ganze Zeit auf das Ding gucken, mittlerweile, und die Leute, die es punktuell rausnehmen.
Und wer sind die reicheren?
Ich glaube, dass es ähnlich so ist wie mit Fernsehen gucken. Dass sich eigentlich, also mit Privatfernsehen gucken würde ich das jetzt nennen, dass die gebildeten Leute weniger konsumieren als die ungebildeten.
Da bin ich mir nicht so sicher, ehrlich gesagt. Ob Gehalt da der große Differenziator ist, weiß ich nicht. Es gibt schon auch so Business Casper, die ihr Handy nicht loslassen können. Und dann gibt es aber auch, in Anführungsstrichen, einfache Leute, die einen guten halben Tag ganz ohne Handy leben können. Apropos Grayscale-Modus. Android hat jetzt automatisch übrigens ausgerollt. Ich weiß nicht, ob das schon auf allen Android-Handys ist. Google rollt ja auf dem Pixel immer zuerst die Features auf, um seine eigene Hardware so ein bisschen attraktiver erscheinen zu lassen. Und zwar lernt dein Android jetzt, wann du typischerweise zu Bett gehst oder zu Bett gehen solltest und aufwachst. Und bei mir ist es zum Beispiel so, dass es von 23 bis 7 Uhr automatisch in den Graustufen-Modus schaltet. Und dann macht auf einmal Instagram und so was gar keinen Spaß mehr. Und das macht das Handy deutlich unattraktiver. Und du siehst diese roten und grünen Bommels nicht mehr an den Apps. Finde ich eigentlich ganz gut. Und ich glaube, das ist kein Zufall, dass sie das gerade diese Woche ausgerollt haben. Weil, kennst du die Netflix-Dokumentation The Social Dilemma?
Yes, gerade angeguckt.
Hast du schon durchgeschaut?
Ja, ich wollte ja mein Thema schon letzte Woche bringen. Und du hast schlauerweise gesagt, wir sollten warten. Und ich habe es mir am Samstagabend, nee, am Freitagabend angeguckt und habe auch noch am nächsten Tag einen Kumpel getroffen, der sie auch geguckt hat. Bin also bestens vorbereitet. Wie fandest du es und hast du jetzt alle deine Social Accounts gelöscht?
Nee, ich lösche natürlich nicht meine Social Accounts. Ich bilde mir mal ein, ich bin der mündige Nutzer und mir passiert das alles nicht. Aber, also kurze Intro zu der Dokumentation. Es heißt The Social Dilemma, Dilemma auf Deutsch, läuft auf Netflix. Oder www.thesocialdilemma.com oder wir verlinken das auch in Show Notes natürlich. Und wurde gemacht von Tristan Harris. Der hat früher mal bei Google als ethisch inspirierter Designer oder Advokat für ethisches Design gearbeitet und dann aber relativ schnell gemerkt, dass das innerhalb von Google nicht möglich ist. Hat da einmal so eine Brandschrift, so Tobi McGuire-mäßig geschrieben, wir sollten das alles anders machen. Das fanden alle gut, aber dann hat sich nichts geändert. Dem folge ich schon seit ein paar Jahren. Und über den bin ich damals übrigens auch auf den Grayscale-Modus gekommen. Das war der, also ein Interview mit dem war der Grund, warum ich das erste Mal diesen Graustufen-Modus verwendet habe. Also der sagt quasi, dass diese Apps alle unser Brain und unser Gehirn so ein bisschen hacken, um unsere Aufmerksamkeit so lang wie möglich zu bekommen. Und in dieser Dokumentation beschreibt er und verschiedene Leute, die wirklich aus dem Valley kommen, bei Facebook, Google, Uber gearbeitet haben, wie das funktioniert. Parallel läuft immer so ein Real-Life-Stream, um das wirklich auch jemandem, der noch nicht so viel Ahnung davon hat, verständlich zu machen. Ich glaube, jeder von uns kann dabei noch was lernen. Ich glaube, gerade für Leute, die nicht jeden Tag mit sozialen Medien arbeiten oder nicht professionell damit arbeiten, ist es fast etwas, was man sehen muss. Ich würde das eigentlich sozusagen allen Eltern und Kindern und Familienmitgliedern zeigen. Würde ich tatsächlich uneingeschränkt empfehlen. Da kommt übrigens auch dieser Chamath Palihapathia zu Wort, der früher ja auch im Facebook-Growth-Team war und ist sowas größtes. Also diese Engagement- und Attention-Algorithmen mitverantwortet hat und dann vom Saulus zu Paulus geworden ist und sich zusammen mit John Parker, der einer der ersten Investoren war, sehr stark dagegen ausspricht. Also viele authentische Silicon Valley-Stimmen, sehr kritisch, sehr transparent, wie das funktioniert, muss man gesehen haben, würde ich mich zu hinreißen lassen. Hast du eigentlich, möchtest du noch was dazu sagen? Ansonsten hast du eigentlich irgendwelche Regeln, die du selbst auferlegst bei Social Media noch? Also bevor du jetzt diese Askese angefangen hast?
Also erstmal nochmal zu der Doku, wirklich schauen und wenn man danach was ändert, schreibt uns gerne, was ihr geändert habt. Ich hatte zwei Punkte bei der Sache. Und zwar habe ich mich danach gefragt, ob vielleicht Stanford der Grund ist, warum wir Europäer keine Social Networks bauen können, weil ich das Gefühl habe, dass wir uns in Europa nicht so wirklich damit auseinandersetzen, was so die Leute richtig triggert. Und das war ja schon so ein bisschen so, ja, Kunst oder Wissenschaft. Also das fand ich schon ein bisschen krass. Ich fand auch, wie sich die erste halbe Stunde ist so ein bisschen so, ja, okay. Oder die erste Stunde, ja, okay. Und dann die letzte halbe Stunde geht richtig rund, ohne jetzt zu viel zu spoilern. Aber es lohnt sich auf jeden Fall, das durchzuziehen.
Aber es gibt ja schon so auf Konferenzen so Vorträge über Neuromarketing und so auch in Europa. Ich glaube, was fehlt, ist so ein bisschen die Systematik. Also es ist in Europa, da sucht immer mal jemand zehn Beispiele raus. Aber die komplette Verknüpfung, welches Urmuster angesprochen wird mit welchem Bedienungspattern, wie gesagt, ohne zu viel zu spoilern. Ich glaube, so diese Systematik dahinter wird, oder habe ich zumindest, also es gibt sehr gute Vorträge von Andre Morris, von Astrid Kramer darüber, die das sozusagen in Punkten behandeln. Aber so die starke Systematik dahinter, die ist in diesem Stanford-Kurs, glaube ich, deutlich besser rübergebracht. Aber was hattest du denn vor? Oder was würdest du denn jemandem raten an Social Media Selbstrestriktion, bevor du jetzt dieses Experiment gemacht hast?
Also ich habe verschiedene Sachen ausgebaut. Was mir am meisten hilft, ist die Apps auf dem Telefon zu löschen. Also das ist am…
Aber hast du jetzt kein LinkedIn, kein Twitter mehr?
Auf dem Telefon nicht, nee. Also Facebook hat, das ist für mich so das größte Learning aus den ersten Folgen dieses Podcasts, ist, dass du echt noch viel auf Facebook rummachst. Das hat für mich schon sehr lange überhaupt keine Relevanz mehr gehabt. Vor allem, weil ich das Gefühl habe, dass da die gleichen Leute sind, mit denen man auch auf LinkedIn und auf Twitter spricht. Und dann bei Twitter und ja, LinkedIn ist mittlerweile mein Facebook geworden so. Also die Sachen, die ich früher vor vielleicht sieben Jahren oder so auf Facebook gepostet habe, die poste ich jetzt auf LinkedIn. Und da ist wirklich das, ja, hilft mir am meisten, das Ding nicht auf dem Telefon zu haben. Und es ist ein bisschen, also im Browser ist es ein bisschen schwieriger, sich anzumelden. Und man ist nicht immer da. Und dann diese ganzen Constraints, die das Telefon gibt. Auf dem iPhone kannst du ja so sagen, okay, diese App nur 15 Minuten oder sowas. Das ist so ein bisschen wie das Snooze-Button. Also es hilft nicht wirklich. Ja, den Grayscale, den du gemacht hast, den finde ich auch irgendwie ein bisschen lächerlich. Ich würde tatsächlich dazu plädieren, entweder die Apps zu löschen oder das Telefon zu Hause zu lassen, wenn man mal weggeht.
Aber dann postest du was auf LinkedIn und 48 Stunden später schaust du mal wieder nach, was damit passiert ist.
Das ist doch mega geil.
Ja, aber da geht ja schon Reichweite durch verloren. Also das kann man schon, also sozusagen das Ping-Pong der Antworten, das erzeugt ja schon auch Reichweite und deine eigene Interaktion mit dem Content.
Ja, das stimmt schon. Aber wenn du jetzt zum Beispiel Montagmorgen guckst, also die Folge ist jetzt fertig, dann posten wir das am Montagmorgen. Dann kannst du da entweder, bist du dann irgendwie noch so auf Stand-by für die nächsten vier Stunden, indem du dann auf alles irgendwie nochmal eingehst oder du konzentrierst dich halt auf irgendwas anderes.
Das ist Dienst einer Community, den ich gerne mache.
Ja, ich meine, du solltest es ja auch machen. Es ist ja gut für unseren Podcast, es ist gut für unsere Zahlen. Ich würde mir halt wünschen, wenn du morgen auch mal wirklich ein Selfie-Video machen würdest. Auf LinkedIn. Auf keinen Fall.
Ich habe tatsächlich zwei Regeln, die ich hauptsächlich auf Facebook brauche. Also ich glaube, Twitter ist relativ ungefährlich. Also Twitter ist inzwischen mein Haupt-Newsfeed. Ich würde Facebook damit verteidigen, dass es immer noch Newsfeed-Charakter für mich hat und gut kuratiert ist und es ein bisschen besser schafft. Also es ist ein bisschen weniger chronologisch als Twitter, deswegen nutze ich es noch. Aber du hast recht, dass auch bei mir Facebook sich mehr und mehr zu LinkedIn verlagert. Aber auf Facebook, da ist es wirklich so, dass ich mir zwei Regeln auferlegen musste, an die ich mich größtenteils schaffe zu halten. Die erste ist, dass je direkter ich das Gefühl verspüre, ich muss auf irgendwas antworten, also wenn so eine Minirage entsteht oder fast der Zwang, mich zu äußern zu was, dass ich dann versuche, so drei Sekunden nachzudenken und überlege, macht das wirklich Sinn, kann das die Welt irgendwie besser machen, wenn ich das schreibe? Oder ist das nicht eigentlich eben genau Polarisierung und der inverse Feedback-Cycle, auf den ich gerade sehr bereinigt bin? Also man hat ja oft so den Drang, dass man sagt, es gibt dieses geile Comic, wo die Frau den Mann im Arbeitszimmer fragt, ob er ins Bett kommt, und er sagt, ich kann nicht, jemand hat Unrecht im Internet, also ich bin ja zwei Stunden beschäftigt mit Diskutieren. Es erzählt nicht ganz so lustig, glaube ich. Aber vielleicht finde ich ihn auch, ich finde ihn sehr lustig. Und auf jeden Fall fühlt man sich dann verleidet und will sagen, wie dumm seid ihr, oder ihr liegt total falsch, oder ihr seid rechte Idioten oder progressive Spackos, aber was auch immer. Und da versuche ich, also wenn ich merke, dass das mit mir passiert, dass ich dann intuitiv sofort antworten will, dann kommt Regel zwei nämlich, dass ich mir überlege, ob diese Antwort, wenn ich eine abgebe, irgendwas Gutes bewirken kann, oder ob ich nicht eigentlich nur Engagement erzeuge und damit diesen polarisierenden Post nur noch mehr Reichweite verschaffe. Weil ich glaube, das ist eigentlich das Wichtige, was man verstehen muss, ist, dass du diesen inversen Feedback-Cycle hast, das je dramatischer, und das kannst du auf die Boulevardpresse beziehen, das kannst du auf Trump beziehen, das kannst du auf Social Media beziehen, auf politische Debatten auf Twitter, dass sozusagen die Empörung über Sachen, die man nicht unwidersprochen lassen will, ist Teil des Konzepts, diese Sachen weiter zu verbreiten. Also jemand lügt offensichtlich, jemand sagt was Provozierendes, jemand sagt was Polarisierendes. Der Fakt, dass wir uns gezwungen fühlen, darauf zu reagieren und dem zu widersprechen, sorgt nur dafür, dass das noch weiter verbreitet wird. Und das versuche ich quasi aktiv zu unterbinden, dass ich nicht darauf reinfalle, indem ich mich über Dinge, die geschaffen sind, um sich zu empören, mitempöre, und denen dadurch, durch meine Interaktion, mehr Reichweite gebe. Das ist eigentlich die einzige Regel.
Und wie viel Prozent deiner News holst du dir aus den Feeds?
Der News, es kommt darauf an, was du mit Feeds meinst. Ich würde tippen, also totales Bauchgefühl, 70% Twitter, 15% Facebook, 10% LinkedIn, 5% Google Discover, vielleicht ein bisschen mehr Google Discover, das es aber nur digital ist. Und tatsächlich nicht digitale Medien konsumiere ich nicht so viele. Ich glaube, das meiste ist tatsächlich noch Twitter und Finanz-Apps, die mir sozusagen personalisierte Nachrichten zuschicken.
Ich gehe jetzt noch einen Schritt weiter zurück und gehe jetzt auf Wochenzeitungen. Zum einen habe ich ja eine unheimlich gute Newsquelle, das bist du, und unser Trello-Feed, und dann versuche ich jetzt, weniger mich von den ad hoc twittermäßigen Nachrichten inspirieren zu lassen. Sondern halt mehr mit einer Zeitung hinzusetzen, von einem Journalisten, der dann die Woche für mich zusammengefasst hat. Oder das Thema irgendwie größer gefasst hat. Mal gucken, wie weit ich damit komme.
Das ist bequem für dich auf jeden Fall.
Ich habe das Gefühl, es ist angenehmer.
Apropos Feed, es gibt News von TikTok, beziehungsweise müssen die übermorgen, beziehungsweise wenn ihr das hört, wahrscheinlich morgen, also am Dienstag, läuft ja die Deadline ab, die Trump gesetzt hat, zum Verkauf. Und es sieht nicht so aus, als wenn es verkauft werden könnte. Ich glaube, wie vor zwei Wochen oder so schon mal behauptet, unter anderem, weil China den Export von Algorithmen gebannt hat. Das heißt, dass das TikTok-Newsfeed unter keinen Umständen mitverkauft werden könnte. Damit ist TikTok quasi nutzlos. Also man kann die 100 Millionen US-Nutzer kaufen, aber die würden dann ein deutlich schlechteres Produkt finden. Und plus, es kommt hinzu, dass Trump ja da seinen Share haben will. Das heißt, dass man das auch noch bezahlen muss. Das macht es auf jeden Fall nicht einen spannenden Deal. Und offensichtlich ist die chinesische Regierung fein damit, lieber auf das US-Geschäft zu verzichten, als da irgendwelche Almosen anzunehmen, um das US-Geschäft zu veräußern. Was spieltheoretisch gar nicht so dumm ist, weil ByteDance, also die Mutter-Company von TikTok, gehört eh zu relevanten Teilen auch US-VCs. Da ist Sequoia drin, GGV, KKR, Private Equity oder Growth Fund, Tiger Global, Goldman Sachs, Morgan Stanley. Also wirtschaftlich trifft es gar nicht nur Chinesen. Und der einzige Nachteil für China ist letztlich, dass sie nicht weiter diesen Zugriff auf die Daten der US-Nutzer haben. Das war natürlich ein spannendes Asset. Aber das nehmen sie anscheinend gerne in Kauf. Trump kann eigentlich nichts machen. Also wenn er weiter eskaliert, gibt es immer die Gefahr, dass China den Handelskrieg dann auch mal eskaliert. Und sagt, wir bannen jetzt Apple aus China. Dann gibt es ein Riesenproblem für die Welt. Also wenn Apple jetzt, also wenn iPhones in China oder der App Store oder was auch immer blockiert werden würde oder iPhones verboten werden und Apple jedes Geschäft untersagt wird, dann würde der Kurs von Apple wahrscheinlich 20 Prozent einbrechen. Da Apple als wertvollste Firma der Welt sozusagen über die Welt indexiert ist in fast allen großen Indizes und ETFs, würde es wahrscheinlich die nächste Krise auslösen. Dann hätte Trump vor der Wahl, kann er nicht mehr sagen, er hat den Aktienmarkt getrieben, sondern hat eine Krise mitverantwortet. Das heißt, er hat sich mal wieder in einen Krieg hinein manövriert, den er nicht gewinnen kann, ohne vorbereitet zu sein. Das heißt, entweder lassen die USA jetzt die Klage von China oder die USA die Klage von China. Entweder lassen die USA jetzt die Klage von TikTok zu und das Ganze wird hinter die Wahl verschoben. Oder, also ich glaube nicht, dass jetzt TikTok da einem Fire Sale zustimmt und das Ding für 10 Milliarden an Microsoft, Walmart oder Oracle verschenkt. Ich denke, sie werden sich vielleicht, ja, weiß nicht, kurzfristig zurückziehen wäre natürlich schon doof, aber vielleicht, es kommt ein bisschen darauf an, was mit dem Einspruch gegen die Verfügung passiert, ob die sozusagen noch vor dem 15. wirksam werden kann oder was das Gericht da entscheidet.
Ja, wir werden es in der Woche erfahren. Ich bin gespannt, was passiert. Es ist alles möglich. Ich würde mir wünschen, dass Trump einfach die App aus dem App Store rausnehmen lässt. Wird natürlich nicht passieren, aber wäre auf jeden Fall witzig.
Ja, es ist aber auch dann, dann freut sich, weißt du noch, in welcher Folge habe ich das gesagt? Am Ende geht es einfach kaputt und Mark Zuckerberg ist der Profitierende. Wer auf jeden Fall schon gewonnen hat, ist Facebook. Weil, dass der Konkurrent jetzt nochmal mit dem gleichen Momentum wiederkommt, ist unwahrscheinlich. Selbst wenn TikTok irgendwie theoretisch die USA weiter betreiben dürfte, dann wird es nicht mit dem gleichen Wachstum sein wie bisher. Naja.
Lass uns über Ladegeräte sprechen. Hast du ein Anker-Produkt zu Hause?
Ich glaube tatsächlich, also keins, das mit Anker gebrandet wird. Du? Ja klar.
Einfach ein Ladekabel, natürlich. Also Ladekabel und hier Stecker, weil das Ding so schnell auflädt und günstiger ist, glaube ich, als die Originale.
Und wie bist du auf Anker aufmerksam geworden?
Irgendjemand hat gesagt, da gibt es die besten Geräte und ich habe sie über Amazon gekauft und habe tatsächlich als unwissender Kunde damals gedacht, es hört sich nach einem deutschen Namen an. Es ist bestimmt ein deutsches Unternehmen, das ausschließlich über Amazon verkauft. War ein bisschen falsch. Es ist ein ehemaliger Google-Mitarbeiter, der das Ding 2011 mit seinem Geld und dem Geld von seiner Mutter gegründet hat. Und ja, jetzt am Montag letzte Woche ist er an die Börse gegangen, am 7. September und ich meine, ungerechnet ist das Ding irgendwie über 7 Milliarden wert. Ist das richtig?
Und das mit gerade mal einer Milliarde Umsatz. Also die bauen... Hast du noch weitere?
Hau raus, hau raus. Ich trinke ein bisschen Wein.
So viel mehr weiß ich auch nicht. Aber weißt du, woher der Name Anker kommt eigentlich? Ich würde das schon interessieren. Ne, so weit ist die Recherche noch nicht gegangen. Ja genau, die sind dafür bekannt, dass sie... bekannt vor allen Dingen, weil sie ausschließlich bis vor kurzem über Amazon verkauft haben. Angefangen mit Ladegeräten und Powerbanks. Inzwischen bauen sie so ein bisschen Miniprojektoren und Auto-Equipment, also auch hauptsächlich Ladegeräte und Adapter fürs Auto. Was ich wirklich krass finde, ist, dass eine Hardware-Firma... Also die Frage kam, glaube ich, auch von dem LinkedIn-Nutzer, dass wir uns das mal anschauen sollten, das Anker-IPO. Weil normalerweise hätte ich mich damit wenig beschäftigt, weil ich finde eigentlich alle Modelle, die nicht eins der folgenden drei Kriterien erfüllen, relativ langweilig. Nämlich, dass sie entweder Daten, mit Daten arbeiten müssen, zweitens irgendwas mit künstlicher Intelligenz oder Machine Learning machen und drittens auf irgendeine Art Netzwerkeffekte haben. Wenn irgendwas alle drei Haken checkt, finde ich das extrem spannend. Ich erwarte, dass mindestens eine Sache davon erfüllt ist. Wenn gar nichts davon erfüllt ist, dann finde ich es eigentlich langweilig und deswegen finde ich es eigentlich krass, dass die Firma mit dem Achtfachen des Umsatzes bewertet wird. Also besser als in Amazon selber, die ein deutlich besseres Geschäftsmittel haben. Aber letztlich bauen die in Shenzhen, dem Manufacturing-Powerhouse von China, relativ generische Produkte. Das würde mich mal interessieren, siehst du da irgendeine produktmäßige Differenzierung? Ist das zweimal besser als was man sonst... Ich meine, das besser ist als jetzt irgendeine Powerbank, die du auf einem Wochenmarkt kaufst, ist mir auch klar. Aber setzt sich das wirklich ab, dass das spürbar innovativer ist?
Es ist schon eine gute Qualität. Also auf jeden Fall besser als das, was du von so No-Name-Sachen, wenn du sie günstig kaufst, erwartest. Und ich habe auch gedacht, dass es eigentlich... Also eigentlich verkaufen die halt nur Sachen, die auch ein Amazon Basic verkaufen könnte. Und dann habe ich irgendwo gelesen, oh, die haben 1000 Patente. Also vielleicht machen die die Produkte halt doch irgendwie ein bisschen besser.
Und laden die schneller als das Apple-Ladegerät? Yes.
Wirklich?
Ja. Aber dann vermarkten die das schlecht. Weil irgendwie ist es zu mir noch nicht durchgedrungen. Also was ich ja spannend finde, ist, dass sie sich tatsächlich Anchor Innovations Limited nennen an der Börse. Und innovativ finde ich das jetzt wirklich noch nicht. Also ein irgendwie Wireless Charger und eine Powerbank mit hoher Kapazität, die du aber dann doch an jedem Flughafen abgenommen bekommst in der Regel, fand ich jetzt noch nicht. Also ich finde es immer noch ein relativ boring Hardware-Business.
Ja, wahrscheinlich haben wir nicht genug recherchiert. Vielleicht kann uns ja irgendjemand mal heute, morgen, übermorgen auf Twitter oder LinkedIn schreiben, was wir übersehen haben. Ich finde es bemerkenswert, dass halt der Typ das mit seinem Geld und dem Geld seiner Mutter irgendwie so aufgezogen hat.
Ja, es ist Bootstrap. Also dafür allen Respekt in neun Jahren aus 100.000 Dollar eine Milliarde Umsatz zu machen. Und das ist ein bisschen auch dem Amazon-Ökosystem gedankt sicherlich, dass man da so schnell skalieren kann. Davor habe ich Respekt. Aber das ist ja auch, also die verkaufen inzwischen auch irgendwie im Tesco und Mediamarkt und Walmart. Aber trotzdem, ich glaube halt null daran, dass innerhalb des Amazon-Ökosystems wirkliche neue Brands entstehen. Ich glaube, dass das Konzept Brand für Amazon überhaupt keinen Sinn macht. Also dass das sozusagen verlorene Marge ist, weil die erhöht den Produktnutzen nur subjektiv für den Nutzer. Also dass mit TV-Werbung irgendwelche Produkte mit Brands aufgeladen werden. Und dann ist der Kunde bereit, dafür mehr zu zahlen und empfindet vielleicht sogar mehr Nutzen. Aber tatsächlich ist der Nutzen nicht da. Und für Amazon kann es eigentlich nur heißen, das Produkt wird teurer verkauft, als es sein muss. Und ich glaube, Amazon will eigentlich, dass wir alle Amazon Prime Video schauen, damit wir nicht Fernsehen schauen, damit die TV-Branding-Budgets als Performance-Budgets zu Amazon Media kommen. Amazon Media ist in zehn Jahren zusammen mit AWS der größte Profitbringer für AWS und wird allein so viel Umsatz machen wie Google heute, glaube ich, mit Performance-Advertising für Produkte. Und das dann, wenn man so wenig differenziert ist und Amazon jetzt, ich weiß nicht, ob Anker in eigenen Fabriken produzieren lässt oder als Auftrag, aber wie du selber sagst, eine Powerbank oder ein Ladekabel oder selbst wenn es ein Wireless-Charger ist oder ein Mini-Projektor, das kann Amazon Basics halt genauso gut machen. Und da gibt es halt keine sogenannten Modes, also Gräben, die dir helfen, diesen Markt zu verteidigen. Da kann jeden Tag jemand sein, der mal wirklich, jemand über Kickstarter kommt, der wirklich innovativ ist. Vielleicht, wenn die USPC-Kabel jetzt doch zum Standard werden, dann hat sich ein Großteil des Marktes sowieso so ein bisschen erledigt. Ich sehe überhaupt nicht, wie das so hoch bewertet sein sollte.
Ich hätte eine Frage zu Amazon. Und zwar, wenn jetzt Amazon die Marken alle kaputt macht, was ich so ein bisschen nachvollstehen kann. Aber wenn Amazon, wenn der Werbekanal von Amazon so stark wächst, also Amazon Media Group oder Amazon Medien, wie auch immer, für die wäre es doch gut, wenn es Marken gibt, weil die spenden ja am meisten.
Ja, aber das Ding ist, Procter & Gamble, also gute Frage, ja, vollkommen richtig. Aber die CPG, FMCG-Konzerne müssen ja trotzdem, also du hast weniger Attention-Budget, aber je mehr Umsatz zu Amazon rübergeht, desto mehr musst du halt dort dann wieder für Placements und Abverkauf bezahlen. Also du investierst wahrscheinlich weniger darin, die Marke aufzubauen, sondern mehr darin, bei Amazon sozusagen als die erste Butter oder die erste Wäschebleiche oder das erste Ökowaschmittel gelistet zu sein. Und dafür wirst du halt bezahlen müssen. Das, glaube ich, steht so fest wie das Arm in der Kirche. Und ich glaube, dass Amazons großer Plan ist, eben nicht in Healthcare und Education zu gehen, sondern wenn es zwei Märkte gibt, die groß genug und naheliegend genug sind für Amazon und sozusagen gut positioniert sind, schon, dann ist das Werbung und Logistik. Und die Märkte sind mindestens genauso spannend wie Healthcare und Education. Ja.
Also ist das Armband einfach nur ein Ablenkungsmanöver?
Das Armband ist spannend, um zu wissen, wo du sonst einkaufst. Ich sehe nicht, dass sie damit in den wirklichen, also da ist Health der Vorf... also es geht um, du meinst das Amazon Halo Band, was wir letzte Woche gesprochen haben. Ich glaube, da ist Health die Begründung oder die Ablenkung, um mehr Daten zu sammeln. Da gab es auch letzte Woche eine gute Toku über Amazon und Datensammeln auf dem ZDF oder so, glaube ich, sogar in der Reportage. Ist bestimmt noch in der Mediathek. Ich glaube, das Armband ist eher sozusagen eine Health-Ausrede, um Daten zu sammeln und weniger der echte Eintritt in den Gesundheitsmarkt. Viel spannender an dem Armband ist nicht, dass sie deinen Blutdruck messen oder deinen Puls, das ist der Mehrwert, den sie dir bieten. Die Daten, die sie sammeln, ist, glaube ich, weniger dein Puls, sondern mehr, in welcher Drogerie du einkaufst oder wie lange du dich da aufhältst oder in welchen Offline-Läden du besuchst. Das macht ja einen Riesenunterschied, ob ich im Lidl oder im Eskada einkaufe.
Apropos Puls und Online-Shoppen. Mein Preuninger-Paket ist immer noch nicht angekommen. Ich habe diese Woche auch keine E-Mail bekommen, wie es weitergeht. Falls das irgendjemand von den Transformationsberatern von Preuninger hört, bitte nochmal nachschauen.
Können wir schon verraten, was deine Freundin bekommt oder weiß sie es auch noch nicht? Hört deine Freundin den Podcast eigentlich?
Natürlich nicht.
Oh Gott. Ich glaube, noch ganz kurz zum Anker-Börsengang. Warum sammeln die jetzt überhaupt – ich glaube, letzte Woche sind drei oder vier Chinesen wieder Milliardäre geworden, allein durch Tech-IPOs, übrigens, glaube ich. Warum sammeln die überhaupt Geld ein? Weil die haben, glaube ich, 2-3 Milliarden damit eingesammelt. Ich könnte mir vorstellen, dass wenn die aus der eigenen Produktpalette und Innovationspipeline, auch wenn die Patente haben, nicht mehr schnell genug wachsen, dass sie eventuell auch anfangen, andere Produzenten und Händler aufzukaufen und so ein bisschen in so ein Thresho-Modell reingehen. Das hatten wir mal kurz angerissen in einem der letzten Podcasts. Thresho, Theodor Heinrich, Richard Anton Siegfried, .idaotto. Thresho kauft systematisch in so einer Private-Equity-Logik Amazon-Händler ein, hat dafür viel Geld geraised, wahrscheinlich sogar bevor sie den ersten Händler gekauft haben, mit einer höheren Bewertung. Also ich schätze mal, einen Amazon-Händler kriegt man für 18 Monate Umsatz eingekauft, vielleicht 24. Und was die quasi machen, die kaufen den Pfannenwender-Händler und den Lockenstab-Händler und so weiter. Leute mit proprietären Produkten mit einer guten Marge und einer guten Bewertung auf Amazon ein- und professionalisieren das Business. Was insofern Sinn macht, dass die allermeisten, also mit wenigen Ausnahmen, wie einem Anker oder einem KW-Commerce, die allermeisten Amazon-Händler sind wahrscheinlich noch nicht in jeder Funktion zumindest professionalisiert. Das heißt, wenn man gewisse Prozesse da reinbringt, kann man das wahrscheinlich noch besser machen. Also man stellt sich vor, man kauft 10 verschiedene Händler, die komplett verschiedene Produkte vertreiben, aber erfolgreich über Amazon. Also das Einfachste, was man sich da vorstellen kann. Oder wir können ja mal durch die gesamte Wertschöpfungskette gehen. Du kannst, wenn sie ähnliche Produkte verkaufen, kannst du im Einkauf schon sparen, also in den Verhandlungen mit dem Produzenten. Du kannst auf jeden Fall einen Qualitätssicherungsmitarbeiter in Shenzhen dir leisten, während für den Einzelhändler das wahrscheinlich schwer ist, die Qualität der Ware vor Ort beim Produzenten immer wieder zu testen. Wenn du in so einem Händlerverbund bist, dann ist es viel einfacher zu amortisieren, dort jemand vor Ort zu haben, der die Qualität und die Produktion überwacht. Du kannst ja in Logistik sparen, wann immer du Container quasi randvoll machen kannst, egal ob das Luftfracht ist oder Seefracht oder Schiene. Je voller du einen Container machen kannst, desto günstiger sind die relativen Logistik- oder Transportkosten der Produkte. Du kannst dann eine zentrale Amazon SEO und Advertisingagentur bauen, die die Learnings dieser Händler inkorporiert und dann sozusagen zu optimalem Know-how-Austausch beiträgt zwischen den Händlern. Und du kannst natürlich auch die ganz klassischen Synergieeffekte, du kannst die Buchhaltung teilen, die Human Resources, die Rechtsabteilung, die Aufnahme der Fotos, also die Produktbild- und Content-Erstellung, die Präsentation des Contents. Das heißt, wahrscheinlich kann man in jeder der Wertschöpfungsstufen da typische Synergieeffekte hebeln. Was krass ist, dass man dafür wirklich ein so viel besseres Multiple gibt als im Einkauf, also letztlich ist das Kapitalmarkt-Abitrage. Und was ich mich auch frage, ist, das Problem ist ja, dass viele der kleineren Amazon-Händler so ein bisschen von der systematischen Selbstausbeutung des Gründers leben. Also, dass der eben nachts die Kundenanfragen noch selber beantwortet, dass der die Bilder von den Produkten selber macht, vielleicht auch mal nach China zur Qualitätskontrolle selber fliegt. Und sozusagen, da muss man schon sehr effiziente Prozesse dann in der Zentrale haben, damit man diese, weil die Selbstausbeutung kannst du nicht kaufen, wenn der Typ in einem halben Jahr raus sein möchte aus der Firma, die er verkauft hat. Dann fallen halt ganz viele Sachen weg, die gar nicht so einfach in Prozesse zu überführen sind, glaube ich. Bin gespannt, wie das läuft. Aber das könnte vielleicht der nächste Plan sein, den Anker macht, weil wenn Anker das nicht macht, wird Thresho wahrscheinlich relativ schnell im Segment von Ankerlanden. Und dann passiert es sozusagen in die andere Richtung, dass die mit effizienten Prozessen, vielleicht eigener Produktinnovation, sich sehr nah in das, ich meine, ich meine, diese Powerbanks und so sind ja auch ein großer Markt. Das könnte gut sein, dass die
sonst in die Richtung gehen. Ja, ich fand aber Thresho schon spektakulär, wie die das gemacht haben. Also zum einen, die sind ja jetzt im Juni zum Unicorn geworden und haben irgendwie eine Presse rausgehauen, dass die das schnellste Unicorn irgendwie aus Amerika sind. Die haben über 50 Businesses gekauft irgendwie. Und die haben dann 6.000 Produkte jetzt auf Amazon, sind irgendwie einer der Top 25 Verkäufer auf Amazon. Und die beiden Gründer haben auch schon irgendwie, ich würde sagen, beide so 5 bis 10 Startups hinter sich und machen das halt schon wie aus dem Bilderbuch. Sagen irgendwie, wir sind immer profitabel, wir machen halt eine Runde nach dem nächsten, kaufen das Ding irgendwie in 45 Tagen oder sowas. Und ich kann mir schon vorstellen, dass der ein oder andere, der jetzt irgendwie drei Jahre da auf Amazon rumgehustelt hat, auch mal froh ist, ein bisschen eine Pause zu haben.
Und dann stehen auch unheimlich viele Klone gerade, also die das genau gleich probieren, weil das Modell halt auch wenig differenziert ist. Also letztlich kannst du jeden Ex-Roland-Berger-McKinsey-BCG-Consultant darauf setzen, also da die Synergien rauszuarbeiten, deren Geschäftsmodell irgendwie innerhalb von einer Woche oder zwei Wochen zu verstehen, das können die ja wirklich gut. Und sozusagen, das ist jetzt auch nicht übermäßig komplex, denke ich, beziehungsweise wenn du drei, vier, fünf kaufst, dann kriegst du ja auch die Learnings von allen Händlern mit und kannst dir ein gutes Knowledge dadurch bilden. Das heißt, die Frage ist, ist dann am Ende Größe relevant? Aber dann, wenn du jetzt sagst, du bist jetzt der 25 größte Amazon-Händler, dann bist du halt immer noch der, der am Ende den Großteil der Marge ja doch an Amazon abgibt. Also was wir das letzte Mal übrigens nicht erwähnt haben, bei der Digitalsteuer ist, da hatten wir wahrscheinlich auch zu Recht auf Google rumgehackt, aber sozusagen nur der Fairness halber kann man sagen, dass sowohl Amazon in den entsprechenden Ländern als auch Apple und Facebook, nehme ich an, bei Facebook bin ich nicht sicher, da weiß ich nicht, aber bei Amazon und Apple im Appstore weiß ich, dass also Amazon gibt diese Digitalsteuer als quasi Umsatzanteil oder ja als Vieh auf den Umsatz der Marktplatzhändler weiter, also da, wo sie auch bei ihnen anfällt, und Apple im Appstore, also die verhalten sich da letztlich genauso wie Google, mit Ausnahme von diesem Türkei-Fall, auf den wir jetzt nicht nochmal eingehen wollen, aber das kann man gut im letzten Podcast nochmal anhören.
Wenn wir schon über den letzten Podcast reden, du hast ja relativ am Anfang mich so ein bisschen überrascht, dass du schon die Softbank-News hattest von Mr. Sun, der mit seinen Optionsscheinen irgendwie da rumgehandhabt hat, und ich hab mich gefragt, ob es jetzt wirklich alles am Crashen sein wird, und hab dann, ich meine also, ich bin ja nicht so ein Aktienfreak wie du, hab dann einfach überlegt, ok, ich schau mir mal Nokia an, hab mir die Nokia-Aktie angeguckt, so um 2000, 2001, und das, ja, verläuft so, dass wenn man sich irgendwie Ende 98 anguckt, dann ist die Aktie so auf 12 Euro, April 2000 ist, glaube ich, der Peak auf 62,50 Euro, und dann im Oktober 2000 auf einmal nur noch auf 38, dann im Dezember geht's wieder hoch auf 56, und dann geht's richtig runter, oder so März 2001, Mai 2001 so um die 30, September 2001 15. Meine Frage an dich ist jetzt, werden wir mit Amazon, Apple und Tester irgendwie jetzt vielleicht was Ähnliches erleben?
Da hättest du genauso gut übrigens auch noch besser sogar Softbank anschauen können. Die waren zu der Zeit, als Masayoshi-san drei Tage der reichste Mann der Welt war, sind die vom Pennystock 50 Cent auf über 50 Euro um das Hundertfache gestiegen, und heute sind sie gerade wieder so viel wert wie an dem höchsten Tag in 2000. Aber die Frage war, um das gleich zu sagen, du kannst nicht Amazon, Apple und Tesla in einem Atemzug erwähnen, das ist an der Dreistigkeit ja nicht zu übertreffen. Die Frage war, wie weit ist, ob jetzt wieder so ein Absturz kommt?
Ja, also bei Tesla bin ich mir relativ sicher, was du sagen wirst, seitdem ich dich auf Twitter verfolge, sagst du, shortest du Tesla, ich glaube, das ist nochmal so eine Folge, die wir wahrscheinlich irgendwann um 23 Uhr aufnehmen werden, dann kann ich mich hinlegen, du erzählst und dann posten wir das am nächsten Morgen.
Ja, ich schaue das nicht mehr, sonst wäre ich ja pleite inzwischen.
Aber Amazon und Apple, sind die vergleichbar mit Nokia?
Ich glaube nicht, also prinzipiell sind alle Aktien extrem ambitioniert bewertet gerade, also teuer oder auch überbewertet, oder wie immer man das nennen möchte. Ich glaube, von denen, sozusagen, oder von den Tech-Aktien, würden bei einem drohenden Absturz Amazon und Apple eher wenig verlieren. Also, was ich bei Amazon ganz spannend finde, ist, dass die bei der Corona-Panik im März überhaupt verloren haben. Also, hätte man das besser voraussehen können, hätte einem ja klar sein müssen, dass Amazon, sofern sie irgendwie den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten können, davon absolut profitieren. Aber das war halt, das ist ja auch der Ausdruck der Panik, dass Leute eben in Panik alles verkaufen, aber da hatten Amazon 30 Prozent verloren und da habe ich zum Beispiel Amazon nachgekauft. Also, was soll passieren, damit Amazon 30 Prozent an Wert verliert? Da müsstest du irgendwie entweder ein Drittel der reichsten Bevölkerung der Welt umbringen oder, ich weiß nicht, aber das ist immer nicht gerechtfertigt für dich. Was heißt immer, aber? Da sehe ich nicht, dass Amazon jetzt kurzfristig selbst bei einem Absturz so viel verlieren könnte. Das heißt, die haben, glaube ich, ein Floor. Bei einem Absturz können immer 50 Prozent nochmal wegfallen, im schlimmsten Fall. Ich glaube, der größte Absturz überhaupt war bei der Weltwirtschaftskrise 1929. Da waren es tatsächlich 80, 90 Prozent. Ich glaube, zu neuer Marktzeit, die 2000er-Krise, das waren eher so 50, 60 auch. Aber das kann man ja auch wieder einholen. Ich sehe jetzt, Apple oder Amazon sehe ich da jetzt weniger in Gefahr als einen Tesla vielleicht oder ein paar gewisse Softwareaktien, über die wir vielleicht später noch reden.
Und Snowflake?
Wie kommst du jetzt auf Snowflake? Aus dem Nichts?
Software und overhyped. Overhyped? Ich erzähle dir kurz meine Geschichte zu Snowflake. Also, ich habe 2017 Snowflake kennengelernt mit einem Entwickler, der meinte, hey, lass uns das ausprobieren, das damit das Data Warehouse bauen. Dann haben die im Januar 2018 eine Investitionsrunde gemacht und da waren die 1,5 Milliarden wert. Jetzt sollen sie an die Börse gehen mit irgendwie 23 Milliarden Bewertung. Und der Investor, der immer bei Tech Investments dabei ist, unser Freund Warren Buffett ist auch dabei.
Ja, das ist weird.
Das ist doch mega weird.
Man geht davon aus, dass es seine zwei Driege, also seine Nachfolger, die jüngeren Investoren bei Berkshire Hathaway, seiner Investment Holding, zu verantworten haben. Warum man da jetzt, also das ist ein 80er Sales Multiple, also nicht auf Gewinn, auf Umsatz, 80 mal den Umsatz. Das ist selbst für heutige Verhältnisse sehr ambitioniert, also teuer, um es mit anderen Worten zu sagen. Die Firma wächst noch mit 150 Prozent, was durchaus viel ist, also sie haben ihren Umsatz fast verdreifacht im letzten Jahr. Aber wenn man das mit anderen, also es gibt keine Frage darüber, dass der Markt teuer ist oder dass Aktien teuer sind, dass Software-Aktien besonders teuer sind. Aber wenn man das dann wieder vergleicht, dann sind halt manche doch teurer als andere. Und wenn man das mit einem Shopify oder so vergleicht, dann ist das hier eher noch besonders teuer und das Wachstum wird jetzt nicht mehr steigen. Da gibt es keinen Grund, warum das steigen sollte. Ich glaube, dass viele auf eine Übernahme spekulieren. Also Salesforce hat in der vorletzten Runde oder in der letzten Runde investiert. Microsoft, also Snowflake ist ein Data Warehouse Provider, also die bauen das Data Warehouse, also das zentrale Datenspeicher- und Organisationssystem einer Unternehmung, auf der dann BI-Prozesse laufen, Analysen laufen, die Individualisierung und Segmentierung von Kunden und so weiter. Das haben die in die Cloud getan, wachsen damit sehr stark, machen aber auch in Anführungsstrichen nur eine Viertel Milliarde Umsatz, sind aber mit 24 Milliarden bewertet, was wirklich sehr, sehr, sehr, sehr teuer ist. Warum jetzt sozusagen das ausgerechnet das erste Software-Investment von Warren Buffett wird? Das passt nicht so 100 Prozent zu Value Investing. Ich glaube, dass man entweder fast Sicherheit hat, dass ein Microsoft, ein Salesforce oder ein ServiceNow das bald kaufen muss, weil es passt einfach sehr gut sozusagen in die Enterprise-Suites der Unternehmen. Wobei das dann eben auch schwer ist. Wobei die können natürlich die Sales sehr stark boosten, weil sie das bestehende Produkt, was ganz gut ist, sofort an ein paar Millionen Kunden durchverkaufen können oder ein paar 100.000 Corporate Kunden durchverkaufen können. Das könnte die Bewertung dann im Nachhinein ex post dann wieder gut erscheinen lassen, weil wenn ich den Umsatz jetzt, sagen wir mal, ich biete das jetzt allen Salesforce Kunden als Modul an, dann kann ich den Umsatz vielleicht auch nochmal verdreivierfachen kurzfristig. Dann macht das vielleicht Sinn. Ja, passt, ist wirklich passend zu Warren Buffett. Trotzdem nicht. Ja.
Ich habe eine unsinnige Idee, also macht wahrscheinlich wirklich überhaupt keinen Unsinn, also keinen Sinn, aber die einzige Tech-Unternehmen, das doch keinen Cloud-Service wirklich hat und keinen Data Warehouse Service, ist doch Apple.
Ja, und, ja.
Könnten die, wer, also.
Aber haben die Firmenkunden, die sind, also die, ich würde eher sagen, wenn dann Oracle und IBM, zu denen würde es auch noch passen. Also ich glaube, das ist so das Cluster, Microsoft, Salesforce, ServiceNow, Oracle, vielleicht IBM. Das sind so die typischen Interessenten. Apple hat ja jetzt keine Kunden, die sich für B2B Data Warehouse Software interessieren würden. Deswegen passt das nicht so gut. Aber die anderen fünf, für die, und ich meine, da kannst du davon ausgehen, dass es eine, also würde jetzt eine Investmentbank da rumgehen, würde es auf jeden Fall eine kompetitive Runde werden. Da würde jeder gerne ein Gebot abgeben. Trotzdem sind sie den Weg des IPOs gegangen, weil das einfach gerade opportun ist, weil nie waren Aktien höher bewertet. Wenn du irgendwas hast, du hast ja ganz am Anfang des Podcasts dieses Beispiel gebracht mit, von Shamat Paliyapati, dass du sagen solltest, alles was 50 Millionen Umsatz macht, muss an die Börse. Die machen 250 Millionen Umsatz. Also sollten sie an die Börse. Bei den jetzigen Bewertungen wärst du dumm, wenn du es nicht machst.
So, wir haben jetzt viermal Aktien und fünfmal Börse gesagt. Vielleicht solltest du kurz deinen Disclaimer droppen.
So zwischendurch? Ja. Gerne. Also wir geben keine Anlageberatung. Unsere Äußerungen sind niemals die Aufforderung oder Beratung zum Kauf oder Verkauf von Aktien. Wir kennen eure Risikoneigung, nicht eure finanzielle Disposition. Und niemals sollte man Entscheidungen, also Investmententscheidungen aufgrund der hier gehörten Informationen treffen. Und das alles kann man nochmal unter doppelgänger.io.com.au, slash Disclaimer, en Detail nachlesen. Da steht unter anderem auch, in welchen Aktien wir eventuell selber Positionen halten. Auch das ist nicht als Beratung zu verstehen, sondern als Disclaimer, wo wir eventuell Interessenkonflikte haben. Da hat uns ein netter Hörer, der Thomas, schöne Grüße, nochmal daran erinnert, dass wir das vielleicht erwähnen sollten, wenn wir sozusagen selber Aktien halten. Ich versuche mich daran zu halten. Über Amazon haben wir geredet, da habe ich Aktien, das kann ich schon verraten.
Dann würde ich dich fragen, ob du bei Auto einsmal gearbeitet hast oder die mal beraten hast.
Autohändlerqualitäten habe ich nicht so, befürchte ich.
Aber ist das nicht diese Geschichte von diesen zwei Typen, die bei Rocket waren und irgendwie parallel zwei Startups gegründet haben, um Olli Sammer mit dem einen irgendwie abzulenken und sich dann auf Auto eins zu konzentrieren? Habe ich das richtig in Erinnerung?
Das weiß ich nicht, das muss ich gleich mal erzählen, aber nur sozusagen damit die Hörer sich nicht erschrecken. Man muss vielleicht mal dazu sagen, dass der Herr Glöckler jegliche Menschen als Typen bezeichnet. Also es ist nicht verächtlich gemeint, falls sich jemand jemals dadurch angegriffen fühlen sollte, sondern bei dir sind alles Typen eigentlich, oder?
Ja, männlich, weiblich, alles.
Nicht despektierlich gemeint. Aber dann erzähl mal, da weißt du vielleicht mehr als ich.
Also ich habe das so, also ich kenne diese jungen Menschen nicht. Ich habe nur irgendwann mal gehört oder gelesen, dass die bei Rocket waren und wohl auch relativ nah an Oliver Sam war und dass die sich früh entschieden haben, Auto eins zu machen oder dieses Modell. Und parallel aber immer Oliver erzählt haben, dass sie was anderes machen und dass sie halt dann anfangs, weil sie ihn nicht dabei haben wollten oder sowas. Und dann haben die anfangs sozusagen, ist ja schon schwierig genug ein Ding vernünftig zu machen und sich darauf zu konzentrieren, aber die haben wohl mit zwei Sachen angefangen und das eine war nur so eine Ablenkung.
Das wäre viel Aufwand betrieben auf jeden Fall. Kannte ich auf jeden Fall nicht, ist doch interessant, was du alles weißt.
Ja, also liebe Hörer, falls das richtig ist, sagt mal bitte, falls das falsch ist, bitte auch, vielleicht verwechsel ich das auch mit irgendeinem anderen Startup.
Ja, nur weil es falsch ist, nur wenn es falsch ist. Wir wollen gar nicht so viel Boulevard haben eigentlich, oder? Nein. Wir reden über Unternehmen und Ideen, nicht über Menschen. Genau, du fragst bestimmt, weil die auch ein IPO anstreben gerade.
Genau, also schreibst du das dann in einen Disclaimer, dass du dort Aktien hast?
Ich habe da bei Auto1 keine Aktien. Ich habe tatsächlich relativ, sozusagen was ich mit Auto1 verbinde, ist, dass ich, glaube ich, mehrmals Leute eingestellt habe von denen, weil die eine hohe Employee Churn haben. Also sie haben relativ regelmäßig Personal verloren. Aus welchen Gründen auch immer. Und teilweise Gutes, was wir Eingestellten ausgebildet haben danach. Wie auch immer, um das kurz zu machen, mich reizt es nicht, Aktien an einem Autohändler zu haben eigentlich. Also es sind hocheffiziente Autohändler, glaube ich, die in 30 Ländern aktiv sind. Ich glaube, so eine halbe Million Autos im Jahr verschieben. Also schon auf hohen Skalen oder hohen Volumina arbeiten, was natürlich Effizienzgewinne mit sich bringt. Und ich glaube, bisher gab es den einen Automarkt in Europa nicht, sondern es war halt fragmentiert. Das heißt, es waren ganz viele lokale Märkte, weil durch den Mangel, also durch das Abhandensein des Internets fehlte die Kommunikation und Transparenz bei den Preisen. Und durch die erforderliche Logistik, also dass es nicht trivial ist oder nicht günstig ist, ein Auto von A nach B zu fahren, also sagen wir mal von Hamburg nach Salamanca in Spanien, dadurch gab es in Europa halt große Preisunterschiede. Und ich glaube, was Auto1 macht, ist also A, dass sie sozusagen alle Prozesse in diesem Geschäft sehr viel effizienter und schlauer managen, als es der Wald- und Wiesenautohändler macht. Das kreiert Wert, auch wenn es sozusagen jetzt nicht atemberaubend ist, aber das kann man sicherlich deutlich besser machen, als der durchschnittliche Autohändler das macht. Und gleichzeitig können sie halt als Arbitrageur dann, wenn sie die Volumina, die sie erreichen, groß genug sind, einerseits die Logistik deutlich billiger abbilden, als der durchschnittliche Autohändler das kann und dann die Preisunterschiede aktiv nutzen, indem sie, sagen wir mal in Marokko sind 20 Jahre alte Mercedes Kombi besonders beliebt, dann können sie die halt irgendwo in Deutschland oder in der Schweiz vielleicht besonders günstig einkaufen und dorthin verschiffen über Gibraltar fahren und das ist wahrscheinlich sehr einträglich. Für mich ist das jetzt kein Software, also ein digital enabled Business und ich bin mir 100% sicher, dass die das besser machen als jeder Autohändler. Und es gab, also es gibt auch so schon Auktionen irgendwie Mannheim Auto Options in England und so weiter, aber ich glaube die sind die Einzigen, die wirklich komplett vom Einkauf der Autos über wir kaufen dein Auto, über die Logistik, über den Verkauf oder die Verkaufs-Auktions-Plattform integriert sind. Ich glaube das ist spannend diese ganze Wertschöpfungskette abzubilden, aber ich meine du kannst niemanden verübeln, dass er jetzt gerade zu der Zeit an die Börse geht, also wie gesagt die Bewertungen, die gerade bezahlt werden, vor einem Jahr oder vor zwei Jahren ist Softbank da mit einer halben Milliarde auf einer drei Milliarden Bewertung eingestiegen, macht wahrscheinlich schon Sinn, das jetzt an die Börse zu bringen, wenn die Story stimmt. Ich glaube sie fangen gerade an so eine eigene Retail-Marke zu machen, also dass sie die Autos auch auf eigenen Namen an Endkunden verkaufen. Bisher haben sie die an andere Autohändler versteigert, sozusagen die angekauften Autos und damit eine Marge gemacht. Jetzt scheinen sie zu versuchen, sozusagen den Händlern Konkurrenz zu machen und die besten Autos selber zu verkaufen mit der Marke Auto Hero. Gibt es hier in Spandau in Berlin einen Shop, glaube ich, habe ich gesehen. Ja, wahrscheinlich, also ich glaube ein solides Business. Ich bin mir 100% sicher, dass das Team das deutlich besser kann als jeder Autohändler in Deutschland oder Europa. Weiß nicht, ob ich es jetzt spannend genug finde. Wahrscheinlich würde es mit so einer Bewertung an die Börse gehen, dass ich es dann wahrscheinlich nicht mehr spannend fände.
Und BigCommerce hat Zahlen rausgebracht. Du hattest mal wieder recht, oder?
Ja, die hatten wir in Folge 6 besprochen. Also BigCommerce ist ein Shop-System, eher im Enterprise-Segment, also relativ große Kunden, bisschen mehr Individualisierung. Und ich hatte damals moniert, dass die beim IPO eine, also immer wieder mit Shopify in den Eintopf geworfen wurden, auch eine ähnliche Bewertung gesucht haben. Und jetzt hat sich eben herausgestellt, dass sie nur mit 33% wachsen, in Anführungsstrichen nur. Aber das ist definitiv, also Shopify verdoppelt sich im Moment. Die wachsen mit 33% und verlieren dabei 26% Marge beim Umsatz und sind trotzdem, nachdem sie sich jetzt schon halbiert haben nach den Earnings, noch mit 40x Sales bewertet, was ich immer noch für zu hoch halte. Also es ist ganz sicher kein Shopify. Es erfüllt diese Rule of 40 nicht. Also die Summe aus Wachstum und Marge ist nicht höher als 40. Ist eher so im Bereich von einem Palantir eigentlich, ja nicht ganz so unprofitabel, aber wächst relativ langsam. Aber ja, was kann man darüber sagen. Gut vielleicht für den Herrn Graf von Spiker, dass selbst das Business noch 40% Sales Multiple sieht in Public Markets. Dann sollte Spiker nochmal ein deutlich höheres Multiple eines Tages vielleicht erreichen können. Da gab es einen sehr guten Podcast diese Woche übrigens, den wir unbedingt bewerben sollten. Also für die Tristan Harris Doku auf Netflix muss man sehen. Aber was man auch wärmstens empfehlen kann, ist die 300. Folge von Kassenzone, wo Tarek Müller, der CEO und Geschäftsführer von About You, den Alexander Graf von Spiker interviewen konnte. Und die haben zwei Stunden zehn Interview gemacht, was ich als Herausforderung sehe. Aber wir sind jetzt schon wieder bei 90 Minuten, das heißt, das sollten wir easy schaffen. Genau, es war ein sehr kurzweiliges Interview und auch wieder ein gutes Beispiel für, also der Podcast war zwei Stunden lang und ich fand den nicht eine Sekunde irgendwie langweilig oder ich tat mir nicht um die Zeit leid. Sehr spannend, um die Person Alexander Graf kennenzulernen, aber auch viele gute Fachfragen zur E-Commerce-Beratung, E-Tribes, zu About You, ein bisschen wie zur Genese von About You, zu Spiker, zu wie man Rinder aufzieht. Darüber habe ich viel gelernt im Podcast. Hast du ihn auch gehört? Ich kann ihn sehr empfehlen.
Ja, ich fand vor allem den Anfang interessant und Tarek hat das echt gut gemacht, was halt auch schön ist, die Story zwischen Alex und Tarek, wie die sich bei Otto kennengelernt haben und halt die letzten Jahre sehr, sehr viel gemeinsam machen. Und ja, es kam so ein bisschen, vielleicht haben wir auch irgendwann mal so ein schönes Hin und Her, als ob wir uns wirklich kennen würden. Vielleicht brauchen wir dafür noch irgendwie 290 Folgen, aber der Austausch war echt gelungen. Also Podcast-Empfehlung der Woche.
Absolut, Kassenzone 300 zur Folge, gibt's auf Soundcloud, Spotify und Apple Podcast, sehr zu empfehlen.
Eben hast du den Fahrradladen noch kurz erwähnt hier, Fitness-Fahrräder, die gehen auch an der Börse immer noch ab. Was ist denn da los?
Da muss ich wieder ein Disclaimer machen, Peloton habe ich selber, bin ich Aktionär. Die haben Zahlen reported, letzte Woche, glaube ich, sind wegen, trotz Corona nochmal um 172% im Umsatz gewachsen. Also nicht ganz verdreifacht, werden im aktuellen Fiskaljahr, also es weicht vom Kalenderjahr ab bei denen, wahrscheinlich 3,5 Milliarden Umsatz machen. Haben eine Million zahlende Nutzer inzwischen im Subscription-Produkt. Also Peloton macht Cardio-Bikes, würde man am ehesten sagen, Cardio-Trainer, was sagt man dazu? Spinning-Bikes, wie heißt denn das?
Spinning-Bikes, das ist, glaube ich, richtig.
Genau, also ein digitales Spinning-Bike, wo man so Live-Kurse mit einem Instruktor und anderen Mitspielern sieht. Und die schaffen es, ein 2.500 Euro Spinning-Bike mit einer 500 Euro im Jahr Subscription zu verkaufen und haben dieses Hardware-Modell quasi umgedreht und daraus ein Subscription-Modell gemacht. Und das hat unheimlich viel Rückenwind bekommen durch Covid, das Thema, weil Leute sich nicht mehr trauen oder lange Zeit nicht getraut haben, in die Fitnessstudios zu gehen, in den USA wahrscheinlich immer noch nicht trauen, haben sich immer mehr Leute so ein Cardio-Bike von Peloton nach Hause bestellt. Jetzt geht es in zwei neue Richtungen. Das eine ist, das Produkt wird jetzt das erste Mal wirklich internationalisiert. Am Hackerschen Markt hat gerade so ein Flagship-Store aufgemacht hier in Berlin, wo man die Besichtigen ausprobieren kann. Und gleichzeitig wird ein teureres Bike, das sogenannte Bike Plus, aufgelegt. Das nochmal, eigentlich hat es nur einen größeren Bildschirm, den man seitlich verdrehen kann, damit man auch noch andere Workouts machen kann. Aber das ist letztlich, ja, gleich die Fahrrad, aber es ist teurer. Was ich prinzipiell eine schlaue Strategie finde, ist, also was eigentlich jedes Business probieren sollte, ist einmal, ob es Bedarf für ein Premium-Produkt gibt, weil es eine vielleicht kleine, aber vollkommen irrationale Fraktion der Audience gibt, die immer das Beste will. Das heißt, in dem Fall, der CEO will nicht auf dem gleichen Fahrrad trainieren wie sein Fördner. Und deswegen macht es bei, sowohl bei Softwareprodukten, als auch bei Serviceprodukten, als auch bei Hardwareprodukten, oft Sinn, ein minimal differenziertes, also wenn man es größer differenzieren kann, ist natürlich auch toll, aber auf jeden Fall ein differenziertes Premium-Produkt zu bauen, weil es Leute gibt, die eben vollkommen irrational bereit sind, 50 Prozent mehr zu zahlen, nur damit sie eben in dem Gold-Tier sind oder im Premium-User-Pool oder irgendeine exklusive Funktion haben. Das heißt, das ist, glaube ich, schlau, dieses Bike, plus auch wenn es vom Produkt her gar nicht so spannend ist. Und ihr zweites Produkt, das sie schon haben, ist die Treadmill, also Tretmühle, Laufband. Das Laufband, da gehen sie Downmarket, das heißt, das hat bisher 4.500 Dollar gekostet, da machen sie jetzt eine günstigere Variante, weil 4.500 Dollar offensichtlich was ist, was sich nicht jeder leisten kann oder was ein bisschen prohibitiv ist für einen großen Teil der Bevölkerung. Und da bauen sie jetzt eine günstigere Variante des Laufbands, das sie haben. Und eigentlich wartet der ganze Markt darauf, dass sie eine Rudermaschine bauen, wobei Laufband und Cardio-Bike eben für den Durchschnittssportler noch zugänglicher sind als Rudern. Rudern wollen vielleicht dann doch nicht so viele. Aber also da gibt es wahrscheinlich noch genügend Markt, sowohl international als auch von den verschiedenen Sportgeräten. Vielleicht werden sie irgendwann nochmal so ein Mirror bauen, also ein Spiegel, der das Krafttraining überwachen kann oder einen kompletten Krafttrainer mit so einer Bank, wo man Seilzüge hat, um Gewichttraining zu machen. Man sieht, ich kenne mich super aus damit. Das ist die Fantasie dahinter. Wenn man jetzt sozusagen den Bern-Case, warum das vielleicht darüber bewertet ist, erwähnen sollte. Also, es ist ein 25-Milliarden-Wert bei einer Million User. Wenn man das umrechnen würde, ist gerade jeder Nutzer mit 24.000 Dollar bewertet. Das bringt der wahrscheinlich nicht mehr rein, aber die Firma wächst ja auch schnell, es kommen neue Nutzer dazu. Was man sich aber immer klar machen muss, ist, dass von den 3,5 Milliarden Umsatz nur 500 Milliarden Subscription Umsatz ist. Das ist so ein bisschen wie ein Apple, weil 3 Milliarden sind eigentlich die verkauften Fahrräder und das ist letztlich ein Hardwaregeschäft. Da gibt es eine Marge drauf, also die verdienen Geld. Aber jedes Mal, um eine Subscription zu verkaufen, müssen sie ein 2.500 Euro Fahrrad oder ein Laufband verkaufen und das macht das Modell eben nicht so skalierbar wie ein echtes Software-Modell. Dafür passt die Bewertung mal fast schon wieder, weil sozusagen diese 500 Millionen, also kannst du ja ausrechnen, eine Million Nutzer mal 39 Dollar im Monat sind ungefähr 500 Dollar im Jahr. Dann bist du bei 500 Millionen recurring revenue und die Bewertung ist 25 Milliarden. Das heißt, sie sind dann bei 50x, also bei einer 50-fachen Sales Multiple, das ist in dem Bereich von Software-Companies, wachsen aber auch, wie gesagt, mit 170 Prozent. Unter der Grundannahme der derzeitigen Überpreisung ist das dann fast schon wieder rational. Aber sie müssen halt, also was man nicht vergessen darf, ist jedes Mal, um einmal diese Software, diese Subscription zu verkaufen, müssen sie ein 2.500 Euro Bike bauen und es ist eine Angst immer, dass es irgendwann vielleicht gar nicht genug Supply gibt. Also man muss erstmal 500, eine Million neue Bikes bauen nächstes Jahr. Das ist vielleicht gar nicht so einfach. Dann würde es sicherlich mehr Konkurrenz geben in dem Bereich in Zukunft. Also dass entweder hochspezialisierte Firmen, die schon eine gute Sportmarke haben, in den gleichen Bereich gehen oder Leute, die schon die Audience besitzen. Also sowas wie ein Strava oder Runtastic oder so, also die schon eine sportlich aktive Audience haben, könnten natürlich auch überlegen, ähnliche Produkte zu bauen, um ihre bestehende Audience besser zu monetarisieren.
Ja krass, hätte nicht gedacht, dass du die Aktie hast.
Warum nicht? Habe ich auch in der Covid-Krise nachgekauft, weil ich nicht verstanden habe, warum die ausgerechnet die verlieren sollten, da habe ich mich gefreut, dass sie auch so relativ günstig geworden sind.
Ich habe dich einfach abgestempelt als unsportlichen Typ und hätte nicht gedacht.
Bin ich auch. Das stimmt ja trotzdem. Aber ich glaube daran, dass die noch ein paar Millionen Nutzer finden können, die eines dieser Geräte nutzen wollen und dass das Trainieren in öffentlichen Studios über die nächsten Monate mehr oder weniger verpönt bleibt. Das glaube ich. Und im Moment sind sie halt fast nur in den USA, also obwohl es Leute gibt, die sich das sozusagen über Umwege nach Deutschland shippen lassen, um überhaupt da ranzukommen, weil es bisher nicht vertrieben wurde. Und was ich immer einen guten Indikator finde, ich schaue immer auf Craigslist und auf Ebay Kleinanzeigen, ob Leute die Dinger bereit sind zu verkaufen und ich finde kein Verkaufsangebot, also dass jemals ein Peloton Bike loswerden will. Das heißt, deren Retention muss sehr hoch sein bzw. Churn relativ klein, weil wenig Menschen bereit sind, das Ding abzugeben. Und das Gute ist, selbst wenn sie es verkaufen, selbst wenn sie es abgeben, dann schließt ja ein anderer Nutzer die Subscription ab. Also selbst wenn sie die Hardware verkaufen, dann schließt jemand anders die Subscription ab, um damit da drauf trainieren zu können. Das heißt, für das Subscription Revenue ist es vollkommen egal, ob die Dinger den Benutzer wechseln. Ich mache das nur, um zu schauen, ob die Leute prinzipiell mit dem Produkt zufrieden sind.
Haben wir noch irgendwas? Müssen wir noch irgendwas diesen schönen Sonntagabend besprechen oder verschieben wir alle anderen Themen und alle Fragen auf nächste Woche?
Wir können gern mal unter zwei Stunden bleiben und den Rest, wenn du drauf verzichten kannst, ich immer gern.
Top, dann würde ich an dieser Stelle schon mal Danke sagen an alle, die unseren Podcast letzte Woche geteilt haben und Fragen eingeschickt haben und ich freue mich, wenn wir nächste Woche Sonntag wieder telefonieren.
Ich mich auch, bis dann, ciao, ciao. Ciao.