Doppelgänger Folge #12 vom 20. September 2020

Pip liefert ein Update im TikTok/WeChat Drama. Philipp Glöckler erklärt wie André Schürrle die klassischen Medien umgeht und bei Joko Winterscheidt blank zieht. Wir fragen uns ob Apple Fitness jetzt Peloton platt macht oder greift Zwift mit 450m frischem Geld von KKR an? War Softbank's Verkauf von ARM an NVIDEA ein guter Deal oder ist Masayoshi Son nur ein Hazardeur? Philipp Klöckner ranted über seinen DHL Subunternehmer und die Snowflake Bewertung und bei "Mister SPACs" Chamath Palihapitiya sind wir uns noch nicht ganz sicher, ob er Heilsbringer oder auch nur Opportunist ist…

Zeit-Sprungmarken:

00:04:00 Gutes Marketing von On Running

Cyclon https://www.on-running.com/de-li/cyclon

00:10:10 TikTok und Kevin Systrom

00:22:02 DHL

00:25:20 Falls du uns Wein schicken möchtest, bitte an Doppelgänger Podcast, c/o tricargo eG, Waidmannstraße 12, 22769 Hamburg

00:29:20 PR at its best: André Schürrle Gespräch mit Joko Winterscheidt

Tweet von Philipp: https://twitter.com/gloeckler/status/1306312261477203969

YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=nkAWpFdItgY

00:38:50 Apple Keynote

00:44:00 Peloton vs. Zwift

00:55:25 Nvidia kauft Arm: 40 Milliarden Dollar für Softbank

SoftBank’s Highly Leveraged Vision Fund - A House Of Cards https://www.forbes.com/sites/roomykhan/2019/11/25/softbanks-highly-leveraged-vision-funda-house-of-cards/#27d0dd71b2d5

01:01:25 Snowflake IPO Full cap (Snowflake) table with management team:https://twitter.com/chriszeoli/status/1298367198163918848

01:12:02 Chamath Palihapitiya bringt Opendoor an die Börse

Danke für die Frage:

Julian Grunewald: Kann @Apple's Fitness+ Service @onepeloton wirklich gefährlich werden? Oder ist Peloton doch nicht mehr als ein iPad auf einem Spinning-Rad… https://twitter.com/grunewaldjulian/status/1306220686550208512

Danke fürs Teilen:

Dennis Kallerhoff: Was ich an @Doppelgaengerio mag: einfach zwei Folgen anhören und ich habe genug Anregungen für die nächsten Newsletter. Top Themenauswahl, gute Einwertungen - macht Lust sich mit Themen wie Anker IPO, Thrasio & Co. zu beschäftigen. Macht weiter so, @pip_net und @gloeckler. https://twitter.com/wuseldusel83/status/1306663070996090880

Lars Osthoff: @pip_net - Onlinemarketing Genie - baut einen Podcast mit vermutlich >10.000 h Awareness pro Wo. und referenziert auf eine Doku bei einem Content Publisher mit Biz Modell "Binge Watching", der wiederum Social Networks dafür kritisiert, dass sie Netflix Usern Screentime klauen 👨‍💻 https://twitter.com/larsosthoff/status/1306715294409392131

Peter Rudel: Der @Doppelgaengerio Podcast ist der generische Digital Analysten Podcast und eine gute Kombination zum E-Commerce Analysten Podcast von @excomm von @jkrisch. Beide Podcasts nur zu empfehlen. Sofern man mit Begriffen wie Marktkapitalisierung etwas anfangen kann. https://twitter.com/rudelcommerce/status/1306677848153915393

Christian Byza: 🎊 Mein Podcast ist jetzt auch bei Amazon Music gelistet 🎊 Hab ich einfach mal bei Philipp Kloeckner und Philipp Gloeckler abgeguckt. Die machen mit ihrem Doppelgänger Tech Talk Podcast echt ein super Format, was ich jedem Tech interessierten wärmstens empfehle! Aber jetzt lieber die neuste Folge vom OMR Silicon Valley Update mit Rene Reinsberg anhören 😜 auf gehts! https://www.linkedin.com/posts/christianbyza_podcastamfreitag-empfehlung-amazonmusic-activity-6712580745598181376-RpZv

Daniel Spellbrink: Für alle begeisterten Podcasthörer*innen hätte ich einen kleinen "Geheimtipp"! Doppelgänger Tech Talk mit Philipp Glöckler & Philipp Klöckner. Ähnelt den Podcasts Kassenzone, Exciting Commerce, Digital kompakt und OMR (Folgen mit Sven Schmidt). Themen: Tech Trends, GAFA, Stocks, Digitals Marketing

sharingiscaring #doppelgänger

Philipp Kloeckner, Philipp Gloeckler https://www.linkedin.com/posts/daniel-spellbrink-8b6b9110a_doppelg%C3%A4nger-tech-talk-philipp-gl%C3%B6ckler-activity-6712655721697169408-i7ff

Ralf Kotthoff: Vorschulkind Angeber-Voice ich habe @Doppelgaengerio auch schon gelobt, BEVOR man dafür in die Shownotes kam! https://twitter.com/ralfkotthoff/status/1306869317288562688

Hoellinger: Sonntag 8:00: #festundflauschig Montag 8:00: @Doppelgaengerio Was hab ich eigentlich vor Podcasts um die Zeit gemacht? https://twitter.com/hoellinger/status/1307584201768738816

Doppelgänger Tech Talk Podcast

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Wir freuen uns über jede Bewertung auf Apple Podcast: https://podcasts.apple.com/podcast/id1519234952

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Wein an: Doppelgänger Podcast c/o tricargo eG Waidmannstraße 12 22769 Hamburg

Zentriere gesprochenen Text.

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Ich messe es nicht mehr mit Telefonieren. Jeder Mensch, der mich ein bisschen kennt, weiß, dass ich nichts mehr hasse als Telefonieren. Und? Hört euch! Da haben wir den Tick. Das kommt in die Konserve. Hallo Herr Glöckler, einen gesegneten Sonntag wünsche ich.

Guten Abend, ich habe gerade auf Twitter gesehen, dass du heute fest und flauschig gehört hast. Und meine erste Frage für den heutigen Tag ist, wie haben die beiden dich zum Lachen gebracht?

Auf jeden Fall durch den Podcast, den ich gehört habe. Du hast mich schön kalt erwischt. Ich weiß tatsächlich nicht mehr, bei welchen Gelegenheiten.

Also du hast vor einer Stunde getwittert, dass du irgendwie dreimal gelacht hast.

Ja, ich saß alleine im Auto und habe mehrmals mich dabei erwischt, wie ich laut gelacht habe. Also wäre jemand neben mir gefahren, ich glaube, der hätte es auch noch gehört. Ich kann dir nicht mehr sagen, wobei. Aber es war eine der lustigsten Folgen seit langem, fand ich.

Ich bin auf jeden Fall froh, dass du mittlerweile zu Hause bist und wir den Podcast nicht aus deinem Auto aufnehmen. Das haben die ja, glaube ich, gemacht in der ersten halben Stunde.

Das fand ich auch etwas fahrlässig. Das würde ich öffentlich nicht zugeben, dass man so etwas macht, ehrlich gesagt.

Aber es ist schon bemerkenswert, wenn du so eingespielt bist, dass du Auto fahren kannst und podcasten. Das ist doch die Effizienz, die man als alter Rocket Internet Typ irgendwie haben möchte.

Wir können ja mal einen Roadtrip machen mit uns beiden auf dem Rücksitz und dann dabei Podcast aufnehmen.

Es gibt tatsächlich jetzt schon so Büsse, die man sich ausleihen kann. Also die gebrandet. Büsse? Ist die Mehrzahl von Bussen Büsse? So ein T6 oder so was oder Vito, der umgebaut ist als Podcast Studio und den kann man sich tatsächlich mieten.

Wo denn?

Online. Wahrscheinlich heißt es irgendwas wie Podcast Mobil oder so was.

Okay.

Aber anyhow, sag mal, ich war ja jetzt diese Woche relativ offline. Ich habe es geschafft, nur sieben Stunden in Social Media abzuhängen. Was ist denn so die Woche passiert im Social Internet?

Eine ganze Menge. Allerdings ist quasi das passiert, was wir letzte Woche schon besprochen haben. Also positiv formuliert waren wir ahead of time und haben. Also bestenfalls haben wir einen sehr guten Kontext für die Woche gegeben mit der letzten Folge. Negativ gesehen waren wir mit allem ein bisschen zu früh dran, weil wir definitiv über ein paar Themen, die wir letztes Mal hatten, nochmal sprechen dürfen. Also bei TikTok unser Lieblings-Soap-Opera gibt es natürlich News. Über Snowflake IPO muss man reden. Das haben wir letztes Mal nur angekündigt. Von deinem Freund Shamad Paliabatiya gibt es News. Du willst bestimmt von dem Apple. Das ist was, was du mir erzählen musst, weil die Zeit, die du nicht in Social Media verbracht hast, hast du wahrscheinlich als Apple-Fanboy vorm Gerät gesessen und das, die Keynote geschaut. Es gibt News von den Specs, also diesen Reverse-IPO-Vehikeln. Zum Thema Peloton können wir diese Woche mehr sagen als letzte Woche. Und der Nasdaq-Whale Masayoshi-San hat auch wieder News produziert. Alles, was wir letzte Woche schon ein bisschen angesprochen haben, aber es gibt tatsächlich zu jedem Punkt was Neues und das sind ja auch insgesamt relevante Themen.

Mein Highlight war auf jeden Fall diese Peloton-Nummer von dir auf Twitter. Das hat mich sehr amüsiert und ich habe schon Nachrichten bekommen, dass sich Leute jetzt On-Shu gekauft haben.

Ich habe auch jemand, von mir hat auch jemand geschrieben aus München, dass er sich wegen des Podcasts On-Shu gekauft hat. Ich habe dir das ja in der Woche geschickt. Ich bin über eine Anzeige gestolpert von On-Shu, wahrscheinlich weil jetzt alle meine statistischen Zwillinge, also die Podcast-Hörer, alle die On-Seite besucht haben, dann kriegt man natürlich automatisch mehr Werbung. Das ist übrigens, du kennst ja diesen Effekt, dass Leute glauben, dass Facebook ihnen zuhört und sie dann Werbung, also die reden über einen Malediven-Urlaub oder über ein Hotel und dann sehen sie Werbung dafür und denken, Facebook lauscht. Weißt du, wie der Effekt tatsächlich entsteht? Also glaube ich zu wissen, zumindestens.

Du hast ja eben verraten, also dass die Leute um dich rum nach dem Urlaub suchen und du deswegen als Zwilling gehältest und dass dann die Werbung davon siehst.

Genau, dein Gegenüber, mit dem du redest, besucht die Seite eventuell, von der du geredet hast und damit bist du, weil du am gleichen Ort warst, in einem gleichen Kontext, bist du ein Zwilling und bekommst quasi das irgendwie 1 zu 100, 1 zu 10 Retargeting da drauf als Similar Audience oder statistischer Zwilling. Sehr gut, aber genau, was ich erzählen wollte, und zwar hat ON, die glaube ich wirklich schlaues Marketing machen und das ist definitiv unbezahlte Werbung, aber da bin ich auf Facebook oder Instagram über so eine Anzeige gescrollt, da stand, das ist der Laufstuhl, den du nie besitzen wirst. Das spricht natürlich den verwöhnten, ich kann mir alles leisten Berliner an und denkt, wie, also wenn die mir sagen, ich kann das nicht haben, will ich natürlich auf jeden Fall draufklicken, also das finde ich schon mal einen sehr schlauen Hook, dass du sagst, du kriegst das nicht, was wir dir gerade zeigen und wenn du dann draufklickst, dann kommst du auf eine Landingpage, wo ein Schuh drauf ist, der Cyclone heißt, so wie Zyklonen, also mit C vorne. Und der ist 100% recycelt, und warum man ihn nicht besitzen kann, ist, weil man ihn zurückgeben muss, wenn er irgendwie ein bisschen alt ist, dann kriegt man einfach einen neuen. Und der Schuh ist 100% recycelbar, der ist aus, im Englischen, Castor Beans, auf Deutsch heißt das Rizinus oder Wunderbaum, aus dem Material haben die offenbar einen Schuh gebaut, der 100% recycelbar ist und sozusagen, was es noch schlauer macht, ist, dass es ein Subscription-Modell ist für 30 Dollar im Monat, was für einen Laufstuhl natürlich sportlich ist, aber dafür hat man halt ein gutes Gewissen und kann sich immer wieder neuen holen, also wenn man wirklich viel läuft, dann läuft man so ein Schuh ja auch im halben Jahr durch, fand ich ein ganz geiles Modell, sehr gut vermarktet. Und dann, achso, was sie auch wieder machen, ist, du kannst dafür pre-registern, also dich voranmelden, was ja immer dazu führt, dass selbst wenn die zum Beispiel nur limitiert rauskommen oder nicht jeder denen dann letztlich wirklich kauft, sammelst du halt unheimlich viele Leads und E-Mail-Adressen ein, die du entweder wieder für Facebook-Marketing nutzen kannst oder für CRM. Und das haben sie bei dem Drop von dem Roger-Schuh, hast du das mitbekommen, den Roger Federer-Tennisschuh von ON? Ne. Der heißt The Roger, so ein relativ klassisch weißer Tennisschuh, wie man sich den so vorstellt. Du spielst auch Tennis, oder?

Ja, aber ich gucke keinen Tennis und bin wenig auf Social.

Ja. Na ja, auf jeden Fall haben sie mit Roger Federer zusammen so einen Schuh gedroppt, wovon es nur, ich glaube, eine kleine vierstellige Anzahl gab und aber durch, und denen so eine Art Lotterie versteigert, nein nicht versteigert, sondern verlost. Und logischerweise sammelt man da ja viel mehr Leads ein, als man am Ende Kunden hat. Das heißt aus Marketing-Sicht auch super spannend, die Verknappung, also nicht nur sozusagen, dass du viel Aufmerksamkeit bekommst, sondern du kannst sozusagen so eine, du hast echte Kunden, die das Ding gekauft haben, aber du hast noch Leute, die sich beworben haben dafür und deren Marketing-Kontakte oder qualifizierte Leads hast du auch noch. Fand ich, also von vorne bis hinten extrem gut gemacht, die Kampagne. Also nicht nur Roger, sondern jetzt vor allen Dingen auch diese Cyclone-Kampagne. Wenn jetzt die ganzen Hörer draufklicken, sieht das morgen jeder im Facebook-Feed und dann wundern die sich, warum ihre Facebook-Audience sich so ausweitet.

Also ich finde 30 Euro im Monat schon echt happig, so 360 Euro im Jahr als Vielläufer kriegt man dann alle sechs Monate einen neuen Schuh. Dann würde es sich vielleicht lohnen, aber wahrscheinlich kaufen die meisten den Schuh und laufen nicht so viel, also dürfen den glaube ich nicht eintauschen.

Aber du kriegst halt ein gutes Gewissen dazu, ne?

Meine Frage an dich, du findest die Idee super, hast du deine Kreditkarte angegeben, hast du sofort dich auf die Liste gesetzt?

Ne, weil die, ehrlich gesagt, weil die weiß sind. Ich kann mir nicht vorstellen, einen komplett weißen Schuh zu tragen, weil ich weiß genau, wie der bei mir nach drei Tagen aussehen wird. Und ja, noch nicht. Und tatsächlich, sozusagen, wenn man durchrechnet und je nachdem, wie viel einem das recycelbar wert ist, ist es schon auch noch relativ teuer. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass ich irgendwann dahin switche. Also ich habe jetzt gerade mein erstes Paar On-Schuh, werde bald wahrscheinlich das zweite kaufen. Wenn ich damit insgesamt zufrieden bin, was bisher so aussieht, kann ich mir schon vorstellen. Aber der Preispunkt ist ambitioniert.

Ja, aber das Modell ist cool. Ich glaube, dass das einige jetzt auch probieren wollen. Und wer kennt das nicht? Die alten Schuhe, die lässt man dann vielleicht doch irgendwie noch in der Wohnung rumliegen und so sind sie dann auch weg. Das ist gar nicht so schlecht. Meine weitere Frage an dich wäre, ob du glaubst, ob Kevin Systrom ein guter CEO für TikTok wäre?

Ja und nein. Also du fragst, weil also in dieser Seifenoper, die sich TikTok versus Donald Trump nennt, war eine der vielen News die letzte Woche. Also fangen wir mal chronologisch an. Wir haben letzte Woche um wie immer zwischen neun und elf Uhr aufgenommen am Sonntag. Und ein paar Minuten später fällt Trump ein, bzw. kam raus, dass das Microsoft-Angebot abgelehnt wird und dass Oracle so eine Art qualifizierter Lieblingspartner für die Datenhaltung von TikTok in den USA werden könnte. Und dass Trump diesen Deal auch ganz toll findet, hat er dann über die Woche gesagt, dass er ihm sein Approval oder sein Blessing gibt. Und parallel dazu wurde außerdem spekuliert, oder hat TikTok vorgeschlagen, dass sie ein IPO in den USA machen würden, um das sozusagen so ein bisschen zu entspannen, die Lage. Und es gab News, dass die amerikanischen Investoren von TikTok erwägen, falls es so ein IPO gebe, Kevin Systrom, den Instagram-Gründer, als CEO einzusetzen. Korrekt?

Genau.

Der wäre vom Produkt her, also der ist glaube ich zehnmal kreativer als Zuckerberg und Sheryl Sandberg zusammen. Das heißt vom Produktfokus her wäre der sicherlich ein großartiger Founder. Also auch Instagram ist ja viel, also more addictive als Facebook schon, ne, und innovativer. Und andererseits ist aber ja relativ öffentlich geworden, dass der mit viel Groll, glaube ich, aus Facebook rausgegangen ist, dem Gefühl nicht, was Facebook mit Instagram gemacht hat, wie sehr die Sachen bei Facebook, also das ganze Facebook-Universum der verschiedenen Apps miteinander verwoben wird und so ein bisschen einheitsbrei wird. Ich glaube, dieser kreative Part kam ihm viel zu kurz, die Werbung war ihm viel zu viel und er und sein Mitgründer sind, glaube ich, sehr frustriert dann irgendwann, als sie ihren Urn oder ihre Pflichtzeit abgesessen haben, dort abgehauen. Ob das eine gute, also trotz kann es schon eine sehr gute Motivation sein auch. I don't know. Vom Profil her finde ich es nicht komplett falsch eigentlich. Wenn du in den USA einen Founder finden wolltest, dann wäre es eigentlich, ja vielleicht Kevin Systrom oder, ja, Evan Spiegel. Ich glaube die ticken am ehesten so und haben gleichzeitig die Management-Erfahrung. Also auf jeden Fall ist es nicht Larry Ellison, also der Oracle-Gründer, der das Gesicht so ein bisschen aussieht wie so eine Krokodilleder-Handtasche und der übrigens einen Fundraiser für Trump gemacht hat, also Trump Supporters und Geld eingesammelt hat für den. Der und, also da steht die letzte Lösung, ich glaube was heute oder gestern rauskam, ist wohl das Oracle und Walmart zusammen bis zu 20 Prozent übernehmen, dafür das US-Geschäft sozusagen auf US-Boden betreiben, dafür das Trump-Approval haben und Trump glaubt immer noch er kriegt eine 5 Milliarden Deal-Fee, womit er jetzt einen Bildungsfonds machen will, was glaube ich schon so eine Konzession ist, um das. Also einerseits gegen Bildung kann halt niemand was sagen, wenn jemand sozusagen diese Transaktionsstrafe zahlen muss noch an US-Staat, um dann so einen Bildungsfonds zu machen, aber es ist natürlich trotzdem absurd, dass da noch ein Share an die USA geht für diese Erpressung. Und Bidens sagt auch, sie wissen nichts von dem Bestandteil des Deals. Also im Moment, ich bin geneigt fast noch zu sagen, Trump torpediert das weiter durch vollkommen erratisches Handeln und so oder so ist der Hauptgewinner im Moment noch Mark Zuckerberg, weil es sieht nicht aus, als wenn, und ich meine was ja auch noch im Moment noch der Fall ist, ist, dass der Algorithmus nicht aus China, das ist der absolute Boss-Move gewesen von der chinesischen Regierung, dass die eine Exportsperre für Algorithmen eingeführt haben und vielleicht darf Bidens sozusagen betrieben werden auf US-Boden, wenn die Daten bei Oracle liegen, aber was im Moment nicht möglich ist, ist, dass sozusagen das IP, das Intellectual Property von Bidens, der Algorithmus den Ozean überquert und in USA landet. Das ist bisher unmöglich und deswegen ist eigentlich, ist auch relativ nutzlos, das zu akquirieren, oder, ja, stellt mir schwer. Und auch der IPO macht dann keinen Sinn in USA eigentlich, wenn du den Algo nicht bekommst. Also du brauchst den Algo, du brauchst die Trainingsdaten, auf denen das, das war wahrscheinlich sogar die alten Musical.ly Trainingsdaten, auf denen das trainiert ist, weil das ist ja das, um mich auf die Gefahren wiederholen zu können, was TikTok ausmacht, ist ja sozusagen, dass sie nicht auf einen Social Graph basieren, sondern dass sie diesen For You Page Algo haben, der, also ein gutes Beispiel ist, wenn du jemandem auf Facebook folgst, dann siehst du halt irgendwann irgendwie die Fußball-Postings, die dich überhaupt nicht interessieren, oder wie der sein 900 Gramm Tomahawk im Restaurant zerlegt, was mich einen Scheiß interessiert. Das passiert ja, weil ich irgendwie Leuten folge, die ja auch Interessen haben, die ich gar nicht so spannend finde. Und was TikTok ja macht, ist, dass sie die Vorschläge nicht auf einem Social Graph basiert anbieten, sondern dass sie versuchen quasi die Essenz der Videos zu taggen oder zu verstehen, also was dort wirklich zu sehen ist, oder was die Entitäten sind, die damit verbunden sind, und dann dem Nutzer ähnliche Videos vorzuspielen, egal ob er den Publisher oder den Creator kennt oder nicht. Und das scheint ja viel, viel effektiver zu sein. Und der zweite Hack, Superhack, den sie machen, ist, dass du, während bei Instagram viele Leute irgendwie monatelang nichts posten, weil sie gar nicht wissen, was an ihrem Leben interessant genug ist, ist es bei TikTok so, dass du machst die App auf, und dadurch, dass das alles so ein bisschen auf Kopieren, Remixen, Dinge zusammen machen, Challenges machen basiert, kann eigentlich jeder Nutzer, der heute anfängt, hat sofort so eine Art Call to Action, was sein erstes Video sein könnte. Und das sozusagen steigert das Engagement auch ganz stark. Und die Bestandteile musst du eigentlich alle in eine neue Firma überführen, damit du den Wert in die USA rüberkommst. Achso, was aber auch noch wichtig ist, ist, dass in der Woche hat Trump nochmal eine neue Deadline gemacht. Diesmal bis heute, 20. ist das, heute, also bis zum Sonntag, gibt's ein Ban für nicht nur TikTok, sondern auch WeChat, der für TikTok wurde auf den 27. verlängert. WeChat darf theoretisch ab heute, falls dann heute Nacht nicht wieder irgendwelche News rauskommen, darf WeChat nicht mehr aus dem App Store rausgeladen oder geupdatet werden. Was insofern wirklich problematisch ist, dass ein großer Teil der Immigrantenbevölkerung, also gerade chinesische Immigranten in USA das als das Haupttool nutzen, um mit ihren Familien in China zu kommunizieren, teilweise dorthin Geld zu transferieren, um ihre eigenen Dinge und Services zu bezahlen darüber. Das ist schon, glaube ich, fast schlimmer als TikTok, gerade für die in Amerika lebende chinesischstämmige Bevölkerung.

Ja, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Kevin das macht, aber ich fände es ganz witzig, wenn man dann so einen Ego-Fight Mark gegen Kevin hätte und der dann auf einmal zeigt, dass er doch vielleicht derjenige ist mit den besseren Produktvisionen oder besserem Produktwissen. Zutrauen würde ich ihm das auf der technischen Seite, allerdings glaube ich nicht, dass er Lust auf die ganze Politik hat.

Also, sozusagen im Kampfsack gegen Systrem würde ich auch auf Kevin Systrem setzen, was das Produkt angeht. Das ist ja der Grund, warum Facebook und wahrscheinlich Peter Thiel und Alison von Oracle da Druck gemacht haben, um das Verbot zu beschleunigen. Also, es ist ein Powerplay für Trump, dass er sagen kann, er handelt hier und tut was und gewinnt im besten Fall, was nicht so klar ist. Aber es ist halt vor allen Dingen, weil Facebook kann das nicht kaufen. Facebook kann es nicht schnell genug, nicht gut genug kopieren, weil sie nicht schnell genug die Trainingsdaten für Reels sammeln kann. Die brauchen bestimmt drei bis sechs Monate, bis sie genug Trainingsdaten haben, um den Reels, also Reels ist ja das Copycat, was sie gebaut haben von TikTok. Das wird nicht schnell genug lernen können, um genauso sozusagen addiktiv zu werden wie TikTok. Das heißt, sie haben eigentlich keine andere Wahl, als das zu verbieten.

Was ich geil finden würde, ist, wenn sich die Gründer von WhatsApp mit Kevin Systrem und seinem Co-Gründer von Instagram zusammentun würden und ein richtiges mit nach Social Dilemma gegucktem Social Network bauen. Also sozusagen alles sicher, alles das, was wir uns oder was jetzt einige sich wünschen mit Subscription anstatt Advertising und wo die Leute das Gefühl haben, es ist alles ein bisschen sicherer, ein bisschen hübscher, ein bisschen sauberer und so monetarisieren. Also das, was beispielsweise auch ein Twitter eigentlich nie schaffen wird. Allerdings sind die Jungs wahrscheinlich nicht mehr hungrig genug, sondern leben das angenehme Leben der Multi-Milliardäre.

Ja, ist leider nicht zu erwarten, dass das aus der Ecke kommt. Die Idee finde ich aber gut. Also habe ich heute lustigerweise auch überlegt beim Autofahren. Es bräuchte, also so ein Subscription-based Social Network bräuchte es eigentlich noch. Also wo du halt nicht die Werbung hast und damit auch nicht ganz so schlimm die Incentives, dieses Engagement um jeden Preis zu erzeugen. Sehe ich schon. Und ich glaube, das nächste Social Network würde aber nicht zwangsläufig auf einen Social Graph basieren, sondern eher so ein bisschen, also wie gesagt, TikTok macht es ja eher so wie Netflix oder Spotify, dass sie dir eben vorschlagen, was statistische Zwillinge oder ähnliche Themengebiete. Suggerieren würden. Und das scheint ja, also scheint nicht nur, sondern ist offenbar effizienter als auf Basis von einem Social Graph zu arbeiten, wo man eben dann doch ganz viele Seiten an Menschen kennenlernt, die man gar nicht wissen wollte.

Ja, eine Seite, die ich an dir kennengelernt habe über Twitter, ist, dass du nicht die beste Beziehung mit DHL hast. Was ist da nochmal dein Problem?

Das ist ja schon länger her. Ich habe es eigentlich aufgegeben. Früher habe ich viel darüber gerantet oder mich ausgelassen. Inzwischen habe ich mich mit meinem Schicksal abgefunden. Ich wohne in einer Dachgeschosswohnung ohne Fahrstuhl und diesen Zustand beschreibe ich als nicht zustellfähig. Also mit der Ausnahme von Amazons eigener Logistik und UPS gibt es keinen Logistikdienstleister, der diesen Weg freiwillig auf sich nimmt. Was so weit geht, wie dass ich teilweise für wichtige Lieferungen, also sagen wir mal, du bestellst dir zwei, drei Weinkisten irgendwie um eine Woche zu überleben und dann bleibst du natürlich zu Hause, weil die willst du definitiv nicht vom Nachbarn abholen oder aus der Post führen. Dann machst du vielleicht sogar Homeoffice, um die in Empfang zu nehmen. Das ist nur ein Beispiel, jetzt konstruiert natürlich. Und dann sitzt du zu Hause und denkst, das müsste jetzt langsam mal klingeln. Abends gehst du dann vielleicht nochmal raus und dann findest du diesen gelben Zettel an der Tür, wo drauf steht, wir haben sie leider nicht angetroffen. Deswegen holen sie jetzt bitte drei Häuser weiter im vierten Stock ab und tragen selber rüber oder aus der Postfiliale oder was auch immer. Was ja nicht das ist, wofür ich bezahlt habe oder wofür der Shop bezahlt hat. Und das ist das Problem. Also ich habe mich noch nie, glaube ich, über irgendwas beschwert bei irgendeiner Institution im ganzen Leben, außer bei DHL dreimal wirklich, weil ich tatsächlich geglaubt habe, man könnte das ändern. Das ist ein Subunternehmer von DHL, der das hier macht, muss man dazu sagen. Das macht es nicht besser, weil die Verantwortung dafür hat DHL trotzdem. Aber eine Beschwerde bringt gar nichts. Ich glaube, dafür kriegt der Bote dann irgendwie eine Verwarnung, aber der schafft es halt auch nicht anders. Und ja, die Situation ändert sich nicht. Du kannst halt auch nicht klagen, weil ich bin ja nicht Partei. Also der Vertrag kommt ja zwischen dem Shop, der es mir schickt und DHL zustande. Das heißt, ich bin in diesem Prozess gar nicht drin. Ich bin nur die Empfängeradresse, aber keine Vertragspartei. Das heißt, ich kann mich bestenfalls beim Shop beschweren. Der hat dafür aber auch keinen Nerv. Der will nicht die zwei Euro mehr für UPS zahlen und der weiß, dass DHL und DPD und Hermes genauso schlimm sind. Das Einzige, was ich mich frage, ist, ob man überhaupt als DHL einen Service anbieten darf. Also das finde ich eigentlich wirklich krass, dass du einen Service anbieten kannst, von dem du weißt, dass du ihn für einen gewissen Teil deiner Kunden nicht erfüllen kannst. Weil ich als Shop, also der Shop geht ja davon aus, dass wenn er was verschickt, dass das an die Tür des Kunden geliefert wird. Wo ich behaupten würde, dass für einen gewissen Teil der Kunden, die irgendwie überhalb des dritten Stocks wohnen oder in gewissen Lagen einfach nicht versprochen werden kann und ob es nicht unredlich oder sogar verboten ist, so eine Dienstleistung anzubieten, wenn man eigentlich schon weiß, dass sie sozusagen, wenn man nicht das Vermögen hat, sie auch zu erfüllen. Das finde ich unredlich auf jeden Fall. Achso, um dir den Segway da noch zu geben. Das ist ja einer der Gründe, warum wir es nicht möglich machen können, dass uns, wir hatten ja mal die tolle Idee, dass Hörer uns tolle Weine zuschicken können und wir die dann verkosten oder auch ganz schlechte Weine, wenn sie uns quälen wollen. Aber eine Sache, woran das scheitert, ist genau dieses Phänomen, dass ich unzustellbar bin oder zustellunfähig bin.

Ja, und dass man es auch keinem zumuten kann, das irgendwie ins Büro zu schicken oder zu einem Nachbar oder sonst was, weil man weiß ja einfach nicht, wie viel oder ob überhaupt irgendwas ankommt. Und das Letzte, was wir wollen, ist irgendwie durch die Stadt laufen und dem Paket hinterher rennen. Und ja, dazu habe ich jetzt eine Lösung und zwar habe ich ein, also ab heute könnte man uns Wein schicken an Doppelgänger Podcast C.O. Tricago E.G. in Hamburg. Die, in den Shownotes von dieser Folge werden wir mal die Adresse angeben und wir testen das jetzt mal für vier, fünf Wochen, ob da irgendwas ankommt.

Was ist das, Tricago?

Also das ist eine Genossenschaft in Hamburg, die sich auf der Critical Mass, so einer Fahrraddemo, kennengelernt haben, vor ein paar Jahren. Und die sind sehr nachhaltig angehaucht, würden gerne die Logistik in der Stadt verbessern und fahren mit Fahrrädern, mit Lastenfahrrädern durch die Stadt und liefern aus. Ich habe das das erste Mal gesehen, weil ich die hier so rumfahren sehe und weil die den ein oder anderen Service ausfahren, den ich auch noch von früher kenne. Beispielsweise Bio-Bob, die beliefern Obst in Büros schon seit ein paar oder seit über zehn Jahren. Und die Tricago-Jungs habe ich mal kennengelernt und die haben tatsächlich eine ähnliche Geschichte erzählt, wie du sie erzählt hast, und zwar, dass sie auch für die Post Sachen ausliefern, die die Post alleine nicht schafft, weil man da irgendwie durch mehrere Hausangänge gehen muss. Und Tricago selbst hat halt ihre eigenen Fahrer, die auch länger dabei sind und halt auch immer die gleichen Routen fahren. Und deswegen kennen die sich halt besser aus. Also die müssen halt, die kann man auch einfacher trainieren, so ein bisschen. Und die Jungs haben sich auf jeden Fall bereit erklärt, unsere Pakete anzunehmen. Das ist gut, weil die sind halt jeden Tag dort, haben eine Lagerhalle und würden mir eine E-Mail schreiben, wenn was angekommen ist. Und dann schauen wir mal und vielleicht bringe ich dir die Sachen dann irgendwann mal nach Berlin oder wir schicken sie per Kurier zu dir.

Du auf dem Lastenrad?

Genau, ich auf dem Lastenrad nach Berlin. Mit einer guten Batterie würde ich das vielleicht sogar schaffen.

Dann können wir so doch den Podcast aufnehmen. Ich sitze vorne bei dir in dieser Kiste drin. Du fährst.

Beste Soundqualität.

Weil du so schnell fährst, dass es Windgeräusche gibt, wird es natürlich problematisch.

Auf jeden Fall, lass mal ausprobieren. Wir haben ja so ein paar Tweets bekommen von Leuten, die uns Wein schicken würden. Ich bin gespannt, ob irgendwas ankommt. Und ja, wir sollten auf jeden Fall wieder mehr Wein trinken. Das tun wir heute ja auch. Zu meinem Wein kann ich wenig sagen, aber du könntest ja jetzt wieder irgendwie für 60 Sekunden, kann man dann schnell überspulen, kurz was zu deinem Wein sagen.

Ich trinke, glaube ich, einen Supermarktwein vom Hofgut Gönnheim. Grauburgunder. Bin ich weiter wens wert eigentlich. Ja, aber dann pack doch mal die Adresse in die Shownotes und dann können Leute uns ihre Lieblingsweine hinschicken.

Wird gemacht.

Jeweils zwei Flaschen, logischerweise. Telefonieren ist Zumutung genug.

Ja, und sonst, am Mittwoch habe ich, anstatt die Apple Keynote zu gucken, bin ich woanders hängen geblieben. Und zwar bei Andre Schürrle. Sagt er dir was? Weißt du, wer das ist?

Ein Fußballer, so viel weiß ich.

Genau, wesentlich mehr wusste ich auch nicht. Also, ist ein WM-Fußballer, der, glaube ich, den entscheidenden Pass gegeben hat. Alle Fußballfans werden jetzt wahrscheinlich.

Den Gott sei Dank geknipst hat?

Ich meine, das wäre der gewesen. Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall war er relativ früh Fußballstar und meines Erachtens hat er eine Sache gemacht, die ich PR-mäßig unheimlich spannend fand. Und zwar, wer AWFNR, den Podcast von Joko Winterscheidt und Paul Ripp gehört, der wird am Mittwoch neben dem AWFNR-Podcast noch einen zweiten Podcast gekriegt haben. Und zwar Winterscheidt und Freunde oder so. Und das ist so ein Gesprächsformat, was Joko testet. Und das habe ich gesehen und habe dann auch mitgekriegt, dass das Ganze als YouTube-Format auf Andres YouTube-Kanal, einem nagelneuen YouTube-Kanal, gezeigt wird. Und das habe ich mir Mittwochabend angeschaut. Ich würde jetzt nicht so viel spoilern, aber er redet halt über seine Zeit als junger Fußballer. Der war ja irgendwie 2014, als er Weltmeister wurde, war er Anfang 20, dann war er bei Chelsea und kämpft so ein bisschen oder erzählt so ein bisschen, wie er halt einfach als junger Typ mit diesem Druck gekämpft hat. Und hat dann jetzt im Sommer wohl mit 29 ist er in Rente gegangen.

Hat jetzt 29?

Ja, nicht schlecht. Davon träumen einige. Mit 29 den großen Internet-Exit. Könnte man ja so vergleichen. Und ich fand es mega smart, wie er es gemacht hat, dass er sich Joko einlädt und damit seinen YouTube-Kanal startet, dass er sozusagen alles besitzt, was so rauskommt und auch vielleicht was rausschneidet, wenn ihm was nicht gefällt. Ich habe das getwittert am Mittwochabend, er hat das sogar gere-tweetet. Ich hätte gedacht, dass es den Tweet ein bisschen mehr trägt, also wenn man fast zwei Millionen Follower hat, dann hätte ich gedacht, wird dieser Tweet vielleicht ein bisschen viral. Und ich habe mir auch mal so ein bisschen die Zahlen angeguckt.

André Schöle hat dich gere-tweetet?

Yes. Nicht schlecht für jemanden, der eigentlich Social Media nicht mehr machen möchte.

Ja, ziemlich gut.

Ich habe das Mittwochabend getwittert, dass ich das gut fand und dann habe ich meinen Computer zugemacht. Am Donnerstag habe ich dann gesehen, dass er das gere-tweetet hat. Wenn ich das wahrscheinlich auf dem Telefon gesehen hätte, hätte ich nicht mehr so gut geschlafen. Aber es hatte null Effekt eigentlich. Also man könnte jetzt sagen, es hatte null Effekt, weil ich es auf Deutsch getwittert habe, was wahrscheinlich der größte Twitter-Fehler ist, den man machen kann. Oder weil sich die Leute nicht mehr so viel für einen Fußballer interessieren, der nicht mehr Fußball spielt.

Ja, und die zwei Millionen Follower sind bestimmt so ein bisschen auch von den ganzen Nutzern, die sich erstmals bei Twitter anmelden. Und die folgen dann relativ schnell irgendwie der Elf, also Nationalelf. Und dann vielleicht noch, ja, Götze, Schürrle, keine Ahnung, wie die alle heißen. Und also kommt es relativ schnell in dieses Rabbit Hole, dass du alle Nationalspieler denen dann folgst. Und die sind ja dann letztlich doch relativ wenig aktiv. Aber weil sie einen Account haben, sammeln sie halt sehr schnell die Follower. Aber ich frage mich insgesamt, ist das Zufall, ist das seine Strategie, ist das die Strategie seiner Branding-PR-Agentur? Ist es auch nur Zufall oder Langeweile? Das würde ich schon gerne verstehen, wie viel Strategie dahintersteht, das so zu machen.

Also ich glaube, dass er sich das selbst überlegt hat mit seiner Frau zusammen oder Freundin. Weil wenn es eine PR-Agentur gemacht hätte, hätten die das besser getimt. Und das ist ja auch das Problem an der Nummer. Also ich habe heute Morgen geguckt, heute Morgen hatte das Video 22.000 Views, was ich jetzt nicht viel finde. Und das große Problem an der Nummer ist das Timing. Weil am Mittwoch kam zum einen der AWFMR-Podcast, der immer rauskommt. Und am Mittwoch waren auch diese 15 Minuten bei ProSieben, wo Klaas und Joko über das Flüchtlingslager Moria gesprochen haben. Und die haben halt ihre ganze.

Ach ProSieben, du machst kein Social Media mehr, aber ProSieben schaust du noch?

Ne, aber ich sehe ja, was so ein bisschen links und rechts passiert. Achso. Die haben halt die ganze, also die ganze Firepower von Joko ist halt wahrscheinlich auf ProSieben gegangen. Und irgendwie haben die sich schlecht abgestimmt vom Timing her. Weil wenn sie das, am Dienstag hätten sie es wahrscheinlich auch nicht machen können, weil da war die Show im Fernsehen. Also Klaas und Joko gegen ProSieben. Wahrscheinlich hätten sie es am Donnerstag machen müssen. Das hätte wahrscheinlich für mehr Hype gesorgt.

Was auf jeden Fall spannend ist, ist, ob irgendwann werden Leute ihre Kanzlerkandidatur irgendwann in Gabor Steingarts Morning Briefing oder so bekannt geben. Also wird irgendwann, weil der Kanal so direkt ist, Podcast irgendwie das erste Medium sein, das du anrufst, wenn du eine News verbreiten willst. Wenn du dich selber irgendwie profilierst. Ich finde es ja auch ganz schlau, dass dieser Tristan Harris, der das Social Dilemma gemacht hat, der ist ja schon ewig sozusagen am tingeln mit dieser Idee von wie schlimm Social Media ist. Und da gibt es YouTube Videos und der tweetet darüber den ganzen Tag, wenn man ihm folgt. Aber der hat glaube ich begriffen, dass die Netflix Doku im Moment sozusagen die Möglichkeit ist, am meisten Leute mit dieser Idee zu erreichen. Und das hat sich schon geändert. Also es gibt wahrscheinlich, wenn du ein globales Problem ansprechen willst, gibt es zusammen mit YouTube wahrscheinlich keinen Kanal, wo du so viele Leute erreichen kannst wie, also das Medium ist auf jeden Fall glaube ich Video. Und dann eben Netflix, YouTube, Facebook Video erreichst du schon gar nicht mehr alle. Instagram Video ist zu schwach, glaube ich und nicht so gut teilbar. Da kannst du es ja nicht so richtig resharen. Fand ich ganz spannend, dass du sagst, Netflix ist das Medium, was am meisten die Leute erreichen wird. Wahrscheinlich.

Wenn Netflix die Doku haben möchte und sie richtig, richtig pusht.

Genau.

Also das war jetzt die Frage, die ich für dich hätte. Was könnte André und Joko, was könnten die denn jetzt machen, damit das Ding mal eine Million Views bekommt?

Der 22.000 finde ich wirklich wenig. Der könnte mir fast unterstellen, dass die, die Reichweite, oder die, wie soll man sagen, die Werbewirkung inklusive Medienbruch des Podcasts dann doch relativ enttäuschend war. Weiß man, wie viele Hörer die haben?

Ich meine 300.000.

Ja, aber dann ist, das sind 7% Conversion. Das ist relativ schlecht, dass du nur 7% der Hörer dazu bringen kannst, so ein Video anzuschauen.

Naja, sie haben es parallel, also ich weiß nicht, ob ich das richtig erklärt habe, aber die haben das parallel, kannst du das Ding auch als Podcast hören?

Achso, dann musst du, da hast du keinen Grund, das nochmal auf YouTube zu schauen.

Ja, du hast eigentlich wenig Grund, das auf YouTube zu schauen, außer du siehst das so wie ich und willst irgendwie auch sehen, wie sie es gemacht haben. Und du könntest dir auch den Podcast anhören, wäre natürlich interessant, wie der Podcast performt im Gegensatz zu den anderen AWFMR Podcasts, also ob die Leute gerne Joko als Interviewer hören oder ob sie lieber einfach das Gespräch zwischen Paul und Joko hören. Und bei Joe Rogan ist es wohl so, dass zwischen YouTube und Podcasts das 1 zu 1 ist, also dass halt 22 Views auf YouTube würden auch 22 Listens in allen Podcastplayern zusammen sein.

Ah, okay. Verstehe.

Aber ja, wer es sich angucken möchte, ich fand es gut, ist meine Empfehlung, vielleicht schaffen wir das ja jetzt hier mit dem Podcast auf 50.000. Und können weitergehen und auch über die Apple Keynote sprechen.

Ja, die hast du dann aber trotzdem noch geschafft? Was gibt es denn?

Die habe ich mir gestern Abend in der Tüte Chips reingezogen.

So, zum Thema Chips kommen wir später auch noch.

Ja, meine erste Frage, sag mal drei Passwörter, von denen du ausgehen würdest, die die ganze Zeit in dieser Keynote irgendwie gesagt worden sind.

Privacy, Privacy und Privacy.

Ja, fast.

Also ich glaube es gab ein neues iPad, aber Privacy ist mit Sicherheit das Number One Passwort. Und ich habe sie nicht gesehen, aber das würde ich jetzt immer vermuten, weil das ja gerade die USP von Apple ist. Ich weiß, dass es ein neues iPad gab, aber ich habe nicht richtig verstanden, was da so Outstanding dran ist. Und mir ist natürlich nicht verborgen geblieben, dass sie ein Fitnessprodukt gelauncht haben.

Genau, also Datenschutz, Gesundheit, Klimaneutralität, also Öko. Eigentlich kann man zusammenfassen, wenn du Apple Produkte kaufst, hast du deine Daten im Griff, bist super gesund und rettest die Welt. Das wäre so meine Zusammenfassung. Wir haben viel über die Watch geredet, auch so die Zukunft deiner Gesundheit ist an deinem Arm.

Hast du eine Apple Watch? Nein. Das würde auch nicht zu deiner Askese passen.

Ja, also ich bin kein Fan der Apple Watch. Ich bin ein großer Fan vom iPhone, ich finde das iPad auch nicht schlecht. Also wenn mir jemand an die Weinadresse das neue iPad Air schicken möchte, würde ich es annehmen. Aber die Watch, ich finde witzig, dass es die gibt. Ich finde gut, dass es die gibt. Ich finde der große Unterschied ist, dass das Geweih des Mannes auf einmal nicht mehr an der Uhr entschieden wird oder gezeigt wird. Es gab ja mal eine Zeit, wo viele Vorstände ihre Rolex weggelegt haben oder ihre andere teure Uhr und die Apple Watch angezogen haben, um zu zeigen, wie digital sie sind.

Die tragen jetzt links Rolex und rechts die iWatch, das ist noch peinlicher. Wirklich, gibt nichts Schlimmeres. Ja, hast du noch nie gesehen? Oh Gott, machen so viele. Aber das zeigt ja immer noch, dass du die iWatch kannst, aber was kostet die? 1000 Euro?

Keine Ahnung, um ehrlich zu sein. Warte mal, ich gucke mal, was sie kostet. Auf jeden Fall, ich würde sagen 600, 700 Euro.

Erzähl mal weiter, ich gucke kurz.

Was sehr interessant war, war, dass sie super auf Gesundheit gegangen sind. Sie haben sehr über Blutsauerstoff gesprochen, was natürlich auch viel in den Medien ist mit Corona. Und ja, iWatch Nutzer wissen jetzt auch, wie man richtig die Hände wäscht, da helfen sie auch dabei. Und mit das Spookigste an der ganzen Nummer fand ich, dass sie gesagt haben, dass es jetzt so ein Familien Setup gibt. Also du kannst jetzt deinen Kindern jetzt schöne Apple Watches schenken und hast dann einen GPS Tracker für sie. Und das wird sogar auch in Deutschland schon erlaubt sein, oder nee, wird in Deutschland eingeführt. Ich hatte aber immer gedacht, dass das in Europa gar nicht erlaubt ist. Also, dass du deinen Kindern überhaupt keinen GPS Tracker irgendwie umbinden darfst.

Doch, oder?

Ich meine nicht.

Du bist ja der Vormund des Kindes, das heißt, du kannst dir die Einwilligung praktisch selber geben?

Ja, wäre mal eine gute Frage an Twitter, ob das erlaubt ist oder nicht. Ich meine nicht so wirklich. Also es gibt so Hunde Tracker Devices, aber Kindertracker Devices wurden in Deutschland, glaube ich, nie wirklich vertrieben.

Hunde sind nach deutschem Recht Sachen. Also es sind keine Lebewesen im rechtlichen Sinne, sondern Dinge. Mit Hunden kannst du machen, was du willst, außer quälen. Die Series 6 kostet 24 Euro in Deutschland. Ja. Mit Pulsoximeter, also Blutsauerstoff und EKG App.

Ich meine, wenn du damit im Vorstandsbüro jetzt sagen kannst, dass du das mit der digitalen Transformation hinkriegst, ist das doch eigentlich super.

Ja, die wissen dann oft nicht, wie man die bedient so richtig. Oder die gucken dann doch nur, benutzen das halt wie eine normale Uhr ganz oft. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der wirklich viel gemacht hat. Was sieht man da drauf? Ich habe wirklich keine Ahnung von sowas. Da sieht man so eine Einkommene Nachrichten und kann so Gespräche annehmen, oder?

Ja, und du kannst als Supertyp damit auch zahlen. Das ist eigentlich das Coolste für mich.

Achso, ja, das macht Sinn. Das ist auch nicht zumutbar, dass man sein Handy aus der Tasche holt dafür.

Ja, und dann haben sie natürlich, was du wahrscheinlich gemerkt hast, dein Palaten Aktie ist glaube ich ein bisschen gedippt, als sie dann erzählt haben vom Fitness Plus. Und da haben sie jetzt so ein Subscription Modell, dass du halt gemeinsam mit der Watch richtig schön Sport machen kannst. Das kostet irgendwie 9,99 im Monat oder 80 Dollar im Jahr und ist eigentlich so ein, wie ich es verstanden habe, so ein Freeletics, was in Deutschland so zwischen 80 und 200 Euro im Jahr kostet. Wahrscheinlich nicht ganz so cool, aber ein ganz nettes Angebot und da wird ja jetzt heiß diskutiert, ob das jetzt ein Palaten Konkurrent ist oder nicht und wie sich Apple da so aufstellt. Was meinst du denn dazu? Du hast mich ja mit deinem Palaten Tweet, da sprechen wir gleich nochmal, als du irgendwann meintest, dazu darf ich mich aktuell nicht äußern, viel mit auseinandergesetzt. Glaubst du, Apple und Palaten konkurrieren in Zukunft miteinander oder sind das nicht die gleichen Nutzer, die so viel Geld für ein Telefon ausgeben und so viel Geld für ein Fahrrad, mit dem man noch nicht mal nach vorne fahren kann?

Ja, ich glaube auf jeden Fall, dass 80 Prozent oder mehr der Palaten Nutzer auch Apple Nutzer sind. Ich sehe das nicht als Konkurrent, wie du selber sagst, das ist eher so ein Freeletics, also die Uhr misst deine Bewegung, du kriegst so Instructions, soweit ich das verstanden habe, also du bekommst Kurse mit irgendwie Profitrainern für 10 Euro im Monat oder du kannst dieses Apple One Paket mit allem drin, DOM wählen. Aber ohne die Hardware ist das jetzt noch lange kein Palaten Konkurrent und Palaten hat auch nur ganz kurz nachgegeben, die haben sich sehr gut wieder davon erholt, das heißt der Markt glaubt auch nicht, dass das wirklich gefährlich ist. Also entweder machen die Leute es einfach zusätzlich, glaube ich, aber ich glaube, also wenn du Apple Fitness machst und du bereit bist, dich da hinzustellen und irgendwelche Übungen zu machen, dann ist es schon nochmal deutlich geiler, dieses Fahrrad zu haben und Cardio dazu zu machen. Und wenn du wiederum Palaten hast, dann ist alles, was du über Apple Fitness Plus jetzt bekommst, eigentlich in deinem Palaten Abo auch schon drin, also auch da gibt es ja Workouts ohne Fahrrad, also du kannst irgendwie Gewichtetraining machen oder irgendwie so Squats oder wie heißt das, Burpees und so, dafür brauchst du dann kein Apple Plus mehr unbedingt. Ich weiß nicht so richtig, wo da die perfekte Nische ist, also für Leute, die sich kein Palaten leisten wollen vielleicht, aber trotzdem so ein bisschen Instructions machen, ich finde es ein bisschen Underwhelming, das Produkt halte ich nicht. Ich meine, alles was Subscription Revenue bei Apple schafft, ist super wichtig, Apple hat es nicht geschafft, seinen Umsatz oder seine Gewinne deutlich zu steigern, was sie aber schaffen ist, dass die Struktur der Gewinne oder die Struktur der Umsätze sich ein bisschen ändert, also es immer mehr davon Recurring Revenue wird und nicht nur einmaliger Hardware Umsatz, was allein auch schon Erfolg ist und was den Börsenkurs treibt. Das heißt, von daher war es abzusehen, dass sie ein Fitnessprodukt machen, das war relativ klar. Da stand übrigens in meinen Show Notes von, also meinem persönlichen, von meinem Spickzettel, letztes Mal, aber da wir die Folge so ein bisschen frühzeitig nach 90 Minuten abgebrochen haben, kamen wir darauf nicht mehr, das hat mich dann ein bisschen geärgert, als ich die Keynote oder die News über die Keynote gehört habe, dass sie Fitness machen. Ich hätte nämlich tatsächlich vermutet, dass sie irgendwas in der Kategorie Fitness rausbringen, ich glaube, es waren aber auch schon Gerüchte draußen vorher. Und die Frage ist eher, ob die nicht irgendwann ein Peloton dazu kaufen, das wäre schon, glaube ich, ein guter Match. Peloton ist natürlich sehr, sehr ambitioniert bewertet und also teuer, aber in absoluten Zahlen ist es mit 25 Milliarden dann auch wieder sehr erschwinglich für Apple. Also ich sehe es nicht als Konkurrenten, solange Apple die Hardware dazu nicht hat, sehe ich das als keinen echten Konkurrenten zu Peloton. Peloton hat zwei Bikes, jetzt zwei Treadmills, also Laufbänder, wird vielleicht ein Rudergerät rausbringen. Deutlich mehr Value Proposition als, natürlich auch teurer, aber also der Preispunkt ist bei Apple natürlich viel, viel günstiger, aber das ist ja das Letzte, was den typischen Apple Kunden interessiert.

Ja, ich könnte mir vorstellen, dass sie das kaufen oder dass sie irgendeinen anderen kaufen, der ein ähnliches cooles Produkt hat. Es gab ja jetzt auch irgendwie die Nachrichten, dass so ein Spiegel irgendwie eine große Investition bekommen hat.

The Mirror? Der wurde gekauft von Lululemon sogar oder verkauft an Lululemon.

Ja genau, aber es gab noch so ein Ding, das heißt irgendwie Tonal oder so. Da ist Amazon irgendwie, Steph Curry, so ein Basketballspieler und so sind da reingegangen und die haben da irgendwie.

Hast du mir gerade mansplained, wer Steph Curry ist? Wirklich?

Gut, du bist der Typ, der mit Chinos gerne Tennis spielen würde. Also keine Ahnung, was du weißt und was du nicht weißt. Am Ende, wir haben uns bis auf diese paar Telefonate noch nicht wirklich kennengelernt.

Ja, und wie viele Sachen habe ich schon nicht gewusst?

Ja gut, dass du ein Klugscheißer bist, das weiß ich. Jetzt erkläre ich dir nichts mehr. Erklär du mir doch mal bitte, wie es dazu kommen konnte, dass du am Dienstag oder Mittwoch noch nichts über Swift erzählen durftest und dann auf einmal so besserwisserig meintest, so jetzt darf ich mich dazu äußern, warum ich gestern nichts sagen durfte und dann, 450 Millionen oder was war das?

Ja, im Gegensatz zu bei dir, also wenn du dich oberflächlich äußerst, heißt das ja, dass du mit Halbwissen versuchst zu glänzen. Wenn ich mich generisch äußere zu einem Thema, dann heißt das in der Regel, dass ich nicht zu wenig, sondern zu viel darüber weiß. Und deswegen habe ich letztes Mal, als es schon mal darum ging, was für Peloton echte Konkurrenten sein könnten, gemeint, dass eventuell Brands, die schon die Audience haben, also die Nutzer schon auf ihrer Plattform haben, wenn die Hardware bauen würden, dann könnte, also wenn die ihre eigenen Training-Bikes bauen würden, dann könnte das eventuell ein Problem sein. Ich habe damals mit Absicht Strava als Beispiel genannt, das ist so eine Running-Cycling-App mit über 50 Millionen Nutzern. Und aber in dem Segment, also die direkten Konkurrenten zu Peloton, wenn man das überhaupt in ein Feld packen will, sind tatsächlich Swift, TechX, The Sufferfest und Kinomap am ehesten. Das sind alles Apps, die man an seinen bestehenden Heimtrainer anschließen kann. Dann kann man gegen andere Fahrer entweder in einer so Real-Life-Umgebung oder einer komplett virtuellen Umgebung, also wie bei Mario Kart, mit denen so Radrennen fahren. Und einer der Player, nämlich Swift mit Z vorne, hat tatsächlich 450 Millionen Investment von KKA und anderen bekommen letzte Woche. Und darüber konnte ich eben nicht reden, weil ich eventuell Teil des Prozesses war und mir das angeschaut habe. Genau, das Investment kommt aus dem NGT Fund 2 von KKA, also der Next Generation Tech, also ein Late-Stage-Growth-Fund, kein klassischer PI-Fund. Und bewertet Swift offenbar, die Bewertung ist nicht öffentlich geworden und wenn ich sie wüsste, dann könnte ich jetzt nicht sagen, aber da bei 450 Millionen reingeflossen sind, kann man wahrscheinlich davon ausgehen, dass es jetzt ein Unicorn ist damit. Und das, was ich jetzt sage, sind weiterhin die Informationen, die jetzt über TechCrunch etc. öffentlich geworden sind. Swift hat über drei Millionen Nutzer, schätzt TechCrunch, die schon wahrscheinlich die ambitioniertesten, passioniertesten Cyclists, Fahrradfahrer der Welt sind. Also wer einen Heimtrainer hat und wer den digitalisieren will, der benutzt eine dieser vier Apps, Swift, TechX, Sufferfest oder Kinomap. Ich würde sagen, nach SimilarWeb-Zahlen, wenn man das sich von außen anschaut, ist Swift der größte von denen. Und was TechCrunch auch schon rausgefunden hat oder was jetzt auch public geworden ist, ist, dass Swift offenbar ein eigenes Bike baut. Also eigene Hardware baut, was für die Industrie sozusagen aus zweierlei Hinsicht spannend ist. Also a, kann man sich vom Produkt ein bisschen differenzieren und b, verschwindet die Restriktion, dass man die Software nur an Menschen verkaufen kann, die schon einen Heimtrainer haben. Man kann eben das perfekte Heimtraining-Gerät selber bauen. Wie perfekt das ist, kann ich nicht sagen. Aber ich konnte es schon sehen.

Ich war mal wieder überrascht, wie tief du doch in manchen Themen drin bist. Weil ich hatte letzte Woche noch gedacht, wir reden so ein bisschen darüber und du hast dich mit Paliton auseinandergesetzt, weil du irgendwie die Aktie spannend fandest oder sowas. Ja, das…

Also ich finde Paliton spannend. Ich halte die Aktie auch und dadurch, dass sie sich so dynamisch bewegt hat, ist es auch ein relevanter Anteil im Depot geworden. Aber ja, tatsächlich. Und ich rechne auch damit, dass andere, also auch das ist jetzt kein Insiderwissen, sondern aus der Dynamik des Marktes würde ich damit rechnen, dass auch noch andere dieser Wettbewerber eventuell entweder, also mit Sicherheit denkt jeder von denen, ob alle das Geld dafür raisen können oder die Entwicklungsarbeit, das Talent dafür beschaffen können, um das selber zu bauen. Das ist die Frage. Auf jeden Fall würde ich die eher als Konkurrent zu Paliton sehen. Also ich mache mir in Anführungsstrichen mehr Sorgen über Swift aus einer Paliton-Perspektive als über Apple. Apple ist letztlich wahrscheinlich ein großartiger Exit-Kanal für Paliton.

Wir haben ja letzte Woche gesehen, dass die Leute vorspulen, wenn du den Disclaimer erklärst. Hast du dir schon überlegt, wie du den Disclaimer in 30 Sekunden wiedergeben kannst?

Ja, pass auf, viel besser. Ich habe gelernt bei einem anderen Podcast, dass man einfach verweisen kann auf den Disclaimer, so wie ich das auch bisher gemacht habe. Das heißt, wir lesen den nicht mehr aus, es sei denn, wir machen mal eine wirklich sehr, sehr aktienlastige Folge, sondern man kann ihn einfach nachlesen unter doppelgänger.io. Das steht alles drin. Und das Wichtige ist einfach nur, dass das keine Beratung hier ist und ihr niemals aufgrund des Gehörten Investmententscheidungen treffen sollt. Das war es schon. Das ist rechtlich anscheinend ausreichend.

Sehr gut. Dann lass doch mal über deine Lieblingsbank Softbank reden und erklär mir mal, was da jetzt mit diesen Grafikkarten-Chips-Firmen passiert ist.

Ja, Softbank hat eins seiner ältesten Investments, nämlich ARM, UK-based Chip-Hersteller, an Nvidia verhökert für 40 Milliarden. Nvidia baut sogenannte GPUs, also Graphical Processing Units müsste es heißen, die früher für Spiele-Grafikkarten im Rechner verwendet werden, heutzutage hauptsächlich für AI und Bitcoin-Mining. Deswegen hat sich die Nvidia-Aktie, weil beide dieser Gebiete stark auf dem Vormarsch sind, hat die Nvidia-Aktie selber auch sehr gut performt die letzten Jahre und sich vervielfacht. Und jetzt hat Nvidia ARM gekauft, die wie gesagt seit 2016 in der Hand von Softbank sind. ARM stellt eher so generalistische Prozessoren her, also die so typischerweise in IoT-Devices oder auch Handys drin sind, also so eine Mischung zwischen Embedded Computer und CPU, nach meinem Verständnis zumindest, bin jetzt auch kein Chip-Experte. Und das klingt natürlich spannend, wenn man denkt so, dass dieser 100 Millionen Vision Fund jetzt endlich mal 40 Prozent einlöst, beziehungsweise Softbank, 40 Milliarden wieder Verkaufserlös hat. Aber, also ich habe gesagt, vier Jahre halt Softbank ARM und die haben die selber gekauft für 32 Millionen. Jetzt denkt man, das sind immerhin 8 Milliarden Gewinn, aber durchgerechnet über vier Jahre entspricht das eigentlich sozusagen im internen Zinsfuß von nur 6 Prozent. Das ist letztlich keine so grandiose Rendite, wenn du überlegst, dass du dafür quasi einem Verrückten dein Geld geben musst und kriegst dann nur so viele Zinsen, wie du irgendwie bei einem guten Dividendentitel auch Dividende bekommst. Also das allein macht den Deal jetzt schon nicht fantastisch, dass sozusagen die IRR, wie man das Investment typischerweise bemisst, nur 6 Prozent hat, plus das natürlich noch die 2-Prozent-Management-Fee der Fundmanager, also der General Partner abgeht, danach ist es nochmal niedriger. Und jetzt darf man nicht vergessen, dass ja 62 Prozent des externen Gelds im Vision Fund von den Saudis oder Saudis und Katar oder was da noch drin ist, aber hauptsächlich von den Saudis geliehen ist, mit einem 7 Prozent Coupon, also einer 7 Prozent Verzinsung. Das verstehst du bestimmt auch, dass wenn ich mir für 7 Prozent Geld borge und damit 6 Prozent IRR erziele vor Zinsen, ist das ein positives oder negatives Geschäft?

Ja, das sollte man nicht zu oft machen.

Ja, genau. Also es ist ja nur ein Teil geleveragt, aber sozusagen die Zinsen auf den Schuldenanteil der Transaktion sind letztlich höher als die interne Rendite der Transaktion. Das heißt, dass das die Rendite des Equity-Bestandteils extrem senkt schon. Plus da ist jetzt in meiner Rechnung noch nicht die Management-Fee drin. Von Arm waren noch nur 25 Prozent im Vision Fund, die restlichen 75 waren in Softbank selber. Das Lustige ist, dass Softbank aber genauso überschuldet ist. Also Softbank als Konstrukt ist eigentlich so, die haben irgendwie eine anderthalbfache Debt-to-Equity-Ratio, das heißt, sie sind selber hochverschuldet mit dem Equity dieser verschuldeten Firmen, also mit dem Eigenkapital von Softbank, das wie gesagt größtenteils auch schon geborgt ist, wurde dieser Fund aufgelegt. Das heißt, das, was in dem Fund das Softbank-Equity ist, um andere Investoren hineinzuziehen, ist eigentlich auch aus einer nicht überschuldeten, aber hochverschuldeten Firma. Also geleveragt bis an den Scheitel, würde man sagen. Und man muss sich einfach vorstellen, dass allein die Zinsen für das Fremdkapital im Vision Fund drei Milliarden im Jahr verschlingen. Plus bei 100 Milliarden sind es noch zwei Milliarden Management-Fee, würde das Geld komplett deployed sein, aber 80 Prozent des Geldes sind schon ausgegeben, das heißt, das richtet man auszugehen. Das heißt, dieser Fund muss jedes Jahr fünf Milliarden Return, nur um die Kosten zu decken eigentlich. Und davon ist er im Moment weit entfernt. WeWork war ein komplettes Fiasko, Uber geht es durch die ganzen Lockdowns nicht großartig, also das sind die Investments, wo sie drin waren. Compass ist ein Immobiliengeschäft, da kommen wir später vielleicht nochmal zu, was auch gerade nicht super läuft, weil niemand gerade das Haus wechseln will. Oyo, diese Hotel-Brand, ist vielleicht nicht das nächste WeWork, aber auch kein Fund-Returner. DoorDash, ganz okay, versucht gerade an die Börse zu gehen. Brandless, das war so eine D2C-Marke, wo man hochwertige Produkte ohne Brand kaufen konnte, ist pleite gegangen, hat nicht funktioniert. Also ich sehe nicht, dass irgendjemand mit viel Geld aus diesem Fund zurückkommt. Wenn sie Glück haben, kriegen die Saudis ihre Zinsen, sozusagen das Fremdkapital zurück, aber auf das Eigenkapital sehen sie, glaube ich, keine vernünftige Rendite. Es sei dann, dass die Nestdeck-Wetten von Masayoshi-san noch alle durch die Decke gehen, weil die Börse weiter hoch geht. Es ist schon alles eher Harakiri oder Hasardeur als Calculated Risk-Taker, wenn ich das jetzt einordnen sollte.

Und meinst du, dass der auch groß in Snowflake investiert ist?

Schön wär's, dann wär besser dann. Also was man auch, also noch das letzte, apropos, dass er nur eine interne Rendite von 6% in einem Chip-Business geschafft hat, zeigt ja auch, dass die Company, also in der Zeit, wo sich der S&P 500 um 55% hochbewegt hat, zeigt ja auch, dass, also entweder wurde Arm missgemanagt oder komplett überzahlt bei der Einstiegstransaktion. Also in den letzten vier Jahren, über diese vier Jahre, wo alles wirklich gestiegen ist durch die Gelddruckerei der Notenbanken und die Nullzinspolitik, wenn du da nur 6% bei dem Risikoprofil erwirtschaft hast, dann ist es entweder Missmanagement oder er hat vorher komplett überzahlt. So, apropos überzahlt, Snowflake-IPO. Den Background gab's im letzten Podcast, wie den Background auch zu den anderen Themen, die wir jetzt schon besprochen haben.

Hättest du das so erwartet? Also wir haben ja schon über Snowflake irgendwie letzte Woche gesprochen, dass das so ein ganz schön hoher Start ist und jetzt ist das ja irgendwie komplett abgegangen, oder?

Also letzte Woche haben wir, wenn ich mich richtig erinnere, gesagt, dass sie eine Viertelmilliarde Revenue machen und dass 20 Milliarden eine relativ sportliche Bewertung werden bei einem 80er Sales Malte Piltern. Das war der ursprüngliche IPO-Preis, also Snowflake sollte für 80 Milliarden an die Börse kommen. Das wären 20 Milliarden, das fanden wir schon sportlich. Das wurde dann auf 120 erhöht, was dann ziemlich genau 30 Milliarden entspricht, oder 33. Das heißt, sie sind mehr oder weniger über Nacht für 120 Milliarden an die Börse gekommen. Alle, die da vorher investiert haben, haben schon mal einen 50% Gewinn gemacht, vorm ersten Handelstag. Und dann haben sie am ersten Handelstag sozusagen zwischenzeitlich zwischen 200 und 280%, äh Entschuldigung, zwischen 100 und 180% nochmal Plus gemacht, also sich verdoppelt teilweise beinahe verdreifacht und waren auf dem Höhepunkt auf einer 90 Milliarden Bewertung. So oder so ist das das größte Tech-IPO aller Zeiten, also größer als Google, Facebook am ersten Handelstag, größer als Salesforce, alles, was bis dato rausgekommen ist. Und sozusagen an diesem Höhepunkt von 90 Milliarden hatten sie eine 340-fache Umsatzbewertung. Um das in Relationen zu packen, traditionelle langweilige DAX-Aktien werden in der Regel mit dem 10- bis 15-fachen des Gewinns bewertet. Die wachsen natürlich auch langsamer, aber Snowflake wird im Moment mit dem 300-fachen des Umsatzes bewertet, obwohl sie noch keinen Gewinn machen. Also, dass die Gewinn machen werden, ist absehbar, das würde ich gar nicht in Frage stellen, aber 300-mal Umsatz ist wirklich eine neue Liga. Ich habe in meinem Tweet gesagt, 40-mal Umsatz ist so ein bisschen the new normal, also ein Shopify liegt zum Beispiel zwischen 40 und 50-mal Umsatz und wir wissen, die haben sich verdoppelt letztes Jahr. Also wachsen sehr dynamisch, irgendwie sind nah an der Profitabilität. Das heißt, diese mit 40, 50 Prozent bewertet und das ist eigentlich schon sehr ambitioniert. So, ein Zoom, die mit über 300 Prozent wachsen, also sich fast vervierfachen oder knapp unter 300 Prozent schon, aber sozusagen wirklich absurd schnell wachsen, ist mit 80, 90-mal dem Umsatz bewertet. Und jetzt kommt ein Snowflake, was nicht so schnell wächst, also in Anführungsstrichen nur 150 Prozent und kriegt am ersten Tag eine Bewertung von 300-mal dem Umsatz. Das ist wirklich schwer zu verstehen und wirklich absurd. Das zeigt, also einerseits zeigt das wieder die Schwäche dieses klassischen IPO-Prozesses, das hatten wir in der vorvorletzten Episode, glaube ich, drüber geredet, über IPOs, Direct Listings und Specs, weil die haben jetzt irgendwie 3 Milliarden eingenommen an der Börse, obwohl sie 6 Milliarden hätten einnehmen können, weil der Kurs am ersten Tag sich mehr als verdoppelt hat. Und die Gewinner dabei sind immer die Investmentbank oder der Underwriter, der den IPO gemacht hat, weil die den Green Show, also sofort den Gewinn aus dem Green Show, also eine Aktienreserve, die sie sich selber einräumen, am ersten Handelstag machen können. Definitiv ein Gewinner ist Warren Buffett's Berkshire Hathaway, die da rein investiert haben, zu dem wahrscheinlich noch zu dem unter 20 Milliarden Preis. Ebenso Salesforce, die kurz vor dem Börsengang noch investiert haben, zu deutlich unter 20 Milliarden und natürlich alle Bestandsinvestoren. Und nur um das in die Perspektive zu tun, der Inkubator, der Snowflake mal gegründet hat, Sutterhill Ventures, die haben umgerechnet 17 Cent pro Anteil bezahlt für die Aktie, die jetzt bei, ich glaube, ungefähr 250 Dollar steht. Das heißt, die haben mit diesem einen Investment 12,5 Milliarden Profit gemacht. Also ein bisschen vereinfacht, ich habe jetzt nicht die sozusagen das Pro Rata, was sie danach vielleicht noch gezahlt haben, mit reingerechnet, aber insgesamt werden sie gut über 10 Milliarden Profit gemacht haben, dadurch, dass sie die ersten waren, die daran geglaubt haben. Redpoint, ein bekannter VC, hat ungefähr 5 Milliarden gemacht für unter 1 Dollar investiert. Sequoia hat wahrscheinlich 5 Milliarden aus dem Deal mitgenommen. Also wer da früh drin war, wirklich, also für jeden der VC war das eigentlich schon ein Fundreturner, müsste es gewesen sein, weil die einfach so brutal gewachsen sind in der Bewertung. Und es zeigt, also es macht mir auch durchaus Angst und zeigt, also wie gesagt, 40 Mal Umsatz, 80 Mal Umsatz, das kann man sich irgendwie schön rechnen, wenn die Unternehmen sich verdoppelt, dann kann man sagen, wenn die sich jedes Jahr verdoppeln, dann sind die, ich muss mal meine Finger nehmen, 2, 4, 8, 16, 32, 64, 128, 256, 512.000. Also wenn du 10 Jahre dich verdoppeln würdest, was keiner wahrscheinlich bisher nach meinem Wissen geschafft hat, dann hast du den Umsatz vertausendfach theoretisch. Also dann kommst du irgendwann in eine Region, wo du wieder auf ein normales Earnings Multiple kommst, aber bei 300 Mal Umsatz ist es wirklich schwer, sich auszurechnen, wie das jemals funktionieren soll. Und das ist irgendwie rational nicht mehr zu erklären.

Und glaubst du, dass Warren Buffett da jetzt noch weiter drin ist oder hat der jetzt schon wieder alles verkauft?

Also nach allem, was man über Warren Buffett weiß, würde der die längst verkaufen. Andererseits, der Markt hat halt so viel Momentum, die Leute kaufen alles. Ich würde nicht mal sagen, das kann nicht so weitergehen. Auch wenn es irre ist, aber kann sein, dass sie übermorgen, wenn es, da steht halt Software Cloud SaaS dran, das ist genug Recherche für manche Leute, um da weiter Geld reinzustecken. Kann auch sein, dass sie noch auf 100 Milliarden Bewertung steigen. Who knows. Aber von den Softwareunternehmen ist es denktiv das sportlich Bewerteste, was man gerade sieht.

Vor allem checkt halt keiner, was die machen. Also keiner von den Leuten, die jetzt die Aktie kaufen, checkt, was die machen. Bei Shopify oder auch bei Zoom haben sie wenigstens noch Berührungspunkte. Und man könnte irgendwie so annehmen, okay, ich baue mir jetzt einen eigenen Shop oder ich telefoniere irgendwie vier bis acht Stunden mit dem Ding am Tag in meinen ganzen Meetings. Aber ja, das ist echt schon Wahnsinn. Also ich bin gespannt. Ich hätte das nie gedacht. Ich habe das Produkt genutzt vor ein paar Jahren. Ich hätte nie gedacht, dass das irgendwie eine Firma wird, die so gefeiert wird. Aber es sind wohl die richtigen Buzzwords drin.

Ja, ich meine, also zur Verteidigung. Der Markt für Data Warehouse in der Cloud ist ohne Frage riesig. Und es wird vielleicht eine Art Standardprodukt. Also die Leute sagen, es wird das nächste Salesforce oder das nächste Microsoft. So weit würde ich nicht gehen. Aber es wird mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ein Standardprodukt. Und das wird bestimmt noch dreistellig wachsen, auch zwei, drei Jahre. Und es wird so ein bisschen Standard werden, dass du dein Data Warehouse, glaube ich, in der Cloud hast. Gerade auch für Work from Home und so hat es gewisse Vorteile, wenn du international arbeitest, denke ich. Und weil die Daten halt gut vorbereitet werden, weil du so fast ein bisschen Netzwerkeffekte hast, weil du nutzen kannst, was andere vor dir schon gemacht haben und so weiter. Aber das ist alles rechtfertigt trotzdem nicht. Die Bewertung ist absurd.

Daneben kommt ja Open Door irgendwie relativ günstig rüber. Ich habe dich ja letzte Woche gefragt, warum Schemeth Mr. Spex ist. Und zack, direkt zwei, drei Tage danach announcet er, dass er jetzt Open Door mit Merger an die Börse bringt.

Genau. IPO A ist, glaube ich, Virgin Galactic geworden. Der ist schon durch. Also der hat schon so einen Reverse Merger gemacht und damit Virgin Galactic an die Börse gebracht. Und jetzt ist der IPO B, hat mit Open Door gematcht. Das ist ein sogenanntes iBuyer-Modell. Also ein Instant Buyer für Real Estate. Das ist ein Kaufangebot für dein Haus. Und Open Door versucht das dann so ein bisschen zu renovieren, besser darzustellen und zu verkaufen. Also nicht wie ein Makler, sondern sie nehmen das aufs eigene Balance Sheet, versuchen es aber so schnell wie möglich. Das schaffen sie in der Regel in unter 60 Tagen wieder zu flippen, also am Immobilienmarkt auch wieder zu verkaufen. Real Estate oder Immobilienwirtschaft ist, ich glaube, einer der größten, wenn nicht der größte Sektor überhaupt. Das heißt sozusagen der Addressable Market ist unvorstellbar groß. Deswegen sind Immobilienwetten immer spannend per se, weil wenn das der Standard wird, könnte es halt riesig werden. Gleichzeitig gibt es halt auch nicht den einen Immobilienmarkt, sondern jede Stadt ist ein eigener Immobilienmarkt, wenn man so will.

Genau. Wo der halt auch was wesentlich günstigeres kaufen konnte. Und ja, in Amerika hört man öfters, dass man mal so eine Immobilie schnell flippen kann. Das hört man ja bei uns eigentlich nicht so oft, auch wenn unsere Preise hier irgendwie immer nach oben gehen aktuell. Aber die Amerikaner haben irgendwie nochmal so ein anderes Empfinden zu Immobilien, Eigentum und vor allem Kaufen und Verkaufen relativ schnell. Wahrscheinlich so wie bei den Autos.

Einfach gesagt. Und das andere ist, in Deutschland hast du Nebenkosten des Erwerbs, also Grunderwerbsteuer und irgendwie anderthalb Prozent Notarkosten. Deswegen ist dir das Modell deutlich nicht so attraktiv in Deutschland, weil du musst quasi noch sechseinhalb bis acht Prozent mehr Marge irgendwo hernehmen, damit es überhaupt funktioniert. Ich glaube, die Nebenkosten, also die Grunderwerbsnebenkosten, wie es heißt, sind in den USA deutlich kleiner als in Deutschland. Also jedes Mal, wenn hier Grund und ein Haus den Besitzer wechselt, musst du mindestens fünf Prozent Grunderwerbsteuer zahlen und anderthalb Prozent Notargebühr. Das heißt, das schnelle Flippen ist hier weit weniger opportun in Deutschland. Aber mal zu Opendoor. Die wurden ungefähr mit fünf Milliarden bewertet durch diesen Reverse-Merger. Das ist auch ungefähr genau den Umsatz, den sie gerade machen, nämlich 4,7 Milliarden US-Dollar.

Den sie letztes Jahr gemacht haben.

Genau, genau. Guter Punkt. Den haben sie gemacht, indem sie 18.000 Häuser geflippt haben. Und dabei haben sie 327 Millionen Dollar verloren. Da würde ich jetzt schon sagen, und das ist keine Software-Company oder so, du kannst jetzt nicht sagen, die haben jetzt hier Software für eine halbe Milliarde gebaut, die sie später verkaufen können oder so, sondern das ist einfach operativer Verlust. 327 Millionen. Und ein Haus mit 20.000 Euro Verlust pro Haus verkaufen, das kriege ich als der schlechteste Immobilienmakler der Welt auch noch ganz gut hin, würde ich behaupten. Also das ist jetzt noch keine großartige Leistung. Wenn man 20.000 Dollar verlieren kann an jedem Deal, dann das auf fünf Milliarden Revenue aufzubillen, wahrscheinlich möglich. Dazu muss man sagen, SimilarWeb zeigt, also dieses Outside-In-Analyse oder Tool, was wir letztes Mal besprochen haben, zeigt, dass der Traffic diesen Juni 40% unterm Feuer war. Also das Geschäft muss eigentlich deutlich schlechter laufen als vorher. Obwohl es vermaßt sagt, es gibt ganz viele Tailwinds, Null-Cents-Politik, Work-From-Home, viele Leute wollen den Wohnort wechseln. Das zeigt sich alles nicht in den von außen einsehbaren Zahlen, würde ich calling bullshit on this.

Ja und hier Open Door hat doch auch noch irgendwie 600 Leute wegen Covid irgendwie rausgeworfen oder nicht?

Genau, das war im März glaube ich oder auch Juni, ein Drittel der Leute rausgeschmissen. Das spricht auch nicht für florierende Geschäftsentwicklung.

Aber der Cem Mertz, der ist so sympathisch, der hat doch schon immer so gute Wetten gehabt. Der hat früher gesagt, man soll Bitcoin kaufen. 2015 als Galloway noch meinte, Amazon wird sich halbieren, meinte er hier Amazon ist das Ding. 2016 meinte er im Gegensatz zu dir, dass Tesla abgehen würde. Der ist doch eigentlich immer, der liegt doch eigentlich immer richtig. Also wäre das jetzt nicht eine super Starteraktie für mich hier mit Open Door?

Findest du, der liegt immer richtig?

Der ist auf jeden Fall charismatisch und scheint irgendwie viel Zeit damit verbringen, die Sachen zu analysieren. Oder will er einfach nur an den Retail-Investoren jetzt irgendwie fett Kohle machen?

Ich glaube, der nutzt perfekt, also er ist zweifelsohne charismatisch, zweifelsohne super smart auch. Aber, also A glaube ich, dass er so ein bisschen wahrscheinlich bewusst den sogenannten Halo-Effekt nutzt. Also sozusagen die Kompetenz in einer Region auf andere Regionen überträgt. Oder sozusagen versucht, den Eindruck zu erwecken, in anderen Regionen kompetent oder einflussreich zu sein. Aber wie gesagt, ist mit Sicherheit extrem smart. Aber ich glaube, dass er schon auch viel Hybris in sich trägt. Also Beispiel, der kommt ja von Facebook. Also er hat bei vielen Tech-Unternehmen gearbeitet, aber unter anderem einer der ersten Mitarbeiter Facebook. Dadurch ist er auch Milliardär mit 34 geworden, weil er quasi Founding-Shares oder sehr frühe Shares gehabt hat. Und du hast ja gesehen, dass der in der Social Dilemma-Folge auftritt und sagt, wie schlimm dieser Algorithmus ist, was sie da für ein Monster kreiert haben. Zwei Wochen später hat er wieder gesagt, Facebook is a company that is good at heart und ganz toll. Peter Thiel ist einer seiner besten Kumpels und Investor. Der ist Investor in seinem Fund. Er hat mal eine Phase gehabt, also Schamass, wo er aufgetreten ist und gesagt hat, es ist ganz schlimm, wie wenig Frauen wir. Also er hat so eine Studie entweder herausgegeben oder gelesen, die herausfindet, dass irgendwie nur 5% der VCs Frauen sind. Und gesagt, wir haben den Warning Call, wie man das nennt, verpasst und das müssen wir ganz dringend ändern. Gleichzeitig ist er auch Host oder Teilnehmer einer Poking-Runde von den 10 weißesten Dudes, die es gibt im Valley. Also von dem, was du jetzt mal erwähnt hast, dem All-In-Podcast, wo Jason Kellecanis, David Sachs, Dave Goldberg und andere Leute aus dem Valley, die meiner Meinung nach alle weiß sind und männlich, zusammen Poker spielen. Das Netzwerk ist, was dafür sorgt, um diese Situation zu manifestieren. Dann hat er gesagt, diese Specs macht er oder davor hat er eine Phase gehabt, da hat er sich darüber aufgeregt, dass die Valuations der Companies alle so hoch gehen und dass das nur so ist, weil die Fundmanager ja alle 2% Management-Fee bekommen. Hat natürlich jeder VC ein Interesse daran, dass die verwalteten Vermögen so hoch wie möglich sind, weil wenn man einen 5-Milliarden-Fond macht mit 2% Management-Fee, mehr Spaß zu verwalten als einen 50-Millionen-Fund. Das hat er angeprangert und dann hat er gesagt, der IPO-Prozess ist broken, er will Specs machen. Die Investment-Banks betrügen uns, deswegen müssen wir Specs machen, um den Finanzmarkt zu demokratisieren. Und an dieser Transaktion, wo ich behaupten würde, er hat eine relativ beschissene Company an die Börse gebracht, hat er und sein Partner Ian Osborne, mit dem er zusammen dieses Hedusophia Social Capital Vehicle hat, 60 Millionen in Founding-Shares bekommen. Und sozusagen das ist seine Fee, also letztlich hat er einfach nur der Investment-Bank ihren Share abgenommen und gibt sich selber dafür 60 Millionen Dollar in Shares. Und jetzt könntest du sagen, der ist ja auch Shareman dieser Company, die er an die Börse gebracht hat, etc. Aber der hat ja 3 solcher Specs und der wird nicht irgendwie, also der wird nicht die gleiche Zeit bei Virgin Galactic, Opendoor und noch 4 anderen verbringen und noch nebenbei seinen Fonds managen. Und weil er nur noch ein Vehikel übrig hat, also er hatte diese IPO ABC, diese 3 Vehikel gegründet und weil das so erfolgreich läuft, hat er gleich schon die nächsten 3, nämlich wahrscheinlich IPO D, I und F, für die plant er jetzt auch Börsengänge. Das heißt, er schafft schon weiter Vorratsgesellschaften mit einer Ausstattung von jeweils 350, 650 Millionen und einmal einer Milliarde, um weitere dieser Börsengänge zu machen. Und ich glaube, das ultimative Zeichen, an dem wir sehen werden, ob der Markt im kompletten Exzess ist, also das ist er eh, aber die Frage ist, ob irgendjemand sich trauen wird, Palantir mit einem Spec. Jetzt public zu nehmen, weil Palantir wird das normale IPO, das haben wir irgendwie vor 3, 4 Folgen mal schlecht geredet, wo ich meinte, es ist die absolute Shitshow und wirklich keinen Pfennig, eigentlich keinen Pfennig wert, aber sicher nicht 23 Milliarden wert. Und mit den 23 Milliarden, die Palantir sucht, realistisch sind es wahrscheinlich eher 12 bis 15, die sie bekommen können, wäre zumindest der Spec von Bill Eggman, dem berühmten Hedgefundmanager, oder auch ein paar der anderen größeren Specs groß genug, um theoretisch Palantir an die Börse zu nehmen. Bill Eggman will wahrscheinlich lieber Airbnb oder DoorDash, die auch so in der Region 20 Milliarden sein sollten, an die Börse nehmen, aber wenn er das nicht schafft, ist die Frage, ob irgendjemand sich dazu herablässt, die Shitshow, die Palantir ist, mit einem Spec an die Börse zu bringen. Was man nicht vergessen darf, ist, dass dieser indirekte IPO umgeht ein Großteil der Aktionärschutzregulierung, also dieses S1-Filing, dass du diesen Röntgenbericht oder MRT-Bericht deiner Firma einmal über hunderte von Seiten oder Dutzende von Seiten online bringen musst, wo du das Revenue, die Churn und so weiter, alles sehr genau, also quasi dein Verkaufsprospekt für deine Firma, das kannst du alles umgehen, wenn du so ein Spec machst. Also du wirst einfach an die Börse gekauft, mehr oder weniger, du musst niemanden mehr beweisen oder dich durchleuchten lassen, wie toll die Firma ist, sondern du musst nur es schaffen, dass der Spec-Sponsor oder sozusagen die Galleonsfigur hinter dem Spec, also der Special-Purpose-Acquisition-Company, dass die ihre Investoren überzeugen kann, den Müll zu kaufen. Dann hast du es geschafft. So kannst du absoluten Dreck an die Börse bringen und in der Vergangenheit haben Specs den Markt auch immer nicht ausperformen können, das heißt, sie sind im Schnitt schlechter gelaufen als der Durchschnittsmarkt und es wäre auch unwahrscheinlich, dass ausgerechnet was durch so einen unregulierten Umweg an die Börse kommt, dann die besseren Companies werden. Das hielte ich für sehr überraschend. Bin gespannt, wie viel Schrott wir über diese Vehikel noch an die Börse kommen sehen.

Ich könnte mir jetzt vorstellen, dass Schemeth, also ich wusste nicht, dass der irgendwie Kumpel von Peter Thiel ist, aber dass der vielleicht jetzt einfach alle Startups, die von der Paypal-Mafia gegründet worden sind und jetzt noch nicht an der Börse sind, dass er die einfach hintereinander jetzt mit den Specs macht, weil Open Door ist ja auch von einem ehemaligen Paypal-Manager oder Executive gegründet worden.

Genau und Peter Thiel ist ja einer der ersten Investoren in Facebook, also klar kennen die sich und wie gesagt ist Investor in dem Fund von Schemeth, soweit ich weiß.

Hast du eine Idee, was Nummer 3, 4, 5 wird?

Man kann so ein bisschen von der Größe, also wie gesagt, die sind 350 Millionen, 650 Millionen und eine Milliarde groß und ein Spec kann in der Regel das 4- bis 5-fache dieser Summe dann aufkaufen. Also sie fügen ihr, dieses Kapital fügen sie der Firma hinzu, sodass die dann ein bisschen Liquidität hat und durch den Reverse-Merger und ein sogenanntes Pipe, das ist ein Vehikel, das ein Private Investment in Public Markets, also sie können sich noch so privates Geld dazu beschaffen und dann kann man in der Regel das 4- bis 5-fache übernehmen und dann kannst du dir die Firmen aussuchen, die da reinpassen. Deswegen der größte Fund ist ja der von Bill Ackman, der ist 4 Milliarden groß, das heißt der könnte eben bis zu 20 Milliarden an die Börse saugen und das würde halt reichen für ein Airbnb in Dordesch und auf jeden Fall ein Palantir.

Spannend, spannend, spannend, spannend. Magst du nochmal kurz die News checken? Ist in Amerika schon irgendwas passiert, was wir vielleicht noch wissen müssen?

Mache ich gleich mal. Also was ich noch sagen wollte ist, natürlich werden die jetzt, die werden alles an die Börse bringen, was irgendwie Tech-Software-SaaS-Subscription heißt, weil bei denen Bewertung, das ist halt eigentlich eine once in a lifetime opportunity, ne? Also wie, noch besser, also du wärst dumm, wenn du eine Firma jetzt nicht an die Börse bringst. Also, ne Reuters hat vor 7 Stunden das letzte, ah doch, hier ein Richter hat die Order, die WeChat aus dem App-Store verbannt, zurückgenommen erstmal. Das ist schon mal gut. NPA berichtet das auch. Also für WeChat wäre das wirklich schlimm, wenn das aus dem Store komplett geblockt wird. Aber man muss dazu sagen, die Leute können das auf dem Handy erstmal behalten, sie bekommen nur keine Updates mehr und sie können keine Neuinstallationen machen. Genau. Ne, noch gibt's nichts Neues.

Sehr gut, dann würde ich vorschlagen, wir beenden unseren Podcast und sprechen nächste Woche Sonntag wieder.

Bist du schon durch mit allem? Das ging ja schnell.

Ja, also für alle, die jetzt noch am Joggen sind, ihr könnt jetzt langsam wieder nach Hause laufen.

Alles klar.

Bis dann.

Mach's gut, tschau tschau.