Doppelgänger Folge #15 vom 11. Oktober 2020

Apple iPhone 12 Event | Telegram | Clover Health SPAC | Affirm IPO | goPuff | Twilio + Segment

Philipp & Pip spekulieren über das nächste Apple Event und warum Apple auch noch Telegram regulieren möchte. An der IPO-Front drängt nicht nur Affirm an die Börse, sondern Chamaths 3. SPAC $IPOC will auch Clover Health heiraten. Weitere Neuigkeiten gibt es aus dem Delivery Business: GoPuff (Gorillas Role Model) und Instacart besorgen sich neues Geld um gegen Uber und Doordash Marktanteile zu gewinnen. Außerdem macht Twilio mit Segment eine schlaue vertikale Integration.

Kapitelmarken:

00:01:35 Peloton Aktie

00:08:28 Wandelanleihe / Convertible Loans

00:17:30 iPhone 12 Event

00:29:01 Telegram und Apple

00:38:20 Chamaths SPAC IPO Clover Health

00:48:12 goPuff & Gorillas

00:59:20 Affirm IPO

01:04:11 Zalando als Indikator für Q3

01:07:04 Twilio + Segment

01:11:46 Beratung für kleines E-Commerce Unternehmen

Quellen/Links:

https://www.macrumors.com/2020/10/10/top-stories-october-iphone-12-event/

https://cdn.cloverhealth.com/filer_public/ef/6c/ef6c92de-6fec-4801-9f10-e24e3839bf1d/combined_deck_full.pdf

https://www.cnbc.com/video/2020/10/06/chamath-palihapitiya-on-why-hes-taking-clover-health-public-through-a-spac.html

Vielen Dank Peter Arens von Geniale Weine für den Wein: FRIES, 2019, Vom Schiefer Riesling, Feinherb https://twitter.com/gloeckler/status/1315046442432688128

Danke für die Fragen: Maximilian Meyer https://www.linkedin.com/in/maximilian-meyer-45a14b113/ Jörg Meyer https://www.linkedin.com/in/joergmeyer33/

Danke fürs Teilen:

Steffen: Mit das Beste am Montagmorgen: der @Doppelgaengerio Podcast mit @pip_net und @gloeckler oder wie man auch sagen könnte: mit den digitalen Nachfolgern von diesen beiden Typen😃Vielen Dank auf alle Fälle für den kurzweiligen Podcast mit super Insights! https://twitter.com/steffenhd/status/1313123779485339648

Thomas Diehl: Lausche Euch gerade während der Gärkontrolle im Weinkeller. 🍇🍷✌🏻 https://twitter.com/thmsdhl/status/1313185387343491074

Hanno Schmidt: Marketingstrategie und Onlinewerbung. Foku: Der junge Doppelgänger Tech Talk Podcast von Philipp Kloeckner und Philipp Gloeckler gehört zu meinen Lieblings-Podcasts. Superinformativer Talk über Themen aus der Digital-Blase - mit leicht versnobbter Attitüde vorgetragen. Macht enorm viel Spaß! Eine Ergänzung zur letzten Folge: Ein Leser hatte die Idee, teuren Traffic auf LinkedIn einzukaufen und dann auf Facebook wieder anzusprechen. Philipp Kloeckner hat die Idee meines Erachtens nicht ganz korrekt bewertet. Dazu muss man wissen: Ich kann LinkedIn-Nutzer auf Facebook wieder ansprechen, wenn ich sie auf eigenem Terrain über den Facebook-Pixel wiedererkenne. (Oder - so wie von Philipp Kloeckner angedeutet - indem ich E-Mails einsammle und wieder hochlade, was aber vielviel teurer und datenschutzproblematischer ist, als die Verpixelung.) Exekution sähe also so aus: Eine klickstarke Ad auf LinkedIn mit dem Ziel Website-Traffic. Über UTM-Parameter nachvollziehbar machen, dass jemand über diese LinkedIn-Kampagne kam. Genau diese Zielgruppe dann auf Facebook mit ausdauerndem, kostengünstigem Retargeting versorgen, die den Nutzer dann zur Conversion führt. Darauf zielte meines Erachtens die Frage des Nutzers ab. Das ist auf jeden Fall schlau. https://www.linkedin.com/posts/hanno-schmidt_der-junge-doppelg%C3%A4nger-tech-talk-podcast-activity-6718881748073230336-GsY6

Marco Alberti: Vielen Dank Philipp Kloeckner für die Erklärungen im neuen Doppelgänger Tech Talk Podcast zum Targeting im #onlinemarketing im #B2B - macht absolut Sinn, die Lookalike-Audience vorsichtig zu betrachten, wenn Facebook zB die Eigenschaften wie Aufenthaltsort etc. Und nicht Job-Titel als Grundlage der Berechnung nimmt. (PS: Die „Knallköppe“ waren eher auf Philipp Gloeckler bezogen 😂) Auch der Rest der Episode ist absolut hörenswert, vor allem auf #Spotify https://www.linkedin.com/posts/activity-6718881039466409984-ma1y

Doppelgänger Tech Talk Podcast

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Prost Herr Glöckler, Moment falsch, ich habe einmal den Namen richtig ausgesprochen und dann aber so verhaspelt. Prost Herr Glöckler, wie war Ihre Woche?
Prost Pip, wir haben uns letzte Woche tatsächlich gesehen, das erste Mal nach 14 Folgen, war ein bisschen strange.
Ja seit zwei Jahren oder so bestimmt, ne fast? Genau, du durftest uns live und in Farbe sehen. Vielen Dank nochmal, dass du mich vom Zug abgeholt hast. Mir ist dann übrigens später aufgefallen, dass dieses Zweit unter dem Regenschirm gehen doch nicht so schlau ist, weil alles was der Regenschirm oben abhält, fließt dann ja an der Seite runter und das habe ich dann alles auf meine rechte Schulter bekommen. Deswegen war ich auch so schön nass.
Ja gut, weil du warst ja nicht nur wegen mir da, sondern auch weil du einen OMR Podcast gegeben hast. Ich habe mich gefragt, ob ich dir nicht genug Redezeit in den letzten Folgen gegeben habe.
Das definitiv, aber ja ich war mal wieder für einen deutlich kürzeren Podcast zu Gast bei unserem gemeinsamen Freund Philipp Westermeier. Der müsste so Ende nächster Woche schätze ich mal, plus minus vier Tage rauskommen. Bin gespannt.
Und was meinst du, wie viele Subscriber bekommen wir dann?
Es ist glaube ich das erste Mal seit dem Podcast machen, dass ich in einem dritten Podcast bin. Wäre spannend das mal zu sehen. Also toll wäre vierstellig. Bin gespannt, was der OMR Podcast zieht. Können wir dann ja mal sagen.
Generell musst du ja eine relativ gute Woche gehabt haben, weil ich habe ein Screenshot geschickt bekommen von dir, wo du dich wie so ein kleiner Junge gefreut hast, dass du mit deiner Paletten Aktie, die du immer in den Beschreibungen falsch geschrieben hast, wohlgemerkt, dass du damit ein bisschen Geld verdient hast.
Ja ein bisschen. Genau. Kann ich nicht richtig schreiben und mache selber keinen Sport und saß noch nie auf einem drauf. Aber die Aktie hat sich dieses Jahr vervierfacht. Ein bisschen mehr als vervierfacht sogar.
Also meine erste Frage. Von was hast du den Screenshot gemacht? Von deiner Banking App oder hast du da irgendwie so ein anderes Tool, was du nutzt?
Berechtigte Frage. Ne, das ist das Onvista Muster Depot, wo ich meinen Trade aber immer abbilde, weil das ist ein bisschen traurig, aber meine Hausbank hat kein so gutes Interface um mein Portfolio zu übersehen und dann die Auswertung auch zu bekommen. Außerdem ist der Einlog-Prozess offensichtlich sicherer, aber dafür auch ein bisschen komplizierter. Deswegen bilde ich jeden Trade nochmal in einem Muster Depot bei Onvista ab und da kann ich dann mobil auch viel schneller mal drauf zugreifen und sehen, wie ich heute stehe zum Beispiel.
Okay und weil du das über deine Hausbank gemacht hast, ist das eine Position, die du auch weiterhältst? Also du bist immer noch Bullish?
Ja, also sofern sich nichts grundlegend ändert, will ich Peloton eigentlich sehr sehr lange halten. Also ich versuche insgesamt mich zu zwingen, meine Position so lange wie möglich zu halten, weil das meiste Geld in Anführungsstrichen verloren habe ich bisher, indem ich Dinge zu früh verkauft habe.
Und dann meine letzte Frage zu der Nummer. Freust du dich jetzt oder ärgerst du dich, dass du nichts mehr gekauft hast?
Ja, wenn sich was vervierfacht in sechs Monaten, da ärgert man sich natürlich immer, dass man nicht mehr davon gekauft hat. Aber das gehört ja, also es gibt ja auch andere Sachen, die eh nicht gut gelaufen sind. Irgendwie Zoom oder so oder HelloFresh, die ich auch habe, sind eh nicht gut gelaufen. Deswegen ist es nicht so schlimm. Ärgern wäre, wäre vermessen sich jetzt darüber noch zu ärgern. Nee, eigentlich, warum ich das überhaupt nur gepostet habe, ist, weil es dieses lustige Meme gab von diesem etwas adipösen Kind. Das kann man auf Twitter vielleicht anschauen, dann versteht man es auch besser. Normalerweise poste ich ja jetzt nicht irgendwelche Auszüge aus meinem Portfolio. Aber weil das so gut zu diesem lustigen Meme gepasst hat, habe ich es dann ausnahmsweise mal gepostet.
Und fandest du das Meme jetzt witziger als das Meme, was du über mich gepostet hast?
Das war viel besser. Möchtest du das nochmal erklären, wie das aussah?
Ich erwarte immer noch die große Entschuldigung. Und ich wollte dich fragen, ob das jetzt, also wir haben ja so ein bisschen hin und her geschrieben, ob das jetzt wirklich wahr ist, dass du dir Doppelgänger tätowieren lässt, wenn wir 50.000 Abonnenten haben.
Du musst jetzt auch den Hintergrund erzählen. Also ich habe ein Bild gepostet mit der Unterschrift, ich habe mir alle erfolgreichen Startups von Philipp Glöckler tätowieren lassen. Und dann sieht man so einen leeren, blanken Unterarm mit dieser Tattoo-Folie drum und eben genau nichts drauf. Das fand ich tatsächlich so lustig, dass ich es posten musste.
Und ich habe es eigentlich nicht mitbekommen, außer dass du mir auf WhatsApp geschrieben hast, Entschuldigung.
Ja, immerhin habe ich, weil jemand hat sich auch zurecht beschwert, dass ich das mache, während du ja in der sozialen Askese oder digitalen Askese lebst, dass das unfair wäre. Deswegen habe ich dir Bescheid gesagt, nicht, dass du da am nächsten Morgen aufwachst und die 40 Likes siehst unter dem Tweet. Also auf jeden Fall Entschuldigung, ich fand es trotzdem sehr, sehr lustig. Und du bist herzlich eingeladen, mir das zurückzuzahlen. Ich kann ähnlich gut einstecken, wie ich auspacken kann.
Ich habe auch gut gedacht. Ich kann mir bildlich vorstellen, wie du dich gefreut hast und überlegt hast, okay, wie kann ich dieses Meme nutzen?
Genau andersrum. Ich habe das gesehen. Also da stand ursprünglich, ich weiß gar nicht mehr, wie das Original war, aber der erste Gedanke, den ich hatte, war genau die Unterschrift, die ich gerade gesagt habe. Das hat keine zwei Sekunden gedauert, bevor ich den Spruch hatte. Das erschien mir so obvious, dass ich es deswegen auch machen musste. Und nein, ich tätowiere mir nicht Doppelgänger auf den Unterarmen, wenn wir 50.000 Abonnenten haben. Ich könnte es mir tätowieren, wenn wir Ende 2021 nicht 50.000 Abonnenten haben. Aber, na, ein bisschen riskant. Lieber nicht. Weißt du, warum ich mich eigentlich tätowieren lassen will?
Damit du es endlich mal gemacht hast.
Nee, warum ich es nicht machen will? Warum, nee? Weil wir auf dem Ferrari oder STM warten ja auch keine Aufkleber drauf. Ja, okay, ist alt.
Ja, ja, ja, der war schon mal besser. Zum Glück sind wir kein Comedy-Podcast hier. Ich habe auf jeden Fall noch Fragen bekommen von anderen Leuten, die ich dir jetzt stelle. Das ist ganz gut. Es läuft langsam so, dass ich mir keine Fragen mehr am Anfang ausdenken muss.
Ja, und du überziehst so ein bisschen deine Überraschungsfragen, auf die ich nicht vorbereitet bin.
Ja, also Max Meyer, der heißt tatsächlich so, das finde ich gut, das sind einfache Namen, die kann ich aussprechen. Der fragt, wie du das mit dem Chromecast machst, weil er hätte das jetzt versucht und der kommt nicht so wirklich in das Hotellogin rein. Und ob du das über dein Handy streamst dann oder ob du irgendwie noch einen Minirouter hast oder ob du irgendeinen anderen Hack hast oder ob dein Livehack mit dem Chromecaster in Hotels Netflix gucken gar nicht so gut ist.
Das ist eine berechtigte Frage. Worauf man anspricht, ist, dass man sich bei den Hotel-WLANs ja oft mit der Zimmernummer und dem Namen verifizieren muss. Und das geht dann gar nicht so einfach über den Chromecast. Deswegen mache ich es tatsächlich oft über das Handy, also ich mein eigenes WLAN mache im Zimmer. Dazu braucht man natürlich irgendwie einen relativ unlimitierten Datenvertrag oder man kauft sich den neuen Vodafone Giga Cube. Schnauze, damit aufs Haus geschnitten. Ja, also man braucht das, also bei manchen Hotels, also tolle Hotels haben manchmal einen WLAN, wo man sich wirklich nur einloggen muss, dann geht das sehr gut. Wo man jetzt Zimmernummer haben nicht braucht. Ansonsten mache ich es tatsächlich über mein eigenes WLAN. Das heißt der Hack ist dann nur begrenzt anwendbar, sofern man den tollen Giga Cube nicht hat. Den kann man natürlich immer mit sich führen, dann hat man überall sein eigenes WLAN.
Man kann auch gleich sein eigenes Kino mitschleppen, wenn man möchte.
Genau.
So, aber jetzt mal eine Frage, wo die Leute auch ein bisschen was lernen können. Und zwar wurde ich gefragt, wie das mit diesen Convertible Loans funktioniert, also auf Deutsch Wanderanleihen und was der Vor- und Nachteil davon ist, einmal für Gründer und aber auch für Business Angel. So, da könnte ich doch jetzt mal kurz rausgehen, du erzählst eine Viertelstunde, dann komme ich wieder, machen wir weiter, oder?
Ja, vielen Dank, dass du mich darauf nicht vorbereiten lässt. Also A, wandern die Anleihen nicht, sondern sie wandeln oder werden gewandelt. Wandelanleihen und nicht Wanderanleihen. Die haben die Funktion, also es ist eine Mischung aus Schuldverschreibung und Equity, das heißt, ich gebe einem Startup, also sagen wir, du gründest deinen Startup, ich möchte dir da irgendwie 25.000 oder 50.000 Euro für geben. Und einerseits wollen wir uns nicht die Mühe machen, die richtige Bewertung für deinen Startup jetzt rauszufinden, weil du hast erst eine Idee, du musst das noch testen. Ich möchte diesen Test schon unterstützen, aber wir wissen eigentlich nicht, ob das klappt, wie groß das wird und so weiter. Das heißt, ich kann dir das Geld erstmal geben und wir sagen dann, dass wenn du deine Seed-Runde oder Series A raist, dann nehme ich mit diesem Geld an dieser Runde teil, weil ich aber deutlich früher investiert habe und mehr ins Risiko gegangen bin, bekomme ich dafür irgendeinen Discount zwischen 15 und 30 Prozent üblicherweise. Also wenn ich jetzt sehr früh mit viel Risiko investiert habe, dann kann man irgendwie sagen, ich darf dann bei der nächsten Runde mit sozusagen 30 Prozent günstiger mit investieren. Wenn das direkt vor einer Runde passiert, bei so einer Bridge-Finanzierung zum Beispiel, dann sind vielleicht auch irgendwie 15 Prozent üblicher, dass man sagt, ich habe jetzt nur drei Monate überbrückt und das Risiko war schon ein bisschen absehbarer, dann kann das weniger sein. Der andere Vorteil ist, dass wir damit erstmal nicht unbedingt zum Notar müssen. Wenn es super rechtssicher sein soll, dann ist es vielleicht schlau, weil es ja letztlich schon um Assets geht oder um Equity, vielleicht sogar trotzdem zum Notar zu gehen bei wirklich großen Beträgen. Ansonsten kann man das mehr oder weniger auf ein Stück Papier so unterzeichnen und müsste dann erst bei der nächsten Runde, wenn dann andere Investoren dazutreten, wirklich zum Notar gehen. Die Vorteile, also das waren die Vorteile, dass man es relativ mit wenig Form veranlassen kann und dass man die Bewertung der Firma nach hinten verlegt oder auf dann weitere externe Investoren sozusagen verschiebt. Die Nachteile sind so ein bisschen, wenn dein Produkt jetzt in der Zeit super viral geht, sagen wir ich habe jetzt sehr früh 50.000 Euro investiert und du hast eine App gebaut, die unheimlich schnell die ersten zwei Millionen Nutzer findet, dann hast du vielleicht die erste Runde dann schon auf einer sehr, sehr hohen Bewertung, sagen wir 50 Millionen und dann wären meine 50.000. Jetzt, wenn wir den Discount mal nicht berücksichtigen, halten nur noch ein Promille an deiner Firma, obwohl ich eigentlich einen Großteil des Risikos gecovert habe mit meinem Invest. Das ist die Gefahr, deswegen zieht man oft ein sogenanntes Cap ein, das heißt ich könnte dann sagen, dass ich die 50.000 höchstens auf eine Bewertung von 5 oder 10 Millionen wandeln möchte, um so einen gewissen Mindestanteil mir zu sichern. Das ist relativ gängig ein Cap zu machen. Ich hatte schon Fälle, wo sich das als sehr dumm herausgestellt hat, das nicht zu tun, weil die Firma sozusagen sehr schnell auf eine relevante Bewertung gewachsen ist. Genau so funktioniert grob gesagt ein Convertible. Verstanden, macht das Sinn?
Ja, aber das gibt es noch nicht so lange. Also damals, als ich noch unerfolgreich Unternehmen gegründet habe, da gab es das glaube ich noch nicht, oder?
Also zu dem Kurs der nächsten Runde minus einem gewissen Discount, der wie gesagt dein Risiko bis dahin abbildet. Das ist kein neues Instrument, würde ich sagen. Aber es wurde früher nicht so oft eingesetzt.
Und der Nachteil für dich als Angel ist natürlich die hohe Bewertung, wenn du nicht den Lock da drin hast. Wie sieht das aus für Gründer, wenn das jetzt nicht funktioniert? Ist wahrscheinlich das einfachste, dass sie einfach, also dass das einfach abgeschrieben werden muss, dass die vielleicht sogar keine Firma gegründet worden ist und man es einfach vergessen kann, mehr oder minder, oder?
Ja, also wenn sozusagen die Idee nicht klappt und du damit jetzt pleite gehen würdest, was ja der Normalfall ist, dann ist das defaulted, das Darlehen, also du kannst das Darlehen nicht zurückzahlen. Also idealerweise hast du vorher eine UG oder GmbH gegründet, weil ansonsten würdest du ja theoretisch noch persönlich dafür haften. Das würde man in der Regel nicht wollen, dass der Gründer, also es gibt bestimmt Leute, die das gerne wollen, aber ich glaube bei einem Venture ist es gar nicht fair, dass der Gründer da selber verhaftet. Also in der Regel, ja, zahlt die Firma, wird dann liquidiert, die GmbH oder UG und damit hat sich das dann auch, für mich wäre das dann ein Totalverlust und für dich ist es dann eine vergebene Chance einfach gewesen.
Und letzte Frage, machen das nur Angel oder machen das auch VCs, um früh irgendwie oder schnell irgendwie reinzukommen?
Ja, gute Frage, es ist schon eher typisch für Pre-Seed, manchmal Seed, also so für die erste Family and Friends Runde, oder Pre-Seed kann man es glaube ich auch nennen, manchmal noch ein Seed, bei VCs wird man es relativ selten sehen. Vielleicht in Form einer Bridge, obwohl, nee, auch nicht. Es ist schon eher, also 85, 90 Prozent wird bestimmt von Angels geschrieben als Convertible, würde ich sagen.
Spannend. Dann hast du den gleichen Wein auf wie ich heute?
Ich hoffe, den du mir, den du über Twitter schon angekündigt hast, ein Schiefer Riesling Feinherb vom Weingut Rainer und Anke Fries.
Genau, schmeckt er dir?
Ich hatte ein bisschen Respekt, weil da steht ja Feinherb drauf und das kann schon auch schief gehen, also Feinherb heißt, dass der Wein nicht trocken ist und er kann deutlich mehr Restsüße haben als ein trockener Wein. Also normalerweise trinke ich wenig halbtrocken oder galibliche Weine. Und Feinherb ist so eine Bezeichnung, weil eben niemand mehr was kaufen würde, wo halbtrocken draufsteht, schreibt man dann Feinherb drauf. Und der Restzucker hat so ein bisschen die Aufgabe, die Säure des Rieslings sozusagen, also ein Gleichgewicht zwischen der relativ starken Säure des Rieslings und dem Restzucker zu schaffen. Und es ist hier tatsächlich ganz gut gelungen. Also es ist mir keinesfalls zu süß oder zu fruchtig, sondern ich finde ihn tatsächlich sehr ausgewogen und ich merke schon, dass der vom Schiefer ist, aber dadurch, dass ich noch ein bisschen erkältet bin, wie auch letzte Woche schon, kann ich ja zum Geschmack, Geruch nicht so viel sagen. Aber mit Erkältung schmeckt er mir erstmal sehr gut bisher und hat auch einen total fairen Preispunkt. Also finde ich durchaus einen guten mineralischen Riesling. Schiefer ist meistens die Moselregion, also kurz bevor die Mosel aus Winningen ist, das ist 10 Kilometer vor deiner Heimat Koblenz. Alles richtig, ne? Heimat, ja. Und da gibt es so Schieferböden rund um das Deutsche Eck, wo die Mosel in den Rhein reinfließt.
Ja, Heimat ist falsch, aber das lassen wir so und ich bedanke mich auf jeden Fall bei Peter Ahrens von Geniale Weine, der so mit der Erste war oder sogar der Erste, der gesagt hat, gib mir eure Adresse, ich schicke euch ein bisschen was. Vielen Dank, ich finde auf jeden Fall gut, dass wir wieder mehr Wein trinken. Und das ist auch so mit mein Highlight am Sonntag. Ein Gläschen Wein mit dem Pip.
Na dann, Prost. Prost.
Apple, nächste Woche gibt es ein neues iPhone, wa?
Sehr wahrscheinlich, genau. Apple hat für den 13. Oktober ein weiteres Hardware-Event angekündigt, wo das lange erwartete iPhone 12 dann inklusive 5G rauskommen soll. Und weiterhin, das kann eigentlich, das ist halt, ja, ein iPhone, wieder eine ganz ordentliche Kamera, hat diesmal 5G, ich glaube so ein Keramikglas-Screen, also eventuell geht das Glas nicht mehr so einfach kaputt oder wird nochmal robuster. Ansonsten keine ganz großen Überraschungen beim iPhone. Die Bildwiederholrate ist nicht deutlich stärker geworden, da hat man so ein bisschen gemutmaßt, ob es ein 120 Hertz Display werden könnte, wird es aber jetzt anscheinend nicht. Und dann haben wir letzte Woche auch gehört, oder die Woche davor schon, dass Apple alle Sonos, Logitech und Bose-Hardware aus dem Apple-Shop rausschmeißt. Sowohl aus den physischen Apple-Stores, als auch im Online-Shop gibt es jetzt keine Bose-Kopfhörer, keine Sonos-Soundgeräte und keine Logitech-Headsets mehr. Und das lässt so ein bisschen darauf, das letzte Mal, dass sie das gemacht haben, war mit dem Launch der Apple Watch, haben sie alle Fitness-Tracker rausgespissen. Das zeugt natürlich nicht von großem Selbstbewusstsein, wenn du die Konkurrenten aus deinem Store rausschmeißen musst, wenn du ein angeblich besseres Produkt gebaut hast. Aber daraus könnte man jetzt schließen, dass sie auch ihre Audio-Strategie ausweiten, so wie Google das jetzt auch schon gemacht hat bei ihrem Hardware-Event, wo sie die Speaker announced haben. Und man erwartet, dass es ein HomePod Mini geben wird für 99 Dollar. Also HomePod ist sozusagen die Alexa-Box von Apple, ein Smart-Speaker. Der HomePod Mini kommt deutlich günstiger daher mit 99 Dollar statt 350, glaube ich. Ist wieder smart und wird, ich vermute, sie werden das so ein bisschen verkaufen als, den musst du dir kaufen für jeden Raum und dann hast du in der ganzen Wohnung. Also ein bisschen, oder sehr ähnlich zu dem, was Google gemacht hat, dass sie mit dem HomePod Mini es schaffen, dein ganz, eigentlich in jeder Wohnung, in jedem Raum deiner Wohnung, also auch im Bad, in der Küche, im Schlafzimmer einen Speaker zu haben, bei deinem Erschwängliches. Und dann vielleicht ein darüber liegendes Audio-Konzept bauen. Und weiterhin geht man davon aus, dass sie vielleicht noch nicht bei diesem Event, aber früher oder später die AirPods Studio rausbringen. Das ist ein Over-Ear-Kopfhörer mit sehr guter Soundqualität. Soll je nach Variante zwischen 350 und 600 Dollar kosten für ein Kopfhörer. Und ja, also das wird dann sozusagen zu den AirPods, die ja in-Ear, true wireless sind, kommt dann so ein großer Studio- oder High-Quality-Over-Ear-Kopfhörer noch dazu. Also sehr starker Fokus auf Audio. Das Logo des Events spielt meiner Meinung nach auch so ein bisschen auf vernetztes Audio an. Ich kann mir vorstellen, dass es ja ähnlich zum Google-Audio-Konzept ist, also, dass wir vielleicht ein, die Wohnung umfassendes Audio-Konzept erleben. Wenn jetzt nur der HomePod Mini käme, fände ich es fast ein bisschen enttäuschend. Das macht natürlich insofern Sinn, dass an Audio-Streaming verdient Apple richtig Geld. Und das passt sehr gut in ihre Strategie, mehr Services-Revenues zu machen und weniger Hardware-Revenue, also anteilig.
Wieso verdienen sie da gut Geld?
Ja, weil, wenn du die Speaker hast, um da Musik draufzuhören, brauchst du ja entweder, also der Speaker ohne Musik hilft ja nichts, ne? Also warum willst du einen Speaker haben, wenn du nicht einen Streaming-Account dazu hast? Kannst ja nicht sagen, spiel mir meine CDs. Das heißt, entweder bist du Apple-Music-Kunde, dann verdient Apple, hat Apple echte Subscription-Revenue, oder du brauchst Spotify und dann kriegen sie halt im ersten Jahr 30% von deinem Spotify-Abo über den App-Store-Rake oder über die Take-Rate im App-Store. Das heißt, so oder so generiert jeder Streaming- und Musikkunde für Apple beträchtliche Service-Revenue. Das heißt, mehr Streaming-Kunden und mehr Home-Audio-Produkte zu bauen, macht total viel Sinn für Apple eigentlich. Die sind doch alle so gepricet, also die Kopfhörer jetzt nicht, aber der HomePod Mini, da werden sie wahrscheinlich nicht viel Geld an der Hardware verdienen. Ich glaube, da geht es wirklich eher darum, ein Erlebnis zu schaffen, in dem man langfristig Geld für Streaming-Produkte bereit ist auszugeben.
Ich bin mal gespannt, wie die Studio-Kopfhörer werden, ob die so luxuriös aussehen, dass die Leute, die aktuell noch manchmal mit B- und O-Kopfhörern rumlaufen, diese dann nicht mehr nutzen.
Kaufst du dir die?
Ich weiß noch nicht, ich nutze aktuell noch die Bose, weil ich glaube, Overear ist besser zum Telefonieren als In-Ear. Allerdings, da sind wir uns ja, glaube ich, einig, dass die Qualität irgendwie nicht so super ist, also weder von der Akustik noch von so dem ganzen Drumherum. Also meine Bose-Kopfhörer sind mir, glaube ich, schon dreimal kaputt gegangen und dieses Leder da an den Ohren, das sieht aus, als ob da ein Hund reingebissen hätte. Also vielleicht würde es dann ein Upgrade geben, aber aktuell nicht.
Ja, ich, wie gesagt, bin auch inzwischen Sennheiser-Fan, weil die Bose nicht so zuverlässig waren. Und ne, ich würde mir keine Airpods-Studio kaufen. Ist die Frage, ob die überhaupt mit anderen Geräten funktionieren. Wahrscheinlich funktionieren sie ja eh nur mit Apple. Achso, und was auch noch kommen könnte, sind die AirTags, wobei auch da geht man davon aus, dass die noch später kommen. Das sind sowas wie diese Teil-App, also das sind so kleine Beacons, die du an dein Portemonnaie oder deine Handtasche ran machen kannst oder deinen Hund oder deine Kinder, die dir dann sagen per Bluetooth, wo sich irgendwelche Dinge befinden in der Nachbarschaft oder in deiner Wohnung. Die sind schon, wird schon länger vermutet, dass die irgendwann kommen. Es könnte bei diesem Event sein, wahrscheinlich aber nicht, weil es nicht so richtig in das Thema passt eigentlich.
Zwei Sachen dazu. Also a, du wirst dir auf jeden Fall diese Luxus-Kopfhörer kaufen, weil du deine ganzen Telcos über dein iPad machst und deine Prognose, dass es irgendwie so ein tolles Erlebnis gibt mit dem Zoom-Hardware-Device, ist Bullshit, sondern es wird einfach das iPad und diese Kopfhörer werden wahrscheinlich das Telefonieren zu Hause wesentlich besser machen. Und zwei, das musst du mir wirklich mal erklären, wieso baut Apple diese Teil-Dinger nach? Das ist doch das frustrierendste Produkt überhaupt.
Das habe ich auch nicht verstanden. Also Teil hat nie richtig funktioniert, meiner Meinung nach. Warum sie das bauen? Vielleicht weil Kunden diese Find-mein-iPhone-wieder-Experience so mögen, dass sie überlegen, auf was kann man diese Experience noch ausdehnen, dass ich Dinge wiederfinden kann. Also als Kunde ist das glaube ich schon praktisch. Neulich hatte ein Familienmitglied von mir mal das Handy irgendwo verloren, also im eigenen Haushalt liegen lassen, aber er oder sie wusste nicht wo. Und da habe ich mich von meinem Google-Account sozusagen in den Account eingeloggt und konnte es halt klingeln lassen und wiederfinden. Und dann konnte ich von A zu A sagen, nee das ist noch nicht weg, es muss noch irgendwo an dem Ort sein und ich konnte es sozusagen 200 Kilometer entfernt klingeln lassen, um es wiederzufinden. Das ist schon ganz praktisch. Also für die User-Experience ist das schon sehr praktisch. Ansonsten finde ich AirTags jetzt eigentlich wirklich nicht spannend. Vielleicht, ich meine, geil wäre es, wenn die Dinger einen Dollar im Monat kosten. Also wenn du ein Subscription-Modell darauf machst, dann sind die natürlich relativ günstig hergestellt und du hast sofort wieder Service Revenue. Das würde es extrem spannend machen und App-Benutzer sind bestimmt doof, Kundenfläche zu kaufen. Und zu der anderen Frage, an die Conferencing-Anwendung habe ich natürlich gar nicht gedacht beim AirPod-Studio. Das wäre natürlich ein Grund, aber da suche ich eher noch nach einer Variante, tatsächlich benutze ich auch keine Kopfhörer, weil wenn ich zoome, benutze ich nur das Mikrofon vom iPad. Das funktioniert doch relativ gut. Ich finde es auch doof, wenn alle Leute dann so riesige Kopfhörer drauf haben beim Telefonieren. Dann sieht man ja aus wie so eine NASA-Mission, die miteinander redet.
Ich sagte ja, in einem Jahr hast du Kopfhörer auf und so ein Doppelgänger-Tattoo auf der Stirn.
Auf der Stirn. Auf jeden Fall nicht. Du wolltest mich ja auch immer noch überzeugen, dass Apple Sonos kaufen würde. Was ganz spannend ist, an dem Tag, wo Apple verkündet hat, dass sie Sonos, Bose und Logitech nicht mehr verkaufen im eigenen Store, ist die Sonos-Aktie direkt um 7% und im Verlauf der Woche um insgesamt 14% eingebrochen. Da könnte man jetzt natürlich Sachen sagen, das ist wieder dieses Amazon-Diapers.com-Beispiel.
Ich glaube, das ist das Amazon-Diapers.com-Beispiel.
Die werden jetzt sturmreif geschossen von Apple und dann gekauft. Scott Galloway sagt ja immer, dass Apple Sonos kaufen sollte. Ich halte es tatsächlich für Quatsch aus einem einfachen Grund. Ja, Sonos kostet nur 1,5 Milliarden. Apple hat irgendwo 200 Milliarden auf dem Konto rumliegen. Es wäre ein Rundungsfehler, das zu kaufen. Aber man kauft auch nur irgendwie 1,2 Milliarden Umsatz dazu. Und es ist reiner Hardware-Umsatz. Das heißt nicht den Umsatz, den Apple gerade haben will. Und weitere 1,2 Milliarden Hardware-Umsatz zu haben, ist vollkommen egal für Apple, glaube ich. Die Sonos-Kunden sind wahrscheinlich eh schon zu 90% Apple-Kunden. Und ob sie jetzt 1,2 Millionen unprofitablen, also Sonos sinkt im Umsatz, zumindest jetzt in Corona-Zeiten, und ist unprofitabel, ich sehe überhaupt keinen Grund, warum Apple das kaufen sollte. Ich bin mir relativ sicher, dass sie es in den nächsten zwei Jahren nicht machen. Es sei denn, Sonos wird so günstig, dass es irgendwann rechnerisch Quatsch wäre, es nicht zu kaufen. Aber im Moment stellt sich die Komplexitätskosten der Integration höher ein als den Umsatz, den man dazu kauft. Insbesondere, weil die Produktpalette eben nicht weiteres Wachstum generiert für Sonos. Und ich glaube, Sonos bedient eine kleine Nische an absolut attraktiven Kunden, keine Frage. Aber es hat noch nicht bewiesen, wie man daraus ein super Geschäftsmodell machen kann.
Was sagst du dazu, dass Apple Telegram aufgefordert hat, ein paar Channels zu sperren?
Telegram, meinst du? Ja. Also die haben, also die News war, Apple fordert die Messaging App Telegram auf drei Channels, die in Zusammenhang mit den weißrussischen Protesten stehen, zu sperren. Was hältst du denn davon?
Jetzt verschafft er sich wieder Zeit. Ich hätte gedacht, also man denkt ja immer, also ich finde, man kann bei Telegram ganz gut sehen, wer so ein bisschen Dreck am stecken hat. Also ich finde, es gibt so Unterschiede zu wo die Leute sich aufhalten und wo die Leute schreiben. Und meine Annahme wäre, die Leute, die auf Telegram sind, wollen meistens mehr verstecken. Und es gibt ja so ein paar Leute, die das Gefühl haben, darüber können sie sicher kommunizieren.
Weil es End-to-End verschlüsselt ist?
Genau. Dann, wenn du aber eine App im App Store hochlädst, wirst du mittlerweile auch gebeten, dass selbst wenn du irgendwie die einfachste Verschlüsselung hast, musst du da irgendwelche Sachen anklicken und so. Und ich kann mir halt, ja, mir war nicht bekannt, dass Apple sich, normalerweise sagt Apple ja immer, sie halten sich da raus, sie geben keine Daten raus und so. Und das war jetzt das erste Mal, dass ich das mitbekommen habe, dass da was passiert ist. Auf der anderen Seite gibt es ja bei Telegram und Apple schon immer Auseinandersetzungen. Also es gibt so ein paar, beispielsweise diese 30% und so weiter, werden da immer wieder irgendwie zum Thema genommen, gegeneinander sich aufzustellen. Aber ich glaube, wir müssen damit leben, dass wir nicht über alle Devices alles frei kommunizieren können. Und es gab doch auch mal so ein Telefon, das irgendwie so verkauft worden ist, als das super sichere Telefon, was dann gehackt worden ist, weil alle Kriminellen das genutzt haben und gedacht haben, das wäre die sicherste Art irgendwie Drogen Deals zu machen oder was auch immer.
Krass, wusste ich gar nicht. Telegram ist auf jeden Fall das Tool of Choice für Kriminelle aller Art, weil es als sozusagen am Best, ich glaube Signal von den ehemaligen, von der Piratenpartei da in Nordics ist auch noch relativ sicher. Aber also das Nutzen von so arabischer Frühling oder wie heißt das? Doch, arabischer Frühling, oder? Also typischerweise Revolutionäre oder Protestbewegungen nutzen Telegram sehr gerne. So ja auch die Corona Leugner und Attila Hildmann in Deutschland. Aber auch die ISIS hat das, also der Islamische Staat hat das sehr stark genutzt, weil es als sicher und abhörsicher gilt. Das heißt, es ist schon problematisch. Da sollte sich ein Apple ja aber theoretisch nicht einmischen. Der Grund, warum sie das da einschreiten wollen, ist, weil in diesen drei Gruppen nicht nur der Protest organisiert wurde, sondern weil die persönlichen Daten von Staatsbediensteten in Weißrussland oder Belarus dort preisgegeben worden sind. Und das ist quasi gegen die Cybermobbing-Regel verstößt. Also dass da irgendwie die Adressen oder in welche Kindergärten die Kinder gehen von irgendwelchen Staatsangehörigen, die sich angeblich was zu Schulden oder mutmaßlich was zu Schulden haben kommen lassen. Da würde man ja schon sagen, also so sehr man sich wünscht, dass Journalisten oder unterdrückte Dissidenten so einen Kanal haben, in dem sie frei kommunizieren können, würdest du ja nicht wollen, dass das dann dahin führt, dass sozusagen Gewalt provoziert wird, in dem Cybermobbing auf die brutalste Art betrieben wird. Was ich nicht wusste, ist, dass Telegram tatsächlich schon 500 Millionen, also eine halbe Milliarde Nutzer weltweit hat. Das heißt, da muss sich Mark Zuckerberg bald mal bemühen, dass er das als Threat für die US-Demokratie darstellt, damit das dann auch verboten werden kann. Ansonsten ist das eine relevante Gefahr für, vor allen Dingen für WhatsApp in der Zukunft. Und was halt immer schwer ist zu erkennen ist, also Telegram kommt aus der russischen Umgebung, also der Gründer lebt in Russland und ist in so einer Frenemy-Beziehung mit dem russischen Staat. Also der russische Staat mag Telegram auch nicht, weil dort, wie gesagt, geheim kommuniziert werden kann, weil da Proteste organisiert werden können. Hat das ursprünglich verboten vor zwei Jahren, irgendwo 2018 wurde Telegram in Russland verboten. Und dann haben die was ganz Schlaues gemacht, nämlich sie haben die Protokolle oder die Kommunikation durch verschiedene US-Proxys und Cloud-Services, also AWS, Google Cloud, Microsoft Azure durchgeroutet, sodass immer, wenn der russische Zensor oder Regulator, der Roskom-Nazo, versucht hat, sozusagen die Server zu blockieren oder so eine Art Firewall einzuziehen, haben sie aus Versehen dann zu viel Collateral Damage angerichtet. Das heißt, weil sie dann alle Cloud-Services mitgestoppt haben oder mitblockiert haben, was lustigerweise dazu dann führte, dass ausgerechnet die Konkurrenten, nämlich WhatsApp, Facebook, Messenger, etc., die dann ausgefallen sind. Also während Telegram mal von Proxy zu Proxy oder von Cloud-Service zu Cloud-Service gezogen ist, sind die Konkurrenten dann relativ schnell als, ja, Collateral Damage diesen Zensor-Attacken zum Opfer gefallen. Das Spielchen haben die dann so, und das ist ja immer dein Ziel, ne, wenn du, also ganz egal, ob es um Spam geht oder sowas, du willst immer so viel Beischaden erzeugen, dass es nicht mehr möglich ist, dich trennscharf zu sanktionieren. Das heißt, das haben sie eigentlich ganz gut gemacht, bis denen das dann irgendwann so doof wurde. Und jetzt im Juni 2020 gab es angeblich eine Einigung, wo dann aber der Zensor in Russland gesagt hat, dass Telegram die Bereitschaft gezeigt hat, mit Counter-Terrorism-Efforts, mit den russischen Counter-Terrorism-Efforts zu kooperieren. Und in einem Land wie Russland ist ja dann, also Presse, Opposition, im Zweifel ist da alles Counter-, also Terrorism nach der Definition des Staates. Das heißt, da muss man wieder fast aufpassen, ob die nicht doch ihren Schlüssel an den russischen Geheimdienst weitergeben. Was man dazu sagen muss, alle angeblich verschlüsselten Kommunikationsdienste, die wir nutzen, dort hat, also nach diesem Cloud-Act in den USA, deren Geheimdienst auch den Schlüssel für. Also was wir in WhatsApp schreiben, ist nicht wirklich sicher, weil zumindest der Geheimdienst hat auch dazu den Schlüssel. Anders darfst du die Service, glaube ich, in den USA, nach meinem Wissen, nicht betreiben. Naja, ist jetzt nicht ganz einfach. Also Apple will das blocken, weil es gegen dieses Cybermobbing verstößt. Es geht um drei spezifische Kanäle, die jetzt eben in dem Fall auch die sind, die die Protester nutzen, um sich zu organisieren. Nicht ganz einfach da den guten Kompromiss zu finden zwischen, was ist jetzt das höhere Gut, das Recht auf Revolution oder Protest oder das Recht der Unversehrtheit oder der Privatsphäre der Leute, deren Privatsphäre dort kompromittiert wird. Wusstest du übrigens, dass man auf Instagram keine Nippel und so zeigen kann? Das liegt auch an den App-Store-Rules angeblich. Also es geht gar nicht darum, dass Instagram die Risiken erlauben will, sondern dass es im App-Store nicht mehr zugelassen werden würde, wenn es, oder nicht für die gleiche Audience zugelassen werden könnte, wenn dort Nippel zu sehen wären.
Ja, aber das könnte Facebook doch regeln, dass du als Android-Nutzer immer noch alles sehen kannst.
Ja, der Play-Store hat wahrscheinlich nicht so viele verschiedene, vielleicht ist es auch ein Hoax, ich weiß nicht.
Ich glaube es ist ein Hoax. Ich habe mich gefragt, was jetzt passieren würde, wenn ich auf Twitter deinen Tweet von Mittwoch als Mobbing deklären würde. Ob dann irgendwas passiert?
Dann steht da bestimmt, das entspricht 100 Prozent unseren Community-Standards, gar kein Problem.
Unser Freund Schimmath hat glaube ich vor, 26 IPOs zu machen und ist jetzt mit dem IPOC bei Nummer 3. Was geht da ab, Pöpp?
Das 26 schließt du daraus, dass der IPO A bis Z als Bloomberg-Ticker reserviert hat? Yes. Genau, wir hatten das, also Schimmath Padihapatiya macht, er ist sozusagen, wie hast du es genannt, Mr. Specs. Er hat mit dem ersten Specs Virgin Galactic an die Börse gebracht, mit dem zweiten kürzlich Open Door. Und jetzt ist IPOC, da ist das dritte Target bekannt geworden, nämlich Clover Health, eine Krankenversicherung im weitesten Sinne oder eine InsureTech, würde man sagen, damit es sexier klingt. Und damit hat er ja sein Ziel gefunden für den dritten Spec, den er aufgelegt hat. Letztes Mal hatten wir erzählt, dass er schon drei weitere aufgelegt hat. Wie du richtig gesagt hast, ist auch bekannt geworden, dass er schon sozusagen bis zum Buchstaben Z alle reserviert hat. Das heißt, das wird so lange weitergehen, bis die Börse dann endlich zusammenbricht.
Ich habe mir so ein Video dazu angeguckt auf YouTube und ich habe danach gedacht, das ist wie Wolf of Wall Street.
Hast du die halbe Flasche schon leer?
Heute ist ein guter Tag. Aber das sieht doch aus wie ein kompletter Betrug. Der sitzt da vor der Kamera, sagt hier, ich glaube das Ding wird hier 10x sein, ich glaube hier wir machen 2x Revenue und bla bla bla. Es scheint ja, dass er jetzt jede Woche mit einem neuen Spec rauskommt, sagt das ist unser IPO, das ist unser IPO, immer irgendwie investiert, so 5 bis 10 Prozent von der Firma und damit das Ding irgendwie public macht. Also keine Ahnung, das ist ja volle Goldkleberstimmung und ich habe irgendwie so ein schräges Gefühl dabei.
Genau, es ist auf jeden Fall die richtige Zeit dafür. Also die Einschätzung, dass der das jetzt im Wochentakt macht oder mindestens im Monatstakt, die teile ich. Das macht auch Sinn. Im Englischen sagt man, make hay while the sun is shining. Und im Moment scheint die Sonne an der Börse und da werden jetzt viele versuchen alles noch schneller an die Börse zu bringen, was Gewinne verspricht. Also zu dem Objekt, Clover ist eine Medical Advantage Plattform, das heißt eine Krankenversicherung, die sich hauptsächlich an die Zielgruppe 65 plus richtet und ein zweiteiliges Geschäftsmodell hat. Also einerseits bietet sie eben die Versicherung an für die älteren Leute, gleichzeitig installiert sie in den Praxen einen, den Clover Assistant, das ist so eine Art Customer oder Patient Management Software, die so ein bisschen angeblich Machine Learning macht, um die Behandlung der Patienten zu optimieren. Das führt angeblich dazu, dass die 20% niedrigen Hospitalisierungswahrscheinlichkeit haben, also seltener das Krankenhaus oder die Notaufnahme besuchen oder dort verbleiben, was für eine Krankenkasse der größte Kostenblock ist, neben den teuren Medikamenten in den USA. Das heißt, wenn das so klappt, ist das schon super. Da waren bisher erstklassige VC's dran beteiligt, First Round, Sequoia, Google Ventures und die kommen jetzt sozusagen über den Spec, über das Special Purpose Acquisition Company an die Börse für eine Bewertung von 3,7 Milliarden. In dem Spec waren 800 Millionen drin, die jetzt als Cash in die Company gehen, plus 400 Millionen von dem sogenannten PIPE, also Private Investment in eine Public Company, wo dann nochmal extra Geld geraised wird. Das heißt insgesamt 1,2 Milliarden Cash auf einer 4 Milliarden Bewertung. Und was spannend ist, schätzt mal wie viele Kunden die Clover schon hat?
10 Millionen.
10 Millionen hat die Techniker Krankenkasse in Deutschland, das ist die größte Krankenkasse aber auch. Clover hat bei 4 Milliarden Bewertung 57.000 Kunden. Zum Vergleich, das ist so viel wie die Betriebskrankenkasse Melitta oder Bertelsmann. Die haben sogar ein bisschen mehr, glaube ich. Also es wäre in Deutschland eine kleine Betriebskrankenkasse. Angeblich ist das Modell aber so stark, dass es den Umsatz oder die Bewertung gerechtfertigt. 50.000 Kunden machen sie 2019 rund 500 Millionen Umsatz. Also du machst anscheinend so 12.000 Dollar Umsatz pro Kunde, das ist gar nicht so schlecht. Das US-Krankensystem ist ja deutlich teurer als in den USA und hat höhere Overheadkosten, die sie eben durch diese Software versuchen zu senken. Und was ich aber auch spannend finde ist, dieses Versprechen, dass das durch Machine Learning alles so viel effizienter wird. Ich bin kein Machine Learning Experte, aber auf 57.000 Kunden wirklich hochklassiges Machine Learning zu machen, stelle ich mir unheimlich schwer vor. Also entweder musst du den Datensatz mit irgendwelchen öffentlichen Daten erweitern, also dass du irgendwie von der Johns Hopkins noch öffentliche Gesundheitsdaten anonymisiert für mehr Nutzer bekommst. Ansonsten würde ich mich einlassen, dass es nicht ganz einfach ist auf nur 50.000 Datensätzen schon sehr gutes Machine Learning im Krankheitsbereich zu machen. Wobei das Gute in Anführungsstrichen in den USA ist, dass 80% davon sind morbide und zwei Drittel haben mehr als eine Krankheit. Das heißt sozusagen du hast eine ausreichende Fallzahl hast du schon. Das heißt vielleicht braucht man deswegen nicht ganz so viele.
Ja, aber wenn die 12.000 Dollar machen, also 12.000 Dollar glaube ich in Amerika, das ist ein normaler Arztbesuch.
Ja, genau du zahlst 80 bis 90% davon gehen zurück ins System. Also die Prämie ist 12.000 Dollar und davon gehen 80 bis 90% sofort auch zurück in die Leistungsdeckung. Und das Problem ist so ein bisschen, die wachsen bisher auch nur so zwischen 20 und 30%. Das ist ja nicht besonders schnell. Und für diesen IPO scheint mir, wurde jetzt aber noch ein zusätzlicher Revenue Stream, ein zusätzlicher Akquisitionskanal entdeckt. Sogenanntes Direct Contracting, wo über die Ärzte selber angeblich mehrere tausend Kunden, die nicht in dem Medical Advantage, sondern in Original Medicare drin sind. Also noch in einem anderen System, wo sie behaupten sozusagen, dass sie jetzt fast exponentiell die Kundenzahl steigern können. Was überhaupt nicht bewiesen ist, wo es noch gar kein Proof of Concept gibt. Aber das ist anscheinend die Fantasie, wie man das dann, die Kundenanzahl jetzt verfünffach oder vervierfachen möchte im nächsten Jahr. Ansonsten, sie wachsen relativ klar schneller als alle Konkurrenten, so oder so. Aber nicht so schnell, um die Bewertung zu.
Gut, sie sind aber auch die kleinsten, oder?
Ja, es gibt, also für dieses Segment Medical Advantage, da gibt es dreitausend Konkurrenten oder so. Es ist ein sehr, sehr fragmentierter Markt. So wie mit den Betriebskassen in Deutschland vielleicht auch ein bisschen. Aber darin wachsen sie schon relativ schnell und sind in den Counties, also den Bezirken, wo sie aktiv sind, sind sie in der Regel in den Top 3. Aber sie sind in ganz vielen Counties noch gar nicht. Aber ich meine, das ist ja auch das Wachstumspotenzial. Ja, aber da gibt es bestimmt auch noch weitere Konkurrenten, die bei deinen Börsen. Es gibt Oscar Health zum Beispiel, ich glaube, in New York. Die machen was ähnliches, könnten noch online gehen. Da wird man schon noch mehr Innovationen sehen. Und der US-Healthcare-Markt braucht auch wirklich Innovationen. Wir packen in die Shownotes mal das Pitch Deck von Clover Health und vielleicht auch das Video von Shamad, wie er die Company bewirbt.
Ja, ich habe gerade überlegt, ob wir mit dem Podcast nicht auch ein IPO machen können.
Man braucht ja minimale Umsätze und da weigern wir uns ja noch erfolgreich, gegen die zu machen.
Können wir nicht einfach erzählen, dass wir irgendwie wachsen wie Schmitz' Katze?
Du bist auch nicht ganz so charismatisch wie Shamad. Aber wir können ihn als Chairman sofort aufstellen und per SPAC dann online gehen.
SPAC P hätte ich gerne für Podcast.
P, okay.
Aber ich bin mir nicht sicher, ob er bis dahin nicht umgefallen ist.
Ist ja auch ganz gut, wenn man noch keine Umsätze hat. Wir können nur auf Member zahlen. Ey, 50, warte mal, die haben 57.000 Members. Wenn wir bis Ende nächsten Jahres 50.000 Abonnenten haben, können wir auch an die Börse.
Ja, finde ich auch.
Exponentiales Wachstum.
Bis dahin, verkaufen wir irgendwas an Weihnachten, machen wir mal kurz ein bisschen Umsatz. Klappt schon. Du im Hemd vor der Fernsehkamera, funktioniert. Anderes Thema, bist du immer noch so ein Gorillas Fanboy?
Mehr denn je.
Echt? Der GoPuff Besuch hier, nee, GoPuff, die haben richtig Geld eingesammelt in Amerika.
Genau, GoPuff gilt so ein bisschen als das Vorbild von Gorillas, also einem Instant Delivery Modell. Das Wertversprechen von GoPuff ist, dass sie innerhalb von 30 Minuten Lebensmittel und Convenience Store Artikel an deine Haustür bringen. Bei Gorillas in Deutschland sind es um 10 bis 15 Minuten.
Gorillas in Deutschland ist in Berlin in irgendwie so zwei Blöcken unterwegs. Die Jungs sind in 500 Städten in Amerika und da kriegst du mit dem Fahrrad ja nicht so viel her.
Ja, mit 200 Warenhäusern in 500 Städten. Da frage ich mich, wie das geht. Und sie brauchen nur 30 Minuten. Das ist ja nur halb so geil. Und ich würde mich nicht wundern, wenn du Gorillas bald in einer zweiten Großstadt siehst. Nicht Hamburg aber. Wie auch immer. GoPuff hat 380 Millionen auf einer 4-Billiarden-Bewertung eingesammelt.
Jetzt übertreibt man nicht, 3,9.
3,9. Ja, das war ein kaufmännisches Runden. Von Excel und D1. Vorher hat er schon Softbank unter anderem auch investiert. Wie du richtig gesagt hast, bedienen mehrere hundert Städte aus 200 Warenhäusern. In Amerika ist der Vorteil, dass du auch so manche teilweise, also die frei verschreibbar, wie heißt das, die nicht verschreibungspflichtigen Medikamente mit, also die sind natürlich sehr gut für den Warenkorb, dass du die mit vertreiben darfst. Ansonsten halt sogenannte Convenience-Artikel, also Groceries und so Charme-Artikel wie Kondome, Tampons, was weiß ich. Das liefern sie halt unheimlich schnell mit 1,95 Versandkosten. Beschränktes Sortiment, aber eine gute Alternative zu, also die Premium Grocery-Lieferservices brauchen ja in der Regel 1 bis 2 Stunden, wobei das zumindest in Deutschland ja auch nicht ganz war, weil immer zum Ende des Lieferfensters geliefert wird. Wenn ich bei Amazon bestelle, kriege ich ein Lieferfenster, was frühestens in 2 Stunden, meistens in 3 Stunden anfängt und es wird dann am Ende geliefert. Das heißt effektiv wird es nach 4 bis 5 Stunden geliefert. Das heißt ich kann zum Beispiel nicht zum Abendessen mir noch was bestellen. Bei GoPuff oder Gorilla könnte man das halt schon. Und der wahrscheinlich größte Konkurrent Instacart hat auch 200 Millionen auf einer 17,7 Milliarden Bewertung, die sind schon ein bisschen älter, geraced. Deren Lieferversprechen ist 1 bis 2 Stunden. Dafür kriegst du aber auch eine andere Experience, nämlich einen Personal Shopper. Also du kannst sagen, du willst aus dem und dem Supermarkt oder aus dem und dem Drugstore genau die Sachen haben. Das heißt das Sortiment ist viel größer, geht mehr so um Wunschartikel und nicht nur das Nötigste. Dafür dauert es aber auch 1 bis 2 Stunden, die haben geraced. Sehr umkämpfter Markt, DoorDash ist erweitert in das Segment, die auch bald ein IPO planen wollen. Uber Eats hat Postmates gekauft, will auch den Essen-Liefer-Service um Groceries, also Lebensmittel erweitern. Und jetzt ganz frisch ist in Williamsburg, also dem Hipster-Viertel von New York, Fridge No More gestartet. Die versuchen dann die 15 Minuten zu schaffen, so wie Gorillas. Ohne Liefergebühr, ohne Mindestpreis, dafür aber mit einem Aufschlag auf die Konsumentenpreise. Genau, also da ist noch viel Bewegung in dem Markt. Ich glaube jetzt in den USA, aber werden wir verstärkt auch in Kontinentaleuropa in Zukunft sehen.
Es sieht so ein bisschen aus, als ob das das heißeste Thema in diesem Jahr ist.
Nicht wahr?
Also mittlerweile scheint es die Leute verstanden zu haben, dass es vielleicht doch attraktiv ist. Und ich habe so das Gefühl, dass da jetzt nächste Woche, übernächste Woche, in den nächsten Monaten aus jeder Ecke die irgendwie auspoppen werden und dann eine schöne Konsolidierung gibt. Ja.
Ja, es ist wahrscheinlich, dass sie nicht alle überleben können. Die Frage ist, ob einer sozusagen so starke Execution und ein starkes Playbook, also einen reproduzierbaren Prozess, den man in jeder Stadt anwenden kann, entwickelt, um wirklich schnell so ein Landgrab zu machen. Also, dass du in die Top 20 Städte über 100.000, 200.000 Einwohner in Deutschland schnell expandieren kannst. Oder ob das so was wird, wo eher wirklich in jeder Region, in jedem Land eigene Services entstehen und es dann fast regionalisiert wird. Das ist so ein bisschen die Frage. Du kannst es ja sehr schnell aufbauen. Aber die Frage ist, wer traut sich das wirklich und wer hat sozusagen die stärkste operative und Prozessexzellenz, um am Ende bewertet, also um die Expansion kapitaleffizient zu machen, musst du eigentlich relativ schnell beweisen, wie schnell die Warenhäuser oder die einzelnen Filialen profitabel werden. Bei einem Flaschenpost ist es zum Beispiel zwischen 12 und 18 Monaten angeblich. Bei einem GoPuff ist es nur ein halbes Jahr. Also nach 5,5 Monaten sagen sie, ist ein neues Warenhaus profitabel, was wichtig ist, um weiteres Kapital zu raisen für die Expansion. Und wer diesen Wert minimiert, also die neuen Warenhäuser relativ schnell break even bringt, der wird wahrscheinlich am günstigsten Geld bekommen, um das deutschlandweit, europaweit expandieren zu lassen. Darauf wird es ankommen, vermute ich.
Ja und ich könnte mir vorstellen, dass im Gegensatz zu den Scootern die Amerikaner nicht so schnell nach Europa gekommen, weil wir ja gerade Corona haben. Also ich könnte, ich habe irgendwie so das Gefühl, dass das auch so ein bisschen die internationale Expansion bremsen wird.
Ja, glaube ich auch, dass es nicht so einfach ist, jetzt einfach so ein Team hierher zu parachuten und aus der Business Class mit dem Fallschirm abspringen zu lassen und dann hier die Operations aufzubauen. So einfach ist es nicht. Und die, also du hast eigentlich auch kaum Skalen oder Netzwerke, also beim Einkauf hast du natürlich Effekte, aber die gehen ja verloren, wenn du in ein neues Land gehst. Also du willst natürlich so günstig wie möglich im Großhandel oder beim Produzenten einkaufen, damit die Unit Economics sich verbessern. Das funktioniert gut, wenn du 200 Warenhäuser im gleichen Land oder sogar idealerweise noch in der gleichen Region hast, dann hast du da Skaleneffekte. Wenn du jetzt in ein neues Land gehst, dann hilft dir das eigentlich gar nicht, wie groß du bist, sondern du fängst wieder von Null an. Das heißt, ein US-Player hätte hier eigentlich keine Vorteile. Die Fahrerakquisition können sie vielleicht ganz gut, aber auch das ist lokal dann wieder anders. Ich würde sagen, das ist eher ein lokales Business, wo du keine Welt… Du könntest sagen, es gibt so diesen Uber-Effekt, dass egal wo du bist, du erwartest, dass das funktioniert. Aber das halte ich für nicht so vordergründig wichtig bei dem Modell, dass du sagst, du hast jetzt globale Netzwerkeffekte, dass wenn ich jetzt in New York aus dem Flughafen aussteige, dass ich sofort weiß, wo ich Lebensmittel ordern kann. Das ist, glaube ich, weniger wichtig als bei einem Uber. Also ich würde erwarten, dass es da eher in jedem Land einen großen Konkurrenten gibt. Vielleicht schafft es ein Player Kontinentaleuropa, gesamt abzudecken. Das wird sicher jemand versuchen.
Ja, ich glaube, was wichtig ist, ist gute Produkte, schnell und dass man irgendwie eine Verbindung hat mit den Leuten, die vor der Tür stehen. Also, dass man nicht das Gefühl hat, dass da jede Woche oder jeden Tag jemand anders kommt, sondern irgendwie, dass du das Gefühl hast, du kannst deine Tochter auch irgendwie die Tür aufmachen lassen.
Ja, die müssen, das ist so wie bei McDonalds, die müssen halt, das müssen nicht die gleichen Leute sein, aber die müssen die gleiche Attitude haben. Das muss ich mal sagen, der letzte Gorilla, der hier war, oder eigentlich alle, die bisher hier waren, ich wohne im fünften Stock, wie gesagt, ohne Fahrstuhl und jeder Paketbote guckt mich an, als hätte ich gerade seine Familie vergast. Und die stehen immer mit einem Lächeln auf der Türschwelle, beschweren sich nicht und übergeben höflich und freundlich die Ware und bedanken sich dabei. Und das ist, glaube ich, fast wichtiger von der Experience. Ich verstehe, was du meinst, aber das lässt sich nicht abbilden, dass das wirklich der gleiche Typ ist, weil das ja letztlich schon Gelegenheitsarbeiter, Studenten, Schüler sind. Aber solange die Experience immer wieder gleich ist, und das würde ich sagen ist bisher so, klappt das halt doch wieder dann ganz gut.
Ja, es wird mega spannend zu sehen, wie die skalieren. Also die ganzen, ich hatte jetzt auch bei Flaschenpost beispielsweise, da bestellen wir öfters, da hatte ich bis jetzt, bis zum letzten Mal immer eine gute, immer sehr gute, nette Leute und vor kurzem war so ein Grumpy Typ da. Ich kann das voll nachvollziehen, dass der irgendwie einen schlechten Tag oder so hatte, aber ich habe richtig gemerkt, wie das Kundenerlebnis für mich auf einmal ein ganz anderes war, weil da halt nicht jemand gut gelaunt mit den Getränken hochgekommen ist.
Du willst dich auch nicht schlecht fühlen dafür, dass du, also du machst das ganz klar, um sozusagen ätzende Arbeit auszulagern, gerade bei Getränken, aber du willst sozusagen nicht die vorwurfsvollen Blicke dafür bekommen, sondern also ich tippe die Leute immer und mir ist das sehr viel wert, dass sie das für mich übernehmen, aber ich will dann nicht sozusagen deren Leid sehen. Also ich hatte auch als Student, wahrscheinlich hatte ich den Job gern gemacht, die verdienen mehr Geld, na gut, liegt jetzt einiges an Inflation dazwischen, aber ich habe weniger Geld mit schlechteren Jobs verdient damals, von daher.
Dein Körper wäre gar nicht in der Lage so einen Job zu machen.
Damals war ich noch fitter. Genau.
Lass uns weitermachen. Eine Person, über die wir auch immer im Podcast reden, ist Peter Thiel. Der Gute scheint wieder an einem IPO ganz gut zu verdienen und zwar sein ehemaliger Mitgründer von PayPal und der CTO, jetzt mal gucken, ob ich den Namen richtig ausspreche, du kannst gerne korrigieren, Max Lefchen.
Ja.
Ja, nimmst du? Auf jeden Fall, der Typ, der hat eigentlich ein ganz nettes Leben, der ist Entwickler, 1998, hat er so zwei Wochen auf Stanford abgehangen, hat hier und da irgendwie eine Vorlesung besucht und Peter Thiel kennengelernt und daraufhin hat Peter Thiel in seine noch Palm Pilot Security Idee investiert und daraus ist dann PayPal entstanden. PayPal, kennt jeder, nutzt jeder und aus PayPal und dieser ganzen PayPal Mafia ist unter anderem YouTube, Yelp, LinkedIn, Tesla, Square, Palantir und so weiter entstanden und der Gute hat Affirm gegründet, 2012, auch gemeinsam mit Leuten, die auch irgendwas bei Palantir und so weiter machen, also das gleiche Netzwerk. Founders Fund hat auch irgendwie in vier Finanzierungsrunden investiert und das Ding geht jetzt an die Börse oder ist an die Börse gegangen?
Es hat confidential ein IPO gefiled, also man kann sozusagen hintenrum bei der SEC sein IPO ankündigen, das heißt das Filing ist noch nicht öffentlich, also deswegen sind die Zahlen und so weiter jetzt noch nicht bekannt, aber es ist relativ klar, dass sie ein IPO machen wollen, also ein klassisches IPO in dem Fall, so sieht es zumindest aus. Genau, haben bisher anderthalb Milliarden an Funding eingesammelt und wollen so Richtung zehn Milliarden anscheinend an die Börse gehen.
Was ich mir da auch, ich sehe jetzt hier gerade im Juli 2020 haben die 5,6 Millionen Nutzer, das ist doch nichts, die sind doch, also die machen doch sowas wie Afterpay und Klana, das heißt die sind im Online Shop so drin und da kannst du sagen hier anstatt Kreditkarte oder Lastschrift oder was auch immer zahle ich hier mit Affirm, die meisten checken das gar nicht, Shopify oder so ist beispielsweise auch drin, aber wenn man sich jetzt überlegt wie viele Millionen Amerikaner shoppen in Amerika die ganze Zeit, dann hätte ich gedacht die müssten viel mehr Nutzer haben, die meisten Nutzer checken ja gar nicht, dass sie über die zahlen.
Genau, in der Transaktion taucht es eigentlich als Name nicht auf, deswegen kennen die Konsumenten den Namen Affirm in der Regel auch nicht. Ist, wie du richtig sagst, ist ein sogenannter BNPL Player, also Buy Now Pay Later, in Europa wird es in der Regel von Klana abgebildet, dann gibt es die australische Firma Afterpay, die du auch erwähnt hast, oder Landing at Point of Sale sagt man da auch zu, also wenn du einen Konsumentenkredit beim Einkauf direkt abschließt, so wie du beim Mediamarkt irgendwie deine Waschmaschine finanzieren kannst, kannst du zum Beispiel Paliton, also sie profitieren natürlich sehr stark zum Beispiel von dem Paliton Boom, deswegen auch schlau jetzt das IPO zu machen, die ja angeblich haben sich vervierfacht durch Corona Affirm. Ja, nur durch Paliton.
Wahrscheinlich crashen die mit deiner Paliton Aktie, weil dann rausgekommen ist, dass keiner sich überhaupt diese Fahrräder leisten kann.
Ja mit Affirm kannst du sie dir leisten.
Ja, du sagst du kannst es dir leisten, du musst ja trotzdem jeden Monat das Ding abbezahlen.
Ja, das wird schon. Wie gesagt, 4X Corona, das liegt einerseits am E-Commerce Boom, aber ich glaube Paliton ist tatsächlich ein substanzieller Bestandteil davon. Ja, aber ich meine es ist ein relativ solidieres Modell, also du brauchst einen guten Credit Scoring Algorithmus, dass du ein bisschen das Risiko des Partners oder des Gegenübers einschätzen kannst. Das kennen sie ja oder können sie ja schon seit PayPal, dass sie die Nutzer gut scoren können. Wie gesagt, vielleicht warten wir mal, bevor wir was dazu sagen, bis die Zahlen rauskommen und behandeln das dann lieber nochmal, bevor wir jetzt was Falsches sagen.
Okay, Zahlen zu denen du was sagen kannst. Zalando?
Kann ich gar nicht so viel zu sagen, ehrlich gesagt. Also sind auch Corona bedingt gewachsen. Ich finde Zalando ist eigentlich ein guter Indikator für was jetzt im Q3 passieren wird. Wir sind jetzt ab nächste Woche wieder in der sogenannten Earnings Season, das heißt wir sind jetzt im Anfang Oktober und das dritte Quartal ist gerade abgelaufen. Und jetzt kommen so nach und nach die Ergebnisse für das dritte Quartal rein. Es startet typischerweise mit den Banken und dann kommen so ein bisschen die Konsumentenkonzerne hinterher. Und was wir jetzt viel sehen werden, ist glaube ich, dass die jene Unternehmen, die Corona eher als kurzfristigen Effekt gesehen haben und sehr konservativ weitergerechnet haben, werden alle ihre Jahresausblicke nach oben anpassen. Also A, sie werden die Erwartung der Analysten schlagen. Also drei von vier Unternehmen, wenn nicht mehr, werden die Analystenschätzung und Analystenerwartung schlagen wahrscheinlich. Und die gleichen drei Viertel werden auch fast allesamt ihren Jahresausblick positiv anpassen. Also nochmal sagen, wir rechnen mit einem deutlich besseren Gesamtergebnis als bisher. Das heißt, wir werden sehr viele positive Überraschungen sehen. Teilweise sind die eingepreist. Das ist kein Versprechen auf sichere Gewinne. Hier auch kurz der Verweis auf den Disclaimer auf doppelgänger.io. Das lässt Disclaimer, dass wir keine Anlageberatung machen und man niemals Entscheidungen basierend auf dem Gehörten hier treffen sollte. Aber ich glaube, das große Thema der Q3-Earnings-Season wird sein, viel positive Überraschungen, viele Anpassungen nach oben des Gesamtausblickes. Und genau das ist eigentlich, was bei Zalando passiert ist. Sie haben weiter vom E-Commerce-Boom profitiert, liefern ein absolutes Rekordergebnis ab. Es geht ihnen sehr gut. Und sozusagen aus Analystenperspektive ist jetzt die Frage, wie modelliert man das weiter? Und das besteht einerseits daraus, wie lange wird Corona als Rückenwind andauern? Und falls es nicht andauert, wie viel von diesem Switch-to-Online-Effekt wird sozusagen erhalten bleiben? Das ist eigentlich das, was jetzt keiner so richtig weiß oder was die eigentliche Frage ist. Kurzfristig wird alles, was E-Commerce, Subscription, Work-from-home-Economy, also die Zooms, die Paletons und so weiter, werden alle großartige Zahlen abliefern und wie gesagt nach oben korrigieren. Das ist, glaube ich, das Spannendste daran.
Und sag mal, was ist mit Twilio? Die haben auch wieder irgendwas gekauft. Die sind ja auch Corona-Gewinner.
Genau, Twilio, kurze Erinnerung, Zusammenfassung nochmal. Das ist die Communication-as-an-API. Also wie erreichst du deine Kunden per SMS, per Anruf, per E-Mail über eine API, sodass wenn du eine App baust, du nicht die ganzen Zugänge, APIs zu den Kommunikationsschnittstellen selber bauen kannst, sondern du verbindest dich einmal mit Twilio und kannst deine Kunden dann über die Twilio-API erreichen und den Kommunikationskanal nutzen. Kannst zum Beispiel Two-Factor-Authentification, ist ein typischer Use-Case für Twilio, also dass du jemandem eine SMS aufs Gerät schickst oder einen Anruf, wo ihm eine Zahl vorgelesen wird. Das macht Twilio. Und die kaufen jetzt Segment.com. Segment ist eine Customer-Data-Plattform. Was Segment macht, ist, dass sie deine Kundendaten aus verschiedenen Datenquellen zusammenzieht und versucht zu vereinheitlichen. Eigentlich das, was du dir letztes Mal für den Podcast gewünscht hast. Also dass du weißt, was ein Nutzer auf Twitter hat, auch diese E-Mail-Adresse und ich habe den schon mal über diese Telefonnummer angerufen und ich kann ihm über diesen Retargeting-Cookie kann ich ihn bei Facebook wieder erreichen. Also die Vereinheitlichung der Kundendaten und ein sogenannter Single-Customer-View. Das ist, was Segment baut. Und es ist eigentlich eine sehr, sehr gute vertikale Integration für Twilio, weil Segment holt per API eigentlich die Daten aus den verschiedenen Datenquellen, also aus seinem Analytics, aus seinem CRM, aus anderen Cloud-Services zusammen und speichert das in einer zentralen Datenbank. Und über Twilio kannst du dann eigentlich wieder sozusagen überlegen, über welchen Kanal möchtest du diesen Nutzer jetzt idealerweise erreichen. Also es ist sozusagen auf dem Papier eine sehr, sehr logische Akquisition oder vertikale Integration. Sollte unbedingt voneinander profitieren, wenn man die beiden Services miteinander verknüpft. Tatsächlich weiß Twilio wahrscheinlich, dass viele der Leute, die Twilio nutzen, auch Segment nutzen. Und vor ein paar Monaten hat Twilio auch schon SendGrid für zwei Milliarden gekauft. Das wiederum ist ein E-Mail-Versender und Provider, um die Leute dann auch gezielt mit guten E-Mail-Kampagnen zu erreichen.
Genau. Die zwei Monate sind schon, äh, die paar Monate sind schon zwei Jahre her, aber ja.
Ach so. Das sind immer noch ein paar Monate her. Ja, aber durch den Aktienkurs von Twilio, die sind ja jetzt 45 Milliarden wert schon, sind diese Akquisitionen natürlich alle relativ preisgünstig für Sie. Und sozusagen solange Sie in Aktien bezahlen, ist es natürlich sehr opportun und günstig, gerade solide Businesses dazu zu kaufen. Und Twilio wirklich eine der Firmen, wo ich mich, weil du vorhin gefragt hast, ob ich mich ärgere, dass ich nicht mehr Paliton gekauft habe. Tatsächlich, also auch da ärgere ich mich nicht, aber ich wünschte, ich hätte vor drei Jahren schon Twilio gekauft, weil die haben sich in der Fachzeit verzehnfacht. Schon ein sehr schnell wachsendes Unternehmen, sehr solides Modell. Ja.
Und vor allem, der CEO ist ein Techie, war bei Amazon. Ich glaube, der versteht, was er da macht.
Ja, also ich hoffe, bei der Größe kommt es dann nicht mehr nur auf den CEO an. Da ist das Team dann langsam wichtiger. Aber ja, der baut es auf jeden Fall aus Sicht, sozusagen dem Programmierer Arbeit zu ersparen, die andere Programmierer eh schon. Das ist ja auch totaler Quatsch. Also es wäre total blöd, wenn jeder Programmierer überlegt, wie er jetzt eine SMS-Schnittstelle anspricht oder wie er ein E-Mail Gateway anspricht oder ein E-Mail Service Provider. Dass man das einmal professionell macht und dann sehr, sehr günstig als Software als Service verkauft oder den gesamten Two-Factor-Authentification-Prozess einmal abbildet, sodass das dann wirklich nur noch über eine API integriert werden muss. Das ist schon hoch effizient für die Gesamtwirtschaft auch, dass man da, das macht die Entwicklung neuer Apps deutlich schneller, das fördert Innovation, würde ich sagen. Ist schon eine sehr gute Company. Aber es ist halt wieder so, dass man denkt, jetzt sind die auf jeden Fall zu teuer und würden wir jetzt hier einen Timestamp einmal machen und 45 Milliarden festhalten, im nächsten Jahr sind es wahrscheinlich 100 Milliarden wert.
Wir haben eine E-Mail bekommen von Thomas Miller und zwar jetzt E-Commerce-Beratung at its best. Also Thomas hat ein kleines E-Commerce-Unternehmen, macht das Ganze seit fünf Jahren und verkauft zu 90% Sockelleisten, also Fußboden-Zubehör. Der ganze Laden macht so vier Millionen Umsatz, hat zwölf Mitarbeiter, davon sind sechs im Lager und sechs im Office Customer Support und die Umsatzverteilung ist zwischen Webseite, Amazon und der Rest 40, 40, 20. Jetzt ist die Frage, wie soll er weiter wachsen? Wo soll er sein Geld investieren? Wo hat er den meisten Hebel und vor allem auch, was für Leute soll er jetzt einstellen, wenn er das Team vergrößern möchte? Also braucht er einen SEO-Manager, braucht er SEA, braucht er irgendwie einen Shop-Programmierer? Was für Leute braucht er? Wie schafft er es jetzt mit seinem kleinen schönen Nischenshop den nächsten großen Schritt zu machen? Jetzt kannst du einmal zeigen, dass du E-Commerce kannst.
Ja, sollte ich vielleicht gar nicht öffentlich machen. Also ich würde mal vom Umsatz ausgehend anfangen. Also er hat jetzt selber geschrieben, die machen rund vier Millionen netto im Jahr, die sich dann 40, 40, 20 verteilen auf Webseite, Amazon und sonstige Sachen. Das heißt ganz grob 1,6 Millionen über die Webseite, dann unterstellen wir mal, dass sie so irgendwie 10 Prozent vielleicht, weil das ist glaube ich relativ margenstark, das heißt du kannst 10 Prozent Marketingquote haben, dann wärst du bei 160.000 im Jahr, was dann irgendwie so 12, 13.000 Euro Ad-Spend im Monat wären, theoretisch, wenn du auf den gesamten Umsatz Marketingausgaben zahlst. Aber blendet, also gemischt ist es vielleicht sogar richtig. Ich würde wahrscheinlich, also ich würde wahrscheinlich zuerst versuchen, es gibt drei Ansätze eigentlich. Entweder würde ich versuchen, den umsatzmäßig größten Kanal zu professionalisieren, also wenn zum Beispiel ein Großteil des Umsatzes über Paid Search kommt, dann würde ich eigentlich versuchen, einen SEA Manager einzustellen. Ich glaube in dem Segment, er beschreibt das selber als wenig konkurrenzintensiv. Reicht vielleicht jemand, ein Junior SEA Manager, also der schon irgendwie ein, zwei Jahre gemacht hat, vielleicht aus einer ähnlichen Industrie kommt, das würde natürlich helfen. Das heißt eine Variante wäre, also es geht darum, wen er zuerst einstellen sollte, ne, und beim Umsatz wird ja klar, er kann jetzt nicht alle Kanäle perfekt besetzen, wahrscheinlich sofort. Deswegen würde ich mit Paid Search anfangen, das würde ich annehmen, ist der größte Kanal in diesem Fall. Also den Kanal professionalisieren, das wäre Nummer eins. Alternativ, er erwähnt auch hier einen sogenannten E-Commerce Allrounder. Das wäre natürlich super, wenn man sowas finden kann, also der sich für dieses Thema interessiert und gleichzeitig, also man kann irgendwie Paid Social, PPC, selbst SEO, die Logiken und Mechanismen dahinter sind nicht so verschieden. Man kann schon jemanden finden, der zwei, drei Kanäle zu 70, 75% Tiefe ganz gut abdeckt und wenn diese Nische so wenig kompetitiv ist, wie er sagt, dann finde ich es fast realistisch auch einen Allrounder zu finden. Oder idealerweise sucht man bei einem CMO oder Marketingleiter möchte man eigentlich ein sogenanntes T-Shape Profil haben, also jemand, der von der Qualifikation wie ein T aussieht. Das heißt, das ideale Profil ist jemand, dessen vertikale Achse oder die Tiefe im Paid Search Kanal ist und der aber trotzdem SEO und vielleicht Paid Social, falls das überhaupt funktioniert, so ein bisschen mit abdecken kann. Ich glaube, das wäre ein spannendes Profil. Oder, und das ist, glaube ich, bei der Größe auch nicht abwegig, ganz oft ist das so, dass einer der Gründer sich sehr stark in das Thema, also die Sockelleisten nach meinem Verständnis, das ist Fußbodenzubehör, da nimmt man irgendwie eine mitteldichte Faserplatte und fräst die in die richtige Form, packt da so ein Furnier oben drauf oder malt die an. Also Produktion ist, glaube ich, eine Kernkompetenz des Businesses und die andere ist dann tatsächlich schon die Vermarktung. Das heißt, wenn man mehr als einen Gründer hat, kann das durchaus Sinn machen, dass sich auch einer der Gründer anfängt, da so ein bisschen reinzufräsen, im wahrsten Sinne des Wortes, in die Kanäle. Das ist wahrscheinlich sogar das erfolgreichste Konzept. Also so würde ich es wahrscheinlich machen, dass ich versuche, das selber zu verstehen. Die sind ja nicht alle komplett, also so schwer ist es ja auch nicht. Und dann würde ich mir zusätzlich für Amazon, das ist ja hier auch 40% des Umsatzes, da würde ich wahrscheinlich entweder mir einen strategischen Berater suchen, also irgendwie einen Händler aus der Umgebung, der da sehr erfolgreich ist oder der irgendwie zu erschwinglichen Preisen anderen Leuten, die nicht in der gleichen Industrie tätig sind, helfen mag. Oder tatsächlich auch mal zumindest zeitweise zu einer Agentur gehen, um da sozusagen den Wissensvorsprung schneller zu erringen. Das hielt ich, also eine Kombination aus, entweder T-Shaped oder SEA Manager hirnen, für Amazon vielleicht eine Agentur oder einen guten Berater suchen und den Rest durchaus auch erstmal vernachlässigen. Was ich mir noch vorstellen kann, ist, dass YouTube ganz gut funktioniert. Also es ist Leute suchen bestimmt nach Sockelleisten verlegen, Sockelleisten anbringen, Sockelleisten klippen, dass man jeweils da Content auf YouTube hochlädt, das einfach zeigt, wie das geht. Das müsste ein guter Kanal sein, weil ich würde schätzen, dass ein signifikanter Anteil der Kunden Heimwerker sind. Dann würde es Sinn machen, so Tutorials auf YouTube zu machen. Ich würde, auf der Webseite sieht man die Leisten, ich würde vielleicht mir die Mühe machen, die sozusagen installiert nochmal zu fotografieren. Die sind hier sozusagen freigestellt. Ich möchte die Seite nicht nennen, weil wir jetzt den Umsatz genannt haben und er hat die Seite auch nicht mitgeschickt, aber ich glaube, die richtige gefunden zu haben. Ich würde vielleicht mal schauen, wie die auch aussehen, wenn sie installiert sind, die Fußbodenleisten. Das ist natürlich mehr Aufwand bei der Fotoproduktion, aber da die Produkte sehr langlebig sind, also die wahrscheinlich jahrelang im Shop bleiben, lohnt es sich vielleicht einmal in die Produktion zu investieren. Der Shop hat für mich so ein bisschen, wenn ich auf den ersten Blick sehe, eher so eine discountige Anmutung. Ich würde vielleicht entweder einen zweiten Shop, ja ich würde wahrscheinlich einen zweiten Shop bauen, der halt Leisten-Experte heißt oder so und deutlich wertiger rüberkommt, wo ich vielleicht alles 25% teurer nochmal verkaufe und dafür aber so ein bisschen Social Proof habe. Wie viele Millionen laufende Meter hast du schon verkauft? Wie viele tausend glückliche Kunden hast du schon? Wie viele irgendwie 20 Jahre Berufserfahrung? Also ich sehe jetzt bei dem Shop noch nicht, warum das der Shop ist, auf den ich vertrauen soll bei Leisten. Der wirkt sehr generisch, fast discountig auf mich, was ja auch gut sein kann. Also ich glaube, Häuslebauer müssen auch, oder Renovierer und Häuslebauer müssen auch Geld sparen. Vielleicht ist Discount ein gutes Konzept, ich würde vielleicht das andere auch mal probieren. Was ich nicht glaube, ist, dass Paid Social gut funktioniert. Das Umfeld in dem so, wie gesagt, Hausbauer oder Renovierung sind relativ teure Leads, weil natürlich ganz viele Anbieter sich um genau die Leute streiten. Das heißt, ich glaube, Paid Social würde nicht super funktionieren. Ich würde tatsächlich mich auf YouTube und Paid Search und Amazon fokussieren. Was ich gut finde, ist, dass es so ein WhatsApp-Chat gibt. Bin kein großer Fan von Chatbots insgesamt, aber auf der Seite kann ich mir gut vorstellen, dass irgendwie der Nutzer noch eine letzte Frage hat. Und wenn man die ausräumen kann, dann ist das extrem gut für die Conversion, glaube ich. Das heißt, in dem Fall ist so ein Fach-WhatsApp-Chat bestimmt ganz hilfreich, damit ich weiß, ob das mit meinem Klicksystem funktioniert, ob das mit Fliesen genauso gut funktioniert wie mit Laminatboden etc. Das finde ich ganz gut. Genau. Also ich hielte die Paid Search-Position für den ersten Highlight, den ich machen würde. Und je generalistischer dieses Profil ist, desto besser. Also ein bisschen SEO kann auch jeder Paid Search-Typ dazu lernen. Das geht schon. Da braucht man jetzt nicht ein volles E-Commerce-Team für haben. Und natürlich möchte man aber dann sozusagen so viel Wachstum erringen, dass der relative Anteil der Personalkosten auf den Ad-Spend nochmal ein bisschen kleiner wird. Bei 16.000 Euro im Monat muss man sich natürlich schon überlegen, ob es sich lohnt, dann eine 3.000, 4.000 Euro Kraft oder sogar mehr da drauf zu setzen. Das heißt, das muss dann schon deutlich schneller wachsen, damit sich das langfristig auch lohnt, weil kurzfristig wird die Person wahrscheinlich erstmal ihr Geld nicht verdienen. Und wenn das so ist, dann wäre es wiederum opportun, lieber 1.000 Euro, 2.000 Euro an der Agentur zu zahlen. Da ist es dann aber oft so, dass wenn man da nicht ordentlich Geld ausgibt, dann eben die Betreuung auch gar nicht so gut ist. Wenn man dann auch nur drei Stunden Junior im Monat hat für das Geld, dann macht das wieder auch nicht viel Sinn. Also lieber in-house eine erste generalistische Ressource aufbauen, die aber einen Fokus auf Paid Search hat und ansonsten aber einen hohen Willen zeigt, dazu zu lernen und auch andere Kandidat zu verstehen.
Also Vorteil wäre, wenn es ein Doppelgänger, Podcast-Hörerin oder Hörer ist.
Absolut. Die kennen das ja schon lange.
Sehr gut. Wärst du bereit, dass diese Folge heute ein bisschen kürzer ist? Ich finde, es liegt an dir, weil du dich daran gewöhnt hast, dass man bei OMR auch kurze Folgen machen kann.
Immer gern. Dann kann ich heute mal Anne Will schauen oder so vielleicht.
Vorher nochmal kurz über Project A, Parkon reden. Kleiner Reminder. Dort sprechen wir am Ende des Monats, 30. glaube ich, Freitag der 30. Da kann man live zugucken, zuhören. Wir versuchen uns auf eine Stunde zu reduzieren und das geht alles digital. Anmelden kann man sich bei projecta.com. Einfach nach Parkon schauen und mit dem Code Doppelgänger kommt man auch rein. Also es ist kostenlos, aber Florian Heinemann, der voll tätowierte Türsteher vor dem Tor der Parkon, lässt nur Doppelgänger und andere Podcast-Hörer rein. Das noch, sonst würde ich jetzt noch als Outro eine Voice-Over.
Das ist doch ein super Tipp für den Thomas Miller, weil da kann er ja, also falls er die Entscheidung treffen sollte, also auf mich hört und als Gründer oder Verantwortlicher selbst sich einarbeiten will in das Thema Marketing, dann wäre die Parkon doch eine super Anlaufstation, um sich mal anzuschauen, wie andere Firmen das machen. Weil da kriegt man ja genau die operativen Insights, um zu verstehen, was man da richtig machen kann und was andere schon falsch gemacht haben vorher. Das ist doch genau der richtige Anlaufpunkt. Entschuldigung für die Unterbrechung.
Nee, super. Oder irgendwelche Präsentationen von Florian Heinemann suchen auf YouTube. Die sind auch immer sehr, sehr inspirierend.
Oder welche von Philipp Glöckler. Die sind auch sehr unterhaltsam. Die sind mir doch alle gelöscht.
Zum Outro würde ich jetzt eine Sprachnachricht noch spielen. Die hat mir Jörg Mayer von Zatu geschickt. Und zwar hat der eine bessere Antwort gehabt auf die Netflix-Button-Frage auf dem Chromecast da oder auf der Chromecast-Fernbedienung. Und am Ende sagte er, er würde sich gerne mit Leuten über Connected-TV-SEO unterhalten. Falls das jetzt noch irgendjemand hört und irgendjemand Lust hat, sich mit Jörg zu treffen bzw. zu connecten, einfach nach ihm suchen oder uns eine E-Mail schreiben. Wir machen gerne ein Intro. Pip, danke für deine kurze Zeit heute und eine gute Woche.
Dir auch. Bis zum nächsten Mal. Ciao, ciao.
Bis dann, ciao.
Ich glaube, dass Netflix das auch als Forderung gestellt haben könnte, damit Google überhaupt an die Metadaten kommt von Netflix, um die Netflix-Inhalte in die Google-Suche aufnehmen zu können auf dem Google-TV. Warum? Damit Google das machen kann, müssen die App-Betreiber oder die Inhalteanbieter eine Schnittstelle von Google bedienen, damit Google überhaupt an die Informationen, welche Inhalte laufen in diesen Apps mit den Metadaten, darauf zurückgreifen kann. Da könnte ich mir vorstellen, dass Netflix sich überlegt hat, auf der einen Seite, das sollten sie besser tun, weil das eine sehr, sehr relevante Suche sein wird, über die viele Inhalte gefunden werden in der Zukunft. Aber auf der anderen Seite, dass sie sich überlegt hat, bevor wir Google jetzt einfach dort Zugriff auf die Metadaten geben, stellen wir doch eine Forderung. Und eine Forderung könnte sein, dass Netflix-Logo auf die Fernbedienung. Also das wäre meine Hypothese dazu. Es bestätigt aber nochmal meine Voicemail von vor ein paar Wochen, dass dieses Thema Auffindbarkeit in solchen Universal Searches, wie es häufig genannt wird, sehr, sehr, sehr wichtig wird für Videodienste. Und nochmal der Aufruf, wenn ihr jemanden kennt, der sagt, er macht diese Art von, ich habe es damals Connected TV SEO genannt, der sich damit auskennt über die verschiedenen Plattformen, weil es nicht nur bei Google TV, sondern eben auch bei Apple TV, bei Fire TV von Amazon, bei den Smart TV Betreibern wie Samsung und Co. relevant wird. Also wenn sich dort jemand mit auskennt, würde ich mich über Austausch sehr freuen. Schönen Sonntag dir und bin gespannt, worüber ihr heute Abend so plaudert. Bis dann.