Doppelgänger Folge #19 vom 9. November 2020

US Wahl | Business Angels | Around vs. Zoom | Exklusiver Blick in Pip's Portfolio | Farfetch | Apple AirPods Studio

Philipp & Pip tauschen ihre Erkenntnisse aus den US-Wahlen aus und entdecken ein paar spannende Aspekte. Top 5 Business Angel Tricks. Philipp hat die Video Chat App Around getestet. Außerdem beleuchten die beiden Pips Portfolio ein bisschen besser und sprechen über die letzten Ergebnisse von Cloudflare, Spotify, Square, Mercado Libre, Docusign, SNAP, BigCommerce und Peloton. Etwas Ausblick gibt zu Palantir und Zoom.

Buch: The Signal and the Noise: Why So Many Predictions Fail-but Some Don't von Nate Silver

Bücher von Seth Godin

Zoom Konkurrent Around.co

Vielen Dank Jan Wagener für die Logic Pro X Einführung und Unterstützung!

Danke für den Wein:

Justin Keirath & 8greenbottles für den Little Buteo von Michael Gindls Weine mit Sol

Danke für die Fragen:

Anonym, Marco Alberti & Dennis Kieß

Danke fürs Teilen:

Jan Wagener: Für uns Mitt-20er mit zu viel FOMO hat Philipp Kloeckner eine wichtige Lebenserfahrung im Podcast live auf der #pakcon2020 geteilt: Es gibt viele Entscheidungen im Leben, die sich wie eine essentielle A/B Entscheidung anfühlen, oder wie eine einmalige Chance. Dann schläft man nächtelang schlecht und überlegt, welche Seite der Medaille man wählt. Ich glaube - jetzt 15 Jahre später - dass solche Opportunities eigentlich immer wieder kommen. Man muss sich gut auf sein Glück vorbereiten und man sollte, wenn sich Möglichkeiten zeigen, auch nicht zu lange zweifle, aber prinzipiell kommt jede Gelegenheit in irgendeiner Form noch mal wieder - vielleicht kommt sogar eine bessere. Folge Live01 vom Doppelgänger Podcast, reinhören lohnt sich!

Florian Jaeger: Fantastic conference with an impressive lineup and high-quality content. Project A Ventures, thank you very much for organizing it and Doppelgänger Tech Talk Podcast hosts Philipp Kloeckner and Philipp Gloeckler for recommending it.

Philipp Beckmannshagen: Hier eine Empfehlung für einen wie ich finde sehr guten Tech / StartUp #Podcast. Nicht der Kürzeste aber die Tiefe & Analyse der Themen ist es absolut wert gibt gute Denkanstöße

Wir freuen uns über jede Spotify Promo Card

Alan: Prädikat: Hörenswert! Doppelgänger Spotify Promo Card

Alexander Swade: Na da bin ich ja mal gespannt, ob das hier was bringt Hört euch den Podcast an. Super Tech Talk mit allem was Menschen wie mich interessiert. Zahlen, Technik, Wirtschaft ciao Listen, follow und share: Doppelgänger Spotify Promo Card

Manuel Lötzsch: Mein Beitrag um die Spotify Charts besser zu verstehen und ich hoffe es machen mehr als 3 Leute: Doppelgänger Spotify Promo Card

Gerry Koch: super Podcast mit großer Themenvielfalt und coolen Analysen. Hören lohnt! Doppelgänger Spotify Promo Card

Matthias: Dann testen wir mal die Spotify Charts. Toller und informativer Podcast 👌 @gloeckler @pip_net Doppelgänger Spotify Promo Card

Doppelgänger Tech Talk Podcast

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So jetzt lass. Ich hätte echt Bock mal so einen geilen orangenen Wein zu trinken. Ist der auch?
Ja ich pack dir die Hälfte ab. Also ganz kurz, wir fangen sofort an. Guten Tag, schön, dass ihr alle wieder dabei seid und die Woche mit uns startet. Wir Pipp Klöckner und Philipp Klöckler trinken jetzt für euch Sonntagnachmittagabend einen Wein und besprechen unsere Woche. Falls ihr merkt, dass wir ein bisschen schneller sind als sonst, mag das daran liegen, dass wir tatsächlich das Ganze ein bisschen schneller exportieren. Schreibt uns gerne mal eine E-Mail, ob wir das so weitermachen sollen oder nicht. Pipp, was trinkst du?
Ich trinke heute einen Wein, den wir vom geschätzten Hörer Justin Kairat geschickt bekommen haben. Das ist vom Weingut Dönhoff mit NN. Von der Lage Niederhäuser, Klamm, ein Riesling, Kabinett. Ich koste mal kurz. Vielen Dank Justin schon mal. Das kommt von Oberhausen an der Nahe, wie der Name schon sagt, also ein bisschen kurz vor die Nahe bei Bingen in den Rhein fließt. Hat ein bisschen Mineralik, aber ist auch schon, höflich gesagt, sehr fruchtig. Beim Kabinett ist glaube ich so eine Qualitätsbezeichnung, da muss so ein bisschen Restmost drin sein oder ein bisschen Süße. Deswegen ganz klein bisschen zu gefruchtig für mich, aber schmeckt schon gut. Und was trinkst du?
Ich habe von 8 Green Bottles ein Paket geschickt bekommen, da sind neun Flaschen, ne acht Flaschen natürlich drin und davon trinke ich jetzt eine. Also Wein aus Österreich und Little Bouteo heißt das. Das verlinke ich natürlich. Sehr lecker. Und die anderen acht, also ich teile auf und schicke dir die anderen acht noch und dann können wir hier schön Bio Wein verkosten. Aber lass nicht zu viel über Wein reden. Ich habe natürlich wieder ein paar Fragen für dich, auch zwei auf die du nicht vorbereitet bist.
Bevor du anfängst mit deinen Fragen, diesmal habe ich auch Fragen. Also ich bin gespannt auf deine wie immer. Ich würde gerne wissen, es ist Sonntag halb fünf, wir sind ein bisschen früher dran als sonst. Trotzdem Prost. Aber haben wir einen US Präsidenten oder hatte ich recht mit meiner Aussage? Ich bin mir nicht hundert Prozent sicher. Also Biden ist jetzt called, aber.
Wir haben einen Präsidenten, also Amerika hat einen Präsidenten, aber ich glaube der andere Präsident möchte das noch nicht so ganz wahrhaben.
Ja, aber immerhin war also bis gestern Abend hat es immerhin gedauert. Also bis gestern Abend lag ich mit meiner Ansage noch richtig, dass wir wahrscheinlich dieses Wochenende noch keinen Präsidenten kennen würden. Ich würde von dir eigentlich gerne wissen, was sind die zwei drei Dinge, die du gelernt hast durch diese Periode der US Wahl, sozusagen die du vorher nicht wusstest oder die dich besonders überrascht haben.
Ich hatte das Gefühl, dass man immer bei den US Wahlen denkt, dass es auf jeden Fall ein klares Ergebnis geben wird und dann ist jedes Mal nie so wirklich klar ist.
Das liegt aber vielleicht, weil du besonders die letzten zwei Wahlen betrachtest oder? Weil davor gab es ja, das ist eins meiner Learnings, weißt du wer Nate Silver ist?
Nee, erklär.
Nate Silver hat das Buch geschrieben, The Signal and the Noise, relativ bekannt geworden oder der Untertitel ist Why so many predictions fail but some don't. Und der hat davor nämlich, also in der pre-Trump Ära immer, das sind Statistiker, und der hat sehr sehr gute Wahlvorhersagen vorher getroffen und hat in der Regel jeweils 50, einmal sogar 51 US Staaten richtig prognostiziert. Also in der 2012, 2008, 2004 Wahl. Und sozusagen galt als der beste Wahlprognose Mensch in den US. Kommt ursprünglich aus der Sportstatistik, also hat irgendwie von Major League Baseball Playern die Karriere vorausgesagt oder versucht das zu prognostizieren. Und den hassen jetzt seit zwei Jahren, also der ist glaube ich noch mehr, also der einzige den beide Parteien hassen, weil er die Prognosen jetzt das zweite Mal in Folge so schlecht hinbekommen hat eigentlich. Also letztes Jahr gab es ja diesen Trump-Effekt, dass man wirklich sehr überrascht war. Und ich glaube das muss man niemandem vorwerfen, dass man das nicht prognostizieren kann. Da hat jemand anderes, da hat der Twitter-User, das ist ein ganz guter Publizist, der heißt Anand Giridharadas und der hat die Prognosen so kommentiert, dass er sagt, one of the things we are learning tonight is that asking people on the telephone if they are for fascism doesn't always get honest answers. Dass du das beim ersten Mal nicht hinbekommst, dass Trump-Wähler nicht ehrlich am Telefon antworten, beziehungsweise eventuell ist das Bias auch, dass die kein Telefon haben oder nicht ans Telefon gehen, das ist eine Sache. Aber dass du diesen Bias beim zweiten Mal nicht korrigiert kriegst und nochmal genauso falsch liegst oder ähnlich falsch liegst, das ist dann schon fast ein bisschen fahrlässig. Und ich glaube dessen Ruf hat stark gelitten bei dieser Wahl, da hat er es auch beim zweiten Mal nicht geschafft hat, den Fehler, den statistischen Fehler aus der ersten Wahl zu korrigieren oder zu verarbeiten. Man geht so ein bisschen davon aus, dass eventuell sozusagen die Demokraten mehr von bildungsnahen Schichten gewählt werden und dass die eher dazu neigen solche Telefon-Antworten, Telefonumfragen, also die Wahlprognosen werden ja aufgrund von Telefonumfragen gemacht, das weiß man vielleicht. Und die demokratischen eher tendenziell gebildeteren Nutzer neigen eventuell mehr dazu diese A überhaupt zu beantworten und B richtig zu beantworten, also ehrlich zu beantworten. Und das andere Problem ist halt, dass man, also einerseits finden wir es ganz erschütterlich oder ganz furchtbar, dass Leute sich wieder offen trauen zu sagen, sie sind pro Trump oder warum sie Trump wählen. Andererseits gibt es eben doch ganz viele, nämlich fast die Hälfte in den USA, die den wählen oder also nicht alle wählen ihn heimlich, aber es gibt einen Anteil, die dazu nicht 100 Prozent stehen und es dann am Wahltag aber doch tun. Und das scheint ja sozusagen diese paar Prozent, die da mal fehlen zu sein. Das fand ich sehr überraschend. Noch was, was du spannend fandest an der Wahl?
Ja, ich habe gelernt, dass es jetzt eigentlich, wenn Biden in der Macht ist, ist das perfekt oder am besten für die Unternehmen und Börsen, weil dann wahrscheinlich sehr wenig passieren wird.
Ja, weil es keinen Landslide Victory gab, also weil der Senat rot bleibt, also republikanisch, gibt es einen sogenannten Gridlock, also ein Kräftegleichgewicht, nämlich dass niemand ohne die andere Partei was entscheiden kann und dadurch passiert gar nichts oder wenig und das findet die Börse im Zweifel gut, wenn die Steuergesetze und so weiter halbwegs so bleiben. Und Biden noch nicht so viel machen kann im Moment, das findet die Börse ganz gut. Abgesehen davon wird die Börse Montag hochgehen, weil einfach Unsicherheit verschwindet. Die Börse kann mit schlechten Nachrichten gut umgehen, kann mit guten Nachrichten gut umgehen, nur mit Unsicherheit kann man nicht gut umgehen. Was ich noch spannend fand, war, dass Florida an die Republikaner gegangen sind, unter anderem weil so viele kubanische Immigranten Biden wählen, was intuitiv ja erstmal dumm klingt, aber die glauben halt Trump ist gegen Kuba und deswegen sind sie the enemy of my enemies is my friend. Und das ist so ein bisschen wie in Ostdeutschland, dass die Leute fliehen aus einer Diktatur und entscheiden sich dann aktiv für die nächste oder zumindest jemand mit autokratischen Tendenzen. Das fand ich überraschend. Und diese Umfragen in was für verschiedenen Realitäten die Menschen wirklich leben. Also dass die Trump Wähler wirklich glauben, dass Amerika Covid gut im Griff hat, dass es keine Probleme gibt, dass die Response der Regierung darauf gut ist. Und das zeigt so ein bisschen glaube ich, dass Demokratie nur funktionieren kann, wenn du auch eine gute Informationsverteilung in der Gesellschaft hast. Wenn du überlegst, wie desinformiert diese Leute sind, offenbar, dann ist es auch nochmal deutlich erklärbarer, warum die bereit sind, jemanden wie Trump zu wählen, was ja sonst eher schwer wäre. Da muss man wirklich mal überlegen, wie man das besser lösen kann, um Informationen gleichmäßiger zu verteilen in der Welt. Und das letzte zur Wahl, was ich so spannend fand aus Marketingperspektive ist, dass es wurden ja so irgendwie 14, 15 Milliarden für Werbung ausgegeben in der Wahl. Und es gibt von The Markup einen guten Artikel darüber, dass Biden im Schnitt deutlich mehr zahlen muss, um die Nutzer zu erreichen. Also glaube ich, zwei Dinge, die dazu führen. Das eine ist, dass die Zielgruppe, also um demokratische, besser verdienende Wähler zu aktivieren, muss ich zumindest in den Social Networks oder wo ich demografisches Targeting durchsetze, muss ich natürlich mehr dafür bezahlen. Und das andere ist, dass dadurch, dass die Nachrichten weniger polarisierend sind und sich weniger von selbst verbreiten, ich natürlich auch deswegen höheren CPM zahlen muss, weil das Engagement auf demokratische Nachrichten wahrscheinlich oder Spots ein bisschen schlechter ist im Schnitt. Das hat dazu geführt, dass er bis zu doppelt so viel bezahlen musste, um seine Wähler zu aktivieren oder zu erreichen. Fand ich auch ganz interessant.
Ja Wahnsinn. Aber klar, ich meine, schlechte Nachrichten merkt man sich besser und irgendwie werden auch besser geteilt.
Genau. Aber jetzt du mit deinen Überraschungsfragen.
Ja, wenn du schon nach Autoren fragst, wäre meine erste Frage an dich, was du von Seth Godin oder wie er heißt hältst. Also erklär doch mal den Hörern und Hörerinnen, wer das ist und dann erklär mir mal, wie gut oder schlecht du den findest.
Bei Autoren ist es einfach mal auf eine Lücke zu treffen. Also ich weiß, dass es ein Marketingpapst ist, ich habe das Gesicht vor Augen, einen kahlen Kopf, ich glaube manchmal mit einer Brille. Ich habe es tatsächlich nicht gelesen, um ehrlich zu sein, keines der Bücher. Ich folge ihm auf Twitter, bin mir relativ sicher, aber ich habe es nie durchgelesen. Deswegen bin ich gespannt, was du mir darüber erzählen möchtest.
Ja, also der hat über 19 Bestseller Bücher geschrieben und so Bücher, die du wahrscheinlich schon mal gehört hast, sind Tribe, Permission, Marketing, Purple Cow und der war in dem Tim Ferriss Podcast und den kannst du dir mal anhören. Das war echt ganz gut, den Podcast habe ich gehört, weil ich mal wieder so ein bisschen was hören wollte und einfach so nebenbei und es war dann so ein Fundstück, wo ich danach so meinte, ah ok, da kann man sich so ein paar Sachen irgendwie merken oder aufschreiben oder so. Und ich will jetzt nicht zu viel vorausnehmen, aber die zwei Punkte, die ich am spannendsten fanden, war, dass er zum einen sagte, genieße das, was du tust, mehr als das zu tun, was dir Spaß macht. Also das ist jetzt so ein bisschen ins Deutsche übersetzt, aber das fand ich sehr gut, wir reden ja auch manchmal darüber, ob uns jetzt der Podcast Spaß macht oder nicht und was wir sonst noch so machen. Und der andere Punkt und da bin ich ja ihm eigentlich auch, teile ich die Meinung so ein bisschen, er meinte, dass Einschränkungen einem helfen, sich besser zu konzentrieren und hat dann so die Punkte gesetzt, dass er man halt in einem Unternehmen sich genau überlegen sollte, also weniger um die Idee, sondern mehr um, mit was für Einschränkungen arbeiten wir. Also, mit welchen Ressourcen bist du bereit, dafür zu geben, um etwas erfolgreich zu machen. Und ja, den Podcast würde ich empfehlen und zu den Büchern kann ich nicht ganz so viel sagen, ich glaube das eine oder andere habe ich mal überflogen und gelesen. Es gibt bestimmt den einen oder anderen Marketingexperten, der auf die Bücher schwört. Das als Content-Tipp. Und die zweite Frage, die ich für dich habe, ist.
Eine Einschränkung, das würde ich gerne einmal unterstreichen. Also ich glaube, man kann es in zwei Richtungen sehen und da ich den Podcast nicht gehört habe, weiß ich nicht, wie er es gemeint hat. Aber das eine ist, zu gutem ökonomischen Handeln braucht es immer Verknappung, also man braucht knapp Ressourcen, man braucht knappes Geld oder überhaupt einen eingeschränkten Handlungsspielraum. Ich glaube, das führt immer zu besseren Entscheidungen, das ist wichtig. Und prinzipiell glaube ich auch vom geistigen Fokus ist es immer gut, auch nicht zu viele Auswahlmöglichkeiten zu haben und sich einem kleinen Set von Prioritäten zu widmen. Ich glaube, es führt zu, wie sagt man das, zu Sennen vielleicht, oder wie soll man das nennen, aber auf jeden Fall. Nichts ist schlimmer als überlastet oder überfordert zu sein mit zu vielen Entscheidungsmöglichkeiten, zu vielen Prioritäten, die man verfolgen muss. Deswegen ist eine Reduzierung der Komplexität glaube ich immer erforderlich. Also das würde ich da unterschreiben. Und das erste habe ich richtig verstanden, dass man sozusagen mit dem, was man sowieso macht, eher zufrieden sein oder daran arbeiten, statt dem nachzusehen, was man gerne tun würde. Ist das richtig? Also die Freude im Jetzt finden?
Genau, also dass du halt, dass du positiver an die Sache rangehst, anstatt zu sagen, okay ich mache das jetzt, damit ich danach was mache, was mir Spaß macht. Gehst du halt eher daran und versuchst die Sache zu genießen. Also dein neues Buch geht darum, wie man kreative Arbeit produziert. Und der wird halt so ein bisschen als Vorbild gesehen, der halt jetzt schon 19 Bücher geschrieben hat und sagt, okay man muss halt einfach in den Rhythmus kommen, halt Ideen zu produzieren oder halt Sachen zu produzieren. Das ist halt ein Handwerk. Und der geht halt dahin, er hat halt auch, Tim Ferriss fragt ihn halt so ein bisschen nach Schreibprolokate und so und die Themen. Und es gibt halt so den Rhythmus, dass man halt einfach die Sachen regelmäßig machen muss. Kann man ja bei uns jetzt, wir nehmen heute Podcast 19 auf, es gibt ja dann so eine gewisse Regelmäßigkeit, in der das dann immer flüssiger wird. Und das muss man glaube ich bei allen Sachen irgendwie mitnehmen und ja, und Spaß dabei vielleicht haben.
Wenn er 17 Bücher geschrieben hat, klingt das nicht nach Schreibprolokate bisher? Scheint er ganz gut im Griff zu haben?
Ja bei ihm nicht, aber bei Tim wahrscheinlich schon.
Ist vielleicht auch ganz gut, wenn er nicht noch mehr schreibt von 4-Hour-Workweek.
Macht er.
Total gute Frage. Kennst du jemanden, der diese 4-Hour-Workweek erfolgreich umgesetzt hat? Weil ich nicht. Also außer dir, außer dir, außer dir. Nur du bist nicht erfolgreich geworden. Also bis auf diesen Podcast, der für uns beide ein Riesenerfolg ist, aber bis dahin sind wir mit der 4-Hour-Workweek. Ich kenne noch niemanden, der das erfolgreich umgesetzt hat. Obwohl das natürlich auf dem Papier ist. Und das habe ich sogar lustigerweise mal durchgehört, glaube ich. Aber ich sehe, also mir begegnen irgendwie in den Privatclubs oder auf der Straße oder was weiß ich, jetzt nicht irgendwo Leute, die sagen, sie haben das durch Tim Ferriss geschafft.
Man muss ja auch sagen, er hat das Buch mehr oder minder geschrieben, um selbst die 4-Hour-Workweek zu haben. Ich glaube er arbeitet auch, also und es ist, weil er so eins der ersten Titel, die gewählt worden ist anhand von Conversions Suchanfragen. Und ja, das Buch ist halt witzig zu lesen, aber ich glaube auch, also ich kenne keinen, der es, jeder würde gerne so arbeiten oder viele würden gerne so arbeiten. Aber ja, geschafft hat es wahrscheinlich nur der ein oder andere, der einen erfolgreichen Exit hatte.
Ich glaube es gibt so einen Guru-Paradoxon, dass nämlich die Leute, die den ganzen Tag solchen Gurus folgen, es genau zu nichts bringen, weil sie ja diesen Gurus den ganzen Tag folgen müssen. Und wenn du das dann alles konsumierst, schaffst du es natürlich nicht tatsächlich irgendwas Bedeutungsvolles zu bauen, weil du den ganzen Tag Gary Vaynerchuk und Tim Ferriss auf YouTube anschaust und keine Zeit hast noch, was Sinnvolles zu bauen.
Ich bin da 100% bei dir. Ich frage mich nur gerade, wer dich jetzt als Guru sieht und gerade zuhört und denkt so, ah Mist, ich muss den Podcast jetzt ausmachen, ich muss jetzt wirklich mal was schaffen.
Nee, wir müssen nur Montag früh zur Arbeit gehen und das reicht schon. Viel mehr habe ich auch nicht gemacht.
Gut, aber Gurus ist ein gutes Thema. Ich wollte fragen, du sagst ja immer hier, du setzt dein Geld auf Jeff Bezos, weil der der reichste Mann ist und so weiter. Was passiert denn mit dir und deinen Gedanken, wenn der auf einmal für 3 Milliarden US-Dollar seine Aktien verkauft?
Ich würde es gerne besser verstehen tatsächlich, weil ich der Meinung bin, er kann sich das auch einfach dagegen leihen, warum er dann doch wirklich tatsächlich verkauft, verstehe ich nicht 100%. Man muss halt immer in Perspektive sehen. Also der besitzt ja so rund 200 Milliarden, das heißt das ist 1,5% seines Nettovermögens vielleicht, wenn ich mich nicht irre, vielleicht ist es auch 2%. Aber insgesamt ist das ein sehr kleiner Teil dessen er sich dort entledigt, von daher ändert das meine Einschätzung noch nicht groß. Aber ich habe das mitbekommen, dass er mal wieder ein paar Aktien verkauft hat.
Ich glaube im total hat er jetzt 10 Milliarden verkauft dieses Jahr.
Ja von wie gesagt 150 oder 200 Milliarden. Immer noch. Und angeblich braucht er das um Space X zu finanzieren, wie heißt sein, Blue Origin, also seinen Space Venture quer zu finanzieren. Also es macht ja für ihn immer dann Sinn Amazon Shares zu verkaufen, das ist eigentlich die schlaue Frage. Warum sollte Jeff Bezos Amazon Aktien verkaufen und es macht immer genau dann Sinn, also A, wenn er es nicht durch Beleihen der Aktien das gleiche erreichen könnte und B, wenn er ein anderes Projekt gefunden hat, was höhere Renditen oder ein besseres Risk Return Profil gefunden hat als das Geld in Amazon zu lassen. Das heißt er glaubt wahrscheinlich gerade, dass Blue Origin schneller wachsen kann oder sozusagen schneller Wert bildet als es Amazon auch tut, obwohl die sehr dynamisch wachsen.
Ja über diese ganze Space Nummer müssen wir auch irgendwann mal reden. Das musst du mir mal erklären, warum jeder Reiche irgendwie seinen eigenen Mond haben möchte.
Das ist glaube ich der Milliardärs Pissing Contest oder so. Das können wir gerne versuchen darüber zu reden, aber das wird eher philosophisch glaube ich, weil rein wirtschaftlich sehe ich es.
Dann lass uns über Fragen von Hörern und Hörerinnen sprechen. Wir haben ja echt diese Woche, also ich sag ja immer wir machen den Podcast nur wegen den schönen E-Mails die wir bekommen. Langsam verstehst du es auch und siehst es ähnlich und die Zahlen sind dir nicht mehr so wichtig. Und wir haben eine ganze Menge Fragen per Mail bekommen, also wenn ihr uns auch eine Mail schreiben wollt, gerne immer an podcast.doppelgänger.io einfach schreiben und wir antworten eigentlich auch meistens und tun dann die spannenden Fragen bei uns ins Backlog. Und eine Frage, da habe ich eben den Namen noch rausgeschrieben, weil ich gedacht habe vielleicht ist es besser wenn wir diese Frage anonym stellen, weil das kann ja auch vielleicht dann ein Deal kaputt machen. Und zwar ist die Frage, ob wir mal darüber sprechen könnten, ob eine Umsatzbeteiligung auch eine valide Art der Beteiligung an einem Startup ist. Folgendermaßen es hat wohl jemand ein Startup und ein Angebot von Business Angels, die eine degressive Umsatzbeteiligung beinhaltet.
Das heißt sie wollen sozusagen am Anfang einen gewissen Teil des Umsatzes haben und später immer, also relativ gesehen weniger, das meint wahrscheinlich degressiv in dem Fall. Das hört man lustigerweise ab und an auch mal in Höhle der Löwen, dass sie sagen von den ersten 10.000 Fläschchen deines Nahrungsergänzungsmetals möchte ich ein Euro und damit mein Investment zurück haben oder so. Ich glaube das machen sozusagen inklusive der Belegschaft von der Höhle der Löwen nur extrem untalentierte oder dumme Business Angels, weil du hast ja als Business Angel überhaupt kein Incentive den Umsatz oder Gewinn deiner Beteiligung klein zu rechnen. Also man muss schon sehr risikoavers sein, dass man sich sozusagen seinen Invest früh aus dem Umsatz zurückzahlen lassen will, weil nichts anderes heißt das ja, dass ich Geld aus der Unternehmung abziehe um mein Risiko möglichst früh wieder zu covern. Das senkt ja automatisch die Unternehmensbewertung und macht sie dann unattraktiver für zukünftige Investoren. Also dann sollte man glaube ich nicht Business Angel sein, wenn man sich so risikoavers ist, weil das ist ja die eigentlich fast mit am meisten Risiko behaftete Asset Klasse. Wenn man da so schnell sein Geld irgendwie in trockene Tücher bekommt, weil der Hebel, wenn ich das Geld in der Firma lasse und den Umsatz und den Gewinn damit sozusagen besser aussehen lasse, indem ich das Geld da drin lasse, auf die Bewertung der Unternehmen und damit meines eigenen Shares an dem Unternehmen ist eigentlich viel höher. Also es muss jemand sein, der entweder das falsche Risikoprofil hat für einen Business Angel, der in Mathe nicht aufgepasst hat oder einfach jemanden übervorteilen will. Also verstehe ich überhaupt nicht, was das sollte. Aus Sicht des Startups kann das vielleicht Sinn machen, wenn man, ich glaube da ging es um eine gewisse Dienstleistung, die man dadurch besser akquirieren kann, kann das natürlich Sinn machen, aber es ist von der Signaling Wirkung für zukünftige Investoren glaube ich schlecht. Es spricht nicht für die Professionalität des Business Angels. Aus meiner Sicht macht das überhaupt keinen Sinn eigentlich.
Also du würdest Gründern davon abraten, dass so ein Deal anzieht.
Ich sage es nicht 100% pauschal, aber nach den Fakten, die wir jetzt kennen, macht das, ich sehe nicht, wie das Sinn machen kann. Also es ist so ein bisschen wie, es gibt zwei Arten von Gründern. Die einen, also du gründest selber was und dann gibt es Gründer, die sagen, weil sie dich kennen, möchten sie dein Produkt, ob du ihnen nicht einen Rabatt einräumen könntest. Sie sagen, du baust jetzt eine Software für Buchhaltung oder so und dann fragen die, kannst du ihnen das für 50% geben, weil ihr euch ja kennt. Das macht ja aber überhaupt keinen Sinn, weil jeder Gründer ja weiß, dass du mit einem Vielfachen deines Revenues bewertet wirst. Das heißt ein guter Freund würde dir eigentlich anbieten, dass er das Doppelte zahlst und du dafür von seiner Firma was kaufst und auch das Doppelte zahlst. Wenn man das weiter treibt, irgendwann zu neuer Marktzeiten kommt, weil man sich dann so Fake-Rechnung gegenüber ausstellt. Aber prinzipiell, wenn du deinen Freund magst, dann zahlst du mindestens den nächsten Preis oder sogar mehr, weil der kriegt ja ein Vielfaches des Umsatzes sozusagen als Bewertung zurück. Das heißt, man will eigentlich nicht die Einnahmen drücken bei einer Firma, die irgendwo früh im Venture-Stage ist oder im Start-up-Stage ist. Deswegen macht das überhaupt keinen Sinn. Ich würde wetten, dass der Indie, der sowas anbietet, wahrscheinlich viel Erfahrung hat. Und sozusagen ein anderer Red Flag, auf den man achten sollte, ist Leute, die einem irgendwie anbieten, die wollen 10-20% an der Firma, nur damit sie dir größere Investoren vorstellen. Das ist glaube ich was, wo man eher aufpassen sollte, also wenn jemand gar kein Geld reißt.
Stefan Karrenbauer Lass mal so die Top 5 machen. Wir sind ja jetzt im Podcast-Business angekommen. Also wir können ja jetzt mal die großen Top 5 machen der Angel-Tricks, auf die man als Gründerin aufpassen sollte.
Na los, du fängst an.
Also ich kann dir auch erklären, dass ich mir irgendwann ausgerechnet habe, dass das für mich nicht mehr sinnvoll ist, so als Gründer. Und wenn du also ein erfolgreiches Start-up lebt ja eigentlich viel von den Gründern, die halt die Extrameile rennen. Und die werden wahrscheinlich nach 1, 2, 3 Jahren merken, der Angel, also ich bin dem sehr dankbar, dass der mich halt starten lassen so ein bisschen. Aber das lohnt sich ja irgendwann nicht mehr so ganz.
Ja, das stimmt bei dir natürlich. Also ich meine das auch ironisch. Ich glaube tatsächlich, dass was man im Fernsehen da als Deal-Strukturen präsentiert bekommt, zwischen unseriös oder unrealistisch, es gibt vielleicht die Ausnahme, dass wenn du irgendein wirklich sehr einfaches Produkt hast und Ralf Dümmel verspricht dir das zu vertreiben, dann dafür einen großen Teil, dass du das Marketing fast outsourcet, abzugeben bei einem Consumer-Product. Da kann es vielleicht Sinn machen. Ansonsten glaube ich auch, dass es Quatsch ist, mehr als 25% der Company zu früh abzugeben. Bin ich bei dir.
Dann Nummer zwei ist einer meiner Lieblingssachen, habe ich auch schon das ein oder andere Mal gehört. Und zwar ein Angel sagt, ich investiere beispielsweise hier 20.000 Euro, ein kleines Ticket so. Aber wir machen einen kleinen Side-Deal und zwar in den ersten sechs Monaten würde ich dir so 20 Beratungstage a 1.000 Euro aufschreiben.
Ist teilweise ja ausgeschlossen. Also später wird das oft von Investoren ausgeschlossen, dass genau das passiert. Aber ist auch schlechte Praxis, bin ich bei dir. Also du faktisch nichts bekommst außer Beratung. Also man kann das schon machen, aber dann sollte man es halt, ich mache das ja in anderer Form, dass ich mir ESOPs geben lasse für Beratung, um dann wirklich auch Hands-on mit der Firma zu arbeiten. Aber dann sollte man das auch so fair machen und nicht so ein Pseudo Investment daraus machen. Bin ich bei dir.
Dann ist deine Firma gleich viel mehr wert und deswegen sollte ich irgendwie einen wesentlich besseren Deal bekommen als alle anderen Angel.
Man kann in Investitionen investieren wie der letzte Business Angel oft. Manchmal kann das gerechtfertigt sein, wenn du wirklich Publicity oder PR dadurch bekommst. Kann das sogar Sinn machen, aber man muss auf jeden Fall genau hinterfragen, ob das Sinn macht.
Also ich könnte mir vorstellen, dass es irgendwann Sinn macht, wenn die Firma größer ist. Also so zum Beispiel bei TIR war ja Nico Rosberg ist da ja irgendwann reingegangen. Aber das ist ja dann, könnte man ja sagen, fast so ein Media for Equity Deal.
Wenn er das einhalten kann, das muss man halt prüfen, ob die Medialeistung oder die PR dadurch tatsächlich zustande kommt. Ansonsten ist es halt auch nichts wert.
Genau. Nur ganz am Anfang finde ich es irgendwie ein bisschen schwierig. Aber na klar, es ist so ein bisschen wie dieses Beispiel von, das wäre auch wieder ein Punkt, also dieser Türöffner für die großen Runden. Also beispielsweise es gibt ein Sideletter, der sagt so, ja also ich helfe dir bei der nächsten Runde irgendwie eine halbe Million aufzunehmen. Dafür will ich aber dann nochmal fünf Prozent haben.
Das ist ja immerhin performanceabhängig. Das ist ja fast schon wieder fair. Schlimmer ist, die die sagen, ich stelle dich drei Investoren vor, die ich kenne und dafür will ich schon zehn Prozent an der Firma haben.
So was gibt es auch?
Läuft in Berlin auf jeden Fall rum. Und nicht mal, dass sie nach zehn Prozent fragen, eher mehr. Zu dem Promi oder Testimonial Bonus, da muss man ja fast überlegen, ob das auch nicht adverselektion oder schlechtes Signaling ist. Ich glaube, wenn man auf die Investments schaut, dieser Leute, dann sind ja nicht zwangsläufig erfolgreiche Ventures, in die die bisher investiert haben. Von daher weiß ich gar nicht, ob das so gut ist, sich da einen Promi aufs Cap Table zu holen.
So und mein letzter Punkt und der wurde mir geflüstert und ich kann kaum glauben, dass das wahr ist. Und zwar ist es wohl so, dass es Business Angels gibt, die auch in der Presse als erfolgreiche Business Angel gehandhabt werden. Und die tatsächlich irgendwie dann nach dem zweiten Gespräch irgendwie so raushandeln, dass sie eigentlich das Geld nur leihen. Also sie wollen auch Zinsen drauf haben und wenn es scheitert, wollen sie auf jeden Fall auch die Kohle zurück haben.
Ja, das ist ein bisschen atypisch.
Und das hat doch überhaupt nichts mit Business Angel zu tun, oder? Also ein Business Angel sollte sich doch im Klaren sein, dass wenn er ein Investment tätigt in ein Startup oder ein Unternehmen, dass das halt so risikobehaftet ist, dass das Geld weg ist.
Das kommt drauf an. Also ich überlege gerade, weil ich habe sowas als nachfinanziert, also ich habe als Business Angel in was investiert, auch relevant. Und dann ging es, aber das war dann wirklich, also nachdem ich Eigenkapital investiert habe, also Shares gekauft habe und in die Firma investiert habe, brauchte die Firma noch Working Capital, um das Produkt herzustellen. Und dann war das anschließend quasi nochmal, aber ein Kredit ist in zwei verschiedene Sachen, also das hat dann nichts mit. Wenn dein erstes Investment schon Debt ist, also Schulden, und du dann die Gründer verdammst, dass sie da persönlich für haften, ich glaube, das ist unseriös. Wenn du investiert hast und dann sagt jemand, um die ersten 10.000 Marmeladengläse herzustellen, brauchen wir nochmal 5.000 Euro und sozusagen dann borgt man das und lässt vielleicht sogar persönlich dafür bürgen, das finde ich dann nochmal anders. Aber das ist sozusagen das, was du erzählst, dass man primär das so aussehen lässt, als wenn man investiert, obwohl man nur leiht, das ist natürlich Quatsch.
Ja klar, ich meine, also ich finde, wir reden über Business Angel in der ersten Runde, was danach passiert und wie dann das Powerplay ist, wenn es irgendwie eine Downround gibt oder wenn die Angels verwässern, weil es irgendwie eine VC Runde gibt oder sowas, das ist nochmal ein anderes Spiel. Aber so explizit, ich glaube, die größten Tricks werden, glaube ich, wie in jedem Business angewandt mit Leuten, die das zum ersten Mal machen. Und das ist natürlich bei den jungen, hungrigen Gründerinnen und Gründern, die irgendwie jetzt irgendwas von null starten wollen, sind halt die einfachsten, die man da so ein bisschen verarschen kann. Wirklich langfristig bringt das Keim, weil selbst wenn du so einen 30% Deal direkt am Anfang machst, in den seltensten Fällen, wenn die Ventures erfolgreich sind, bist du dann auch gut befreundet mit den Gründern, würde ich mal behaupten.
Also 30% ist, glaube ich, so ein bisschen die Grenze. Wenn es wirklich sehr kapitalintensiv ist, dann kann das teilweise Sinn machen. Aber prinzipiell will man natürlich, dass die Gründer auch langfristig inzentiviert sind. Also man sollte auf jeden Fall schauen, dass die Gründer nicht direkt irgendwie knapp unter 10% landen oder so, das wäre schon unstau. Das wurde ja auch mehrmals schon bewiesen, dass das langfristig nicht so gut funktioniert.
Tja, kommt alles auf die Größe des Tickets und alles an. Ich meine 30% für 5000 Euro oder 30% für eine Million ist natürlich ein Unterschied.
Eben, genau.
Kannst du dich noch erinnern, als wir gesagt haben, oder du vor allem auch gesagt hast, dass du ein schlechtes Bauchgefühl hast mit der Zoom Aktie?
Ja, genau. Warum? Was gibt es Neues?
Hast du seitdem mal die Aktie gecheckt?
Kann ich mal live machen, die läuft so ein bisschen seitwärts, ne ist ein bisschen runter auch, aber die ist ja auch sehr sehr sehr gut gelaufen.
Können wir später nochmal drüber sprechen. Aber du hast mir einen Link geschickt zu Around.co und das ist so ein kleiner Zoom Konkurrent. Und ich habe dann über Twitter jemanden angeschrieben, also erstmal habe ich den Gründer angeschrieben, der hat nicht geantwortet, dann habe ich jemanden angeschrieben, der gesagt hat, er hätte Invitation Codes und mit dem habe ich dann tatsächlich auch am Freitag einen Around Test Call gemacht. Also er hat mir so einen Code gegeben und dann konnte ich auch so ein bisschen rumspielen. Wir haben auch am Donnerstag damit ein bisschen rumgespielt und ich muss tatsächlich sagen, ich bin positiv beeindruckt.
Erklär mal kurz, was Around besser macht als Zoom vielleicht? Also ich habe es auch schon getestet, aber erklär mal für die Hörer, was sie besser macht.
Bei Zoom hast du das Gefühl, du hast so ein riesen Programm auf dem Rechner und du kannst eigentlich nichts machen, wenn du zoomst. Das führt dazu, dass ich eigentlich über das Telefon zoome und parallel an meinem Rechner arbeite. Und wenn ich das mit Leuten mache, dass ich die auch auf das andere Programm gucken lasse und beispielsweise kein Screenshare oder so über Zoom mache. Du löst es glaube ich, indem du mit dem iPad deine Zoom Calls machst. Und was die machen ist, dass die kleine runde Fenster haben und halt das Produkt so für den digitalen Nomaden, Macbook Nutzer, der Slack und sonstige neuartigen Produkte nutzt und mit denen arbeitet, dass sie es dafür bauen. Also dass du ein kleines, du siehst so kleine Sprech oder so kleine deine kleinen Gesichter und dann machen sie noch, also das ist der erste Vorteil, das heißt du kannst eigentlich weiterarbeiten, kannst gemeinsam an einem Google Doc arbeiten, parallel siehst du dich so an der Seite.
Du hast ein shared Desktop eigentlich, also einer gibt seinen Desktop komplett frei und du hast dann so ein shared Workspace, wenn man so will.
Ja noch nicht mal, du kannst auch einfach, jeder arbeitet in seinem eigenen Programm oder in seinem eigenen shared Programm und parallel läuft halt Around mehr oder minder im Hintergrund, aber sichtbar. Das ist schlau. Das heißt, man wird nicht abgelenkt von irgendwie dem Hintergrund, man sieht nicht, wo der andere gerade ist so wirklich und die Lösung, die Zoom dafür beispielsweise hat mit diesen Backgrounds oder sowas, die finde ich meistens, also die finde ich eigentlich eher ablenkend und lächerlich. Und sie haben dann noch so ein, auch ein super gutes Feature, das kennst du wahrscheinlich auch, wenn du in einem Meetingraum bist, früher als man noch zusammen in Meetingräumen war und drei oder zwei Leute in den gleichen Zoom Call gehen und es dann eine Rückkopplung gibt. Das haben sie gelöst und man kann wohl mit ein paar Leuten im gleichen Raum alle an dem gleichen Around Call teilnehmen.
Aber hat Zoom das nicht, also ich weiß, dass Google Meet das noch nicht hinbekommt und Teams bekommt das noch nicht hin, da musst du dich immer, also dieses, can everyone go on mute please, das brauchst du bei Zoom schon nicht mehr, also die können das, wie heißt das, Feedback oder Rückkopplung auf Deutsch, genau, das können die schon sozusagen per AI rausspülen. Das kriegen aber noch nicht alle hin, Zoom kann das aber auch, würde ich sagen, aber Around hat es auch sehr gut gemacht.
Ja und dann haben sie noch so ein bisschen, wir haben ja kurz mal über die Crisp App gesprochen, also die so den Hintergrund Neues rausnimmt, das machen sie auch. Und dann für dich eigentlich das absolute Killer Feature, du bist ja so ein Typ, der sich seine To-Do's per E-Mail immer selbst schickt.
Ja.
Wenn man sich Notizen schreibt, also in das gemeinsame Notizenprodukt bei Around, dann kann man oder bekommt nach dem Call jeder eine E-Mail mit den ganzen Dingen.
Ja, das ist super, also es macht total viel Sinn, arbeitet Zoom aber auch, glaube ich, entweder ist es schon möglich oder arbeiten sie, also Zoom versucht als nächstes, glaube ich, per NLP den Inhalt des Meetings zu verstehen und so eine Art Stenografie-Protokoll zuzuschicken. Also was besprochen wurde, was die To-Do's sind, das will Zoom, glaube ich, nicht nur möglich machen als Summary, sondern sogar automatisch erkennen und so Deliverables und sowas ableiten, also da geht es auch hin. Und das ist.
Ja, da haben wir ja aus unserer eigenen Transkription des Podcasts gemerkt, wie super das funktioniert.
Ja, das ist ein Challenging, bin ich gespannt. Aber wenn ich könnte, würde ich mal Zoom nebenbei laufen lassen und schauen, ob die das hier besser hinbekommen mit der Transcription. Das wäre ganz geil.
Die nehmen ja alle die gleiche, die nehmen ja alle die gleiche, also die gleiche ML, also entweder von Amazon oder von Google oder von irgendjemand anders. Ja, wahrscheinlich. Und je nachdem, wie die, also es ist ja überall das Gleiche so. Aber jetzt nochmal zurück zu Around, was ich bei der, also ich habe dann so ein bisschen tiefer reingeguckt und habe mir dann die Leute angeschaut, die das machen, also die beiden Gründe.
Ich habe dich lang nicht mehr so begeistert erlebt.
Ja, weil ich finde ich schon krass, das dann zu sehen. Also es gab ja verschiedene Bewegungen. Es gab ja zum einen diesen diesen Phil, der Evernote CEO, der irgendwie die große Show gemacht hat mit der M-App. Die haben ja irgendwie 30 Millionen oder so von Sequoia und Co. bekommen und eine riesengroße Show gemacht. Aber so das Produkt war nicht so gut. Und jetzt bei denen, die, das sind zwei Jungs oder drei Gründer, aber zwei davon haben schon mal 2013 eine Firma an GoDaddy, glaube ich, verkauft. Die hatten so, hatten die Idee so ein Jimdo Wix auf dem Handy und das ist wohl an GoDaddy gegangen. Und dann haben die jetzt seit zwei Jahren an diesem Thema gearbeitet und haben sich wirklich jetzt auch ein Team, also die haben auch eine, die haben mit dem Announcement von dem Produkt eine Runde irgendwie announced. Lass mich kurz gucken, wie hoch die Nummer war. Ich meine irgendwie 5, 6 Millionen. Da war unter anderem der Angel List Gründer und der Product Hunt Gründer mit drin. Genau 5,2 Millionen haben die im März geraced und darüber geschrieben. Die haben vorher schon zwei Jahre an dem Produkt gebaut und die haben sich jetzt, also wenn man so Video Calls und so anguckt, dann ist es eigentlich immer die gleiche Technik. WebRTC. Und wenn man sich dann anschaut, wie man das aufbaut, dann kommt man eigentlich immer an so einen Service ran, den alle dafür nutzen. Und der heißt Media Soup. Also wenn du dir die, in Deutschland gibt es ja diese Jungs, die dieses Wonderme bauen, die suchen auch gerade WebRTC Leute und Media Soup Leute. Und die Jungs von Around haben es geschafft, die beiden Jungs, die Media Soup gebaut haben, die beiden Spanier zu hirnen. Also die haben sich sozusagen das komplette WebRTC oder die die Jungs, die am besten WebRTC machen seit ein paar Jahren, haben sich die Jungs mit reingeholt und spielen glaube ich da jetzt schon in einer ganz guten Liga, haben sich auch einen super Designer und Head of Product geholt. Und das sieht man halt. Man sieht halt, wie die mit sehr viel Liebe zum Detail ein gutes Produkt bauen. Und ich bin mal gespannt und habe mich gefragt, ob man da in Europa überhaupt mit konkurrieren kann, weil man halt so gute Designer vielleicht gar nicht findet. Und weil man halt auch so eine Runde irgendwie gar nicht pushen kann, so wirklich hätte ich jetzt gedacht. Also so wann, wie viele Startups haben wir, die irgendwie mit einem richtig oder mit einem halt einen schönen Design Produkt dann auf einmal so zwischen 5 oder 30 wie jetzt bei M irgendwie so als Anfangsrunden machen.
Ja, obwohl wenn du, wenn du sagst, du greifst Zoom an und Zoom ist jetzt 150 Milliarden wert, dann macht das für einen VC schon Sinn, da irgendwie 5, 6 Millionen reinzustecken, um einen Shot auf einen Unicorn zu bekommen oder wie gesagt was was theoretisch 150 Milliarden groß wäre. Also ich glaube, wir werden auf jeden Fall noch Konkurrenten von Zoom sehen. Ob mich das jetzt skeptisch für die Aktien, also was mir Angst macht, ist, dass der, der was war das CIO oder so damals gesagt hat, dass sie jetzt, also dass er sozusagen unterbewusst die Utilization, die Anspruchnahme reported hat und nicht das Userwachstum. Das heißt, das macht mir ein bisschen Angst, dass das Userwachstum nicht mehr so groß ist, weil ich ein bisschen auch glaube, dass die Leute, die Zoom brauchen, Zoom schon nutzen. Das Userwachstum wird glaube ich runtergehen. Gleichzeitig, ich habe so ein bisschen SimilarWeb gescheckt, also im Vergleich zum Vorjahr wird Zoom wieder 300 Prozent wachsen, oder 200 plus Prozent wachsen, da bin ich mir relativ sicher. Das kann aber trotzdem enttäuschen, wenn es eben dann nur 200 Prozent sind. Die Frage ist halt, wie lange das weitergeht ins nächste Jahr und wieviel davon wirklich zahlende Kunden werden. Und man muss auch sagen, AroundCo, auch das habe ich mir in SimilarWeb angeschaut, ist eine kleine eingeschworene Gemeinde bis jetzt. Die wachsen sehr organisch mit diesen Invites, das heißt, die wollen auch gar nicht zu schnell wachsen, um das Produkt noch besser zu verbessern. Das Produkt finde ich schon relativ überzeugend. Ich sehe jetzt noch nicht, dass es irgendwie ein Step-Change oder dass es zehnmal besser ist als Zoom. Das ist ganz sicher nicht. Aber die Frage ist, ob Video-Communication hat das Netzwerkeffekte. Also hat es einen Vorteil, wenn alle Zoom nutzen, oder ist es auch vollkommen egal, ob eine Firma Teams nutzt, eine Firma Zoom nutzt, eine Firma AroundCo nutzt. Das ist so ein bisschen die Frage, ob man daran glaubt, dass es so ein bisschen Richtung Winner Takes It All oder 2-3-Produkte geht oder ob es alles so niedrigschwellig wird, dass jede Firma mehr oder weniger ihr eigenes VC-Produkt haben kann, also Video-Communication oder Video-Call-Produkt. Das ist ein bisschen die Frage. Wenn es so etwas wie Netzwerkeffekte gibt, dann wird es glaube ich sehr schwer, Zoom nochmal anzugreifen, weil es schon eine relativ hohe Penetration hat, würde ich sagen, zusammen mit Microsoft Teams und Google Meet. Wenn nicht, hat AroundCo vom Produkt her schon nochmal eine Chance. Ich habe lange überlegt, was ich mit meinen Zoom-Aktien, weil nächste Woche Reporten, glaube ich, was soll man dazu sagen, oder erst später im November, auf jeden Fall bald. Die können eigentlich nur enttäuschen, so gut wie sie gelaufen sind. Das heißt, sie bräuchten wirklich extrem gute Zahlen, um nicht zu enttäuschen. Andererseits riecht das wieder nach so einem typischen Case, wo man zu früh verkauft. Deswegen will ich eigentlich nicht verkaufen. Meine schnelle Due Diligence, also mal SimulaWeb anschauen und so weiter, hat mir eigentlich gesagt, zumindest an den Konkurrenzprodukten liegt es nicht. Ich glaube, dass Microsoft Teams inzwischen keinen Vorteil hat. AroundCo ist noch zu klein. Das könnte mal ein Problem werden, wenn es weiter so gut von dem Produkt her ist. Aber insgesamt bin ich noch relativ beruhigt, obwohl ich glaube, dass es einen kleinen Dip geben wird, weil die Erwartungen einfach viel zu hoch sind. Weil du meintest, die benutzen alle die gleichen Codecs oder die gleiche Technologie dahinter. Was Zoom, glaube ich, noch als Einziger schafft, ist, dass sie diese Packages so interpolieren. Das heißt, wenn die Verbindung schlecht ist, die sagen ja, sie können, wenn sie, ich glaube, 55 Prozent der Packages verlieren, also wenn sozusagen 55 Prozent der Informationen, die übers Netz geht, verloren geht, durch schlechtes Internet, schaffen sie es trotzdem, die Videoqualität so hoch zu halten, dass der Nutzer es nicht merkt. Dass dort Informationen verloren sind, wahrscheinlich, weil sie es eben einfach interpolieren über AI. Also ich habe die letzte Woche wieder ein paar Meet-Calls gehabt, also mit Google Meet, und ich merke den Qualitätsunterschied zu Zoom extrem. Das haben sie auch nicht so gut im Griff.
Ich glaube auch, dass Zoom einen sehr, sehr guten Job macht, aber mein Gedanke ist so ein bisschen, dass die, also zum einen werden Unternehmen ja auch so ein bisschen auf die Kosten gucken und dann sagen, okay, wir sind bei Microsoft, wir sind bei Google, wir nutzen einfach auch die Services so. Und zum anderen glaube ich, dass Zoom halt auch so, also ja, die waren die Winner für die Corona-Krise, aber die sind auch negativ behaftet von der Corona-Krise, weil jemand, der irgendwie acht Stunden am Tag auf Zoom ist, der will alles, nur nicht mehr Zoom.
Ja, aber der will ja auch kein Microsoft und auch kein Aroundco. Zoom-Vertiefung ist halt.
Ja, und dann hast du, dann hast du mit Aroundco, hast du wenigstens noch so ein bisschen witzigere Interaktionen, dann könnte es schon so sein, dass es so ein bisschen wie, es mal eine Zeit von Slack gab, dass man halt von der Seite kommt und die Leute halt das weiter empfehlen und von unten irgendwie einführen. Aber natürlich werden die so groß sagen wie Zoom, ja, wahrscheinlich werden sie leider von Zoom oder von irgendjemand anders in Kürze gekauft.
Ja, aber das ist ja, würdest du das kaufen? Das ist ja auch leider, also so gut, ich finde Aroundco vom Produkt wirklich gar nicht, also ich finde es wirklich überzeugend auch schon. Aber du kannst es halt als Feature einfach nachbauen. Also sagst halt, du machst so ein Bubble-Mode oder wie auch immer man es nennen will, dass man die Gesichter eben als Bubbles auf dem Screen sieht und nicht mehr als Meeting-Raum. Das ist halt alles so schnell produktisierbar oder wie heißt es? Featurized. Also ihr Produktdesign ist glaube ich besser, aber alles davon lässt sich relativ schnell sowohl von Teams als auch von Microsoft, also auch von Google, als auch von Zoom nachbauen. Also die Innovation finde ich gut, aber ich glaube es ist einfach leider nicht genug, um irgendwie ein eigenständiges Produkt darauf aufzubauen.
Ja, ich bin gespannt. Ich glaube ja, dass die Großen es nicht schaffen so schnell da was Hübscheres hinzustellen, aber mal schauen, wir werden es sehen. Lass uns weitermachen. Wir haben einige E-Mails bekommen von Leuten, die gerne dein Portfolio sehen würden. Wie sollen wir damit umgehen?
Das hat natürlich verschiedene Implikationen. Also einerseits wollen wir immer nicht, dass das als Empfehlung verstanden wird. Deswegen macht das nicht so viel Sinn. Wir können ja heute als Kompromiss, sozusagen erkläre ich einmal der Marco Alberti, der hat ja eine Frage gestellt. Kannst du die mal vorlesen vielleicht für den genauen Wortlaut?
Ja, er würde es spannend finden, wenn du vom Balancing mal dein Portfolio posten würdest. Also nicht Euro, sondern eher Prozent und wie das vor allem mit ETFs versus Einzelwerten aussieht.
Und Cash und so weiter, genau. Also ich kann ja einmal sozusagen mein generelles Herangehen beschreiben und wir können zumindest auf die Werte, die diese Woche auch reported haben, weil es da einige gibt, eingehen.
Genau, aber mach erstmal bitte uns ein Disclaimer.
Genau, also nichts was wir sagen sollte als Anlageempfehlung oder Beratung verstanden werden. Insbesondere nicht, wenn ich jetzt die Aktien nicht selber investiert bin, wo ich natürlich einen Interessenkonflikt habe, erkläre. Und das kann man nachlesen unter doppelganger.io slash disclaimer. Wie gesagt, das ist keine Anlageberatung und man sollte keine Investmententscheidung aufgrund des hier gehörten treffen. Wir geben uns viel Mühe die richtigen Informationen und Schlussfolgerungen zu treffen, aber wir können nicht garantieren, dass die Fakten alle richtig sind und vor allem können wir nicht in die Zukunft schauen. Das war der Disclaimer. Also ich erkläre vielleicht einmal, um den Kontext zu bauen für die Beantwortung der Frage, meine Herangehensweise und dann reden wir über so ein paar Einzeltitel, die im Portfolio sind. Genau, also wir können vielleicht fangen so an. Ich glaube die richtige Anlagestrategie für jemanden, der einen langfristigen Horizont hat und überdurchschnittlich profitieren will von Aktienmärkten, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit sein Geld so viel wie möglich in breit gestreute ETFs. Zum Beispiel diesen MSCI ACWE All Countries World EMI Investable Markets zu stecken und vielleicht den China und Emerging Markets, sozusagen die Under Representation der Emerging Markets und von China dort noch auszugleichen mit extra ETFs. Das ist wahrscheinlich die risikoneutralste langfristige Investmentstrategie. Wer jetzt trotzdem unbedingt Aktien picken will, dem würde ich immer noch raten, es ist keine Beratung, aber man kann empfehlen, dann vielleicht mindestens 80% sehr risikoneutral langfristig in die breit gestreuten ETFs. Der ACWE EMI investiert in 9000 verschiedene Titel, die beinhalten teilweise Emerging Markets, die beinhalten sogenannte Small Caps, also auch kleinere börsennotierte Firmen. Das ist sozusagen von der Risikostreuung die beste Strategie eigentlich. Und dann vielleicht mit 20% Aktien zu folgen, die man selber versteht oder mit denen man sich regelmäßig auseinandersetzt. Das hielte ich für eine gute Strategie oder für eine, wenn man unbedingt selber aktiv werden will. Was man ganz klar sagen muss, ist, diese Strategie einfach nur in den MSCI World zu investieren, schlagen irgendwie 95 bis 98% der aktiv gemanagten Fonds nicht, also auf Sicht von zehn Jahren. Und wenn sie schlagen für zehn Jahre, also wenn sie mal outperformen, dann schaffen sie es in der Regel in der nächsten Periode nicht, das nochmal zu schaffen. Das heißt, die Wahrscheinlichkeit, dass jemand über 20 Jahre besser läuft als einfach der durchschnittliche Markt, ist fast ausgeschlossen. Zumindest wenn man deskriptiv in der Statistik nach hinten schaut. Deswegen empfehlen wir oder ich immer wieder einfach stattdessen in einen ETF, der möglichst breit streut, zu investieren. Und überhaupt sollte man Aktien und auch diese stark risikogestreute Strategien nur investieren, wenn man auf das Geld mindestens zehn Jahre, besser 20 Jahre verzichten kann. Und dann nach zehn Jahren oder 20 Jahren wird man wahrscheinlich selbst eine Krise gut wieder ausgeglichen haben. Dann ist es sehr wahrscheinlich, dass man mit mehr Geld da raus geht und auch viele andere Anlageklassen schlägt. Kurzfristig kann man da locker 50, auch manchmal bis zu 80% seines Vermögens verlieren, wenn man sozusagen ausgerechnet am Höhepunkt einer Blase investiert und danach die Krise voll mitnimmt. Genau, das ist so der breite Kontext. Ich selber mache das ein bisschen anders und erkläre auch gleich warum. Das heißt, wie erklärt man das gut? Also einerseits mein Anlagehorizont ist extrem langfristig, das heißt sozusagen, wenn ich Aktien kaufe, dann denke ich dabei eigentlich 20 Jahre plus ins Voraus oder versuche langfristig zu denken. Das heißt, ich weiß, dass ich dieses Geld nicht brauchen werde, zumindest in den nächsten 20 Jahren und ich habe einen entsprechend hohen Risk Appetit. Also um hohe Renditen zu erwirtschaften, bin ich bereit auch extrem hohe Risiken zu treffen. Das beinhaltet Totalverluste, das beinhaltet 80% kurzfristig zu verlieren und dafür kann ich aber auch eventuell, wenn alles gut geht, höhere Renditen erwirtschaften. Aber ich habe sozusagen kein Sicherheitsbedürfnis dabei und das ist wichtig, dass man für sich selber das einmal abwägt, ob man bereit ist, ob man dann schlecht schläft oder ob man sich mit seiner Partnerin oder seinem Partner streitet, wenn man eine Fehlentscheidung getroffen hat kurzfristig. Für mich ist es relativ egal, weil ich sehr langfristig investiere oder das mehr oder weniger Fuck-You-Money für mich ist, also ich nicht fest mit diesem Geld rechne. Genau, das erlaubt dann eben doch sehr stark in Einzeltitel zu gehen und ich mache das alles nicht, um, ich glaube, als ich Dieter das das erste Mal erklärt habe, Philipp, habe ich gesagt, ich investiere nicht in Aktien, um mehr Geld zu haben, sondern mehr Recht zu haben. Das heißt, obwohl es langfristig unmöglich ist, den Benchmark zu schlagen, will ich mir ein oder will zumindest in den sportlichen Wettkampf eintreten, das doch zu schaffen und deswegen investiere ich ein bisschen mehr, als man sollte in Einzeltitel, wie gesagt, mein Bestes.
Genau, aber das ist ja auch so ein Phänomen von vor allem erfolgreichen Männern oder generell Männern, dass man immer denkt, man ist schlauer als das System. Absolut, ja. Und jetzt denk, also nur weil die Aktien jetzt in den letzten Monaten irgendwie ein paar Leute ganz schnell Geld verdient haben und mehr als sie irgendwie gedacht haben, heißt das nicht, dass man jetzt ähnlich viel Risiko nehmen sollte, wie es Pip tut, weil Pip das halt auch irgendwie ausstehen kann.
Genau, sehr guter Punkt. Der große Unterschied ist, also A, ich habe trotzdem, also selbst wenn ich das Geld alles durch den Ofen bringen würde, habe ich trotzdem ein regelmäßiges, also mein eigentliches Kapital, bilde ich mir ein, ist sozusagen meine Hände oder mein Kopf, mit dem ich arbeite und ich bin bisher immer in der Lage gewesen, damit sozusagen neues Einkommen zu generieren, deswegen sozusagen brauche ich oder habe keine Freude daran, wenn irgendwas auf dem Konto rumliegt. Das gibt einem die Freiheit dazu. Gleichzeitig sozusagen habe ich nach unten hin, mein schlechtestes Szenario ist und das trifft auch nicht auf jeden zu oder das verwechselt man dann oft, ist im schlimmsten Fall lande ich bei meinen Eltern auf der Couch oder bei Freunden. Das trifft auch nicht auf jeden zu, das vergessen wir als weiße privilegierte Menschen oft, dass unsere absolute Downside und was uns ermöglicht, so hohe Risiken einzugehen, ist, dass wir nicht auf der Straße landen, sondern irgendwie bei Freunden oder unseren Eltern auf der Couch, wenn alles schief ist. Das gibt einem die Freiheit, hohe Risiken zu nehmen. Und ich mache das seit ich, also mit viel weniger Geld, aber seit 1998 oder 97, das heißt ich habe das große Glück, es gab schon zwei Krisen durchlebt, oder jetzt, wenn man Covid als Krise sieht, drei durchlebt zu haben und das gibt einem ein bisschen mehr Ruhe in so einen Krisen und lässt auch Opportunitäten erkennen, wenn andere Leute Panik haben. Das sind vielleicht die großen Unterschiede. Genau. Meine Strategie ist eigentlich, ich glaube, dass im Moment und auch mittel- bis langfristig der Markt Wachstum höher bewertet als Value. Also es gibt zwei Konzepte, es gibt das sogenannte Value Investing, wo Warren Buffett wahrscheinlich der prominenteste Vertreter ist. Das heißt, man versucht Aktien unter Wert zu kaufen, das heißt, das kann irgendein Konsumgüterproduzent sein, sowas wie Coca-Cola oder Heinz Ketchup und wenn das mal unter dem 10-fachen Earnings Multiple tradet, dann kauft man ein und denkt eben, das wird sich positiv entwickeln in der nächsten Zeit, weil es eine starke Marke ist und alles unter einem 10er Multiple günstig klingt. Gleichzeitig gibt es Leute, die eher Momentum getrieben sind, also die Aktien, die viel Schwung haben und schnell wachsen, attraktiv finden und im Moment, glaube ich, ist es ein genereller Trend, dass der Markt das Letztere bevorzugt. Das heißt, wirklich Dividenden auszuschütten, Gewinne zu machen, ist ein bisschen unterbewertet vom Markt und das kann sich wieder ändern, aber werden sozusagen schnelle Wachstumsraten sehr positiv bewertet werden. Ich sehe mich eher im zweiten Teil, das liegt so ein bisschen daran, dass ich investiere fast ausschließlich in Tech-Werte, weil ich glaube, es gibt einen großen generellen Trend, das ist, dass die GAFA-Firmen und die Tech-Werte, über die wir hier regelmäßig reden, die Margen von den eher traditionell geprägten Unternehmen wegnehmen. Also sie wachsen schneller und von der Profitabilität der klassischen Unternehmen oder der Old Economy wandert immer mehr an den Technologie-Sektor oder Software is the world oder wie auch immer man das formulieren möchte. Das ist ein großer Schiff, an den ich glaube, deswegen würde es für mich jetzt keinen Sinn machen, in einen Daimler oder Caterpillar oder John Deere oder sehr klassischen Konzernen zu investieren. Genau, das muss man wissen. Dann versuche ich einen Fehler zu vermeiden, den ich in der Vergangenheit oft gemacht habe, nämlich, dass ich zu früh verkaufe. Das heißt, ich versuche eigentlich alles so lang wie möglich zu halten, es sei denn meine Grundannahmen haben sich relevant verändert oder die Realität hat sich relevant verändert. Weil in der Regel habe ich am meisten Gewinne entgangen sind mir, wenn ich Dinge zu früh verkauft habe.
Erzähl mal, was hast du denn verkauft, worüber du dich am meisten geärgert hast?
Ich hatte mal sehr günstig HelloFresh, schon als sie noch unter 10 waren, gekauft und dann habe ich Gewinn mitgenommen, teilweise, weil ich die Liquidität brauchte, teilweise, weil ich schon dachte, es ist echt gut gelaufen. Ich habe mich später wieder eingekauft, zum ähnlichen Preis zum Glück, aber es wäre trotzdem günstiger gewesen, einfach drin zu bleiben. Wenn man ganz weit gehen will, 1998 oder 2000, also in dieser ersten Dotcom Crash Bubble, hatte ich damals einfach meine Priceline, damals Priceline, heute Booking.com oder Amazon Aktien behalten. Oder SAP hatte ich damals, Softbank hatte ich tatsächlich, hätte ich die einfach nur behalten, dann wäre das. Ich habe übrigens mal durchgerechnet, ich habe da sozusagen vor 10 Jahren ungefähr relativ viel Geld in Domains gesteckt, also Internetadressen gekauft. Hätte ich das gleiche Geld in Amazon Aktien gesteckt, zu dem Zeitpunkt wären das heute zwischen 30 und 50 Millionen Euro. Kleiner Disclaimer, das ist mehr Geld, als ich heute besitze. Das heißt, hätte man sowas damals langfristig einfach nur gehalten, über 10, 20 Jahre, wäre ich deutlich besser gelaufen.
Wie viel hast du mit den Domains bis jetzt verdient?
Ich kriege mein Geld vielleicht rein, oder ein bisschen mehr als mein Geld vielleicht auch, aber kein Vergleich.
Die Rechnung habe ich mal ähnlich gemacht. Ich habe mal überlegt, mit Avocado Store haben wir uns Amazon ganz genau angeguckt und versucht ein MVP zu bauen, was da sehr ähnlich ist. Die zwei Sachen, die wir uns am meisten angeschaut haben, waren halt Shopify, weil die auf Ruby on Rails entwickelt haben, wie wir, und Amazon.
Wäre beides nicht schlecht gelaufen wahrscheinlich.
Ja, Shopify hätte man damals noch nicht kaufen können oder sowas. Ich hatte damals weder das Geld noch den Kopf dazu, das zu machen. Aber jetzt im Nachhinein, und das geht bestimmt vielen Leuten so, oder vor allem vielen Gründern. Man hört es auch bei anderen Podcasts von erfolgreichen Gründern, die jetzt auch erst anfangen mit Aktien. Viele hätten wahrscheinlich wesentlich mehr Geld verdient, wenn sie einen normalen Job gemacht hätten und schlau immer hier und da jeden Monat ein bisschen was zur Seite an die Börse gelegt hätten.
Nicht ausgeschlossen. Genau, eine Sache habe ich noch vergessen, nämlich dass ich einen absoluten Großteil meines liquiden Unternehmens tatsächlich in Aktien investiert habe. Ich bin insofern diversifiziert, dass ich in dem Top Tier VC ein kleines Ticket habe in einem Private Equity Fund. Ich habe in vielen Startups noch Beteiligung und E-Stops. Dadurch bin ich auch nochmal ein bisschen Risiko gestreut und kann auch deswegen mehr Risiko bei Aktien nehmen. Obwohl es so wirkt, als würde ich jetzt 100% auf Aktien setzen, gibt es schon noch irgendeine Grundsicherung dahinter, die jetzt auch nicht vollkommen irrelevant ist von der Größe. Ich habe meine Strategie gewechselt. Ich habe vor ein bisschen mehr als einem Jahr mal angefangen mit einem sehr ausgewogenen Portfolio. Das heißt, ich habe Tech-Werte mit Value-Werten gemischt, weil ich dachte, das wäre schön risikoneutral. Ein paar zyklische Industrie-Werte, die 6% Dividende zahlen und trotzdem noch ein bisschen wachsen und ein paar Tech-Aktien. Ich habe relativ schnell gelernt, dass die Industrie-Werte, also es waren so Maschinenbauer, die Automatisierung, so FANUC zum Beispiel, die bauen für die Autofertigung Roboter, diese Roboterarme, sowas wie KUKA. Alles tolle Value-Titel, aber die haben nur die Performance runtergezogen. Das heißt, man hat relativ schnell gelernt, zumindest in der jetzigen Marktphase, je mehr Substanz oder Value-Investing man in sein Depot tut, desto mehr underperformt man relativ. Deswegen habe ich das relativ schnell gelassen und seitdem investiere ich fast nur in Tech-Werte. Meine Grundhypothese waren drei Sachen. Also A, nur Tech- oder Consumer-Subscription-Modelle. B, damals habe ich ein Drittel des Portfolios in Amazon investiert, aus zwei Gründen. A, ich glaube, das ist das am besten geführte Consumer-Internet-Unternehmen der Welt. Das heißt, ich bin von allen Geschäftsbereichen und der Führung des Unternehmens überzeugt. Und B, solange Jeff Bezos den absoluten Großteil seines Vermögens in Amazon-Aktien hält, mache ich damit quasi Jeff Bezos zu meinem Vermögensmanager und tagge mich da einfach ran oder klebe mich an die Performance ran. Bisher erschien er mir nicht, als wenn er sein Heil oder seine Zukunft da unglücklich verwaltet. Von daher ist es ein bisschen einfach risikoaverse. Ich sage, das ist mein Benchmark. Die andere Hypothese nach Amazon, dass ich das sehr stark überbewichte, was man eigentlich nicht sollte. Man sollte eigentlich versuchen, zwischen 15 bis 25 verschiedene Titel zu kaufen, um das Risiko zu streuen, aber den Überblick zu behalten. Das andere ist, dass ich China überbewerte. Das heißt, während im MSCI World China nur je nach Produkt zwischen 1,6 und 6 Prozent hat, hat es in der Gesamtwirtschaft eigentlich einen Sechstelanteil und der Anteil wächst deutlich schneller als alle anderen Länder. Das heißt, ich habe relativ früh den sogenannten BAT Basket, also Baidu, Alibaba und Tencent gekauft. Baidu habe ich wieder verkauft, weil ich an Search auch in China nicht mehr so stark glaube. Von Alibaba und Tencent bin ich weiterhin überzeugt. Das macht einen relevanten Anteil an. Wie gesagt, die Hypothese dahinter, dass das eine gute Kombination aus Technologie und China ist. Man könnte auch ein JD kaufen oder andere Chinesen, unter denen die ähnlich klagen. Ich fand Tencent und Alibaba von der Mischung zwischen Substanz und Wachstum am vorteilhaftesten. Der Rest sind dann eigentlich so Next Generation Tech Titel, wo ich glaube, dass die die großen Unternehmen der Zukunft werden könnten. Wo ich hoffe, früh bei irgendwas dabei zu sein, was schnell wächst und später mal sehr, sehr groß werden kann. Das ist die grobe Strategie. Wir gehen jetzt so exemplarisch vielleicht mal durch ein paar Titel, die zufällig auch diese Woche reported haben. Nummer eins ist Cloudflare. Da haben wir vor zwei Wochen oder drei Wochen mal drüber geredet, als sie das Cloudflare One, eine Enterprise Security Suite, wenn man so will, oder wie ist das? Security as a Service? Network as a Service, gelauncht haben. Damals sind sie 20 Prozent hochgegangen. Die haben diese Woche reported, sind zwischenzeitlich noch mal 23 Prozent hochgegangen. Sie sind, glaube ich, dann nur noch bei plus zwölf oder plus 15 gelandet am Tagesschluss, aber haben sich noch mal sehr positiv entwickelt diese Woche. Cloudflare schützt Webseiten vor Angriffen, aber versuchen eigentlich so eine allround Security Company zu sein, was ein großer Trend ist. Also die Cyberattacken auf Firmen nehmen stark zu. Wurde durch Covid auch noch mal verstärkt. Dadurch, dass mehr Leute auch im Homeoffice arbeiten und in tendenziell eher ungeschützten Umgebungen, ist das was.
Ja und weil Schüler mehr zu Hause sind und deswegen mehr Attacken machen können.
Das kann auch sein. Ich glaube, es wird schwer für einen CTO, CSO, CIO von großen Firmen zu erklären, warum man nicht Cloudflare oder ein ähnliches Produkt gekauft hat in Zukunft. Das heißt, ich glaube, der Gesamtmarkt wird sehr stark wachsen in Zukunft. Die Lösungen, sofern ich das einschätzen kann, entsprechen sehr stark dem Zeitgeist. Und die Zahlen, also Cloudflare ist noch relativ klein, hat im Quartal 114 Millionen Umsatz gemacht. Die wachsen aber mit 54 Prozent. Also doch sehr dynamisch.
Sehr charismatischen CEO. Ich habe mir da was angeguckt am Wochenende und der hat erzählt, dass die, also die sind Public in 2019 gegangen, haben aber seit 2015 angefangen zu arbeiten wie eine Public Company. Also die haben halt schon in den Quartalen auch immer so Fake Earning Calls gemacht, um sich halt darauf vorzubereiten. Das fand ich eine sehr, sehr witzige Anekdote.
Das ist schlau. Also wenn man das kann, ist es halt nicht so einfach, das zu machen. Also es hört sich so uneingeschränkt richtig an, ist aber tatsächlich schwer, die Kultur so früh schon so zu beeinflussen. Aber wenn man das kann, ist das immer schlau. Auch wenn du regelmäßig Geld raisest, sozusagen deinen Data Room oder deine Unterlagen so vorzubereiten, dass du eigentlich eine Due Diligence in zwei Wochen abfeiern kannst, weil alle Daten schon richtig vorbereitet sind, ist immer ein schlauer Tipp. Also es wirkt extrem professionell, das macht dich flexibel im Raisen von neuem Geld. Super gutes Signaling, glaube ich. Das hat natürlich auch Kosten und es ist natürlich schwer, wenn du mitten im Wachstum schmerzen bist und versuchst irgendwie um mehrere hundert Prozent jedes Jahr zu wachsen, das nebenbei noch hinzubekommen. Aber wenn man das schafft, ist das glaube ich ein Riesenvorteil, gerade wenn man regelmäßig Funding Runden machen muss.
Ja, ich fand das auch, das war mal wieder eine der wenigen Aussagen, die mich richtig beeindruckt haben. Weil wenn du halt drin bist, wenn du es einfach immer machst und immer hast, hast du auf jeden Fall einen Vorteil.
Absolut, genau. Und du hast auch die Vergleichsmaßstäbe schon immer parat zum Vorjahr und so weiter. Ansonsten verlierst du nämlich auch eigentlich ein ganzes, fast ein ganzes Jahr oder zwei Quarta, wenn du das IPO machst. Um das alles vorzubereiten, hast du eigentlich oft sechs Monate Stillstand in der Company, mehr oder weniger. Genau. Zahlt man gut, wächst dynamisch, verdient noch nicht super viel Geld, aber ich glaube, es ist ein gutes Play auf, dass das ein Standardprodukt wird, was eventuell ein Großteil der Unternehmen in Zukunft einsetzt. Also die Gefahr, dass AWS und alle Cloud-Anbieter ein sehr ähnliches, also Cloud-Front oder sowas anbieten, was sehr ähnlich von der Feature-Vielfalt ist und dass sie es aber günstiger anbieten können, weil sie keine Vertriebskosten haben. Also die Gefahr ist immer AWS, Amazon oder Azure. Also wir dürfen eh wieder Azure. Ich hatte übrigens doch recht, dass es Azure und nicht Azure heißt. Deswegen korrigiere ich meine Korrektur und wir sagen ab jetzt wieder Azure und nicht Azure, weil viele, viele nette Hörer uns danach geschickt haben, dass unsere Richtigstellung falsch war und es eben doch nicht Azure, sondern Azure heißt. Also die Cloud-Anbieter können das alle selber bauen, deren großer Vorteil ist, dass die die Kunden schon haben und ein Großteil der Ausgaben bei Software as a Service ist die Kundengewinnung, also das Marketing und Sales. Und wenn AWS das einfach durchverkaufen kann, haben die natürlich einen strategischen Vorteil, wenn sie ansonsten das gleiche Produkt anbieten können. Aber bei allen Cloud-Aktien sind ein bisschen die Gefahren. Ansonsten bin ich sehr, sehr bullish für Cloudflare vom sozusagen Market Tailwind, also vom Rückenwind, den der Markt bietet für Security Software, dass sozusagen ein Produkt ist, was in Mode ist und in Mode bleiben wird. Die Wachstumsrate 54 Prozent könnte fast noch hochgehen, glaube ich. Und der Vorteil ist, die ist nicht so sehr durch Covid getrieben wie andere Businesses gerade, sondern das ist ein Trend, der sich gut auch nach Covid fortsetzen kann. Was anderes, was diese Woche reported hat, ist DocuSign. Da haben wir vorher schon mal drüber geredet. Das ist eine Lösung, um digital Dokumente zu unterschreiben. Also wir wollen irgendwie Mitarbeiter einstellen oder eine ESOP-Vereinbarung erneuern oder ein Convertible Lohn unterzeichnen mit einem Startup. Da wir das alles nicht mehr so gut auf dem Postweg oder in Person machen können, ist DocuSign eine gute Möglichkeit rechtswirksam und niedrigschwellig Online-Verträge abzuschließen. Also da sollte es immer noch guten Rückenwind durch Corona geben. Die sind jetzt dieses Quartal mit 45 Prozent gewachsen. Das finde ich für den Rückenwind, den Corona bietet, fast ein bisschen wenig, ehrlich gesagt. Also die Position überdenke ich so ein bisschen. Das könnte das nächste sein. Einerseits ist es eine gute Chance auf eines der nächsten großen Standardunternehmen. Andererseits glaube ich, das müsste eigentlich noch schneller wachsen, wenn die These, dass Covid dem sehr hilft, richtig ist. Deswegen ist das so ein bisschen an der Review. Also das gucke ich mir.
Ja und man muss ganz klar sagen, dass alle nachziehen.
Genau. Google wird das bauen. Adobe. Du kannst das gleiche mit Adobe machen. Ich halte es für noch nicht ganz so einfach. HelloSign wurde gekauft von Dropbox, glaube ich. Oder CudaSign. Ich glaube HelloSign. Das heißt, es gibt Konkurrenz auf jeden Fall. Die wollen eine Documents Cloud draus machen. Das heißt, die machen es schon großer und komplexer. Aber es ist nicht ganz einfach. Also es ist sozusagen auf der negativen Watchlist. Also etwas, was ich mir anschaue, ob ich vielleicht nicht doch da aussteigen will. Im Moment ist es sozusagen von dem Punkt, wo wir es das erste Mal besprochen haben, noch 30 Prozent und plus. Im Vergleich zum Markt ist es aber auch gar nicht so stark. Genau. Dann was anderes, was ich besitze, ist, das habe ich in der Covid-Krise endlich gekauft, weil es mir bis dahin immer zu teuer war und dann wurde es aber so ein bisschen mit verdroschen, ist MercadoLibre. Das ist einfach gesagt das Amazon von Südamerika. Also ein Online-Markt oder vielleicht so eine Mischung zwischen Ebay und Amazon von Südamerika. Ein E-Commerce-Marktplatz-Konzept in Argentina, Brasilien, Mexiko, Kolumbien, Chile, Venezuela, Peru und so weiter und so fort. Aber die vier großen Länder oder das größte ist Argentinien und danach Brasilien, Mexiko, Kolumbien und noch ein paar kleine. Genau. Die haben ihren Außenumsatz um 117 Prozent gesteigert, also deutlich mehr als Amazon. Ihren Net-Revenue, also den Innenumsatz um 150 Prozent gesteigert und davon der tatsächliche E-Commerce-Revenue ist 180 Prozent hochgegangen im Vergleich zum Vorquartal. Also es hat sich fast verdreifacht das E-Commerce-Revenue. Das ist schon sehr, sehr stark. Außerdem sind sie tief integriert, sie haben eine eigene Logistik, sie haben eigene Paymentsolutions, also sind eigentlich mindestens so weit wie Amazon, weiter als ein Allegro in Polen wahrscheinlich. Weiter als ein Ebay, wenn man davon ausgeht, dass Paypal nicht mehr zu Ebay gehört und dass Ebay keine eigene Logistik hat. Wächst sehr stark. Das Hauptproblem ist eigentlich, dass der Wirtschaftsraum Südamerika, dass die Währungen dort alle, also das ist ein politisches oder Währungsrisiko, die Wert, deswegen werden die Quartalsergebnisse auch immer in sozusagen Währungsbereinigt und nichtbereinigt herausgegeben, die Ökonomien dort alle ihre Währungen noch stärker abwerten. Also der Dollar wertet gerade ab, dadurch dass wir ganz viele Ausgaben schaffen für diese Konjunkturprogramme, um Covid entgegen zu kommen. Verschulden sich gerade alle Staaten sehr stark und sozusagen lassen die Geldpresse heiß laufen, was wiederum den Wert des Geldes entwertet, ganz einfach gesagt. Also das Geld, was man auf dem Konto hat, man hat Negativzinsen, daran merkt man es, aber prinzipiell wird auch so viel Geld gedruckt, dass der relative Wert oder der reale Wert des Geldes schrumpft. Also hätte ich jetzt einen Klumpen Lehm in der Hand, wird der gerade jede Minute mehr wert, einfach weil das Geld weniger wert wird. Und das machen die südamerikanischen Staaten aber noch ein bisschen stärker als die USA oder Europa. Und deswegen kann man es nicht 100% zu 1 sein vergleichen. Was man sieht ist, dass auch Mercado Libre das Marketing stark runtergefahren hat, was so für so eine Überauslastungssituation, wie bei Amazon auch im letzten zwei Quartalen spricht. Also sie hatten ihre EBIT Marge ist von minus 13,6% auf plus 7,4% hochgegangen. Und der Haupttreiber ist neben dem Umsatz vor allen Dingen, dass sie das Marketing fast einstellen konnten, weil ihnen die Ware aus den Händen gerissen wird, mehr oder weniger. Und das ist natürlich ein Effekt, der nicht auf Dauer bestehen bleiben wird. Also die Marge wird eventuell auch nochmal runtergehen in den nächsten Jahren, da muss man ein bisschen vorsichtig sein. Aber sie haben sehr gute Aussichten, was das Payment angeht. Es gibt so eine Wallet, so etwas wie eine Cash App, also eine digitale Geldbörse. Sie vergeben Kredite an beide Marktseiten, also sie geben sowohl Händler Kredite, um Waren einzukaufen, als auch Konsumenten, um Konsumentenkredite abzuschließen, also den Fernseher auch pump zu kaufen. Sie sind in der Logistik tief integriert, was sozusagen in den Flächenländern in Südamerika ein großer Vorteil ist, weil man dort eine deutlich bessere Experience bieten kann, als die lokalen Postunternehmen oder Logistikunternehmen. Die Marketingquote ist ein bisschen schwerer zu berechnen, weil sozusagen die haben nur 100% Marktplatzgeschäft, sind soweit ich weiß nicht selber als Händler aktiv. Die Take Rate, die sie von Händlern nehmen, liegt zwischen 13 und 28% plus einem Fixbetrag und kommt aber im Schnitt bei 19, also rund 20% raus. Also wenn ich was für 100 Euro verkaufe, verdiene ich mir gerade lieber 20% Take Rate daran. Und davon wiederum, also von dem Net Revenue, geben sie 20% für Marketing aus, was dann am GMV, also dem Außenumsatz gemessen, eine Marketingquote von 4% ist. Das ist schon fast wieder in den Bereichen, wo Amazon auch rangiert. Also eigentlich zumindest in diesem Quartal sehr gut vorbei. Wie gesagt, ich rechne damit, dass die langfristig hochgehen wird, weil im Moment durch Covid sie einfach so eine Übernachfrage haben, dass sie das Marketing mehr oder weniger einstellen könnte. Hat sich aber sehr gut entwickelt. Ich schau mal kurz nach. Ich hab's im März gekauft. Sekunde. Ja, 26. März hab ich's gekauft. Das war so in der Höhe des Covid-Dips. Seitdem 183% hochgegangen. Die Aktie hat sich fast verdreifacht. Bin ich logischerweise sehr zufrieden mit. Was anderes, was ich noch hab. Du bist noch wach? Ja. Wir spielen ja 125% Speed heute. Das heißt, ich kann ein kleines bisschen länger reden, aber wir beinahe. Spotify ist noch was, was ich habe. Offensichtlich ein Play auf den Podcast-Boom. Das Problem bisher bei Spotify ist und warum sie noch nicht super dynamisch performen, ist, dass sie immer 70% ihrer Einnahmen an die Artisten, die Künstler weitergeben müssen, laut ihren Verträgen. Das heißt, es ist sehr schwer, damit langfristig die Marketing- und Fixkosten zu decken, wenn man immer 70% ist. Also erstmal bekommt 30% Apple ganz oft und von dem Rest muss man 70% noch an die Künstler weitergeben. Das ist ein relativ schlechtes Geschäftsmodell mit begrenztem Operating Leverage. Aber Spotify hat letzte Woche was announced, was ganz spannend ist, nämlich dass sie den Labels erlauben, freiwillig ihre Kommissionen, nämlich die 70% zu senken. Das heißt, man kann sagen, mir reichen auch 50% der Tantiemen und dafür werde ich aber öfter gespielt. Also Spotify zeigt mich dann öfter in den Recommendations oder spielt mich in die Playlists automatisch öfter ein, was für ein Label Sinn machen kann. Also ich kriege sozusagen einen höheren Volumeneffekt, gebe dafür den Preiseffekt ein bisschen auf. Das ist spannend, vor allem weil dadurch natürlich ein Rattenrennen einsetzen wird, nämlich dass alle Labels, im Idealfall für Spotify, senken daraufhin alle Labels ihre Kommissionen, um mehr Volumen zu bekommen. Das macht ja Sinn, dass meine Künstler öfter gehört werden, selbst wenn ich vielleicht ein bisschen weniger verdiene pro Listen oder pro Play, weil an die Popularität an Spotify sind ja andere Effekte wie Konzerte, wenn es die wieder geben würde oder Merchandiseverkauf und so weiter. Das heißt, um einen Artist bekannt zu machen, kann das Sinn machen, da so ein bisschen Dumping zu betreiben bei den Tantiemen. Wenn da so eine Art Competition eintritt, nämlich dass die Labels sich gegenseitig unterbieten, hat Spotify eigentlich sein Geschäftsmodellproblem gelöst, nämlich dass sie dann ihre Take Rate nicht mehr 30% ist, sondern bis zu 50%, weil die Labels immer weniger Tantiemen fordern. Das ist für die Musikindustrie als Gesamtes auf jeden Fall Race to the Bottom, also ein Schweinezyklus, wo keiner gewinnen kann. Für Spotify wäre es ein riesen Fortschritt vom Geschäftsmodell her. Und das andere ist natürlich, dass je mehr Leute über Spotify nicht mehr Musik, sondern Podcast hören, dass einerseits für die Podcastkosten, das sind mehr oder weniger Fixkosten, das heißt, die muss man nur einmal bezahlen, egal wie viele Leute das hören, bekomme ich dann mehr Revenue. Das heißt, das hat einen besseren Operating Leverage als das herkömmliche Modell. Und wenn ich in den Spotify Originals, also den eigenen Podcast Werbung reinmache, hören die natürlich sowohl die Premium Nutzer als auch die Free Nutzer. Das heißt, ich bekomme auf meinem Premium Umsatz nochmal neuen Umsatz hinzu. Es gibt gewisse Podcasts, die wir irgendwie vielleicht alle kennen, die, so wie den Doppelgänger Podcast natürlich, obwohl der ist ja nicht Spotify vermarktet, aber wenn Leute halt regelmäßig Podcast hören, kommt zu zusätzlichen Einnahmen sowohl für Premium als auch für Free Nutzer für Spotify. Das verbessert das Gesamtgeschäftsmodell. Spotify wird sicherlich in den Markt der Podcast Vermarktung reingehen und vielleicht auch so eine Art Self Service Plattform bauen, um Werbung auf Spotify zu buchen. Das heißt, da erwarte ich mir eine Outperformance im Vergleich. Es läuft aus dem jetzigen Business Modell, das nicht so geil ist, schon ganz gut. Wenn sie das alles umsetzen und das fruchtet, dann sollte es nochmal deutlich, deutlich besser laufen.
Ich habe zu Spotify noch eine Annahme. Und zwar, Joe Rogan wird ja jetzt ab 1. Dezember exklusiv nur noch auf Spotify sein. Und der ist ja auch bekannt für seine YouTube Videos und diese Videos werden auch auf Spotify sein. Mit Video? Exklusiv. Mit Video. Und das haben die auch announced, als sie das im Sommer machen. Und das kriegt man jetzt auf YouTube so ein bisschen mit. Dann habe ich heute bei Spotify geschaut und man kann die Videos jetzt auch schon angucken. Und Jan Böhmermann und Olli Schulz, die haben heute in ihrem Fest und Flauschig Podcast wieder von ihrem Weihnachts Zirkus erzählt. Und dann so hin und her, dass man das ja machen sollte, aber man müsste ja gucken wie und Corona und alles. Und ich glaube, dass die diesen Weihnachts Zirkus auf jeden Fall auch auf Video und auf jeden Fall auch auf Spotify zeigen werden. Und dann hatte ich überlegt, ob Spotify nicht auch durch Corona versucht, jetzt irgendwie noch irgendwelche Videomusikformate reinzubringen und das jetzt alles im Dezember oder so noch rausbringen.
Aber ist Böhmermann nicht schon exklusiv bei Spotify doch?
Ja, die sind exklusiv bei Spotify, aber halt noch nicht als Videoformat. Und ich glaube, dass die mehr und mehr versuchen ins Videoformat reinzugehen, weil sie dann da wahrscheinlich auch noch mehr Werbeeinnahmen nehmen können.
Ich will dem nicht eine gewisse Logik absprechen, aber wenn ich mich nicht sehe. Was sie auf jeden Fall versuchen glaube ich oder was alle Podcast Plattformen gerade versuchen ist, die Audience, die Christian Drosten jetzt aufgeschlossen hat, die auf den Podcast Plattformen zu halten. Also Spotify hat glaube ich Maischberger gesigned oder? Ist das ein Spotify Original? Und dann gibt es ja noch andere Deals in der Pipeline, glaube ich, die kommen werden. Und diese 40 plus Audience, also wir, das sind wir, oh Gott, naja, aber auf jeden Fall. Du, du bist das, ich nicht. Also die 40, 50, 60 plus Audience, die auf den Podcast Plattformen zu halten. Ich glaube, das versuchen jetzt alle und da die Stars oder Sympathieträger dieser Generation dazu zu bringen. Podcast ist im Moment ja ein relativ junges Phänomen, wenn du dir die Top Podcasts anschaust. Das sind mit Ausnahme von Gabor Steingart vielleicht Sachen, die eher junge Leute an, also vor allem die, die viel Volumen machen, sind irgendwie gemischte Sackfest und Klausi und so weiter, also junge Hörer. Und ich glaube, die nächste große Challenge ist das, was also Drosten hat, glaube ich, den Podcast Markt aufgeschlossen für eine sehr breite Audience, die durch die gesamte Bevölkerung geht oder zumindest die, die aus Werbe Werbersicht spannendste Bevölkerungsschicht. Und wer das jetzt am besten aufnehmen kann, und ich meine, Maischberger ist ein total valider Versuch da, glaube ich, das und ich meine, jede Evening Talkshow, die du siehst, also keine Ahnung, Anne Will und was weiß ich, die haben bestimmt alle 30 Verträge auf den Tisch legen, wer mit ihnen alles Podcast machen will. Da wird noch viel kommen und das ist natürlich aus sozusagen Haushaltsbudget Sicht, aus Werbersicht nochmal spannend, wenn Spotify oder Apple das erschließen können. Und ich meine, Audible, Amazon Prime, die werden im Audiomarkt natürlich auch nicht die Füße stillhalten und versuchen Blockbuster zu sein oder Sympathieträger zu sein. Da ist noch viel unterwegs. Aber ich glaube, Spotify ist in einer hervorragenden Situation. Das Geschäftsmodell kann nur besser werden und sie ziehen eigentlich alle Hebel. Also sie lassen Labels für Daten bezahlen, sie lassen Labels ihre Kommission freiwillig senken, was ein großartiges Rattenrennen nach unten in Kraft setzt. Und sie machen zusätzliche Werbeeinnahmen für ihre Originals. Das klingt zumindest so, als würde sich das Modell, was jetzt nicht total schlimm war, nochmal deutlich verbessern. So machen wir ein bisschen weiter. Und natürlich, ansonsten startet Spotify auch immer noch die Möglichkeit, die Free-Listener in Premium zu verwandeln, was wir ja wissen, was irgendwie einen 20-fachen Effekt auf das Revenue hat für jeden, der von Free auf Premium wechselt. Und wenn man da irgendwann mal solche Leute vom Kali bei Jorogen bekommt, die man dann exklusiv für Premium macht, dann hilft das bestimmt auch. Vergleichsweise hat Jorogen ja sehr, sehr günstig unterzeichnet, wenn man schaut, wie die Börse darauf reagiert hat. Also der hat irgendwie, ein Großteil des Deals wurde sofort aus dem Börsengewinn oder dem Kursanstieg, der darauf folgte, sofort refinanziert. Das sollte man wiederholen können. Dann machen wir ganz schnell noch, drei weitermachen vielleicht schon. Das eine ist die Sino AG, ist nicht besonders bekannt. In dem OMR Musterdepot, wie heißt das Börsenspiel dort? Sven Schmidt hat ja unter anderem FlatEx gekauft. Das ist ein Online-Broker mit Sitz in Kulmbach um den Bernd Fördsch herum. Das war jemand, den es tatsächlich, als ich das erste Mal durch Aktienkontakt hatte, 1998 schon gab, der hat es irgendwie geschafft, alle Krisen zu durchleben als Aktien-Juror. Und dann den FlatEx-Broker gebastelt. Sven Schmidt hat gesagt, weil man in Trade Republic und so weiter und Robin Hood noch nicht investieren kann, glaubt er um in Online-Brokerage-Trends zu investieren, kauft er FlatEx. Das stimmt alles soweit. Es gibt aber zwei weitere Möglichkeiten in den Trends zu investieren. Das eine ist die Sino AG, die meines Wissens nach noch 16% an Trade Republic hält. Das heißt, man kann, soweit ich weiß und nach den öffentlichen Informationen, indirekt in Trade Republic und damit den Online-Trading-Boom investieren, indem man in die Sino AG investiert. Die Gefahr ist da ein bisschen, dass die Aktie sehr eng ist. Das heißt, da werden nur 1000, 2000 Stück am Tag von gehandelt. Wenn da jetzt am Montag alle zuschlagen und unlimitierte Orders setzen, was man nicht machen sollte, dann kann das den Kurs sehr stark nach oben treiben. Deswegen sollte man da mit einem Limit agieren. Die andere Möglichkeit wäre, Wallstreet Online ist die, nicht 100%, aber größtenteils Mutter von Smartbroker.de, was ein anderer sehr stark wachsender Online-Broker ist. Über die könnte man auch mittelbar in den neuen Börsenwahn oder den Börsen-Boom, Trading-Boom investieren. Wie gesagt, die Sino AG ist ein sehr kleiner Bestandteil, weniger als 2% in meinem Depot, aber das gehört dazu. Wie gesagt, die halten 16% an Trade Republic, die wiederum sehr dynamisch wachsen. Dann hatten wir Square, hat auch reported Earnings letzte Woche. Square ist ein Payment-Anbieter, baut Mini-Terminals, womit jeder in seinem Kaffeeladen oder Bäckerei schnell Cashless bezahlen kann. Das Geschäft ist natürlich durch die schlechte Situation der Offline-Läden und der kleinen und mittelgroßen Unternehmen sehr hart betroffen. Das Payment-Geschäft ist trotzdem 12% gewachsen, besser als man vermutet hat. Aber Square hat auch, und das wird sich wieder erholen oder zum Teil wieder erholen nach Covid natürlich, wenn die Geschäfte wieder aufmachen sollten. Gleichzeitig hat Square auch die sogenannte Cash-App, was so eine Art Paypal-Wallet, Digital-Wallet-Payment-App ist. Da gibt es gleich so ein bisschen Cashback, also man kann Coupons nutzen und wenn man das als Payment-Methode nutzt, nicht Geld verdienen, aber Geld sparen. Man kann damit Bitcoin kaufen und auch Aktien traden oder investieren inzwischen, was wiederum 80% der Umsätze der Cash-App ausmacht. Also der größte Teil der Umsätze ist nicht aus Payment, sondern aus den Investitionen der Nutzer in Bitcoin und Aktien-Trading, was wiederum sozusagen auch wieder eine indirekte Investition in den Trading-Boom ist, wenn man Square kauft. Und gleichzeitig hat Square selber für 50 Millionen Bitcoin gekauft, weil sie glauben, eigentlich würde ich nicht in eine Aktie investieren, die dann ihr Geld wiederum in Bitcoin investiert. Aber damit haben sie auch 24 Millionen Gewinn gemacht, weil der Bitcoin 50% zu Quartal gestiegen ist. Die Firma ist geleitet von Jack Dorsey, dem Twitter-CEO, der das irgendwie Part-Time hinbekommt, beide Firmen zu leiten und insgesamt hat Square seinen Umsatz um 140% gesteigert, Year-on-Year, wächst sehr dynamisch. Das ist sozusagen mein Payment-Play neben Apple, die ich noch habe, da reden wir ein andermal drüber. Aber irgendwas aus dem Bereich Payment muss man glaube ich haben. Man kann auch, Stripe ist noch nicht Public, das ist noch nicht an der Börse, aber es gibt Square, Edion, Klana, die sind alle an der Börse und je nachdem, ob man da eine Präferenz hat oder nicht, ich finde generell in Payment investieren macht schlau.
Genau, vor allem jetzt, wenn man nicht in Ant Financial investieren kann.
Das können wir auch gleich nochmal kurz besprechen. Und das letzte ist Peloton, da haben wir schon viel drüber geredet, hat auch reported, grandios gewachsen, hat alle Erwartungen geschlagen, aber nicht genug. Deswegen sozusagen viele Vorschlusslorbeeren, das bessere ist der Feind des Guten, hat Voltaire glaube ich gesagt. Das heißt, läuft super, die Ergebnisse sind super, aber die Erwartungen waren so hoch, dass die Axt sich da nicht doll positiv, Square hat sich sehr stark positiv bewegt, muss man nochmal sagen, am Tag der Earnings, genauso wie auch Cloudflare. Peloton ist eher stabil geblieben, obwohl es großartige Zahlen geliefert hat. Sales wurden um 230% gesteigert, Subscriber, also die, die so ein Fahrradkursabo abgeschlossen haben, ist um 137% gestiegen. Die Churnrate ist nur 0,65%, was wirklich großartig ist. Der Jahresumsatz wird 4 Milliarden sein. Genau, das sind die Q1-Zahlen. Warum sind das die Q1-Zahlen? Peloton hat ein abweichendes Fiskaljahr. Ich hatte auf Twitter diese Woche eine Frage von jemandem, da hat Google, Google gibt jetzt die Finanzzahlen für Aktien raus und da stand bei irgendeiner Aktie, das Q2 2021 wurde schon reported. Das kann tatsächlich sein, wenn das Fiskaljahr im März oder im April anfängt, dann ist es jetzt theoretisch Q2 2021. Also Firmen können abweichende Financial- oder Fiskaljahre haben. Das macht man zum Beispiel, wenn die Hauptsaison, sagen wir bei einer Dating-App oder bei einer Nahrungsergänzungs-App, wo die Hauptsaison im ersten Quartal ist, also dem ersten Kalenderquartal, kann man sein Fiskaljahr so umgestalten, dass das dann eben sozusagen der Hauptcashflow am Ende ist. Das ist ein bisschen verwirrend, ist nicht so selten, wie man glaubt. Also solltet ihr irgendwann Earnings, die jetzt schon Q1 2021 oder Q2 2021 unterschrieben sind sehen, heißt es in der Regel, dass die Firma ein abweichendes Fiskaljahr hat. Genau, Pelican. Das einzig spannende bei Pelican, das hatten wir letztes Mal, nämlich schon so ein bisschen befürchtet und erwartet ist, dass der Markt so ein bisschen supply constraint ist. Auf Deutsch, es gibt nicht genug Heimtrainer und Fahrräder, um diese ganzen Abos zu verkaufen. Das hatten wir in der Folge, wo wir über Zwift geredet haben, mal beschrieben, dass der Hauptwachstumsblocker für diese Firma eigentlich ist, dass in China nicht genug Heimtrainer gebaut werden können gerade, um genug dieser Fitnessabos zu verkaufen. Und Pelican hat angekündigt, dass es for the foreseeable future, also für die nahe Zukunft oder vorhersehbare Zukunft mit supply constraints, also Angebotsbeschränkungen zu kämpfen hat. Auf Deutsch, sie geben sich alle Mühe, so viel wie möglich neue Fahrräder zu bauen, aber es ist schwer. Und durch die hohe Nachfrage steigen die Shippingkosten, die Logistikkosten auch ein bisschen. Abgesehen davon ist Pelican auch sehr sportlich bewertet mit 20.000 Euro pro Nutzer. Da ist viel zukünftiges Wachstum mit eingepreist, bis das Geld wieder reinkommt. Das sind jetzt fünf, sechs der Aktien, die ich habe. Die fünf, sechs, die ich reported habe oder die ich spannend fand, haben wir jetzt einmal besprochen. Ansonsten stehen die meisten Aktien, die ich halte, auch als Disclaimer, um da Interessenskonflikte offen zu legen. Nicht die meisten, sondern alle. Auf der Disclaimer-Seite auf toppelgänger.io. Und letzte Anmerkung, ich habe zusätzlich noch so eine Art Zockerportfolio in einem anderen, bei einer anderen Bank oder ähnlichem, wo ich dann die Short wetten oder so was. Wenn ich wirklich gegen was wette oder ganz kurzfristig ein bisschen zocke, dann mache ich das noch woanders. Insbesondere damit ich eben sozusagen mein Obsessive-Zocken von der echten Wertaufbewahrung, Wertbildung trenne. Das heißt, mit dem Zocker-Account kann ich mich zur Not selber ruinieren und würde einen Großteil meines Aktienvermögens damit nicht riskieren. Deswegen gibt es dann auch noch eine andere App, in der ich mit so was rumspiele. Aber der absolute Großteil meines Vermögens liegt in diesem Aktiendepot, wo ich in Technologieunternehmen langfristig investiere. Achso, und eine Sache noch. Als wir so ein bisschen die Erfolge gefeiert haben, also sowas wie Zoom oder Peloton oder Cloudflare ist ja wirklich sehr, sehr stark gewachsen. Aber es gibt auch eine Sache, die jetzt erstmal so aussieht, als hätten wir da vielleicht Unrecht gehabt oder ich. Das Palantir ist inzwischen nach dem Ausgabekurs von um die 10 bei 14 US-Dollar gelandet. Also hat 40 Prozent Boden gut gemacht. Woran das liegt, weiß niemand so richtig. Man nimmt es ein bisschen an, dass das sozusagen eine Wette auf den Trump-Sieg ist, der jetzt sozusagen nicht vorerst eingetreten ist. Das heißt, da könnte es eine Gegenreaktion geben am Montag. Also es würde mich nicht wundern, wenn es wieder runtergeht. Die andere Sache, die den Palantir-Kurs treibt, ist, dass damals in dem Podcast, wo wir mehr über Palantir geredet haben, den kann man vielleicht auch nochmal anhören, habe ich ja gesagt, dass Palantir eigentlich so eine Art Datenanalyseplattform für die technologischen Analphabeten ist. Also wo man sich Entwickler und ein Frontend einkaufen kann, um seine eigenen Daten zu verstehen. Und nichts trifft dieses Narrativ besser, als dass jetzt die UK-Regierung unter Boris Johnson Palantir kaufen will, um ihr Covid-Tracing oder ihre Covid-Response zu organisieren. Die haben da so ein bisschen Probleme mit dem Contact-Tracing in UK. Und die schönste Headline dazu war, dieses Investment wird nachdem die Regierung dabei gescheitert ist, 16.000 positive Fälle zu reporten, nachdem ein Excel-Spreadsheet seine maximale Zeilennummer erreicht hat. Das ist so ungefähr der technologische Stand, das ist der Covid-Response in UK. Und wenn man jetzt davon ausgeht, dass Palantir der UK-Regierung erzählen kann, die Deutschen haben an SAP und Telekom 60 Millionen bezahlt für die Corona-App, das wollen wir auch, dann ist das gemessen an den 750 Millionen Palantir-Umsatz, den sie bisher haben, natürlich wäre das ein relativ großer Kontrakt, den sie da gewinnen. Wenn sie das tatsächlich schaffen, der UK-Regierung da so viel Geld aus dem Kreuz zu leiern, würde das Ergebnis wahrscheinlich deutlich verbessern für Palantir. Andererseits ist das natürlich kein Recurring Revenue, je nachdem woran man glaubt, wie lange Covid jetzt bestehen bleibt, ist das eher ein Einmal-Kontrakt und Agentur-Umsatz als wirklich langfristiger Verkauf der Foundry-Software, die dafür genutzt werden soll. Das heißt, ich bleibe weiterhin skeptisch bei Palantir, das ist eine teure Regierungsdatenagentur, die bewertet wird wie eine Softwarefirma, was ich glaube falsch ist. Man kann es nicht shorten, weil es immer noch eine Lock-Up-Period ist, also niemand darf mir die Aktien leihen, um sie leer zu verkaufen. Ansonsten, ich fand sie bei 10 überbewertet, das heißt bei 14 finde ich sie erst recht überbewertet. Und ich würde vermuten, dass sie nach den Zahlen, also es sei denn, sie liefern absolut überraschende Zahlen, sich wieder den 10 US-Dollar annähern. Ich sehe nach wie vor ein Business, das überleben wird, aber kein Business, das schnell wächst und relativ gesehen zu vergleichbaren Firmen meiner Meinung nach überbewertet ist. Am 11. November die Zahlen, das heißt nächste Folge wissen wir mehr und reden bestimmt noch mal kurz darüber. Spätestens im ersten Quartal, wenn die Lock-Up-Period, also die Phase in der die Bestandsinvestoren ihre Anteile verkaufen können, da rausgehen können, wird es auf jeden Fall noch mal spannend, eventuell da auf dem Verfall auch zu werden.
Ja, ich fand ja mit das spekulärste, was die Tage an den Börsen passiert ist, die Farfetcht-Aktie. Also wir haben darüber ja mal kurz so ein bisschen gesprochen und dann hat Alexander Graf und Florian Heinemann einen super Podcast darüber gemacht, Kassenzone 311.
Absolut, ja.
Und analysieren das super, wie sie das gut tun und am Ende sagt Florian so nach dem Motto, ja, was man vom Farfetcht lernen kann ist, dass die ein super Storytelling für Analysten machen und das halt einen riesen Einfluss auf die Marktbewertung hat. Und dann habe ich mir so ein bisschen überlegt, ist ja klar, Analysten, die kaufen wahrscheinlich auch Luxusmode, also vielleicht für die ein oder andere Freundin oder Frau und sind wahrscheinlich in dem Luxusmodemarkt wesentlich mehr drin als wir es sind. Und dann haben die ja jetzt irgendwie gedroppt, dass sie, wie groß ist die Runde, also sie gehen, Alibaba investiert, gemeinsam mit Richmond, also denen auch netter Portet gehört.
Genau.
Und davor ist noch jemand ausgestiegen, da war meine Frage, also Storytelling mäßig scheint das ja super zu sein, aber wieso steigt jemand aus, bevor es zu so einem Alibaba Deal geht.
Sehr gute Frage, also ausgestiegen ist Euroseo, also Eurozeo, ein französischer Private Equity und Growth Investor. Und die müssen natürlich irgendwann ihren Fund nach Hause bringen und müssen irgendwann divestieren, das heißt die suchen.
Aber in sechs Jahren, nee in vier Jahren.
Zwischen vier und sechs Jahren ist eine typische Investmentperiod, also Holdingperiod für Private Equity oder Growth, also das macht schon Sinn, also ich glaube eher, dass die Zukunft besser aussieht als Vergangenheit für Fahrerfälschung, ganz ehrlich zu sein. Aber die sind auch froh, wenn sie, und ich meine die haben in der Zeit glaube ich einen guten Return gehabt, das heißt die müssen sich so oder so nicht beschweren.
Die haben wohl 90 Millionen Euro verdient.
Genau, aber mit einem relativ niedrigen Einsatz glaube ich. Also ich glaube was spannend ist, bei Alibaba ist natürlich nicht das Geld wichtig, sondern der größte Luxury Market der Welt, also nicht nur der größte Luxury Market insgesamt, es sind oft die Gesamtmärkte, aber die meisten Nuxartikel werden tatsächlich schon in China gekauft. Und Alibaba ist natürlich ganz klar die Hoffnung, dass entweder über Tmall oder wie auch immer nach China zu verkaufen oder dorthin zu expandieren und sich Expertise einzukaufen oder Zugang zum Markt. Das heißt das Geld von Alibaba ist gar nicht mehr wert, aber als strategischer Investor ist Alibaba glaube ich total spannend für Fahrerfälschung. Richemont hast du selber schon gesagt, sozusagen nach LVMH, einer der größeren Luxusgüterkonzerne der Welt, sind in Net-A-Porter, Mr. Porter investiert und dann gibt es noch Mytheresa und Matches Fashion. Das sind so die vier größten Player in dem Segment. Und was wir auch letztes Mal schon kurz erwähnt hatten, ist auch der Markt ist Supply Constraint würde ich sagen. Das heißt das Schwere für ein Fahrerfälsch oder Matches oder Net-A-Porter ist nicht nur neue Kunden zu finden, sondern vor allen Dingen die beste Ware zu bekommen. Es gibt Konzerne wie Dior oder ich glaube Balmain und Balenciaga, die versuchen eigentlich Online-Retail zu umgehen, um sozusagen ihr Luxus-Image zu erhalten und zu pflegen. Und an die Ware kommt eigentlich keiner ran. Bei Fahrerfälsch findet man schon manchmal Ware von denen, die eigentlich versuchen den Online-Handel zu boykottieren, aber das ist dann über dritte Hände oder so reingekommen. Und letztlich ist es wirklich wichtig eine gute Beziehung zu den Lieferanten oder Produzenten zu pflegen. Und durch Covid und dadurch, dass der Offline-Retail oder ihr eigener Retail schwächelt, also dass du auf der Maximilianstraße in München oder der Mönckebergstraße in Hamburg gerade da nicht einkaufen kannst, sind die Hersteller in einer schwächeren Fahndungsposition. Und es könnte Fahrerfälsch natürlich helfen, mehr und mehr Sortiment oder Anteile am Sortiment online zu bringen. Und damit die Luxuskonzerne überhaupt abverkaufen können, werden sie wahrscheinlich sich ein bisschen weiter gegenüber dem Online-Konzept öffnen, weil so strategisch können sie da auch nicht handeln, sondern am Ende müssen sie auch die Ware loswerden, die produziert wurde. Das sollte langfristig den ganzen Online-Luxury-Fashion-Retailern so ein bisschen Rückenwind geben. Warum die Aktie jetzt so stark hochgegangen ist, kann ich auch nicht sagen. Aber die China-Fantasie mit Alibaba kann ich nachvollziehen, den Covid-Rückenwind sowieso. Dann gibt es den allgemeinen E-Commerce-Rückenwind gerade. Also auch wieder durch Covid alles was E-Commerce ist, diesen starken Online-Shift erlebt. Von daher ist es nicht komplett absurd, wenn da sozusagen die E-Commerce-Hoffnung bei Fahrerfälsch nochmal eine neue Blüte trägt. Apropos E-Commerce, die andere Negativaktie, die wir verrissen hatten vorher, war BigCommerce, wo wir gesagt haben, das ist so ein doofes Enterprise-Segment für eine Shop-Lösung. Die haben auch reported und da hatte ich so ein bisschen dagegen gewettet, weil ich da echt nicht von überzeugt bin. Und sind tatsächlich, haben sie underperformed. Also die Aktie ist ordentlich gefallen nach den Ergebnissen, weil sie ihren Umsatz nur um 38% steigern konnte und immer noch 27% verlieren, aber 5 Milliarden wert sind bei nur 10.000 Kunden. Wiederum, wenn man das Run-Rate-Revenue von 167 Millionen durch 10.000 Kunden, die über 2.000 Dollar pro Jahr bezahlen rechnet, dann merkt man relativ schnell, der durchschnittliche Kunde lässt da nur 17.000 Dollar im Jahr, was für einen Enterprise-Kunden relativ klein ist. Das heißt, bei BigCommerce bleibe ich auch weiterhin skeptisch. Das wurde damals immer fälschlicherweise in einen Topf mit Spotify, die viel schneller skalieren können, viel schneller wachsen, viel kosteneffizienter wachsen können, weil sie keine Anpassung brauchen, verglichen. Das hat jetzt, wie vorausgesehen, hat sich die ganze Zeit so ein bisschen seitwärts bewegt, seit wir es das letzte Mal besprochen haben und ist jetzt nochmal ein bisschen gefallen. Aber natürlich für Alex Graf gute Aussichten, wenn BigCommerce mit nur 38% Wachstum 5 Milliarden wert ist, dann kann Spiker, die ja, wie Alex immer sagt, noch deutlich dreistellig wachsen, haben sie noch viel Bewertung vor sich.
Super, Pipp. Wir müssen jetzt mal Zahlen zulegen. Ich will mal jetzt zum Ende kommen. Ganz schneller Annahme zu Snap.
Snap, eben als Snapchat, ist auch super gelaufen, liegt meiner Meinung nach hauptsächlich daran, dass durch den E-Commerce-Boom die Online-Werbebudgets stark gestiegen sind, gerade die Transaktionalen eben. Davon hat Snap und Pinterest stark profitiert und so ein bisschen davon, dass Budgets von Facebook umgeschiftet worden sind. Snap hat sich ja auch ganz bewusst als die offenste Generation, oder wie sie es genannt haben, die super liberalen, wohlgesonnenen, jugendlichen Menschen gebrandet, um so ein bisschen Gegengewicht zur Facebook-Audience zu bauen. Ich glaube, es hat ganz gut funktioniert. Die Frage ist, wie viel von dem Effekt bleibt bei Snap. Ich bin da nicht 100% bullisch, aber die vorläufigen Zahlen jetzt waren natürlich erstmal großartig, sowohl bei Pinterest als auch bei Snap. Pinterest profitiert zudem natürlich vom Ganzen, was man vielleicht Cocooning nennen würde, also dass wir jetzt, wo wir nicht raus können und Lockdown haben und was weiß ich, wir wollen alle schön kochen, wir wollen unsere Wohnung schön einrichten. Das kommt natürlich alles Pinterest stark zugute. Das ist das, was die beiden Kurse, glaube ich, relativ klar treibt.
Und wir hatten auch eine Frage bezüglich Einzelhandel in den USA. Da wurde uns ein Video weitergeleitet von Broadway, wo jemand abends durchgelaufen ist und gezeigt hat, dass alle Läden zu waren. Siehst du da noch eine größere Veränderung im Einzelhandel in den nächsten Monaten?
Zwei Fragen. Das eine ist, wie stark der Domino-Effekt ist. Du siehst jetzt die Sachen, die primär pleite gehen. Das sind die, die vielleicht schon eigentlich wussten, dass sie nächstes Jahr zumachen müssen und es jetzt einfach vorziehen, weil sie wissen, es gibt gar keine positiven Aussichten mehr. Und dann hast du ja so Spillover- oder Knock-on-Effekte oder Domino-Effekte, dass wenn gewisse Ankermieter aus Malls oder auch aus 1A touristischen Lagen wie dem Broadway verschwinden, dass dann natürlich andere Geschäfte weniger Frequenz bekommen, weniger Footfall, weniger Laufkundschaft. Und das müsste eigentlich so eine Art Domino-Effekt bedingen. Und dann sollten sich weitere Pleiten anschließen. Plus, dass wir viele Pleiten halt nicht sehen, weil die alle durch irgendwelche Protection-Programs geschützt sind und dass man offiziell nicht insolvent gehen darf gerade. Das heißt, ich erwarte da schon noch eine riesen Insolvenzwelle. Also wenn überhaupt, vor allen Dingen im Gastro- und Retail-Bereich, vielleicht Kultur, hoffentlich nicht. Aber wir sagen ja immer, dass Covid zehn Jahre Entwicklung vorweggenommen hat. Und wenn wir daran geglaubt haben, dass Offline-Retails vorher schwer hatte, dann sollte die Beschleunigung, sozusagen das Zehnfache-Vorskippen, jetzt eigentlich dazu führen, dass bis zum Drittel des Retails nicht überlebt würde, würde ich vermuten, ehrlich gesagt. Also wenn ich hier durch die Mall gehe, sind bei mir, und das ist eine gute Residential-Lage, sind ein Viertel bis ein Drittel der Geschäfte jetzt schon zugekleistert. Und das wird nicht besser werden. Und die Mall wird halt insgesamt dadurch auch nicht attraktiver.
Ja, Wahnsinn. Ich bin gespannt, was alles Neues entsteht, wenn das Jahr vorbei ist oder wenn ein Jahr vorbei ist und die Leute wieder rausgehen dürfen. Ich glaube, dann freuen sich viele so wenig wie möglich, Zeit zu Hause zu verbringen.
Ja, ich glaube, es gibt auf jeden Fall Erlebniskonzepte, irgendwie von besseren Cafés zu vielleicht auch echten Entertainment-Konzepten.
Ja, man kann vielleicht auch, also es wird dann vielleicht auch wieder günstiger, in guten Lagen irgendwas zu machen. Also das gibt ja auch wieder ein bisschen mehr Kreativität dann. Anderes Thema, sollen wir kurze Wette machen, was Apple announcen wird am Dienstag?
Ah ja, am 10. ist das One More Thing Event. Ja, ich glaube Kopfhörer. Ja, habe ich auch. Also die Kopfhörer sind ja überfällig. Und diese komischen Tracking-Tiles.
Ja, über diese Dinge brauchen wir nicht reden. Ich glaube, die werden nie kommen, ähnlich wie dieses Lade-Pad. Das werden die nicht machen.
Das ist ja auch kalt.
Die werden auf jeden Fall die Airpods rausbringen, weil das wird das Weihnachtsgeschenk. Und es ist auch ein super Cocooning-Weihnachtsgeschenk, weil du, wenn du mit Familie in Quarantäne bist, dann sind Airpods super. Und ich glaube, es ist auch super für die ganzen Homeoffice-Leute, weil du halt einfach Kopfhörer brauchst, gute Kopfhörer, um zu telefonieren. Und das ist halt wieder ein Ultra-Statement. Also ich glaube, und die anderen Airpods Pros wurden Ende Oktober 2019 announced und dann an Weihnachten waren sie kaum zu haben. Also es müssen die Airpods sein. Und die Macbooks mit den Prozessoren, ja, das ist auch eine gute Story. Aber ich glaube, es werden die Kopfhörer.
Sehr gute Analyse. Kann ich eben fast nichts dazu sagen. Also ich hätte fast gedacht, ist es soweit, dass Apple nur für Kopfhörer jetzt ein extra Event macht, aber offensichtlich, die machen ja drei, vier Events im Jahr jetzt. Von daher kann das schon sein. Und ein gutes Weihnachtsgeschenk ist das tatsächlich. Warum nicht? Vielleicht braucht es auch nicht mehr. Ich hätte gedacht, es ist fast ein bisschen dünn für ein extra Event, aber who knows.
Ich meine, das andere Thema könnten die Macbooks sein mit deren eigenen Prozessoren. Das ist auch spannend. Was da vor allem spannend ist, dass du dann iPhone-Apps auf dem Rechner laufen lassen kannst.
Kriegen sie irgendwie gezeigt, wie viel schneller, also wie visualisiert man, wie viel geiler, wie viel schneller so ein Rechner ist? Kriegt man das gut transportiert?
Ja, die schaffen das bestimmt. Ich meine, das machen sie ja auch bei jedem Telefon immer und so. Das kriegen sie schon hin. Aber ich glaube, die Rechner verkaufen die sowieso ohne Probleme aktuell. Die Macbooks sind immer ausverkauft, weil die Leute alle Homeoffice jetzt mit Macbook machen. Ich glaube, das ist nicht der große Hebel. Der große Hebel und das große Weihnachtsgeschenk sind die Airpods. Und die sind halt auch brandingmäßig wieder mega geil, weil dann jeder auf einmal im Zoom-Call oder im Around-Call, ich mache jetzt noch einen Around-Call, hat dann halt diese fetten Kopfhörer.
Aber das Logo, das Logo ist ja manchmal so ein Hint, das Logo ist eher optisch veranlagt. Also es ist so das Apple-Logo mit so einer Prisma-Logik. Das würde eher sagen.
Okay, dann ist es wertwahrscheinlich. Wir reden wahrscheinlich noch in Folge 50 darüber.
Beamer? Vielleicht ein Beamer? Oder die Brille? Optik? Vielleicht was optisches? Die Brille schon? Nein.
Die Brille funktioniert doch erst, wenn die Leute richtig draußen sind und so und die Welt wieder erkunden.
Brille im Winter wäre Quatsch. Das stimmt.
Wahrscheinlich reden wir in Folge 50 oder Folge 500 noch, dass Apple jetzt bald die neuen Kopfhörer rausbringt.
Aber werden es nur die Kopfhörer, fände ich es auch ein bisschen täuschen. Aber es kann schon sein.
Ja, vielleicht werden es drei verschiedene Kopfhörer. Vielleicht machen sie die Pro nochmal.
Es gibt ja zwei. Es gibt die Super-High-Tech-Studio und die normalen Over-Ears. Also ich glaube, es sollen sowieso schon zwei Varianten kommen.
Ja. So, zum Ende würde ich sagen, machst du noch mal einen kleinen Monolog. Und zwar hat uns Dennis Keys gefragt, ob du ein bisschen Microsoft-Clarity einordnen könntest. Also Microsoft hat ein Konkurrenzprodukt zu Google Analytics. Das wurde irgendwie zwei Jahre in Beta getestet und ist jetzt am Markt. Und so richtig viel redet die Presse darüber noch nicht. Kennst du das? Hast du es genutzt? Kennst du Kunden, die es nutzen?
Tatsächlich nicht.
Lohnt es sich, das zu nutzen?
Wir können darüber sprechen, unter welchen Voraussetzungen. Ich kenne tatsächlich niemanden, der es nutzt. Ich habe auch versucht, es mal mit Similar Tech und BuildWiz nachzuvollziehen. Also Google Analytics wird von über der Hälfte der größten Webseiten eingesetzt. Und dann gibt es andere Solutions, irgendwie Adobe oder WebTrack mit jemandem oder Yandex Metrica. Das sind die üblichsten Alternativen zu Google Analytics. Aber Clarity ist letztlich so wie Google Analytics, also ein Web-Analyse, Web-Tracking-Tool von Microsoft. Ich glaube, es gibt da einen Markt für eine Alternative. Es gibt Leute, die wollen explizit Google Analytics nicht einsetzen. Unter anderem, weil man so ein bisschen den Bock zum Gärtner macht. Also weil man die Kontrolle der Online-Budgets, also sofern man noch kein eigenes Data Warehouse hat, überlässt man das ein bisschen Google, obwohl man eventuell, also das fängt mit dem Standard-Attributionsmodell des Google Analytics an, ob überhaupt die Klicks sozusagen nicht. Man hat immer den Verdacht, dass das so ein bisschen Richtung des Google Search Advertising-Modell verfälscht ist. Das heißt, es kann schon Sinn machen, wenn Microsoft, also die Frage ist, will Microsoft als neutrale Partei auftauchen? Oder rechnen sie schon mit Regulierung im Ad-Markt und wollen für den Fall, dass das nochmal aufgebrochen wird? Also glauben sie, dass Bing nochmal mehr Suchanteil bekommt und das dann eine Analytics-Lösung zu besseren Suchergebnissen führen könnte oder die Verknüpfung mit dem Bing Ad-Markt nochmal Wert generiert? Ich finde es strategisch ein bisschen schwer, da den ganz großen langfristigen Nutzen zu sehen. Darüber hinaus, dass, wie gesagt, eine Analytics-Alternative zu haben, macht glaube ich Sinn. Ob der Markt das jetzt gebraucht hat, weiß ich nicht. Wenn man das wollte, hätte man es auch jetzt schon mit Adobe, ist vielleicht ein bisschen teuer für den Standard-Anwendungsfall, aber man hätte es auch mit, wie gesagt, Yandex Metrica, wenn man seine Daten nicht in Russland haben möchte, hätte man WebTrack nehmen können, die ja in Deutschland sind. Ich weiß nicht, ob es das braucht. Was wahrscheinlich passieren wird, ist, dass Leute jetzt doppelt tracken, also sie beide Marketing-Pixel einbauen, ihre Webseite damit langsamer machen und dann vielleicht bilden sich dann Präferenzen für das eine oder andere Tool raus.
Ja, vor allem werden dann verschiedene Zahlen gemessen und dann ist die Unternehmung die ganze Zeit daran beschäftigt, an welchen Zahlen klar ist.
Was auch doof ist, ist, du kannst ja dann, also die Verknüpfung von Analytics und AdWords hat ja schon Vorteile, man könnte auch sagen, das ist ein weiterer Grund für ein Bundling von Google, aber ich kann ja dann zum Beispiel bestimmt keine Audiences für AdWords in Microsoft Clarity definieren. Also sprich, wenn ich Suchmaschinenwerbung betreibe, kann ich ja sagen, ich möchte Benutzer, die Google Analytics im letzten Monat auf meiner Sign-Up-Seite gesehen hat, da möchte ich nochmal deutlich mehr für bieten oder die möchte ich speziell erreichen, wie das Display-Netzwerk oder ähnliches. Und das würde dann mit der Verbindung mit Microsoft Clarity ja erstmal wieder komplizierter werden. Das heißt, da müsste ich, bräuchte ich entweder wieder zusätzlich das Google Ads-Pixel, also einfacher wird es damit erstmal nicht, es schafft natürlich eine weitere Option und ein bisschen Unabhängigkeit. Und es gibt auf jeden Fall Publisher oder Unternehmen, die das schätzen, also die gerne sich von Google auch lösen würden, wenn es eine kostengünstige Lösung gäbe. Ob das jetzt ein super Geschäft wird für Microsoft oder die, also ich glaube nicht, dass, wenn du jetzt davon ausgehst, dass Google Analytics ungefähr 55% Verbreitung hat unter den Top 10.000 Seiten, glaube ich nicht, dass Microsoft auch nur auf 5% kommt in den nächsten drei Jahren. Das, daran glaube ich ehrlich gesagt nicht. Oder ich sehe nicht, woher das kommen sollte. Es kann so ein bisschen ein Hedge gegen die Regulierung sein, dass sie sozusagen für den Fall, dass Google zerschlagen wird im Google Ad-Market und der Verbindung zwischen Ad-Marketplace, Tracking und so weiter, dass sie dann, dann kann es manchmal sehr opportun sein, schon eine Alternative parat zu haben, weil manche Player dann umsteigen müssen. Das könnte Sinn machen. Aber dann haben sie sich auch sehr früh davor vorbereitet, weil sie da seit zwei Jahren dran bauen schon.
Ja, spannend. Ich würde es nicht einbauen.
Ja, also die Wechselkosten sind halt, also du verlierst ja die Datenkonkurrenz oder Kontinuität auch. Also du hast ja entweder dein eigenes Warehouse oder Google Analytics ist ja deine Single Source of Truths und wenn du jetzt umsteigst, dann musst du ja alle Daten neu bewerten und hast so einen Bruch in deinen Daten. Schon wirklich schwer, glaube ich, jemanden zu überzeugen, da jetzt zu wechseln ohne Not. Und ich glaube, sie spekulieren so ein bisschen darauf, dass es sich eine Not ergeben könnte durch Regulierung und dass dann Leute eine Incentive haben zu wechseln und dass es dann gut ist, eine Alternative parat zu haben.
Gut, Pipp. Vielen Dank für deine Zeit. Wir sprechen nächste Woche. Vielen Dank fürs Zuhören und falls ihr Fragen für uns habt, schreibt uns gerne eine E-Mail an doppelgänger, no, podcast at doppelgänger.io.
Es war wie immer ein Vergnügen. Bis bald. Bis dann. Ciao. Ciao. Untertitel von Stephanie Geiges Untertitel von Stephanie Geiges Untertitel von Stephanie Geiges Untertitel von Stephanie Geiges Untertitel von Stephanie Geiges Untertitel von Stephanie Geiges Untertitel von Stephanie Geiges Untertitel von Stephanie Geiges Untertitel von Stephanie Geiges