Doppelgänger Folge #22 vom 29. November 2020

Slack + Salesforce | Metromile SPAC | Due Diligence | Cash Position | REITs | Buchtipps | Peloton | AIDA Modell

Macht der Tatort Unternehmer zu Mördern? Muss Peloton schon Rabatte geben? Und warum kauft Salesforce jetzt Slack? Philipp und Pip diskutieren nicht nur die News der Woche und beantworten Hörerfragen, sondern erfüllen auch den Doppelgänger Bildungsauftrag. AIDA-Modell, Adverse Selektion und Volvo KFZ-Versicherung - was gibt es spannenderes?

Shownotes:

Alle Tatort-Folgen im Überblick von Netzsieger

Buchtipp von Philipp: How to Get Rich von Felix Dennis

Buchtipp von Pip: Delivering Happiness von Tony Hsieh

Danke Jörg Bollow + Max Linden für den Wein: Münster Riesling von Kruger Rumpf

Danke für die Fragen: Jörg Bollow, Felix Schmidt, Martin Hentschel, Michael Hein, Alexander Paluch, Martin Höllinger, Martin Mittermeier, Marco Alberti, Tim Reinermann, Maximilian Wenzel & Mike Kaluza

Ein extra Dankeschön geht an: Jan Wagener

Danke fürs Teilen:

Michael Piotrowski: fernsehen.de - am Montag in Folge #21 bei Philipp Kloeckner und Philipp Gloeckler im Doppelgänger Tech Talk Podcast und heute schon bei Sedo Domain Marketplace in der Exklusivvermarktung. Euer Podcast ist ja schon fast wie Parship für #Domains. 😉 🍷 ist per 📦 unterwegs.

Rene Hentschel: Du siehst #Doppelgänger trenden und du selbst denkst an @Doppelgaengerio @pip_net @gloeckler

Marian Kramp: Gehört im Doppelgänger Podcast: Klimabilanz Online-Einkauf gegenüber City-Einfkauf

htintrup: Classic Monday: @Doppelgaengerio & Zwift

Florian Elbers: The Hype is real, @Doppelgaengerio (#Doppelgänger trending on Twitter)

Jonas Kirschstein: Hier ein paar passende Daten zu dem Amazon Topic in eurer letzten Folge.

Doppelgänger Tech Talk Podcast

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So, für die Prozessoptimierung, ich habe zwei Stressbälle dabei. Und zwar, weil ich letztes Mal ständig rumgeklickt habe und das dann im Audiofeed drin ist, habe ich diesmal diese schönen Werbegeschenke. Das eine ist von AfiliNet, gibt's hier noch? Ne, gehört zu A-Win, glaube ich. Und Catbird Seed ist eine gute Performance-Marketing-Agentur aus München. Und dadurch haben wir diesmal keine Klicks, keine Kugelschreiber, keine Clips, keine Mausklicks, hoffentlich, solange ich mich an diesen Bällen festhalte und die schön drücke, um meine Hände zu beschäftigen. Wenn du die so nah ans Mikrofon hältst, dann hört man so ein leichtes Pumpen. Pst, das klingt, pst, pst.
Ja, und das hörst du auch.
Okay, gut, dann nehme ich es raus. So, und warum ich diese Stressbälle noch brauchte, diese Woche ist, weil es geht gerade so eine Grafik rum von der Süddeutschen, die sozusagen, wie immer bei der Recherche der Süddeutschen, woanders geklaut worden ist. Und zwar, und die wird von ganz vielen Leuten geteilt, der Chefredakteur von der Welt am Sonntag und der ehemalige Herausgeber von der FATS und Ul Pochat von der Welt, alle teilen die ganz fleißig. Und zwar geht's darum, dass, also man hat die letzten 50 Jahre Tatort analysiert und da kam noch tatsächlich raus, dass in irgendwie 109 Fällen war der Mörder, und das ist sozusagen die größte Berufsgruppe, in 109 Fällen war der Mörder Unternehmer oder Manager.
Und das geht gerade durch Social Net, also während andere irgendwie auf dem Spielplatz sind oder gemeinsam frühstücken, hast du dich darüber jetzt irgendwie aufgeregt und dein Puls ist hochgerannt, oder wie?
Genau, weil das dann alle Unternehmer teilen und sagen, wir haben ja Sozialneid in Deutschland, die Linke ist schuld und die Unternehmer werden zu Mördern gemacht. Und da gibt es ganz verschiedene Sachen, die daran falsch sind. Also A, es gab offensichtlich 1156 Mörder in all diesen Tatorts in den 50 Jahren oder wie lange es den schon gibt, oder 20, ich weiß gar nicht, wie lange es gibt, aber auf jeden Fall kann man jetzt auch ausrechnen, bei jedem Sonntag 20 wahrscheinlich. Also in 20 Jahren gab es insgesamt über 1100 Mörder und davon waren dann also unter 10 Prozent Unternehmer. Wenn man jetzt bedenkt, dass es in Deutschland über 4 Millionen Selbstständige und Unternehmer gibt und ungefähr 40, 45 Millionen Werktätige, ist das eigentlich so der ganz normale Zensus oder sozusagen noch absolut im Schnitt, dass da 110 davon selbstständig waren. Das erstmal als erstes. Die SZ ist ja selbst zum Kopieren noch zu dumm. Das heißt, sie haben auch einen Fehler in der Originalstudie, die glaube ich von Netzsieger.de gemacht, wir verlinken mal das Original vielleicht in den Shownotes. Und zwar sind die so doof, dass sie nicht mal kopieren können. Oder sagen wir mal so, sie haben einen Fehler mit kopiert, nämlich dass Berufskiller und Berufskriminelle oder Auftragskiller und Berufskriminelle wurden einzeln ausgewiesen. Und ich würde ja schon argumentieren, dass Auftragskiller auch unter die Berufsverbrecher irgendwie zählen. Würde man die zusammentun, würde diese Gruppe nämlich 125 ergeben und damit die größere Gruppe sein. Dann kann man natürlich die Sozialneid-Debatte nicht mehr so schön mit da aufführen. Das nächste ist, es gibt ausreichend Studien, die belegt haben, dass tatsächlich CEOs die höchste Neigung dazu haben, Gewaltverbrechen zu begehen. Das sind irgendwie Wissenschaftler von Oxford und allen guten Unis. Datten ist einer, Lilienfeld, Herr. Die haben alle belegt, dass sich Verbrecher ganz oft den CEO-Beruf aussuchen, weil der natürlich Zugang zu Macht bietet. Gewaltverbrecher haben ja oft was mit Machtbedürfnis zu tun, weil du irgendwie als Kind schon geschlagen wurdest, möchtest dann der Gesellschaft zurückgeben und was da alles die Vorteile sein sollten. Aber tatsächlich sozusagen die schlimmste Studie sagt, dass jeder fünfte CEO ein Psychopath ist und alle Studien kommen aber zu dem Ergebnis, dass tatsächlich CEOs, Bosse, Manager eine höhere Neigung zu Gewaltverbrechen haben. Das heißt, wenn überhaupt ist es noch zu wenig dargestellt im Tatort. Und dann, wenn man sich schon darüber aufregen möchte, dann kann man sich darüber aufregen, dass im Tatort vier von zehn Morden von einer Frau begangen werden, wobei in der realen Welt 87 Prozent der Gewaltverbrechen von Männern begangen werden. Das heißt, Frauen werden, ob der Dramaturgie, des Unterhaltungswertes oder was auch immer, öfter als Gewalttäterinnen dargestellt, als es eigentlich sozusagen in der Realität der Fall wäre. Und auch das passt in die Denkweise der Teilenden da, dass Ehefrau ein Beruf ist laut dieser Statistik. Das heißt, Hausfrau und Ehefrau werden als Beruf ausgewiesen. Und das ist gut für uns, IT-Berufe waren noch nie Täter in einem Tatort offenbar. Also wenn du irgendwie Produktmanager, Entwickler oder sowas bist, dann bist du sozusagen ganz brav und kommst da gar nicht drin vor in dieser Statistik.
A. Was ist, wenn du irgendwie in so einem Fintech arbeitest?
B. Gab es auch noch nicht, oder? Das zählt dann unter Banker. Banker gab es, Bankier war, glaube ich, also es gibt mehr Mörder, die Bankier sind als Gärtner auf jeden Fall, wenn ich mich richtig erinnere. So, jetzt aber genug Rant für heute. Wir trinken mal einen Schluck Wein vielleicht zu Brug. Man sollte Alkohol nicht zu Brug schränken, um den ersten Advent zu feiern. Es ist halt erster Advent, herzlichen Glückwunsch. A. Prost. B. Bist du christlich? Bist du gläubig?
A. Prost. Ich habe heute Morgen auf jeden Fall eine Kerze angemacht.
B. Ah ja, wir haben noch gar keinen Adventskranz.
A. Noch in irgendeinem Umzugskarton. B. Ich wollte mit einer ersten Frage heute anfangen für dich. Und zwar hast du bei Pinterest, in der letzten Folge hast du so ganz schnell das AIDA-Modell rausgekloppt, also als Buzzword. Und ich habe gedacht, das könntest du uns jetzt nochmal so erklären. Bevor wir wieder so viel über Tech und Aktien und so reden, wollte ich mal wieder so ein bisschen mehr Marketingwissen hier in diesen Podcast reinkriegen. Und jetzt sehe ich in deinen Augen, dass du gerade dir nochmal die vier Wörter für AIDA zusammengoogelst.
A. Du siehst ja, dass ich die Bälle in den Händen habe. Telefilien und das erste Mal visuell, muss man dazu sagen. Das ist alles andere als ein Vergnügen, wie man sich vorstellen kann. Das heißt, Philipp würde sehen, wenn ich tippen würde und das tue ich nicht. Das AIDA-Modell, das geht von vier Stufen im sogenannten Funnel oder Verkaufsprozess aus. Und das fängt an bei AIDA, bei Attention, Interest, Desire, Action. Richtig? P. 100 Punkte. A. Die anderen sehen jetzt auch nicht deine beeindruckenden Augen. Das ist auch schade.
A. Marketing war übrigens die langweiligste Vorlesung bei uns an der Uni. Nicht der beste Professor.
P. Multitasking. Ich glaube schon sehr an den Fokus. Aber dadurch, dass ich so ein bisschen ADHS habe, fällt mir das. Ich merke sehr, wie stark Flow und Fokus funktioniert. Ich kann fast stundenlang in einer Excel, wenn mich die Daten interessieren oder wenn dabei Erkenntnis entsteht, kann ich stundenlang in einer Excel versinken. Als ich bei Diablo gearbeitet habe, gab es eine Mitarbeiterin, die mich darauf aufmerksam gemacht hat, wenn ich fünf Stunden nicht gegessen habe, nicht auf Toilette war und mich überhaupt nicht bewegt habe, kein Wasser getrunken habe. Das heißt, ich kann schon Flow, aber es gibt genauso Phasen der volatilen Produktivität, wo ich viel zu viele Sachen gleichzeitig mache. Wenn ich versuche, diesen Podcast vorzubereiten, dann verliere ich mich sehr schnell in irgendwelchen Details, die am Ende nicht mal im Podcast erscheinen und die ich aber sehr spannend fand. Und nebenbei muss ich ja noch essen und telefonieren und alle tausend Sachen lenken mich ab. Aber ich glaube, es ist bewiesen, dass Multitasking eigentlich nicht funktioniert.
Ja, sprechen wir gleich nochmal, wenn wir über Slack sprechen. Aber ich glaube auch, also ich finde es krass, wie viel wir uns immer wieder ablenken lassen. Und vor allem, wenn man so guckt, was irgendwie alles so einprasselt und was für Produkte unsere Arbeitswelt eigentlich verbessern sollten. Und dann auf der anderen Seite, was man irgendwie alles machen muss, um sich wirklich eine längere Zeit gut konzentrieren zu können. Also wenn du jetzt weißt, dass du in vier Stunden irgendwas abgeben musst und du musst dich da vier Stunden für hinsetzen. Was machst du dann? Legst du dein Handy in die Ecke? Siehst du zu, dass irgendwie kein Browserfenster auf ist auf irgendwelchen sozialen Seiten oder Newsseiten?
Brutal viel. Ich wollte aber gerade, was ich noch sagen wollte, ist Produktivität ist ja auch kein Selbstzweck. Also man muss auch mal aufhören, mal zu sagen, sozusagen die Zeit nur danach zu bemessen, ob das jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um das zu machen. Und das ist auch ein sehr wichtiger Punkt. Also ich finde es auch doof, sozusagen, dann nur zu sagen, was ist jetzt der produktivste Weg, irgendeinen Task zu erledigen. Dann muss man es auch ein bisschen balanciert sehen.
Ja, aber ist nicht alles besser als irgendwie Zeit auf Facebook, Twitter, LinkedIn, Instagram zu verbringen? Also ist es nicht sogar selbst sinnvoller, irgendwie in die Drogerie zu gehen und ein Deo zu kaufen, als auf Instagram runter zu scrollen?
Das kommt drauf an, wie man riecht. Also Instagram und Facebook bin ich bei dir. Das ist eigentlich immer unproduktiv und hat auch emotional einen negativen Effekt. Bei LinkedIn und Twitter würde ich sagen, kann ja auch irgendwie ein Learning draus kommen, wenn man nicht gerade irgendwie so eine Quatsch-Tatort-Infografik findet. Aber da habe ich zum Beispiel, glaube ich, den halben Vormittag heute verbracht, mich darüber aufzuregen und alle Leute zu belehren, die das falsch gepostet haben. Wie auch immer.
Dann lass uns mit den ersten Fragen anfangen. Also zum einen.
Wir haben wieder eine reine Fragenfolge fast, oder?
Ja, eigentlich schon. Wir müssen eigentlich nichts mehr machen, außer die Fragen beantworten. Wir haben natürlich auch ein, zwei andere Themen. Also falls ihr uns weiter mit Fragen fragen wollt, schickt uns einfach eine E-Mail an podcast.doppelgänger.io. Am liebsten mit dem Thema in Betreff. Dann ordnen sich die Fragen für uns mehr oder minder automatisch und wir können drüber gehen.
Da müssen wir dich mal loben an der Stelle. Da hast du Prozessoptimierung betrieben. Und zwar die E-Mail-Adresse wird jetzt an das Trello weitergeleitet und die Fragen erscheinen automatisch im Trello-Board. Was ein riesen Vorteil ist. Nicht nur, weil die Hörerfragen sofort drin erscheinen, sondern auch, weil ich selber uns jetzt die Themen per E-Mail schicken kann, wenn ich unterwegs bin und nicht mal mehr Trello aufrufen muss. Weil ich ja sowieso hauptsächlich mit mir selbst über E-Mail-Kontakte den ganzen Tag. Erst habe ich dich böse ausgemeckert, weil das nicht so super funktioniert hat beim ersten Versuch. Aber seitdem ist ein großer Produktivitätssprung, wo ich dich nochmal ausdrücklich für loben möchte.
Ja, herzlichen Dank. Also du hast am Anfang erst mal gezeigt, wie gut du im Mikro-Management bist und dann, dass du es doch ganz gut findest. Auf jeden Fall gibt es natürlich Bonuspunkte für Leute, die uns Fragen und Wahlen gleichzeitig schicken. Das hat Jörg Bollo gemacht. Gemeinsam sollten wir nicht vergessen und zwar mit Max Linden. Und Jörg hat dann, ich glaube dir persönlich nochmal eine Nachricht geschrieben auf LinkedIn. Das geht da nicht so direkt in unseren Workflow. Aber er fragt, was PIP überhaupt von der Rabattaktion von Paladin hält und die 0% Finanzierung. Und ob das ein Anzeichen ist für den stagnierenden Absatz in der Hardware oder einfach ein Mittel, um schneller Subscriptions zu beschleunigen.
Eine sehr gute Frage. Vor allem hat Jörg uns aber auch einen Wein von deinem Lieblingsweingut Kruger Rumpf bestellt, der Münster heißt. Hast du einen Hintergrund, warum der Münster heißt? Steht der neben der Kirche?
Ja, also es gibt zwei Ortschaften Münster und Samsheim, die zusammengeführt worden sind. Und deswegen heißt er. Also der hat nichts mit dem Ort Münster, den die Leute aus dem Tatort kennen, zu tun, sondern eher mit Münster und Samsheim. Sehr leckerer Riesling und ja, Kruger Rumpf kann ich natürlich nur empfehlen. Vielleicht kommt da ein Link in die Show Notes.
Vielen Dank dafür, sehr lecker. Zu der Frage. Also rabattiert Peloton schon die Bikes, weil sie nicht loswerden? Das steht ja so häufig so unter. Das würde ich mit einem relativ klaren Nein beantworten. Und zwar, es gibt das Bike tatsächlich gerade statt für 2100 Euro für 1800 oder so. Das ist aber nicht irgendwie Black Friday oder eine neue Rabattaktion, sondern das haben sie mit dem Markteinstieg in das Premium Bike. Also es gibt ja jetzt das Bike Plus und das normale Peloton Bike. Und was sie da gemacht haben mit dem Bike Plus, also der teureren Variante mit einem größeren Screen, der irgendwie drehbar ist und was weiß ich, ist, dass sie eigentlich das Premium Kundensegment versucht haben. Und ich glaube, das ist total schlau. Also glaube ich gerade der typische Peloton Nutzer, der möchte immer eigentlich, also wenn du dem sagst, es gibt noch ein Goldbike, dann kauft er auch das Goldbike, weil viele Leute einfach null preissensibel sind oder keine Preiselastizität haben in dem Markt. Das heißt einfach nochmal eine bessere Variante anzubieten für Leute, die eh zu viel Geld haben, macht total viel Sinn. Ob das jetzt Sinn macht, bezweifle ich fast. So viel besser ist es nicht. Aber das mitzunehmen, die Zahlungsbereitschaft, finde ich mega schlau von Peloton. Und was sie gleichzeitig gemacht haben, ist, dass sie das nach unten ein bisschen weiter aufschließen, den Markt. Also sie sind sogar in den Upmarket gegangen mit dem Bike Plus. Das heißt, sie schopfen mehr Zahlungsbereitschaft bei reicheren Kunden ab. Und gleichzeitig haben sie das Standardbike reduziert, wo man davon ausgehen kann, dass sie da inzwischen Skaleneffekte haben. Die können das bestimmt günstiger herstellen. Und sowieso ist der einzige eigentliche Wert ja die Subscription. Das heißt, sie haben sich nach unten einer größeren Nutzerschaft aufgeschlossen und nach oben haben sie Differenzierung, höhere Marge und so weiter durchgesetzt, was ich für eine super schlaue Strategie halte. Also Up- und Down-Market gleichzeitig zu gehen. Das heißt, den Streichpreis, den man da momentan sieht, ist nicht Black Friday, sondern das ist eben die Preisdifferenzierung bei den zwei Produkten. Dann kommt noch die Treadmill und so weiter. Und wo man das aussieht, ist zum Beispiel, dass es kein Black Friday Angebot gab bei Paliton. Du konntest irgendwie bei jedem Müll einen Black Friday Deal bekommen diese Woche. Aber Paliton hat überhaupt nicht rabattiert zum Black Friday. Die 0% Finanzierung, die es gibt, das ist natürlich ein impliziter Discount. Andererseits, wir haben 0 Zinsen. Das heißt, es ist 0%. Wenn du Geld für 0% verleihst, machst du fast Plus im Vergleich zum Marktzins. Das ist übrigens spannend. In Europa ist der Partner, du hattest ja mal davon geredet, dass Affirm so viel Business mit Palit macht. In Europa ist der Partner übrigens Klana. Und wenn du jetzt davon ausgehst, dass sie vielleicht eine Million Verträge verkaufen oder eine Million Bikes in Europa im nächsten Jahr, dann wären das ja zwei, drei Milliarden Payment Volume nochmal für Klana, was durchaus maßgeblich ist bei denen. Die müssten eigentlich auch mal. Das ist ja ein europäisches Unternehmen aus Schweden. Die müssten eigentlich mal langsam an die Börse gehen. Das sind private mit 10 Milliarden, also sind Dekakoren mit 10 Milliarden bewertet. Und ich schätze, die machen jetzt 2020 nochmal ein volles, falls das deren Financial Year ist, machen sie nochmal ein schönes Jahr 2020 fertig, lassen das testieren und werden dann Ende Q1, Anfang Q2, 2011 wahrscheinlich ihren IPO wahrscheinlich an der US-Börse annoucen. Würde mich nicht wundern. Aber da sind wir jetzt abgekommen. Also die sind der Finanzierungspartner für diese 0% Finanzierung in Europa zumindest. Genau. Ich würde das jetzt nicht als echten Discount sehen. Da fallen so ein bisschen Transaktionskosten an natürlich, die Klana-Provision dafür. Aber insgesamt ist das Beeindruckende an Palit, dass sie eben nicht rabattieren müssen, weil deren Hauptproblem ist ja nicht, dass nicht genug Kunden zu finden, sondern den Supply hinzubekommen. Die haben gerade 8 bis 10 Wochen Lieferzeit, was sie auf der Webseite auch schon ankündigen, um die Frustration zu managen. Das heißt, wenn sie irgendein Problem haben, also entweder sind sie Meister der künstlichen Verknappung oder wenn sie irgendein Problem haben, ist es eher noch schneller, noch mehr Bikes zu bekommen. Also die wirken auf mich eher Supply als Demand Constraint, wenn man das so sagen will. Die Frage ist trotzdem gut, aber ich würde Palit als Beispiel dafür nehmen, wie man eine Marke so premium und intakt hält, dass sie eben keine Discounts braucht. Es gibt keinen Secondary-Markt. Also ich kann das nicht auf Craigslist oder eBay-Kleinanzeigen kaufen, das Fahrrad. Es ist absolut knapp und jeder ist bereit, den Listenpreis zu zahlen.
Aber meinst du nicht, dass es bald einen Secondary-Market gibt? Wenn man das vergleicht, wenn es wie Apple ist, dann gibt es ja sehr viele Fans, die sich jedes Jahr ein neues iPhone holen.
Ja genau, dass die, die das Bike Plus kaufen, das alte Bike, also das normale Bike verkaufen, das wird es wahrscheinlich geben. Aber dann verschwinden die offenbar so schnell von den Marketplaces. Also die Retention bei Palit ist ja enorm und ich glaube auch nicht, dass es sich nach Corona stark ändert.
Ich glaube schon. Ich glaube, es ist wie bei dem öffentlichen Verkehr. Der größte Konkurrent ist das gute Wetter. Und ich glaube, dass das auch das Zusammenleben in Häusern schwieriger macht. Also was machst du, wenn du über dir jemanden hast, der irgendwie jeden Tag auf diesem Ding da trainiert? Das muss doch tierisch laut sein.
Du hast doch nicht einen Fahrradtrainer. Nicht? Hörst du nicht. Nein. Plus, dass die Leute, also der typische Palatine-Besetzer hat das in seinem eigenen Keller stehen. Oder hat ausreichend Platz zur Verfügung auf jeden Fall.
Ich bin gespannt. Wie gut geht es dir mit der Tatsache, dass Slack endlich an der Börse abgeht?
Das sagst du, weil du weißt, dass ich die verkauft habe. Ich hatte die tatsächlich ziemlich nah am nach dem Börsengang gekauft und dann irgendwann, nachdem die monatelang flat waren, verkauft. Und zwar aus zwei Gründen. Also das Wachstum hat sich einfach verlangsamt von 50 auf 25 Prozent im letzten Jahr. Das ist für eine SaaS-Tech-Company relativ wenig 25 Prozent. Insgesamt ist das viel Wachstum, aber für eine SaaS-Company relativ wenig. Die Aktie hat seit dem IPO auch irgendwie 20 Prozent Wert verloren, während der Nasdaq irgendwie zwischenzeitlich 40, 50 Prozent im Plus war. Und das heißt, obwohl ich sozusagen persönlich ein großer Fan von Slack bin, habe ich nicht das User-Wachstum gesehen. Ich glaube, dass Slack ein Produkt ist, was die Nutzer, die es hat, absolut begeistert und dass die auch hardcore die die Fans von Slack sind. Aber es ist so ein bisschen wie Atlassian. Damit würde ich es vergleichen. Atlassian wächst auch nicht mehr so schnell. Die Leute lieben es, die akzeptieren, mit nichts anderem zu arbeiten. Aber es gibt halt nicht genug neue Nutzer jeden Tag.
Aber wieso liebst du dieses Produkt? Erklär mir bitte, warum das ein gutes Produkt ist.
Ich finde, es ist ein Ökosystem-Produkt. Es ist sehr offen, du kannst viele APIs anbinden, du kannst diese ganzen Bots zu anderen, du kannst dir deine Server-Response-Time schicken lassen, du kannst dir im Sales-Prozess Abschlüsse da rein schicken lassen, sodass Finance dich gleich weiter bearbeiten kann und so weiter. Das ist auch einer der Gründe, warum ich den Deal, also der Hintergrund ist, dass Salesforce jetzt Slack kauft.
Also es gibt eine News. Wir haben ein paar E-Mails bekommen von wegen, warum ist Slack kein Covid-Gewinner. Das ist ein Thema, das sollten wir auf jeden Fall nochmal bearbeiten. Und dann gab es ja letzte Woche die News, dass angeblich Salesforce jetzt Slack kaufen möchte und dass man davon ausgeht, dass sogar nächste Woche dazu, dass es dazu mehr Nachrichten gibt, weil Earnings von Salesforce da ist. Bei Salesforce muss man sagen, die sind so mit die SaaS-Erfinder. Den Laden gibt es ja schon sehr, sehr lange. Und das war damals der Gründer, der das auch damals gemacht hat, schon?
Marc Benioff, das weiß ich nicht. Ich glaube, der war damals erst Exekutiv. Aber letztlich haben die Siebel Systems in die Cloud gepackt, weil CRM-Software gab es schon vorher.
Spannend. Auf jeden Fall Salesforce hat irgendwie vor Jahren haben die Chatter gebaut. Und das war mehr oder minder, glaube ich, eine Kopie von Yammer oder Jammer, was der CEO auf irgendwo auf der TechCrunch-Bühne irgendwie gesehen hat und dann so ein Team draufgesetzt hat und gesagt hat, das müssen wir auch machen. Und er hat sich sehr laut dafür positioniert, dass er gegen E-Mail ist und da eine neue Erfindung haben möchte. Und das ist ja auch so ein bisschen der Claim von Slack, dass sie halt sagen, so Slack ist super, wir schaffen E-Mails ab. Und alles, was ich so gesehen habe, finde ich, stimmt das überhaupt nicht. Also du arbeitest intern mit Slack und auch Jammer und Chatter und so wurden irgendwie gebaut, weil man damals geglaubt hat, alles wird so wie Social Media und wir mögen uns alle so und wir tun hier und da mal einen Daumen hoch. Aber man wird doch eigentlich die ganze Zeit nur vom Arbeiten abgehalten. Also ich habe eher das Gefühl, dass das konzentrierte Arbeiten, wenn du jetzt wieder deine vier Stunden hast, also du wirst wahrscheinlich dreieinhalb Stunden auf Twitter, LinkedIn, Slack sein, überall irgendwie dein Kommentar dazusetzen und dann in der halben Stunde alles ausschalten, weil du dann irgendwie deine Deadline schaffen musst. Aber das ist doch im Gegensatz zu Jira oder so komplett das Gegenteil. Bei Jira packst du das irgendwie fein säuberlich irgendwo hin und arbeitest deine Tasks ab und Slack meines Erachtens macht einfach das Unternehmen wuschig.
Das ist wie deine Großkonzerne denken.
Ja, also findest du nicht, dass das Arbeiten irgendwie dann nicht wirklich von besser wird?
Ich weiß nicht, ob das Arbeiten dadurch, ich würde es nicht als Produktivitätstool zwangsläufig bezeichnen. Ich glaube, es ist ein Kommunikationstool für interne Kommunikation vor allen Dingen und für interne Kommunikation finde ich E-Mail tatsächlich nicht förderlich. Ich glaube, interne Kommunikation sollte man prinzipiell minimieren und idealerweise sollte es nur am gleichen Tisch vorkommen. Also idealerweise baust du Teams, die so klein, kompakt sind, dass sie überhaupt nicht mit anderen Teams reden müssen und die kriegen irgendwie ganz klare Ziele oder irgendwie North Star Metrics, auf die sie optimieren müssen und dann gibt es außer an dem Tisch gar keine Kommunikation mehr. Ich glaube, das ist nicht einfach, aber das ist das produktivste Setup, glaube ich, wenn man das daran messen möchte und dafür braucht man dann letztlich auch keinen Slack mehr. Also ich bin insgesamt gegen Kommunikation eigentlich in vielerlei Hinsicht. Produktiver macht eins Slack nicht, ich halte es aber für flexibler als E-Mail zum Beispiel. Es ist genauso asynchron, du kannst es, also du hast eine schöne Wahlmöglichkeit zwischen synchroner und asynchroner Kommunikation. Das finde ich gut, das wie gesagt das Verknüpfen mit anderen Ökosystemen finde ich sinnvoll.
Genau und du störst vor allem überhaupt keine Mitarbeiter, wenn du mal so in einem Channel mit 300 Leuten irgendwie schreibst, ob jemand die Tabs für die Spülmaschine gefunden hat.
Also eigentlich gibt es das noch gar nicht bei Slack, eigentlich nicht. Also dass du so hast, ich kann Messages senden wie mit dem roten Ausrufezeichen in Outlook, sozusagen die immediate answer requesten und es gibt Sachen, die will ich nur loswerden, also die haben irgendwie Post-Charakter und es gibt Chats und es gibt auch irgendwie total beiläufige Sachen. Das wird es glaube ich nochmal spannender machen. Genau, aber prinzipiell, also wie gesagt als Nutzer glaube ich an Slack, ich glaube aber nicht, dass sich das ausreichend, also dass die Marktpenetration gut funktioniert. Also dass viele, gerade jetzt im Homeoffice, da fängt halt keiner an Slack zu nutzen, weil das wie ein riesiges Risiko wirkt. Jetzt auch noch Slack einzuführen, also die Leute gewinnen sich gerade erst an irgendwie Teams, Zoom, Google Meet oder was auch immer. Da jetzt außerdem noch eine Umstellung aus Slack in großen oder auch kleinen Unternehmen, da glaube ich nicht. Ich glaube, dass viele Startups standardmäßig mit Slack starten, aber es werden ja auch gar nicht so viele gegründet. Von daher bin ich, mir wechselt es einfach nicht schnell genug vom Nutzerwachstum her. Ich glaube, ich sage nicht, es ist eine schlechte Firma, aber ich glaube sie passt gut zu CRM, weil sie von der DNA sehr ähnlich sind, weil es offene Ökosysteme sind. Salesforce hat einen eigenen Marketplace, wo sie sich öffnen für Third-Party-Developer, das gleiche hat Slack. Deswegen passt das, glaube ich, von der Einstellung sehr gut. Ich glaube, das könnte für Salesforce so ein bisschen der Einstieg in die interne Kommunikation, vielleicht Videoconferencing sein, weil sie da drohen so ein bisschen abgeschnitten zu werden von Microsoft. Deswegen finde ich die Transaktionen schlau, auch wenn es vom Markt, zumindest was Salesforce angeht, sehr negativ bewertet wird. Slack ist 38 Prozent höher beschlossen an dem Tag. Das ist natürlich auch ganz schade.
Und warum mag Salesforce Microsoft nicht?
Das kannst du mir wahrscheinlich erklären.
Nee, kann ich leider nicht. Also ich weiß, dass es da Beef gibt und Slack geht ja auch in Rechtschreit gegen Microsoft und Salesforce wird sich da halt mit beteiligen jetzt wahrscheinlich, wenn sie da investiert sind oder wenn sie den Laden kaufen. Aber es scheint ja einen unheimlichen Kampf irgendwie zwischen Microsoft und Salesforce zu geben. Vielleicht sollten wir da noch ein bisschen recherchieren und das irgendwann mal bringen.
Ich meine, es sind ja so ein bisschen Antagonisten. Also wenn du Salesforce und Slack verkaufen willst, dann musst du ja Microsoft schlecht machen fast. Also musst du sagen, dass das ist der incumbent, das ist das Standard Ökosystem und das funktioniert nicht, das ist unproduktiv. Wobei Produktivität steht ja ganz oben bei Microsoft, haben wir gelernt diese Woche.
War das diese Woche oder war das schon letzte Woche? Tracking von Mitarbeitern meinst du, oder?
Genau, da gibt es jetzt ein praktisches Dashboard für Executives, wo man die Produktivität der Mitarbeiter in der Office Suite überwachen kann. Was ich lustig finde, weil es insofern mega dumm ist. Also sozusagen da gab es großen Aufschrei drüber, weil es natürlich sehr nach Surveillance-Capitalism klingt und jetzt werden die Mitarbeiter im Homeoffice noch überwacht. Aber das ist glaube ich der eigentliche Selling Point übrigens, dass die sagen, dass der typische, na was heißt der typische, das ist ja pauschal alles, aber der typische Executive hat natürlich jetzt Angst, dass die Leute im Homeoffice nicht ordentlich arbeiten. Und deswegen gibt Microsoft ihm eine Übersicht, wo man die Team-Produktivität sehen kann, was ein gutes Gefühl auslöst, dass die Leute auch zu Hause sich ausreichend ausbeuten selber. Was ich aber so dumm finde, ist, dass sie das dann messen an so etwas wie Meetingzeit, Uptime und Konversationshäufigkeit und so, was ja das Gegenteil von Produktivität ist. Also Leute, die viel in Meetings abhängen, viel E-Mails hin und her schreiben, das ist ja das absolute Gegenteil von Produktivität und es ist so dumm, das überhaupt auszuwerten. Also wenn ich irgendwas auswerten würde, dann wäre es sozusagen, du würdest ja Output und Deliverables tracken und nicht, ob irgendwie alle auch schön im Daily Update Meeting 45 Minuten abgehangen haben oder im Stand-Up oder was auch immer. Produktivität in Meetingzeit und die KPIs finde ich fast ausnahmslos falsch, die dort gestreckt werden, aber die geben dem Chef, glaube ich, ein gutes Gefühl. Die schlimmsten Mitarbeiter übrigens, die ich hatte, also ich habe ja nicht lange geleitet bzw. lange schon, aber nur in einem Unternehmen. Ich glaube, der schlimmste Typ Mitarbeiter, den es gibt, also ich hatte nur gute Mitarbeiter in meinem Team, aber ich habe ja andere gesehen, das waren die, die immer morgen schon da waren, wenn du kommst und abends fünf Minuten nach dir gegangen sind, damit du auch siehst, wie viel sie, wie lange sie da waren. Und das waren in der Regel aber die unproduktivsten. Also die produktivsten Mitarbeiter sind die, die in sieben Stunden ihre Arbeit schaffen. Und das Beste und das auch wieder sehr pauschal ist, aber sind glaube ich junge Mütter, die durch die Mutterschaft unheimlich gut, wo wir da beim Multitasking sind, Zeitmanagement lernen und in weniger Zeit in der Regel mehr schaffen. Genau, wie kamen wir jetzt darauf? Naja, Produktivität, genau.
Ja, ich bin auf jeden Fall kein Slack-Fan. Ich habe mich da noch so ein bisschen reingelesen. Was ganz witzig ist, ist die ganze Entstehungsgeschichte. Also der Gründer Stuart Butterfield, der hat ja zwei Unternehmen gegründet, die man auch kennt. Also Stephen Butterfield hat zum einen Flickr gegründet, die Fotosharing-App oder Webseite mit seiner damaligen Frau. Und 2002 haben die damit angefangen, haben aber auch eine Firma gegründet, die eigentlich ein Spiel machen wollte. Und 2009 dann hat er eine andere Firma gegründet, die auch ein Spiel sein sollte. Und das hat auch wiederum nicht geklappt, das Spiel. Und deswegen hat er dann Slack gebaut. Und das ist schon ganz witzig, dass man zweimal, also er scheint immer den Wunsch zu haben, irgendwie in der Gaming-Industrie irgendwas zu machen. Und dann kommen andere Prioritäten oder andere Produkte, die er Investoren besser verkaufen kann oder die vor allem auch von den Kunden besser genutzt werden. Und das zweite Witzige an der ganzen Nummer ist dieser Skandal mit dieser Kofferfirma Away. Kannst du dich daran noch erinnern? Das war Ende letzten Jahres. Der CEO und Gründer von Slack ist verlobt mit der Mitgründerin von der Kofferfirma Away. A. Das ist ja noch kein Verbrechen. B. Das ist noch kein Verbrechen. Aber Away hat sich damit positioniert, dass sie halt sehr groß auf Slack sind und sehr viel öffentlich kommunizieren. Eigentlich alles. Also sie haben private Channels, glaube ich, verboten. Und daraufhin gab es dann Probleme, dass die andere Gründerin darüber sich beschwert hat. Und dann ist sie gegangen oder beziehungsweise gegangen worden, war nur noch im Bord. Dann kam sie wieder zurück. Dann hat sie wieder irgendwas gemacht, ist sie wieder rausgeflogen. Und so diese richtig krass transparente Kommunikation, glaube ich, auf der einen Seite ist halt eine ehrliche Kommunikation mit Mitarbeitern super. Aber wenn es halt so ist, dass man die ganze Zeit das Gefühl hat, dass alle öffentlich alles sehen und man dort halt irgendwelchen Mitarbeitern auch sagt, hey, das war jetzt nicht so gut, ist das vielleicht nicht die beste Art. Und es gab halt ziemlich viel so toxic Work Environment Artikel darüber. A. Ich stehe. Es ist mir in Gang. Gibt es Away noch? B. Wahrscheinlich verkaufen sie aktuell nicht so viele Koffer.
A. Stimmt. Das war ja so schon ein relativ schweres Modell. Und jetzt noch, wenn keiner mehr reist und stell dir vor, du hast dir gerade endlich mal den 1000 Euro Tumi Koffer gekauft, um deine Mitkonsulten zu beeindrucken und irgendwie deine 2 Milliarden Lufthansa Miles dafür weggekloppt.
B. Das wäre noch smart. A. Und dann kommt am nächsten Tag Covid. B. Ich glaube, es war auf jeden Fall smart, Anfang von Covid, das kann vielleicht mal jemand checken, aber Anfang von Covid, deine Lufthansa Miles mit irgendwelchen Hardware Produkten einzutauschen, war bestimmt ein schlauer Move. A. Ja, aber ich glaube, das Koffer Business ist aktuell nicht so gut. Was ich ganz gut fand, was ich dann gelesen habe, war Type First, Think Later, Style of Communication. B. Das klingt nicht schlau. A. Aber das scheint ja Slack so zu sein. Die Leute tippen, tippen, tippen, tippen und dann ist man schnell. Wie wenn du irgendwelchen Beef auf Twitter hast. Ärgerst du dich auch, dass du zu schnell getippt hast?
B. Bekannter von mir hat eine Startup, die Meeting Best Practices als SaaS umsetzt. Die versuchen wirklich Meetings zu kürzen. Du kannst so Meetings bewerten nach Produktivität und dadurch wird entschieden, welche Meetings ausfallen sollten das nächste Mal. Das finde ich eigentlich ganz schlau. Aber genug über Unproduktivität und Gossip geredet.
A. Genau, wir haben nur noch 25 Fragen. Das schaffen wir locker in den nächsten 80 Minuten. Erzähl doch mal, wie schön das ist, dass HelloFresh jetzt irgendwas gekauft hat.
B. Ob das schön ist, weiß ich gar nicht. Der Markenmarkt ist gar nicht so. Also HelloFresh ist die nächsten zwei Tage erstmal 5% gefallen. Das liegt aber so ein bisschen daran, dass es wieder die Impfstoff-Hoffnung war. Am Montag, glaube ich, AstraZeneca mit seinem Impfstoff rauskam, der jetzt wieder ein bisschen umstritten ist. Aber die Leute fühlen sich dann schon wieder im Aufwind der Wirtschaft. Ich glaube, dass immer wenn die Covid-Hoffnung steigt, dann fällt HelloFresh, weil man das eben als Covid-Aktie sieht. Gleichzeitig haben sie aber die Übernahme von Factor, die Branden aber gerade in Richtung Factor ohne das 75 übernommen angekündigt. Und Factor macht so eine Art Fertiggerichte, aber in gesund. Also man bekommt irgendwie am Anfang der Woche eine Box mit so und so viel Mahlzeiten drin, also 7 irgendwie oder 14, je nachdem wie oft man das nutzen will. Da kann man verschiedene Diäten zum Beispiel super mit verbinden. Also wenn ich nur Keto oder Paleo oder Adgens essen will, dann kann ich das eben aussuchen und dann bekomme ich eben nur besonders kohlenstoffarme oder Paleo-Essen. Und ich glaube, das ist eigentlich eine ganz schlaue Akquise. Also wenn man das negativ sehen will, dann könnte man sagen, das Stammgeschäft wächst nicht mehr genug und HelloFresh geht deswegen schon horizontal und versucht andere Geschäftsmodelle. Das wäre das Negative. Und es kann durchaus der Fall sein, dass irgendwie der Markt schon sehr stark durchdrungen ist, der tatsächlich adressierbare Markt. Aber selbst dann ist das, glaube ich, die richtige Ergänzung, weil diese Fertig-, also A, das ist sozusagen eher US-fokussiert. In Europa werden wir das so schnell nicht sehen. Und mit dem Homeoffice-Trend ist es ja schon so, dass was ja auch wegfällt neben dem Büro ist sozusagen das gemeinsame Businesslunch, die Kantine und was weiß ich. Und wir haben alle schon in unserer Erfahrung gemacht, irgendwie, dass es keinen Spaß macht, mittags sich nochmal ein Essen zu kochen zwischendurch. Und das heißt, wir essen entweder furchtbar ungesund, schnell, wir essen gar nicht oder die Reste vom Vortag und das ist alles nicht so geil. Und ich glaube, für das Homeoffice ist das eine super Lösung, sich einmal so ein Pack Factor Meals oder die Konkurrenten heißen Green Chef, Fresh & Lean. Da gibt es verschiedene Alternativen noch, die auch schon relativ groß sind. Factor 75 ist aber einer der drei großen. Und ich glaube, so als schnelles Businesslunch oder innerhalb des Homeoffice, man soll nicht Homeoffice sagen, Work from Home soll man sagen, weil Homeoffice ist das Innenministerium in Großbritannien. Also das ist, glaube ich, was gerade oder auch ältere Leute, die jetzt gerade nicht mehr einkaufen wollen, damit, dass die ordentliches Essen zu Hause haben. Dafür ist das, glaube ich, eine gute Lösung. Und ich kann mir das gut vorstellen. Ich sehe das nicht so als das Dinner. Ich glaube, das Konzept ist eigentlich, HelloFresh macht, sozusagen abends kochst du selber und das macht Spaß und darauf hast du auch Bock. Aber mittags HelloFresh kochen, das geht halt nicht. Und für mittags ist Factor 75 oder Fresh & Lean halt eine sehr gute Alternative, um gesund, schnell, convenient irgendwie in 20 Minuten deinen Lunch rein zu prügeln zwischen zwei Zoom-Calls. Und ich sehe da durchaus einen Markt und ich sehe auch, dass vielleicht in manchen Fällen der Employer, also der Anstecher, der Arbeitgeber, das bezahlt. Von daher finde ich es eine gute Ergänzung. Du lasst es die eigene Logistik mit aus. Also du fährst ja eh schon dahin. Das heißt, idealerweise bestellt man beides. Das macht beide Modelle effizienter. Ich finde es einen relativ guten Move. Aber wie gesagt, das kann auch indizieren oder signalisieren, dass vielleicht das Wachstum im Kerngeschäft schon ein bisschen eine Grenze trifft. Plus, Sie können es noch in den anderen Märkten, also in Europa, hier gibt es noch nicht so viele Modelle, die das machen. Man kann es natürlich auch gut, wenn man einmal sich die Expertise eingekauft hat und die Economics gut versteht, kann man es natürlich auch sehr gut internationalisieren mit der Plattform HelloFresh. Und die Frage ist, was sind dann die nächsten Schritte? Also was bringt HelloFresh dir mit der Montagslieferung demnächst noch? Also Bio-Petfood zum Beispiel. Hühnerherzchen für den Hund mitbringen oder so. Ich glaube, HelloFresh könnte fast eine Plattform für Delivery werden, weil sie eh einmal in der Woche im Haushalt ankommen. Mal sehen. Aber ich finde es ein guter Kurs.
Haben die ihre eigenen Fahrer? Fahren die selbst das Zeug aus?
Nein, das kommt teilweise, ich weiß nicht, wie es in den Ballungsgebieten ist, ehrlich gesagt. Aber es kommt größtenteils noch, glaube ich, mit den normalen Paketversendern. Also es lohnt sich irgendwann, bei ausreichend Density und Drop-off-Dichte, sagt man, glaube ich, im E-Food. Lohnt sich auf jeden Fall, die Logistik selber zu machen. Und dann, wie gesagt, lohnt es sich, die Logistik immer besser auszulasten mit anderen Produkten. Also du lastest die Logistik und den Kundenzugang aus. Letztlich monetarisierst du den Kundenzugang besser. Und vor dem Hintergrund sehe ich es eigentlich, dass HelloFresh aus dem gleichen Kunden jetzt zusätzlich, und ich meine, die Essen haben einen riesigen Entdeckungsbeitrag, die kosten 10, 12 Dollar und der Wareneinsatz ist maximal, so wie in der Gastronomie, also ein Drittel, ich denke eher ein bisschen weniger. Und es ist trotzdem alles Bio. Also da stecken 2, 3 Euro Wareneinsatz drin, würde ich sagen, wenn ich das so sehe, in den verschiedenen Meals. Das ist schon ein sehr margenstarkes Geschäft. Und wenn du da den Kundenzugang schon hast und die Kunden nicht neu akquirieren musst, ist das ein sehr, sehr profitables Modell.
Ja, ich bin mal gespannt, ob die irgendwann auch die ganzen Kartons wieder zurücknehmen. Ich meine, das Beste für die wäre doch eigentlich, dass sie jeden Montag kommen oder bei manchen Dienstags und bei manchen Mittwochs und irgendwie das Essen in einem Karton geben und die ganzen Überreste und alles irgendwie mitnehmen.
Dass sie eine fahrende Biotonne auch noch machen?
Ja, vielleicht sogar. Das verstehe ich auch nicht, warum Rewe da nicht irgendwie mehr gemacht hat. Also ich finde so mit durch Corona ist man ja jetzt viel zu Hause und bestellt viel online, noch mehr als zuvor. Und dann sieht man einfach, wie viel Müll und wie viel Interaktion man irgendwie mit Leuten hat. Und es wäre halt viel sinnvoller, wenn ich irgendwie eine Person einmal die Woche habe und der bringt mir einfach alles.
Du willst einen Last-Mile-Müll-Mann haben, oder? Das auch? Der dir den Müll an der Wohnungstür noch abnimmt. Das wäre auch nicht schlecht. Und die Pflanzflaschen.
Du hast dafür deine Haushalte, oder?
Teilweise ja, das stimmt.
Siehst du, also am Ende hast du halt vor allem mit Familie so viel wahnsinnig viel Müll und Sachen und du möchtest ja auch eigentlich irgendwie so wenig wie möglich Interaktionen irgendwie haben.
Ja, aber was den Müll angeht, stell dich mal einen Tag neben den normalen, also an den Hinterausgang von einem normalen Supermarkt. Das wird ja auch alles nochmal auf Palette nochmal in Pappkartons und so angeliefert. Wir hatten ja letztes Mal gesagt, dass das E-Commerce gar nicht so viel umweltschädlicher ist. Aber ich war diese Woche im Edeka hier um die Ecke und da haben die gerade die Weihnachtskränze ausgepackt. Da war jeder Weihnachtskranz einzeln Pappverpackt und in einer großen Europalettenbox nochmal zusammengeführt. Und du willst nicht wissen, wie viel Verpackungsmüll hinter jedem Supermarkt nochmal anfällt. Zusätzlich zu dem verderblichen Müll und so weiter. Also ist ja nicht so, dass da irgendwie alles in einer großen Tüte oder einem großen Container ankommt, sondern auch da ist es verpackt, wenn es dort ankommt. So viel besser ist das gar nicht. Es ist nur anders verpackt. Es ist da im Balk verpackt, während bei HelloFresh kriegst du es halt gemischt verpackt. Aber Verpackungsmüll gibt es in beiden Modellen.
Wenn wir schon bei Verpackungen sind, können wir gleich weitergehen zu FedEx und USP. Was ist der USP von FedEx und UPS?
Weltweite Coverage. Nicht nur nationwide, sondern weltweite Coverage. Die USP ist begrenzt.
Das hat ganz gut funktioniert. Der Wein von mir zu dir ist gut gekommen und rechtzeitig.
Hat gut funktioniert, ja. UPS war in meiner alten Wohnung immer der Einzige, der die Treppen hochgegangen ist. Gerne. Da war ich ein großer Fan von. Vielen Dank fürs Rumschicken des Weins auch. Kennst du diese Story von UPS, dass sie rausgefunden haben, dass man immer rechts Kurven fahren muss? Nee, erzähl. Die optimieren ihre Routenplanung. Also sozusagen der größte. Also wenn du im Delivery Business bist, bist du letztlich im Arbeitszeitbusiness. Also Auto, Benzin, sowas, alles relativ egal. Sondern du musst die Arbeitszeit des Mitarbeiters optimieren. Und die haben rausgefunden, dass das Stehenbleiben auf Linksabbiegerspuren der größte Kostenfaktor ist, der sich optimieren lässt. Also gewisse Sachen kannst du ja nicht optimieren. Und dann haben sie Lieferrouten entwickelt, die so viele Rechtskurven wie möglich oder so wenig Linkskurven wie möglich vor allen Dingen beinhalten. Und dadurch konnten sie die Geschwindigkeit des Autos oder der Drops optimieren. Schlau, oder?
Mit dem Modell sind sie dann nach Europa gekommen und haben gemerkt, dass es nicht so einfache Grids gibt wie in Amerika.
Ja, das ist hier nicht ganz so opportun, das Modell wie dort. Genau. Also die haben keine Trucks mehr. Oder die haben reported für Q4, für das Weihnachtsquartal. Sie würden gerne mehr Autos kaufen, aber der Markt hat nicht genug Autos um genug Delivery Trucks. Man rechnet mit 20% mehr E-Commerce oder Parcelvolume dieses Weihnachten im Vergleich zu Pre-Covid. Ich halte das für zu pessimistisch noch. Ich glaube, es wird deutlich mehr werden. Die Black Friday Zahlen sagen eher, dass E-Commerce noch stärker wird dieses Quartal. Was ich spannend finde und was mir wirklich fast Angst macht, ist, dass selbst Amazon hat in einer kryptischen Pressemitteilung die Nutzer gebeten, durchaus auch mal Pick-up zu machen. Also im Whole Foods oder im Curbside Pick-up von Amazon die Geschenke abzuholen. Sie sagen so, das ist die sicherste Art, dass die Kinder nicht die Geschenke sehen usw. Aber eigentlich bitten sie ihre Nutzer, um die Überlastung der eigenen Lieferkette zu reduzieren, Pakete mehr und mehr selber abzuholen in den USA. Ich glaube, die bereiten sich auch auf ein absolutes Stress-Weihnachtsgeschäft vor, was gut für die Aktionäre ist. Aber ich sehe noch nicht, wie ein DHL, Uber, EAS oder FedEx da mithalten kann, wenn selbst Amazon glaubt, sie sind da überfordert. Das stärkste E-Commerce Weihnachten wird sowieso jedes Jahr, aber es wird so viel stärker als bisher. Die Black Friday Offline Aktionen waren alle nicht, es gab in den USA keine Bilder von irgendwelchen gestürmten Supermärkten. Die Leute passen schon ein bisschen auf. Fand ich wirklich gruselig, dass selbst Amazon da offensichtlich mit mehr Nachfrage, also sie haben auch Amazon Locker noch mal ganz klar als Alternative. Die Paketboxen oder wie heißt das bei der DHL? Packstationen. Genau, Amazon Locker sind ja die DHL-Packstationen von Amazon. Also sie tun eigentlich alles, dass die Leute ihre Pakete selber abholen. In Berlin gibt es übrigens DHL-Busse jetzt. Die DHL hat Busse umgebaut, um daraus Paketannahmestationen zu machen, weil die DHL-Filialen alle überlastet sind. Die Schlangen davor füllen ganze Malls inzwischen, zumindestens hier. Das heißt, sie stellen jetzt Busse auf die Straße, wo man Pakete abholen und annehmen, also abgeben kann, was ich gut finde, weil es ist an der frischen Luft, es ist relativ clean, aus Sanitätsgründen zu bevorzugen. Es wird ein brutales Weihnachtsgleich. Ich bin gespannt, was wir dann, da werden wir noch viele crazy Nachrichten hören in den nächsten vier Wochen auf jeden Fall.
Ich habe von einem DHL-Boten gehört, dass die an einem Wochenende tausend Pakete mehr hatten, als sie gedacht haben schon.
Ein Boot oder ein Depot?
Ein Boot.
Tausend mehr?
Also wahrscheinlich war es in seinem Depot, aber sozusagen in seinem Umkreis hatten die an einem Samstag, weil die am Tag davor nicht alles geschafft haben, auf einmal tausend Pakete mehr. Und das Weihnachtsgeschäft ist ja noch ein bisschen.
Ja, geht gerade erst richtig los. Noch glauben die Leute, sie kriegen noch alles. Let's see.
Wie läuft das überhaupt mit unserer Geschenkebox, mit unserer Doppelgänger-Geschenkebox, mit allen Folgen? Bist du da dran?
Die nochmal auszudrucken auf DVD ist glaube ich unnötig.
Oder ein Buch mit einem Transkript.
Aus Nachhaltigkeitsgründen habe ich das negativ beschieden.
Sehr gut, dann lass uns weitermachen.
Einen Brief mit dem Link, das wäre noch zu verantworten. Eine E-Mail.
Oder eine Slack-Nachricht. Alexander fragt, wie kann ich mit kleinem Geld auf Pips Aktientipps setzen? Gehen wir mal von einem Beispiel-Case aus, dass jemand 1000 Euro im Monat investiert. 80% in ETFs, 20% in Spielereien. Wie würde man das smart machen?
Gute Frage. 1000 Euro im Monat, das ist gar nicht so wenig Geld ehrlich gesagt. Das ist gut, wenn man das sparen kann. Ich glaube, dann baut man sich ein gutes Vermögen und Altersversorgung langfristig auf. Also 80% auf 800 Euro davon gehen in ETFs. Ich halte das für eine gute Art zu investieren. Und wenn man dann selber picken will, hat man eben noch 200 Euro zur Verfügung. Ich würde es wahrscheinlich so machen, dass ich fast so ein bisschen Eindruck getrieben jeden Monat dann eben diese 200 Euro in eine andere Aktie. Also ich würde da nicht x verschiedene Sparpläne, teilweise geht das so mit Fractional Shares, also dass man Teilaktien kaufen kann. Aber ich würde wahrscheinlich einfach jeden Monat die 200 Euro dann in eine andere Aktie. Oder man kann ja auch die gleiche nochmal nachkaufen, wenn man überzeugt ist. Ich würde mir so ein bisschen von den Eindrücken des Monats getrieben eine Aktie an, die ich gerade glaube, raussuchen. Die dann trotzdem aber sich immer fragen, würde ich die in 10 Jahren auch noch besitzen wollen oder in 20 Jahren. Also nicht zocken, sondern schon was langfristiges kaufen. Aber so würde ich es machen. Ich habe verschiedene Portfolios selber nach Risikoklassen, aber ich habe zum Beispiel eins, wo ich es genau so mache. Da überweise ich jeden Monat einen kleinen Betrag nochmal drauf extra und da suche ich mir dann einfach die Aktie des Monats aus und versuche das aber dann den Rest des Monats ganz selten anzugucken im Vergleich zu meinem Hauptportfolio. Das läuft eigentlich ähnlich gut. So würde ich es wahrscheinlich machen. Ansonsten kann man natürlich auch ein ETF, der viele der Aktien trifft, die wir typischerweise besprechen, nutzen. Zum Beispiel den WisdomTree Cloud Index. Der macht was Schlaues. Der bildet die SAAS Aktien, die in dem Pessima Emerging Cloud Index, über den wir oft sprechen, ab. Da trifft man sozusagen viele dieser Aktien. Da kann man sich überlegen, ob man das kaufen will. Das ist eine Mischung zwischen ETF und Einzeltiteln fast schon. Oder eben den Glore50, wenn man an Online-Retail glauben will oder den Global Internet Leaders Fund. Die investieren alle in sehr ähnliche Aktien, teilweise die gleichen. Das kann man auch machen. Ansonsten würde ich mir einfach jeden Monat eine Aktie aussuchen. Die Transaktionskosten sind ja inzwischen sehr niedrig. Wenn man das über Smart Broker oder Trade Republic macht, hat man irgendwo zwischen 0 und 1 Euro Transaktionskosten. Das heißt, man kann auch mal einfach nur für 200 Euro eine einzelne Aktie kaufen oder so. Da sind die Grenzen kleiner. Das muss man vielleicht auch sagen, wenn man in Anführungsstrichen nur 200 Euro im Monat investiert, dann macht das schon einen Unterschied, bei welchem Broker man ist. Dann muss man natürlich zu einem Transaktionskosten freien oder armen Broker gehen. Ich habe da keine Empfehlung. Aber die, die ich kenne, die das zu niedrigen Kosten machen, sind Smart Broker und Trade Republic. Da ist Robinhood ja nicht in Deutschland.
Und vielleicht nochmal, weil wir ja doch heute wieder über die eine oder andere Aktie sprechen, der kleine Disclaimer.
Genau, den muss man immer lesen. Der ist auf doppelgänger.euw.de und der sagt vor allen Dingen, dass wir keine Anlageberatung machen, sondern nur unsere Meinung zu unternehmen. Wir äußern, dass wir keine Haftung übernehmen, wenn jemand handelt aufgrund des Gehörten. Man sollte sich selber eine fundierte Meinung bilden und nicht darauf hören, wir können keine gute professionelle Anlageberatung liefern.
Und wenn ihr gelangweilt seid von dem ganzen Aktientalk hier, dann könnt ihr uns auch gerne E-Mails schreiben mit anderen Fragen. Ich finde ja so unternehmerische Fragen, Marketingfragen eigentlich viel, viel interessanter. Aber gut, wir gehen zu einer anderen Frage von Martin.
Gib den Hörern nochmal Tipps, wozu man dich befragen kann. Was sind denn noch drei Themen, wo du tiefe Expertise hast?
Ich bin ja nur derjenige, der die Fragen sammelt und dann dich fragt. Ich erzähle vielleicht irgendwann mal ein bisschen mehr, aber ich finde meine Rolle hier ganz angenehm. Dein Wissen wird geprüft und ich lerne sehr viel. Und wir könnten euch wahrscheinlich auch keinem Zuhörer zumuten, wenn wir beide so viel reden wollen würden. Gut, nächste Frage. Sehr schöne Frage. Und zwar jemand kauft für seinen Sohn Aktien. Und der hat ein Depot eingerichtet, hat da den MSCI World Trend und ein ETF und sucht jetzt nach fünf, sechs Einzelwerten, die wohl auch in zehn Jahren den Markt signifikant geschlagen haben. Das ganze kommt von Martin aus Österreich. Also jetzt wieder die Frage an den großen Pip. Welche fünf Aktien, welche fünf Firmen glaubst du sind in zehn Jahren wesentlich weiter als zuvor?
Also schöne Grüße an Martin. Ich finde die Idee total gut. Ich überlege das auch irgendwie bei Neffen oder irgendwie Patenkindern und so weiter zu machen oder wie wir überlegen das. Das ist in Deutschland leider relativ umständlich, weil die Eltern, also um das zu machen bei fremden Kindern zum Beispiel, muss man, in dem Fall ist es ein eigenes Kind, deswegen ist es vielleicht nicht ganz so schwer, aber man muss, also die Eltern müssen ein Depot als Vormund für die Kinder eröffnen. Das ist relativ kompliziert leider. Aber man muss es so kompliziert machen wegen den ganzen irgendwie Schenkungssteuerthematiken. Ansonsten finde ich es eine total gute Idee für Patenonkels oder Patentanten, für Onkels, Tanten das zu machen. Weil vor allen Dingen, weil über diesen Zeitraum von 18 Jahren oder wann auch immer man dem Kind das oder Neffen zur Verfügung stellen will oder Patenkind, in den 20 Jahren hast du halt eine hohe zu erwartende Durchschnittsrendite, weil du ein, zwei Krisen maximal mitmachst, aber auch der Zeitraum lang genug ist, um das sozusagen gut wert zu entwickeln. Ich würde es so viel wie möglich durch eine Einmalzahlung am Anfang machen. Also nicht unbedingt ansparen, also wenn ansparen der einzige Weg ist, dann auch gerne ansparen. Ansonsten, sozusagen wissenschaftlich gesehen, hat sich erwiesen, dass eine Einmalzahlung am Anfang opportuner ist. Ich finde es gut, eine ETF zu nutzen, um sozusagen Basiswert zu erhalten und aufzubauen, Risiko zu minimieren. Und wenn man dann unbedingt Einzeltitel nehmen möchte, die Frage ist, ob man es so ein bisschen emotional machen möchte, dann kann man irgendwie einen Disney vielleicht nehmen oder einen Adidas. Disney zum Beispiel, wenn man daran glaubt, dass der Streaming-Business von Disney bisher sehr gut aussieht, wenn die Parks ihre Covid-Schwäche überwunden haben, könnte Disney super spannend werden. Da haben Kinder vielleicht einen Bezug zu, wobei, wenn die mit 18 dann ihren Trust Fund abholen, ob die dann noch Disney cool finden, ist auch die Frage ein bisschen. Ich glaube auf jeden Fall, dass man damit ein gutes kleines Vermögen, also wenn man da einmal 1000 Euro oder so reinpackt, kann man wahrscheinlich in 20 Jahren ein cooles Vermögen, um vielleicht mal eine Weltreise oder irgendwie einen ersten Traum, ein erstes Startup vielleicht sogar zu finanzieren, die Seed-Runde. Das finde ich ist ein gutes Mittel. Ein Amazon erscheint mir vom Risiko-Return-Verhältnis immer sehr gut. Die Aktie kostet aber 3000 Dollar, das heißt, das ist jetzt nicht ganz einfach, die kann nicht jeder einfach mal so eben bezahlen. Wenn man das kann, ist Amazon aus reiner Shareholder-Sicht immer für einen guten Tipp. Alibaba, vielleicht auch, wenn man mehr an China glaubt, die kostet deutlich weniger als Amazon. Das heißt, da kann man auch irgendwie mit weniger Geld anfangen und wird von der Wertentwicklung, schätze ich die aber eh nicht, positiv ein. Das kann man auch ganz langfristig machen. Wenn man an Retail oder Cloud denkt, vielleicht eben wieder diesen Wisdom Tree ETF oder den Retail-Fonds von Jochen Grisch, ist vielleicht auch nicht schlecht. Vielleicht auch irgendwie einen grünen ETF oder ESG-konformen ETF. An sowas würde ich denken. Es fühlt sich nach viel Verantwortung an, jetzt Einzeltitel auszuwählen für andere Leute, Kinder. Ich bezeichne Amazon ja fast als risikolosen Benchmark oder Zins, von daher würde ich am ehesten Amazon oder Alibaba nehmen, aber das ist auch ein bisschen Abitur.
Aber dein Argument, dass du an den reichsten Mann der Welt glaubst, das ist ja bald nicht mehr so ganz greifbar, weil du müsstest ja eigentlich auch an den zweitreichsten Mann der Welt glauben und das ist ja Elon Musk jetzt mittlerweile.
Sehr guter Punkt. Zum Hintergrund meiner Theorie ist, wer Amazon Aktien kauft, allein sein Schicksal mit dem Schicksal des reichsten Menschen, mit Bezos, der einen Großteil seines Vermögens in Amazon Aktien hält. Und tatsächlich ist diese Woche Elon Musk zum zweitreichsten Mensch der Welt geworden, weil Tesla inzwischen über 500 Milliarden wert ist, so viel wie der Rest der Autoindustrie oder was auch immer. Und davon gehört glaube ich ein Fünftel oder so, also er hat deutlich über 100 Milliarden. Bill Gates überholt. Ich finde Amazon werthaltiger als Tesla, muss ich sagen. Das scheint mir weniger eine Bubble zu sein. Tesla tut wahrscheinlich mehr für den Planeten, das möchte ich ihnen unbedingt zugutehalten. Man kann auch eine Tesla, soll man eine Tesla Aktie kaufen für sein Kind? Vielleicht baut Tesla noch das Raketenauto, das fliegende Auto oder ein Auto, wo man endlich mal nicht zwei Tonnen braucht, um 80 Kilo vorzubewegen. Dann wird es vielleicht nochmal eine spannende Company.
Aber jetzt nochmal, wenn ich jetzt persönlich irgendwie 10.000 Euro nehmen würde und in diesen MSCI World investieren würde.
Woher solltest du die denn nehmen?
Keine Ahnung, vielleicht finde ich die irgendwie.
Kann ich dir schicken. Aber nicht jeden Tag.
Einmal die Woche würde reichen. Ich schicke dir dafür immer eine Kiste Wein. Also diesen MSCI World, kann der jetzt nicht auch crashen? Also wenn jetzt morgen die Welt zusammenbricht, so wie es im März oder Februar, März war, dann bricht doch so ein Index auch zusammen.
Ja, vollkommen richtig. Also wenn die Welt zusammenbricht, hilft dir dein Geld auch nicht. Das ist meine Denke zumindest. Also wenn wir einen Bürgerkrieg haben, hilft... also ja, weiß nicht. Der MSCI World ist natürlich absolut korreliert zu der globalen Performance von Equity, von Assets, Aktienmärkten. Ich glaube, da gibt es eine natürliche Grenze, die irgendwie eher so bei Halbierungen liegt. Das maximale Risiko, sozusagen Weltwirtschaftskrise, ist vielleicht so 80 Prozent oder so. Aber selbst das wird irgendwann langfristig wieder eingeholt. Realistisch halte ich das sozusagen, die nächste Krise so eine 30 Prozent Korrektur der Bewertung ist. Und das kann passieren, das muss man auch dazu sagen, das ist ganz gut, dass du das sagst. Das kann kurzfristig immer mal 30, 35 Prozent runtergehen, vielleicht auch 50. Dazu müssen sich aber die Zinsen verändern, muss man auch mal sagen. Das ist sehr, sehr unwahrscheinlich. Aber es ist theoretisch möglich, das muss man mal sagen. Es gibt auch das Risiko des Totalverlustes beim MSCI World sehr, sehr niedrig. Deswegen ist er ja so spannend, weil er maximal risikodiversifiziert ist. Aber wenn alle Aktien weltweit, alle Börsen weltweit crashen, dann geht der auch mit runter. Das ist ja auch passiert in der Krise, aber er hat sich auch dann eben sehr gut wieder miterholt. Und wie gesagt, man sollte Aktien halt auch nicht irgendwie mit dem Geld, was man am 1. Januar jetzt abholen möchte, kaufen, sondern mit einem sehr langfristigen Blickwinkel. Und dann kann man eben davon ausgehen, dass in 20 Jahren die Wahrscheinlichkeit ist, dass der MSCI World dann höher steht als heute und die Inflation deutlich geschlagen hat. Sehr, sehr groß.
Dann komme ich gleich zu einer Frage, die wir heute auch bearbeiten wollten. Und zwar hat ein Hörer gefragt, wie viel Cash du hältst für den Crash.
Genau, das ist die Frage nach der Cash-Position. Ich erkläre gleich mal, warum das wichtig ist. Ich muss ehrlich gestehen, ich bin super schlecht darin, Cash zu halten, weil ich es total unattraktiv finde, Bargeld irgendwo rumliegen zu haben. Oder, was heißt Bargeld? Liquide Mittel. Weil es sich sehr unproduktiv anfühlt. Deswegen kaufe ich auch in der Regel kein Gold oder habe keine Cash-Position, weil ich es Quatsch finde, Geld zu holen. Ich finde es annähernd ein Verbrechen, weil aus volkswirtschaftlicher Sicht ist es sehr, sehr doof, Reichtum zu horten, weil die Funktion von Geld sollte eigentlich sein, entweder Transaktionen zu fördern, zu ermöglichen oder produktives Kapital aufzubauen. Und wenn man Geld auf dem Konto hat, dann tut das beides nicht. Es kommt zu nicht mehr Transaktionen dadurch und es wird kein Kapital aufgebaut. Der Volkswirtschaft geht es nicht besser, es verdient niemand Geld. Deswegen bin ich immer ein großer Fan davon, Geld entweder auszugeben oder anzulegen. Deswegen bin ich so schlecht daran, eine Cash-Position zu halten. Aber es ist eigentlich super wichtig, eine Cash-Position zu haben, damit man es im Fall eines Crashes dann diese Cash-Position nutzen kann, um günstig Aktien nachzukaufen. Das würde jeder von den ganz großen Investoren im Warren Buffett oder Andrej Kostolanyi sagen. Die würden wahrscheinlich alle sagen, dass in den großen Krisen, als die Aktienkurse stark eingebrochen sind, da verdient man große Vermögen. Das ist auch ein bisschen der Hintergrund meiner Outperformance dieses Jahr, dass ich das Glück hatte, in dieser Mini-Krise nachzukaufen. Dann braucht man eben Cash, um die Opportunität auszunutzen und dann bereit ist, zu diesen niedrigen Kursen einzusteigen. Aber dann schafft man es relativ schnell wieder. Die Börse kracht um 50% ein. Wenn die dann nur zu den alten Kursen zurückkommt, hast du eine Verdopplung, also eine 100% Rendite. Das heißt, wenn du an einem Tiefpunkt der Krise dann Cash hast, um einzukaufen, kannst du hohe zukünftige Renditen erwarten. Das heißt, diese Cash-Position ist unproduktiv, solange alles gut läuft. Aber in der Krise hat sie einen extrem hohen Opportunitäts- oder Optionalitätswert, dann Geld zu haben. Wie gesagt, mir tut es trotzdem weh, Geld irgendwie rumliegen zu haben. Deswegen bin ich da schlecht drin. Ich habe aber ein gewisses Vertrauen darin, dass ich in solchen Situationen dann doch irgendwo in der Lage bin, Geld aufzutreiben oder das zu schaffen, Vermögenswerte umzuschichten. Ich habe übrigens diese Woche im Rahmen meines Umzugs meine alte Bitcoin-Sicherheit wieder 20.000 Dollar nähert. Da habe ich nochmal meine alten Kryptokonten konsolidiert und aufgeräumt und habe fast einen ganzen Bitcoin. Also es war in anderen Kryptowährungen, aber ich habe das jetzt alles verkauft und in Bitcoin gewandelt. Und jetzt habe ich wieder fast einen ganzen Bitcoin. Kann wieder losgehen, die Rendite. Ich bin dabei. Ich verkaufe den noch und dann leverage ich den nochmal zehnfach und gehe in den Margin Trade rein.
Zusammengefasst, aus diesen 20.000 Euro hast du jetzt einen Bitcoin gemacht. Da wäre es ja wahrscheinlich aktuell gar nicht so schlecht oder sowas.
Ja genau. Es war in ganz komischen abstrusen Währungen, in denen ich damals spekuliert habe und dann meine Logins verloren habe oder meine Authenticator App beim Handywechsel verloren habe. Und davon hat es relativ viel Wert erhalten. Ich war überrascht. Aber ich habe es jetzt sicherheitshalber in Bitcoin gewechselt, weil ich an die anderen Währungen deutlich weniger glaube. Aber zu der Cash Position. Gute Fondsmanager haben eigentlich immer so eine 10 bis 15, 20%ige Cash Position, um gerade jetzt, wo die Asset Prices so inflated sind, eventuell nach einer Krise nochmal zuschlagen zu können. Man muss halt selber überlegen, ob man besser damit leben kann, unproduktives Geld rumliegen zu haben. Dafür aber eine hohe Opportunität, wenn es mal schief geht. Für mich fühlt es sich falsch an, das Geld ständig vorzuhalten. Ich bin eigentlich immer überinvestet. Also fast nach Liquidenmitteln bin ich fast verschuldet. Das einzige, was ich gemein habe mit Elon Musk, dass ich die Miete kaum zahlen kann, aber 100% investiert bin die ganze Zeit.
Ich hoffe so ein bisschen auf einen Crash, weil das würde den Podcast ein bisschen spannender machen. Also ich würde dann das Logo ein bisschen ändern mit so einem roten Pfeil nach unten. Du hättest immer irgendwie schlechte Laune. Manchmal würdest du sagen, du wirst wahrscheinlich hektisch versuchen Sachen früh zu verkaufen.
Ich würde dann tatsächlich versuchen Geld aufzutreiben, um nachzukaufen. Genau. Wir lassen dann alle Podcaststudios pitchen und sagen, wer uns zuerst 100.000 upfront gibt, mit dem vermarkten wir Exklusiv.
Und in zwei Jahren lästern wir dann über diese Knebelverträge, die wir damals bekommen haben.
Ja, das kann natürlich passieren.
Ja gut, dann gehen wir mal. Es gab mit einer der witzigsten Fragen, die E-Mails, die so reinkommen, die sind wirklich alle super. Also vielen Dank. Und ich mache den Podcast ja nicht wegen den Zahlen, wegen den Hörern, sondern wirklich wegen den E-Mails. Also da muss man echt sagen, vielen Dank nochmal für.
Der Zahlen der E-Mails ist genitiv. Und damit ich besser werde. Und dem Bildungsauftrag auch gerecht werden.
Also generell ist das ja ein Bildungsauftrag hauptsächlich auf mich und die paar Hörer, die zuhören. Aber eine E-Mail kam rein, die war ein bisschen kürzer. Moin, eine Frage an Pip. Hat er sein Aktienportfolio 2020 year to date besser als der Nasdaq performt? Gruß. Ich würde den Namen jetzt mal rauslassen.
Ja genau, wie du willst. Vollkommen valide Frage. Also die Frage ist eigentlich, oder was ich daran lese ist, also die kurze Antwort ist ja. Ich habe den Nasdaq ausperformt. Was schlau daran ist, dass es gegen das Nasdaq gebenchmarkt wird. Weil man könnte jetzt sagen, der Benchmark ist der Marktzins von null oder der MSCI World, der ist im Moment dieses Jahr minus 1% noch. Können sich noch verbessern zum Jahresende. Aber die Wahl des richtigen Benchmarks ist da wirklich wichtig. Also ich habe ein extrem hohes Risikoprofil. Das heißt, man muss mich auch gegen Technologieaktien oder der Nasdaq ist vielleicht ein gutes Mittel benchmarken. Der Nasdaq ist dieses Jahr, der Nasdaq Composite, der Vollständige, um 36% gestiegen. Der Nasdaq 100, der ist ein bisschen konzentrierter auf die größten Unternehmen, knapp über 40%. Das schlage ich. Ich werde ein bisschen rot, wenn ich das sage. Aber mein Portfolio ist dieses Jahr um 167,8% gestiegen. Also mindestens einmal die Woche überlege ich, wie pervers das ist. Also ich kann jetzt bei mir nicht sagen, mit nichts zu tun verdienen habe, weil ich ja schon ein bisschen Zeit da reinstecke. Es ist schon absurd, dass man sein Geld fast, also ich bräuchte noch 20%, dann ist das Geld verdreifacht dieses Jahr. In dem Jahr sozusagen mit der größten Krise seit der Jahrtausendwende oder wie wird das formuliert in der Politik? Wirkt schon sehr absurd auf mich. Man kann ja mal erklären, wie es zu dieser Überperformance kommt. Also ich rechne das großen Teil Glück zu und wenig Talent. Das liegt größtenteils an wenigen Positionen, nämlich Cloudflare ist mit 200% gestiegen, also verdreifacht. Mercado Libre mit fast 200%, Palutene fast 300%, fast vervierfacht. Square plus 250% verdreieinhalbfacht. Dann habe ich ein HelloFresh Hebelprodukt, was sich im Moment bei 530%, also 6, irgendwas facht, steht. Das war schon für 7-8-facht. Und Zoom hat sich vervierfacht in der Zeit, in der ich drin war dieses Jahr. Das heißt, die und ich habe ja relativ viel Amazon, das hat nur 72%, in Anführungsstrichen nur 72%, schon auch eine enorme Rendite. Aber das zieht fast jetzt das Depot runter. Aber diese einzelnen Positionen, die ich genannt habe, die sind halt für diese starke Outperformance verantwortlich. Und man muss sagen, das ist ein extrem risikoaffines Risiko, also ein Profil mit dem hohen Risiko-Appetit. Und dann kann man eben auch so relativ hohe Renditen machen. Das schafft man aber nicht über zwei oder drei oder zehn Jahre. Das ist wirklich Zufall. Das liegt daran, dass ich zufällig Short-Produkte hatte, die in der Krise sehr gut funktioniert haben und dass ich dann am fast fast richtigen Punkt in der Krise sozusagen die Strategie gewechselt habe. Und dann günstig nachkaufen konnte und in Zoom, Peloton und so relativ günstig einsteigen konnte, als alle noch dachten, dass wir einen Krisenverlierer. Der DAX ist unverändert als Benchmark, hat sich dieses Jahr fast nicht bewegt. Also hat sich viel bewegt, aber ist jetzt gerade im sogenannten Year-to-Date-Vergleich, also Performance des Jahres auf plus minus null. MSCI World ganz knapp negativ, Nestac wie gesagt rund 40 Prozent im Plus. Und wenn ich jetzt mit meinem Risikoprofil vergleichen würde, was sind da faire Benchmarks, dann würde ich zum Beispiel dadurch, dass ich viele SaaS-Stocks habe, diesen Emerging Cloud Index nehmen. Der ist auch 86 Prozent im Plus. Das ist dieser Bessemer Emerging Cloud oder auch Wisdom Tree Cloud Computing Index, die den abbilden als ETF. Man kann auch den Glo, also ich habe auch Mercado Libre, Amazon, Alibaba, also viele Retails, Online Retail E-Commerce Stocks. Der Glore 50 oder Glory 50 von Jochen Grisch ist 83 Prozent im Plus, auch extrem gut gelaufen dieses Jahr. Das wäre auch ein guter Benchmark mit einem ähnlichen Risikoprofil. Und der vergleicht sich, finde ich sehr gut, der vergleicht sich eben auch mit dem MSCI Tech und Nestac, wenn ich es richtig gesehen habe. Oder wie gesagt, ich sehe Amazon fast als den risikolosen Zins. Das ist keine Beratung, aber es ist nur in meinem Kopf, dass ich denke, die sichere Alternative wäre immer einfach das Geld in Amazon zu stecken und die sind dieses Jahr 73 Prozent im Plus. Und das, was am nächsten dran ist an der Performance von dem, was mir bekannt ist, ist tatsächlich der BitBIT Global Internet Leaders Fund von Jan Beckers. Ich habe Freitag geschaut, 163 Prozent im Plus dieses Jahr. Also ich knapp 168, die etwas besser als 163. Das ist Vergleich, bei der läuft aber auch extrem gut, extrem hohes Risikoprofil, viele E-Commerce, viele SaaS, sehr gutes Asien Exposure. Genau das ist sozusagen das, was am nächsten dran ist. Aber ja, den Nestac schaffe ich noch, aber wie gesagt, ich gehe nicht davon aus, dass man das regelmäßig schafft. Ich habe viel Glück gehabt dieses Jahr und es ist auch einigermaßen absurd, dass man in so einer Zeit so viel Geld verdient. Es lässt mich viel eher darüber nachdenken, was man damit machen muss oder wie man das System verbessern kann, dass das eigentlich nicht so funktioniert.
Mit wie viel warst du denn letztes oder vorletztes oder vorvorletztes Jahr zufrieden? Also wenn du so Anfang des Jahres gedacht hast, was du dir so als Ziel gesetzt hast, wer denn da?
Also ich bilde mir schon ein, dass ich diesen MSC Award, obwohl das sehr unwahrscheinlich ist, aus Outperformer, weil ich mehr Risiko eingehe, also weil ich hauptsächlich in Wachstumswerte und Softwareaktien investiere. Das heißt, meine interne Erwartung ist vielleicht, so wie im Vergleich mit Private Equity, dass du 20, 25 Prozent langfristig schaffst. Das wäre schon sehr, sehr, sehr gut. Genau, wenn ich das halten kann, bin ich eigentlich schon zufrieden. Aber ich finde es ja auch, mein Ziel ist ja nicht, ich will ja nicht unheimlich viel Geld, ich möchte ja nur richtig liegen. Also es geht um die Outperformance, nicht um das Geld dahinter, habe ich schon mal erzählt. Ich möchte nicht mehr Geld haben, sondern mehr Recht.
Aber wenn jetzt morgen alles crashen würde und morgen wäre jetzt auf einmal nicht mehr, was ist es, plus fast 200 Prozent, sondern es wäre jetzt minus 100 Prozent oder so.
Das wäre ein Totalfall, das ist schon sehr unwahrscheinlich.
Oder minus 80 Prozent. Es würde auf jeden Fall jetzt so richtig, dass du weniger Geld hast als im Februar. Könnte das nicht morgen passieren?
Also bei minus 50 Prozent wäre ich ja immer noch im Plus, wie Mathematik suggeriert. Bei minus 80 Prozent wäre ich dann im Minus. Dann hätte ich ein paar Tage schlechte Laune und würde es einfach weiterhalten, versuchen nachzukaufen und langfristig dann glauben. Also die Frage ist dann, geht ja auch alles runter, geht der MSC Award auch runter und die anderen Benchmarks, die ich gerade genannt habe, verdienen dann auch sehr stark. Und wie gesagt, ich hole mir ja vom Spiegel nicht vor der Summe einen runter, sondern für mich wäre wichtiger, schaffe ich es irgendwie, den Index relativ out zu performen.
Ich würde es mir ein bisschen wünschen für die nächsten Wochen, weil das den Podcast interessanter machen würde.
Das ist der am Anfang besprochene Sozialleid.
Dann lass mal zur nächsten Frage gehen und zwar dazu, wie du eigentlich dein Geld verdienst. Und zwar hat Martin gefragt, wie denn so eine Due Diligence aussieht, die du ab und zu mal machst. Also der beruft sich auf beispielsweise die Camper Plattform, von der du mal gesprochen hast, die du beurteilt hast und würde gerne wissen, wie so ein Report von dir strukturiert ist, welche Informationen da reinkommen und was du dazu alles für Sources reinnimmst. Und ja, das würde ich gerne von dir wissen und vielleicht hätte ich dann einen Beispiel Case, den wir mal besprechen können.
Ja, ich glaube, ich habe das schon mal beschrieben, aber ich mache es auch gerne nochmal. Also ich versuche eigentlich so kondensiert und prägnant wie möglich zu kommunizieren. Das heißt, mein Ideal ist deliverable nach so einer Due Diligence, ist eher ein, zwei E-Mails von bis zu zwei A4 Seiten mit Punkten, die ich erwähnenswert halte, die eventuell jemand anders nicht sehen würde. Das heißt, das sind irgendwie Stichpunktartige Facken. Ich versuche nicht künstlich Output zu generieren, also ich baue keine 200 Seiten Slide Decks oder habe irgendwie Back Office Team, was mir hilft, da irgendwie künstlichen Output zu generieren, sondern ich versuche mich auf das zu konzentrieren, was eventuell die klassischen Unternehmensberatungen nicht sehen oder was bisher nicht aufgekommen ist im DDD-Prozess. Idealerweise ist es eine E-Mail oder es kann auch so ein Debrief-Telefonat sein, wo man das durchspricht einfach. Aber im Kopf sind es bei mir eigentlich Stichpunkte oder Areas of Concern oder wie man das immer nennen will, Bedenkengebiete, die ich anspreche, weil ich das als meinen Job verstehe, das zu sehen, was sozusagen andere nicht sehen, weil ich bin ja kein vollständiger DDD-Anbieter, sondern irgendwie Industry Expert, der eventuelle Nischen-Know-How hat. Manchmal kommt dazu, dass, ich glaube, das habe ich auf jeden Fall schon mal gesagt, dass PowerPoint nicht mein Lieblingssport ist, das heißt manchmal kommen so ein paar Visuals dazu, also dass ich meine Grafik aus irgendeinem Tool kopiere und dieser DDD-Prozess ist aus meiner Sicht mehrteilig, aber die Teile, die fast immer vorkommen, sind einmal eine sogenannte Outside-In-Analyse, also ich benutze verschiedene Tools, unter anderem SimilarWeb oder die Suchmarketing-Tools wie Systrix, Hashmetrix, Semrush, was es da so gibt, A-Refs, SimilarWeb, um sozusagen, solange man noch keine Daten von der Unternehmung selber hat, den Markt, das kompetitive Umfeld zu verstehen und die Firma, das Target, also die Firma, mit der man eine Partnerschaft eingehen möchte, besser zu verstehen. Das ist der eine Teil und der andere ist dann, dass ich irgendwann so eine Art Marketing-Due Diligence-Call anschließe, wo man so ein bisschen versucht, das Team in der Firma besser zu verstehen und auch zu identifizieren, kann das noch besser laufen oder wie fit sind die, gibt es die Leichen im Keller und so weiter. Genau, aber das ideale Deliverable ist aus meiner Sicht eigentlich so eine umfangreiche E-Mail oder ein kleines Slide-Deck mit den Kernfakten und ein paar Schlussfolgerungen, wenn es irgendwie visuell besser aufnehmen will und man muss sich auch nicht einbilden, dass es nur um Insights in so einem DDD-Prozess geht. Also was ich mir, was ich glaube, nachdem ich das jetzt irgendwie ein paar Jahre mache, ist, es geht ganz, sagen wir mal, ein Drittel des Jobs ist bestimmt, Dinge zu verstehen, die andere vielleicht nicht sehen oder den Markt, das Target besser einschätzen zu können und dann den Headroom, also das Potenzial und irgendwelche Red Flags zu sehen oder darauf hingewiesen zu werden. Also das ist Teil des Motivs, warum man angestellt wird. Ich glaube mindestens ein weiteres Drittel ist auch, dass man so ein bisschen den Zugang zu Experten mitverkauft an die Firma, mit der man eine Partnerschaft eingehen will. Also dass man sagt, schaut mal, wenn wir Partner werden, dann könnt ihr auch mal mit dem CMO von Adobe reden oder mit dem, keine Ahnung, irgendeinem Produktingenieur von Google oder was auch immer. Also dass man so wie in Andreessen Horowitz das auch macht oder so, sich ein Netzwerk von Experten aufbaut, wo man so ein bisschen den Zugang zu den Experten mitverkauft an die Firma. Und ich glaube, das funktioniert auch, dass das für Firmen attraktiv ist, wenn sie Zugang zu neuer Expertise bekommen. Und das Dritte ist vielleicht fast so eine Art, ich nenne es immer Engagement Ring. Aber weißt du, warum in den USA die Verlobungsringe so viel wie drei Gehälter kosten? Das ist letztlich ein Signaling. Also damit du nicht 20 Frauen einen Antrag machen kannst und schaust, welche ja sagt und dir dann die hübscheste aussuchst, sozusagen unterstützt du die Validität deines Antrages, indem du eben drei Monatsgehälter dahinter klebst. Was der Frau sagt, der Typ meint das wirklich ernst mit mir, weil der kann sich nicht leisten. Also bei drei Monatsgehältern kannst du das nur begrenzt oft machen, offenbar.
Mit deinem Portfolio könntest du dir das wahrscheinlich leisten. Ist dein Portfolio überhaupt ein Monatsgehalt?
Das kann nicht heißen, dass das fake ist. Ich glaube, die Partner, mit denen ich arbeite, die halten das Versprechen ganz klar auch. Also der Zugang zu Top-Expertise ist da auch da. Aber das ist glaube ich sozusagen Teil des Jobs, dass du eben auch engagiert wirst, um für den Verkäufer sexy auszusehen oder für den zukünftigen Partner. Also du willst ja eine erfolgreiche Partnerschaft bauen letztlich mit so einem Private Equity Deal. Und dann müssen beide auch an den Mehrwert glauben. Es gibt ja mehr als eine Private Equity Firma, die Geld hat. Ein Grund, warum deine Entscheidung getroffen wird. Also idealerweise schaffst du das, dass jemand weniger Geld für seinen Anteil akzeptiert oder eine niedrige Bewertung akzeptiert, weil er glaubt, dass der Value-Add, den du bringst, höher ist. Und das passiert teilweise, sofern ich das einschätzen kann. Und das ist auch noch ein Teil. Und der vierte Teil, den ich jetzt noch nicht erwähnt habe, ist, dass natürlich glaube ich auch die PI-Leute selber dabei mitlernen, würde ich behaupten. Also ich habe selten so schnell lernende Menschen erlebt. Das heißt, jedes Mal, wenn du dahin gehst, machst du dich ein bisschen überflüssiger, was ich aber gut finde. Das war eigentlich immer auch mein Ziel bei allen Konstrukten, die ich eingegangen bin, dass ich mich über die Zeit überflüssig mache. Von daher ist es auch total fair da. Genau. Aber die Deliverables, die Insights sind trotzdem nicht unwichtig und ein relevanter Teil, natürlich, um Risiken besser einzuschätzen und Potenziale zu erkennen. Aber ich versuche das so prägnant wie möglich zu halten und benutze die typischen Outside-In-Tools, die wahrscheinlich die meisten Leute kennen. SimilarWeb, Systrix, SEMrush. Was ist da so?
Hast du denn auch schon Analysen gemacht, wo du vorher wusstest, dass das nichts wird?
Ja, manchmal fühlt man sich so nutzlos an, wenn man weiß, man torpediert auch einen Deal. Ich erinnere mich an mindestens zwei Fälle, wo ich dachte, ich weiß nicht, ob das ein Dealbreaker war. Die schlauen Partner fragen dich am Ende oft, würdest du dein eigenes Geld da reinstecken? Wenn du zu lange erzählst, mit Fachtermini rum jonglierst und komische Sachen erzählst, dann fragen die am Ende, würdest du jetzt dein eigenes Geld da reinpacken oder nicht? Da gab es mindestens zwei Sachen, wo ich glaube, was Relevantes gefunden zu haben, wo ich gesagt hätte, das würde ich entweder gar nicht oder auf jeden Fall nicht zu dem Preis kaufen.
Und machst du es hauptsächlich für Marketing oder für alles? Also eine Tech-DD machst du ja bestimmt nicht, sondern du guckst eher Online-Marketing, Marketing an.
Und so ein bisschen Produkt, genau. Die zwei Fälle, von denen ich gerade gesprochen habe, das waren nicht Marketing-Fragen. Das war eher, dass ich meiner Meinung nach durch Zufall in was gestolpert bin, was aus meiner Sicht ein Red Flag war, was gar nichts mit Marketing im engeren Sinne zu tun hatte. Das war eher so etwas, was Retention-Related oder Regulatory-Risk-Related war. Es musste nicht zwangsläufig Marketing sein.
Zu einfach die Kundendaten gefunden.
Dafür werde ich, also eingestellt werde ich für Marketing und wie schon mein ganzes Leben mache ich dann am Ende noch ganz viele andere Sachen. Unfreiwillig.
Sehr gut, dann lass uns mal eine DD machen. Es gab ja letzte Woche wieder ein SPAC. Und zwar unser Freund Schemeth hat mit seinem anderen Freund zusammen ein SPAC von MetroMile. Das ist eine Autoversicherung, die nicht wie jede Autoversicherung einfach abrechnet nach was für ein Auto du hast, sondern nach wie viel Kilometern du fährst. Und die sagen, sie sind irgendwie auch Corona-Gewinner, weil die Leute jetzt nicht mehr so viel pendeln und deswegen nicht mehr so viel Kilometer fahren und deswegen auch ein bisschen Geld sparen wollen bei der Versicherung. Was für mich die absolut größte Überraschung an der ganzen Nummer war, war, dass die nur in acht Bundesstaaten bis jetzt sind. Also ich habe gedacht, das wäre so eine Versicherung, die irgendwie in ganz Amerika jetzt irgendwie schon das machen würde, weil die ja bestimmt irgendwie eine Riesenbewertung haben. Aber die sind in acht Bundesstaaten und wollen jetzt in den nächsten nächstes Jahr in 13 weitere, suchen dafür Kapital und machen deswegen ein SPAC. Und wahrscheinlich ja, unser Freund Schemeth, von dem wir ja mittlerweile nicht mehr ganz so viel halten, hat irgendwie da so ein Tweet rausgehauen, dass das so eins seiner besten Dinger wäre. Er hat das irgendwas mit Warren Buffett verglichen oder? Der hat doch da irgendwas rausgehauen.
Ja.
Ist mein Gecko. Was war Gecko für Buffett?
Gecko ist ein großer Versicherungskonzern und mit dem Buffett eine ganz gute Rendite gemacht hat. Und er denkt jetzt das gleiche vom Storytelling ist das schon groß. Also wenn man sich nicht schämt dafür oder wenn einem das nicht juckt, so was rauszuhauen, dann ist das schon ein gutes Storytelling zu sagen. Sich selbst mit Buffett zu vergleichen und dann sagen, das wird jetzt mein Gecko. Wie auch immer.
Und jetzt stelle ich mir vor, es ist jetzt bald 5 Uhr. Du hast bis 5.30 Uhr Zeit gehabt, die DD zu machen. Hast davor die ganze Zeit dich auf Twitter irgendwie ausgelassen, dass auf Tatort irgendwas die falschen Mörder irgendwie zusammengezählt worden sind. Falsche Grafiken. Hast dann nochmal irgendwie einen anderen Beef angefangen und so. Und jetzt siehst du, oh Mist, in einer halben Stunde, dreiviertel Stunde muss ich die DD ausgeben. Zum Glück muss ich keine PowerPoint machen, sondern schreib einfach nur eine E-Mail. Ja, ready, set, go. Metro Mile, sollen wir da jetzt rein oder nicht rein?
Das sagst du natürlich nur, weil du weißt, dass ich jetzt bei der Vorbereitung verpasst habe das Thema. Und warum? Und warum? Weil du heute Morgen nur über diesen Scheiß getwittert hast. Genau. Also das Modell von Metro Mile ist, das habe ich schon immer verstanden. Das ist ja auch ein wichtiger Teil. Manchmal versteht man das auch nicht so schnell bei einer DD, was eigentlich das Geschäftsmodell ist. Das Geschäftsmodell ist nutzungsabhängige Kfz-Versicherung. Jeder kann sich glaube ich vorstellen, dass die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Versicherungsfalls grundlegend an der Inanspruchnahme des eigenen Autos liegt oder sozusagen der Treiber, die gefahrenen Kilometer, die verbrachten Stunden, je nachdem wie man sieht, der Treiber der Versicherungskosten ist. Und ich glaube in Deutschland gibt es auch so ein Modell, das ist Friday das Modell, ich weiß gar nicht, aber sozusagen wurde nur pro Kilometer oder gefahrener Stunde deine Versicherungskosten bezahlt. Was eigentlich total sinnvoll erscheint erstmal, dass du jetzt, du würdest ja auch nicht genauso wie ein Taxifahrer oder so versichert sein wollen. Implizit gibt es das übrigens schon. Kennst du die Volvo Versicherungen? Die versichern angeblich nur Volvos, und zwar weil die Volvo-Fahrer, das sind ja alles Hochschullehrer und Zahnärzte, die fahren Saab-Car, also das sind alles irgendwie Lehrer öffentlichen Dienst und die fahren so anständig, dass sie deutlich günstigere Versicherungsprämien bekommen. Ich weiß nicht, ob es ein Urban-Mist ist, aber soweit ich weiß gibt es eine Volvo-Versicherung, weil das Profil der Fahrer so solide ist, dass die deutlich günstiger anbieten kann. Aber Frage an dich, wenn sich das jetzt durchsetzt, dieses Metro-Mile-Konzept, also die wenig Fahrer wechseln zu Metro-Mile oder Friday, um Versicherungskosten zu sparen, was passiert mit, hast du ein Auto? Yes. Ich habe mein Auto übrigens verkauft, endlich mit dem Umzug zusammen. Ich bin jetzt endlich autofrei, ich fühle mich schon so viel freier. Das ist großartig. Also glaubst du, was passiert mit deiner Kfz-Versicherung dadurch? Was ist der zweite Level-Effekt auf deine Versicherung?
Es wird wahrscheinlich teurer, weil alle auf das günstigere Modell gehen. Oder es wird irgendwas anderes teurer.
Warum wird deine teurer?
In der Stadt fährst du ja nicht so viele Kilometer, wie wenn du auf dem Land lebst, würde ich jetzt mal sagen.
Vielleicht, ja.
Und dann sagen sie ja, zum einen ist es teuer, wie viel du fährst und zum anderen gibt es dann andere Side-Produkte, wo steht dein Auto, also in einer Garage oder draußen und in welchem Stadtteil und vielleicht kommt noch irgendeine andere Versicherung dazu. Obwohl, Wertverlust kann man wahrscheinlich nicht versichern bei Autos.
Ja, alles richtig. Aber warum wird deine teurer?
Weil ich sie nicht optimiere, wie alle anderen vielleicht.
Ne, und zwar, was eintritt, ist dann adverse Selektion. Das hast du bestimmt schon mal gehört, aber das ist jetzt ein gutes Beispiel, das zu erklären, weil das Standardbeispiel für adverse Selektion ist tatsächlich entweder der Markt für Gebrauchtwagen oder für Versicherungen ganz oft. Und zwar heißt das, wenn jetzt alle wenig Fahrer in diese nutzungsabhängige Versicherung wechseln, dann bleiben in der normalen Versicherung nur die Vielfahrer und Mittel-, also Durchschnittsfahrer übrig. Das weiß jetzt natürlich die HOKUBUG oder Allianz auch und die erhöht darauf natürlich Tarife, weil die weiß, dass jeder, der noch dumm genug ist, bei mir zu unterschreiben, ist wahrscheinlich ein Vielfahrer oder überdurchschnittlicher Fahrer, weil wann nicht würde er ja zum MetroMile oder Friday gehen. Das heißt sozusagen, die Nutzer selektieren sich und die eine Seite hat, also es gibt eine Informationsasymmetrie, was sozusagen das Grundverständnis der neuen Institution Ökonomik ist und die eine Seite versteht den Vertragsinhalt nicht so gut wie die andere. Einfach gesagt, du weißt genau, wie viel du fährst, du täuscht oder du sagst es zumindest dem Versicherer aber nicht, sondern du sagst, hi, ich bin Philipp, ich möchte mein Auto versichern, ich sage dir aber nicht, wie viel ich fahre. Und der Versicherer denkt jetzt, wenn der ganz wenig fährt und damit ein profitabler Künder wäre, dann würde der wahrscheinlich zu MetroMile gehen. Also geben wir ihm sicherheitshalber einen hohen Tarif, weil er wahrscheinlich ein Vielfahrer ist. Jetzt wird die Versicherung dadurch quasi noch teurer, sodass noch mehr Leute sich sogar überlegen, weniger zu fahren. Es kommt zu einer immer stärkeren Selektion, Schweinezyklus, was weiß ich und letztlich irgendwann zu Marktversagen. Das ist letztlich genau, was jetzt passieren wird, wenn alle nur noch nutzungsabhängig versichert werden. Und das ist halt noch viel krasser, wenn du zum Beispiel an eine Krankenversicherung denkst. Ich lasse mich jetzt komplett tracken, ich rauche nicht, ich trinke nur hier zum Podcast und esse sehr gesund, bewege mich ständig, bin komplett durchgetrackt, optimiert, Vorsorge, Untersuchungen, alles gemacht. Für mich macht eine Krankenversicherung überhaupt keinen Sinn. Ich wäre am liebsten selbst zahlern, würde gar nichts. Ich bin Arztkind, das heißt, ich gehe nicht zum Arzt und so weiter. Und gleichzeitig, wenn jetzt jeder nur noch mit Hilfe von Daten und Machine Learning gemäß seines individuellen Risikos versichert wird, dann funktioniert das Versicherungssystem insgesamt eigentlich nicht mehr, weil das basiert auf Solidarität. Also eine Versicherung ist eigentlich ein Risikoausgleichskollektiv, würde man sagen. Und wenn es immer mehr solche Versicherungsmodelle gibt, die eigentlich sagen, wir versichern dich individuell, dann kann Versicherung als Gesamtkonzept nicht mehr, beziehungsweise ist es dann ein reines Finanzprodukt, wo du nur noch gegen den Zeitpunkt des Eintretens des Schadens versichert wirst. Du versicherst nur dein individuelles Risiko und manche Leute wären unversicherbar. Also der Typ, der immer mal wieder einen Unfall baut, weil er furchtbar abgelenkt ist oder so, den versichert dann irgendwann keiner mehr, weil es keinen Sinn macht, beziehungsweise zahlt er genauso viel, als würde er jeden Monat einen Unfall bauen. Das heißt, er braucht dann die Versicherung auch nicht mehr, weil er eh die volle Summe…
Ja gut Pip, du hast jetzt wieder dargestellt, dass du deutlich schlauer bist als ich. Nächstes Jahr komme ich vielleicht ein bisschen näher dran. Mal schauen, wie lange wir diesen Podcast hier noch machen. Aber du musst diese DD in 20 Minuten abgeben, diese E-Mail. Kannst du dich jetzt bitte mal auf das Risikokonzentrieren?
Ich lerne da auch von dir und lenke ab von Sachen, die ich nicht kann, indem ich einfach Sachen runterbitte, die ich relativ gut aus dem FF kann. Das muss man noch fairerweise sagen. Da gab es erst kürzlich einen Nobelpreis. Ich glaube in den 2000er Jahren hat Stieglitz, Akerlof und ein Dritter, dem mir nicht einfällt, einen Nobelpreis dafür bekommen. Der zahlt immer nur einen durchschnittlichen Preis. Das heißt, wenn du glaubst, dein Auto ist wertvoller, also gut gepflegt, bietest du es eigentlich zu dem Preis nicht an. Dadurch gibt es eigentlich nur noch schlechte Autos. Darauf senkt sich die Preiserwartung. Die Leute sind immer weniger bereit zu bezahlen für das Auto, weil es ja wahrscheinlich ein sogenannter Lemon ist. Aber das ist sehr, sehr stark vereinfacht adverse Selektion erklärt. Um das zu lösen, macht man dann meistens Signaling oder Certification. Du machst zum Beispiel ein Dekra oder TÜV-Zertifikat. Das hilft bei Autos. Bei Versicherungen sagt man, dass man freiwillig angibt, wie viele Kilometer man fährt oder das eben angeschaut wird, in welchem Kreis du wohnst, was für ein Auto fährst du. Wenn du irgendwie einen Porsche Carrera GT3 fährst, dann kriegst du eben eine höhere Versicherung, weil es wahrscheinlich ist, dass du dann irgendwie an der Autobahnbrücke landest irgendwann und so weiter und so fort. Was ich nur sagen will, ist, dass langfristig glaube ich, dass diese Versicherungsmodelle so schön wie Daten sind, dass neue Öl und riesiger Fortschritt klingt. Wenn alles so versichert wird in Zukunft, dann kann das meiner Meinung nach langfristig gar nicht funktionieren. Das ist in dem Fall jetzt Teil der DD. Zurück zum Metro Mai. Die machen genau das, nutzungsabhängige Versicherungen für Autos. Das ist natürlich ein spannendes Modell. Sie machen es viel technologischer als klassische Versicherer. Das heißt, sie haben niedrigere Overhead-Kosten, so ein bisschen vergleichbar mit dem, was Lemonade für Hausrat und Haftpflicht macht. Die wurden jetzt in der Transaktion bewertet mit einer Milliarde. Der Gründer ist David Friedberg, der mit Chamath Palihapitiya diese Pokerrunde und den All-In-Podcast teilt. Chamath hat das SPAC gar nicht selber gemacht, sondern hat nur das PIPE geleitet, also sozusagen dieses Co-Investment in den SPAC. Das erklären wir jetzt nicht nochmal, aber das kann man in einer der ersten Folgen nochmal anhören, wie das geht. Der ursprüngliche SPAC-Investor ist Cone & Company, glaube ich, wenn ich mich recht erinnere. Ich sehe eigentlich nicht, wie das Modell nicht funktionieren kann, weil der Wert so offensichtlich ist. Der Lifetime-Value zu Customer Acquisition-Kosten ist 3,1. Das ist so an der Grenze. Man sagt immer, 3 ist die goldene Grenze. Man möchte es gerne höher haben, also dass man weniger als drei Jahre ausgeben muss. Das ist der Lifetime-Value deutlich größer als dreimal Customer Acquisition-Kosten. Hier ist er gerade so 3,1. Das hat man vielleicht jetzt auch für die Transaktion so hingesteuert, dass es genau so ist. Was mir auch gefallen ist, ist, dass der NPS extrem gut ist. Der liegt bei 75. In der Versicherungswirtschaft oder fast allen Finanzprodukten ist der NPS immer deutlich kleiner, also weit unter 50, teilweise negativ, in der Regel irgendwas zwischen 20 und 30. Für eine Versicherung ist ein NPS von 75 wirklich extrem stark. Die Versicherungsnehmer sparen bis zu 50 Prozent damit. Das heißt, man hat wahrscheinlich ein hohes organisches virales Wachstum. Man muss gar nicht so viel Werbung machen, weil es sich mehr oder weniger weiterspricht. Jeder, der das macht, fühlt sich auf einmal so schlau, dass er jedem erzählt, wie klug er ist und wie viel er spart. Die Retention ist sehr gut. Man kann davon ausgehen, dass wenn der NPS sehr gut ist, die Retention auch gut ist. Wir weisen die Retention aber aus. Sie ist langfristig bei 99 Prozent, was für ein Versicherungsprodukt auch sehr gut ist. Wenn man überlegt, du hast ja immer so ein paar Wechseloptimierer, die jedes Jahr Check24 neu anschmeißen und ihre Versicherung wechseln. Dafür, dass sie über insgesamt 50 Monate eine 99-prozentige Retention haben, ist das schon sehr gut für ein Versicherungsprodukt. Dadurch, dass man den Leuten einfach nicht das Gefühl gibt, sie werden übervorteilt. Ich glaube total an das Modell, auch wenn ich glaube, dass der Durchschnitt der Specs den Markt eher underperformen wird. Was mir Sorgen macht, ist eher die Makroimplikation für den Versicherungsmarkt insgesamt und dass das ganze System noch ungleicher und noch asozialer wird. Letztlich basiert Versicherung darauf, dass Leute, die wenig Risiko darstellen, andere querfinanzieren. Je mehr solcher Lösungen wir haben, desto weniger passiert das. Was toll ist, wenn man risikoarm ist. Aber gerade in der Krankenversicherung zum Beispiel. Stell dir vor, du hast 40 Jahre geraucht in deinem Leben, dann bist du schon darauf angewiesen, dass andere das mittragen.
Gut und jetzt meine Frage zum Abschluss deiner DD. Würdest du dein eigenes Geld in MetroGmail investieren?
Ich würde...
Also es sieht so aus, als ob er nein schreien möchte. Er versucht sich aber noch zu fangen.
Du magst es sehr, dass wir uns jetzt sehen können beim Podcast. Du ja auch. Hier ist doch mein sehr bescheidener Hintergrund in der neuen Umzugswohnung aufgefallen. Mein frisch optimierter Room-Rater-Hintergrund komplett für den Arsch ist, weil ich jetzt vor einer Heizung sitze. Ich würde eher in Lemonade investieren, weil ich glaube bei Hausratsversicherungen ist dieses Problem kleiner, weil da die individuellen Risiken schwerer erkennbar sind. Also du hast weniger Upside auf Company Seite aus Daten. Die Daten helfen dir weniger und hast aber viele der gleichen Vorteile. Deswegen glaube ich eher an Lemonade als an MetroGmail. Ich würde nicht investieren, weil ich nicht will, dass die Welt aus Versicherungen besteht, die so funktionieren wie MetroGmail. Ich glaube für Autofahrer ist das vielleicht ganz fair, aber je mehr das in andere Bereiche übergeht, desto weniger werden wir überhaupt ein solidarisches Versicherungssystem haben.
Gut, aber das wirst du ja nicht verhindern können.
Ja, es muss ja einfach verboten werden.
Aber du könntest ja auch argumentieren, du willst nicht, dass nur noch von Amazon geliefert wird und deswegen investierst du nicht in die Amazon.
Wenn wir in die Richtung gehen, dann trete ich heute aus der gesetzlichen Krankenversicherung aus oder aus der privaten in meinem Fall, weil das macht für mich überhaupt keinen Sinn. Ich kann 10.000 Euro im Jahr sparen, die kann ich einfach gut anlegen und mein eigenes Risiko kann ich halbwegs tragen. Selbst für eine relativ teure Behandlung kann ich die wahrscheinlich selber tragen und weil ich mich halbwegs ordentlich verhalte, ist es einigermaßen unwahrscheinlich, dass es passiert. Gegen das Restrisiko kann ich dann wieder eine Risikokrankenversicherung sozusagen, also ich kriege morgen einen Schlaganfall, dagegen kann ich eine reine Risikokrankenversicherung abschließen vielleicht und irgendwie, dass mein Zahnarztbesuch bezahlt wird, das kann ich auch alles selber zahlen. Nur, dass dann eben jemand anders, der das Gesundheitssystem, also sagen wir mal jemand, der Epileptiker und Alkoholiker ist oder Diabetik hat, der das Gesundheitssystem überdurchschnittlich belastet, der kriegt dann gar keine Krankenversicherung mehr. Das kann ja nicht funktionieren. Also bei Autos finde ich schon okay, dass man das Risiko irgendwie individuell versichert. Ein Amazon Prime oder Amazon Flex Fahrer, der muss schon eine hohe Versicherung haben, als jemand, der nur einmal im Monat seine Mutti besuchen fährt. Aber insgesamt finde ich das durchaus auch besorgniserregend, wenn mehr Versicherungen in die Richtung gehen, weil es eben keine Versicherung mehr ist, sondern bestenfalls noch eine Risikoabdeckung für das individuelle Risiko.
Alright, sollen wir mit dem Buchtipp die Folge beenden oder möchtest du noch eine Frage rauswählen aus den 400 Fragen, die wir noch da auf der Liste stehen haben?
Wir haben ja noch so 15 Minuten. Lass ruhig noch das, was drin ist mitmachen schnell. Bis dahin, du willst 15 Minuten über ein Buch reden.
Okay, dann fangen wir an mit REITS. Was ist das? Es wurde von mehreren Leuten gefragt, ob es sinnvoll ist in ein REITS zu investieren, neben Gold und physischen Immobilienbesitz. Also ich würde mir das jetzt so zusammenreimen, dass das irgendwie ein Fonds oder Fonds sind, in denen Immobilien drin sind. Real Estate vielleicht. Für was steht die Abkürzung?
REITS ist ein Real Estate Investment Trust. Es hat tatsächlich mit Immobilien zu tun. Es ist nicht genau ein Fonds, sondern es ist eben eine Public Traded Company, die letztlich aber Immobilien verwaltet oder hält. Der Vorteil im Vergleich zum Fonds ist, dass Immobilienfonds nicht ganz einfach handelbar sind. Teilweise haben die eine Laufzeit, wo du auch nicht raus kannst. Du hast einen Aufgabenausschlag und so weiter. Der Vorteil eines REITS ist, dass du jederzeit an der Börse handeln, einsteigen, aussteigen kannst. Die haben eine gewisse Regulierung. Die müssen immer 90% der Gewinne ausschütten. Das ist der Überschuss aus den Mieteinnahmen. Das heißt, sie sind in der Regel sehr dividendenstarke Titel, die irgendwo zwischen 3 und 6% manchmal ein bisschen mehr Dividende generieren. Und was man sagen muss, ist, dass sie langfristig den Rest des Public Markets leicht ausperformt haben. Der langfristige Schnitt bei MSCI World oder S&P 500 ist ja so 10-11% oder irgendwo zwischen 7 und 11%. REITS haben über die letzten 30 Jahre 13-14% erwirtschaftet, was wiederum heißt, dass man alle 5 Jahre sein Geld verdoppelt. Das ist schon eine geile Rendite. Und wie gesagt, sie sind handelbarer oder fungibler, haben keine Aufschläge. Der Hintergrund der Frage, wenn ich sie richtig verstehe, ist, ob das eine Absicherung gegen Inflation ist. Wenn Geld inflationär verwendet wird, gedruckt wird, an Wert verliert, dann sind reale Assets, also entweder Firmenanteile oder Immobilien, tendenziell mehr wert. Und man würde dann glauben, dass Immobilien wertvoller werden. Wie gesagt, man muss sagen, die haben outperformed, das heißt langfristig ist es eine gute. Die schlagen jetzt nicht Technologieaktien gerade, aber sie schlagen den breiten Markt kurzfristig. Warum es jetzt gerade ein bisschen kompliziert ist, die Frage zu beantworten, ist, REITS sind größtenteils, soweit ich weiß, Commercial Real Estate. Also es sind irgendwie Retailflächen, Krankenhäuser, größere Entwicklungsprojekte. Und zumindest in Deutschland darfst du, glaube ich, nur Wohnimmobilien, wenn sie nach 2007 gebaut sind, also neue Projekte in REITS packen. Du kannst jetzt nicht irgendwie eine Sozialwohnung kaufen und als REIT umwandeln in ein Investmentobjekt. Und der Commercial Real Estate, für den sehe ich ehrlich gesagt sehr dunkel. Also da gehört auch mal eine Mall dazu oder ein Krankenhaus, was auch immer. Und gerade für die Retailflächen und auch Büros, also selbst Büros, wenn du dir überlegst, was von den Covid Trends oder Work from Home, E-Commerce übrig bleibt, dann ist es unwahrscheinlich, dass die Preise für Office oder Retail Space zukünftig steigen oder die Renditen, sagen wir die Immobilienrenditen, dafür weiter steigen. Deswegen wäre ich da ein bisschen vorsichtig gerade, einfach weil ich das sehr schwer einzuschätzen finde. Und wir sind gerade in der Nullzinsphase und wie wir letztes Mal erklärt haben, hängt die Rendite von Investmententscheidungen oder Investmentprojekten und Immobilien sind ein gutes Beispiel dafür, sehr stark vom Marktzins ab. Also wie vorteilhaft gewisse Entwicklungsprojekte sind, hängt vom Marktzins ab. Und jetzt haben wir Nullzins, das heißt alles ist maximal vorteilhaft oder Negativzinsen. Wenn jetzt der Marktzins steigt, dann werden Immobilienprojekte gleichzeitig unattraktiver. Das heißt, da müsste man so ein bisschen vorsichtig sein. Aber wie gesagt, langfristig scheinen mir Reits ein gutes … ich selber bin kein großer Fan von Immobilien und gefallen mir in der Rolle des Immobilienverwalters nicht. Deswegen stehe ich da nicht drauf. Aber vielleicht, ich würde es so beschreiben, je mehr man Richtung Auszahlungszeitpunkt oder Lebensalter fortschreitet, desto mehr seines ETFs oder Aktienportfolios sollte man vielleicht in Reits wechseln, weil die sind schon noch zyklisch. Also wenn es der Industrie schlecht geht oder der Wirtschaft, dann sollten auch Reits, zumindest die Industrial Commercial, im Preis sinken. Aber sie sind weniger anfällig, haben eine hohe Dividendenrendite, eine hohe Gesamtrendite. Das heißt, man ist, glaube ich, eine gute Erweiterung für ein Risikooptimiertes oder Risiko-Diversifiziertes Portfolios. Schwer, etwas Schlechtes dagegen zu finden, außer eben, dass ich wirklich skeptisch bin für Retail und Office Real Estate und dass letztlich die Zinsen genauso großen Impact haben wie auf den Rest des Aktienmarktes. Wo Reits noch über den Weg laufen ist tatsächlich auch im Private Equity Geschäft, weil es eine typische Art ist, Value zu unlocken aus der Company. Das heißt, es würde jetzt, keine Ahnung, ausgedacht ein Konsortium aus Apollo und TPG, also zwei großen PI-Playern, würde die Hyatt Hotelkette von der Börse nehmen. Und die finden raus, dass Hyatt die Hälfte seiner Hotels selber besitzt. Dann würden sie ja sagen, Hotel ist eigentlich ein Hausverwaltung oder Real Estate Verwaltungsgeschäft und kein Real Estate Besitzkonzept. Das heißt, wir wollen den gebundenen Wert in den Immobilien freisetzen und dann würde man zum Beispiel entweder diese Immobilien an einen REIT verkaufen oder sogar einen eigenen REIT, also Real Estate Investment Trust, dafür gründen. Das heißt, man nimmt alle Hotels oder die 50% der selbstbesessenen Hotels der Hyatt Gruppe zusammen, packt die in so eine Art Immobilienverwalter in einem sogenannten Sale and Lease Back Prozess. Also ich verkaufe das an den REIT, der gerade gegründet wurde und zahle dann Miete. Aber dadurch habe ich eine hohe Einmalzahlung, die ich dann sofort als Dividende ausschütten kann. Das heißt, der Private Equity Player hat sofort einen Return, also kriegt er Sonderdividende und alle anderen Teilhabershareholder. Und danach hat man ein bisschen höhere Kosten. Aber man hat quasi Assets freigesetzt und das kann man durchaus begründen, dass wenn du in eine Aktie investierst oder in ein Unternehmen, in den seltensten Fällen findest du das Real Estate. Also willst du ja nicht in Bürohäuser oder Hotelhäuser. Bei Hotels kann man fast noch argumentieren, die Lage ist da so wichtig, dass die Immobilien besessen werden könnten. Aber prinzipiell willst du ja kein Immobilieninvestor werden, sondern du willst in ein operatives Geschäft investieren und deswegen kann man über REITs dann eben diese Assets freisetzen. Und dann verkauft man diesen REIT entweder an einen Versicherer oder Pensionsfonds, die eine besonders stabile Rendite erwarten. Und da hat man halt diese hohe Einmalzahlung und hat einen Teil der Transaktion damit sofort gedeckt. Nach meinem Verständnis ist das gerade bei Private Equity. Also auch wenn die jetzt zum Beispiel so eine Apotheke, so eine Walgreens oder so kaufen würden, wenn die ihre Malls oder ihre kleinen Geschäfte selber besitzt, dann kann man das, es wurde im Retailsektor sehr viel gemacht. Es gab viele Retailketten, die ihre Restaurants oder was auch immer besessen haben und dann hat man die Locations halt verkauft und dadurch die Transaktionen mitfinanziert.
Kann man auch sagen, war das auch bei Karstadt Quelle so damals?
Das gehört ja im Moment René Benko, oder? Ich glaube, der will eher das operative Geschäft loswerden und die Immobilien. Das ist das Gegenteil. Der glaubt, die Immobilien sind wertvoller und möchte gerne das operative Geschäft loswerden, oder? Also ich glaube nicht, dass irgendjemand noch an Karstadt Quelle als, I don't know, das sollte ich mich vielleicht nicht so äußern. Ich würde weder diese Immobilien haben wollen, ehrlich gesagt. Also nach alten Maßstäben sind das 1a Innenstadtlagen, aber was willst du in Zukunft damit anfangen? I don't know. Ich würde weder das operative Geschäft noch die Immobilien haben wollen, um ehrlich zu sein.
Sehr gut, dann lass uns zum Buchtipp für Weihnachten kommen. Was ist dein Buchtipp? Oder soll ich meinen erst verraten?
Bitte fang an, ich habe zu viel geredet. Ich trinke lieber einen Schluck Wein.
Also mein Buchtipp ist ein Buch von Felix Dennis. Hast du eine Ahnung, wer das ist?
Felix Dennis? Meine Oma hat immer gesagt, einfache Namen, einfache Geister. Aber ich bin gespannt.
Der ist so ein verrückter Verleger gewesen. Er lebt leider nicht mehr, aber der hat unter anderem The Week gegründet und verlegt. Und The Week hast du bestimmt schon mal gelesen. Und der hat ein Buch, das habe ich mir zum Anfang des Podcasts gekauft. Und das heißt, also ich habe es mir gekauft, um dich ein bisschen besser zu verstehen. Das heißt How to get rich.
Das ist ja nicht so, als wäre es mein Lebensmotto.
Und es ist auf jeden Fall sehr witzig. Es ist geschrieben über sein Leben als Unternehmer. Er war eher so der verrücktere Unternehmer. Bin ich genügend langweilig? Nee, du bist ja eher so ein bisschen langweilig. Du versuchst mich jetzt abzulenken. Aber er erzählt in diesem Buch eigentlich die ganze Zeit, dass man als Leser nicht das Grit hat oder irgendwie den Ehrgeiz, um reich zu werden. Und deswegen würde es auch überhaupt keinen Sinn machen, dieses Buch zu lesen, weil man würde eh nicht die Arbeit dort rein investieren. Und mit meinen Lieblingspunkten aus der Sache, können wir wieder abschließen vielleicht zu Slack. Er sagt in einem Punkt, dass er, ist natürlich auch ein bisschen älteres Kaliber, aber er sagt, er würde Blackberries, das waren damals diese Telefone, mit denen man die E-Mails getippt hat, hassen und ärgert sich, dass leitende Manager jeden Tag da sehr viele Stunden verschwenden, einfach E-Mails draufzutippen. Er sagt, dass man mit Mikro-Management Talente verscheucht. Er sagt, dass er eigentlich keine Unternehmer kennt, die es geschafft haben, Familie und persönliche Beziehungen am Leben zu halten und parallel ein großes Vermögen aufzubauen. Und er zählt weiter sehr viele Anekdoten aus seinem Leben. Er sagt auch, man sollte nie seinen Finanzdirektor zum CEO machen. Und man liest das so, es ist ganz nett, um einfach abzuschalten, macht auf jeden Fall mehr Spaß, als auf Twitter irgendwelche Sachen zu lesen und man lacht ein bisschen hier und da.
Klingt spannend. Sollte ich mal lesen, meinst du?
Ja, du wirst dich wahrscheinlich eher darüber aufregen, dass das alles so larifari ist und dass du das alles schon weißt.
Nee, ich weiß ganz wenig. Und wie bist du darauf gekommen? Wer hat dir das empfohlen? Wo hast du sie gefunden?
Irgendjemand hat mir das, glaube ich, zugeschickt, also den Link zugeschickt und meinte, das wäre ganz witzig.
Verstehe. Genau, ich ein Buch. Wir machen jetzt jede Woche bis Weihnachten einen Buchtipp.
Und vielleicht weiter. Also wir haben auch Fragen bekommen, dass wir mehr teilen sollen, was wir so lesen und was wir so hören und konsumieren. Verstehe. Und es macht vielleicht mehr Sinn, Bücher, Buchtipps zu geben, als irgendwelche sinnlosen Netflix-Dokus.
Wir haben noch nicht eine sinnlose erwähnt. Die waren alle sehr interessant. Mein Buchtipp ist ein trauriger. Errätst du, welcher es ist? Ach so, Deliver Happiness? Genau, Delivering Happiness von Tony Hsieh, dem Gründer von Zappos, der traurigerweise diesen Freitag mit dem Alter von 46 Jahren verstorben ist. Unter ein bisschen mysteriösen Umständen. Also angeblich durch Komplikationen nach einem Brand. Klingt nach, ich bin ja ganz gut im Raten in der Regel, ich würde raten, Rauchgasvergiftung. Der hat in einem Trailer gelebt angeblich. Wie auch immer, darum geht es nicht. Das ist der Gründer von Zappos, hat ein großartiges Unternehmen. Er hat das Vorbild für die Zalando-Story und jeden anderen Online-Schuhhändler gebaut. Er hat unter anderem ein Standardwerk des E-Commerce geschrieben, das Delivering Happiness heißt. Das ist ein sehr kleines, kompaktes Buch, aber mit vielen guten Insights. Das wäre normalerweise, um fair zu sein, nicht mein erster Tipp bei Buchempfehlungen. Aber wer sich mit E-Commerce und Kundenzentrierung beschäftigt, für den ist das ein gutes Buch zu lesen. Was finde ich am wichtigsten an dem Buch? Eine Sache, an die ich mich erinnere und was ich für schlau halte, ist, dass man selbst der CEO und selbst in späten Unternehmensphasen noch eine gewisse Zeit mit den Kunden verbringt. In dem Fall, glaube ich, eher advocated, dass man im Customer Service arbeitet. Ich kenne Firmen, die das machen und ich halte das für gut, wenn man eine Stunde in der Woche sich mit wirklichen Kunden unterhält und deren Probleme versteht, deren Mindset versteht. Ich habe das in den Startups, wo ich ein bisschen Durchgriff oder Einfluss hatte, auch immer den Gründern verordnet, dass die das Customer Service-Telefon auf ihrem eigenen Tisch stehen haben. Ich glaube, man lernt dadurch so viel, wie Kunden das Produkt sehen, was man selber gar nicht mehr versteht, wenn man auf ganz andere Zahlen schaut. Ich glaube, jeder Kunde, der sich beschwertend anruft, steht immer für tausend Kunden, die das gleiche Problem haben und sich nur nicht melden. Deswegen sollte man, solange man das irgendwie verantworten kann von der Zeit her, mit so vielen Kunden reden wie möglich. Denn daraus entstehen meiner Meinung nach immer, wenn man ein gutes Mindset hat, um jetzt nicht jede Kritik sofort umzusetzen, sondern das ein bisschen zu priorisieren und zu sammeln, entstehen eigentlich immer gute Ideen und Verbesserungen dadurch. Das ist meiner Meinung nach ein großer Innovationstreiber, sich mit Kunden zu leisten, mit Kunden zu reden. Das ist das, woran ich mich auf jeden Fall noch erinnere. Ich glaube, das ist aus dem Buch. Ich weiß nicht mehr genau, ob es aus dem Buch ist. Du weißt es bestimmt besser. Ist es aus dem Buch?
Doch, ist aus dem Buch. Und ein gutes Thema, was er glaube ich auch als erster in dem Buch drin hatte, ist, dass er nach der Probezeit den Leuten immer Geld gibt, um die Firma zu verlassen. Und das finde ich, um einfach so Company, Culture, Fit, also neben halt, dass man wirklich mit den Kunden immer kommunizieren sollte, hat er auch viel über Firmenkulturen gesprochen.
Stimmt, die haben die nicht auch diese Zero Hierarchy und so gemacht?
Ja, das wahrscheinlich auch. Also wahrscheinlich warst du heute wieder ein bisschen viel auf Social und hast das Buch nicht nochmal aufgemacht. Aber der Buchtipp ist auf jeden Fall gut und ich meine, wir hätten es in Folge 8 oder so auch schon mal erwähnt.
Wir haben es bestimmt schon mal erwähnt. Aber dieses Geld bieten, also um wirklich passionierte Mitarbeiter zu sammeln und andere auszusortieren, hat er quasi gesagt, biete den Leuten das gleiche Geld, um einfach abzuhauen, was du ihnen auch geben würdest, um zu bleiben. Und das kostet dich ein bisschen Geld, aber du endest mit einer Firma, die nur passionierte Mitarbeiter haben, die da nicht für das Geld arbeiten.
Sehr gut. Ich habe eine Frage zum Abschluss, weil wir schon über Zappos gesprochen haben.
Und mein Gut sagt sehr stark, das Wachstum, das große Wachstum ist vorüber. Es wird auf jeden Fall zu einer Verlangsamung kommen. Sie werden umstellen beim Reporting in Anspruchnahme statt auf Neukunden, weil sie das nicht mehr reporten können, wie langsam die Neukunden jetzt wachsen. Und ich mache mir ein bisschen Sorgen, aber ich lasse meinen Kopf gewinnen und auf die Gefahr hin, dann nächstes Jahr von dir ausgelacht zu werden, wenn es doch runtergeht. Ich wollte es nur sicherheitshalber erwähnen, weil wir so oft positiv über Zoom geredet haben, dass wir da durchaus cautious sind und sozusagen wer nicht die Durchhaltekraft hat, das durchzustehen, der hat Montag tagsüber, also die Reporten after the bell, also sozusagen wenn in den USA der Handel vorbei ist, soweit ich verstehe, der hätte noch die Zeit, dann auszusteigen und die Gewinne mitzunehmen. Ich halte es wie gesagt, aber ich bin mir durchaus bewusst, dass da kurzfristig zu einem kleinen Knick kommen könnte. Das wollte ich nur sagen. Mein Ego braucht keinen Aufbau, danke. So, aber jetzt erzähl du noch was.
Ja, ich habe mir gefragt warum. Und zwar, also Zoom hat das eine Problem gelöst, in dem es keinen Meetingraum mehr gab. Es gab durch Corona keinen Meetingraum. Aber du wirst doch jetzt in den nächsten Monaten, also jetzt hat jeder seinen virtuellen Meetingraum und das funktioniert auch so, aber es wird doch auf jeden Fall jetzt weniger Meetings geben. Also auch die Nutzung wird weniger. Die Firmen werden weniger, die Mitarbeiter werden weniger, also es wird alles weniger. Plus dann kommen die Kleinen von der Seite, die jetzt das Produkt schöner machen, die glaubst du ja nicht so ganz, aber so ein Around oder so, finde ich halt, ist für mich schon eine Alternative. Und auf der anderen Seite wollen die Firmen Geld sparen, das heißt sie nutzen jetzt doch lieber das, was sie sowieso haben. Also ich kann mir nicht vorstellen, dass sie so.
Das wird weniger Mitarbeiter wegen der Konjunktur oder dass die entlassen werden oder was meinst du, es wird weniger? Wirklich? Ja, wenn, also. Aber am Zoom sparst du doch zuletzt. Das streikt, das TFO streikt doch jetzt nicht, sagt hier, wie, könnt ihr nicht auch über Google Meet telefonieren. Das ist so ein verschwindender kleiner Posten im Vergleich zu.
Ich glaube nicht. Ich glaube nicht. Ich glaube, dass die Leute so auf die Kosten gucken und dass sie dann eher sagen, wir haben es jetzt geschafft, Office irgendwie vernünftig zu integrieren und deswegen nutzt ihr jetzt nicht mehr hier Slack und ihr nutzt auch nicht mehr Zoom, sondern ihr telefoniert bitte darüber. Und die Produkte werden ja auch besser von denen.
Ja, aber das ist vergleichsweise so ein kleiner, das ist auch der Vorteil von Salesforce. Salesforce ist ja sau teuer, aber wenn du es mit den Personalkosten im Sales oder den gewonnenen Abschlüssen vergleichst, ist es halt nicht mal ein Prozent der Betriebsleistung. Das heißt, du bist immer bereit, den Goldstandard zu kaufen. Und ich glaube, bei Zoom sparst du am Ende nicht. Also ich glaube total, dass das Wachstum sich verlangsamen muss. Das wäre komisch, wenn nicht. Aber ich glaube, der Unterschied ist spürbar zu Teams und Meet. Das hat sich für mich null verändert. Also ich musste die letzten zwei Wochen wieder mehrmals mit Meet und Teams telefonieren und ich merke den Unterschied stark weiterhin, was gut ist. Was mir Sorge macht, ist, dass sie freiwillig in diese Konferenzen und diese ganzen Side-Businesses da gehen. Das spricht für mich sehr dafür, dass das Hauptgeschäft nicht schnell genug wächst und dass sie in der Kommunikation nicht mehr von Neukunden, sondern von sie zählen lieber die Minuten, die Leute in Meetings verbringen, statt die Neukunden zu zählen. Das macht mir auch Sorgen. Let's see. Also ich bin auf einen moderaten Abschwung vorbereitet. Ich habe das Gefühl, es wird auch schon ein bisschen eingepreist oder ich hoffe, dass es ein bisschen eingepreist wird. Was ich nicht glaube, ist, dass Zoom ohne Corona schlecht aussieht. Ich glaube, der Work-from-home-Trend setzt sich irgendwie zu einem Teil weiter fort oder der bleibt zu einem Teil weiter bestehen und das macht mir jetzt keine Angst. Dass Zoom ein reiner Covid-Play ist, daran glaube ich nicht. Das Hyperwachstum, das kam durch Covid. Aber ich glaube eher, dass dadurch ein neuer Standard etabliert wird. Und ich sehe viele Meetings nicht zurückkehren als persönliche Meetings, sondern ich glaube, dass viele von den virtuellen Meetings virtuell bleiben, auch post-Covid.
Ja, das glaube ich auch. Das ist auch weniger Business-Travel. Mehr Talks. Letzte Frage. Wer von beiden, About You oder Zalando, wird als erstes eine Frau in der Geschäftsführung haben?
Gute Frage. Aber was ich übrigens mal sagen wollte, ist, dass das Musterdepot von Lea-Sophie Kramer ist ja jetzt draußen und ich glaube, die wird das Börsenspiel bei OMR gewinnen. Das fand ich bisher… Sie hat auf ihre Crowd gehört. Das weiß nicht, woher sie, ob sozusagen es ihr eigenes Denke ist oder, ich meine, so oder so ist es schlau, ob du dich beraten lässt oder nicht. Aber wenn ich ein Depot unterschreiben würde von denen dort, würde ich am ehesten ihres unterschreiben, finde es eigentlich gut.
Gut, jetzt hast du dir Zeit gekauft, um deine Frage zu beantworten.
Ich, wer von denen, weibliche Führungspositionen, das haben ja beide schon.
Geschäftsführung.
Geschäftsführung, C-Level. Ach so ein irgendwie VP-People oder so haben die doch immer dann schon relativ schnell weiblich in der Geschäftsführung. Ach, da kann man auch nur falsche Sachen sagen. Wie kommst du, gib mir ein bisschen Kontext zur Frage, damit ich meine Antwort ein bisschen fallen kann.
Ich habe da gerade drüber nachgedacht, weil das war ja Thema jetzt vor ein paar Wochen und man munkelt ja, dass beide Firmen bald an der Börse sind und dann müssen sie sich ja so ein bisschen was überlegen und ich habe die Frage schon seit Jahren gestellt, weil ich schon irgendwie gedacht habe, dass ein Großteil bei denen, also das Damen… wie viel Prozent ist es gemischt zwischen Damen und Herren auf den beiden Fashion-Plattformen vom Umsatz?
Publikum ist bestimmt 60, 65 Prozent, vielleicht 70 Prozent Frauen würde ich schätzen. Ich habe keine Ahnung, aber ich würde 70 Prozent Frauen schätzen. Ja, ich bin gespannt. Männer haben die besseren Unit-Economics. Männer schicken weniger zurück, sind Marken treu. Aber ich habe keinen Vorurteil gegenüber der Brands, welche da jetzt offener für wäre, ehrlich gesagt. Aber ich meine, das sollten einfach beide machen. Also ich bin nicht für Quoten, aber es ist auch komisch, wenn du jetzt vier Vorstände hast und da ist keine Frau, das wäre auch komisch. Ich finde Quoten total doof, weil wir total… ich glaube wir haben anders Supply an, in Anführungsstrichen, Material für diese Posten. Ich glaube nichts ist einfacher als als Frau mit ausreichender Qualifikation oder auch guter Qualifikation gerade Aufsichtsrat-Vorstand zu werden. Ich glaube man muss das weiter unten anfangen, um erstmal auch das Personal, den Personalstock aufzubauen.
Du musst vor allem Leuten mit Kindern die Möglichkeit geben, eine Karriere zu machen.
Absolut, absolut. Also ich bin total gegen Quoten. Ich finde Quoten ist eigentlich nur eine andere Form der Diskriminierung, wenn du irgendwie über Quoten… aber ich bin deutlich dafür, dass mehr Frauen in verantwortliche Positionen kommen. Ich finde nur, dass Quoten nicht der richtige Weg sind. Und ich glaube, dass jedes gute Unternehmen einen besseren Weg findet oder das eh schon gemacht hat. Die Frage ist, warum ist das noch nicht so? Also falls meine Annahme richtig ist, dass es noch nicht der Fall ist, warum ist das nicht so? Na gut, aber wie gesagt, da kann man sich nur in die Nesseln setzen. Das wäre ein Thema, was ich auch gern vermieden hätte. Das habe ich mir gedacht. Das wird ja auch ausreichend besprochen zum Glück.
Sehr gut, wir sehen uns nächste Woche wieder. Ich hoffe darauf, dass du schlechte Laune hast.
Ich wünsche euch allen eine gute Woche. Ich gebe mir Mühe, schlechte Laune zu haben. Aber das ist zum Beispiel ein Thema, wo ich immer super gern noch drüber lernen möchte. Also wenn jemand da gute Ideen hat, wie man ohne Quoten das besser hinbekommt. Weil ganz ehrlich gesagt, mir fehlen irgendwie Ideen und Wissen, um das besser zu machen. Aber ich würde es gern besser verstehen und ich würde es gern besser machen. Oder ich würde auch gern ein Fürsprecher eines besseren Konzepts werden, aber ich habe das beste Konzept noch nicht gefunden. Ein gutes Beispiel ist zum Beispiel auf Fachkonferenzen. Da gibt es oft Frauenquoten und dann gibt es aber in dem Fall unglücklicherweise auch Umfragen später, wer die Top Speaker sind. Und dann hast du manchmal den traurigen Fall, dass du 50% Frauenquote bei den Speakern hattest und in den Top 10 Speakern ist dann eine oder keine Frau. Das kann ja jeder selber lesen, die Statistik. Und ich würde gerne verstehen, wie man das von der Basis her noch besser lösen kann. Und darüber möchte ich mehr gerne lernen. Willst du mir nicht nächste Woche einen Buchtipp darüber geben, welches Buch ich lesen muss und wer hat da schon gute Gedanken und gute Ideen, die einfacher sind als Quoten und so weiter.
Also, du hast versucht wieder zurückzukommen. Wir merken uns. Buchtipps bitte an podcast.doppelgänger.io. Habt alle eine gute Woche und bis nächste Woche Montag.
Bis nächste Woche in guter Laune wie immer. Ciao.