Doppelgänger Folge #23 vom 6. Dezember 2020

Amazon, Wondery & Podcast DeepDive | Facebook kauft Konsumer | Cloudflare vs. Fastly | Google als Investor

Pip sagt bis Ende 2021 sind zwei Drittel der relevanten Podcast-Studios verkauft, weil Amazon aggressiv Inhalte kauft und irgendwann die Studios weniger wert werden könnten. Facebook findet keine Nutzer mehr und macht kleine Unternehmen zu Kunden. Ist Cloudflare oder Fastly die bessere Edge-Computing Company? Haben wir Hyperinflation? Und wäre Google nicht der beste Investor der Welt mit all den Daten?

Kapitelmarken: 00:00:31 Innovationskraft von Google schwächest 00:05:10 Advice für Berufseinsteiger SaaS vs. D2C Startup 00:08:01 HeyJobs Gründer verzichten auf Bonus 00:13:37 Google Podcasts 00:36:00 Amazon kauft Wondery 00:38:00 Amazon Business jetzt oder später verkaufen? 00:49:10 Facebook kauft Kustomer 00:58:00 Mein Bruder nervt 01:03:20 vermögensverwaltenden GmbHs 01:05:20 ETFs mit Firmenkonto 01:09:40 Hyperinflation 01:15:38 Goolge als Investor 01:21:18 Fastly vs. Cloudflare 01:37:17 Consumption Based Startup statt SaaS (Snowflake) 01:44:33 Täglichen Routinen mit News 01:45:55 Lebensversicherung 01:48:49 Bücher der Woche

Shownotes:

Buchtipp von Cornelia: Invisible Women: Exposing Data Bias in a World Designed for Men von Caroline Criado Perez

Buchtipp von Philipp: e: A Novel of liars, lunch and lost knickers

Buchtipp von Pip: Who Gets What - and Why: The New Economics of Matchmaking and Market Design von Alvin E. Roth

Danke für den Wein: Nico Böttcher von conceptriesling.com & Benjamin Lode results.com

Danke für die Fragen: Timo, Max, Anonym, Johannes, Thomas, Maximilian & Matthias

Ein extra Dankeschön geht an: Jan Wagener

Danke fürs Teilen:

Leander Kirschner: Für den guten Start in die Woche Philipp Kloeckner x Philipp Gloeckler ☺️

Marcus Tober: Vielen Dank an @Doppelgaengerio (@pip_net @gloeckler) für euren tollen Podcast. Gleiches gilt für @OMRockstars (@Westermeyer). In der wenigen freien Zeit die ich habe, höre ich euch sehr gerne, weil ich durch euren Content viel lerne.

Matthias Weth: Wieder mal eine coole Folge @Doppelgaengerio. Danke für die interessante Hypothese einer Preisdifferenzierung bei #peloton über Up+Down Market. Und super Danke @pip_net für die Erwähnung des @catbirdseat Stressballs! Hat er doch noch seinen Sinn Smiling face with open mouth

Matthias Weth:Kudos @Doppelgaengerio! Dass ihr es gleich auf Platz 1 bei mir geschafft habt hätte ich selbst nicht gedacht Ok handParty popper Aber auch OMR Rockstars & Erik Siekmann haben es zurecht in die Top 5 geschafft #podcast #DigitaleBildung #DigitalMarketing #BusinessNews

Dennis Kallerhoff: Wort des Tages: „volatile Produktivität“ von @pip_net aus @Doppelgaengerio. Unproduktiv sein klang nie eleganter. Werde ich direkt in meinen Wortschatz übernehmen.

Marcus Bunar: #educationaldiaries tag105 Der #Spotify Jahresrückblick ist eine tolle Idee. Ich bin begeistert, wie schlau man mit den Daten, die die Plattform ohnehin hat, ein so informatives und emotionales Feature bauen kann 🙏 Doppelgänger Tech Talk Podcast. Der Newcomer, bin großer Fan.

Andreas Lehr: "Kinder, pssst - ich will den Doppelgaenger Tech Talk Podcast hören" - funktioniert meist nicht

Doppelgänger Tech Talk Podcast

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Ein Klick auf die Textabschnitte spielt diese ab. Du kannst auch mit dem Player umherspringen.

Moin Philipp, ich habe eine intime Frage für dich. Bist du bereit?
Cheese.
Wir sehen uns heute wieder im Podcast, das zweite Mal. Es ist mir ein Vergnügen, den zweiten Advent mit dir zu verbringen. Und du trägst deine Brille gerade. Bist du weit oder kurzsichtig?
Kurzsichtig.
Kurzsichtig. Das heißt, du kannst in der Ferne nicht gut sehen und in der Weite nicht. Weil ich hätte, also ich forme meine Stressbälle heute wieder. Ich habe gute News für weitsichtige Patienten. Und zwar hat unser Innovationstreiber aus dem Silicon Valley, Google, letzte Woche wieder einen neuen Moonshot gelauncht. Und zwar nachdem Google letztes Jahr die Größe der angezeigten Titel, also die blauen Links in den Suchergebnissen, sowohl in den Anzeigen als auch den organischen Suchergebnissen, von 18 auf 20 Pixel durch Innovationen vergrößert hat. Damit auch Kurzsichtige das jetzt besser sehen können. Das sind 10 Prozent, muss man überlegen, 10 Prozent Improvement über Nacht. Das ist schon fast die 10X DNA von Frank Thielen, die da existiert im Silicon Valley. Es sind diese Überschriften jetzt diese Woche nochmal 10 Prozent auf 22 Pixel vergrößert worden. Und als Nutzer bekommst du kostenlos on top noch mehr weißen Space zwischen den einzelnen Ergebnissen. Dadurch ist es jetzt so ein bisschen als sozusagen Nebeneffekt, aber das ist ein Opfer, das wir bringen müssen als Nutzer, sind die organischen Ergebnisse jetzt ein bisschen weiter runtergerutscht, weil da so viel White Space zwischen den Anzeigen ist und die Titel alle so groß sind. Aber wir haben jetzt innerhalb von zwei Jahren eine Vergrößerung der Titel von 18 auf 22 Pixel gesehen. Ich glaube, das ist ein großer Fortschritt für die Menschheit. Diese 25.000 Engineers bei Google, die da arbeiten, hätten sich mit Belanglosigkeiten wie der Bekämpfung von Krebs, Ungleichheit oder Klimaschutz beschäftigen können. Stattdessen haben sie uns aber 22 Pixel große Titel beschert. Und ich glaube, es ist ein großer Fortschritt. Das zeigt, wie umkämpft und innovationsstark dieser Markt ist. Das würde in Abhandenseiten eines funktionierenden Wettbewerbsumfelds sicherlich nicht möglich sein. Und das ist wichtig, dass wir… Du lachst dich gerade tot. Ich kann nicht
mehr. Ich versuche so ein bisschen übertrieben zu lachen, dass du aus dem Konzept kommst.
Das hat gut funktioniert. Nein, ganz im Ernst. Also ich glaube, es ist ein großer Fortschritt. Wäre das ein monopolistischer Markt, wäre das bestimmt nicht möglich, dass solche Innovationen innerhalb von nur zwei Jahren entstehen. Und wie gesagt, ich glaube, es ist eine gute Verwendung unserer gesellschaftlichen Mittel. Was bedeutet das? Bedeutet das mehr Anzeigen, größere Anzeigen? Das bedeutet, dass alles ein bisschen größer ist. Und da die Anzeigen oben sind, rutschen die organischen Ergebnisse weiter runter. Und dieser White Space, das ist so ein bisschen… Du musst dir vorstellen, es ist so, du trinkst heute wie immer einen Wein. Es ist, als wenn jemand 20 Prozent Wasser da reingießt und sagt, das ist Wachstum. Wir verkaufen jetzt 20 Prozent mehr Wein im Jahr. Und der verzweifelte Versuch, die Ergebnisse des Kerngeschäftssuchers bei Google irgendwie noch im zweistelligen Wachstum zu halten.
Und es gab auch ein Google Update die Woche, oder?
Ja, ein Google Core Update. Da ist noch nicht so viel bekannt von den Ergebnissen. In der Regel geht es aber immer sehr stark Richtung User Experience. Und die führen in der Regel auch zu besserer Qualität, muss man auch fairerweise sagen. Das geht sehr stark in Richtung noch besser erkennen, was autoritäre Seiten sind, die den Nutzern vertrauen und die User Experience besser bewerten. Apropos Wein. Ich trinke heute ein Gracher Himmelreich Riesling Kabinett aus Kerpen. Zumindest steht das da. Oder heißt das Weingut Kerpen? Sekunde. Weingut heißt Kerpen? Ah, und es ist in Bernkastel. Ah ja. Es ist von Concept Riesling. Das hatten wir aber schon mal erwähnt. Müssen wir nochmal komplett bewerben. Es ist ein Shop, der besonders viele gute Rieslinger
im Angebot hat. Hat uns reich beschenkt. Ja, und ich trinke Junge Hunde heißt der Wein. Den hat Benjamin Lode von Results.com uns geschickt. Na dann, Prost. Prost. Ich schenke mal ein. Was hatte ich denn noch für Fragen? Achso, ja, eine Frage hätte ich an dich. Ich will nochmal ganz
kurz. Immer wenn ich auf LinkedIn poste, links im Podcast, da sieht man ja aus welchen Firmen Leute zugucken. Und wir wissen ja, dass auch sehr viele Googler zugucken. Und es geht natürlich nie gegen die Personen, die da angestellt sind in den Unternehmen. Wir wissen, dass da viele Leute tolle Jobs machen. So soll es nicht gemeint sein. Aber ich glaube es wäre frustrierend. Ein
Interessenskonflikt. Ich glaube, die Google Mitarbeiter dürfen uns keinen Wein schicken.
Nee, wahrscheinlich nicht. Warum nicht? Compliance. Ja, die laden dich dann stattdessen als Speaker für 10.000 Euro auf eine Konferenz ein oder so. Das geht eher durch.
Okay, das geht eher durch. Gut, eine Frage. Ich habe gestern mit einem Hörer telefoniert. Der hat mich über LinkedIn angeschrieben und hat mir eine Frage gestellt, die ich ihm eigentlich nicht beantworten konnte. Habe es aber natürlich getan. Und zwar hat er mich gefragt, was ich mit 25 machen würde, ob ich eher in einem Direct-to-Consumer-Startup anfangen würde oder in einem SaaS-Startup. Das Direct-to-Consumer-Startup hat zehn Mitarbeiter, das SaaS-Unternehmen 50. Beides Startups, beide in Deutschland. Und ich wollte die Frage einfach weitergeben. Was würdest du machen, wenn du 25 wärst und zwei Jobangebote auf dem Tisch hättest?
Das ist eine sehr schöne Frage, mit der du mich wieder kalt erwischen möchtest. Ich habe zwei Antworten. Die eine Antwort ist, ich würde nichts von beiden machen, sondern ein Consumption-Based-Startup. Und das erklären wir später bei einer der anderen Nachrichten. Und wenn du jetzt die Frage, wie du sie gestellt hast, also man muss ganz klar sagen, sozusagen wissenschaftlich gesehen würde ich jetzt von Ceteris Paribus-Konditionen ausgehen. Das heißt, die Gründer haben die gleiche Qualität. Ich würde immer sagen, ich arbeite lieber bei einem D-to-C-Startup mit großartigen Gründern, an die ich glaube, als an einem schlechten Software-to-Service-Produkt. So was ist alles klar. Also man muss sagen, unter ansonsten unveränderten Bedingungen, nämlich dass der einzige Unterschied ist, also sie sind beide erfolgreich, beide in Deutschland, beide großartige Gründer, beide ähnlich gefundet, ähnliche Stage und so weiter. Dann würde ich das SaaS-Modell, dem D-to-C-Modell, glaube ich, vorziehen. Also nicht nur, dass SaaS einfacher gefundet wird, bessere Unit Economics hat in der Regel, sondern auch, dass D-to-C sozusagen immer mehr als Konzept auseinander bröckelt und es wenig gute Beispiele dafür gibt, wo das hervorragend funktioniert hat in der Vergangenheit. Es kommt so ein bisschen aufs Produkt an. Zumindest bei SaaS wäre es mir fast ein bisschen egal. Beim D-to-C-Produkt würde ich gerne noch wissen, welches Produkt das ist. Ja, das werde ich jetzt
nicht verraten, aber eine ähnliche Antwort habe ich auch gegeben und ich hatte noch mal gesagt, dass ich mir die Gründer noch mal genauer angucken würde. Also bei dem einen Modell irgendwie gibt es mehrere Gründer, die sahen auch alle ganz gut aus. Das andere sah mir eher so wie so eine One-Man-Show aus. Ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass irgendwie alle Direct-to-Consumer-Produkte auch jetzt eigentlich das alles machen, um es schnell zu verkaufen. Da kommen wir ja später auch noch mal zu. Ein Hörer hat gefragt, ob er sein Amazon-Business verkaufen soll. Und ja, ich würde eher SaaS machen. Und was ich mir auch angeguckt habe, war unter welchem Titel. Ich finde es immer sehr witzig, wenn dieser Titel Entrepreneur in Residence kommt. Das sehe ich immer so als Praktikant, Mädchen für alles.
Ja, aber das ist noch ein guter Punkt. Ich glaube, dass du bei der SaaS, also für deine zukünftige Karriere lernst du bei der, also je nachdem, wie auch das persönliche naturell ist. Aber ich würde fast vermuten, dass du bei einer Software-Company mehr lernst als bei einer Consumer-Company.
Ja, das würde ich auch sagen. Du hast Anfang der Woche ein Bild gepostet von HeyJobs. Da hat der CTO gepostet, dass die beiden Gründer auf ihr 2019-Bonus verzichten und das mit den Mitarbeitern teilen. Und du hast gepostet, dass das super Leadership ist. Unterzeichnet von Marius und als Disclaimer muss man wahrscheinlich sagen, dass du da wahrscheinlich deine Finger mit im Spiel hast, weil Marius auch wahrscheinlich für 50 Prozent deines Aktienerfolges, also einer der beiden Aktienerfolge von diesem Jahr zuständig ist.
Nicht für 50 Prozent, aber für, also das ist jemand, der mir ein sehr wertvoller Sparring-Partner, also beide Marius sind unheimlich schlau und der eine ist ein sehr guter Sparring-Partner für Aktien. Ich glaube, das ist gutes Leadership. Ich finde es auch vor allen Dingen menschlich sehr anständig. Also die hätten im März 2020 ihren Bonus ausbezahlt bekommen von ihren Shareholdern. Der war genehmigt sozusagen und hätten den auszahlen können. Und statt ihn auszahlen, haben sie ihn an die Belegschaft weitergegeben, die offensichtlich wie jeder oder fast jeder ein sehr schweres Jahr 2020 hatte. Das hat mich berührt durchaus, muss ich sagen. Und es war mir ein Anliegen, das weiter zu verbreiten, weil ich Marius und Marius als so bescheiden einschätzen, dass sie es selber nie nutzen würden, sozusagen für Image. Deswegen habe ich das so berührt, dass ich es gerne teilen wollte, weil es wirft ein sehr positives Bild auf die Welt. Ich halte es für hoch anständig und ich würde mir wünschen, dass das, also mich hat das motiviert, sozusagen auch mindestens eine gute Tat in der Woche zu verbringen. Und ich hoffe, dass das noch weitere Leute motivieren kann, dass wenn man so eine Generosität erfährt, dass es vielleicht noch weitergeht. Oder dass ich da ein Beispiel nehme. Das macht ja auch viel Druck auf andere, auf andere Fahnder jetzt, wenn die das lesen, dass die vielleicht auch mal was Gutes für ihre Mitarbeiter tun. Oder dass diese Mitarbeiter dann zu Firmen gehen, die sowas Tolles machen.
Ja, das Witzige ist, das hat mich unheimlich getriggert, so ein bisschen zu schauen.
Suchst du einen Job?
Du hast ja in deiner DD-Ansage letzte Woche gesagt, dass du immer so ein bisschen, also dass du deine Aufgabe darin siehst, Sachen zu entdecken, die andere nicht entdecken. Und ich habe das Posting gesehen und du hast es ja gefeiert und ein paar andere Leute auch. Und habe mir gedacht, da ist doch irgendwo, stimmt da doch irgendwas nicht? Und dann habe ich so ein bisschen geguckt und habe gedacht, okay, was würde Pip jetzt machen? Pip würde jetzt irgendwie, wahrscheinlich also outside in, irgendwelche Sachen analysieren, angucken, diese ganzen teuren Tools nutzen, die ich alle keinen Zugang habe. Und dann bin ich irgendwo bei Conuno hängen geblieben. Wenn man sich das anguckt, die ganzen oder viele der Leute, die dort arbeiten bei Heyjobs, haben auf ihrem LinkedIn stehen, dass sie fünf Sterne haben und dass das alles super ist. Und wenn du dann so, was ja auch Best Practice ist. Allerdings scheint es im Sommer ein bisschen gerattert zu haben, weil da wurde das ein oder andere irgendwie nicht so positiv berichtet, also von Mitarbeitern. Und ich habe mir dann überlegt, wie viel, also ob gutes Recruitment auch bedeutet, dass man sozusagen ein Glassdoor und Conuno Optimierung macht. Also wenn du 200 oder 100 Mitarbeiter hast, schreibst du dann immer jede Woche,
wie super die Firma ist? Ja, also abgesehen von dem infamen Versuch, das jetzt alles in Abrede zu stellen von dir, da würde ich dir nahe legen, dann tatsächlich ausnahmsweise doch auf Daten zurückzugreifen. Tatsächlich war Heyjobs nämlich einer, ich glaube der Top 3, wenn nicht der Top Arbeitgeber in Berlin oder in dem Bereich. Ich glaube sogar, also auf jeden Fall in den Top 3, wenn nicht der erstbeste. Das heißt, die Zahlen sprechen komplett sozusagen gegen deine Ausdrückung oder deine Unterstellung. Ich kann das jetzt so schnell nicht recherchieren, weil wir ja jetzt live im Podcast sind und wir das auch nicht schneiden oder anhalten dafür. Meine Vermutung ist, dass dann im Sommer eben vielleicht, das steht ja auch in der, falls du dir die Mühe gemacht hast, dir das Bild auch zu verarbeiten, durchzulesen, da steht ja, dass es auch sozusagen harte Entscheidungen gab dieses Jahr und das unter anderem dafür, diese Kompetenz oder dass ich es deswegen als unangemessen empfinde, diesen Bonus zu vereinbaren. Und ich glaube, das führt zwangsläufig dann auch immer zu Enttäuschungen und eventuell schlechteren Reviews. Aber um den anderen Teil deiner Frage zu beantworten, ich glaube, dass sozusagen das Management von Kununu und Glastore auf jeden Fall zum Recruiting und zu gutem HR dazu gehört.
Ja, das glaube ich auch. Und ich glaube auch, also ich habe mich dann so ein bisschen mit der Story von den beiden zusammen, also auseinandergesetzt. Die scheinen ja unheimlich gute Kunden zu sein. Also sie haben Wawimdu mit dir, glaube ich, oder du hast denen Wawimdu ein bisschen geholfen.
Da habe ich sie kennengelernt, genau.
Dann haben die ein Startup gemacht. Das hat, glaube ich, nicht funktioniert oder so. Aber die Investoren, die da investiert haben, haben dann auch in Hey Jobs investiert. Das bedeutet ja, dass es eigentlich sehr gut funktioniert hat oder dass sie gut gearbeitet haben.
Ja, also ich glaube, bei Wawimdu war meiner Meinung nach das beste Team an Personal, das es zu der Zeit gab. Und bis heute sind davon viele Freunde und erfolgreiche Unternehmer. Und das andere, das war einer der besten Pivot Cases, die ich kenne. Und zwar hatten die beiden vorher Memorado gegründet, eine Brain Training App. Und dann, die Brain Training App hat gut funktioniert, aber sie haben noch ein besseres Modell gefunden und haben das Geld ihrer Investoren genutzt, um ein noch besseres Modell zu benutzen. Und daraus ist dann ihre jetzige Firma entstanden.
Okay, dann lass uns über Podcasts reden. Da ist ja ganz schön viel los. Zum einen hast du was gepostet über Google Podcasts. Was war denn da deine Meinung zu? Die versuchen jetzt, in das Podcast Game reinzugehen.
Genau, die haben ihre eigene Podcast Plattform gelauncht, Google Podcast. Und was sie da eigentlich machen, ist ja die typische Google Strategie. Das heißt, sie stellen ihr eigenes Produkt über die Suchergebnisse. Also wenn man heute nach Doppelgänger Podcast sucht, dann findet man da so Einschübe oder diese One Box von Google Podcast. Was natürlich dazu führt, dass jeder Podcast Betreiber, damit er dann gefunden wird und nicht etwa jemand anders mit dem gleichen Namen oder so, sich mindestens zusätzlich bei Google Podcasts auch anmeldet beziehungsweise sein RSS Feed da reingibt. Und was jetzt aber vielleicht nicht so schlau ist, ist, dass Google den Podcast Publishern auch Daten dazu gibt, beziehungsweise das ist eigentlich schlau. Also wir vermissen ja oft bessere Daten bei Spotify oder Apple. Aber Google gibt uns unter anderem die Klickrate auf unseren Podcast durch. Und was man dann sieht ist, dass obwohl Google uns da eben sehr ins Rampenlicht drückt, also auf die zweite oder dritte Position oder manchmal die erste, das schwankt so ein bisschen, ist die Klickrate auf dieses Podcast Feature in den eigenen Suchergebnissen nur 2,4 Prozent. Also jeder 40. Nutzer fühlt sich animiert dann auch wirklich auf einen Google Podcast zu klicken. Das heißt, die meisten Leute wollen entweder eben auf unsere Website direkt gehen oder zu ihrer präferierten Podcast Plattform, nämlich Spotify, Deezer, Apple oder was auch immer, wo sie gerne Podcast hören. Und obwohl Google sozusagen sein eigenes Produkt brutal promotet, klickt das nur jeder 40. Nutzer. Und dann muss man noch überlegen, ob er das und dann muss man noch sagen, von denen, die darauf klicken, hört nur ein Drittel so viel Leute durch, wie wir auf den anderen Plattformen sehen. Das heißt, wenn jemand klickt, dann ist das für uns als Creator sogar schlechter, als würde er zu Spotify klicken, weil da hören die absolute Mehrheit durch, während bei Google irgendwie bestenfalls ein Drittel der Hörer durchhört. Das heißt, es ist auch nicht mal für uns gut, dass wir da besser gefunden werden. Und das ist halt so eins zu eins die Google Strategie. Also das Google Podcast Produkt, das ist ja letztlich 100 Prozent sogenannter Duplicate Content. Das heißt, das Podcast Content, den gibt es auf anderen Plattformen, der ist über Google auffindbar. Wenn ich irgendwie Doppelgänger Podcast oder sogar eine Folge oder eine Information aus einer Folge Google, dann finde ich Spotify und Apple. Das heißt, da braucht es kein weiteres Discovery System. Es würde bei dieser Klickrate, also sozusagen wäre es eine private Website, eine unabhängige Website, bei einer Klickrate von 2,4 Prozent würdest du nicht in den Top 3 bleiben, sondern Google würde eben messen, dass User das nicht interessiert und dann das weiter unten ranken, wahrscheinlich eher auf der zweiten Seite sogar. Wie gesagt, es ist duplizierter Content, es ist null originaler Content, es ist kein originaler Text, keine Transkripte, keine Google Originals, sondern es ist halt Google nutzt seine Macht in der horizontalen Suche sein eigenes inferiores, unnützes Produkt da oben drüber zu stellen und hofft damit eine Sogwirkung auf die Podcaster zu entwickeln, dass sie eben glauben, sie müssen auch zu Google Podcast gehen, ansonsten verlieren sie die Kontrolle über ihre Suchergebnisse da. Das ist sehr typisch zu dem, was Google in allen anderen Industrien auch gemacht hat und deswegen fand ich das. Und ich glaube, dieser Report wird verschwinden, weil es ist mit solchen Daten stehst du ja später vom Regulator und dir wird vorgeworfen, dass du was promotet hast, was der Markt nicht will, nämlich dass nur 2,4 Prozent der Nutzer darauf klicken, obwohl es ganz oben stand. Das heißt, du hast gegen deine eigenen Algorithmen verstoßen. Die Google Algorithmen würden sagen, das ist duplicate Content, das hat zero original Content und es hat eine niedrige Klickrate, das heißt, die Nutzer mögen es, es nicht und die Verweildauer, also die Durchhörrate ist auch noch schlechter bzw. die Bounceback zu den Suchergebnissen, dass man danach nochmal woanders sucht, wo eigentlich die Originalquelle ist, ist besonders hoch und all das würde dem Google Algorithmus eigentlich sagen, das sollte nicht dort stehen. Aber nur weil es ein Google eigenes Produkt ist, bleibt es dann eben total verankert auf Position 1, 2, 3. Genau, das fand ich ein gutes Beispiel, um das mal deutlich zu machen, wie Google seinen Monopol in der horizontalen Suche auf vertikale Märkte versucht runterzubrechen und ich finde, das ist einigermaßen untalentiert, dass sie einem die Daten dafür noch zur Verfügung stellen und deswegen glaube ich, dass dieser Report eventuell verschwinden könnte.
Was würde denn passieren, wenn wir jetzt unseren Podcast wieder vom Google Podcast runternehmen? Würden die sich die Daten, also das RSS-Feed irgendwo selbst ziehen?
Das glaube ich nicht, aber es könnte zum Beispiel sein, dass jemand einen Meta-Podcast macht. Also ich würde dann sagen, ich bespreche einfach nur andere Podcaste, die nicht bei Google Podcast sind, packe das in meine Show Notes rein und dann könnte ich für deren Namen ranken. Also sozusagen, du musst dann eigentlich defensiv deinen Podcast bei Google einspeisen, nur damit jemand anders nicht deine Brand missbraucht, musst du einspeisen. Sagen wir, ich mache jetzt Philips Klein Sonntagspodcast und ich erwähne da OMR-Marketing, Finanzen, alle möglichen Begriffe von irgendwelchen anderen Podcasts drin, dann könnte ich für deren Namen ranken, solange sie selber nicht bei Google Podcast angemeldet sind. Das heißt, es entsteht so eine Art Gefangendilemma oder Zugzwang. Du musst dich dort anmelden, um deine eigene Marke zu verteidigen, weil Google diese Sichtbarkeit, sozusagen diesen Markt künstlich schafft innerhalb seiner Suchergebnissen. Du musst deine Stellung dann einfach dort verteidigen. Und das ist natürlich genau das, worauf man auch baut. Also wir haben keine Wahl. Wir müssen dahin oder die Gefahr ist, dass jemand anders, der unsere Marke missbraucht im Podcast oder irgendwie da einen Trick findet, könnte diese Position übernehmen. Also würden wir jetzt nicht drin sein, würde ein indischer Podcast, der auch Doppelgänger heißt zum Beispiel, da auf Platz 1 stehen, statt uns. Und das wäre für uns als Publisher der Marke natürlich ein eher unangenehmes Event.
Ja, ich bin mal gespannt, wie sich die Hörerschaft in den nächsten Monaten so aufteilt zwischen den verschiedenen Plattformen. Ich meine, Amazon gibt ja jetzt Gas. Die haben jetzt announced, dass sie Wondery kaufen wollen. Hast du Wondery schon mal, Podcast von denen gehört? Hast du von
denen Lieblingspodcasts? Ich wollte gerade fragen, ob du dich zufällig vorbereitet hast auf Wondery. Ich kenne das Studio tatsächlich. Also Wondery ist ein Podcaststudio und die produzieren viel, also relativ hochwertige Podcasts. Auch viel so True Crime Stuff, wo ich nicht so richtig verstehe, warum das, aber das ist vielleicht so wie die Jerry Cotton Hefte oder so wie diese Kiosk Hefte, das Crime funktioniert immer zuerst. Also genau, die produzieren so True Crime Podcast, aber unter anderem auch Business Wars, der, glaube ich, der Verbreitung stärkst ist. Den habe ich lange Zeit gehört. Da geht es um irgendwie Pepsi gegen Coca Cola oder Southwest gegen Delta Airlines oder irgendwie sowas. Fand ich immer ganz spannend und unterhaltsam, aber es bleibt jetzt, also ich schaffe es einfach nicht mehr. Also es ist schon zu sehr, es ist eine gute Mischung zwischen Fiction und Wissen oder Non-Fiction, aber es ist einer der Podcasts, der es zum Beispiel nicht mehr geschafft hat bei mir in meiner Playlist, obwohl ich es wirklich sehr hochwertig produzierte Podcast fand bisher. Hörst du was von denen?
Ja, also meine zwei Lieblingspodcasts von denen war einmal auch Business Wars und zwar Nike gegen Adidas und die Geschichte. Und dann gibt es auch Sport Wars und da gibt es so fünf Teile Tiger Woods gegen alle anderen Golfer. Und das war auch mega interessant. Aber es ist schon, also es ist halt hochqualitativ. Es hört sich schon fast an wie Radioproduktion so und das, finde ich, auch macht es manchmal so ein bisschen anstrengend zum Hören, weil du dann hier und da kommt dann richtig gut produzierte oder laut produzierte Werbung rein und du bist so mehr oder minder, ja, versuchst du immer durch die Werbung durchzuklicken. Aber es ist schon einer wahrscheinlich
der größten Netzwerke, die es so gibt. Es war der letzte unabhängige Große, glaube ich sogar. Also dadurch, dass Gimlet verkauft wurde und The Ring und alles, das war es der letzte große Unabhängiger. 300 Millionen hat Amazon dafür bezahlt. Die machen 40 Millionen Umsatz, also ein ganz gesundes, ein Achter Multiple da drauf. Und ich glaube, es passt deswegen auch gut zu Amazon. Und unterbricht mich, wenn du irgendwie mehr und aus Versehen vorbereitet bist. Dann, die machen 75 Prozent des Umsatzes mit Werbung und 25 Prozent mit Rechteverkauf. Das heißt, die versuchen Shows so gut zu produzieren, dass danach eigentlich jemand sagt, wir würden das auch gerne mit ins Fernsehen nehmen und daraus irgendwie eine Netflix-Serie machen oder einen Film. Und das passt natürlich vom Konzept am allerbesten zu Amazon. Also da kann Spotify nie mehr für bieten, weil Amazon natürlich hinterher ein großes Interesse hat, die TV-Rechte zu bekommen, wenn da was Spannendes entwickelt wurde. Von daher passt das schon, ist so ein Match made in heaven. Ob es jetzt zu teuer oder nicht ist, weiß ich nicht. Aber da habe ich eine spannende Frage für dich. Und zwar, also ich glaube, im Juni 2019 wurden die noch auf einer Bewertung von 100 Millionen finanziert. Die sind jetzt 300 Millionen wert. Also haben sie in 18 Monaten verdreifacht. Und gegründet wurden sie 2016 erst. Warum verkauft das der VC jetzt schon? Also da sind renommierte VCs drin, wie Greycroft und Lara Ippo. Warum steigen die da jetzt aus? Der Podcast-Markt hat ja eine Riesenrückenwinde. Scheint sich ja zu verdreifachen in der Bewertung relativ schnell. Warum könnte man denken, da ist jetzt Zeit, Geld mitzunehmen?
Ich könnte mir vorstellen, dass halt, also der andere Käufer wäre ja eigentlich Spotify oder Apple. Und ich könnte mir vorstellen, dass die auch Angst haben, dass Spotify wahrscheinlich jetzt so Gas gibt in den eigenen Produktionen, dass die Leute das gar nicht mehr so gut hören. Und dass es denn deswegen, also dass die gerade sagen, okay, aktuell sind die meisten unserer Podcasts in den Top-Charts. Das zu halten, wird glaube ich schwierig. Und du musst ja immer mehr Content produzieren. Und ich glaube, die Produktionen werden auch immer teurer. Die konnten sich am Anfang, also Gimlet und die und auch Ringer und so, konnten sich am Anfang wahrscheinlich damit differenzieren, dass sie halt richtig gut journalistische Sachen gemacht haben. Aber das machen ja jetzt viele andere. Und das machen ja auch die Medienhäuser jetzt. Also und es sind halt so viele Player am Markt. Da lange Zeit oben zu sein, glaube ich, wird Jahr zu Jahr wesentlich teurer. Aber Peak Podcast haben wir noch nicht, oder? Ich glaube eher Peak Zoom natürlich. Seitdem wir das gesagt haben, glaube ich, geht es bei einer Zoom-Aktie auch schlecht.
Jetzt fängt es nicht an.
Ich versuche von dir zu lernen. Ich glaube auf jeden Fall, dass es immer schwieriger wird, einen Podcast zu haben, der wirklich Reichweite hat. Also außerhalb von einem dieser Netzwerke.
Ja, finde ich eine gute.
Was wir hier haben, ist schon echt ein Juwel.
Ein Juwel.
Hätte ich, glaube ich, so nicht erwartet.
Ein leicht verschmutzter Stein mit Verunreinigung. Finde ich aber eine sehr gute Erklärung. Ich habe gerade auf meinem zweiten Adventsspaziergang versucht, das zu verstehen. Und was ich glaube, also wir haben lange keine Prediction mehr gemacht. Ich glaube, bis Ende 2021 sind zwei Drittel der relevanten Podcast-Studios verkauft. Und der Rest ist dann unverkäuflich, behaupte ich aussehend. Mit einer kleinen Einschränkung vielleicht in Deutschland 22, weil es ein bisschen dauert, bis sich das wieder weltweit etabliert. Aber was ich denke, ist der Status Quo ist. Im Moment wächst der Markt super stark. Es kommen unheimlich viele neue Leute ins Podcast-Universum. Die, die drin sind, hören immer mehr Podcast. Du hast einen Verdrängungswettbewerb beim Content. Das sehe ich auch. Und du hast starke Konkurrenz. Das heißt, du hast mehrere Grafafirmen, Apple, Amazon, Spotify, die konkurrieren um die Hörer. Das ist gut, sozusagen, weil das deine Bewertung als Podcast-Studio hochtreibt. Und das ganze dumme alte Geld noch, das in RTL oder ProSieben jetzt auch nochmal versuchten, Podcast-Plattformen zu lauschen und so weiter. Das heißt, das sind eigentlich optimale Bedingungen, um ein Podcast-Studio zu haben. Warum glaube ich trotzdem, dass irgendwie Podstars, Boomins, Detektor und so verkauft werden zum Ende? Wir wissen, dass wenn Spotify Programmatic Ads für Podcasts launcht, gehen die TKPs runter. Wenn du das für 40 Euro TKP bei Spotify buchen kannst, zahlst du nicht mehr 200 Euro, 300 Euro TKPs für manche Bereiche, bloß weil du dann das Konzept Podcast baust. Es wäre komisch, wenn das anders läuft als im Display-Advertising fürs Web, oder? Macht Sinn? Und das Zweite ist, diese Preise, also gerade wenn du Jorogen überlegst, was hat der 100 Millionen bekommen? Und die Denke dahinter ist ja nicht, der macht zu viele Werbeeinnahmen, sondern wir kriegen Leute damit exklusiv zu Spotify rübergezogen. Das ist, was den Wert definiert. Ein Premium-Nutzer bei Spotify ist 500 Euro wert an Marktkapitalisierung. Oder im Schnitt, selbst wenn du die free hinzufügst, dann ist es immer noch 200 Euro pro Hörer. Und wenn du jemanden findest, der irgendwie eine halbe Million Nutzer zu dir rüber zieht, eventuell exklusiv auf die Plattform, dann kannst du die 100 Millionen dafür zahlen. Und das ist, glaube ich, was die Bewertung dieser Deals gerade sehr stark treibt. Also warum ein Ringer, ein Gimlet, ein Wanderee, ein Jorogen gekauft wurde? Weil er eventuell nochmal neue exklusive Nutzer auf die Plattform shiften kann. Und das lässt ja aber quasi marginal immer mehr nach. Also was die Leute bei Amazon und Spotify wahrscheinlich gerade machen, ist, dass sie die sogenannten unduplicated audiences berechnen, der einzelnen Podcast. Nämlich, sagen wir mal, einfach gesagt, wenn du Fest & Flauschig kaufst, exklusiv, brauchst du wahrscheinlich mehr gemischte Sack, weil die eine sehr hohe Overlap haben in der Audience.
Moment, Moment, die hat doch beide Spotify gekauft. Also das Argument ist ja schlecht.
Ja, ob das jetzt so schlau ist, ist die Frage. Oder sagen wir mal, ein noch besseres Beispiel, wenn du Klaas exklusiv bekommst, brauchst du vielleicht AWNFR nicht mehr, weil die Fans sehr stark überlappen. Also du wirst ja nicht zweimal dafür zahlen, wenn du weißt, dass du 80 Prozent der Nutzer eh schon mit deinem ersten Einkauf gekauft hast. Und je mehr Leute du jetzt schon exklusiv auf den Plattformen verteilst, desto niedriger ist der, zumindest der Teil des Kaufpreises, den du bereit bist, noch auszugeben. Das heißt, du hast ein gewisses Incentive, deine Plattform möglichst fried zu verscherbeln, weil wenn sozusagen jemand anderes deine Audience auf seinem Podcast, in seinem Podcaststudio hat, dann könntest du das Problem haben, dass die weglaufen und du dann für deine Audience, deine Audience nicht mehr exklusiv genug ist und dann sinkt dein Kaufpreis. Das heißt, es ist so ein bisschen ein Gefangenentilemmer, wer zu, du willst eigentlich im Markt bleiben, weil du hast gerade unheimliche Wachstum, Rückenwind und eine hohe Bewertung. Aber wenn jetzt dein größter Konkurrent mit einer ähnlichen Audience vor dir verkauft, dann sinkt in dem Moment dein Marktpreis, weil die Plattform dich weniger dringend braucht. Das Gute ist, dass wir dann sozusagen immer noch ein Oligopol haben. Das heißt, selbst wenn Apple deinen Konkurrenten kauft, dann bist du vielleicht immer noch attraktiv für Spotify. Aber du bist deutlich, also Apple wird in der Option nicht mehr so stark mitbieten dann oder Amazon. Und ich glaube auch, dass Gewinn wird, das ist alles Amazon. Ich glaube, die wären mit Abstand am aggressivsten jetzt in dem Markt. Die haben in den USA DJ Khaled gezeichnet als Amazon Original, was glaube ich nicht günstig ist, so wie ich das einschätze oder dessen Reichweite einschätze. Ich glaube, die bewegen sich am schnellsten, sie haben die niedrigsten Kapitalkosten, sie sind die einzigen, die keinen Gewinn damit machen müssen. Von Spotify wird irgendwie schon erwartet, dass da irgendwann Geld übrig bleibt. Das ist bei einem Apple, glaube ich, nicht anders, aber bei einem Amazon ist es anders. Das heißt, die können sagen, wir wollen nur Leute von werbefinanzierten Medien wegziehen. Das ist ja meine andere Theorie. Meine Theorie ist ja, dass Amazon gar nicht werbefinanziert Geld machen muss mit Podcasts oder Amazon Prime Video oder so, sondern einfach nur will, dass die Hörer oder die Zuschauer nicht mehr werbefinanzierte Medien schauen, damit sie sozusagen die Werbetreibenden das Geld dann bei Amazon ausgeben müssen im Kernprodukt auf der Webseite. Von daher hat Amazon, glaube ich, die tiefsten Taschen, kann sich am schnellsten bewegen und wird jetzt aggressiv. Also zweite Prediction ist, wir sehen das erste Mal dieses Jahr, also nächstes Jahr, dass ein … Du schreibst meine Predictions mit, sehe ich gerade, du zückst da immer den Kuli, wenn ich Predictions sage, wie lustig. Kriege ich ein Jahresrückblick mit meinen Fehlprediktionen, wie auch immer. Also zweite Vorhersage ist, dass ich glaube, wir werden das erste Mal sehen, dass ein Star, ein Host nicht nur unterzeichnet, sondern die Plattform wechselt auch. Also dass entweder zum Beispiel Böhmermann Schulz oder Tommy Schmidt oder so von einer schon großen, exklusiven Plattform nochmal zu einer anderen wechseln, weil sie gepocht werden und jemand mit einem größeren Schein winkt. Ich glaube, das ist auch der dritte Grund, warum du dein Podcaststudio loswerden willst bis Ende 21 spätestens, solange du nämlich noch eine Edge hast oder einen Hebel. Weil am Ende des Jahres sitzt Amazon bei dir im Büro und sagt, lieber Studio Bummens, ich bitte dir dreimal Revenue für deine Firma. Mein Kollege sitzt aber gerade mit Klaas in der Bar und wenn der früher unterschreibt, dann zahlen wir halt Klaas und gar nicht das ganze Studio. Dann kriegst du noch einmal Revenue dafür. Also du hast sozusagen drei Sachen, die so eine tickende Zeitbombe an deinem Studio Business sind. Das eine ist der Verfall des TKPs durch Programmatic Advertising, was Spotify einführen wird. Wobei da die Frage ist, ob das überhaupt im nächsten Jahr schon passieren wird. Aber das weißt du eigentlich, wenn du ein schlaues Studio bist, dass dir das droht und dass du dann deine schönen TKPs nicht mehr durchgesetzt bekommst. Das zweite ist, dass die Fähigkeit Audiences von einer Plattform zur anderen zu bewegen sinkt, je mehr Leute schon gesigned haben. Also je mehr Premium Hosts ihre Audience schon an eine der beiden Plattformen oder an der drei Plattformen verteilt haben, desto unwahrscheinlicher ist es, dass dir noch jemand eine Prämie zahlt dafür, weil er glaubt, dass du das kannst. Und das dritte ist, weil Amazon immer vor der Entscheidung steht, signe ich direkt den Host oder wenn der Jahresvertrag abläuft, kaufe ich mir einfach die besten Hosts ein oder kaufe ich überhaupt noch das ganze Studio oder kopiere ich einfach das Konzept. Also ich kann natürlich ein Tim Melser sein, ich kann aber stattdessen Max Strohe oder Alexander Herrmann oder Henssler oder was weiß ich mit dem einen Podcast machen und dann verliert der andere gleichzeitig ein klein bisschen an Wert. Und deswegen ist meine Prediction, dass bis Ende 2021 in Deutschland vielleicht Ende 2022 zwei Drittel der Podcast Studios verkauft sein werden. Wenn du bis dahin das nicht losgeworden bist, sinkt es im Wert jedes Jahr, obwohl der Gesamtmarkt für Podcasts glaube ich wächst. Was hältst du davon?
Also mein Gegenargument nochmal, dein Studio Bummens Beispiel wird wahrscheinlich nicht so funktionieren, weil der Vater von dem Geschäftsführer vom Studio Bummens auch der Manager von Klaas ist. Das hilft vielleicht. Außer Klaas verzofft sich mit seinem Management
und dann funktioniert das alles nicht. Geld ist dicker als Blut. Blut ist dicker als Wasser, aber Geld ist dicker als Blut. Und ja, also das könnte ein Punkt sein und ich glaube Studio
Bummens ist sich der ganzen Sache auch bewusst. Also die haben ja die Moviepilot-Jungs da mit an Bord und die haben ja schon mal vorher gemerkt, was passiert, wenn Facebook den Haaren zugedreht.
Das ist ja auch nur meine, also ich habe mir das jetzt irgendwie beim Spaziergehen ausgedacht. Das kann auch falsch sein. Ich würde auch gerne verstehen, wo das falsch ist.
Und meine Frage ist natürlich, was ist mit uns? Wir sind independent. Ist es für uns jetzt in Hinsicht auf deinen Annahmen am schlauesten, independent zu bleiben oder zu einem Netzwerk
zu gehen? Ist ja nicht so, dass wir nicht schon, also dass wir nicht von mindestens einer Plattform betrachtet werden. Aber unsere Ziele sind ja Sendungsbewusstsein und Reichweite und dafür ist es sozusagen alle Plattformen gleichzeitig spielen, glaube ich, eigentlich der schlauste. Das heißt, wenn man, wenn man... Also wir machen es wie alle Gründer. Wir sagen die
ganze Zeit, wir wollen kein Geld verdienen, wir wollen keine Werbung, wir wollen nicht verkaufen und dann, wenn Salesforce kommt und sagt, hier, ich gebe dir so viel Milliarden, dann sagen wir,
das war schon immer der Plan. Wir wollen just make the world a better place.
Ja und E-Mails bekommen.
Achso und apropos Spotify, die sind diese Woche auch irgendwann 13 Prozent gepoppt und keiner wusste warum. Und die wahrscheinlich... Sag dir warum. Ja, du sagst mir warum, dann los.
Ja, weil alle diesen yearly reminder bekommen haben, wie viel sie Spotify nutzen und parallel das Gehalt drauf war und dann sie gedacht haben, was mache ich jetzt mit meinem Robinhood-Sparplatz.
Das ist tatsächlich das Wahrscheinlichste, dass die Robinhood-Millennial-Trader, ihnen aufgefallen ist, dass Spotify börsennotiert ist und sie gemerkt haben, wie viel Zeit sie darin versenken und dann haben sie die Aktie gekauft. Aber dafür ist 13 Prozent schon ein ordentlicher Anstieg. Aber ich glaube ja auch, dass die Retail-Investoren eben doch mehr am Markt ausmachen, als ihnen zugeschrieben wird, weil ein Großteil der institutionellen Trades nur dem Markt folgt. Und das war ja auch am gleichen Tag, wo Amazon Wandery bekannt geworden ist. Und ich kann mir vorstellen, dass irgendjemand hat den Scoop von der Wall-Street-Journal-Story bekommen, dass Wandery gekauft wird und dann dachte er, das wird doch wahrscheinlich Spotify sein. Und deswegen hat jemand sozusagen schnell gekauft. Das kann schon sein. Was lachst du so? Das kann schon sein. Also 13 Prozent ist fast ein bisschen viel sonst. Wie auch immer.
Das ist alles so verrückt. Glaubst du, das geht jetzt die nächsten Monate auch so?
Podcast-Studios werden jetzt, wie gesagt, am laufenden...
Nee, die ganze Aktien...
Da kommen wir später nochmal drauf, glaube ich.
Unglaublich. Ich habe das Gefühl, es redet jeder nur noch über Aktien. Aber wahrscheinlich hat es auch damit zu tun, dass wir in den Podcast viel zu viel darüber reden.
Das ist nicht der Treiber, glaube ich.
Ja, aber da kommt es für mich mehr an. Du beschäftigst dich ja schon seit Jahren damit. Ich mache das jetzt dir zuliebe und dass ich da ein bisschen was lerne. Aber ich finde es schon echt bemerkenswert. Also ja, bis auf bei der Edeka-Kasse habe ich das Gefühl, es redet jeder darüber.
Ja, weil wir Aktionäre einkaufen lassen. Du weißt doch über welche.
So, lass uns mal weitermachen. Also vielen Dank nochmal für die ganzen E-Mails. Schickt uns gerne mehr an...
An Hein.
An podcast-doppelgänger.io. Die E-Mails gehen direkt in unser Trello-Board und wir sortieren die dann und ordnen die und gucken, ob wir die dann beantworten. Wir wollen alle beantworten, aber es ist echt mittlerweile viel. Wir haben uns jetzt mal so ein paar ausgesucht. Also nicht böse sein, wenn wir eure jetzt heute nicht beantworten. Vielleicht nächste Woche.
Vielleicht müssen wir so ein Slido nutzen, wo man Fragen so hochvoten kann. Aber da hast du ja schon alle Tricks, wie man das austricksen kann, entdeckt. Das heißt, das ist schon zu anfällig eigentlich für Manipulation.
Ja, oder wir müssen einfach jeden Tag jetzt, jeden Tag podcasten.
Wahrscheinlich.
Immer morgens. Schön morgens den Tag damit verbringen. Also anyhow. Erste Frage. Zusammengefasst, soll ich mein Amazon-Business heute oder lieber später verkaufen? Die Geschichte, Timo hat ein Startup gegründet oder ein Amazon-Business gegründet mit einem Kumpel vor anderthalb Jahren. Die entwickeln Produkte und innerhalb der letzten sechs Wochen wurden sie dreimal angefragt, ob sie nicht verkaufen wollen. Nun fragen sie sich, ob heute ein guter Zeitpunkt ist. Sie sagen, sie haben zwei Vollzeit, drei Teilzeitkräfte, machen circa eine Million Umsatz, Tendenz steigend. Und die Frage ist Timing. Heute verkaufen oder lieber noch ein Jahr oder ein bisschen länger weitermachen und den Umsatz erhöhen? Ich würde sagen, weitermachen. Wenn du ein Business gefunden hast, was du mit einem Freund machen kannst, was gut funktioniert, mit wenig Leuten so einen Umsatz zu machen, Tendenz steigend, würde ich erstmal weitermachen.
Was würde Pip machen? Das ist immer schwer so generisch zu beantworten natürlich. Also man müsste jetzt wissen, sozusagen, man müsste das Angebot kennen. Das ist ein riesen Unterschied, ob bei irgendwie neun Monate, 18 Monate oder 72 Monate Umsatz geboten werden.
Du kannst unten auf das Trelle-Board, da kannst du dir das Angebot von einem der Shops angucken.
Wirklich? Haben wir das doch bekommen? Dann schaue ich mir das mal an.
Aber redet vielleicht nicht ganz so. Wir haben den Namen schon verraten. Falls jemand Interesse hat, kann er uns gerne eine E-Mail schreiben. Wir machen gerne ein Intro.
Ich rede mal, während ich lese. Achso, du meinst, das ist, was sie verkaufen? Ich dachte, das wäre jetzt das Kaufangebot. Achso, ne. Ne. Was sie verkaufen, habe ich verstanden. Das ist innovativer, als was Google macht schon mal. So viel kann ich sagen. Okay, verstanden. Das hilft auf jeden Fall, dass wir das sehen. Das hängt natürlich vom Angebot ab. Das hängt von deinem eigenen Wachstumsrad an. Und der richtige Zeitpunkt zu verkaufen ist eigentlich immer dann, wenn man selber weniger an das Business glaubt, als der potenzielle Käufer. Also wenn die ausgedrückte Wachstumserwartung des Käufers deine eigene Wachstumserwartung übertrifft, dann ist der richtige Moment abzuspringen. Das heißt, wenn du deinen Umsatz jährlich verdoppelst und du nur 18 Monate Umsatzangeboten bekommst als Kaufpreis, dann ist es vielleicht gar nicht so attraktiv. Wenn das andersrum ist, vielleicht schon eher. Was ich glaube, ist, dass in der Gesamtsicht die Konkurrenz bei den Aufkäufern – das ist eigentlich die spannende Frage – wird die Konkurrenzsituation, also dass Leute, die hier bereit sind, relativ hohe Summen zu zahlen, noch mal stärker. Gefühlt sind alle Thrasio-Klone jetzt gegründet und brauchen alle ihre ersten geilen Deals. Das heißt, ich würde fast vermuten, die Konkurrenz ist gerade maximal. Das heißt, die Kaufbereitschaft vielleicht auch. Und wenn die jetzt ihre ersten schlechten Deals machen sollten, also die merken vielleicht, wenn der Einwohner oder der Einhäuser nicht mehr weiter selbst ausbeutet und 16 Stunden am Tag arbeitet, dann funktioniert das alles nicht ganz gut oder wir brauchen doch relativ viele Ressourcen und die Synergien sind gar nicht so hoch. Die merken vielleicht, man braucht doch eine gewisse Art von revolvierender Produktinnovation. Also man muss immer mal wieder neue Produkte entdecken, um das Business am Laufen zu halten. Dann könnte es sein, dass in zwei Jahren nur noch weniger für sowas bezahlt wird, weil sich die Erwartungen ein bisschen angepasst haben. Es kann natürlich auch sein, dass irgendwie die nächste Fundingwelle kommt und die ersten erfolgreichen Klone jetzt von der Bewertung noch mal weiter hochgejubelt werden. Dann wäre mehr Geld im Markt und mehr Konkurrenz. Das sind die beiden Szenarien. Ich halte das erste für wahrscheinlicher, um ehrlich zu sein. Jetzt quatscht Alexa oder Google hier noch dazwischen. Das war wirklich schwer heute. Genau, das sind die zwei Szenarien und ich halte das erste für wahrscheinlich ehrlich gesagt. Wenn man eine faire Bewertung bekommt, würde ich eher sagen, nimm das Geld und renn und wenn du weißt, was du danach machst. Wenn du keine bessere Alternative für dich selbst hast, also dass du denkst, dann hast du eventuell nur 500.000 Euro mitgenommen und hast aber keine Idee, was du als nächstes machen kannst. Dann würde ich vielleicht lieber weitermachen, solange du noch an dein eigenes Business glaubst. Amazon Verkäufer ist ja nicht der erste Markt, wo das passiert ist. Es gab es bei Affiliate-Seiten schon, dass Leute versucht haben, zusammen zu kaufen. Das hat nie wirklich sehr gut funktioniert. Da sind dann so gemischt Warenbuden draus entstanden, die jetzt auch versucht werden, an Private Equity Firmen zu entsorgen. Das passiert bei SaaS-Companies gerade teilweise, dass so mittelgroße, die nicht richtig abheben, zusammengekauft werden. Das passiert im Gaming, dass so auslaufende Computerspiele von MediaInvest gekauft werden, bei Zahnarztpraxen, bei allen möglichen Sachen. Es ist eher ein Private Equity Geschäft, als dass es ein wirkliches Venture-Geschäft ist. Es gibt keinen Netzwerkeffekt, es gibt da kein exponentielles Wachstum. Es gibt wahrscheinlich Effizienzgewinne und Skaleffekte. Aber ich glaube nicht, dass wir in 20 Jahren zurückschauen und sagen, das war der große Treiber von Innovationen in den 2020er Jahren, war das Zusammenkaufen von Amazon-Händlern und daraus mittelgroße, professionalisierte Konzerne zu bauen. Ich glaube, das ist ein bisschen eine Übertreibung gerade und ich würde die Übertreibung ausnutzen. Wenn ich einen fairen Preis bekomme, würde ich mit mindestens drei, vier Partnern reden, um zu schauen, dass sich ein wirklicher Marktpreis einstellt und ich nicht übervorteilt werde. Dann würde ich vielleicht das Geld auch nehmen, wenn ich zum Beispiel weiß, was ich dann als nächstes damit machen würde.
Oder eine Preisforderung so hochsetzen, dass man sagt, dann habe ich die nächsten drei, vier Jahre Ruhe und mache etwas anderes. Oder er macht das Gleiche nochmal.
Das werde ich schon ausschließen. So doof sind die, glaube ich, nicht. Ich weiß ja nicht, wie die Verträge aussehen, aber ich hätte ja gerne mal so einen Vertrag. Ich habe ja bisher versucht, den zu bekommen, aber ich würde vermuten, dass man in 24 Monaten erst mal nicht mehr auf Amazon aktiv sein darf als die gleiche Person.
Oder es zu versuchen, irgendwie da mitzuspielen. Vor allem für die ersten Händler, die gekauft werden, wird ja bestimmt auch ein bisschen nach dem Know-how gefragt. Die eine Frage ist, willst du der Händler sein, der einfach nur seine Produkte da reingibt und dein Team sozusagen auflöst und sie wollen das selbst machen? Oder kannst du einer von den Händlern sein, die an der gesamten Company mitarbeiten? Also das könnte ja schon interessant sein, wenn du einer derjenigen bist, der da als erster gekauft wird und dann halt die größere Company mit aufbaust.
Gute Frage. Ich glaube, vom Naturell der Händler wäre es schwer, die in so eine Organisation zu integrieren. Das ist wie immer eine riesen Pauschalierung, aber ich kann mir schwer vorstellen. Aber es ist schon eine relevante Frage. Die Frage ist, ob die jetzt Shoppify-Shops dann vielleicht nicht stattdessen aufmachen. Aber ich glaube schon, dass die Aufkäufer die Besten aus allen Teams weiter mitnehmen wollen. Also die wollen die besten Amazon-Marketing-Leute, vielleicht die besten Quality-Assurance-Leute in China oder so bestimmt weiter beschäftigen. Und dann aber trotzdem auch ein bisschen reinkatten in die Personalbasis und die Synergien hebeln. Aber der Gründer selber wird daran im Zweifel eine kleinere Rolle spielen, vermute ich. Das wird die Zukunft uns ein bisschen zeigen. Das Modell ist ja noch sehr jung. Irgendwann wird mal bekannt werden, wie solche Verträge aussehen, wie erfolgreiche Zusammenarbeiten aussehen und wie auch weniger erfolgreiche aussehen.
Also wer uns einen Vertrag mal zuschicken möchte, kann das gerne machen. Pip würde die dann analysieren und die Fehlerstricke raussuchen.
Aber wir rufen auch nicht zu denunziantendum auf. Das ist nicht unser Wortkreis.
Okay, das schneiden wir nicht raus. Aber auf keinen Fall. Also weniger E-Mails, schnellere Fragen.
Aber ich wollte nur sagen, es hätte bei der Beantwortung der Frage geholfen, die Kondition zu kennen. Darum ging es ja. Also wir wollen gar nicht Geheimnisse veröffentlichen, sondern es geht darum, das ist auch ein genereller Tipp für Fragen, die ihr stellt. Also ihr könnt immer sagen, was ihr nicht veröffentlicht haben wollt. Und wir haben ein gutes Gespür dafür, was sensible Daten sind. Aber um die Frage gut zu beantworten, vor allen Dingen für euch und so konkret wie möglich, hilft es schon, auch ein bisschen Hintergrund zu haben.
Meinst du nicht, die Terms sind alle die gleichen? Also ich glaube, wenn da jetzt irgendwie jemand so ein Traceo Copycat macht, dann wird der doch wahrscheinlich den gleichen Vertrag haben wie die, einfach auf Deutsch. Und am Ende, damit werden die sich wahrscheinlich am wenigsten beschäftigen. Also ich glaube, es geht eher darum, ob die Gründer irgendwie wissen, was sie die nächsten Jahre machen wollen und ob sie nicht irgendwie denken, okay, das hätte ich vielleicht nicht verkaufen sollen.
Ja, das unterschätzt man, glaube ich, als Gründer oft. Wie niedrig die Wahrscheinlichkeit ist, dass du überhaupt über ein erfolgreiches Business stolperst und wie viele andere Gründer dafür unerfolgreich sein mussten, dass du erfolgreich warst. Und dass das zweimal hintereinander eintritt, ist zwar im Vergleich zum neuen Gründer überdurchschnittlich wahrscheinlich, aber im Vergleich zu einer normalen Gründung, also zu einer normalen Gründung ist überdurchschnittlich wahrscheinlich, aber es ist prinzipiell gar nicht so einfach, nochmal ein Lotteriegewinn zu machen und nochmal ein gutes Business zu finden.
Genau, deswegen wäre meine Empfehlung, einfach weitermachen. Vergess den Hype, verkauf das nicht, sondern bau die Produkte weiter.
Dann machen wir weiter.
Was macht es mit dir überhaupt, dass du weißt, dass Martin Sender unseren Podcast hört und uns ab und zu eine Voice Message schreibt und uns korrigiert oder hauptsächlich dich korrigiert?
Korrigiert du mich? Ich höre die Voi…
Der eine tut so, als ob er den Podcast nicht hört, der andere tut so, als ob er die Sprachnachrichten nicht hört.
Doch, die letzte habe ich gehört. Ich freue mich über jeden Hörer und insbesondere natürlich über Martin. Das war mein, sozusagen für die, die den Kontext nicht haben, ich habe ja meine Karriere bei Dialo angefangen und Martin war, nachdem ich bei langweiligen Banken war und unsympathischen IT-Unternehmen, hat Martin gesagt, ich weiß nicht, wie du dein Diplom verkackt hast, aber deine Abiturnote war ganz gut, irgendwas finden wir schon für dich. Und von da an, der Rest lief eigentlich ganz gut. Bin ich sehr dankbar. Und er hat mich gefragt, das habe ich im Abendpodcast schon mal erzählt, ich soll mich mal mit Link-Popularität beschäftigen und das war mein Einstieg in SEO, dass ich mich dann da eingelesen habe. Dafür bin ich ihm auch nach wie vor sehr dankbar.
Ja, und er hat uns Sprachnachrichten geschickt, vor ein paar Wochen, eigentlich vor vier Wochen und hat darin erklärt, dass wir noch nicht so viel Ahnung haben über WhatsApp Messenger und Facebook Messenger und dass er die Hypothese hat, dass WhatsApp und Facebook in zehn Jahren zu einer B2B Firma werden und ähnlich, also dass sie WeChat kopieren und von den Transaktionen leben. Und das ist ja relativ nah an der Story, die letzte Woche rausgekommen ist und zwar, dass Facebook Customer für eine Milliarde Dollar kaufen möchte. Das ist so ein Customer Service Chatbot Firma mit der, ja, also eigentlich so ein Mini-Salesforce. Das Interessante an der ganzen Nummer ist, dass man glaube ich, also alle haben sich irgendwie die ganze Zeit über TikTok aufgeregt und keiner hat das so sehen können, auf jeden Fall ich nicht. Und so richtig Customer kannte ich eigentlich noch nicht. Hattest du die schon mal vorher auf dem Schirm?
Was hat TikTok damit mit Customer zu tun?
Naja, bei der ganzen Social Media Thematik hat immer, haben alle irgendwie in den letzten Monaten über TikTok erzählt und dass Facebook irgendwie tot ist und alles. Und ich glaube, Facebook an sich hat sich darüber schnapp gelacht und hat sich einfach auf eine andere Seite konzentriert.
Ja, das mag sein. Also noch ganz kurz, dass wir nach Osten schauen müssen, um die Zukunft zu sehen, das ist ja nicht besonders hellsichtig. Also der Martin ist schon Experte in dem Messenger-Thema, aber ich glaube, dass Facebook sozusagen in die Richtung Super-Apps geht, da ist er zumindest nicht der Einzige, der das sieht, glaube ich. Und genau, Facebook hat Customer mit K gekauft. Hast du dir angeschaut, was sie machen? Erklär uns das mal.
Ja, also sie machen eigentlich das, was Salesforce macht. Customer Service.
Aber in klein.
In klein. Und das absolut krasse an der Nummer ist, dass die vorher, also dass die von 2009 bis 2011 Assistly gemacht haben und das für 50 Millionen an Salesforce verkauft haben. Dann waren die drei Jahre bei Salesforce, haben nochmal ein Jahr so ein bisschen was anderes gemacht und jetzt haben sie eigentlich genau das gleiche Ding nochmal gebaut in hübsch. Und wir haben ja eben kurz gesprochen über Gründer, die das zum zweiten Mal machen. Die beiden Gründer arbeiten seit 20 Jahren auf Customer Service und SaaS zusammen. Die kennen sich super. Die beiden anderen, mit denen sie Assistly gebaut haben, sind auch an Bord. Der eine ist jetzt oder war dann danach bei Redpoint Ventures einem der VCs, der auch Customer gekauft hat und die haben das einfach zum x-ten Mal gemacht. Und wahrscheinlich nicht an Salesforce verkauft, weil Salesforce sie vielleicht nicht mehr haben wollte oder Salesforce vielleicht nicht das Möbel gekauft hat, aber es war auf jeden Fall von vorne bis hinten durch Access.
Es gibt jetzt erstaunlich oft in der Softwarebranche, dass Leute sozusagen das gleiche Modell mit einem neuen Twist immer wieder gründen, das IP verkaufen, neu gründen, neuer Twist, neuer Angle. Das ist gar nicht so selten. So warum macht Facebook das?
Gute Frage. Ich bin auf einer Sache hängen geblieben und zwar unser Freund Nathan Latka hat diesen CEO Brand Birnbaum 2018 interviewt. Und darin hat er mit eins der einzigen Interviews, die es von dem CEO gibt. Und daraufhin, also die machen halt so sagen, sie machen proper Omni-Channel-Customer-Service, das heißt, ob eine E-Mail reinkommt oder eine WhatsApp ist egal. Man sieht irgendwie alle Verläufe und so. Die haben sich in den letzten Monaten mehr und mehr mit Facebook zusammengeschoben, indem sie jetzt auch den Instagram-Messenger damit einbauen wollen, das schon announced haben. Aber was der CEO in dem 2018 Interview gesagt hat, war, dass Customer schon viel mehr über den Kunden weiß als eine Standard-Support-Anfrage, weil sie haben halt von den Shop-Systemen und alle Daten und so. Und mein Gedanke beim Spazierengehen war dann, vielleicht ziehen die sich auch noch mehr Daten von Facebook, als sie überhaupt aktuell tun. Dass man halt weiß, hey, das ist Philipp, der ist so und so alt, wohnt hier und hier und dass man das auf der einen Seite ein bisschen anreichert, das andere geht natürlich wieder zurück zu Martins Voicemail, dass er halt sagt, okay, Facebook möchte halt mehr in die Transaktionen rein, möchte, dass die Leute, dass die kleinen Firmen die ganze Zeit über Facebook mit ihren Kunden kommunizieren.
Die Wahrheit ist natürlich schon, dass die Kundenbeziehungen zwischen SME und Consumer im Moment noch niemand besitzt. Deswegen hatte ich auch mal die Idee mit diesem Start-Up, das genau so eine Art Amazon Prime für diese Beziehungen macht und halte es nach wie vor für schlau. Also die Kundenbeziehungen besitzt niemand, es gibt keine Plattform, über die die Mehrheit der SMBs oder SMEs oder KMUs mit ihren Kunden kommunizieren. Deswegen ist es auf jeden Fall ein spannender Markt. Und für Facebook ist es auf zwei Gründen spannend. Das eine ist, Facebook ist jetzt glaube ich bei 2,7 Milliarden Nutzern oder so, ziemlich genau ein Drittel der Weltbevölkerung. Und es wird langsam sehr dünn, also die Userzahlen in den USA stagnieren, in anderen Ländern wird es gerade auch nicht einfacher. Und ich glaube da ist so eine Art natürliche Grenze irgendwo bei 3 Milliarden, was neue Facebook Nutzer angeht. Und gleichzeitig gibt es aber, es gibt 400 Millionen KMUs oder SMEs glaube ich auf der Welt. Das heißt es sind potenziell 400 Millionen neue Nutzer. Also wenn du die 3 Milliarden auf der einen Seite hast, dann ist es einfacher mit denen die anderen 400 Millionen zu locken, weil du sagst wir geben die Access zu diesen 3 Millionen wirtschaftlich interessanten Nutzern, wenn du auf unserer Plattform bist. Und dann kriegst du vom Business natürlich deutlich mehr Geld oder Werbegelder, auch als von einem normalen Nutzer. Von daher macht das Facebook bestimmt Sinn. Und es ist glaube ich der Markt an dem sie am nächsten dran sind, wenn sie in einen neuen gehen wollen und wo sie das Versprechen auch halten können. Und ich gebe dir auch recht, dass in anderen Ländern irgendwie das schon natürlicher ist, dass man über Businesses mit, wenn du irgendwie eine Restaurantreservierung machst oder keine Ahnung Massagetermin boostest oder so, dann macht man das dort schon häufiger über Facebook.
Was macht das mit deiner Einschätzung zu Salesforce?
Das ist meiner Meinung nach alles nicht Salesforce Target Audience. Also das sind zwei verschiedene adressierbare Märkte würde ich sagen. Also Salesforce interessiert sich nicht für das typische KMU. Und die KMUs wachsen typischerweise auch nicht unbedingt in die Salesforce Größe rein. Würde ich mir jetzt nicht so viel Sorgen machen. Die Frage ist, ob die öffentliche Meinung zu Facebook gut genug bleibt, um dass Leute eine hohe Akzeptanz oder Compliance damit haben, ihre Custom Relationships über Facebook abzuwickeln. Also wir haben ja auch so ein bisschen überlegt, wo wir eigentlich unsere Community treffen wollen, wo wir mit der kommunizieren. Und theoretisch wäre im Status Quo eine Facebook Gruppe das Effizienteste dafür. Aber ich möchte eigentlich im jetzigen Stadium keine Audience oder Community auf Facebook aufbauen, weil ich langfristig an die Firma nicht denke, weil ich an die Regel nicht glaube, weil ich weiß, ich erreiche die irgendwann nicht mehr, wenn es nicht bezahlt ist. Das ist halt die Frage, ob sozusagen gesellschaftlich die Akzeptanz für das Konzept Facebook groß genug ist, um das in der Breite durchzuziehen.
Bei Facebook gebe ich dir recht, aber WhatsApp und Instagram nutzt auch jeder kleine Shop und investiert da Unmengen an Zeit.
Ja, das ist ja richtig. Abmelden wird schwer. Man kann ja in Facebook Apps nachschauen, wo man das benutzt.
Ja, ich finde es Wahnsinn, wie viel Zeit. Mein nächster Step, um runterzufahren, wird die LinkedIn Premium Mitgliedschaft zu kündigen. Mal gucken, ob ich das schaffe. Also ich versuche immer mehr raus. Nur noch montags.
Ja, dann landest du im Wald. Wenn das zehn Jahre vorausspult, landest du in einem Zelt im Wald ohne Handy.
Vielleicht ein besseres Leben?
Ja, nicht für den Podcast, aber wir finden bestimmt einen fähigen Ersatz. Keine Sorge. Mach dir darüber keine Sorgen.
Sehr gut. Anfragen, also Jobanfragen für den nächsten Podcast-Hos bitte bei podcast.doppelgänger.io für in zehn Jahren. Dann lass uns mal weitermachen. Eine witzige E-Mail, gute Überschrift. Hilfe, mein Bruder nervt. Ich würde mal sagen, wir nehmen die auch anonym. Da wurde gefragt, ob es möglich ist als Amateur mit einem Zeitinvest von 1 bis 5 Stunden die Woche eine Wertschöpfungstiefe zu erreichen, die den Markt outperformt. Oder ist das nicht alles nur Gambling mit einem besseren Gefühl? Sprich, ist es wirklich möglich, ahead of the curve zu kommen? Meine Zusatzfrage an dich, glaubst du, du bist ahead of the curve?
Ja, das hat wer letztes Mal dieses Jahr schon, aber ich bilde mir jetzt nicht ein, dass das auf der Hause ist. Also wenn es jetzt einen Crash gäbe, dann falle ich auch deutlich schneller runter als der Gesamtmarkt. Also statistisch gesehen ist es sehr schwer, den Markt langfristig outzuperformen. Es sei denn, man kauft einfach blind den Gesamtmarkt ETFs und bleibt da dran. Und die meisten Fondsmanager, wie gesagt, die absolute Mehrheit der Fondsmanager schafft es nicht, den Markt outzuperformen oder den Fernindex. Deswegen muss man sich das, glaube ich, nicht einbilden. Was man schaffen kann, ist, dass man sagt, mein Betrachtungszeitraum ist so lang, also ich schaue auf 20 Jahre oder ich brauche das Geld 20 Jahre nicht oder ich bin bereit, es durchzuhalten. Und dann gehe ich ein etwas höheres Risiko und investiere in Wachstumsaktien. Dann hat man, glaube ich, eine gute Chance, den Markt outzuperformen. Man darf dann aber auch möglichst wenig handeln und muss langfristig drinbleiben. Tendenziell, je mehr man handelt, desto unwahrscheinlicher wird es, dass man den Markt outperformt. Weil der Markt wird ja kontinuierlich gemessen. Das heißt, der wird so gemessen, als würde niemand Transaktionskosten erleiden oder hin und her handeln. Und das ist in der Regel, wo die Underperformance entsteht, indem du zu früh verkaufst. Es ist nicht unmöglich. Man kann, wie gesagt, ein anderes Risikoprofil wählen, wenn man langfristiger schaut. Und dann kann man darüber landen, langfristig. Ich weiß gar nicht, was man mehr dazu sagen soll.
Ich glaube nur, wenn jetzt an Weihnachten alle über ihre Videocalls sich ein frohes Weihnachten wünschen und in der Familie darüber austauschen, wie toll ihr Aktienportfolio in den letzten Monaten gelaufen ist, dann ist das doch schon irgendwie sehr verdächtig.
Das kann ja auch noch mehr Leute motivieren, da reinzugehen. Die Gefahr ist ja, wenn alle 100 Prozent, also so wie ich, keine Cashquote haben und 100 Prozent investiert sind, weil dann niemand mehr zukaufen kann. Wann haben wir das erzählt? In irgendeiner Folge? Blasen crashen nicht, wenn Leute pessimistisch werden, sondern wenn alle optimistisch sind und 100 Prozent investiert sind, weil dann niemand mehr nachkaufen kann und dann die Käufer fehlen. Das ist der der der Kleinex, der Wendepunkt in der Regel. Er fragt ja auch danach, hängt das von der Ticketgröße ab? Das tut es nicht. Da es fast transaktionskostenfreie Broker gibt inzwischen, ist es vollkommen egal, wie viel Geld man investiert. Es ist nicht egal, wie viel Zeit man investiert. Je weniger Zeit man investiert, desto mehr sollte man passiv investieren, also über ETFs. Je mehr Zeit man bereit ist zu investieren, darf man dann in Einzeltitel stecken. Es ist immer noch schlau, 80 Prozent in ETFs zu stecken und ein paar Einzeltitel zu kaufen. Das wären so die Hinweise, die ich da erzähle.
Und eine weitere Frage war für mich, der gerade anfängt, wie würden die Grundschritte aussehen, sich über eine Investition kurz, aber profund zu informieren?
Indem man sich mit dem Geschäftsmodell vertraut macht. Also man versteht grundsätzlich, was die Firma macht. Ich glaube, im Fall von Biocheck-Unternehmen kann niemand behaupten, dass er oder die wenigsten behaupten, dass sie wirklich verstehen, was dort passiert. Oder auch irgendwelche Wasserstoffzellen-Companies oder so. Ich würde von mir nicht behaupten, dass ich das ausreichend gut verstehe, um da zu investieren. Es wäre dann wirklich Gambling oder so gut wie Roulette spielen. Und das andere ist, dass man versteht oder halbwegs lernt, Quartalsergebnisse zu lesen und sich die letzten vier bis acht Quartale der Firma anschaut, um den generellen Trend zu erkennen, vielleicht die Geschäftsberichte durchliest und dann auch dafür sorgt, dass man sozusagen auf dem Laufenden bleibt, wenn sich daran was ändert, also dass man irgendwelche Alerts einstellt oder eine App, die das trackt, benutzt. Das sind so die Sachen. Also man sollte einmal, um die Gesamtheit der Indikatoren und Metriken zu verstehen, einmal so ein Warren Buffett oder Investmentbuch, ich habe das letztens, wann habe ich das überhaupt mal gemacht? Ich habe das glaube ich vor 20 Jahren bestimmt mal gelesen oder so. Also man sollte einmal ein sehr generelles Buch, da gibt es bestimmt viele und ich will auch gar keins empfehlen, über Investing lesen, um zu verstehen, was ein Earnings Per Share ist, ein Price Earnings Verhältnis oder KGV. Ich glaube, das muss man verstehen, wenn nicht, sollte man das nicht machen.
Sehr gut. Dann wurdest du gefragt, ob du dein Vermögen oder dein Depot mittels einer Vermögensverwalteten GmbH managst.
Also man sollte immer diesen Disclaimer auf doppelgänger.io lesen, um einzuordnen, was wir sagen, dass das nicht nur keine Aktienberatung, sondern jetzt auch keine steuerliche Beratung ist. Aber je nachdem, ob man eher Dividenden starke Titel kauft und wie oft man tradet, also ob man die Aktien lange hält oder weniger lange, ist es mehr oder weniger opportun, so eine Vermögensverwaltende GmbH aufzusetzen. Also man spart da ein bisschen Gewerbesteuer, hat dafür aber keinen Steuerfreibetrag und pipapo. Genau. Ich mache das nicht. Ich optimiere die meisten Sachen in meinem Leben nicht auf Steuern. Ich finde es ein erträgliches Übel, Steuern zu zahlen. Und das Problem ist auch so ein bisschen, dass es gar nicht so einfach ist, einen Broker zu finden, der gerne eine Körperschaft, also eine juristische Person statt einer Privatperson als Kunden aufnimmt, weil der Know-Your-Customer-Prozess, also das, was jede Bank machen muss, wenn sie ein Konto eröffnet für dich, bei einer Firma deutlich komplizierter ist als bei einer Privatperson. Und deswegen ist es gar nicht so einfach zu sagen, mit meiner Malta-Gesellschaft eröffne ich jetzt einen Trade Republic Account. Das wird sehr wahrscheinlich nicht gehen. Also ich mache mir die Mühe nicht. Ich versuche da auch ein bisschen Arbeitszeiten und Papierkram zu optimieren. Deswegen finde ich es okay, wenn ich irgendwie Millionen an der Börse verdiene, die auch zu versteuern. Und ansonsten besprecht das mein Steuerberater. Der kann euch das sehr gut erklären und hat dafür lange Ausbildung gemacht oder studiert.
Das ist ganz witzig. Wir haben auch E-Mails bekommen von Leuten, die so ein bisschen Geld auf dem Firmenkonto haben und das gerne anlegen würden. Und eine Frage war, ob man da zur klassischen Bank gehen sollte oder ob es nicht irgendeinen Neo-Broker geben würde oder eine digitale Firma, damit man dann nicht für jeden Trade zahlen muss.
Also wie gesagt, insbesondere die Neo-Broker sind glaube ich relativ verhalten und weniger erfreut darüber, Firmen zu ihren Kunden zu zählen. Was man machen kann, ist, dass man seine Hausbanken so ein bisschen mit den Konditionen erpresst. Und man kriegt in der Regel auch immer bessere Konditionen bei der Haubhausbank, wenn man jetzt droht, da seine Liquidmittel abzuziehen. Ob man Firmengelder jetzt investieren sollte oder nicht, da sollte man sicherstellen, dass das der richtige Horizont ist. Man sollte das Geld, das man für die kurzfristigen Verbindlichkeiten braucht, also wenn man weiß, die Miete wird nächsten Monat bezahlt, dann sollte man vielleicht in der Zwischenzeit das Geld nicht an die Börse anlegen. Das klingt nicht schlau für mich. Wenn man irgendwie langfristig Vermögen in der Firma hat und das nicht rumliegen lassen will, dann kann man es natürlich investieren. Das geht ja auch bei jeder Hausbank. Da muss man entweder die Beträge ein bisschen anpassen oder man muss über die Konditionen verhandeln. Oder ich sehe nochmal darüber, es gibt bestimmt auch bei Brokervergleich oder so einen Artikel darüber, was das beste Konzept da ist für Firmenkonten. Ich fühle mich da eigentlich nicht kompetent darüber Auskunft zu geben. Ich kann nur sagen, dass ich selber privat investiere, wenn ich jetzt in irgendeine Entity Geld hätte, was da nicht ausgestattet werden soll, dann würde ich eben da bei der Hausbank ein Konto machen. Die haben ja inzwischen alle auch ganz ordentliche Broker, also schlimm ist es auch nicht, wenn man irgendwie bei der Sparkasse trainen muss oder so.
Und lasst uns mal zu dieser anonymen Luxusproblem-Email gehen. Da schreibt jemand anonym, das war sogar die erste E-Mail mit einer anonymen E-Mail-Adresse, dass dort wahrscheinlich so ein bisschen mehr über eine Million irgendwie auf dem Konto liegt. Die Hälfte dafür wird fürs operative Geschäft benötigt und mit der anderen Hälfte könnte man jetzt anfangen, irgendwas in ETFs oder mit Aktien zu machen. Als ich das gelesen habe, habe ich gedacht, da kann Pip bestimmt ein bisschen was zu sagen, aber gibt es dafür nicht vernünftige Anlageberater, mit denen man sich unterhalten sollte?
Ah, ja, gute Frage. Also die Hälfte, die Working Capital ist, wenn ich das richtig verstanden habe, mit der sollte man eben genau nicht rumspielen. Auch da gibt es keine mehr, also die sicheren Instrumente, die es im Moment dafür gibt, die zahlen halt keine Zinsen, deswegen lohnt sich das auch nicht oder nur ganz wenig. Deswegen sollte man das einfach als Cash halten und da muss man eben diese 0,4% Strafzinsen erleiden, das ist halt so. Mit der anderen Hälfte, die kann man langfristig anlegen. Vermögensverwalter, also der langfristige Trend sagt, wenn man, wie gesagt, auf die Perspektive von mehr als zehn Jahren, schlagen die meisten Vermögensverwalter den MSCI World nicht. Es gibt welche, die in Krisenzeiten outperformen, also die verlieren weniger Geld, die performen in Wachstumszeiten weniger aus, aber verlieren weniger Geld, also um Geld zu sichern kann das fast gut sein. Das hängt so ein bisschen davon ab, wie viel Prozent vom Geld die auch als Measurement Fee haben wollen. Fast jede große Bank hat so eine Private Wealth Abteilung für sowas. Es gibt so ein paar unabhängige, Flossbach von Storch ist relativ bekannt und performt ganz gut. Aber wenn man den MSCI World als Instrument schon kennt, dann ist der Mehrwert einer, das hängt vor allem vom Horizont ab. Ich würde sagen, wenn man zehn Jahre und mehr vorausschaut, dann ist der Mehrwert begrenzt einer Unternehmensverwaltung. Aber das klingt schon wieder sehr nach Beratung, also da wäre ich vorsichtig. Aber sozusagen die Wissenschaft sagt, dass eigentlich keiner von denen langfristig den MSCI World outperformt. Also wenn dann nur eine Periode von zehn Jahren und dann, wenn sie es schaffen in zehn Jahren, dann schaffen sie es in der darauffolgenden Periode nicht nochmal in der Regel.
Okay, dann erklär mir doch bitte mal, was bei einer Hyperinflation passiert und was auch dann mit dem MSCI World passieren würde.
Genau, das hat jemand letztes Mal gefragt. Was war die Frage dahinter? Ich glaube in der Hyperinflation sind wir gerade nicht. Wir drucken gerade viel Geld, um diese ganzen Wirtschaftspakete zu finanzieren. In den USA ist es sogar so, dass wenn du in dein Portemonnaie schaust und du hast da drei Dollar rein, dann war vor zwölf Monaten einer der drei Dollars noch nicht da. Also ein Drittel der Geldmenge sozusagen wurde im letzten Jahr geschaffen in den USA von der relevanten Geldmenge und vor fünf Jahren war die Hälfte der Dollars noch nicht da. Also 50 Prozent des im Umlauf befindlichen Geldes in den USA oder der liquiden Mittel inklusive Einlagen und so weiter gab es vor fünf Jahren noch gar nicht. Wenn man so schnell Geld druckt, dann kann man schon vermuten, dass es Inflation gibt. Hyperinflation ist es noch lange nicht. Was wir jetzt in der Türkei sehen, dass die Lira immer mehr gegenüber dem Euro oder Schweizer Franken verliert, das geht in Richtung Hyperinflation. Da wird Geld wirklich sehr schnell entwertet. Das sind übrigens die einzigen zwei Währungspare. Prinzipiell würde ich Forex auf keinen Fall empfehlen, aber es gibt zwei Währungspare, die ich trade. Das eine ist die türkische Lira, die habe ich vor einiger Zeit gewettet, dass sie weiter verfällt und das stimmt bis jetzt. Und US-Dollar gegen Yuan Renminbi, also die chinesische Währung, weil die Chinesen relativ gut durch Covid gekommen sind und nicht viel Geld ausgeben müssen, um ihre Wirtschaft wieder zu beschleunigen, während die USA immer mehr Geld drucken müssen, um das halbwegs am Laufen, also staying afloat, wie sagt man das, über Wasser zu bleiben. Genau, in der Türkei oder in Venezuela kann man davon glauben, dass es Hyperinflation ist. In Deutschland oder in der Eurozone ist die Geldmenge übrigens nur 12% gestiegen, das heißt, da sind wir weit davon entfernt. Das sind nur diese typischen Crash-Propheten, die dann sagen, du musst jetzt Gold kaufen, Bitcoin und ein Maschinengewehr und Dosenfutter, die Hyperinflation droht und der nächste Weltkrieg. Damit hat man irgendwann immer recht, wenn man lang genug lebt, natürlich auch. Das ist der Vorteil des Crash-Propheten, irgendwann bist du ein Prophet, aber es dauert manchmal 30 Jahre. Aber Hyperinflation haben wir nicht, es gibt eigentlich überhaupt keine Anzeichen von Preissteigerung, wenn du dein Essen einkaufst. Was es gibt ist eine Asset Price Inflation. Wenn du jetzt schaust auf die Aktienkurse in den USA, dann ist ein Teil des Anstiegs in Dollar eben nur auch durch den Wechselkurs Euro zu Dollar geschuldet, weil die in Dollar notieren. Der Dollar wertet immer weiter ab durch das Gelddrucken und die monetäre Expansion oder monetäre Staatsfinanzierung. Das heißt, dass der Staat seine Konjunkturprogramme bezahlt, indem er Geld druckt oder Anleihen aufkauft. Was man schon sagen muss ist, wie gesagt, die Geldmenge wurde verdoppelt in den letzten fünf Jahren. Wenn du jetzt nicht doppelt so viel verdienst, dein Gehalt nicht gesteigert hast in den letzten fünf Jahren um den gleichen Preis, dann bist du real irgendwie ärmer geworden, weil deine Miete steigt, weil die Immobilienpreise steigen. Das heißt, deine Miete steigt, wenn dein Lohn nicht steigt, steigt der Anteil deiner Miete. Das heißt, du wirst tendenziell ärmer. Die Aktien steigen mit der Inflation, dein Lohn nicht. Das heißt, du hast eigentlich immer eine indirekte Umverteilung oder auch schleichende Enteignung oder wie auch immer man das populistisch nennen möchte. Ich will das Problem nicht wegreden, ich sage nur, es ist keine Hyperinflation, aber es ist schon deutlich besser, wenn man Assets besitzt, also Aktien oder Immobilien, als wenn die Wohnung immer teurer wird und der Lohn aber nur zwei Prozent steigt jedes Jahr. Dann hat man langfristig schon ein Problem, wenn die Geldmenge immer weiter expandiert. Das ist ganz klar auch ein Grund, warum die ganzen Aktienkurse jetzt steigen, weil immer mehr Geld gedruckt wird, weil das Geld nicht in die Wirtschaft geht, sondern in den Aktienmarkt. Also statt irgendwie neue Projekte zu starten in der Wirtschaft, irgendwie neue Fabriken zu bauen, neue Raffinerien, neue Hotels, versickert das Geld eigentlich immer nur im Aktienmarkt oder im Immobilienmarkt und treibt die Kurse hoch.
Ich wurde auch gefragt, ob man sich über dich Sorgen machen müsste, weil du erneut in einer Mietwohnung wohnst.
Das wurdest du nicht gefragt, glaube ich, das hast du dir selber ausgedacht.
Doch, das ist tatsächlich zu mir getragen. Ich habe gedacht, die ganzen reichen Berliner Unternehmer freuen sich einfach, dass es diese Mietdeckel gibt und wohnen jetzt in den Luxuswohnungen zu Preisen, die es vor 20 Jahren mal gab.
Also verschiedene Sachen. Also A habe ich ja schon gesagt, ich verstehe nicht viele von Immobilien und ich fühle mich auch gar nicht wohl damit, welche zu besitzen. Aber was schlaue Immobilienleute sagen angeblich ist, dass das, worin du lebst, sollst du mieten und das, was deine Altersvorsorge ist, sollst du besitzen, also wo andere drin leben. Also das hält dich mobil und unabhängig. Kann hier ausziehen, wieder woanders hinziehen. Also Immobilien sind schon eine gute Anlageklasse, deswegen darf man auch welche besitzen und das kann profitabel sein. Aber dem Durchschnittsbürger sagt man ja immer, er soll seine eigene Wohnung finanzieren. Leute, die Immobilien investieren würden aber sagen, lebe zur Miete und investiere dein Geld lieber. Aber ich glaube, eines der sichersten Mittel, um langfristig Vermögen oder Kapital aufzubauen, ist schon die eigene Wohnung. Also statt die Miete zu bezahlen, das in einen Bankkredit fließen zu lassen, dann gehört einem nach irgendwas zwischen 20 und 40 Jahren vielleicht die Wohnung dann. Je nachdem, wie gut man das tilgen kann. Genau, ich dachte, wenn die SPD uns in Berlin schon die Mietpreisbremse beschert, dann ziehe ich doch in ein großes Dachgeschoss in Prenzlauer Berg, gern auf Staatskosten oder durch den Staat subventionierte Zwangsenteignung oder verordnete.
Das sieht auf jeden Fall sehr schön bei dir aus. Lass uns mal zu Google wieder springen. Da haben wir eine ganz spannende E-Mail bekommen, ob Alphabet nicht eigentlich der erfolgreichste Investor überhaupt sein sollte. Die haben ja alle Daten, die können alle Trends hervor sehen, die können auch entscheiden, was sie den Endkonsumenten zeigen und was nicht. Wieso die eigentlich nicht als Investor agieren? Sie machen ja Angel Investments oder VC Investments mit Google Ventures, aber spielen sie auch wild mit den Aktien rum?
Den einen Halbsatz, den du gerade gesagt hast, habe ich noch gar nicht gedacht. Sie könnten ja sogar selber die Kurse schaffen, indem sie Leute umlenken. Das wäre nochmal spannend. Ja, es gibt ein historisches Zitat von Eric Schmidt, dem damaligen Chairman, der hat gesagt, One day we had a conversation where we figured we could just try to predict the stock market. Also da geht es um AI und was man mit Machine Learning und AI machen kann. Dann sagt er, wir hatten mal ein Meeting und wir dachten, wir könnten das mit dem Machine Learning mal versuchen, ob wir die Aktienkurse voraus sehen können. Dann sagt er weiter, and then we decided it was illegal, so we stopped doing that. Das klingt schon so, als wäre Ihnen das geglückt. Sie versuchen ja Fußballergebnisse, sozusagen zu Fußball-WM, da haben sie immer so ein Show-off-One-Box, wo sie sagen, wir glauben, wir können das gut predicten und messen ihre eigene Machine Learning daran, wie gut das die Fußballergebnisse voraussagen kann. Und das gleiche kann man auf dem Stock-Market anwenden. Und der Vorteil ist nicht die Algorithmen, sondern dass Google eben, das hatten wir auch besprochen, du brauchst halt ein, zwei Dimensionen mehr an Daten und dann hast du eigentlich eine Edge gegenüber dem Rest des Marktes. Und wenn irgendjemand diese Daten hat, dann ist das schon wahrscheinlich Google. Also Beispiele, an die man da denken könnte, ist, Google hat ja die ganzen Google Local Daten und Android Daten, das heißt, Google weiß, wer wann in welchem Geschäft war und Google weiß lange vor den Geschäftsberichten, ob Zara Inditex oder Home Depot oder Mediamarkt, ob die jetzt mehr oder weniger Besucher dieses Quartal hatten. Die können sich irgendwie aus dem All die Parkplätze anschauen und die Autos zählen, die können die Android-Geräte zählen, die durch die Tür gehen, die können Google Pay, wie oft damit, ob da mehr oder weniger mit Google Pay bezahlt wurde und das normalisieren mit den allgemeinen Daten. Man würde schon denken, dass sie mehr Daten haben und darauf…
Vor allem von allen E-Commerce-Playern haben sie doch alles über Google Analytics.
Ja, das ist auch so, sie haben das Conversion Tracking der E-Commerce-Player. Das ist alles gut, wenn du so komplett integriert bist ins gesamte Ökosystem. Also wahrscheinlich wissen die von Booking, von Expedia die Conversions, von Wayfair, Home24. Die dürfen es natürlich nicht nutzen, aber dass sie das könnten, ist klar, aber wie gesagt, sie sagen auch selber, das wäre illegal.
Ich bin gerade am überlegen, es gab ja hier diese Wirecard-Nummer, dass die von der BaFin irgendwie da selbst rumgetradet haben. Gibt es irgendwelche Analysen von Google-Mitarbeitern, die alle die gleichen Aktien haben?
Nee, das sind alles Altruisten, die dort arbeiten, die würden sowas nicht tun. Do the right thing. Don't be evil. Nee, das gibt es nicht mehr. Das heißt, do the right thing. Don't be evil wurde abgeschafft. Echt und warum? Ich denke, weil man sich eingestanden hat. Man wurde von der Realität überholt, würde ich behaupten. Wir haben jetzt auch für heute genug auf Google rumgehackt eigentlich, oder? Wir freuen uns ja auch über unsere Google-Zuhörer. Am Ende ist der Mensch immer die Gefahr. Wir hatten den Twitter-Hack bei Facebook-Stalken, Leute ihrer Ex-Freunde, dass es eine Gefahr gibt, dass jemand bei Google die Daten nutzt. Aber das ist doch die Frage, ob die Daten sind. Es ist nicht so, dass jeder Googler da mal gucken kann, wie viele Besucher hatten wir jetzt auf dem Home Depot-Parkplatz. So einfach ist es ja vielleicht dann doch nicht. Aber prinzipiell glaube ich, um besser zu investieren, brauchst du mehr Daten. Und wenn irgendjemand mehr Daten hat, ist Google und sie nutzen die nicht. Es gibt Google Ventures, was ein zumindest teilweise datengetriebener VC ist. Es gibt Google Capital, die investieren aber eher in Geschäftsmodelle, wo Google eigentlich nicht nur Venture-Investor werden will, sondern eventuell das wirklich kaufen will als Frühphasen-Finanzierer. Und ja, Eric Schmidt hat einen deutschen Venture-Fund gerade aufgebaut, einen maltesischen Pass, zyprotischen Pass. Was hat er nochmal?
Ich glaube Malta. Scheint sehr einfach zu sein.
Wegen des guten Wetters. Nicht, dass du Steuern sagst.
Man muss nur ein Haus für eine halbe Million kaufen und dann kriegt man den Pass dazu.
Vielleicht will er auch einen Englisch-Kurs machen. Nach Malta fahren ja viele auch um den Englisch-Kurs. Ich denke, das ist das gute Wetter oder das Englisch, was er nochmal festigen möchte. Mit den Steuern hat das nichts zu tun. Malta hat übrigens, ich glaube, die haben das Dreifache an Pässen verkauft, wie sie Einwohner haben. Lustigerweise Fun-Fact-Trivia. Malta ist das Land, wo man am günstigsten europäische Pässe einkaufen kann. Und ich glaube, die haben deutlich mehr Pässe schon verkauft, als die Einwohner haben. Ich muss nochmal Facts checken. Es ist auf jeden Fall eine sechsstellige Anzahl. Wie viele Malteser gibt es?
Gefährliches Hype-Wissen von Pimps.
Ich bin mir sicher, dass sie der Top-Passverkäufer sind in der USA.
Dann wurdest du gefragt, ob du Fastly kennst und ob das eine gute Alternative zu Cloudflare ist. Cloudflare hast du ja diese Woche wieder ein bisschen gepusht. Das ist ja aktuell dein Lieblingsunternehmen.
Mein zweites Lieblingsunternehmen. Drittes? Das ist in den Top 3.
Okay, was sind deine Top 3?
Dann brechen wir das Thema sofort ab. Meine Top 3 sind Crowdstrike, Snowflake und Cloudflare. Ich glaube, das sind die drei schon noch teuersten Unternehmen. Die haben meiner Meinung nach das beste Verhältnis aus Wachstum und Profitabilität und Akzeptanz im Markt. Echt? Ja.
Oder findest du die einfach am besten, weil du damit in den letzten Wochen am meisten am Aktienmarkt verdient hast?
Du hast mir ja letztes Mal maximales Pech gewünscht, damit ich schlechte Läufe heute habe. Und daraufhin haben wir ein neues All-Time-High. Die aggregierte Marktkapitalisierung aller Unternehmen der Welt hat das erste Mal 100 Trilliarden überschritten. Das ist 115 Prozent des globalen GDPs. Das ist verrückt. Deswegen wünsche ich mir das gerne wieder. Das hat gut geholfen.
Selbst deine Lemonade-Aktie ist bald grün.
Diese Woche hat alles gepoppt. Also Cloudflare hat gepoppt, Crowdstrike, DocuSign, das habe ich aber leider nicht mehr und Snowflake auch. Alles irgendwie 15 Prozent an einem Tag, manche 30 Prozent an zwei Tagen. Um ein bisschen fundamentaler wieder darüber zu reden. Also Fastly konkurriert insofern mit Cloudflare. Man kann die so ein bisschen vergleichen, weil sie beide in der sogenannten Edge aktiv sind. Also der Grenze zwischen Server Farm, wie nennt man das, Rechenzentrum und dem Heimcomputer. Also die versuchen so viel wie möglich Daten und Computing aus dem Rechenzentrum des Anbieters herauszunehmen und so nah wie möglich an den Konsumenten heranzubringen. Das ist eine CDN-Lösung. Und ich habe dann, weil ich das eine sehr spannende Frage fand und ich auch immer sicherstellen möchte, dass ich nichts übersehen habe, was ein Hörer vielleicht gesehen hat, habe ich dann Fastly und Cloudflare wirklich mal gegeneinander gestellt. Und man muss schon sagen, da sieht Cloudflare doch deutlich besser aus. Also sie sind doch teurer, glaube ich, aber Fastly hat im letzten Quartal 33 Prozent Geld verbrannt und wächst aber nur noch mit 42. Das heißt nach dieser Rule of Forty, wo man das zusammenrechnen würde, liegt man da nicht deutlich über 40. Und das liegt so ein bisschen daran, dass die angeblichen Großteil, also ihr größter Kunde war TikTok, die stark gewachsen sind und dann hatten die aber eben einen Impact durch diese ganzen Probleme und haben angeblich ihr eigenes CDN gebaut. Und dadurch hat sich das Umsatzwachstum deutlich verlangsamt. Und das scheint mir nicht zu 100 Prozent transparent wie Fastly das reported. Auf jeden Fall sieht es von Wachstumszahlen gerade eher problematisch aus. Man kann es jetzt als Turnaround-Fantasie oder so natürlich handeln, aber im Vergleich zum Cloudflare, was sehr konsistent wächst und sehr gute Profitmargen hat, also die verbrennen nur noch 18 Prozent im letzten Quartal und wachsen mit 54 Prozent, was deutlich besser ist auf einem ähnlichen Umsatzniveau, aber die einen machen 71, die anderen haben 14 Millionen Umsatz, erscheint mir besser. Und dem CEO von Cloudflare folge ich gerade auf Twitter und ich finde, er ist ein sehr guter Storyteller geworden. Der hat letzte Woche eine Story geteilt, wo er beschreibt, wie Cloudflare angefangen hat. Also Cloudflare ist ein, die haben angefangen mit, wir verteidigen deine Webseite gegen DDoS-Attacken. Und wenn du dir kein super gutes, großes CDN leisten konntest, denn also wie ich Cloudflare kennengelernt habe, war bestimmt vor fünf oder noch mehr Jahren, dass Leute, deren Webseite bombardiert wurde mit DDoS-Attacken, also es werden ganz viele Rechner gleichzeitig auf deine Webseite zugreifen und die dadurch dann down geht. Und dann wurde in Foren, also in so einschlägigen Foren immer gesagt, wenn du dein DNS schnell zu Cloudflare oder dein CDN schnell zu Cloudflare umswitcht, dann kannst du das abfangen und dann bleibt deine Webseite erreichbar. Und das war mal sozusagen der Standardhinweis auf, hilfig wurde gehackt oder hilfig wird angegriffen oder kompromittiert mittels einer DDoS-Attacke. Das ist, wo kleine underserved Customer zu Cloudflare gewechselt sind. Und dann sind sie in der Regel, glaube ich, da geblieben. Und es hat sofort ihr Problem gelöst, nämlich, dass die einen Großteil dieser DDoS-Attacke rausfiltern konnten. Das muss man sich vorstellen wie eine Firewall oder so. Du leitest deine Assets dann über deren CDN und DNS um und dann bleibt deine Webseite relativ erreichbar. Und die Angst war damals, wenn man das macht, dann wird die Webseite aber langsamer, weil dieser Prozess irgendwie eine Latenz einführt, die es vorher nicht gab. Da hat man lustigerweise aber herausgefunden, dass sie 30 Prozent schneller wurde, wenn man Cloudflare benutzt, weil auch viel von dem Schrotttraffic, den man eh nicht wollte, rausgefiltert wird durch diese Art Firewall, das technische ist keine Firewall, das ist so eine Mischung zwischen Loadbalancing, CDN und was weiß ich. Und dann wurde es mehr und mehr integriert. Das Lustige ist, Cloudflare hat ganz am Anfang vor zehn Jahren oder so bei den großen CDNs der Welt angefragt, als sie nur diese DDoS-Verteidigungslösung bauen wollten, ob sie mit denen kooperieren. Und alle haben gesagt, nee, wir wollen euch nicht, ihr seid zu klein. Und heute ist Cloudflare das größte CDN der Welt. Also die Firmen, die sie früher nicht mal als Kunden haben wollten, haben sie jetzt überholt, weil sie aus absoluter Not selber ein CDN bauen mussten, also ein CDN Entschuldigung, ist ein Content Delivery Network, also wo du deine Bilder hostest oder deine Media Assets hostest, damit die schnell ausgeliefert werden können. Hast du ein CDN und das heißt eigentlich, dass wenn dein Server in Palo Alto ist, dann verbreitet das CDN deine Bilder auf verschiedenste Server auf der ganzen Welt, sodass dann mit weniger Roundtrip-Zeit die Bilder schneller verfügbar werden. Also ein Beispiel, also eines der aggressivsten Unternehmen im Edge Computing ist wahrscheinlich Google. Wenn ich jetzt eine Google-Anfrage mache, dann geht diese Anfrage nicht nach Mountain View, nach Kalifornien, sondern in ein Google-Data Center, vielleicht in der Albuinstraße in Berlin. Das heißt, die Google-Suchergebnisseiten für Berlin liegen in Berlin. Dadurch kann das besonders schnell antworten. Es braucht nur wenige Millisekunden, vielleicht 20, 30, 40 Millisekunden, um diese Suchanfrage zu beantworten. Unter anderem, weil ich eben nicht einmal durchs Untersee-Kabel in die USA muss, sondern weil meine Anfrage nur bis Berlin geroutet wird. Das ist gerade ein relativ großer Trend, dass du Inhalte so nah wie möglich an die Nutzer ran bewegst. Das könnte man doch eigentlich mit Malls machen. Wir machen einfach ein Datacenter aus den Malls und bauen aus dem Parkhaus unten im Keller, da bauen wir Serverfarm rein und die sind ja immer da, wo die Anfragen stattfinden, also gut verteilt. Und dann hast du noch ein paar hundert Meter Kabel bis zu deiner Suchanfrage und alles, was oft gebraucht wird, so die typischen JavaScript-Bibliotheken und so, hostest du alle in den Malls im Keller. Und oben drüben, da machst du ein Schwimmbad obendrauf oder eine Sauna und mit der Abwärme der Server heizt du dann die Sauna und die Schwimmbäder. So, Problem gelöst für alle Immobilienentwickler. Wir kaufen Malls und bauen daraus Rechenzentren mit Schwimmbädern obendrauf. Oder wo braucht man noch Hitze? Wo braucht man viel Hitze? Brauereien, oder? Muss man das nicht warm machen?
Brauereien, kannst du die Wärme nicht weitergeben in die Wohnungen dann?
Achso, heizen? Achja, das geht auch. Das ist, glaube ich, im Moment die sinnvollste Lösung, um Malls zu verwerten.
Sollen wir den Part jetzt nochmal rausschneiden, Patent anmelden und alles?
Wir machen mal eine Sendung, wo wir über mögliche Zukunftskonzepte für Malls reden. Das finde ich spannend. Aber sozusagen Edge-Datacenters in die Keller verlegen, finde ich schon mal gut. Weil, ja, wo kommen wir her? Achso, Edge-Computing. Genau, das macht Fastly und Cloudflare. Cloudflare wurde von allen abgelehnt. Heute wird von den 10.000 größten Seiten 35 Prozent, ein Drittel Cloudflare als CDN ein.
Wobei es kostenlos ist, oder? Bei unheimlich vielen Seiten ist es kostenlos.
Ja, aber wenn du groß wirst und den kompletten Leistungsumfang haben willst, kostet es schon ein bisschen Geld. Die größten Attacken, die sie bisher abgewährt haben, waren 300 bis 400 Gigabit pro Sekunde. Um das zu verdeutlichen, das ist ungefähr so, als würdest du 100 CD-ROMs an Datentraffic auf eine IP oder Website oder auf einen Port jagen, innerhalb von jeder Sekunde. Da gibt es Tools, die man distribuiert. Das ist die Low Orbit Ion Cannon. Wenn man das auf ganz vielen Rechnern, Zombie-Computern gleichzeitig macht, dann kann man Webseiten stark versuchen zu überlasten. Und Cloudflare ist sehr gut daran, das zu verändern, indem sie das rausfiltern können. Starke USP.
Ich habe eine andere Frage. Stopp, stopp, stopp. Würdest du sagen, jeder, der Cloudflare als Aktie kauft, müsste so viel wissen oder noch mehr als du über Cloudflare?
Du kannst auch sagen, du setzt auf den Trend Security und dann würde ich sagen, dann kauf Cloudflare und Crowdstrike oder sogar einen ETF, der das abbildet. Ich kenne das ein bisschen aus dem täglichen Business und lerne jetzt auch noch mehr dazu. Ich habe mir angeschaut, wie die sich weiter verbreiten und was ich auch schlau finde, ich glaube, der Gründer sieht sich schon ein bisschen im Kampf mit Amazon. Es gibt zwei große Risiken. Das eine ist, fast natürlicherweise bedienen Cloudflare auch zwielichtige Seiten, also 8chan, DailyStormer, Terroristen-Netzwerke oder so wurden da teilweise drauf gehostet. Wobei sie hosten die ja nicht, sondern sie liefern sie nur aus. Das heißt, man bindet Cloudflare nur per API ein und dadurch sind sie virtuell als Infrastruktur in dieser Kette drin und man könnte dann argumentieren, könnten sie diese Webseiten abschalten? Ja, sie müssen den Traffic nicht durchleiten, aber technisch gesehen hosten die nicht und du willst auch nicht, dass ein Cloudflare über entscheidet, wer jetzt online bleiben darf und wer nicht. Das ist auf jeden Fall zumindest ein Risiko. Das andere ist eben, dass Amazon, also das ist das Risiko von jeder SaaS-Company, dass Amazon, Salesforce oder Azure das einfach kopieren und als Feature anbieten für ihre Kunden. Und da ist aber das Spannende oder was mich überzeugt hat, ist, dass Amazon hat ein fast identisches Produkt, das Cloudfront heißt statt Cloudflare. Und bei Entwicklern, wenn du so Stackoverflow-Statistiken anschaust, ist Cloudflare aber deutlich beliebter und auch setzt sich, wenn du auf Buildwidth oder similar Tech schaust, Cloudflare viel stärker durch. Cloudflare hat eine viel bessere Marktdurchdringung und das alles macht mich sehr optimistisch. Und ich glaube, das ist eine super Aktie für Lea-Sophie Kramer für ihr Musterdepot, weil die sucht ja immer nach Aktien, die von Frauen geleitet werden. Darauf habe ich gewartet. Und das ist nicht nur ein Hiat-Gan-COO, sondern eine der Mitgründerinnen, die jetzt COO ist, leitet die Firma. Das heißt, das würde ganz gut passen.
Weißt du, warum die mit der Firmengründung angefangen hat?
Nee, das kannst du mir auch. Du bist so gut vorbereitet heute. Erzähl mal.
Weil die bei Google keinen Job bekommen hat. Die war bei Google und war in der Krise. Dann wurde sie nicht übernommen, meine ich. Und daraufhin hat sie das angefangen zu gründen.
Super Story. Die haben viele so schöne Underdog-Stories. Ich will jetzt nicht behaupten, dass das Storytelling wäre, sondern das ist einfach vielleicht auch die Wahrheit, was du gerade erzählt hast. Aber die verkaufen das ganz gut. Und wie gesagt, rein fundamental sieht das deutlich berechenbarer aus als Fast, die was der mehr oder weniger direkte Konkurrent ist. Was auch wiederum nicht heißt, dass Fast jetzt eine schlechte Aktie ist oder so. Aber würde ich es mit Cloudflare vergleichen, dann würde ich mein Geld eher auf Cloudflare setzen, weil die Umsätze, also die Marge verbessert sich kontinuierlich, die Umsätze wachsen kontinuierlich. Sie wachsen immer mehr in diese Rule of Forty rein, sind noch nicht ganz da. Aber es ist auf einem sehr guten Weg. Und das ist, glaube ich, sozusagen, es wird so ein bisschen zum Standard-CDN oder das, was man nutzt, sobald man so groß ist, dass man eventuell damit rechnet, dass man mal, also gerade beim Black Friday oder so, da hat man ja teilweise so Warteschleifen auf Webseiten und so gesehen. Da siehst du halt auch, was das kosten kann, wenn man nicht so eine Solution hat oder wenn Webseiten einfach dann down sind. Deswegen glaube ich das schon ganz gut. Und das Dritte, was da, glaube ich, auch erwähnt wurde in der Frage, war Crowdstrike. Die machen nicht genau das Gleiche, sondern die machen eher so Enterprise Security Solutions. Also die schützen auch deinen privaten Rechner. Die sind nur insofern mit Cloudflare vergleichbar, weil Cloudflare in den Bereich jetzt reingeht und diese, wie heißen die jetzt? Network as a Service? Nee, Security as a Service. Ich glaube, Network as a Service haben sie genannt. Das heißt, damit geht Cloudflare jetzt im Bereich von Crowdstrike. Und Crowdstrike wiederum hat letzte Woche reported, hat extrem gute Zahlen gezeigt und zwar machen die ungefähr eine Viertelmilliarde Umsatz. Der wächst aber mit, die Wall Street hat erwartet 73 Prozent. Ich dachte, es könnten 83 werden, weil es letztes Quartal 84 waren und es sind fast 86 geworden. Also hat alle Erwartungen gesmasht und macht nur noch 10 Prozent Verlust. Also 85 Prozent Wachstum, 10 Prozent Verlust. Was nach der Rule of Forty 75 wäre. Extrem dynamisch, sehr hoch bepreist, aber eigentlich eine der dynamischsten. Wenn du mir jetzt rausnimmst, wo man eher so von einem Einmaleffekt reden könnte, ist es wahrscheinlich die am dynamischsten wachsende Aktie, von der ich auch sehr überzeugt bin. Genau, und um deine Happiness zu beenden oder weiterzuführen. Snowflake hat auch super performt und du würdest mir gerne erklären, warum die eigentlich nicht als SaaS-Firma gesehen werden möchten. Über die Ergebnisse will ich gar nicht so lange reden, außer dass die auch Rule of Forty 95 sind. Das heißt, ihr Umsatz wächst um 120 Prozent, was sehr viel ist und die Non-GAAP-Margin ist minus 30 und dann kommt man auf über 90. Also sie wachsen deutlich schneller und haben nur noch beschränkte Verluste. Das ist eigentlich mal, worauf man so ein bisschen schaut. Also mehr als verdoppeln sich. Snowflake ist ein Data Warehouse in the Cloud Service, würde ich es beschreiben. Und was mich verwundert ist, dass sie in ihrer Präsentation und dem Analysten-Call gesagt haben, sie sehen sich nicht als Software-as-a-Service-Company. Und bei den Bewertungen, die gerade für Software-as-a-Service-Companies bezahlt werden, würde man sich eigentlich fragen, wer denn noch alle Tassen im Schrank hat. Sagt gerade freiwillig, er ist keine SaaS-Company, weil das garantiert dir eigentlich einen 50-fachen Multipill bei den Wachstumsraten. Ich glaube, die traden sogar auf irgendwie 80 oder 100 Umsatzmultipill, was schon sehr aggressiv ist. Und das, was sie aber sagen, was sie stattdessen sind und ich glaube, das ist tatsächlich noch schlauer, ist ein Consumption-Based Model. Und zwar, wie gesagt, das ist ein Data Warehouse in the Cloud und die sagen, du bezahlst nach Inanspruchnahme und was ja auch der letzte Depp noch versteht, ist, dass Daten werden nur mehr. Es gibt keine Firma, die sagt, wir schmeißen jetzt mal die Hälfte der Daten weg oder wir crunchen dieses Quartal mal weniger Daten oder wir tracken mal weniger Nutzer dieses Quartal, sondern alle Firmen wachsen von der Nutzer- und Transaktionsanzahl. Sie versuchen noch mehr Daten zu verstehen, das heißt, das Data Warehouse bläht sich weiter auf, die verarbeiteten Daten steigen. Und wenn du jetzt sagst, du zahlst nicht eine feste Subscription, sondern um so und so viel Transaktionen zu tracken oder so und so viel Daten zu verwalten oder so und so viel Operationen in der Datenbanktabelle zu machen oder im Data Warehouse, ist das natürlich das noch bessere Geschäftsmodell. Und das siehst du an einer Zahl, die ich noch spannender finde, als die eigentlichen Ergebnisse ist, das ist die DBNRR, das ist die Dollar Based Net Revenue Retention. Also sozusagen, wie viel Geld, wenn ein Kunde letztes Quartal 100 Euro Umsatz gemacht hat oder im Vorquartal des letzten Jahres, wie viel Prozent von diesem Revenue ist dieses Jahr noch da? Und wenn das 166 oder 162 ist, dann heißt das, der Kunde oder der durchschnittliche Kunde gibt dieses Jahr 60 Prozent mehr Geld bei uns aus als letztes Jahr. Und das schaffst du mit dem SaaS-Modell, die Besten kommen da auf 120, 130 Prozent, also die steigern auch ihre Umsätze pro Kunden. Aber durch dieses Consumption Based Modell wächst du halt mit den Kunden mit, hast theoretisch noch die Chance, Price Increases zu machen und dadurch kommen sie halt dazu, dass der Durchschnittskunde 60 Prozent mehr ausgibt als im Vorjahr. Und das ist sozusagen nach allem, was ich gesehen habe, das einzige Modell, was noch eigentlich wirklich noch schlauer ist als das. Letztlich ist das nur Darstellungsfrage, muss man auch mal sagen. Das ist trotzdem auch ein SaaS-Modell, aber das so ein bisschen umzuframen und zu sagen, wir hängen nicht nur am Kundenwachstum, sondern hauptsächlich auch davon, wie viel Daten die Kunden verarbeiten und die steigen tendenziell, das könnte sozusagen das Next Level SaaS sein. Und ich würde mich nicht wundern, wenn Firmen das jetzt übernehmen und sich sozusagen in dieses Narrativ, das ist auch ein bisschen ein überstrapaziertes Wort, aber das ist einfach gutes Storytelling, glaube ich, an der Stelle und das so zu verpacken und ich finde das sehr charmant und es ist in dem Modell auch wirklich einleuchtend. Und damit könnte es das rechtfertigt, dann vielleicht auch die brutalen Bewertungen, auf denen Snowflake gerade tradet. Aber Disclaimer, fast alle von den Aktien, über die wir gerade gesprochen haben, halte ich auch und bin deswegen natürlich, habe da schwerste Interessenkonflikte und eine sehr gute Woche gehabt.
Ja und ich wünsche dir weiterhin sehr sehr gute Wochen, damit ich mir nicht wieder an der Hand komme.
Du sagst jetzt in der Hoffnung, dass es nächste Woche abstürzt.
Nein, niemals. Aber es fühlt sich schon echt, echt, echt alles sehr verrückt an.
Das sagen alle, die an der Seitenlinie stehen.
Gehen wir weiter und sprechen über tägliche Routinen. Uns hat jemand gefragt, was eure täglichen Routinen sind und wo wir an unsere Informationen kommen. Gibt es Quellen, um einen Überblick zu erhalten und welche sind geeignet, um tiefer abzutauchen? Ich muss ehrlich sagen, du bist meine Quelle. Ich bereite mich auf den Podcast vor oder versuche einfach mit dir mitzuhalten und so viel zu sehen. Und ich spiele halt viel damit rum, wenig auf Social zu machen und das meiste irgendwie mitzubekommen. Also ich finde eher, mein Problem ist eher, dass es zu viel Informationen gibt und ich möchte eher mir weniger Hauruck-Informationen angucken und mehr runtergebrochene Sachen. Also meine Tendenz geht eher auf Sachen, auf Wochenzeitungen und weniger auf Tweets. Bei dir ist das ein bisschen anders. Du hast, glaube ich, eine Routine, mit der du jeden Morgen anfängst.
Du bist eher der Pull-Typ, das heißt, du fragst aktiv nach und lässt dich nicht bepuschen mit News. Habe ich das richtig verstanden?
Ja, ich finde dieses gepuschte News-mäßig mega nervig. Früher fand ich das cool, aber mittlerweile finde ich das nur anstrengend.
Ja, das ist so im Alter. Ich bin der kuratierte Push-Typ, würde ich dann beschreiben. Also ich kuratiere mir ein Twitter-Feed oder teilweise auch Teil-Feeds und das ist schon ein Teil meiner News-Aufnahme oder Informationsaufnahme. Ich glaube, der Hintergrund war leider wieder ein bisschen aus der Börsenecke. Dafür gibt es verschiedenste Apps. Man kann es mit Yahoo Finance machen, man kann es mit Google Finance machen oder Google macht das fast automatisch für einen, dass eine relevante News zu den Unternehmen schickt. Oder mit Seeking Alpha oder was auch immer. Es gibt verschiedenste Apps, wo man sagen kann, ich abonniere mir ein Tickersymbol oder eine Firma und dann bekomme ich relevante Nachrichten dazu zugeschickt. Aber ich mische das natürlich auch mit Sachen, wenn mich Sachen interessieren, dass ich das aktiv recherchiere und mich nicht berieseln lasse. Ich höre viele Podcasts natürlich auch selber. Manchmal läuft nebenbei so Blumenberg oder CNN oder NTV oder was auch immer. Wobei das tatsächlich gar nicht so viel dazu beiträgt, würde ich fast behaupten.
Du lässt das nebenbei noch laufen?
Ja, um mich zu beruhigen. Aber ich kriege das komischerweise mit. Ganz komisch. Ich weiß dann trotzdem, was ich gehört habe, obwohl ich gefühlt das komisch, schwer zu beschreiben. Ansonsten Routinen. Ich stehe morgens auf, gehe am Computer, schaue mir die Push-Nachrichten von letzter Nacht an. Das sind dann meistens so Earning-Releases. Die werden ja typischerweise in den USA after the bell, also nach dem Börsenschluss veröffentlicht. Je nachdem, wie früh ich ins Bett gegangen bin, sehe ich die dann morgens eventuell das erste Mal. Dann lese ich mir eventuell, falls es schon welche gibt, Hintergrundnachrichten dazu. Oder schaue mir die Zahlen an und versuche mir ein eigenes Urteil zu bilden. Sehr viel mehr mache ich auch nicht. Der Rest ist Twitter und das bombardiert mich schon relativ stark den ganzen Tag, wann immer ich Zeit habe dafür. Ansonsten, was ich mal getestet habe aus einem ähnlichen Hintergrund, ist, dass ich in der U-Bahn oder S-Bahn oder wann auch immer in der Stadt auf Facebook rumzusurfen, mir eine Slide-Share jeden Tag raushole oder zwei. Das heißt, man kann bei Slide-Share, ich glaube die wurden jetzt zu Script oder so, da wurden die gemerged gekauft, weiß nicht mehr. Aber es war früher von LinkedIn gekauft, Slide-Share und jetzt gehört es irgendwo anders zu. Da abonnierst du ja gewisse Themen und dann kriegst du eine halbwegs gute Vorauswahl. Dann habe ich einfach gesagt, ich schaue mir jeden Tag ein, zwei PowerPoint-Decks an und versuche dadurch etwas Neues zu lernen. Das fand ich dann aber eigentlich auch nicht so gut. Ich habe mich sehr, sehr viel Zeit auf Twitter und LinkedIn und auf dem Telefon verbracht. LinkedIn mache ich auch noch. LinkedIn mache ich natürlich auch noch. Und du bist auch unheimlich viel auf Facebook. Nee, nee, nee, gar nicht mehr so viel. Ich bin jetzt immer auf LinkedIn, das ist ja das neue Facebook für alte Leute. Und auf Facebook schreibe ich immer nur, ich bin hier bald nicht mehr, aber kommt mal rüber zu LinkedIn.
Also eigentlich das, was du die vorherigen Jahre auf Sing die ganze Zeit gepostet hast.
Ja, auf Sing habe ich glaube ich gar nicht viel gepostet.
Ich versuche da abzukommen von Twitter und ich finde es manchmal ganz witzig, wenn du irgendwie morgens was schreibst und mich mit vertext und ich dann das erst ein paar Stunden später am Rechner dann sehe. Aber ich versuche da wegzukommen von diesem Dauerkonsum.
Das ist beeindruckend, wie du immer mit deiner Inaktivität protzt.
Ja, mit irgendwas muss ich ja angeben. Also mit meinem Aktiendepot kann ich es ja nicht.
Du kannst ja langsam mal anfangen. Wir können uns ja mal für nächstes Jahr vornehmen. Aktion 2021, Projekt 2021.
Das können wir auf jeden Fall machen. Dann letzte Frage. Die von vielen Maklern angepriesene Lebensversicherung. Ist es ein Blödsinn in der heutigen Zeit? Da wird gefragt, ob es sinnvoll ist eine Lebensversicherung als Sparplan zu erstellen. Und ja, der Fragende fragt uns, ob wir das empfehlen könnten oder ob es eigentlich sinnvoller wäre aufgrund von Flexibilität und Profitabilität doch besser einfach Amazon Aktien monatlich zu kaufen. Was sagst du, was ist Pipps Meinung zur Lebensversicherung?
Ich fühle mich schon wie der Finanztestonkel im Morgenmagazin.
Ja, ich finde auch, wir müssen weniger Finanzen machen. Mehr Tech, mehr Startups.
Was mir nicht so gefällt ist Flexibilität. Ich will nicht die Story verkaufen, dass Aktien besonders flexibel sind. Wenn die gerade 80% abgerauscht sind, dann willst du die bestimmt nicht kurzfristig liquidieren. Was man schon sagen kann, ohne da jetzt wieder Beratung auszuüben, ist, dass eine Kapitallebensversicherung ein überlebtes Konzept ist. Und gerade in der Zeit ohne Zinsen, wo die dahinterliegenden Versicherer auch kaum ordentliche Renditen erwirtschaften können oder sogar ihre Verträge kündigen, weil sie die Garantiezinsen nicht halten können. Ich glaube, das scheint mir persönlich nicht sinnvoll. Ich glaube, was man machen kann, ist, wenn man ein Haus gebaut hat, wenn man Schulden hat, wenn man mehr oder minder abhängige Individuen in seinem Haushalt, seiner Familie hat, die abzusichern über eine Risikolebensversicherung. Ich glaube, das entbehrt nicht einer gewissen Logik oder Sinnhaftigkeit. Eine Kapitallebensversicherung, um Geld aufzubauen, das halte ich persönlich, nicht beratend, aber persönlich würde ich nicht auf die Idee kommen, so etwas zu machen. Wenn man das Geld stattdessen in langfristig angelegte Aktien investiert, hat man da wahrscheinlich mehr davon. Das hilft ja nicht bei dem Lebensversicherungsrisiko. Dafür braucht man dann weiterhin, wenn man das verfolgen will, eine Risikolebensversicherung. Aber als Kapitalanlage ist eine Lebensversicherung, glaube ich, nicht zeitgemäß. Ich glaube, das ist auch Konsens. Da lehne ich mich jetzt nicht weit aus dem Fenster. Das kann man sich bestimmt noch mal woanders zu belesen. Aber das würde mich wundern, wenn das irgendwie vorteilhaft wäre. Ich sehe da die Vorteile nicht. Ich glaube, das wird auch nicht staatlich gefördert. Bei manchen Sachen kann man ja noch sagen, bei Riesda oder Rürup-Rente, da lohnt es sich in der Regel schon noch die staatliche Förderung mitzunehmen. Und alles, was man drauf bezahlt bekommt, genau so viel zu investieren, das sollte man vielleicht auch alles machen. Aber bei einer Kapitallebensversicherung, wenn der Vertreter einem das an den Hals wünscht, dann liegt das wahrscheinlich daran, dass die Provision dann auch halbwegs ordentlich ist. Das wiederum liegt wahrscheinlich daran, dass das Produkt nicht mehr so einfach zu verkaufen ist. Da bin ich eher skeptisch.
Sehr gut. Dann zum Abschluss dein Buchtipp für Weihnachten.
Erzähl du erst mal. Das muss ich kurz überlegen.
Ich werde einen Buchtipp geben von einem Buch, das ich nicht gelesen habe, aber es schon verschenkt habe und es von einer Hörerin empfohlen worden ist. Das Ganze heißt Invisible Woman und geht über Daten, die zeigen, dass die Welt doch hauptsächlich von Männern designed worden ist. Mehr dazu kann ich euch vielleicht nächste Woche erzählen. Mit der Hörerin Corinna Müller würde ich mich nächste Woche oder morgen glaube ich sogar schon unterhalten. Dann wird sie mir ein bisschen was dazu erzählen. Es hat mich gefreut, dass das Thema, was wir ganz am Ende im letzten Podcast besprochen haben, also welcher Fashionladen, Zalando oder About You, wir zuerst eine Frau als Geschäftsführerin oder als eine der Geschäftsführerinnen haben, dass das dazu geführt hat, dass wir so eine gute Mail bekommen haben und ein Buchtipp, wie du ihn dir ja auch gewünscht hast.
Ja, also dass die Welt von Männern designed wurde, klingt nicht überraschend. Klingt mir wie eine haltbare These.
Ich habe noch einen zweiten Buchtipp. Ich habe gestern ein Buch auf der Straße gefunden. Das heißt E. The Novel of Liars, Lunch and Lost Knickers. Das ist von 2000 und das sind nur so, es geht über das Agenturleben und es sind nur so E-Mail-Auszüge und es fängt damit an mit einer E-Mail, die am 3.1.2000 geschrieben worden ist, wo der CEO oder Geschäftsführer wohl seine Assistentin schreibt, dass sie doch bitte ihm mal zeigen soll, wie er jetzt hier eine Team-E-Mail machen kann und er versteht nicht, wie das funktioniert. Das lese ich gerade zum Einschlafen, weil das sehr witzige, kurze E-Mails und Sachen sind. Da kann ich vielleicht auch nächste Woche nochmal mehr darüber berichten. Es hat mich daran erinnert, dass es ja auch den ein oder anderen Geschäftsführer wahrscheinlich schon gab, der versehentlich bei Slack eine öffentliche Gruppe gemacht hat, anstatt eine geschlossene, in dem dann witzige Sachen erzählt worden sind.
Ich habe nochmal einen ganz allgemeinen Tipp für dich. Erst die Bücher lesen, bevor du sie empfehlen. Ich glaube, das Konzept von Buchempfehlung ist so ein bisschen, dass man vor allem die Bücher empfiehlt, die man auch gelesen hat. Aber da kannst du auch deinen eigenen Weg.
Gut, also hast du dir jetzt ein Buch aus dem Schrank rausgeholt und sagst eine Buchempfehlung, die du auch wirklich gelesen hast?
Ich habe es tatsächlich als ich es gelesen habe. Und zwar ist es, das Buch heißt Who gets what and why? Subtitle The new economics of matchmaking and market design. Das ist vom Nobelpreisträger Alvin E. Roth. Wurde mir empfohlen von einem guten Freund, der Fritz heißt und CEO bei Zenjob ist. Und da geht es um, vor Jahren schon, das wurde 2015 publiziert, da geht es im weitesten Sinne um die Dynamiken in einem Marktplatzsystem. Unter anderem diese Wedding Ring oder Engagement Ring, Parabel war übrigens aus dem Buch, das habe ich da gelernt. Aber auch, wie schafft man es, Marktplätze liquide zu halten? Wie verhindert man Congestion, also Verstopfung zum Beispiel, also die Übernachfrage oder Überangebot? Ich glaube, das ist ein hervorragendes Standardwerk für jeden, der irgendwie im weitesten Sinne an Marktplatzkonzepten arbeitet. Es ist, ich weiß nicht, ob es eine deutsche Version gibt, es ist englisch, es ist teilweise relativ theoretisch, muss man sagen. Also da wird auch irgendwie mal 50 Seiten über die Auswahlverfahren von Medizinprofessoren oder College-Studenten geredet. Aber es gibt eben auch gute Kapitel irgendwie über, warum Reviews für Ebay oder Airbnb so wichtig sind, ob man in kleinen Märkten starten sollte und was da die Vor- und Nachteile sind. Ich halte es für eines der besten Bücher tatsächlich, die ich in den letzten zehn Jahren gelesen habe und würde das uneingeschränkt empfehlen. Who gets what and why von Elvin E. Roth. Verlinkst du die Bücher eigentlich immer mit deinem Amazon Link und ziehst da heimlich Kohle drüber ein?
Na klar, davon wird die nächste gemeinsame Currywurst bezahlt, wenn da irgendwas drüber reinkommt. Aber ich glaube, so gut ist die Conversion nicht.
Genau, aber das kann ich schon empfehlen. Ich habe es gehört natürlich nur als Audible Audiobook, aber ich habe es sozusagen mit den Ohren verschlungen.
Hörst du dann das komplette Buch? Wie machst du das?
Wie ich das mache? Ich drücke auf Play.
Also wann machst du das? Hörst du das beim Arbeiten, wie du irgendwie Fernsehen guckst?
Nein, das kann ich nicht. Es gibt genau drei Tätigkeiten, wobei ich gut hören kann. Wandern, Slash, Spazieren, lange Autofahrten oder Kochen. Die Distracting-Gehirnhälften sind dann irgendwie gebunden von den roboterartigen Tätigkeiten wie dem Autolenken. Dabei kann ich dann sehr gut Informationen aufnehmen. So bilde ich mir das ein. Ob das jetzt so stimmt, weiß ich nicht.
Und aufschreiben tust du dir sowieso nicht?
Nein, da bin ich super schlecht drin. Ich habe immer ein Fake-Notizbuch mit in Meetings, damit ich engagiert wirke. Aber das ist in der Regel leer oder steht irgendwie drin, keine Ahnung, eine Flugnummer oder was weiß ich. Ich bilde mir ein, dass die wichtigen Sachen sich automatisch abspeichern. Und wenn nicht, ist es auch ganz wichtig, dass man sie nicht irgendwie festhält, wenn sie nicht wichtig genug sind. Das ist sozusagen mein internes Priorisierungssystem. Und gefühlt behalte ich zu viel Informationen und würde gerne noch mehr vergessen, weil mir dann irgendwelche vollkommen bekloppten Details auch präsent sind, die ich gar nicht brauche. Aber auch das ist keine Empfehlung, sondern ich glaube, da funktioniert einfach jeder anders. Es gibt Leute, für die es unheimlich wichtig ist, wenn sie es einmal aufgeschrieben haben, dann vergessen sie es nie wieder. Es gibt Leute, die müssen es vor sich her sprechen. Es gibt Leute, die müssen es irgendwie hören. Es gibt Leute, die müssen es lesen. Es gibt Leute, die müssen es aufmalen. Da hat jeder sein System und meins ist halt nur das, was bei mir funktioniert. Mehr will ich damit gar nicht sagen.
Top, Pipp. Ich hoffe, die Folge war ganz gut. Wir haben dreimal irgendwelche Audio-Probleme gehabt. Mal schauen, was Jan aus der ganzen Nummer jetzt macht. Ich freue mich auf nächste Woche. Bis dahin. Habt eine schöne Woche und mal gucken, wie die Märkte sich so bewegen.
Das ist eine gute Möglichkeit, Jan mal loben zu erwähnen, der immer schneidet und dieses Mal ein bisschen mehr zu tun hat, weil mein Mikrofon zweimal ausgefallen ist, komischerweise. Aber Jan sorgt dafür, dass viele Abends und Pausen jedes Mal rausgeschnitten werden. Und dafür sind wir sehr dankbar für seine Hilfe. Und das letzte Mal war er dabei ein ganz klein bisschen zu aggressiv und wir versuchen da jetzt eine noch bessere Balance zu finden. Insgesamt bin ich höchst zufrieden mit der Qualität und glaube, dass sich es weiter verbessert dadurch. Vielen Dank Jan und vielen Dank dir Philipp und ich freue mich auf nächste Woche. Bis dann.