Doppelgänger Folge #25 vom 20. Dezember 2020

Google Down | Substack & Pornhub | Produkt Manager | Facebook vs. Apple | Biotech | Longevity

Verkehrte Welt: Pip stellt Philipp sechs Fragen und der schwadroniert eine halbe Stunde über Produktmanager. Ansonsten erklären wir was Substack mit Pornstars zu tun hat, warum Apple und Facebook Beef haben. Warum der CIA die europäische Cloud mitbaut und was der feuchte Traum von Milliardären ist.

Kapitelmarken:

00:06:24 Glöckler als Produkt und Marketing Advisor bei Gorillas

00:16:49 Google Down

00:21:55 Substack

00:31:59 Pornhub löscht 80 % seiner Videos

00:33:08 Anti Werbung - Gute Produkte

00:40:48 Börsencrash 1929

00:51:36 Biotech als nächster großer Trend / Hype

01:03:49 Roblox

01:09:57 Was machen gute Produktmanager aus

01:27:07 Facebook vs. Apple

01:39:39 DOT Europe

01:41:29 GAIA-X und Palantir

01:45:28 Coinbase IPO & Bitcoin

01:49:50 Project A & Spryker

01:51:38 G.R.I.T. Scoring von Spryker

02:00:49 Robinhood Trading App

02:10:05 Buchtipp: TouchPoints - Creating Powerful Leadership Connections in the Smallest of Moments

02:10:46 Buchtipp: The Master Switch - The Rise and Fall of Information Empires

Shownotes:

Buchtipp von Philipp: TouchPoints - Creating Powerful Leadership Connections in the Smallest of Moments

Buchtipp von Pip: The Master Switch - The Rise and Fall of Information Empires

Breast-Squeezing Lessons von Mark: https://twitter.com/pip_net/status/1334038630235598855

The Children of Pornhub - Why does Canada allow this company to profit off videos of exploitation and assault? https://www.nytimes.com/2020/12/04/opinion/sunday/pornhub-rape-trafficking.html

Big Tech Turns Its Lobbyists Loose on Europe, Alarming Regulators https://www.nytimes.com/2020/12/14/technology/big-tech-lobbying-europe.html

Danke für den Wein: Anonym

Danke für die Fragen: Oscar & Tim

Ein extra Dankeschön geht an: Jan Wagener

Danke fürs Teilen:

uullrich: Heute habe ich meinen absolut Favoriten Podcast @Doppelgaengerio gehört. And here comes the boom < 100 ;) Macht weiter so und danke für die informative Zeit mit euch.

Christoph Baur: uf für Folge #24 des Doppelgaengerio Podcasts gibt's von mir wieder eine klare Empfehlung! Danke für die Grüße @pip_net! In diesem Sinne: #hooah ;-)

Kai: Nehmt ihr Audiokommentar in die Sendung, oder soll ich lieber was schreiben? Zu @pip_net SEO-Tool-Träume würde ich gerne was sagen ;)

htintrup: Habe das Gefühl, dass Facebook immer mehr und mehr den Anti-Trust-Atem im Nacken verspürt und sich mit Attacken gegen andere Tech-Unternehmen Luft verschaffen will. Oder einfach nur verzweifelt ist?

Marcel Rieger: New Year’s Resolution: top 1% for every episode @gloeckler @pip_net

San Marcos: Eindeutig der beste Finanzpodcast! Habe das gesamte Wochenende durchgehört und noch Herr Klöckners Auftritte bei OMR und noch bis. Am besten finde ich die Transparenz des Depots. Viele reden nur theoretisch und trauen sich nicht zu zeigen, was im Depot ist.

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Moin Philipp, eine Sache ist definitiv anders als letztes Mal und zwar habe ich dreimal überprüft, ob mein Mikrofon auch wirklich mit dem Computer verbunden ist und es sieht sehr gut aus bisher. Entschuldigung nochmal für die schlechte Qualität in der ersten Hälfte letztes Mal. Insbesondere das ekelhafte Echo oder das Feedback lag daran, dass das iPad selbst wenn man es auf leise stellt, nicht leise ist. Also es war auf mute gestellt und trotzdem ganz leise den Sound wiedergegeben. Das muss mir irgendein Apple-Experte mal erklären, wie das funktionieren kann.
Entschuldigung ist angenommen. Ich würde vorschlagen, wir lachen diesmal gemeinsam und nicht übereinander.
Ja, da bin ich auch sehr dafür. Habe ich auch angenommen die Entschuldigung. Aber um das gleich wieder zu konterkarieren. Ich habe mir überlegt, es ist ja 4. Advent heute und es ist quasi unsere firmentäre Weihnachtsfeier. Und zwar fange ich heute mal an, dir Fragen zu stellen, dachte ich mir. Sozusagen nach 25 Episoden gebe ich mir das Recht jetzt. Es sind sechs Fragen, aber geht ganz schnell. Versuche auch so intuitiv und schnell wie möglich zu antworten. Okay, eins. Was wünschst du dir zu Weihnachten?
Zeit.
Was würdest du mir zu Weihnachten schenken? Du hast mich jetzt ein bisschen kennengelernt über die letzten 25 Wochen. Was denkst du, könnte ich gut zu brauchen zu Weihnachten?
Zeit.
Ich hätte mir eine Open-End-Episode. Also das ist quasi, aus der Zeit mache ich dann eine Open-End-Episode heute. Ich habe verstanden, du möchtest so viel Zeit wie möglich verbringen heute mit mir. Dann können wir mal so richtig schön lange aufnehmen. Falls du noch nicht Bitcoin hast, kaufst du 2021 Bitcoin?
Ich glaube nicht.
Das ist alles auch so ein bisschen Prima auf den Content heute. Würdest du lieber ins All fliegen oder 20 Jahre länger leben, wenn du die Wahl hättest?
20 Jahre länger leben. Allerdings, und da habe ich mir gedacht, ist der Podcast eigentlich ganz gut. Ich glaube, der Körper wird das schon irgendwie durchhalten. Der Geist, der wird nur wahrscheinlich abbauen, wenn man nicht die ganze Zeit irgendwie top of its game ist. Aber da finde ich, hilft uns auf jeden Fall der Podcast.
Deine Fallhöhe ist auch nicht besonders groß. Also von daher wäre ich da wenig besorgt.
Wie war das mit dem gemeinsam lachen?
Du hast ja gelacht. Wenn ich ein Sub-Stack machen würde, so eine Art Newsletter, was wäre deine Zahlungsbereitschaft dafür?
Fünf Euro im Monat.
Fünf Euro, das ist mehr, als ich gedacht hätte. Und letzte Frage. Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Das funktioniert sehr gut.
Wenn du sagen, du entschließt, deine Daten irgendwo alle sicher in der Cloud aufzubewahren in der EU, welchem Unternehmen würdest du am ehesten vertrauen, die für dich zu hosten? Also du kannst jemanden aussuchen. Und wem würdest du am ehesten deine Daten anvertrauen?
Ich würde sie wahrscheinlich bei einem der großen Tech-Unternehmen hinlegen. Aber mittlerweile hätte ich das Gefühl, dass sie da nicht sicher sind. Also keine.
Das heißt bei Google oder bei Amazon?
Irgendwo, wo ich zahle für. Also ich würde jetzt sagen bei Google in dem Free-Account nicht, bei Google, wenn ich da zahle, vielleicht schon.
Welchem Unternehmen würdest du sie am unehesten, falls das ein Wort ist, hosten?
Facebook. Das ist auch mein größtes Problem, weil ich da trotzdem sehr, sehr viel drüber kommuniziere. Also über WhatsApp.
Kompliziert. Ja, vielen Dank. Das war's auch schon.
Ich habe natürlich auch ein paar Fragen an dich. Und zwar, ich wollte dich fragen, wie viele Zoom-Weihnachtspartys du schon gefeiert hast?
Nur eine Wichtelparty und aus der durfte ich mich so ein bisschen rausziehen, weil das der Freundeskreis meiner Partnerin war. Das heißt, du musst nur kurz teilnehmen. Ansonsten hatte ich noch keine. Ja, das ist komisch. Normalerweise habe ich so vier, fünf, manchmal sechs Weihnachtsfeiern im Jahr. Dadurch, dass man dann mehrere Firmen hat, mit denen man arbeitet. Aber dieses Jahr war ich auf keine eingeladen. Hätte ich mich letztes Jahr vielleicht besser benehmen sollen.
Ja, wobei bei Zoom kann man das ja ganz gut machen. Wenn sich einer daneben benimmt, kannst du den ja einfach muten oder rauswerfen. Und das zweite ist, wie war dein Samstag so auf Twitter?
Mein Samstag auf Twitter? Ich habe gestern viel Zeit auf Twitter gelassen, wie die vielleicht nicht verborgen geblieben ist.
Also ich bin ja jetzt glücklicher Gorillas-Kunde.
Erzähl mal, wie war deine erste Bestellung? Hamburg gehört ja jetzt zur zivilisierten Welt und ihr könnt jetzt Lebensmittel in zehn Minuten bekommen. Hat es geklappt bei dir?
Ja, es hat super geklappt. Es hat so gut geklappt, dass ich den 10-Euro-Startgutschein sogar übersehen habe und bestellt habe. Ich habe mich richtig so... Es gab wenig Momente in den letzten Jahren, wo ich mich so drauf gefreut habe, ein Produkt zu testen. Das muss ich schon mal sagen, das ist natürlich auch geprägt von dir und deinem ganzen Hype. Aber ich habe es getestet, Freitagnachmittag und es kam sofort an. Also innerhalb von zehn Minuten. Könnte daran liegen, dass sie schon auf die Bestellung gewartet haben, aber ich finde es beeindruckend gut. Und habe dann natürlich auch einen Tweet rausgesetzt, der dir dann wahrscheinlich ein bisschen Arbeit gemacht hat. Die Diskussionen waren auf jeden Fall größer, als ich gedacht hätte.
Ich finde es beeindruckend, mit welcher Vehemenz Leute sich Mühe geben, das Modell schlecht zu rechnen oder unmöglich zu rechnen. Aber ich bin da relativ unbesorgt und würde die Diskussion jetzt ungern noch mal wiederholen. Du hattest, wenn es in zehn Minuten da war, deutlich mehr Glück als die ersten Nutzer in Amsterdam. Da hat es nach 30 Minuten nämlich wieder zugemacht, weil es einfach so viel Bestellung gab, dass man das Versprechen nicht hatte anhandhalten können. Sodass man quasi einen ersten Test gemacht hat und dann auch sehr schnell wieder den Service eingestellt hat.
Was im Zweifel die bessere Erfahrung sein kann. Das heißt komplett eingestellt und die kommen jetzt in ein paar Wochen wieder?
Vorübergehend. In wenigen Tagen. Das Speed ist eher wenige Tage, würde ich schätzen.
Lass mal noch mal ein bisschen darüber sprechen. Mein Highlight aus der letzten Folge war eigentlich, dass ich mich ein bisschen darüber geärgert habe, dass ich nicht so richtig gut beschreiben könnte, was ein guter Produktmanager ist. Und daraufhin habe ich eigentlich die letzte Woche damit verbracht, mich mit Produktmanagern oder Produktleuten zu sprechen. Mein Highlight davon war, dass ich mit dem CPO von Booking.com telefoniert habe. Dazu später nochmal. Aber eine Sache, die er meinte, war, dass gute Produktmanager eigentlich bei jedem Produkt sofort sehen, was besser sein könnte. Und dann nehme ich mir jetzt einfach die Freiheit raus, drei Sachen, die ich bei Gorillas machen würde, die bestimmt auf der Roadmap stehen. Die erste Überraschung war, dass Apple Pay noch nicht funktioniert hat für mich. Da könnte man sagen, das ändert wahrscheinlich an der Conversion überhaupt nichts. Aber das Major USP, würde ich sagen, ist ja Zeit. Und deswegen würde ich irgendwie alles in der App auf Zeit optimieren. Das könnte Login auch sein. Das zweite ist das ganze Thema Produktvorschlag-Feature. Also aktuell, wenn man im Warenkorb was hat, kann man auch noch einen Text schreiben, was man noch so gerne hätte. Da würde ich irgendwie voll reinbohren und drei Sachen machen. Das eine ist Barcode-Scan, dann Fotos von Produkten, also ähnlich wie es Amazon, glaube ich, hat. Und auch Fotos von Kassenbons. Ich stelle mir vor, dass man bei Edeka den Kassenbon abfotografiert. Das könnte vielleicht für Gorillas auch interessant sein, weil sie mal sehen, was die Leute kaufen, was die Preise sind.
Und weil es mehr convenient ist, als dasselbe einzutippen.
Genau, das auch. Also dass du sagst, du hast jetzt für 50 Euro bei Edeka gekauft, du machst ein Foto und das kommt rein. Und Gorillas schickt dir eine E-Mail oder eine Push und sagt, wir matchen den Einkauf oder wir geben den Einkauf günstiger oder sowas.
Ziemlich gut schon, muss ich sagen. Was du jetzt aktiv angibst oder bewusst angibst, ist in dem Fall gar nicht so spannend. Was tatsächlich ich annehmen würde, was man macht, ist, man schaut einfach auf die internen Lehren suchen. Oder die suchen mit einer besonders schlechten Add-to-Basket-Conversion. Und dann findet man sehr schnell Produkte, die fehlen. Also auch die, die die höchste Relevanz haben. Aber ich finde die Idee mit dem Kassenbon trotzdem gut. Wenn man das sozusagen für seine besten Nutzer kriegt, dann sind das durchaus spannende Daten.
Finde ich eine gute Idee. Danke fürs Lob zu so früher Stunde. Und das Dritte ist wahrscheinlich auch, mit lokalen Produkten kriegt man halt so ein bisschen Local Flavor und ein bisschen dieses nicht so ganz Discountige, was Gorillas nicht hat. Aber ich glaube, das macht auf jeden Fall Sinn, da mehr zu spielen.
Gibt es das in Hamburg noch nicht? In Berlin gibt es so Berlin Originals. Also so eine Anzahl Coffee Heroes, Kaffee und echt Berliner Produkte. So hip Berliner Produkte. Könnt ihr mir vorstellen?
Das ist auf jeden Fall Teil des Konzepts, soweit ich das verstanden habe. Genau. Die Berliner Buddies, die sehe ich hier auch in Hamburg. Aber bis auf irgendwie ein Hamburger Gin stand da jetzt noch nichts.
Vielleicht der kulturelle Sendungsauftrag aus Berlin, dass man die guten Berliner Produkte stattdessen nach Hamburg bringt, statt die lokalen zu fördern. Im Ernst, ich glaube, lokale Produkte zu Featuren, ist aus vielerlei Hinsicht. Von der Brand Likeability, das ist ein neues Wort, was ich gelernt habe. Von der Brand Likeability ist es ganz spannend,
aber auch von der Marge, würde ich behaupten. Wenn wir schon über Brand Likeability sprechen, dann habe ich mir überlegt, was man so Marketing-mäßig machen würde. Wahrscheinlich machen die das auch schon längst. Aber ich würde jetzt vor allem in den kommenden Tagen mit Gorillas Bananen verteilen bei allen Schlangen in den Supermärkten, die so links und rechts von den Lieblingskunden sind. Wahrscheinlich ist das Kundenerlebnis so überraschend gut, dass du überhaupt keine Gutscheine dafür brauchst. Das ist mega schlau. Weil die Leute wahrscheinlich 10 Minuten sowieso warten, um in den Supermarkt zu kommen. In der Zeit können die halt die Sachen kaufen und nach Hause laufen. Dann habe ich mir überlegt, was der Doc-Morris-Vorteil sein könnte. Was kann Gorillas machen, damit sie die ganze Zeit in der Presse sind, ohne und eigentlich kein Geld für Facebook, Google, was auch immer brauchen, auszugeben. Wahrscheinlich reicht es schon, wenn sie vor den Supermärkten stehen und irgendwie ein bisschen Remmidemmi machen. Vielleicht kann man auch in den Supermarkt gehen als Gorilla-Weihnachtsmann und ein paar Produkte abscannen oder kaufen oder sowas. Und einfach, ich weiß nicht, was man da machen kann. Und einfach so auf sich aufmerksam machen. Ich finde die Idee mit dem Bananen in Schlangen verteilen,
echt nicht schlecht. So aggressiv auf den Einzelhandel losgehen, würde ich vielleicht eher nicht machen. Im Sinne von Don't poke the bear. Oder keine schlafenden Hunde wecken. Im Moment werden die, glaube ich, noch sehr stark unterschätzt. Das ist zumindest mein Eindruck. Und je länger das so bleibt, desto besser, würde ich sagen. Von daher würde ich da nicht unnötig früh ... Im Zweifel hat der Einzelhandel eine deutlich bessere Lobby. Da kommen wir übrigens heute auch noch mal drauf. Eines der wenigen Risiken, die ich sehe, sind schon Regulatorik und dass der Einzelhandel versucht ist, anzugreifen und mehr oder weniger zu entlegalisieren das Konzept. Von daher wäre ich da nicht ganz so aggressiv. Ich würde den Kampf von vornherein aufmachen.
Ich würde mich da direkt positionieren, davon ausgehen, dass das passiert. Das wird sowieso passieren. Das Schlimmste, was passieren kann, ist,
dass sie die Produkte nicht mehr bekommen. Der Zwischenhandel könnte dich theoretisch abschließen. Das ist aber auch eine große Wette. Wenn du das dann nicht hinbekommst, würdest du die Sachen natürlich nie wieder einlisten, die dich blockiert haben. Du bist auf dem Weg zur Maklerkarriere in Hamburg. Habe ich das richtig verstanden?
Dazu möchte ich mich jetzt nicht äußern. Aber ich habe zwei Leute zusammengebracht, die vielleicht da ein bisschen helfen können. Mal gucken. Aber ich glaube, da ist noch nichts unterzeichnet.
Von daher würde ich mich da jetzt noch nicht für feiern.
7,14 Prozent. Ich will einfach nur hier einen kleinen Podcast machen. Die Zeitersparnis, die ich habe, ist wirklich super. Vom Kundenerlebnis ist es auch klasse. Ich habe mich am Samstagabend so ein bisschen gefunden, dass ich noch mal was bestellen wollte. Kann es nicht sein, dass wir noch irgendwas brauchen? Haben wir alles zum Kochen?
Immer schön auf 40 Euro auffüllen, bitte.
Auch nicht zu kleine Warenkörbe. Mein letzter Warenkorb war unter 40. Hätte man mir am Donnerstag geflüstert, dass es am Freitag schon losgeht,
hätte ich vielleicht vorher anders eingekauft. Zum Auffüllen eignet sich Wein übrigens super.
Die haben inzwischen relativ guten Wein. Damit kann man immer gut den Average Order Value hochprügeln. Sehr gut. Dann lass meinen letzten Punkt machen. Ich habe heute Morgen noch geguckt, welches Buch ich empfehlen könnte. Da ist eins hängen geblieben, Touchpoints heißt das. Das wollte ich noch gar nicht verraten. Auf jeden Fall Berührungspunkte. Das war das Letzte, was ich bei Gorillas machen würde. Zu überlegen, wie man die beste Übergabe machen kann. Dass man die Fahrer und Fahrerinnen dazu kriegt, dass sie sagen, bis du beim Kunden bist, ist es ein Sprint. Da geht es gegen Zeit. Aber nimm dir die Ruhe raus, wenn du die Sachen übergibst. Erhole dich auf dem Weg zurück, damit du dann wieder einen Sprint machen kannst. Dass man das so mit reinkommt. Beim Golf ist es beispielsweise so, die besten Golfer sind die, die schnell von Ball zu Ball laufen und dann ganz ruhig den Ball schlagen. So stelle ich mir das auch bei der Auslieferung vor. Es gibt diese Sprint-Gruppe, wo es um jede Sekunde geht. Aber sobald die Tür aufgeht, muss der Ruhepol hingehen. Das Erlebnis muss ja irgendwie on point sein. Hat der Gehetzt auf dich gewirkt? Nein, gar nicht. Wie würdest du die Attitude beschreiben? Im Vergleich zu Postmann, DHL-Bote, Rewe-Lieferdienst?
Da habe ich auch noch eine gute Story. DHL kann man glaube ich nicht so gut beschreiben.
Ich erzähle dir, gestern Nachmittag um 4 Uhr habe ich ein paar Pakete entgegengenommen von unserem DHL-Mann. Und der Typ war einfach fertig. Der hat halt doppelt so viele Pakete wie normal. Und der Insight meinte, die Post hat vor kurzem noch ein Software-Update gemacht. Jetzt braucht er 10 Minuten mehr pro Stunde. Das heißt, der verliert die Zeit, die er in den Post-Updates verwendet hat. Das heißt, der verliert 2 Stunden am Tag mit dem ganzen Stress, den er hat, weil irgendjemand da noch schnell ein Software-Update reinfahren wollte. Das ist im Weihnachtsgeschäft. Das ist das Äquivalent von Freitagabend-Shippen
im normalen Software-Deployment. Das Erlebnis war super.
Es war ein junger Typ. Den Vergleich zu Rewe habe ich leider nicht. Bis jetzt habe ich nie ein Lieferfenster in Hamburg bekommen. Flaschenpost war ich auch immer sehr positiv. Allerdings haben die meistens das Zeitfenster übergrissen. Das war nicht so gut planbar. Und jetzt ist es so, wenn du weißt, du hast noch 10 Minuten, um zu Hause anzukommen, kannst du eigentlich auf dem Weg in der App alles bestellen und bist dann zeitgleich da. Das ist schon echt ein Vorteil.
Das einzige, was nicht mehr funktioniert, ist, dass du nicht in der App ein Taxi bestellen kannst. Weil du immer Angst hast, dass die vor dir da sind. Okay, aber genug Werbung gemacht. Ein Tipp noch. Wenn man in einer Stadt wohnt, wo es Gorillas noch nicht gibt, wäre es vielleicht schlau, und man sich das aber wünscht, dann ist es vielleicht schlau, sich die App trotzdem schon runterzuladen. Eine schlaue Firma würde die Expansion-Planung danach anpassen, wenn es noch mehr Gorillas gibt.
Ich glaube, dass die sich auf die großen Städte konzentrieren. Und ich bin mal gespannt, welches Copycat nächste Woche rausgeht, die alle 300.000 Städte machen. Und ob es dann die erste Akquisition gibt in den kommenden Monaten.
Ich glaube, es wird mehr als eins geben. Da muss Sven Schmidt vielleicht noch mal aus dem Weihnachtsurlaub zurückkommen. Leider, so wie es im Moment nicht mehr geht. Okay, worüber reden wir noch? Du kannst mir mal erklären, was am Montag bei Google passiert ist.
Ich habe nur gemerkt, dass die down waren. Im Moment quatscht.
Google dich wieder voll. Wie hast du das denn geschafft?
Ich habe keine Google-Produkte hier rumliegen.
Komisch, aber du bist ja auf meinem Kopfhörer.
Wie können die das denn trotzdem hören? Ich habe das Gefühl, dass der Akku sehr laut ist,
weil doch irgendwas mit der Akustik nicht funktioniert hat. Das ist komisch.
Das kann ich mir gerade noch nicht erklären.
Wir versuchen es nochmal. Kannst du mir mal erklären, was mit Google los ist? Du meinst, weil letzte Woche Google komplett down war? Ja, genau. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass Google nicht mehr auf dem Internet verabredet war. Das können zwei verschiedene Sachen sein. Das kann der echte Login sein oder auch nur die Kommunikation mit dem Login, die interne Authentifizierung. Es wäre aber auch ein typischer Teil, der angegriffen werden würde, nach meinem primitiven Verständnis von Web Security, wenn jemand Google angegriffen hat. Das ist eine Unterstellung. Es kann auch Gründe dafür geben, aber das war auf jeden Fall der Grund. Da sind natürlich auch ganz viele andere Sachen ausgefallen. Es ist die Websuche teilweise ausgefallen. Aber es gibt ja so einen Status Monitor bei Google, wo man sehen kann, welche Services gerade verfügbar sind. Da waren für eine Dreiviertelstunde oder so, oder 20 Minuten, alle auf Rot. Das heißt, du konntest deinen Gmail nicht benutzen, du konntest deine Ads wahrscheinlich nicht schalten. YouTube war down und viele andere Sachen auch. Hast du es mitbekommen?
Ich habe es mitbekommen, weil meine E-Mails nicht mehr gingen. Das Erste, was ich gedacht habe, ist, jemand hat meinen Gmail gehackt, weil das nicht funktioniert hat. Die Reaktion ist ja immer sofort mal auf Twitter gucken, was da los ist. Das war schon interessant. Von anderen Leuten habe ich gehört, dass Nest down war. Wenn du ein Smart Home hattest, dann konntest du wahrscheinlich nicht in deine Wohnung. Geht es wirklich komplett über Google Account?
Man denkt nicht, aber scheinbar schon. Es gibt keinen Hardware Schlüssel mehr?
Da wird so ein Aufsatz draufgesetzt, glaube ich, auf den Schlüssel. Ja, was du dann machen kannst, du kommst wahrscheinlich schon rein. Aber wenn du darauf optimiert bist, dass dein Kind oder so übers Telefon in die Tür geht, dann ist das schon irgendwie krass. Und wenn du in den letzten Monaten alles darauf gesetzt hast, dass du mit Google remote arbeiten möchtest und dann zu einer Primetime in Deutschland mittags, vormittags, wo alles down ist, ist das natürlich auch ein bisschen dumm. Und die ganzen Google Classroom Anwendungen.
Die Ad-Tag Anwendungen sind wahrscheinlich kaputt gewesen. Und Maps, stell dir mal vor. Maps und Navigation ist kaputt.
Wenn du an Weihnachten zur Schwiegermutter fahren musst.
Oder fünf Jahre Fast Forward, wenn du selbstfahrende Autos hast. Die würden deswegen nicht gegen einen Baum fahren, sondern eher unvermittelt anhalten. Aber das zeigt schon auch, wie wichtig, dass es da eine sehr redundante Struktur ist, oder weniger anfällige Infrastruktur. Übrigens bringt Amazon seinen eigenen Mapping-Dienst jetzt raus. Google Maps hat die Preise pro Anfrage immer teurer gemacht als in den letzten Jahren. Entwickler waren da sehr unglücklich mit, weil die so eine Art Monopol-Pricing da gemacht haben. Es gab ja auch wirklich wenig gute Alternativen. Jetzt baut Amazon aber seinen eigenen Mapping-Service. Was, glaube ich, wieder super schlau ist, weil sie selber dadurch Unabhängigkeit erlangen für ihre eigenen Anwendungen, wo sie es brauchen. Und sie bieten es halt einfach wieder anderen an, und vermarkt es am Markt und subventioniere damit meine eigenen Kosten letztlich. Spannend. Was auch noch krass ist, wenn du Google Authentication als Login nutzt, oder die Authenticator-App, kommst du ja auch nicht mehr an deine FinTech-Produkte ran. Also deine Bitcoin-Trading-Plattformen oder teilweise ein paar von den Neobrokern oder Trading-Apps und dann nicht reinkommst, um irgendwas zu verkaufen oder so.
Auch nicht so geil. Stimmt das überhaupt, dass die Aktie sich bewegt hat, weil das auf Twitter getrendet ist?
Das ist schwer auszuschließen oder zu bestätigen, glaube ich. Also bewegt hat sie sich. Normalerweise verbindest du so eine Twitter-Analyse mit einer Sentiment-Analyse. Also du würdest versuchen zu verstehen, wenn du jetzt einen Google-Down sagst, dann müsste das eher negativ von der Sentiment-Analyse bewertet werden und dann hätte der Kurs eigentlich eher fallen müssen. Aber kann schon sein, dass die einfach auf Suchvolumina schauen
und auch danach teilweise traden. Cool. Dann lass mal weitergehen und über Substack reden. Also 5 Euro im Monat würde ich dir überweisen. Aber würdest du dafür jede Woche einen guten Artikel schreiben oder drei? Ja. Du hast nämlich viele Sachen, die bei dir in Evernote stehen, recyceln und daraus die ersten Monate leben.
Genau. Wenn ich einfach die alten Evernote-Artikel, die ich so halbfertig geschrieben habe, da publiziere, würde es eine Zeit lang reichen. Ich habe heute Nachmittag so einen Test-Account aufgemacht. Also ich habe mich nur als Writer angemeldet, ohne irgendwas zu veröffentlichen oder auch nur ein Subscription-Modell aufzusetzen. Und ich habe schon sieben Anmeldungen, obwohl ich es nirgendwo geteilt habe. Also nur über die Plattform Substack selber gibt es sieben Anmeldungen.
Eigentlich kann man doch sagen, wenn man das erklären möchte, könnte man doch eigentlich sagen, das ist Medium mit Subscription und E-Mail.
Ja, genau. Und genau, es ist Push, nicht Pull. Sie haben jetzt auch so einen Reader. Sie haben so eine Art RSS-Reader gebaut. Aber dadurch kannst du auch besser andere Substacks entdecken. Ich war schon überrascht, wie schnell man da auch ohne Marketing schon die ersten Leser bekommen kann. Aber das erste Mal möchte ich eigentlich nicht schreiben. Ich habe kurz überlegt, ob ich ein Ziel setze. Ungefähr wenn ich 1000 Subscriber habe, fange ich vielleicht an. Aber ich hatte Angst, dass das dann sehr schnell passieren könnte. Deswegen möchte ich da vorerst nicht noch mehr Druck auf mich legen. Ich habe mich ja schon in diesen Podcast reinquasseln lassen. Und deswegen bin ich jetzt schon sehr gespannt, was da passiert. Was ich lustig finde an Substack ist, das ist ja gerade so en vogue, weil viele wirklich renommierte Journalisten von ihren Verlagserzeugnissen, zum Beispiel Casey Newton von The Verge, zu Substack wechselt und da halt für 10 Euro pro Monat. Oder Ben Thompson von Strategry, auch gutes Beispiel. Wobei der ist nicht auf Substack, glaube ich. Aber wie auch immer, wechseln viele in das System und publizieren halt nicht mehr unter Publisher und Verlagen. Und ich finde das deswegen interessant, weil die Journalisten schreiben ja immer, dass die Pornoindustrie der Vorreiter, die Speerspitze der Evolution des Publishing oder des Internets als Ganzes ist. Und da kann man tatsächlich große Parallelen zielen. Also irgendwie Porn hat letztlich VHS, DVD, Blu-ray, 3D, VR. Wurde stark durch die Pornindustrie getrieben. Affiliate-Marketing, PPC-Marketing. Selbst Live-Chat und was wir heute als Zoom kennen, wurde zuerst kommerziell mit Sicherheit auch dort verwendet. In Webcams. Also es scheint wirklich so, dass das eigentlich die Wiege von Internet- oder Kommunikationstechnologien ist. Und ich finde es auch sehr interessant, dass es ja auch eine Art Konzern- oder Kommunikations-Technologie ist. Und das Spannende ist ja, im Porn hast du ja gesehen, als professioneller Beobachter habe ich in den letzten Jahren wahrgenommen, dass ursprünglich die Stars oder Talents alle bei Verlagen waren. Also irgendwie bei Magna Media oder keine Ahnung wie die heißen. Irgendwelche Verlagsweise, wo die dann angestellt sind oder einen gewissen Revenue-Share haben auf die Einnahmen. Und dann gab es ja die Zeit der Tubes, also wo irgendwie die Leute dann in den Publishern und auch in den Publishern die eigenen Turnchef-Folgen haben. Und das war der Vorläufer von Homeless-Media. Dass du auf vielen Plattformen spielst, aber eigentlich nirgendwo was von den Einnahmen mit abbekommst. Wie irgendwie Vice, das auf Facebook existiert oder auf Twitter oder auf Periscope oder auf dritten Plattformen. Das ist ja eigentlich der Vergleich zu den Tubes. Und das hättest du da 5-10 Jahre früher sehen können eigentlich, was mit der Medienindustrie passieren würde. Nämlich, dass es sowas wie Homeless-Media geben würde. Und was daraufhin passiert ist, weil die Einnahmen eingebrochen sind, durch die Tubes, was du jetzt auch in der Verlagswirtschaft siehst, sind nach meinem Wissen die Pornstars weiter zu Services wie Patreon und Onlyfans gezogen. Und lassen sich da quasi sponsoren mit einem Subscription-Modell. Was dann lustigerweise sehr ähnlich ist zu dem von Substack, wo die Plattformen dann nur noch 10-15% von ihren Einkommen verdienen. Und sie dafür einen Großteil der Einnahmen behalten. Wo dann natürlich aber nur die Allerbesten überleben können. Und wenn man jetzt überlegt, was das für einen Journalismus heißen kann. Es wird dadurch schon so ein bisschen ein Almosen-Journalismus. Man kann auch sagen, es ist die ultimative, also positiv formuliert, es ist die ultimative Meritokratie. Du wirst halt von deinen Lesern finanziert. Und dann hast du halt die Möglichkeit, dass du dann auch ein bisschen mehr Geld verdienst. Aber es würde wahrscheinlich, und auch das wieder als Analogie zu Porn, ich würde vermuten, dass es dadurch radikaler und extremer wird. Weil du hast diesen Feedback-Loop, dass die Inhalte wahrscheinlich, je radikaler sie sind, je extremer, sind Leute eher bereit dafür zu zahlen. Ich glaube, das hat man im Porn, wenn man sich das über 10 Jahre anschaut, den Charakter, den Charakter der Leute, den Charakter des Materials, dann ist das heutzutage extremer, würde ich behaupten. Und du hast natürlich adverse Selektionen. Nämlich, dass die besten Journalisten ihren eigenen Sub-Stack haben. Und was bei den Verlagen übrig bleibt, sind entweder alte Leute, die sich dem nicht mehr nähern wollen, oder einfach untalentierte Journalisten. Weil warum würdest du für einen Fixgehalt arbeiten gehen, wenn es nur 7-stellige Beträge sind bei Sub-Stack? D.h., wenn ich einen Journalisten mit einer eigenen Follower-Schaft bin, dann würde ich immer zu Sub-Stack gehen. Und dann ist das ja fast wie ein digitaler Verlag auch, nur eben, dass das gesamte Risiko outgesourced ist an den Journalisten selber. Und dass es keine Sozialversicherung oder keinerlei Solidaritätsprinzip innerhalb des Verlages mehr gibt, sondern jeder ist nur sich selbst verpflichtet. Und ich frage mich, wie lange es auch gut gehen kann, weil die Leute, die da jetzt sind, also es sind ein paar wirklich self-made Leute, glaube ich, aber es sind auch viele Leute, die in Verlagen ja ausgebildet worden sind. Die haben ihr journalistisches Handwerk ja schon in Verlagen gelernt. Und es ist so ein bisschen wie Jan Böhmermann, der sich vom Öffentlichen Rundfunk ausbilden lässt, und das dann sehr gut auf anderen Plattformen monetarisieren kann. Und viele anderen auch, es ist nur ein von vielen Beispielen. Die Frage ist, kann das auf Dauer so funktionieren? Oder wo kommt dann die nächste Generation der talentierten Journalisten her, wenn keiner mehr die Journalistenschulen finanzieren kann? Und die Verlage müssten ja eigentlich qualitativ immer schlechter werden, wenn die besten Leute abwandern und auf eigene Rechnung arbeiten. Das sind so die Fragen, die ich mir stelle. Und eine Sache, worüber wir vielleicht nächstes Jahr mal reden können, ist, dass wir ja auch in der Zeit, in der wir jetzt in der Zeit sind, in der wir jetzt in der Zeit sind, in der wir jetzt in der Zeit sind, in der reiche Leute keine Werbung mehr konsumieren. Das finde ich ein spannendes Thema, was mich gerade beschäftigt. Oder vielleicht auch, was ist das Produkt, das du bauen musst, wenn du davon ausgehst, dass alles so ein bisschen zu Subscription wird, zumindest für die Leute, die es sich leisten können, und dass die dann eigentlich keine Werbung mehr konsumieren. Ich glaube, Amazon ist ein ganz großer Gewinner davon. Die müssten sich eigentlich schieflachen, wenn Leute sozusagen Medien noch mehr bei Substack konsumieren. Das ist ja wie Netflix für journalistische Inhalte, wenn du so willst. Also du hast keine Werbung und liest nur über den Inhalt. Und dann können die Konsumgüterhersteller ihre Nutzer nirgendwo mehr finden, außer sie finden sie direkt dort, wo sie einkaufen. Und das ist ja Amazon. Also wo wird ein reicher Mensch in fünf Jahren noch Kontakt zu Werbung haben?
Darüber würde ich nächstes Jahr gerne mal reden. Das finde ich ein super Thema. Ich fände es ganz gut, keine Werbung mehr zu sehen. Ich würde mich jetzt nicht als reich bezeichnen, aber ich finde es auf jeden Fall gut. Und mich nervt es auch. Also das ist auch ein Grund, warum ich immer noch gerne offline lese. Also ob ein Buch oder eine Zeitung, weil mich die Werbung einfach nicht so nervt. Und natürlich kann man sie abschalten und alles. Aber ich finde, es gibt mir mehr Ruhe, wenn sich nichts bewegt und nichts flimmert. Und vielleicht überleben dann auch die besseren Produkte. Man könnte es auch gut spielen und könnte sagen, dann ist es vielleicht nicht mehr so wichtig, was für eine Marke auf dem Produkt steht. Hauptsache, dass die Produktqualität ist gut.
Ich wollte gerade so ein bisschen zynisch sagen. Wie erfährst du denn überhaupt noch von guten Produkten? Aber dann kämpfst du tatsächlich dahin zurück, dass Produkte gut sein müssen, damit sie von alleine rum sprechen. Und dass dieses, ich lade Produkte mit 30 Prozent Marketing auf, damit jemand einen höheren Preis dafür bezahlt, würde dann grundsätzlich mal funktionieren. Was eigentlich aus Sicht der Konsumentenrente oder der Margenverteilung total spannend wäre. Und was ich glaube, was Amazon auch so sieht.
Ja, also Amazon gewinnt bestimmt, aber hoffentlich eher die guten Produkte auf Amazon. Und halt auch hoffentlich auch die Sachen, die weiter empfohlen werden und von denen man nicht glaubt, dass sie einfach nur aufgeladen sind. Für mich waren die frustrierendsten Käufe die, bei denen ich in irgendeine Online-Werbung reingefallen bin. Ob es auf Instagram war oder sonst wo. Wo ich das Gefühl hatte, das ist jetzt ein super Produkt, das kaufe ich jetzt schnell. Das war meistens die größte Enttäuschung. Also das könnte auch ein Vorteil sein.
Ich glaube, 80 Prozent meiner Kickstarter-Produkte liegen übrigens noch entweder beim Zoll oder sind nie angekommen. Ich weiß nicht, ob das das Konzept ist, dass sie auch nicht ankommen können. Ob das so RwC ist, was ich da gemacht habe und es gar nicht verstanden habe. Gefühlt habe ich noch nie was davon bekommen. Ich habe immer mal so impulsiv, furchtbar innovative Sachen bestellt. Irgendwie Koffer, die mir hinterher wandern oder irgendwie sowas. Aber bekommen habe ich davon glaube ich nie was.
Ja, ich habe das tatsächlich nie gemacht. Wir wollten auch ein bisschen über Pornhub noch reden. Allerdings habe ich gerade noch mal den Artikel gelesen, The Children of Pornhub und mir ist eigentlich die Lust daran vergangen. Was man schon sagen könnte, ist, dass die ein bisschen Stress bekommen haben in den letzten Wochen. Wahrscheinlich auch durch diesen Artikel von der New York Times. Die Zahlungsanbieter sind irgendwie weggegangen. Aber sie haben jetzt den Content aufgeräumt, richtig?
Ja, man kann das vielleicht so abkürzen, weil es ja wirklich nicht so appetitlich ist. Das Pornhub sich nach Kritik selbst verpflichtet hat, die Videos, wo kein Consent, also keine Einwilligung der Akteure oder Talente vorliegt, also insbesondere sind das auch Revenge-Porn oder ungenehmig aufgenommene Videos, oder wo der Altersnachweis nicht erbracht werden konnte, freiwillig von der Plattform zu nehmen. Und dann hat sich herausgestellt, das sind 80 Prozent der Inhalte. Das fand ich eine überraschende Zahl.
Das ist vielleicht auch ein Zeichen, wie Facebook und die anderen Plattformen ihren Content in den Griff kriegen sollten oder könnten.
Ja, wenn die das können, kann Facebook das bestimmt auch.
Dann gehen wir weiter in gute Produkte. Kleiner Anti-Werbung-Part. Als wir ganz am Anfang unseres Podcasts standen und so ein bisschen hin und her gesprochen haben, haben wir gesagt, wir wollen keine Werbung, aber wir würden Anti-Werbung jeden Podcast machen. Das haben wir dann zum Glück nicht gemacht, weil wir ja eigentlich auch der witzige, nette Podcast sein wollen und nicht derjenige, der immer basht. Aber ich hätte schon anderthalb Produkte, die ich seit letzter Woche nicht mehr so gut finde.
Die auf keinen Fall unter den Weihnachtsbaum kommen.
Also meine AirPod Pros sind mir jetzt in den letzten zwölf Monaten zum dritten Mal kaputt gegangen. Ich wollte in dem Podcast vor zwei, drei, vier Wochen erklären, dass es einen super Hack gibt. Wenn man mit den AirPod Pros zu Apple geht und sagt, die funktionieren nicht, dann kriegt man relativ schnell einen neuen oder sogar zwei neue. Ich habe es einmal gemacht, weil wir in der Project A, in dem Podcast, gab es ja das Feedback, dass ich sehr blechern zu hören war. Da habe ich mit den AirPods telefoniert, daraufhin habe ich sie ausgetauscht. Dann habe ich sie noch mal ausgetauscht und jetzt sind sie schon wieder kaputt. Aktuell arbeite ich jetzt wieder mit Kabelkopfhörern. Ein Bekannter von mir meinte, das wäre auch gesünder wegen weniger Strahlung und so. Ich bin mir nicht so ganz sicher, aber ich nutze jetzt gerade wieder Kabel.
Wie führst du die mal kaputt? Legst du die mit deinem Gebiss zusammen ins Wasserglas abends?
Genau so. Nein, ich weiß es nicht. Sie sind mir weder runtergefallen, sie funktionieren einfach nicht mehr. Der linke Connected nicht. Ihr könnt jetzt gerne uns eine E-Mail schreiben an podcast.i.o, dass man die in das Ladecase tun soll und 24 Stunden laden und so weiter. Das habe ich alles gemacht. Ich werde jetzt, wenn die Geschäfte wieder aufhaben, wieder einen Termin machen und sie vielleicht hoffentlich noch mal tauschen dürfen.
Auf OverEar willst du nicht umsteigen?
Da sind mir zu viele Statements.
Das fand ich früher auch mal doof, weil es so ein bisschen zwischennerdisch aussieht. Aber ich höre ja wirklich viele Podcasts inzwischen und andere Sachen. Dann wurde es mir irgendwann zu ungesund, in ihr ständig die Sachen rumzutragen.
Wie machst du das denn bei dir in der Wohnung zu Hause? Du wohnst ja nicht alleine. Gibt es dann so Momente, wo ihr beide mit Kopfhörern rumläuft? Oder läufst du mit einem Ohr bedeckt, OverEar-mäßig durch die Wohnung, damit man sich mit dem anderen Ohr noch ein bisschen was zurufen kann?
Ich will nicht sagen, dass das nicht schon vorgekommen wäre. Aber im Moment ist die Lösung, ich habe auf meinem Tisch einen kleinen Desk-Bildschirm. Der hat einen relativ guten Speaker. So schaltet das weder durch die ganze Wohnung noch ist es zu nah an meinen Ohren. Das ist im Moment natürlich so. Wenn andere Leute im Raum sind, mache ich das.
Ich glaube, als Ehepaar im Schlafzimmer, beide mit OverEar im Bett, ist das früher Fernsehen gucken im Bett wahrscheinlich.
Du meinst mit AirPods? Ist das besser?
Nicht unbedingt. Es sieht besser aus. Es sieht nicht ganz so offensichtlich aus.
Glaubst du, es haben schon Leute Sex gehabt mit uns auf den AirPods? Statistisch einigermaßen wahrscheinlich, oder?
Haben dir das nicht Leute schon per E-Mail geschrieben?
Das ist eine komische Wendung hier.
Was ist das andere Produkt? Das andere Produkt ist Vodafone. Da kann ich auch was dazu sagen. Fangen du mal an. Wenn Vodafone in Hamburg einen besseren Service hätte, dann würde dieser Podcast auch schneller mit weniger Arbeit online gehen. Ich habe jetzt gelernt, dass 10% Upload eigentlich normal wären. Wenn du eine 200er Leitung hast, dann wären 20% Upload in Ordnung. 0,1% Upload dauert ein bisschen länger. Ich brauche nach der Podcastaufnahme immer noch ein bisschen länger, als ich mir gedacht habe. Aber das verbessert sich vielleicht bald. Vodafone-Kabel ist das.
Vielleicht brauchst du den Gigacube. Ich war in meiner alten Wohnung auch Vodafone-Kabelkunde. Ich bin jetzt nicht der talentierteste Mensch, wenn es um so weltliche Belange geht, wie Verträge zu kündigen. Ich habe das dann einigermaßen pünktlich zum Umzug gekündigt, um dann zu erfahren, dass ich meinen TV-Kabelvertrag noch ein Jahr weiter bezahlen muss, obwohl ich nicht in der Wohnung bin. Und mein DSL-Vertrag oder Internetvertrag noch ganze 4 Monate weiter bezahlen darf. Und dass ich insgesamt 350 Euro Schutzgebühr für die ungefähr 12 Jahre alten Geräte, die ich irgendwann mal bekommen habe, die natürlich niemand mehr verwenden kann, wird oder darf, bezahlen soll, wenn ich die nicht zurückschicke zu Vodafone. Obwohl die natürlich schon längst im Elektroschrott gelandet sind, das ist, wo sie hingehören. Das wird aber nicht gewürdigt von Vodafone, sondern stattdessen werde ich jetzt noch mal 350 Euro zahlen dürfen, dafür, dass ich die Geräte für Vodafone entsorgt habe. Naja, würde ich vielleicht auch nicht noch mal machen, den Vertrag. Aber ich weiß auch nicht, ob es bei 1&1 jetzt gerade besser ist. Jetzt bin ich bei 1&1 und ich hoffe, bis dahin wird der Bereich besser reguliert, sodass es gar nicht mehr möglich ist, Kunden so zu verarschen.
Ja, ich glaube, dass ehrlich gesagt, dass das alle so machen. Also ich kam aus dem Telekom-Vertrag für Internet zu Hause, kam ich auch bei einem Umzug schlechter raus, als mir lieb war. Vor allem, weil sie gar nicht den... Also ich hätte den Vertrag ja mitgenommen, wenn sie mir garantiert hätten, dass ich in der neuen Wohnung genau das gleiche Angebot habe. Aber das war damals nicht der Fall. Und generell, glaube ich, ist da schon irgendwie so ein bisschen Raum, um das cooler, besser, netter zu machen. Also ich verstehe auch... Also eigentlich, wenn man sich so ausdenkt, dass ein Haus irgendwie 10, 20 Wohnungen hat und die alle individuell einen eigenen Vertrag haben, muss man da doch irgendwie ein Arbitrage-Geschäft machen können, in dem man sagt, okay, wir kümmern uns um dieses Haus, dass da schnelles Internet ist. Und eigentlich wollen ja alle das Gleiche.
Da gab es... Ich habe früher mal sozusagen auf dem Dorf im Speckgürtel in einer mittelgroßen Kreisstadt gewohnt. Und da hat ein Anbieter so Internet über Funk gemacht. Also er hat einen Funkmast aufgestellt, einfach so ein lokaler Elektrobetrieb. Und dann konntest du über Funk relativ günstig sowohl Kabel als auch Internet empfangen. Fand ich eine gute Lösung. Also so eine Art kleine Kommune, die sich das geteilt hat. Das hat relativ viel Sinn gemacht. Aber ich habe gelesen, Starlink hat auch Frequenzen bestellt für Westeuropa oder Deutschland. Weiß ich gar nicht. Aber das heißt, du bekommst bald von Elon Musk Internet aus dem All. Oder vielleicht wird es mit 5G neue Angebote geben. Also auf jeden Fall würde ich um keinen Preis der Welt nochmal irgendeinen stationären Internetanschluss haben wollen. Wenn man 5G über Luft haben kann, ist es, glaube ich, deutlich besser und flexibler. Und auch portabler, weil du es einfach mitnehmen kannst, ohne den ganzen Wirrwarr.
Solange du die Antenne nicht auf dem Nachbarhaus hast.
Das kann nur irgendwie 100 Meter weit oder so.
Das weiß ich nicht ganz genau. Ich kenne nur die Geschichten von Leuten, die dann auf einmal gemerkt haben, dass sie im Nachbarhaus eine Antenne auf dem Dach haben und das dann doch nicht mehr so gut und so gesund fanden.
Du liest auch wieder komische Magazine oder was? Warst doch mal wieder auf Facebook.
Ich lese ja nicht so viel. Das ist ja eher von Leuten, die mir das dann erzählt haben. Lass mal wieder dein Wissen testen und erklär mir doch mal ein bisschen über den Börsencrash 1929. Du hattest letztes Mal schon gesagt, das war irgendwie ein Black Tuesday oder sowas?
Es waren drei oder vier Tage. Es gab einen Thursday, Friday und Tuesday. Und ich weiß nicht, der Montag war ein Thanksgiving Montag. Ich glaube, der war geschlossen. Weil die drei Tage gibt es alle als sozusagen Black Format. Und ich glaube, es war Donnerstag bis Montag durchgängig. Also der erste Crash. Und insgesamt ging es drei Jahre lang. Das habe ich neulich erst gelernt. Ich dachte, es wäre rapide, aber es war wirklich ein Verfall. Es gab diese ganz schlimmen Tage, aber es gab dann einen dreijährigen Verfall, bis der Index 80, 90 Prozent der Gewinne der Vorjahre aufgeraucht hat. Über drei Jahre. Und dann gab es die Weltwirtschaftskrise. Ich würde sagen, es war der Anfang der Weltwirtschaftskrise. Aber davor war das die absolute Blütezeit. Also die sogenannten goldenen Zwanziger oder Roaring Twenties in den USA. Da gab es verschiedene Durchbrüche. Du hattest Rundfunk und TV, das hat sich stark durchgesetzt. Damit auch Werbung, logischerweise, was natürlich das Konsumentenspending stark angreift. Das Automobil hat sich gerade verbreitet in der Mittelschicht. Die Haushalte wurden elektrifiziert. Das heißt, jeder konnte auf einmal einen Kühlschrank, eine Waschmaschine, einen Staubsauger im eigenen Haus haben. Und die Fließbandfertigung wurde natürlich Anfang 19. Jahrhunderts erfunden und hat das alles ein bisschen effizienter gemacht. Und das hat tatsächlich sozusagen akzelerierten Wirtschaftswachstum durch die ganzen Zwanziger geführt. Und dann hat man aber so ein bisschen übertrieben. Also so wie heute auch. Die Bewertungen sind gestiegen. Die Leute haben Aktien auf Kredit gekauft. Den Kredit haben sie wieder mit anderen Aktien besichert. Warum es diesen 80-prozentigen Crash gab oder warum das so steil war, ist am ehesten zu erklären mit zwei Sachen. Also einerseits, dass die auf Pump gezockt haben und dann diesen doppelten Margin Call quasi bekommen haben. Also dass die Aktien schon auf Kredit gekauft waren und selbst die Kredite sozusagen. Wenn der Markt dann 20 Prozent runtergeht, dann ruft die Bank an und sagt, wir brauchen zusätzliches Collateral oder Sicherheiten für den Kredit. Und gleichzeitig ist das, was du mit diesem Kredit gekauft hast, aber gerade wertlos geworden, weil du es auf Pump gekauft hast, reicht ein 20-Prozent-Verlust oder ein 10-Prozent-Verlust dann schon für einen Totalverlust bei dir. Und dann wirst du quasi von der Bank automatisch in den Verkauf reingetrieben. Also die Leute sagen gar nicht alles. Man muss sich das nicht so vorstellen, wie die Leute haben alle gesagt, ich verkaufe jetzt meine Aktien, weil ich Angst habe. Sondern heutzutage würde das komplett automatisch passieren. Und damals hat das in den meisten Fällen wahrscheinlich die Bank für dich gemacht, weil die rufen dann an und sagen, sie müssen jetzt mal 10.000 Dollar heute noch vorbeibringen, ansonsten müssen wir alle ihre Aktien verkaufen. Und dadurch, dass das dann mehr oder weniger erzwungen wurde, sind die Kurse natürlich immer weiter gefallen. Und das hat wieder die Limits anderer Leute gerissen oder die Krediterfordernisse anderer Leute überstrapaziert. Und dadurch kam es zu so einem Kettendeffekt. Und dann geht man davon aus, dass man zum Höhepunkt der Krise politisch auch falsch darauf reagiert hat, indem man nicht genug Geld gedruckt hat damals. Also die Liquidität nicht genug gemanagt hat am Markt, sodass dann die Firmenkredite ausgeblieben sind. Die Produktion hat sich halbiert, sodass es wirklich in den realen Sektor übergeschwappt ist. Ein Viertel der Bevölkerung war arbeitslos am Ende, in den USA zumindest. Und heute ist das dann immer sogenannte revisionist history, dass man hinterher schlau ist und überlegt, wie hat man das verändern können. Aber man geht davon aus, dass damals die Geldmenge nicht weiter ausgewachsen wurde. Und dass wir die Wirtschaft und das Bankensystem vor allen Dingen mit mehr Liquidität versorgen müssen. Weil es unter anderem auch zu sogenannten Bankenruns kommt, was das absolute worst case Szenario in kreditbasierten Volkswirtschaften ist. Nämlich, ich schätze mal, also du weißt wahrscheinlich, dass das Geld, bei welcher Bank bist du, wenn ich das fragen darf? DKB. Nur um ein Beispiel zu haben. Bei der DKB. Na gut, die hat jetzt keine Filiale bei dir zu Hause, aber sagen wir mal, du wärst bei der Sparkasse, bei der Haspa. Dir ist wahrscheinlich bewusst, wenn alle Haspa-Kunden jetzt dahin gehen, dass die das Geld nicht da haben. Und die haben es nicht nur nicht da, die haben es wirklich nicht. Und die hätten es auch nicht für 50 Prozent der Kunden und auch nicht für 10 Prozent der Kunden. Und wahrscheinlich bestenfalls für ein, zwei Prozent der Kunden. Das heißt, wenn ein gewisser Anteil der Bevölkerung das Vertrauen in die Bank verliert und anfängt sein Geld abzuholen, dann bricht das Bankensystem fast automatisch zusammen. Deswegen ist es immer so wichtig, dieses Vertrauen ins Bankensystem hochzuhalten, damit genau das nicht passiert. Weil es gibt einen sogenannten Geldschöpfungsprozess und ganz stark vereinfacht heißt das, wenn Philipp Glöckler 100 Euro zur Bank bringt, darf die Bank damit einem anderen Unternehmen als Kredit 10.000 Euro gutschreiben. Also du bringst deine Erspartes dahin als eine 100 Euro Banknote oder als ein Euro Stück als Bargeld. Dann kann die Bank damit zur Zentralbank gehen oder das dort hinterlegen und dann darf sie Kredit im Wert von 10.000 Euro schöpfen. Weil sie das ja einfach nur mir gutschreibt. Also sagen wir, Philipp Glöckler geht dann dorthin und will einen Kredit, um sich irgendwas zu kaufen. Wenn die mir einen Kredit geben, dann schreiben sie ja letztlich auf mein Konto einfach nur eine Eins mit vier Nullen drauf. Das ist die sogenannte Geldschöpfung. Es wird einfach wirklich kreiert, das Geld. Also es ist dann nicht mehr Gold gedeckt, es ist nicht mehr Bargeld gedeckt, es ist einfach Girald-Geld oder Buchgeld. Und das passiert halt mit einem riesigen Multiplikatorprozess dahinter, sodass es viel mehr Geld auf Guthabenkonten gibt, als es Bargeld im Umlauf gibt oder bei der Zentralbank. Und deswegen ist es eben so kritisch, wenn ein gewisser Anteil der Leute auf einmal denkt, sie müssen ihr Geld abholen, weil es nie in der Bank da sein wird. Und die Bank hat es auch nicht woanders, wie gesagt. Deswegen hat man 2008 zum Beispiel so viel Wert darauf gelegt, das Vertrauen hochzuhalten. Deswegen hat man da sehr stark an Liquidität gearbeitet, hat die Zinsen schnell gesinkt, was immer die Liquidität erhöht, und das Bankensystem teilverstaatlicht. Das war alles hauptsächlich, um so eine zweite Weltwirtschaftskrise zu verhindern. Weil genau dadurch, dass Lehman pleite gegangen ist, was eigentlich nicht hätte passieren dürfen, hätte natürlich ganz groß das Vertrauen ins Bankensystem als Ganzes beschädigt werden können. Und ich meine, die echte Katastrophe dahinter ist natürlich, dass dann unter anderem durch die Verwerfung der Weltwirtschaftskrise die faschistischen Regime in Italien, Spanien, Deutschland entstanden sind. Das ist dann die Konsequenz von Massenarbeitslosigkeit, Vertrauensverlust ins Wirtschaftssystem oder ins Staat und so weiter. Und was jetzt im Moment so ein bisschen, ich glaube wir sind sowohl von der Übertreibung noch etwas entfernt, als auch von der Realität. Was man noch sagen muss ist, dieser Black Tuesday war an einem Oktobertag, Ende Oktober, und die Wirtschaft ist aber schon im Juni abgeflaut. Man hätte schon sehen können, dass man von der Spitzenkonjunktur, die es davor gab, langsam in eine Stagnation gerät. Also das zeichnete sich schon an. Das haben wir ja im Moment nur durch den Covid-Effekt. Wir haben ja keine strukturelle Rezession, gerade wenn die Gesamtwirtschaft irgendwie abflaut. Das scheint noch im Moment wie ein Einmaleffekt zu wirken. Aber das Hauptproblem ist, dass wir wenig Möglichkeiten hätten im Ernstfall weiter Liquidität zu schaffen. Weil es unheimlich schwer ist, die Zinsen noch weiter zu senken, weil die schon auf Null oder negativ sind. Und deswegen kauft man dann teilweise Papiere, also die Zentralbank kauft dann Papiere der Geschäftsbanken an, um neue Liquidität. Die muss dann sozusagen das Geld akzeptieren und muss das in den Wirtschaftskreislauf versuchen unterzubringen. So kann man Liquidität schaffen, selbst wenn die Zinsen schon auf Null sind. Aber die Instrumente sind auf jeden Fall beschränkt, die wir im Moment hätten, um so eine Krise noch abzuwenden. Aber das soll ja auch keine Krisenprophezeiung sein. Aber es kann kommen. Ich glaube nicht, dass die meisten Leute davon ausgehen, dass es nicht so schwer wird wie damals. Aber irgendwas zwischen 30 oder 50 Prozent kann schon bei der derzeitigen Übertreibung immer kommen. Wobei, dabei muss man immer sagen, dass alle Gründe, die zu dieser Übertreibung geführt haben, oder zu dieser Bubble, wenn man das so nennen möchte, liegen halt weiterhin vor. Es gibt weiter keine alternativen Anlagemöglichkeiten, es gibt weiter super niedrige Zinsen. Teilweise wachsen die Unternehmen auch sehr schnell einfach. Unter anderem, weil der Dollar so stark entwertet. Also wenn du in Europa sitzt, verbessern sich die Dollarkurse der Unternehmen ja automatisch immer mehr. Einfach weil der Euro wertvoller wird im Moment, weil der Dollar entwertet ist. Wir haben ja letztes Mal, glaube ich, das vorletzte Mal gesagt, dass jeder dritte Dollar, den du im Portemonnaie hast, wurde dieses Jahr geschaffen. Und wenn du dein Geld nicht um 50 Prozent vermehrt hast dieses Jahr, dann hast du real wahrscheinlich Wert verloren, wenn du in den USA lebst.
Dann lass mal über den nächsten großen Hype sprechen.
Das war wieder Projektvorbereitung auf die Krise als Dienst an unsere Hörer?
Genau. Ich finde, wenn alle rufen, kaufen, kaufen, kaufen, dann müssen wir schon ein bisschen anders auch beibringen und ein bisschen Geschichtsunterricht machen.
Das ist auch zu ergänzen. Also hätte man damals aber seine Aktien behalten, auch da hätte man irgendwann wieder die gleichen Kurse gesehen. Weil man sie einfach ganz langfristig gehalten hat. Das Problem ist, die Leute konnten die Aktien nicht halten, weil sie sie auf Pump gekauft haben. Das war das besonders Fatale, dass sie mit Geld, das sie nicht hatten, Aktien gekauft haben. Und das, was im positiven Sinne ein Hebel sein kann, um noch mehr Geld zu verdienen, kann dann im umgekehrten Sinn eben zu einem Totalverlust führen. Oder dass du sogar mehr Geld verlierst, als du investiert hast. Das wäre nicht passiert, wenn du nachhaltig einfach nur Aktien kaufst. Die Spekulation, von der man damals gesprochen hat, lag darin, dass man mit anderen Leuten Aktien gekauft hat und dann das Geld nicht zurückzahlen konnte. Und deswegen zwangsverkaufen musste und am Ende gar nichts mehr hatte. Und das zu einem Ketteneffekt geführt hat.
Ich glaube, dass viele Leute, da viele das erste Mal ein Erlebnis mit einer Krise machen, sich einfach überheben und zu viel kaufen oder zu riskant sind. Und die Leute so ein bisschen ein Fear of Missing Out haben. Wie du schon eben gesagt hast, wenn man nicht plus 50% gemacht hat, dann hat man irgendwie Geld verloren. Und wenn da jeder drüber spricht, ist es schon schwierig.
Das ist so ein bisschen wie man sagt, die Erfahrung muss man selber machen. Es ist auch wirklich schwer, etwas zu empfehlen, was das jemandem verständlicher macht, dass das passieren kann und wie das dann aussieht.
Wir werden es die nächsten Jahre erfahren, wie es so ist. Lass uns mal über das nächste große Thema sprechen. Viele Leute, die in den letzten Jahren, Jahrzehnten viel Geld mit Tech-Aktien gemacht haben, scheinen jetzt auf einen neuen Trend zu springen und alle zu verkünden, dass es jetzt der neueste Trend, das neueste relevante Thema Biotech ist und Longevity, also lange Leben. So wurden wir gefragt, was wir davon halten. Also sollte man jetzt in Biotech, Longevity, Einzelaktien investieren und den Tech-Anteil aus dem Portfolio nach und nach immer geringer werden lassen? Du wirst jetzt sagen, ich habe die Frage wieder nicht ganz vorgelesen. Ich habe mir gedacht, ich nehme die ganzen großen Namen, die jetzt sich nach außen positionieren und sagen, das ist das nächste große Trend, die werde ich jetzt mal nicht erwähnen. Die sind ja aktuell schon genug in den Medien. Aber feel free, bin gespannt, was du dazu sagst.
Die Goldkirchen. Das lustige ist übrigens, bei der letzten großen Krise, also 2000 zu Neuer Marktzeiten, da war Biotech ja auch der andere große Trend nach Technologie. Also da sind ja so Firmen wie KIA Gen und Lion Bionz, Bioscience erinnere ich mich noch. Das sind die zwei Namen, die ich mich erinnere. Aber das war auch damals sozusagen ein paralleler Trend, die auch stark mitgehypt worden sind. Und mein Eindruck ist, und das ist jetzt nicht datenbasiert, sondern es ist wirklich eher Wahrnehmung und Bauchgefühl, dass von den Tech-Unternehmen aber mehr überlebt haben als von den Biotech-Unternehmen oder relevant groß geworden sind. Also hättest du einmal quer alle Biotech-Unternehmen gekauft 2000 und einmal quer alle Tech-Unternehmen mit jeweils 10.000 Euro, dann wären die Tech-Unternehmen, davon wären viele pleite gegangen, irgendwie in Lycos oder so vielleicht, oder AOL relativ wertlos geworden. Aber du hättest halt auch ein Booking.com und ein Google und ein Amazon drin gehabt. Also was ich an Biotech schwer finde ist, ich glaube man sagt ja immer, man soll ein bisschen kaufen, was man selber versteht. Und ich glaube bei Biotech können das so wenig Leute, wie man sich vorstellen kann, überhaupt von sich behaupten, dass sie das verstehen. Meine Einschätzung ist außerdem, und ich glaube das ist realistisch, dass das ein bisschen mehr Gambling- und Casino-Charakter hat. Also du musst eigentlich gerade dort ein ETF oder einen Fonds nehmen oder einen großen Korb von verschiedenen Unternehmen, weil stell dir mal vor du hättest jetzt auf den Impfstoff gewettet und dann hättest du irgendwie CureVac, Moderna, BioNTech, AstraZeneca, Pfizer, GlaxoSmithKline, jedes Pharmaunternehmen hat ja irgendwie daran gearbeitet, Johnson & Johnson. Also es haben so viele Unternehmen daran gearbeitet, plus hättest du jetzt noch jedes aufstrebende Biotech-Unternehmen gekauft, was theoretisch so einen Impfstoff hätte bauen können. Davon haben am Ende jetzt nur zwei, drei wirklich deutlich profitiert. Und alle anderen haben entweder wieder stark nachgelassen in den Kursen oder stehen genau da, wo sie auch vorher schon standen. Von daher ist es so ein bisschen wie Roulette spielen, wer jetzt da den Durchbruch schafft. Und wer den Durchbruch schafft, das ist ein Hit-Business, um es einfach zu sagen. Du brauchst einen Home-Run und der vervielfacht dann ganz oft den Kurs auch sehr schnell. Aber ich finde es ist näher an VC als an Public Markets eigentlich vom Investmentkonzept. Zumindest soweit ich das verstehe. Oder gerade wenn es Pre-Revenue-Firmen sind. Moderna zum Beispiel oder ich glaube auch Biontech haben ja nicht signifikant Umsatz gemacht vor diesem Impfstoff. Deswegen bin ich mir nicht sicher, ob das an Public Markets überhaupt gehört. Weil letztlich kann der Privatanleger das schlecht einschätzen.
Und würdest du gerne lange leben?
Ehrlich gesagt, bei angenehmer hoher Lebensqualität hätte ich nichts dagegen 80, 90 zu werden. Prinzipiell glaube ich, dass dieser ganze Longevity-Trend so ein bisschen der feuchte Traum von Milliardären sind, damit sie noch ein bisschen länger an ihren Milliarden klammern können. Und das möglichst spät mit ins Grab nehmen das Geld. Ich weiß nicht wie es bei dir ist, aber wenn ich einen Taxifahrer nach seinen zehn größten Problemen frage, dann sagt er, wir sterben alle zu früh. In der Regel nicht. Normale Menschen, glaube ich, die hängen sicherlich alle auch im Leben, aber die stellen den Fakt, dass man irgendwie den Planet noch wieder verlassen muss, irgendwann jetzt nicht in Frage. Und die Frage ist, ist das mangelnde Vorstellungskraft oder liegt der Wert des Lebens nicht auch in der Vergänglichkeit? Das ist ja so ein bisschen auch wie Inflation, dass wenn du einfach mehr Jahre hinzufügst am Ende, dann ist vielleicht auch jedes Jahr ein bisschen weniger wertvoller. Du lebst das ein bisschen unachtsamer. Ich glaube ein gutes Beispiel ist, wenn du zum Beispiel Bill Gates anschaust, wenn der wüsste, er wird 120, dann hätte er sein Geld vielleicht erst 20 Jahre später abgegeben oder sich erst 20 Jahre später irgendwelchen anthroposophischen Projekten gewidmet. Da bin ich mir relativ sicher, dass zumindest im Schnitt das so ist. Und was man auch sagen muss, gehen wir mal davon aus, wir können das Leben um 20 Jahre verlängern. Wenn wir das armen Menschen erlauben, dann haben wir ein riesiges Problem mit der Gesundheitsversorgung und Sozialkassen, es sei denn, die arbeiten da noch bis 80. Und wenn wir es reichen, es wird so teuer, dass sich nur reiche Menschen leisten können, dann haben wir auch ein Problem, nämlich dass die Erbschaften, auf die wir so ein bisschen angewiesen sind, glaube ich, weil Geld sich da ja… Erbschaften sind ja eine der wenigen Sachen, die zur umgekehrten Konzentration, zur Distribution von Kapital im Volk beitragen, weil wenn du mehr als ein Kind hast, dann sollte sich das Vermögen dadurch theoretisch teilen. Und idealerweise kriegt der Staat zumindest ein bisschen was, meiner Meinung nach zu wenig von den Erbschaften. Und wenn jetzt die ganze Bumer-Generation noch älter werden würde, dann finden diese Erbschaften noch später statt. Und ich halte das sozusagen für den gesellschaftlichen Vertrag nicht für förderlich.
Ich finde, es sollte erlaubt werden und es sollte eine Klausel geben, dass das nur reiche Leute machen dürfen, die ihr Leben lang auch Steuern bezahlt haben in den Ländern, in denen sie leben.
Ja, das finde ich gut. Oder dass du für jedes Jahr vier Prozent oder drei Prozent deines Vermögens abgeben musst. Also dass du so eine Pre-Erbschaftssteuer hast und ab 80 zahlst du jedes Jahr drei Prozent deines Vermögensteuer. Das ist doch super, weil es wird ja nie null. Ich glaube, dann wäre es vereinbar. Ich will auch nie mehr sagen, wann er ins Grab steigen muss oder so. Sondern die Leute halt so alt werden, wie sie wollen. Aber ich glaube, es ist nicht so einfach vorteilhaft, wie man sich das vorstellt.
Ich glaube, die brauchen einfach die nächste große Story, mit der sie dann wieder Geld machen können.
Was ich aber auch uneingeschränkt positiv finde, ist, wenn du jetzt natürlich Krebs weiter hinauszögern kannst oder den grauen Starr nach hinten verlegen, also alles, was zu einer maximalen Lebensqualität bis 80, bis 90, vielleicht bis 100 führt, das ist wahrscheinlich sehr schlau. Dafür gibt es auch Zahlungsbereitschaft. Es ist ein spannender Markt. Ich will jetzt auch gar nicht komplett dagegen reden. Ist das jetzt das wichtigste Problem, was wir gerade lösen müssen? Nicht so sehr, glaube ich. Weil am Ende wird es vor allen Dingen das eigentlich wichtigste Problem meiner Meinung nach, nämlich Ungleichheit, noch mehr verstärken. Man sieht ja sehr stark, dass wenn man einmal Milliarden hat, man eigentlich nur noch reicher wird. Die Milliardäram, die ist ja irgendwie zusammen eine oder zwei Trillionen an Vermögen zugelegt in der größten Krise nach dem Zweiten Weltkrieg. Und je älter Leute werden und je länger sie das in reines Kapital anlegen können, das Geld, desto stärker steigt eben die Ungleichheit, weil die Lohneinkommen nicht im gleichen Maße steigen. Plus man wird eben außerdem noch durch die Inflation enteignet. Und sozusagen die Sterblichkeit des Menschen ist da ein gewisser Dämpfungsfaktor in der Rechnung. Die Partei hat ja so einen lustigen Slogan, die schreiben immer Milliardäre abknallen. Das ist volkswirtschaftlich halt wirklich auch sehr sinnvoll, muss man sagen. Das stimmt mit meinem Menschenbild nicht überein, aber sozusagen als Ökonom muss ich das eigentlich gut finden.
Wo hast du das schon wieder rausgeholt? Ist Sean Maths überhaupt schon Milliardär? Ja, auf jeden Fall, oder?
Ja, war schon bei Facebook, glaube ich, durch seine Aktien.
Wahnsinn.
Der hat diese Woche gepostet, dass er weiterhin unheimlich überzeugt ist und excited for the future of Virgin Galactic. Und aber nachdem es diesen Fehlstart gab am Montag hat er auch 40 Prozent seiner Anteile verkauft, mal sicherheitshalber.
Aber doch angeblich nur, weil er irgendwie Cashflow-Probleme hatte, oder warum?
Liquidity Management ist das richtige Wort dafür.
Okay, was ist der Unterschied? Gibt es einen Unterschied?
Er sagt, er macht das aus steuerlichen Gründen und um Verluste, um das mit Verlusten gegenzurechnen. Das sind ja so umgerechnet, was waren das? 100 Millionen, glaube ich, ne? 4 Millionen Shares, 26 Dollar oder so. Ich glaube nicht, dass der 100 Millionen Verlust gemacht hat dieses Jahr, ehrlich gesagt, die er ausgleichen muss. Und insgesamt haben Insider über, ich will nicht lügen, aber eine deutlich höhere Anzahl an Anzahlern, also er ist nur einer von vielen Insidern, die verkauft haben diese Woche oder diesen Monat. Es riecht ein bisschen fishy, würde ich sagen. Und du willst keinen Investor haben, der nach dem Fehlstart sich der Hälfte seiner Aktien am freien Markt entledigt. Also mitten in den Absturz, also es gab einen Sturz durch diese schlechten News und den hat er nochmal extrem verstärkt, indem er 4 Millionen Aktien gedumpt hat an dem Tag. Und das ist sozusagen als strategischer Investor, da ist man ja fast ein bisschen für die Kurspflege mit verantwortlich, finde ich ein schlechtes Zeichen.
Und das war sein erster Spec, oder? Das war der erste Spec, den er gemacht hat. Und das kann er jetzt in den nächsten Monaten, macht er das mit allen Specs, die er so gemacht hat? Alles was so ein bisschen south geht, nach unten, versucht er dann schnell rauszugehen?
Ja, ich meine, selbst wenn das Liquiditätsmanagement ist, nehmen wir mal an, das ist die Wahrheit, sozusagen zu seinem Benefit, dann heißt es ja immer noch von all seinen Investments, und der hält ja schon noch Aktien in anderen Firmen und auch in welchen, wo er nicht gerade in der Lock-Up Period ist, dann ist das immer noch die Firma, die er am wenigsten interessant fand. Also es setzt so oder so ein Zeichen. Plus er muss ab jetzt, also er hat das der Transparenz halber freiwillig, er hätte es nicht müssen, aber er hat es freiwillig deklariert. Und jetzt muss er halt immer, wenn er es macht, es deklarieren, weil wenn er es jetzt einmal unangekündigt machen würde, dann würde es auch ein extrem schlechtes Signaling sein, wenn er mal unangekündigt irgendwo verkauft, weil dann klingt es wirklich, als hätte er es heimlich machen wollen. Also ich würde sagen, sofern er jetzt in den nächsten drei Monaten irgendwas super spannendes launcht mit eigenem Geld, und das sind Specs, ist ja nicht zwangsläufig viel von seinem eigenen Geld, dann macht das eher einen schlechten Eindruck. Und ich meine, das passt auch wirklich. Es war der Tag, an dem die Rakete den Fehlstart hatte, schmeißt er 40 Prozent der Aktien weg. Also wenn du das Geld, also das Jahr hat noch ein paar Tage, wenn du es aus steuerlichen Gründen machst, dann hätte es auch noch nach der Jahresendrallye machen können oder so. Das passt einfach nicht gut zusammen, glaube ich. Oder es ist untalentiert.
Zufall war es auch nicht.
Entweder war es ein großer Zufall oder es ist sehr schlechtes Timing, würde ich sagen.
Vielleicht ist das ja eine der Predictions, die wir dieses Jahr richtig gehabt haben, dass das irgendwann mal noch auffällt, dass diese ganzen Specs vielleicht doch nicht der beste Move von ihm waren.
Ja, dass er auch Goldkind-Material wird?
Was hat das mit diesem Goldkind auf sich?
Egal, Insider.
Aber lass uns weiter über Kinder sprechen. Es gibt doch irgendeine Spielebude, die ihren IPO abgeblasen hat.
Genau, Roblox. Kennst du das?
Nee, ehrlich gesagt habe ich das noch nie gehört. Ich habe kurz auf Wikipedia nachgelesen, das scheint eine große Spielingbude zu sein, die auch auf die Kinder aufpasst.
Deiner Harm-Mode zufolge, kennst du Second Life vielleicht noch?
Du musst doch langsam gemerkt haben, dass ich nie vor dem Computer irgendwas gespielt habe.
Wirklich?
Ich war immer draußen. Du hörst mir einfach nicht zu. Ich war immer draußen. Ich habe nie vor dem Computer gespielt. Wenn du mir wirklich was antun möchtest, dann könntest du versuchen mich zu zwingen drei Stunden Computer zu spielen. Danach bin ich nicht zu gebrauchen.
Würden deine Kinder Computer spielen dürfen? Oder wann dürfen die das erste Mal Computer spielen?
Wenn sie Lust dazu haben, ich würde ihnen das nicht verbieten, aber ich persönlich habe damit keinen Spaß. Es gibt immer mal so Miniphasen, wo ich so Sportspiele ganz okay finde und dann denke, dass ich da irgendwie antreten muss. Dann ist so der Ehrgeiz, dass ich gegen jemanden, der sein ganzes Leben FIFA gespielt hat, dass ich, obwohl ich es nie gemacht habe, genauso gut sein möchte. Ich habe diese ganzen Spiele, mit denen viele aufgewachsen sind, einfach nie gespielt.
Aber das schult ja auch Probleme rein, wenn du große Spiele spielst.
Das sehe ich auch, aber ich glaube genau die gleiche.
Du hast lieber Sand gegessen im Spielplatz.
Die gleichen Probleme hast du ja auch, oder Lösungen hast du ja auch, wenn du Sport machst. Dann lernst du ja auch mit Niederlagen umzugehen und irgendwie mit verschiedenen Leuten und so weiter. Du lernst halt andere Skillsets. Das Argument hatten wir schon mal, dass du im Jobinterview fragst.
Bei Niederlagen umgehen lernen wäre unnützes Wissen für mich gewesen. Aber wir kommen auf Roblox zurück. Das ist letztlich ein virtuelles Ökosystem, in dem du deinen eigenen Avatar haben kannst und dann mit Freunden alle möglichen Spiele spielen kannst, soweit ich verstanden habe. Die können von der Community selbst entwickelt sein. Du kannst Modegegenstände oder Accessoires kaufen, so virtuelle wie bei World of Warcraft. Virtuelle Items, die du anziehen kannst oder die du auf den Kopf setzen kannst, die werden von der Community gebaut und Roblox kriegt so ein Share davon. Haben sich super entwickelt, gerade während der Pandemie. Sie wollten für 8 Milliarden an die Börse gehen und nur ein bisschen Geld einsammeln und haben, weil der Markt zu heiß ist für IPOs, ihn abgeblasen. Insbesondere nachdem Airbnb und DoorDash mit fast 100% am ersten Tag an den Markt gegangen sind, haben sie gesagt, es ist zu heiß. Wörtlich haben sie gesagt, es ist zu schwer, den richtigen Preis zu finden. Was ist da passiert?
Das frage ich dich. Wieso würde man dann rausgehen und sagen, es ist zu teuer? Du willst doch eigentlich die größtmöglichste Runde machen, oder nicht?
Was du nicht willst, ist, dass du zu viel Shares zu günstig weggibst. Also dass dir das gleiche passiert wie Airbnb oder DoorDash. Das ist so ein ganz nettes Story, wenn die Aktie hochpoppt. Aber das heißt ja auch, du wurdest zu viel verwässert. Das ist ja die Kritik an dem herkömmlichen IPO-Verfahren. Entweder hat der CEO Anrufe bekommen von zum Beispiel Chamath oder Bill Ackman und gesagt, mach nicht den gleichen Fehler wie DoorDash und Airbnb. Du bist gerade noch groß genug, um dich eventuell als Speck an die Börse zu bringen. Und dann verlierst du vielleicht nur 5% deiner Shares als Verwässerung. Oder sie streben vielleicht doch ein Direct Listing an, wo man dann am ersten Tag, und ich glaube, die müssten eigentlich kein Geld raisen müssen unbedingt. Also der Vorteil des IPOs ist ja, dass du den Marktpreis am ersten Tag kriegst und du kannst Geld einsammeln, weil du eine Kapitalerhöhung machst, also neue Anteile rausgibst. Und nach meinem Verständnis müsste Roblox das aber nicht, weil die haben ein negatives EBIT. Aber weil sie das Geld einsammeln, bevor, also du zahlst dann jährliches Abo zum Beispiel, also Premium Subscription. Und die Modelle haben ja den Vorteil, dass du das Geld sehr früh einsammelst. Und dann baust du sozusagen diese, es ist eine Forderung des Kunden, also eine Verpflichtung des Unternehmens, und das baust du sozusagen im Fortschritt mit dem Vertrag ab. Also du buchst im ersten Monat sozusagen den gesamten Umsatz als Verpflichtung gegenüber dem Kunden. Und jeden Monat kannst du dann ein bisschen Gewinn aus dieser Verpflichtung abführen. Und dadurch haben sie eigentlich schon einen positiven Cashflow. Das heißt, sie haben Geld und sind nur buchhalterisch sozusagen verlustführend. Das heißt, sie müssten eigentlich auch ein Direct Listing machen können. Es scheint mir deutlich schlauer, würden die ein Direct Listing machen. Oder für Specs sind sie vielleicht ein bisschen zu groß. Also 8 Milliarden ist grenzwertig. Das kriegt man hin, wenn man dieses PIPE, dieses Private Investment, was man dazu nimmt, sehr stark aufbläht. Ich würde tippen, dass sie stattdessen ein Direct Listing machen, weil sie sehen, sie würden gerade eigentlich 50 Prozent zu viel verwässern, wenn ihnen das Gleiche passiert wie Airbnb und Dordish. Oder ein weiterer Grund könnte sein, dass sie so nett sind, dass sie sagen, wir wollen wirklich so eine Art Klientel- und Kurspflege machen. Wir wollen das besser pricen, aber auch nicht so, dass unsere Aktionäre so langfristig dabei sind, und wir haben auch ein bisschen Angst, dass sie jetzt zu teuer kaufen. In der Blase. Und dann würde man ja Enttäuschung generieren. Das wäre mir aber neu, dass das an der Wall Street so funktioniert, dass man da so selbstlos die Enttäuschung verhindern will. Ich glaube, da nimmt man doch eher das Geld mit. Alles andere fänden Investoren, also die Bestandsinvestoren, komisch.
Und bist du mittlerweile bei Airbnb reingekommen?
Nee, aber zwischenzeitlich waren sie auf, ich glaube, 125 Dollar oder so schon runter. Dann auch wieder hoch. Ich bin aber inzwischen optimistischer, dass ich die nochmal für 115 einsammeln kann. Aber wie gesagt, wer die für 140 oder 146 gekauft hat, wird sich langfristig, glaube ich, auch nicht ärgern darüber.
Mein absolutes Highlight der Woche war ja, dass ich mit dem CPO von Booking.com telefoniert habe.
Wie bist du an den herangekommen?
Dank dieses Podcasts. Also ich habe ja schon am Anfang erwähnt, wir haben ja letzte Woche so ein bisschen über Product Manager gesprochen. Und ich war mit meiner Antwort nicht so ganz zufrieden und habe mir dann gedacht, da muss ich nochmal mit ein paar Leuten sprechen. Das muss irgendwie besser aus der Pistole rauskommen. Und wir wollen ja auch den Leuten so ein bisschen helfen, vom SEO weg oder generell sich im Job ein bisschen auszubreiten.
Zwischenfrage. Hast du dem auch drei Tipps gegeben für seine App?
Nee, habe ich nicht. Aber der hat mich dazu gebracht, dass ich das bei Gorillas gemacht habe. Also erstmal zu der Geschichte, warum ich den angeschrieben habe und wie es dazu gekommen ist. Am Montag posten wir ja immer, dass wir den Podcast gemacht haben und so. Und dann habe ich so ein bisschen über die Folge nachgedacht und habe halt gedacht, okay, ich muss jetzt mal mit ein paar Leuten sprechen. Dann habe ich überlegt, wer sind denn die guten Produktleute in Deutschland oder in Europa? Und welche Produkte sind denn tatsächlich so gut und nicht einfach irgendwelche Kopien? Und das einzige tatsächliche Produkt, europäische Produkt, was ich echt früher viel genutzt habe und auch wieder viel nutzen werde, ist Booking.com. Und dann habe ich einfach gedacht, okay, mal gucken, wen ich da ansprechen kann. Und habe am Dienstagabend, Nachmittag, dort den CPO angeschrieben auf LinkedIn. Und meinte so, ja, ich schaue gerade, was gute Produktmanager ausmachen und ob er Lust und Zeit hätte, mit mir darüber zu sprechen. Und in ein paar Minuten kam ein Danke, ja, hier ist ein Link für Kalendly. Und ich habe mich für den nächsten Tag um 10.30 Uhr eingetragen.
Man muss dazu sagen, die haben natürlich auch gerade viel Zeit bei Booking.com.
Klar, aber also die Tatsache, also ich könnte jetzt eine andere Geschichte erzählen von anderen Leuten, von denen ich auch sagen würde, die hätten viel Zeit. Die waren nicht so nett und so direkt. Also vielleicht ist es auch die nette holländische Art. Aber ja, wir haben uns dann am nächsten Tag gesprochen und das wird dich jetzt wieder freuen. Das ist auch so ein bisschen das Konzept des Doppelgänger-Podcasts. Wir haben keine zwei Minuten gesprochen, meinte er zu mir, ich glaube, ich folge dir auf Twitter. Und da bin ich ja schon mal drauf reingefallen vor vielen Jahren. Und das ist ja auch der Grund, warum wir Doppelgänger sind oder der Podcast so heißt, ist, der verfolgt dich auf Twitter. Wie heißt das überhaupt? Der folgt dir auf Twitter. Ich glaube, dann liked er aber nicht viel.
Vielleicht ein schüchterner Fan.
Dass du immer so viel Liebe brauchst. Vielleicht findet er auch einfach nicht gut, dass du so bullish auf Airbnb bist oder dass du Wimdo so gut fandest und liked deswegen nicht. Aber er liest. Wir haben dann so ein bisschen gesprochen und dieser Vergleich zu Airbnb und Booking ist ja auch eigentlich ganz nett, weil Airbnb ja sehr designlastig ist. Booking ja eher so AB-Testing. Also es war auch ein Grund, warum ich ihn angeschrieben habe, weil mir ein anderer Kollege gesagt hat, Airbnb ist einfach bekannt für ein ultra extremes AB-Testen. Und das kam auch so in dem Gespräch dann rüber. Und das war so mein größtes Learning aus der Nummer. Er sagt einfach Erfolg ist unheimlich rar und neun von zehn Tests scheitern, beziehungsweise die Conversion wird einfach schlechter. Und deswegen findet er es halt wichtig, immer sehr viele, sehr kleine Tests zu machen.
Da wäre ich ja gern Mäuschen gewesen oder er hat auch Fragen gestellt. Das ist interessant. Also zum Thema gut und schlecht der Produktmanager. Ich finde es krass, wie oft es allein schon an technischen Sachen scheitert. Wie du Zahlen auswertest. Also schaust du vielleicht nur auf... Viele Tests sind komplett unterschiedlich, je nachdem, ob du auf neue Besucher oder Stammbesucher, also Stammkunden schaust. Stammkunden finden Veränderungen fast immer doof. Aber das Onboarding oder Engagement für neue Kunden kann sich deutlich verbessern durch einen AB-Test. Langfristig gesehen sind ja immer 99 Prozent der Besucher Neukunden, weil meistens hast du nicht mehr als ein Prozent Marktanteil am Anfang. Deswegen glaube ich, ist es zum Beispiel immer schlau, erst mal für neue Besucher zu optimieren das Produkt. Das heißt, man muss den AB-Test von Anfang an filtern oder bei der Auswertung zumindest schlauer raufschauen. Und dann muss man, glaube ich, auch noch mal nach Kanal schauen. Also auch, indem man zum Beispiel nur auf Direct Traffic schaut oder nur auf Organic Traffic, kann man auch noch mal gewisse Verzerrungen, glaube ich, eliminieren.
Ja, da bin ich voll bei dir. Und als ich mit ihm tiefer über Tools und so sprechen wollte, sind wir dann auch mehr auseinandergegangen. Es war halt eher so ein High-Level-Nice-Talk. Aber er hatte sich auch echt Gedanken dazu gemacht. Er meinte, zur Identifikation von guten Produktmenschen, meinte er, das sind eigentlich Menschen, die immer das Produkt verbessern wollen. Also egal, was sie sehen, ob es jetzt ein Auto ist, ob es eine App ist, ob es was so. Das mag ich natürlich. Aber auf der anderen Seite finde ich, wenn man so auf den Netzwerken guckt und generell sagen halt auch immer sehr gerne sehr viele Leute, I'm a product guy. Ich glaube, es reicht nicht, einfach zu sagen, okay, das Produkt könnte hier und hier besser sein. Das ist ja eigentlich die einfachste Aufgabe eines Beraters, so High-Level drüber zu gehen und sagen, hier und hier und hier muss verbessert werden. Aber die große Kunst beim Produkt ist, glaube ich, A, das Erfinden und B, das Verbessern. Und je nachdem, in was für einem Stadion die Firma das Produkt ist, brauchst du halt verschiedene Charakteren dazu.
Und wenn du Produktmanager oder Produktverantwortlicher bei Booking wärst, würdest du im nächsten halben Jahr sozusagen mehr die bisherige Strategie verfolgen und sozusagen inkrementell weitere Features A, B testen? Mit der anscheinend nur noch unterdurchschnittlichen Erfolgsrate? Oder ist inzwischen nicht sozusagen der größere Erfolg wahrscheinlich im Testen eines komplett alternativen Konzepts? Also mich überrascht überhaupt nicht, dass jetzt neun von zehn Tests nicht mehr positiv sind, weil das wirkt halt einfach komplett durchgetestet in Anführungsstrichen. Wobei das natürlich eine schlechte Einstellung wäre, als Produktmanager zu sagen, ich bin ja zufrieden. Aber die Frage ist, ist da nicht eventuell der goldene Weg langsam, das Konzept nochmal komplett aufzuräumen und zu vereinfachen auch? Oder für verschiedene Kundengruppen verschiedene Lösungen anzubieten?
Es ist halt die Frage, ob du so viel jetzt machst. Also du hast ja jetzt wahrscheinlich noch einen Time Gap von zwölf Monaten, bis die Welt wieder einigermaßen normal ist. Und die Frage ist, was du dann machst. Also wie nutzt du die Zeit am besten? Airbnb hat die Zeit genutzt, um das gemacht, was sie eigentlich wahrscheinlich schon früher hätten machen sollen. Sie haben alle Seitenprojekte gestrichen erst mal und gehen jetzt darauf. Also ich könnte mir schon vorstellen, dass Booking sich so ein bisschen jetzt auch vorbereitet auf Ferienhaus, Airbnb. Und da wahrscheinlich ein bisschen mehr mit der Designkomponente, User Story Komponente reingeht, als mit dem, sollen wir den Preis hier durchstreichen, damit wir hier eine bessere Conversion haben. Aber ich glaube, dass jetzt so der Punkt ist, wo du jetzt andere Leute brauchst als im vorherigen Business. Weil das Hauptprodukt ist ja sozusagen, also das Hauptprodukt sind ja gute Hotelzimmer. Oder das Hauptprodukt ist Reisen außerhalb von der App. Und das ist halt nicht da. Da kannst du noch so viel optimieren. Weißt du, was krass ist?
Das ist ein total spannender Punkt, den du gerade erwähnt hast. Ich glaube, sie müssen tatsächlich in Ferienwohnungen gehen, weil ich mir relativ sicher bin, dass Business Travel nicht annähernd so stark wiederkommen wird. Und das Spannende ist, Booking notiert immer noch auf dem gleichen Kurs wie vor Corona. Also sie sind noch nicht stark gewachsen seitdem und zwischendurch waren sie auch mal runter. Aber ich würde schon sagen, dass sich das Modell ein bisschen verschlechtert hat in der Zwischenzeit. Also ich buche Hotels überwiegend geschäftlich, vielleicht 60, 70, 30 geschäftlich. Und ich glaube, nächstes Jahr, falls überhaupt, werde ich eher 50, 50, 70, 30 privat buchen. Und nicht, weil ich mehr privat buche, sondern weil ich weniger geschäftlich buche. Und ich glaube, da ist das ausnahmsweise auch relativ repräsentativ, wenn ich meinen Umkreis beobachte. Das heißt, ich bin mir nicht ganz sicher, ob sich das nicht stärker im Kurs abbilden sollte.
Ja, ich habe keine Ahnung davon, aber ich gebe dir recht. Ich mache mal noch ein bisschen weiter in der ganzen Produktmanager-Nummer. Also ich habe da noch mit ein paar anderen Leuten gesprochen. Also bei David Wisman von Booking war es so, er sagt, okay, die müssen kreativ, analytisch und strategisch sein. Es gibt halt verschiedene Arten und ein technisches Verständnis hilft, weil Entwickler meistens over-ingenieren würden oder zu groß denken. Also ich glaube, das kommt auch immer wieder da, egal mit wem man spricht. Man muss halt vernünftig definieren, was gebaut werden muss. Und ich glaube, die große Kunst ist auch immer, nicht zu viel zu bauen. Das finde ich auch zurück wieder zu Gorillas, finde ich das super. Also am Ende, deren Hauptprodukt ist ja, dass die Lebensmittel schnell zu mir kommen. Die müssen jetzt nicht irgendwie viel Shishi noch in der App haben. Also man könnte jetzt argumentieren, Apple Pay zum Beispiel ist jetzt nicht notwendig. Lieber früh an den Markt und sehen, dass diese zehn Minuten eingehalten werden.
Ich glaube, jetzt wo du es sagst, Pragmatismus ist tatsächlich eine super Eigenschaft für Produktmanager. Also entweder ein gutes Bauchgefühl zu haben oder das sehr gut logisch deduzieren zu können. Also ein gutes Bauchgefühl dafür, welches Feature eher 80% Wahrscheinlichkeit einen Vorsprung zu gewinnen hat und welches eher 5% Wahrscheinlichkeit. Also Priorisierung 80-20, das gut zu verstehen, ist glaube ich total essentiell für Produktmanager. Und das ist Priorisierung, wenn du jetzt vor der riesen Eisbox stehst oder vor deinen Tickets und Tasks, ist das ja eigentlich die Haupt. Du hast begrenzte Ressourcen, du weißt, du kannst 15-20% der Sachen realisieren im nächsten Sprint, wenn überhaupt. Dann das Gefühl dazu zu haben, was jetzt erfolgreich ist. Und ich glaube ein Teil davon ist Erfahrung und das dauert einfach. Ein Teil kann man sich vielleicht anlesen, mal bei anderen fragen. Ein Teil ist dann aber auch, glaube ich, vielleicht Talent, Intuition oder sehr, sozusagen, das ist sehr gut logisch zu durchdringen. Empathie für den Nutzer, das ist eine andere Eigenschaft, glaube ich, die super wichtig ist, dass du sozusagen nicht denkst, du bist der Nutzer, sondern ein hohes empathisches Vermögen für andere Leute.
Das musst du auch schon mal irgendwo gelesen haben, weil das haben ja auch so ein paar Leute gesagt oder geschrieben. Die meinten Neugier und Empathie für Mitarbeiter und Nutzer.
Das ist auch im SEO übrigens super wichtig. Also ich würde behaupten, du kannst mir irgendein Produkt oder eine Firma nennen und ich kann dir acht der zehn Hauptkeywords nennen, sozusagen ohne Recherche. Oder sechs, je nachdem, zwischen sechs und acht von den zehn wichtigsten Keywords. Und ich glaube, dazu musst du sehr gut verstehen, wie Menschen suchen und verstehen. Oder Menschen suchen und interagieren mit Webseiten. Und ich glaube, das ist super wichtig für gute Produktmanager, dass sie sozusagen, also schlechte bauen immer das Produkt, das sie selber lieben würden. Das ist nicht zwangsläufig das Beste. Und gute verstehen sehr gut die Nutzungspatterns von anderen Leuten. Wir kommen mit der Sache doch zusammen schon näher.
Ja, und dann habe ich noch mit, also ich habe noch mit weiteren Leuten gesprochen, weil ich ja so großkotzig gesagt habe, ja, gute Produktmanager waren in Stanford. Dann habe ich überlegt, okay, wen kenne ich, wer war in Stanford? Und da habe ich mit einer Person gesprochen, da muss ich ganz ehrlich sagen, das ist für mich eine Ausnahmeperson. Also die war Praktikant bei mir während des Studiums und hat danach ein Scholarship in Cambridge gemacht für den Master und danach ein Scholarship in Stanford für Management Science und Engineering. Der hat parallel sich in dem ganzen, also im ganzen Economics Studium und so, hat er sich das Entwickeln selbst beigebracht, hat selbst eine App entwickelt und ist jetzt bei Google in diesem RPM, Associate Product Manager Programm. Das wirst du wahrscheinlich kennen. Ich kannte es noch nicht.
Aber das ist nicht diese vier Wochen schnell Besolung.
Ne, der ist da fest seit anderthalb Jahren und das scheint jetzt so, also wir haben ja nicht zu sehr über seinen Job dort gesprochen, aber dieses Programm scheint in Amerika sehr beliebt zu sein. Ähnlich wie es Kurse gibt, die einem helfen in Unis oder in Jobinterviews zu scoren, gibt es da auch in Amerika Kurse für. Und das fand ich schon ziemlich interessant. Das Interessante dort ist halt, wenn man bei so einer großen Tech-Firma halt im Produkt arbeitet, da bewegt man halt schon was. Also es dauert wahrscheinlich alles ein bisschen länger so, aber ich kann mir schon vorstellen, dass man da irgendwie, also für mich wäre es der Job interessanter als in einer Unternehmensberatung irgendwie zu lernen, wie Business funktioniert. Und wenn man jetzt wieder zurückgeht und sagt, was würde man einem 25-Jährigen oder einer 25-Jährigen raten, finde ich so ein Projekt, so ein Trainee-Programm oder so was bestimmt sehr spannend. Ich kannte das damals noch nicht, ich weiß gar nicht, ob es damals schon gab, aber das gibt es bestimmt von mehreren großen Tech-Firmen und scheint ganz interessant zu sein, weil dieses Studium gibt es ja nicht wirklich. Du kannst ja jetzt nicht sagen, okay, studiere hier und dort an der Uni und werde ein guter Produktmanager, sondern du musst es wahrscheinlich im Job lernen. Du kannst vielleicht das Glück haben, dass du in einem der richtigen Start-ups landest, in dem du die Freiheit hast, das zu machen und das Produkt abgeht. Aber wenn du es machst in einem Start-up, das nicht funktioniert, kannst du auch nicht wirklich argumentieren, dass du es gemacht und gelernt hast. Du lebst ja auch so ein bisschen von der Marke in deinem Lebenslauf.
Ist ein Schlauch von Google, glaube ich. So viele Produktmanager, wie die brauchen, dass sie die selber, seit 2002 gibt es das Programm, habe ich gerade gelesen, so lange bilden die quasi schon ihre eigenen Produktmanager aus. Was, glaube ich, Sinn macht, weil du, woher willst du sie sonst nehmen?
Das fand ich super. Er hat auch wieder Unterschieden und das tun alle zwischen der Booking-Kultur und der Airbnb-Kultur, wobei ich auch glaube, dass die beiden nicht so weit weg voneinander sind. Ich glaube auch, dass bei Airbnb sehr viel mit Zahlen getestet wird. Bezüglich Testing hatte er ein Quote, das habe ich allerdings nicht mehr gefunden. Er meinte, the result of ultimate testing is porn. Also wenn du immer testest, testest, testest, kommst du am Ende wieder bei Porn raus.
Das ist aus einer Präsi, glaube ich, das kenne ich, das Statement. If you test a website long enough, you end with porn.
Das kannst du vielleicht nochmal raussuchen oder ein Hörer oder eine Hörerin kann uns eine E-Mail schreiben, wo das her ist. Das fand ich sehr witzig, passt ja auch ein bisschen zur heutigen Folge. Und falls ich mit anderen Leuten in Deutschland telefonieren soll, die mir erklären können, was gute Produktmanager ausmacht, immer sehr gerne, schreibt mir gerne eine Mail. Es gibt auch dieses Good-Bad-Product-Manifest von Ben Horowitz. Das wird aber von den einen irgendwie geliebt, von den anderen nicht. Und generell gibt es ziemlich viele Quellen. Ich habe mich durch diese ganzen Silicon Valley Bubble noch nicht durchgelesen, aber sehr nette Gespräche geführt.
Das freut mich sehr, sehr interessant. Ich bin auf jeden Fall bei Pragmatismus und Empathie sehr stark dabei. Man kommt manchmal nicht von alleine drauf, aber wenn man es hört, dann denkt man so, ja genau, das ist es.
Mein Lieblingsstichwort fand ich auch Schnittstellenkompetenz.
Schnittstellenkompetenz, das ist, dass du weißt, welche Daten wo vorliegen und wie man sie bekommt?
Ja, vor allem aber auch mit allen Mitarbeitern, allen Leuten, allen Departments sprechen. Das ist halt auch wieder eher ein Thema für größere Firmen. Ähnlich wie beim SEO musst du ja auch mit verschiedenen Departments sprechen, damit du dann deine Sachen da umgesetzt bekommst.
Klingt schon ein bisschen sehr politisch fast.
Apropos Politik, können wir eigentlich weitermachen. Was ist denn da mit Facebook und Apple passiert in den letzten Tagen?
Ich glaube, der Zoff schwelt nicht erst seit Tagen, sondern schon ein bisschen länger.
Aber wieso machen die ja jetzt Printwerbung auf einmal? Konvertiert doch gar nicht.
Wie immer, um den kleinen und mittelgroßen Unternehmen in den USA zu helfen. Das ist ja das Einzige, wofür GAFA noch existiert, wenn man der PR glauben kann. Jedes GAFA-Unternehmen will ja nur dem kleinen Mann helfen, dem kleinen Businessmann vor allen Dingen. Die hetzen jetzt die SMEs gegen Apple auf, weil Apple jetzt ihre Cookie-Richtlinie für Cross-App-Tracking verschärft oder ihre Privacy-Richtlinie verschärft. Und dadurch vor allen Dingen Facebook natürlich unheimlich viel Daten verloren gehen. Also Apple würde einfach sozusagen einen Pop-Up vor jeder App haben und sagen, Facebook möchte dich hier Cross-App-Tracken. Und dann bekommt Facebook noch die Möglichkeit zu erklären, was der Benefit ist, also warum sie das gern möchten. Und sie würden dann einfach sagen, um dir passendere Werbung anzuzeigen. Das ist ja schon die positivste Formulierung, an die ich denken könnte. Und dann hätten User die Möglichkeit, da auszuoptieren, was für Facebook glaube ich fatal wäre. Facebook ist natürlich besonders abhängig von soziodemografischen Targeting und Retargeting, beziehungsweise In-Market Audiences. Also wenn du gerade die RIMO-War-Website besucht hast, dann zeigen sie dir natürlich Werbung von Samsonite oder Horizon Studios. Also gerade Facebook braucht diese Daten und tut jetzt so, als wenn sie die für ihre Werbetreibenden brauchen. Aber sie brauchen es natürlich damit, dass Facebook Werbeprodukt überhaupt attraktiv bleibt. Und was mich da immer bewundert ist, also das Lustige ist, sie haben im Wall Street Journal, New York Times und Washington Post eine ganze Seite gekauft. Wo sie das als PRs dann so rausgehauen haben. Und als sehr passiv-aggressive Revanche hat, als der Apple-CEO Tim Cook das Feature offiziell gelauncht hat, als Beispiel tatsächlich Facebook genommen. Also diese Privacy-Richtlinie trifft ja nicht nur Facebook, aber schon vor allem. Aber man hätte das natürlich auch vollkommen generisch mit dieser App möchtest du deine Daten tracken oder so formulieren können. Aber sie haben im Beispiel für wie das aussehen kann Facebook genutzt. Und ich glaube das war schon kein Zufall, dass man sich da sozusagen bedankt hat oder eine Retourenkutsche gegeben hat an Facebook. Und so eskaliert der Krieg da ein bisschen. Und theoretisch müsste jedes Mal, wenn Apple seine Privacy-Richtlinien anzieht, der Kurs von Facebook 10% runtergehen, der von Apple 5% hoch und der von Google vielleicht gleich bleiben, weil sie sind natürlich ein Negativ-Betroffener von der Privacy-Richtlinie. Gleichzeitig, wenn Facebook Budget verliert, würde es aber zum großen Teil auch zu Google gehen. Deswegen dürfte der Effekt vielleicht für Google neutral sein, obwohl es langfristig auch nicht gut ist, wenn Apple da sozusagen immer weiter gegen Werbung und für Privacy vorgeht. Ist Apple in fünf Jahren doppelt so viel wert wie Google und Facebook? Ich glaube ja. Wenn Apple die werbefinanzierten Apps da einschränkt, heißt das am Ende immer, dass einzelne Apps es für lukrativer halten, dann in ein Subscription-Modell zu wandeln und damit die 15% Apple-Tax zahlen. Das muss man fairerweise auch sagen. Apple geriert sich da als Verteidiger der Privacy, was sozusagen ja ihre Marketing-Strategie auch ist. Aber sie haben tatsächlich auch ein großes geschäftliches Interesse daran, dass die Finanzierung von Apps in Form von Werbung weniger attraktiv wird. Weil das heißt, die Apps müssen sich dann über Subscription oder Payments refinanzieren, wovon dann Apple wieder einen größeren Teil abbekäme als vorher Google oder Facebook. Daher gibt es da durchaus auch ein Geschäftsinteresse daran, das genau so zu machen.
Ich habe wieder eine komplett bescheuerte Idee. Ich fände es ganz witzig, ich habe den Podcast gehört von Tim Cook, den werde ich nachher nochmal empfehlen in den Show Notes. Da bin ich so spazieren gegangen und dann hatten wir diese Pornhub-Thematik, dass die Content runternehmen. Apple ist ja sehr konservativ, was Porn angeht, was ich auch gut finde. Aber der absolute Ballermove wäre doch, wenn die sagen würden, wir erlauben Pornhub oder ein sauberes Pornoprodukt auf dem iPhone und iPad mit Subscription über Apple, secure und legal. Aber dafür erlauben wir nicht mehr Facebook, Twitter, Instagram, TikTok und so weiter, bis sie nicht ihren Content vernünftig aufgeräumt haben und wir nicht mehr diesen ganzen Hate und diese ganzen anderen Sachen da drin haben.
Ich glaube, die sind zu prüde dafür, aber schlau wäre das. Aber das ist übrigens der Grund, warum du auf Instagram die Nippel wegmachen musst und so, ist angeblich nicht Instagram oder Facebook, sondern die Apple-Richtlinien. Also damit es dort als FSK 16 in den App Store kommen kann, deswegen darfst du die Nippel nicht haben. Hast du übrigens die Breast-Squeezing-Guidelines von Facebook gesehen?
Ne, ich verbringe nicht so viel Zeit mit Facebook und mit Instagram.
Ich muss mal gucken, ob ich das noch rausgekramt finde, aber sozusagen in der Content Moderation, also wo Leute festlegen, was gegen die Community Standards ist oder nicht, da wird festgelegt, was ein richtiges Maß an Breast-Squeezing ist. Also sozusagen, du darfst als Frau deine Brüste schon in der Hand halten, also vorausgesetzt, du verdeckst die Nippel natürlich und ab einer gewissen Intensität von Squeezing wird es dann aber zu sexuell. Und sozusagen, dann gibt es mehrere Beispiele von, was ist appropriate Breast-Squeezing und was ist eher inappropriate Breast-Squeezing. Also sie wollen, wenn sie mit den Regulatoren reden, sagen sie, wir möchten nicht der Arbeiter of truth sein, wir möchten nicht darüber entscheiden, was Wahrheit ist und was nicht. Aber was ethisch korrektes Breast-Squeezing ist, da fühlen sie sich wohl in der Lage, das zu beurteilen, wie weit man das treiben darf öffentlich. Ich versuche den Link mal zu finden. Fand ich wirklich an Absurdität nicht zu übertreffen. Genau.
Aber Google macht auch viel Werbung mit kleinen Händlern. Also ich habe in der Zeit gesehen, da waren die letzten Wochen immer Werbung von Initiative Handelsverband und so. Also scheinen alle sich zu positionieren, dass sie den kleinen Jobs ermöglichen Umsatz zu machen.
Apropos Handelsverband, die haben heute gerade Statistiken raus, ich weiß nicht, ob heute, aber kürzlich, Statistiken rausgebracht, dass der Online-Umsatz, also der Gesamtumsatz des Handels, Statistik vom Deutschen Handelsverband, steigt um 1,5 Prozent auf 550 Milliarden im Gesamtjahr 2020. Während der Online-Umsatz um 15 Prozent und der Weihnachtsumsatz seit den letzten zwei Monaten sogar um 19 Prozent steigt. Und wie immer ist Amazon aber überhaupt nicht drin in dieser Statistik. Amazon wird sehr wahrscheinlich dieses Jahr allein in Deutschland über 40 Milliarden GmV, also Außenumsatz, machen und erscheinen. Und die wachsen halt weder mit 1,5 noch mit 15 Prozent, sondern mit rund 40 eher 45, denke ich. Und damit ist diese ganze Statistik natürlich auch komplett absurd, wenn eBay und Amazon dort fehlen.
Aber wieso fehlen die?
Weil der Deutsche Handelsverband irgendwie aufgrund seiner Mitglieder schätzt, glaube ich. Und im besten Fall nehmen sie vielleicht den Amazon Retail, also in Deutschland ist Amazon ja selber der Händler, vielleicht ist der Umsatz mit drin, aber auch dann wären die Wachstumszahlen eigentlich zu klein. Also es sei denn, dass alle anderen gar nicht mehr wachsen, dann könnte es passen. Aber ich halte es auf jeden Fall nicht für repräsentativ für das Wachstum des Onlinehandels. Das ist der Wachstum des Onlinehandel-X-Plattformen vielleicht, also ohne die Plattform. Dann könnte das Sinn machen. Apropos Onlinehandel, weißt du, was die Paketsteuer ist?
Ich habe irgendeinen Tweet von dir eben noch gesehen. Du hast dich auf jeden Fall schon aufgeregt, oder?
Wir wollten das ja eine sehr positive Episode machen zu Weihnachten eigentlich. Aber dann kamen uns in der Welt am Sonntag zwei CDU-Politiker, Christian Haase und Andreas Jung zuvor und haben vorgeschlagen, einen Innenstadtfonds aufzulegen, der für die Rettung der Innenstadt…
Zara, H&M und so, damit es denen besser geht und Douglas.
Genau das dachte ich auch. Und der soll durch eine Paketabgabe auf den Onlinehandel, wortwörtlich, finanziert werden.
Haben die sich das ausgedacht? Das wird jetzt noch ein bisschen besprochen, ob das passieren soll, oder?
Genau, das ist ein Vorschlag, also ein Diskussionspapier.
Müssen wir uns damit schon auseinandersetzen?
Ja, aber allein die Denkweise. Das heißt, wenn ich bei Avocado Store mir irgendwie nachhaltige Filzlarschen bestelle, dann subventioniere ich damit den Zara in der Fußgängerzone, Fast Fashion in der Fußgängerzone, damit Amancio Ortega von einer 80-Millionen-Yacht auf eine 100-Millionen-Yacht upgraden kann, oder was? Und es ist ja so rückwärts gerichtet, als wenn du irgendwas damit noch tun kannst für die Innenstädte. Also damit setzt du es ja nur an irgendeine künstliche Beatmung. Das macht es ja überhaupt nicht überlebensfähiger langfristig. Das ändert keines der grundsätzlichen Probleme, die zu dieser Krise geführt haben. Und genauso gut könntest du eine E-Mail-Abgabe für Telegrafenämter machen, oder eine Netflix-Abgabe für Kinos, oder eine Radioabgabe für Podcasts. Wir müssen jetzt bezahlen, weil die Radio-Stationen weniger Zuhörer haben, oder so. Was für ein Quatsch. Da sieht man mal wieder, ich finde ja wirklich Konservatismus eines der größten Verbrechen überhaupt. Also wenn du überlegst, die Welt ist durch Fortschritt eigentlich immer besser geworden. Und ich will nicht sagen, dass es nicht Regulierung braucht. Du musst schon auch Grenzen setzen und irgendwie regulierend eingreifen, wo es nötig ist. Aber den Status Quo zu verteidigen oder rückwärts Gewand wieder herzustellen, das ist doch per Definition immer schlecht.
Da bin ich bei dir, aber auf der anderen Seite bin ich am überlegen, wie wir uns wohl entwickeln werden. Also jetzt mal angenommen, wir würden in zehn Jahren noch jeden Samstag miteinander telefonieren. Dann sind wir natürlich ein bisschen älter und denken gerne an die schönen Zeiten von früher zurück. Und dann würde ich, also meine größte Sorge ist nur, dass ich irgendwann so verfalle und sage, und halt in irgendwelchen nicht mehr zeitgemäßen Schemen denke.
Nostalgie und sozusagen reaktionäre Forderungen sind ja noch zwei verschiedene Sachen. Die können ja gerne sagen, wie sie früher als Kinder irgendwie den Wert des Echten vom Onkel abgeholt haben oder was auch immer. Aber jetzt sozusagen ein Trend, der 100 Prozent aus dem Markt kommt, so zu kontern, indem man ein Konzept, das von der Bevölkerung immer mehr abgelehnt wird, wo man mit den Füßen dagegen abstimmt, jetzt künstlich zu subventionieren, das ist der digitale Kohlepfennig, wenn man so will, wo man Steinkohle fördert. Und ich meine, das rettet nicht mal Arbeitsplätze. Also ich meine, es ist viel einfacher, glaube ich, jemanden im Einzelhandel neu zu allokieren in der Wirtschaft als ein Kohlekumpel, mit Verlaub. Aber was für ein Quatsch. Also dass man sich nicht schämt, so etwas vorzuschlagen. Die Gefahr ist aber, dass der Einzelhandel natürlich eine deutlich bessere Lobby hat als die großen Onlinehändler in Deutschland. Und ich würde nicht mal mit Sicherheit sagen, dass das nicht durchgeht.
Da würde ich noch zu einer der Fragen, die ich eigentlich für den Anfang gestellt habe oder stellen wollte, nochmal zurücknehmen. Was ist überhaupt .Europe?
Was heißt das? Europe? Klingt nach einem Verband.
Ja, das ist der neue GAFA-Lobbyverband. Der soll der EU-Regulierung helfen.
Das habe ich diese Woche auch gepostet. Also Brüssel, ich will nicht sagen, beschwert sich oder ächzt unter einer, aber konstatiert zumindest eine deutliche Intensivierung der Lobbyaktivität. Die Lobbyaufwände der GAFA-Unternehmen steigen eh. Sind wir jetzt in der Antitrust-Corner schon wieder. Steigen eh ständig und es soll sich nochmal deutlich gesteigert haben, seit es um diesen Digital Services Act geht. Um das zu verhindern, da gab es einen sehr guten Artikel. Woher weißt du das noch? Wie auch immer, einfach auf Twitter nach Pipp-Net schauen. Den habe ich irgendwann in der Woche geteilt. Oder auf LinkedIn habe ich den auch geteilt. Das ist einfacher zu finden sogar.
Ich toole nicht Show Notes, da müsst ihr nicht so viel Zeit auf den Plattformen, Pipps und so viel anlegen. Schlecht für dein Ego, gut für die Hörer.
Aber das hilft sehr, um auch zu verstehen, das beschreibt sehr gut die verschiedenen Ebenen von Lobbyismus. Unter anderem, dass du irgendwelche Think-Tanks an der Humboldt-Uni oder in Düsseldorf unterstützt, um sozusagen libertäre Wettbewerbspolitik zu eröffnen. Ich finde, das ist eine gute Übersicht, wie da überall gerade an vielen verschiedenen Fronten Lobbyismus betrieben wird. Und das ist, glaube ich, wichtig, wenn man offizielle Studien von irgendwelchen Universitäten oder Instituten oder Think-Tanks liest, immer erstmal zu lesen, wer diese Institution überhaupt gerade fördert oder diesen Lehrstuhl geschaffen hat und so weiter. Genau, und um das noch abzuschließen, die kleine Antitrust-Corner, weißt du, was GaiaX ist? Das bezieht sich auf meine Frage von Anfang.
Erklär mal.
Das ist die Europa-Cloud, wenn man so will. Also war gedacht als so ein Safe-Haven für unsere Daten, also eine Cloud, die unseren Privacy-Richtlinien standhält, wo wir unabhängig der großen Plattformen die Daten verwalten können. Und da hat diese Woche Palantir stolz verkündet, dass sie großer Partner dieser Bewegung sind. Und das als sozusagen Weg zur Souveränität der Daten, der EU-Staaten feiern. Ich weiß nicht, ob es exakt die Definition von Souveränität ist, wenn ein unter anderem vom CIA mitfinanziertes Unternehmen maßgeblich an dieser EU-Cloud mitarbeitet. Also mein Verständnis von der EU-Cloud wäre, dass irgendwie 1&1 und OVH in Frankreich, das sind beides sehr große Hoster, dem würde ich zutrauen, vielleicht die Deutsche Telekom noch oder wie auch immer, das muss man ja ein bisschen politisch ausgewogen gestalten innerhalb der EU. Aber das wäre so mein Verständnis von wo ich meine Daten eventuell in der EU haben wollen würde. Ich war auf jeden Fall sehr überrascht, Palantir dann in der Liste der Partner zu finden, die daran teilhaben sollen. Bin mir nicht so sicher, wie schlau das ist.
Glaubst du, dass wir in Europa eine Möglichkeit haben, auch noch in den kommenden Jahren mal wirklich große Tech-Unternehmen zu bauen? Also die einzige Möglichkeit ist doch eigentlich, dass die Leute, die Europäer, die jetzt gute Jobs bei Google, Facebook, XY haben und dort gelernt haben, wie es geht, dass die zurückkommen und irgendwas Europäisches bauen. Oder irgendwelche verrückten jungen Unternehmer. Oder wird es irgendwie komplett dezentralisiert, kryptomäßig irgendwas sein, dass es halt wirklich international und nicht national ist.
Ja, ich glaube schon, es ist ein Hindernis, dass wir so viele Sprachen und nationale Regimes haben. Weil ich glaube, wenn du einen Grund für den Erfolg von Spotify suchst, dann vielleicht, dass es auf Musik und nicht auf Sprache basiert. Also jetzt mit Podcast ist es wieder mehr Sprache, aber Musik ist ja ein sprachlich unabhängiges Medium. Und vielleicht ist es kein Zufall, dass Spotify einer der größten Erfolge ist aus Europa. Also der große Heimmarkt, also ein großer Vorteil von USA ist, dass du einfach in deinem Heimmarkt zu einer Milliardengröße kommen kannst ohne viel Aufwand. Und das ist, glaube ich, schwer. Also man versucht ja so einen Digital Single Market in der EU zu etablieren, aber es ist nicht ganz einfach.
Vielleicht eine Aufgabe für nächstes Jahr für den Podcast. Das zu eruieren. Ja, oder irgendjemand motivieren, dass das macht. Also es muss doch irgendwie möglich sein.
Ja.
Es gab doch mal so ein witziges Video von so Leuten, die Facebook kopieren wollten. Kann mir das bitte mal irgendjemand schicken? Es gab vor zwei, drei Jahren, meine ich, irgendein deutsches Video von irgendwelchen Unternehmern, die sofort Amazon Konkurrenz machen wollten.
Ja, vielleicht ist der Grund aber auch, dass sie es nicht machen, dass du so hämisch darüber redest schon wieder. Das ist ja so deutsch wie irgendwas.
Ja, stimmt wahrscheinlich. Aber darüber hat jeder komisch gesprochen. Aber ja, ich würde mir nochmal zurück...
Über Mark Zuckerberg haben bestimmt auch alle komisch geredet an der Uni. Der sieht nicht aus, als wenn er irgendwie der beliebteste Typ war. Und dann baut er halt ein Facebook. Brauchst halt genau die Leute und mehr Akzeptanz dafür in der Gesellschaft.
Warst du früher in der Schule beliebt und hübsch?
Hm, das klären wir vielleicht in der Silvester Episode.
Okay, also ich glaube, ich muss dich einfach motivieren. Du musst aus deiner Beratungshose raus und mal wieder was machen. Was machen? Ich mach doch den Podcast. Ja, das reicht nicht. Du hast ja Failure noch nie erfahren, deswegen wirst du es ja auch nie erfahren. Alles, was du anfasst, wird Gold. Naja, ich hab schon Failure erfahren.
Baue eine Cloud. Ja, das ist ja sehr operativ.
Oder investiere lieber in Coinbase.
Coinbase, die gehen jetzt an die Börse. Haben Confidential SS1 gefiled. Auf deutsch. Die haben ihre Börsenunterlagen eingereicht, wie sie schon lesen können. Die sind noch nicht geleakt. Coinbase hat was Schlaues gemacht. Es gab ja ausreichend Bitcoin-Marktplätze und Börsen. Irgendwie Bittrex, Bitfinex, Kraken, keine Ahnung, wie die beiden alle heißen. Und Coinbase waren aber die ersten und sind heute die populärsten nach meinem Verständnis, die das irgendwie so sehr consumer-friendly gebaut haben. Also so, dass auch der letzte Depp noch nur Kreditkarte swipen konnte und damit Bitcoin kauft. Und sind damit, glaube ich, zum größten Bitcoin-Marktplatz geworden. Zumindest für den Normalkonsumenten. Und gehen jetzt an die Börse. Und der Bitcoin, das war mega spannend. War das auch Montag, wo der Bitcoin 24.000 gescratched hat das erste Mal? Und da dachte ich erst, gleichzeitig hat Europol die größte Razzia in Europa, oder nicht die größte, aber eine der größten Operationen in Europa gemacht. Und hat dabei Millionen an Assets, wie sagt man, eingezogen. Wie ist denn das Wort dafür? Sag mal das Wort für seized, das Deutsche. Scheiße.
Eingefroren?
Nee, wie sagt man? Konfisziert. Beschlagnahmt? So, genau. Und genau, das meine ich. Und hat damit Millionen an Assets konfisziert oder beschlagnahmt. Und unter anderem auch Crypto-Assets anscheinend. Und ich dachte dann erst, dass vielleicht jetzt, ich glaube schon, dass sowas verbreitet sich dann auch sehr schnell in den entsprechenden Kreisen. Dass jetzt alle Leute sehr schnell versucht haben, viel Vermögen in Crypto-Assets umzulegen und dass das dann den Bitcoin-Kurs so stark getrieben hat.
Kann das vielleicht auch Schemaz sein, der einfach alles von Galaxy da rüber gepolt hat? War das nicht auch Montag, Dienstag?
Das wäre krass. Das wäre krass, wenn er Aktien verkauft hat, um Bitcoin zu kaufen.
Der ist doch, der hat doch immer so Holds irgendwie getwittert. Das wäre krass. Ich glaube, das hat der bestimmt gemacht.
Doppelgänger-Exclusive. Der hat einen Leak bekommen über den Coinbase-IPO. Hat verstanden, das wird den Bitcoin-Kurs massiv beeinflussen, ist dann eingestiegen. Elon Musk twittert ja gestern auch über nichts anderes mehr als irgendwelche Bitcoin-Memes.
Also liebes Handelsblatt, liebes Manager-Magazin, das war hier ein Doppelgänger-Exclusive.
Angeblich kann man das alles nachverfolgen inzwischen, wer was kauft und so. Aber wenn jetzt irgendwo 100 Millionen zufällig über Nacht an Bitcoin geflossen sind, das wäre spannend. Am Ende glaube ich, dass der Coinbase, das S1-Filing ein bisschen früher geleakt ist, als wir das wissen. Und dass das den Kurs so stark getrieben hat, weil das für die Akzeptanz, so wie die Paypal-Adlung damals, Paypal soll ich sagen, Adlung damals, ist das nochmal ein großer Vertrauenssprung, glaube ich, wenn Coinbase an die Börse gehen würde.
Genau, das würde ja zu unserer Schmerznummer passen. Und ich habe eine witzige Coinbase-Story, und zwar wusstest du, dass der Rapper Nas auch investiert ist, also als VC oder als Angel. Und zwar folgendermaßen, einer der Gründer von Coinbase ist wohl ein riesen Nas-Fan. Und Andresen Horowitz wollte unbedingt den Deal machen und deswegen haben die ein Barbecue organisiert mit den Gründern und mit Nas. Und so sind die in den CapTable gekommen.
Du wärst erstaunt, wen und was VCs teilweise zu so Meetings schleppen, um Eindruck zu machen.
Hast du ein Top 3 für mich? Aus der Hüfte?
Das ist einigermaßen vertraulich. Aber, also, ja. Wie auch immer.
Gab es schon Hochzeiten?
Ne, aber ich bin überhaupt nicht überrascht, wie du gerade erklärt hast, wie es zu dem Nas-Investment gekommen ist. Am Ende verkaufen die Geld und wenn das hilft, warum nicht.
Gut, dann können wir doch eigentlich fast abschließen.
Die schlechten PIs bringen wir nicht mit. Also, die guten, also sehr guten PIs natürlich.
Die hören das ja nicht, was wir hier labern. Aber wir können ja bei VCs noch gleich bleiben. Da gab es ja eine sehr erfreuliche Nachricht. Ich würde sagen, deutschlandmäßig mit so die beste PR, die man VC-mäßig machen kann in den letzten Wochen. Da wurde irgendwie ein Deal nach dem nächsten, so wie an Advent, verschiedene Türen aufgemacht. Ich bin in dem Markt ja nicht so drin wie du, aber Project A hat, glaube ich, eine sehr gute PR in den letzten Wochen gemacht. Und Spiker, unser Freund, der Supergraf, ist da Mitgründer und mit CEO. Der hat jetzt auf jeden Fall ein großes Konto, also Firmenkonto. Die haben eine ganz schön große Runde gemacht.
Genau, haben 130 Millionen. Immerhin. War das Dollar oder Euro? Weiß gar nicht.
Ich habe mir gemerkt, halbe Milliarde Bewertung. Wahrscheinlich Dollar.
Genau, noch nicht ganz Unicorn, aber das kommt dann sicher noch. Ja, herzlichen Glückwunsch auf jeden Fall. In irgendeiner Folge haben wir doch mal gesagt, dass die ganze Big-Commerce-Bewertung im Zweifel da eher als Rückenwind wirken sollte. Ja, und 130 Millionen ist auch eine ganz ordentliche Runde für. Die wollen jetzt aber US-Expansion damit machen. Habe ich das richtig verstanden?
Das habe ich im Detail nicht gelesen. Ich bin ja immer noch der Meinung, dass die irgendwann an Shopify verkaufen. Das stimmt natürlich überhaupt nicht, aber das hatte ich ja irgendwann mal so aus der Hüfte geschossen.
Das ist ein bisschen zu mächtig für Shopify.
Ja, aber es geht ja um die Kontakte. Es geht ja um die 330 Podcasts, die Supergraf schon gemacht hat. Das könnte ein Ziel für dich sein. Wenn wir Podcast 300 haben, hast du eine Firma, die ein halbes Unicorn ist. Und nicht nur so als Angel, sondern als Mitgründer.
Ja, was habe ich denn davon? Ich muss ja erstmal was finden, was wert ist zu gründen.
Ja, mach dich mal auf die Suche.
Ich hatte ja schon ein paar Ideen, aber ich fand die alle nicht so weltbewegend. Hm, weiß nicht. Dann habe ich keine Zeit mehr für den Podcast wahrscheinlich.
Ja klar, du musst ja auch ein bisschen hier delegieren und so. Du musst ja auch schon deine Zeit schaffen.
Das kannst du mir dann ja beibringen.
Kannst du mir mal Grid anhand von Spiker erklären?
Grid war eine Hörerfrage, ne?
Ja, ich habe die Hörerfrage leider nicht parat, aber hier steht Grid. Und ich habe keine Ahnung, was es ist. Deswegen ist es jetzt wieder deine Zeit am Mikrofon.
Ja, das ist ein Framework, eine Scorecard würde man glaube ich sagen, von unseren schon oft erwähnten USVC Best-in-Avengers. Und die haben ja unter anderem diese Rule of Forty stark mitgeprägt. Und dann haben sie irgendwann gesagt, sie haben jetzt ein noch besseres Framework gefunden, um irgendwie erfolgreiche Software-Companies zu bewerten. Und da gibt es diesen sogenannten Grid-Score. Und der führt letztlich vier Kernmetriken zusammen, die wir mehr oder weniger alle schon mal erwähnt haben. Das eine ist das Wachstum des ARR. ARR ist das Annual Recurring Revenue, also das jährlich wieder erscheinende oder wieder auftauchende Revenue, also das Subscription Revenue würde man sagen. Und das wird quasi gescored zwischen 50 und 200. In der Range bewegt sich das in der Regel. Ich erkläre gleich am Ende, wie man zusammenrechnet. Und dann die zweite Kennzahl, über die wir viel reden, ist die Retention. Das ist der Kehrwert der Churn, wenn man so will. Also je weniger Kunden churnen, also kündigen, desto mehr Retention hat man. Und wenn man davon ausgeht, dass man keine Kunden verliert, dann kann man, wenn man die Preise erhöht oder die Kunden mehr Geld bei einem ausgeben, sogar eine sogenannte Net Negative, Revenue Churn haben. Was dann einfach gesagt eine positive Revenue Retention ist. Das heißt, ich mache jedes Jahr mehr Umsatz mit dem durchschnittlichen Kunden, selbst inklusive der Kündigung. Das ist eigentlich, was man immer versucht hinzubekommen, dass du eine Net Negative Revenue Retention hast. Ein guter Wert ist über 120, sehr gut ist über 130. Und das Beste, was ich bisher gesehen habe, ist bei dem Thema Consumption Based statt SaaS, hatten wir darüber geredet, bei Snowflake, die 160% Revenue Retention haben. Ich glaube, weil sozusagen die Anforderungen der Daten und die Masse der Daten immer weiter steigt, die in Snowflake verarbeitet werden und sie das gut auf die Kunden rüber wälzen können. Genau, es geht sozusagen darum, wie stark der Average Revenue per Client oder per User wächst jedes Jahr. Da sind die gängigen Werte zwischen 80 und 150%. 80% würde heißen, der Kunde gibt 20% weniger aus oder 20% der Kunden kündigen. 150% würde heißen, im Schnitt gibt der Kunde 50% mehr aus jedes Jahr. Also das ist GRIT, heißt Grid. G ist Growth, R ist Retention, I ist in the Bank, Money in the Bank. Damit ist der sogenannte Runway gemeint, wie mit bestehenden Mitteln oder mit dem Bankguthaben, wie lange könnte die Firma überleben, wenn sie keine neuen Kapitalinfusionen bekommt. Und das T ist, das haben wir wirklich so ein bisschen zusammengeschustert, auch damit es passt vom Namen her, aber Targeted Spend. Das ist letztlich die Marketing Efficiency, also da wird das neue ARR, also das neue Recurring Revenue, in Verhältnis gesetzt zu der Net Burn, die wiederum zu einem großen Teil auch durch Marketingkosten getrieben ist. Das ist letztlich so ein bisschen wie die Marketingquote, das Verhältnis von Ausgaben zu neu akquirierten Revenue. Das rangiert in der Regel so zwischen 0,5 und 1,5x, was heißt im Idealfall holst du für jeden Euro, den du verbrennst, 1,50 Euro neues Revenue rein, zum Beispiel. Das sind die vier Werte, Growth, Retention, Money in the Bank und Marketing Efficiency. Müsste eigentlich Grim heißen, aber das klingt halt nicht so cool, deswegen sagt man GRIT. Und die multipliziert man nicht, sondern addiert. Und jetzt am Beispiel, also der Alex Graf hat gesagt, Spiker wächst dreistellig. Das heißt mindestens 100%, sagen wir mal 120, dann würde man 1,2 beim G addieren zu Retention. Ich würde vermuten, dass die Churn relativ klein ist bei Spiker, weil die Projekte so langlebig sind. Das heißt, bis das überhaupt implementiert ist, dauert es wahrscheinlich schon ein paar Monate, höflich formuliert. Und ich würde vermuten, dass sie eine negative Revenue Retention haben. Also dass die Mehrausgaben der Kunden über die Jahre die Kündigungsrate oder Minderausgaben überkompensieren. Dann geben wir ihnen dort auch mal 120 oder ruhig 130. Das heißt, es wäre jetzt 1,2 plus 1,3, 2,5 sind wir jetzt. Wie gesagt, es ist ein Scorecard, also man addiert die Werte einfach nur. Runway müsste Spiker nach der neuen Runde, würde ich schätzen, man raced normalerweise für 18 bis 24 Monate. Vielleicht sogar ein bisschen konservativer jetzt, weil man überlegt, dass es eine Krise geben könnte. Ich sage mal, sie haben 2,5 Jahre Runway geraced. Das ist eine wilde Schätzung, ich weiß es nicht besser. Alex kann gerne Sprachnachricht schicken, um das zu korrigieren, wie weit wir da falsch liegen. Das heißt, wir haben jetzt 120 Prozent Revenue groß, 1,2 plus 130 Prozent Net Retention, das sind 2,5 zusammen. Dazu addieren wir 2,5 Jahre Runway, sind wir bei 6. Beim Marketing-Spend geben wir natürlich davon aus, dass Spiker nicht nur sozusagen großartige Growth Hacker geheiert hat, sondern dass Alex Graf auch super effizientes Marketing über seinen Podcast macht und auf den immensen Wissenschatz von Florian Heidemann und Philipp Werner und dem ganzen Project A-Team zugreifen kann, sodass sie bestimmt eine Marketing Efficiency deutlich über 1 haben. Wir geben ihnen da auch mal den Maximalwert mit 1,5. Das heißt, für jeden Euro, den sie verbrennen, holen sie 1,50 Euro neuen jährlichen Umsatz rein. Dann sind wir bei 6,5. Diesen Wert muss man jetzt so einordnen, dass wir verlinken das vielleicht auch mal, dann kann man das im Nachhinein ein bisschen besser nachvollziehen. Gute Companies, und das ist das nette Wort für beschissen, liegen zwischen 3 und 4. Bessere Companies liegen zwischen 4 und 6. Und die besten Companies haben einen Great Score von über 6. Und was haben wir berechnet? 6,5 oder sozusagen, selbst wenn wir uns irgendwo ein bisschen verschätzt haben, sind wir noch bei 6 oder über 6. Dann wäre Spiker sozusagen eine sehr, sehr gute Company und hätte auch vollkommen zu Recht diese 130 Millionen geraced. Verstanden? Das ist deswegen besser als Rule of Forty, um das mal in den Vergleich zu stellen. Die Rule of Forty schaut ja nur auf Marge und Wachstum. Und das ist gerade in der frühen Phase dann schwer, weil da das Wachstum immer riesig groß ist, gleichzeitig die in der Regel negative Marge auch exorbitant groß. Und ich würde behaupten, in den frühen Phasen ist dieses Grid Framework ein bisschen besser, weil es so ein bisschen mehr auf interne Effizienz und Growth Metrics geht. Und mit dem Runway so eine Art Health-Status der Company hat. Deswegen hält Bessemer das anscheinend für aussagekräftiger.
Cool, super erklärt. Ich verstehe immer mehr.
Hast du es nebenbei überprüft?
Ich habe es nebenbei überprüft. Du hast einen kleinen Rechnefehler gehabt. Du hast 2,5 plus 2,5 war 6 bei dir am Anfang, aber du hast es danach richtig wieder zusammengerechnet. Also ich konnte dich nicht korrigieren. Wenn du heute dein Hemd angehabt hättest, hätte ich überhaupt nicht nachgefragt. Dann hätte ich es dir sofort angehört.
Heute trage ich ja den Weihnachtspulli.
Genau, in dem Sinne machen wir jetzt auch schon Schluss, oder?
Zusammenfassend, die wichtigen Kennzahlen sind tatsächlich, das Wachstum ist immer super wichtig, diese Net Negative Revenue Retention will man unheimlich gerne sehen und das Verhältnis, die Marketingeffizienz ist natürlich auch super spannend. Das ist eigentlich das Takeaway, dass der Runway irgendwie elementar ist, ist auch klar. Darf ich noch ein paar ganz schnelle Quick News verlesen, die wir jetzt nicht geschafft haben? Achso, haben wir doch, Roblox haben wir geschafft. Also Ant Financial IPO sehr weit nach hinten verschoben. Da könnte ich so ein bisschen recht gehabt haben, dass es da doch ein tieferes Zerwürfnis zwischen Jack Ma und der chinesischen Regierung gibt. Ant Financial hat inzwischen keine Deposit, also Einlagenprodukte mehr, die sie anbieten und beschränkt sich dort schon selber. Da scheint es viel böses Blut zu geben. Das heißt, da muss man glaube ich selbst im nächsten Jahr noch nicht mit dem IPO rechnen. Das Amazon Location Launch haben wir erzählt, Bitcoin haben wir erzählt. Robinhood hat eben mal 65 Milliarden bezahlt, um ein Lawsuit zu setteln. Obwohl sie sozusagen kostenlose Trades ermöglichen für ihre Kunden, haben sie diese Trades aber nicht immer zum günstigsten, zwischen 2015 und 2018 nicht immer zum günstigsten Marktplatz geschickt. Das heißt, die Robinhood User haben wahrscheinlich einen höheren Spread akzeptiert. Also die Spanne zwischen Kauf und Verkaufspreis. Also wenn ich eine Aktie innerhalb von einer Sekunde kaufe und verkaufe, dann mache ich natürlich einen kleinen Verlust. Und diese Spanne nennt man Spread. Und der kann sich unterscheiden je nach Market Maker oder Marktplatz. Und der Market Maker, der den höchsten Spread hat, kann am meisten Kickback an Robinhood bezahlen. Und dafür, dass sie jetzt 65 Millionen zahlen mussten, um das zu setteln, ohne jede Schuldanerkenntnis, kann man davon ausgehen, dass sie davon stark profitiert haben. Sonst wäre, glaube ich, das Settlement nicht so generös. Und 65 Millionen ist lustigerweise auch genau die Summe, die ihr Konkurrent Public in den USA, die das ganze Robinhood-Modell so ein bisschen in net machen, also ohne Gamification, ohne Hebel, deutlich bessere Aufklärung der Nutzer, die haben in Anführungsstrichen nur 65 Millionen geraced diese Runde. Die konnten anscheinend einfach überhaupt nicht von der Work-from-home- oder Covid-Krise profitieren. Selbst die deutschen Broker oder europäischen Broker und Neobroker und Apps haben ja alle sehr stark profitiert. Aber Public hat in den USA als zweiter Player nach Robinhood, zumindest bei den Neobrokern, erstaunlich wenig profitiert und kann fast glücklich sein, dass sie noch 65 Millionen einsammeln können.
Das ist der Grund, warum Scott Galloway nicht wirklich mehr sagt, dass er da irgendwie seine Finger im Spiel hat.
Ja, der hetzt halt sehr. Da muss man mal sagen, da könnte man besser disclosen, dass er zumindest laut seinen eigenen Einlassungen versucht hat, ein Investment in Public zu machen und das vielleicht bekommen hat. Und seitdem wie ein Rohrspatz schimpft über Robinhood, mit viel Berechtigung natürlich. Aber ich glaube, er hat auch ein wirtschaftliches Interesse daran, weil der einzige Grund, warum Public diese 65 Millionen Runde gerade verdienen kann, eigentlich war man schon darauf gehofft, dass das Robinhood Business Model irgendwie eingeschränkt wird demnächst regulatorisch. Weil ansonsten würdest du in die Nummer zwei, glaube ich, gerade keine 65 Millionen stecken. Also in Anführungsstrichen selbst Trade Republic, also die deutsche Neobroker-Marktführer, hat deutlich mehr Nutzer als Public, zumindest wenn man auf die Similar Web Daten vertrauen kann. Also Faktor 4, 5 und hat insbesondere vor der Krise deutlich stärker profitiert. Und Public konnte, ich glaube, Robinhood hat einfach 100 Prozent des sogenannten Addressable Markets, also der potenziellen Nutzer, schon besetzt. Und warum würdest du von Robinhood zu Public wechseln? Gibt es wenig Gründe, schwer, wenn du dich damit abgefunden hast und Robinhood verstehst. Also wenn du es nicht verstehst, dann findest du es wahrscheinlich geil. Wenn du es verstehst, dann kannst du damit auch leben. Und es ist jetzt wirklich schwer für einen Zweiten da aufzuholen. Und es sieht ein bisschen nach Winner Take All Market auf. Also ich glaube, die Runde mit 65 Millionen ist entweder schon schwer herum oder spekuliert auf eine regulatorische Einschränkung von Robinhood. Und mir scheint es ein bisschen, dass Scott Galloway mit seinen Hasstiraden versucht, das zu erzwingen. Wobei es auch gute Gründe gibt für Kritik an Robinhood und das auch ganz klar zu sehen ist.
Ich habe zwei Punkte dazu. Ich glaube, dass Robinhood halt produktmäßig und marketingmäßig einen super Job macht. Also ich glaube, es ist auch kein Geheimnis.
Die machen so einen geilen Podcast, gell? Mega schlau.
Ich meine, dass ein oder andere Neoprojekteur aus Deutschland da vielleicht schon die Kopie gemacht hat. Dann würde es daran erkennen, dass jeder Podcast sehr schnelllebig ist und immer drei Storys hat. Also Robinhoods Smacks heißt der Podcast. Aber ich glaube, dass die super sind. Meine Frage wäre jetzt, kaufen die zu? Also können die wachsen, indem sie jetzt in Deutschland ein Trade Republic kaufen?
Public meinst du? Ich glaube, Public ist nicht groß genug.
Nee, nee, nee. Aber Robinhood, könnten die jetzt einfach weltweit alle Neobroker kaufen und so zu einer globalen Bank werden? Oder zum globalen Broker?
Ja, gute Frage. Ich überlege gerade. Also der Vorteil wäre, dass sie natürlich in den USA eine viel höhere Bewertung, also von einer viel höheren Bewertung profitieren. Das heißt, sie können auf einer relativ hohen Bewertung günstig Assets under Management, also du würdest Trading Apps oder Broker am ehesten an den Assets under Management, also wie viel Kundengelder sie verwalten oder Trading Volumen sie auch steuern, bewerten. Und ich bin mir sicher, dass Robinhood sozusagen höher bewertet wird als ein Trade Republic oder Smart Broker oder was auch immer. Das heißt, also erstmal müssen sie ja selber an die Börse gehen. Im Moment sind die noch, obwohl da wird glaube ich auch gerade schon Börsengang, also die versuchen das auch noch schnell durchzubekommen, glaube ich, bevor das alles platzt. Das Geile ist, die machen die Blase ja und gleichzeitig müssen sie irgendwann selber mit rein in die Blase, um das noch schnell genug zu verkaufen. Aber dann wäre es opportun sozusagen mit der hohen Bewertung andere Player dazu zu kaufen, um Assets under Management zu zu kaufen. Ja, das ist schlau. Also die Orders gehen oft an die gleichen, also es wird ein bisschen Marktmacht gegenüber den Handelsplätzen und den Market Makern gewinnen. Das könnte Sinn machen. Hätten, würden automatisch wahrscheinlich, wenn die Kaufen, die Companies ja dann als Subsidiaries dazu, das heißt, sie kriegen gleichzeitig die regulatorische Berechtigung, also die Barfin Lizenz in unserem Fall in jedem Land. Also aus UK haben sie sich ja zurückgezogen, weil es zu kompliziert war. Deutschland haben sie nachher erst gar nicht probiert. Das heißt, eventuell ist es auch einfach schneller, sich die Barfin Lizenzen einzukaufen, obwohl es natürlich super teuer wäre, das so zu machen. Aber ja, es ist kein vollkommen absurdes Rational.
Oder wäre das die Möglichkeit für den ultimativen SPAC von Schemeth, dass wir sozusagen alles zusammen, alle Broker zusammen an die Börse bringen?
Ich glaube, dafür ist es inklusive Robinhood schon zu groß, würde ich vermuten. Also die haben 65, Public hat 65 geraced, Robinhood, ich glaube, deren Bewertung ist schon in den hohen Milliarden. Also ich glaube, noch einen stelle ich aber schon hoch. Wird schwer.
Ich bin mal gespannt, ob jetzt diese Schemeth Nachricht kommt, dass er alles in Bitcoin gesetzt hat.
Das wäre krass. Aber dann hat er bestimmt mindestens noch einen zweiten Datenpunkt. Also das Coinbase IPO und vielleicht weiß er von einer anderen App, die auch noch crypto noch stärker sozusagen legitimiert in Zukunft.
Dann lass uns zum Ende kommen. Ich habe noch zwei Sachen für unsere Hörerinnen und Hörer. Ich würde zum einen mal wissen, ob mir irgendjemand ein Inbau und CRM System empfehlen kann. Gerne per E-Mail an podcast.doppelgänger.io. Und das zweite ist, wir wollen.
Du musst immer auch Fragen mit Kontext stellen, hilft immer. Wofür möchtest du das gern benutzen? Was ist der gewünschte Leistungsumfang? Brauchen wir Gartner Beratung dafür? Ich würde gerne wissen, wie man mit. Also ich kann dir jetzt Inbau und CRM, kann ich dir jetzt Salesfonds sagen, aber ich bin mir sicher für den Zweck, den du suchst, ist das eventuell zu groß.
Ja das stimmt. Ich weiß selbst noch nicht ganz genau, für was ich es haben möchte oder wie ich es haben möchte. Ich würde gerne wissen, was für verschiedene Optionen in der Möglichkeit sind, dass wir zusammen die E-Mails von unseren Hörerinnen und Hörern bearbeiten können in einem in dem bestmöglichen Setup außerhalb von dem, was wir jetzt haben.
Hast du bei OMR Reviews schon geschaut?
Ja, habe ich. Das ist doch eigentlich da drinnen. Muss ich ehrlich sagen, da ist nicht alles drin und ich könnte mir auch vorstellen, dass da noch mehr gibt und mich interessiert ja, ja, also wenn du international guckst auf irgendwelche SaaS Modelle, dann macht es ja auch Sinn, irgendwie internationale Webseiten dafür anzugucken und zu vergleichen. Aber es ist immer nochmal ein Unterschied, ob du was siehst oder was nutzt oder ob du eine Bewertung liest. Also falls irgendjemand die Idee hat, wie wir beide die ganzen E-Mails, die von unseren Hörerinnen und Hörern kommen, besser managen kann und auch sehen kann und vielleicht irgendwann dann auch mal ein Dankeschön mit einer Flasche Wein irgendwie zusenden können oder sowas und da ein paar Ideen hat, gerne per E-Mail an uns schicken. Und das zweite ist, wir machen ja nächste Woche auch einen Podcast und wollen so ein bisschen Rückblick und Prognose machen, wissen aber nicht mehr so ganz genau, was wir die letzten Wochen alles so erzählt haben. Also wenn es da nochmal, deine Faulheit ist so unglaublich, wenn es da also nochmal so ein paar Eckpunkte gibt, in denen sich Pipp oder ich so ein bisschen aus dem Fenster gelehnt haben. Also ich kann mich noch erinnern an die zwei Millionen Podcasts, ja, oder Podcastshows, aber an so ein paar Sachen auch nicht. Gerne per E-Mail.
Also was das Delegieren angeht, kann ich auf jeden Fall noch von dir lernen.
Damit kommen wir dann zum Buchtipp für Weihnachten. Mein Buchtipp heißt Touchpoints. Ist so ein Leadership-Buch und das kann ich ganz gut empfehlen. So ganz kurz zusammengefasst, Führungskräfte müssen zuhören, anderen helfen, Probleme zu formulieren, vermitteln, ein Gefühl der Dringlichkeit und Vertrauen schaffen. Ich fand es ein ganz gutes Buch. Mir hat es damals ganz gut geholfen und ich wollte mir das jetzt über die Feiertage nochmal angucken. Du liest ja nicht, sondern hörst nur. Welches Audiobook würdest du empfehlen?
Das letzte Mal, dass wir es empfehlen können, den vierten Advent jetzt. Danach ist die Aktion vorbei.
Danach empfehlen wir nur noch Online-Kurse.
Ich empfehle diesmal von Tim Wu, das ist ein Buch über Medien im weitesten Sinne und erklärt irgendwie vom Telefon über Radiostationen über Movie Studios, Fernsehen und das Internet letztlich eigentlich, was sind die Vorgänge, die dort zu Konzentrationen führen. Also warum bilden sich große Konglomerate oder Netzwerke heraus? Warum hat der Staat auch ein Interesse, dass das genau so ist? Und warum sollte man das vielleicht aber auch verhindern oder was sind bessere Lösungen dafür? Das ist von 2011, habe ich auch schon vor längerem mal gehört. Aber damals habe ich viel über Medien gelernt, das ich vorher noch nicht wusste. Was mir noch in Erinnerung bleibt, ist der Grund, warum man so viele Nachfolger macht. Also warum es Spider-Man 15 gibt oder so. Gibt es nicht, ich weiß, aber Spider-Man 3. Weißt du das?
Einfach billig in der Produktion?
Nee, nicht mal. Vom ausgebenden Geld sind die fast genauso. Aber du baust sozusagen auf bestehenden Demand auf. Also ist es kalkulierbarer. Vorher ist Movie Business immer ein Hit Business. Also du gambelst so ein bisschen, ob das jetzt ein Hit wird, was du produzierst. Es gab schon Filme für 500 Millionen, die komplette Flops waren und es gab schon welche für 10.000 Euro, die irgendwie eine Milliarde eingespielt haben. Und bei einem Sequel, also einer Fortsetzung, wird es deutlich kalkulierbarer. Plus du hast anteilig mehr Merchandise Revenue und du baust nach und nach eine Brand. Also das Geld, was du in den Filmen investierst, davon bleibt ein Teil sozusagen auf der Brand liegen. Also wenn du Disney bist oder Marvel haben die ja gekauft oder Star Wars. Mit jedem Star Wars Film findest du ein paar neue Fans oder neue Fanatiker und dadurch baust du nach und nach immer mehr Brand Equity auf. Das heißt dein Geld verpufft nicht so wie bei einem normalen Film, sondern ein Teil des Geldes baut so ein Compounding Effekt oder Asset auf. Und deswegen ist es langfristig viel berechenbarer und sozusagen mehr ein Investitionscase als ein Hit Business, wenn du immer weiter sequest. Das ist aber nur ein Teil, es hat viele andere Storys über das Internet. Sehr gut, um das einmal zu durchdringen. Kann ich wie die anderen Empfehlungen auch wärmstens empfehlen. Tim Wu, The Master Switch.
Ich wünsche dir und allen eine schöne Woche und ein frohes Fest. Bleibt gesund, seht eure Familie so wenig wie möglich und nächstes Jahr wird besser. Obwohl nächstes Jahr, das Jahr werden wir ja noch nicht zusammen, über das Jahr werden wir ja noch mal nächstes Mal sprechen. Aber ja, habt eine schöne Woche.
Ich wünsche dir auch frohe Weihnachten, lass dich reich mit Zeit beschenken, aber von nicht zu vielen Leuten und bis nächste Woche und euch allen ein schönes Weihnachtsfest und einen schönen Rest 4. Advent, falls ihr einer der verrückten verrückten Tinnen seid, die das noch nachts hören. Ciao.
Ciao.