Doppelgänger Folge #27 vom 3. Januar 2021

Wo ist Jack Ma? | 🇪🇺 IPOs | Clubhouse App | Agora | Predictions 2.0 | BTC Boom

Philipp & Pip fragen sich wo Jack Ma ist und wie die Zukunft von Alibaba und ANT Financial aussieht. Hat Präsident Xi Jack schon eingekerkert oder kann Mr. Ma noch Schaden von Alibaba abwenden? Wir diskutieren die heißesten IPO Kandidaten aus der EU und wissen nicht warum die SPACs in der EU nicht zuschlagen? Philipp erzählt von seiner Clubhouse App Erfahrung und stellt Pip Agora vor. Außerdem hat ein Hörer gefragt ob die deutsche TUI nicht ein super Value-Investment wäre, aber Pip ist da eher skeptisch.

Kapitelmarken:

00:02:16 Window dressing bei Fonds

00:05:10 Live Shopping

00:11:07 Alibaba, Ant Financial und wo ist Jack Ma?

00:21:13 Foxconn, Apple Auto und Tesla

00:22:56 Boston Dynamics

00:26:15 EU Tech IPOs in den nächsten Jahren

00:26:54 AboutYou

00:27:31 Klarna

00:28:22 Auto1

00:32:47 N26

00:33:50 Wolt

00:38:52 On Running

00:40:13 eToro

00:42:21 FlixMobility

00:44:32 GetYourGuide

00:51:57 Swapfiets

00:59:46 Bitcoin & Robinhood

01:10:08 Clubhouse

01:17:26 Twilio aus China: Agora

01:29:56 TUI

Shownotes:

Donnerstag den 7.12.2020 um 21 Uhr: Clubhouse App mit Kevin Indig (Director of SEO bei Shopify): Audio und Video Commerce https://www.joinclubhouse.com/event/5M4ANrlm

Jack Ma disappears from his own talent show: https://www.ft.com/content/a91dfeae-da1e-4348-8212-bbfbe94d93bd

Why Markets Boomed in a Year of Human Misery: https://www.nytimes.com/2021/01/01/upshot/why-markets-boomed-2020.html

Boston Dynamics: https://www.linkedin.com/posts/kloeckner_do-you-love-me-activity-6750770153350320128-wpX-

Ein extra Dankeschön geht an: Jan Wagener

Danke für die Fragen: Stefan, Jan & Tobias.

Danke Dennis Müller für die Clubhouse App Einladung

Danke fürs Teilen:

Andreas Lehr: Sagt Mal, die erwähnte Studie zum Gaming/Civilization & Mitarbeiter - wo findet man die denn? Der @tobi wäre da sicher auch interessiert (falls er sie nicht mitgeschrieben hat) #thx

Uwe Horstmann: Letzter Lauf des Jahres mit @Doppelgaengerio auf den Ohren — vielen Dank für den Shoutout bezüglich PR bei @ProjectAcom! Die besten News kommen natürlich noch.

Udo Kießlich: Bin leider bei @Doppelgaengerio erst durch mit Folge 25: wieder absurd hohes Niveau. Danke.

Chris Ecklebe: „Volatile Produktivität“ - Mittagspause wieder zum Lernen genutzt

David Gutzaluk: Meine Podcast Empfehlung des Jahres = Doppelgänger Tech Talk Podcast mit Philipp Kloeckner & Philipp Gloeckler. Danke für den Tipp Christoph Schneeweiß

Maël Roth: Also ich höre Euren Podcast sehr gerne @pip_net @gloeckler aber kürzer werden die nicht… das wird immer schwieriger die alle zu hören 😆 Macht weiter so 👏 (aber gern auch ein bisschen kürzer ^^)

Doppelgänger Tech Talk Podcast

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Frohes neues Jahr, Philipp. Bevor wir anfangen, unsere Predictions vom letzten Mal schon das erste Mal zu revidieren, eine seichtere Frage für dich. Du liegst auf dem Sterbebett, darfst ein Jahr deines Lebens nochmal erleben. Welches wäre das höchstwahrscheinlichste?
Gute Frage. Entweder so Mitte 20er oder jetzt.
Lustig. Ich habe jetzt zwei Auswahlmöglichkeiten. Das steht 40 oder 25. Aber erklär mal warum. Genau lustigerweise hätte ich genau die beiden Optionen, aber ich wollte es dann doch offen
schreiben. Ja, also so mit 25 war einfach alles noch offen und man konnte machen, was man wollte. Kann man heutzutage in unserem Leben eigentlich auch. Und jetzt ist es einfach mit mehr Verantwortung und mehr Spaß und in einer anderen Rolle als damals. Aber für uns, also oder für mich generell, ich habe so das Gefühl, dass ich sehr glücklich bin in dem Leben und sehr viel Glück gehabt habe und Spaß am Leben habe so und gestalten kann. Und man hat ja immer selbst so ein bisschen was in der Hand. Also vor allem, wenn man in Deutschland aufwächst, in einem Umfeld, in dem wir so aufwachsen und in dem Glück, das wir so haben, da muss man eigentlich jeden Tag glücklich sein und das Beste daraus machen. Und deswegen würde ich jetzt nicht sagen, ich bereue. Also ich finde es in der aktuellen Zeit, in meinem aktuellen Leben sehr gut.
Oh Gott, habe ich dir letztes Mal zu viel Dankbarkeit aufoktoriert, dass du jetzt so demütig vor dich hin?
Nö, ich warte jetzt, dass du mich die nächsten 90 Minuten fertig machst. Von daher ist das voll
in Ordnung. Dieses Jahr wird ganz anders versprochen.
Ja, habe ich schon gemerkt. Du hast dir direkt am ersten oder zweiten Tag im Jahr überlegt, dass du dich mit irgendwelchen Fernsehpersönlichkeiten anlegen möchtest.
Ja, das ist ein bisschen unfair. Das Undank ist der Weltenwohl. Wenn du auf Twitter mit Tobi Lüttke flirtest, werde ich vom impertinenten Frank Thielen beschimpft.
Ja, die ganzen Name Droppings haben wir jetzt auch schon durch. Jetzt können wir uns ja um ein paar schöne Themen kümmern. Ich habe natürlich auch ein paar Fragen für dich. Ich wollte dich fragen, was der Unterschied ist zwischen einem Windowshopper und Windowdressing.
Das ist eine gute Frage. Ich weiß gar nicht genau, was ein Windowshopping ist. Windowshopping heißt also nur so Shoppen, Schaufenster gucken, oder? Genau. Ah, okay. Das ist das, was ich schlecht erkenne. Windowdressing nennt man ein Phänomen, was unter anderem unter Formmanagern zum Jahresende auftritt. Und zwar ist das der Fakt, dass die gegen Ende des Jahres mehr oder weniger eine Broschüre oder ihre Statements herausgeben müssen, die die Performance des Fonds beschreiben. Und das ist halt eher so wie so ein Snapshot. Also es wird so getan, als wenn die Performance und die Struktur des Fonds am 31. Dezember wiedergegeben werden müsste. Und dadurch hat man dann ein hohes Incentive, alle Verlierer, die man über das Jahr gehalten hat, noch schnell vorher zu verkaufen und vielleicht ein paar Verlierer, die der allgemeine Investor so kennt, ein paar Gewinner hinzuzukaufen. Das heißt, ein Fond, der sich mit deutschen Aktien beschäftigt, würde vielleicht dann über den Verlauf des Dezembers nochmal seine Wirecard-Anteile rausverkaufen, die er eventuell gehalten hat, und seine Delivery Hero-Anteile noch hinzukaufen, um den Eindruck zu erwecken, dass er über das ganze Jahr hinweg in Gewinner investiert hat. Man würde natürlich in der Performance sehen, dass das eventuell nicht der Fall war. Aber in der Broschüre oder im Prospekt gibt es ja schon, es entsteht ja trotzdem subjektiver Eindruck beim Konsumenten dieser Informationen. Und die sind dann eher ein Fond, der alle Gewinner im Portfolio hatte. Und es ist insofern ganz spannend, dass man natürlich am Ende des Jahres mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit darauf setzen kann, dass dann die Gewinner noch weiter steigen und die Verlierer eventuell noch ein bisschen schwerer haben. Und das nennt man Window-Dressing, die Schaufenster hübsch machen.
Und ich habe mich dann gefragt, ob du das auch betreibst.
Wir reden ja immer entweder über eine Durchschnittsbetrachtung, also dass wir sowohl die Gewinner als auch die Verlierer sozusagen, also in den Zahlen, die wir nennen, Gesamtzahlen, also der Transparenz halber, ich lag bei 171 Prozent dann, glaube ich, am Ende des Jahres. Da sind ja auch viele Verlierer drin. Und über die reden wir auch ganz viel, wie viel Geld ich in irgendwelchen dummen Tesla-Shorts verloren habe oder bei Beyond Meat Shorts zuvor. Ich finde das immer gut, wenn man das so transparent und vollumfänglich wie möglich macht. Aber das Gegenteil ist eben, wenn man dann irgendwie die drei Top-Aktien des Jahres promotet, ohne da jetzt wieder persönlich zu werden, das ist ja nicht unser Auftrag, ohne dann noch zu erwähnen, dass es durchaus auch Verlierer gab. Es gab ja ganz viele Aktien in Europa, die überhaupt nicht gut performt haben dieses Jahr.
Dann lass uns mal weitergehen. Und ich würde gerne wissen, ob du an Live-Shopping glaubst. Also ist das der neue große E-Commerce-Trend? Du meintest ja, Audio-Shopping oder so ganzes Audio glaubst du nicht so ganz dran. Aber wenn ich dir jetzt hier so eins, zwei, drei Produkte zeigen würde per Video, würdest du dann eher eine Kaufentscheidung
treffen? Ja, schwere Frage. Ich würde das ja unbedingt in Verbindung mit dem Influencer-Thema sehen. Und da glaube ich ja eher so, dass das Thema, ich promote verschiedene Produkte verschiedenster Hersteller, eigentlich nicht so gut funktioniert, weil das ja nicht authentisch sein kann und der Verkaufscharakter relativ klar wird. Es scheint aber in China ganz gut zu funktionieren, soweit ich weiß. Die gelten so als Hervorreiter. Und es hat ja auch vorher in Deutschland oder in vielen Ländern im TV gut funktioniert. Deswegen persönlich spricht mich das ganz wenig an. Außer der nicer Slicer oder so, der war Weihnachten Thema hier in der Familie. Kennst du den? Ja, nicer Dicer, glaube ich. Das ist so ein scheiß Plastikspielzeug, mit dem man Zwiebeln zerkloppen kann. Ohne zu heulen oder wie? Ohne zu schneiden vor allen Dingen. Das würfelt das dann einfach so. Puh, schwer. Vielleicht sag du mal und ich
bild mir dann einfach die Gegenmeinung. Ich gebe dir ein Beispiel. Ich habe von einer deutschen Marke ein Messer oder ein, wie heißt das, Besteck-Etui oder Besteck gekauft. Und auf der Verpackung ist es matt, aber das Besteck selbst ist glänzend. Und auf den Fotos war es matt. Wahrscheinlich hätte ich die Beschreibung besser lesen müssen. Aber hätte ich zwei Minuten darüber mit jemandem sprechen können und hätte ich dann die Auswahl treffen können, wäre es vielleicht zu einer besseren Kaufentscheidung gekommen. Und die Retour wäre auch weniger.
Das ist sogar interaktiv. Du darfst Fragen stellen in der Sendung. Aber das hilft vielleicht, weil die Frage, die du hast, könnten ja tausend andere Leute auch haben. Das Besteck war bestimmt von Auerhahn, WMF oder Robbe und Berking. Die Kategorie Besteck habe ich bei Dialog nämlich auch betreut. Dann bildet sich so unnützes Wissen. Dann kannst du mir mal erklären,
wieso man ein Besteck in der Verpackung matt macht, aber im Inhalt glänzend und dann auf der Verpackung irgendwie schreibt, das wäre glänzend oder matt, je nachdem, aber das Bild
matt zeigt. Das scheint mir nicht viel Sinn zu machen. Es ist so wie die Unterhemden, wo überall ein weißes Unterhemd auf der Verpackung ist und dann nur so ein schwarzer Punkt, wenn die schwarz sind. Dann kommt man nach Hause, macht die Unterhemdenbox auf und hat ein lilanes Unterhemd oder so, weil man den lilanen Punkt übersehen hat.
Sehr gut. Und wenn wir schon über China sprechen, kennst du YY?
YY? Welches ist das? Sag mir was.
Wir machen weiter. Sag mal, über irgendeine Videoplattform. Sprechen wir später noch mal ein bisschen drüber. Dann lass uns über…
Ich will mir noch eine Meinung bilden zu Homeshopping. Eigentlich glaube ich, ich glaube nicht, dass das so funktioniert im Sinne von, du guckst in einer App oder in einem Streamkanal durchweg Produktpräsentationen. Ich glaube, es wird schon eher so sein, dass Influencer einzelne Spots machen, wo sie Produkte verkaufen. Es setzt sich doch niemand hin und schaut sich die ganze Zeit.
Aber lass mal tiefer reingehen. Zum Beispiel Thomann, dieser Musikshop, der hat einen unheimlich guten Customer Service. Da kann man unheimlich gut tippen und mitsprechen. Also ich tippe immer hin und her und chatte und mache dann eine Kaufentscheidung. Wenn ich das per Video machen könnte, würde ich das wahrscheinlich auch machen. Je nachdem, ob ich jetzt gerade im Büro bin, am Arbeiten und neben mir drei, vier andere Leute sitzen oder ob ich irgendwie Zeit habe und mich damit auseinandersetzen. Mit einem Experten zu sprechen ist ja schon wertvoll.
Daran glaube ich, das für mich, also das verstehe ich nicht unter Live-Shopping, aber das halte ich für wertstiftend. Das ist ja sozusagen das Beratungsgespräch online bringen. Total sinnvoll.
Genau und ich glaube, dass dann auch die Preissensitivität fallen würde. Weil wenn du mit einer Person wirklich sprichst, dann verhandelst du vielleicht nochmal, aber du wirst nicht parallel irgendwie dann noch auf Ideale und nach einem günstigeren Preis suchen.
Du begehst nicht Beratungsdiebstahl, meinst du? Ja. Ja, da bin ich dabei. Also es wird ab und an passieren, aber ich glaube, man weiß die zu schätzen und es intensiviert die Bindung zu dem Geschäft. Du wirst dich beim nächsten Mal wahrscheinlich vielleicht sogar an die Person oder die Brand erinnern. Es de-anonymisiert so ein bisschen den Online-Handel. Daran glaube ich sehr stark. Wenn das Live-Shopping ist, dann da bin ich dabei. Sehr gut. Ich wollte ein weißes, ich habe bei Thomann ein weißes E-Piano gesucht und das muss aber eine gewisse Breite haben. Es war unmöglich, das zu finden. Ich habe dann später herausgefunden, weil Tasten natürlich eine normierte Breite haben und zwar 88 Tasten sind immer mindestens 118 Zentimeter breit und wenn man da, was lachst du dich schon wieder tot darüber? Du nimmst mich nicht ernst.
Das ist ungefähr so, wie wenn du sagst, du würdest gerne eine neunseitige Gitarre haben, weil du die gerne an die Wand hängen würdest.
Ja, vielleicht hätte ich dich anrufen sollen. Naja, man kann aber Tasten weglassen. Es gibt 73 und 63-Tastige. Da sind ein paar Oktaven weniger drauf. Dann sind die auch, aber die sind dann nicht deutlich schmaler. Naja, aber da hätte ich zum Beispiel so einen professionellen, so einen guten Berater gebraucht.
Sehr gut. Also kann ich mir vorstellen, dass jetzt irgendwie in den nächsten Monaten das von dir eingespielte Jingle auf den Podcast kommt?
Unwahrscheinlich. Musik gehört nicht zu einer meiner Begabungen.
Also wenn irgendjemand Pippen Piano bauen möchte, gerne E-Mail an podcast.doppelgänger.io.
Mit schönen dünnen Tasten.
Genau, schöne dünnen Tasten für seine großen dicken Finger. Was ist denn mit deiner Alibaba-Aktie passiert?
Die hat sich vom Höhepunkt nicht gedrittelt, sondern ein Drittel verloren. Wir hatten ja mehrmals auf das politische Risiko in China hingewiesen. Das äußert sich jetzt gerade, glaube ich. Klarer könnte es kaum sein. Also der Lauf der Dinge war, Mitte des Jahres wurde der Börsengang, der Ant Financial, der Fintech-Unit von Alibaba angekündigt. Und irgendwann im Oktober hatte sich der Alibaba-Gründer, der inzwischen ja ausgestiegen ist eigentlich aus dem Unternehmen, so ein bisschen despektierlich mit Bezug auf die chinesische Regierung geäußert. Und danach soll angeblich von höchster Stelle, also vom Präsidenten, das IPO abgeblasen worden sein, indem man einfach gesagt hat, wir wollen uns da definitiv nochmal mit Antitrust und Regulatorik beschäftigen in dem Bereich. Und seitdem geht es deutlich bergab mit der Aktie. Ich glaube, das Kerngeschäft von Alibaba betrifft es gar nicht so sehr, das ist relativ gesund. Aber im Fintech-Bereich dreht man jetzt die Daumenschrauben so ein bisschen an. Also man muss fairerweise auch sagen, dass die Ant Financial Apps dagegen um Micro-Lending für SMBs, für Consumer Lending, also Konsumentenkredite, B2B-Kredite, Deposits, also Einlagen, wie sagt man, Sparbücher letztlich, auch, ich glaube, Crypto war verboten, aber theoretisch Investments. Und da das so eine App war, hat das so ein bisschen die Regulatorik umgegangen. Also es war, was wir gerne regulatorische Arbitrage nennen. Und da kündigt man jetzt an, dass man schon darauf besteht, dass das eben eher wie eine Bank behandelt wird, als wie eine Technologie-App. Das würde das Modell natürlich ein bisschen weniger attraktiv machen. Gleichzeitig bei den Finanzdienstleistungen, bei den Payment-Dienstleistungen, Alipay und der Tencent-Lösung hat man festgestellt, dass die sich gegenseitig immer ausschließen als, also sie erzwingen immer Exklusivitätsvereinbarungen. Du kannst fast unmöglich Tencent- und Alibaba-Kunde sein beim Payment. Das ist antikompetitiv. Genau, da schaut man jetzt ganz genau hin. Das hat bisher komischerweise niemanden gestört. Und das war vielleicht eine, die hatten wir gar nicht erwähnt, aber eine der Vorhersagen des letzten Jahres, wo wir recht gehabt haben könnten, dass Jack Marder einfach zur Persona non grata durch sein Statement geworden ist. Und weil diese Anstrengungen wirken, also da gibt es schon einen guten Grund dafür. Aber was hat sich denn jetzt geändert, dass das auf einmal ein Problem ist, was bisher immer ging. Und China schießt sich auch nicht aus Spaß in den Fuß. Alibaba und Tencent sind ja so ein bisschen auch das wirtschaftliche Außenministerium. Von daher glaube ich schon, dass Xi Jinping einfach dieses Rotschild-Zitat gelesen hat. Mich interessiert nicht, wer die Gesetze macht, wenn ich die Währung eines Landes kontrollieren kann. Und Alipay war natürlich auf einem guten Weg dahin, einen Großteil des Finanzsystems, gerade für die normalen Bürger, die teilweise nicht mal ein Bank-Account haben, zu kontrollieren. Und ich glaube, das ist einfach zu mächtig und dann eben zuletzt noch zu frech geworden. Und was ganz spannend ist, die Story hat die Bild-Zeitung heute von der Financial Times geklaut. Jack Ma hat seit dem 10. Oktober nichts mehr getwittert. Und seine Sendung, die hatte eine Sendung, irgendwie Africa's Next Business Heroes oder so. Dort ist er ersetzt worden durch eine Frau aus dem Alibaba-Lenkungsteam und ist auch nicht mehr Host. Und seitdem gilt er als verschwunden, mehr oder weniger, oder sehr still geworden zumindestens. Wir haben dieses Thema schon dreimal verschoben. Wir haben das auch gerne schon früher besprochen, aber die Sendung war ein bisschen voll zuletzt. Da wollte ich eigentlich immer sagen, dass ich glaube, der einzige Weg ist, Alibaba aus dem Trouble wieder rauszubekommen ist, wenn Jack Ma noch weiter zurücktritt, also sich komplett distanziert eigentlich von der Firma. Und ihm gehören nur noch 5 Prozent. Also eigentlich, der ist nicht mal mehr, also er ist Founder, aber nicht mehr CEO, nicht mehr Chairman, nicht mehr im Board. Das heißt, eigentlich ist er weit entfernt von der Unternehmung zumindestens formell. Und ich hatte gedacht, wenn er sich sozusagen noch weiter distanziert, dann würde man Alibaba wieder so ein bisschen von der Kette lassen. Aber im Moment sieht es nicht so aus. Und vor allen Dingen ist er nirgendwo zu finden, veröffentlicht nichts. Es ist ein bisschen schwer herauszunehmen. Ich glaube, das Kerngeschäft von Alibaba ist trotzdem relativ solide. Aber, und es ist schon sehr günstig bewertet auch. Es gibt, wie gesagt, so einen sehr großen Risikoabschlag für dieses politische Risiko. Zum Vergleich, der Marktplatzumsatz Q3 von Alibaba ist genauso groß wie der Marktplatzumsatz von Amazon, so zwischen 20 und 24 Milliarden. Also der Innenumsatz des Third-Party-Seller-Businesses. Alibaba tritt selber nicht als Händler auf. Also die machen nicht das, was Amazon macht, dass sie mit ihren eigenen Händlern als Retailer konkurrieren, sondern sie sind sozusagen nur der Marktplatz und verdienen damit ungefähr genauso viel wie Amazon mit seinem Marktplatzprinzip und haben insgesamt auch ungefähr 6 Milliarden pro Quartal im dritten Quartal Operating Income oder Free Cashflow. Das ist auch sehr vergleichbar mit dem, was Amazon macht. Ihr Cloud-Geschäft wächst mit 60 Prozent doppelt so schnell wie AWS, ist aber bedeutend kleiner noch, 2 Milliarden pro Quartal. Aber wenn man es in Multiples vergleicht, ist es so, dass es ungefähr ein Drittel bis ein Viertel von der Bewertung von Amazon erhält. Das heißt, die Märkte preisen da schon viel Risiko mit ein. Ansonsten könntest du sagen, du kriegst das gleiche oder ähnliches Wachstum und die ähnliche Profitabilität gerade deutlich günstiger gekauft bei Alibaba im Vergleich zu Amazon. Aber bei Amazon ist das politische Risiko natürlich vielleicht nicht vorhanden. Die kriegen auch Probleme mit Antitrust, aber was ganz spannend ist an den Alibaba-Zahlen, deren Marketingquote ist 9 Prozent, was ja relativ hoch ist, aber noch im Rahmen. Aber das ist ja auf den Marktplatzumsatz, das heißt, auf das GMV, also den Außenumsatz, alle Umsätze, die über den Marktplatz gemacht werden, entspricht das dann nur 1 Prozent Marketing für über eine Trillion oder was sind das dann wieder, Milliarden, Billionen US-Dollar, also tausend Milliarden US-Dollar Umsatz, die darüber gemacht werden. Und für Marketing geben sie aber nur rund 10 Milliarden aus, was dann wirklich schon krass ist von der Marketingquote. Ende der Wim, das muss 2014 oder 2015 gewesen sein, da gab es so eine Rocket-Konferenz, wo Oliver Samwer, die Rocket-Founder, so angemotiviert hat. Er hat quasi gesagt, ihr seid alle ganz schön blöd, weil ihr eure Anzeigen bei Google, eure Nutzer bei Google mit Anzeigen kauft und da unheimlich viel Geld ausgibt. Jack Ma kriegt Geld von Nike dafür, dass die auf der Titelseite von Tmall oder Taobao, in dem Fall Tmall, verfügbar sind und das ist schon das bessere Geschäftsmodell eigentlich, dass der brutal Werbekostenzuschüsse von großen Markenherstellern einsammelt, dadurch selber
eine extrem niedrige Marketingquote. Ich habe mich gerade gefragt, ob er das Marketing hauptsächlich dafür braucht, um mehr Produkte und mehr Marken auf den Marktplatz zu bekommen und gar nicht für
die Endkunden. Die Marken stehen, also die Luxusgüterhersteller und die westlichen Marken
stehen Schlange, um in China verkaufen zu dürfen. Also hier versuchen sie sich überhaupt nicht auf Amazon sehen zu lassen und in China geben sie einfach Alibaba die Kohle, um dort drin zu sein.
Das wahrscheinlichste Resultat jetzt wird sein, dass Ant Financial so ein bisschen die banknahen Bereiche ausgliedern muss, eventuell in der Extra Holding und die App und die Bank so ein bisschen trennt. Wobei die anderen, also auch JD und Tencent und so haben jetzt Feins bekommen, aber da geht es dann so um 70.000 Dollar oder so. Das ist ein Witz. Also es scheint eher so ein Pseudorecht für die Jungs zu sein, dass wir jetzt gegen alle im Antitrust vorgehen. Für mich fühlt es sich schon sehr an, als wenn man das jetzt wie Antitrust aussehen lässt, obwohl man
eigentlich Jack Ma in seiner Macht grenzen möchte. Und meinst du, Jack Ma taucht wieder auf dieses Jahr?
Also meine Prediction wäre, er taucht wieder auf und wird nie wieder im Zusammenhang mit Alibaba erwähnt werden. Also er wird sich komplett distanzieren, bleibt vielleicht kleiner Shareholder. Und Xi Jinping hat sich, wann war das? 2018 glaube ich, der darf jetzt Präsident auf Lifetime sein. Also hat das Gesetz ändern lassen, so wie jeder gute Autokrat, dass er nicht mehr abgewählt wird wahrscheinlich, sondern unendlich viele Perioden, also je nachdem, wie lange er lebt, aber Präsident bleiben kann. Und ich meine, er spielt gleichzeitig natürlich auch so ein bisschen die Vida et Impera, dass er, wenn er die weiter zerschlägt oder zerkleinert, diese Fintech-Buden, steigt die Konkurrenz unter denen schon und keine von denen wird dann mächtig genug, um ihm vielleicht wieder für ihn eine Gefahr darzustellen. Und China, also diese gesamte Partei oder diese Versammlung, da gilt halt als sehr korrupt. Das heißt, normalerweise konnte man sich da solcher Probleme sehr leicht entledigen. Nur wenn der Chef und die oberste Spitze der Partei einmal gegen dich ist, dann wird es schwer, das noch irgendwie finanziell zu lösen, sich solche Probleme vom Hals zu halten. Naja, das bleibt spannend. Du sag mal, wir haben von ganz vielen, von mehreren Hörern zumindest, einen Hinweis bekommen, dass du hast ja letztes Mal über das Apple-Auto geredet und gemutmaßt, dann baut es vielleicht einfach Foxconn. Und dann haben uns viele Leute darauf hingewiesen, dass Foxconn tatsächlich eine Autoplattform schon fertig hat, also auf der man E-Autos bauen kann. Plattform im technischen Sinne, also ein Grundmodell, wenn man so will, von einem Auto. Das heißt, theoretisch hätten die zumindest die Anfänge einer Technologie, um das Apple-Car zu bauen, da könntest du recht gehabt haben. Dazu schon mal Glückwunsch. Daher hatte ich ja nicht daran gedacht in dem Moment. Ich glaube trotzdem, dass die Autoindustrie nicht das ist, was der spannendste Aspekt für die nächsten zehn Jahre an Apple ist. Aber da reden wir vielleicht nächstes Mal drüber. Das schaffen wir dieses Mal auch nicht. Aber ich würde gerne nochmal über Apple in zehn Jahren reden, was dann der wertbildendste Bestandteil von Apple sein wird.
Oh ja, da bin ich gespannt. Ich habe auch Montag direkt nach unserer Podcast-Aufnahme sozusagen einen Freund getroffen, der einen nagelneuen Tesla 3 hatte und der war tatsächlich verliebt in sein Auto. Wirklich? Also ich verstehe das immer nicht, wie Leute so emotional verliebt sind, aber er hatte den jetzt ganz neu und meinte, so viele Emotionen hatte er noch nie für ein Auto.
War das eins dieser eine Million Robotaxis? Verdient das Geld für ihn schon? Genau. Ich habe überlegt, ob es die vielleicht gibt, aber die sind nicht nur fully self-driving, sondern auch unsichtbar. Das könnte doch sein. Wenn die unsichtbar wären, dann gibt es die nämlich schon. Elon Musk hatte recht.
Oder die Fahrer sind Roboter.
Oder die Fahrer sind Roboter. Du meinst, die Taxifahrer sind Roboter? Hast du das Weihnachtsvideo von Boston Dynamics gesehen?
Nee, aber muss man davor Angst haben?
Das war scary. Da tanzen drei Roboter miteinander und so Twist und Shuffling, Sachen, die ich Weihnachten nicht mehr hinbekommen würde, also die ich an keinem Tag des Jahres hinbekommen würde. Das ist bei mir im LinkedIn-Feed. Da sieht man immer, wenn ein Jahr vergangen ist, wie viel mehr die Boston Dynamics Roboter hinzugelernt haben. Also ich glaube, nächstes Jahr kochen sie irgendwie das Weihnachtsgericht. Das wäre so eine informelle Prediction von mir.
Und das war tatsächlich echt und nicht irgendwie animiert?
Nee, nee, nee. Was für mich neu war, die Bewegungen werden deutlich flüssiger, filigraner. Und sie können sich beim Springen drehen. Also das Finger an mit, die können über einen Baumstamm laufen, so ungefähr oder geradeaus laufen. Und wenn man sie schubst, fliegen sie nicht sofort um. Aber die springen, machen eine volle Drehung, landen, shuffeln, machen Moonwalk. Wirklich, wirklich scary.
Und der Laden wurde mal von Google gekauft, oder?
Ja, haben es dann aber aus PR-Gründen wieder verkauft. Weil das ist, glaube ich, ein zu großer PR-Schaden gewesen. Wenn du Google bist und dann baust du sozusagen den Vorläufer des Killer-Roboters. Too scary. Hätte hohe Kapitalkosten durch schlechte PR verursacht, befürchte ich.
Ja, möglich. Wie schaffen wir es denn dieses Jahr, alle Hörerfragen, also Hörerinnenfragen zu beantworten?
Wir können ja erst mal Transparenz schaffen, wie wir es jetzt machen. Ich glaube, wir beantworten im Moment 15 bis 20 Prozent der einkommenden Fragen. Und wir beurteilen das nach unserem absolut subjektiven Verständnis von Relevanz und versuchen das gleichzeitig aber, wo es geht, so ein bisschen mit aktuellen Themen zu verknüpfen. Das heißt, wenn jemand jetzt was zu Amazon fragt, dann verschieben wir es vielleicht auf den Tag der Amazon Earnings, um das dann zusammen zu besprechen und das zeitlich so ein bisschen zu optimieren. Es kommen unheimlich gute Fragen, extrem wenig bis gar keine Fragen, die wir doof finden. Aber wir schaffen einfach nicht alle. Aber wir könnten noch so dieses dick Reddit-System bauen. Das fandest du aber nicht so gut.
Du hattest gesagt, du würdest rausrufen, wer uns das bauen könnte. Und mein Argument war, du musst dann doch irgendwie mehr Zeit reininvestieren, als es dir lieb ist.
Ach so. Das Reddit-Script ist bestimmt open source. Müsste gar nicht so schwer sein. Vielleicht beschäftige ich mich damit nochmal.
Das ist ganz gut. Dann baue das einfach und dann füllen wir da immer was ein und irgendein Podcast kann dann immer direkt freitags oder samstags eine Show machen über die Fragen, die wir nicht beantworten.
Noch besser. Ja, das ist auch schlau. Sehr gut. Resteverwertung.com. Das Slido müsste doch genau das kann. Das Slido macht doch nichts anderes, nur dass es zu real time wirkt. Aber eigentlich ist es doch Fragen stellen, Fragen hochvoten und dann kannst du die moderieren.
Das war das Ding, was wir bei Spotify genutzt haben, um selbst hochzuboten.
Ja und bei der Project Acon auch, oder? Das kann eigentlich alles, was man braucht. Das könnten wir auch probieren.
Ja, ja. Lass uns erstmal ein paar Fragen so beantworten. Also Stefan hat beispielsweise gefragt, welche drei bis fünf EU-Tech-Firmen wohl bis 2025 ein IPO machen werden. Ich habe gedacht, in den nächsten fünf Jahren ein IPO machen. Das werden doch wahrscheinlich auch locker drei bis fünf Firmen dieses Jahr schon aus der EU ein IPO machen, oder?
Ja, sofern die Märkte nicht komplett einstürzen, ist das wahrscheinlich. Ein paar haben das ja auch schon annonciert. Wie ist der Modi? Du fängst an und ich erweitere oder ich komme mit meinen Ideen und du sagst, ob du kaufen willst oder nicht.
Du kennst ja jede europäische Tech-Firma auswendig.
Nicht jede. Also ich habe so mal zehn Minuten überlegt, was mir einfällt. Angekündigt ist About You. Das ist relativ klar, dass das maximal in zwei Jahren, wahrscheinlich im nächsten Jahr schon passieren wird. Kaufst du? Aus Hamburger? Lokalparteo?
Genau, aus Hamburger und Liebe zur Stadt und zu Tarek kaufe ich. Allerdings brauchen sie noch eine Frau in der Geschäftsführung.
Und du kaufst eine symbolische Aktie oder wie viel Prozent für dein Gesamtportfolio würdest du da reinstecken, um so ein bisschen das Herz abzutiefen?
Ja, nicht so viel.
Also eher symbolisch?
Symbolisch, zur Liebe der Stadt und weil ich es sehr sympathischer finde als Zalando.
Okay, das lässt sich verstehen. Ein auch sehr absehbar, glaube ich, Klana. Zahlungsabwickler, schwedisch, glaube ich. Snoop Dogg, Smoothpayment, Klana App. Sagt dir alles was?
Sagt mir was. Kann ich nicht investieren, finde ich nicht förderlich. Stiftet Leute zum Konsum an, möchte ich nicht unterstützen.
Okay, finde ich als Aussage gut. Bin mir aber relativ sicher, dass das kommen wird und im Prinzip wäre es Payment.
Die gehen bestimmt auch durch die Decke. Also die machen ja einen super Job. Die sind überall eingebunden. Die verkaufen wahrscheinlich 30 Prozent der Paliton Bikes in Europa und das ist bestimmt eine super Firma. Allerdings finde ich die Modelle, die halt darauf ausgebaut sind, dass man sich Sachen kaufen kann, für die man eigentlich nicht das Geld hat, nicht so super.
Gut, super Statement. Auto 1? Nee. Weil?
Also Auto 1.
Kaufst du gar nicht?
Also ich mag das Geschäftsmodell auch nicht. Also ich finde es beeindruckend, wie schnell die das irgendwie gemacht haben und angeblich haben sie es ja so gemacht, dass sie es vor den Samwa-Brüdern versteckt haben, indem sie eine zweite Firma gebracht haben und die wachsen ja auch wie sonst was. Aber ich finde auch das Modell nicht so wahnsinnig spannend und glaube nicht, dass das irgendein großes Problem löst. Es gibt halt einfach keine super coole Story darüber.
Ja, ich war auch lange Zeit sehr skeptisch und ich glaube fairerweise muss man dann sagen, A, wenn du es am Status quo misst, also der durchschnittliche Autohändler ist glaube ich nicht die bessere Lösung, der Waldenwiesenhändler. Das heißt, da gibt es schon einen krassen Vorteil und das Problem lösen sie insofern, dass sie den Automarkt liquider, transparenter machen, effizienter durch die Verbindung mit der eigenen Logistik. Die höhere Effizienz sehe ich schon und das ist auch deutlich nicht schlechter als die meisten Autohändler, denke ich. Großer Fan bin
ich aber auch nicht, ehrlich gesagt. Du hast auch dein Auto jetzt verkauft. Hast du es darüber
gemacht? Ich habe es privat verkauft an Friends and Family. Ich habe mir eine Bewertung tatsächlich dort geholt. Dann kriegst du ja diese super CRM-Strecke hinterher, wo du so alle zwei Tage eine E-Mail bekommst, warum das Auto immer noch nicht vorgefahren wurde. Der Prozess ist schon ganz gut. Also ich glaube, dass es gut funktioniert. Ich kenne auch Leute, die es genutzt haben und die relativ zufrieden damit waren. Und wie gesagt, es ist unwahrscheinlich, wenn du überlegst, dass der lokale Händler ja seine Fixkosten tragen muss, sein eigenes Gehalt und so weiter und er intransparent ist mit dir, ist es auch unwahrscheinlich, dass du beim lokalen Händler dann einen besseren Preis bekommst. Also ein Teil der Effizienzgewinne gehen ja schon an die Kunden auf beiden Seiten weiter. Von daher ist es vielleicht gesamtwirtschaftlich sogar effizientes Modell. Deswegen bin ich nicht
so negativ mehr. Okay, ich hätte eine super Kooperation oder PR-Sache für dich. Ich würde mit einer Stadt oder mit einem Verkehrsverbund eine Kampagne machen und zum Beispiel, wenn du deinen Golf für 4000 Euro verkaufst, kriegst du, was kostet eine Jahreskarte BVG?
700 Euro ungefähr.
Ja, 700 Euro. Dann kriegst du halt zehn Jahre, anstatt 7000 Euro, kriegst du zehn Jahre BVG oder oder sowas. Also dass du mit einem Verkehrsverbund die Leute motivierst, über Auto 1 das Auto zu verkaufen und den öffentliche Minuten auszutauschen und dann ein Premium zu bekommen.
Finde ich total großartig. Aber die Autos fahren ja nur an einer Stelle weiter.
Aber wo verkaufen die die Autos hin?
Osteuropa, Nordafrika, Südwesteuropa, ein bisschen Portugal, Spanien.
Aber wenn du als Berlin oder Berliner Verkehrsverbund dafür sorgst, dass du weniger Autos in der Stadt hast, ist das schon mal gut. Dann kommt es vielleicht auch dazu, dass Pip im Jahre des Fahrrads endlich aufs Fahrrad steigt, weil er weniger Angst vor Autos hat.
Ist es ja das Fahrrad?
Du hast ja letztes Jahr gesagt, also letzte Woche gesagt, dass du glaubst, dass das Fahrrad gewinnt. Aber selbst bist du ja noch zu ängstlich, um im Berlin Auto zu fahren. Und als Stadt Berlin oder jede Stadt.
Ja, fahr hier mal.
Ja, warum? Weil zu viele Autos sind. Wer kann dir helfen, die Autos aus der Stadt zu holen? Auto 1.
In Berlin wird bestimmt noch der erste Ganzkörper-Airbag für Fahrradfahrer entwickelt. Aus Not des Marktes.
Ich habe mir die ganze Zeit gedacht, ich lege mich mit so einem E-Roller hin und habe mich dann mit dem Fahrrad dieses Jahr hingelegt. Letztes Jahr. Und es war noch nicht mal ein Auto involviert und habe dann gelernt, dass die meisten Fahrradunfälle auf Selbstverschulden sind.
E-Scooter habe ich geschafft, mich hinzulegen. Nach drei Minuten. War ein bisschen nass, Trammgleise. Auf einmal hat mein Hinterrad mich überholt und gegen mein Knöchel geschlagen. Ich glaube, das ist so die Standardverletzung, mit der die meisten Leute dann Knöchelbruch, Notaufnahme. Eher nicht wie der E-Scooter. Wie auch immer. Ist aber glimpflich ausgegangen.
So, drei haben wir. Welche anderen beiden?
Ja, es gibt schon noch ein paar. Jetzt muss ich dann schon auswählen.
Ja, mach weiter. Wir machen sieben.
N26 oder Deposit Solutions. Das ist Weltspan, glaube ich.
Sind das zwei Firmen oder ist das eine Firma?
Nimm mal N26. Das ist bekannter.
Nutze ich. Finde ich okay. Schönes Produkt. Ich weiß nicht ganz genau, wie die sich gegen Revolut gegensetzen. Und ich glaube, dass die langsam auch echt Konkurrenz bekommen von allen anderen. Also man munkelt, dass eine große Bank aus Berlin beispielsweise auch ein sehr digitales Produkt baut. Und ich weiß nicht, was so der Mehrwert ist. Wenn jetzt alle Banken Apple Pay haben, dann vertraue ich vielleicht eher einer richtigen Bank anstatt N26.
Wo ist die langfristige Wertschöpfung bei so einer Banking-App? Wo kommt die Extra-Marge her? Wo verdienen die Geld?
Kredite wahrscheinlich, oder? Kredite oder Trading.
Ja, ich glaube, es wird so Trading as a Service geben. Also, dass einer sein Backend zur Verfügung stellt, damit jede App schnell traden kann oder zumindest ETF-Sparpläne machen. Gibt es ja teilweise auch schon. Bin ich so 100 Prozent bullish. Volt. Kennst du Volt in Hamburg? Die türkisen oder petrolfarbenen Lieferdienste?
Ist das das neue Lukas Gadosky-Ding?
Das weiß ich nicht. Das sind Finnische. Das kommt aus Finnland.
Achso, dann verwechselst du dich. Was ist das?
Also, so wie Deliveroo eigentlich. Bessere Restaurants.
Aber es ist auch ein Modell der Vergangenheit.
Ja, also ich glaube, Deutschland ist auf jeden Fall der geilste Markt, den du gerade haben kannst. Lieferando ist einfach so schlecht geworden von der Restaurantauswahl und Qualität der App, sodass diese Mehr-von-der-Monopoly-Marge, die du hast, wenn du der einzige Player am Markt bist, das hält, glaube ich, nicht lange. Also, das war, glaube ich, nicht so ein schlauer Move, sich Deutschland verkaufen zu lassen, weil es ist meiner Meinung nach wide open für Konkurrenz. Ich würde sagen, Volt ist bald größer in Berlin zumindest als Lieferando, einfach weil die Auswahl der Restaurants viel, viel besser ist und Lieferando eher so zum Wish für schlechtes Essen wird.
Aber das Endkonsumentenerlebnis ist doch immer schlecht, oder nicht? Du kriegst doch immer ein lauwarmes Essen.
Also, das Gute ist, bei Volt sind es oft Restaurants, also wo du auch so Bowls oder so was, oder Salate oder Sachen, die auch manchmal kalt okay sind, bestellst. Und bei Lieferando ist es ja so, es gibt ja nur drei oder vier Formen von Essen, die sich für Delivery eignen. Sushi, weil es eh kalt ist, Asiatisch halbwegs, weil es warm bleibt und haltbar ist, Indisch erhält relativ viel Qualität und Burger Fritten ist eigentlich schon beschissen, wenn die gammelig oder so wabbelig bei dir ankommen. Pizza, Pizza ist akzeptabel, aber auch nicht geil eigentlich, wenn die 20 Minuten alt ist. Von daher glaube ich, ich finde die User Experience bei Volt besser, würde ich jetzt daran investieren. Ich glaube, was halt nicht so einfach ist, dass du, Delivery Rentals sind ja relativ hoch bewertet inzwischen, weil man eben mit diesen langfristigen Monopolmargen rechnet. Ob das so haltbar ist oder ob es nicht eher so eine schöpferische Zerstörung ist, wo alle zehn Jahre dann doch wieder ein neuer Trend oder ein neues System aufkommt. Irgendwann hast du vielleicht die perfekte Ghost Kitchen mit ihrem eigenen Lieferdienst. I don't know.
Also was ich an der Stelle machen würde oder generell an allen diesen Unternehmen, die halt diese Lieferanten haben, ich würde mir irgendwas überlegen, wie ich die Leute, die das Essen ausfahren, aus denen, vielleicht aus jedem zweiten oder aus jedem dritten, durch Bildung oder durch Promotion irgendwas, irgendwie den Lebensstandard verbessern. Du hast natürlich einige Studenten, die das machen. Und es ist ja schwierig, also die Kunst bei denen ist doch immer wieder Fahrrad zu bekommen. Also die Fahrer kommen und gehen. Aber das wird einfacher jetzt nach der Krise.
Also wenn die Krise ein bisschen vorbei ist und die Hilfen vorbei, dann gibt es glaube ich wieder viele Fahrer.
Aber da irgendwas zu machen, um denen irgendwie zu ermöglichen, mehr aus dem Leben rauszuholen, außer ein Leben lang die Sachen auszufahren, könnte vielleicht interessant sein, sich irgendwie abzugrenzen. Das ist wahrscheinlich ein bisschen zu ideologisch gedacht oder so. Aber ich finde, am Ende sind das deine Markenbotschafter. Also es ist halt ein Unterschied, ob du jemanden an der Tür hast, der dir das irgendwie mit einem Lächeln überreicht oder jemanden, der halt super, super abgehetzt ist.
Ich glaube, das effizienteste Konzept wäre endlich eigentlich, wenn du ein sehr enges Netz aus Ghost Kitchens hättest. Also du hast, so wie bei Gorillas eigentlich, die gleiche Logik. Du hast in fast jedem Block oder in jedem Quartier der Stadt eine Ghost Kitchen, die verschiedene Küchen macht. Also da gibt es halt sowohl Pasta als auch Pizza als auch Indisch, alles in einem. Und dafür mit genug Density und Frequency kriegst du es aber hin, die auszulasten. Und die Lieferzeiten sind halt viel kürzer dann, so wie Dominos das auch macht, dass die selbst im gleichen Gebiet zwei Läden baut, einfach weil die Real Estate Kosten sind im Vergleich zur Bestellung relativ niedrig und die Personalkosten sind ein Problem, wenn das Personal besser ausgelastet ist. Das heißt, die schaffen drei, vier Bestellungen pro Stunde. Dann wird das Modell noch opportuner und die Qualität der Lieferung steigt. Das Essen ist frischer. Das müsste eigentlich besser sein als das Lieferando-Modell oder Delivery Hero-Modell. Weil die gehen ja teilweise auch in die Richtung. Na gut, aber wollt sind wir beide noch kein Fan von, verstehe ich schon. Also als Konsument bin ich Fan, aber die Endlösung ist da schwer absehbar.
Ich finde, es gewinnt halt keiner bei dem Modell. Die Fahrer gewinnen nicht, die Restaurants gewinnen nicht und der Kunde gewinnt auch nicht.
Absolut, da bin ich dabei. Ich bin ja sowieso gegen den Delivery Trend bei warmen Meals. Lieber rausgehen, gut essen, Leute sehen, wenn das wieder geht natürlich. Was nehmen wir noch? On-Schuh-Planer angeblich schon im IPO. Was ist das denn? On-Running, die Schweizer Schuhmarke.
Ach, wie Schuhe. Ich habe On-Schuh gedacht, wie Off-Schuh.
Achso, ne, On-Running heißt die Marke. Also Running-Schuhs aus Made in Switzerland.
Hast du welche? Nein, aber wollten die nicht mal langsam den Werbevertrag mit uns unterzeichnen?
Wir besprechen die ja nur redaktionell. Hier gibt es keine Werbung.
Ja, du magst die Schuhe. Ich denke noch, dass ich zu jung für die bin. Zu jung? Oder zu unverantwortlich. Aber die Geschichte ist auf jeden Fall super. Der Gründer hat doch irgendwie mit Schläuchen unter den Sohlen getestet, wie diese Schuhe funktionieren. Die scheinen online ganz gute Sache zu machen. Dann haben sie dich PR-mäßig überzeugt mit diesem ausleihbaren, überteuerten Schuh. Majo ist bestimmt super. Keine Ahnung, wo die produzieren, aber die Leute scheinen die Schuhe zu mögen.
Gefühlt ist die Penetration schon relativ hoch. Ich sehe alle Altersgruppen. Berlin ist wieder ein bisschen bubble. Aber auch wenn man außerhalb ist beim Wandern oder so, siehst du echt viele von uns.
Du meinst, wenn alle Berliner an den gleichen Ort gehen zum Wandern?
Nein, irgendwo in den Bergen. Dann Itoro. Social Trading Plattform ist nicht so social, wie man sich vorstellt. Das wäre theoretisch die einfachste Lösung, wenn Leute unseren Trades folgen wollten, dass man dort ein Portfolio aufsetzt. Das Problem ist, dass Itoro aber schon so Robin Hood ähnliche Incentives baut. Du wirst da sehr leicht zum Margin Trade verleitet, also auf Pump zu zocken. Wenn du das Depot aufmachst, wird dir gesagt, du hast heute 5% plus gemacht. Statt okay heißt der Bottle dann, deposit more money. Jedes Mal, wenn du eine positive Nachricht bekommst, grünes Feedback, kriegst du das Angebot, noch mehr Geld reinzustecken. Das ist nicht die Plattform, wo wir unsere User hinverkaufen wollten. Deswegen haben wir das zwar geprüft, aber nicht negativ beschieden.
Sind die aus Europa?
Je nachdem, wie man es definiert. Die kommen aus Israel. Ihr europäischer Sitz ist in Zypern wegen des guten Wetters. Sie haben einen weiteren Sitz in UK. Du musst wegen der Regularien verschiedene Headquarters haben. Sie bieten teilweise binäre Optionen an. Teilweise kaufst du die underlying assets, also die wirklichen Wertpapiere. Teilweise sind es binäre Optionen oder CFDs, wo du nur wettest. Sie stehen im Verdacht, die Gegenseite der Trades zu nehmen. Du kannst schnell erkennen, ob ein Trader Gewinn oder Verlust machen wird. Wenn er so aussieht, als würde er mit einer gewissen Probabilität Verlust machen, kannst du sagen, ich lasse den virtuell traden, aber ich nehme immer die Gegenseite des Geschäfts, weil ich weiß, der wird Geld verdienen, weil er von seiner Demografie oder von seinem Handeln auf der Plattform besonders dumm aussieht. Zumindest wirkt es so auf mich. Teilweise wurden sie auch schon mit Strafen belegt. Das wird wahrscheinlich relativ fair bewertet im Vergleich zu Robinhood. Aber das klingt jetzt auch nicht wie etwas, was man besitzen muss. Flix Mobility finde ich spannend. Von der Zeit her natürlich schwer, aber ich finde es sonst ein super spannendes Unternehmen. Ist ein Kauf, ist ein Nichtkauf, kommt Bus Travel, Domestic. Ist ja eher so Domestic, innereuropäisch kommt das zurück, 100 Prozent. Ist die Bahn stärker, was denkst du?
Ich finde die super, kenne die so ein bisschen vom Sehen, also nicht vom Sehen, sondern vom Beobachten. Finde die Firma eigentlich ganz gut. Die schaffen es halt, den Kunden auch zu verstehen, auch mal ein funktionierendes WLAN im Bus zu haben. Die haben aber mit der Bahn natürlich einen riesen Konkurrenten, der auf allen Ebenen immer wieder Steine in den Weg legen wird.
Ist preislich und ökologisch aber teilweise vorne, selbst ökologisch. Ein vorderer Bus ist vergleichbar mit einem Zug, glaube ich.
Ich würde es mir noch mal genauer angucken und überlegen, aber es ist kein No-Go wie bei einigen anderen Kandidaten.
Ich fand es bis hierhin furchtbar erfolgreich und auch super spannend. Großen Respekt für die Leistung. Ich frage mich so ein bisschen, wohin kann das wachsen? Wo ist der Zusatzmarkt? Das Produkt wird natürlich noch mal attraktiver, wenn die Routen regelmäßiger fahren. Sagen wir mal, ich möchte jetzt an die Ostsee fahren. Der Bus fährt halt nur ein oder zwei Mal am Tag, selbst im Sommer. Wenn der alle zwei Stunden fahren würde, dann treibt das vielleicht noch mal eine ganz neue Klientel dahin. Das heißt, sie können bei der Frequenz natürlich noch wachsen, wenn die Akzeptanz oder die Adoption steigt in der Bevölkerung. Bei neuen Ländern, neuen Routen bin ich eher skeptisch. Aber wenn sich da draußen noch stärker Linienbetrieb entwickelt, sollte es ein Treiber sein, weil es dadurch sowohl günstiger wird als auch zuverlässiger.
Aber die werden doch auch eine tierisch harte Corona-Zeit jetzt noch haben. Gefühlt kaufen die Leute jetzt mehr und mehr Autos und fahren mehr und mehr alleine.
Leider, ja. Über Weihnachten unmöglich einen Mietwagen zu bekommen, übrigens. Also zumindest bei Mietwagenfirmen. Ich weiß nicht, ob das immer so ist. Bisher hatte ich ja ein Auto, aber es war keine Option. Nochmal Travel, get your guide. Ist Unicorn. Eigentlich müssten die ersten Investoren irgendwann raus. Wäre vielleicht auch ein IPO-Kandidat. Natürlich schlechtestes Jahr ever zuletzt durch Corona. Erholt sich das Experience-Business? Würdest du es kaufen? Glaubst du dran? Konkurrenz von Airbnb, Experiences und Booking?
Ich glaube, der Experience-Markt war so eine PR-Nummer von Airbnb. Ich könnte mir vorstellen, dass das aktuell nicht mehr im Fokus ist. Es ist wahrscheinlich besser als die Experience, die man sonst so hat. Für mich war es nie, also ich habe das Produkt nie genutzt, weil ich nie das Gefühl habe, ich brauche es. Das ist jetzt von mir selbst. Das ist wahrscheinlich nicht der beste Indikator. Ich kenne das Modell zu schlecht. Ich könnte jetzt nur sagen, nette Geschichte, nette Brand. Was ich mir schon vorstellen könnte, ist, dass sie ein wesentlich besseres Angebot in Zukunft haben, weil die Leute darüber Geld verdienen möchten oder müssen. Und dass sie Gewinner aus der Krise sein könnten. Aber persönlich ist auch die Frage, ob die Leute jetzt Städtereisen machen nach Corona oder ob sie erst mal alle Freunde wieder besuchen. Wie siehst du den Reisemarkt in den nächsten drei Jahren? Fahren die Leute ganz weit weg, um dort etwas Neues zu erleben? Oder fahren sie auf ein Ferienhaus ein bisschen näher, in dem sie mit ihren Freunden und Familien Zeit verbringen, weil sie froh sind, dass sie sich wieder umarmen können? Und wo macht Get Your Guide ihr Geld? Das weiß ich alles nicht. Deswegen würde ich mir Reisen nur von der Seitenlinie anschauen.
Ich glaube, Fernreisen werden langsamer zurückkommen als Domestik. Weil du Domestik dieses Jahr praktiziert hast. Vielleicht haben sie neue Fans gefunden für das Konzept. Also Inlandsurlaub, Naherholung und Mittelfern. Es wird sogenannte Revenge-Traveling geben. Also dass Leute versuchen, die Urlaube der letzten Jahre nachzuholen. Sie haben auch Geld gespart. Das sind dann vielleicht Lang-Hol-Fernreisen. Langfristig glaube ich, dass die Fernreisen langsamer zurückkommen oder wachsen als die nahen Gebiete und europäische Städte. Ich glaube, Xenophobie ist ein relativ natürlicher Instinkt. Wenn neue Leute kommen, gibt es das auf dem Kopf. Das hast du als Urmensch gelernt. Und in so einer maximalen Krise, die wir gerade hatten, bedrohliche Situationen, befürchte ich, verstärkt sich das ein bisschen. Ganz unterschwellig. Und ich glaube, wenn du vor der Krise Leute interviewt hättest, wollen sie auf Rügen oder Bali Urlaub machen. Da war es 50-50. Dann würden heute 60-65% sagen, lieber Rügen. Ist meine Vermutung. Kann falsch sein. Ist vollkommen subjektiv. Ich glaube, der ultimative Growth Hack für Get Your Guide wäre, es gibt an jedem Flughafen orange Busse, die zwei prinzipielle Probleme für dich kostenlos lösen. Oder zu geringen Kosten lösen. Nämlich du wirst vom Flughafen in die Stadt gefahren und dabei kriegst du dann Live Shopping für die Tickets und Attraktionen von Get Your Guide. Du musst einfach nur die App runterladen. Dafür bekommst du das Bus-Ticket umsonst. Das sind wahrscheinlich niedrige Installationskosten, als du bei anderen App-Kampagnen hättest. Und du weißt, jemand ist in Destination zu dem Zeitpunkt und könnte jetzt Tickets kaufen und wird in den nächsten zwei Tagen in dieser Stadt paar Tausend Euro ausgeben. Das Budget kannst du dann mitverwalten für den Kunden. Und du löst zwei Probleme. Wie gesagt, er kommt auf dem schnellsten Weg oder einem relativ unkomplizierten Weg in die Innenstadt oder zum Hotel und er hat sofort WLAN vor Ort in dem Bus. Ich glaube, das ist niedriger als die Akquisitionskosten, die bei allen Online-Marketingkanälen sind, wenn du diesen Bus kostenlos zur Verfügung stellst. Die Kosten sind normalerweise zwischen 5 und 10 Euro die Busse, aber bei einer sehr schlechten Auslastung. Wenn du dich damit besser auslastest, solltest du günstiger die Dienstleistung verkaufen können. Daran glaube ich sehr stark. Und dann könntest du noch einen Free Hop-on Hop-off Bus durch die Stadt machen, der genau das gleiche macht letztlich. Wie auch immer. Ansonsten glaube ich, kommt das Modell schon wieder. Aber so viel mehr kann ich dazu auch gar nicht sagen. Eine Newcom-Group, also Elite-Partnership, könnte von ProSieben ausgesponnen werden an die Börse. Langweilig, oder? Das Thema wäre Revenge-Dating, während die Leute übereinander herfallen nach Corona und die Jagd auf Dating-Portalen losgeht.
Was ich bei Dating immer witzig finde, ist, dass die ja immer im Januar Anfang mit der Werbung gefühlt, also dass man sich da was Neues aussucht oder sowas. Das scheinen sie ja jetzt in Corona-Zeiten auch zu machen.
Ich glaube, das ist nicht, weil man sich was Neues aussucht, sondern man sagt jetzt nach zehn Jahren Single sein, jetzt versuche ich es nochmal.
Weihnachten war so frustrierend, aber Weihnachten war ja für alle frustrierend, mehr oder minder. Ja, keine Ahnung. Dating, ich weiß es nicht.
Uninteressant. Okay, dann um das abzuschließen, ja, finde ich auch. Also PipeDrive, kennst du Pipedrive? SMB, Sales, CRM, Softbank für ein bisschen günstiger und kleine und mittelgroße Unternehmen.
Softbank, SalesForce, oder?
Entschuldigung, SalesForce, wie komme ich denn auf Softbank? Ach übrigens, weißt du, wer 30 Prozent an Alibaba hält? Rat mal. Ist echt nicht das Jahr von Massachusetts gewesen. Also von den 30 Prozent, die haben sich auch im Wert um ein Drittel reduziert.
Okay, die Frage ist, hat der ein gutes Window-Dressing gemacht jetzt?
Ja, hat die nicht verkauft, glaube ich, aber es war echt kein gutes Jahr. Na gut, wo waren wir?
Pipedrive.
Pipedrive.
Ja, wird mir immer wieder empfohlen. Ich habe es mir nicht wirklich angeguckt. Ich glaube, so die beiden großen in dem Business sind ja SalesForce und HubSpot. Die kaufen auf jeden Fall am meisten Podcast-Werbung. Und die Frage ist so ein bisschen, also wie groß bist du als Dritter?
Ja, das ist ein anderes Segment. Also du hast halt ein anderes Marktsegment, ein bisschen kleiner und das ist schon unterversorgt. Also ein Startup, was weiß, es wird nicht riesig werden oder eine junge Company, ich glaube für die ist es schon spannend. Naja, letztes Jahr ist Vista Equity Partners erst eingestiegen. Die haben eine Mehrheit gekauft, so eine Mischung zwischen Growth und PE. Das heißt, die werden wahrscheinlich jetzt nächstes Jahr noch nicht an die Börse gehen. Aber bis Ende 2025 werden die da wieder raus sein wollen. Das heißt, wäre ich relativ bullish, würde ich noch am ehesten. Das kriegt wahrscheinlich einen ganz guten Discount, weil es in Estland sitzt oder überhaupt in Europa und nicht in den USA. Und ist dann natürlich auch ein Übernahmekandidat irgendwann für SalesForce. Vielleicht geht es, Prediction wird gar nicht an die Börse gehen, sondern wird von entweder HubSpot oder SalesForce übernommen.
Oder Facebook.
Möchtest du das nachher zu der Prediction Seite hinzufügen? Wir können ja im Januar noch ein bisschen weiter Predictions machen. Und letztes EU-Startup Swapfeeds. Da bin ich sehr bullish, weil ich glaube, das sind die Goldschaufelverkäufer im Delivery Wahn. Abgesehen davon, dass das Produkt so schon ein sehr geiles Subscription Modell ist, glaube ich, dass sie sehr stark profitieren werden von den ganzen Gorilla-Clones, von Volt, von diesem ganzen Micro-Delivery-Trend plus Ja des Fahrrads, wie wir ausgerufen haben. Wenn ich einen von denen wählen müsste, dann wäre ich sozusagen, meine Number One ist Swapfeeds. Also es ist ein Fahrrad-Subscription-Modell, falls es nicht bekannt ist.
Genau, du bekommst für 29 Euro im Monat ein Fahrrad oder so, oder ab 25 Euro. Ich komme ab 16.
Die günstigste Schleuder kostet 16 oder so und die teuerste Elektro 73.
Genau, und du kannst sie halt, also es ist entstanden in Holland, was auch für die Fahrräder ganz gut bekannt ist, das gute Hollandrad. Es ist auch so angefangen als Hollandrad. Es hat einen blauen Reifen, Vorderreifen, was ein unheimlich guter Marketing-Gag ist. Ja, 100%. Und die Fahrräder stehen halt immer draußen, weil es eigentlich auch das große, also es löst zwei Probleme, oder drei. A, es werden weniger Fahrräder geklaut, weil das Fahrrad kannst du nicht wirklich verkaufen, es ist alles das Gleiche. Das Zweite ist, du hast keinen Platz im Keller in der Stadt und deswegen lässt du dein Fahrrad ungerne draußen stehen. Also solltest du es draußen stehen lassen, das machst du gerne mit so einem Swapfeed. Und das Dritte, wenn es kaputt ist oder du einen Platten hast oder, oder, oder, tauschen sie es aus. Und es ist schon bemerkenswert, wenn du dir anguckst, wie sich die Mobilität oder Mikromobilität in der Stadt in den letzten fünf Jahren geändert hat. Also angefangen von den Modellen oder ganz am Anfang gab es hier in Hamburg oder auch in Berlin von der Bahn die Fahrräder. Hamburg hieß das Stadt, oder heißt das Stadtrad, immer noch irgendwie ein cooles Modell, die erste halbe Stunde ist umsonst. Und Pionier in der ganzen Sache war ja eigentlich Nextbike. Und dann kamen ja irgendwann diese chinesischen Superfahrräder, die eigentlich nicht zum Fahrradfahren gedacht waren und die die Städte einfach vollgestellt haben. Dann wurde versprochen, dass die Scooter das Leben in der Stadt verbessern, was sie ja auch nicht machen, wenn man irgendwie ein bisschen älter ist oder einen Kinderwagen schiebt. Und jetzt ist Swapfeets tatsächlich für mich das interessanteste Modell, weil man auch unheimlich viele Studenten oder junge Leute sieht, die vorher einfach ein geklautes Fahrrad gekauft haben und jetzt halt ein Subscription davon machen. Und meine Frage an dich wäre, wenn ich jetzt so einen Lieferandotypen auf dem Swapfeets sehe, wer zahlt das Fahrrad, wer zahlt das Abo?
Ich weiß das nicht. Ich weiß auch nicht, wie es andere Dienste machen. Ich würde vermuten, dass Swapfeets eigentlich eher ein Interesse hat, mit Private Consumern zusammenzuarbeiten, noch nicht so sehr mit Firmen und dass der Fahrer es übernimmt und eventuell erstattet bekommt. Aber ich glaube, dass der Corporate Markt, also du hast ja dieses Berufsbike, dieses Steuerleasing-Konzept, wie heißt das? Du bist auch der Mobility-Experte von uns. Dieses Dienstfahrrad-Struktur…
Ja, Firmenleasing. Wie heißt das denn?
Dienstfahrrad oder keine Ahnung. Also dass du es abschreiben kannst wie ein Auto letztlich. Ich glaube, es wird viele Firmen geben, die das ihren Leuten zur Verfügung stellen als Mobilitätskonzept. Die Frage ist nur, also du hast ja mal Why Own It gemacht und kennst dich mit Mobilität relativ gut aus. Warum funktioniert das jetzt besser als das eigentlich bessere Sharing-Konzept? Wollen die Leute dann doch das doofe Fahrrad besitzen, obwohl sie es ja nicht besitzen? Also wollen sie es lieber leasen, als sich eines von der Straße zu nehmen? War das zu teuer? War es zu kompliziert? Zu viel Friktion? Ist Schloss umschließen doch einfacher als auf einer App rumspielen? Ich meine, Swapfeeds ist ja, je nachdem wie viel man es nutzt, entweder günstiger oder teurer. Aber warum ist das besser? Das habe ich noch nicht 100% verstanden.
Ich glaube, es ist einfach hygienischer. Wie oft war der Scooter oder das Auto nicht da, wo du es gerade gebraucht hast? Also vor allem, wo du jetzt schnell zu einem Termin musst, schnell irgendwie zur Kita, schnell schnell irgendwo hin. Und wie oft bist du überrascht, wie dreckig, kaputt oder sonst was es ist? Und die Leute machen halt sehr viele Sachen, die immer irgendwie, vor allem jetzt in der Corona-Zeit, also das ist nicht mehr so von A nach B nach C nach D, sondern es ist immer von A nach B und wieder zurück. Und da glaube ich, ist es schon interessant. Und dann ist es halt, du kannst halt damit rechnen, also du weißt, wie viel es kostet und die meisten rechnen halt es im Vergleich zum Fahrrad. Wobei diese anderen Modelle eigentlich immer in Konkurrenz zu etwas sind, was sie sonst nicht zahlen würden. Aber du kannst halt relativ klar rechnen, okay 15 Euro oder so im Monat. Was kostet mich ein Fahrrad? Wie wahrscheinlich ist das Fahrrad, dass es in zwei Jahren geklaut oder kaputt ist? Und dann rechnet sich das für mich. Und vor allem für Studenten ist es halt super, die mal ein Jahr oder so in der Stadt sind. Also ich finde es super, ich finde es so super, dass ich einmal kurz überlegt habe, dass ich es selbst mache. Also ich habe mich auch einmal gefragt worden, ob ich da mitmache und dann so ein Déjà-vu von Nine Flats, Vimdu und Airbnb bekommen habe, weil ich gedacht habe, jeder, also wenn du damit jetzt in den Markt kommst, wird dich jeder sofort mit dem Original vergleichen und du wirst es nicht schaffen, dich wirklich zu differenzieren.
Absolut. Wo sollte die Differenzierung auch liegen? Also du kannst schönere Bikes machen, aber die sind glaube ich sehr dezent eigentlich. Preis? Hast du vielleicht richtig entschieden. Und allerletzte Frage, wozu ich noch nicht die Antwort habe, ist, wenn diese Unternehmen alle so spannend wären und relativ fair bewertet, warum greifen Specs nicht nach? Die sind ja alle, über die wir gerade geredet haben, liegen, also nicht alle, aber die meisten zwischen zwei und fünf Milliarden. Das ist die perfekte Specs, so Business Size, wie sagt man? Naja, Nahrungsgröße. Warum greift kein Specs in den europäischen Start-up Markt zu und holt da die Unicorns an die Börse?
Naja, Jemath konnte aktuell bis jetzt mit seinem privaten Jet immer nur nach Italien fliegen, kriegt das nicht mit. In dem Modell, es trauen sich wahrscheinlich zu wenig aus Deutschland oder aus Europa einen Spec zu machen und ich glaube, den Spec, den es dieses Jahr geben wird, das wird dieser Etoro, Trade Republic, Robinhood, alle Trader auf einmal Specs sein.
Aber Robinhood ist zu groß, glaube ich, für einen Spec. Das wird schwer. Die kleinen könntest du fast mit einem Spec Public führen, aber Robinhood ist zu groß.
Ich habe von einem Hörer ein Bild bekommen von so ein paar Schrauben und da stand Specs mit X hinten drauf. Hast du das auch bekommen? Ja, Spax. Ich bin ja schon sehr unbegabt. Mit dem Untertitel, ob das nicht Specs sind, von denen wir immer sprechen.
Nee, aber es sind so Holzschrauben, so wie Torx oder Spax oder Fischer Dübel. Das ist halt so eine Marke. Bin ich einfach handwerklicher Begabter.
Du kennst auf jeden Fall mit Markenprodukten besser aus als ich.
Weil der Olli uns immer vom Schrauben-Milliardär erzählt hat, vom Wirt. So, schließen wir das Thema mal ab. Apropos Bitcoin. Das ist übrigens die Prediction, die wir gerne revidieren würden, aber das ist ja dann unfair in dem Fall. Ich habe ja gesagt, dass ich Bitcoin zwischen 80.000 und 100.000 Ende des Jahres sehe. Getrieben vor allen Dingen dadurch, dass Coinbase, Paypal und Square das legitimieren und da bestimmt weitere Apps hinzukommen, die das einführen. Und dann sind wir jetzt gestern oder vorgestern schon bei 30.000 gewesen. Ich habe einem Freund geschrieben, bis Ende der Woche sind sie wahrscheinlich bei 40.000, weil bei 30.000 lag eine sogenannte Wall. Das ist, wenn man aufs Orderbuch schaut, dass an der Stelle lagen sehr viele Verkaufsorders. Oder einfach gesagt, es gab ganz viele Leute, die gesagt haben, wenn Bitcoin 30.000 knackt, dann verkaufe ich erst mal. Und wenn man sich dann aber mit Kauforders durch so eine Wall durchfrisst, also dieses Volumen, das dort steht, abarbeitet, dadurch, dass mehr Leute auch für 30.000 kaufen wollen, dann ist danach eher so ein Plateau, wo man sehr weit mit wenig Kauforders fortschreiten kann. Und ich glaube, Ende der Woche werden wir fast sicher bei 40.000 sein, wenn nicht schon morgen früh, wenn der Podcast läuft. Jetzt sind wir gerade bei 34.000 innerhalb von zwei Tagen. Ich glaube, dass wir deutlich über meiner Prognose landen, aber ich halte natürlich, das wäre jetzt unfair, die zu korrigieren. Und ich glaube, der Grund übrigens, warum das jetzt gerade so schnell steigt, du hast den auf Twitter wahrscheinlich schon gelesen bei mir, oder willst du raten?
Wenn ich es nicht gelesen habe, hast du mir den Tweet bestimmt weitergeleitet, da bitte ich ihn lese. Weil die Leute alle nicht auf Robinhood rumtraden können und wahrscheinlich gibt es auch keinen Sport und nichts und sie müssen irgendwas machen. Aber du hättest es schöner zusammengefasst, du hattest es glaube ich irgendwas mit Drogen.
Die Börsen sind halt geschlossen und wenn dein Casino zu hat, also über Neujahr und so weiter, sind die Börsen ja geschlossen und wir haben jetzt Wochenende, Neujahr, drei, vier Tage, je nachdem, wo du lebst. Und wenn du einmal süchtig bist von Robinhood, also ich hatte glaube ich gesagt, wenn das Koks alle isst, schnüffeln die Kiddies Klebstoff und ich glaube, das ist was da passiert ist. Sie konnten jetzt auf Robinhood nicht zocken drei Tage und gleichzeitig haben die Leute ihre 600 Dollar Stimuluschecks bekommen und dann fängt man halt an, das Geld stattdessen bei Coinbase in Bitcoin reinzuhauen. Und ich glaube, das hat den Kurs sehr stark getrieben. Natürlich haben sich viele Leute auch Vorsätze gemacht. Dieses Jahr packe ich das Thema Krypto mal an oder sie haben Geld geschenkt bekommen über Weihnachten. Wie gesagt, Stimuluschecks, gute Vorsätze, alles mögliche kann das sein.
Und wie sieht es bei dir aus? Verzockst du wieder deine ganze Codedame?
Ja, ja, ja, pass auf. Ich habe doch erzählt, dass ich vor dem Umzug, das war ja 30. November oder so, ich habe geschaut, weil ich den Trade gemacht habe. Da habe ich ja so unheimlich viele alte Shitcoins in irgendwelchen fünf verschiedenen Marktplätzen, wo ich mal war, zusammengesammelt und habe die dann umgewandelt in US-Dollars, waren 10.000 Euro oder 11.500 US-Dollar oder so. Und dann habe ich damit mir drei Bitcoins geborgt am 30. November und die haben jetzt schon 40.000 Euro plus. Also ich habe jetzt drei Bitcoins, die heißen Tick, Trick und Frank.
Aber wieso hast du dir die geborgt?
Ja, weil ich ja nur 10.000 hatte. Dafür hätte ich zu der Zeit nur einen halben bekommen. Und dann habe ich das, was man nicht machen sollte, gemacht. Das war jetzt wirklich Gambling oder Fuck you Money. Und dann habe ich mir drei geborgt. Und das war glaube ich zu 16.000 oder 19.000 Dollar und jetzt sind sie bei 34.000. Mal drei die Differenz, 50.000 von oben in einem Monat.
Wie viel Geld und wie viel Zeit hast du früher in diese ganze Krypto?
Viel zu viel. Ich lasse diesen Trade auch jetzt nur so lange wie möglich offen. Ich glaube irgendwann, wenn er zu erfolgreich werden sollte, wird er automatisch aufgelöst. Aber ich habe jetzt drei Bitcoins mir geborgt und halte die sehr ruhig.
Wenn wir über Bitcoins reden, dann musst du trotzdem kurz deinen Disclaimer einsprechen. Und überleg dir mal, wo wir den Disclaimer in Zukunft haben wollen. Wollen wir nicht einen Jingle haben mit dem Disclaimer vorneweg?
Ja, dann überspielen ja eh alle. Das ist doch auch Quatsch.
Okay, dann sag es. Wie jedes Mal, wenn wir irgendwas über Krypto oder Anzüge sagen.
Wir machen keine Anlageberatung. Ihr trefft alle Entscheidungen auf eigenes Risiko. Das ist keine gute Informationsgrundlage oder keine alleinige Informationsgrundlage für irgendwelchen Kauf und Verkauf von Instrumenten. Und ihr solltet regelmäßig den Disclaimer unter www.doppelgänger.eu lesen. Ich habe aber noch eine Prediction. Die Leute bei Robinhood sind ja auch nicht doof. Ich bin mir 100% sicher, dass Robinhood noch dieses Jahr 24 Stunden Handel einführen wird. Aber wie ist das wirklich? Das ist eine sehr gute Frage. Das Problem ist, du müsstest entweder einen eigenen Marktplatz machen. Das heißt, es könnten nur deine Nutzer mit deinen Nutzern handeln. So eine Art Over-the-Counter, dass die miteinander verhandeln oder eben an einem elektronischen Markt gegenseitig mit sich handeln. Da hätte aber selbst ein Robinhood nicht genug Liquidität für. Oder du findest einen sogenannten Market Maker, der sich einen Teil von Aktien einfach mehr oder weniger auf Halde legt und das Risiko trägt, dass die sich dann über das Wochenende im Preis sehr verändern. Das will natürlich eigentlich kein Market Maker, weil theoretisch kann am Wochenende der Weltkrieg ausbrechen. Und wenn dann Trades eingegangen sind, also du hast den Nutzern Aktien verkauft am Wochenende, also wenn der Weltkrieg einbricht, wäre es sogar gut, weil dann kannst du am Montag günstiger einkaufen, als du es am Wochenende verkauft hast. Aber sagen wir mal, es kommt die Megareally am Montag, dann musst du dich teurer wieder eindecken, als du am Wochenende Leuten die Aktien verkauft hast. Das kannst du aber ausgleichen, indem du das Spread, also diese Differenz zwischen Geld und Briefkurs so groß machst, dass es eben dieses Risiko abdeckt. Du selbst kannst dich bei einer Bank, also du gehst dann zur Deutschen Bank und sagst, ich möchte Swaps kaufen gegen das Risiko. Also du hedgst dich einmal gegen den Gesamtmarkt, dass da ein riesen Surge passiert über Nacht oder am Wochenende. Das ist einfach nur ein Finanzprodukt, eine Versicherung, die du kaufen kannst. Und dann musst du jemanden finden, entweder einen großen Hedgefund oder einen Marketmaker, der dir sagt, ich covere diese Trades, wenn die Märkte nicht offen sind und ich schaue selber, wie ich mich dann am nächsten Tag eindecke, um die Aktien auch zu besorgen. Aber ich verkaufe die sozusagen kurzfristig den Leuten schon oder mache den Markt zwischen den Leuten. Und dann hat ein guter Freund mir gesagt, dass es sowas in Europa gerade schon aufgebaut wird und zwar heißt das Spectrum Markets. Ist noch nicht sehr alt, gehört zur IG Group und die machen schon 24-5, also am Wochenende traden sie nicht, aber rund um die Uhr mit einer Multilateral Trading Facility. Und das passt eigentlich super in dieses Demokratisierungs-Narrativ von Trade Republic oder Robinhood, weil das ist was, was normalerweise nur großen Akteuren zur Verfügung steht. Also die können schon auch rund um die Uhr global handeln und die versuchen dir quasi Zugang zu diesem Vehikel zu geben. Und die gehören zur IG Group und die ist börsennotiert. Und das ist ein sehr spekulativer Trade. Ich würde niemanden animieren, den zu machen, aber nicht mit meinem Hauptportfolio, aber mit meinem Spielportfolio überlege ich, ob ich den abbewähle. Wie auch immer die eigentliche Prediction ist, Robinhood führt oder geht einen kleinen Schritt dieses Jahr in Richtung 24-Hour Trade. Sie haben jetzt schon After-Hour und Pre-Market Trading, also dass du so verlängerte Handelszeiten hast. Aber sie sehen, dass der größte Treiber ihres Umsatzes die Trading Aktivität ist. Und die nimmt, wenn die Leute länger vor das Handy sitzen, dann werden sie mehr traden. Der größte Hebel, den sie gerade haben, wenn das Nutzerwachstum sich verlangsamt, ist die Tradingzeiten zu verlängern und die werden eine Lösung dafür finden. Da bin ich mir relativ sicher. Und vielleicht könnte die IG Group, die normalerweise selber IG Markets machen, das ist ein CFD Produkt, also ein Contract for Difference, so eine Art Wettbörse auf Aktienkurse. Wir könnten die kaufen, um das zu beschleunigen. Diese Spectrum Markets sitzt in Frankfurt. Die bindet die Kunden verschiedener Banken an diese Marken. Es gibt eine gute Wahrscheinlichkeit, dass du auch über deine Bank irgendwann rund um die Uhr traden kannst, wenn die an Spectrum und damit an die MTFs angebunden ist.
Ich könnte mir nichts Schlimmeres vorstellen.
Nicht falsch verstehen, ich halte es auf keinen Fall für gut, aber ich bin mir sehr sicher, dass es kommen wird. Wo die Mahn ist, ist Supply, gerade auf dem Markt für Addictive Substances.
Vor Jahren war ich mal Essen in Berlin mit irgendeinem Agenturchef und der hatte in Spanien eine Agentur und hat damals gesagt, er hätte jetzt Facebook verboten in seiner Agentur. Weil er das Gefühl hat, dass seine Mitarbeiter die ganze Zeit nur auf Facebook sind. Ich glaube, man muss aufpassen, dass die Leute nicht die ganze Zeit auf den Brokern sind und da am rumspielen sind.
Apropos Agenturchef, der Alex Graf hat mir einen Tweet von Mathe Schrader weitergeleitet. Der hat einen guten New York Times Artikel ausgegraben. Da wird gut erklärt, woher das ganze Geld kommt, was in den Aktienmarkt fließt. Und zwar sind es zwei Sachen. Einerseits gibt es More Disposable Income, also durch die ganzen Stimuluschecks und Arbeitslosenhilfe. Manche Leute verdienen mehr als sie im Job verdienen oder bekommen mehr Geld als sie im Job bekommen haben. Und du hast Zusatzeinkommen, was übrig ist und das geht dann eben in den Aktienmarkt. Und die Sparquote ist höher, weil die Leute auch keine anderen Wege haben, Geld auszugeben. Also du kannst nicht reisen, man gibt ein bisschen mehr für Kühlschränke, Fahrräder, Computer, eventuell deinen Bürostuhl aus. Das verdienen wir auch mal. Das erklärt so ein bisschen, dass es eben nicht nur die Gelddruckerei ist, die ist es schon auch, aber es ist auch, dass die Leute einfach Geld übrig haben. Und wenn du eine gewisse Risikoneigung hast, dann ist schon der beste Weg zu sparen eben über Aktien mit einer langen Sichtweise. Genau, vielen Dank dafür.
Dann lass mal weitermachen. Ich habe mich am letzten Mittwoch kurz vor Silvester mal gefragt, wie ich mir diese Clubhouse-App, von der viele in den letzten Monaten gesprochen haben, wie ich da reinkomme. Und dann habe ich ein paar Leute über Twitter und LinkedIn angeschrieben und Dennis Müller, ein ehemaliger N26-Produkttyp, der gerade Amy baut, hat mir tatsächlich eine Einladung geschickt. Und dann habe ich mich angemeldet. Und ich muss ganz ehrlich sagen, nicht schlecht. Ich habe viel an dich gedacht. Und zwar hast du ja so Anfang, Mitte letzten Jahres mal behauptet, dass du Sorge hast, dass die Leute weniger Podcasts hören, wenn sie die ganze Zeit Squeebee-Videos anschauen. Squeebee ist mittlerweile wieder vom Markt, hat nicht so ganz funktioniert mit den 15-Minuten-Commute-Videos, unter anderem auch natürlich wegen Corona. Aber Clubhouse kannst du einfach so die ganze Zeit hören. Und ein großer Vorteil hingegen zu Podcasts ist, du kannst dich einfach einwählen, du kannst gucken, was läuft. Und aktuell keine Werbung und verschiedene interessante Themen. Was da so besprochen wird, also man sieht ganz viele Gesichter, ist so ein bisschen aufgebaut wie Twitter mit Followern und so. Und man sieht auch viele bekannte Gesichter aus der amerikanischen oder internationalen Internetbranche, aber auch aus der Musikbranche schon. Das Design UX ist sehr schön, natürlich sehr viele Emojis und so, wie man das auch aktuell gewöhnt ist. Und von den Gesprächen gibt es irgendwie so zwei Welten. Das eine würde ich so beschreiben wie die Konversation, die du eigentlich nicht hören darfst. Also so nach dem Motto, du hörst ein Telefonat mit, was du eigentlich nicht hören solltest. Oder du hörst beim Friseur oder beim Restaurant am Nachbartisch oder so irgendwie so Konversationen. Auch ziemlich random. Und das andere sind so Panel-Diskussionen, ähnlich wie du sie auf dem Kongress vielleicht hören würdest.
Das heißt, das ist one to one und one to many. Also wie ein Chatroulette, eins zu eins, aber auch eins zu Publikum.
Vor allem eins to many. Es reden so zwei bis vielleicht zehn, 15 Leute. Und ich war ja in einem Kanal, da waren halt 700 Zuhörer. Und du kannst von allen Nutzern dir die Profile angucken. Hier der Angel-List-Gründer Nawal ist auch da, der jetzt eher so Philosoph geworden ist. Und der hat dann mit ein paar anderen darüber gesprochen, wie die Zukunft so aussieht. Es gab verschiedene Kanäle. Also neben dem von Nawal gab es auch so einen, der ganz gut ist zum Onboarding. My favorite moments from Clubhouse 2020. Und dann gibt es aber auch so Kanäle wie zum Beispiel Meine Liebe ist im Gefängnis, wie das Leben auf der anderen Seite der Mauer ist. Also übersetzt. Und da habe ich mich schon ein bisschen komisch gefühlt, dass ich da mit meinem neuen Profilbild mit Hemd da hingegangen bin und mir das dann so angehört habe. Also es ist schon amüsant. Und was halt Wahnsinn ist, ist, wenn man sich anguckt, dass die 100 Millionen Finanzierung bekommen haben. Die haben angegeben, es sind wieder zwei Stanford-Jungs, die schon mal beide ein Startup hatten, das sie so mehr als Equihire verkauft haben. Beide waren auch mal so ein bisschen bei Google. Einer hat sein, kannst du dich noch an Highlight erinnern? Das war so eine App zum Freunde oder Menschen in deiner Umgebung kennenlernen. Das hatte einmal so ein One-Hit-Wonder auf der South by Southwest, wurde von Benchmark finanziert und ist dann an Pinterest verkauft worden. Nachdem die App zugemacht worden ist. Also die App hatte ein hauptsächliches Problem, dass die Batterie immer leer war. Oder der Batterieverbrauch war zu hoch. Und der Gründer war bei Benchmark, Entrepreneur in Residence, hat dann Highlight gemacht, hat dann an Pinterest verkauft. Was Pinterest hat, hat Andresen Horowitz investiert und daraus ist dann ein Bieterstreik passiert zwischen Benchmark und Andresen Horowitz. Und das Geile ist, AZ hat wieder gewonnen, weil er wieder die Promis ausgepackt hat. Und wen haben sie gebraucht da? Sie wollten Jay-Z, den haben sie wohl nicht bekommen, aber Kevin Hart haben sie bekommen. Also dieser Comedian. Und die waren wohl angeblich auch 20 Millionen auseinander. Und es gab schon eine Secondary, aber es war auch, weil die die ganzen Promis reingebracht haben. Und die haben halt so diese ganze Musik-Hip-Hop-Kultur. Hat wohl Dervish C. jetzt mitgebracht.
Ja, Benjamin Horowitz ist ja so ein Hip-Hop-Guy. Das ganze Buch hat doch so Hip-Hop-Jay-Z-Zitate. Aber das differenziert sich von Twitch dadurch, dass man den Screen nicht so sehr sehen muss und Gaming keine Rolle spielt.
Genau, es ist kein Video, es ist nur Audio. Und es ist halt wirklich so, du kannst das Ding anmachen, du hast es in der Hosentasche, du kannst halt damit rumlaufen. Es hat einen unheimlichen Vorteil, dass du natürlich jetzt Corona boost, weil die Leute nicht mehr irgendwie rausgehen können, sich unterhalten können, kein Trash-Talk mehr machen können. Aber ich glaube auch, dass es einen Vorteil hat, wenn Corona wieder vorbei ist, weil du es einfach in der Hosentasche hast und mit deinen Kopfhörern rumläufst und halt nicht die ganze Zeit dein Handy in der Hand hast. Und du kannst auf der einen Seite halt so Friseursalon-Gespräche zuhören und auf der anderen Seite auch interessante Sachen.
Aber es ist nicht asynchron. Also du musst sozusagen, wenn der sendet, musst du da sein. Du kannst nicht später hören, wie ein Video heißt. Und warum ist das ein Vorteil? Kannst du mit anderen reden oder redest du mal untereinander?
Du kannst halt mit Leuten reden, mit denen du sonst nicht reden kannst. Also stell dir vor, du bist so ein Naval-Fanboy und wolltest dem schon immer mal eine Frage stellen. Und der bringt halt die Nutzer auf die Plattform und du kannst halt zuhören. Keine Ahnung, ob sie irgendwann auch Sachen recorden. Was interessant ist, ist, dass du online wenig siehst, also wenig Recordings findest. Und wenn du Recording drückst, kommt auch sofort so ein Pop-up, dass das gegen die Guidelines ist und dass man dann rausfliegt, wenn man das irgendwie macht. Und sie versuchen halt so ein richtiges Clubhouse, was irgendwie im Clubhouse besprochen wird, bleibt dort zu machen. Was interessant ist, ist, dass die Leute sich unglaublich viel Mühe bei den Bios und so geben. Also was sie so für Leute sind. Jeder ist irgendein Startup-Berater oder Investor oder oder oder. Man sieht schon sehr die gleichen Leute. Und wenn man sich mit den Gründern und dem Produkt auseinandersetzt, dann findet man irgendwann, dass das Ganze wohl innerhalb von einer Woche gebaut worden ist.
Weil es auf basierende Twilio und so weiter Plattformen aufbaut.
Kennst du das Twilio aus China?
Nee, erzähl mal.
Agora heißt das Ganze. Wo war einer der erfolgreichsten Gründer des letzten Jahres? Bei welcher Firma war der, bevor der gegangen ist und die Idee hatte?
Eric Yuan meinst du von Zoom bestimmt? Bestimmt bei Agora. Nee, der war bei Webex.
Achso, stimmt. Bei Cisco. Der hatte ja irgendwann an Cisco verkauft. Und in der Zeit von 1997 bis 2004 hat der Gründer von Agora da auch als einer der ersten Entwickler gearbeitet. Und der hat jetzt so ein chinesisches mit einem Lab in Amerika Startup gemacht. Und das ist die Technik hinter Clubhouse. Und kannst du dich noch an Run the World erinnern? Das ist auch die Technik davon.
Daran erinnert mich das auch am meisten vom System her.
Und jetzt war meine Frage an dich, dass wir uns mal gemeinsam auf Yahoo Finance Agora angucken. Und du mir so in zwei, drei Minuten mal erklärst, was man sich da so angucken sollte.
Jetzt sofort, so spontan?
Jetzt spontan. Irgendwann muss ich das nochmal lernen. Die Abkürzung ist API, was dann schon mal ganz cool ist.
Schönes Blumenberg-Kürzel, ja.
Aber sonst war ich noch nie wirklich auf Yahoo Finance. Also was sieht man da? Ich sehe da jetzt 39 Dollar.
Genau. Noch ganz kurz zum Produkt. Also es ist letztlich wie Radio, nur dass jeder es machen kann. Oder wie Synchrone Podcast. Mit einem Backchannel. Also du hast den Backchannel. Aber am Ende kann ja auch nicht jeder die ganze Zeit reden, oder?
Es könnte einer die ganze Zeit reden. Du hast eigentlich immer einen Moderator, der so ein bisschen versucht klarzumachen, wer redet. Man hört auch manchmal, dass die Verbindung nicht so ganz gut ist. Und was mir noch aufgefallen ist, das war es eigentlich. Also es ist schon ein ganz schönes Produkt. Die Push-Notifications sind halt ziemlich penetrant, aber auch ziemlich gut. Wenn du beispielsweise einer Wahl folgst und auf einmal kommt eine Push und er redet irgendwie über, wie man reich wird oder was auch immer und du wolltest das schon immer mal wissen, dann kann ich mir schon vorstellen, dass du die App öffnest und dir das anhörst.
Das heißt die Senderzielgruppe sind die Freikirchen in den USA, die ihre Mitglieder abzocken darüber, indem sie Predigten und Spendenaufrufe machen. Das sehe ich sofort als Markt. Die Stockmarket-Con-Artists wie Chamath, der ja alle eingeladen hat, ihm zu folgen für seine nächsten großen Aktionen. Was könnte noch kommen? Die Pornstar TikTok-Investors? Die Pornstars werden ja alle jetzt TikTok-Investment-Advisor.
Ich glaube, die Welt wird sich in zwei Welten teilen. Das eine ist die TikTok-Welt und das die ganze Zeit Bild und irgendwie Lachen und das andere ist die Clubhouse-Welt und das ist eher Zuhören und Lernen.
Aber macht Clubhouse nicht brutales Vormudern, dass du immer denkst, du verpasst jetzt gerade was und dieses Podcast fühlt sich ja so ein bisschen mehr wie Sammler an. Also ich sammle die Podcasts, die ich noch hören will und werde dann so messy und habe irgendwann 10.000 Podcasts, die ich nicht mehr schaffe. Aber es fühlt sich immer noch sortierter an. Während bei Clubhouse denke ich ja nur, oh Gott, ich habe wieder was verpasst und ich schaffe nicht mehr genug Zeit und was auch immer.
Apropos verpasst. Am Donnerstagabend um 21 Uhr mache ich mein erstes Clubhouse-Experiment.
Ich werde alleine nicht mitmachen, weil ich keinen Invite von dir bekommen habe.
Also du hast keinen Invite von mir bekommen, weil du kein iPhone hast.
Es ist wieder nur für Superreiche.
Es ist wieder nur für Superreiche. Was wirklich lächerlich ist, weil eigentlich, also auf jeden Fall Agora, mit denen kannst du auch super einfach was auf Android bauen. Das Witzige ist, ich habe gestern auf Twitter Kevin Indyk kennengelernt. Der ist jetzt Director of SEO bei Shopify. Kennst du ja bestimmt als SEO-Kollege. Und wir reden, der ist halt auch schon da und wir reden jetzt am Donnerstag um 21 Uhr über Audio- und Videokommerce. Der kennt sich da angeblich aus. Vielleicht hören das zwei, drei Leute mehr.
Ich habe übrigens noch eine Prediction und zwar Shopify wird sich umbenennen.
Und zwar in Shop?
Ne, ich glaube nicht Shop. Ich glaube eben, dass sie der Shop loswerden müssen. Weil irgendwann, ich glaube die müssen so ein bisschen links und rechts gucken. Und ich kann mir vorstellen, dass der Name Shopify nicht ewig steht.
Aber hat sich Tobi nochmal gemeldet mit deiner Bewerbung?
Ne, war nicht genug Stunden Civilization für Shopify. So, was Yahoo Finance über Agora verrät. Die sind Nasdaq registriert. Du sagst aber, es ist eine chinesische Firma.
Ja genau, also man sollte wahrscheinlich China Hustle gucken. Dann würde man verstehen, auf was man achten muss.
Ja genau, China Hustle ist eine gute Empfehlung. Das ist eine Netflix-Dokumentation. Ist laut Yahoo Finance ungefähr 4 Milliarden Dollar wert. Ich kann das jetzt nicht weiterchecken so schnell. Manchmal, gerade bei ausländischen Aktien, stimmt das nicht hundertprozentig. Report hat am 15. November seine Earnings reported. Also das Coverage wurde aufgenommen am 26. Juni. Das heißt, entweder haben sie dort ihren IPO gemacht erst oder seitdem. Achso, okay. Das ist der Grund, warum dieser Chart am 26. Juni anfängt. Die sind für 50 Dollar an die Börse gegangen, sind jetzt bei 40. Dann das nächste, worauf ich normalerweise gucke, sind die Statistiks, wo man dann so ein bisschen die Earnings-Kennzahlen sehen. Damit sind mit dem 32-fachen des Umsatzes bewertet. Da sie sehr klein sind und wahrscheinlich sehr schnell wachsen, ähnlich wie in Twilio, machen schon Gewinn, steht hier. Revenue Growth ist 80 Prozent. Also du die Rule of Forty kennst, ja. Dann gehst du auf den Statistics-Tab und schaust auf zwei Werte, nämlich die Profit Margin, siehst du da. Die haben einen ganz kleinen Profit, den sie schon machen. Und sie wachsen mit 80 Prozent. Das ist also sehr gut. Geld verdienen und noch 80 Prozent wachsen, ist prinzipiell spannend. Die Bewertung ist sportlich, aber das kennen wir ja, das ist überall so letztlich. Das sind eigentlich schon die Hauptsachen, wo ich hier jetzt drauf schaue. Ich würde jetzt zusätzlich tatsächlich in die letzten Quartals-Ergebnisse schauen, um zu sehen, was die Treiber sind, wie die Kundenstruktur aussieht. Das verstehe ich jetzt nicht. Aber von den ganz, ganz grundlegenden und sehr oberflächlichen, um das dazu zu sagen, Financials, sieht das erstmal ganz spannend aus, würde ich sagen. Kommunikation ist ja ein großer Trend der Zukunft. Du kannst mir das als Hausaufgabe geben und im Trello-Board mal reinlegen, dass ich mir das bis nächstes Mal nochmal genauer anschaue. Dann mache ich das gern. Wobei, wenn die jetzt gerade erst IPO gemacht haben, vielleicht finde ich das als One-Filing oder so. Dann schaue ich mir das gerne mal genauer an. Sieht auf jeden Fall spannend aus, würde ich mir so oder so auch gerne nochmal anschauen.
Was ich gelesen habe, ist, dass aktuell 70 Prozent des Umsatzes noch aus China kommen und da hauptsächlich auch große Kunden dran sind. In Amerika und Europa eher kleinere Kunden. Man kauft so ein bisschen die Glaubwürdigkeit im amerikanischen Markt dadurch, dass der Gründer in Amerika gelebt und gearbeitet hat. Mal gucken. Die Frage ist, wie gut ist das Produkt? Die Geschichte ist auf jeden Fall gut. Der Gründer hat damals schon 1997 das Problem gehabt, dass man bei einer schlechten Verbindung mit schlechten Devices einen schlechten Call hatte. Er hat immer das Feedback bekommen, dass er irgendwie falsch programmiert hätte. Aber meistens war es halt die Verbindung. Deswegen hat er da was gebaut, was irgendwie besser ist. Zurück zur Anfangsfrage. Der war auch CTO von YY. Deswegen hat er 20 Jahre lang ein Video gemacht.
Weißt du, wie man die Verbindung löst? Das Problem ist nicht die Software, sondern die Verbindung. Wir haben ja mal über den Package Loss geredet bei SUO. Wenn 55% der Daten verloren gehen, haben die immer noch eine Video Experience, wo du nicht siehst, dass gerade Daten verloren gegangen sind. Around macht das so, dass sie zum Beispiel diesen Farbfilter über die Gesichter legen. Dadurch wird die Farbtiefe reduziert und der Datenverbrauch. Theoretisch könntest du es ja bei Audio so machen. Du machst auf dem Gerät NLP. Also langfristig, wenn es schnell genug ginge, könntest du es während ich spreche in Schrift übersetzen. Vielleicht noch mit ein paar Bits, die die Stimmenfarbe, Lautstärke und so definieren. Dann schickst du es als Text durch die Leitung und dekodierst es in mein Stimmmuster auf der anderen Seite. Dadurch ist das I.O. zwischen den Geräten, was hin und her kommuniziert wird, minimal. Und du hast aber auf beiden Seiten quasi einen virtuellen Bot, der die Sprache vorliest. Verstehst du, was ich meine? Weil Text hin und her zu schicken ist ja viel billiger als Audio hin und her zu schicken.
Ja, das würde mich dann so anhören.
Nein, das wird doch mit AI alles total smooth gemacht. Das ist schon etwas, was Zoom auch teilweise macht. Die sagen eher, wir übertragen den Hintergrund nicht mit und vielleicht nicht alle Farbfacetten. Das ist ein großer Teil.
Ich glaube auf jeden Fall an die Vertikalisierung von Zoom. Und Agora ist, glaube ich, ein ganz guter Kandidat, der dabei hilft.
Okay, spannend. Gucke ich mir mal an. Aber ich kann das jetzt nicht auf dem iPad machen?
Ja, wir gucken mal. Der einzige Grund, warum ich dir noch keine Einladung geschickt habe, ist tatsächlich, weil die App mir nur erlaubt, Leute einzuladen, wenn ich Zugang auf mein Adressbuch gebe.
Das ist dir wichtiger als ich?
Ja, am Anfang des Jahres schon, am Ende des Jahres vielleicht nicht. Aber wir kennen uns ja jetzt gerade mal 26, 27 Wochen hier.
Aber wie gesagt, ich hätte Angst, dass mich dann FOMO befällt und ich dann nicht mehr schlafen kann.
Da kann ich auf jeden Fall sagen, du hast dann keine Zeit mehr, irgendwelche Podcastvorbereitungen zu machen, weil du alles nur an die anderen möchtest. Es wäre meine große Ausrede, warum ich mich diese Woche nicht so gut vorbereitet habe, weil ich auf jeden Fall vier Stunden da zugehört habe.
Und was ist die Ausrede für die anderen 25 Wochen?
Ich bin der mit den witzigen Fragen, der am Anfang eine gute Idee hatte und die extra Arbeit reingesteckt hat.
Okay, dann stellen wir noch eine witzige Frage vielleicht. Aber vielen Dank für die Schilderung von Clubhouse, ich habe viel gelernt.
Ja, und vor allem Agora hier. Ich komme jetzt hier mit den großen Empfehlungen und Tipps.
Möchtest du die noch in der Kofferuhr aufnehmen? Es ist Januar, es darf jeder noch ein, zwei Aktien zusätzlich aufnehmen.
Ach, Quatsch, ich mache dieses Windowdressing nicht.
Das ist erst Windowdressing, wenn du es am Ende des Jahres machen würdest. Bis Januar darfst du noch setzen.
Okay, mal gucken. Wie sind denn die drei Dinge, die du irgendwie vorgefunden hast? Man kann ja jetzt eh nicht vergleichen, weil ja in den letzten Tagen nichts passiert ist.
Du legst Agora dazu, ich lege IG Markets bei mir dazu.
Okay, hast du reingeschrieben, schreib uns das da auf die Liste. Heute ist ja so eine kleine Reisefolge. Wir haben von mehreren verschiedenen Leuten Fragen zur Thuje bekommen. Und zwar beispielsweise, dass aufgrund der Corona-Situation eine krass negative Entwicklung bei der Thuje-Aktie war. Und da sollte doch in den nächsten 24 Monaten viel Potenzial sein, dass sich das Ganze noch mal verdoppelt. Die Impfung kommt, die Bevölkerung sehnt sich nach Urlaub. Und ja, ob man an die Thuje glauben könnte. Generell, kannst du mir erklären, was die Thuje überhaupt macht?
Die Thuje ist ein Tourismuskonzern, ist Veranstalter, hat Hotels, Kreuzfahrtschiffe und so ein sogenanntes Incoming-Business. Also wenn du vor Ort bist, die dir dann die Safari verkaufen oder den Töpferkurs oder den Kochkurs. Irgendwas, was du vor Ort machst. Also das ist der größte europäische Tourismuskonzern.
Ich habe eine Thuje-Geschichte herzlich.
Und ist aus der alten Preussack hervorgegangen, aus dem Gemischkonzern Preussack.
Ich habe Thuje genutzt, um ein Leihauto, einen Mietwagen auf Kuba zu mieten. Und das hat eigentlich ganz okay funktioniert. Wir haben einen Gili bekommen und der wurde verkauft als Brand-New-Car. Hatte auch nur 25.000 Kilometer, aber als ich vom Parkplatz runtergefahren bin, habe ich gemerkt, dass der Tacho stehen geblieben ist. Also der hatte wahrscheinlich schon seit fünf Jahren 25.000 Kilometer gehabt. Und der Kofferraum ging nie auf. Und dann waren wir tatsächlich die erste und die letzte Nacht auch in einem Hotel, das wahrscheinlich auch von der Thuje war. Oder irgendwie von irgendeiner Pauschalsache. Und danach sind wir durch diese, also von Haus zu Haus gefahren. Das heißt da, Casas, ist so ähnlich wie Airbnb, aber halt staatlich. Und war auch super. Also der Urlaub war super. Mit dem Auto sind wir überall hingekommen. Es hat durchgehalten. Nur ich bin einmal in Havanna über eine durchgezogene Linie gefahren, um links abzubiegen. Und zack war die Polizei da. Und da das Auto von Thuje war, und das so vor einem Thuje-Hotel war, und wir dann draußen mit der Polizei am diskutieren waren, kam dann auf einmal eine Frau, die auch fließend Deutsch konnte und hat den Polizisten weggeschickt. Und somit hat es sich eigentlich gelohnt, mit der Thuje Urlaub zu machen.
Das war eure Thuje-Reiseleiterin?
Ne, ne. Wir haben dann woanders übernachtet. Das war also ein Zufall, dass wir vor einem Thuje-Hotel mit einem Thuje-Auto von der Polizei angehalten worden sind.
Verstehe.
Aber sonst weiß ich nur, dass die Thuje in Hannover sitzt.
Genau, Hannover und Berlin. Aber Hauptsitz ist in Hannover. Weiß ja schon ganz wenige. Und die ist durch die Krise sehr stark verloren. Ist jetzt nur noch drei Milliarden wert. Und der Bull-Case, der da beschrieben wird, also die Hoffnung auf Anstiege, ist quasi aus einem Value-Investing-Hintergrund zu sagen, das wird sich doch wieder erholen. Also wann kriegt man Qualität so billig? Und man rechnet dann oft mit dem Revenge-Travel, also dass schnell wieder aufgeholt wird, das Reisevolumen, und irgendwann 2022 wieder Normalisierung eintritt. Damit rechnet zumindest die Thuje selber. Oder Boston Consulting. Ich... Ja, kaufst du das? Ich kauf's nicht, ehrlich gesagt.
Auf keinen Fall.
Also ich glaube, die Thuje ist ein typisches Zombie-Unternehmen. Man muss ja sagen, die hat vor der Krise eine Milliarde Ebit gemacht noch und war auch dort nur fünf Milliarden wert. Das heißt, da war auch schon, und das sozusagen unter dem Licht der insgesamt sehr hohen Asset-Bewertung, das heißt, auch da war schon weiterer Verfall eingepreist. Sonst würde man für eine Firma mit einer Milliarde Ebit deutlich mehr bezahlen. Also sie befindet sich im langfristigen Abwärtstrend und ich bin nicht der Reiseexperte. Aber ich glaube, was ich sozusagen von weit entfernt sehe, ist der Hauptvertriebskanal, nämlich das Reisebüro in der Innenstadt. Dem geht's nicht besser. Es gab vor zehn Jahren mal noch 16.000 Reisebüros, sind noch knapp unter 10.000 übrig. Ich glaube, der Anteil der Leute, die in Reisebüros ihre Reise buchen, sinkt. Von denen, die online buchen, buchen die allermeisten Leute nicht über Tui. Dieses Buchungsmasken, Folgehacke und Katalogdurchgeblättere im Reisebüro halte ich nicht für den besten Weg, eine Reise zu buchen. Im Reisebüro hast du ja drei, vier Leute und die sollen dir die ganze Welt verkaufen. Die effiziente Lösung würde ja aussehen, entweder du buchst alles selbst und dann spart es dir die Beratung, oder du gehst zu einem großen Anbieter. Wenn Tourradar, Tourlane, wenn die alle größer werden, dann ist es ja so, dass du über eine Sri-Lanka- oder Kuba-Reise informieren willst. Dann wird es da drei Personen geben, die sich nur mit Kuba beschäftigen. Die sagen, du musst in Vinales eine Horse-Riding-Tour machen und du musst in Havanna die Rum-Tour machen und du musst in dem Hotel schlafen und auf das und das achten. Und die sind zweimal im Jahr selber vor Ort und kennen sich gut aus, während der durchschnittliche Reisebüroangestellte das ja gar nicht alles wissen kann. Ich glaube, da geht der Trend sehr stark gegen die TUI. Der typische TUI-Kunde ist, würde ich schätzen, auch jenseits der 40 und stirbt damit aus oder wird weniger mobil zumindest im ersten Schritt.
Oder lebt länger und macht weiterhin diese Reise. Mein Problem bei der TUI ist, dass es eigentlich kein geiles Kundenerlebnis ist. Das ist für mich ähnlich wie Lieferessen an der Tür. Da kann ich wieder zurück zu Kuba gehen. Wir waren zwei Wochen da, wir sind zurückgeflogen, leider über eine Maschine, mit der dann alle fliegen. Man hat sich sozusagen im Flugzeug getroffen und wir haben sehr independent. Wir sind mit unserem Auto rumgefahren. Die schönsten Plätze waren die, die am meisten abgelegen waren. Jedes Mal, wenn wir irgendwo waren, wo wir die große Busse gesehen haben, haben wir uns eigentlich wieder versteckt oder sind woanders hingegangen. Als wir dann am Flughafen zurückgeflogen sind, war hinter uns ein Deutscher, der sehr deutsch war, weil ihm das nicht schnell genug am Gepäck oder am Security-Schalter abging. Er hat sich dann irgendwie beschwert und ich habe mich umgedreht und ihm gesagt, wir hatten jetzt alle zwei super schöne Wochen, das ist jetzt hier noch ein bisschen anders und bald in Deutschland ist wieder alles gesittet und geordnet. Dann ist er mich angegangen und meinte, wir hatten zwei unglaublich schlechte Wochen, das Hotel und bla bla bla. Ich glaube, dass das Kundenerlebnis auf der Seite eigentlich nie ... Hat die TUI das Kundenerlebnis in der Hand?
Ich glaube schon. Die Vorteile nach meinem Verständnis sind, wenn du so eine Pauschalreise machst, du hast einen Ansprechpartner vor Ort, also einmal am Tag sitzt da so ein Typ zwei Stunden in der Hotellobby rum, den du nerven kannst.
Die haben mir viel Zeit und Geld und Nerven gespart. Da muss ich tatsächlich sagen, das war super.
Genau, du hast so eine Art Reiseleiter vor Ort in TUI-eigenen Hotels. Die besitzen ja teilweise auch Hotels, wahrscheinlich sogar rund um die Uhr. Dann vermitteln die dir, die sagen dir vor Ort mehr oder weniger, was du auch machen kannst oder sollst. Dann machst du deine Weinbergstour oder Hikingtour oder Ausflug mit dem Katamaran aufs Wasser, was alles sehr hochmarschig ist. Das Spannende an dem Modell ist, du fliegst Leute für 300 Euro nach Ibiza und verkaufst ihnen dann für 120 Euro einen Trip ins Pasha oder so. Oder auf irgendeine blöde Insel oder Seiteninsel. Das ist schon ganz spannend. Die Experience haben sie ganz gut unter Kontrolle, würde ich sagen. Eigentlich ist es komplett integriert. Die besitzen halt ihre eigenen Flugzeuge, die besitzen ihre eigenen Kreuzfahrtschiffe, die besitzen einen Teil der Hotels, die anderen managen sie oder sind Vertragshotels mit relativ hohen Anforderungen, schätze ich.
Haben die dann auch so eine Förderung bekommen, dass sie nicht fliegen durften?
Im Moment werden die mit Steuergeldern vollgestopft.
Achso, weil ihre Schiffe auch alle in Deutschland gemeldet sind wahrscheinlich.
Ja, ne, wahrscheinlich nicht. Die besitzen ein Hapag-Leutkreuz, also dieses Mein-Schiff ist glaube ich von TUI, denn Hapag-Leutkreuzfahrten und so, die sind ja in der Regel entweder in Panama oder, was ist das weiter, nicht bei Mudas, St. Kitts, Nevis, weiß nicht, in irgendeinem Karibikstaat. Das ist ja das Lustige, also die Leute, die sagen, man könnte da jetzt erwägen zu investieren, die sagen halt, die Assets von TUI sind mehr wert als diese 3 Milliarden Börsenbewertung. A, glaube ich, das stimmt nicht, weil meiner Meinung nach, oder würdest du jetzt in Yahoo reinschauen, gibt es einen negativen Buchwert pro Aktie, das heißt, das Bilanzvermögen ist negativ, also die ist hochverschuldet mit 4,5 Milliarden TUI, also die Assets sind angeblich 10 Milliarden wert, die Verschuldung ist 4,5 Milliarden, also die Nettoverschuldung ist 4,5 Milliarden. Und natürlich, wenn du Schiffe operierst oder Hotels baust, dann verschuldest du dich, das ist jetzt auch nicht ganz ungewöhnlich, aber ich sehe das nicht so. Und, also das Dreiste ist ja, dass man die Assets überhaupt noch mit dem Wert, also die Frage ist, muss man ein Kreuzfahrtschiff nicht eigentlich abschreiben gerade, oder ein Flugzeug? Es stehen 17.000 Flugzeuge in Wüsten und auch Flughäfen rum, die nichts machen gerade, außer, dass sie zwischen 300.000 und 2 Millionen im Jahr kosten, dafür, dass sie da stehen dürfen und nicht irgendwie im trockenen Klima überwintern. Ich weiß nicht, ob Flugzeuge noch Assets sind, also ob wir jemals noch mal so viele Flugzeuge brauchen werden, wie wir gerade haben. Und wenn das so wäre, wenn sie mehr Assets hätten, als sie wert sind, dann bräuchten sie ja keine Staatshilfen, sondern könnten mal ihre Assets liquidieren. Aber weil natürlich kein Mensch gerade ein Kreuzfahrtschiff oder Flugzeug kaufen will, geschweige denn ein Hotel in Ägypten oder Marokko, sind die halt gar nicht liquidierbar und ich glaube daran. Ich würde die TUI nicht umsonst nehmen, ehrlich gesagt.
Wow, ist ja wieder ganz schön krass am Anfang des Jahres. Wir wollten doch eine nette Projekte machen.
Du hast doch angefangen mit diesem Scheiße.
Das habe ich nie gesagt. Und wenn, dann wird es rausgeschnitten.
Ich glaube, dass das, was man da als Assets oder Buchwert bezeichnet, nicht so werthaltig ist in Zukunft. Also unter dem Szenario, dass Fernreisen sich nicht so gut erholen werden wie andere Reiseprodukte. Also ich preise ein, es wird so ein kurzfristiges Revenge-Travel geben. Dann steigen die Preise durch die hohe Nachfrage, damit auch die Margen für eine gewisse Zeit. Das hilft. Langfristig, glaube ich, aber kommt man nicht so schnell wieder zu dem Ergebnis zurück. Es ist nicht so einfach, die Personalkosten und vor allen Dingen die Finanzierungskosten für die Assets zu senken. Die Hotels besitzt du halt, die Flugzeuge hast du, die Kreuzfahrtschiffe. Wenn da die Auslastung sinkt, das ist ja ein Capacity-Game. Das heißt, du hast die gleiche Kapazität jeden Tag und wenn es 80% ausgelastet ist, machst du Plus. Wenn es 75% ausgelastet ist, hast du eine schwarze Null. Wenn es 70% ausgelastet ist, verlierst du Geld und kannst relativ wenig von den Fixkosten beeinflussen. Letztlich. Und mich würde es wundern, wenn Flugzeuge, Kreuzfahrtschiffe und Fernreisen, Ziele und ich glaube die TUI hat so ein sehr starkes Exposure irgendwie, teilweise Spanien, aber auch viel Nordamerika, wenn ich mich recht erinnere. Und ich glaube nicht 100% daran, dass sich das ausreichend erholen wird. Und dann sind die ganzen Flugzeuge nichts wert oder weniger wert. Kreuzfahrtschiffe, angeblich gibt es da schon wieder eine hohe Nachfrage nach. Wenn du dir die letzten Bilder noch erinnerst, also ich glaube bei ein paar Leuten gehen diese Bilder doch nicht aus dem Kopf, wie Kreuzfahrtschiffe da als abgeschlossene Quarantänestationen in irgendwelchen Häfen auf der Welt festgehalten worden sind. Und Leute da zwei Wochen nicht vom Kreuzfahrtschiff runterkommen wollten. Und so ein Virus kann ja jederzeit wieder kommen oder wird vielleicht sogar regelmäßig einmal im Jahr kommen jetzt. Ich würde um keinen Preis der Welt nochmal auf ein Kreuzfahrtschiff, also ich wäre eh nicht auf ein Kreuzfahrtschiff gegangen. Seitdem wir mal unsere eigene Doppelgänger Cruise natürlich. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es ausreichend gut zurückkommt, dass die TUI nochmal eine spannende Aktie wird. Und wenn wir so stark an Airbnb glauben, wie wir immer sagen, dann müssen die einen großen Teil des TUI Geschäfts wegklauen. Ich glaube Reise wird individueller. Die, die es sich leisten können und Verantwortung abgeben wollen, die lassen sich von einem Tourlane oder einem Spezialreisebüro, wenn du nach Sri Lanka gehst oder nach Bhutan oder nach Kuba, das sind super Beispiele, dann gehst du halt zu dem deutschen Spezialreisebüro für diese Orte oder zu einem großen Player online. Und die anderen buchen individuell. Das wird immer einfacher. Und dieses TUI-Erlebnis, ich lasse mich zwei Wochen in so einem Betonblock einkerkern und werde dann mit dem klapprigen Bus jeden Tag vier Stunden durch die Gegend gefahren, um ein paar Leute beim Topfwärmestricken zuzusehen, da glaube ich nicht dran.
Ich habe mich noch gefragt, ob die Kunden, TUI-Kunden eher die Corona-Gewinner oder Corona-Verlierer werden. Die Gewinner würden wahrscheinlich dann teureren Urlaub machen und die Verlierer werden sich nicht leisten können.
Ich weiß nicht, aber selbst ein junges Publikum, also die Mallorca-Studienreise oder du willst eine Woche im Sommer nach Mallorca, das kannst du auch alles alleine. Buchst du dir irgendein Rio-Hotel, die gehören glaube ich zu TUI übrigens, aber buchst du dir irgendein anderes Hotel und einen Billigflug. Ryanair hat gerade irgendwie 200 Boeing 737 geordert und die haben einen super Discount bekommen, bin ich mir sicher. Und werden super günstig Flieger anbieten können. Das Hotel, die Hotels werden alle im Unterbietungswettkampf sein, außer jetzt diese eine Revenge-Saison. Ich sehe das nicht. Also ich bin super skeptisch, ich glaube nicht, dass sie unbewertet sind. Und die sind auch Ende des Jahres noch unter sieben Euro. Auf keinen Fall werden die sich verdoppeln oder wieder zurückkommen auf den alten Kurs. Und die Branche ist sowieso langfristig. Das Reisebüro der Reiseveranstalter ist alles aber keine Zukunftsbranche. Wenn Booking, AirBnB, Get Your Guide etc. gewinnen, dann können die ja nicht auch gewinnen. Das ist vielleicht kein Nullsummenspiel, aber es kann nicht sein, dass sich alle Gebrauchsmuster ändern und ausgerechnet TUI davon profitieren würde. Und wie gesagt, auch vorher waren sie schon sehr günstig bewertet, weil niemand daran glaubt gerade.
Gut und noch eine Frage von einem Hörer.
Letzter Punkt. Wir sagen immer und dann muss man auch dazu stehen, dass Corona Ereignisse nur zehn Jahre vor spult, dann wird es hier nämlich keinen Rebound geben. Das Reisebüro verschwindet trotzdem aus der Fußgängerzone und wie gesagt, wir sehen hier die Zukunft und wir sehen nicht einen kurzen Fehler in der Matrix, sondern das ist zehn Jahre vor gespult und deswegen ist die TUI jetzt nur noch halb so viel wert und das ist auch richtig so. Und bald ist sie bei Null.
Gut und wir haben noch eine Frage und zwar, ob die TUI nicht Get Your Guide kaufen sollte und das dann rebranden sollte als Get Your Guide by TUI.
Ja wie sollst du das denn kaufen? Mit Steuergeldern oder was? Die haben ja selber gerade irgendwie 1,8 Milliarden Unterstützung bekommen. Also wenn überhaupt könnte man es andersrum machen, aber ich glaube nicht, dass ein Berliner Wachstumsunternehmen sich die TUI ans Bein binden will. Die TUI selber dürfte nicht die Mittel haben, Get Your Guide zu kaufen. Ich glaube, es funktioniert aus größeren Gesichtspunkten nicht. Ich glaube, es macht keinen Sinn, weil der typische Get Your Guide Kunde nicht der typische TUI Kunde ist und andersrum. Also TUI hat so ein eigenes Get Your Guide Produkt oder Experience Produkt, das heißt TUI Musement. Das ist letztlich das gleiche, aber eben nicht so erfolgreich, beziehungsweise verkaufen sie das eben ihren Bestandskunden mit. Also das ist natürlich der Vorteil, aber die TUI verkauft ja auch jetzt schon diese ganzen Experiences an ihre Bestandskunden. Dazu brauchst du dann auch wieder ein Get Your Guide nicht und das rettet sie dann auch nicht. Das macht eine Business Unit vielleicht ein bisschen effizienter, aber die könnten so ein White Label aufbauen, aber dafür ist ihr Experiences Geschäft dann wieder zu wichtig, um einfach ein Get Your Guide White Label einzubauen. Also ich verstehe die Idee dahinter, aber ich glaube, dass es nicht passieren wird. Und wenn doch, erwähnen wir den Hörer auf jeden Fall nochmal für seine Prophezeiung, wenn ich falsch liegen könnte, was ja mal der Fall sein kann.
Ich bin gespannt. Pip, wir sind unter zwei Stunden. Sollen wir damit heute aufhören und allen einen guten Start ins neue Jahr nochmal wünschen? Hast du noch irgendwas, was dir… Ich wollte noch ein paar Fragen an dich stellen zum Raten, aber ich finde die Sachen gerade nicht, deswegen muss ich das das nächste Mal machen.
Ich habe die Zeit, in der ich noch rante, dass wenn man wieder von ganz weit oben jetzt auf diese Steuerpakete für die TUI schaut, dann heißt das ja, das was die TUI gerade erdrückt, sind die Schulden auf den Schiffen und Hotels. Und die wiederum schuldet die TUI Immobilien- und Schiffsfonds und Leuten, die diese Ferienobjekte im weitesten Sinne als Anlageklasse betrachten. Wen wir gerade mit unseren Steuergeldern retten, da sind vor allen Dingen die Kapitaleigner der TUI, sogenannten Assets, also dieser Schiffe und Hotels, die TUI jetzt nicht bezahlen kann. Und natürlich auch die Arbeitsplätze, aber die werden über die Zeit eh verschwinden. Deswegen wäre es vielleicht schlauer, wenn man sagen würde, dann soll die TUI halt ihre Flugzeuge zurückgeben und dann bleiben halt die Besitzer der Flugzeuge auf ihren Investitionen sitzen oder der Schiffsfonds oder der Hotelfonds. Da hatte ich mal ein lustiges Ereignis übrigens, du findest ja deine Notizen jetzt eh nicht mehr. Da war ich wandern an der Ostsee und war im Steigenberger Zingst oder irgendeinem Hotel, keine Ahnung, und saß in der Sauna und war eigentlich ganz gut gelaunt so nach einem schönen Tag wandern in der Sauna. Und die Leute gucken aber alle so betröppelt und dann fingen die so an sich zu überhalten über irgendwelche Immobilienfonds. Und das ist ja nicht so geil gelaufen wäre dieses Jahr, aber die Buffets immer gut sind. Und dann habe ich gemerkt, dass das von dem Fonds, das dieses Hotel verwaltet, die Aktionäre waren, die dazu so eine Art Hauptversammlung oder Präsentation eingeladen worden sind. Und die laufen ja nicht immer gut, mal vorsichtig gesagt, diese Immobilienfonds. Und ich habe mein Essen auf jeden Fall woanders eingenommen da. Die Laune war einfach sowohl in der Sauna als auch in den Speisesälen und an der Bar vor allen Dingen nicht so gut. So, hast du jetzt noch deine Überraschungsfragen oder müssen wir die vielleicht das nächste Mal vertagen?
Ja, aufs nächste Mal.
Okay, dann freue ich mich umso mehr darauf. Es hat mir wie immer Freude bereitet. Ich trage die neuen Predictions noch ein und freue mich auf nächste Woche. Bis dann.
Top. Für alle Hörerinnen und Hörer, passt auf, bevor ihr wieder anfangen zu arbeiten, macht einen Test und haltet Abstand.
Und trailt nicht so viel rum.
Genau. Bis nächste Woche. Habt eine gute Woche. Tschüss.