Doppelgänger Folge #32 vom 7. Februar 2021

RobinHood Aftermath | Agora 2x | Hindenburg vs. Clover | Amazon & Alphabet Post-Mortem

Bevor Philipp & Philipp sich den Ereignissen der Woche widmen, gibt es ein Plädoyer gegen das Ladenschlussgesetz in seiner heutigen Form. Anschließend liefern wir eine Retrospektive auf Gamestop und die RobinHood Notfinanzierung. Glöckler darf schon im Januar seinen ersten Verdoppler des Jahres feiern. Agora, die Technologie hinter der Hype-App Clubhouse scheint heiß wie Frittenfett. Außerdem könnte es Chamath früher als gedacht an den Kragen gehen und wir lassen die Amazon, Google, SNAP, Peloton und Pinterest Ergebnisse Revue passieren.

Kapitelmarken:

00:10:05 Scott Galloway und Pip sind sich einig bei GameStop

00:24:32 Elon Musk auf Clubhouse über GME und Dodge Coin

00:27:41 Chamath Palihapitiya: Clover Health und die Funktion von Shortsellern

00:35:14 2X in knapp einem Monat: Agora Aktie

00:52:17 Amazon Earnings, das perfekte Flywheel und Jeff Bezos

01:12:45 Google Earnings

01:22:01 Lang & Schwarz Earnings

01:27:25 IG Group

01:29:10 Spotify Earnings und der Podcast Markt

01:38:15 Peloton Earnings

01:41:51 Snap und Pinterest Earnings

Shownotes:

Predictions der Doppelgänger: https://www.doppelgaenger.io/predictions-2021/

Agora bei Similar Tech: https://www.similartech.com/technologies/agora

Tyson Brodys Tweet über Chamath: https://twitter.com/tysonbrody/status/1355967493089669131?s=03

Hindenburg Research zu Clover Health: https://hindenburgresearch.com/clover/

Gamestop bei MSNBC: https://m.youtube.com/watch?v=x2ykaKJ80y8&feature=youtu.be

Folge 27 (5. Januar 2021) 01:17:26 "Twilio aus China: Agora" https://www.doppelgaenger.io/027-wo-ist-jack-ma-🇪🇺-ipos-clubhouse-app-agora-predictions-2-0-btc-boom/

Folge 28 (11. Januar 2021) 00:36:42 "Agora DD von Pip" https://www.doppelgaenger.io/028-inflation-apple-payment-cisco-spotify-breaker-clubhouse-app-agora-capitol-grundeinkommen/

Doppelgänger Tech Talk Podcast

Post Production by [Jan Wagener] (https://www.linkedin.com/in/jan-wagener-49270018b)

Disclaimer https://www.doppelgaenger.io/disclaimer/

Unser Clubhouse Kalender https://www.doppelgaenger.io/clubhaus-kalender/

Falls ihr uns auch Wein schicken wollt, bitte an folgende Adresse:
Doppelgänger Podcast, c/o tricargo eG, Waidmannstraße 12, 22769 Hamburg

Ein Klick auf die Textabschnitte spielt diese ab. Du kannst auch mit dem Player umherspringen.

Wir reden hier über Dimensionen, dass es wirklich schwer ist, das Geld plus zu werden. Das ansonsten würde Amazon immer noch kein Profit machen, glaube ich.
So ein bisschen wie das Tinder für Match.com.
Falls sich das bewahrheitet, dann ein super Beispiel wieder für die Funktion von Short-Sellern. Ich habe am 11. Januar das gekauft und seitdem sind die 113 Prozent plus.
Hallo zusammen, heute Folge 32 des Doppelgänger-Tech-Talk-Podcasts. Wieder mit meinem Co-Host Philipp Glöckner. Ich bin Philipp Glöckler und wir reden heute über alles, was letzte Woche so passiert ist. Erste Frage, Pip, was ist los? Wieso kann ich sonntags kein Essen mehr bestellen?
Ich nehme an, dass das am Ladeschlügel liegt, am Ladenschlussgesetz in Deutschland. Das verteidigt ja bitterlich den Sonntag gegen den Einzelhandel. Und daher darf man sich jetzt auch nicht trinken. Trinke ich heute Wasser und Trockenbrot, weil ich nicht bei Gorillas ordern darf, leider.
Ich habe gedacht, es wäre vielleicht, weil die Nachfrage so groß ist, weil die ja in Amsterdam auch sofort wieder aufgehört haben. Dann habe ich gedacht, es ist vielleicht, weil das Wetter nicht so gut ist, wobei es in Hamburg aktuell noch keinen Schneesturm gibt. Es ist nur ein bisschen windig und ein bisschen kalt. Und habe dann gedacht, kein Problem, wenn Gorillas nicht kann, dann kann bestimmt Flink. Aber Flink hat heute auch zu. Und ich kriege schon böse Nachrichten, warum man jetzt kein Essen bestellen kann.
Zubereitetes Essen darfst du ja noch bestellen. Das heißt, das wäre eigentlich die Lösung. Entweder müssen wir einen Bahnhof ziehen oder einen Espresso mitliefern. Oder da kommt jetzt die Frage, was als zubereitetes Essen gilt. Oder eine Tankstelle betreiben. Dann darf man vielleicht auch.
Ich finde, das Gesetz sollte sich ändern, vor allem in einer Zeit, in der man eh nicht mehr weiß, wann Sonntag ist.
Verschärfen? Bist du für Verschärfen?
Auf keinen Fall. Aber ich meine, in den letzten sechs Monaten, wenn wir diesen Podcast nicht jeden Sonntag aufnehmen würden, würde ich überhaupt nicht wissen, wann Sonntag ist. Du musst eh jeden Tag auf die Kinder aufpassen. Du musst eh jeden Tag irgendwie managen mit allem. Du hast eh keinen Rhythmus mehr. Dann kann man den Sonntag auch streichen, meines Erachtens.
Also nach meinem Verständnis gibt es drei Parteien, die das regelmäßig versuchen zu verhindern, dass man Sonntags aufmacht. Das eine sind die Gewerkschaften, die Kirchen natürlich, die den Sonntag heilig lassen wollen. Und teilweise auch die Handelsverbände oder Wirtschaftskammern, vor allem in Österreich, mit der Begründung, lustigerweise, dass die Innenstadt dadurch einen unfairen Vorteil behält. Also sie können sich nicht entscheiden, ob man die Innenstadt jetzt per Paketsteuern retten soll. Aber den verkaufsoffenen Sonntag will man dann auch nicht, weil das die Leute zu sehr in die touristischen Lage und Innenstädte ziehen würden und die in der grünen Wiese und die Mall um die Ecke nicht genug profitiert davon. Und die Gewerkschaften argumentieren, achso genau, die sagen, dass die Lage trotz Lockerungen in dem Gesetz, also ein bisschen wurde es ja schon gelockert auf 8 Uhr, auf 22 Uhr, teilweise 24 Uhr, je nach Bundesland. Es hätte sich die Lage des stationären Einzelhandels dadurch nicht deutlich verbessert, ist das Argument. Die Frage ist, wo wäre der ohne die Öffnung gewesen natürlich. Und der Gesamteinzelhandel floriert ja eigentlich. Das Problem ist halt, dass der Onlinehandel wächst, weil er unter anderem den Vorteil hat, dass man da sonntags einkaufen kann. Und rate mal, was die umsatzstärksten Tage im Onlinehandel sind.
Sonntags und Regentage.
Genau, ganz egal, ob du auf Amazon, Idealo, Zalando schaust, Sonntag ist immer nicht nur höchste Conversion Rate, auch höchste Traffic Zahlen. Und das ist der, wenn du willst, unfaire Vorteil, den der Onlinehandel gerade hat. Der Offlinehandel und damit leider auch Gorillas und so weiter werden weiter gegeißelt, dass sie Sonntags nicht aufmachen können. Und Verdi kann sich dann bald in irgendwie Vereinigte Gewerkschaften, Logistik und Lager umbenennen, wenn es so weiter geht, weil den Niedergang des Einzelhandels oder stationären Einzelhandels treibt es natürlich so nur voran. Und die Kirchen werden sich auch, also die Amazon-Fahrer, die mir Pakete bringen, sehen nicht so aus, wenn sie sonntags in die Kirche gehen, um das Mindeste zu sagen. Also das für die Kirchensteuer oder für die, wie heißt denn diese Basis, Erhebungsmenge, das Aufkommen der Kirchensteuer wird mit Sicherheit auch nicht steigen dadurch, dass der lokale Einzelhandel weiter benachteiligt wird durch die Sonntagsschließung. Naja, mal sehen. Vielleicht sollten sich die Familienunternehmen und die Innenstadtlobby mehr mit dem Ladenschlussgesetz beschäftigen, als mit der Paketsteuer oder der Plünderung des KfW-Rettungsfonds.
Es gab früher mal einen Online-Shop, so einen Jokeshop, der hatte Mittagspause. Der hat so einen Rollo runter gemacht zur Mittagspause. Kannst du dich da noch dran erinnern? Nee, das ist natürlich unheimlich fair. Ich komm leider auch nicht mehr auf den Namen, aber ich weiß, dass wir uns den so vor 10, 12 Jahren manchmal angeguckt haben und bitterlich gelacht haben. Ich hätte noch ein paar andere Fragen für dich. Erste Frage, würdest du einen digitalen Briefkasten nehmen oder nutzt du sowas? Also anstatt die Post zu Hause zu bekommen und die Brief stapeln zu lassen, okay, du hast die ganzen Briefe, also ich würde davon ausgehen, dass du denen nicht vertraust.
Ich glaube, das wäre was für mich. Also prinzipiell Post so ein bisschen abschaffen, wegmachen wäre gut. Aber habe ich nicht, nee, sollte ich vielleicht mal machen.
Okay, dann nächste Frage.
Fairerweise würde es dann genauso wie meine E-Mail-Inbox enden wahrscheinlich und das ist nicht zwangsläufig das bessere System als mein Postkasten.
Und dann nächste Frage. Hast du dir angeguckt, wie viele Aktien der neue CEO von Amazon hat?
Nee, erzähl mal.
Rate mal, also wie reich ist Jeff Bezos und wie viele Aktien hat der, weißt du das?
Jeff Bezos müsste 100 Millionen haben, wenn ich kopfrechnen kann.
100 Millionen Aktien.
Achso, nee, ist 1,6 wert, dann hat er nur 50 Millionen.
Okay, und jetzt mal angenommen du, du sag doch mal die Lösung. Ist egal, wie du es rechnest. Mal angenommen du wärst bei Amazon, hättest dort angefangen 1997 als einer der 300 ersten Mitarbeiter, hättest dann AWS geleitet oder auch so ein bisschen mit erfunden und wirst jetzt CEO. Was denkst du, wie viele Aktien du hast?
Ja, nicht so viele, aber lass mich erstmal, ich rechne mal falsch gerade. Also die Firma ist 1,6 Millionen wert, 1,6 Billionen wert und eine Aktie kostet 3,5. Das heißt, Bezos müsste 500 Millionen haben, 400 Millionen oder so, so rund. Neun stelle ich auf jeden Fall.
Gut, aber das war nicht die Frage. Du weißt es nicht, du weißt es auch nicht. Ich wüsste es gar nicht aus. Dann sag es doch. Ich kann dir nur sagen, wie viel Aktien er hat und wie viel das im Prozent zu Jeff Bezos ist. Aber ich bräuchte von dir erstmal, du müsstest einmal kurz raten.
Also Jeff Bezos hat rund 10 Prozent, so kommt man ja auf sein, der hat 12 Prozent, das war das, was ich vorhin gerechnet habe. Also Bezos hat 12 Prozent, dann hat der Typ ein halbes Prozent.
Er hat 81.500 Shares und das macht dann, wo steht es hier? 200 irgendwas Millionen, 250 Millionen, kann das sein?
Ja, besser als ein schlacher Nacken.
Das, ja, also ich glaube, der ist ja aktuell noch damit noch reicher oder weniger reich als der CEO von GameStop.
Der ist ja wieder brutal verarmt, falls er nicht im richtigen Zeitpunkt verkauft hat, aber das ist als Insider nicht ganz so einfach. Wobei das könnte sich noch rausstellen, wenn das gefeilt wurde, es hat so einen kleinen Verzug normalerweise. Damit ist er jetzt, glaube ich, Status jetzt wieder reicher als der GameStop-CMO. Lange niemand mehr gehört, der mir ins Gesicht gerieben hat, wie viele Millionen er gemacht hat mit GameStop. Aber das erklärst du mir gleich nochmal, wie Reddit uns das alle blöd hat aussehen lassen.
Ja und allerletzte Frage ist, glaubst du Mark Zuckerberg wird Knapphaus kopieren oder er nicht?
Er muss ja eigentlich, oder? Also kann er sich leisten, das nicht zu machen? Das freche ist, dass er ja wirklich an einem Talk teilgenommen hat letzte Woche. Und seine Produkttante läuft da ja schon ewig rum. Also nach meinem Gefühl fände ich es total schäbig, da Talks zu geben und dann irgendwie zwei Wochen später das Produkt nachzumachen. Aber das heißt nicht, dass ich ihm nicht zutrauen würde.
Sag so als ehemaliger Rocket-Mitarbeiter, wie habt ihr damals eure Inspirationen bekommen?
Ich glaube nicht, dass man einen Online-Shop oder ein AirBnB mit sowas wie Audio-Drop-In. Also das war auch eine der dümmeren Ideen von Rocket, die haben ja einen Pinterest-Klon gebaut, was überhaupt keinen Sinn macht, weil das mega global ist, wo es überhaupt keinen Grund gibt lokale Klonen zu haben. Bei E-Commerce oder einem Classified-Marketplatz, den hat niemand erfunden, würde ich behaupten. Und das lokal nachzubauen und besser zu exekutieren ist ein valides Modell und hat sich ja auch gezeigt. Und wie gesagt, AirBnB hat das Modell selber geklaut, hat ein Non-Profit-Modell geklaut und selber monetarisiert und kopiert auch. Da, finde ich, besteht kein Anspruch auf Exklusivität des Modells und sowieso.
Ja, ich hab mich gefragt, ob es irgendeine Bedeutung hat, dass Marc Andreessen noch im Board ist bei Facebook, als Investor von Clubhouse. Und dann habe ich gesehen, dass Andreessen Horowitz auch in Instagram, VidAI und Oculus investiert war, die ja alle an Facebook verkauft haben. Und hab dann überlegt, kaufen dürfen sie es wahrscheinlich aktuell nicht, also Facebook.
Die Frage ist auch, wo ist Andreessen Horowitz nicht investiert?
Aber investiert und in ein Board ist ja nochmal ein bisschen…
Aber es scheint ja nicht so, als wenn das Board viel Einfluss auf Facebook hätte.
Das stimmt auch wieder. Was haben wir noch für Themen? Ich habe die Tage gelernt, dass du und Scott Gataway einen gleichen Fehler gemacht habt. Magst du mir erklären, welchen?
Du musst mir erklären, welchen. Ich will ihn über jeden Zweifel haben.
Ich habe nur ein kurzes YouTube-Video gesehen, dass er ausgeflippt ist und über die Reddit-Game-Stop-Story gerantet hat und meint, dass die jungen Leute nicht so viel vor Robin Hood sitzen sollten, sondern eher ihre Freundschaften pflegen. Ich finde es immer noch sehr viel PR auf sein Public, also auf sein anderes Thema, in dem er jetzt auch immer erwähnt, dass er da investiert ist. Mit Rückblick auf die Woche hat er wahrscheinlich recht, dass viele Leute viel Geld verloren haben.
Genau, also sagst du eigentlich nur, dass wir beide recht hatten. Das meintest du mit deinem Fehler gemacht, dass wir beide wieder recht hatten. Wenn das der Fehler ist, mit dem lebe ich schon den Rest meines Lebens.
Gab es auch einen anderen Fehler, den du einstehen möchtest?
Ja, da kommen wir später drauf, wenn wir über Amazon und Google reden. Da kann ich gerne Fehler einstehen. Fehler machen, dass ja auch nichts Schlimmes ist.
Und ich habe mich gefragt, ob die Jungs und Mädchen von Wall Street Bets das gleiche jetzt nochmal machen könnten, aber mit einer vernünftigen Bank oder mit einem vernünftigen Broker.
Das können sie nicht nochmal machen, weil sie das Geld nicht mehr haben dafür. Das haben sie nicht verloren dabei. Und das Jungs und Mädchen war ja einer der Vorwürfe an Scott Galloway, dass er fälschlicherweise gesagt hat, dass jetzt junge Männer da addiktiert werden zur Börse und mit ihren Dopamin-Kicks gespielt würde. Du sprichst auf einen Kommentar in dem Millennial-YouTube-Channel The Young Turks an, nehme ich an. Da wurde ihm vorgeworfen, dass er sich über die Leute erhebt und ihnen versucht beizubringen, was sie besser mit ihrer Zeit machen sollten und dass das nur ein Ende kennt, was ich nach wie vor glaube und was sich, glaube ich, gezeigt hat. Und dass er es eben als junge Männer bezeichnet, die das hauptsächlich betrifft. Und das ist sicherlich eine Pauschalierung, aber auch eine vollkommen zutreffende. Ich weiß, du magst es nicht so, wenn man irgendwie aufgrund von Daten argumentiert, aber ich habe mal in Simulabweb reingeschaut, 90 Prozent der Audience von Robin Hood sind männlich. Und Reddit, 80 Prozent männliche Nutzer. In Wall Street Bets bestimmt nochmal deutlich drüber. Wenn du dir die Avatare anschaust oder die letzten Nutzer, die dann Boost bekommen haben oder so, wird dir auffallen, dass das entweder bestenfalls neutrale Namen sind oder männlichen. Wenn du da irgendwo mehr als 20 Prozent weibliche Nutzer findest, kannst du das gerne nochmal sagen. Plus, also obwohl du schon diese überwiegende Mehrheit männlicher Nutzer hast und Trade Republic auch über 90 Prozent laut Simulabweb oder über 80 zumindest, ich weiß nicht genau aus dem Kopf. Dazu kommt noch, dass von den Nutzern Männer viel riskanter traden. Viel öfter, viel riskanter. Frauen sind die deutlich besseren Anleger, um das ganz klar zu sagen, weil sie weniger handeln, langfristiger ansparen, investieren. Das heißt, dieses Problem auf junge männliche Nutzer zu reduzieren, halte ich für eine vollkommen zutreffende Fallgemeinung. Mit wenigen Ausnahmen natürlich, aber ich glaube, wenn du das Phänomen vernünftig beschreiben willst, dann ist das. Mir hat auch keine Freundin, Bekannte oder meine 65-jährige Mutter geschrieben, dass sie ein Problem mit Wallstreetbets oder Trading hatte, sondern es sind junge Männer zwischen 24 und 35, manchmal 40, die das mit verursacht haben. Die sind größtenteils finanziell ungebildet, teilweise einfach nur gierig. Und von daher finde ich die Verallgemeinung, wenn man prinzipiell Pauschalierungen nicht falsch findet, dann ist es eine zutreffende Pauschalierung zumindest. Von daher würde ich die Kritik zurückweisen, dass die Leute ihr Geld verloren haben. Also ich glaube, es haben ganz wenige Nutzer dabei viel Geld gewonnen, bestimmt. Aber mich würde es wundern, wenn da viele Leute mit Gewinnen rausgegangen sind. Ich habe wenige mit Gewinnen Protzen hören seit der letzten Woche. Also der Hintergrund ist, ich glaube, der Höhepunkt war 450 Dollar GameStop, sind jetzt runter, ich glaube 70 war mein letzter Stand, unter 70 teilweise, ich weiß nicht, wo sie jetzt gerade stehen. Also sie haben fast 85 Prozent der Überbewertung schon abgebaut, es wird weiter eher südlich gehen wahrscheinlich. Ja, wie gesagt, es ist höchstwahrscheinlich, dass die absolute Mehrheit, mehr als 50, mehr als 80 Prozent der Nutzer dabei Geld verloren haben, alles andere fände ich komisch. Und von daher sehe ich da jetzt nicht, wo der Fehler war. Also man kann sich gegen Pauschalierungen insgesamt gerne wenden, aber ich finde die Einschätzung, die da getroffen worden sind, nach wie vor zutreffend wird sie auch heute noch, also mehr denn je, jetzt ist es ja faktuell geworden, vorher war es Mutmaßung, jetzt ist es faktuell richtig, dass da A, das nicht funktioniert hat langfristig, dass ganz andere Leute Geld gewonnen haben dabei, also die Hedgefunds ja auf beiden Seiten gespielt haben, dass die CEOs und Executives in der Firma viel Geld damit verdient hatten. Die einzige Frage ist noch ein bisschen, warum konnte GameStop das nicht nutzen, um selber Geld zu raisen, um in den Anstieg hinein neue Aktien zu verkaufen? Also theoretisch als CEO hast du fast die Verpflichtung das zu tun, wenn du glaubst, der Kurs wird bewertet, musst du eigentlich Geld raisen, ansonsten machst du dich fast schuldig, weil du so ein fiduciary obligation hast das zu tun, also treuhändisch oder als Verwalter anderer Leute Geld, musst du das Beste ja damit machen. Und der einzige Grund, den ich sehen kann, warum sie es nicht gemacht haben, ist, dass sie sich glauben, dass sie sich fast selbst strafbar gemacht hätten, wenn sie an dieser Stock Market Manipulation teilgenommen haben und davon profitiert hätten als Firma. Ansonsten hätten sie das versilbern müssen zum richtigen Zeitpunkt.
Meinst du mich dafür, dass sie überfordert waren damit, also dass sie gar nicht so schnell damit gerechnet haben das zu machen? Oder ist einer der Boardmember daran maßgeblich beteiligt?
Stell dir mal vor, du hast eine Briefmarkensammlung und du weißt, alles zusammen ist 10.000 US-Dollar wert und dann kommt ein verrückter Onkel vorbei und sagt dir, er gibt dir für zwei Briefmarken 200.000 Euro, dann wirst du ja auch erstmal ja sagen. Es macht keinen Sinn, das nicht zu tun. Es ist sogar deine Verpflichtung eigentlich. Es sei denn, wie gesagt, du würdest dich strafbar machen und vielleicht findet man das in den Netflix-Serien, die da entstehen, noch raus, was da der Hintergrund war. Aber das Einzige, was ich mir noch nicht erklären kann, ist warum. AMC hat das ja gemacht, die haben sich fast entschuldet, indem die so einen Wandel umgewandelt haben auf dem Kurs. Das war sehr schlau. Aber warum GameStop es nicht genutzt hat, ist die einzige Frage, die ich gerade noch habe. Ansonsten schien es so, dass wir mit allem oder mit vielem, was wir in der letzten Folge gesagt haben, recht gehabt haben. Achso und das Spannende ist, letztes Mal haben wir darüber berichtet, dass Robinhood sich ganz spontan mal eine Milliarde borgen oder teilweise leihen, teilweise raisen musste von Bestandsinvestoren, um die Liquiditätsanforderungen zu erfüllen. Das war ja das Problem. Also die Trader haben, es gab so viele neue Leute, die mit hochgehebelt gehandelt haben, dass sie das Collateral oder die Liquiditätssicherheitsverpflichtungen nicht leisten konnten an der Börse, sodass sie ganz schnell ganz viel Geld brauchten. Letztes Mal war klar, dass sie ganz kurzfristig eine Milliarde geraised haben. Inzwischen ist klar, dass sie insgesamt 3,4 Milliarden von Bestandsinvestoren geraised haben. Das sind in recent Horowitz wieder Sequoia, Index, Nia, New Enterprise Associates und insgesamt hat Robinhood bis jetzt nur 2,2 Milliarden geraised. Jetzt in dieser Notrunde 3,4 Milliarden, also 50 Prozent mehr als sie in allen Jahren bisher geraised haben, innerhalb von zwei, drei Tagen, um da den Liquiditätsansprüchen gerecht zu werden. Und die Konditionen dieser Runde sind, also schon Zeugen eher von einer Notfinanzierung würde ich sagen. Also die Leute, die da, oder fast so eine Pay-to-Play-Runde eigentlich, die Leute, die da Geld reingeschmissen haben, haben einen Convertible-Note unterschrieben, also ein Wandeldarlehen, wie man das oft in der Seed oder Pre-Seed-Phase von Startups macht. Und die Bedingungen sind, dass bei einem möglichen IPO die Leute, die jetzt in diese 3,5 Milliarden eingezahlt haben, bekommen entweder einen 30 Prozent Discount, also eine garantierte Rendite von 30 Prozent Discount ist dann eigentlich eine 50 Prozent garantierte Rendite, auf das Geld, was sie da reingeschmissen haben. Oder 30 Milliarden als Bewertung. Also die Convertible hat ein sogenanntes Cap bei 30 Milliarden. Je nachdem, was von den beiden niedriger ist, darauf konvertiert dieses Wandeldarlehen. Das heißt, wenn der IPO bei 30 Milliarden liegt, dann kaufen sie sich für 21 Milliarden ein, weil sie diesen 30 Prozent Discount haben und haben damit auf die Bewertung von 21 Milliarden sofort eine 50 Prozent Upside. Also wenn du 30 Prozent günstiger kaufst, hast du fast 45 Prozent Upside. Macht Sinn, ja, ne? Weil der Kurs an der Börse ist dann ja 30 Milliarden schon. Und würde es jetzt für 50 Milliarden an die Börse gehen, könnten sie sagen, wir nehmen das niedrigere, in dem Fall die 30 Milliarden Bewertung, das Cap, dann haben sie eine 40 Prozentigere Rendite. Achso, das ist ja noch kleiner. Also gut, wenn es noch höher wird, dann wird die Rendite noch höher. Ach ne, ne Quatsch. Das ist kein 40 Prozent Discount. Also es ist ein 40 Prozent Discount, aber damit ist die Rendite von 30 auf 50, 66, 67 Prozent Rendite, die sie am Börsentag hätten. Das heißt, extrem gute Konditionen, solange du glaubst, dass es noch an die Börse geht. Und selbst im schlimmsten Fall, dadurch, dass du den Discount hast, das konvertiert dann halt diese 3,5 Milliarden mit dem 30 Prozent Discount, konvertiert als wären es 4,85 oder irgendwas so. Also rund 5 Milliarden, wer quasi die Summe für die Anteile kauft. Das heißt, wenn es jetzt nur ein sehr schlechtes IPO gibt, wären alle anderen Teilnehmer inklusive der Gründer eigentlich compressed und sie halten die Mehrheit der Company, weil sie auf 5 Milliarden konvertieren, egal wie schlecht. Eventuell haben sie sogar noch eine mehrfache Liquiditätspräferenz drin, dann könnte es noch mehr werden und noch schlimmer für die anderen, bla bla bla. Das heißt, das sind schon sehr, sehr schlechte Terms für die Founder, würde ich sagen. Sehr gute Terms für die VCs, die jetzt dann letztlich da sehr stark profitiert haben. Ich glaube aber, ich habe ja letztens mal die Prediction gemacht, dass die dieses Jahr nicht mehr an die Börse gehen können durch diesen Fuckup. Und das ist mit den Konditionen jetzt fast sicher, dass sie damit nicht dieses Jahr an die Börse gehen werden. Weil, stell dir vor, wie so ein dieses S1-Filing aussehen würde bei Robinhood. Die haben natürlich ein brutales Userwachstum gehabt jetzt im Januar. Das sieht erstmal ganz toll aus. Aber ich würde behaupten, viele dieser User sind an Tag 1 oder in Woche 1 komplett verbrannt. Also die haben ja ihr Geld sofort verloren. Das heißt, entweder musst du jetzt hoffen, dass sie nach und nach doch noch wieder Kleingeld raufschieben, aber die meisten von den neuen Nutzern, die sind ja wegen GameStop dahin gekommen. Das heißt, mit einer hohen Wahrscheinlichkeit haben sie einen Großteil ihres Geldes verloren. Und das motiviert dich nicht, morgen nochmal neues Geld reinzutun. In der Regel ist es, du bist wirklich dumm. Oder du hast auch, dann lernst du über die Zeit wieder, wie man ordentlich investiert. Aber das wird dauern, bis die wieder, in Anführungsstrichen, gute Trader werden. Plus von den bisherigen Kohorten, die vielleicht gut aussahen, da haben sie ja einzelne zumindest konvertiert in diesen Wahnsinn. Das heißt, von Leuten, die bisher vernünftig angelegt haben oder zumindest risikoreich, aber nicht komplett überhebelt. Von denen haben sie jetzt welche verbrannt. Also die haben dann alles verkauft, stattdessen in GameStop gesteckt und ihr Geld verloren. Das heißt, von ihren besten Kohorten sind welche kaputt gegangen. Dann, ein gewisser Teil der Nutzer wird gekündigt haben, weil sie einfach enttäuscht sind, wie das alles gelaufen ist. Das hat man ja gesehen, dass da die Kündigungen eingerasselt sind und bei anderen Brokern die Accounts geschrieben worden sind auf einmal. Das heißt, sie haben ein paar der Kunden, die vielleicht noch Geld haben, sogar verloren. Also die neuen Karo-Kohorten haben eine unheimlich schlechte Qualität. Du hast einige deiner besten Kohorten verbrannt, weil sie jetzt ihr Geld verloren haben. Andere haben gekündigt. Und die, die wirklich Geld gemacht haben, wenn die halbwegs smart sind und wenn man bei dem Ding gewonnen hat, ist man einigermaßen smart, glaube ich, dann bleibt man nicht bei Robinhood, sondern wechselt allein mit der Erfahrung jetzt zum vernünftigen Broker, irgendwie zu Charles Schwab oder E-Trade oder TD Ameritrade oder so. Das heißt, das S1-Fighting oder die Kohortenansicht würde wie ein komplettes Trainwreck, also den Zugunfall, da gibt es kein gutes deutsches Wort für, aber es sieht wie ein gerotzener Geschissen aus wahrscheinlich, wenn du auf die Kohorten rausschauen würdest. Ich wüsste nicht, wie ich das darstellen soll, um damit im nächsten Jahr public zu gehen. Also du kannst diesen Einmaleffekt irgendwie rausrechnen und sagen, weil das ein Einmaleffekt ist, nehmen wir den raus. Das löst aber nicht das Problem, dass andere Leute gekündigt haben oder dass Bestandskohorten ihr Geld verbrannt haben. Ich glaube, die Firma ist da, kannst dann über einen Megaspec. Du musst die Mutter aller Specs bauen und dann kannst du die vielleicht für 20 Milliarden in die Börse nehmen. Dann gewinnen aber sehr stark diese Investoren, die zuletzt dann die Founder compressen oder deren Anteile quasi über die Liquiditätspräferenz und den Discount kaputt machen. Also wenn die unter 40 Milliarden online gehen, ist das eigentlich schon für die Founder nicht mehr das geilste Geschäft. Insgesamt total lose, lose alles.
Ist denn nicht die einzige Lösung, die Founder rauszunehmen? Also man hat auf Clubhouse, gab es ja ein legendäres Interview mit Elon Musk und Fludd, dem CEO. Ich würde mal sagen, das Interview ist nicht so gut gelaufen, weil Elon immer wieder die gleichen Fragen gestellt hat und eigentlich keine richtigen Antworten bekommen hat. Bisschen ähnlich wie die Thematik, die wir vorher besprochen haben in einem Podcast, dass man jetzt vielleicht nicht mehr den einen oder anderen Journalisten braucht, sondern dass die Leute unter sich harte Fragen auf Clubhouse stellen. So richtig gut hat er sich glaube ich nicht angestellt in den letzten Wochen. Kann es nicht sein, dass die Investoren den jetzt auch einfach versuchen rauszudrücken und das dann nochmal sauber zu machen? Oder bleibt es einfach eine Lead Generierungsmaschine für die anderen Broker? So ein bisschen wie das Tinder für Match.com.
Also das zweite würde ich so unterschreiben, dass du, also ich glaube, dass die meisten Nutzer sich früher oder später zu einem in Anführungsstrichen vernünftigen Broker entwickeln würden. Zu dem Founder, die Investoren haben das ja die ganze Zeit mitgetragen. Also die hätten das alles genauso vorweg. Also die haben dieses Modell ja zusammengebaut letztlich. Ich finde schon, dass man fairerweise sagen muss, dass das irgendwie ein Black Swan Event war, mit dem du nicht 100% rechnen konntest, aber es war auch zumindest konstruierbar. Also das war nicht komplett unmöglich und dass das Modell sozusagen eine schwache Seite hat, da finde ich schon, dass das absehbar war. Dass es dann so gekommen ist, hat bestimmt niemand geahnt. Aber deswegen sollte man vielleicht das Stress testen, solche Modelle. Deswegen sind Banken und sowas ja auch ein bisschen strenger reguliert normalerweise, damit man solche Sachen auch vorwegnehmen kann. Aber ich fände es unehrlich, wenn da das Board jetzt die Founder rausschmeißt. Also die Founder haben genauso viel Schuld daran, wie alle anderen, die sich das im Board als super Modell haben verkaufen lassen. Apropos Elon, der hat ja, also die sind ja alle anscheinend, also da weiß man ja gar nicht, ob der selber Stocks gekauft hat oder die nur promotet hat. Aber nachdem sich die Wogen so ein bisschen geglättet haben, beziehungsweise alle ihr Geld verloren haben, hat er dann ja Donnerstag zwei Uhr morgens Dogecoin getweetet. Dogecoin ist the people's crypto oder irgendwie so ein pseudosozialistischen Spruch wieder, worauf er dann die Marktkapitalisierung dieses Schwachsinns-Cryptocoin auf irgendwie acht Milliarden Dollar oder so hochgejubelt hat, was zwischendurch 70, 80 Prozent auch wieder hochging. Dazu muss man sagen, kennst du die Geschichte von Dogecoin? Also aus dem Meme, weißt du was ein Shiba Hund ist?
Nee, aber ich glaube das war ein Funcoin oder? War das nicht einer von denen?
Das war eine Parodie auf Bitcoin, weil ich meine, du kannst so Coins ja super einfach bauen. Und als Parodie hat man halt diesen Memehund, Doge ist dieser Memehund, dieser Shiba, dieser chinesischen Hund, die jetzt alle Leute sich gerade kaufen, weil die so knuffig aussehen. Und dieser Hund ist zum Meme geworden und daraufhin hat man einfach das so benannt. Und das ist so eine wenige Währung, wo außer ein bisschen Fundraising und so wirklich überhaupt kein realer Nutzen dahinter steht. Also eine noch leerere Kryptowährung gibt es glaube ich nicht oder weniger. Und ausgerechnet die haben jetzt dann wieder alle promotet. Naja, aber das haben wir letztes Mal schon gesagt, was wir davon halten.
Unglaublich und was ist noch so passiert? Ich lese hier gerade Clover Health und Schmath. Was ist denn da? Da gab es doch mal einen Speck, den wir uns kurz angeguckt haben und ich meine wir fanden das nicht so interessant.
Genau, du meinst, für dich klang das, du hast relativ klar gesagt, für dich klingt das nach Betrug. Das ist eine sehr schnell wachsende Krankenversicherung in den USA oder ja doch. Health Insurance Venture. Also wir hatten uns beide in verschiedenen Episoden schon sehr skeptisch geäußert. Ich eher zu dem generellen Vorgehen von Schmath, dass ich da viel Hybris sehe und die Ausnutzung eines Halo Effekts oder dass er nur noch 100.000 Follower vom Stock Market Con Artist entfernt ist. Da kann man jetzt sagen, ich glaube die 100.000 Follower hat er gewonnen und damit auch den Status für mich persönlich zumindest. Und du meintest Clover klingt für dich nach Betrug. Das kann man noch nicht sagen und es gilt auch sowieso die Unschuldsvermutung natürlich. Aber was Hindenburg Research jetzt raus, weißt du wer Hindenburg Research ist?
Ne, also der Name ist mir mittlerweile bekannt nach 32 Folgen. Aber was haben die nochmal, haben die diese Elektro Sache da mit aufgedeckt?
Das war ja kein Elektro Truck, sondern ein Schwerkraft Powered Truck, der nur Berghänge runterfahren konnte.
Genau und noch mal zur Erklärung, das Elektro Wagen, das Werbe Video wurde an einem Hang gedreht und dann wurde die Kamera so eingestellt oder das Video danach so bearbeitet, dass es aussieht als ob der Truck eine gerade Linie gefahren ist.
Ich glaube deswegen wurde es auch in der Wüste gemacht, weil hätten da Bäume gestanden, hätten die alle schräg gestanden auf dem Video. Deswegen mussten sie es in der Wüste machen, das Video. Genau und also Hindenburg Research ist ein Short-Seller. In dem Fall jetzt auch wieder ein super Beispiel, also falls sich das als bewahrheitet, dann ein super Beispiel wieder für die Funktion von Short-Sellern. Und die haben unter anderem Nikola damals, wo ja relativ klar ist, dass das Short ist, und das haben sie damals aufgedeckt. Und jetzt haben sie sich Clover genauer angeschaut, das ist wie gesagt mit Shamad Padia-Patias Hilfe public gegangen. Und da hat man jetzt rausgefunden, dass Shamad seinen Investoren in dem Spec verschwiegen hat, dass es die, was war das, die DOJ, Department of Justice, oder woher kam die Anfrage, weiß nicht. Weil sozusagen gibt es ein Verfahren anscheinend, wo schon Auskünfte eingeholt werden vom Department of Justice oder irgendeiner höheren Regierungsbehörde. Und das ist was, was man so im Falle eines normalen IPOs sicherlich seinen Investoren sagen würde. Wir haben ein paar Mal darauf hingewiesen, dass es bei Specs verschiedenste Vorteile gibt, wie das kostengünstig und besonders schnell kommt man an die Börse. Aber einer der Nachteile aus Investoren- oder Transparenzsicht ist, dass sozusagen die Transparenzanforderungen viel niedriger sind und insbesondere das S1-Filing nicht in der Form stattfindet oder die Due Diligence so ein bisschen geskippt wird oder deutlich einfacher verläuft. Und Shamad promotet seine Specs sehr gern mit diesem One-Pager, wo so ein paar Stichpunkte drauf sind, warum er die Firma geil findet. Und ihr hat er vergessen zu erwähnen, dass so ein Auskunftsverfahren gegen die Firma läuft, dass es so aussieht, als hätte einer der Gründer und CEOs viel Dreck am Stecken, also so ein untreuer Verdacht, dass er da mal so eine Krankenhausfirma geplündert hätte. Schon sehr kompliziert. Kann man alles nachlesen, verlinken wir vielleicht, oder hin, bookresearch.com slash clover. Wir verlinken es auch gern. Genau und dafür, dass Shamad immer so von seinem High Horse in seinen Podcasts oder oft wird er runterurteilt auf Sachen wie diesen GameStar oder auf Robin Hood, sieht es jetzt so aus, als wäre er da eben selber auch nicht ganz sauber gewesen und hat elementare Bestandteile verschwiegen, als dieser Spec Clover Health an die Börse geholt hat. Wie gesagt, wird sich noch zeigen. Bis dahin gilt es als zweifelhaft, würde ich sagen. Mein lang geschultes Bauchgefühl sagt mir, dass bei dem seit längerem was nicht so gut stimmt.
Ja, der hat ja noch ein ganzes Jahr, um zu zeigen, wie gut und wie erfolgreich er ist. Wieso ein Jahr? Ja, dann kommt da wieder das Window-Dressing, dass man alles so erfolgreich gemacht hat, wenn das Jahr zu Ende geht.
Das war übrigens das erste, was er gepostet hat. Er hat sich noch nicht einmal zu dem Vorwurf geäußert. Es gab ja zwischendurch einen Podcast mit ihm auch, wo er vorgezogen hat, irgendwelche NBA-Stars zu interviewen, statt irgendwas zu diesem Vorwurf zu sagen. Twitter war auch erstaunlich leer die letzten drei Tage. Aber was er gepostet hat, ist, dass die Anleger mit seinen Specs bisher irgendwie zweistellig Gewinne gemacht haben dieses Jahr, was auch stimmt, größtenteils. Das erklärt nur diese Frage nicht gut. Also, und die Aktie ist so 12 Prozent darunter gerauscht natürlich danach und würde dann vielleicht noch mehr verlieren, sollte sich das als wahr herausstellen. Was man auch noch erfahren hatte, ist, er hatte ja als Alternative, also als er über Robin Hood so runter geurteilt hat, was die da alles verkackt hätten und warum das irgendwie Corporate Scumbags wären, hat er ja SoFi, wo er den Pipe geleitet hat, glaube ich, als Alternative empfohlen. Die wiederum besitzen ein Sechstel, also die verkaufen ihren Orderflow selber an Citadel, also den Hedgefund, der da immer im Gespräch war und ihnen gehört ein Sechstel von Apex, was wiederum die Clearing-Stelle ist, die Robin Hood versucht hat dicht zu machen oder diese Kapitalanforderungen sehr schnell erhöht hat. Also transparent ist das alles nicht hundert Prozent.
Okay, kannst du mir das nochmal erklären, was bedeutet das genau? Also machen die das gleiche wie Robin Hood oder sind die so in Konkurrenz, dass sie Robin Hood Steine in den Weg legen wollten?
Beides würde ich sagen. Also er hat ja behauptet, das Problem bei Robin Hood ist eben, dass sie zu nahe an den Hedgefunds hängen und dass sie ihren Orderflow verkaufen und dass die Nutzer das Produkt sind. Nur bei dem Venture, was er als Alternative verkauft hat, passiert genau das gleiche. Und zudem ist es auch noch ausgerechnet Citadel, dieser Riesen-Hedgefund, der da Melvin Kapsel auch dann gerettet hat. Und die Clearing-Stelle, die dieses Robin Hood Problem mit ausgelöst hat, obwohl sie da auch nur ihren regulatorischen Ansprüchen gerecht geworden sind wahrscheinlich. Aber die ist in privater Hand und ein Sechstel davon gehört wiederum SoFi, diesen Venture. Das heißt, entweder hätte er es besser wissen müssen oder hat wieder sehr intransparent andere abgeurteilt.
Ja, ich meine zweifacher Gewinn in einem Jahr, also in den letzten fünf Wochen ist ja nicht so schlecht. Zweistellig hab ich gesagt. Zweistellig, ja.
Zweistellig Prozentzahl. Nicht so gut wie du.
Könntest du vielleicht einmal kurz den Disclaimer erklären, bis du mir dann den ersten Doppelgängerorden überreichst?
Ich glaube zur Strafe darfst du den Disclaimer heute selber mal einsprechen, weil es ja dein Tipp war, den wir jetzt gleich besprechen müssen, nehme ich an. Dürfen.
Und was wir hier so machen. Wir haben Anfang des Jahres oder Ende des Jahres ein paar Predictions für dieses Jahr aufgeschrieben. Und dabei waren auch Aktien. Also wir zwei x Aktien haben wir das genannt. Pip hat da fünf Aktien erwähnt und ich zwei zu einer. Ich wollte mich da eigentlich raushalten, aber ich wurde zu meinem Glück gezwungen. Und jetzt habe ich mir diese beiden Portfolios mal nachgebaut. Und zwar so, als ob man am 4. Januar 50.000 Euro in Herrn Glöckler investiert hätte oder 50.000 Euro in Herrn Klöckner. Und wenn ich jetzt hier gucke, Stand heute wäre es so, dass der Betrag von Pip Klöckner 55.130 Euro wären. Und bei mir 85.122. Was ist da los, Pip? Was ist passiert?
In deinem Depot liegt aber nur eine Aktie oder?
Zwei. Ich habe zwei. Ich habe, fang mit A an. Ich habe ja keine Ahnung. Deswegen fang ich mit A an. Ich habe Agora und Apple.
Genau. Also diese, also herzlichen Glückwunsch als allererstes zu dieser Outperformance. Und hast du die Aktien auch wirklich gekauft, wenn ich fragen darf?
Ja, aber natürlich in Bruchteil. Ich meine, der richtige Gewinner bist natürlich du, mein lieber Multimillionär.
Weil ich ja sozusagen auf dich, wie der jeglichen Bauchgefühl, auf dich gehört habe und so ein bisschen Agora gekauft habe tatsächlich im Januar. Das ist übrigens gerade. Ich habe heute nachgeschaut. Ich habe am 11. Januar das gekauft. Und seitdem sind die 113 Prozent plus. Das heißt, dein Trüffelschwein Nimbus trägst du auf jeden Fall für den Rest des Jahres. Sofern nämlich wieder.
Mal gucken, wann es schreist.
Genau. Willst du nochmal kurz erklären, was Agora macht oder warum das, warum du die interessant fandest?
Naja, weil sie die Technik hinter Clubhouse machen. Das war zu dem Zeitpunkt, an dem wir über Clubhouse gesprochen haben, noch nicht so jedem klar. Und das wurde dann auch von einem Hörer, der auf Twitter gefragt worden ist, Andreas, nochmal gezeigt. Also der hat schön gezeigt, dass das über Agora der Traffic darüber kommt. Und man sieht halt, dass Clubhouse relativ gut skaliert, konstant hält. Ein ähnliches Erlebnis wie bei Zoom. Man glaubt einfach dran. Und die Geschichte ist ja auch, also deswegen fand ich das auch so interessant, der Zoom Gründer und der Agora Gründer haben vor 20 Jahren gemeinsam bei WebEx gearbeitet und sich mit dem Thema, das jetzt durch Corona irgendwie gehypt ist, schon beschäftigt. Also dem Telefonieren über das Internet. Und es ist so ein bisschen das chinesische Twilio. Und wahrscheinlich ist das auch die größte Gefahr. Also es wird halt jetzt viel gehypt, weil man nicht in Clubhouse investieren kann, aber dann halt in den Spatenhersteller im Hintergrund. Und ich frag mich so ein bisschen, ob Clubhouse jetzt auch ein bisschen China Probleme bekommt. Also wird Clubhouse in China verboten sein oder nicht genutzt?
Das ist doch egal, oder? Ob die in China sind, warum wäre das wichtig?
Na, das wäre für die Bewertung von Clubhouse glaub ich nochmal interessant. Werden sie die erste Firma, die auch in China genutzt werden darf? Oder auch in Dubai beispielsweise? Dubai hat ja, ich glaube Skype oder so darf in Dubai nicht genutzt werden, weil man dann den Telefonprovider nicht nutzen würde oder so. Gefährliches Hypewissen, bitte Faktencheck per E-Mail an podcast.doppelgänger.io oder mittwochs in unserem Clubhouse Talk. Das sind so meine Fragen. Und was ich mich heute gefragt habe ist, ob vielleicht Clubhouse einen Switch machen würde zu Twilio, um halt so national zu sein. Und ich hatte kurz überlegt, ob vielleicht Andreas Horowitz auch in Twilio investiert hat, aber das war nicht der Fall. Aber dass man irgendwie schaut, also je nachdem wie die Thematik politisch sich jetzt entwickelt in den kommenden Monaten, könnte es sein, dass Clubhouse nicht mehr so ein großer Kunde ist. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie eigentlich davon loskommen werden. Und der Grund, also Clubhouse war glaube ich ein Grund, warum die Aktie so hochgegangen ist, aber das müsstest du mir technisch nochmal ein bisschen erklären. Es gab auch irgendwie 250 Millionen Fresh Cash, also es gab irgendwie ein Class A Ordinary Shares. Was bedeutet das?
Die haben das gemacht, was GameStop hätte machen sollen. Also die haben neues Geld geraced. Also die haben die jetzt angestiegene Bewertung genutzt, um sich dann Geld zu sichern. Was prinzipiell recht, das verwässert dich eigentlich als Aktionär, aber es ist schlau sich das Geld zu sichern damit. Das heißt, die machen ja eigentlich schon einen kleinen Gewinn. Ich würde es so deuten. Die sind eigentlich knapp profitabel sogar. Aber ich glaube, sie wachsen aggressiv und was du in richtiger Weise machen solltest, wenn deine Accounts so stark wachsen, ist, dass du nochmal nachinvestierst. Also du gehst nochmal freiwillig in die Nicht-Profitabilität, in die Verlustrange und sagst, und diese 250 Millionen haben sich jetzt quasi als Kriegskasse gesichert, um bestimmt Kapital aufzubauen, um Sales aufzubauen, freiwillig nochmal Verluste zu machen, um dann aber schneller zu wachsen. Ich würde davon ausgehen, dass sie sehr schnell wachsen, dieses Quartal durch starke Triebe von Clubhouse, aber auch durch die anderen. Ich habe mal unsere Lieblingsseite oder eine unserer Seiten, die wir oft anschauen, BuildWith, listet Agora noch nicht mal leider. Ich glaube, weil sie nicht so richtig ein Footprint im Code hinterlassen. Aber SimilarTech, womit man auch so eine Analyse machen kann, zeigt, welche Webseiten Agora benutzen. Und die, die hier gelistet sind, sind fast nur Dating-Seiten, ganz ehrlich gesagt. Also Spadoo, Sharechat, eHarmony, Parship, Hot or Not, Elite Partner, nochmal eHarmony und noch 140 andere Seiten. Das heißt, selbst mit der Abhängigkeit von Dating hätten sie immer ein gutes Q1, weil Q1 ist immer gut für Dating. Und was ich ja so schön fand an Agora, das war einer der Gründe, warum ich es spannend fand und mir spekulativ, also mit einem ganz kleinen Anteil ins Portfolio gelegt habe, ist, dass es kein SaaS-Modell ist, sondern ein Consumption-based-Modell. Also je mehr Leute Clubhouse benutzen, je mehr sie auf diesen Flirt-Plattformen oder Dating-Plattformen oder Matchmaking-Plattformen rumhängen, desto mehr verdient am Ende Agora daran. Das kann bei gewissen Modellen sehr spannend sein. Ich kann mir vorstellen, dass die auch irgendwie im Adult-Content viel, also irgendwelche Webcams machen, damit drauf sollte man vorbereitet sein, dass das kommt. Und es gibt, glaube ich, die ganzen politischen Risiken, die du erwähnst. Ich würde mal fest damit rechnen, dass es in China, der Vorteil könnte sein, dass es zur Hälfte in China sitzt, also dass sie deswegen tatsächlich beide Märkte bedienen können. Ansonsten würde ich eher damit rechnen, dass sie China aufgeben müssen und in der westlichen Welt reüssieren.
Aber wieso würden sie das machen? Aktuell haben sie ja mehr User oder verdienen sie mehr in China.
Ist das so?
Ja, ich meine, das ist 80 Prozent China-Markt.
Das könnte sich jetzt aber ändern. Ich bin mir relativ sicher, das wird sich ändern dieses Jahr oder dieses Quartal. Aber da müsste man nochmal draufschauen, auf jeden Fall.
Ich warte darauf, dass man auf LinkedIn sieht, dass dort mehr drin ist. Also wann fangen die an, die Leute zu hiren, die eigentlich bei Twilio oder bei Salesforce oder bei Amazon oder so gearbeitet haben. Und also so wirklich auch auf Sales gehen. Bei Twilio beispielsweise sieht man das relativ gut. Da sind mehr und mehr Sales-Leute dazugekommen in den letzten Monaten. Auch in Deutschland wird da irgendwie versucht, mehr und mehr zu machen, beispielsweise für den Mittelstand. Und was man bei Agora nochmal sieht, die haben auch noch einen Zukauf gemacht. Die haben EasyMob gekauft. Das ist ein Instant Messaging API Service, auch für China. Also es hört sich mehr und mehr dazu an, dass sie so zu dem chinesischen Twilio werden. Und ich finde, von der Kommunikation ist es auch relativ ähnlich. So Developer first und schnell irgendwie was bauen können. Und ja, also ich finde beide Firmen spannend.
Sie haben VP Sales und Business Development, der in San Francisco Bay Area sitzt. Also sie versuchen auf jeden Fall auch unten EMEA Sales, auch in London. Aber muss man mal schauen, wo das jetzt am schnellsten wächst. Also die Aktie hat, also sie machen 120 Millionen Umsatz letztes Jahr oder in den letzten zwölf Monaten, sind aber schon 10 Milliarden wert. Das ist 80, also 120, 10 Milliarden kann man einfach rechnen, das ist 80 mal Sales ungefähr. Das ist schon sportlich. Im Vergleich, Twilio hat 40-faches Sales Multiple, was auch schon sehr hoch ist. Aber Agora wächst natürlich noch deutlich schneller und war schon mal profitabel, was wiederum spannend macht. Aber Twilio ist insgesamt 65 Milliarden wert. Die Frage ist, wie viel Headroom gibst du jetzt dem Agora, wenn die jetzt schon 10 Milliarden wert sind? Das wird ja nicht so groß wie Twilio werden, oder doch? Und das andere ist, was ich als Twilio machen würde, ist, dass du jetzt das Dumping Feature baust und sagst, das Produkt bauen wir mal nach mit wenig Marge, einfach um Agora so ein bisschen in der Wiege zu ersticken und das Kopfkissen ins Gesicht zu drücken. Weil die Gefahr, dass da jetzt wirklich ein zweites Twilio oder ein großer Competitor ranwächst, und die machen ja auch Video, die machen auch Messaging, also SMS-Bestätigung und so weiter. Eigentlich müsstest du jetzt das Kernprodukt Audio sehr günstig kopieren und dann dafür sorgen, dass die Flagship-Kunden dann schnell wechseln. Und du hast ja das Argument, dass du halt nicht in China bist und so weiter. Wobei man sagen muss, die Infrastruktur von Clubhouse zum Beispiel liegt auf AWS. Kompliziert. Warum ich frage, ist, ich sehe halt nicht so viel Headroom. Vielleicht kann sich das mit Mühe und Not nochmal verdoppeln im nächsten Jahr. Es ist aber sehr ambitioniert und wie gesagt ein hochspekulatives Investment. Viel politisches Risiko, die Zahlen können auch komplett frisiert sein. Es ist mit Ansicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit viel in Adult-Content und so weiter verwickelt. Aber ich sehe jetzt nicht, dass ich das verfünffachen kann und so viel wert wird wie Twilio.
Also ich habe jetzt mein Geld verdoppelt. Soll ich jetzt einfach rausgehen und abhaken und sagen, so ist gut jetzt?
Felix Pauperes-Beretou sagt man glaube ich. Das musst du jetzt nicht googeln. Wir bleiben bis zum Ende des Jahres dabei. Ich bei meinem komischen Depot, was du mir da gemacht hast und du bei deinem Gewinner hier.
Ich bin gespannt.
Es ist ja nicht nur ein Glückstreffer. Deine Analyse dahinter macht ja total Sinn. Deswegen ich würde das weiter fahren. Die Frage ist, deswegen habe ich ja eben darüber so ein bisschen rum lamentiert, ob man da auf 10 Milliarden Bewertung nochmal einsteigen will. Also ob man dem zutraut, dass das ein Twilio wird. Das ist komplizierter. Aber halten an deiner Stelle würde ich es jetzt halten. Ansonsten musst du ja auch sofort das Geld versteuern. Aber man sieht wieder den Seinen gibt es der Herrgott im Schlafe. Herzlichen Glückwunsch zu dem Gewinn.
Ich habe eigentlich erwartet, dass doch so ein Zitat kommt mit irgendeiner Uhr, die zweimal stehen bleibt oder so.
Man merkt ja schon, ich suche mir neue Zitate. Übrigens eine Aktie, die auch gut zu dir gepasst hätte, wäre die mit dem Kürzel CMGR. Was sonst wofür steht?
Compounding monthly growth rate. Ich kann dir sagen, dass das bei uns im Podcast 45 Prozent war.
Nicht ganz. Ne weniger als 20 oder so.
War es doch. Von Dezember auf Januar auf jeden Fall.
Achso. Achso ja genau. Für den einen Monat ja. Normalerweise nutzt man das um über mehrere Monate den Anstieg zu. Herzlichen Glückwunsch auch dazu. Genau, aber es gibt eine Aktie, die das Blumenberg-Kürzel CMGR hatte und die heißt schlauerweise Clubhouse Media Group. Und die, auch weil die mit diesem Audio-Netzwerk verwechselt wurde, hat auch, muss ich jetzt mal kurz nachgucken, wie stark die angestiegen ist, aber hat auf jeden Fall auch ordentlich zugelegt. Weil jemand da wieder nicht wirklich sich dafür interessiert hat, was eigentlich dahinter steht. Aber die Clubhouse Media Group ist allein Freitag um 14 Prozent gestiegen und sie konnte, ach die ist noch gar nicht so lange online, ist noch gar nicht so lange gecovert. Läuft auf jeden Fall auch gerade gut, aber vollkommen ohne Grund, weil es nichts mehr mit der App Clubhouse zu tun hat. So, mehr reden wir heute auch nicht über Clubhouse. Erstmal. Sag mal, dann habe ich gesehen, du möchtest wieder unter die arbeitende Bevölkerung gehen und hast eine Bewerbung geschrieben diese Woche.
Ja genau, also ich bin seit Anfang Februar wieder für den Arbeitsmarkt zu haben und habe gedacht, nachdem uns in San Francisco keiner, auch wirklich keiner, einen Danketweet geschickt hat, dass ich mich einfach mal bei AZ bewerbe. Dort gab es eine Stelle, Growth Partner und dann habe ich mal ein nettes Anschreiben geschrieben und einen kurzen Lebenslauf. Zwei Tage später kam dann auch die Absage, also das Profil, ich muss noch ein bisschen mehr lernen, das Profil war noch nicht gut genug.
Hast du eine Absage bekommen?
Ja, ist vollkommen in Ordnung, sehr dankend und ich soll mich nochmal melden. Aber bei so Absagen fragt man sich ja immer, ob sie die Bewerbung überhaupt gelesen haben. Wie du sollst dich nochmal melden? Aber ich gehe davon aus.
Wann darfst du dich wieder melden?
Äh, let's be sure to stay in touch. Achso. Richtig, war's nicht gemeint. Aber sie haben danach ja einen anderen Hire gemacht, der ja auch scheinbar ihnen ein bisschen mehr geholfen hat. Also ich kann das verstehen. Mein Learning ist einfach, dass wir sind halt nur das kleine Deutschland und wir sind nicht so vernetzt, wie wir das immer denken. War eine interessante Erfahrung, was wir in dem Monat gemacht haben und mal schauen.
Sie haben jetzt eine Indie eingestellt, also darauf kannst du es nicht schieben.
Nee, aber der ist ja, das ist ja sozusagen der Social Guru. Der hat ja schon in jeder Social Media Firma gearbeitet und großen Content produziert und ich meine sogar auch das Intro gemacht. Also und er hat Elon Musk auf die Plattform bekommen und wahrscheinlich auch Mark Zuckerberg.
Ich habe einen alternativen Job für dich. Robin Hood sucht einen Krisen PR Manager. Das ist doch was. Bist du eher so der diplomatische Typ? Also man soll schon ein paar mal Shitstorms gemanagt haben und wäre das nicht was für dich? Krisen PR für Robin Hood?
Ich glaube nicht. Auch da kommt dann wahrscheinlich jemand, der vorher Thank you for smoking oder so geschaut und gelebt hat.
Die versuchen gerade schon sehr in ihren Kommunikationskanälen, also unter anderem dem Podcast, aber auch dem eigenen Blog, darauf hinzuweisen, dass sie ja seit schon immer Leute extrem gut mit finanzieller Bildung versorgen. An dem Tag nach diesem Eklat hat der Podcast gefühlt erstmal 180 Grad seine Ausrichtung geändert und hat sofort Black History Month erstmal gemacht. Und außerdem glaube ich die ersten fünf Minuten darüber geredet, wie sie seit zwei Jahren daran mitarbeiten, Leute besser über die Funktionsweise der Börse aufzuklären.
Aber am Produkt erinnern sie trotzdem noch nichts, oder?
Nö, das bleibt so.
Ich glaube die Erfahrung in so einem Unternehmen, in dem du halt wächst, wächst, wächst und dann von heute auf morgen der Böse wirst und dann alles umdrehen musst, ist bestimmt nicht so einfach. Aber ja, ich würde lieber irgendwas, wie du so schön gesagt hast, Holz ins Feuer werfen, als versuchen irgendwelche Brände zu löschen. Das habe ich mir auf jeden Fall versprochen für meinen nächsten Job. Also eher was aufbauen und was wächst, anstatt an irgendwas zu arbeiten, in dem man irgendwie entweder nicht die Gaffen findet.
Das wäre doch Förster.
Ja, auch nicht schlecht.
Mein Kaminholz ist alle und ich darf ja keins bestellen am Sonntag. Es ist Schneesturm minus sechs Grad draußen. Der Nachteil der Wohnung ist, dass es relativ kalt wird hier oben. Und ich habe kein Kaminholz mehr und darf keins bestellen.
Was zahlst du nochmal auf dem Quadratmeter Miete?
Mietpreisbremse zahle ich.
Ja siehst du, dann kannst du auch meinetwegen auch frieren in deiner Luxuswohnung dort.
Na gut.
Du hast am letzten Podcast über Amazon eine Prediction gemacht, wie die Q4 Earnings sind. Ich hatte darauf getwittert, dass du Net Sales richtig prediktet hast. Also da hast du 127 Milliarden gesagt. Es waren 125. Operation Income und Earnings per Share lagst du ein bisschen daneben. Generell bist du mit deiner Prediction happy?
Ich bin mit meiner Prediction verhalten happy. Wie der Kurs darauf reagiert hat, bin ich überhaupt nicht happy, ehrlich gesagt. Aber das liegt ja vor allen Dingen daran, dass Jeff Bezos gleichzeitig zurückgetreten ist. Wobei ich sagen würde, dass er sich dieses Quartal getraut hat zurückzutreten, zeigt eigentlich wie exorbitant gut die Zahlen waren. Ein Großteil seines Vermögens liegt in Amazon und ich glaube, er hat ein großes Interesse daran, dass es Amazon gut geht. Und er hat ganz bewusst, glaube ich, das beste Quartal ever, aber das ist ja fast immer, wirklich nochmal ein ausnahmslos gutes Quartal ausgesucht, um den Schritt zu machen, um der Firma und dem Kurs so wenig wie möglich zu schaden. Ich glaube, ohne das wäre der Kurs 8 bis 12 Prozent hochgepoppt nach den Earnings. Durch den Schrecken hat Amazon jetzt aber 1, 2 Prozent verloren, was ich nicht für rational halte, ehrlich gesagt. Weil ich glaube, dass A zieht er sich ja nur auf so einen, ich glaube, Executive Chairman Posten zurück. Das heißt nicht, dass er die Firma komplett verlässt, sondern vielleicht auch, dass er irgendwie Raum für Visionen schafft. Ich kann mir vorstellen, dass entweder will er, also die nächste große Herausforderung für Amazon ist mit Sicherheit irgendwie Regulierung und so. Es läuft so offensichtlich gut und viel zu gut und sie müssen auch in neue Märkte rein. Und die größte Gefahr ist halt, dass es zerschlagen, reguliert, sonst was wird. Entweder will er sich damit selber beschäftigen und nimmt sich deshalb die Zeit, das glaube ich aber nicht. Ich glaube eher, dass er einen CEO einstellt, der Blitzableiter für den Stress sein kann und der sozusagen er selber möchte nicht gern vom Kongress setzen. Und das ist irgendwie nicht das Image, was du von dir selbst haben willst, glaube ich. Und schafft vielleicht auch Freiheit, wenn er da als Blitzableiter einen CEO einstellt, der dann eben diesen ganzen Müll machen muss, während er dann vielleicht weiter als Visionär an den größeren Plänen arbeiten kann. Und CEOs oder Senior Vice Presidents haben diese ganzen Abteilungen ja auch vorher schon gehabt. Es ist ja nicht so, dass du AWS oder Amazon Consumer oder Prime alles als CEO steuern kannst, sondern die hatten auch vorher schon alle einen eigenen CEO mehr oder weniger. Von daher sehe ich das gar nicht. Ich halte das für überschätzt und irrational. Ich hatte relativ stark darauf gewettet, dass die Zahlen sehr positiv überraschen, was ich nach wie vor glaube, mit einer Ausnahme. Aber das ist dann kurzfristig noch nicht eingetreten leider. Aber das ist wieder so ein typischer schwarzer Schwan auch gewesen. Wir haben ja vorher so ein bisschen drüber geredet, dass ich mir relativ sicher bin, also nicht nur im Podcast, sondern auch privat. Und dann meinte ich noch so, immer wenn ich mir so sicher bin, habe ich entweder was übersehen oder geht irgendwas schief. Weil es schien mir zu offensichtlich, und der Kurs hat im letzten Quartal nicht stark genug angezogen, um die Lage abzubilden, finde ich. Deswegen war ich mir sicher, dass es irgendwie einen zweistelligen Anstieg geben könnte mit den überraschend guten Zahlen. Aber der Ausstieg oder scheinbarer Ausstieg von Jeff Bezos hat dann eben mit Angst den positiven Effekt so ein bisschen aufgefressen.
Es kam eine E-Mail rein von Milan, der hat gefragt, wie du bei deiner Prediction so an die Sache rangehst. Also was guckst du dir an, was hast du für ein Excel-Sheet, mit dem du arbeitest, wie machst du das? Welche Daten ziehst du dir und warum bist du dir so sicher, dass du damit richtig liegst?
Also sicher kann man sich nie sein, aber ich gucke in den Kaffeesatz hier. Nein, ich habe natürlich schon so eine Art Excel-Tabelle, das heißt, ich trage mir die Ergebnisse oder die relevanten Zahlen der letzten 12, 16 Quartale da ein. Dadurch weiß ich so grob die Richtung, also ich weiß vor allem, was die normale Wachstumsrate von einem Amazon ist. Ich sehe, was der typische Q4-Effekt ist, also das ist ja das Weihnachtsquartal, das liegt immer deutlich stärker und dann versteht man dadurch halt auch die Saisonalität und das normale Wachstum. Und die einfachste Form eines Modells wäre das immer einfach vorzuschreiben, also dass du eine Funktion drauflegst und sagst, lass den Computer sagen, womit er rechnet. Das mache ich mehr oder weniger als Grundlage im Kopf und korrigiere das dann um extra Annahmen, die ich habe. Zum Beispiel wie der Black Friday war dieses Jahr im Q4, letztes Jahr im Q3, das heißt, das Q3 war ein bisschen schwächer, als es eigentlich wäre und das Q4 wird ein bisschen stärker, als es eigentlich wird. Und das versuche ich dann, oder irgendwelche Restriktionen beim Fulfillment, beim Marketing, das Amazon gerade nicht so viel ausgibt für Marketing, wie sonst, sozusagen was ich dann aus anderen Kanälen oder Quellen habe, baue ich dann so als Korrekturfaktor mit ein. Und dann komme ich auf ein Modell, wo am Ende dann eben das Income oder die Earnings per share rauskommen als Endergebnis, sozusagen meine Analyse. Aber ganz ähnlich macht das ein Analyst auch, glaube ich, vielleicht mit Mehrzahlen und am Ende noch mit so einer Discounted Cashflow Rechnung dran, also dass er wirklich versucht, einen Ziel, einen fairen Wert oder einen Zielwert für die Aktie einzuführen. Wobei bei einem Tesla ja klar wird, dass das eben dann doch nicht so gemacht wird, sondern dass der Zielwert dann immer 15, 20 Prozent über dem aktuellen Wert ist, weil es keine faire Bewertung für Tesla mehr gibt. So muss man sich das vorstellen. Wir können ja mal einen Postmortem machen der Zahlen vom letzten Mal, also sagen, wo lag ich richtig, wo habe ich mich geirrt und warum habe ich mich geirrt. Daraus lernt man ja fürs nächste Mal, indem man seinen eigenen Fehler erkennt und dann das nächste Mal vielleicht besser macht. Also die Total Net Sales, also was sie insgesamt verkaufen, habe ich auf 127 geschätzt, sie waren 125,5, also weniger als ein Prozent daneben, das ist schon ganz gut, aber da hast du mir auch den Punkt für gegeben. Das setzt sich wiederum zusammen aus den Net Product Sales, das ist sozusagen alles, was sie verkaufen, und Net Service Sales, dazu gehört der Third-Party Umsatz, also Marktplatzumsatz, aber auch AWS, aber auch die Other Revenues, worauf wir auch nochmal kommen. Die habe ich mehr oder weniger, also die wollte ich nicht fortschreiben, sondern deutlich höher ansetzen aufgrund verschiedenster Sachen. Also A, wir haben noch einen Corona-Sondereffekt, wir haben diesen Black Friday-Effekt, dass der Cyber Monday ins vierte Quartal gerutscht ist und Black Friday, oder nur der Cyber Monday? Wie heißt das denn? Der Prime Day, oder welcher ist das, den sie freigelegt haben? Weißt du das noch? Ich glaube der Prime, aber was auch immer, auf jeden Fall, der Verkaufsjahrstag wurde ins Q4 gelegt. Und außerdem hatten sie diese Statistik herausgegeben, dass das Paketaufkommen 50% größer ist. Das haben sie eigentlich nur so als PR-Nummer, um Personalgewinnung oder sowas zu machen, herausgegeben, aber das war eine starke Indikation. Und man hat auch so ein bisschen aus dem Markt gehört, dass es ein sehr gutes Quartal war. Man hat vor allen Dingen bei anderen Retailern gehört, dass die Logistik komplett flach liegt, dass alles überfordert ist an Logistik. Ich habe ein paar Kunden und Kontakte, die gesagt haben, dass teilweise die Ware nicht mehr aus der Fabrik oder aus dem Lager abgeholt wurde zum Versenden. Also nicht nur, dass die letzte Meile überlastet ist, sondern dass DHL und UPS die Pakete nicht mal mehr sozusagen in die Lieferstrecke einziehen konnten und nicht abholen konnten. Das alles sind sozusagen Indikatoren dafür, dass es ein deutlich überdurchschnittliches Quartal war. Deswegen hatte ich das irgendwie mit 42% Wachstum angesetzt und es wurden dann nur 40,6% ein bisschen weniger. Das ist, glaube ich, schon, weil es Restriktionen gab bei Logistik und weil teilweise Amazon sich im Einkauf auf Essential, also das Net Product ist ja auch, was sie selber verkaufen, und sie haben sich teilweise selber begrenzt, indem sie sich entweder auf essenzielle Waren konzentriert haben und sich da anscheinend so ein bisschen ins Wachstum selber reingeschnitten haben. Ich behaupte, sie könnten dann schneller wachsen. Und es scheint auch strategisch so zu sein, dass sie wollen, dass der Marktplatz und die Werbeeinnahmen schneller wachsen als das eigene Retailgeschäft. Genau. Die Net Service Sales hatte ich mit 55 Milliarden angegeben. Die waren bei 54,5, also auch genau unter einem Prozent Fehlermarge. Finde ich auch noch okay und so ergibt sich dann ja das halbwegs richtige Total Net Sales. Wo ich mich stark geirrt habe, sind die Cost of Sales. Die habe ich mit 77, also das ist der Wareneinsatz, wenn man so will, was der Retailer selber einkauft unter anderem. Die habe ich mit 77,5 geschätzt. Die sind dann bei über 79 Milliarden rausgekommen. Das heißt, dass sie weniger Rohmarge hatten. Das kann daran liegen, dass sie teurer eingekauft haben. Dafür würde sprechen, dass teilweise die Zulieferer oder die Hersteller auch Überlast, also bestimmte Hersteller waren ausverkauft. Das würde dann dafür sorgen, dass die Rabattierung und die, also dass Amazon selber auch teurer einkauft und dass, wenn sie das nicht 100 Prozent an den Kunden weitergeben, leidet die Marge darunter. Das kann ein bisschen an den erhöhten Kosten in der, wobei das müsste unter Fulfillment dann landen, wenn es in der Logistik ist, wie auch immer. Auf jeden Fall, der Hauptfehler, wo ich am meisten daneben lag, war die Cost of Sales. Also, dass der Wareneinsatz deutlich höher war als gedacht. Da habe ich mit 61 Prozent gerechnet, also mit 39 Prozent Rohmarge und sind bei 63 Prozent rausgekommen. Ich glaube, es lag daran, dass viele Sachen einfach ausverkauft waren. Fulfillment war günstiger, als ich gedacht hatte. Da dachte ich ja, dass ich mich eventuell geirrt hatte. Ich hatte 19,5 Milliarden Fulfillment, also Logistikkosten geschätzt. Die lagen aber nur bei 18,5. Was wahrscheinlich daran liegt, dass dieses Narrativ, dass Fulfillment unheimlich teuer wird, weil sie es Corona-sicher machen, das hat ja überhaupt nicht gestimmt. Das haben ja viele geglaubt, dass da 5 Milliarden, oder das haben sie selber gesagt, dass sie da 5 Milliarden investieren pro Quartal, um das Corona-sicher zu machen. Ich glaube, das ist nicht passiert. Habe ich damals, glaube ich, mal vorgerechnet, warum das 5.000 Euro pro Mitarbeiter entspricht und dass ich nicht glaube, dass Amazon so viel Geld da deployen kann. Auf jeden Fall, die anteiligen Fulfillmentkosten sind auf 26 Prozent gesunken. Ich habe die mit 27 Prozent angenommen. Als eine Mischung im Vorquartal waren sie 27,8. Normalerweise sind sie im Q4 besonders niedrig, was darauf hindeutet, dass es so einen Volumeneffekt gibt. Das heißt, je mehr Ware du verschickst, desto günstiger wird jedes verschickte Paket. Das macht Sinn, weil zwei Pakete auf dem gleichen Weg liegen und so weiter. Oder ja, du hast eine bessere Auslastung in der Logistik. Und da der Effekt ist jetzt voll durchgeschlagen, deswegen waren die wirklich sehr niedrig, die Fulfillmentkosten. Sie haben ein bisschen mehr als in Technology und Content investiert. Dazu gehört wahrscheinlich die Filmrechte. Das macht Sinn. Das habe ich irgendwie um 400 Millionen umgeschätzt. Marketing haben sie ein bisschen mehr ausgegeben, als ich dachte. 7,4 Milliarden. Ich hatte 6,7 geschätzt. Sie haben langsam ihr Google-Adspending wieder erhöht, was gut für die Google-Ergebnisse war, auf die wir bestimmt auch noch kommen. Und das hat, also leicht unterschätzt, aber nicht grob. Und der Rest sind dann so kleine, unwichtige Posten. Also das Gesamtergebnis hatte ich ja sehr bullisch auf 19 Dollar geschätzt pro Aktie. Die Analystenschätzung waren irgendwas 7,26 Dollar. Die sogenannten Flüster-Schätzung, also womit die Analysten rechnen, nachdem sie sich vorher schon auf etwas Falsches festgelegt hatten, waren so um die 10 Dollar. Und das, was ich als Resümee letztes Mal gesagt habe, ich war dann sehr verwirrt, dass die Analystenschätzung nur bei 7,2 lagen, wenn ich bei 19 lag und habe mich dann insofern korrigiert, dass ich sage, relativ sicher bin ich mir, dass es doppelt so viel ist wie die Schätzung. Also so um die 14. Und da ist es ja auch rausgekommen. Von daher lag ich nicht, also ich war zu optimistisch, was selten passiert. Aber zumindest die Aussage, dass es doppelt so hoch war wie die Analystenschätzung, die ist eingetroffen und deswegen hätte eigentlich die Aktie sehr positiv reagieren müssen.
Und gab es irgendeinen Punkt, in dem sie jetzt im letzten Quartal nochmal richtig groß Geld ausgegeben haben, damit sie nicht so einen großen Income haben?
Sie haben eine meiner älteren Predictions, dass sie gebrauchte Flugzeuge kaufen werden, weil die gerade rumstehen und sie welche brauchen für Luftfracht. Das haben sie gemacht, aber die least man typischerweise, das heißt, die schlagen eher als laufende Kosten durch und nicht als Einmalinvestment. Aber selbst das, wir reden hier über Dimensionen, dass es wirklich schwer ist, das Geld loszuwerden. Ansonsten würde Amazon immer noch kein Profit machen, glaube ich. Aber es ist unmöglich, so viel Geld loszuwerden.
Sie haben da auch irgendeinen Green Fund oder sowas gemacht.
Ja, aber das waren auch zwei Milliarden. Das ist auch wieder so ein bisschen, man überlebt da Zeit. Das ist Peanuts. Ja, genau. Und was dann noch spannend ist, Sekunde, ist die Aufteilung nach Geschäftsbereichen. Da hatte ich Online Stores, also das ist ihr eigenes Retailgeschäft, auf 68 geschätzt, ist bei 66,5 rausgekommen. Also habe ich überschätzt, dass der Fehler da ist, wie gesagt, dass sie selber als Retailer sich zumindest relativ gesehen zurückziehen. Also sie wachsen mit 45 Prozent im eigenen Retail, aber im Vergleich zum Marktplatz, den sie offensichtlich schneller wachsen lassen wollen oder können, wird der Retailanteil immer kleiner. Third-Party-Seller, also der Marktplatz ist um 56,6 Prozent gewachsen im Vergleich, also nochmal 10 Prozent mehr als das eigene Retailgeschäft. Auf 27 Milliarden, das hatte ich mit 28 geschätzt, auch größer. Physical Stores hatte ich auf 4 Milliarden geschätzt, ist auch bei 4 Milliarden gelandet. Das hatte ich ausnahmsweise richtig, aber das war relativ einfach, weil du einfach so fortschreibst, dass es geschlossen ist, aber Whole Foods ein bisschen mehr verkauft, weil Weihnachten ist. Und die wirklich spannendsten, also die zwei spannendsten Sachen finde ich eigentlich. AWS ist nur mit 28 Prozent gewachsen und ich glaube, das ist auch einer der Gründe, warum die Achse nicht ganz so gut reagiert hat, weil das Cloud-Geschäft natürlich einer der spannendsten Aspekte und einer der Haupt-Profitbringer, 60 Prozent des Profits von Amazon kommen aus dem Cloud-Geschäft. Und das ist nur mit 28 Prozent gewachsen, obwohl es bei Google und bei Microsoft ja sehr dynamisch gewachsen ist, also sich beschleunigt hat, hat es sich bei Amazon weiter verlangsamt, seit Quartalen das langsamste Wachstum, 28 Prozent, natürlich auch auf dem höchsten Level, also es sind 13 Milliarden Umsatz, die AWS macht, da sind die anderen noch lange nicht. Deswegen ist es natürlich viel schwerer, da noch schnell zu wachsen auf dem Level, aber ich glaube, das hat den Leuten so ein bisschen Sorgen verhalten gemacht, dass AWS nur noch in Anführungsstrichen 28 Prozent wächst, obwohl es hochprofitabel ist. Und das eigentlich Spannendste ist das sogenannte Other Revenue. Also Amazon unterteilt sein Revenue in Online-Stores, das ist ihr eigenes Geschäft, Retail, wo sie selber Produkte verkaufen, Physical Stores, das ist ein paar Buchläden und Whole Foods. Die Third-Party-Seller-Services, das ist das Marktplatzgeschäft mit Händlern, die auf Amazon verkaufen und eventuell FBA wahrnehmen. Subscription Services, das ist Prime, die liefen übrigens mit plus 35 Prozent auch ganz gut. Dann gibt es AWS und dann gibt es Other. Und hinter Other versteckt sich zum Großteil Amazon Media Services, also der Verkauf von Werbung innerhalb von Amazon. Und der Bereich ist um 66 Prozent, also das ist der schnellst wachsende Bereich, ist um 66 Prozent auf fast 8 Milliarden US-Dollar gewachsen. Und das ist mehr Werbeeinnahmen bei Amazon, als Amazon selber an Werbung ausgibt. Sie haben 500 Millionen positives Werbebudget gemacht. Das heißt, was sie an Werbung einnehmen, finanziert ihre gesamten Marketingkosten und es bleiben noch 500 Millionen im Quartal übrig, gerade. Oder um es im Vergleich zu setzen zu Google und Facebook, das ist die Hälfte des Profites, die Google mit Werbung macht und zwei Drittel des Profites, das Facebook mit Werbung macht. Das ist insofern ein bisschen unfair, weil ich jetzt Umsatz mit Earnings, also Profit vergleiche, aber dem Werbeumsatz von Amazon stehen ja keine echten Kosten gegenüber. Also gegen das Marketing habe ich ja gerade schon gerechnet, wenn man so will. Und das ist ja so eine Art Spillover- oder Kuppelprodukt. Also so wie die Schlacke im Rohofen, wo du Eisen produzierst und du hast außerdem Schlacke, die was wert ist oder der Asphalt im Cracking-Prozess von Rohöl oder so. Das heißt, es fällt mir, also natürlich ist es ein strategisches Geschäft, was sie sehr bewusst aufbauen, aber es entfallen kaum extra Kosten. Du brauchst ein paar Entwickler und Produktmanager, die die Werbung schlau platzieren und intelligent aussteuern. Du brauchst ein kleines Sales-Team, aber Amazon verkauft nicht sehr aggressiv die eigenen Produkte selber, weil die Leute das eigentlich gern von alleine wahrnehmen. Das heißt, ich finde das schon fair da anzunehmen, dass ein wirklich Großteil dieses Umsatzes in 100 Prozent in EBIT übergeht. Und dann ist es richtig brutal.
Gut für den Aktionär, aber es ist schlecht für den Kunden. Also ich persönlich finde die Werbung, also ich kaufe durch die Werbung getriggert eher schlechtere Produkte auf Amazon.
Das würde ich so unterschreiben.
Die ich auch so dann wieder returniere, was ja dann wiederum schlecht für Amazon ist.
Ja, wenn du die wirklich returnierst, ja. Ich mache das nicht so gern, aber wenn es so wäre, ja. Aber ich meine, das werden sie auch durchrechnen. Aber trotzdem ist, also AWS und dieses Werbegeschäft ist halt das, was brutal EBIT abwirft bei Amazon. Und was du aber auch siehst, ist, wir hatten ja gesagt, der Profit war, eine Sekunde, Operating Income ist 7 Milliarden. Das heißt, ohne diese Werbeumsätze würde Amazon immer noch Verlust machen. Also das Retailgeschäft ist immer noch von AWS subventioniert eigentlich. Und sie würden noch Verlust machen, wenn es nicht diese Werbeeinnahmen gäbe und AWS letztlich. Aber wie gesagt, was ich am spannendsten finde, ist eigentlich, dass sie mehr Werbegelder einnehmen, als dass sie ausgeben. Und das ist es eigentlich, wenn du es aus Publisher-Sicht sehen willst, ist es eigentlich ein Verlag, wo das Retailgeschäft der Content ist oder das Inventar des Retailgeschäftes ist der Content. Dagegen verkaufen sie Werbung und akquirieren Nutzer günstig. Und die zahlen außerdem noch die Prime-Gebühren. Dafür, dass sie da reingucken können und es schnell bekommen, wenn sie doch mal was kaufen.
Das perfekte Flywheel.
Ist auf jeden Fall ein gutes Beispiel für Flywheels. Und was auch lustig ist, ist, dass sie dieses Advertising-Geschäft ja nicht mal als Advertising ausweisen. Also um den Ball flach zu halten, glaube ich, und sich nicht noch mehr Feinde zu machen, tun sie so, als wäre das nur ein Beiprodukt. Was tatsächlich, wie gesagt, vom Profit wahrscheinlich bei der Hälfte von Google und Facebook so ungefähr liegt. Je nachdem, wie viel Kosten man dagegen rechnen möchte. Und es wächst mit 66 Prozent, das darf man nicht vergessen. Also nächstes Jahr sind es halt nicht mehr 7 Millionen, sondern nicht mehr 8 Milliarden, sondern 14, 15 Milliarden wahrscheinlich. Oder selbst 12 wäre riesig.
Und du hast Amazon mit Google verglichen. Da gab es auch Earnings letzte Woche. Da scheinst du ein bisschen überrascht geworden zu sein, oder?
Ja, ist auch ein Fall für ein Postmortem. Ich habe ja letztes Jahr gesagt, dass ich glaube, dass Google im Search-Bereich nicht mehr zweistellig wachsen wird. Das war so. Oder ich habe mit der Einschränkung bis auf Corona einmal Effekte vielleicht, aber langfristig bin ich da skeptisch für das Hauptgeschäftssuche. Das bin ich auch weiterhin, aber Google hat wirklich ein krass gutes Quartal hingelegt. Aktien hat auch plus 7 Prozent, glaube ich, reagiert und wahrscheinlich auch zu Recht kurzfristig. Die sind 24 Prozent insgesamt gewachsen beim Umsatz und beim Operating Income um 69 Prozent. Also brutal gesteigert. Teilweise durch Kosteneinsparungen auch den Gewinn gesteigert. Aber der Umsatz ist halt super dynamisch mit 24 Prozent gewachsen. Daraus kommen 17 Prozent aus der Suche, also im klassischen Suchgeschäft. 46 Prozent aus YouTube. Das sind die Wachstumsraten von YouTube. YouTube wächst 46, die Cloud-Sparte wächst 46,5 und Search wächst 17 Prozent. So muss man es richtig sagen. Und dadurch ergibt sich das Gesamtwachstum von 24 Prozent. Also das langsame Searchwachstum verwässert immer noch das dynamische YouTube und Cloud-Geschäft. Und keiner kann sich so richtig erklären, warum dieses vierte Quartal jetzt so gut lief für Google. Also überraschend für alle. Welchen Fehler habe ich gemacht? Hast du einen Verdacht?
Meine einzige, nee, nicht wirklich. Ich glaube, dass sie wieder viel mehr Musik, also dass sie so ein bisschen die Airbnb-Geschichte erzählen und sagen, hier in Zukunft geht's bei Google wieder richtig los, weil alle, die in Urlaub gehen wollen, fangen bei Google an und da machen wir wieder richtig Umsatz.
Ja, aber das hilft. Und du meinst, dadurch machen sie mehr Einnahmen?
Nee, dadurch ist mehr Fantasie in der Aktie. Aber wieso die Aktie, also ich habe nur fünf Sekunden Search gemacht.
Also die Einnahmen kommen vielleicht irgendwann wieder zurück, aber der Umsatz ist ja tatsächlich um 24 Prozent gestiegen. Also wenn du auf die Grafik schauen würdest, dann sieht es wirklich aus, als hätte es Corona nie gegeben und als hätte Google keine Wachstumsprobleme. Ich glaube, warum das so ist, ist…
Vielleicht ist es tatsächlich schon Travel. Also wenn Amazon schon aufgemacht hat, wieso sollen die anderen, die jetzt in den letzten, also kann es nicht sein, dass sich ein paar Leute überlegt haben, sie geben, also Google ist ja eigentlich der einfachste Weg als großes Unternehmen noch Kosten auszugeben am Ende des Jahres.
Ja, aber bist du gereist dieses Jahr?
Nee, aber wie viele Leute kennst du in deinem Umfeld, die gerade richtig Lust haben, den Urlaub zu buchen, um ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen?
Ja, so ein bisschen beginnt das bestimmt. Also die Travel Umsätze sind noch nicht mehr ganz so schwach wie in den Vergangenen Jahren.
Und dann hast du noch, glaube ich, noch einen anderen Punkt. Du hast unheimlich viele Firmen, die letztes Jahr unheimlich viel Geld gespart haben. Also ich habe von Bekannten gehört, die dadurch, dass keine Messen mehr besucht werden wurden und, und, und, und keine Reisekosten und alles, das einfach, ja, man zwar fünf Prozent weniger Umsatz gemacht hat, aber man 50 bis 60 Prozent weniger Kosten. Und ich kann mir schon vorstellen, dass im letzten…
Das ist ja schlecht für Werbung. Das ist ja normalerweise schlecht für Werbung. Also Googles Geschäft ist ja Werbung. Und wenn Leute Geld sparen wollen, dann sparen sie ja in der Werbung in der Regel. Also gerade wenn man kein Geld mehr spart.
Was denkst du, wie viele Firmen, wie viele Leute denken, sie müssen am Ende des Quartals noch Geld ausgeben, damit sie fürs nächste Jahr noch ein bisschen Budget haben?
Ach so, das kann sein. Budgeteffekte. Ja, das ist ein guter Punkt. Also, dass man im Q4 nochmal raushaut, damit das Budget nicht gekürzt wird für nächstes Jahr.
Genau, dann kaufst du einfach nochmal einen komplett bescheuerten, überteuerten Spot bei YouTube, einfach nur um rauszuhauen.
Ja, das macht Sinn. Das wird mit Sicherheit teilweise passiert sein. Das rechtfertigt nicht den ganzen Effekt, aber es ist ein Teil, glaube ich, tatsächlich.
Das ist eins, was ich mir erklären könnte. Der Rest…
Der andere Teil ist, glaube ich, relativ einfach, aber eben so einfach, dass ich ihn dann übersehen habe. Nämlich, dass Offline… Also, du hast halt diesen riesen Online-Boom, E-Commerce-Boom, insbesondere im Weihnachtsgeschäft. Offline war zu. Offline gibt wenig Geld bei Google aus. Online gibt viel Geld. Oder Online zahlt immer die Google-Steuer letztlich. Also je mehr Online handelt, es gibt, desto mehr Umsatz landet bei Google. Und natürlich hat… Also, so wie Amazon floriert hat, profitiert natürlich auch Google vom Anstieg des E-Commerce insgesamt einfach. Also, es ist, glaube ich, ein Einmaleffekt und das ist das Gefährliche. Ich könnte mir vorstellen… Also, man müsste jetzt schauen, wie die dahinterliegenden Effekte sich weiterentwickeln. Sollte es so eine Art Normalisierung geben, dann könnte man eventuell dagegen wetten. Ich glaube tatsächlich, das ist sozusagen die perfekte Verbindung von… Du hast… Offline ist geschlossen, Online muss werben, Online muss abverkaufen. Die Leute müssen aber auch Weihnachten was kaufen und Online war die einzige Möglichkeit. Und deswegen war Google dann… Also, sie haben im Retail, glaube ich, 40% Wachstum gehabt bei den Klicks. Und, und das ist spannender, es war wahrscheinlich das erste Mal seit langem wieder, dass die Klicks teurer geworden sind bei Google. Und zwar, weil die Nutzer so verzweifelt waren, dass sie Online gekauft haben und die Conversion-Rates dadurch höher geworden sind wieder. Und das sieht man in den Facebook-Ergebnissen nämlich lustigerweise. Facebook hat ja auch reported und die weisen im Gegensatz zu Google. Also, Google hat ja das Reporting des CPC-Preises eingestellt, weil man da sehr klar gesehen hat, dass der immer weiter verfällt und die Klicks immer billiger werden und weil sie einfach wertloser werden, weil sie durch mehr Leute geteilt werden. Und Facebook hat aber das erste Mal seit langem einen positiven CPC wieder gezeigt. Und ich denke, bei Google ist das gleiche passiert, weil die Conversion besser geworden ist in den Shops, dadurch, dass Leute mehr Online kaufen. Wenn die Conversion besser wird, werden die Gebote höher, steigt die Konkurrenz, steigen die Ad-Preise. Und dadurch hat Google wahrscheinlich die perfekte Kombination aus positiven Volumeneffekt gehabt, also mehr Volumen im Weihnachtsgeschäft und höheren Klickpreisen. Und dadurch konnte Search dann wieder 17%. Was ich glaube, ich glaube es wird sich wieder normalisieren Richtung 10% oder weniger. Das heißt, ich halte es weiterhin für einen Einmaleffekt. Diesen E-Commerce-Rückenwind, den hätte ich sehen können, ja, hätte ich wissen müssen. Also, das war mein Fehler, dass ich den nicht angenommen habe, dass E-Commerce so viel Rückenwind hat, dass es auch Google mit hochspielen würde. Aber von der strategischen Lage geht es Google, glaube ich, nicht besser. Deswegen bleibe ich langfristig skeptisch. Aber, und wir reden bestimmt gleich noch mal kurz über Pinterest und Snap, die profitieren relativ klar von dem gleichen Effekt. Nämlich, dass dadurch, dass Online so groß wird, alles was Online-Werbung macht, stark von dem E-Commerce-Spending, was jetzt vergrößert wird, profitiert. Also, du hast 40% irgendwie Wachstum im E-Commerce gehabt dieses Jahr und teilweise bei Amazon, teilweise bei anderen. Und das macht diesen ganzen Kanal so groß, dass alle, die Werbung in dem Kanal verkaufen, stark mitwachsen. Das ist die einfache Erklärung, aber ich glaube, das ist die richtige.
Ich hätte noch zwei Punkte oder zwei Fragen an dich. Das eine ist, glaubst du, es gab doch irgendwie so eine Umstellung, von der du mal erzählt hast, die weniger Transparenz in Google gibt. Ob das ein Weg ist, um einfach die Margen zu ändern oder Zahlen zu ändern? Und das zweite ist, glaubst du, dass man dadurch, dass mehr Unerfahrene jetzt E-Commerce für sich erfunden oder gefunden haben, glaubst du, dass dadurch auch, also dass die neuen Shop-Betreiber, die neuen Webseiten-Betreiber, dass die so einen Hebel haben, dass man das in den Zahlen sieht?
Also, dass neue Kunden an den Marktplatz getreten sind, das glaube ich, und die bieten am Anfang irrationaler, das macht Sinn. Das kann auch ein Effekt sein. Und die Steuerbarkeit und Transparenz nimmt immer ab. Und das führt im Zweifel auch dazu, dass die Konkurrenz in den Auktionen steigt und damit der CPC steigt. Also, die Targeting-Optionen wurden gerade wieder schwammiger gemacht. Also, es wird immer schwerer, exakt ein Keyword einzubuchen, ohne es jetzt zu sehr im Detail zu erklären. Aber das trägt alles dazu bei. Aber die Schwankungen sind jetzt, also, die positive Überraschung ist zu groß, dass es das erklären könnte. Das ist eher, was sie nutzen, um das generell positiv zu managen. Ich glaube, in dem Fall, ich halte diesen Budget-Effekt, den du genannt hast, für gar nicht so unwahrscheinlich. Und ich glaube, dass der E-Commerce-Boom einfach alles, was Online-Werbung macht, brutal trägt. Und es passt, wie gesagt, zu den guten Facebook-Zahlen, zu den guten Pinterest-Zahlen, zu den guten Snap-Zahlen. Nur nicht zu Twitter, weil die Werbung ja verkacken.
Dann lass uns weiter durch die Earnings gehen. Lange und Schwarz, haben die auch Earnings gehabt?
Genau, das ist eine relativ kleine Firma, aber das ist der Börsenmarktplatz und Market-Maker, der an Trade Republic angeschlossen ist. War davor immer nur bekannt dadurch, dass sie vor- und nachbörslichen Handel in Deutschland ermöglichen. Ich glaube, von 7 bis 23 Uhr kannst du handeln, normalerweise nur von 9 bis 17 Uhr. Da kannst du aber von 7 bis 23 Uhr handeln. Und es ist aber auch der Marktplatz, an den Trade Republic angeschlossen ist, also die sogenannten Retail-Broker oder Retail-Investoren in Deutschland. Und die haben für den Januar 2021, also diesen irren Monat gerade, eine Pressemitteilung gemacht mit Rekordjagd geht weiter. Das Vorquartal Q4 2020 war auch schon sehr gut, aber im Januar haben sie bekannt gegeben, dass sie ein Handelsergebnis von 20 Millionen Euro gemacht haben, nach 3 Millionen im Vorjahr. Also sie haben fast versiebenfacht ihr Ergebnis im Januar. Was bei Aktienhandel ist, der Gewinn ist sehr stark Volumenabhängig. Das heißt, du kannst davon ausgehen, dass sie ein Vielfaches des Volumens des Vorjahres gehabt haben und das wiederum sehr stark getrieben durch Trade Republic. Und das Spannende ist, sie sagen selber, dass sie im Januar 6 Millionen Trades gesehen haben und 12 Milliarden Umsatz. Was heißt, dass der durchschnittliche Trade nur noch 2.000 Euro groß ist? Was würde ich sagen, für Börse relativ klein ist. Und du hast ja trotzdem noch die Leute, die irgendwie 50.000 Euro Trades machen oder die auch vielleicht sogar 100.000 Euro Trades machen. Das heißt, dass die Kunden, die über diese Apps traden, Orders deutlich unter 2.000 Euro dort abgeben. Und ich habe es mal verglichen, im Q4 2019 war die Durchschnittsorder bei Lang & Schwarz noch 5.200 Euro. Also zweieinhalb mal so groß. Das heißt, das wird schon deutlich verbessert. Und was aber auch spannend ist, wenn du diese 6 Millionen Trades mit den 20 Millionen vergleichst, dann heißt im Schnitt verdienen die immer noch mehr als 3 Euro an der Order. Also es ist auch ein ganz lohnendes Geschäft. Das sogenannte Free Retail Trading Lang & Schwarz, die das da eben als Market Maker agieren und das ausführen oder die Kursstellung übernehmen und sich dann aus dem Spread bedienen, schaffen es damit immerhin noch 3 Euro pro Order zu verdienen. Was ja nicht so schlecht ist.
Wahnsinn.
Und dann haben sie aber gesagt, sie hätten sogar noch schneller wachsen können im Januar, weil leider wurde, Zitat, leider wurde diese Entwicklung seitens der Lang & Schwarz Exchange durch technische Probleme eines Dienstleisters getrübt. Und das ist jetzt Spekulation, aber technische Probleme habe ich im Januar in Deutschland nur bei einer Trading App gesehen. Und das Spannende ist, dass der Market Maker die als Dienstleister bezeichnet. So würdest du die Nahrungskette ja normalerweise nicht beschreiben. Also es kann auch eher IT-Dienstleister gewesen sein natürlich, aber sollte es eine App sein, dann wäre die Trading App quasi der Trades-Anlieferer aus Sicht des Market Makers. Was vielleicht auch ein bisschen die Machtverteilung an dem Markt oder das Selbstverständnis der Market Maker erklärt. Sollten sie damit eine Trading App gemeint haben, die technische Probleme gehabt hat.
Interessant, ich habe immer gedacht, die Apps würden immer sagen, dass das Problem irgendwie hinten liegt.
Also vielleicht war es auch ein Dienstleister, es kann auch ein Dienstleister, der hinter Lang & Schwarz gewesen sein natürlich, aber Lang & Schwarz ist selber Market Maker und der drittgrößte Börsenplatz nach Frankfurt und Stuttgart. Von daher, ich wüsste jetzt nicht, wen die noch als Dienstleister hätten dahinter. Eigentlich kommt dahinter schon die Clearing-Stelle, aber dann ist das schon mal nicht ganz fein, so eine PR-Mitteilung rauszugeben und dann sozusagen den Dienstleister da zu blamen. Vielleicht aber auch gerade nicht so gute Stimmung. Was ich sagen wollte, exorbitante Ergebnisse. Es gibt natürlich viele andere Online-Broker, wie Flat-Ex, DeGiro, die davon profitieren. Es gibt die Sino AG, ein Broker hält noch Anteil an Trade Republic, ich glaube es ist inzwischen unter 10%. Aber darüber kann man auch noch daran partizipieren. Große Gefahr dieser ganzen jetzt sehr stark florierenden Finanzdienstleister und Broker ist natürlich, dass sollte es einen Crash geben und ein Großteil der Accounts, so wie bei Robinhood geschehen, einfach ihr Geld verlieren oder auch aus dem Markt aussteigen enttäuscht, dann geht dieser Hebel genauso gut wieder abwärts und man sitzt dann eventuell auf hohen Kosten und das Börsenvolumen, was das finanziert, ist nicht mehr da, im schlimmsten Fall. Ansonsten laufen diese Bankaktien alle gerade sehr gut.
Und du hattest eine Prediction für ein 2x Kandidaten, die IG Group.
Jetzt muss ich da wieder gucken.
Bist du da auch noch bullish?
Ja, ich muss kurz schauen, wie die gelaufen sind. Ich nehme an schlecht, wenn du mir schon das zweite Mal unter die Nase reibst.
Ich gucke auch gerade, ich sehe minus 13%.
Ja, es kommt ungefähr hin. Also Anfang des Jahres waren sie bei 9,5, jetzt sind sie bei 8,8. Das ist jetzt noch kein so großer Verlust. Aber da ist die, wie gesagt, habe ich das als spekulativen Kauf bezeichnet und vor dem Hintergrund finde ich es immer noch gut. Die sind extrem diesem Risiko, was ich gerade beschrieben habe, unterliegen die extrem. Also wenn wir einen Börsencrash haben, wird es für die IG Group auch relativ schwer, weil dann ein Großteil der Leute, die die Produkte nutzen, Geld verlieren. Sollte der Börsenwahn weiter anhalten und sollte ich recht haben, dass es einen Trend zum 24-Stunden-Handel gibt, dann wären sie einer der möglichen Profiteure. Wobei Robinhood natürlich jetzt, man kann gut in Frage stellen, ob das jetzt noch ein guter Trade ist, weil ob Robinhood jetzt noch die Schuss hat Richtung 24-Stunden-Handel zu gehen nach den derzeitigen Ereignissen, sind sie vielleicht auch ein bisschen vorsichtiger. Von daher kann man das auch überdenken. Ich habe die in meinem Hauptportfolio, glaube ich, eh nicht drin. Es war ein kleiner Kauf damals, habe ich so auch bezeichnet immer. Bin ich so, ja, sehr spekulativer Trade. So 100% überzeugt bin ich nicht.
Also es sieht so aus, als ob ich dieses Prediction-Spiel am Ende des Jahres gewinne.
Im Moment liegst du weit vorne.
Dann lass weiter machen. Eine Position, an die du nicht mehr glaubst, einfach aus dem Grund, dass wir nicht in die Charts kommen, Spotify. Die haben announced, wie viele Podcasts sie haben und es sind über zwei Millionen. Also ich lag falsch. Ich habe gesagt, es gibt zwei Millionen Podcasts bis zum Ende des Jahres. Ich habe gesagt deutlich mehr. Du hattest mir geschrieben 2,2.
Ich habe 2,5 gesagt, glaube ich. Ich habe so over ander haben wir gemacht und ich habe gesagt deutlich drüber. Du dachtest zwei Millionen ist, glaube ich, sehr ambitioniert und ich meinte, ich glaube deutlich drüber.
Und jetzt sieht es so aus, als ob selbst Spotify nicht mehr daran glaubt, dass sie noch groß im Podcast-Game wachsen in den kommenden Monaten, weil ja jetzt selbst irgendwie Schleichwerbung im Fernsehen dafür gemacht wird.
Ja, letztes Mal hattest du mich noch dafür ausgelacht, als ich das vorsichtig kritisiert hatte. Ich glaube nach der letzten Sendung ist es auf jeden Fall grenzwertig. Genau, Spotify ist ein Problem.
Gibt es noch irgendwas interessantes aus Shopify?
Du hast ja Shopify gesagt. Wir reden über Spotify.
Sorry Jan, musst du schneiden.
Also Spotify hat die Zahlen präsentiert, sind bei den Nutzern um 27% gewachsen, beim Revenue um nur 17%. Das ist relativ schwach. Das liegt ein bisschen daran, dass die neuen Nutzer entweder werbefinanziert sind, also keine Premiumnutzer oder aus Ländern kommen, wo sie nicht den vollen Preis bezahlen. Also in Indien oder Osteuropa ist das ein bisschen günstiger, das Spotify-Abo. Plus, dass die neuen Nutzer natürlich immer 30% erstmal an Apple bezahlen, wenn sie über Apple teilnehmen an Spotify. Deswegen wächst das Revenue nicht ganz so schnell. Und ansonsten ist das Problem halt, dass Spotify bisher immer 70% der Einnahmen an die Künstler auszahlen musste. Also das ist kein Problem, das ist natürlich das Mindeste, dass sie das tun, aber das macht es zu einem nur beschränkt guten Geschäftsmodell. Wofür sie jetzt zwei richtige Maßnahmen getroffen haben. A, sie produzieren Content selber. Also sie produzieren selber Podcasts oder Idioten wie wir produzieren kostenlos Podcasts, die dann dort gehört werden. Und dem stehen weit, also da müssen sie halt nicht 70%, also das müssen sie entweder einmal vorfinanzieren und haben dann aber 100% der Werbeeinnahmen oder stehen halt gar keine Kosten gegenüber. Und da sieht dann der Operating Leverage deutlich besser aus. Also je mehr Nutzer du auf der Plattform hast und je höher die Werbepreise steigen, desto profitabler wird das und du musst nicht mehr die 70% abdrücken. Und das andere was sie gemacht haben, ist, dass sie den Verlagen oder Vertrieben der Musikbranche erlauben, freiwillig sich zu unterbieten. Also sagen ich, mir reichen auch 60%, dann sage ich mal anders, mir reichen auch 50% der Einnahmen, wenn ich dafür auf der Startseite stehe und öfter gespielt werde. Das heißt, was du da angezeigt bekommst, ist nicht nur von AI und deinen Hörgewohnheiten beeinflusst, sondern auch wer sozusagen am meisten Geld verzichtet, um von dir durchgehört zu werden. Und das wiederum löst dir das Problem auch so ein bisschen mit, aber offensichtlich nicht schnell genug. Ich werde so ein bisschen skeptischer bei dem Podcast Business. Das klang zwischendurch wie eine gute Lösung. Ich glaube schon, dass Clubhouse zumindest das Potenzial hat, das so ein bisschen anzugreifen. Nicht, dass Podcasts morgen weggehen. Für mich bleibt Podcast auch unser Hauptmedium, aber ich glaube, das klaut einfach Listening Time. Und Listening Time ist in dem Modell dann halt Werbezeit, die ich nicht auf Spotify Werbung höre. Plus, dass sie ihren Stars nicht erlauben können, woanders Werbung für die Podcasts zu machen. Also wir machen ja dann auf Clubhouse eben letztlich auch ein bisschen Werbung für diesen Podcast oder reden über den Podcast dort. Das Modell scheinen sie ja nicht so gut zu finden, was so ein bisschen die Gefahr birgt, dass es der Boomer Club wird und unter die Räder kommt, glaube ich. Was könnten die noch machen? Also ich glaube, es wäre schlau, wenn sie – also sie haben den Werbemarktplatz, der kommt noch als große Hoffnung, dass du als Podcast dich vermarkten lassen kannst von Spotify mit so einem Ad-Studio. Also die Werbetreibenden können Ad-Studio nutzen und dann sagen, ich möchte bei allen Podcasts, die Frauen zwischen 25 und 34 oft hören, kann ich die und die Werbung abspielen. Und die Podcast-Hosts können dann sagen, wir möchten die Daten einspielen. Da das aber programmatisch ist, oder ja, Real-Time-Advertising, spielt das natürlich viel weniger ein als selbst eingesprochene Werbung oder klassische Podcast-Werbung. Die sollte deutlich höher monetarisieren. Und was ich machen würde, wäre ich Spotify wäre. Ich würde entweder die Podcast-Studios zwingen, Sprungmarken einzubauen inklusive der Werbung. Also skippable Ads machen quasi. Daraufhin würden die Nutzer die Ads skippen und es wird deutlich teurer, die Werbung zu verkaufen. Oder, wenn du es nicht schaffst, dich dazu zu zwingen, lässt du per AI automatisch Werbung erkennen. Das ist bei fremdeingesprochener Werbung, glaube ich, sehr einfach, weil die taucht ja dann in mehreren Podcasts auf. Wenn du so einen Spot mehrfach siehst, dann kannst du einfach annehmen, der ist Werbung und du machst es skippable in der App. Und wenn nicht, müsstest du an den Patterns, nämlich wenn Dinge übersprungen werden, müsstest du auch erkennen können, dass das Werbung ist. Also, sagen wir mal, jemand überspringt oder 20 Prozent der Hörer überspringen immer die gleichen 30 oder 60 Sekunden. Dann würde ich sagen, das ist ein klares Zeichen dafür, dass da Werbung gelaufen ist.
Oder ein Disclaimer.
Oder ein Disclaimer. Und das kannst du ja superautomatisch erkennen mit Machine Learning. Und dann baust du da eine Sprungmarke ein für den Hörer und gewöhnst den schnell an, die Werbung zu überspielen. Und die Werbung, die Spotify selber einbaut, wird aber nicht skippable oder erst nach fünf Sekunden skippable, so wie bei YouTube. Und dann hast du sozusagen das Land, was dir gehört, durchregiert. Die Frage ist ja, warum sollen Podcaststudios auf Spotify Geld verdienen, wo Spotify nichts dran verdient? Das kann aus Spotify Sicht ja keinen Sinn machen. Langfristig. Und das wäre eigentlich so ein Weg, die Leute auf ihre eigene Werbeplattform so ein bisschen rauf zu zwingen. Glaub ich. Aber es wirkt natürlich die Gefahr, dass die Podcaststudios abwandern.
Ich bin immer skeptischer mit dem ganzen Medium, weil ich so das Gefühl habe, dass ich, also hast du, bist du happy mit dem Algorithmus von Spotify? Findest du neue Musik, die dir gefällt?
Selten. Ab und an. So im Daily, meinst du? Oder wie heißt das? Weekly?
Ja, generell. Also hast du sehr viele positive Kundenerfahrungen mit Spotify?
Ich finde die Podcast Empfehlungen sind relativ gut. Ich finde die Weekly Digest oder so hat manchmal was dabei. Ist auf jeden Fall, was ich beim Kochen hören kann. Aber wie gesagt, es ist ja nicht nur davon getrieben, was gut ist, sondern auch was besonders günstig abzuspielen ist.
Ja, ich glaube, es gibt bei den Kunden, die gut zahlen und die keine Werbung haben wollen, gibt es meines Erachtens bald wieder einen Trend, der dazu kommt, dass ich lieber dem Künstler mehr Geld gebe und mich mehr davon erholen lasse. Mir werden die Apps mittlerweile zu sehr, also Musik ist ja was zum Entspannen für mich auf jeden Fall oder zum Ablenken und ich möchte da wenige Überraschungen haben. Ich merke das jetzt bei einer anderen Musik App, da werde ich die ganze Zeit gezwungen, irgendwas anderes noch zu installieren oder zu machen oder sowas. Ich möchte einfach meinen Künstler finden und die Musik hören und am besten so schnell wie möglich. Und das geht mir mittlerweile mehr und mehr in den Apps verloren, dass ich eigentlich auf der Suche bin nach etwas Neuem. Und bei den Podcastern sehe ich es ähnlich, dass ich glaube, dass es da auch mehr und mehr einen Trend gibt, dass man halt vielleicht weniger Hörerinnen hat, die aber dann dafür vielleicht was zahlen und eine größere Interaction. Und da bin ich gespannt, wie der Markt generell ist. Ich habe immer noch so eine Festplatte mit Musik und von den alten CDs, die ich mal rübergezogen habe.
Aber das kannst du doch sowohl auf Spotify als auch Apple Music genauso machen weiter. Also du musst die Suggestions auch gar nicht nutzen, du kannst auch hören, was du willst.
Ja, aber ich finde, mir gefallen die Apps nicht mehr aus irgendeinem Grund, weil ich zu viel Ablenkung habe zu anderen Sachen. Und ich möchte einfach so meinen kleinen ruhigen Ort haben, der mir ein ähnliches Erlebnis gibt wie damals, als ich die Schallplatte auf den Spieler gelegt habe und abgetaucht bin.
Ja, also von der Bedienlogik finde ich Spotify auch nicht optimal, ehrlich gesagt. Aber du kannst ja total gezielt das machen, was du möchtest. Das kann man jetzt nicht unterstellen, dass das nicht möglich wäre.
Gut, wir haben noch drei weitere Earnings und dann wünschen wir euch alle eine schöne Woche. Paladin.
Wieder stark gewachsen, 128 Prozent auf das erste Mal über eine Milliarde im Quartal, auf 1,06 Milliarden. Ist aber ein bisschen gesungen, ich glaube 6, 7 Prozent runtergegangen, vor allen Dingen, weil sie skeptisch sind. Also wir haben ja immer betont, dass die Supply Constraints sind, also dass es einfach zu schwer ist, schnell genug Bikes zu bauen und die aus China herzubekommen. Im Moment hast du relativ hohe Wartezeiten auf die Bikes. Das ist ein Problem, was ihnen bewusst ist. Sie versuchen es ja durch Zukäufe schon zu verbessern. Sie haben jetzt angekündigt, dass sie bis zu 100 Millionen in Luftfracht und Expedited Shipping, also beschleunigte Seefracht, investieren werden, um das zu lösen. Also die Fahrräder herzufliegen ist schon ordentlich teuer. Aber da das Subscription-Modell dahinter ja eigentlich das Spannende ist, macht es dann vielleicht eben doch Sinn, selbst die Fahrräder oder einzelne Teile im Flugcontainer herzuholen, bevor man Leute dann wirklich wochenlang auf die Fahrräder warten lässt. Weil der Segweg dauert so oder so drei, vier Wochen wahrscheinlich, je nachdem, wo man es fährt, ob nach Europa oder in die USA. Dadurch sinkt die Marge auf dem Hardware-Produkt durch das teure Shipping. Aber du kommst früher in die Subscription-Logik und das ist eigentlich eine schlaue Investition. Ich glaube die Enttäuschung war eher, weil Paladin vorher schon so gut gelaufen ist und die Zahlen großartig waren, aber auch nur großartig. Und selbst 130% Wachstum reichen dann eben nicht, wenn die sich hatten sicher im letzten Jahr vervier- oder verfünffacht. Da muss ich mal gucken, das ist bei mir plus 413%, also verfünffacht und hat jetzt ein bisschen verloren mal wieder. Also ich würde es noch nicht ganz kritisch sehen, aber was man glaube ich nicht sieht, ist wie sie noch schneller wachsen können, weil das eben an der Hardware scheitert gerade. Und der Anreiz jetzt noch zusätzliche Hardware zu bauen, also eine Rudermaschine oder so einen vollen Heimtrainer, ist dann auch erstmal weg. Deswegen fehlt glaube ich so ein bisschen die Fantasie, sonst wirkt es eher wie, die müssen jetzt erstmal operativ das überhaupt in den Griff bekommen. Ja und ich glaube immer noch, dass sobald die Sonne wieder scheint, keiner sich auf so ein Fahrrad setzen wird. Aber gut. Aber die User Churn sieht immer noch extrem gut aus.
Aber die Churn kann doch gar nicht schlecht sein. Also die Churn geht ja nur schlecht in den ersten vier Wochen, in denen du das Bike zurückgeben kannst und dann kannst du ja erst nach zwei Jahren churnen, oder?
Ja selbst dann wäre das ja noch gut, aber du kannst doch immer kündigen oder nicht? Hast du einen 24-Monatsvertrag?
Ich glaube du hast einen 24-Monatsvertrag.
Dann würden sie ja eine riesen Wand aufbauen, die irgendwann einbrechen könnte. Das kannst du ja noch mal anschauen.
Das glaube ich, das wird auf jeden Fall passieren.
Schau dir das doch mal als Hausaufgabe bis zum nächsten Mal an, wie der Vertrag gestaltet ist. Weil das wäre dann ganz spannend, wenn das erste Mal die Covid-Welle sozusagen die erste Kündigungschance hat. Dann könnte es wieder darauf spekulieren, dass dann die Churn von 0,7 Prozent auf 2,3 Prozent hoch geht im Monat und das wäre dann schon mega spannend als Überraschung. Deswegen recherchier das doch gerne mal für mich.
Mach ich, mach ich Chef. So, ganz schnell Snap und Pinterest.
Letztlich gleiche Story, haben ihre Nutzer sehr stark gesteigert. Pinterest Revenue plus 76 Prozent rechnet damit, dass das ähnlich stark steigt weiter. Pinterest hat sehr positiv reagiert, ist 50 Milliarden wert mehr als Twitter. Kannst du dir das vorstellen? Von der Relevanz ist ja was absolut anderes. Aber Pinterest ist dadurch, dass ich glaube auch sehr stark von diesem E-Commerce-Boom und Corona profitiert, wieder im Q4. Und der Average Revenue per User ist aber immer noch nur bei 1,5 Dollar. Das heißt, er gibt in den USA glaube ich schon so um die 5 Dollar, bisschen höher. International aber noch unter 1 Dollar. So ergibt sich dann die 1,5 und da ist aber schon noch gutes Potenzial, den Umsatz pro Nutzer zu steigern weltweit. Das ist glaube ich die Fantasie bei Pinterest. Ansonsten 50 Milliarden schon echt relevant. Snapchat ist 100 Milliarden schwer, zwei Twitters groß, macht bis 900 Millionen Revenue im Q4. Revenue per User ist bei 3,5 Dollar, hat eine Viertel Milliarde Nutzer ungefähr, auch Riesenaufwand. Das wird so ein bisschen die spannende Wette, wenn diese Corona-Effekte wegbrechen, ob man dann, das ist übrigens ganz spannend, als ich mir Google und Facebook angeschaut habe, dieser Merkle Report, den wir mehr als erwähnt haben von Merkle Inc. Der kommt schon Ende Januar raus und da kriegt man ganz gute Indikatoren für das Ad-Spend auf Google, Facebook und Amazon draus. Da hätte man viele Sachen relativ gut antizipieren können. Das stimmt nicht genau, aber es korreliert sehr stark. Wenn man dort in einem der Quartale einen Rückgang sieht, dann ist das eventuell früher, als es am Aktienmarkt bekannt ist und dann könnte man die negative Überraschung traden. Bei Google bin ich mir relativ sicher und auch bei Snapchat und Pinterest eigentlich, dass wenn dieser E-Commerce Boom weggeht, also wenn Revenge Shopping, Revenge Travel startet, sollte das passieren. Aber das sehe ich jetzt noch nicht in der ersten Jahreshälfte, um das auch ganz klar zu sagen. Also wir reden frühestens November, die Ergebnisse im November rauskommen, darüber wahrscheinlich. Dann könnte es eine Überraschung geben bei den Online-Werbefinanzierten Modellen.
Spannend, wir werden berichten. So, vielen herzlichen Dank fürs Zuhören, vielen Dank für deine Zeit, Pipp. Haben wir schon einen Plan, was wir am Mittwoch in Clubhouse machen?
Nee, aber wir sind auf jeden Fall da um neun, wie immer.
Ja, ich würde sagen, wir machen zwei Sachen. Zum einen Faktencheck und zum anderen, falls irgendjemand nochmal eine Interviewfrage von Pipp und mir gestellt bekommen möchte, kann er uns gerne eine E-Mail oder sie uns gerne eine E-Mail schreiben mit Link zum LinkedIn-Profil und vielleicht stellen wir dann noch eine oder zwei knifflige Fragen.
Machen wir so.
In diesem Sinne, habt eine schöne Woche und bis spätestens Mittwoch. Schreibt uns die Hausaufgaben nicht. Ja, Chef, schreibt uns Trello-Board. Schreibt uns die Hausaufgaben nicht.
Peloton, Vertragsbedingungen. Sehr gut, bis dann, ciao, ciao.
Ciao.