Doppelgänger Folge #34 vom 21. Februar 2021

Facebook vs. 🇦🇺 | Palantir | Fastly | Shopify | Taboola SPAC | iPhone Kaufkraft

Philipp und Pip starten, indem sie noch einmal erklären warum WhatsApp eigentlich der spannendste Teil des Facebook Universum ist. Beim Thema Facebook geht es natürlich auch um Australien und News. Zudem erklären die beiden warum die Apple die 1 Milliarde reichsten Nutzer der Welt verwaltet und wieviel diese Wert sind. Im Earnings Review gibt es diese Woche Fastly, Palantir, Shopify und Twilio.

Kapitelmarken:

00:07:10 Porsche Abspaltung von VW

00:16:40 WhatsApp, Facebook und Australien

00:32:22 Smartphones und die Wohlstandsverteilung

00:40:31 Gründen und ESOPs

00:52:38 Shopify Earnings

01:03:43 Baozun: Shopify Konkurrent aus China

01:07:31 Taboola SPAC

01:13:54 Palantir

01:22:24 Fastly

01:29:36 Twilio

01:31:37 Teilverkäufe und Mental Accounting

01:34:02 Agora Zahlen

01:42:30 Die Earnings dieser Woche

01:46:00 Gesetzliche Rente mit Aktienfonds

Shownotes:

Facebooks falsche Daten: https://techcrunch.com/2021/02/18/facebook-knew-for-years-ad-reach-estimates-were-based-on-wrong-data-but-blocked-fixes-over-revenue-impact-per-court-filing/

Chang Shortseller Bericht: https://www.reuters.com/article/usa-stocks-ehang-holdings/chinese-drone-makers-stock-plunges-on-negative-short-seller-report-idUSL1N2KM2NI> quote here

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Diese ganzen abnormen Wachstumsraten, die wir gesehen haben, werden alle brutal einbrechen.
Die Welt nicht retten, das macht nur E-Commerce angenehmer.
Ansonsten gibt es einen großen Fehler bei Teilverkaufen. Moin moin Herr Glöckler. Und? Besitzt du schon Krypto? Bitcoin?
Krypto? Fällt das doch. Das fällt doch jetzt bestimmt bald wieder, oder nicht?
Wieso soll es bei 57.000? Es ist Sonntagnachmittag, wir sind bei 57.000.
Aber es liegt doch nur daran, dass die Leute nicht traden können, also Aktien kaufen können und verkaufen können aktuell, oder? Also übers Wochenende.
Das war eine Handelsstrategie, die ich mir mal überlegt habe. Ob man immer Freitagabend kaufen sollte und Montag wieder raus. Hast du wirklich nicht? Er hat ja schon drei Bitcoins, ich habe jetzt nochmal einen kleinen Basket aus verschiedenen Kryptos dazu gekauft.
Okay, dann erklär mir mal, du bist ja so ein Value-Investor. Wieso? Das ist doch nur Fear of Missing Out.
Also ich kann jetzt die genaue Summe nicht sagen, weil sonst rechnen natürlich Leute aus. Also ich würde gerne sagen, es ist ein kleiner Prozentsatz des verfügbaren Vermögens. Aber ich kann nicht sagen wie viel, weil sonst kannst du ja genau hochrechnen, weil es ein diskreter Wert ist bei Bitcoin. Aber auf jeden Fall ist es nicht so viel. Aber was glaube ich relativ klar ist, ist, dass wir durch dieses ganze Gelddrucken gerade in der Inflation landen. Und ob Bitcoin jetzt der perfekte Inflationsschutz ist, da bin ich mir nicht mal sicher. Was ich mir aber gut vorstellen kann, ist, dass wenn die Auswirkungen der Inflation spürbar werden für die Bevölkerung, dass das nochmal das Vertrauen in Geld und in Banken, Zentralbanken, das Bankensystem, schlimmstenfalls Politik, weiter zumindest schwächen wird. Und dass das dann zum Anlass genommen wird, so Revanche-Käufe von Bitcoin zu nehmen. Weil man merkt, was passieren wird, ist, dein Geld wird ein Wert, deine Miete wird teurer, die Lebensmittel werden teurer und irgendjemand muss dann die Schuld haben daran. Und der Krise können wir sie nicht geben so richtig. Und dann werden die Banken und die Politik schuld sein. Und dann müsste das Krypto treiben. Plus, du hast das Potenzial, dass weitere Firmen das noch machen, was ich aber gar nicht einkalkuliere unbedingt. Wobei am Dienstag Reported Square, da könnte wieder so eine theoretische Überraschung kommen von Jack Dorsey. Mal sehen. Aber ich habe es ein bisschen mehr diversifiziert in Krypto. Es ist weit unter 10% meines Vermögens trotzdem, aber ich glaube, es ist nicht ganz doof. Und ich fand, das Argument, was Scott Galloway gesagt hat, auch gar nicht so doof. Einfach damit du dich nicht so furchtbar ärgerst, wenn es dann doch fliegt. Selbst wenn du nur 0,1 Bitcoin kaufst oder so, oder 0,01, dann hast du trotzdem das Gefühl, du bist irgendwie dabei.
Ich habe vor sehr langer Zeit mal für 30 Euro, glaube ich, einen Bruchteil eines Bitcoins gekauft. Ich müsste mal gucken, wo das Ding liegt.
Das kommt drauf an, vor wie langer Zeit das war.
Ja, ich glaube, damals war das vielleicht auf 200 oder so. Wäre es für dich nicht sinnvoller, deinen Vermieter anzurufen und zu fragen, ob du ihm nicht die Wohnung abkaufen kannst?
Das könnte, also ich glaube, bei so einem richtigen Crash würden auch Immobilienpreise kurzfristig leiden. Aber langfristig ist es gut. Ich habe diese Woche viel darüber geredet mit Freunden, wie man eventuell sein Geld vor einem Crash oder einer Inflation retten könnte.
Na komm, dann hau mal raus. Wir vergessen alles, was wir hier auf der Liste haben.
Das machen wir mal, wenn wir schon ein bisschen mehr haben.
Morgen ist vielleicht zu spät. Nächste Woche ist vielleicht zu spät. Also, was hast du dir gemerkt?
Ich würde vor allem diversifizieren, also auf mehrere Sachen setzen. Also vielleicht ein bisschen Immo, viel Aktien.
Wieso viel Aktien? Also Immo verstehe ich.
Weil es Essen sind und weil sie produktiv sind.
Immobilien verstehe ich. Wieso Aktien?
Weil sie produktiv sind, also sie erwirtschaften Gewinner in normalen Zeiten.
Bei den Multiples, die du aktuell in deinen Lieblingsaktien hast.
Ja, das dauert dann ein paar Jahrzehnte, bis die da ankommen. Aber was ist die Alternative? Die Diskussion kommt ja aus einer Alternativlosigkeit. Also, da musst du überlegen, was ist das kleinere Übel? Und Aktien und Immobilien sind bestimmt das kleinere Übel. Ich bin bei Wald gelandet, aber das kauft der deutsche Adel oder die Family Office ja auch schon en masse weg. Ich glaube, der Waldpreis hat sich in zehn Jahren mehr als verdoppelt. Ansonsten finde ich Land und Wald und sowas auch ganz spannend. Und irgendwie so, keine Ahnung, einen einstelligen Wert in Kryptos zu haben, finde ich auch nicht. Gold finde ich total doof. Irgendwie das macht nichts, das tut nichts. Und es ist nicht so, dass ich an dem Geld so furchtbar hänge.
Du hast schon schlechte Laune, wenn es mal runter geht.
Ja, aber das ist ja nicht so, dass ich an dem Geld hänge, sondern an der Performance. Also für mich ist das nur ein Maß meiner Performance oder meiner Outperformance des Marktes.
Du willst so was echt haben und wenn es dann runter geht, hast du das Gefühl...
Ich habe weniger Recht. Du hast weniger Recht. Aber zum Beispiel, wenn der Markt fünf Prozent runter geht und ich bin nur zwei Prozent im Minus, dann ist es ein guter Teil. Dann freue ich mich auch. Wenn es morgen wieder hoch geht, ja, also es geht wirklich um die relative Outperformance. Es ist nicht so, dass ich furchtbar an dem Geld klebe. Deswegen macht Gold für mich überhaupt keinen Sinn. Habe ich halt das Gold hier, hilft ja auch nichts.
Sollen wir uns nicht ein Stück Wald zwischen Hamburg und Berlin kaufen? Können wir da irgendwann uns treffen für die Aufnahme?
Ludwigslust. Wir kaufen das Schloss Ludwigslust.
Na, du übertreibst wieder.
Na gut, wir müssen noch ein paar Podcasts machen.
Um das Schloss zu kaufen, brauchen wir ja Werbung. Ich habe mich gefragt, ob du Werbung machen könntest, für was, was du nicht gut findest. Also stell dir vor, ein Produkt, das du nicht kaufen würdest, das du nicht nutzen würdest, aber es würde dir ermöglichen, einmal in der Woche drei Quadratmeter Wald in Ludwigslust zu kaufen.
Ah, guter Zirkus schlägt, wenn man dafür damit was Gutes tut. Ich könnte es, glaube ich, wenn ich weiß, dass es für jemand anderen gut passt.
Also wenn du sozusagen siehst, dass ich dafür nicht sozial Geld bekomme und es mir helfen würde oder wie?
Oder wenn das Produkt gut wäre. Wenn das Produkt jemand anderen gut ist. Es gibt ja schon Dinge, die für mich komplett sinnlos sind, aber für andere wertvoll. Das würde Sinn machen.
Also Porsche.
Porsche. Hast du ausnahmsweise die Wirtschaftspresse gelesen oder wie kommst du auf Porsche?
Nee, ist ja für dich sinnlos, weil du nicht Auto fahren magst, aber für andere Leute haben wir ja Spaß dabei.
Stimmt. Ich würde E-Auto vielleicht, aber ich bin ja auch kein Fan von Autos. Ich finde Autos ja relativ überflüssig. Auf dem Land vielleicht.
Wir müssen ja irgendwie in den Wald nach Ludwigslust kommen.
Also mein Gedankengang war gerade, Verbrenner macht überhaupt keinen Sinn. E-Porsche okay, aber eigentlich Autos, wenn du E-Autos hast, dann ist ja eher ein Service das Auto. Und vor allem, wenn es selbstfahrend ist. I don't know. Ich finde Autos schon schwer.
Okay, ich werde jetzt nicht alle Produkte durchgehen. Man sieht, wir sind schwer vermarktbar. Dann zweite Frage. Mal angenommen, du hast eine Firma mit so 10 bis 500 Mitarbeiterinnen.
Achso, aber Porsche wird jetzt von VW abgespalten. Hast du das gelesen?
Ja, findest du das gut oder schlecht?
Wird diskutiert. Find ich gut. Macht total viel Sinn. Also ich glaube, Porsche wird allein fast so viel wert sein wie der ganze. Also wenn das zu der voraussichtlichen Bewertung an den Markt kommt, wird das ein substanzieller Bestandteil der VW Bewertung sein. Wenn nicht, die vielleicht sogar übertreffen langfristig. Einfach weil dadurch, dass du diese ganzen Marken in einem riesen Knäuel bei Porsche vereinheitlichst, gibt es so einen Holding-Malus oder wie auch immer man das nennen möchte. Oder Holding-Abschlag. Und wenn du die ganzen Marken da wieder rausdröseln würdest, die ganzen Bugatti, Audi, Porsche, was weiß ich, Skoda, Seat, wären die Summe der Teile auf jeden Fall mehr wert. Und ich denke in dem Fall das zwei-, dreifache sogar. Porsche ist ja ein ganz anderes Image, ganz andere Marge als der Konzern. Da auf einer gemeinsamen Basis zu bauen, du würdest den Cayenne ja nicht kaufen. Oder du kaufst den ja nicht, weil der auf der gleichen Basis wie der Touareg gebaut wird oder irgend so ein Quatsch. Da sehe ich überhaupt nicht die Synergien. Macht gar keinen Sinn. Also finde ich total schlau das abzuspalten.
Ja und es wäre auch super für Apple, weil sie hätten endlich einen Autokonzern, mit dem sie dann zusammenarbeiten könnten.
Würde es passen? Könnte man schauen.
Also Elektro-Porsche mit einer Apple-Software? Ja, warum nicht? So, zweite Frage. Mal angenommen, du hast zehn oder so, also eine Firma. Ich weiß, du wagst keine Firmen, also auf jeden Fall nicht selbst. Aber du hättest so zehn bis 500 Mitarbeiter. Was wäre deine Regel, und Corona wäre jetzt vorbei und die kommen so in deine Büros oder auch nicht, arbeiten von zu Hause. Was wäre deine Regel für Online-Bestellungen? Dürften alle Mitarbeiterinnen alle Pakete ins Büro schicken und wie würdest du es managen?
Ich kann das sehr gut nachempfinden, weil ich lange Zeit im Dachgeschoss zu schnell unfähig war, unzustellbar oder wie man es nennen möchte. Deswegen war das für mich mal einer der Gründe, überhaupt für andere Firmen zu arbeiten, dass ich meine Pakete empfangen konnte, wenn ich da eine halbwegs regelmäßige Adresse hatte. Ich finde das schon, du musst natürlich Office-Managerinnen damit beschäftigen, aber das stiftet Sinn, macht Sinn. Kann man bei großen Firmen das nicht sogar in einem großen Container alles liefern? Muss man überhaupt nur kleine Pakete liefern? Es wäre schlau, das zu konsolidieren. Also wenn das aus ähnlichen Verteilzentren kommt, könnte man im großen Sack auch die Sachen bringen. Aber dann sieht jeder, was der andere bestellt hat, das ist in der Firma vielleicht auch nicht so gut.
Ja, du möchtest ja, dass dann… Aber was spricht der Gründen? Naja, wenn du im kleineren Team bist und die ganze Zeit die Pakete reinkommen und du nicht eine Office-Managerin oder einen Office-Manager hast, der irgendwie die Sachen entgegen nimmt, hast du ja immer Störungen. Und du versuchst ja eigentlich, dass alle so ungestört wie möglich arbeiten können.
Weiß nicht. Also ich bin jetzt davon ausgegangen, dass es einen Office-Manager oder Office-Managerin gibt.
Ja, und die macht wahrscheinlich dann, eine Person macht dann wahrscheinlich einen halben Tag nichts anderes, außer Pakete entgegenzunehmen und die zu verteilen.
Ja, aber es kommen ja so drei, vier Paketboten am Tag maximal.
Ja, für dich alleine.
Und es ist ja nicht… Die kommen ja alle… DHL kommt nur einmal, UPS, DPD kommt nur einmal, Hermes kommt nur einmal, Amazon kommt eventuell mehrmals. Aber das finde ich vertretbar. Und es ist ja auch nicht so superproduktiv, wenn alle im Kerker vier Stunden durcharbeiten. Du musst ja eh Pausen haben, eh Unterbrechungen. Ich glaube nicht so sehr an dieses Superfokus, fünf Stunden durcharbeiten, dann mal kurz auf Toilette und weiter.
Wie machst du denn die Podcast-Vorbereitung?
Das mache ich relativ am Stück, wobei ich habe zwischendurch was gegessen.
Und hattest du irgendeinen Rabbit Hole, wo du kurz mal eine Viertelstunde, eine halbe Stunde abgetaucht bist diesmal?
Tatsächlich, ich habe sogar überlegt, das zu teilen, aber es war dann zu kompliziert und ich habe mir ständig selber widersprochen bei der Deutung. Es ging um einen Chart, dass die… ich versuche das kurz zu fassen, damit es nicht zu weit abscheut. Also da wurde die Aktienmarkt-Performance mit der durchschnittlichen Kreditaufnahme für Margin Trades verglichen. Also das ist wunderschön invers, also je mehr die Leute auf Pump kaufen, das korreliert erstmal mit dem Anstieg der Aktien. Und dann am Höhepunkt der Kreditaufnahme kommt immer die Krise. Und die Frage war dann, ob da Kurs und Correlation verwechselt werden. Das heißt, natürlich, wenn die Krise kommt, implodieren die Margen, weil spätestens nach 10, 15, 20% Kursverlust sind die mal… also ist das Margenvolumen aufgeraucht in der Regel. Du hast ja gehebelt gekauft, in der Regel 10-facher, 5-facher Hebel. Das heißt, es ist vollkommen klar, dass diese Schulden dann abgebaut werden über den Notverkauf der Aktien. Da sah es aber so aus, als wenn es ganz kurz vorher passiert, das wäre dann mega spannend, weil dann könntest du einfach schauen, wann die Margen abgewandelt werden. Aber es war dann zeitlich anscheinend falsch dargestellt. Und das andere ist, es hat keinen Aussagecharakter, weil es sieht halt wie perfekt invers korreliert aus. Also du siehst immer den Peak zur gleichen Zeit, aber das scheint eher eben so ein funktionaler Zusammenhang. Das einzige, was man ableiten kann, ist, dass es immer vor den Krisen zu einem besonders starken Anstieg kam. Und den siehst du jetzt gerade auch wieder. Also wir sind jetzt an einem Maximum, der sozusagen Aktien auf Pump kaufen ist gerade an einem Maximum und das ist sehr schnell entstanden durch sehr steilen Anstieg in vergangener Zeit. Teilweise durch GME, also GameStop. Das ist die Frage, ob man das deuten könnte. Aber wenn das richtig wäre, dann dauert es keine zwei Monate mehr.
Und das bedeutet dann tatsächlich, dass Leute sich über ihre Kreditkarten oder irgendwie anders 1000, 10.000 Euro Dollar leihen und damit Aktien kaufen?
Ne, nicht über Kreditkarten. Das bieten die Broker in den USA relativ out of the box so an. Also du kannst einfach sagen, du möchtest dir auf Pump kaufen und dann brauchst du nur ein Fünftel des Geldes. Und die werben sogar mit den Bedingungen. Also die Interactive Broker sagt irgendwie, bei uns kriegst du den günstigsten Zinssatz für Margengeschäfte. Relativ gängig in den USA.
Und gibt es da irgendwie einen Cap?
Ja, du musst halt in der Regel 20% vorhalten. In der Krise kann das halt brutal werden, weil die Aktien auch mehr als 20% an einem Tag fallen können. Also wenn du über Nacht 20% verlierst, dann wärst du sogar im Minus halt. Das ist halt das Problem. Ansonsten macht die Bank immer einen Notverkauf, wenn du bei minus 15% liegst oder so. Und das war die andere Sache, die ich überlegt habe. Ob die Dynamik nicht ist, dass wenn das Margenexposure der Trader so hoch ist, das sind 400 Milliarden oder so, die jetzt netto als gepumptes Geld am Aktienmarkt sind, ist das nicht der Grund, warum der Crash dann nicht nur eine kleine Korrektur wird, sondern ein Crash. Weil je mehr Marge du hast, desto mehr werden dann aus einer kleinen Korrektur wird dann ein Notverkauf und aus einem Notverkauf wird ein Ketteneffekt. Und dass deswegen vielleicht das absolute Margenexposure der Gesamtanlegerschaft dann vielleicht auch indikativ ist für eine drohende Krise. Weil es auch einen kleinen Kursabfall stark beschleunigen kann. Also ab 15% hast du fast einen Selffulfilling Prophecy Effekt oder so einen Ketteneffekt. Chain Reaction.
Und was ist überhaupt mit den ETFs dann? Müssen die dann auch die Aktien schnell verkaufen? Aber wenn alles fällt, können sie ja gar nichts verkaufen. Die verkaufen dann nur, wenn eine Aktie, also wenn jetzt zum Beispiel ein Automobilkonzern morgen crashed, weil es doch kein IT-Unternehmen mehr ist, müssen dann die ETFs… Also kurz, wir sehen uns und Pippa hat sich fast sein Getränk aufs Keyboard gespuckt. Also nochmal, wenn ein Automobilkonzern jetzt auf einmal nicht mehr Technologieunternehmen ist und die Aktie crashed auf einmal 50%, müssen doch bestimmt viele Leute oder viele ETFs und so diese Aktien wieder verkaufen.
Ja, die müssen nur umschichten eigentlich. Die müssen dann ja nur umschüttigen. Ansonsten muss der ETF erst verkaufen, wenn Leute Geld aus dem ETF abziehen. Das passiert dann am Höhepunkt der Panik natürlich auch. Das wäre gefährlich. Weil übrigens spannend ist, es gibt Hedgefonds, die beobachten, wann die großen ETFs ihr Vermögen umstrukturieren. Also du kannst, im Kleinen wäre das, du schaust, wann ein Broker alle Sparpläne ausführt. Sagen wir, du bist bei Robinhood und hast einen Sparplan auf, keine Ahnung, Shopify und die laufen immer zum ersten oder letzten oder Mitte des Monats. Dann könntest du sagen, du guckst mal auf den Markt, wann es so aussieht, als werden die ausgeführt und kaufst mal ganz kurz vorher die Aktien und dann wirst du eine Minimirage machen. Und das gleiche kannst du aber auch bei den großen ETF-Anbietern eigentlich machen, dass du versuchst, rauszufinden, wann die ihre, also die müssen das ja zu einer gewissen Zeit am Tag oder Monat umstellen und dann kannst du versuchen, das zu Frontrun, scheinend gemacht zu werden.
Kann ich mir vorstellen, dass du das als Online-Marketer spannend findest, finde ich uninteressant.
Okay, na gut. Du bist auch schwer zu begeistern.
Lass uns direkt mal mit einer Frage anfangen. Fabian hat uns gefragt, warum WhatsApp das interessanteste Produkt von Facebook ist. Wir haben das wohl ein paar Mal schon gesagt und er würde gerne verstehen, warum.
Das kannst du auch erklären.
Ich habe gesagt, meine Stichpunkte wären A, keine Werbung, B, generationenübergreifend und C, jeder sollte sich selbst mal seine Screen-Time anschauen, wie viel Zeit er auf WhatsApp verbringt.
Schon eine sehr gute Erklärung. Also andersrum, ich glaube, Facebook ist, also erregt längst nicht mehr so viel Engagement wie die anderen Produkte. Du hast Stagnationen in den Nutzerzahlen mehr und mehr und das ist vollkommen ausmonetarisiert aus meiner Sicht. Also ich finde es schwer, da noch mehr Geld mitzumachen pro Nutzer oder pro Session. Instagram wächst noch ein bisschen, hat glaube ich den höchsten Konkurrenzdruck. Also das ist immer das, was am ehesten verliert, wenn jetzt TikTok hochkommt oder Clubhouse hochkommt, dann fehlt diese Zeit am ehesten bei Instagram. Also das ist so ein bisschen die erste Verteidigungslinie. Hat dafür aber noch ein bisschen Monetarisierungspotential, wenn man es besser mit E-Commerce verknüpft, glaube ich. Das macht es ein bisschen spannender. Und es wäre noch spannend theoretisch, wenn du als Plattform stärker am Influencer-Game teilnimmst. Im Moment ist es ja so, dass Instagram vor allen Dingen anderen Leuten erlaubt, Geld zu machen. Ich glaube, wenn man das noch unterbinden könnte, aber dann ist die Gefahr natürlich, dass die Influencer sich erst recht nah an eine Plattform suchen. Also es sind beide so in einem Hold-up. Also die Influencer sind auf die Reichweite auf Instagram angewiesen und das Geld und Facebook würde gerne daran mitverdienen, hat aber auch Angst, dass die Influencer weggehen, weil das wäre dann ganz sicher der Tod von denen. Trotzdem wird Instagram aber schon viel genutzt, glaube ich, einfach um deine Audience auch auf andere Plattformen zu verteilen. Also ganz klares Beispiel, glaube ich, Onlyfans, dass du sozusagen fängst auf Instagram an und schiebst Leute mehr und mehr auf Onlyfans rüber, aber auch Clubhouse, Podcasts oder so weiter. Ich benutze Instagram fast nur noch irgendwie, um andere Kanäle zu promoten, würde ich sagen. Das liegt vielleicht auch daran, dass wir so wenig Instagramable Moments haben im Moment, weil wir alle nicht mehr in Machu Picchu und Vomtasch Mahal sind gerade. Und WhatsApp, wie du gesagt hast, sehr richtig, hohe Penetrationen aller Bevölkerungsschichten, multigenerational. Unsere Eltern, Großeltern sind drauf, jeder vom Kindesalter an. Also du hast gesagt, es ist keine Werbung, heißt aber auch hohes Monetarisierungspotenzial noch. Hat Potenzial, die Super-App zu werden, wo ich mich immer frage, warum das nicht passiert oder so langsam passiert. Also so eine Killer-App mit allem Möglichen. Hat das höchste Engagement, täglich mehrmals lange Overall-Screen-Time. Und was ich aber bedenklich finde, ist, warum verpasst Facebook Payment noch total? Also eigentlich müsst du WhatsApp viel, viel schneller zur Super-App machen und viel, viel schneller Payment, weil das ist der einzige Markt, wo Facebook überhaupt keinen Fuß drin hat, sei denn ich übersehe was Payment.
Haben sie nicht irgendwie so eine Krypto-Sache?
Ja, Libra, das heißt jetzt irgendwie anders, glaube ich. Vielleicht ist die Uhr auch mit einem Payment-Gedanken versehen. Aber das Spannende an Payment ist ja nicht nur die Gebühr, sondern auch die Daten, die du bekommst. Und das wäre für Facebook halt super spannend zu sehen, was du mit deinem WhatsApp bezahlt hast, weil das möchtest du, genau die Daten möchtest du natürlich im Advertiser verkaufen. Gerade wenn du so Gaming oder so, kann ich mir gut vorstellen, dass Leute das über WhatsApp bezahlen würden, aber auch so kleine Käufe irgendwie im täglichen.
Vor allem als Querkonkurrent, wenn du dir überlegst, wie viel auch kleine Unternehmer, kleine Läden viel mit WhatsApp, mit Kunden korrespondieren und jetzt vor allem in der Corona-Zeit wäre es halt auch perfekt gewesen, darüber zu zahlen.
Ja, genau. Aber auf jeden Fall, es hat die tiefste Verbreitung, glaube ich, und das höchste Potenzial. Und Facebook ist mehr oder weniger walking dead, sehr stagnierend. Instagram, ja, so irgendwo dazwischen.
Und wenn du jetzt für Facebook arbeiten würdest und in Australien, hättest du das jetzt auch alles so geregelt?
Also zunächst würde ich nicht in die Situation kommen, glaube ich.
Kannst du nochmal ganz kurz erklären, was da passiert ist?
Australien hat eine sehr konzentrierte Medienlandschaft, das heißt es gehört vier davon, einfach Rupert Murdoch. Und so wie in anderen Ländern auch, haben die Publisher oder Verleger sehr stark gelobbied, dass ein Gesetz erlassen wird, das dafür sorgt, dass die großen Plattformen ihre Umsätze ein bisschen teilen müssen mit den Content Provider. Also hat man ein Gesetz erstellt, würde ich fast sagen, das zielgerichtet Plattformen ab einer gewissen Größe, nämlich so, dass es nur Facebook und Google betrifft, Geld bezahlen müssen, wenn sie auf Inhalte verlinken, mehr oder weniger. So eine Art Leistungsschutzrecht oder Copyright, Ancillary Copyright, wie auch immer man das nennen möchte. Dann daraufhin haben Google und Facebook gedroht, dann können wir ja nicht weiter unsere Dienste anbieten. So funktioniert das nicht. Also wir können uns das nicht leisten, in Anführungsstrichen, was natürlich Quatsch ist. Und es wurde aber trotzdem weitergetrieben. Google hat sich jetzt in letzter Minute geeinigt, da hatten wir ja drüber geredet, dass der Bluff wahrscheinlich ein bisschen haltlos war, also dass beides hinein für Google nicht spannend sein können, sowohl den Markt zu verlieren, als auch sozusagen Chaos anzurichten, indem sie einen Service einstellen und damit aber vollkommen klar ist, dass sie reguliert werden müssen, weil sie zu wichtig sind. Deswegen war anzunehmen, dass sie sich in letzter Minute einigen und die haben jetzt die Publisher in ihr Showcase-Programm eingeladen, das ist ein spezielles News-Produkt, wo sie dann mehr oder weniger fair ihre Einnahmen mit denen teilen. Microsoft, lustigerweise, hat das sehr stark unterstützt oder sagt, das ist genau richtig, was Australien macht, was natürlich Sinn macht, weil es trifft Google viel mehr, als es sie mit der kleinen Suchmaschine treffen würde, die im Moment quasi davon ausgenommen ist, wegen der Schirngröße. Deswegen, da war nichts anderes zu erwarten, als dass Microsoft oder vielleicht auch Apple sagen, das ist genau der richtige Weg.
Was ist aktuell der Marktanteil von Bing? Ist das unter 5%?
Ja, unter 5. Also in den USA ein bisschen mehr, glaube ich. In Australien habe ich nicht im Kopf, aber unter 10 mit Sicherheit. Genau.
Das ganze Thema verstehe ich bei Google. Also Google zieht sich ja den ganzen Content so, das verstehe ich. Aber bei Facebook habe ich es nicht so ganz verstanden.
Ja, also was du sagst, bei Facebook sind es nur 4% der Inhalte, die aus Newsmedien oder aus Publishing-Media kommen.
Aber das ist doch hauptsächlich ein Artikel, den du teilst, weil du drin vorkommst.
Zum Beispiel, genau. Und das ist tatsächlich gar nicht so wichtig, aber es geht so ein bisschen dabei auch um die nachträgliche Besteuerung dieser Konzerne, glaube ich. Und das ist, glaube ich, auch schon die Hauptkritik an dem Ganzen. Also ich finde den Status Quo einfach zu akzeptieren, ehrlich gesagt auch doof, weil die Wertschöpfung ist nicht fair verteilt. Gerade zwischen News- und Content-Produzenten bei Facebook ist es nicht ganz so einfach. Vielleicht wäre es ehrlicher gewesen, einfach eine Digitalsteuer einzuführen und das dann umzuverteilen über den Staat an die Medien. Das ist ja auch nicht wunderschön, aber vielleicht wäre das ehrlicher, als jetzt zwei Konzerne zu besteuern und ein kompliziertes, relativ untaugliches, schwer interpretierbares Gesetz zu erlassen. Das ist schon relativ flaut, das Gesetz, oder nicht perfekt. Deswegen wäre eine direkte Besteuerung vielleicht auch von Digitalgewinn, oder eine progressive Steuerung von Digitalgewinn, also je größer du bist, desto mehr musst du zahlen, wäre wahrscheinlich die bessere Lösung gewesen. Facebook hat so reagiert, dass sie dann tatsächlich gesagt hat, dann bannen wir halt Medieninhalte oder News-Inhalte von unserer Plattform und haben aus Versehen angeblich, so auch die Webseiten von Katastrophenschutz, Polizeiwachen, Feuerwehr, alles worüber der Staat im Notfall die Bevölkerung, sagen wir das ist ein Buschbrand oder ein Metoid schlägt ein, oder ein Blizzard kommt. Dann haben sie die Bevölkerung von den öffentlichen Katastrophenschutzbehörden abgeschlossen damit, indem sie deren Inhalte nicht gelöscht haben, aber zumindest unsichtbar gemacht haben. Das kann man sagen, ist entweder ein dummer Fehler gewesen oder auch ein sehr bockiges Kind oder Droh-Szenario. Ich weiß nicht, ob das schlau ist, dann so zu eskalieren. Das zeigt jetzt nicht, dass du in good faith verhandelst, wenn du dann so überziehst deine Reaktion. Nicht ganz klar, wie das weitergehen wird. Eigentlich kann Facebook dabei nur verlieren. Warum die das dann doch so ernst nehmen, obwohl Australien ein kleiner Markt ist, das kann natürlich eine Präzedenz für andere große englischsprachige Märkte werden. Da entwickeln natürlich andere Staaten dann Begehrlichkeiten, dass sie, wenn das halbwegs funktioniert, dann sagen, dann können wir das in der EU aber auch, oder können wir das in Brasilien aber auch. Das ist natürlich die große Gefahr. Deswegen müssen die das schon irgendwie torpedieren und Ad absurdum führen, einfach damit es untauglich wirkt. Weil die große Gefahr ist, dass irgendwo auf der Welt jemand das ganz gut findet. Und ich meine, der australische Staat macht das einzig Richtige. Der sagt, wir sind der Souverän und we do not respond to threats. Ich glaube, als Staat darf man auch nichts anderes sagen. Aber was ja schon so ist, je weiter wir fortschreiten in der Zeit, desto weniger Macht haben einzelne Staaten auch gegen die Gemeinschaft der GAFA-Unternehmen oder auch gegen einzelne GAFA-Unternehmen. In Australien ist es halt so, dass die Presse insgesamt, dadurch, dass sie so konzentriert ist, relativ viel Macht auf den Staat ausüben kann. Das ist jetzt nicht in jedem Land so. Es gibt auch Länder, wo die Präsidenten vielleicht sehr stark darauf angewiesen sind, dass Facebook und Google ihnen wohlgesonnen ist.
Stell dir vor, Indien würde das machen.
Ja, Indien oder hier Brasilien auch. Die werden ja durch Facebook fast in den Thron gehoben, die Populisten. Von daher ist es nicht so einfach. Ich glaube, Facebook ist aber auch gar nicht so unglücklich darüber, weil das wiederum begreift eine andere News, die kaum Reichweite findet. Nämlich, dass es gibt so einen Prozess seit 2018, so einen Master, wer ist das? Class Action Suit, also eine Sammelklage gegen Facebook, wo sich ein kleiner Unternehmer beschwert hat, dass die sogenannte Potential Reach Metric, die im Facebook Ad Manager angezeigt wird, also wie viele Leute du erreichen kannst, dass die nicht ganz korrekt sei. Oder sogar, wie sagt man, missirreführend ist. Und der Prozess geht schon seit zwei Jahren, aber der Richter hat jetzt erstmals angeordnet, dass die Dokumente teilweise unredacted werden, also dass das Ausgeschwärzte weggemacht wird. Das ist so wie in dem Verfahren damals bei Google auch. Du bekommst erstmals selbst als Zeuge irgendwelche Seiten, die komplett schwarz sind oder ein Drittel schwarz sind, angeblich um die Trade Secrets, also die Geschäftsgeheimnisse der Firmen zu bewahren oder auch teilweise persönliche Informationen über den Mitarbeiter. Und da hat der Richter jetzt aber diese Confidentiality Circles ein bisschen aufgelöst oder sozusagen die Redaktion rückgängig gemacht und die Schwerzungen. Und dabei ist jetzt sichtbar geworden, dass verschiedene Facebook-Mitarbeiter quasi das innerhalb von Facebook aufgezeigt haben. Also der Produktmanager, der daran gearbeitet hat, hat wortwörtlich gesagt, dass die Estimation deeply wrong ist, also wirklich komplett daneben. Unter anderem übrigens, weil so Duplikataccounts, Fakeaccounts, Überdeckung zwischen Instagram, Facebook und so weiter alles nicht eingerechnet wurden.
Ich hab gedacht, sowas gibt's nur im Dating.
Genau. Und dann führt das dazu, dass unter anderem Du, wenn Du ein Bundesstaat targettest, dass die Estimation größer ist als die Population dieses Bundesstaates. Also wo Du dann siehst, dass Dir das Tool eigentlich nicht funktionieren kann. Und in diesen E-Mails ist aber sichtbar geworden, dass nachdem verschiedene Mitarbeiter bei Facebook das sozusagen aufgebracht haben, das Thema, dass das wahrscheinlich sozusagen eine sehr schlechte Estimation ist, die sie da abgeben und das wirklich wild überschätzen, hat Sheryl Sandberg wohl persönlich gesagt, also und Facebook sagt dann irgendwie, das heißt halt nur irgendwie Potential Reach Estimator, also regt Euch mal nicht so auf. Das ist halt ein Tool, was irgendwie das Potential errät oder schätzt und es gibt auch eine Beschreibung, wie das gemacht wird im Help Center und so weiter. Was aber dann unglücklich ist, dass Sheryl Sandberg wohl in einem Meeting gesagt hat, dass das definitiv nicht geändert werden kann, weil es einen Significant Revenue Impact hätte. Also es hätte einen signifikanten, signifikante Auswirkungen auf den Umsatz, wenn man das korrigieren würde. Was dann die eigentlich, die vorherige Aussage, nämlich, dass das jetzt nicht so wild ist, dann komplett konterkariert. Und Facebook selber hat sich auch so eingelassen, das ist, die nennen das arguably the single most important number in our Ads Creation Interface. Also es ist die entscheidende Nummer in dem Interface, wo Du die Anzeigen erstellst, im Ad Manager.
Also wahrscheinlich so wichtig wie auf Booking.com, dass da nur noch ein Bett verfügbar ist.
Ja, also die sagt Dir halt, wenn Du sagst, ich will nur Frauen zwischen 24 und 35 in Georgia erreichen, dann sagt die halt, wie viel Nutzer Du erreichen willst. Und es gibt schon, ich sage nicht, dass es eine gute Technik ist oder schlau, aber es gibt Leute, die entscheiden danach, wie viel Geld sie bereit sind auszugeben, um mehr Leute zu erreichen. Und wie gesagt, sie sagen ja selber, dass das, sie glauben, dass wir einer, und Facebook testet so etwas ja auch sehr gut durch, also die werden schon wissen oder haben es vielleicht sogar getestet, wie, was der Einfluss darauf ist, diese Zahl richtig oder falsch anzugeben. Und das sieht jetzt schon sehr, wie sagt man das vorsichtig, also irreführend aus und ja, vielleicht nicht betrügerisch, aber irreführend, wenn Du da, obwohl Du weißt, dass die Zahlen nicht richtig sind, aber das einfach nur, weil es mehr Geld bringt oder weil es die Bottomline von Facebook beschädigen würde, dieses Feature nicht fixt, obwohl selbst die Mitarbeiter sagen, dass es Schwachsinn ist. Da sahen sie jetzt nicht gut aus in den E-Mails, aber das kriegt gerade nicht genug Öffentlichkeit, dadurch, dass der Australian Issue das so ein bisschen überlappt. Aber wir packen mal einen Link in die Shownotes für die Leute, die das interessiert. Und das ist ja auch im Tick, also ich glaube, jemand, der täglich mit Facebook arbeitet, im Adstool und nicht komplett bekloppt ist, dem ist das schon aufgefallen, dass irgendwie Du in Deutschland theoretisch 60 Millionen Leute targetest, obwohl irgendwie mit Kindern, Rentnern, was weiß ich, Leuten, die kein Telefon haben, die gar nicht da drin sein können. Aber vielleicht ist das Hintergrund trotzdem ganz spannend. Und das ist nicht das erste Mal, dass Facebook das passiert. Sie mussten schon in einem anderen Prozess 2016 setteln, also sich einigen. Da ging es um inflated Video Views. Also, dass Du jedes Mal, wenn Du über ein Video rüberspulst in der Timeline, dass das als Video View gesehen wird oder als Reach, was ja auch nicht das ist, was der Advertiser sich vorstellt. Wenn Du sagst, Du hast da eine Million Video Views mitbekommen, dann würdest Du die Leute fragen, heißt das, das Video wurde eine Million Mal abgespielt oder das Autoplay Feature ist beim Durchscrollen eine Million Mal angegangen, würden die meisten Leute glaube ich nicht verstehen, wie diese Zahl zustande kommt.
Ja, spannend. Ich bin mal gespannt, was dazu führen muss, dass die Aktie von Facebook ein bisschen nach unten korrigiert wird.
Ja, das ist halt so wie mit Philip Morris oder so. Also das ist halt bloß, weil es auf was absolut Schädlichen beruht, ist es halt kein schlechtes Businessmodell oder andersrum sogar. Es ist ein besonders gutes dadurch, ein besonders resilientes, bis es irgendwann reguliert wird.
Jörn hat uns gefragt, ob wir mal einen Faktencheck machen könnten, ob wirklich die 500 Millionen reichsten Menschen ein iPhone haben. Also jetzt, ich gucke Dich jetzt an, Du hast jetzt ein iPhone, Du bist einer der reichsten Menschen, die ich kenne, also scheint richtig zu sein.
Das habe ich mir aber erst vor kurzem gekauft, ja. Aber ich hatte ja ganz früher schon mal eins. Also die Aussage ist natürlich wie jede Pauschalierung per se erstmal falsch, aber indikativ oder grob richtig ist es glaube ich trotzdem. Also das Narrativ ist in dem Fall hauptsächlich, dass Android zwar deutlich mehr Handys betreibt oder die Installbase von Android viel größer ist als die von iPhones, aber die Kaufkraft der iPhone Nutzer ist eben sehr groß. Und unter anderem sagt man eben so, manche Leute sagen eine Milliarde, ich würde sagen eher 500 Millionen der reichsten Leute haben ein iPhone. Das kann man schon rationalisieren. Also Apple selber sagt, sie haben eine Milliarde aktive iPhones und 1,65 aktive Geräte. Also wenn jemand zum Beispiel ein iPhone und ein iPad hat. Oder so? Ja, das ist ganz lustig, wenn man es mit dem Revenue vergleicht, dann heißt das, dass Apple pro Nutzer eigentlich 250 Euro im Jahr Umsatz macht. Das ist ja schon noch Potenzial glaube ich. Für Dein neues Mauspad zum Beispiel oder Touchpad zum Beispiel, das Du Dir gerade gekauft hast.
Also ich wäre sehr reich, wenn ich anstatt alle Apple Produkte einfach eine Apple Aktie gekauft hätte.
Genau, ja sehr guter Vergleich.
Also das wäre sozusagen, eigentlich müssten die mit jedem Produkt auch gleich eine Aktie verkaufen.
Ja, das ist wie der tägliche Starbucks Kaffee, den Du machst. Kennst Du das? Diese Investorenlegende? Also das wird immer so in diesen...
Legendenstatus hast nur Du, erklär mal.
Ja, dass Du halt sagst, wenn Du jeden Tag Deine Starbucks Latte in ETF legst, dann wirst Du irgendwie Millionär mit 65 oder so. Also Kaffee selber machen und naja. Aber bei Apple ist es tatsächlich ein gutes Beispiel. Schätz mal wie viele Smartphones insgesamt auf der Welt, also wir haben 8 Milliarden Menschen, falls das nicht bekannt ist. Oder 7,8 oder so. Wie viele davon haben ein Smartphone?
Fünf.
Ja, fünf haben keins. Kann man sich nicht vorstellen, oder? Also man gehört natürlich Kinder dazu und gerade in der entwickelnden Welt sind die meisten Leute sehr jung auch. Aber tatsächlich gibt es nur drei Millionen Smartphone Nutzer.
Aber hat Facebook nicht zwei Milliarden Nutzer?
Ja, nutzt halt fast jeder. Und es sind halt die Fakenutzer. Siehst Du? Genau, es gibt nur drei Milliarden und 50% der Weltbevölkerung verdienen auch nur über 200 Euro im Monat. Das vergisst man auch immer schnell. Das heißt für die kommen Telefone und schon gar nicht iPhones überhaupt in Frage. Die müsste man schon mal abziehen. Und dann um das ein bisschen zu validieren, warum diese Pauschalierung zumindest in die richtige Richtung geht. Den größten Marktanteil hat das iPhone immer in den reichsten Ländern. Also Japan, die Nordics, Kanada, UK, Australien, USA. Das sind die Länder, wo die meisten iPhone Nutzer sind. Schätz mal wie viel Prozent, Deutschland Android oder iPhone Country? Schätz mal wie viel Prozent iPhones in Deutschland von Smartphones? 40. Ja, so in einem Dreh. Weniger als 50, aber schon noch relativ groß. Genau, und dann gibt es so verschiedene Studien, womit man das validiert. Also es gibt eine IBM-Studie, die sagt am Black Friday haben die iOS-Sales dreimal so viel Anteil gehabt wie Android-Geräte. Also das heißt, dass Android ein Viertel des Umsatzes nur ausmacht. Woran liegt das? Die iOS-Leute sind besonders tech-heavy und online-affin in der Regel. Sie haben eine höhere Conversion-Rate, weil sie irgendwie souveräner im Umgang mit dem Internet sind. Sie haben höheren Average-Order-Value, weil sie teurere Produkte neigen zu kaufen.
Also du meinst, wenn Leute über den Browser oder über eine App was kaufen?
Mhm.
Also generell bei In-App-Purchasing hast du das ja auch. Also es gibt ja viele Apps, die eigentlich monetarisieren, hauptsächlich über iOS.
Genau.
Zurück zum Dating. Es gab mal eine bekannte Persönlichkeit im Dating-Markt, die meinte, wir kaufen die Damen über Android günstig ein und verdienen über die Männer auf dem iPhone.
Das macht Sinn, nach meiner Erfahrung. Und funktioniert die Offline-Welt nicht genauso?
Ja. Also du meinst deine Bar, die du in Berlin betreibst.
Ja, genau. Und die gelten dann, glaube ich, auch als relativ preisinsensitiv. Deswegen gibt es ja teilweise die Preisdiskriminierung, dass Apple-Nutzer teure Preise bekommen für manche Produkte.
Habt ihr das bei Idealo früher auch gemacht, bei Flugreisen?
Nee, im Gegenteil. Das ist das Gute. Der Vergleichslayer macht sowas transparent, weil wir sozusagen die Information nicht weiterreichen würden an den Advertiser. Das heißt, der muss einen Gemeinpreis angeben. Es ist nicht so, dass sich nicht Einzelne wünschen würden, dass man es anders macht. Aber die hätten dann eher eine Convenience-Fee oder so später für reiche Leute. Und iPhone-Nutzer verdienen im Durchschnitt auch 50% mehr. Also wenn du aufs Durchschnittsjahreseinkommen in den USA oder Deutschland schaust, iPhone-Nutzer gegen Android-Nutzer, bist du so bei 40 bis 50% mehr Umsatz. Ich hab mal in eine vertraute E-Commerce-Seite geschaut. Da war es so, dass die Conversion-Rate von iOS-Nutzern, das sind dann die mobilen Devices von Apple, 0,7% war. Die von Android sind nur 0,3. Kaufen also nur halb so viel oder pro Session nur halb so oft. Windows-Nutzer 1,3, also doppelt so hoch wie iOS. Und Macintosh, also Macs, 2,7%. Also das ist jeweils doppelt so hohe Conversion-Rate, sowohl auf Desktop als auch auf Mobil-Device. Und in dem Fall hat Apple 70% aller Bestellungen ausgemacht. Und die dann noch mit einem höheren Order-Value. Also Fazit würde ich sagen, nicht alle reichen Menschen haben iPhone. Klar gibt es Leute, die das einfach aus Überzeugung oder so sich für Android entscheiden. Aber ich würde schon sagen, dass Apple-User so 70, 80% des sogenannten Discretionary-Spendings kontrollieren, also des verfügbaren Einkommens. Und dieser Einkommensunterschied von 50% ist insofern wichtig, weil du musst ja dann noch alles abziehen, was Miete, Waren des täglichen Bedarfs sind. Und das, was wirklich darüber hinaus als Impultshopping ausgegeben werden kann, das ist dann wahrscheinlich eher 80, 100% höher beim Apple-Nutzer. Und deswegen ist die Aussage, dass es eine Pauschalierung ist und nicht exklusiv richtig. Aber tendenziell würde jeder, wenn du dich entscheiden würdest als Shop, ob du deine Android- oder deine Apple-Nutzer aufgeben möchtest, würdest du immer die Android-Leute über die Klingel springen lassen.
Und wenn du jetzt einen Pitch von einem Startup vorliegen hast und die sagen, sie entwickeln eine iOS und eine Android-App, würdest du ihnen sagen, macht erstmal nur iOS?
Ich glaube, das ist bei Netzwerken kompliziert, weil da brauchst du ja ein schnelles Userwachstum und sich dann diesem Anteil zu berauben. Das hat man ja bei Clubhouse gesehen, zu wie viel Verärgerung das auch führt, dass Android-Nutzer das erstmal nicht nutzen konnten. Ich glaube, das ist ein hohes Risiko, schon den Weg zu gehen bei Netzwerken, weil die Netzwerkeffekte dadurch deutlich schwerer entstehen, wenn du irgendwie 70% der Bevölkerung ausschließt oder 80%. Halt ich für kompliziert. Deswegen würde ich schon versuchen, beides zu entwickeln. Gleichzeitig. Wenn es irgendwie möglich ist.
Ich würde empfehlen, nur eins zu machen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die App nicht funktioniert, ist eh ultra hoch. Dann faile lieber auf iOS günstiger, anstatt beides am Anfang auszuprobieren.
Das kommt halt auf das Produkt an. Wenn du einen Fotofilter machst, klar, dann kannst du das auf iOS testen. Wenn du ein Social Network machst, finde ich das sehr kompliziert.
Ich würde auch kein Social Network machen. Aber gut. Eigentlich ganz guter Übergang zum Gründen. Wir haben nämlich eine anonyme Anfrage bekommen. Und zwar jemand, der die aus der Uni raus ist, nun fertig auf dem Arbeitsmarkt, hat ein Angebot. Das Angebot sieht folgendermaßen aus. Zwei erfolgreiche Unternehmer geben dieser Person die Möglichkeit, das nächste große Ding zu machen. Investieren 100.000 Euro und würden der Person als Gründerin 10% geben und 3000 Euro brutto im Monat. Nun ist die Frage, ist das ein guter Deal? Ist das ein schlechter Deal? Was sagst du, Pipp? Würdest du es machen? Wenn du damals das Jobinterview bei Idealo nicht geschafft hättest, dir überlegt hättest, okay, ich hab jetzt hier die Möglichkeit von zwei Unternehmern zu lernen.
Ich hätte mir das gar nicht zugetraut. Aber du bist doch Serial Entrepreneur. Sag doch mal, was du dazu denkst.
Ich würde es nicht machen. Und warum? Ich finde es interessant zu sehen, dass es diese Modelle immer noch gibt. Wenn diese beiden Angels oder Investoren jetzt 90% haben, aber erwarten, dass das einer irgendwie voll durchzieht, für 10% wird der... Das große an dem Ding ist ja, er muss ein gutes Produkt bauen, er muss wahrscheinlich mehrmals Fundraising machen und ich glaube, die Luft ist relativ schnell zu Ende. Wenn die beiden das Thema nicht mehr heiß finden nach sechs Monaten, 24 Monaten, dann wird der das auch nicht alleine weiterführen können, weil der Cap Table halt so aufgeteilt ist. Und meine Empfehlung wäre es nicht zu machen, weil es langfristig, selbst wenn es klappt, auf fünf oder zehn Jahre nicht der beste Deal für die Person ist. Und ich glaube, dass es sich nicht lohnt, die jungen Leute so zu machen. Außer, also Rocket hat es ja so früher immer die ganze Zeit gemacht.
Moment, aber da war das Seedfunding nicht 100%.
Genau, also wenn das Seedfunding so hoch ist, wenn da irgendwie 500 oder 5 Millionen reingehen und sie sagen so, hier ihr seid irgendwie die drei, die Boyband, die das jetzt macht, das würde ich schon eher machen.
Das ist glaube ich der große Unterschied. Also die ganz schnelle Antwort auf die Frage wäre, wenn du 10%, also die stecken 100.000 rein für 90%, du kriegst 10, dann bist du den Leuten halt 11.000 Euro wert. Wenn du glaubst, das ist dein Beitrag, fein. Dann kannst du danach entscheiden, ob das jetzt Sinn macht, das weiter zu machen. Weil das, letztlich wird da dein Beitrag bewertet und der wird in dem Modell nach der Fundinglogik mit 11.000 Euro bewertet. Dafür würde ich jetzt nicht arbeiten gehen, dann würde ich sagen, dann race dir lieber die 100.000 von Freunden oder fang kleiner an oder was weiß ich. Von daher glaube ich das nicht. Was spricht dagegen? Du kannst immer sagen, wenn die Idee von denen kommt und super gut ist und sie wirklich viel supporten würden in den ersten Monaten, dann könnte das Sinn machen.
Aber dann würden sie dir doch direkt mit den großen Hunden bellen. Also wenn die Idee, wenn sie richtig gut sind und richtig groß, dann würden sie doch auch aufsetzen, also würden sie sofort richtig groß aufsetzen.
Ja, du würdest wahrscheinlich keinen Newbie auf deine beste Idee setzen, das ist ein guter Punkt. Und was ich auch immer kompliziert finde, ist, wenn die Leute dann sagen, dafür profitierst du von unserem Netzwerk. Das finde ich immer ganz kompliziert. Es gibt kein Netzwerk. Also wenn die Idee, oder wenn es nicht funktioniert, werden die nicht ihre besten Freunde da reinquatschen und wenn es funktioniert, wird es eh jeden interessieren.
Wenn es funktioniert, übernehmen sie es sowieso.
Also die Probleme sind, du hast ein Motivationsproblem beim Founder durch die Inzentivierung, du hast weitere Verwässerungen später. Ich glaube, dass es mit dem Modell überhaupt nicht finanzierungsfähig ist. Also die nächste Runde wird kein VC machen lassen.
Du erklärst es immer so gut. Ich denke das gleiche, aber ich kann es nicht so gut erklären. Ich brauche noch 50 Folgen.
Ja, du hast viele Sachen davon tatsächlich schon angesprochen. Du hast ja auch genug Erfahrung da. Also die Nachfolgefinanzierungsfähigkeit ist da überhaupt nicht gegeben. Nach meiner Erfahrung würde der nächste VC sagen, wir müssen jetzt einen Weg finden, wie wir dem Founder irgendwie 20% ESOPs westen über die nächsten vier Jahre. Ansonsten wie soll das weitergehen? Der haut uns ganz sicher ab. Ich würde Geld nicht in so eine Company stecken. Ich hatte genau so einen Fall lustigerweise diese Woche, aber da war die Verteilung eher andersrum und das dann viel, viel gesünder, glaube ich.
Also dass der Gründer sehr viel hatte, aber der Investor immer noch zu viel oder wie?
Nee, der Investor hatte da eher so ganz niedrig zweistellig dafür, dass er Idee und Support und so macht. Und da hatten die Gründer aber dann irgendwie 90, 80% und dann kann das schon eher gehen. Ich glaube, was immer gut ist, wenn man sich mal in so eine Situation trotzdem rein manövriert hat, was ja passiert kann und was ich vielen Gründern auch sage ist, ich glaube, du kannst eigentlich keine falschen Verträge. Also wenn du nicht komplett auf den Kopf gefallen bist oder unfähig bist, kannst du gar keine falschen Verträge unterschreiben, weil du kannst dich jeden Tag wieder neu an den Tisch setzen und sagen, ich bin nicht mehr glücklich, ich möchte einen anderen Vertrag. Ich möchte ESOPs dazu haben.
Ja, von außen ist das so leicht gesagt.
Ja, aber ich kenne viele Leute, die das gemacht haben, unter anderem auch aus so Rocket-Verträgen, die halt, die waren nicht inzentiviert, weil sie schon auf vier, fünf Prozent drunter waren oder auf hohe einstellige Prozentzahlungen. Dann sagst du halt hin, stellst dich vor deinen Board oder deinen Investoren und sagst, ich möchte es nicht mehr weitermachen, es sei denn, wir finden wieder einen Weg, wie sich das für mich lohnen kann langfristig. Ja. In jedermanns Interesse.
Manchmal denke ich zurück und denke, das hätte ich machen sollen.
Ja, also ich kann nur jeden dazu, sozusagen, wenn du nicht glücklich bist mit deinem Deal, du kannst den jeden Tag ändern. Du sitzt jeden Morgen an einem Verhandlungstisch, der ein Schreibtisch ist und kannst sagen, das passt nicht mehr und wir müssen einen neuen Weg finden.
Genau, kannst du auch mit einem Arbeitsvertrag machen.
Ja, genau. Und das hat halt auch nichts mit Erpressen oder so zu tun, sondern es ist ja ein Weg der Wertschätzung. Zum Beispiel, ich habe das bei Rocket oder insgesamt versuche ich das mit Kunden immer genauso Hand zu haben, dass ich sage, ich möchte so wenig Vertragswerk wie möglich, sondern die wichtigste Bedingung ist mir, dass ich jeden Tag aufhören kann und dass ihr jeden Tag kündigen könnt. Das hat mir ein Leben lang eine sehr gute Behandlung gewährleistet.
Genau, das war auch das erste, was du gesagt hast, als wir mit dem Podcast angefangen haben und finde ich auch super.
Genau, also wenn der Podcast mir keinen Spaß macht, können wir morgen aufhören. Damit weiß ich, du wirst mich vernünftig behandeln, jede Folge. Und andersrum, sozusagen, musst du dir auch von mir nicht alles gefallen lassen. Und ich glaube, das erhält einfach ein respektvolles Miteinander, wenn man weiß, man muss sich jeden Tag neu heiraten. Und ich lade eigentlich alle Leute mal ein, solche Verträge mit mir zu machen. Ich hatte mal so einen Vertrag, der war zum Beispiel performanceabhängig. Und prinzipiell habe ich überhaupt kein Problem damit, mich an Performance messen zu lassen. Aber das ist immer dann problematisch, wenn es dann nicht mehr in deiner eigenen Hand liegt. Also sagen wir, auf einmal wird das Marketingbudget halbiert, dann ist es natürlich schwer, irgendwelche Performanceziele zu erreichen. Oder es kommen drei Konkurrenten in den Markt oder es werden drei Märkte geschlossen, dann funktionieren die ganzen Performanceziele nicht mehr. Und in dem Fall ist es viel besser zu sagen, solange du noch glaubst, du willst die nächsten vier Jahre mit mir arbeiten, weste ich meine Shares oder bekomme meine Anteile. Und wenn wir halt glauben, du bist nicht mehr happy, weil in dem Fall war es so, dass der Kunde 100% happy war, aber ich hatte trotzdem kein Geld bekommen, weil die Performance nicht gegriffen hat. Und das ist ja total bescheuert. Also sag lieber, wir einigen uns, wir wollen das drei Jahre machen, solange wir sehen, das geht für beide vorwärts. Du hast ja die gleichen Incentives, wenn du auf Basis von Anteilen arbeitest. Und genauso kann das ein Gründer machen. Und ich glaube, wie ich das Problem jetzt lösen würde, ist, dass ich sage, ich erwarte, dass ich halt bei 30, 40% mindestens lande. Ich glaube, mehr ist als für einen Rookie dann auch schwer, wenn du wirklich von der Uni gerade kommst. Ich glaube, wenn du aus einer Unternehmensberatung oder so kommst, dann kannst du sagen, ich erwarte hoch zweistellig. Wenn du wirklich von der Uni kommst, ist es glaube ich 30, 40% fair. Und man kann ja sagen, das muss dann aber gewestet, das sollte man eh immer machen, aber auch der Gründer muss das westen über vier Jahre. Das heißt, wenn er ein Jahr gute Arbeit macht, gehören ihm 10% erstmal. Und wenn er drei Jahre gute Arbeit macht, gehören ihm aber auch 30%. Das kann man super einfach so umsetzen. Und so sind die Interessen dann glaube ich besser aligned. Aber es gibt glaube ich tausend Modelle, wie man das auch sonst noch machen kann.
Genau, konkret bei dem Thema sehe ich noch eine Gefahr. Und zwar bei der Zusammenarbeit zu dritt, in dem sich zwei Leute sehr gut kennen. Weil du da immer so einen Kräftevergleich hast. Also ich glaube, es ist immer schwierig. Beispielsweise der Podcast zwischen uns funktioniert glaube ich auch sehr gut, weil wir beide, also wir sind zwei Leute. Es gibt so, es ist 50-50, es gibt irgendwie keine Side-Contracts, nichts. Und das ermöglicht eine leichte Zusammenarbeit. Wenn wir das jetzt zu dritt machen würden, in irgendeinem Verhältnis mit irgendeiner Person, die entweder mit dir schon 10 Jahre Geschäfte gemacht hat oder mit mir, wäre es ein Ungleichgewicht. Vor allem zu einem Zeitpunkt, in dem es dann nicht mehr so gut läuft.
Das passiert schon, aber du musst ja trotzdem davon ausgehen, also das, was ich vorgeschlagen habe, basiert ja darauf, dass du dich aufgrund der Leistung schätzt. Und auch wenn wir beide uns jetzt irgendwie näher wären und der Dritte nicht, dann würden wir uns ja trotzdem das eigene Fleisch schneiden, wenn wir jemanden rausschmeißen, der gut ist. Also es sollte eigentlich, und wenn zwei Leute sich gegen dich verschwören und dich rausschmeißen, obwohl du gut bist, also dann sind die eh doof erst mal, entscheiden gegen ihr besseres Wissen. Und wenn es andersrum ist, nämlich es gibt ja auch Leute, die beschweren sich, dass sie nach einem Jahr rausgeflogen sind und nur ganz wenig ESOPs behalten haben oder so. Aber sorry, wenn du wegen mangelhafter Performance rausfliegst und nach deinem Elite-Studium an der WHU so einen Vertrag unterschreibst und den dann nicht verstehst, würde ich auch sagen, vielleicht solltest du deine Studiegebühren von deinen Eltern wiedergeben lassen oder so. Oder andersrum. Weil dann sollst du so einen Vertrag nicht unterschreiben. Liest du alle deine Verträge immer richtig? Ne, ich habe ja gerade gesagt, ich versuche so wenig Verträge wie möglich zu machen, sondern so eine Konstrukte, die darauf basieren, dass man, wenn alles gut läuft, einfach gewisse Bedingungen eintreten. Und wenn nicht, finde ich es auch okay, dann gibt es den Leuten auch einen Cliff, also dass sie sagen können, wenn es in den ersten sechs Monaten nicht funktioniert hat, dann können sie mich rausschmeißen und zahlen vielleicht nur ein Penalty, also als hätten sie einen kleinen Tagessatz bezahlt, damit sie es nicht opportunistisch ausnutzen. Aber selbst das würden sie nicht machen, wenn sie an die Leistung glauben. Es hat übrigens jemand gefragt, auch eine Hörerfrage, was eigentlich im Falle eines Specks mit ESOPs passiert. Und zwar die normale Bedingung bei ESOPs sind ja das im Falle eines sogenannten Exit Events, dann steht da meistens IPO oder mehr als 50% der Anteile wechseln die Hände, also irgendwie ein Trade Sale an den Strategen oder so. Dann tritt die ESOP-Klausel ein und deine Anteile werden gewandelt zu dem Preis minus dem Strike Price, dem Execution Price. Und weil ich mir nicht 100% sicher war, habe ich einen Bekannten, den Samuel bei V14 in Berlin, das ist eine Kanzlei, die viele Venture Deals betreut, gefragt, sich als Zahler. Aber es ist tatsächlich so, wie ich dachte, nämlich weil innerhalb dieses Speck-Konstrukts auch zwischendurch 50% der Anteile, also wenn diese Firma in den Mantel reinschlüpft, wechseln auf dem Papier 50% der Anteile den Besitzer. Das heißt auch im Fall eines Specks bekommen die Mitarbeiter in aller Regel, also es ist keine Rechtsauskunft und wer das rechtssicher haben will, der sollte zu einer Kanzlei, zum Beispiel V14 gehen und sich beraten lassen. So viel zu, wir haben keine Side Deals hier. Genau, ich bekomme nichts dafür, auch nicht mal Dienstleistung. Aber ich habe in der Vergangenheit mit denen gearbeitet und war immer sehr zufrieden.
Gut, das heißt also, wenn **** jetzt einen Speck macht, dann Chi-Ching für dich.
Das kommt auf die weiteren Konditionen an. Okay, sollen wir das rausschneiden? Ja, genau.
Spotify Earnings, wie sieht's aus?
Du hast ein Versprecher gemacht, hast du gemerkt, ne? Spotify. Ja, aber wir reden über Shopify.
Ich hab mich extra drauf konzentriert.
So klassisch lassen wir drin.
Shopify Earnings, wie sieht's aus?
Gut sieht's aus. Haben den Umsatz erneut fast verdoppelt, plus 94%.
Aber ist verdoppelt wirklich gut?
Ja, die Frage ist, also die Merchant Solutions, also das, was die Händler anbieten, neben dem Subscription-Modell, ist sogar 117% gestiegen sogar. Was würdest du denn gut finden? Und realistisch.
Wie hat Amazon GmbH erhöht in Eintippments letztes Jahr?
Wenn du es mit Marketplace vergleichst, ich glaube so 55 oder 50. Du stellst Fragen, jetzt muss ich wieder nachgucken. Sekunde, das dauert aber nicht lange, bis ich so sortiert bin. 56,6, nah dran.
Ja, ich hätte irgendwie gedacht, da geht mehr. Also wenn man sich überlegt, die Aktie hat sich ja vervierfacht, verfünffacht.
Ja, das ist ein guter Punkt. In dem letzten Jahr? Ja, genau. 62%, also verdreieinhalbfacht.
Ich finde es super, also ich finde Shopify eine tolle Firma, aber ich hätte irgendwie gedacht, dass die wesentlich mehr umsetzen. Also als Corona-Gewinner hätte ich gedacht, sind die noch stärker.
Was schätzt du denn, wie viel sie im Vergleich zu Amazon umsetzen? Also der Außenumsatz? GmV alle Produkte, sozusagen alle Shopping-Produkte? Ein Drittel? Ja, also je nachdem, wie man in Amazon GmV berechnet, sind sie so bei 25% auf jeden Fall, sehr konservativ gerechnet. Könnten auch nur 20 sein, aber wahrscheinlich so 25% haben sie.
Sie haben halt Marken, also da sind wahrscheinlich bessere Margen drauf, höhere Average Order Values, würde ich jetzt sagen.
Bei Amazon meinst du?
Nee, eher bei Shopify.
Ich glaube so 10, ja, schwer. Der Markt war natürlich, weil du sagst, sie sind zu stark gelaufen vorher, ich glaube das ist auch ein bisschen ein Problem, weil sie haben leicht verloren oder leicht nachgegeben, obwohl die Zahlen eigentlich super waren. Sie haben dich schwer getan, sozusagen einen Jahresausblick zu geben auf das neue Jahr. Ich glaube, weil wenn du überlegst, diese Zahlen werden ja immer erhoben im Vergleich zum gleichen Quartal letztes Jahr. Also wir vergleichen jetzt das Weihnachtsquartal 2020 mit Weihnachtsquartal 2019. Das nächste Jahr wird jetzt das erste Mal mit dem Corona-High vergleichen. Das heißt, diese ganzen abnormen Wachstumsraten, die wir gesehen haben, werden alle brutal einbrechen. Weil dieser E-Commerce-Sprung, den wir gesehen haben, den gibt es ja kein zweites Mal. Und es wird auch nicht dauerhaftes Wachstum, sondern es ist so eine Sprungmarke. Und danach könnte es theoretisch wieder so ein Backlash geben, dass du ein Stück zurück gehst sogar. Das werden wir bei einigen Firmen bestimmt sehen. Ich glaube nicht bei Shopify. Aber auf jeden Fall werden die nächsten Earnings wahrscheinlich eher so 30, 40 Prozent vielleicht im Plus sein. Und ich glaube, entweder haben sie es mit Absicht nicht gesagt, weil das eben so enttäuschend klingt, aber das ist, glaube ich, die Wahrheit. Du kannst es nicht nochmal verdoppeln. Vollkommen unmöglich. Würde ich auch on record als Wette so sagen. Also die Hälfte dieser Verdoppelung ist halt Corona-Effekt. Und die andere Hälfte ist, Shopify ist großartige Exekution, auch gar keine Frage. Also ich will das nicht schmälern, aber diesen Corona-Effekt, das ist ein Einmaleffekt, den kannst du nicht wiederholen. Und deswegen wären die Zahlen für Q2, nämlich das erste Mal, wo du Halb-Corona mit Corona vergleichst, wird dann schon nicht mehr so gut aussehen. Und Q2 könnte teilweise wirklich traurig aussehen für einzelne Firmen. Oder sogar negativ, wenn du nicht sehr gutes organisches Wachstum hattest, was nicht auf Corona basiert. Von daher waren sie da verhalten und der Markt mochte das auch nicht so richtig.
Ja, mach doch mal eine Prediction. Was glaubst du, wie viel Umsatz die dieses Jahr machen?
Also sie haben 120 letztes Jahr gemacht. Ich glaube, dass sie keine 50 Prozent drauflegen, ehrlich gesagt. Ich würde so um die 50 Prozent schätzen. Das würde heißen, die Hälfte ist Corona-Effekt, die Hälfte ist organisches Wachstum. Dann würden sie bei 180 landen.
Ich hätte so 150 gesagt, 150 bis 180. Aber auf der anderen Seite, wenn die jetzt ein paar große Marken reinkriegen, die sie noch nicht hatten.
Aber überleg doch mal, was das heißt. Du musst 60 Milliarden mehr Umsatz machen. Wo willst du die auch überhaupt noch herholen? Da muss schon viel E-Commerce-Flow werden noch.
Aber hol dir zwei, drei, vier Marken, die jetzt Direct-to-Consumer machen, also große, die sonst einen großen E-Commerce-Shop-Anbieter gehabt hätten und jetzt rübergehen. Und sie bauen dieses Plus. Also Shopify Plus wird auf jeden Fall ausgebaut. Und darüber können sie es schon hinbekommen.
Ja, die wachsen dann wiederum nicht so schnell. Kannst du so Neukunden wachsen? Ja, kann schon sein. Und die Bewertung, also die sind damit 60 Mal Umsatz bewertet. Das wäre dann nur auf 2021er Zahlen zwar nur einmal GmV die Bewertung. Das wäre wiederum gar nicht so schlecht. Aber es ist 60 Mal der Innenumsatz von Shopify. Wenn du Amazon auf der gleichen Logik bewerten würdest, wäre allein das Third-Party-Geschäft von Amazon 5 Billionen, also 5000 Milliarden wert.
Seit du mir erklärst, wie wertvoll Amazon ist, bewegt sich die Aktie nur nach unten.
Seitwärts, nicht nach unten. Aber das ist schon ein bisschen komisch. Amazon hat übrigens Sales gekauft. Was ist das? S-E-L-Z. Ein australisches Start-Up, was auch so E-Commerce-Solutions für jedermann macht, wo du vom Yoga-Kurs über physische Güter alles Mögliche verkaufen kannst. Scheint aber ein Acquihire zu sein, weil Sales die Sign-Ups für neue Kunden sofort eingestellt hat nach der Akquisition.
Aber wieso kaufen die sowas? Also wie viele Leute waren da an Bord?
Ich glaube, weil sie das Team und die Solution haben wollten. Also ansonsten würdest du die Neukunden-Sign-Up ja nicht blockieren, wenn du weiter wachsen wolltest mit dem Unternehmen.
Ich habe gedacht, dass die mehr und mehr auf Marktplatz wollen und gar nicht mehr irgendwie. Also macht das damit Sinn?
Naja, um kleine Händler zu akquirieren. Also was sie schon noch brauchen ist sowas, wie kann ich mit Amazon verkaufen, ohne auf Amazon verkaufen. Und es gab ja mal diese Amazon-Webstores. Ich schätze, Sales wird sowas. Also Verkauf mit Amazon, aber nicht auf Amazon. Also du kriegst wahrscheinlich, hat Amazon Leute gefragt, die bei Shopify Kunden sind, was der größte Grund war, warum ihr nicht auf Amazon seid. Und die haben gesagt, A die Konditionen, B, dass ich nicht mit meiner eigenen Marke auftreten kann. Und das wird Sales, glaube ich. Spannend. Weißt du, wer noch online geht? Familie Albrecht. Ah ja, spannend.
Feinkost Aldi.
Wollen wir eine Wette machen? Wann sie zurückziehen, meinst du?
Wann sie launchen und wann sie wieder zu machen?
Ja, obwohl in China und Amerika machen die das, die wissen schon ungefähr, wie das geht. Also ganz so schlimm ist es nicht. Was wäre deine Wette?
Meine Wette ist, ich glaube, es wird sehr teuer. Ich glaube, es wird sehr teuer für die. Und ich glaube, ich würde tendieren, dass es ähnlich ist, wie wenn Automobilkonzerne Mobilitätsplattformen bauen wollen.
Ja, und wenn du so ein Family Office bist, siehst du halt nur die Kosten. Also du kriegst ja keine Bewertungen, die dir sagen, okay.
Du kriegst ja in dem Modell sowieso, die werden immer vergleichen. Ja, ihr macht weniger Umsatz als der Aldi hier um die Ecke. Ihr macht weniger. Also so bis du mal in der Größe bist, dass es irgendwie respektiert wird.
Ja, du hast diese Nord-Süd-Dichotomie noch bei Aldi, die problematisch ist. Das machen sie jetzt als Joint Venture wohl, aber du hast die Märkte, kein Aldi-Markt kann sich leisten, irgendwie Click & Collect oder sowas zusätzlich zu machen. Das ist viel zu durchgetrimmt. Das heißt, keiner hat Bock von den Filialleitern und Regionalleitern, dass dann eine Kassiererin jetzt Pakete aus dem Lager holen muss oder sowas. Das ist überhaupt nicht vorgesehen in dem Modell. Es ist auch gar nicht genug Lagerraum für sowas da. Das ist alles so eng getaktet oder auch räumlich so eng, dass ich glaube, du hast da nicht mal eine Fläche, um ein Quadratmeter Kundenpakete abzulagern. Das ist einfach nicht da. Dazu ist es alles zu effizient.
Spannend. Das war meine größte Überraschung eigentlich letzte Woche in den News.
Du kriegst den Benefit der Bewertung halt nicht. Also bei jedem anderen Retailer würdest du sagen, je mehr Online-Umsatz machen, desto besser werden wir bewertet. Unser Aktienkurs verfällt langsamer. Aber das ist bei einem Family Office halt letztlich nicht der Fall. Das musst du schon sehr aus Überzeugung machen. Ich würde fast glauben, es wird, zumindest in Deutschland, sehe ich es eigentlich nicht. Das ganze Konzept beruht viel zu sehr auf das, was du selber abholst.
Ich bin gespannt, wen die jetzt alle hibern. Man wird ja jetzt sehen, wer da alles dabei ist. Kann man auf jeden Fall bestimmt ein paar ganz gute Gehälter in den nächsten zwei, drei, vier Jahren verdienen.
Meinst du? Obwohl die zahlen gar nicht so schlecht, glaube ich.
Aber wenn wir schon über Lebensmittel gehen, willst du ein kurzes Statement machen, was bei einem deiner Investments jetzt los ist? Es scheint irgendwie schlechte Presse langsam zu geben.
Ich kann nicht für die Investments sprechen. Aber du kannst gerne elaborieren, was du andeuten möchtest.
Ich habe gelesen, dass irgendwelche Fahrer nicht zufrieden sind mit irgendwelchen Auslieferungen oder Klamotten oder sowas.
Das hat zu Winterzeiten, glaube ich, alle Lieferdienste betroffen. Nach allem, was ich weiß und wie ich die Firma kennengelernt habe, wird es diese Firma am allerwenigsten betreffen. Das glaube ich auch. Alles andere würde mich sehr wundern. Das ist bestimmt ein Los-Los für die Branche. Aber wenn das irgendwie kompliziert werden sollte oder irgendein Problem im Nachgang noch bringt, was ich nicht glaube. Aber wenn, würde die Firma am wenigsten darunter leiden, glaube ich. Weil sie insgesamt gesehen die nach meiner Erfahrung besten Arbeitsbedingungen bietet. Deswegen würde ich mich wundern, wenn das ausgerechnet die jetzt negativ betreffen sollte.
Das glaube ich auch. Ich glaube, das Einzige, was ein Problem sein könnte, aber das ist auch für die komplette Branche, ist nicht genug Fahrräder zu bekommen.
Deswegen glaube ich, dass Swapfeeds so krass davon profitieren. Auch die werden Probleme haben. Ja, so Hardware aus China zu bekommen, ist unheimlich schwer gerade. Ich glaube, die Shippingpreise sind gerade brutal hoch. Luftfracht sowieso, aber auch selbst Expedited Shipping. Super krass. Apropos China, dort hat der E-Commerce das erste Mal 50 Prozent überschritten. Was absolut krass ist.
Wie viel Prozent ist es bei uns?
Ich würde schätzen niedrig zweistellig.
Okay, also du hast keine Ahnung. Was bist du denn für ein E-Commerce Berater?
Ich glaube, ich liege damit weniger als fünf Prozent falsch.
Ja, aber fünf Prozent.
Soll ich live Fact-Checken? Mach mal Fact-Check hier. Du kannst noch die höheren Fragen zu Shopify und Bosun vorlesen.
Du solltest die Zahlen vergleichen zwischen Shopify und dem Konkurrenten aus China, Bosun. Ich bin nicht so wirklich. Hat Christian gefragt bei uns im Clubhouse Talk. Darüber über Clubhouse müssen wir auch nochmal sprechen. Hast du dir Bosun angeguckt? Guckst du dir das live an?
Der E-Commerce Anteil ist am stationären Einzelhandel so zwölf Prozent. Da ist jetzt aber natürlich wieder alles nicht drin. Das ist immer das Doofe bei den ganzen Studien in Deutschland. Sekunde. Ja, 18 Prozent. Deutlich über zehn. Ja, ich war schon in der richtigen …
Ja, Pip hatte wie immer recht.
Bin ich davon. Uns immer gerne korrigieren auf Twitter. Bosun, genau, da hat jemand gefragt, warum man nicht das kaufen würde. Ist ja das gleiche Modell in China und viel günstiger bewertet, was auch vollkommen richtig ist. Die haben nämlich nur ein … deren Earnings Multiple ist halb so groß wie das Sales Multiple von Shopify. Aber das ist auch relativ klar, warum. Die sind ähnlich, also beide sind profitabel, auch Shopify ist schon profitabel. Aber Bosun wächst einfach nur mit 20 Prozent im Moment. Oder auch die letzten vier Quartale habe ich mir angeschaut. Die sind alle so zwischen 18 und 26 Prozent. Und wenn du jetzt überlegst, dass es auch in China Corona gab, aber weil der E-Commerce Anteil da eben schon so hoch ist, das hat man auch bei Alibaba gesehen, da war der Corona-Effekt nicht so stark. Deswegen, die konnten jetzt nicht in dem Maße davon profitieren wie Shopify. Und weil der Markt eben vor allen Dingen schnelles Wachstum schätzt gerade und Shopify auch irgendwie das schönere Stereotyping macht, ist Shopify halt so deutlich stärker bewertet. Ob das jetzt korrekt ist, ist eine andere Frage. Und dass Bosun natürlich in China diesen China-Abschlag von wahrscheinlich mindestens 50 Prozent hat aufgrund der politischen Unsicherheit, weil die Ergebnisse theoretisch … also das hört sich mal sehr nach einem Pauschalurteil an, wenn wir es sagen, aber es gibt ausreichend viele Fälle, um das zumindest als Risiko zu erwähnen, dass der Aktionärschutz nicht so ausgeprägt ist, wenn man chinesische Aktien außerhalb von China kauft, vor allen Dingen. Ansonsten die Earnings, also die Gewinne entwickeln sich sehr gut bei Bosun und ich würde auch sagen, die hat einen Discount die Aktie. In einem Crashmarkt würde sie besser performen als Shopify wahrscheinlich, aber ich kann relativ genau sagen, warum die eben jetzt mit einem Discount getradet wird. Langsames Wachstum und der China-Discount. Ansonsten ist das eine relativ fair … also 30 Mal Earnings ist jetzt relativ fair für E-Commerce mit profitablen 20 Prozent Wachstum. Kann man schon machen.
Sehr gut. Ich glaube, bevor wir weiter abtauchen in die anderen Earnings, Zeit für deinen Disclaimer.
Also immer, wenn wir uns hier zu Unternehmen oder gerade öffentlich gelisteten Unternehmen, die an der Börse sind, äußern, geben wir keinerlei Investmentberatung. Ihr solltet nicht handeln aufgrund dessen, was ihr hier hört, sondern euch selber ein Urteil bilden. Wir kennen euer Risikoprofil nicht und es ist keine Anlageberatung und wir können unmöglich haften für irgendwelche Handlungen, die ihr aufgrund des Hiergehörten tätigt. Wir können nicht mehr darauf garantieren, dass alle Informationen 100 Prozent richtig sind. Trotzdem geben wir uns Mühe, unsere Ideen und Gedanken zu Unternehmen zu teilen. Und den vollen Disclaimer könnt ihr unter doppelgänger.io slash Disclaimer nochmal nachlesen.
Das hat sich so motiviert angehört von dir. Ich glaube, wir brauchen das jetzt extern einspielen lassen.
Wir spielen deinen einfach von der letzten Folge nochmal ein.
Tabula. Was ist das denn? Oder Tabula. Die machen einen Speck, steht hier.
Weißt du wirklich nicht, was Tabula ist?
Du hast es mir glaube ich schon mal erklärt, oder?
Das sind diese Anzeigen, die auf Verlagsseiten oft oder auf Newsmedien oft unten stehen, wo so ein passender Artikel dann, wie diese dicke Frau 40 Kilo abgenommen hat, irgendein Potenzmittel.
Die Anzeigen, für die es diese Adblocker gibt, richtig?
Auch, ja. Also es ist kontextuelle Werbung letztlich. Es zeigt ähnliche Artikel an, um das Engagement auf der Seite zu erhöhen, aber auch um Werbung zu platzieren und es aber nicht wie Werbung aussehen zu lassen. Und die sollen jetzt per Speck an die Börse geholt werden oder es wird diskutiert? Ich bin relativ skeptisch bei Tabula. Tabula kann man eigentlich nicht erwähnen, ohne auch Outbrain zu erwähnen. Das ist so der andere große Konkurrent, der fast genauso groß ist, aber ein bisschen kleiner, aber auch sehr relevant. Die bauen beide ein mehr oder weniger identisches Produkt, nämlich diese Recommendation Engine für Content und Werbung.
Hast du da schon mal was gesehen, dass da richtig Umsatz drüber kam?
Ich glaube, für Publisher ist das ein relevanter Block von Umsätzen schon, würde ich sagen. Also ich kann es nicht belegen, aber ich bin mir sicher, dass es so ist. So viel kann ich sagen. Das ist aber auch so ein bisschen das Problem, dass die Hauptkundschaft damit ja schon eher ein kompliziertes Geschäftsmodell hat. Und ich würde auch behaupten, dass Leute diese Werbung weniger und weniger mögen, seit sie merken, dass es Werbung ist oft und auch nicht immer nur seriöse Werbung. Von daher glaube ich, dass es schon eins der Probleme ist, dass der Markt vielleicht nicht der florierendste ist, in dem sie sich bewegen. Dennoch haben die halt sehr stark von Corona profitiert, weil der Online-Konsum ja gestiegen ist im letzten Jahr. Das heißt, obwohl sich Tabula und Outbrain vor allen Dingen seitwärts bewegt haben die letzten fünf Jahre, hat Corona jetzt nochmal so einen Boom gemacht. Aus zwei Gründen. A, weil der Online-Konsum gestiegen ist und B, durch den E-Commerce-Boom, den wir jetzt schon ein paar Mal besprochen haben, von dem ja alle Werbe-Netzwerke, also davon profitiert Google, davon profitiert Pinterest, Snap, Facebook, aber natürlich auch Anbieter wie Tabula und Outbrain. Insbesondere, du kannst ja auch Retargeting und sowas einbuchen und das Retargeting-Umsatz hängt hauptsächlich vom gesamten E-Commerce-Volumen ab, logischerweise. Das bleibt eigentlich gleich effizient, egal bei welchem Volumen. Das heißt, wenn die Shops, wenn Zalando 40% mehr verkauft, dann steigt wahrscheinlich auch das Tabula-Budget um 40%. Wenn die Conversion im Shop sogar steigt, dann sogar noch höher und so weiter und so fort. Und das ist aber, glaube ich, halt ein Einmaleffekt. Also das fühlt sich jetzt, das sieht jetzt aus wie ein Trend. Also wenn du schlau bist, verkaufst du das den Spec-Investoren jetzt als Trend. Die haben jetzt, obwohl alles gegen sie spielt, Publishing, Privacy und so weiter, kannst du jetzt einmal so tun, als wäre das ein Riesentrend, der sich da aufdrückt. Der Markt ist zurück zum Wachstum und versuchst damit einmal an die Börse zu schleudern. Also ich habe mir verschiedene Sachen angeschaut. Also die üblichen Tools, die wir benutzen, SimilarTech und BuildWith, das sieht alles so nicht aus, als wenn die gerade im Wachstum sind, sondern die haben einfach von diesem Corona-Volumeneffekt profitiert und vom E-Commerce-Boom. Es gibt nicht, also die Anzahl der Webseiten, die das einsetzen, steigt nicht. Im Zweifel sind sie auf den allermeisten Verlagsseiten schon vertreten, die sind aber selber nicht im Boom begriffen. Und plus, ich würde sagen, die Tools wurden ja ursprünglich mal entwickelt, auch um so ein bisschen die Ad-Blindness, also das Nutzerwerbung mehr und mehr ignorieren, zu bekämpfen, weil es sehr schön in den Content reinschmilzt, so, oder schwer, einfach verwechselbar ist. Und gleichzeitig entwickelt sich jetzt aber die, also wenn du diese Formate siehst und die erkennst dann irgendwann intuitiv und die, also du klickst dann einfach nicht mehr rauf. Das heißt, mich würde es nicht wundern, wenn der Revenue pro Fläche da langfristig auch wieder sinkt, weil die Leute mehr und mehr das als Werbung erkennen und dann auch davon genervt sind. Und die User Experience bei den Zeitungen sinkt dadurch weiter, das heißt, ihre Kunden kriegen immer weniger Kunden und eigentlich ist so eine Spirale. Und eigentlich wollte ich sagen, du kannst dir eigentlich Criteo anschauen, dann siehst du, wohin sich die Aktie bewegen wird, falls sie online geht. Und dann ist mir aufgefallen, dass Criteo sich verdoppelt hat im letzten Jahr und damit hätte ich ja mal erwischt, wie gerechnet. Und zwar aber, ich glaube, aus dem gleichen Grund, nämlich auch, weil die, die sagen jetzt zwar so, sozusagen Privacy ist gar nicht so schlimm, wir haben eine Lösung gefunden, wie wir auch in dem Markt wachsen können. Aber ich glaube, die profitieren von genau dem gleichen Ding, nämlich dem E-Commerce-Boom. Und deswegen glaubt die Börse jetzt, Criteo läuft wieder wie Schmidts Katze und der Kurs zieht an, weil sie glauben, Trendwende bei Criteo erreicht. Und ich glaube, nach Corona wird, also natürlich werden die ein bisschen das Corona-Effekt dann auch behalten können, aber dass Criteo weiter wächst in einer Welt, wo Privacy, also wo die Advertiser schlauer werden und die Privacy strikter, da kann Retail-Targeting eigentlich nicht das florierende Modell sein. Auch wenn man die ganzen Privacy-Sachen irgendwie mit schlauer Technik so ein bisschen überkommen kann, aber mich würde es sehr wundern, wenn das dauerhaft so bleibt. Und deswegen bin ich auch skeptisch bei Tabula und Outbrain. Wie gesagt.
Glaubst du, dass einige von den Publisher weniger Banner einbauen werden, weil sie alles mit Abos machen?
Ja, also die Modelle funktionieren ja nur beschränkt, aber wenn Subscription funktioniert, dann würdest du tendenziell immer weniger Werbung sehen wollen. Also ich würde jetzt nicht akzeptieren, dass ich bezahle und noch Tabula sehe.
Genau, das überrascht mich eigentlich immer noch. Also auch bei, dass man halt, ja für ein paar, ich würde eigentlich manchmal sogar bei dem ein oder anderen Magazin noch mehr zahlen, um dann wirklich keinen Banner zu haben, weil das stört mich eigentlich am meisten beim Lesen.
Ja, bin ich bei dir. Und das ist eben auch das Problem, weil die User Experience wird dadurch nicht besser. Insgesamt wollen Nutzer das, glaube ich, nicht. Ist vielleicht nicht schlechter als bisherige Werbung, aber du wirst auch da eine Ermüdung haben bei den Nutzern. Die Objekte, auf denen das läuft, kriegen gerade nicht mehr Traffic oder bekommen nur einmalig jetzt durch Corona ein bisschen mehr Traffic, aber das ist eben die Zeitung, die am Kiosk nicht mehr verkauft werden, die werden dann eben, also die Besucher finden vielleicht online statt. Aber langfristig bin ich da eher skeptisch.
Dann lass uns bei skeptisch bleiben. Palantir hatte Earnings und am Freitag durften die Mitarbeiterinnen alle ihre Aktien verkaufen, oder?
Genau, da ist die sogenannte Lock-Up-Period abgelaufen. Das durfte ich diese Woche schon mal in dem Ohne Aktien wird schwer Podcast von OMR und Trade Republic kurz behandeln. Setting the Stage ist so ein bisschen, nachdem ich bei dem IPO ja sehr skeptisch war, hat sich die Aktie aber trotzdem vervierfacht auf im Höhepunkt irgendwie 40 Dollar.
Hattest du nicht so eine schöne Aussage, dass wenn die über 10 Dollar geht, dann würdest du den Glauben verlieren oder so?
Ja, 10 vielleicht nicht, das war der IPO Preis, aber ich dachte, dass sie davon nicht noch weiter steigen kann. Da habe ich mich geirrt, ja. Wobei man muss sagen, der Weg von 20 auf 40 ist unter anderem durch die Wall-Street-Bets-Bewegung gekommen, weil die Palantir meiner Meinung nach zurecht auch sehr stark von Short-Sellern betroffen war und damit die Wall-Street-Bets-Leute es auch versucht haben hochzutreiben und es immerhin auf 40 Dollar geschafft haben. Und dann letzte Woche im Vorfeld der Earnings kam es aber schon zu relativ starken Abverkäufen aus zwei Gründen. Ich glaube, weil die Short-Seller sich weiter eingedeckt haben, aber sozusagen weitere Shorts gekauft haben, nicht eingedeckt, sondern sich weitere Shorts gekauft haben. Weil man, glaube ich, mit keinen guten Zahlen gerechnet hat und weil man weiß, dass am Freitag erstmals 80 Prozent der alten Investoren hätten verkaufen dürfen. Peter Thiel, der Founder, und Alex Karp, der CEO, haben auch im Vorfeld schon teilweise als Insider-Aktien verkauft, aber jetzt dürfen alle verkaufen. Und die Zahlen waren so lala, würde ich sagen. Palantir hat in den letzten Wochen immer versucht, damit zu glänzen, dass sie hier immer neuen Kunden announced haben. Das ist so eine Company, die so wenig Kunden hat, dass sie für jeden Kunden eine Pressemitteilung rausgibt, dass sie jetzt mit Rio Tinto arbeiten und dass sie irgendeine Vertriebspartnerschaft mit IBM haben. Und die Zahlen waren, sie haben 47 Prozent mehr Umsatz gemacht, das ist nicht total schlecht. Haben im Gesamtjahr 1,1 Milliarden Umsatz gemacht, damit die Erwartungen leicht übertroffen. Und der Umsatz pro Kunde ist 41 Prozent hoch. Der durchschnittliche Kunde macht 7,9 Millionen Umsatz im Jahr. Also Palantir macht Big Data für Regierungsbehörden und sehr große, behäbige Konzerne, würde ich sagen.
A.V. Ja, eigentlich für keinen, der gerne möchte, dass es eine Pressemitteilung darüber gibt.
B.V. Kann man auch so sagen, ja. Und vor allem für Leute, die es nicht selber schaffen, Talent auf der Seite zu akquirieren. Also jede, in Anführungszeichen, vernünftige Firma würde sich eine Business Intelligence Abteilung aufbauen und irgendwie 20 Analysten und 20 Programmierer heiern. Und Palantir macht das halt für alle, die das nicht selber hinbekommen. Und programmiert dann Schnittstellen zu deren Daten, Silos oder erhebt erstmal die Daten teilweise auch. Und ist dann sehr auch mit dieser Implementierung und dem Aufsetzen des ganzen Systems beschäftigt. Bewertet wird es im Moment, als würden sie eine Software verkaufen, die man einmal einsetzt und dann 20 Jahre lang nutzt. Das Geschäftsmodell ist aber eher, wir sind so eine Mischung aus IT-Beratung, Systemhaus, Entwickleragentur und BI-Produkt, was wir außerdem noch verkaufen. Diesen 1,1 Milliarden Umsatz stehen allein 1,25 Milliarden Stock-based Compensations gegenüber. Also sie müssen immer noch 1,2 Milliarden an Aktien, an ihre Mitarbeiter auszahlen. Unter anderem das Management dafür, dass sie da arbeiten wollen. Und dadurch kommt es dazu, dass sie bei 1,1 Milliarden Umsatz über einen Milliarden Verlust gemacht haben. Also die Kosten sind über 2 Milliarden, der Umsatz ist 1 Milliarde. Klingt noch nicht wie ein super spannendes Geld. Das wird man jetzt irgendwann hoffentlich das erste Mal sehen, wie das Ganze aussieht, wenn diese Stock-based Compensation ein bisschen niedriger ist. Ohne die würden sie ganz knapp im Plus sein, muss man fairerweise auch sagen. Also würden sie einen kleinen Gewinn machen, aber dann wachsen sie eben auch nicht so super schnell. Die Zahlen waren insofern enttäuschend, dass man mit einem kleinen Profit das erste Mal gerechnet hatte. Es gab stattdessen aber einen kleinen Verlust und man ist im Q4 auch nur noch 40% gewachsen. Was ich ganz spannend fand, Sie haben bekannt gegeben, dass die Top 20 Kunden im Schnitt 33 Millionen Umsatz machen. Wenn man das jetzt umrechnet, 20 mal 33 sind?
660.
660 Millionen und das ist nämlich zwei Drittel des Gesamtumsatzes. Das muss man in dem Fall ein bisschen selbst zusammenrechnen. Aber die Top 20 Kunden machen allein zwei Drittel des Umsatzes aus. Das heißt, das ist schon ein hohes Klumpenrisiko.
Aber das ist doch noch in Ordnung, oder? Es gibt doch andere Firmen, da macht irgendwie ein Kunde oder drei Kunden ein Drittel aus.
Ja, in dem Fall ist es ja so, wenn dir da mal eine Regierung nicht gewogen ist, dann hast du vielleicht schon eher ein Problem, dass da ein paar Verträge verloren gehen. Ich finde es ein relativ hohes Klumpenrisiko. Und was dann auch spannend ist, Sie haben getrennt ausgewiesen, wie die Umsätze mit Regierungen sich entwickeln und die in der Privatwirtschaft. Also Sie haben zwei Produkte. Das eine ist Gotham, das ist sozusagen alles, was so Polizeiarbeit, taktische Einsatzplanung oder eher für Regierungen ist. Und das andere ist Foundry, das ist letztlich eine Data Analytics Suite für die Privatwirtschaft. Und während die Regierungsumsätze 85% gestiegen sind, haben sich die für die Privatwirtschaft, die nur ein Drittel der Umsätze ausmacht, nur um 4% bewegt. Das heißt, das ist ja irgendwie nicht mehr die Inflation oder so. Das heißt, eigentlich ist da kompletter Stillstand. Und ich würde behaupten, das hat einfach überhaupt keinen Product-Market-Fit. Wenn Sie da die Umsätze nicht mal um 4% steigern können hier und hier, kannst du eigentlich sagen, dass das Produkt gescheitert ist. Also selbst das schlechteste Software-Produkt wächst da irgendwie mit 10, 20%. Das finde ich schon ziemlich erfählt. Mein Eindruck ist auch, dass, also ich habe jetzt selber noch nicht damit gearbeitet, aber was ich so sehe, ist, dass Foundry jetzt nicht deutlich besser ist als ein vernünftiges Data Warehouse mit einem guten Looker- oder Clickview-View obendrauf. Vielleicht ganz hübsch und die Präsentationen sind immer schön gemacht, aber ich wäre überrascht, wenn das jetzt wirklich, und dafür ist es halt auch vor allem viel zu teuer. Also das ist natürlich, sozusagen, dieses Narrativ, dass das der Goldstandard in Big Data Analytics wäre, kommt ja immer auch daher, dass es ein bisschen teurer ist als normale Lösungen. Von daher bleibe ich da weiterhin skeptisch. Also vor allen Dingen wegen der Bewertung. Und die brauchen halt immer diese Forward Deployment Engineers, die quasi beim Kunden arbeiten, um diese Software überhaupt einsetzbar zu machen. Oder sozusagen, um sie mit den Kundendaten zu verknüpfen. Das Problem liegt gar nicht auf der Seite der Software, sondern des Kundens in der Regel. Und diese Engineers verdienen halt 200.000 US-Dollar plus ESOPs, was in der Regel nochmal ein Drittel ist des Gehalts. Und auf das Modell kriegst du keine 100% Marge rauf. Also niemand wird verstehen, warum der Entwickler jetzt 500.000 im Jahr kostet, wenn du die Kosten durchreißt plus einen Mark ab. Das heißt, dieses Agenturgeschäft und Anpassungsgeschäft wird immer relativ uninteressant sein. Und das ansonsten skalierbare SaaS-Revenue, das ist eigentlich zu klein und wächst zu langsam. Von daher bin ich weiterhin skeptisch.
Genau, also wahrscheinlich wird die Aktie jetzt irgendwann zu 80 kommen.
Ich hab die Bull-Story noch nicht gehört. Also ich verstehe das ganz ehrlich nicht. Also ich weiß nicht, was daran geht. Ich glaube, dass die Kunden unheimlich lange dabei bleiben. Also wenn so ein Staat sich einmal entschieden hat, das einzusetzen, dann der Schmerz, dann auf ein anderes System umzusteigen, ist bestimmt riesig. Aber warum das jetzt langfristig? Von einer sehr großen Unsicherheitslage kann ein Palantir natürlich stark profitieren. Covid hätte ein Treiber sein können, war anscheinend aber nicht so ein großer Umsatztreiber, wie ich gedacht hätte. Von daher bleibe ich da eher verhalten skeptisch und finde die weiterhin überbewertet.
Findest du denn Fastly spannender? Also machen wir was ganz anderes?
Im Vergleich zu Palantir auf jeden Fall. Also Fastly ist im, weißt du das noch?
Cloud, ich würde sagen, die machen das gleiche wie Cloudflare. Genau.
Oder Crowdstrike. Crowdstrike macht eher so, noch mehr Security, aber mit Cloudflare kann man sie sehr gut vergleichen. Das ist fast überlappend. Die machen bei der Edge Computing, das heißt, sie sorgen dafür, dass wenn wir eine Webseite besuchen, dass die Bilder, Videos, Ressourcen, JavaScript-Libraries und so weiter, so nah wie möglich am Nutzer gelagert werden von der Topografie oder wie man das nennen möchte. Also dass wirklich im sogenannten Content Delivery Network alle Inhalte näher am Nutzer sind, sodass dann Webseiten schneller laden, Videos schneller spielen, Bilder schneller geladen werden und so weiter. Und dabei machen sie gleichzeitig die Webseiten auch so Bulletproof sicher. Also sie verteidigen die gegen DDoS-Angriffe oder zu viel Traffic, Bot-Traffic und so weiter. In dem Ohne-Aktien-Podcast, habe ich gesagt, sind so ein bisschen die Schaufelverkäufer im Internet-Boom und also bieten letztlich Infrastruktur fürs Internet an. Fastly hat diese Woche reported Cloudflare, die Woche davor. Fastly hat so rund 40, 45 Prozent Wachstum. Also im letzten Quartal noch 40 Prozent Wachstum gezeigt auf 83 Millionen. Da fand ich ein paar Sachen bedenklich. Also um das vorweg zu sagen, ich habe eine Position in Cloudflare oder das ist eine meiner drei Lieblingsaktien sogar im SaaS-Bereich und finde die spannender als Fastly. Deswegen nutze ich die jetzt hier als Vergleich oder als Benchmark. Und dann die Sachen, die ich komisch finde bei Fastly sind, also sie wächst mit 40 Prozent. Das ist okay, aber sie ist auch noch nicht profitabel, aber auch nicht weit davon weg. Das kann schon irgendwie passen. Sie ist jetzt nicht mehr richtig gut in der Ruler 40 drin, aber auch nicht total weit draußen. Das heißt, das kann auch okay sein. Was ich dann eher problematisch finde, ist eine der wichtigsten Kennzahlen ist ja immer diese Dollar-based Revenue Expansion. Also wie viel mehr Umsatz machen die mit bestehenden Kunden. Die sieht sehr gut aus bei Fastly. War im Vorquartal bei 147, jetzt bei 143. Also der Kunde gibt im Schnitt 43 Prozent mehr aus als im Vorjahr. Die Gesamt-NRR, also die Net Revenue Retention, ist aber nur bei 115 Prozent. Was ist der Unterschied? DB-NRR ist, was ich mit bestehenden Kunden mehr verdiene dieses Jahr und Net Revenue ist, wie viel des Revenues ich insgesamt erhalten konnte, jährlich. Und 115 heißt, ich bin insgesamt gewachsen, aber wenn du weißt, dass die Kunden um 143 Prozent gewachsen sind und der Gesamtumsatz um 115 pro Kunde, dann heißt das einerseits, dass viele Kunden gechurnt sind und dass die neuen Kunden wahrscheinlich weniger Umsatz machen. So würde ich diese Zahlen zumindest lesen.
War nicht TikTok einer der großen Kunden?
Ja, genau. Die sind angeblich noch Kunde zumindest. Man weiß nicht, wie viel die noch Fastly nutzen, ob im gleichen Umfang, aber es war eine der Befürchtungen, über die wir in Q2 mal gesprochen haben. Oder nach Q2. Also ich glaube, in der Diskrepanz zwischen diesen beiden Zahlen, also um es klarer zu machen, im Q1 war die NRR und DB-NRR noch fast gleich bei 130 und 133 und jetzt fallen die immer weiter auseinander. Das heißt, die bestehenden Kunden wachsen schnell in der Account Size, aber es kann trotzdem nicht genauso viel Umsatz erhalten werden. Und das andere, was ich problematisch finde, ist das Kundenwachstum, nämlich Cloudflare hat so rund 2000 Kunden und im Q4 konnten zum Vorquartal nur 2047 auf 2084 sind 37 Kunden, also sie haben im ganzen Quartal nur 37 Kunden gewonnen und nur neun Enterprise Customers, das sind glaube ich alle über 100.000 Umsatz. Wenn man das jetzt mit den Marketingkosten vergleicht, die 35 Millionen sind, wo man sich eh fragen muss, es gibt keine Konferenzen mehr, solche Produkte über das Internet zu vertreiben, ist dann nicht ganz einfach. Wie kannst du es schaffen, mit 35 Millionen Euro Marketingbudget nur 37 neue Kunden zu gewinnen? Also natürlich ist die Wahrheit dahinter, sie haben auch ein paar verloren und dann mehr als 37 gewonnen, aber netto haben sie 37 Kunden gewonnen, das heißt pro neun Kunden geben sie gerade eine Million im Marketing aus. Das ist schon, finde ich, kompliziert. Und da sieht, um das vorwegzunehmen, die Zahlen von Cloudflare auch deutlich besser aus zum Beispiel. Und der andere wichtige Wert noch, die Gross Margin, also die Bruttomarge, ist so um die 60% bei Fastly, das ist für Software gar nicht so gut. Also auch da der Cloudflare Vergleichswert ist zwischen 75 und 77% Bruttomarge, also deutlich höher. Cloudflare wächst mit 50%, also 10% schneller im Q4. Und was die auch geschafft haben, ist sie haben ihre Kundenanzahl von 100.000 auf 111.000, also über 10.000 Kunden gesteigert und haben dabei beim Marketing Sekunde 63, also sie haben nicht ganz doppelt so viel für Marketing ausgeben, aber statt 30 Kunden haben sie 10.000 neue Kunden gewonnen. Die sind alle ein bisschen kleiner als die von Fastly, muss man auch sagen, also der durchschnittliche Kunde gibt bei Cloudflare weniger Geld aus, aber im Vorquartal haben sie nur 5.000 Kunden gewonnen, das heißt sie haben ihre Neukunden eigentlich verdoppelt, das war das erfolgreichste Quartal bei der Neukundenerquise, was unter anderem daran liegt, dass Cloudflare mit einer absolut beeindruckenden Geschwindigkeit neue Features und neue Produkte shipped, was wirklich für eine Unternehmung der Größe, glaube ich, außergewöhnlich ist. Genau, also Cloudflare wächst schneller, gewinnt mehr Kunden, hat eine ähnliche, die DBNDR ist bei 119, also ein bisschen kleiner, aber wächst dafür deutlich schneller bei den Kunden und auch den Großkunden. Von daher bin ich weiterhin, Cloudflare ist aber dafür auch mit 60 mal Umsatz, statt nur mit 40 bewertet wie Fastly, also ich würde sagen, letztlich sind beide Aktien irgendwo fair oder voll bewertet, von daher ist es, ich mag Cloudflare lieber, sozusagen sehe die ihre Bewertung schneller einholen als Fastly, aber es sind jetzt auch beides nicht ganz schlimme Aktien.
Ist das so eine Aktie, die im Crash fallen kann?
Ja, die ganzen SaaS Aktien müssen alle fallen, die sind alle mit 60 mal Umsatz bewertet, das ist schwer einzuholen. Also die würden gleichermaßen negativ betroffen sein, würde ich behaupten. Sind beide gleichermaßen überbewertet gerade und wie gesagt, die eine wächst schneller und ist deshalb mit 60 mal, also beide sind so annähernd profitabel oder kurz vorm Break-even, aber die eine wächst halt schneller und kriegt dafür ein 60er-Sales-Multipill, die andere hat ein bisschen schlechtere Unit Economics und kriegt das wieder. Und kriegt deswegen nur ein 40er-Sales-Multipill und ich finde es in beiden Fällen aber fair bewertet, also ich will nicht sagen Fastly ist ein scheiß Business und Cloudflare ein gutes, sondern das eine wächst schneller, das andere ist immer noch ein spannendes Softwareprodukt und beide sind voll bewertet.
Wie sieht es bei Twilio aus? Die haben doch auch Earnings gefeiert letzte Woche.
Ja, Twilio ist ja mein Nemesis, wo ich mich nie traue einzusteigen, weil es so hoch bewertet ist und sie immer weiter wandern einfach und sich immer wieder jedes Jahr verdreifachen oder so. Twilio hat sogar einen Überraschungsgewinn das erste Mal gemacht, damit hat der Markt nicht gerechnet, dementsprechend ist die Aktie auf 10% gesprungen, obwohl sie das ganze Jahr schon gut läuft. Twilio hat auch einen Neukundenrekord, mehr Neukunden akquiriert als in jedem Quartal zuvor, ist super diversifiziert, da war auch immer die Kritik, die machen zu viel Umsatz, insbesondere mit WhatsApp und Facebook. Das ist inzwischen auf 5% runter, das ist immer noch ein Klumpenrisiko für den großen Kunden, weil Facebook einfach sagen könnte, wir machen das selber. Aber sie arbeiten an dieser Metrik offenbar oder diversifizieren das Kundenportfolio immer weiter und die Dollar-based Net Expansion ist bei 137%, was dann auch wieder ein sehr, sehr guter Wert ist. Also der durchschnittliche Kunde gibt jedes Jahr 37% mehr mit Twilio aus. Wie gesagt, das trägt zu einem erheblichen Teil zu den 55% Revenue Increase bei, den Twilio gezeigt hat. Ich ärgere mich immer, dass ich nicht früher und überhaupt nicht eingestiegen bin, aber glaube ich von der Performance und der Zuverlässigkeit, dass sie die Ergebnisse übertreffen, eine der besseren Aktien, aber hat unheimlich großes Rückschlagpotenzial natürlich dadurch auch. Ich gucke mal kurz nach der Bewertung, müsste auch so bei 60 oder sogar ein bisschen drüber liegen, Sekunde. Es ist 70 Milliarden wert und das ist, oh 40 mal zählt es nur. Aber achso, die wachsen auch nicht mehr ganz so schnell, die wachsen nur noch in Anführungsstrichen mit 65%. Dafür ist 40 mal zählt es fast wieder fair dann. Also fair ist im Rahmen der normalen Übertreibung bewertet.
Henning hat uns Wein geschickt, vielen Dank dafür und auch eine Frage und zwar, wie wir zu Teilverkäufen stehen. Ich habe mir so gemerkt, dass jedes Mal, wenn Pip was verkauft hat, hat er sich danach geärgert. Ärgerst du dich weniger, wenn du Teilverkäufe machst?
In der Regel mache ich ja sogar Teilverkäufe und damit ist eigentlich fast schon alles gesagt. Genau so ist es. Also ich glaube, er meint, so eine typische Strategie ist, insbesondere wenn sich eine Aktie sehr schnell verdoppelt hat oder so, dass man dann sagt, ich nehme jetzt einfach mal die Hälfte mit. Also ich verkaufe die Hälfte und dann habe ich mein Geld wieder im Trocknen und kann mit dem Rest immer noch weiterspielen. Das stimmt insofern nicht, dass man die 100%, die man rausgenommen hat, nochmal versteuern muss. Da gehen 25% von ab, das heißt man nimmt nur 75% vom Tisch eigentlich. Aber man könnte auch warten, bis die Aktie 150% zulegt und dann stimmt die Rechnung wieder. Das Problem ist da, also das kann trotzdem eine gute Strategie sein. Also es kommt vor allen Dingen, und deswegen sagen wir das bei dem Disclaimer immer, es kommt auf das Risikoprofil an. Wenn dein Ziel ist kein Geld zu verlieren, dann ist das vielleicht ein guter Weg dein Sicherheitsbedürfnis zu befriedigen. Und vielleicht hilft dir das dann mit dem Rest des Geldes besonders langfristig investiert zu bleiben, wenn du deinen Einsatz einmal runterholst.
Was machst du dann? Also jetzt mal angenommen, Agora hat sich verdoppelt. Wir haben beide am Anfang da was davon gekauft. So jetzt verkaufen wir die Hälfte und kaufen uns davon Bitcoin. Ein Bruchteil eines Bitcoins.
Zum Beispiel, ja. Aber wir haben ja gesagt, wir müssen da drin bleiben. Die Änderung müssen wir noch machen, nämlich dass Agora am Montag nach der Börse, glaube ich, after the bell, reported. Und ich halte es für fast, also sie sind gut zurückgekommen diese Woche jetzt schon, also nicht so gut gelaufen. Mehr die letzte Woche. Aber dass sie positiv überraschen mit Zahlen, da wäre ich eher skeptisch. Aber wir halten das eher als Langfristinvestment, deswegen ist uns das relativ egal. Aber Clubhouse ist ja auch viel in Medien. Deine Lieblings-Apps und dein Lieblingsunternehmen hat jetzt täglich schlechte Presse auch.
Ich würde mich davon distanzieren. Wir haben ein bisschen Hype ausgelöst, aber suchen ja schon das nächste spannende Thema. Aber was war da deine Lieblingspresse? Wir springen jetzt von einem Thema zum anderen.
Wir machen den Teil verkauft gleich noch. Aber ganz kurz zu Agora. Also die liefern Zahlen am Montagabend, obwohl wir haben gesagt, wir sollen nicht verkaufen. Wir halten einfach, also wir raten niemandem was, aber wir halten es langfristig. Und vor den Zahlen rumtraden macht auch gar keinen Sinn. Wer da jetzt irgendwie 100% gemacht hat, der kann natürlich sein Schaf ins Trocken holen. Aber um auf die Frage zurückzukommen, davon rechnen wir, raten wir eigentlich ab. Also Teil verkaufen, lassen wir uns nochmal drauf zurück. Also Sicherheitsbedürfnis. Wenn dir das unheimlich wichtig ist, keinen Minus zu machen, dann kannst du das schon so machen und mit dem Rest des Geldes umso freier rumspielen oder umso langfristiger drinbleiben. Ansonsten gibt es einen großen Fehler bei Teilverkäufen. Nämlich wenn du das machst, macht man das ja in der Regel dort, wo man viel Gewinn gemacht hat. So ist die Frage glaube ich auch gestellt. Und das führt strategisch dazu, dass du immer deine am besten laufenden Aktien verkaufst und deine maximal schlechten Aktien besonders lange behältst. Weil du verkaufst ja nie die, die nicht laufen, weil du denkst, die müssen ja noch anspringen, die behalte ich mal. Und die Twilios, die Shopifys, die Teslas, die durch die Decke gegangen sind, die verkaufst du dann immer wieder, um Gewinne mitzunehmen. Und dadurch beschneidest du aber eigentlich deine Gewinner und behältst die Kellerkinder. Was für die Rendite total dumm ist. Du müsstest eigentlich das Gegenteil tun. Du musst dich zwingen, Dinge, die nicht angesprungen sind, ganz egal, ob du immer noch davon überzeugt bist, wenn der Markt das nicht sieht, es ist scheißegal. Der Markt liebt die Aktien nicht, ist Quatsch weiter darauf zu wetten. Also eigentlich ist das Schlauere, die Gewinner so lange wie möglich zu halten. Das ist auch, womit man langfristig die größten Rendite macht. Da ergibt sich halt das Problem dann dadurch, dass die deine Portfoliostruktur komplett kaputt machen. Also irgendwann, zum Beispiel dieser HelloFreshCall, der sich verX-facht hat, das waren irgendwann 20% meines Portfolios. Und das will ich eigentlich natürlich nicht haben. Aber, also das ist ja ein gutes Beispiel, habe ich das letzte Mal erzählt eigentlich mit dem HelloFreshCall. Der hätte sich ver60-facht, glaube ich, ne, ver30-facht. Als HelloFresh unter 10 stand und alle meinten, die haben ein Problem mit der Churn und was weiß ich, hatte ich einen HelloFreshCall gekauft, der nur darauf gewettet hat, dass er über 14, dass HelloFresh irgendwann 14 nochmal schafft. Weil ich dachte, so schlecht sieht das nicht aus. Und vor allen Dingen, weil man in den Zahlen eigentlich gesehen hat, dass das rein rechnerisch nicht die Wahrheit sein kann, weil der durchschnittliche Kunde mehr als, also die Lieferungen pro Kunden waren positiv. Das heißt, selbst wenn es eine Churn gab, dann hat im Schnitt der Kunde immer noch mehr bestellt. Also habe ich einen Call gekauft, der darauf gewettet hat, dass HelloFresh 14 übersteigt. Und den habe ich zum Beispiel mehrmals dann halbiert, also immer wieder ein Teil verkauft. Und HelloFresh steht heute bei 72. Das heißt, dieser Call wäre 72 minus 14 60 Euro wert. Ich habe den für 2 Euro gekauft damals. Das heißt, der hätte sich ver30-facht. Ich habe diese 30x aber nicht realisiert, weil ich immer wieder diese Zwischenverkäufe gemacht habe. Also das zeigt relativ klar, wie sehr man sich ins, also gut, ich habe Geld rausgenommen, das habe ich halt jetzt. Also ich habe Geld, wenn nicht, dann hätte ich immer noch Papier. Aber das war der größte Reddite-Killer. Wenn nicht, hätte ich die 3x letztes Jahr easy geschafft, hätte ich einfach nur daran festgehalten. Anderes Beispiel und das ist vielleicht sogar noch anekdotisch interessanter. Einen gewissen Teil meines bescheidenen Vermögens habe ich ja durch E-Sups an Delivery Hero, die ich über verschiedenste Transaktionen, weil ich mal bei Foodpanda Berater war und so weiter, bekommen habe. Und hätte ich die einfach nur behalten seit damals, würde ich fast genauso damit liegen, wie mit meiner ganzen schlauen Hin- und Herwirtschafterei hier in meinem Depot. Weil Delivery Hero, ich meine, das hätte man jetzt nicht voraussehen können, dass Corona kommt und das Business so sehr anschiebt. Aber damals dachte ich halt, auf keinen Fall will ich 100% meines Geldes nur in Delivery Hero haben. Deswegen verkaufe ich meinen Teil und diversifiziere das hier alles und was weiß ich. Aber hätte ich einfach nur die Aktien, das behalten, würde ich heute mindestens genauso gut landen. Es gibt so Tools, mit denen man nachmessen kann, wie hätte man, wenn man einfach nicht verkauft hätte, weitergelegen.
Ja gut, das ist die Beschreibung zum traurig sein.
Genau, man muss ja fairerweise auch sagen, das, was ich damit dann gekauft habe, hat ja in aller Regel auch Rendite gemacht. Von daher ist es nicht so 100%. Aber ich würde eigentlich von Teilverkäufen ab. Also wenn du langfristig investiert werden willst und ansonsten sollte man eh nicht mit Aktien handeln, dann würde ich insbesondere die Gewinner laufen lassen. Das andere ist, als wenn du sagst, du hast ein Kind, das ist vielleicht ein dummes Beispiel, aber du hast Kinder und manche sind besonders schlau und du verbringst aber alle Zeit mit den dümmsten Kindern. Das ist vielleicht ein schlechtes Beispiel, weil es nicht vergleichbar ist. Du investierst in zehn Unternehmen, okay, ich nehme das zurück. Du investierst in zehn Startups und du verbringst dann aber nicht nur die gleiche Zeit mit allen, sondern du verbringst sogar besonders viel Zeit mit denen, die am schlechtesten laufen. Statt die Performance der zu steigern, die eh schon sehr gut laufen und am Ende irgendwie eine 10-20-fache Rendite haben werden.
Welche Aktie hast du denn am längsten gehalten, obwohl sie sich nicht bewegt hat? Oder hast du immer noch irgendeine bei dir da rumliegen?
Also Amazon ist gerade sehr lange, also A, halte ich die sehr lange und B, ist die jetzt gerade wirklich sehr lange seitwärts schon. Lass mal gucken, am längsten ohne sie, ich glaube Twitter sogar. Twitter hat zum Beispiel lange gebraucht und ist jetzt aber auch verdoppelt durch den letzten Anstieg. Aber ich würde nicht sagen, dass es richtig war. Ich hätte mit dem gleichen Geld in der Zwischenzeit schlaue Sachen machen können.
Ja, aber du bist einer der wenigen Leute, die, wenn sie traden, damit manchmal Geld verdienen.
Prinzipiell ist Traden auch nicht schlau. Bei jeder Transaktion zahlst du ja Gebühren und je mehr du tradest, deswegen sind Frauen noch die besseren Anleger, weil die weniger traden. Die behalten die Aktien einfach langfristig und das ist, was langfristig auch die größte Rendite bringt. Und deswegen würde ich eben von diesen Teilverkäufen eher abraten, sondern lange drin bleiben, laufen lassen. Dadurch steigt der Anteil der Gewinner in deinem Portfolio immer weiter, was sich falsch anfühlt. Das Wichtige beim, wenn du eine gute Strategie bauen willst, musst du dir eigentlich ein paar Regeln setzen. Also meine Regeln wären zum Beispiel nie verkaufen. Das Zweite wäre…
Würdest du jetzt auch nicht verkaufen, wenn du jetzt auf einmal morgen früh merkst, oh oh, ich glaube jetzt…
Dann liegst du ja immer falsch. Dann handelst du intuitiv aufgrund eines Gefühls schon falsch. Eine meiner Regeln wäre, so wenig wie möglich verkaufen, nicht rebalancieren das Depot, also nicht den Anteil der Verlierer künstlich steigern, indem ich ausgerechnet Gewinner verkaufe. Und das Dritte ist, hör endlich mit Tesla-Schorten auf. Das wären meine drei Regeln. Und theoretisch musst du dir die über den Schreibtisch hängen und dich nur daran halten, weil das hindert daran, dass du intuitiv und zu emotional getrieben handelst, weil das ist, wo du Geld verdienst. Durch hin und her handeln und durch emotional handeln. Hätte ich einfach nur diese Strategie verfolgt, hätte ich wahrscheinlich nochmal 100% mehr gemacht.
Nur 100% mehr?
Aber wenn du ein hohes Sicherheitsbedürfnis hast, dann fühlt sich das vielleicht manchmal richtig… Also der Schwabe würde sagen, ist noch niemand von Gewinnmitnahmen arm geworden. Das ist auch wahr. Du hast dein Geld halt zurück. Und du hast trotzdem ja ein paar Aktien, mit denen du weiter spielen kannst. Aber das ist vielleicht, das ist ein bisschen wie wenn du ins Casino gehst und du…
Willst direkt even rauskommen oder wie?
Nee, aber du hast einen Jackpot am ersten Automaten und dann sagst du halt so, die 1000 Dollar, die ich mir genommen habe oder 100 Dollar, stecke ich mir jetzt in die linke Tasche und mit dem aus der rechten Tasche habe ich halt einen schönen Abend. Dann kannst du entweder mehr gewinnen oder das auch wieder verspielen, aber du hast halt nichts verloren. Wie würdest du denn ins Casino gehen? Ich sehe das als Unterhaltung an. Also das kostet Geld. Wenn ich irgendwie gut essen gehe, kostet das auch 200 Euro. Und wenn ich im Casino 200 Euro verliere am Abend, dann ist es halt auch Unterhaltung gewesen. Ich glaube das einzige was du nicht machen solltest ist am Tisch nachladen, Kreditkarte mitnehmen. Das finde ich auch gruselig, wenn ich das beobachte. Also ich bin gar nicht oft, ich war mein ganzes Leben vielleicht vier, fünf Mal im Casino. Aber das glaube ich, woran man Leute erkennt, die es nicht im Griff haben, dass wenn die am Tisch mit der Kreditkarte nachladen. Weil eigentlich solltest du mit so viel Geld reingeben, wie du an dem Abend vorhattest. Und wenn das weg ist, gehst du dann auch nach Hause.
Möchtest du zu Agora noch was nachladen?
Es gibt ganz viele Earnings diese Woche, das wollte ich eigentlich nur mal sagen. Also Agora ist am Montagabend dran. BigCommerce, da war ich ja auch skeptisch, die haben sich übrigens auch nur seitwärts bewegt seit IPO. Sind auch mit 33 mal, 35 mal Sales bewertet, bei nur 40 Prozent Wachstum und minus 24 Prozent Marge. Die haben ihre Zahlen verschoben auf Dienstag glaube ich, wegen Schnee. Wegen Schnäß. Da bin ich gespannt, wie die Schnee adjustierten Zahlen dann werden am Dienstag. Wäre ich auch skeptisch. Salesforce und Nvidia reporten nächste Woche. Müsste eigentlich beides sehr solide sein. Die große Gefahr ist, wenn die verkacken, dann ist Lawine, würde ich behaupten. Also ich bin mir relativ sicher, dass die solide reporten wir immer. Nicht weder nach oben noch nach unten krass überraschen. Aber umso größer ist das Risiko, wenn sie stark negativ überraschen würden. Gerade bei Salesforce. Jumia, die E-Commerce Plattform aus Afrika wird reporten. Etsy. Und dann Plug Power und Beyond Meat. Das sind ja zwei meiner Hedges, die beide sehr gut laufen im Moment. Also an den Tagen, wo die Börse ein bisschen korrigiert hat letzte Woche, haben die schön mein Portfolio abgefangen. Also meine Short oder Hedge Strategie ist ja, dass ich Beyond Meat deswegen, also weil ich glaube, das ist ein margenarmes Business und es bewertet als könnten die ein Drittel des Fleischmarktes erobern mit hohen Margen. Tatsächlich wird jeder Discounter, jeder Edeka seine eigene Fake Meat Marke haben und für Beyond Meat wird nichts. Also es ist dann halt so wie ein Hohmann oder so, dass eins von zehn Burger Patty Marken im Supermarkt ist. Und aber mit Sicherheit nicht die günstigste und auch nicht die höchstmargigste. Von daher halte ich die brutal überbewertet. So gut ich es auch finde, dass wir Fleisch ersetzen. Also ich habe gar nichts gegen das Produkt. Im Gegenteil, es ist ein bisschen wie bei Tesla. Aber ich glaube, es ist vollkommen absurd bewertet. Und ich glaube, die haben gutes Rückschlagpotenzial und deswegen versuche ich mich auch gegen die Bubble damit zu versichern. Das andere ist Plug Power, was eine Wasserstoffaktie ist, wo die Unterstellung letztlich die gleiche ist. Also die sind auch mit einem 40-fachen Sales Multiple oder 30-fach Sales oder sowas bewertet für Wasserstoff. Also ich weiß, dass das eine Zukunftstechnologie ist und wenn die Politik dem gewogen bleibt, dann kann das auch ein Riesenmarkt werden. Aber ich meine, das sind Brennstoffzellen und Wasserstoffproduktion. Das ist keine Raketentechnologie, selbst wenn man das irgendwie fortschrittlich macht. Und das haben wir alles in der Solarbranche einmal gesehen, wie das endet. Also wo werden die Dinger am Ende hergestellt werden und wo wollen die Technologien? China. China. China wird es mit Sicherheit nicht hochmarschig herstellen oder sozusagen die Margen in Europa auf jeden Fall unter Druck setzen. Von daher bin ich bei Wasserstoff, auch wenn ich das wieder für den Wandel und den Climate Change unheimlich wichtig finde, glaube ich nicht, dass das die Bewertung rechtfertigt. Und ich will nicht sagen, ich hoffe darauf schlechte Zahlen. Also ich hoffe, dass die Umsätze steigen, aber dass die bei der Bewertung Realität einkehrt. Und ich lehne mich mal aus dem Fenster. Und wenn die, die sind auch oft mit Margin gekauft, Plug Power und Beyond Meat, das könnte, ich lehne mich ein bisschen aus dem Fenster, das könnte, also wenn einer der Großen, die ich eigentlich für solide halte, verkackt oder die anderen sehr deutlich, dann könnte es eine turbulente Woche werden. Mal sehen. Ich freue mich, wenn es keine wird und wir einfach wie jede Woche 20 Prozent mehr verdienen.
Mann ey, was für eine Welt. Wir hatten auf Clubhouse am Mittwoch noch eine Frage und zwar, dass die FDP eine gesetzliche Rente zum Teil auf Aktien basiert haben möchte. Hast du dich damit auseinandergesetzt oder sollen wir das nächste Woche besprechen?
Also wenn sowas, also ich hätte es eher von Friedrich Merz erwartet, aber ich meine es kommt aus einer ähnlichen Ecke. Also prinzipiell ist das, glaube ich, gut. Ich glaube der Vorschlag ist, dass man zwei Prozent des Bruttogehalts statt in die remmten Umlage in einen souveränen Aktienfonds, also ich weiß nicht, ob es ein Staatsfonds ist oder ob man sich einen auswählen kann, aber mehr oder weniger in Aktien investiert. Also es ist eine Mischung zwischen Norwegen, wo die Staatsfinanzierung oder Altersvorsorge mit einem souveränen Fund gemacht wird und dem 401k in den USA, so würde ich es beschreiben. Und ich glaube, das ist schon gut. Also wenn du über die Erhöhung der Aktienquote eine Altersvorsorge machst, ist das besser.
Und dann ist da so Thuji und Lufthansa drin oder wie?
Ja, das ist halt super wichtig, wie man das dann strukturiert. Aber es ist wahrscheinlich schlauer und zukunftsfähiger als die Umlage. Im Moment ist es so, dass jetzt unsere, was wir jetzt in die Rente einzahlen, kriegen halt direkt unsere Eltern. Und da die Eltern mehr werden und wir nicht, wird das nicht dauerhaft funktionieren. Der Staat schießt jetzt schon ein Drittel zur Rentenversicherung hinzu, weil es jetzt schon nicht funktioniert. Von daher müssen wir einen Wandel so oder so schaffen. Und dass die Leute mehr am Kapital partizipieren, macht ja auch Sinn. Wir wollen ja alle eine höhere Aktienquote. Das ist der einzige Weg, wie sozusagen der Durchschnittsbürger mehr am Wachstum partizipieren kann, weil im Moment macht er das nicht, im Schnitt zumindest. Und das, was man jetzt auch verhindern muss, ist, dass A, dass das jetzt nicht so ein Riesler-Rente-Modell wieder wird. Das heißt, wo ich nur in Fonds mit zwei Prozent, fünf Prozent Ausgabeaufschlag und zwei Prozent Managementgebühr investieren soll. Wo dann am Ende die Vertriebler am meisten dran verdienen. Das sollte halt entweder tatsächlich in MSCI World gehen, um eben maximal gestreut zu sein. Oder vielleicht doch Eurozone oder DAX, weil das ist, woran man ja letztlich auch mitgewirkt hat als Arbeitender. Dann sollte man vielleicht ja auch an dem Wirtschaftsraum, an dem Wachstum partizipieren. Da hat man ja die Leistung erbracht. Aber ich finde, für beide Modelle gibt es gute Gründe. Wobei es macht Sinn, das auf DAX und Eurostock zu nehmen, weil man sagt, man fördert dann mit dem Kapital den eigenen Wirtschaftsraum. Vielleicht ist das dann doch besser. Und was man auch wissen muss, das treibt natürlich weiter auch das Vermögen der Reichen. Das Bruttolohnaufkommen in Deutschland ist so ungefähr anderthalb Billionen, glaube ich, also 1500 Milliarden, also was wir alle verdienen. Davon zwei Prozent wären 30 Milliarden. Die stehen dann als Zusatznachfrage am Aktienmarktschlange. Und das treibt natürlich sofort erstmal weiter die Aktienkurse. Das heißt, ich würde es sofort wollen, dass der Staat in die Arbeitslosenversicherung, in den Aktienmarkt geprügelt wird. Wenn du Aktien hast, super. Das ist eine Nachfrage, die aus dem Nichts kommt. Von daher muss man ganz genau überlegen, würde man dann nicht vielleicht auch in dem Zug vielleicht eine Vermögensabgabe, also das habe ich übrigens so viel überlegt, ob man nicht das ganze Geld, was wir jetzt seit Corona am Aktienmarkt verdient haben, ist ja schon ein bisschen kompliziert. Also da eine einmal Abgabe drauf zu machen, hielt ich für gar nicht so doof, wenn die irgendwie in einem vertretbaren Rahmen ist. Und du musst ja diesen Systemwandel in der Rente einmal finanzieren. Also wenn du jetzt die zwei Prozent wegnimmst, die fehlen dann ja wieder irgendwo auch. Also die zahlt dann erstmal der Staat und der Staat muss dann wieder Steuern zahlen. Die Unternehmenssteuern werden gerade nicht riesig sein und da wir alle in Kurzarbeit sind, auch das Steueraufkommen insgesamt ist gerade gering für den Staat. Wir können wieder einfach Geld drucken natürlich, das funktioniert immer. Ansonsten fände ich es ganz gut, so ein bisschen die großen Vermögen an dem Systemwechsel da zu beteiligen, weil die haben einfach, also wer hat nicht im letzten Jahr irgendwie 20, 30 Prozent Rendite gemacht, wenn er irgendwie in Immobilien oder Aktien drin war oder Krypto. Von daher würde ich freiwillig zehn Prozent meiner Rendite im Jahr 2020 abgeben, wenn dafür dann ein langfristig nachhaltigeres System der Altersversorge, das nah am Kapital ist, also an Assets, an Aktien, breit gestreut, dass es nicht zu viele Mittelsmänner gibt, die daran versuchen zu verdienen an der Kette. Fände ich eine gute Lösung, da jetzt den Wandel zu machen. Weil das Geld ist gerade günstig, der Staat kann sich verschulden, du kannst aber auch irgendwie Steuern erheben oder Abgaben erheben einmal auf, ich glaube jeder der sich mal sein Depot angeschaut hat, versteht, dass es vollkommen ungerecht ist, dass man in so einem Jahr so viel Geld verdient. Ob das wirklich Geld ist, ist noch die Frage, letztlich wurde so viel Geld gedruckt, dass wenn du nicht 20, 30 Prozent gemacht hast, dann hast du real wahrscheinlich Geld verloren, in den USA ist die Geldmenge um 50 Prozent gewachsen, das heißt damit muss man es erstmal in Verbindung setzen, aber ich fände es nicht absurd einen Teil der Kapitalgewinne da einzuziehen. Sozialist Philipp Klöckner. Ich freue mich schon auf die E-Mails und App-Rezensionen.
Der soziale Pipp, immer am Ende der Podcast-Folge. Aber bevor wir aufhören, wollte ich dir noch über Olive erzählen. Kannst du dich noch an Jett.com erinnern?
Jett.com, ja, ja klar, das hat Walmart gekauft.
Und kannst du dich noch an diapers.com erinnern?
Der gleiche Gründer? Nee. Hat Amazon gekauft.
Doch, das sind mehr oder weniger, also es sind zwei, drei Leute und einer davon, also der war ganz am Anfang bei diapers.com, war ja noch nicht der Founder, aber ein wichtiger Mitarbeiter. Dann bei Jett.com war der Co-Founder, das war so ein Marktplatz, der nach einem halben Jahr nach Launch für drei Milliarden an Walmart gegangen ist. Und die waren jetzt so vier, fünf Jahre noch vertraglich gebunden, haben bei Walmart eigentlich Jett.com wieder platt gemacht und alles auf Walmart.com gemacht, also E-Commerce-Strategie, würde ich sagen. Und einer davon, Nate Faust, der macht jetzt Olive, Shop Olive. Und ich finde die Idee ganz gut und bin mal gespannt, was du so dagegen hältst. Also ich weiß nicht, ob es…
Erklär doch den Hörern vielleicht mal, was Shop Olive macht.
Genau, also in der Clubhouse-Session hatte ich mal erwähnt, dass ich gerne so ein Gorillasystem für Mode hätte. Also jemand kommt vorbei, bringt mir Klamotten, ich probiere sie an und jemand holt die wieder ab und ich behalte das, was ich gut finde. Habe vor allem keinen Karton und nicht unwesentlich viel Interaktion mit Lieferanten und vor allem auch keine Retour-Zeit, die ich irgendwie vergeuden muss, also Paket irgendwo abgeben. Die machen es jetzt so, dass sie Partnerschaften mit 100 Brands haben, man kann sich alles zusammen bestellen und dann kommen sie mit einer Kiste vorbei und man kann wieder alles in diese Kiste tun und dann geht es in die Retour zurück.
Das ist der Wocheneinkauf für Mode.
Sozusagen. Und ich finde es umgesetzt finde ich es jetzt nicht so wahnsinnig gut, weil sie, ich glaube sie holen sich die Affiliate-Provisionen von den ganzen Brands und versuchen dabei das zu machen. Aber generell, also ich hätte es gerne noch einfacher, ich hätte gerne einfach nur eine Adresse, habe sogar schon mal überlegt, ob ich mir sowas selbst mit den Jungs, die uns einen Wein annehmen machen, also falls ihr uns Wein schicken wollt in den Show Notes, dass ich halt dort alles hinschicke und die bringen mir dann irgendwann alle Pakete. Einfach um Zeit zu sparen. Dann den Punkt, dass man die ganzen Kartons nicht hat, finde ich auch gut, aber sie haben es halt umgesetzt mit…
Also es ist so eine Textilbox, ne, man kriegt einmal die Woche oder wann immer man will so eine Textilbox mit verschiedenen Sachen drin, die man dann anprobieren kann und da legt man sie wieder rein und geht zurück ohne Verpackung oder mit wenig Verpackung.
Das Spannende an der ganzen Sache ist, das sind jetzt 13 Leute oder so, die sind eigentlich alle von Jet oder Walmart oder Amazon, also die haben so ihre ganzen Leute, mit denen sie gerne gearbeitet haben, haben sie um sich gescharrt und haben wahrscheinlich das Thema auch, also der Gründer war vorher für Supply Chain bei Walmart zuständig. Und so Innovationsthemen, ich glaube, der hat sich ganz genau angeguckt, was er jetzt bei Walmart nicht mehr macht und was er selbst macht. Also ich glaube, das Ding wird jetzt heiß gehandelt und ich hätte fast gedacht, dass es für Shopify zum Beispiel interessant wäre, das zu kaufen.
Ich finde es immer ein bisschen unfair, dass MVP, also es ist ein MVP, oder? Kann man das sagen? Ich finde es ein bisschen unfair, das zu bewerten, weil was es im Moment ist, das hast du ja erwähnt mit dem Affiliate-Modell, wenn ich das richtig verstehe, oder die sagen selber, we unbox, recycle and consolidate all of your orders. Das ist dann ja doch wieder Bullshit. Das heißt, den Karton gibt es weiter, nur du siehst ihn nicht mehr, was natürlich schön ist, aber sozusagen nachhaltig ist das noch nicht. Karton wird einfach woanders weggeschmissen und woanders recycelt. Das heißt, wenn du auch vorher schon vernünftig recycelt hast, dann ist das Modell rein nachhaltig, überhaupt nicht besser. Plus, wenn das jetzt dazu führt, also ich kann mir schon vorstellen, dass ich da mehr Dinge bestelle oder mir zum Anschauen hole bei dem Modell. Und bei dem Shop entsteht dadurch trotzdem mehrere Touren Handling und damit auch eventuell viele Sachen. Also sagen wir, wenn ich jetzt einen billigen Shirt bestelle, dann wird es in der Regel halt weggeschmissen, wenn ich es zurückschicke, weil es einfach nicht wert ist, das nochmal einzupacken, nochmal zu handeln. Das heißt, also das ist nicht bei jedem Artikel so, aber bei manchen.
Das wird die Welt nicht retten. Es macht nur E-Commerce angenehmer. Man könnte jetzt behaupten, sollte E-Commerce noch angenehmer sein, dann wird die Welt noch dreckiger.
Ja, dann gut. Und deswegen ist es für Shopify spannend, weil wenn das alles aus einem Fulfillment Center käme, dann kannst du nämlich zumindest einmal Kartons, also es wäre trotzdem noch ein Plastiksackraum, aber es wäre nicht mehr im Karton und dann könntest du den Karton tatsächlich sparen. Also sagen wir, du hast, so wie bei Amazon oder Shopify, ein großes Fulfillment Center und wenn idealerweise die Artikel alle in einem sind oder zwischen den Fulfillment Centers ohne Boxen hin und her transportiert werden können, dann könntest du tatsächlich eine Box ohne Umverpackung in dem Fulfillment Center packen und mir zuschicken. Das fände ich schon relativ nachhaltig. Dann hast du aber immer noch das Problem, dass du eventuell mehr bestellst. Das ist unheimlich aufwendig, das wieder neu zu verpacken, eventuell zu reinigen, irgendwie sowas. Ich weiß nicht, ist da nicht besser, es im Laden anzuprobieren und gezielt aus, ich glaube, dass es eine Kundschaft dafür gibt. Ob es die Welt wirklich besser macht, da bin ich mir noch nicht so sicher.
Ist auf jeden Fall bequem und macht das Leben angenehmer. Storytelling ist natürlich ein bisschen anders. Vor allem Amazon müsste das halt auch machen, weil die meisten bestellen, was ist 30 Prozent des E-Commerce, 50 Prozent des E-Commerce in Amerika ist Amazon. Und die müssten ja eigentlich den Service machen, dass du einfach alles in deine Amazon-Kiste irgendwie bringst und dann kommt der Amazon-Lieferant, der dir auch noch die Lebensmittel vorbeibringt.
Das fände ich auch gut. Also wenn es so eine Amazon-Box gäbe, wo einfach meine verschiedenen Orders konsolidiert werden, das fände ich tatsächlich gut. Und wo dann die Retouren auch einfacher wird, das wäre cool. Das finde ich schon wertvoll. Es muss aber einen Weg geben, dass dadurch nicht zu mehr Retouren kommen. Das muss schon gehen. Sag mal, hast du eigentlich die Kongressanhörung, hattest du Zeit, die Kongressanhörung zu hören?
Nee, ich habe nur kurz was gesehen auf Twitter.
Ich habe auch nur Ausschnitte. Also was ich gesehen habe ist, dass der Rory Kitty, Keith Gill oder wie der heißt, dass der auf jeden Fall die beste Figur abgegeben hat von allen.
Also Moment, das ist der junge Typ, der das alles angefangen hat.
Genau, der das angestoßen hat, der den Research gemacht hat, der selber die Position hatte, aus deren 46 Millionen gewonnen sind. Der hat sich extrem gut geschlagen, fand ich.
Meinst du, der hatte Berater dabei, dass er das extrem gut macht?
Ich glaube, der ist schon relativ schlau, ehrlich gesagt. Ich glaube, der braucht gar nicht so viel Berater. Sie hat sich sicherlich einen Anwalt genommen trotzdem. Man hat so ein paar Formulierungen gemerkt, dass er sehr darauf achtet, was er sagt. Er war auf jeden Fall deutlich besser, als der Kollege Vlad von Robin Hood sich eingelassen. Der wiederum hat das Gefühl, zumindest unter Eid, lügt da nicht mehr so viel. Das ist ja wiederum das Lustige, dass wenn du weißt, du musst in einer Woche vom Kongress vereidigt die Wahrheit sagen, dass du dann eine Woche vorher in den Medien noch das Gegenteil erzählst, das zeugt dann auch wieder nicht so viel Intelligenz. Wenn du weißt, es kommt in einer Woche alles raus, weil du dann nicht lügen kannst, du traust dich, unter Eid nicht mehr zu lügen, dann brauchst du ja auch nicht vorher lügen, weil du weißt, es kommt eh alles raus. Vorm Kongress hat er mich dann genau gesagt, es gab genau dieses Liquiditätsproblem, was wir beschrieben haben. Robin Hood wäre pleite gewesen, hätten sie die Notfinanzierung nicht bekommen, sie mussten den Handel einstellen, damit sie nicht noch weiter in die Schulden rutschen da intraday. Und, was aber eine spannende Information war, die haben 30 Millionen Kunden inzwischen, hat er irgendwie gesagt, was heißt, dass sie sie in zwei Monaten verdoppelt haben. Unter anderem durch GameStop. Es ist jetzt die Frage, wie wertvoll diese Kunden sind, wie viel Geld die nicht sofort verloren haben bei der ganzen Aktion. Aber für das Kundenwachstum von Robin Hood muss das brutal gewesen sein, der ganze Kram. Aber so happy sieht er damit insgesamt nicht aus. Und mein Gesamteindruck von dem Meeting war auch eher, dass nicht ganz klar ist, wer da wen vorgeführt hat. Es war auch schon irgendwie eine Freakshow der Absurdität, dass allein die Figuren, die da beteiligt waren, sehr komisch.
Und glaubst du noch, dieses Jahr IPO oder kein IPO für Robin Hood?
Ich stehe doch stur zu meinen Predictions und glaube, dass das nicht mehr passieren wird dieses Jahr. Wobei vom Kundenwachstum war ich tatsächlich überrascht. Und das andere, weil wir vorhin so allgemein unser China-Vorurteil wiederholt haben, es gibt zumindest einen Short-Seller-Bericht gegen E-Hang, das war so das Volokopter von China, so eine Flugdrohne. Da hat Wolfpack Research einen relativ starken Angriff gegen die Aktien. Die Short-Seller, die haben alle so einen komischen Namen, so Muddy Waters und Wolfpack und Hindenburg, was weiß ich. Die haben 60 Prozent an einem Tag verloren nach dem Bericht. Also weil ich glaube, bei China, wenn da ein Short-Seller und viele Short-Seller konzentrieren, also Muddy Waters war sehr China-fokussiert, lange Zeit zum Beispiel. 60 Prozent.
Gibt es schon Shorts auf Agora?
Einen Short-Seller, der das covert? Ne, ich glaube noch nicht. Aber das kann sich ändern nach den nächsten Zahlen.
Soll das unser erster Doppelgänger-Short-Report werden?
Willst du jetzt die Aktien, die du erst hochgepumpt hast, runterreden oder was? Nö. Nächste Woche wissen wir mehr, was Agora angeht. Also mein Tipp ist, die werden solide wachsen, aber das, was sie jetzt an Bewertung aufgebaut haben durch diesen Increase, den wir über die letzten Wochen gesehen haben und durch die Clubhouse-Mania, das wird schwer zu halten sein. Also da wird ein bisschen Realität eingeführt.
Ich glaube, dass die wahrscheinlich bessere Zahlen reporten werden, als wir denken, weil halt irgendwas in China auch mega abgeht, von dem wir halt gar nichts wissen.
Aber wie viel Millionen Umsatz müsste Clubhouse denn mit denen machen? Ich meine, Clubhouse hat ja nur in Anführungsstrichen 100 Millionen geraced. Also wenn die alles, was sie bisher bekommen haben von, das ist ja eine sehr einfache Rechnung, die wir machen können. Das kriege ich raus. Die haben insgesamt 110 Millionen geraced, oder? Einmal 10, einmal 100 auf 101 Milliarden. Ja. So. Agora ist mit 10 Milliarden bewertet und der Umsatz bisher war 119 Millionen. Also wenn Clubhouse all sein Geld in einem, verstehst du, wo ich hin will, ne? Also man muss schon hoffen, dass Agora für mehr als nur Clubhouse attraktiv ist als Lösung, das glaube ich aber auch. Und im Q1 werden die ganzen Datingbörsen und so, die das benutzen, nochmal florieren, von daher.
Genau, die ganzen Datingbörsen, die jetzt in den letzten Monaten.
Ich komme mal wieder auf dieses Thema eigentlich. Bitte? Muss ich mir Sorgen machen? Soll ich mal mit deiner Frau reden?
Nee, ist gut. Aber die ganzen, die mussten ja jetzt alle nochmal digitalisieren oder sich Corona fit machen, das haben die alles mit Agora und Twilio und so gemacht.
Dass man da so Livechats macht und so.
Genau, Livechat, Video und so weiter. So und zum Abschluss verrate ich jetzt noch, wie wir aufgenommen haben. Wir haben ja unseren Clubhouse Session am Mittwoch aufgenommen und zwar mit Clubrecorder. Das ist ein Engländer aus Belgien, der für 16 Dollar mitgehört hat und alles aufgezeichnet hat. Erstaunlich gute Qualität, muss man sagen.
16 Dollar hast du dafür bezahlt?
16 Dollar. Und ich meinte so, wie hast du es gemacht? Er so, ja, du hast wahrscheinlich ein Icon gesehen mit einem Mikrofon, das war ich. Der hat mir auch auf Twitter geschrieben, sag mal, wann ist es zu Ende? So um 10. Das habe ich aber erst danach gesehen. Wir haben ja anderthalb Stunden aufgenommen. Ja, davon leben kann man noch nicht, solange er es selber machen muss, oder? Nee, aber du kannst es schon, also wenn du mehr Arbeit reinsteckst, könntest du es schon selbst machen, aber die werden das auch irgendwann selbst anbieten. Und du hattest doch irgendwie was gefunden?
Ja, die 16 Dollar hätte ich mir vor allen Dingen sparen können, weil es sich rausgestellt hat, es gibt einen Service, der jeden einzelnen Clubhouse Room, den es jemals gab, komplett mitgezeichnet hat und ins Internet schreibt. Hast du uns da gefunden? Das kann man noch nicht so gut durchsuchen, leider. Es ist im Moment nur so ein chronologisches Feed, aber es lässt darauf schließen, dass er oder sie das alles irgendwann mal abgespeichert hat. Und wenn der das hat, dann hat es auch mit Sicherheit zumindest der chinesische Sicherheitsdienst, vor allen Dingen, ja, kompliziert. Der hat es vor allen Dingen gemacht, ohne im Raum zu sein, also der war wahrscheinlich nie wirklich in einem der Räume, sondern muss irgendwie direkt aus dem Protokoll rausgezogen oder aus der Open API oder so rausgezogen haben, so wie es aussieht.
Ich bin mal gespannt, der Security-Typ, der eingestellt worden ist von Zoom, der geht wahrscheinlich jetzt, wird announced, dass er nächstes Jahr bei Clubhouse ist. Ich kann mir schon tatsächlich vorstellen, dass die irgend so ein Hier jetzt raus hauen müssen. Aber was heißt es dann jetzt für uns, wenn die Sachen alle aufgenommen sind? Sollen wir uns Mittwochabend da um 21 Uhr nochmal treffen?
Ja, man geht halt einfach davon aus, dass das der öffentliche Raum ist.
Top, ich freue mich. Bis nächste Woche.
Bis nächste Woche. Oder bis Mittwoch. Bis Montag Mittwoch. Bis dann, ciao, ciao.