Doppelgänger Folge #36 vom 7. März 2021

Square 🧔+🎶 TIDAL = 🤷 | Snowflake | SEA Ltd. | Zoom | Google 🍪🎯

Warum zum Teufel Lautsprecher kauft Twitter-CEO Jack Dorsey ausgerechnet mit Square Jay-Z's Rohrkrepierer TIDAL auf? Was machen die Amazon-Clones rund um die Welt und welche Software-Aktien haben noch eine Chance ihre Bewertung einzuholen? Philipp & Pip klären das mal…

Kapitelmarken:

00:04:40 public speaking

00:10:30 Amazon Aktie

00:13:45 US Dollar Risiko

00:17:05 Sektor Rotation, Reise- und Value Aktien

00:21:30 Gorillas und Einwohnerdichte

00:27:30 Marktplatz Nachfrage verbessern

00:34:15 TripAdvisor

00:43:00 Zoom

00:44:00 Operating Leverage

00:59:30 Agora

01:05:00 Google, Cookies und Facebook

01:19:00 NanoRepro

01:33:00 Snowflake

01:42:00 Jack Dorsey und Jay-Z

Shownotes:

persönliche Daten auf Google: https://myactivity.google.com/

SEMrush: https://twitter.com/danbarker/status/1366538243567681541?s=19

Chamaths Spacs: https://twitter.com/chamath/status/1368247773481500673

Nasdaq diversity: https://www.nasdaq.com/press-release/nasdaq-to-advance-diversity-through-new-proposed-listing-requirements-2020-12-01

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Eigentlich ist so, Google hat Insider-Informationen und verbietet jetzt, dass Leute die Geschäftsberichte lesen dürfen. So könnte man es auch sagen.
Wenn du jetzt long in Bitcoin gehst, dann hast du noch eine Chance mit ihm mitzuhalten. Meinte Jay nur, du sag mal, lass uns das für uns behalten, bis die Doppelgänger über Nas reden und dann droppen wir das. Hey Pip, hast du die E-Mail gesehen, ob wir Merch machen werden?
Hab ich gelesen, von Mario Weidi, glaub ich, oder?
Würdest du mit dem Hoodie von uns rumlaufen?
Ganz ehrlich, mein ganzer Schrank liegt voll Hoodies von Firmen, die ich alle super gerne mag. Heute trage ich sogar noch Hoodie ausnahmsweise. Aus Nachhaltigkeitssicht würde ich sagen, eher nicht.
Was wäre mit so einem Stressball?
Stressball können wir machen. Oder so Beats Kopfhörer. Das wäre doch on-brand.
Wie so ausgerechnet Beat?
Ich wollte ja mal Handyaufkleber mit dieser Social-Media-Warnung drauf gebrandet. Das fände ich gut. Handyhüllen.
Handyhüllen, da finde ich Hoodies besser. Kein Merch, noch kein Merch. Dann hätte ich mal wieder eine Online-Marketing-Frage für dich. Wenn du jetzt so ein Growth-Berater bist und dich ein Podcast-Player anruft, er würde sagen, du Pip, wir haben hier den besten Podcast-Player, den du überhaupt haben kannst und so, wir brauchen jetzt nur noch ein paar Nutzer da drauf. Würdest du die Idee haben, die Top 1000 Podcasts zu nehmen und dafür SEA zu buchen?
Das wäre wahrscheinlich nicht meine erste Idee, sondern ich glaube, das funktioniert schon am besten noch über exklusiven Content. Aber das ist halt auch schwer und da ist die Konkurrenz sehr groß. Aber ich weiß, dass viele der Challenger-Brands, so Podimo und so, unter anderem auf unseren Podcasts und an viele andere Namen Werbung stellen. Ich meine, du hast eine Chance, nämlich, dass du Leute, die das erste Mal Podcast hören, die kriegst du, glaube ich, damit. Die noch nicht mal wissen, was ein Podcast-Player ist und dass man das typischerweise, oder dass die Mehrheit der Leute das bei Apple oder Spotify hört. Die sind noch total unentschieden, was eine Brand angeht wahrscheinlich und vielleicht sogar noch nicht mal Spotify-Kunde. Für die könnte das klappen. Und es sind ja viele neue Leute sozusagen ins Podcast-Universum reingekommen letztes Jahr. Von daher will ich es nicht als vollkommen unerfolgreich. Also es kann schon funktionieren oder man kann das testen, sprich ja nicht dagegen, das zu testen. Ich könnte mir vorstellen, dass es inzwischen, ich glaube, wer weiß, dass es Podcasts gibt, der hört die jetzt auch inzwischen. Und da hat, also der größte Treiber war da ja, wer war der Treiber?
Ich weiß es nicht. Dr. Drosten, oder? Achso, der Podcast.
Ich glaube, der hat die meisten neuen Podcast-Hörer rekrutiert.
Ja, jetzt wahrscheinlich Obama.
Meinst du, das bringt noch mal ganz neue Leute ins Medium?
Es bringt, es hält auf jeden Fall die Altersgruppe, glaube ich, drin.
Hält's drin, ne.
Ich glaube, dass jetzt viel überlegt wird, welcher Content gemacht wird, um halt diese Altersgruppe zu bekommen und dass die drin bleibt.
Oder andersrum, dass du gezielt überlegst, wie erschließ ich die, ich glaube, das ist ja jetzt ganz viel passiert, ne, dass so die Maischberger und so versuchten, akquiriert werden, um gezielt irgendwie Ü45 mit Podcasts in Berührung zu bringen. Das wahrscheinlich, ach gut, dazu passt dann Obama und vor allen Dingen Springsteen natürlich schon. Vielleicht kriegt Neil Young, hat Neil Young schon einen Podcast?
Kommt vielleicht nächste Woche. Ja.
Aber ich glaube, die Auswahl der Formate ist schon wahrscheinlich schon sehr demografisch gezielt jetzt, oder? Das ist kein Zufall, dass es jetzt die beiden sind.
Ja, das glaube ich auch. Und es ist einfach irrsinnig teuer, oder?
Die haben wahrscheinlich gemerkt, dass so ein Republikaner hören eh nur Fox News und irgendeine andere komische Radiostation. Und dann sagt sie, okay, wir nehmen Demokraten was mit Musik, Ü50, was könnte das sein?
Ja, jetzt muss eine europäische Tech-Firma, muss jetzt Amerika wieder zusammenbringen. Das wäre lustig, ja.
Aber wie würdest du in Deutschland, du willst das gleiche Format in Deutschland machen? Also Ziel, über 45, wenn es geht ein bisschen kaufkräftig und noch nicht auf Podcast, wen würdest du signen? Du hast 5 Millionen im Jahr, wen signst du? Gerhard Schröder.
Ich habe keinen Pfeil. Ich bin gerade so ein paar Namen. Joschka Fischer vielleicht. Der erste Gedanke war Gerhard Schröder, Boris Becker, beide schon da.
Gerhard Schröder und Joschka Fischer, das wäre wiederum lustig.
Ja, ich würde, wen würde man denn gerne hören? Ich müsste meine Eltern fragen. Helge Schneider. Ja, du bist so ein Helge Schneider Fan.
Das sind alle kaufkräftigen Leute. Oder Friedrich Kippersbusch, aber der ist auf YouTube leider. Der wird, glaube ich, nicht noch Podcast machen. Kennst du nicht, ich weiß.
Dann lass mal durchspielen. Wir haben echt viele, viele Fragen wiederbekommen und eine Frage war von Daniel, der dich bewundert als toller Speaker und fragt, wie du ihm Tipps geben könntest, so ein guter Speaker und Storyteller zu werden?
Puh, also zunächst halte ich mich überhaupt nicht für einen guten Speaker, ehrlich gesagt. Ich glaube, der Weg, einer zu werden, ist aber entweder wie bei den allermeisten Sachen Training, also es einfach sehr oft zu machen oder sich ausbilden zu lassen. Ich habe beides nicht super viel gemacht und halte mich da auch nicht für übermäßig begabt. Was ich, glaube ich, einigermaßen gut kann, ist so in Audiences unter zwölf Leuten sprechen. Das ist ja mehr oder weniger mein Job in so kleinen Workshops, Leuten, die Weltsperren klären. Das kann ich, glaube ich, einigermaßen gut. Das habe ich aber auch über tausendmal gemacht wahrscheinlich, wenn man irgendwie alle Meetings, Workshops zusammenzählt, wo ich irgendwie den größeren Sprechanteil hatte.
Wie ist das in so Meetings, wenn du merkst, dass dich einer auf dem Kicker hat?
Auf dem Kicker? Was meinst du da?
Ja, wenn dich einer angreift und deine Theorien in Frage stellt.
Das finde ich gut. Also das Unfaire ist ja immer, also schnelle Antwort ist, das spornt mich ja an oder freut mich, weil normalerweise sind diese Meetings ja eher langweilig, weil du immer das Gleiche erzählst. Und wenn es irgendwie zu gar keiner Debatte kommt, dann leidet manchmal sogar das Verständnis darunter. Das Unfaire ist ja aber, dass du die allermeisten Fragen schon gehört hast. Das ist so, als würde ich ja auch nicht mit Julian Reichelt über die Bild diskutieren, weil der jedes Argument zehntausendmal gehört und pariert hat. Das kannst du nur verlieren. Und deswegen ist es insofern, also ich habe da keine Angst oder so. Also im schlimmsten Fall ist es eine Chance, dass ich da noch was dazu lerne. Das freut mich dann sogar sehr. Und wenn nicht, schärft es nur weiter meine Argumente. Und wie gesagt, die meisten Fragen habe ich schon gehört. Das war auch so ein bisschen der Grund, warum ich versucht habe, mich da weiterzuentwickeln, weil man dann fast so ein bisschen zynisch wird. Also man sagt den Leuten dann vorher schon die Fragen. Also ich habe dann so eine Q&A-Slide, wo die zehn häufigsten Fragen draufstehen und dann streichen die Leute am Ende ihr Notizenzettel durch, weil das halt genau die Sachen sind. Das heißt, finde ich überhaupt nicht so schlimm.
Und meinst du, du bist besser geworden jetzt im Reden durch die 35, 36 Podcastfolgen und vor allem den Schnellmarathon fünfmal in den letzten zwei Wochen?
Im Gegenteil. Ich glaube, das macht es eher, man gewöhnt sich da eher so Macken an. Ich will nicht sagen, welche, sonst achtet man drauf und dann verdirbt es die Qualität für immer, glaube ich, wenn man darauf achtet. Aber vielleicht muss ich da nochmal investieren, um zu trainieren. Ansonsten, ich glaube, was gute Tipps sind, ist, ich versuche selber Dinge so praktisch wie möglich zu erklären. Was mir in der Uni oder auch in der Schule schon immer gefehlt hat, ist, ich brauche irgendeinen praktischen Bezug dazu. Ich finde es super schwer, Dinge rein theoretisch zu verstehen. Ich finde die Theorie spannend und die Wissenschaft dahinter. Aber wenn man den Bezug überhaupt nicht sieht, wo einem das helfen könnte, dann ist das für mich unheimlich schwer einzuprägen. Und das ist ja eigentlich auch Storytelling, dass du versuchst, eine Anekdote drumherum zu bauen. Und das hilft dann, sich Dinge zu merken. Und gefühlt lagen meine Schulnoten nicht wirklich am Interesse für die Fächer, sondern nur, ob der Lehrer eben genau das konnte. Und wenn er es gut konnte, dann brauchte ich überhaupt keinen Aufwand, um eine Eins zu haben. Und wenn nicht, konnte ich selbst mit dem größten Aufwand nur eine Vier schreiben. Das heißt, praktisch erklären. Ich glaube, Dinge so einfach wie möglich zu erklären, ist die große Kunst. Ich glaube, schlechte Berater versuchen Dinge so kompliziert wie möglich erscheinen zu lassen. Und Leute, die was wirklich gut verstanden haben, schaffen es sehr einfach erscheinen zu lassen. Und ich glaube, das ist aber ein Widerspruch. Die meisten glauben, damit ihre Leistung wertvoll erscheint, müssen sie es besonders wissenschaftlich kompliziert mit viel Hokus-Pokus erklären. Und das ist aber das Gegenteil, glaube ich, vom guten Storytelling oder guter Erklärung. Zum Beispiel SEO ist, glaube ich, über die letzten 15 Jahre viel komplexer geworden. Und meine Antworten werden tendenziell aber einfacher, glaube ich. Und das liegt so ein bisschen daran, dass, ja, nicht vielleicht, dass man es mehr durchsteigt, aber dass es sich auch mehr in eine Richtung bewegt. Und ich glaube, es hilft, dass Audio am ehesten mein Medium ist. Also ich kann nicht gut lesen, ich kann Dinge überfliegen, aber sowohl aufnehmen als auch rüberbringen. Ich kann, glaube ich, besser jemanden verbal überzeugen als mit irgendwie 10.000 Slides. Und das liegt mir vielleicht. Aber ansonsten, wie gesagt, ich halte mich überhaupt nicht für einen besonders guten Speaker. Da gibt es deutlich bessere, die auch die Kombination von Auftreten, Sprechen und guten Slides viel besser drauf haben.
Ja, falls ihr irgendwelche Tipps und Tricks habt, wie wir besser werden können, das ist ja auch ein bisschen unser Plan mit diesem Podcast, dass wir besser reden, bessere Geschichten erzählen können und ein bisschen was lernen. Du musst nicht mehr so viel lernen, ich bin ja eher derjenige, der noch ein bisschen was lernt.
Genau, apropos und genau, was ich auch noch wichtig finde, ist, dass man die Audience immer ein klein bisschen so marginal stretcht und überfordert. Also ich glaube, das Outcome muss sein, dass du nach dem, ja, allerweile nicht während, nach dem Podcast irgendwas nochmal nachlesen möchtest, irgendwas nochmal recherchieren, ein Wort, was du das erste Mal gehört hast oder eben nochmal einen anderen Podcast zu dem Thema hören. Ich glaube, das ist immer, wo du am meisten lernst. Weil ich will, ich selber, wenn ich Zuhörer bin, wenn ich Konsument bin, will ich nicht die Welt komplett erklärt haben, sondern ich will einen Einstieg in ein Thema haben, was mir irgendwie die Facetten zeigt. Und dann möchte ich schon, wo möchte ich da nochmal doppelt klicken.
Zum Beispiel, was RSUs sind. Was sind RSUs?
Ich kenne jetzt die Frage schon, deswegen in dem Zusammenhang kann ich es richtig beantworten. Ansonsten, vorher hatte ich den Begriff auch nicht gekannt. Aber es sind Restricted Stock Units. So nennt ein großes E-Commerce Unternehmen seine Mitarbeiteroptionen, soweit ich das verstehe.
Genau, und wir wurden gefragt, ob man diese Mitarbeiteraktien jetzt verkaufen sollte oder besser halten. Du bist ja ein Amazon-Fan, ein Amazon-Aktien-Fan, auch ohne Jeff Bezos. Ich habe deinem Rat gefolgt und habe Anfang des Jahres zwei Amazon-Aktien gekauft. Bin damit jetzt nicht so ganz glücklich.
Die sind relativ stabil geblieben. Guck mal, wie sich der Rest entwickelt hat.
Ja.
Also ich war unglücklich, dass die nicht stark angezogen sind in den Wochen davor. Aber inzwischen halten die sich ja relativ stabil im Vergleich zu den richtigen Highflyern.
Ja, da müssen wir später nochmal drüber sprechen. Aber was würdest du machen, wenn du jetzt einen Top voll Amazon-Aktien hättest und ein bisschen miterlebt hast, wie die sich in den letzten Jahren vermehrt haben, was du ja auch als Shareholder oder als Aktionär gemacht hast. Würdest du dann dein Klumpenrisiko minimieren oder würdest du immer noch sagen, Amazon ist eigentlich das beste Unternehmen der Welt?
Ja, also prinzipiell würde ich schon noch sagen, dass wenn es eine Währung gibt, in der ich gern bezahlt werden würde, es ist nicht Dogecoin, sondern Amazon-Aktien. Also ich finde das schon vom Risk-Return-Verhältnis ganz gut. Trotzdem sollte ein einzelnes Individuum jetzt nicht alle Eier in einem Korb haben. Das ist wahrscheinlich zu riskant. Obwohl, ich will nicht sagen, Amazon in sich ist nicht wirklich gestreut, aber das größte Risiko war bisher, dass Jeff Bezos überfahren wurde. Das ist jetzt quasi passiert und selbst da, wobei ich nicht glaube, dass er sich so stark zurückzieht, wie man da denkt.
Die andere Gefahr war, dass er sich scheiden lässt.
Ja, das hat er aber gut überwunden.
Ja, super überwunden.
Aber ja, sozusagen als Individuum musst du dich dann doch ein bisschen diversifizieren. Und dann bespreche ich das halt am ehesten. Ich glaube, ich würde trotzdem einen relevanten Teil darin halten, weil es wächst halt schneller, also auf lange Sicht schneller als die allermeisten Unternehmen. Von daher wäre es auch doof, das zu verkaufen. Und es hat auch steuerliche Aspekte. Spätestens da können wir auf keinen Fall beraten und auch sonst ja nicht, was Aktien angeht. Also ich würde die nicht komplett verkaufen, glaube ich. Ich würde immer mindestens 20, 30 Prozent davon weiterhalten. Gerade wenn ich da selber arbeite. Das führt ja auch zu einer direkten Inzentivierung. Und den Rest kann man dann irgendwie, wenn Diversifikation das Ziel ist, eben in MSCI World stecken oder auch in irgendwie deutlich andere Modelle oder davon ein paar Aktien picken, die man langfristig will. Wenn man sich aber nicht mit Aktien beschäftigen möchte, dann ist wahrscheinlich schon einen breiten Index zu kaufen das Schlauere.
Jemand anders hat da gefragt bezüglich US-Dollar-Risiko. Siehst du da ein Risiko?
Ja, da ging es um anderen GAFA-Konzernen, wo ich die Aktien weniger gern halten würde langfristig. Wobei auch die sich, glaube ich, gut entwickeln würden. Also ich glaube, das US-Dollar-Risiko, ich würde schon annehmen, dass der US-Dollar in den nächsten zehn Jahren mehr an Wert verliert als der Euro durch die hohe Staatsverschuldung. Und dass da weiter Geld gedruckt wird. Wir haben jetzt das Paket, ist ja jetzt durch. Das ist nochmal ordentlich neues Geld. Und die Inflationserwartung steigt auch stark. Die Frage ist, ob sich das lohnt, als Privatperson sich dauerhaft dagegen zu hatchen. Da würde ich fast sagen, also gerade langfristig, kurzfristig kann man da irgendwelche Zertifikate oder Hebelprodukte kaufen, um das abzusichern. Also wenn du weißt, du hättest jetzt massive Angst, dass der Dollar nochmal zehn Prozent an Wert verliert bis zum nächsten Jahr. Und du weißt aber, dass eine große Anzahl deiner Optionen im nächsten Jahr das erste Mal aus irgendeiner Lock-Up-Periode rauskommen oder gevestet werden. Dann könntest du jetzt dieses Jahr, dafür sind Optionen eigentlich da, um sich dann dagegen irgendwie mit einem Währungsflügel abzusichern. Aber das ist trotzdem für den normalen Anleger, den normalen Konsumenten kaum sinnvoll, glaube ich. Also speziell gegen das Währungsrisiko würde ich mich da nicht absichern. Und ansonsten gilt eigentlich das Gleiche, dass dann da wieder in einem Konzern, oder sozusagen, wenn die einzigen Aktien, die du hast, die ESOBs an der Firma, wo du arbeitest, dann ein bisschen davon vom Tisch zu nehmen. Und damit verbunden war auch die Frage, glaube ich, sozusagen, man würde das nicht jeden Tag in Robinhood anschauen wollen, sich und ständig restrukturieren. Ich glaube, gerade dann ist eben so ein MSCI World All Countries das richtige Mittel, um zu sagen, von den Optionen, die ich zugeteilt bekomme, übe ich jedes Jahr vielleicht die Hälfte aus oder auch zwei Drittel und stecke das dann vielleicht in der MSCI World oder ein paar Sachen, von denen ich so eine Langfrist-Conviction habe. Also das ist ja, ich möchte ESG-konform investieren, dann mache ich Hälfte MSCI, Hälfte ESG-konform oder auch vielleicht alles ESG. Das hat wahrscheinlich hohe, wird wahrscheinlich den MSCI World outperformen, wenn wir mit unserem Thema vom letzten Mal ein bisschen in der richtigen Richtung gepikst haben. So würde ich das wahrscheinlich machen. Also es ist nicht, ich glaube, man kann, es wäre nicht seriös, jemandem zu raten, bloß weil wir das Unternehmen mögen oder nicht mögen, dass man jetzt da 100 Prozent seine ESOBs ewig behalten soll.
Genau. Bevor wir weiter rumreden darüber, einmal kurz bitte ein Disclaimer. Ich habe gerade gesehen, wie er ein bisschen was getrunken hat.
Ich wollte dir aber das Zeichen geben, dass du den Disclaimer sprechen kannst. Es gibt halt ein leckeres Roggenwalzen aus meiner Highbath von der störten Bäckerbrauerei. Ja, ihr solltet nicht handeln aufgrund der Informationen, die ihr haltet oder unseren Einschätzungen. Das ist keine Anlageberatung. Wir kennen euer Risikoprofil nicht und eure finanzielle Situation. Das kann keine echte Recherche ersetzen und wir können nicht dafür haften, was ihr macht, nachdem ihr das gehört habt.
Genau. Und falls ihr unsere Prediction 2021-Seite findet, da seht ihr unsere zwei X-Kandidaten. Und da könnt ihr sehen, dass wir beide falsch liegen. Es ist alles rot.
Vorübergehend. Und den vollen Disclaimer gibt es auch auf der Webseite.
Genau. Doppelgänger.io.com. Kurze Frage nochmal zurück. Mal angenommen, man hat jetzt hier so ein paar von den Aktien von großen Tech-Firmen. Würdest du da jetzt irgendwie umschichten und sagen, ich kaufe jetzt einen Reise-ETF?
Einen Reise-ETF? Hintergrund der Frage ist wahrscheinlich, dass jetzt die sogenannte Sektoren-Rotation, es gibt eigentlich zwei Sachen. Es gibt eine Rotation auf sozusagen Sachen, die nach einer Reaktivierung der Volkswirtschaft wieder boomen könnten. Wie Reise, wie stationäres Retail. Und vielleicht auch eine Wende zu sozusagen mehr Value-Werten. Also, dass wenn jetzt die Überbewertung der Tech-Aktien abgebaut wird, dass es das eine hat, mehr mit Covid zu tun, das andere mehr mit der Zinspolitik, dass die zukünftigen Gewinne und damit Growth-Aktien weniger opportun erscheinen. Das würde dann für die sogenannten Value-Aktien widersprechen. Speziell bei den Reise-Aktien, ich bin mir noch nicht, also es wird jetzt eine totale Übernachfrage geben nach Reise. Es wird Revenge-Travel geben. Ich kenne niemanden, der darüber nicht nachdenkt und schon plant. Ich verstehe aber noch nicht genau, wie stark der Business-Aspekt dagegen spielt. Also wie viel Business-Reise dann doch verschwinden wird. Und deswegen würde ich jetzt nicht bullisch in Reise gehen. Teilweise laufen die ja schon wieder viel zu gut, meiner Meinung nach, die Reisetitel. Wo ich denke, die sind ja fast schon jetzt genauso überbewertet wie vor kurzem noch die Software-Aktien. Zu der Value-Sache.
Da warst du ja in der letzten Folge nicht so positiv eingestellt.
Ja, also ich finde es immer kompliziert. Also wenn wir recht haben mit dieser Vermutung, dass vielleicht sich die Nutzenfunktion der Anleger so verändert, dass man zukünftig Sustainability viel mehr dort eingliedert, dann müssten die Value-Aktien auch weiter schlecht laufen. Was da immer so genannt wird, ist irgendwie ein Bayer. Natürlich kriegst du einen Bayer total günstig. Und die haben 4% Dividendenrendite fast sicher oder gefühlt sicher. Aber die haben auch Monsanto gekauft vor ein paar Monaten oder vor ein, zwei Jahren. Und ich weiß nicht, vielleicht steht die Aktie halt auch so günstig, weil einfach niemand die haben will. Und ein paar Investoren können sich leisten, da total rational zu sagen, wir nehmen es trotzdem, weil unser Geld hat kein Gewissen. Aber wenn der Markt das halt nicht sehen will, genauso wie wir jetzt diese Überbewertung in den grünen Titeln oder in den Softwarewerten hatten, das bringt ja nichts, ob du rechnerisch richtig oder falsch liegst. Weil wenn der Markt das nicht will oder wenn immer mehr Fonds in sowas nicht investieren dürfen oder wenn sie in grüne Titel stattdessen investieren müssen, dann kann es halt sein, dass das Value auch immer unterbewertet, also weiter, oder einige der Value-Titel auch weiter unterbewertet bleiben. Also ein Exxon, ein Chevron, ein Bayer oder was da noch so typischerweise immer genannt wird. Oder ein Philip Morris, vielleicht will halt niemand mehr 6% Rendite mit Lungenkrebs verdienen. Und von daher, ich mag diese Dichotomie Value versus Growth gar nicht so sehr. Eigentlich versuche ich schon ein bisschen darin zu investieren, was ich auch sehen will und woran ich glaube, das langweilt. Das ist nämlich die andere Vermutung, die eventuell falsch ist. Du investierst damit ja automatisch, das sind ja auch die Modelle, die eher langsam wachsen oder teilweise sogar schrumpfen. Also die sind hoch profitabel noch, aber Wachstumstitel sind das eben gerade nicht. Und ich investiere in Aktien zumindest, weil ich glaube, dass ich was kaufe, was in Zukunft größer sein wird und nicht nur profitabler.
Ja, wir werden in den kommenden Monaten lernen, wie der Markt das so sieht. Es scheint ja jetzt, seit du vorher gesagt hast, dass es vielleicht ein bisschen interessant wird, scheint es ja sehr volatil abzugehen.
Ja, die letzte Woche war wieder so ein bisschen schlechte Laune Woche.
Du musst ja neben dem Podcast noch ein zweites Hobby finden für deine Laune wahrscheinlich in den nächsten Monaten. Oder den Markt outperformen als Mr. Hedge, Mr. Short.
Ja, wird zunehmend schwerer, aber ein bisschen gedämpft ist es dadurch immer.
Dann lass uns über ein Thema sprechen, über das du lieber sprichst. Und zwar Gorillas. Es kam über Twitter eine Frage, was wohl die Mindesteinwohnerzahl bzw. Wohndichte ist, die Gorillas so braucht. Und ob das einen Einfluss hat auf Immobilien auf dem Land. Magst du dazu was sagen?
Also ich kann nicht für Gorillas sprechen, will ich auch nicht. Ich glaube, es gibt keine diskrete Größe, wo du sagst, genau ab da macht es Sinn. Ich glaube, ganz grob kann man aber sagen, und wie gesagt, ich mache da die Planung, ich bin damit auch nicht vertraut, aber wie ich es machen würde, wäre, ich glaube, so ab viergeschossiger Bebauung kann man eigentlich sagen. Also wenn du ein Kiez oder ein Quartier hast und die Häuser da sind vier oder mehr Geschosse hoch, dann macht das Konzept wahrscheinlich Sinn. Und ist das nicht der Fall, dann wird es zumindest deutlich länger dauern, bis es da ist. Da gab es so eine Diskussion diese Woche auf Twitter zu, wo lustigerweise VCs darüber diskutiert haben, warum das irgendwie nicht in ihren Willen ein Viertel in Dahlem, Fronau oder Zehlendorf wäre. Das muss ja eigentlich, also ich meine, das Thema scheinen viele VCs sowieso nicht verstanden zu haben, aber das ist halt relativ einfach zu beantworten. Also in, keine Ahnung, in Zehlendorf lebt ein Einwohner auf 750 Quadratmeter. Also in Quadratkilometer, also da ist die Dichte irgendwie 1300 oder 1350 pro Quadratkilometer. Und der Kehrwert davon ist ja dann eben, wie viele Quadratmeter hat ein Mensch. Und in einem Bezirk, wo um einen Mensch herum, um jeden Mensch herum quasi 750 Quadratmeter Raum sind, kann man sich ja so ein bisschen virtuell vorstellen, dass dieses Modell deutlich schwerer ist. Oder anders gesagt, in Kreuzberg, Prenzlauer Berg sind die Leute einfach zehn, zwölf Mal höher gestapelt oder enger zusammen. Und damit ist das Modell dann auch deutlich opportuner, weil es natürlich um die Nähe zum Konsumenten oder zu einer gewissen Anzahl von Konsumenten geht. Selbst im Bergischen Viertel, da wo hier Bushido geboren ist, ist es opportuner. Da sind halt Hochhäuser und da macht es im Zweifel am meisten Sinn. Von daher würde ich jetzt nicht damit rechnen, dass es in die wilden Viertel zuerst kommt. Also es hängt schon sehr stark von der Bevölkerungstichte an. Ich glaube, alles über 10.000 pro Quadratkilometer ist relativ simpel. Also da muss man sich nicht viele Fragen stellen. Das Beste ist übrigens so Wien, glaube ich. Da leben im achten Bezirk, Josefstadt, auf einem Quadratmeter 25.000 Einwohner. Das ist sozusagen nicht der Sweet Spot, sondern der absolute Traum für so ein Modell. Oder in London ist es Kensington, Shoreditch, Eilington, Camden, die so ähnlich dicht sind wie die Berliner Viertel. So stelle ich mir das vor, glaube ich. Und da würde mich wundern, wenn man nicht so ähnlich da rangeht. Aber das heißt auch, dass irgendwie Tiergarten, ich weiß nicht, ich sage mal ein Beispiel aus Hamburg, damit es jetzt nicht so Berlinisch ist. Das bringt auch nichts, wenn ich etwas sage, was da niemand kennt. Aber wenn du ein wildes Viertel hast, auch wenn die Leute da furchtbar reicht sind, die essen ja deswegen nicht mehr, nur besser. Das heißt, da macht das nicht so viel Sinn. Und wenn es so Gründerzeithäuser, fünf Etagen, 20, 30, 40 Parteien in einem Haus sind, das sind, glaube ich, so die Quartiere, wo das sehr gut funktioniert, das Modell. Und ach so, die Frage war, ob jetzt Gewerbeimmobilien auf dem Land deswegen nicht bangen müssen. Also was wir jetzt gesagt haben, auf dem Land wird das wahrscheinlich eher nicht das Modell sein. Ich glaube, da ist Picknick vielleicht auch viel sinnvoller, viel näher dran. Und ich glaube, ein Phänomen, was wir haben, ist, dass wir so eine zweiteilige Gesellschaft haben zwischen ländlicher Bevölkerung und wirklichen Großstädten. Und dann gibt es irgendwas dazwischen, auch die Universitätsstädte, so mit 50.000 bis 200.000 Einwohnern. Aber jemand, der wirklich auf dem Land wohnt, der hat ja noch nicht mal von Uber was gehört. Ich schweige denn, dass Amazon ihm Lebensmittel liefert oder Rewe, dass schon gar nicht, dass jemand ihm zehn Minuten Lebensmittel bringt. Das heißt, ich glaube, technologisch und von der Bequemlichkeit entstehen da fast zwei verschiedene Gesellschaften. Und auf dem Land ist dieses Milchmann-Prinzip, glaube ich, viel stärker. Auch das wird eigentlich erst richtig cool, wenn du eine gewisse Dichte hast, sodass du nicht nur einmal die Woche oder nur an einem bestimmten Slot jeden Tag, sondern an mehreren Slots beliefert werden kannst. Ja, so würde ich das sehen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich jemand beschwert hat, der ein Haus mit einer Einfahrt hat, dass er Gorillas oder andere Sachen nicht nutzen kann. Also ist die Erwartung dann auch, dass man mit dem Scooter oder dem K2Go irgendwie nach Hause fahren kann?
Die Frage ist trotzdem, gefühlt ist für die der Wocheneinkauf, wenn du auf dem Land wohnst, ist es fast ein Highlight. Ich glaube, wenn du in der Stadt wohnst, ist es eher nervig, auch weil Verkehr viel komplizierter ist und viel stressiger. Auf dem Land ist ein Wocheneinkauf teilweise auch noch. Wenn ich an meine provinzielle Provenienz denke, dann ist der Einkauf vielleicht gar nicht so verpönt wie bei uns.
Ja, also wenn du aufs Auto angewiesen bist, dann kannst du auch im Supermarkt vorbeifahren und dann triffst du im Supermarkt die Leute, die du in der Stadt irgendwie auf der Straße treffen würdest.
Stimmt, genau, das ist auch ein Teil des gesellschaftlichen Lebens wahrscheinlich. Aber trotzdem, die Leute werden aber auch älter und selbst wenn du selbstfahrende Autos hast, dann immer noch die Einkäufe zu schleppen, macht dann vielleicht auch nicht so viel Sinn. So eine Art Picknick werden wir schon brauchen, so überaltert wie die Bevölkerung.
Ich habe gedacht, die reichen wie sie es haben, Haushälter. Ich meine jetzt auf dem Land. Und lassen sich die Sachen bringen und auf dem Land ja, Essen auf Rädern kommt dann wieder.
Ja genau, du brauchst eigentlich auch so Lieferdienste noch, das macht ja die AWO und so dann da lokal. Das Lieferando des Dorfes ist die AWO.
Dann eine weitere Frage. Ich meine, es wäre für ein Jobinterview gewesen und zwar eine Marktplatzfrage. Wie würdet ihr vorgehen, wenn ihr ein Two-Sided Marketplace habt und die Features und Anpassungen identifizieren müsst, um die Nachfrage zu verzehnfachen oder zu verbessern?
Bescheidene Ziele setzen ist immer schon mal gut.
Ja, generell fand ich, also wenn ich die Frage so in einem Jobinterview bekommen hätte, hätte ich sie erstmal auseinander genommen. Ich habe es ja noch ein bisschen vereinfacht vorgelesen. Aber schon wirklich eigentlich jedes Passwort drin, was man so drin haben muss. Ich habe vielleicht Retention noch vergessen. Es sollte nicht nur zehnfacher Umsatz, es sollte auch noch eine langfristige Retention sein.
Ja, vor allem ist es halt ein bisschen unspezifisch und ohne das Modell zu kennen, also ein Two-Sided Marketplace ist schon das Modell, aber schwer da jetzt...
Also erklär erstmal, was ein Two-Sided Marketplace ist. Was ist der Unterschied zwischen einem Marketplace und einem Two-Sided Marketplace?
Dass du auf beiden Seiten viele Parteien hast, würde ich sagen. Also du hast Nachfrage und...
Und mit einem One-Sided Marketplace?
Ich habe keinen One-Sided Marketplace. Also, oder ich habe ein Verständnisproblem. Aber auf dem Marktplatz treffen sich ja immer Angebote und Nachfrage. Warum man das so theoretisch bezeichnet, habe ich mir noch nie drüber Gedanken gemacht. Also ein Marktplatz ist auch theoretisch ein Online-Shop, ein Marktplatz. Das wäre dann ein One-Sided Marketplace, wo auf einer Seite nur eine Partei steht und auf der anderen viele. Aber eigentlich treffen sich schon auf beiden Seiten viele Leute in der Regel. Und Features und Anpassungen? Das sind Beispiele.
Das habe ich dir als Hausaufgabe für nächste Woche noch nie drüber Gedanken gemacht.
Klingt hausologisch auf mich. Genau, also man sucht nach Features, um ausdrücklich die Nachfrageseite zehnfach zu steigern.
Also man würde das Angebot mindestens um 50-fach steigern.
Genau, das ist auch der Tipp, den ich immer geben würde. Die drei Haupttreiber für Kundennutzen in einem Marktplatzmodell, also einem Aggregationsmodell, sind Inventar, Inventar und Inventar. Das heißt, das, was die Anziehungskraft von Marktplätzen in der Regel ausmacht, ist, dass dort mehr Inventar ist, mehr breit und mehr tiefe im Sortiment als in jedem einzelnen Job im Internet. Deswegen gehen Nutzer zu Marktplätzen. Wir gehen zu Airbnb, weil dort eben mehr Ferienwohnungen sind, als wir selber recherchieren können aus dem Reisebürokatalog. Wir gehen zu Amazon, weil es dort mehr Artikel gibt als im Laden um die Ecke oder in jedem Onlineshop. Das Inventar, breit und tief, das heißt so viele Kategorien wie möglich, aber auch alle Brands, alle Preisklassen. Das ist eigentlich der Grund, warum Nutzer Marktplätze aufsuchen. Andersrum aufgezäumt, wenn du das Gefühl hast, deine Nachfrage ist um den Faktor 10x zu klein, dann liegt das wahrscheinlich daran, dass es noch gar keinen Product-Market-Fit gibt. Das wiederum liegt dann daran, dass das Inventar und das Produkt nicht ausreichend gut sind. Wenn du Product-Market-Fit hättest, und das heißt dann eben auch, dass das Inventar schon sehr gut ist, dann brauchst du eigentlich nur noch Marketing-Geld draufschieben und das fängt an sich zu drehen, das Flywheel. Wenn man das subjektive Gespür hat, ich brauche noch einen 10x Nachfrage-Booster, dann liegt das Problem wahrscheinlich eben doch im Angebot. Ansonsten würde es, wenn du einen Marktplatz hast, der sehr gute Angebote hat, dann funktioniert SEO automatisch viel besser schon, dann funktioniert Word-of-Mouth automatisch schon besser, das spricht sich rum, dann sind alle Paid-Marketing-Kanäle effizienter, weil nämlich die Streuverluste weg sind, also jemand sucht nach einem Rotweinglas, kommt auf den Marktplatz, wenn dort alle Marken, alle Preisklassen da sind, dann gibt es keinen Grund, jetzt nichts zu kaufen. Dadurch steigert auch das Angebot die Effizienz des Marketings. Von daher würde ich schon denken, das eigentliche Problem ist nicht auf der Nachfrage-Seite, weil das kann man mit Werbung lösen, das ist das einfachere Problem, am Marktplatz Werbung raufzuschütten. Und innerhalb des Produkts ist es dann entweder Inventar, vielleicht die Suche, also bei einem Aggregationsmodell ist die Herausforderung, die sich dann mit der Masse des Angebots ergibt, ja das Angebot noch irgendwie durchsuchbar und transparent zu machen. Das heißt, vielleicht muss man die Kategorisierungslogik oder die interne Suche deutlich verbessern, oder die Übersichtlichkeit, weil das ist ja wiederum der Mehrwert, den der Marktwelt liefert. Und das Dritte kann irgendwie ein Trust-Problem sein, was man noch überkommen muss, also dass Leute dem Marktplatz einfach, oder den Parteien auf dem Marktplatz nicht vertrauen. Und das kann man halt entweder mit Social Proof, also dass man sagt, hier wurden schon 14 Milliarden Produkte drüber verkauft, oder mit irgendwelchen Garantien dann lösen. Das hat Ebay so mit PayPal und der Käufergarantie damals gemacht, Amazon macht das sozusagen, indem es dafür sorgt, dass der Kunde immer seinen Willen bekommt. Und ja, alles andere ist dann schon wieder sozusagen sehr eng am Produkt, aber dazu muss man dann wirklich ein bisschen spezifischer bei der Fragestellung werden, damit man da kompetent drauf arbeiten kann. Aber ich würde sagen, die drei häufigsten Probleme sind Mangel der Breite des Inventars, und wenn man das nicht besser hinbekommt, dann ist es in der Regel, dass man eine der beiden Marktseiten subventionieren muss. Das heißt auf Deutsch, man muss den Händler anbieten, man kann kostenfrei besonders günstig listen, oder die ersten 100 Produkte umsonst, oder was da die möglichen Trigger sind.
Es gibt ein Big Mac für jeden Artikel, den du kaufst.
Genau, oder du bietest ihn an, sogar das Inventar dir selber zu holen, dass du sagst, mit deiner Erlaubnis, oder dein Erlaubnis vorausgesetzt, scrapen wir das Inventar von deiner Seite und dürfen es bei uns darstellen.
Hattest du das damals bei so einem Reiseanbieter mal gemacht?
Das machst du bei fast jedem Marktplatz. Es scheitert ja oft an der technischen Capability der Parteien. Viele sagen, ich will nicht noch mehr mit dem Internet zu tun haben, und dann zu sagen, wir holen uns das Inventar selber, oder wir scrapen deine Website, oder wir gehen an deinen ERP ran und erledigen das. Das ist, glaube ich, schon ein Trigger, der helfen kann. Inventar, Suche, Aggregation, lösen, durchsuchbar, transparent machen, und irgendwie die Vertrauensprobleme lösen. Und ansonsten, da immer das Buch, Who gets what and why, ist für Marktplatzdynamik wirklich mega spannend.
Top, vielen herzlichen Dank. Ich hoffe, das hat geholfen und der Job ist in der Tüte. Sonst, ein großes Wachstum, was du mir erzählt hast, war TripAdvisor. Du meintest, die haben Subscription announced, nachdem das Twitter schon gemacht hat, und haben da auch gutes Feedback für bekommen an der Aktien, oder wie an der Börse, oder wie sieht das aus?
Das Absurde ist schon mal, dass die sich während Corona verzweieinhalbfacht haben. Mit jedem Monat, den es kein Reisen gab, oder nur sehr begrenztes Reisen, ist TripAdvisor gewachsen in der Vergangenheit. Die haben lange Zeit nicht sehr hoch getradet, aber das habe ich nicht ganz verstanden, warum da ausgerechnet in dem Segment Euphorie ausbricht. Und jetzt überlegen sie, obwohl die sich eigentlich erst zum Marktplatz, also die volle Story ist eigentlich, man hat vorher versucht, ein Marktplatzmodell zu werden, also dass man an den Hotelbuchungen und Aktivitätsbuchungen über die Plattform profitiert. Das hat anscheinend nicht funktioniert, und jetzt überlegt man, ob man den Nutzern irgendwie 10 Dollar pro Monat abknöpft.
Welchen Nutzern? Den Nutzern, die Sachen dort hochladen, oder den Nutzern, die Informationen heraushaben wollen?
Ach so, das habe ich gar nicht überlegt. Ich würde annehmen, den Nachfragern. Die Anbieter würden ja eh irgendwas zahlen, oder? Ach so, ist das die Angebotsseite, die vielleicht zahlt? Dafür ist dann aber zu günstig. 10 Dollar ist doch Quatsch.
Meine einzige Erfahrung mit TripAdvisor ist eigentlich, dass ich immer in falsch bewertete Restaurants gegangen bin.
Ja, das kann ja auch nicht funktionieren, weil das irgendwelche Hostel-Touristen, vielleicht funktioniert das für dich, aber ich glaube, das Grundproblem von TripAdvisor ist ja, dass du nicht Bewertungen bekommst von Leuten, die wie du sind. Und vielleicht bist du eben gerade der Hostel-Tourist, vielleicht bist du aber der Business-Reisende, vielleicht bist du auch der Familien-Reisende. Und was für manche Leute eine total authentische Erfahrung sein kann, ist für andere der totale Albtraum.
Ja, und vor allem, es gibt ja überhaupt keinen Proof, dass die Person da gewesen ist.
Das außerdem, ja. Aber ich glaube, das Subscription-Modell hier ist auf der Nachfrage-Seite, also Konsumentenseite. Und dann würde ich halt eben sagen, ich wüsste nicht, warum ich für TripAdvisor 100 Euro im Jahr ausgeben sollte. Und die rechnen mit einer, also dass 10 Millionen Nutzer das abonnieren würden und dass dann eine Milliarde ARR dabei rauskommen könnte im Jahr. Das halte ich für sportlich. Vielleicht gibt es, und vor allem, du bringst ja die Community, also die Leute, die am meisten teilgenommen haben bisher daran, also viele Reviews geschrieben haben, den Dank zu haben, indem du sagst, ja, kostet jetzt 10 Dollar im Monat, das weiterzumachen. Das macht doch keinen Sinn. Oder glaubst du wirklich, oder ist es, das ging, jetzt wo du es sagst, es ging aus der Nachricht gar nicht so heraus, welche Seite da bezahlen soll. Aber ich meine...
Das ist auch nicht so wichtig. Es ist ungefähr so, wie wir machen eine Kooperation. Was früher, was 2000 die Kooperation war, ist jetzt die Subscription dieses Jahr.
Ja, genau. Also ich meine, wenn das andere nicht funktioniert hat, das noch mal zu testen, aus Kapitalmarktsicht scheint das schlau. Aus Produkt- und Nutzer-Sicht kann ich mir nicht vorstellen, wie das irgendwie funktionieren kann.
Ja, ich nutze TripAdvisor zu wenig, um wirklich das Produkt zu verstehen. Also um zu sehen, wo etwas gut bewertet ist, geht man ja mittlerweile auf andere...
Wofür würdest du denn noch zahlen, gerne monatlich?
Ich würde mehr zahlen, um weniger Werbung zu sehen. Wo? News zum Beispiel. Selbst bei News, bei denen ich schon Subscriber bin, würde ich noch mehr zahlen, damit ich wirklich keine Werbung mehr sehen muss. Damit sich Online-Lesen so anfühlt, wie Offline-Lesen.
Geht das nicht über Apple Newsstand?
Ja, möglich. Muss ich ausprobieren. Da bin ich noch nicht tief genug drin.
Ich auch nicht.
Sonst, was wären die Top 3 Unternehmen, die in diesem Jahr noch Subscription anbieten sollten?
Wenn TripAdvisor es macht, dann wäre es für Yelp und vielleicht Foursquare noch... Foursquare hatte ich früher fast mal gemacht, aber ist inzwischen auch nicht mehr sticky genug. Und Yelp auch nicht.
Die haben doch beide leider voll gegen Google Maps verloren.
Ja, es ist auch schwer zu gewinnen, wenn erst jemand die Daten klaut und sich dann oben drüber stellt. Also, das...
Ja, ja. Aber das Gleiche ist ja mit TripAdvisor auch. Nur, dass sie das Subscription machen, werden die Nutzer ja wahrscheinlich noch mehr weiterschwimmen zu Google.
Genau. Google Maps hat wahrscheinlich in dem Markt 90, 95 Prozent Marktanteil. Du sagst, lokale Suche ist ein Markt. Dann hat Google 95 Prozent Marktanteil, wenn man mal ganz ehrlich ist.
Und den haben sie... Genau, aber du könntest halt lokale Suche dann auf Apple Maps sagen und sagen, es ist mit Privacy und deswegen kostet es ein bisschen Geld.
Ja, würde man wahrscheinlich eher so in dieses Apple One-Paket reinlegen. Du willst auch nicht für jeden Müll extra bezahlen bei Apple, oder?
Ja, das stimmt. Aber welche Produkte wären noch so... Mobilität. Ich würde gerne der Stadt monatlich was zahlen, damit sie mehr Radwege bauen. Ja, gibt es heißt Abgaben. Ich würde gerne mal... Und Steuern. Ja.
Wieder mal ein Tech-Typ, der Steuern neu erfindet. Du hast so viel gemeinsam mit Schamad.
Ja, herzlichen Dank dafür.
Die Erklärung zu dem Spruch packen wir als Link in die Shownotes. Über Schamad kann ich nachher auch noch mal reden übrigens.
Wenn du dich mit dem weniger identifizieren würdest, könnten wir den Podcast noch besser vorbereiten. Wie viele Minuten hast du diese Woche wieder auf dem verbreitet?
Nicht viel. Es wird mir inzwischen zugeschickt. Also ich muss nicht mehr recherchieren. Mir schicken die Leute das jetzt.
Was würdest du noch Abo machen?
Ich habe gerade mal auf mein Handy geschaut und es gibt eigentlich... Ich glaube, da ist eher die Reduzierung von Friction das Problem. Transport ist ganz spannend. Also ich habe schon ein Abo bei der BVG. Ich überlege gerade so etwas wie Lift bauen will. Also dass du 99 Dollar im Monat zahlst und dafür eigentlich immer über Autos verfügen kannst. Das finde ich noch ein ganz spannendes Konzept, dass du sagst, du hast eine Kitzgenossenschaft der Autos, an der du durch Subscription Anteile erhältst und dann kann ich Verkehrsmittel frei wählen. Das finde ich ein hohes Maß an Freiheit und Freizügigkeit, was dadurch entsteht, das wäre mir Geld wert.
Genau. Ich fände, das dürftest du aber nur machen, wenn du damit aus der Stadt rausfährst und nicht die Stadt noch voller machst.
Ja, dürfen. Da gab es diese Uber-Studie, die nachgewiesen hat, dass durch Ride-Sharing mehr Autos auf der Straße sind. Hast du das gelesen?
Ja, what a surprise.
Ja, ich würde es nicht vorschreiben. Ich glaube, wenn du effizienten Verkehr in der Stadt gut genug machst, also du musst die Straßen enger machen, mehr Fahrradwege, höheren U-Bahn-Takt, dann passiert das, glaube ich, von ganz alleine, wenn das der effizientere Weg ist zu reisen. In Thailand würdest du, oder in Bangkok, überlegst du dir einfach, um überhaupt irgendwo hinzukommen. Da schaffst du es zu Rush-Hour nicht in zwei Stunden eine Straße entlang. Dann fährst du halt U-Bahn, weil es der einzige ist, oder MTS, oder wie es heißt, um überhaupt von A nach B zu kommen.
Ja, ich würde eine Paketsubscription kaufen, die sich um meine ganzen Pakete, um meine ganze Post und alles kümmert.
Ja, finde ich auch gut. Ist jetzt nicht mehr so schlimm, ehrlich gesagt, aber vorher wäre es ein großer Need gewesen.
Warum jetzt nicht mehr so schlimm?
In dieser Wohnung werde ich jetzt ja immerhin wieder beliefert.
Ich glaube einfach, weil unheimlich viel Post irgendwo in der alten Wohnung gelagert wird und du sie noch nicht siehst. Das kann auch sein, ja. Dann Informationszusammensuchen. Ich könnte mir vorstellen, dass beim Banking ein bisschen was passiert. Also sicher, zahlen, so Premium-Kreditkarten-Sachen.
Das ist eine alte Bank, von der du gerade sprichst. Da funktioniert es genauso. Du bezahlst einen Monatsbeitrag und dafür kriegst du Bankdienstleistung. Aber du bist jetzt in einer Bank, wo du nichts bezahlst und dich wunderst, wie sie Geld verdienen.
Ja, und würdest du es bei Essen lohnen?
Ach doch, so ein Bio-Korb, das finde ich auch sinnvoll. Machen wir aber eigentlich schon. Kann ich sehr empfehlen. Kriegst einmal die Woche so Überraschungsessen, 20 Euro oder so, oder 15 Euro. Schuld ein bisschen die Kochfähigkeiten, wenn du aus 14 Pastinaken und einer Zwiebel eine Woche leben sollst. Und eine Porree-Stange.
Wie happy bist du mit Zoom?
Als Produkt? Ich bin zahlener Kunde. Ist dir nicht aufgefallen, dass wir zwei Stunden hier miteinander reden? Das würde mit der Nicht-Subscription nicht gehen.
Ja doch, und als Aktionär?
Ich bin ja nicht mehr Aktionär bei Zoom, oder? Oder habe ich noch so 100 übrig behalten? Sekunde. Weiß ich tatsächlich nicht mehr. Oh Gott, ist das peinlich. Zoom hat erstaunlich gute Zahlen geliefert. Was heißt erstaunlich gut? Also die haben, Sekunde, lass ich mal schauen, bin ich hier auf einer richtigen Aktie drin?
Ja. In der anderen Zoom-Aktie?
Die haben 880 Millionen Umsatz gemacht, nur im Q4. Bruttomarge 70 Prozent, die könnte noch besser werden. Aber es scheint so, als wenn sich die Einkaufskosten für Video-Web wirklich erhöht haben. Weil auch die sozusagen eine relativ niedrige Marge haben.
Aber tauschen die das noch ein?
Ja, du musst ja irgendwo bei AWS und so schon das kaufen, oder? Aber wie auch immer, die operative Marge hat sich verbessert auf 41 Prozent. Das ist echt gut. Also es gibt einen sehr, sehr schönen Operating Leverage.
Operating Leverage musst du mir nochmal erklären.
Das ist einfach gesagt, wenn deine Kosten langsamer wachsen als deine Umsätze. Dann ist es nämlich so, sagen wir, du hast 1 Million Umsatz und 900.000 Euro Kosten. Dann hast du ein EBIT von 100, also ganz stark vereinfacht. Also von 100.000 in dem Fall. Und wenn du jetzt 100.000 Euro Umsatz mehr machst und sich die Kosten nicht bewegen, dann hast du 10 Prozent Umsatzanstieg, aber dein Gewinn hat sich verdoppelt. Das ist jetzt eine sehr aggressive Form des Operating Leverage. Aber das ist eigentlich, was du bei einer Firma sehen willst.
Echt? Heißt das nicht, dass einfach eine Firma nicht mehr innovativ ist oder ihr Marketing nicht mehr funktioniert?
Weil du kein Geld mehr durch den Kamin jagst, oder was?
Du willst doch immer eine Growth-Firm. Die sollen doch immer alles, was sie haben, rausblasen.
Ja, aber du willst zum Beispiel schon sehen, dass sich die Marge in die richtige Richtung bewegt. Es gibt ja dieses Wort der Fixkostendigression. Dahinter versteckt sich eben, dass gewisse Kosten nicht mehr mitwachsen, wenn du doppelt so viele Kunden hast nächstes Jahr. Das heißt, du willst deine Kundenanzahl verdoppeln, aber du brauchst nicht drei Legal Councils mehr dafür. Oder du brauchst nicht eine fünfte Office-Managerin, Manager. Du brauchst nicht, ja, gewisse Gemeinkosten fallen nicht doppelt so hoch an. Das Marketing wird idealerweise vom Verhältnis her ein bisschen weniger. Und das ist dann eben der Operating Leverage. Und bei Zoom ist es eben so, dass diese 880 Millionen sind 370 Prozent mehr als im Vorjahr. Also im Q4 2020 haben sie nur 188 Millionen Umsatz gemacht. Jetzt sind das 880 Millionen. Das ist ein Anstieg von 369 Prozent. Der ist aggressiv, wie gesagt. Aber das Net Income, also das, was übrig bleibt, sozusagen nach Abzug der Cost of Revenue, also der Erstellungskosten und der Operating Expenses, der hat sich versiebzehnfacht. Also ist um 1599 Prozent gestiegen. Das heißt, der hat sich versiebzehnfacht. Und das ist natürlich dann megaspannend. Weil eben in dem Fall zum Beispiel, Sekunde, ich kann mal gucken, Sales und Marketing ist von 100 auf 214 gestiegen. Das ist mehr als verdoppelt. Wenn sich dein Umsatz aber verfünffacht hat fast mit 370 Prozent, dann ist das eben nur ein sehr moderater oder langsamerer Anstieg. Und das ist gerade, was bei Zoom passiert. Und dadurch drucken die eigentlich Geld. Also da fällt jedes Quartal 400 Millionen raus. Und mit dem Geld müssen sie jetzt bald shoppen gehen. Was ganz spannend ist übrigens, ist, man fragt sich jetzt erstmals, wo stoppt das? Also Q4 letztes Jahr hat Corona in China angefangen, wenn wir uns recht erinnern. Es gab so erste Reiseeinschränkungen. Und man vergleicht jetzt das letzte Mal mit einem Prä- oder Halbprä-Corona-Quartal. Im nächsten Quartal rechnet Zoom jetzt nur noch mit 900 Millionen Umsatz. Und das wären dann in Anführungsstrichen nur noch 174 Prozent. Also ein bisschen weniger als Verdreifachung. Und also die Wachstumsraten müssen jetzt sinken.
Aber wieso?
Na, weil ein großer, so eine Sprungmarke entstanden ist, oder so eine Stufe durch Corona, der ein Riesentreiber war. Und die Challenge ist jetzt herauszufinden, was ist sozusagen das organische Wachstum von Zoom? Durch Word of Mouth, durch Verbreitung, durch Netzwerkeffekte? Und was ist sozusagen die Niveauerhöhung, die passiert ist durch Corona einmalig, mehr oder weniger? Das auseinanderzurechnen ist natürlich, was dich als Analyst jetzt irgendwie busy hält, die beiden Effekte voneinander zu trennen. Und das Spannende ist aber, was du siehst aus dem Cashflow, also Zoom ist ja auch ein SaaS-Modell, und das Spannende ist, die Hälfte der Kunden zahlt das Abo upfront. Ich habe für ein Jahr, keine Ahnung, was es kostet, bezahlt, und dann darfst du es nutzen. Und diese Zahlung sieht man sofort im Cashflow, und das Revenue wird aber erst nach und nach gebucht, nämlich wann ich meine Leistung Monat für Monat auch in Anspruch genommen habe. Dann löst du quasi diese Verbindlichkeit auf und buchst ein Revenue dagegen. Bis dahin ist der Cashflow erstmal eine Forderung des Kunden gegen das Unternehmen, macht dann soweit. Ich habe schon was bezahlt, was ich noch nicht bekommen habe, und das Revenue darf erst bestehen, sobald die Leistung erbracht ist. Und wenn man sich jetzt das Cashflow, also wenn man das Cashflow nimmt, und man rechnet dazu alle Kosten, nämlich dann hast du ja, also der Cashflow ist das, was in der Firma an Zahlungsstrom entsteht. Und das ist eben nicht gleich das Revenue, weil Revenue erst gebucht werden kann, wenn es auch benutzt wird. Cashflow ist sozusagen der Mittelzufluss in die Firma, oder der Nettomittelzufluss, so muss man richtig sagen. Und wenn ich jetzt die Kosten dazu rechne, nämlich das ist ja vorher, was von den Einnahmen abgezogen worden ist, wo dann Cashflow übrig bleibt, dann komme ich auf die Einzahlung, oder die Collectables oder Billables, oder wie auch immer du das nennen willst. Und das habe ich mal gemacht, und dann siehst du eigentlich, dass ich so knapp über einer Milliarde im Quartal so eine Art Dach schon, oder Stagnation ausbildet, langsam. Also ich nehme quasi den Cashflow als Proxy für die wirklich neu unterzeichneten Verträge. Und da zeichnet sich schon eine Stagnation an.
Aber dann lass uns ein Beispiel nehmen. Das bedeutet doch eigentlich, dass vor genau einem Jahr hatten wir ja in Europa dann hier so den Corona-Start. Und da hatten wahrscheinlich ein paar Firmen Microsoft oder Skype oder was auch immer genutzt, um Videocalls zu machen, um so ein bisschen Homeoffice remote zu machen. Hat das funktioniert, und man hat Microsoft oder Google sowieso Geld dafür überwiesen, um halt diese ganze Office-Suite zu bezahlen. So, dann hat man gemerkt, so hey, das Video ist vielleicht nicht so gut, aber alle reden über Zoom. Mit Zoom machen wir unsere Calls wesentlich besser. Also wurde ein Vertrag mit Zoom abgeschlossen, und man hat gemerkt, so Zoom funktioniert. Und im Laufe des Jahres ist auch dann bestimmt bei den ein oder anderen Firmen gesagt worden, hey, lasst mal bitte auf die Kosten gucken. Müssen wir Zoom wirklich machen? Können wir das nicht auch mit Microsoft oder mit Google? Also wieso zahlen wir drei Lizenzen für dreimal die gleiche Software beispielsweise? Glaubst du wirklich? Ich glaube schon. Oder der Einkauf guckt nicht drauf, weil sie sagen, hey, wir sparen so viel Geld mit Reisekosten, ist komplett egal, was wir hier für IT bezahlen.
Ja, genau, das ist der Punkt. Du musst Zoom eigentlich im Vergleich, also A, musst du es mit anderen Tools vergleichen. Und ich meine, da fällt die Wahl noch relativ oft auf Teams, komische Weise. Und du musst gegen Reisekosten rechnen und als Anteil des Gesamtarbeitsplatzes. Also es sind irgendwas zwischen 50 und 100 Euro pro Arbeitsplatz, die du zahlst. Und dafür, dass das quasi das Betriebssystem des Unternehmens wird, zumindest das Kommunikations-…
Das Betriebssystem ist das Telefon, also nicht das Betriebssystem. Du dokumentierst ja nichts auf dem Ding.
Ach, und im Telefon dokumentierst du was?
Nein, aber das Betriebssystem ist ja das, wo geschrieben wird. Das Wo.
Ja, aber die meisten Firmen quatschen noch nur den ganzen Tag. Und dann ist Zoom halt das, was die Firma am Laufen hält gerade. Das, was früher das Büro war, ist jetzt abstrakt gesehen Zoom.
Also rechnest du es gegen die Immobilie?
Gegen den Arbeitsplatz, genau. Gegen die Miete.
Miete oder Zoom?
Aber ich meine, guck mal, was der Arbeitgeber alles spart gerade. Und dagegen ist Zoom als Kosten der Zusammenarbeit ein vernachlässigbarer Faktor.
Ja, aber ich glaube trotzdem, dass der Einkauf darauf achtet, dass wir das gleiche Produkt haben. Und was du auch nicht haben willst, du willst doch nicht dreimal das Produkt haben. Also das Letzte, was du haben möchtest, ist, dass deine Mitarbeiterinnen sich fragen, mit was machen wir jetzt den Call? Also du musst eine klare Regel geben und sagen, okay, alle Calls Zoom-only. Ja. Beispielsweise.
Warum nicht?
Und dann musst du mit Microsoft wahrscheinlich verhandeln, dass du nicht mehr für diesen, wie heißt das, Miet irgendwie bezahlen möchtest.
Zahlt es jemand dafür? Teams heißt es bei Microsoft.
Teams, ja.
Ist das nicht gebandelt? Musst du auch nicht extra zahlen.
Genau, aber du ...
Das ist einfach, wie sie es verkaufen, in Anführungsstrichen.
Aber wenn du es schon gratis hast, wieso sollst du einen zweiten Service nutzen?
Weil es besser ist. Und weil die Qualität der Zusammenarbeit ist doch auch wichtig.
Ja, aber sieht das der Einkauf? Nee, das wahrscheinlich nicht. Dann lass mal, du meintest ja, dass Zoom jetzt so unheimlich viel Cash hat, und dass sie dann jetzt ein paar Sachen kaufen könnten. Sollen wir mal die Top 3 machen, die sie kaufen sollen?
Können wir gern machen. Die Aussage der Langerklärung davor war einfach nur, dass sich an den Collections, vielleicht twitter ich einfach mal den Graph dazu, dann wird das einfacher. Also man kann aus Cashflow und Kosten so ein bisschen zumindest erahnen, wie viel Geld Zoom eingenommen hat im Vergleich zum Revenue, den sie ausweisen. Und das lässt darauf schließen, dass die Musik so ein bisschen rausgeht. Um das zu erklären, weil es eigentlich ganz spannend ist, aber das ist dann im Kanal Audio wirklich schwer zu erklären. Aber es sieht sehr klar aus, wenn man es als Chart sieht. Ich twitter das gleich mal, dann kann man das nochmal nachlesen dort.
Falls ihr in eurer Firma gerade Zoom abschafft, schreibt uns gerne eine E-Mail an podcast.doppelgänger.io.
Was müssen die ... Erklär mir, was sie einkaufen.
Meine Nummer eins WeWork.
Aber dann haben sie doch wieder ... Also sie haben so vier Milliarden rumliegen. Sie machen jedes Jahr zwei Milliarden Cashflow jetzt. So ungefähr rund. Haben zwei Milliarden über Kapitalerhöhung eingenommen allein. Da haben sie ohne Ende Geld rumliegen. WeWork. Da würden vier Milliarden wahrscheinlich zu reichen fast im Moment.
Können sie bar bezahlen. An ihrer Stelle würde ich mich wirklich positionieren gegen Immobilien und gegen Reisekosten und würde in alles investieren, was den Firmen ermöglicht, keine Firmenreisen zu machen und weniger Immobilien, weniger Offices zu haben. Und deswegen würde ich in Coworking investieren und in andere Technik- oder Event-Sachen.
Ja, also Coworking hat gedanklich eine sehr starke Nähe zu dem Markt, würde ich sagen, zu dem Markt Mitarbeiterkollaboration. Das finde ich gut. Zu dem Business-Modell extrem schwer.
Es sei denn, du sagst ...
Also ja, letztlich ist WeWork ein Subscription-Modell. Also du musst einen Weg finden, das genauso stark zu skalieren. Das geht, glaube ich. Und es muss halt Subscription sein. Das geht auch. Dann bleibst du mehr oder weniger im gleichen Modell. Kannst darauf hoffen, dass die Multiples nicht zu schnell einbrechen. Aber du kannst schon sagen, wir bauen sozusagen Ökosystem-Arbeitsplätze. Da, wo dann auch die Zoom-Devices das erste Mal stehen, wo Erreichbarkeit viel besser ist, könnte ich mir vorstellen, dass du quasi Tele-Arbeitsplätze machst. Du ermöglichst Tele-Arbeitsplätze zu Hause, aber auch in Coworking-Spaces, die halt ein bisschen netter sind, wo ich mit Freunden arbeite.
Oder in Hotels. Also, dass du sozusagen ähnlich wie ein Hotel aussuchst, ob du da Hunde hinsetzen darfst und auch irgendwie mittlerweile dein Elektroauto aufladen kannst, ist dann mehrere Zoom-Arbeitsplätze dort.
Einziges Problem ist, dass die Company-DNA, die sie haben, ist halt nicht mehr Software.
Wir haben eigentlich ein Exemplar. Wir müssen jetzt zum Mond fliegen. Wir müssen jetzt mehr machen als nur Software. Wir müssen jetzt erklären, mit uns sparst du Geld und Zeit und deine Mitarbeiter sind zufrieden. Und das größte Problem, was sie wahrscheinlich lösen müssen, ist, dass sie es irgendwie schaffen, dieses hybride Modell, in dem ja Telcos immer nicht so angenehm sind, dass sie das irgendwie lösen. Also, dass irgendwie in einem Ort drei Leute sitzen, im anderen Ort fünf Leute und dann irgendwo noch mal drei einzeln.
Ja, ich glaube, das muss man fast verbieten.
Das ist wirklich das, was am schlechtesten funktioniert.
Ich weiß nicht, ich glaube, die DNA für ein WeWork ist schon sehr schwer. So richtig passt es dann doch nicht. Obwohl, ich verstehe den Charme.
Was würdest du denn empfehlen?
Dieses, was ich Montag getwittert habe, diese Employee-Überwachungsplattform. Hast du das gesehen?
Was hast du Tage getwittert?
Ich habe vergessen, wie das heißt. Ich weiß immer nicht mehr, was ich Montag getwittert habe, weil es schon so lange her ist. Also, es gibt eine Software, die quasi sagt, wenn du nur Leute einstellst, die du hast oder denen du dich vertraust, dann haben wir jetzt die Software für Mitarbeiterüberwachung im Homeoffice. Die messen dann, ob der Arbeitsplatz sauber ist, wie oft man auf Toilette geht, ob man zu viel, zu wenig oder das Falsche trinkt.
Alles über die Kamera vom Computer?
Ja, Kamera, Browser-Tracking, was noch so an ist auf dem Rechner, ob ein Kind schreit, ob es nicht schreit. Das ist ein schönes Bild des Angestellten.
Gab es da nicht auch irgendeinen Skandal von Microsoft dazu?
Die haben es ein Level höher gemacht. Da kriegst du eher so ein Produktivitäts-Dashboard. Das war auch schon eklig. Aber jetzt ist es mehr so direkte Überwachung der einzelnen Mitarbeiter. Bei Microsoft ging es noch mehr so auf Teams und so. Sekunde, ich muss mal gucken, ob ich das noch finde.
Nicht so wichtig, tun wir in die Show Notes.
Okay.
Also das ist sozusagen Sklavenhalterei im Homeoffice.
Ja, es ist einfach Mitarbeiter-Surveillance, Überwachung.
Wahnsinn, machen das Callcenter überhaupt?
Remote Desk heißt das, RemoteDesk.com, ein Employee Monitoring, eine Employee Monitoring Software. Habe ich gefunden durch DHH, das ist der Basecamp-Founder. Ich weiß nicht, wie der Vollnamen heißt, aber Twitter-Händler ist DHH, Credit, wer credits du?
Der hat das gerade eingeführt, oder wie?
Nee, nee, nee, der hat das vollkommen zu Recht kritisiert und auch gerantet darüber, RemoteDesk.com. Also für Companies, die definitiv kein Homeoffice machen sollten.
Ich glaube, es gibt zwei verschiedene Arten von Remote Work. Das eine heißt, es ist ohne Kamera und du hast komplette Freiheit. Und das andere ist, du bist komplett ausgesetzt und es wird komplett alles gemessen und getrackt. Weil die Zukunft ist so, wir würden doch besser arbeiten, wenn wir uns nicht zusammen sehen würden. Also jetzt hier, wir freuen uns immer, dass wir uns sonntags sehen, aber wir gucken uns ja schon an, okay, was hat der andere an? Was steht bei ihm im Hintergrund? Ist er konzentriert, ist er nicht konzentriert?
Du sprichst jetzt eher für dich als für mich, aber ...
Du kommentierst meine Kleidung ja auch oft.
Ich glaube, was hierhinter steckt, und das Gleiche hast du offline schon, ist, dass es zwei Arten von Employees gibt, nämlich welche, die noch ein Recht auf Privacy haben, weil sie viel verdienen, weil man unterstellt, man kann sie an Leistung messen. Und welche, die halt, das hast du im H&M oder eben bei Amazon offline, ja, genauso letztlich, dass du überwacht wirst aus einer, sagen wir mal, positiv formuliert Performance-Denke, aber teilweise auch einfach Misstrauen, oder?
So, Firma Nummer zwei, Agora. Ich glaube weiterhin an die Vertikalisierung von Zoom und Zoom sollte sich selbst ...
Das soll die kaufen? Die ist viel zu teuer. Was hat die gekostet? Hast du sechs Milliarden oder? Nee, die können sie kaufen, stimmt. Auch Cash.
Genau. Und dann können sie sich nochmal aufteilen zwischen China und Europa und Amerika und so. Und generell sollten sie alles fördern, was halt Video Call und so ist.
Aber fördern sie damit nicht ihre eigene Konkurrenz?
Ja, aber ist doch super.
Dass sie andere, also andere Audio- und Videolösungen auf Agora aufbauen lassen, die dann Konkurrent zu Zoom sind?
Solange sie den Nutzer haben und das irgendwie alles zusammenspielt, ist das doch super. Sie brauchen ja ein bisschen Produktinnovation und alles Weitere. Und wenn sie so der Standard sind für Video Calls, egal wie es verpackt ist, ist es doch perfekt.
Und sollten die stattdessen nicht lieber so eine Art Inkubator bauen? Dass sie sagen, wir versuchen Modelle, die eben Zoom für Arztpraxen, also Telemedizin, Zoom für Unterricht, Zoom für Finanzberatung, Zoom für Fitness, Zoom für Kochschulen, also eher so ein Accelerator-Programm. Wo wir sagen, alle Modelle, wo Video eine wichtige Rolle spielt, die beschleunigen wir, weil das sozusagen ein Hebel auf unser Geschäftsmodell ist.
Genau, das wäre sozusagen die Agora-Konkurrenz. Und ich bin mir nicht so sicher, ob so Inkubatoren in so großen Firmen ganz gut funktionieren. Deswegen würde ich eher einen Zugkauf machen.
Sie können mit ihrem Know-how eigentlich eher so ein kostenloses Agora für Video anbieten, worauf andere aufbauen können. Und dann sehen sie die Daten davon und können, was spannend wird, dann fördern, kaufen, ersticken.
Ja, ersticken. Du bist echt gut gelaunt heute. Ich hoffe, die Märkte gehen wieder, es wird wieder grüner, damit wir hier wieder ein bisschen mehr gute Laune-Pip haben.
Apropos gute Laune, C3 AI, meine neue Lieblingsaktie.
Ja, aber da hast du ja nichts mit verdient. Da hast du nur recht gehabt.
Nee, die konnte man nicht gut shorten. Ich ärgere mich vor allem, wie gesagt, dass ich die nicht bei 170 schon gesehen habe. Die sind jetzt weiter auf 95 gefallen, nachdem sie am Montag Zahlen gebracht hat. Als C3 AI-Erinnerung ist die, was ehemals C3 Energy, dann C3 IoT und jetzt C3 AI, ist gegründet von Tom Siebel.
Ja, genau. Tom Siebel habe ich mal kurz auf Wikipedia nachgeschaut. Der scheint ja echt groß zu sein.
Ja, war eine Größe, vor 20 Jahren zumindest. Auf jeden Fall, sie haben ihren Umsatz um 20%, 19% gerade so steigern können. Und die Marge bleibt aber bei minus 38%. Da weißt du aus deinem bisherigen Rule of Forty-Wissen, dass das kein gutes Verhältnis ist, wenn du 20% wächst und auf 40% verlierst. Dann dauert es erstaunlich lange, dass die Firma entweder auf Break-even oder schnelleres Wachstum kommen kann. Ich finde, die dürfte eigentlich nur 30 Dollar wert sein, wenn überhaupt. Bzw. würde ich mir die Frage stellen, ob die auch, wenn jetzt wirklich eine Blase kommt, also die Bubble burstet, die Firma das überhaupt überleben kann. Weil die ist noch mit 55-mal Sales bewertet.
Aber die machen noch irgendwas mit AI. Das ist doch die Zukunft.
Genau, die machen irgendwas mit AI. Finde ich. Nur meine zweite Vorhersage da ist nicht eingetroffen. Sie haben keine Ansage über eine größere Kooperation gemacht. Zumindest bis auf die an dem Freitag davor.
Aber Subscription machen sie schon, oder?
Ja, es ist ja ein SaaS-Modell mehr oder weniger. Aber der Gott aus der Maschine scheint da noch nicht zur Rettung geeilt zu sein. Ich glaube, wir werden mal ein bisschen beobachten, vielleicht was aus C3 AI wird. Ich bin skeptisch.
Ja, ist schon alles verrückt. Ich habe am Freitag ein Paket abgeholt, hier in meinem Post-Kiosk. Da kann man auch Zeitungen kaufen. Da hatte jemand eine Zeitung in der Hand, wo vorne Bitcoin drauf stand. Dann habe ich ein bisschen gewartet, weil sich sehr intensiv über verschiedene Strategien mit Kryptowährungen unterhalten worden ist. Am Kiosk? Am Hamburger Kiosk?
Ja. Haben die es zu zweit gekauft? Verstehe ich nicht.
Nee, der Verkäufer und der Käufer. Die hatten beide eine Meinung zu Bitcoin? Die hatten beide eine Meinung und ein sehr fundiertes Wissen zu Bitcoin.
Wirklich?
Also, ein fundiertes Wissen würde ich jetzt nicht unterstreichen. Aber es war schon so, dass ich gedacht habe, okay, das ist jetzt ...
Und dann kaufst du dir aber eine Zeitung über Bitcoin. Die Leute mit dem fundiertesten Wissen lesen die Bitcoin Weekly am Kiosk.
Ja, das hat sich sehr bubbly angefühlt. Ich bin mal gespannt. Was meinst du, Bitcoin Ende des Jahres? 100.000 oder eher 5.000?
Eher 100 als 5.000.
Ja?
Ja, ganz sicher. Also, war es nicht ganz sicher. Also, eher, dass es auf 5.000 runtergeht schon.
Okay, 100.000 oder 30.000? 100.000. 100.000 oder 40.000? 100.000. Echt? Okay, ich bin gespannt. Ich bin gespannt.
Ja, du hast doch jetzt diese ganzen NFTs, die wir uns übrigens super im Clubhouse erklärt haben lassen. Ich glaube schon, dass es noch genug Rückenwind hat. Und wie gesagt, wenn noch mehr CEOs durchdrehen, dann könnte so eine Art Dominoeffekt bei der Cash-Haltung von Unternehmen entstehen.
Meinst du, announce nächste Woche irgendwas dazu?
Gar nichts. Nächste Woche wird ... Ich glaube, Earnings Season ist fast durch. Nur noch die mit dem verschobenen Finanzjahr kommen jetzt hinterher so langsam. Ach doch, Crowdstrike ist am 16. dran. Das ist, rechnen, rechnen, nächsten Mittwoch. Nächsten Mittwoch, glaube ich. Nee, Dienstag, irgendwie so.
Übernächsten.
Also in einer Woche. Na ja, gut.
Aber die haben ein verschobenes Finanzjahr auch. Wahnsinn. So, und Google ändert jetzt auch ihr Geschäftsmodell, oder wie? Die machen jetzt einfach keine Werbung mehr.
Nee, nur nicht mit Cookies mehr.
Was bedeutet das? Das bedeutet, wenn ich jetzt irgendwo einen Keks gegessen habe, weiß Google davon nichts mehr, oder wie? Also ich kann schlechteres Retargeting machen.
Genau, Google sagt, sie verkaufen Anzeigen nicht mehr basierend auf dem Webbrowsing, was du als individueller Nutzer gemacht hast. Du glaubst wahrscheinlich, du wirst getargeted über das, was du bei Google suchst oder so. Aber der gesamte Datenkontext, den Google für Advertising nutzt, ist ja, was für Videos du geschaut hast, wo du dich mit deinem Smartphone befunden hast, wo du die Google-Suche benutzt hast, was der Wert der Artikel ist, die du über dein Gmail zugeschickt bekommst, wo du einkaufst im Internet, auf welchen Seiten du noch Content und was für ein Content und was für Produkte du dir angeschaut hast auf anderen Seiten. Das ist ja sozusagen die gesamten Daten, die Google verarbeitet.
Kann ich mir überhaupt anschauen, welche Daten Google von mir hat? Ja, ja. Wie geht das? Superschwer.
Es heißt, äh, nicht superschwer, es ist öffentlich, aber gib bei Frage als Google ein oder frag deinem Google.
Es geht. Du hörst dich so an wie ein demotivierter Lehrer, der mir gesagt hat, Philipp, lese einfach ein Buch. Hast du dir die Daten mal angeguckt für dich? Ja, das steht halt schon drin.
Du hast da ein Foto gemacht und da reingesprochen in dein Handy und da einen Song gehört und hier eine App gestartet.
Irgendwas, was dich mal überrascht hat?
Mh, müsste ich jetzt, warte mal, jetzt guck ich wirklich mal.
Nee, das machen wir nicht live in der Show, sondern das machen wir für nächstes Mal.
Wieso, wir können das doch schneiden jetzt. Nee, wenn dann lass auch richtig live machen.
Okay, dann gucken wir mal. Dauert nicht lange.
So, nach fünf Minuten suchen hab ich's jetzt gefunden. Und zwar ist es myactivity.google.com. The activity you keep helps Google make services more useful for you, like helping you rediscover the things you've searched for, read and watched. Da wird es angeblich da. Da stehen ja zum Beispiel alle Chrome-Artikel, die ich mir heute durchgelesen hab. Dann steht hier, ich hab eine Notifikation über Temperatur bekommen. Ich hab ein Device mit dem Play Store connected. Was ich auf Spotify heute gehört hab, vielleicht Webseite, Webseite, Webseite.
Spotify, weil du Spotify auf deinem Handy hast oder weil du Spotify mit Google connected hast? Weil ich's auf dem Handy hab.
Ich hab ein Android-Handy, das ist alles drin. Dann alle Maps-Interaktionen, die ich heute gemacht hab. Ein Google Play-Item.
Kannst du noch durchsuchen, wer deine zehn besten Freunde sind? Oder Freunde? Nee, nee. Das kann Google.
Oder zumindest auf den Daten arbeiten können sie. Aber das ist hier so nicht gespeichert. Ich seh ja nur die Rohdaten, was damit gemacht wird, wie's verarbeitet wird. Ich seh, dass ich gestern Abend meinen Fernseher angemacht hab mit meinem Handy. Was ich auf YouTube geschaut hab. Was ich in Maps navigiert hab, Spotify. Dass ich von Gorillas eine Push-Notification bekommen hab. Was mir Google News geschickt hat. Komm mal reingucken, myactivity.google.com. Da sieht man das.
Bei dir ist da besonders viel drin, weil du Android-Nutzer bist. Und weil du sehr viel mit Google verbunden hast.
Und weil ich Chrome nutze.
Hast du mal überlegt, ähnlich wie du weniger Zeit auf Facebook nutzen möchtest, dass du auch irgendwann weniger Zeit auf Google nutzen möchtest?
Ja, eins nach dem anderen. Wir fangen mal mit Facebook an.
Top. Aber dann zurück zu, was macht Google jetzt? Sie machen keine Third-Party-Cookies mehr. Sie gehen in den Trend, den Apple gestartet hat? Nö, würde ich nicht sagen.
Sie versuchen, den Eindruck zu erwecken, dass sie mehr Privacy im Browser durchsetzen. Chrome ist ja ihr Browser mit einem Marktanteil von 70-80%. In dem werden die Third-Party-Cookies mehr oder weniger blockiert. Google selber wird erlaubt, Advertiser nicht mehr darauf zu bieten. Aber sie sagen auch, sie haben ein neues System erfunden, das FLOGS heißt, nämlich Federated Learning of Cohorts. Und was da passiert, ist quasi, in deinem Browser wird weiterhin gespeichert, was du tust. Aber das wird nicht mehr mit deinem Philipp Glöckler-Account connected, sondern du wirst damit in eine Kohorte von angeblich mindestens mehreren tausend anderen Nutzern, die sich so ähnlich verhalten wie du involviert. Das heißt, es gibt dann vielleicht eine Kohorte Leute, die sich Laufschuhe im letzten Monat angeschaut haben. Oder Menschen, die sich für asiatisches Essen mehrmals die Woche interessieren. Das heißt, letztlich dein Verhalten fließt, also Werbeanbieter können weiter dein Verhalten targeten, ohne dass deine Daten sehr personenspezifisch getrackt werden. Aber letztlich heißt das eigentlich, also Google hat ein zumindest scheinbar erst mal Privacy, sensitiveres Konzept des Trackings gefunden, das sie exklusiv ihren Advertisern anbieten. Und innerhalb von Chrome blocken sie jetzt alle anderen Konzepte. Das ist so ein bisschen wie, du hast die Elektrizität verbunden und verbietest jetzt Feuerholz. Oder du hast die Wasserstoffbombe erfunden und verbietest herkömmliche konventionelle Atombomben. So würde ich das einordnen. Also du bist ein Level eigentlich höher geschritten in der Tracking-Technologie. Sie haben festgestellt, dass sie nur 5% Treffsicherheit dabei verlieren wahrscheinlich. Und das ist wahrscheinlich noch ein bisschen zu pessimistisch fast. Und der Effekt, den das für den Rest des Universums hätte, ist aber so negativ, dass sie, also sie verzichten auf 5%, solange alle anderen 100% verlieren. So würde ich es eigentlich sehen. Das ist ein guter Deal. Das ist die begrenzte Rationalität. Oder das ist dann ein komparativer Gewinner. Und die machen dann Sinn so.
Wie heißt diese Firma nochmal, über die du Werbung machst, wenn du nicht Facebook und Google und so machst? Die Aufrander? Ja, haben die da unter den News jetzt gelitten?
Also ich würde meinen, das sollte nicht gut sein für die. Auch für ein Kriteo und so. Also jeder, der mit Werbung Geld macht. Also ich glaube langfristig, es gibt halt dieses Advertising-Ökosystem eigentlich nicht wirklich. Oder es ist ein sehr kleiner Markt. Weil es gibt Google, es gibt Facebook und es gibt Amazon. Und dann gibt es ein paar sehr, sehr kleine Parteien, die eigentlich nichts zu sagen haben. Und die vor allem nicht die Macht haben, sich gegen solche regulatorischen Eingriffe durch die GAFAs zuwertzusetzen. Also du kannst irgendwie mit Fingerprinting und anderen, also du kannst innovativ versuchen, andere Targeting-Optionen zu bauen. Aber das Fiese ist halt, dass Google seinen Browser oder sein Android-Betriebssystem nutzen kann, um das Netz zu regulieren und Dinge zu verbieten oder zu untersagen. Und damit Daten anderer Netzwerke zu entvalidieren.
Ja, und dass sie halt unheimlich viele Daten haben dadurch.
Genau.
Durch YouTube und allem Weiterem.
Genau. Also der Google-Nutzer ist ja überall eingeloggt. Das heißt, Google hat eh kein Tracking-Problem. Das, was den Wert schafft am Targeting, ist ja immer, was du inkrementell oder marginal über die Information hast, die jeder hat. Nur deine exklusiven Daten geben dir einen echten Vorteil, weil alles andere, damit spielt ja jeder, darauf bietet jeder. Da kannst du keine Competitive Edge draus ziehen. So ein bisschen wie an der Börse, wenn du sagst, wir haben alle ja die gleichen öffentlichen Informationen verfügbar, aber deswegen sind Insider-Informationen eben zu spannen, weil es die einzigen sind, die kein anderer hat. Und Google hat quasi Insider-Informationen. Also, genau. Eigentlich ist es so, Google hat Insider-Informationen und verbietet jetzt, dass Leute die Geschäftsberichte lesen dürfen. So könnte man es auch sagen. Also es wird am Ende das Gafa-Ökosystem wieder stärken. Für Facebook eher negativ, würde ich wieder sagen. Die haben eh nicht, die haben, ich weiß nicht, ob es ist, weil sie so viel mit dem ganzen Politik-Kram und Trump beschäftigt waren, aber Facebook ist strategisch, glaube ich, gerade unheimlich schlecht positioniert. Also, weil sie haben kein eigenes, sie haben nicht diese Verteilungslinie, die Chrome heißt oder Android heißt. Sie haben keine Hardware, kein Betriebssystem. Das haben sie natürlich alles versucht. Sie haben Facebook vorhin versucht, sie haben Facebook OS sogar mal versucht oder zumeinend kontempliert darüber. Aber die werden eigentlich irgendwie Gang-Bang-Rape von Apple und Google regelmäßig jetzt gerade. Werden selber zum Klageführer statt Angeklagten bei Antitrust-Verfahren. Und ich sehe gerade nicht, wie Facebook wieder irgendwie die Hoheit über die Kundendaten erlangen kann.
Genau, und die Akquisition, über die wir gesprochen haben, mit Customer, mit Car, scheint auch nicht so einfach über die Bühne zu gehen.
Genau, die kriegen sie kaum durch, durch das Wettbewerbsrecht und scheint auch nicht zu helfen. Und was ganz wichtig ist, sie kriegen Payment nicht hin. Das wären für Google und Apple mit die Größten. Und aus Payment kommt halt die wertvollste Information raus. Also das sind die besten Tracking-Daten, die du haben kannst. Nämlich, dass du sagst, jemand war heute Abend bei dem Autohaus ein Auto kaufen und dem haben wir 40 Anzeigen von der Marke gezeigt. Die Information hat dann im Zweifel der Payment-Dienstleister. Und nicht jetzt, Autokauf ist eine relativ große Transaktion, aber auch bei den kleinen ist das ja spannend. Facebook verliert einen Großteil der Browsing-Daten, der ganzen Sachen, die jetzt über Privacy ausgeschlossen werden von Google und Apple. Und sie haben keinen weiteren Horizont, was Daten angeht. Die Watch kommt deutlich zu spät, falls sie überhaupt erfolgreich wird, ist die viel zu spät. Und die wird ganz sicher auf Payment abzielen, da bin ich mir sicher. Weil wenn alle Privacy erhöhen, dann ist Payment die ultimativen Daten, die du haben kannst. Weil die sind 100% valide, die kannst du sehr gut mit Werbekonsum verbinden, wenn du auf Facebook bist. Aber das haben die halt viel zu spät. Sie hätten vor drei Jahren mit Payment anfangen müssen und mit Wearables, um irgendwie an den Nutzer ranzukommen. Einfach indem sie annehmen, alles, was zwischen uns und dem Nutzer ist, sind auch Monopole, nämlich Apple, Google, Android, Chrome. Und es ist vollkommen klar, dass die uns irgendwann regulatorisch ausschließen werden. Und ich meine, ich finde es auch nicht ganz schlecht bei Facebook, ehrlich gesagt, aber strategisch sehe ich Facebook in einer absoluten Sackgasse. Plus die Produkte entwickeln sich nur. Was machen die Leute bei Facebook alles? Es passiert mit Facebook nichts, außer schreiben die selber diese ganzen Gruppen Sexnachrichten, die man den ganzen Tag kriegt? Oder was machen die Leute bei Facebook gerade? Ich verstehe es nicht. Also was mit Instagram noch passiert? Was passiert mit WhatsApp?
Wie wird das zur Super-App?
Facebook ist das neue Twitter, würde ich sagen.
Ich glaube, Facebook ist eher wie so ein Großkonzern. Es läuft, man verdient Geld und man konzentriert sich auf andere Sachen.
Das kann auch sein. Ich würde sagen, sie waren zu blockiert durch die ganze Trump- und Wahl- und Policy-Scheiße. Und vom Innovationsgrad sind sie da, wo Twitter die letzten vier Jahre war und brauchen eigentlich irgendeinen Befreiungsschlag. Und den sehe ich aber überhaupt nicht kommen. Also AR, VR wird es nicht. Und Customer kommt auch nicht in die Spuren. Woran arbeiten die gerade? Ich weiß es nicht.
Ich glaube, die gehen voll auf B2B. Die machen Customer oder bauen es selbst. Und bohren WhatsApp auf, das so 1 zu 1 und Umsatz über WhatsApp. Also das, was eigentlich schon auf der Hand liegt, dieses WeChat, direkter Kundenkontakt.
An die SMBs wollen jetzt alle ran. Also Google Maps holt sich da Geld. Google Pay will Schnittstelle zu den kleinen werden. Apple Pay sicherlich auch. Deswegen macht Customer-Akquisition auch Sinn. Aber wenn sie die jetzt nicht durchbekommen,
dann sind sie ja Sackgasse, würde ich sagen. Sehr gut. Gut für meine Predictions.
Profitabel ist nicht Sackgasse, aber Sackgasse.
Also Value Stock, oder? Ist das ein Value Stock?
Genau. Das ist der typische Value Stock. Demiratorisch für die gesamte Gesellschaft. Noch profitabel, die fangen bald an, Dividende zu zahlen. Das wäre eine schöne Prediction. 2022 zahlt Facebook erstmals Dividende, weil sie keine Verwendung mehr für die Mittel finden. Und um den Aktienkurs überhaupt zu stützen noch. Aber Dividende zahlt man in den USA nicht mehr. Also sie würden dann Aktienrückkäufe machen. Macht Facebook vielleicht sogar schon eins? Aber das wäre die typische Reaktion, dass Facebook ein Aktienrückkaufprogramm machen muss, um überhaupt noch Shareholder-Value zu generieren.
Top. Hakenfrank, bei Facebook. Haben wir noch irgendwas zu Google?
Ausnahmsweise nicht. Diese Woche war erstaunlich wenig los in der Anti-Trust-Corona.
Hast du viel Geld verdient mit irgendwelchen Tests? Irgendwelchen Corona-Tests?
Ich nicht. Das mache ich nicht mehr. Aber ich weiß aus der Affiliate-Szene, dass Leute sich dem Thema schon angenommen haben.
Im Online-Verkauf oder am Aktienmarkt?
Online-Verkauf, meinte ich. Aber Aktienmarkt, da geht es ja auch ab in der Testbranche.
Wir haben eine E-Mail erhalten, dass man so Testaktien kaufen sollte. Nano Repro AG beispielsweise. Ja, heißer Tipp. Ich habe das ... Heißer Tipp, aber ich glaube, er ist so schnell nach oben und so schnell nach unten wie damals die Agora-Aktie, oder? Kann man das damit vergleichen? Warum nicht?
Ich glaube, in der Agora-Strecke muss man einfach mehr ... Also, Nano Repro ist ein deutsches Unternehmen, was unter anderem diese ... Bis vor einem halben Jahr haben sie vor allen Dingen Tests auf Scheiben, Pilz und Darmgesundheit hergestellt. Jetzt ist dazugekommen, sie stellen Selbsttests. Das ist, glaube ich, das Segment. Die Tests, die man an sich selbst durchführen kann, verkaufen. Was prinzipiell ein gutes Geschäftsmodell ist. Sie haben sehr hohe Margen, weil du die Dinger stellst dir für ein paar Cent her. Oder irgendwie stellst du dir für zwischen 80 Cent und 1,50 her. Und kannst dir dann aber für so 5, 6 Euro verkaufen. Und sie haben erste Großaufträge bekommen. So im Wert von 30 Millionen mit Optionen auf 100 Millionen. Aber schön gerechnet wird der Kurs jetzt quasi, dass jeder Bundesbürger jede Woche, also inklusive Rentner und Kleinstkinder wie immer, irgendwie jede Woche zweimal getestet wird. Und dann kommt man irgendwie auf einen Market Cap von zig Milliarden. Das ist natürlich ein bisschen übertrieben. Vor allen Dingen, weil die sind ja nicht der einzige Hersteller. Die haben auch kein großartiges Patent oder was weiß ich, nach meiner Kenntnis. Das wird genauso von Siemens Healthineers hergestellt. Und von, keine Ahnung, Fresenius wahrscheinlich. Und zehn anderen Buden. Und vor allen Dingen, wenn das Massenware wird, wo werden wir das dann kaufen?
Bei Aldi, oder? Haben sich die Leute nicht bei Aldi vorgestellt?
Das ist ein Stück Plastik mit einem Stück Filz und irgendeiner Flüssigkeit. Es wird halt in Tonnen aus China kommen am Ende, falls es ein großes Geschäft wird. Die werden jetzt das Jahr ihres Lebens haben, das ist gar keine Frage. Und dass die sich verteuern müssen, ist auch richtig. Die werden jetzt einmal Geld drucken. Die Frage ist halt, wie viel davon langfristig erhalten bleibt
von diesem Geschäftsmodell. Und brauchst du in drei Monaten noch irgendwelche Tests?
Und ich meine, Pandemien bleiben, glaube ich, irgendwie ein Bestandteil des Lebens für die nächsten Jahre. Also einfach immer andere wahrscheinlich. Und Selbsttests scheinen ja auch ein, das müssen wir jetzt erstmal rausfinden, ob das ein gutes Mittel ist. Aber dass jetzt irgendein kleines Unternehmen aus Deutschland da irgendwie eine Milliardenbewertung verdient, da bin ich mir noch nicht so ganz sicher.
Wie viele Tests hast du schon gemacht?
Einen genau.
Ich vier. Und der erste war positiv.
Aber du warst auch schon 18 Mal im Swingerclub seitdem.
Oh Mann, oh Mann, oh Mann. Was für eine Zeit. SEMrush geht an die Börse. Was macht SEMrush?
SEMrush ist ein Search-Marketing-Tool. Also sowas wie, wenn ich das jetzt sage, drehen sich bestimmt die Fußnägel hoch bei den Herstellern der anderen Tools. Im weitesten Sinne sowas wie ein Systrix oder Searchmetrics usw.
Zusammengefasst, ich kann da sehen, ob die SEOs einen guten Job machen. Genau.
Und ich kann das auch für Konkurrenten sehen usw.
Wieso heißt es das SEMrush und nicht SEOrush?
Weil es sich im,
du Schnellstrahlen,
im Englischen unterscheidet man die verschiedenen Such-Marketing-Industrien so, dass man das DACH-SEM, nämlich Search Engine Marketing, nennt. Und darunter befinden sich Search Engine Optimization und Search Engine Advertising. Und SEM ist in dem Fall dann der korrekte, sozusagen überliegende Kategoriebegriff. Und warum es Rush heißt, weiß ich nicht. Aber es kommt aus Russland. Der Gründer ist Oleg Chegulyev. Und die Strategie ist insofern besonders, dass die Firma, ich würde behaupten, relativ wenig innovativ ist, sondern hauptsächlich bestehende Features. Also sie sind mit als Letzter in den Markt gekommen. Also lange nach Sys, also bestimmt fünf oder, wenn nicht, zehn Jahre nach Systrics oder Searchmetrics.
Ist das überhaupt das einzige Tool, was außerhalb von Ideanummitarbeitern gebaut worden ist?
Das könnte man fast sagen. Ne, es gab schon ein paar andere so ähnliche Tools auch noch, die deutlich weniger bekannt sind. Aber ansonsten ja, also ganz lustig.
Tatsächlich so.
Zumindestens, nicht dass ich wüsste. Ja, also es ist positiv formuliert. Das ist schon so ein bisschen das Swiss Army Knife. Also wenn, sagen wir mal, jemand will nur ein Tool kaufen und hat wenig Geld zur Verfügung, dann würde ich den jetzt wahrscheinlich zumindest nicht davon abraten. Auch wenn ich selber irgendwie andere Präferenzen für andere Tools habe, aber ...
Also es ist eine gute Einstiegsdroge.
Ja, und es ist halt sehr breit vom Leistungsumfang. Und das können sie aber so günstig anbieten, weil sie die Features einfach aus anderen Tools kopieren, letztlich gesagt. Also sie haben eine niedrige Kostenbasis mit Entwicklungen in Zentral- und Osteuropa. Mit dem bauen sie sehr nah an bestehenden Tools das nach. Haben eine vergleichbare Datenbasis, manchmal schlechter, manchmal besser. Und sind, glaube ich, das marketingaktivste Tool von allen Search-Tools. Haben 125 Millionen Umsatz im Jahr, oder 2020er-Zahlen sind das. Haben davon aber 55 Millionen an Marketing ausgegeben. Das ist für Search Engine Optimization Tools irgendwie das größte Marketingbudget, das ich kenne. Und sie lassen sich auch nicht lumpen, was irgendwelche Industrie-Events angeht und so weiter. Nehmen aber im Gegenzug eben nur, in Anführungsstrichen, nur 155 Dollar pro Kunde pro Monat ein. Das ist eher auf der günstigen Seite. Also auch bei Systrix kannst du so günstig einsteigen zumindest in einzelne Module. Aber sehr günstig, großer Leistungsumfang, nicht gänzlich innovativ, aber haben zumindest die ersten 90 Prozent des Produkts sehr stark auf bestehenden Konzepten aufgebaut. So würde ich es mal formulieren.
Aber die größten Kostenblock ist doch eigentlich das Scrapen, oder? Die Daten, die sie beziehen, oder nicht?
In dem Fall ist hier Marketing der größte Kostenblock mit großem Abstand. Aber für die herkömmlichen Betreiber ist das Scrapen glaube ich der größte Kostentreiber. Die Aufbereitung der Daten, das müsste man jetzt einem Profi fragen, aber ich glaube die Aufbereitung der Daten ist vergleichsweise einfach im Vergleich zur Datenhaltung und Akquise. Aber du kannst so ein bisschen nachrechnen, dass bei diesem Marketingbudget, das im Moment Neukunden so rund 5000 Euro kosten, das ist schon relativ viel, das schrammt alles so an den, also du willst eigentlich einen Neukunden ja relativ schnell refinanziert haben. Und die Zahlen sind nicht perfekt, aber die Firma macht noch kein Geld, verliert aber nur, lass mich rechnen, 5 bis 6 Prozent des Umsatzes, sozusagen sind noch negatives EBIT. Und der Umsatz steigt um 31 Prozent. Also die werden schon irgendwann profitabel werden, wenn sie wollen.
Aber hätten sie nicht dieses Jahr profitabel sein müssen, weil sie die ganzen Messen nicht besucht haben? Ja, aber das ist dann halt auch schwer,
neue Kunden zu gewinnen.
Und sie haben 67.000 Kunden,
also 67.000 Searchmarketerseats weltweit, musst du auch erstmal finden. Und ich glaube das Hauptproblem ist, also es sind wie gesagt sehr günstige Accounts und die DBNER, die Dollar Based Net Expansion Rate, also wie viel die Bestandskunden mehr ausgeben jedes Jahr, ist in Anführungsstrichen nur bei 114 Prozent. Das ist nicht furchtbar, aber es ist halt weit entfernt von so den Top Cloudsoft-Werktien. Also 130 ist eine sehr gute DBNER, alles da drüber ist wirklich dann großartig. Und 114 ist gesund, das heißt die Kunden wachsen auch organisch, also das Kundenspending wächst organisch. Aber am Ende sind sie halt schon noch sehr auf Kundenerquise angewiesen auch. Kommt so ein bisschen auf die Bewertung an, ob das dann eine gute Aktie wird oder nicht, glaube ich. Wir können mal einen Tweet verlinken, der Dan Barker hat das sehr gut analysiert, daher stammen jetzt auch die meisten Zahlen,
die ich gerade genannt habe. Und was gab es sonst noch so für Zahlen diese Woche?
Muss ich mal gucken, wir hatten, ach so, SEA Limited, das ist glaube ich einer meiner drei Favoriten,
wenn ich mich nicht irre. Einer deiner 5 2x Kandidaten und der einzige 2x Kandidat, der seit Anfall des Jahres im Plus ist.
Genau, die sind einer der absoluten High Flyer oder Momentum Aktien. SEA ist in Südostasien ansässig. Ich weiß übrigens nicht, wofür SEA steht, ob das Südostasien heißt oder Shopping Entertainment, was heißt A dann? Payment machen die da auch, ne passt auch nicht. Naja, auf jeden Fall, also SEA Limited heißt die Firma, kürzlich SE, die betreiben Shoppy, das ist der größte Marktplatz Südostasien, steht in direkter Konkurrenz zu Lazada, das inzwischen zu Alibaba gehört, macht 120 Milliarden Umsatz. Also und sie haben außerdem ein Entertainment Gaming Business und ein Payment Business, das ist so ein bisschen Konglomerat. Wobei man sagen muss, den Gewinn oder das Cashdrucken macht das Entertainment Business, die machen 3,2 Milliarden Umsatz, wovon 60 Prozent oder 2 Milliarden als Gewinn hängen bleiben. Und damit finanzieren sie mehr oder weniger den Marktplatz Shoppy quer. Der dafür aber sehr schnell wächst, der ist im Gesamtjahr mit 160 Prozent gewachsen, im Q4 sogar mit 180 Prozent beim Innenumsatz, also hat sich fast verdreifacht, hat im Q4 schon noch brutale Wachstumsraten, sind mit 4 mal GMV glaube ich so rund, also sind so 120 Milliarden Market Cap, das heißt schon sportlich bewertet, 4 mal GMV deutlich mehr als Amazon, aber wächst halt auch noch super. Und da ist es ein bisschen schwer auseinanderzuhalten, was davon ist jetzt wieder organisch und was ist Corona. Nach meinem Gefühl war Corona dort nicht ganz, also teilweise sind die Restriktionen viel härter gewesen, andererseits war der Umgang in den Ländern damit auch vorher schon ein bisschen besser, von daher würde ich glauben, dass ein guter Teil davon erhalten bleiben könnte langfristig und sie auch weiter schnell wachsen. Wie gesagt, sind noch im Plus seit Jahresanfang, haben aber auch korrigiert von, ich glaube von so um die 250 auf jetzt noch 180, wenn ich mich aus dem Kopf nicht ganz falsch erinnere, Jahresanfang standen sie bei 150, ist sehr hoch bewertet und der Marktplatz ist noch unprofitabel, aber in Verbindung mit Payment und dem Entertainment als sozusagen, ja, als Cash Cow, finde ich es trotzdem ein ganz spannendes Konzept. Ist ein bisschen zu teuer für Übernahmefantasie, also in Alibaba oder so könnte sich das nicht mehr ohne weiteres kaufen, obwohl die sicherlich gern den Markt dicht machen würden da unten. Amazon könnte sie kaufen, das wäre natürlich krass, wenn die in die Region einsteigen.
Könntest du dir vorstellen, dass sie einen Teil kaufen, also dass sie den Shopteil kaufen, aber das Game nicht?
Ja, die Frage ist, was wäre dann eine reine Gaming Company noch wert, also das wieder zu zerlegen.
Aber mit der Game machen die doch am meisten Kohle.
Ja, und Südostasien deckt aber schon sehr so in integrierten Konzepten, also das Payment mit Shopping verknüpft ist, Shopping vielleicht sogar mit irgendwelche Synergien mit Gaming hat. Ich glaube, weiß nicht, ob die Summe der Teile da wirklich mehr wert wäre in dem Fall. Und ich meine, Südostasien ist so ein bisschen unterstätzt als Region, aber es ist sehr junge Bevölkerung, sehr hohes Wirtschaftswachstum. Ich glaube, Vietnam hast du zweistellige Raten. Indonesien ist bevölkerungsreicher als die meisten wissen. Also die Tigerstaaten, oder wie man die nennt, sind schon sehr wachstumsstark, viel Zukunft vor sich, unheimlich hohe Handypenetration. Ich bin da relativ optimistisch eigentlich. Infrastruktur ist besser? Ich würde am liebsten in zehn Jahren wieder draufschauen erst bei der AXA.
Sagst du das nicht jetzt zu all deinen zwei X-Kandidaten, die gerade rot sind?
Genau, alle, die sich gerade halbiert haben. Da möchte ich erst wieder in zehn Jahren draufschauen. Entschuldigung, was war die Frage? Infrastruktur?
Gemischt, ne?
Also ich glaube, in großen Städten, also du kannst da glaube ich viel so mit Moped ausliefern. Das ist das normalere Mittel sogar der Auslieferung.
Aber ist die Wahrscheinlichkeit, dass du das ankommst, höher als in Afrika?
Ja, ja, alles ist besser als Afrika. Jumia ist die einzige, ich glaube, Mercado Libre, die das gleich in Lateinamerika haben, haben auch super Zahlen reported. Ich würde so einen, Philipp Westermann hat das ganz gut beschrieben im Podcast, ich glaube da einen Korb dieser Amazon Competitors weltweit zu kaufen, ist gar nicht so doof. Aber Jumia würde ich glaube ich draußen lassen. Also an den Afrika-Teil glaube ich nicht. Und vielleicht Allegro Polen finde ich mir auch nicht mehr. Wenn da jetzt Amazon reingeht, sollte das zumindest das Wachstum verlangsamen. Alles andere würde mich wundern. Aber an SEA, Mercado Libre und Amazon selber glaube ich eigentlich sehr stark.
Top, was hatte noch Earnings letzte Woche?
C3.AI, Zoom hatten wir schon.
Was ist mit deiner Lieblingsaktie? Snowflake.
Lieblingsaktie, so viele Lieblingsaktien habe ich doch gar nicht. Aber die haben alle reported.
War auch eine deiner zwei X-Kandidaten, kannst du auf doppelgänger.io slash predictions minus 2021 nachlesen. Seitdem gefällt sie.
Ja, Snowflake war sehr hoch bewertend. Aber warum sind sie so hoch bewertet? Also Snowflake macht Data Storage in der Cloud. Also so eine Mischung zwischen Data Warehouse und eigentlich ist es ein Data Lake in der Cloud. Also es erlaubt dir deine Daten in der Cloud zu verarbeiten vor allen Dingen. Also du baust einen großen sogenannten Data Lake. Also da wo deine Daten drin schlummern, mehr oder weniger chaotisch. Und dann können aber gleichzeitig irgendwie Finance, Produkt, Sales und Marketing darauf zugreifen, darauf irgendwelche Daten crunchen. Und du kannst sehr skalierbar, also es ist nicht so, dass du jetzt dann sagst, die Server sind jetzt ausgelastet mit der Sales Prediction für nächstes Jahr, sondern du kannst halt sehr einfach so Credit basiert oder Consumption based dann Operationen auf deinen eigenen Daten machen. So würde ich es beschreiben.
Darf ich dich fragen, was der Unterschied zwischen Data Lake und Data Warehouse ist?
Nach meinem Verständnis ist sozusagen im Data Warehouse die Daten dann schon sozusagen in einer gewissen Ordnung. Während der Data Lake oder Ocean halt einfach die Ansammlung der noch relativ unstrukturierten Daten ist.
Schwimmen sie alle so frei rum? So ist meine Vorstellung davon.
Kann mich gern jemand berichtigen, wenn man das, wenn es da genau ist. Also das Data Warehouse ist sortierter, würde ich sagen. Also gewisse Sachen sind vorberechnet, vorimportiert. Du bist doch der Produktexperte. Warum erklärst du mir das nicht?
Ich will ja dein Wissen testen.
Achso. Und da habe ich das dann richtig gesagt?
Ja, 100 Punkte.
Okay. Jetzt musst du googeln, ob es wirklich richtig war und wenn nicht, schneidest du es raus.
Wir bekommen bestimmt E-Mails von richtigen Datenexperten, die uns das dann nochmal erklären können per E-Mail.
Okay. Aber ganz grob ist es schon so, wie ich gesagt habe. Vielleicht nicht im Detail. Das Spannende an Snowflake ist einerseits die sehr hohen Wachstumsraten. Und zwar wächst das Product Revenue mit 116 Prozent. Also es hat sich mehr als verdoppelt wieder, auch im Q4. Aber das, was mich eigentlich überzeugt, ist die wirklich ab... Wir haben gerade bei SEMrush über die dbNr geredet. Was ganz ähnliches heißt bei Snowflake dbNrr. Heißt letztlich die gleiche Aussage, nämlich mehr Umsatz pro bestehende Kunde. Und die liegt bei 168 Prozent im letzten Quartal bei Snowflake. Das hatte ich damals, als ich begründet habe, warum ich die Aktie so spannend finde, auch schon erwähnt. Das heißt letztlich, dass Kunden im Schnitt fast zwei Drittel mehr Geld ausgeben jedes Jahr mit Snowflake. Ich glaube, das ist insofern logisch, dass wenn du einmal angefangen hast, Daten zu verarbeiten, dann wird weder deine Affinität zu Daten noch die Menge der Daten kleiner. Dadurch, dass es eben nicht ein SaaS-Modell im herkömmlichen Sinne ist, nämlich du bezahlst irgendwie eine Vieh und darfst dafür darauf arbeiten, sondern es ist consumption-based und das ist bei dem Modell so viel schlauer, weil nämlich die Datenflut des Kunden und die Anzahl der Prozesse, die er laufen lassen muss, fast automatisch sich... Es gibt ja diese Studie, dass sich die Daten... Wir haben in den letzten zwölf Monaten so viel Daten produziert wie in 14 Jahrhunderten davor. So in der Art, weißt du, was ich meine. Und wie gesagt, die Daten wird mehr, die Analysen. Wenn man einmal angefangen hat mit Digitalisierung, dann macht man eher mehr Analysen pro Jahr und wenn nicht, macht man es eben auf mehr Kunden, mehr Instanzen, was auch immer. Und ich glaube, dadurch hast du fast so eine natürliche Revenue-Expansion eingebaut. Und ich glaube, das treibt den Umsatz relativ stark. Und warum Snowflake jetzt doch ein bisschen verloren hat nach den Zahlen, ist einerseits eben die brutal hohe Bewertung, die sie vorher schon hatten.
Hundertfach.
Ja, aber sie wachsen halt, verdoppeln sich, mehr als verdoppeln den Umsatz halt auch. Das heißt, nächstes Jahr ist sie halt noch 50-fach und danach 25-fach und danach 12,5-fach und dann 6,25-fach.
Genau, und dann kannst du kaufen.
Oder man wartet halt mal sieben Jahre. Geduld. Zehn.
Langsam reich werden.
Warum Buffett aus Snowflake?
Ja, Value Stock.
Mehr ein Value Stock ist es halt schon nicht.
Was man auf jeden Fall wissen muss, ist, dass die von vorne bis hinten Profis sind und das Ding von vorne bis hinten so wie den perfekten VC-Case und Aktien-Case aufgebaut haben. Und ich glaube, der CEO ist der bestverdienste CEO von einer SaaS-Firma.
Er liefert aber auch mit Abstand die besten Zahlen. Also die Rule of 40 bei Snowflake ist 93. Und die wurde vom Vorkartal, also Vorkartal hatten sie 88, aber weil das Wachstum nur um 2%, also das Wachstum ist von 119 auf 117% gefallen. Die Non-GAAP-Margin ist aber von minus 30 auf minus 24%. Das hat sich verbessert. Und das Unternehmen wird damit bei fast gleichem Wachstum nochmal deutlich profitabler. Und man sieht sehr gut, wie sich das weiter fortsetzen sollte. Also auch da gibt es einen sehr starken Operating Leverage. Von daher, ich glaube die Bewertung ist so groß, weil es so offensichtlich gut aussieht, dass, ich will jetzt, man kann bei der Bewertung nicht von einem sicheren Hafen sprechen, aber die Frage ist halt da nicht, ob es die Bewertung mal irgendwann einholen kann noch, sondern eher eben, wie lange man warten muss. Aber dass bei dem Wachstum die Bewertung sich relativ schnell wieder normalisiert, ist halt relativ absehbar. Und wie gesagt, gefallen sind die A, weil Geld eben gerade ein bisschen teurer wird und zukünftige Gewinne damit weniger spannend. Das ist einfach markttechnisch, das kann sich nicht ändern. Die Bewertung war schon hoch und der Ausblick war mit 82% glaube ich, haben die geforecastet selber. Das wirkte halt sehr, sehr konservativ, weil eben die DB-NER schon bei 170% ist. Das heißt, das wäre so, als würde man nur noch mit 4-5% über Neukunden wachsen. Das ist glaube ich zu konservativ. Also wenn die Altkunden allein schon bisher immer so zwischen 60 und 70% mehr ausgegeben haben jedes Jahr, dann glauben sie entweder, dass sie viele Kunden verlieren oder, dass sie wenig neue gewinnen können. Und ich bin mir relativ sicher, dass sie die Zahlen deutlich übertreffen werden im Q1.
Meine Frage wäre, was da so für Daten rumliegen.
Naja, größtenteils Kundendaten würde ich sagen.
Und auch viel so Werbedaten?
Von kleineren Netzwerken oder von Advertisern selber, ja, die halten die bestimmt oft in Snowflake.
Und das sollten doch in Zukunft weniger Daten werden mit den News, die wir jetzt von Google, von Apple und so haben.
Das ist eine sehr schlaue Schlussfolgerung von dir.
Sofort verkaufen.
Nee, um optimistisch gestimmt zu sein. Oder jeder baut jetzt seine eigenen Machine Learning Modelle, um aufgrund von kontextueller Werbung und Fingerprinting doch wieder User besser targeten zu können. Dann braucht es dafür sogar noch mehr Daten.
Ja, weil wir so viele schlaue Data Engineers haben, die das alles können.
Ja, aber ich meine, die Werbeindustrie macht ja nichts anderes als das. Das ist ja der einzige Sinn der Werbeindustrie, dass du irgendwie Targeting verbesserst. Und dass da jetzt genug Innovationsdruck entsteht, dass man wieder Targeting... Mich haben irgendwie in den letzten drei Jahren so, fragt jeder, der solche Modelle gekauft hat, also der überhaupt irgendwas, was mit Advertising zu tun hat, gekauft hat, fragt dann immer, wie groß schätzt du die Gefahr durch, also wie sieht das in einer cookie-less World aus, dieses Modell? Das war eines der großen Damoklesschwerter, die über jedem Deal hängen eigentlich, der diese Industrie anfasst. Und ich habe das immer relativ nüchtern beantwortet, dass ich mir sehr sicher bin, dass es Alternativen zum Cookie-Tracking geben wird. Google hat es ja jetzt bewiesen. Die sind aber auch in der einfachsten Position mit den anderen Daten, die sie schon haben. Aber dass da genug Innovation entstehen wird, um die Cookie-Daten irgendwie abzulösen, da bin ich mir relativ sicher. Und wie gesagt, das kann Payment sein, das kann das Device sein, das kann Fingerprinting im Browser sein, das können Plug-ins, also Bezahlungsmittel sein, das kann Couponing sein, was auch immer.
Ja, und es ist auf jeden Fall auch gut für die Amazon-Aktie, wenn Snowflake weiter wächst, weil am Ende liegt das ja alles bei AWS.
Genau, die selber sind AWS-Kunden und das könnte aber ein weiterer Hebel, also für den Operating Leverage könnte es noch spannend sein, weil je größer sie sind, desto aggressiver können sie mit Amazon ihre Pricing-Verhandlungen führen. Und das könnte die Rohmarge, also die ist ja Umsatz gegen Cost of Goods oder Cost of Revenue, und da ist ein wesentlicher Bestandteil, wie viel man selber für die Cloud als Gebühr schon zahlt. Und die könnte sich deutlich noch mal verbessern, je größer Snowflake wird, desto härter können sie mit den Cloud-Providern verhandeln, desto besser wird die Rohmarge, desto besser wird die Operating Margin irgendwann. Also die Treiber, die dann zur Profitabilität führen werden hier, ist eine sinkende Marketingquote irgendwann, aber auch eine höhere Rohmarge schon beim Produkt selber.
Spannend. Wie findest du es jetzt eine Firma zu besitzen oder Anteile, Aktien an einer Firma zu besitzen, wie der zweitreichste Rapper der Welt?
Jetzt ist Jay-Z wieder zweitreichste und dann ist der reichste Kanye, aber der wird doch jetzt, wer wird von den beiden, ich bin nicht so drin in den Themen, wer wird von den beiden jetzt geschieden?
Also aktuell ist Kanye West und Kim Kardashian werden wohl sich scheiden lassen.
Ach, und der wird reicher durch Scheidung wahrscheinlich, ist sie nicht reicher als er?
Ich glaube, sie hat bessere Anwälte.
Das heißt, sie nimmt dem Ärmeren noch Geld ab?
Der bin ich nicht so für.
Ah, mit Jay-Z. Hat der ein GoFundMe gemacht, dass man ihn unterstützen kann?
Mr. West, ich weiß es nicht. Wie findest du, dass Jack die gekauft hat? Also nochmal zur Story, also Jay-Z hat vor ein paar Jahren, fast einem Jahrzehnt, einen Streaming-Anbieter wie Spotify gekauft und hat sich mit seinen ganzen Jungs und Mädels, die er so unter Vertrag hat oder mit denen er befreundet ist, hingestellt und hat gesagt, wir besitzen hier Anteile von dieser Streaming-Plattform und unsere Musik und unsere exklusiven Sachen gibt es nur hier und deswegen zahlt ihr jetzt hier 10, 15 Dollar im Monat. Also unterstützt uns, die Artists und nicht die bösen großen Tech-Firmen. Das hat nicht so wirklich funktioniert, würde ich sagen. Und eigentlich hat man, wann war das? Ende 2019 gab es dann die große Überraschung für alle Jay-Z-Fans, endlich gibt es Jay-Z auch auf Spotify. Was ja so das Zeichen ist, dass vielleicht diese exclusive Kooperation auf der eigenen App nicht so wirklich getragen hat. Wie findest du das? Hättest du als Jack auch Teile gekauft?
Musik ist ja dein Metier.
Also ich hab mir überlegt, es gab dann irgendwann News, dass im August 2020, dass Jack Dorsey mit Jay-Z auf der Yacht an den Hamptons zu sehen war. Und dass die da so spazieren gegangen sind. Und dann hab ich mir überlegt, wie dieser Termin wohl zustande gekommen ist und was die da wohl gemacht haben. Und ich glaube ja, dass Jack, wie viele Jay-Z-Fan sind, und dass er sich an dem Moment, an dem rauskam, dass Jay jetzt auf Spotify ist, dass er sich gedacht hat, das ist meine Chance. Ich kann für ein Apple und ein i, kann ich jetzt hier Teile kaufen und arbeite mit Jay-Z zusammen. Und dann hat er den so angeschrieben oder irgendwie versucht Kontakt mit dem aufzubauen, wie man das so versucht, wenn man eine Firma kaufen möchte. Und Jay hat so Anfang 2020 den noch ignoriert, weil er halt mit seinen Konzerten drei Millionen pro Konzert verdient hat und sich um andere Sachen gekümmert hat. Und dann irgendwann in der Corona-Krise hat Jack noch mal so Mitte Sommer alle Kraft zusammengenommen und Jay hat geantwortet und meinte, ja meint wegen, wir können uns treffen. Und dann hat Jack ihm gesagt, du Jay, du bist doch der beste Rapper, aber es stört dich doch, dass du auch nicht der reichste Rapper bist, hier mit Kanye und so, ich helfe dir dabei. Und außerdem willst du ja nicht, dass irgendwie dieser Failure mit Teidl dein Image schlecht macht, deswegen kaufe ich dir das ab. Jay hat dann überlegt, okay, ja, alles gut, aber wie willst du das machen? Und dann hat er gesagt, ja, ich kaufe das mit Twitter. Und dann hat Jay gesagt, du, mit Twitter, damit will ich eigentlich nichts zu tun haben, das ist ja so eine Hate-Plattform, da ist ja die ganze Zeit Donald Trump drauf, dafür gebe ich meinen Namen nicht her. Aber was ist denn mit Square, da verdienst du doch richtig Geld, Jack, kann ich da nicht mitmachen? Und dann hat Jack wohl gesagt, ich weiß nicht, also, was willst du denn mit Payment? Und dann hat, wie, also, ich glaube, die große Frage, die Jack dann gestellt hat, war, Jay, ganz ehrlich, also, können wir gerne drüber sprechen, aber wie soll ich denn meinen Bot überzeugen, dass ich hier so eine Musikplattform kaufe? Jay Z ist ja bekannt, dass er die besten Deals war. Ich hab mich da gestern, gestern so ein bisschen...
Hast du blühende Fantasien, hast du überlegt, Kinderbücher zu schreiben oder so?
Ja, ich hab mir so die Bilder angeguckt und hab überlegt, wie das so passiert. Und ich glaube halt, das passiert wie in so Corporate Deals, dass man dann halt so die Geschichte darum schreiben muss. Und der hat, also, ich glaube, dass dann Jay ihn so zur Seite genommen hat und gesagt hat, so, wir bauen jetzt heute Abend, machen wir hier so ein kleines Konzept, so funktioniert das, so klickst du das durchs Board.
Meinst du, Jay Z hat PowerPoint-Slides für Jack Dorsey gemacht?
Nee, aber es gibt so ein Foto, wo die an so einem Tisch sitzen und in der Mitte ist so der Artist aufgemalt und dann so ein paar Striche. Und das Witzige ist, das Foto wurde jetzt gepostet, aber Jack hat das gleiche T-Shirt an wie damals im August. Also, es muss im August passiert sein, es ist alles an einem Tag passiert und dann, glaube ich, und Jay Z ist ja bekannt dafür, also er ist zum einen das Vorbild von allen Rappern, von allen Musikern, weil er immer das meiste vom Tisch genommen hat. Und er ist der charismatischste von allen. Es gibt, glaube ich, neben Pharrell und ihm keinen Rapper, den irgendjemand im Board haben möchte.
Und er war selber Produzent von Textern in der Regel. Also, er hat die 3G-Maschine angekommen und nicht nur...
Ja, er ist auch Mastermind des Businesses. Und er hat immer die besten Deals ausgehandelt. Immer, immer, immer, immer für sich. Und ich glaube, die haben da zusammengesessen, haben abends eine Flasche Wein getrunken, haben dann so rumgemacht. Und dann meinte so, irgendwann meinte Jack so, klasse, das ist genial, so machen wir das. Und dann ganz am Ende meinte Jay so, ja, und außerdem will ich auch noch Boardmember werden. Und das war dann so der Mic Drop und Jack so, no way, no way. Und dann hat er gesagt, du, guck doch mal, guck dich doch mal um. Nasdaq wird jetzt die Regeln ändern. Du musst als Nasdaq gelistete Firma 2 Leute haben, die diverse sind und ich kriege eh die größten Angebote, weil ich bin der charismatischste Rapper der Welt. So, entweder nimmst du mich oder du nimmst halt nur die Nummer 2. Und somit hat er die da rumgemacht. Und danach gab es noch so ein bisschen Small Talk, wo Jay ihn so gefragt hat, du sag mal, glaubst du überhaupt, dass die Scheidung hier mit West und Kim, meinst du, dass das passiert? Weil das wäre schon gut, weil wenn Kanye dann so ein bisschen was zahlen will, dann werde ich auch nochmal reicher. Und dann kam ganz am Schluss, kam dann noch, ja du, nochmal eine andere Frage, Jack, glaubst du, dass Nas mich irgendwann überholen kann? Und dann hat Jack gesagt, du, also ja, ist natürlich möglich, aber wenn du jetzt long in Bitcoin gehst, dann hast du noch eine Chance, mit ihm mitzuhalten. Und lass uns doch noch so ein Bitcoin Deal machen. Und deswegen haben die jetzt auch noch so ein Bitcoin Deal gemacht. Und dann das allerletzte, das war dann so am Schluss, meinte Jay nur, du sag mal, eine Sache, lass uns das für uns behalten, bis die Doppelgänger über Nas reden und dann droppen wir das. Und dann hat Jack sich weggeworfen und meinte, das stimmt ja, das stimmt, ich hab immer gedacht, das wäre Zufall, aber du hast ja wirklich immer die Platten rausgehauen, direkt an dem Datum, an dem eigentlich Nas die Platte rausgebracht hat. Und so ist das drin standen.
Also ich kann dem nur 100% beipflichten und freue mich auf deine nächste Schilderung, wie dein LSD Microdosing Experiment so läuft. Es scheint die Fantasie unheimlich zu überflügeln. Ich bin kurz davor, auch anzufangen. Ich muss ja irgendwas machen, damit ich deine schlechte Aktienlaune hier wieder nach oben treiben kann.
Und was man wirklich bedenken muss, Square wird doch versuchen, auf Teufel komm raus, in das ganze Banking Thema mehr reinzugehen, also Cash App, dann ist das Thema Underbanked, ist halt riesengroß in Amerika, kennen auch alle Jay-Z, da kann der sich, der kann sich halt super positionieren.
Wieso kennen die Underbanked besonders gut Jay-Z?
Naja, wenn du dir die Demographics anguckst und so, das ist ja jetzt nicht der weiße Mann. Dann hast du das andere Thema, was wir auch in Clubhouse hatten, die Amerikaner tun unheimlich viel dafür, dass sie halt nicht weiß abgestempelt werden. Das muss Cash App auch auf jeden Fall machen. Das Board ist schon ziemlich diverse, also ziemlich viele Frauen, aber es ist halt noch nicht wirklich diverse.
Das finde ich gut, das ist Street Credibility für Payment for the Unbanked.
Genau, und dann das andere, was ich noch überlegt habe, ist, die Musiker, viele von den Musikern und Stars verdienen ja aktuell Geld dadurch, dass sie ihre eigene Brand machen, Direct to Consumer und so weiter. Und das ist ja auch so ein Shopify Konkurrent. Also, Shopify lebt davon ja viel und da gab es ja auch Highlights, dass Leute mit großen Telefonbüchern dann von Adidas zu Shopify und so gegangen sind. Und Shopify ist ja auch, also nicht nur Spotify, aber auch Shopify ist ja Konkurrent von Square, weil sie ja in den Ladenlokalen sind und es geht ja so um die gleichen Leute. Also vielleicht geht's… Shopify in Terminal? Ja, genau.
Die haben Stripe auch rausgeschmissen.
Ja, Stripe, mit der Stripe rausschmeißen bin ich mir noch nicht so ganz sicher. Ich glaube, das ist eher in der App-Umgebung, dass sie in den Apps es weniger drin haben wollen. Ah ja, es ist auf jeden Fall, und ich glaube halt, es ist 100 Prozent so wie bei Corporates. Die Leute wollen einfach nicht mit einer Niederlage gesehen worden sein und Jay hat wahrscheinlich die ganze Zeit gesagt, ja, aber also der Deal, das muss irgendwie ein Milliardendeal sein. Und der vergleicht sich halt die ganze Zeit mit Dr. Dre und Kanye West und Pharrell.
Aber er hat ja jetzt nur 300 Millionen bekommen.
Ja, aber mit den Aktien. Guck dir an, wie die Aktien abgehen. Also Jay hat ihn da schon irgendwie überzeugt. Das ist deine, das ist die Möglichkeit. Wie ist das Ranking? Ich glaube, Kanye hat, ist drei Milliarden schwer und Jay eine, 1,8 oder sowas.
Wie lange brauchst du, um dir so eine Geschichte auszudenken?
So eine halbe Stunde. Aber das hat mir gestern Abend richtig Spaß gemacht. Ich saß hier so, alle haben geschlafen und ich tauche nieder.
Und auf einmal hat alles hingemacht. Du hast auch so Kreise gezeichnet. Ich stelle mir gerade so ein Whiteboard vor, wo so Wollfäden dran sind, in so einem schlechten Detektivfilm. August, Cannes, Yacht, Tuscany, Rotwein, Bordeaux. Auf einmal hat alles hingemacht.
Genau, genau so sieht's aus. Vielleicht sollten wir das, ja, Detektiv Philipp.
Meine Story ist nicht so aufregend, aber ich finde tatsächlich Sinn darin. Also, ich glaube, meine Story war eher, also Jack musste sich das letzte Jahr bestimmt viel irgendwie mit Payment und Subscription beschäftigen. Sein Board hat ihm bestimmt relativ deutlich einen Auftrag gegeben, du kriegst mal dieses Subscription Ding in den Griff.
Ja, auf Twitter.
Also auf seinen Twitterboard, meine ich. Der wird wahrscheinlich zumindest ein paar Mitarbeiter damit beschäftigt haben, dass sie ihm das mal erklären oder hat sich selber auch vielleicht da reingearbeitet.
Aber Twitter kann ihm doch egal sein. Also vor den Anteilen. Du musst ja gucken, was er soll.
Ja, ja, genau. Und er hat's ja mit Square gekauft. Das ist ja was, was scheinbar so keinen Sinn macht. Aber ich glaube, was er gemerkt hat, ist in der Recherche, dass du denkst, wir bauen jetzt super Follows. Also du stolperst dann über Onlyfans und merkst, Moment, da macht jemand zwei Milliarden Umsatz mit Leuten, die irgendwie das Pol auch anderer Leute anschauen wollen. Das ist komisch. Und die machen ja das gesamte Verlagswesen kaputt. Und dann siehst du, wie viel Prozent des Gesamtumsatzes so ein Verlag eigentlich im Vergleich zum Content-Produzenten bekommt. Und dann suchst du ähnliche Industrien, dann landest du, glaube ich, ganz schnell bei der Musikindustrie. Wo von der gesamten Musikindustrie am Ende wie viel Prozent beim Künstler bleiben? Zehn, 15? Oder was bekommt so ein Künstler nach allen Verlag, Agentur, Label? Keine Ahnung. Mehr als 30 sind es auf keinen Fall. Ich glaube, es sind weniger als 20 Prozent. Und dann mit dem Aufkommen außerdem von NFTs. Ich glaube, also in unserem Clubhouse-Talk, die erste Idee, die mir bei NFT kam, war Streaming-Rechte. Also warum nimmst du die ganzen Plattformen und die ganzen Verlage, Intermediäre, Mittelsmänner nicht aus dem Musikbusiness raus und sagst, am Ende wollen Leute doch so direkt wie möglich ihren Künstler hören. Also mach doch irgendwie Peer-to-Peer-Streaming. Letztlich willst du am liebsten ein Wohnzimmerkonzert und dass sich das so persönlich wie möglich anfühlt. Dafür bist du wahrscheinlich bereit, mehr auszugeben als am Ende für eine Spotify-Subscription. Und kannst trotzdem noch alle Parteien, die dazwischen in Anführungsstrichen Wert klauen, rausnehmen. Und dann das über eine Payment-App abzubilden, macht, glaube ich, total Sinn. Also du sagst, um die Cash-App zu verbreiten, revolutioniere ich das Musikbusiness. Wenn es irgendwie an Bundling dieser gesamten Verlagsbranche kommt, dann machen wir genau das mit Musik und die Cash-App wird quasi Finanzinfrastruktur, auf der das laufen kann.
Ja, aber dafür brauchst du nicht die Firma von deinem Idol zu kaufen.
Wie machst du es denn dann? Wie kriegst du denn die ersten 10, 20 wichtigsten Künstler sonst auf die Cash-App rauf? Wenn du nicht Teile kaufst, wo zumindest ein Teil der Leute, die mit seiner Target-Audience eine hohe Überschneidung haben, wofür denkst du gehen diese 3,5 Millionen weg? Ich würde sagen, du hast einen Pool an Künstlern. Also du kaufst damit zwei Sachen. Du kaufst einen Pool an Künstlern, die sofort mitarbeiten würden dann eventuell. Und du kaufst Nutzer.
1,5 Millionen Nutzer.
Das erscheint mir zu wenig.
Also, ja. Wo steht das?
SimulaWeb sagt, bei Android-Nutzern 5% Marktanteil in USA allein schon. Das müssten eher so 10 Millionen sein.
Also, ich glaube, Jack wollte einfach nur ein bisschen Spaß haben. Er hört Jay-Z, seitdem er denken kann und sieht das als Diversity-Board-Sache. Und er hat wesentlich mehr Hebel, wenn er in der Cash-App irgendwie noch mehr Biz-Dev macht. Also Clubhouse wird auch die Cash-App einbauen.
Nein. Weißt du, was es kostet, einen neuen Kunden zu akquirieren für eine Banking-App? Ein Fintech? Wenn du 10 Millionen Nutzer für 300 Millionen einkaufen kannst, ist das billiger, als sie in anderen Marketing-Kanälen einzukaufen. Für den Fintech, glaube ich. Oder andersrum. Was ist das größte Problem? Also neben Nutzer-Akquise, wenn du einmal einen Nutzer hast, was ist das größte Problem für Payment-Apps? An dem gerade alle arbeiten. Jeder hat das Problem. Egal welches Fintech, egal welche Bank, egal welche Payment-Plattform.
Apple Pay?
Ja, ich meine, dass Google und Apple am Ende gewinnen könnten, das ist einmal ein Problem. Und das andere, wenn du daran denkst, dass es Payment-Apps sind.
Dass du eine andere App nutzt?
Engagement vor allen Dingen. Dass jemand zweimal am Tag die erwarben soll, sollst du zweimal am Tag eine Payment-App aufmachen. Da gibt es überhaupt keinen Grund für.
Oh super. Und dann hörst du irgendwie verschiedene Musik. Stell dir vor, wenn du in deine Banking-App gehst, je nachdem wie der Kontostand ist, ist die Happy-Musik oder Heavy-Metal-Musik?
Ne, aber ich habe halt erstmals wieder einen Grund mit einer Payment-App zu interagieren, indem ich Micropayments für irgendwelche Merch, irgendwelche Konzerte bezahle. Stell dir vor, du machst so eine Art NFTs und du kannst einen Künstler nur noch in einer Währung bezahlen. A kann das Krypto sein, ich will nicht sagen, dass das die Strategie ist, aber das könnte Krypto sein. Und du kannst auch sagen, dass Tickets zu dem Konzert oder zu irgendwelchen exklusiven Wohnzimmerkonzerten oder Live-Events nur über die Cash-App gezahlt werden können. Und damit kriegst du Engagement in die App rein, du bekommst Neukunden rein. Das ist zehnmal billiger, als sie irgendwo anders zu akquirieren im Moment. Und welche App öffnest du täglich? Spotify. Die eine App, die du täglich, jeden Tag öffnest.
Würdest du sie auch noch täglich öffnen, wenn wir einen eigenen Podcast-Player hätten? Indem man uns direkt zahlen könnte?
Ich würde die weiter öffnen, ja. Ich will ja weiter kostenlose Podcasts sein. Und Musik.
Das ist eigentlich die Sache. Was ich glaube ist, dass die individuelle Apps bauen, Künstler-Apps, die direkt zahlen und in denen alles drin ist.
Okay, wir werden es irgendwann herausfinden. Meine Hypothese ist, sie bauen das Peer-to-Peer-Monetarisierungssystem für die Musikindustrie. Auf Basis-Stack. Also vielleicht nicht auf Basis-Stack Cash-App, aber irgendwie mit Square-Technologie in Tidal oder mit einer Verquickung andersherum. Also es wird vor allen Dingen, Verlierer ist so oder so die herkömmliche Musikbranche. Und Gewinner ist Square-App, die damit den günstigsten Kundenakquise-Kanal haben und das höchste Engagement von allen Banking-Apps, weil du tagtäglich drin sein wirst. Und alle, guckt dir jeder, ganz egal ob es Google ist, ob es N26 ist, ob es die asiatischen Apps sind. Alles was sie machen sind täglich Discounts, Cashback, Offers mit irgendwelchen Rotzmüll-Vollladen, bloß damit irgendjemand die Banking-App aufmacht und du irgendwie Daten bekommst. Und damit Leute, die die tote Kreditkarte wieder nutzen und die Probleme hast du auf einmal alle nicht mehr. Das ist meiner Meinung nach zumindest eins. Ich will jetzt nicht sagen, dass es offensichtlich ist, aber nach viel hin und her denken war das das einzige, wie es für mich Sinn macht, warum so ein Deal Sinn machen kann. Aber ich meine deine Erklärung kann genauso viel Sinn machen. Ist ja nicht, dass sie irgendwie absurd klingen oder so.
Gut, zum Abschluss möchte ich dir noch gratulieren. Du hattest recht, Lilium-Spec. Es gibt einen fliegenden Taxi-Spec-Kandidaten, der letzte Woche rausgekommen ist. Herzlichen Glückwunsch dazu.
Genau, das war auch einfach muss man dazu sagen. Ich glaube nichts passt zu Spec besser als so ein kurz vor Approval theoretisch fliegende Jets. Also Mobilität, grüne Mobilität, so ein bisschen regulatorisches Risiko noch, das passt so gut zu Spec. Das wundert mich nicht. Vodocopter, bisschen anderes Modell, die haben ein Funding bekommen. Die sind glaube ich von der Aktionärstruktur oder von der Shareholderstruktur, aber auch so, dass ich glaube die verkaufen eher früher oder später mal an den Strategen. Aber Lilium sieht so aus, da war Spec glaube ich die beste Lösung. Ich würde sagen, es ist nicht unbedingt ein Ritterschlag. Vorher war da mit Atomico ein sehr guter VC drin, aber jetzt ist es, sozusagen kommt Spec an die Börse. Apropos Mobilitätsspec, Chamath hat seine restlichen Virgin Galactic Aktien verkauft.
Echt? Braucht er die Kohle oder warum?
Ja hat er gesagt, sein Family Office ruft immer an und sagt, ach du hast deine Kreditkarte wieder zu viel benutzt Chamath, wir brauchen nochmal, du musst irgendwo 200 Millionen auftreiben. Und er wollte das Geld jetzt in Sustainability stecken. Das ist so wie als er mit Geld gemacht hat mit, was war das nochmal, mit GameStop und dann meinte er, ich spende das jetzt. So fühlt sich das wieder an. Seine Specs laufen auch nicht mehr so gut. Da gibt es so einen Vergleich, den er jetzt gemacht hat auf Twitter, um seine Anleger zu beruhigen. Und er hat dann verglichen seine Performance, die im Schnitt noch bei 3,6 Prozent seit Jahresanfang liegt, mit dem S&P 500 mit 2,3 Prozent. Wie viel Unterschied ist das? 3,6 versus 2,3?
Ich würde jetzt einfache Prozentrechnung, ich würde es einfach addieren, aber es ist natürlich falsch.
Ich würde sagen, das ist richtig, aber Chamath sagt, das ist ein 56 Prozent Outperformance. Was? Also nach der Logik wären 0,3 versus 0,1 dann 200 Prozent Outperformance. Ich glaube normalerweise rechnet die Finanzbranche das Alpha da nicht so aus, aber.
Meinst du, der hat einen PR-Berater, der ihm hilft bei den Tweets oder macht der das alles selbst?
Ich glaube, PR-Berater ist ja dein Hauptberuf, wenn du so ein Stock-Market-Charlatan bist. Da hast du nicht noch Angestellte für, würde ich sagen. Aber er hat auch gute Hinweise für alle, die jetzt so ein bisschen, also teilweise haben die Specs so 20, 30 Prozent verloren, je nachdem. Für die hat aber das persische Sprichwort, this too shall pass, also auch das soll vorüber gehen, getwittert, also als emotionalen Support, damit die Leute. Ruhig schlafen können und hat viel so mehr oder minder sinnvollen Advice, den er da auf Twitter jetzt gibt, nachdem die Performance nicht mehr ganz so stellar aussieht, wie bisher und sich wahrscheinlich nach und nach mehr und mehr herausstellen wird, dass Specs vielleicht im Stock-Market nicht outperformed werden, wenn man in der Anzahl Specs. Wo ich gerade, ich sehe gerade seine Twitter-Bio, da ist wieder die Sri Lanka-Fahne, darf ich was zu der Herkunft, zu der Refugee-Story erzählen?
Sehr gerne, wir waren ja diese heute sehr kurz.
Das war nämlich eins der Rabbit-Tales, der ich bei einer anderen Folge mal versunken bin. Und zwar war, also er kriegt jetzt auch so ein bisschen Gegenwind von, aus der Presse langsam. Das war aber, glaube ich, eh unsere beste Prediction. Das war die erste, die wir gemacht haben, dass Shammat nicht so, wahrscheinlich nicht ganz so, ja, sauber ist. Und zwar, der erzählt ja mal diese Refugee-Story, dass er ein Kind von Einwanderern war oder Flüchtling heißt Refugee. Das stimmt insofern, dass sein Vater aus Sri Lanka mit ihm nach Kanada gefahren ist. Sagen wir mal nicht so, wie wir uns einen Flüchtling vorstellen, sondern der wurde bei der High Commission dort hingesandt, also wurde von Land Sri Lanka nach Kanada entsandt. Und was der Vater dann geschafft hat, ist, dass er ein Jahr bevor der Bürgerkrieg angefangen hat in Sri Lanka schon einen Flüchtlingsstatus erreicht hat. Und man muss dazu sagen, wer sich mit dem Sri Lanka-Konflikt nicht auskennt, das war irgendwie so 1981 oder so, also ein Jahr nachdem sie dort hingefahren sind. Und da gibt es eine unterdrückte Minderheit, die heißen Tamilen. Shammat rein äußerlich sieht aber, und nach dem Geburtsort seines Vaters hernach zu urteilen, gehören die aber zu der Mehrheit der Singhalesen in Sri Lanka. Und 95 oder 98 Prozent der Flüchtlinge aus Sri Lanka sind typischerweise Tamilen.
Also glaubst du die Story nicht, dass er von ganz unten nach ganz oben gekommen ist?
Ja, die werden jetzt vielleicht nicht reich geworden sein, aber ich glaube, du versuchst bewusst etwas anderes im Kopf zu erzeugen bei Leuten, wenn du immer davon sprichst, dass du Kind eines Refugees warst. Und tatsächlich war er ein Diplomatenkind, wo der Vater der Botschafter irgendwann die Hände hochgerissen hat und gesagt hat, ich möchte nicht mehr ins Land zurück, bitte. Und obwohl er zu der Mehrheit, also in dem Bürgerkrieg gehört er sozusagen zu der singhalesischen Mehrheit, plus dieser Bürgerkrieg hat ja quasi nur Nordsri Lanka, also den absoluten Norden der Insel betroffen, wo die Tamilen gelebt haben, zumindest am Höhepunkt.
Und hat er sonst auch irgendwelche Verbindungen mit Sri Lanka?
Achso, er ist der Digitale, das ist auch das Lustige, also sein Vater, wenn du sagst, er war Flüchtling, würdest du dir denken, der steht der Regierung nicht mehr so nah, obwohl er von der gleichen Regierung mal hingeschickt wurde in das Land. Inzwischen ist er, was war das, Digitalminister oder was hat er geschickt? Ich meine, Chief Digital Ambassador von Sri Lanka ist er mal, inzwischen auch. Ich glaube, es ist nicht das Bild von Flüchtlingen, was man im Kopf hat, wenn er versucht, den Eindruck zu erwecken, dass er als wenig privilegierter nach Kanada gekommen ist. Aber es passt zum Gesamt-Image. Bin ich gespannt, was wir da alles noch so rausfinden.
Meinst du, mein Mini-Portfolio mit deinen 5 2x Kandidaten sieht nächste Woche besser aus?
Ich befürchte fast nicht, nein.
Hast du Zinsangst?
Das sieht schon sehr aus. Meine Vermutung ist, dass die Korrektur weiter voranschreitet, ob das ein Crash wird, würde ich nicht ausschließen. Aber ich kann mir vorstellen, dass die Korrektur weiter voranschreitet. Ich würde aber sozusagen, würden meine Aktien noch weitere 10% fallen, also irgendwo bei minus 30% oder so landen, dann würde ich, das ist eigentlich der Punkt, wo ich dann langsam die Shorts, die ich zur Absicherung gekauft habe, umwandeln würde in Geld und mit dem Geld dann wieder einsteigen, langsam in Aktien. Also ich glaube, wenn die jetzt ein Drittel der Bewertung abbauen, dann macht es den Gesamtmarkt schon deutlich gesünder auf der Tech-Seite. Und man muss natürlich ganz genau schauen, was man dann kauft. Also ein Palantir oder C3 würde ich dann natürlich immer noch nicht kaufen. Aber dann vielleicht mit einer ersten Charge wieder langsam in den Markt reinzugehen, wenn jetzt einmal minus 30 bei den Tech-Werten korrigiert ist, dann glaube ich, macht man zumindest weniger einen Fehler, als wenn man beim Höhepunkt gekauft hätte. Natürlich kann es dann weiter runtergehen, aber minus 30 finde ich mal gut, dann ist der Weg nach unten schon etwas begrenzt. Und wenn die alten Kurse wieder erreicht werden, hast du aber schon einen 50% Gewinn letztlich.
Ich würde gerne mal sehen, wie die Zahlen so in diesen Trading-Apps jetzt sind. A, ob da viel hin und her gehandelt wird und B, ob die Leute die Apps jetzt langsam vom Telefon löschen oder sich ausloggen oder so, damit sie nicht jeden Tag schlechte Laune bekommen.
Also ich hatte mir für Ohne Aktien wird schwer die Download-Zahlen für Robinhood angeschaut und die sind nach wie vor sehr sehr hoch.
Dann letzter Werbeblog. Bist du nächste Woche nochmal in dem Podcast?
Ich mache Dienstag ein Feature über Aviation, wenn ich mich nicht irre.
Der Highflyer. Also schöne Woche, bis Mittwoch auf Clubhouse und nächste Woche Montag in eurem Podcast Player. Ciao Pip. Dir auch, ciao ciao.