Doppelgänger Folge #37 vom 14. März 2021

Bitpanda | Cathie Wood & ARK Invest | Lilium SPAC | Buzzfeed IPO

Warum ihr nicht mehr als 100.000 EUR bei einer einzelnen Bank lassen solltet erklären wir heute am Beispiel des Softbank-Invest Greensill Bank. In der Antitrust-Corner geht es um Präsident Bidens neue Berater Tim Wu und Lina Khan. Die österreichische Crypto-Plattform Bitpanda könnte schon bald Fractional Shares und 24/7 Trading anbieten. Dazu baut man Finanzinstrumente die Aktien und ETFs zumindest Nachbilden. Auch SPACs beschäftigen uns wieder. Wir reden über den Lilium SPAC, Volocopter, eHang. Auch Startinvestor Christian Angermayer scheint einen SPAC zu planen. Schaut man sich dessen Investment Northern Data AG an, stellen sich uns ein paar Fragen…

Kapitelmarken:

00:06:97 Antitrust Corner

00:14:25 Pips Research Quellen

00:16:00 Bitpanda

00:21:30 Cathie Wood ARK Invest

00:31:45 Aviation: Lilium SPAC, Volocopter, eHang

01:00:30 Netzwerken

01:12:30 Roblox

01:29:30 Chrono24 für Fahrräder: Marktplatzlogik

Shownotes:

Greensill Finanzskandal: https://www.behindthebalancesheet.com/blog-1/greensill-softbank-and-cooking-the-books

Christian Angermayer: https://www.wiwo.de/finanzen/boerse/schlechte-geschaefte-mit-namen-quandt-ein-investment-star-stuerzt-ab/7162012.html

Northern Data: https://www.wiwo.de/my/finanzen/geldanlage/northern-data-starinvestor-christian-angermayer-und-das-umstrittene-boersenwunder/26071364.html?ticket=ST-445583-ka4Dl9oZ4MLfwJbtNKEd-ap4

Short Selling SPACs: https://www.wsj.com/articles/short-sellers-boost-bets-against-spacs-11615714200

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Netzwerken ist auf keinen Fall, sich mit irgendjemand auf LinkedIn zu befreunden.
Letztlich ist der Kapitalmarkt eigentlich so wie ein relativ guter Club mit einem sehr harten Türsteher vorne. Das sind die Aufsichtsbehörden. Und Spex ist so ein bisschen, als wenn jemand die Hintertür im Club aufmacht. Und dann muss man sich nicht wundern, wenn um zwei Razzia ist, dann die Kinder kotzend auf dem Klo liegen und der Rest des Clubs Drogen verkauft.
Willkommen zum Doppelgänger-Tech-Talk-Podcast. Hey Pip, wie war deine Woche so?
Meine Woche war nett, kann nicht klagen, wie der Deutsche sagt. Und selbst?
Ganz schön viele Rapid-Holes, in denen ich in den letzten zwei, drei Tagen war. Wie sah es bei dir aus?
Auch, ich habe viele spannende Sachen bei Recherchen entdeckt. Teilweise für den anderen Aktien-Podcast, ohne Aktienbeschwerde teilweise. Für uns reden wir gleich noch drüber.
Und um mal mit einer einfachen Frage anzufangen. Was würdest du machen, wenn du die Finanzen in so einer kleinen Kommune managen würdest?
Ich ahne, wohin deine Überraschungsfrage führt. Es geht um Monheim am Rhein, richtig?
Möglich. Also stell dir vor, du hast so 20, 30 Millionen im Quartal Steuergelder, die du irgendwo hinparken musst.
Ich würde die bei einer einzelnen Bank platzieren, wo Softbank der größte Anteilseigner ist.
Okay, man hört ein bisschen Ironie raus.
Du meinst die Geschichte, oder? Es gibt ja diese Greensill-Bank, die pleitegegangen ist. Und das ist eins der Themen, die bei mir zum Beispiel – lustig, dass du das als Überraschungsfrage vorbereitet hast –, das ist bei mir unten durchgefallen, weil es zu lang, zu kompliziert wäre. Aber ich würde sagen, wir verlinken mal einen Artikel, der heißt Greensill Softbank and Cooking the Box.
Wir verlinken das in den Show Notes. Das reicht. Das heißt so viel wie die Bücher frisieren auf Deutsch. Ich glaube, nächste Woche gibt es schon wieder so viele andere Themen, da haben wir dafür keine Zeit.
Der spannende Fakt ist aber, dass das auch wieder Softbank da drin mitgegangen hat. Und dass die Gemeinde Monheim am Rhein, ich glaube, 38 Millionen dort verloren hat.
Ja, es sind ein paar Kommunen, die da Geld verloren haben. Und hauptsächlich, weil sich wohl die Rechtsform oder das Gesetz geändert hat, dass die seit 2017, 2016 nicht mehr abgesichert sind. Also als Privatbürger hat man ja irgendwie 100.000 Euro Absicherung und als Kommune oder Stadt und so halt nicht mehr.
Das ist vielleicht ein Tipp, den wir mal relativ schadlos geben können. Wenn man hohe Cashbestände hat, dann sollte man die nicht immer bei einer einzelnen Bank. Je nachdem, wie sehr man der Bank und dem Bankensystem vertraut. Aber wenn man eine halbe Million hat, kann man das auf fünf Banken aufteilen. Und dann sind alle vom sogenannten Einlagensicherungsfonds versichert und geschützt. Während wenn eine Bank pleite geht und du hast eine halbe Million da, bekommst du nur 100.000 zurück.
So, zweite Frage. Hast du schon mal überlegt, Tagebuch zu führen?
Boah, vielleicht das letzte Mal, als ich in der Pubertät war oder so. Ich glaube nicht. Ja doch, ich ärgere mich oft, wenn man mit alten Freunden zusammensitzt, wie viele schöne Momente man vergisst. Und dann ist es auch ein ganz tolles Gefühl, wenn man wieder daran erinnert wird und sie zurückkommen ins Gedächtnis. Aber da überlege ich dann tatsächlich. Früher im Studium wollte ich immer mal eine Kamera, so etwas wie Google Glass entwickeln, was man auf Abende, die lustig werden könnten, mitnimmt und dann den Abend so mitfilmt. Und wenn man dann am nächsten Morgen mit Filmeris aufwacht, kann man sich das nochmal anschauen.
Also du hast damals schon zu viel getrunken.
Das würde ich so nicht bestätigen. Nein, aber wie gesagt, man vergisst ja so oder so Dinge. Aber das wäre natürlich aus Überwachungssicht ganz furchtbar. Apple will jetzt eine Brille bauen mit Augmented Reality und später als Kontaktlinse in nur wenigen Jahren schon.
Ja, ich habe die Tage ein Video gesehen, dass Facebook vor Jahren schon eine Kollaboration mit Ray-Ban oder so announced hat, dass sie da eine Brille machen wollen.
Ja, Facebook war auf jeden Fall die Firma, die ich gern ein bisschen mehr an meinem Leben teilen ließe. Aber woher kam die Frage, Tagebuch?
Du willst ja immer lernen und ich glaube, dass so Tagebuch, wenn man sich selbst verbessern möchte und selbst reflektieren möchte, dass das wahrscheinlich einer der besten Wege dafür ist.
Ich will mich ja nicht verbessern, ich will nur lernen. Ich bin zufrieden, ich ruhe in mir.
Was stand in deinem Tagebuch letzte Woche? Podcast aufnehmen am Sonntag, Pip überzeugen, dass ein paar Themen nicht auf die Liste kommen sollten und Pip fragen, was Biden jetzt macht.
Biden scheint ein tatsächlich fähiges Kabinett zusammenzustellen oder einen Beraterstab. Ich glaube, ich weiß nicht mehr, wo es getitelt wurde, entweder in Washington Post oder New York Times, dass er die Mutter aller Antitrust-Kabinetts baut. Und zwar hat er Tim Wu zum Berater berufen, Professor Tim Wu. Den hatten wir mal erwähnt in der Weihnachtsfolge, als es um Bücherempfehlungen geht. Da hatte ich eins seiner Bücher empfohlen, das heißt The Master Switch. Danach hat er noch geschrieben The Attention Merchants und The Curse of Bigness, Antitrust and the New Gilded Age. Das letzte habe ich noch nicht gelesen. Ansonsten würde ich die Bücher alle eigentlich hands down empfehlen. Ist ein nicht, kann man auch schon sagen, ein bisschen techkritisch, auf jeden Fall Antitrust-Befürworter, der viele Gefahren, gerade wenn Medien und Attention-Firmen Monopole haben, der das sehr kritisch sieht. Wenn man die Bücher liest, versteht man das eigentlich sehr gut. Hast du eins davon gelesen übrigens?
Nein, ich wollte dich gerade fragen, wenn ich jetzt The Master Switch nicht lesen möchte, kannst du mir das in drei Sätzen sagen, was ich mir merken sollte?
Ich finde dieses Abstract überhaupt nicht gut, dass man Dinge so zusammenfasst. Eigentlich finde ich, ich hatte damals glaube ich eine Anekdote erzählt, die ich spannend fand, aber ich glaube man muss das ganz lesen, um das zu verstehen.
Alright, dann freue ich mich auf eine E-Mail von einem Hörer oder einer Hörerin, die uns kurz erklärt, was da drin steht.
Aber als Teaser, ein spannender Aspekt ist zum Beispiel, warum Regierungen oft geneigt sind, gerade in der Medienbranche Monopole laufen zu lassen oder sogar zu fördern. Dafür gibt es teilweise gute Gründe und die erklärt er in dem Buch.
Okay und die Tech-Firmen haben jetzt Sorge, dass sie zerschlagen werden?
Das heißt jetzt nicht, dass ab morgen das große Break-up losgeht. Die andere wichtige Personalie ist, dass Lina Khan zum FTC-Commissioner berufen wird wahrscheinlich, die wiederum auch eine Antitrust-Expertin ist, hat lange Zeit beim Open Market Institute gearbeitet, wo sie dann rausgeschmissen wurde, weil Google einer der Gründer des Open Market Institute war. Das heißt, sie musste ein neues Think Tank eröffnen, es wurde so ausgesponnen, das New America hieß. Die hat ein relativ bedeutendes Werk geschrieben, das The Amazon Antitrust Paradox heißt, wo sie darauf hinweist, dass eventuell, also das herkömmliche Antitrust-Framework in den USA geht auf den Sherman Act von 1890 zurück, der eigentlich mehr oder weniger sagt, Antitrust muss deswegen getan werden, weil wenn und weil Monopole so Preis-Gorging machen, also die Preise zu sehr erhöhen für Konsum und solange Konsumer aber nicht, solange denen nicht geschadet wird, müssen wir auch nicht so sehr auf Antitrust schauen, mehr oder weniger. Es wird am Ende immer an Preis und Supply oder Output der Wirtschaft festgemacht. Also solange so viel wie möglich verkauft wird zu guten Preisen, ist es im Sinne der Konsumentenrente oder des Consumer Welfare und solange müssen wir auch nichts daran ändern. Und das ist bei den Tech-Konzernen natürlich kompliziert, weil der Preis oft Null ist oder eben im Fall von Amazon relativ günstig oder sogar günstiger als zuvor. Und mit welchem Toolset, mit welchem Besteck willst du dann rangehen auf eine Antitrust-Seite an diese Konzerne, wenn die Dienstleistungen nichts kosten und wenn auch alle Marktteilnehmer ausreichend versorgt werden, sei es mit Informationen bei Google oder mit Waren bei Amazon. Die hat dann quasi angefangen zu sagen, dass man da auch darauf schauen sollte, ob diese Firmen nicht dann trotzdem Innovationen zum Beispiel behindern in der Größe und dass das nicht auch von der zukünftigen Konsumentenrente oder Wohlfahrt der Gesellschaft abgeht, wenn dadurch keine Innovationen mehr entstehen, wenn die Plattformen, also wenn sie sogenanntes Predatory Pricing machen, also zu günstig produzieren, um noch mehr Netzwerkeffekte zu haben, noch größere Plattformen zu bauen, auf denen dann andere wieder benachteiligt werden eventuell und diese ganzen nachlaufenden Effekte damit reinzuholen. Aber das ist ein bedeutendes Werk für Antitrust, aber letztendlich entschieden wird schon noch sehr stark, also es ist sehr schwer, die Tech-Konzerne anzugehen, weil es eben am Ende ist die Verteidigung immer, Leute haben Zugang zu mehr Informationen, zu mehr Waren, zu besseren Preisen als je zuvor.
Wo ist das Problem?
Und deswegen war es auch so schwer und deswegen sind die USA auch nicht die Ersten. Aber wir sehen ja jetzt überall auf der Welt so, dass es, ich glaube, also ich glaube die drei großen Probleme von GAFA sind gerade Privacy Payment und Political Communication oder Public Affairs, PPP. Was man schon sieht ist, dass da die Stimmung jetzt endlich mal gekippt ist und in Australien hast du so ein bisschen Präsenz. Warum haben die sich da so brutal angestellt in Australien oder warum wurde da relativ hart gekämpft, denkst du?
Um zu zeigen, dass sie auch in Amerika und in Deutschland oder Europa hart kämpfen wollen.
Genau, der gleiche Grund warum 50.000 US-Soldaten in Vietnam sterben müssen, nämlich weil die Angst vor einer Domino-Theorie haben, nämlich dass in der ganzen Welt jetzt man denkt, das ist ein gutes Beispiel, wie man doch an Tech-Konzernen rankommt, wie man die Gewinne fairer aufteilt und so weiter. Und was ich schon sehe ist, dass jetzt an so vielen Fronten Kämpfe entstehen aus allen möglichen Richtungen, in allen möglichen Industrien, dass das doch insgesamt sehr lähmend oder bedrohlich sein kann für Facebook, für Google, für Amazon. Wie gesagt, der Break-up ist ja nicht das Schlimmste, was passieren kann, aber sich mit diesen ganzen Problemen auf der ganzen Welt gleichzeitig auseinanderzusetzen, ist schon schwer. Es gibt ja diesen Begriff, Death by a thousand paper cuts im Englischen. Also du kannst auch sich einmal am Amazon-Karton zu schneiden, davon stirbt man nicht, aber du kannst einen Menschen ausbluten lassen, wenn du tausend Papierschnittchen ihm zufügst. Und Kent Walker kann nicht überall sein und Google hat gerade so viele offene Fronten. Ich glaube, das wird kompliziert. Und man sieht auch schon, das Lobby-Spend steigt wahrscheinlich gerade extrem wieder rund um die Welt. Du hast überall Scham-Offensiven. Wenn du so politische Podcasts hörst, die sich mit Brüssel beschäftigen oder auch europäischer Politik oder deutscher, ist das immer mehr von Facebook oder Google gesponsert und da wird dann betont, wie viel die doch für die kleinen Unternehmen machen, die Grafaker-Konzerne.
Die ganze Zeit ist voll mit Werbung von Google und dem Handelsverband. Ja, genau.
Ich bin mir sicher, wir sehen auch bald wieder Google-Executives irgendwie bei Markus Lanz oder im Fernsehen so eine Roadshow machen für Google, wie sie Start-ups und kleinen Unternehmen helfen. Wenn man das in Zukunft irgendwo sieht, sollte man vielleicht im Hinterkopf haben,
dass dahinter so eine Art Scham-Offensive steht.
Und das Lustigste ist, oder ich weiß nicht, ob es lustig ist, aber Microsoft bezieht natürlich, die haben fast nirgendwo echte Antitrust-Probleme seit damals und stänkern überall so ein bisschen mit und unterstützen die Argumente, die gegen Google oder gegen die anderen herbeigeführt werden. Also die sagen, ja, wir würden gern unsere Einnahmen mit News-Publishern teilen, weil sie wissen, der relative Schmerz für Google und Facebook wäre viel größer als für Microsoft, weil sie einen kleineren Marktanteil haben. Und die machen so ein bisschen, was damals die Scroogled-Kampagne war bei Shopping. Da haben sie sich auch auf die Seite der Shopping-Portale geschlagen gegen Google und das Gleiche machen sie hier. Was natürlich eine komfortable Position ist, wenn du selber überall in der Minderheit bist oder sogar leidest unter Monopolen in der Suche zum Beispiel. Dann ist es natürlich praktisch, wenn du die Konkurrenz so ein bisschen aufpeppen kannst und die mit Argumenten versorgen und dich auf die Seite der Regierung schlägst.
Und da wird auch gerade ein relativ offener Kampf ausgetragen.
Also im letzten Google-Policy-Blogpost, den Kent Walker, der Public Affairs-Chef von Google geschrieben hat,
nimmt der Bezug auf Microsofts Taktik da.
So, das war schon genug.
Eine Frage dazu hätte ich noch. Neben den drei P's, würden steigende Zinsen nicht auch ein Problem sein? Also was passiert denn jetzt, wenn die Aktie sich auf einmal noch mal nach Süden bewegt von Google, von Facebook? Bekommen die dann Probleme, um diesen ganzen Policy-Kampf zu kämpfen?
Ne, die sitzen auf so viel Geld. Also die könnten dann gut Rückkäufe machen, um den Kurs zu stützen. Also kaufen günstiger wieder Aktien von ihrer eigenen Firma, werden so wahrscheinlich steuerlich günstig ihre viel zu großen Cash-Reserven, die irgendwo auf irgendwelchen Inseln schlummern, los. Die trifft das am wenigsten. Es wäre viel schwerer für kleine Konkurrenten, die dann kein VC-Funding eventuell mehr bekommen oder die es schwerer haben, an die Börse zu gehen. Das schadet denen am allerwenigsten, wenn jetzt die Börsenkurse crashen.
Die sitzen auf so viel Cash. Wir haben zwei Hörer, Markus und Jörn, die haben sich beide beschwert, dass du so viel rumklickst. Ich muss sagen, die ersten zehn Minuten, du klickst jetzt ein bisschen weniger.
Ja, ich suche Empfehlungen für eine Maus, die haptisch noch diesen Klick hat, also wo ich spüre, dass ich geklickt habe, aber der nach außen... Aber ich muss auch mal sagen, Alex Graf bei Kassenzone, dessen Maus ist noch viel lauter.
Das war eine Ausrede wieder. Es geht um dich. Du musst dich verbessern.
Ja, ich muss meine Stressbälle suchen. Ich muss meine Hände beschäftigen, dann klicke ich weniger und nur noch bei echtem Betrieb. Ich entschuldige mich für das Klicken. Ich versuche es zu minimieren. Manchmal ist es nötig, um eine Information... Wir kriegen das ja meistens mit wenig Notizen hin, aber wenn wir über Zahlen reden, gebe ich mir Mühe, nichts komplett Falsches zu sagen und dann muss ich ab und zu schauen.
Und sie wollten natürlich wissen, auf was du so rumklickst, also wo du dir deine Informationen herholst, was du dir anschaust, wo du schnell die Rule of Forty herausfindest und so weiter. Was sind deine Secret Tabs?
Ja, so Secrets sind die nicht. Wir haben es ja schon ab und an angedeutet. Also wenn man kein bezahltes Angebot nutzen möchte, dann ist Yahoo Finance, glaube ich, das einigermaßen zuverlässigste... ...die einigermaßen zuverlässigste Website, um schnell Ergebnisse, Price Earnings, Multiples, Marktkapitalisierung und so was abzufragen. Man kann es auch bei Google Finance machen oder bei anderen. Yahoo Finance ist aber, glaube ich, die beste Datenbasis im Moment. Für so Relationskennziffern, also Rule of Forty oder Magic Numbers, also Sales Effizienz, Vertriebseffizienz, da habe ich dann tatsächlich für die Konzerne, die wir regelmäßig besprechen, oder die Firmen, die wir regelmäßig besprechen, habe ich dann so ein Excel-Sheet, wo ich das tatsächlich mir selber... Also ich schaue mir dann, weil man eben Yahoo nicht 100% vertrauen kann, weil man nicht weiß, welche Zahlen nutzen die immer. Also man weiß ja nicht, ob das jetzt ein EBITDA, ein Adjusted EBITDA oder ein, keine Ahnung, was es noch so gibt, Non-GAP Net Income, was auch immer. Deswegen lohnt es sich dann schon, die Darstellung der Firmen selber nochmal zu lesen. Das heißt, für die Firmen, die wir öfter oder regelmäßig besprechen, schaue ich mir dann tatsächlich die Geschäftsberichte an, eine eigenes Excel-Sheet und dann berechne ich auch die meisten Relationszahlen selber
und das ist eigentlich das, wo man auch die besten Insights dann herbekommt. Das kann aber auch jeder machen, so schwer ist das nicht. Also wenn man ein grundlegendes... Aber naja, selbst dann kann man es auch lernen. Spannend. Und Bitpanda, erfüllt dir jetzt dein Traum, dass du mehr traden kannst?
Mein Traum ist das nicht, aber es war eine meiner Predictions, oder? Also ich habe gesagt, Robin Hood würde es machen leider. Die werden aber nachziehen, denke ich. Also Bitpanda ist eine österreichische Krypto-Plattform. Die wollen eventuell ab 13. April Neobroker werden. Und unter anderem wollen sie A-Fractional-Shares anbieten, also dass man Stücke von Aktien kaufen kann. Also du hast nicht die 3000 Dollar parat, um eine ganze Amazon zu kaufen, sondern möchtest nur für 5 Dollar ein... Oh Gott, 1000... 1,4 Promille still kaufen. Und sie wollen 24-7-Trading ermöglichen. Sie sagen selbst, es findet kein Handel mit Aktien statt, aber es soll den Kunden ermöglicht werden, ab April in Aktien und ETFs schon mit geringen Beträgen zu investieren. Konkret wird dies über ein Finanzinstrument, welches die jeweiligen Aktien-ETFs trackt, ermöglicht. Das kann eigentlich nur zwei Dinge heißen. Also wie gesagt, das ist ja nicht so, dass da niemand nachgedacht hat. Also ich bin mir sicher, ein Trade Republic oder ein Scalable und wer auch immer, Smartbooker, haben darüber nachgedacht, ob man Fractional-Shares auch in Deutschland machen kann. Aber das ist relativ kompliziert, weil du kannst Aktien eigentlich nicht teilen. Aktien sind letztlich Papiere, zumindest das mal gewesen. Und da die Sondervermögen sind und woanders lagern, kannst du sie nicht einfach zwischen irgendwelchen Kunden aufteilen. Das heißt, du musst sie irgendwie dann, wenn du so Teile anbietest, virtualisieren. Und das geht eigentlich nur nach meiner Kenntnis über CFDs, also Contracts for Difference. Die bewegen sich ähnlich wie Aktien. Oder was sie auch machen könnten, wären so eine Art Mini-Zertifikate. Also dass sie sagen, wir bauen ein Zertifikat, was halt nur drei Euro kostet. Und das bildet ein Tausendstel einer Amazon-Aktie ab. Und das machen sie für die größten 400 Aktien oder so. Dann kriegen sie wahrscheinlich noch eine Zertifikatgebühr dafür. Das ist ganz spannend. Plus sie profitieren weiterhin von dem Spread aus Bid und Ask-Preis. Also das, womit die Market-Maker auch Geld verdienen. Die Gefahr ist, sie haben dann selber Exposure. Also wenn sie für den Kunden diese Instrumente halten, gerade wenn es über Nacht passiert, der Markt sich verändert, dann sind sie selber dem Risiko ausgesetzt. Wobei sich das bei sehr großen Zahlen natürlich auch einigermaßen im Rahmen hält. Du kannst halt einfach sagen, für das Risiko lasse ich mir einen höheren Spread bezahlen. Also sobald die Börse zumacht, steigt der Spread von einem Cent auf vier Cent bei den Aktien, weil ich das Risiko über Nacht versichern muss damit. Das ist auf jeden Fall profitabel. Es ist ein bisschen riskant, aber das Risiko lässt man sich dann fürstlich bezahlen. Also es ist alles gemutmaßt. Ich versuche nur gerade nachzuvollziehen, wie man das machen könnte. Ich sage nicht, dass ich es so machen werde. Vielleicht finden sie auch einen anderen, besseren Weg. Bei CFD ist es spannend, oder bei den beiden Sachen. Ja, auch beim Zertifikat hast du ja eigentlich eine Partei, die den Trade verkauft. Wenn du den Kunden als besonders schlimmen Zocker oder schlechten Anleger identifizierst, könntest du theoretisch freiwillig die Gegenseite des Trades nehmen. Also ich weiß nicht, ob das in Deutschland möglich wäre.
Ich glaube sogar nicht.
Ich glaube, du darfst nicht in Deutschland beides tun. Aber ansonsten ist bei den CFD-Plattformen das Spannendste, wenn du dich jetzt da anmeldest und du siehst besonders unerfahren aus, weil die erste Aktie nach der du googelst GameStop ist oder so. Und historisch hat man Machine Learning Mechanismus gelernt, dass die, die so anfangen zu traden, oft 100 Prozent des Geldes verlieren. Dann spiele ich eigentlich eine Simulation des Marktes für dich ab. Das heißt, ich nehme dein Geld, lasse dich setzen, schmeiße dich dann raus. Oder sobald du rausgeflogen bist, dass irgendein Stop-Loss-Limit greift oder die Liquidation deines Margin Trades, sage ich dir halt, okay, du hast jetzt dein Geld verloren. Und tatsächlich habe ich das aber nie an der Börse umgesetzt. Das heißt, ich habe den Spread bekommen und ich habe noch die Gegend, ich habe selber dir die Versicherung verkauft oder das Geschäft. Und weil ich mir relativ sicher war, dass du kein guter Trader bist, behalte ich 100 Prozent der Marge.
Für mich hört sich das so ein bisschen an wie ein Dating-Portal, bei dem dann der Geschäftsführer irgendwann ins Gefängnis muss, weil sie die ganze Zeit Fake-Nachrichten geschrieben haben.
Wie schaffst du es, jedes Thema wieder auf Dating zu bringen? Das hatten wir vor zwei Folgen schon mal, das Problem. Es ist eher wie ein Casino, wo du Bank bist und noch alle anderen Parteien am Tisch. Aber auch das nicht die Unterstellung, dass sie das machen. Das ist nur ein generelles Problem bei einzelnen CFD-Playern. Du mit den Daten, die du bei den Kunden hast, und wir wissen ja 85 oder 80 bis 90 Prozent je nach Plattform der Trader verlieren ihr Geld bei der Plattform. Und mit dem Wissen ist es eigentlich immer attraktiv, die andere Seite zu nehmen, der Trades. Weil es nur eine Frage der Zeit ist, bis du das Geld zu 100 Prozent bekommst. Entsprechend hoch sind die Provisionen, wenn man solche Plattformen bewirbt.
Deswegen machen wir das nicht. Meine Frage wäre noch, ob die IG-Group da wahrscheinlich im Hintergrund mitarbeitet?
Könnte sein, dass sie das dort beziehen und über Nacht dort die Trades machen. Wie gesagt, sie können aber auch das Risiko selber tragen, über Nacht. Aber da bin ich mir wieder nicht sicher, ob das in Deutschland geht. Da müssen wir wieder den Experten fragen. Ich glaube, du darfst nicht so richtig beides machen in Deutschland.
Das ist so regulatorisch ein bisschen getrennt.
Werden wir mal sehen, wenn das rauskommt.
Dann gibt es bestimmt gute Artikel darüber, wie das abgebildet wurde. Dann kann man das nochmal besser verstehen. Und Katy Wood, war das dein erstes Rap-It-All diese Woche?
Mit der habe ich mich diese Woche nicht so viel beschäftigt. Aber Katy Wood ist die Star-Investorin der USA.
Wie wird man Star-Investorin?
In dem Fall, indem man eine, ich würde sagen, Mega-Momentum-Strategie verfolgt. Momentum. Das heißt, sie investiert, ich würde nicht sagen, dass sie jetzt typischerweise Superaktien entdeckt. Ich glaube, das wäre falsch. Sie springt auf viele Aktien, die gut laufen, auf. Hat damit letztes Jahr so rund 150% Performance geschafft. Und ihr größter Fonds, der ARK Innovation, Kürzel ARKK, ist inzwischen 25 Milliarden schwer. Unter anderem dank Tesla, weil er da einen riesen Return hatte. Also viele Aktien, die wir auch besprochen haben. Da ist auch ein Square oder ein SEA Limited drin, Paypal, durchaus solide Aktien. Aber sie setzt halt brutal auf Growth, auf das, was gut läuft. Und es entwickelt sich so ein bisschen so eine Self-Fulfilling-Prophecy. Nämlich, dass man immer sie, also das sieht man allein, also den Kult um die Person sieht man allein daran, wie viele Webseiten es gibt, die nichts anderes machen, als ihre Performance und ihre Aktionen zu tracken. Es gibt so Twitter-Accounts, die jeden Handschlag von ihr überprüfen. Es gibt Portfolio-Tracker, die schauen, was kauft, verkauft ARK gerade oder wie viel Geld fließt gerade in den Fonds. Genau. Wie kam ich drauf?
Ich habe dich gefragt, warum die so gehypt ist.
Genau, also die Self-Fulfilling-Prophecy. Also es ist dann so, die investiert halt in Sachen und ich will nicht sagen, die steigen automatisch. Aber es gibt dann sofort eine Übernachfrage oder die werden sehr kurzfristig dann überkauft von Anlegern. Dadurch entwickelt sich fast so eine Art Schwungrad, dass die Performance glaube ich weiter treibt. Und gefährlich ist das dann vor allem, die sind ein paar Aktien drin, wo ARK schon irgendwie zwischen 10 und 20 Prozent des Streubesitzes gehört. Und dann ist es natürlich gefährlich, weil dann auch, also sagen wir mal, es fließt ja jeden Tag neues Geld in diese Fonds rein. Außer jetzt die letzten Wochen, da ist auch mal was abgeflossen. Aber sofern Neues reinfließt, kauft sie natürlich immer wieder Anteile von diesen gleichen Unternehmen nach. Und damit treibt sie für die Kunden der Vergangenheit ja auch deren Performance und Preise weiter. Das heißt, es funktioniert super, solange alles hochgeht. Du kaufst immer mehr an einem relativ engen Markt. Also nicht alle Aktien sind eng. Also eng heißt, es werden wenig Aktien jeden Tag getradet und ihr gehört schon großen Anteil. Und je mehr sie kauft, desto weiter steigt dann der Kurs. Und das treibt den Kurs. Die Gefahr ist, das würde bei einem Ausstieg, also wenn jetzt mal ein Fünftel oder ein Zehntel der Leute da Geld abziehen bei ARK, würde das genauso nach unten rum funktionieren. Und dann kommt sie so schnell mit dem Geld nicht aus dem Markt raus und die Kurse würden brachial für alle einbrechen. Und prinzipiell gilt für diese super erfolgreichen Manager, bisher ist es in den allermeisten Fällen so gewesen, dass die auf die nächste Periode bezogen, also wir wissen ja schon, dass die wenigsten Fondsmanager schaffen, den richtigen Benchmark auch zu performen langfristig. Und selbst wenn sie es mal auf zehn Jahre Sicht schaffen, wie sie das jetzt sehr klar tut, dann ist es fast immer der Fall, dass sie danach besonders schlecht performen. Einfach weil die High Flyer, die am meisten hochgeschwommen sind mit denen, natürlich dann auch in einem eventuell platzenden Blase oder einem zyklischen Wandel, dann die Aktien sind die am meisten verlieren. Und die Fondsmanager können sich nicht so einfach versichern, die können nicht einfach irgendwie Shorts kaufen, die können ein bisschen Aktien verleihen, aber das heißt, die sind dann fast immer vom Abschwung genauso betroffen. Es wurden ja auch so nach anderen irgendwie sehr prominenten Fondsmanagern aus Deutschland gefragt, die teilweise sehr, sehr gute Arbeit machen, glaube ich. Teilweise auch gut Stocks picken weltweit, aber die Gefahr, und das gleiche darf man auf mich beziehen, also nicht, dass ich besonders gut Stocks picke, aber wenn es runter geht, ich hatte letzte Woche oder vorletzte Woche auch einen Tag, wo ich irgendwie 8% verloren habe oder so, weil ich eben typischerweise auch auf viele der populärsten Aktien gesetzt hatte.
Genau, dein bestes Jahr ist eigentlich vorbei, ab jetzt geht es nur noch runter.
Sehr wahrscheinlich, genau. Würde ich heute einen Fonds aufsetzen, würde der mit fast an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Markt underperformen, bin ich mir sicher.
Ja, bin ich mir sogar sehr sicher.
Es kommt drauf an, wie frei man mit dem Fonds agiert. Wenn man ein Hedge Fund macht, wo du dich absichern kannst, wo du auch im Downturn spekulieren kannst, dann könnte es nochmal anders sein. Aber die Fondsmanager, die überwiegend long sind, also die in Aktien investieren und sie halten, da ist es ganz oft so, dass sie dann eben bei der Korrektur oder die 10 Jahre folgend auf den Supererfolg relativ schlecht performen. Deswegen gibt es auch nicht so Dauerlegenden eigentlich. Es gibt niemanden, der vor 40 Jahren angefangen hat und so ewig erfolgreich war oder ganz wenige nur, die das geschafft haben.
Ein Value Investor.
Genau, und vielleicht noch Ray Dalio oder so, also ein paar Hedge Fund Manager, aber wie gesagt, die können short und long traden.
Was ich bei den ganzen so schlimm finde, ist, dass ich das Gefühl habe, die sind alles nur noch Social Media Manager.
Ja, ARK ist schon relativ aktiv. Ich würde es jetzt noch nicht als Self-Promotion einordnen, aber es gibt zum Beispiel so einen Fanshop, wo du dann T-Shirts und Basecaps kaufen kannst von ARK. Das gibt es ja auch bei Tesla und auch bei Nell, bei so einer anderen Wasserstoffaktie. Also du hast schon so eine Vermischung von Popkultur und Finanzmärkten teilweise. Ich weiß nicht, ob das jetzt schlecht ist, aber das gehört ja dazu. Am Ende ist Kapitalmarkt auch Marketing so ein bisschen. So würde ich das einordnen. ARK kommt übrigens von ARK of the Covenant. Die ist eine sehr gläubige Christin und geschieden mit drei Kindern. Und ARK of the Covenant ist die Bundeslade, wo sich die zwei Tafeln von Moses angeblich drin befinden. Wo man sich auch noch nicht sicher ist, ob die irgendwo in Äthiopien, Ägypten, irgendwo in der Wüste liegt, aber ist glaube ich verschollen.
Und wie viele Leute arbeiten in so einem Laden?
Ich glaube, die haben so fünf, sechs Fonds. Also sie haben so irgendwie Mobilitätsfokus, Innovation ist der breiteste, ARKQ gibt es, ARKX kommt jetzt. Ich würde schätzen, dass du pro Fonds so 20, 30 Leute brauchst. Siehst du das? Weißt du das?
Ja, ich habe so ein bisschen reingeguckt, wer da ist. Also ein, zwei Videos habe ich mir auf der Webseite angeschaut. Und das war jetzt, also ich hatte so ein bisschen das Gefühl, die machen eigentlich nicht viel mehr als wir für so eine Podcastvorbereitung. Also ein bisschen mehr Social Media.
Ja, ich glaube schon, dass du, also du hast ja eine gewisse Verantwortung gegenüber deinen Investoren. Also du musst dann schon noch tiefer, als ich das Gefühl habe, viele andere Leute das machen, in die Aktien reinschauen. Also in dem Fall, so hohe Anteile, wie sie an einzelnen Firmen hält, triffst du tatsächlich auch dann die Vorstände und lässt dir das sozusagen intern nochmal präsentieren. Das ist schon auch arbeitsintensiv. Aber gemessen an dem Volumen von 25 Milliarden nur in dem größten Fonds sind das halt verschwinden kleine Kosten. Und du kriegst ja so, achso das sind ETFs und keine Fonds. Ich sage die ganze Zeit Fondsmanager. Das muss man vielleicht noch sagen. Die sind strukturiert als so eine Mischung zwischen Fonds und ETF. Also sie sind börsenhandelbar, machen aber aktives Stockpicking. Trotzdem bei der Summe bleibt durch die Managementgebühr da einiges hängen.
Und sie ist auch in Roblox jetzt irgendwie voll eingestiegen, richtig? Da sprechen wir gleich nochmal drüber.
Ah ja genau. Aber es ist eines ihrer Investments. Ist auch ganz ganz Long Tesla. Sie hat den Dip gekauft, als die Aktien neulich mal 20 Prozent runter waren. Also gerade die, wo sie drin waren, hat sie sehr mutig nachgekauft. Was zumindest im Status jetzt noch ganz gut aussieht.
Und macht sie auch irgendwas mit Flying Taxis?
Ja man man munkelt. Tatsächlich haben sich die meisten, wir reden bestimmt gleich mal über Aviation, aber die die meisten Specs haben sich bewegt, nachdem angekündigt wurde, dass der ARC X, das ist der, ich glaube Urban Mobility oder so heißt der, wo wird der überschrieben? Oder nee Space Exploration. Also der hat so ein Schema, was im weitesten Sinne auf Flugtaxis inkludieren könnte. Und allein die Ankündigung, dass sie so einen Fonds macht, hat dann wieder alle so E-Flugzeugaktien getrieben. Also so weit ist, sozusagen so mächtig ist ihr Wort dann schon oder die Product Pipeline von ARC, dass das ganze Industrien bewegt, wenn sie sagt, wir setzen einen Fonds auf mit dem Thema so und so. Und prinzipiell sagen sie, eines was sie immer sagt, ist, dass ihr Hauptkriterium ist die TAM, also der Total Addressable Market. Das heißt, ich will nicht sagen, dass sie ansonsten keine fundamentale Analyse machen, das machen sie bestimmt trotzdem, aber sie gehen sehr danach, wie groß ist der Gesamtmarkt, den diese Firma eines Tages bedienen kann oder bemarkten kann, wie heißt das, ja, barkern kann. Und das ist dann das große Kriterium, mit dem man fast jede Wette, auch eben Tesla auf dem heutigen Kurs nachzukaufen, dann begründen kann.
Ja Wahnsinn, wenn die so eine Brand hat und die Aktien, also wahrscheinlich kriegt die die Anfragen von allen Flugtaxifirmen sofort rein, sobald sie das macht. Also jeder CEO will ja wahrscheinlich, dass sie 10% von der Firma kauft, damit die Aktien nach oben schnellt.
Ich weiß nicht, ob die Kette so funktioniert, richtig wäre es aber, also ja, also die Logik ist richtig. Ich weiß nicht, ob, ich weiß gar nicht, ob man das darf, ob du als CEO auf Fonds zugehen kannst. Normalerweise, also standardmäßig ist es anders, dass, glaube ich, der Fondsmanager interessiert sich für was und vereinbart dann einen Termin. Ob es andersrum auch geht, weiß ich gar nicht.
Dann kommt die WhatsApp Nachricht von einem Bekannten. Ich meine, ich hätte irgendwas gehört, dass viel über DMs funktioniert und dass sie auch aktiv auf Reddit ist. Wirklich? Das habe ich irgendwo aufgeschnallt.
Ja, aber apropos E-Flugzeuge, das habe ich mir für Ohne Aktien wird schwer ja letzte Woche mal angeschaut, in dem längeren Feature. Ja, das macht Sinn. Und ich meine, ich glaube, viele Leute wollen, also A, kannst du damit einfach freier reisen und unreglementierter wahrscheinlich und auch ein bisschen sicherer als in normalen Flugzeugen. Und die Vermögen sind auf einem absoluten Höhepunkt. Also die Privatjet Nachfrage ist ja eine direkte Funktion des Gesamtvermögens der oberen 1-2% und deswegen macht es total viel Sinn. Die haben ja am meisten Vermögen aufgebaut im letzten Jahr. Deswegen macht es nur Sinn, dass jetzt jeder seine eigene Galstream 650 haben möchte. Und warum denn gebraucht kaufen die Schnöse? Weiß nicht.
Ja, weil damit du nicht so lange warten musst.
Achso, genau. Du kannst, ja, sehr guter Punkt. Schlau. Flugzeuge sind schwer sozusagen off the shelf zu kaufen. Das heißt, du musst entweder lange warten und vorbestellen oder Gebrauchte kaufen. Vollkommen richtig.
Aber wenn jetzt jeder ein privates Flugzeug hat, brauchen wir weder noch fliegende Taxis?
Ja, die kann man gar nicht kaufen, falls es nicht gibt. Genau, also ich habe mir das angeschaut. Also Hintergrund war, dass Lilium ja jetzt per Spec an die Börse gehen soll.
Wie du prognostiziert hast.
Ach genau, ja, das hatte ich gecallt. Dann habe ich mich mal ein bisschen mehr damit beschäftigt. Und das sieht schon alles komplizierter aus, als man gedacht hat. Also der Markt insgesamt heißt EVTOL. Das steht für Electrical Vertical Take Off and Landing. Also dass Dinge senkrecht starten mit Elektromotoren, fliegen und wieder runterkommen in einem Stück idealerweise. Oder auch UAM, Urban Airborne Mobility ist ein anderer Begriff. Und da gibt es verschiedene Player. Ein paar hatten wir schon genannt. Volocopter Lilium in Deutschland zum Beispiel. Es gibt auch Kitty Hawk von Sebastian Thrun, den deutschen Udacity Gründer und Google Fellow, der Waymo lange Zeit oder Google X geleitet hat, woraus dann Waymo entsprungen ist. Und was die eigentlich alle machen wollen ist ein Shuttle Service bauen. Das heißt, alle Hersteller haben eigentlich erkannt, es macht keinen Sinn Flugzeuge zu verkaufen, sondern wir bauen das Uber der Lüfte. Und wir müssen jetzt nur noch das Auto erfinden, damit es auch funktioniert, beziehungsweise in dem Fall dann die E-Flugzeuge. Und das Spannende ist natürlich, du bekommst damit eine viel höhere Bewertung auf den Umsatz. Ein Airbus oder Boeing tradet so auf ein- bis zweifachem des Umsatzes. Ein Uber natürlich deutlich höher. Deswegen macht das auch Sinn, dass sie sagen, wir bauen hier Mobilitätskonzepte und wir bauen nicht irgendwelche Flughardware. Also ein Liliumjet sieht folgendermaßen aus, das sieht eigentlich aus wie ein kleines Flugzeug mit 36 kleinen Rotoren, Elektrorotoren. Und der Plan ist, das Ding hebt senkrecht ab, fliegt dann bis zu 300 km geradeaus und kommt dann senkrecht wieder runter. Vorteil, du brauchst keine Infrastruktur oder wenig Infrastruktur, keine Landebahn, sondern nur so Helipads, ist super für den regionalen Verkehr. Also du kannst zum Beispiel mal schnell von Hamburg nach Sylt damit, das wäre wahrscheinlich eine sehr attraktive Strecke oder von München in irgendein Skigebiet in die Alpen oder Berlin-Hamburg.
Wie schnell würdest du denn von dir nach Berlin zu mir nach Hamburg kommen?
Mit 300 kmh. Also das Abheben dauert vielleicht so zwei, drei Minuten. Dann geht es relativ schnell 300 kmh, also laut Präsentation geht es dann relativ schnell bei 300 kmh voran. Hamburg ist wie viel? 198 km oder was ist die Strecke? Also es passt auf jeden Fall, bis Hamburg kommt man damit. Genau, dann bin ich in weniger als einer Stunde in Hamburg.
Okay, und kannst du von deiner Dachterrasse losfliegen?
Nee, du brauchst schon so einen Helipad. Ich glaube du brauchst 15 Meter Durchmesser rund. Also was sind 15 Meter? Kann man so drei Autos hintereinander rund, damit du ein bisschen Sicherheitsraum hast. Das ist nicht so laut, dadurch, dass das 36 kleine Rotoren sind, ist es nicht ganz so laut wie ein echter Hubschrauber.
Hast du mal so eine kleine Drohne geflogen?
Ja, ist auch laut, wenn man es in der Wohnung macht auf jeden Fall.
Auch draußen?
Ja, die haben aber so Hüllen, die den Schall ein bisschen abschirmen.
Auf jeden Fall in der Präsentation. Das Ding ist noch nie geflogen, oder?
Doch, das ist drei Minuten mal geflogen, allerdings unbemannt. Ich meine, der Pitch, und das wird so teuer sein wie ein Taxi. Man denkt jetzt so, okay, dann fliege ich für fünf Euro nach Hamburg. So ist es natürlich nicht, sondern man hat dann den Taxi-Preis auf den Kilometer. Das heißt, man würde für die Strecke Hamburg-Berlin dann trotzdem drei, vierhundert Euro zahlen, was, wenn man wenig Zeit hat, aber akzeptabel ist. Das ICE-Ticket kostet, glaube ich, auch 80 Euro in der ersten Klasse. Von daher, warum nicht? Und das Argument ist aber, dass die Infrastrukturkosten halt finitäre sind. Vergleich Verkehrsprojekt Deutsche Einheit, die Strecke von Berlin nach München, hat zehn Milliarden gekostet. Das sind ungefähr 16 Millionen pro Kilometer. Und die Unterhaltskosten sind nochmal 1000 Euro pro Kilometer pro Tag. Und das würde man halt komplett sparen. Und das macht dann selbst bei hohen Flugkosten pro Person das eventuell trotzdem trocken. Trotzdem ganz spannend, weil der Unterhalt der Infrastruktur halt doch mit enormen Kosten verbunden ist, die man so als typischer Bahnfahrer eben dann gar nicht sieht.
Aber du musst ja trotzdem zu irgendeinem Platz laufen, dort irgendwo hingehen, dich dort irgendwo anstellen, reinstellen. Und für alle Beteiligten ist es doch auch wahrscheinlich nicht das komfortabelste. Also, wenn ich mir überlege, wie oft der Helikopter hier irgendwo rüberfliegt und wie laut das ist, ist doch eigentlich nichts anderes, nur ein bisschen schlauer gebaut. Leiser. Schlauer gebaut.
Ja, es ist schon leiser. Und ich meine Hamburg, Berlin ist glaube ich auch kein gutes Beispiel. Ich glaube, was wirklich spannend ist, so Strecken, die nur 200 Kilometer Luftdiene sind, aber normalerweise vier, fünf Stunden brauchen. Wie eben Sylt oder wenn ich hier von Berlin an die Ostsee fliegen wollte, dann brauche ich mit dem Auto mindestens dreieinhalb Stunden, bis ich an irgendwie einem vernünftigen Strand bin. Und das könnte ich dann halt in einer Stunde schaffen. Das ist schon attraktiv, würde ich sagen, für Leute, die, also gerade wenn wir auch weniger ins Office gebunden sind in Zukunft, glaube ich, ist schon spannend. Warum sind die jetzt mit dem Speck an die Börse gegangen?
Weil sie Geld brauchen.
Sie haben von Tencent noch vor kurzem 200 Millionen geraced. Sie wollten angeblich 450 Millionen racen, das hat aber nicht ganz geklappt. So munkelt man. Und dann hat man einen Speck gemacht, der so ein bisschen der Fast Track an die Börse ist. Und also ich glaube, ein klassisches IPO wäre schwer geworden, weil würdest du die Risikosektion vorlesen vom IPO Prospekt, dann würde da wahrscheinlich stehen, sozusagen, wir können nicht versprechen, dass wir irgendwann mal Regulatory Approval bekommen oder Zertifizierung. Also sie tun alles dafür, aber es ist halt ein Riesenrisiko, ob das überhaupt ist. Wir haben noch keinen bemannten Testflug geschafft. Den Übergang von dem Start in den Gleitflug, der hat, glaube ich, noch nicht einmal funktioniert. Also im Moment fliegt das wie so eine Drohne hoch, seitlich, wieder runter. Aber der Schub geht nach unten. Dass es tatsächlich klappt für diese 300 Kilometer zwischendurch in den Gleitflug zu kommen, der dann deutlich weniger Energie verbrauchen würde, das ist noch nicht gelungen zu beweisen bisher zumindest. Es gab noch keinen Testflug über drei Minuten, es gab noch keinen bemannten, wie ich schon gesagt habe. Da würde drinstehen, dass der bisher präsentierte 4 plus 1 Sitzer wahrscheinlich nie gebaut werden wird. Die planen jetzt oder arbeiten jetzt schon an der nächsten Version, die sieben Sitze haben soll. Und später wollen sie übrigens 16 und 50 Sitze bauen. Das alles, glaube ich, in den nächsten zehn Jahren schon. Dann müsste man wahrscheinlich in das Prospekt reinschreiben, dass mit der heutigen Kapazität von Batterien es vermutlich nie möglich ist, dieses Projekt abzuschließen. Und dass eine Handvoll renommierter Wissenschaftler bezweifelt hat, dass es überhaupt theoretisch möglich wäre, so zu fliegen. Also stattdessen sagt die dem halt, wir machen Speck, da kann man Forward-Logging-Statements machen. Das wird schon alles, ist Milliarden-Mark groß genug. Und man denkt halt sehr First Principles. Das ist ja dieses Alles-geht-Mentalität aus den USA. Man muss so und so viel Arbeit verrichten, um dieses Flugzeug anzuheben und voranzubringen im Gleitflug. Und dafür braucht man so und so viel Energiekapazität und das kann dann passen. Und was die Wissenschaftler bemängeln, ist der Wirkungsgrad dazwischen. Also wie viel dieser Energie, die ich von den Batterien in Arbeit umsetzen kann oder in Leistung, dass der eben nicht oder brutal überschätzt wird. Also ein Problem ist, dass mit den gleichen Rotoren nach oben zu schweben und sehr schnell horizontal zu fliegen, ist nicht so einfach. Es gibt ja einen Grund, warum eine Turboprop-Maschine und ein Hubschrauber anders aussehen oder andere Rotoren dran haben. Und sozusagen in beiden Flugvarianten, also sowohl beim Schwebeflug als auch beim Gleitflug, maximaler Wirkungsgrad zu entfalten, ist anscheinend relativ schwer. Plus, dass dadurch, dass es 36 kleine Rotoren sind, muss man davon ausgehen, dass sie sich gegenseitig behindern oder es Interdependenzen gibt. Also Verwirbelungen zwischen den Strahlen zum Beispiel. Das heißt, auch dadurch schaffst du nicht den angezielten Wirkungsgrad. Und deswegen bezweifelt man, dass es selbst bei einer sehr wohlwollenden Prüfung überhaupt möglich ist, irgendwie mehr als 50 Kilometer damit zu fliegen. Die Kritiker sind, ich will nicht sagen, dass alle einer Meinung sind, es gibt ja anscheinend auch Leute, die glauben, es ist möglich. Aber es scheint zumindest nicht einfach zu sein, dass es nach meinem Ermessen überhaupt nicht absehbar ist, wann das passiert. Und ich meine, man muss ja auch so mal dran zweifeln, wenn überhaupt. Wer hätte das größte Interesse, sowas zu bauen, deiner Meinung nach?
Wahrscheinlich Uber oder irgendein…
Denk mal nicht nur an Börse. Weißt du, was der Harrier Jump Jet ist? Nee. Die militärische Nutzung wäre natürlich super spannend. Also Flugzeugträger sind ja relativ große Targets und sehr verwundbar dadurch, weil sie eine riesige Landebahn haben müssen. Und du könntest halt viel kleinere taktische Einheiten bauen, von denen Flugzeugen starten können. Du könntest viel kleinere Flughäfen und Heliports haben, von denen du Kampfjets… Und das wurde versucht nach dem Zweiten Weltkrieg. Es gab so diesen Hawker und Harrier Jump Jet von den Briten. Und die sind alle nicht besonders erfolgreich geworden. Also die werden irgendwie in ganz speziellen Einsätzen noch teilweise eingesetzt. Aber eigentlich sind alle Programme beendet worden. Und es funktioniert nicht. Und ich würde vermuten, dass man das militärisch schon geschafft hätte, wenn das so spannend wäre. Weil da ist genug Forschungsgeld da, genug Staatsgeld, um sich den Vorteil zu verschaffen. Deswegen würde ich sagen, spricht auch noch so ein bisschen dagegen.
Bei Lilium arbeiten schon fast 700 Leute, sehe ich gerade. Und sie sind gerankt als Startup Nummer eins bei einer Jobplattform.
Und der CEO soll aber auch so ein bisschen der deutsche Elon Musk sein. Also gilt als sehr detailversessen, um nicht Micromanagement zu sagen. Leichten Hang zum Overpromissen, sehr viel Druck. Es gab so ein Interview mit Ex-Entwicklern oder Ex-Angestellten, die meinen, dass die Erwartungen etwas übertrieben werden.
Wenn man sich das Team so anguckt, sieht es auf jeden Fall so aus, dass es sehr viele Leute sind, die sehr gerne auf Bühnen sprechen. Ich kenne nur Volocopter ein bisschen. Und die scheinen ja die Deutschen zu sein. Also die sich ein bisschen mehr mit der Technik auskennen und sehr langsam oder langsamer wachsen.
Um Lilium abzuschließen, da ist investiert der Skype-Gründer über Atomico, Niklas Zennström, hast du bestimmt schon mal gehört. Und Frank Thelens Freigast-Capital auch. Und aber auch Tencent in der letzten Runde. Und wurden jetzt aber per Vernehmens-Spec von Cal Acquisition, das ist ein Ex-General Motors Manager, an die Börse genommen. Der Spectrate, sind auf dem Weg dorthin, glaube ich. Genau. Volocopter, die haben es immerhin geschafft zu beweisen. Also das ist insofern anders, dass es eher wie eine Drohne ist. Also muss man sich dann eher wie eine Drohne vorstellen. Das heißt, es bleibt im Schwebflug, wird dann auch nur eine kürzere Reichweite haben. Also es ist eher so ein städtisches Taxi oder vielleicht noch bis zum Flughafen außerhalb der Stadt. Oder irgendwie von Monaco nach Nizza zum Flughafen oder so. So eine Strecke schafft man vielleicht gerade so damit. Geht also nicht in diesen Gleitflug und hat damit ein paar der Probleme nicht. Allerdings ist der Schwebflug halt trotzdem sehr energieraubend. Die haben es aber immerhin geschafft, schon einen bemannten Flug zu schaffen. Und sind wahrscheinlich zu realistisch. Da haben nur Daimler und die Deutsche Bahn oder die Logistiksparte Deutsche Bahn investiert.
Ja, da kann doch jetzt noch was anderes rein, oder? Kann da nicht von ein, zwei Wochen News, dass da noch jemand rein investiert hat, Jens?
Genau, da sind jetzt noch mal 200 Millionen geflossen.
Und die haben lediglich 250 Mitarbeiter.
Genau, sind aber weiter. Also der ist in Singapur schon mal so von Haus in Marina Sands da unten beim Casino.
Und ich glaube, dass die auch mehr Deals mit den Städten oder mit den Ländern machen. Das ist natürlich auch so eine Sache. Du musst natürlich irgendwie mit allen Städten oder allen Partnerschaften reden. Die, meine ich, hätten auch mal irgendwas mit Dubai gemacht und so weiter. Also das ist glaube ich auch das Regulatory sollte man glaube ich nicht unterschätzen.
Ja, du brauchst auf jeden Fall, du musst sowieso wie Fahrrad Operator und so auch oder Uber brauchst du Leute, die die Projekte irgendwie starten. Aber ich meine, da gibt es natürlich auch Städte, die das gerne möchten. Irgendwie, ich glaube in Düsseldorf gibt es ein Projekt, in Florida gibt es eins von verschiedenen Anbietern. Die haben schon Interesse, das irgendwie zu schaffen und zu machen. Aber ob halt jemand deliveren kann, das ist halt noch die große Frage. Ansonsten gibt es noch, wie gesagt Kitty Hawk von Sebastian Thrun. Der ist immerhin ein Self-Driving-Car-Experte und Machine-Learning-Experte. Dem würde ich das im Zweifel noch am ehesten zutrauen. Dann gab es einen Speck mit Joby Aviation. Den hat Reinvent Technology Partners gekauft. Und zwar das ist der Speck von Reid Hoffman und Zynga Gründer Mark Pincus. Reid Hoffman ist der LinkedIn Gründer, Mark Pincus hat Zynga, die Spieleplattform gegründet. Die haben mit Joby Aviation gemerged. Also alle, die der Flugtaxi-Anbieter glauben, dass sie zwischen 2023 und 2025 was hinbekommen, so auch die. Ob das so klar ist, also ob das klappt, noch unklar. Die haben die Sparte von Uber gekauft zum Beispiel. Elevate, das war das Flugtaxi-Projekt von Uber, die haben sich davon getrennt. Das hat Joby gekauft und Joby ist jetzt mit dem Speck gemerged. Der Speck handelt rund um den Ausgabepreis immer noch, also konnte er davon nicht profitieren. Dann gab es Ehang. Das ist wahrscheinlich das Spannendste. Ehang sticht vor allem dadurch hervor, dass sie an der Börse, also die sind am längsten an der Börse schon gewesen und waren so ein bisschen Liebling der Spekulanten. Auch sehr hochgehypt die Aktie. Und da hat aber ein Short-Seller Wolfpack Research, ich glaube wir hatten darüber mal geredet in der letzten Folge, dann sich das genauer angeschaut, unter anderem die Fabrik begutachtet. Also die haben auch Testflüge schon gemacht, der CEO ist ein bisschen rumgeflogen. Die können anscheinend auch zumindest in einem kleinen Umkreis schon einige Minuten in der Luft bleiben mit dem Ding, aber das ist ja auch wie gesagt gar nicht bestritten, dass das geht. Und vor Ort wurde aber anscheinend, also obwohl die Firma schon erstes Revenue meldet und nicht zu knapp, wurde in der Fabrik genau gar nichts gebaut. Die war mehr oder weniger leer, es war niemand vor Ort außer der Fördner beim Besuch. Und was da auch wieder lustig ist, dass der größte Kunde hat für jedes der ersten Flugtaxis, die ihm verkauft wurden, 23 Millionen. Also muss man dazu sagen, die Dinger zu bauen kostet in Serie irgendwann so 500.000 bis 1,5 Millionen, geht man so davon aus. Also es ist durchaus erschwinglicher, als man sich das vorstellt. Der größte Kunde hat aber die ersten, ich glaube 10 Stück oder so für 23 Millionen pro Stück abgekauft. Was glaubst du hat er vorher gemacht?
Er hat ja investiert, das heißt er hat Anteile von der Firma gehabt.
Genau. Er hat sich erst Anteile gekauft und hat dann vollkommen überteuert die ersten 10 Modelle gekauft. Damit dann ist dann eben sofort so 230 Millionen Revenue bekommen und das hat den Preis an Anteile getrieben. Also es sind diese, ich will nicht sagen Eigengeschäfte, aber
Doch, willst du schon sagen?
Ja, aber das ist so ein Schema, was man mehr und mehr sieht. Das hatten wir bei Plug Power. Und auch hier ist es halt sehr kritisch, weil warum überzahlt man das irgendwie um 20 Millionen den Preis von so einem Flugtaxi? Und halt sehr kritisch zu sehen, wenn man sich vorher einen zweistelligen Anteil der Firma gesichert hat. Würde ich eher auch kritisch sehen. Die rechnen in ihrem Prospekt damit, dass sie die Dinger 90 Prozent auslasten und 6000 Stunden im Jahr betreiben. Also für Wartung ist da eigentlich keine Zeit mehr, weil wenn du sagst 6000 Stunden pro Jahr, wenn man das durchrechnet, ist das eigentlich 24-7, 24-5 ist das. Also an Werktagen fliegen sie durch 24 Stunden am Tag. Also bei 100 Prozent Auslastung stehen nicht eine Sekunde auf dem Boden, werden nicht gewartet. So werden die Business Pläne gerechnet.
Okay, was für eine Auslastung hat so ein Privatjet oder ein Taxi?
Ansonsten gibt es in England Vertical Aerospace, die was machen. Es gibt eine Firma, die heißt LAKAI, die baut mit BMW das sogenannte Skytaxi, SKAI, das mit Wasserstoff fliegt und dadurch 640 Kilometer weit fliegen könnte, eventuell vollautonom. Das wirkte mir auch noch wie eins der valideren Konzepte. In Zürich gibt es Dufour Aerospace. Dann gibt es in den USA Archer Aerospace, die sind auch über den Speck für 4 Milliarden schon an die Börse gegangen jetzt. Am 10. Februar mit Atlas Crest Investment Corp gemerged, kurzzeitig bei 17 Euro, wieder zurück auf 11 Euro, also knapp über dem Ausgabepreis des Specks. Keine Rendite für die Investoren des Specks bisher. Und auch da gibt es einen Deal mit United, die die ersten Maschinen abnehmen wollen, sobald das fliegt. Das heißt garantierten Umsatz schon, aber United ist natürlich auch Partner und Investor. Letzten April war Archer, also vor einem Jahr ungefähr, rund einem Jahr war Archer noch 16 Millionen wert, jetzt sind sie durch den Speck mit 4 Milliarden bewertet. Das ist so auch der übliche Pitch der Speck-Investoren, habe ich mir sagen lassen, dass da Firmen angesprochen gesagt wird, wenn wir irgendwie sagen können, ihr geht in den nächsten 18 Monaten, macht ihr Geschäft in den USA, dann können wir euch für irgendwie das Dreifache der jetzigen Bewertung an der Börse verkaufen. Genau und die Autobauer, also Porsche hat ein Projekt mit Boeing, das heißt Aurora, Audi hat eins mit Airbus, das wurde schon wieder eingestellt und die Vertical Flight Society hat ungefähr 350 Hersteller auf dem Plan gerade, die das versuchen. Wie gesagt, bewiesen hat es bisher noch keiner. Volocopter schafft ganz gut diese Schwebflüge, die sicherlich auch funktionieren werden für eine begrenzte Weite und eine begrenzte Passagieranzahl. Der einzige Durchbruch, also eigentlich brauchst du entweder deutlich effizientere Batterien nochmal oder vielleicht Wasserstofftechnologien, ansonsten scheint mir das, also ich denke da nicht First Principles genug anscheinend und deswegen erscheint mir das eher unwahrscheinlich, dass das demnächst nochmal wirklich fliegen kann.
Wenn es fliegen könnte, würdest du einsteigen?
Es ist halt auch wieder schon voll. Morgens Stanley sagt, der Markt ist 670 Milliarden wert, also nur die Tickets, die verkauft werden in 2040. Ich meine, was spannend ist, du könntest die Gesundheitsversorgung auf dem Land zum Beispiel, krass damit, also du könntest einen Notarzt innerhalb von fünf Minuten an irgendwelche entlegenen Orte bringen, das ist super spannend. Also da, wo jetzt irgendwie der ADAC-Helikopter losfliegen muss, das könntest du viel engmaschiger machen, brauchst weniger Infrastruktur wieder. Das ist schon spannend. Aber dass dieser Übergang in den Gleitflug und damit die volle Reisegeschwindigkeit und die maximal Weite von 300 Kilometer in den nächsten 20 Jahren klappen wird, da bin ich relativ skeptisch, ehrlich gesagt. Aber trotzdem sollte man vielleicht weiter forschen, ob die jetzt alle an die Börse gehen sollten und über Specs, wo man relativ wenig irgendwie Prospekthaftung hat und alles Mögliche behaupten kann, das sehe ich schon eher kompliziert. Ich war auf jeden Fall so ein bisschen ernüchtert. Also ich war tatsächlich Flugtaxi-Fan lange Zeit und das bisschen Recherche, was ich jetzt gemacht habe, lässt bei mir eher das Gefühl zurück, dass das schon noch eine Weile dauern wird. Und ich finde es auch krass, was trotzdem bis 23, bis Ende 21 teilweise schon versprochen wird. Wir haben ganz sicher Zertifizierung, erste Flüge und in fünf Jahren fliegen wir mit 16 bis 50 Leuten in einem Flieger. Das sehe ich noch nicht. Was übrigens spannend war, die eine Sache, die ich mich gefragt habe, warum die nicht gemacht wird, ist, die meiste Energie wird bei dem Hochfliegen, also beim Schwebeflug nach oben, um einmal auf irgendwie drei, vier Kilometer zu kommen, verbraucht. Warum baust du nicht so eine Art statischen Lift? Also wie bei den Zeppelin damals, die hatten auch so eine hohen Stäbe. Und du, was denn? Also du könntest entweder einen Katapult bauen, das ist wahrscheinlich für die Compliance der Mitreisenden nicht perfekt. Also das Gefühl könnte ein bisschen komisch sein, wenn das so ein Katapultstart ist. Aber das machst du ja auf dem, also guck mal beim Segelflug wirst du mit einer Winde hochgezogen, auf dem Flugzeugträger hast du so einen Katapultstart.
Du könntest, du müsstest den Berliner Fernsehturm und den Hamburger Fernsehturm umbereiten, dass du dann so hochfährst.
OMR macht eine Flugtaxistation aus dem Fernsehturm. Vielleicht haben die das schon kommen sehen und machen das deswegen. Die haben ja zehn Jahre, oder? Wie lange wird da gepachtet? Ich weiß nicht. Naja, aber ich glaube, wenn du diese, also die die die die vertikale Arbeit einmal überwinden kannst, durch eine mechanische Rampe, also du fährst die an so einem Stab hoch, so einem Lift, dann kannst du viel Energiekapazität, oder viel Batteriekapazität sparen eigentlich. Und wenn du dann relativ schnell in den Gleitflug kommst, dann kann das schon eher funktionieren.
Funktioniert das so wie ein ganz normaler Helikopter, der von einem Hochhaus zum nächsten fliegt?
Ja, aber, nee, aber Helikopter sind ja schon deutlich lauter, deutlich schmutziger. Ich glaube, du bist das die erste, also das, was am meisten Energie braucht, das Ding in die Luft zu heben, müsstest du mechanisch überwinden. Rampe, Katapult, langer Stab, Spacelift. Und dann den Rest zu fliegen und wieder zu landen, das ist weniger schwer, glaube ich. Naja, wir werden es erleben wahrscheinlich. Also, um positiv zu enden, ich bin mir sicher, dass wir, sofern wir das Durchschnittsalter unserer Generation erreichen, dass wir die ersten noch sehen werden. Ich glaube nur, dass es länger dauert, als man meinen könnte. Was sich hier aber auch wieder relativ klar zeigt, ist halt, dass diese Specs schon sehr strategisch eingesetzt werden, um Dinge, die man über einen normalen IPO nicht verkaufen könnte, also unterstelle ich jetzt zumindest, oder wo es schwer wäre, unter einer anständigen Haftung Dinge zu verkaufen, dass die dann so ein bisschen als Umweg genutzt werden. Es gibt jetzt übrigens, mir wurde heute von Jan ein Wall Street Journal Artikel zugeschickt, dass jetzt die Short-Seller sich langsam auf die Specs, über die Specs hermachen, unter anderem SoFi von Chamath. Und ich glaube, wir nähern uns da langsam dem, also vielleicht wäre nicht mehr die ganze Anzahl von 300, 400 Specs dieses Jahr geraced. Ich glaube schon, dass Specs und auch Short-Seller sich denen jetzt mehr und mehr widmen. Das ist eine Gefahr. Letztlich ist der Kapitalmarkt eigentlich so wie ein relativ guter Club mit einem sehr harten Türsteher vorne. Das sind die Aufsichtsbehörden. Und Specs ist so ein bisschen, als wenn jemand die Hintertür im Club aufmacht. Und dann muss man sich nicht wundern, wenn irgendwie, wenn um zwei Razzia ist, dann die Kinder kotzend auf dem Klo liegen und der Rest des Clubs Drogen verkauft. So würde ich die aktuelle Spec-Mania eigentlich.
Hast du irgendeinen Speck in deinem Portfolio?
Ja, doch. Diesen einen Northern Acquisition, der heißt lustigerweise auch Northern, Northern Acquisition Cop, den Elektrobushersteller. Den fand ich relativ schlüssig.
Und Lemonade, sind die da jetzt auch mit einem Speck oder war das ein Direct Listing? Die sind doch auch sehr schnell über Nacht.
Ich bin mir nicht 100% sicher. Ich glaube, es war kein Speck. Es wird sicherlich auch gute Specks geben. Es ist schon ein pauschales Urteil und ich glaube, es ist auch berechtigt. Aber es gibt natürlich auch gute Specks. Nur, wenn du jeden Tag irgendwie eine Milliarde Specks raist gerade, dann heißt das, in einem Jahr müssen 1500 Milliarden an Kapital an die Börse geholt werden oder an Firmenwert an die Börse geholt werden. Und ich behaupte, es gibt nicht genug gute Firmen, um diese 1500 Milliarden aufzufüllen. Das heißt, es muss zwangsläufig Schrott an die Börse kommen. Und es ist ja unwahrscheinlich. Also die zwei großen Vorteile von Speck sind a, sie sind deutlich schneller und b, der Diligenzprozess ist stark vereinfacht. Also der Hauptunterschied ist, du darfst Forward-Looking Statements machen. Also wenn ich in einem IPO-Prospekt sage, wir glauben, wir bauen 2025 die ersten Flugtaxis, dann bin ich eventuell haftbar dafür, wenn das nicht klappt.
Ja gut, aber es gibt auch CEOs, die versprochen haben, dass wie eine Million selbstfahrende Taxis irgendwie durch die Welt fahren.
Ja und das ist auch eher Versagen der SEC, dass das nicht sanktioniert wird, würde ich sagen. Also das müsste nochmal, also wäre ich Tesla-Investor, würde ich mich da betrogen von fühlen, wenn mir versprochen wird, dass mein Auto, nicht nur Investor, sondern auch Kunde. Also ich habe ein Auto gekauft, mir hat jemand erzählt, das Auto verdient Geld für mich ab 2000. Und wenn ich mir jetzt einen Tesla gekauft habe, der chauffiert noch nicht Berlin durch die Stadt für mich. Und ich habe dann noch kein Geld damit verdient bisher.
Wir leben aber leider in einer Zeit, in der das so ein bisschen vorgelebt wurde. Oder war das schon immer so? Waren schon immer charismatische Gründer, die Zukunft erzählt haben?
Ich will daran jetzt nicht auch noch Elon Musk die Schuld geben, aber ich glaube schon, dass er kein gutes Vorbild ist, was Kommunikation von CEO-Seite angeht. Oder vielleicht ist er auch ein gutes Vorbild. Also kommt drauf an, aus welcher Seite man es sehen will. Einerseits ist er ein Vorbild, weil er sozusagen hervorragender Storyteller ist und allein durch Worte seine Kapitalkosten minimieren kann. Andererseits ist er eben zumindest in dem Fall auch sehr grenzwertig, glaube ich. Und ich glaube schon, dass so Vorbilder auch andere Leute ermutigen. Also so Nikola, würde ich behaupten, hätte es ohne Tesla nicht gegeben. Und das war ein Speck, das war ein kompletter Fehl, das war Fraud. Und von daher würde ich ihn da nicht komplett freisprechen. Aber der ist jetzt nicht schuld an der gesamten Stock-Market-Blase, die wir gerade haben und der Speck-Inflation.
Was für eine Zeit. Es muss doch das beste Spiel jetzt sein für Short-Seller, die sich genau überlegen, wo sie reingehen und wo sie dann Geld verdienen.
Ja, das ist halt immer das Problem, dass wenn du dir am sichersten bist, also es wirkt ja so offensichtlich, dass du jetzt eigentlich Specks als ganze Asset-Klasse shorten könntest, theoretisch. Aber woher willst du wissen, dass es nicht nach zwei Jahren so weitergeht? Und dann verlierst du jeden Tag Geld und selbst wenn es nach zwei Jahren einbricht, dann bist du vielleicht vorher pleite.
Ja, das stimmt auch. Vor einigen Wochen haben wir eine ganz witzige Frage bekommen und zwar, ob es die Gefahr für eine geschlossene Clique oder Elite gibt in der Start-Up-Szene. Konkretes Beispiel war, dass der Hörer Jörn meinte, dass es so in den Podcasts oder auch in den Clubhouse-Sessions sich so anhört, als ob sehr viele Leute miteinander befreundet sind und ob das eine Gefahr geben oder sein könnte. Zum Beispiel jemand hat eine Idee für eine Plattform, eine App oder irgendwas. Ein sehr gut vernetzter oder vernetzte Person hört das und kann dann durch ihre Kontakte, Ressourcen, Erfahrung und so weiter die Idee aufgreifen, schnell kopieren und besser positionieren als die junge, unerfahrene Gründerin, die die Idee eigentlich hatte. Ist das so? Das musst du mir sagen, du bist ja der Netzwerker. Naja, wenn wir uns vergleichen würden, würdest du ja sagen, du bist der Introvertierte, der eigentlich nicht gerne telefoniert und ich bin der Netzwerker. Genau. Ich würde gerne mehr Netzwerken, also mehr Türen aufmachen. Ich merke, dass je mehr Türen ich laufe, umso mehr Türen aufgehen so ein bisschen. Meistens fahren sie schon auf. Genau, die meisten fahren schon auf.
Stell mir grad vor, wie du die offenen Türen brichst.
In der Startup-Welt gibt es immer mal wieder so Situationen, wo alle Menschen auf ein Thema rennen. Also beispielsweise vor zwei Jahren war Scooter ganz heiß. Das ist ja eigentlich dieses Paradebeispiel von der deutschen Internet-Szene. Man sieht ein Projekt aus Amerika, was vielversprechend ist und dann kopiert es erstmal einer, zwei in Deutschland und wenn man dann sieht, okay, da gibt es Venture-Geld für, dann rennen da noch ein paar andere weiter und irgendwann werden die Dinger wieder zusammengekauft. Da ist Access to Money wahrscheinlich schon ein Thema und je besser man vernetzt ist, je besser der Lebenslauf, die Glaubwürdigkeit kann das schon sein. Nichtsdestotrotz, glaube ich, ist unsere Rolle, vor allem die Rolle der Leute, die gut vernetzt sind, doch, dass wir die jungen Leute fördern, entdecken, fördern, unterstützen und vielleicht so weit, dass die auch in 40 Jahren noch gut von uns sprechen. Dem würde ich zustimmen. Und ich würde sagen, dass die Leute, die gut vernetzt sind, eh viel zu wenig Zeit haben. Also die meisten sind ja voll im Job, voll in der Familie, voll in hundert Themen und wenn jemand was sucht und das sieht man, finde ich, sieht man auch oft, kommen durch mehrere Gespräche dann Sachen zustande. Beispielsweise zwei, drei erfolgreiche Gründer gründen ihre zweite Idee, jeder für sich selbst und werden dann durch Netzwerker, durch Investoren irgendwie zusammengebracht und arbeiten dann lieber zusammen auf der Idee, um das besser umsetzen zu können, um die Story besser erzählen zu können.
Ja, absolut. Das Thema ist lustigerweise eins, wo ich erst relativ spät in meinem Leben meine Meinung geändert habe, würde ich sagen. Also ursprünglich ist das Thema Netzwerk relativ negativ behaftet gewesen bei mir. Das liegt vielleicht ein bisschen an meiner Herkunft, weil in der DDR war das so, dass Vitamin B immer so eine negative Konnotation hatte, weil es viel mit ausschließend Benachteiligung zu tun gehabt hatte. Zumindest wenn man irgendwie keine Beziehung hatte, dann war es deutlich schwerer, am Leben teilzunehmen oder auf die volle Palette zuzugreifen in der DDR. Das ist übrigens mein Lieblings- oder in Anführungsstrichen Lieblings-LinkedIn-Spruch, wenn Leute sich vernetzen und sagen, Beziehung schaden nur dem, der keine hat.
Also Netzwerken ist auf keinen Fall, sich mit irgendjemand auf LinkedIn zu befreunden und nichts zu machen. Ich finde, wir beide haben sehr gut genetzwerkt. Du hast dich mit mir getroffen, obwohl es keinen Grund dafür gab und wir hatten ein gutes Gespräch und danach sind Sachen entstanden. Das ist für mich Netzwerk.
Ich kann einfach, meine zweite Schwäche, außer dass ich nicht gut netzwerken kann, ist nämlich, dass ich auch schlecht Nein sagen kann. Das erklärt einiges davon.
Ich denke eigentlich immer, wem kann ich einen besseren Job besorgen und weniger an mich und bereue es ein bisschen, in den letzten Jahren nicht so viele genetzwerkt zu haben. Du hast wahrscheinlich die letzten fünf Jahre mehr genetzwerkt als ich, um ehrlich zu sein.
Das glaube ich nicht. Also nicht freiwillig zumindest. Nicht aus Intention. Also um darauf zurück zu kommen. Früher dachte ich halt schon immer, das ist so ein bisschen unfair, so gerade weil es mir nicht in die Wiege gelegt ist, irgendwie super gut netzwerken zu können oder zu wollen oder wie auch immer, dass man das so ein bisschen als niedrige Fähigkeit abkanzelt und auch fast verachtet. Heute würde ich aber sagen, das ist definitiv auch ein Skill. Allein der Fakt, dass manche es nicht gut können, heißt ja auch, dass es eine Begabung bei anderen sein muss. Oder selbst wenn es keine Begabung ist, dann ist es vielleicht auch harte Arbeit. Von daher sollte man das gar nicht so aburteilen, wie ich es früher getan habe. Und ich meine, auch in Networking investiert man letztlich ja Zeit. Also du musst irgendwie auf dem Golfplatz abhängen, irgendwie auf der Jagd Tiere totschießen und morgens um fünf im Wald abhängen, beim Fußballspiel in der Loge hängen, irgendwelche Quatsch-Events machen mit Leuten, Lunchen oder Calls. Das ist ja alles irgendwie Skill-Entwicklung und Zeit-Invest. Von daher ist es, glaube ich, auch fair, dass man was dafür zurückbekommt. Früher dachte ich immer so, ich muss, weil ich schlecht Netzwerk oder weil ich ungern auf Beziehungen zurückgreife, um irgendwas zu erreichen. Und weil ich auch immer das Gefühl hatte, das ist dann nichts wert, wenn ich es nicht alleine erreicht habe, was so ein bisschen pathologisch ist. Aber für mich war immer das wichtig, dass ich es selber erreicht habe. Und das zu wissen, das ist, glaube ich, aber nicht schlau letztlich. Aber deswegen dachte ich immer oder hab Leuten dann erzählt, ich muss dafür alles doppelt so hart arbeiten, weil ich nicht meine Netzwerke genutzt habe oder keine hatte. Und tatsächlich ist es aber auch so, ich kann ja auch irgendwelche Dinge, die andere Leute nicht können und brauche deswegen die halbe, Hälfte der Zeit für andere Sachen. Und ich glaube nicht, dass, heute würde ich sagen, dass ich nicht glaube, eine der beiden Skills oder eine der Skills ist wertvoller und die andere ist irgendwie unverdient oder was auch immer. Sondern es ist einfach, Menschen haben unterschiedliche Talente für Anleitung und fördern diese Talente auch auf verschiedene Weisen. Ich habe irgendwelche Dinge gemacht, die meine Talente gefördert haben und du sozusagen Zeit investiert in das, worin du gut bist. Und beides hat so viel Berechtigung wie, das eine hat genauso viel Berechtigung wie das andere, glaube ich. Und so entwickelt man eben auch Stärken. Also ich komme vielleicht dann in manchen Situationen alleine weiter und besser klar. Und du hast halt ein großes Netzwerk, was dir helfen kann. Und man sollte das vielleicht nicht so normativ sehen und was jetzt richtig falsch ist, sondern am Ende ist es am besten, wenn man beides verbinden kann. Das ist, glaube ich, das stärkste Setup. Oder wenn du einfach zwei Menschen hast, die sich komplementieren.
Das wäre für dich der Horror. Aber daraus entstehen dann auch wieder Sachen. Also beispielsweise haben wir am Mittwoch über Merch gesprochen und daraufhin habe ich dann mit jemandem gesprochen, mit dem ich schon mal vorher telefoniert habe und werde mit dem jetzt nochmal telefonieren. Und vielleicht ist das dann eine Sache, die sich entwickelt. Auch Jan beispielsweise, hier unser super Postproduzent, hat sich gemeldet und hat uns eine E-Mail geschrieben und daraus ist das entstanden. Und du kannst auch, auch du, Pip, du hast mir Chin empfohlen und mit dem habe ich dann zusammengearbeitet vor zwei, drei Jahren. Das sind halt alles Sachen, die dann irgendwelche Türen aufmachen.
Das habe ich getan, weil ich glaube, es war für alle Parteien das Beste.
Genau, aber das ist ja Netzwerk. Mehr ist es ja nicht.
Ja, das ist die Frage. Also deswegen glaube ich, wenn dann Leute ihr Netzwerk verkaufen.
Ja, das ist aber auch, das ist genauso wie auf LinkedIn irgendwie die Followerzahl hochpushen. Das hat mit Netzwerken für mich nichts zu tun. Sondern es geht darum zu überlegen, okay, es gibt irgendwie zwei, drei, vier Personen. Wenn sich da zwei treffen, also sozusagen immer zu überlegen, wem könnte ich jetzt ein Intro machen, ohne dass er mich danach fragt. Das ist für mich Netzwerken.
Es gibt aber auch Leute, kennst du Leute, die sagen, du erzählst ihnen von einer Idee und du hast einen genauen Plan, was du machen willst und die sagen dann so, ich kann dir da und da ein Intro machen und den und den und denkst so, okay, ich muss da ein Formular ausfüllen, sondern brauche ich keine Intro für. Also sozusagen die, so ineffizientes Netzwerken gibt es meiner Meinung nach auch nicht.
Ja, das ist aber hauptsächlich in Berlin Mitte, oder?
Dinge, die man sehr gut alleine navigieren kann. Bitte?
Das ist doch hauptsächlich in Berlin Mitte. Das weiß ich nicht. Ja, ich glaube, es sollte immer gut gemeint sein. Du hast ja das gute Beispiel gebracht mit mehr Holz ins Feuer werfen. Also anstatt irgendwie versuchen, was klein zu halten. Das ist jetzt so mein, ja, ein bisschen mein Credo. Ich versuche einfach so viele Türen wie möglich aufzumachen und Leuten so viel möglich gefallen zu tun. Am liebsten, indem ich selbst auf die Idee komme, dass jemand, jemand anders helfen könnte und weniger auf, ich habe gesehen, du bist mit der Person auf LinkedIn verbunden. Könntest du da bitte mal was machen?
Ja, ich meine, letztlich kann man es insofern abkürzen, dass das Netzwerk bildet sich ja aus Erfahrung. Also wenn Leute länger am Markt sind, dann sind sie halt erfahrener und haben auch ein größeres Netzwerk und dann ist es halt auch effizient, dass, also volkswirtschaftlich ist sogar effizient, dass die Person die Firma macht, selbst wenn sie eventuell nicht die Idee hatte, weil sie das mit niedrigeren Kapitalkosten schafft, mit besseren Leuten zusammen eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit hat. Das klingt natürlich sehr davinistisch und hart, aber das macht schon auch Sinn. Selbst die Leute eben mit, mit, gefühlt mit Netzwerken schon in die Welt kommen, auch die haben in ihrer Kindheit oder ihrem Studium oder der Beschulung schon auf Dinge vielleicht verzichtet oder investiert in ein Netzwerk. Ich glaube, es gibt wenig wirklich geschenkte Netzwerke. So einfach ist das nicht. Ja. Das dachte ich früher mal, dass das alles sehr unfair ist, aber ich habe meine Meinung da geändert und glaube, das wäre auch zu einfach, dann immer genau das zu verteufeln, was man selber nicht besonders gut kann, sondern am Ende sind Menschen einfach anders und Talente vielfältig.
Ja, mal gucken, was wir, was wir noch erreichen werden mit unserem kleinen schönen Podcast. Ich merke auf jeden Fall, dass der für mich als Netzwerkkanal unglaublich gut ist.
Habe ich neulich auch, ich weiß nicht mehr wo, in einem anderen Podcast gehört, dass Netzwerk, dass Podcasts gut für introvertierte Leute sind, weil ich sozusagen, ich muss nur mit dir reden, das ist schon einigermaßen große Zumutung, aber sozusagen du kannst irgendwie 15.000 Leute erreichen und musst aber immer nur die Gesellschaft oder Gegenwart eines Menschen ertragen. Und gleichzeitig ist es nicht so schlecht wie ein Format, wo ich alleine rede.
Wenn es ganz schlimm ist, können wir auch das Video ausmachen. Du hast, du bist ja so ein kleiner Gamer-Pip, hast du schon bei Roblox rumgespielt? Oder ist das, bist du da zwei Jahre zu alt für?
Zwei Jahre reicht nicht, nach meinem Verständnis bin ich nicht die Target Audience von Roblox, aber auch das Thema durfte ich mir an, weißt du was Roblox ist? Willst du es mal beschreiben?
Ich würde sagen, es ist so ein Virtual Reality Spiel, also im Browser spielt man rum, lebt in einer anderen Welt und es wird verkauft als die Superwelt für alle Kids, die nicht gerade auf TikTok sind, die sind auf Roblox, spielen und entwickeln Spiele selbst.
Genau, es ist eine Mischung aus Lego-Männchen in Second Life oder Minecraft. Du kannst da verschiedene Mikrospiele oder Experiences, nennen die das, spielen und sowohl Amateure als auch Profis können die selber entwickeln. Dazwischen gibt es eine Währung, die Robux heißt, damit kann ich mir irgendwie Kleidung, Accessoires kaufen oder auch Zugang zu irgendwelchen Levels oder Boni von Spielen und ist aber unheimlich erfolgreich. Jeder zweite zwischen neun und zwölf Jahren in den USA spielt das, gleich ob männlich oder weiblich. Es ist insofern spannend, es ist halt eine Plattform, wo es Akteure auf beiden Seiten gibt, also es gibt Spieler und Creator und das Hauptproblem der Gaming-Branche ist ja eigentlich, dass es ein Hit-Business ist. Also du hast einen Superhit wie, keine Ahnung, World of Rockcraft oder Cyberpunk oder die Elder Scrolls oder was auch immer, irgendwie Superhits sind und dann kann es auch sein, dass du 20 Jahre nichts mehr triffst und keinen guten Follow-up schaffst. Und das ist halt super schwer, dann solche Firmen fair zu bewerten und da dauerhafte Rendite zu sichern. Und wenn du eine Plattform hast, sourcest du das Entwicklungsrisiko halt an die Community letztlich aus. Das heißt, du lässt einfach in dem Fall Millionen von Entwicklern gegeneinander entwickeln oder sozusagen nutzt deren Kreativität und irgendwas wird, bei einer Million Leuten ist relativ wahrscheinlich, dass irgendwas davon ein Superhit wird. Und sofern die Discovery-Engine oder Recommendation-Engine funktioniert, hast du eigentlich ein sehr schönes Flywheel, dass immer irgendein Top-Spiel, ein Blockbuster-Spiel dabei rauskommt und du bist halt nicht mehr von diesem einzelnen Hit abhängig.
Und du hast dir den Laden angeguckt?
Ja, nicht persönlich, also ich habe nicht das Spiel angeschaut, ich habe nur versucht, die Firma zu verstehen. Die wurde vor 17 Jahren gegründet als Physiklern-Software lustigerweise. Also die haben quasi eine Schwerkraft-Engine gebaut, um gewisse Sachverhalte abzubilden und die wurde dann von Schülern mehr oder weniger missbraucht oder für irgendwelchen Schabernack genutzt. Und daraus haben sie geschlossen, wir sollten das mal als Gaming-Environment nachbauen. Wie gesagt, 17 Jahre Übernacht-Erfolg, wie das immer so ist. Durch die Corona-Epidemie ist es dann richtig geflogen und die User-Zahl explodierte. Und das macht natürlich Sinn, weil die Schüler konnten sich in der Schule nicht mehr treffen und die haben ja auch irgendein soziales Bedürfnis. Du kannst auch einfach Geburtstagspartys schmeißen zum Beispiel oder zusammen abhängen. Du musst nicht unbedingt immer was spielen, du kannst viele Sachen zusammen machen. Unwahrscheinlich haben auch viele Eltern einfach nachgegeben und gesagt, das ist jetzt Heimbeschäftigung, weil die sind da kreativ, die machen was. Das sieht jetzt erstmal alles nicht aus wie ein Ballerspiel. Das sind Lego-Männchen, die mit irgendwelchen Klötzern rumfummeln. Why not? Und das Kind ist beschäftigt. Und Roblox sagt den Eltern dann auch so, wir fördern die Vorstellung und Schaffenskraft der Kinder. Das Gefühl, was man bekommt, ist so, das ist das Lego des 21. Jahrhunderts. Und das stimmt bestimmt auch. Genau. Und das ist ein bisschen die Erfolgsstory. Wir haben 2020 900 Millionen Umsatz gemacht damit. 82% gesteigert gegenüber dem Vorjahr, also ordentlich gewachsen durch Corona. Und die tatsächlichen Einnahmen sind aber nochmal höher, weil sie eben diese Robux verkaufen. Und die Einnahmen waren sogar 2 Milliarden US-Dollar schon. Die dürfen das nur noch nicht verbuchen wieder, weil die sozusagen erst dann als Revenue ausgewiesen werden, wenn die Robux auch auf der Plattform wieder ausgegeben worden sind. Aber gekauft wurden letztes Jahr allein Robux im Wert von 2 Milliarden US-Dollar, nur dass das eben offiziell dann kein Revenue ist. Davon wurden 328 Millionen an die Entwickler ausgezahlt. Und es wurde in verschiedenen Medien gefeiert als die neue Creator Economy, dass man da super viel, 70%, also bis zu 70% der Einnahmen an die Entwickler auszahlt. Das kann von der Mathematik nicht so ganz passen. Also es gibt 20 Millionen Experiences übrigens insgesamt, also dieser Minispielchen, wovon ein Drittel noch nie gespielt worden ist. Das passt aber eigentlich zu einer Plattform auch. Das ist eigentlich immer so, dass du einen Longtail hast, den niemand interessiert und die Top-10-Spieler wahrscheinlich trotzdem relativ viele Einnahmen generieren. Der Longtail ist übrigens, glaube ich, die größte Lüge. Hatte ich das schon mal erzählt? Das Web 2.0? Letztlich jede Plattform, jeder Algorithmus hat nur dafür gesorgt, dass wir noch mehr Konzentration auf dem Shorthand haben. Wir hören alle die gleichen Spotify-Songs, wir kaufen die gleichen Bücher, haben die gleichen Macho-Picchu-Instagram-Fotos. Leute machen nur noch mehr das Gleiche und noch mehr am Shorthand und der Longtail profitiert überhaupt nicht vom Internet, wenn man ganz ehrlich ist und sich die Daten anschauen würde. So ähnlich ist es auch da. Und das führt dann dazu, dass von diesen acht Millionen Creators, oder aktiv sind davon noch zwei, drei Millionen, insgesamt gab es mal acht, die verdienen irgendwie im Schnitt 100 Dollar im Jahr und gerade mal 300 Entwickler verdienen mehr als 100.000 Euro im Jahr. Also es ist sehr, sehr konzentriert dann eben auch, fast so ein bisschen Rattenrennen.
Also eigentlich genauso wie im App Store oder überall.
Also wenn du jetzt eigentlich Robux, aber von der Plattform abziehen möchtest, also du möchtest es auszahlen lassen in Euro, weil du ja davon leben musst und irgendwann mal auch die Rahmensuppe bezahlen musst, die du beim Entwickeln gegessen hast, dann tauscht du deine Robux, also ein Robux kostet einen Cent. Das heißt, der User tauscht die eins zu eins, 100 Robux oder eins zu 100. 100 Robux sind ein Dollar rund, je nachdem welches Paket man kauft. Wenn der Entwickler diese Robux jetzt zurücktauscht bei der Plattform, schätze mal wie viel der, also 30 Prozent sind eh schon abgeflossen als Take-Rate.
Ja, eins zu eins, so wie ich es gekauft habe, kriege ich es auch wieder zurück. Oder nicht? Das wäre doch fair.
Das wäre fair, genau. Und deswegen ist es nicht so, sondern du kriegst für 100 Robux, die du tauschen würdest als Entwickler, bekommst du 35 Cent zurück. Also du hast dann mit 65 Prozent den größten Spread oder den unfairsten Market Maker, den du erleben kannst. Wenn du die an der Dev-Exchange zurücktauscht, bekommst du halt 35 Cent auf den Dollar zurück und dadurch ist die effektive Payout-Rate dann nur noch 24,5 Prozent. Und auf seiner Website stellt, also wenn man ein bisschen sucht, findet man das auch. Nach außen wird eher die Story mit den 70 Prozent verkauft. Und dann gibt es, wenn du nach Developer Economics suchst, gibt es zumindest eine FAQ-Section, wo das beschrieben wird. Also sie sagen letztlich unser Einkommen wird gefürtelt, davon gehen 25 Prozent erstmal in den App-Store. Das ist natürlich klar, dass letztlich Apple wieder der Gewinner ist von dem System. Also es wird sowohl auf Desktop gespielt und dann gibt es eigentlich keinen, muss man auch mal sagen, dann gibt es keinen Plattform-Fee. Aber es wird im Desktop Android, Apple und ich glaube Stadia oder Amazon Games gespielt. Und natürlich entfällt dann eine Netzwerk-Fee, ob die jetzt 25 Prozent ist in jedem Fall und ob die auf dem Desktop entfällt, das ist noch die Frage. Dann gibt es den Roblox-Share, der wird mit 24, also genau, die sagen der Roblox-Share ist genauso groß wie der Developer-Share, nämlich wir nehmen uns 24,5 Prozent. Und dann gibt es noch 26 Prozent Plattform-Kost. Das ist dafür, dass Roblox dir Hosting gibt, Customer Support, User Acquisition und so weiter. Das heißt, sie versuchen den Eindruck zu entwickeln, sie bekommen genauso viel wie Developer, weil sie die Plattform-Kosten extra ausweisen mit 26 Prozent. Obwohl das natürlich auch letztlich Roblox-Einnahmen sind, denen stehen natürlich Kosten entgegen. Aber wenn man sich dann das Earnings-Statement anschaut, dann sieht man eben, dass es nicht ganz so verteilt ist, wie der Eindruck versucht wird zu entwickeln. Weil auch ein Meisterstück der Kommunikation ist, das so zu verkaufen, dass man sagt, wir kriegen genauso viel wie die Developer, ein Viertel nehmen außerdem noch die App-Stores. Und ein Viertel sind Plattform-Kosten, die letztlich auch Roblox-Einnahmen sind. Dafür geben wir dir auch was. Und ich meine, das muss man wieder, also fairerweise muss man dann sagen, Roblox hat 90 Millionen Nutzer akquiriert, auf denen du sofort arbeiten kannst. Das ist ja das gleiche Argument, das der App-Store auch nutzen würde. Und du bekommst ein Studio, also die Tools zur Entwicklung, das bekommst du ja schon alles kostenlos zur Verfügung gestellt. Das heißt, sie stellen ein sehr fertiges Ökosystem zur Verfügung. Und von dem, was du kreierst, bekommst du dann aber so 24,5 Prozent im Schnitt, mal mehr, mal weniger. Ob das dann für die absoluten Top-Creator noch so ein guter Deal ist, zum Vergleich, bei Epic Games oder Steam bekommst du zwischen 80 und 90 Prozent der Einnahmen. Im Apple App-Store, wenn du eine eigene App machen würdest, bekommst du erst 70, später 85, beziehungsweise wenn du irgendwas verkaufst im Spiel, dann eben rund 70 langfristig. Und dann ist das eigentlich nicht mehr kompetitiv. Also die guten Entwickler müsstest du langfristig mit dem Modell eigentlich wieder verlieren. Es sei dann, also entweder erhöhst du den Share für die Top-Entwickler oder Roblox muss halt weiter so wachsen, dass, sagen wir mal, wenn sie jetzt eine Viertel Milliarde Nutzer auf der Plattform hätten, statt 90 Millionen, dann sind auch ein Viertel der Einnahmen für den Entwickler viel. Einfach weil es so viele Nutzer gibt, die da ihr Geld lassen. Und ein weiterer Grund, warum sie diese Penalty machen, auf das Einlösen der Währung wahrscheinlich, also das steht nirgendwo so, aber es macht insofern Sinn, dass ein Großteil der Entwickler geben ihre Robux sofort wieder aus, um dann ihre eigenen Spiele zu bewerben. Also du kannst quasi innerhalb der Plattform, so wie bei Amazon, auch Werbung für deine eigenen Spiele machen. Und dadurch, dass du bei der Auszahlung 65 Prozent des Wertes verlierst, ist es natürlich total opportun zu sagen, dann stecke ich es lieber in Werbung für das Spiel. Das heißt, es bleibt dann nochmal mehr Geld in der Plattform. Oder du inzentivierst die Entwickler, das halt in anderen Spielen auch auszugeben, um andere Leute Experiences zu spielen. Also es ist schon, wenn das einmal schwingt, ein schönes Flywheel, glaube ich, weil hoher Anreiz, das Geld in der Plattform zu belassen. Es fließt vor allen Dingen rein von den Kreditkarten der Eltern. Es gibt ein Subscription-Modell. Das ist wiederum spannend, wenn die Subscription am Desktop abgeschlossen wird, dann hast du keine Netzwerk-Fee. Und mit der Subscription kriegst du dann halt jeden Monat irgendwie 2000 Robux oder so, je nachdem wie groß deine Subscription ist. Dann hast du den App-Store im Gang. Das heißt, die Aufteilung, die hier suggeriert wird, ist dann eine Lüge. Du hast sehr berechenbares Revenue, nochmal deutlich spannender. Und umgehst, wie gesagt, den App-Store, was noch spannender ist daran.
Ja, spannend. Ich habe nur gehört, dass es hauptsächlich in USA und England gespielt wird. Also im deutschen Markt scheint es noch nicht so aktiv zu sein.
Genau, weil die Experiences größtenteils Englisch sind. Das ist noch ein Problem. Aber ich meine, das Einfachste, was sie machen können, ist, sie inzentivieren ein paar übereifrige Streber, die Spiele zu übersetzen. Also du machst nochmal einen Marktplatz für Übersetzung, lässt die Kinder auch noch die Spiele übersetzen, dafür gibt es auch wieder Robux, das Geld bleibt im System, keine echten Kosten, nur sozusagen das Verschwinden in Auszahlung. Supergut, noch besser. Wird auch kommen.
Stimmt, hat das nicht Facebook sogar früher gemacht? Haben nicht die Facebook-Nutzer die Webseite früher übersetzt?
Kann sein, ja. Aber ich meine, für Robux macht das total Sinn, weil das passt ja 100% zur Creator-Economy. Und brutale, übrigens brutale Marketingquote. Also der Durchschnittsnutzer gibt 50 Euro aus im Jahr und die Akquisekosten für diese 50 Euro sind 1 Euro. Also du zahlst 2 Cent auf einen Dollar an Marketing. Das ist schon brutal gut. Also das Business-Modell ist total stark eigentlich. Und vor einem Jahr noch hat Andreessen Geld reingesteckt auf 4 Milliarden Bewertungen. Jetzt nach dem Direct Listing stehen sie, ich glaube letzter Kurs war so um die 40 Milliarden. Also Andreessen hat innerhalb von einem Jahr sein Geld nochmal verzehnfacht. Und Direct Listing macht natürlich auch Sinn, die brauchen kein Geld mehr. Absolute, sozusagen von den Einnahmen her, absolute Qualität. Sind Cashflow positiv, wie gesagt, brauchen das Geld nicht. Dann ist Direct Listing die perfekte Lösung. Altinvestoren werden nicht wieder verwässert durch die neuen Shares, die rausgegeben werden. Die Management-Riege hat ganz gut ausgecashed an den ersten Tagen schon. Haben so zwischen 10 und 30% ihrer Shares direkt verkauft am ersten Tag. Das ist ein bisschen ein komisches Signal, aber dass jemand 10% ins Trockene bringt, ist natürlich jetzt auch nicht super verwunderlich. Einzelne haben bis zu 25, 30% gecashed. Das ist vielleicht vom Signaling nicht perfekt. Ansonsten super spannende Company. Meine größte Angst wäre, wie gesagt, dass die Entwickler, die besten Entwickler abhauen und größere Shares wollen. Aber wenn du deine eigene App baust, dann hast du halt nicht sofort 90 Millionen Nutzer, an die die verkauft wird. Also so eine komische Hold-up-Situation. Also du kriegst zu wenig Share, andererseits gibt es halt so viele Nutzer, dass selbst 25% sehr viel sind. Muss mal sehen, wie lange das funktionieren kann.
Ja, spannend.
Und was natürlich auch problematisch ist, jedes zweite Kind in den USA spielt schon. Also du musst jetzt international wachsen, die investieren relativ viel in China. Ansonsten die Marktdurchdringung von Leuten, die überhaupt spielen, ist halt schon extrem hoch. Das heißt, das begrenzt natürlich so ein bisschen das Wachstumspotenzial. Und du hast natürlich auch so ein bisschen eklige Incentives. Also du musst dem Kind beibringen, immer mehr Geld den Eltern aus der Tasche zu ziehen. Es ist glaube ich schwer, so eine Firma langfristig sehr integer zu führen. Bisher scheinen sie das aber ganz gut zu machen.
Ja, mich würde interessieren, wie viele Coins da einfach noch so rumliegen, weil die Kinder dann irgendwann aus dem Alter raus sind oder wieder mehr draußen machen.
Super Punkt. Es gibt natürlich auch prima Breakage. Und zwar darfst du als Entwickler erst auszahlen, nachdem du, ich glaube, so einen Gegenwert von 300 Robux überhaupt hast. Also du musst erstmal 10.000 Robux machen, bevor du überhaupt Geld auszahlen kannst. Das heißt, jeder, der weniger als 10.000 macht, dessen Geld bleibt erstmal an der Plattform. Und wenn ein Kind nicht mehr weiterspielt oder das Geld dort verbleibt, das geht auch alles nicht an die Entwickler, sondern bleibt bei Roblox. Also du hast überall noch so nette Breakage-Effekte. Also es ist so lustig, egal wo du hinschaust, findest du nochmal extra Marge überall. Du denkst am Ende, oh, am Anfang sieht es aus wie so ein App Store oder Spotify-Modell. Sie nehmen sich nur 30 Prozent, wie soll das funktionieren? Und dann siehst du aber, ah, und da nochmal 65 Prozent und hier nochmal Breakage und da nochmal Gutscheine, die verkauft werden. Und da nochmal der Entwickler gibt das wieder für Werbung aus. Und die Werbung hat ja keinen Gegenwert. Also du druckst nochmal Geld mit den Robux, die die Entwickler verdient haben oder sie geben es in anderen Spielen anderer Leute aus, dann verlässt es auch nicht die Plattform. Das ist eigentlich wie ein riesengroßes Flywheel, was so Geld von außen ansaugt aus Eltern-Popmonees. Schon ein spannendes Modell.
Ja, aber solange die Kinder während der Corona-Krise ruhig sind und beschäftigt und was lernen.
Genau. Und ich meine, du kannst es auch kostenlos spielen, bis zu einem gewissen Maß. Würdest du deine Kinder spielen lassen?
Ne, ich würde sie immer rausschicken. Kleine Leute aus deinem Privatbereich das spielen lassen? Ne, ich würde sie immer rausschicken.
Du würdest sie rausschicken zum Netzwerk?
Aber du sagst ja, du würdest denen dann immer sagen. Geh auf den Spielplatz und komm mit zehn Visitenkarten wieder. Genau, genau. Und du würdest ihnen dann von der Seite immer sagen, komm, zock lieber ein bisschen mit mir. Das ist besser für die Job-Interviews.
Ich würde sagen, du machst jetzt drei Stunden Civilization und vorher gibt es kein Abendbrot.
Ja, genau. Und bei uns sind die Regeln, solange du mit dem Ball spielst oder draußen bist, musst du nicht ins Bett. Wirklich? Nein, aber das ist ein Witz, weil Billie Eilish hatte diese Regel ja zu Hause angeblich, dass die Kinder nicht schlafen mussten, wenn sie musiziert haben. Aber Musik ist bei mir kein Talent. Deswegen würde ich es anders umformen. Was genau ist dein Talent? Lesen und Ballsport. Solange die Kinder lesen und Ballsport mit dem Computer zocken, finde ich, bin ich einfach nicht…
Um das richtig zu stellen, nur damit sich niemand getäuscht fühlt, mit Ballsport mein Glööckler Tennis und Golfen.
Ja, oder Fußball, Hockey, was auch immer. Verstehe. Wir haben eine ganz coole Frage bekommen von Yannick. Kurz zusammengefasst möchte der ein Krono24 für Sportfahrräder bauen. So habe ich die Frage verstanden. Also für Triathleten, Mountainbikes, Rennräder, Performancefahrräder. Und er fragt, ob wir dort auch einen Markt drin sehen. Und konkret ist seine Frage, was unserer Meinung nach Möglichkeiten, Strategien für so ein kleines Startup wären, um einen Marktplatz oder etablierte Marktplätze anzugreifen und dort Inventar abzugreifen oder umzuleiten.
Ich bin mir relativ sicher, das hat schon mal jemand probiert und es hat vielleicht nicht super funktioniert. Ich habe versucht, das so ein bisschen zu durchdenken, wo die Probleme sein könnten oder wo auch die Chancen sind. Ich glaube, ein Problem ist, dass… Also als Marktplatz willst du immer fragmentierte Märkte haben. Also du willst nicht, so wie bei Trivago, auf der einen Seite Booking, auf der anderen Google haben, dann funktioniert das Modell nicht. Sondern du brauchst irgendwie mehrere Player auf beiden Seiten. Was aber nicht unbedingt das einfacher macht, ist, wenn du einen atomistischen Markt auf beiden Seiten hast. Also lauter Einser-Transaktionen. Es gibt wenig Leute, die verkaufen 15 Fahrräder aus dem Privathaushalt. Das heißt, das Angebot zu aggregieren ist unheimlich schwierig, weil du musst eigentlich dafür sorgen, dass jemand in dem Moment, wo er an Fahrrad verkaufen denkt, dann genau dann sein Fahrrad bei dir einstellt. Das ist ja eigentlich wie, wir kaufen dein Auto.
Genau das habe ich mir auch aufgeschrieben.
Da lohnt sich das, weil es relativ groß ist, der Warenkorb und die Marge. Bei einem Fahrrad, Leute im Internet anzusprechen, willst du nicht dein Fahrrad zu Geld machen, relativ schwer. Da ein gutes Targeting. Es gibt auch mehr Autofahrer als Fahrradfahrer. Das macht es auch noch mal einfacher. Von daher ist es, glaube ich, schwer, weil immer nur jeder Anbieter in der Regel nur eine Transaktion anbietet. Es sei denn, du hast irgendwie in Zahlungnahme Partner in Fahrradshops oder so. Dann könnte es klappen. Das heißt, es wird schwer, genug Angebot zu aggregieren, weil du Millionen von Anbietern theoretisch kontaktieren müsstest. Oder du musst Top of Mind sein, was unheimlich viel Marketing verbrauchen würde, wenn du sagst, jeder muss bei Fahrrädern an meinen Marktplatz denken, so wie andere Leute an eBay denken. Dann hast du mit Sicherheit ein bisschen ein Hehler-Problem, dass schwarze Ware aus Diebstählen angeboten wird. Krone24 löst das irgendwie. Im Uhrenmarkt geht das ganz gut mit Zertifikaten oder du kannst das sogar noch mal prüfen im Auftrag des Kunden oder so. Deswegen haben die da einen Vorteil, würde ich behaupten. Bei Fahrrädern ist das deutlich schwerer zu beweisen, dass das… oder du schaffst sogar einen Incentive dann eigentlich. Du machst ja den liquidesten Hehler-Markt der Welt, wenn das gut funktioniert. Und wie willst du überprüfen, dass das nicht gerade geklaut gemeldet wurde? Dann hast du ein Problem mit den Transaktionskosten. Versandfahrrad würde ich so auf 50 Euro schätzen. Das ist wahrscheinlich Hausnummern oder Ballpark richtig. Das macht die Transaktionsdichte nicht einfacher. Vor allen Dingen, wenn es dann zurückgeschickt wird und nicht passt oder so. Dann… du brauchst ja Liquidität in jedem Modell letztlich. Es gibt ja verschiedene Rahmengrößen. Es ist ja nicht so, dass ich, wenn ich jetzt sage, ich will das, keine Ahnung, rosa Canyon-Fahrrad haben oder E-Bike, dann muss es ja auch noch in meiner Größe da sein. Es gibt ja mindestens vier, fünf verschiedene Rahmengrößen bei jedem Modell. Das macht es dann schwer, zu jeder Zeit immer genau das, was der Kunde sucht, in der richtigen Größe da zu haben. Und ich glaube, es gibt vielleicht Kunden, die sagen, ich will nur die richtige Größe und wenn es ungefähr passt vom Design, dann nehme ich es. Aber es gibt vielleicht auch Leute, die sagen, ich will genau die Nabenschaltung haben oder ich will genau die Bremsen haben, die Felgen. Und dann muss es noch die richtige Rahmenhöhe haben. Das ist dann, glaube ich, schwer abzubilden oder es dauert lange, bis du dahin kommst, bis der Marktplatz so liquide ist. Und deine Edge oder was funktionieren könnte oder was du eigentlich brauchst, ist, dass du deine eigenen Produktdaten irgendwie entwickelst. Also, dass du jedes Fahrrad katalogisierst, die Maße, die Leistungsmerkmale, die verbauten Teile. Und das ist aber auch wieder ein Problem. Fahrräder sind ja nicht so uniform, wie man sich das vorstellt. Also ein Fahrrad ist ja nicht gleich ein Fahrrad. Das kann aus dem Rahmen … Also jeder sucht sich … Also in dem Segment über 1500 Euro, da suchst du dir individuell eventuell deine Felgen, dein Bremssystem, dein Schaltungssystem aus, dein Lenkervorbau, dein Sattel. Je heterogener die Produkte werden, desto schwerer wird es dann, glaube ich, einen liquiden Markt zu bauen. Also es funktioniert als schwarzes Brett wahrscheinlich besser als als Marktplatz. Und es gibt, glaube ich, einen Grund, warum sowas noch hauptsächlich lokal getradet wird. Deswegen, ich will nicht total demotivieren, aber es könnte einen Grund geben, warum wir sowas noch nicht haben. Und ich sehe zumindest viele Sachen, wo ich die Lösung nicht sofort sehe, wie man das im Internet besser machen kann als auf dem Fahrradmarkt oder beim Händler. Was denkst du?
Ja, bei den Triathleten kostet so ein Fahrrad ja auch mal schnell 10.000 Euro. Und die verkaufen die wohl über Facebook-Gruppen, Instagram oder die Foren in den verschiedenen Triathlon-Vereinen. Wahrscheinlich, genau. Und da könnte man halt schauen, ob man dort vielleicht irgendwie reingeht. Und wenn man dann, dann habe ich erfahren, dass es bei den Fahrrädern auch so ein bisschen ist wie bei Autos, dass man halt immer fragt, also wenn es ein Carbon-Fahrrad ist, kann man nicht so einfach erkennen, ob da schon mal ein Unfall mit entstanden ist. Und eigentlich entsteht da, also es ist halt ein großer Unterschied vom Preis. Wenn du ein gebrauchtes Carbon-Fahrrad kaufst und sagst, du hattest damit einen Unfall, dann kannst du da eigentlich 1000 Euro weniger für nehmen. Und mein Gedanke war auch, ob man so ein bisschen in die Richtung geht, wir kaufen dein Auto oder Rebuy Momox, also dass man die Fahrräder schnell aus den Häusern, aus den Wohnungen rausbekommt, die dann auf Lager nimmt und dann verkauft. Und dass man halt auch mit den Marken gemeinsam arbeitet, die die Fahrräder dann auch manchmal in ihre Sportler, Influencer, Profis irgendwie ausleihen für ein Jahr und dann weiter verteilen. Weil was du in dem Markt schon hast, ist, dass sich unheimlich viele Leute mit den Produkten darstellen. Und das ist so eine, dass du wahrscheinlich auf die, also ich könnte mir vorstellen, dass halt jemand ein Produkt kauft, weil es halt von jemandem gefahren ist und die Average Order Values sind halt auch gigantisch groß.
Naja, dass du also, ja, Promi-Fahrräder kaufst, finde ich ganz spannend. Ich finde auch das spannend, das Ankaufsmodell, also du nimmst die selber, du kriegst eine gute Marge, wenn du die selber aufs Balance-Sheet nimmst und nochmal generell überholst und röntgst vielleicht auf Rahmenrisse und so weiter. Das Problem ist, also der große Unterschied zu, wir kaufen dein Auto ist, wir kaufen dein Auto, hat dann auf der anderen Seite einen sehr liquiden Händlermarkt. Das heißt, die wissen genau, wenn du jetzt irgendwie einen 2005er Passat Variant ankaufst, den kannst du je nach Preiserwartung, also den kann ich dann in den nächsten vier Wochen mit 20% Marge weiterverkaufen oder in den nächsten vier Tagen mit 12% Marge weiterverkaufen. Also du weißt beim Ankauf schon, mit welcher Wahrscheinlichkeit, Geschwindigkeit und Marge du das Ding drehen kannst.
Außerdem, wenn du mit den Autos nicht mehr in die Stadt darfst, aber ja, ich verstehe den Punkt. Bei den Fahrrädern hast du dafür einen Überhang.
Fahrräder sind halt nicht so liquide am Verkaufsmarkt, glaube ich.
Ja, aktuell schon. Aktuell hat jeder Probleme, Fahrrad aus China zu bekommen.
Ja, stimmt. Im Moment haben wir tatsächlich Supply-Probleme bei Fahrrädern. Um das abzukürzen, also ich glaube, das Verkauf von deinem Automodell funktioniert wahrscheinlich nicht, weil du auf der Verkaufsseite nicht genug Liquidität kurzfristig zur Verfügung stellen kannst. Vielleicht sollte man auch erst schauen, wie sieht das perfekte MVP aus? Also wie kann ich eben als schwarzes Brett oder was auch immer, wie kann ich Inventar schnell aggregieren? Ist das eine App, mit der ich es einfach nur fotografieren muss oder ist es, ich scanne andere Marktplätze oder wie kann man diese Thesen, wo ich jetzt sehr skeptisch war, schnell wiederlegen mit einem MVP? Wenn man jetzt dann kostengünstig mich hier, wie sagt man, falsifizieren möchte, dann gibt es bestimmt ein gutes MVP, mit dem man das sehr günstig machen kann. Und das kann natürlich wie immer falsch liegen, aber ich würde versuchen, das eher kostengünstig herauszufinden und dann freue ich mich aber auch, wenn es klappt. Der Fahrradmarkt wird von den Stückzahlen schneller wachsen als der Automarkt, da bin ich mir zum Beispiel sehr sicher. Von daher ist es ein guter Markt. Und wenn du das Why Now brauchst, also warum ist jetzt ein guter Zeitpunkt, das zu starten, dann weil Fahrräder nie so populär waren und vielleicht populärer werden. Aber wie das richtige Modell dafür aussieht, ich müsste jetzt auch noch mehr schauen, du hast wahrscheinlich wieder drei Leute angerufen und deswegen bessere Grundarbeit gemacht.
Ja leider, ich habe gerade nur mit zwei gesprochen.
Nur zwei, ja. Ich würde jetzt normalerweise noch mal besser verstehen wollen, also würde ich das jetzt als DuDiligence machen, würde ich gerne mit zwei Kunden reden oder auch ein bisschen mehr. Also ich würde gerne nicht mit denen reden, aber ich muss das dann ja im Rahmen der Drill, aber um zu verstehen, wie löst man das Problem, ich glaube man muss immer verstehen, wie löst man das Problem bisher. Du hast ja Wege beschrieben, wie das offensichtlich im Moment passieren könnte und das müsste ich besser verstehen, um das abschließend zu beurteilen. Da fehlt mir einfach die Information, ich bin selber nicht mehr nah genug am, ich war früher mal großer Rennrad Fan, bis vor kurzem hatte ich noch ein Rennrad auch, aber bin da nicht nah genug am Secondary Market dran.
Wie hast du es verkauft?
Ich habe es einem guten Freund geschenkt tatsächlich, der hat das vorher ein, zwei mal für mich repariert und dann dachte ich, dann habe ich es immer länger bei mir auf dem Balkon rumstehen sehen und dann dachte ich, es wäre fair, ihm das auch einfach zu schenken, weil er es nutzt und damit viel mehr Spaß hat als ich.
So wie andere alte DVDs vor die Tür stellen, so verschenkt Pip seine 10.000 Euro Fahrräder.
Nee, das war kein 10.000 Euro, das war ein ganz modestes, einfacher Straßenrennen.
Ich glaube auch, mit der Avocado Store Software habe ich mal so einen Triathlon Marktplatz vor 10 Jahren, 12 Jahren lizenziert.
Okay, dann bin ich jetzt ganz sicher, wenn Glöckler die Idee probiert hat, dann auf jeden Fall lass es.
Wenn du da schon dran warst, dann, Harte Ansage an Yannick, lass es, scheiß Idee. Wenn du Interesse an der Idee hast oder an Triathlon, dann macht das Sinn, aber nur in enger Zusammenarbeit mit den Marken und mit den Vereinen. Und dann hast du da eine Chance und du musst glaube ich wirklich das Qualitätssiegel abgeben, das Fahrrad wurde von uns geprüft, das ist, ja, wie es eigentlich viele Marken haben.
Die Marken wollen wahrscheinlich sogar einen secondary market, weil die wollen eigentlich alle 3-4 Jahre ein neues Rad hier verkaufen, wenn du im Hochleistungs- oder Performance-Segment bist. Das heißt, die müssen, die brauchen Liquiden im Zweitmarkt, weil ich glaube, Leute, also oft haben Leute mehr als ein Rennrad oder Triathlon-Rad tatsächlich. Und die müssen eigentlich deine Garage frei machen, damit du das nächste Top-Modell für 8.000 Euro kaufen kannst. Von daher macht es vielleicht Sinn, mit denen zusammenzuarbeiten und da Liquidität zu schaffen, damit die Dinge immer so nach unten, sozusagen in den Gehaltsklassen nach unten durchvererbt werden, die Fahrräder, damit oben wieder neue High-Performance-Bikes dazu gekauft werden können.
Genau, und da würde ich versuchen eine Kooperation mit Paliton zu machen, damit die Second-Fahrräder, dann auch Second-Hand-Fahrräder jetzt im Sommer alle zu dir auf die Lagerhalle kommen und dass du die im Winter dann verkaufen kannst.
Paliton nimmt die selber auch auf, kauft auch die alten Bikes an, damit sie das BikePlus verkaufen können, nehmen sie die alten in Zahlung, was schlau ist.
Aber die müssen ja irgendwann wieder loswerden und die wollen die bestimmt nicht auf der eigenen Seite verkaufen. Wahrscheinlich verschrotten sie sie. Vielleicht. Oder recyceln, recyceln wäre der bessere Begriff.
Apropos Paliton, Netflix geht jetzt langsam an die Mehrfachnutzer ran. Weißt du noch, dass ich gesagt habe, dass sie an das Familienabo bestimmt die Finger legen werden bald? Das haben sie noch nicht gemacht, aber das Passwort-Sharing unterbinden sie schon aggressiver jetzt. Also es gibt so Sicherheitsabfragen, wenn du dein Passwort geteilt hast und dann irgendwie nachdem du dich in Berlin eingeloggt hast, dann irgendwie dein bester Kumpel in Portugal sich außerdem einloggt mit dem gleichen Passwort, dann stellen sie peinliche Fragen. Das heißt, das kann ja auch keinen Sinn machen anders. Also die müssen meiner Meinung nach an die Family-Accounts ran und an das Passwort-Sharing sowieso. Es ist ein Wunder, dass es überhaupt noch geht. Es war am Anfang glaube ich alles ganz nett, um irgendwie mehr Leute das Produkt erleben zu lassen, aber inzwischen müssen sie auch schauen, dass sie jeden Nutzer monetarisiert bekommen. Ich glaube der Family-Account verliert in den nächsten zwölf Monaten noch einen Nutzer, aber wie gesagt Passwort-Sharing wird schon unterbunden, das geht in die richtige Richtung. Und dann haben wir noch Buzzfeed-Spec. Ne, das ist nicht mal ein Spec, das ist ein IPO. Obwohl das wäre für mich eigentlich eher ein Spec-Kandidat.
Moment, Buzzfeed ist diese News-Seite, die ihr eigentlich auf Facebook gebaut habt, oder?
Die Erfinder des Clickbaits, oder? Ist das korrekt so zu sagen? Weiß ich gar nicht, aber ja.
Ihr müsst noch eigentlich, eigentlich müssten die noch eine Seite haben, Top Ten Spec Frauds.
Das macht Insider so ein bisschen. Die laufen übrigens erstaunlich gut. Ich wollte nämlich gerade sagen, dass Buzzfeed sieht schon eher aus, als wenn das Konzept so im Structure Decline wäre. Also die wachsen nicht mehr und das scheint einfach, also das liegt so ein bisschen am Facebook-Algorithmus, dass der News niedriger rankt. Das liegt daran, dass Google immer weniger Traffic zu Publishern schickt, also zumindest prozentual gesehen. Und du siehst das gleiche bei Vice.com, Slate ist glaube ich pleite gegangen oder geht es auch sehr schlecht. Also diese Generation von Buzzfeeds, diese Kohorte, denen geht es allen nicht gut. Das deutsche Business von Buzzfeed hat übrigens die Ippen-Gruppe gekauft. Die kriegen gerade viel Sonnenlicht, waren auf dem Media Cover glaube ich zuletzt, weil Jan Ippen, der Sohn, diese Objekte relativ erfolgreich managt. Und da wird so eine Nähe zur SEO-Industrie unterstellt, die sicherlich richtig ist. Der ist maßgeblich beteiligt an einem kleinen, aber sehr elitären SEO-Event, wo ich auch teilnehmen darf in der Regel. Aber vor allen Dingen macht er glaube ich was Schlaues, dass er die Publishing-Industrie oder sich seine Objekte selber anbandelt und genau überlegt, welche Funktionen müssen eigentlich zentral erbracht werden oder von der Zentralredaktion, was sind lokale Themen, was kann man teilen, was kann man insourcen oder was kann man beziehen von Dritten. Wie kann man irgendwie Daten und Insights teilen und die Vermarktung auch sozusagen als Gruppe optimieren, ist glaube ich eins der erfolgreichsten Verlagsnetzwerke sozusagen, die überhaupt noch wachsen und gegen den Industrietrend sich sehr stark behaupten. Ob das sozusagen der beste Journalismus ist, das kann man in Frage stellen. Aber macht das erfolgreichste aus den derzeitigen Marktumständen. Sehr gut, also sehr digital geführt.
Kenn ich gar nicht, muss ich mir mal anschauen.
Die haben das deutsche BuzzFeed-Business gekauft, ansonsten bin ich für Buzz. Also dass das noch IPO geht, ist würde ich auch eher als, also das ist sozusagen ohne das deutsche Business, der Rest überlegt jetzt ein IPO. Also der Traffic sinkt, der Ad-Market wird ineffizienter mit den Cookies und Browser-Verschärfungen, die wir gerade erleben. Die hatten vermutlich nochmal zwei gute Quartale durch den E-Commerce-Boom, also da sollten mehr Werbeeinnahmen hängen geblieben sein durch die Erhöhung der ECPMs, dadurch, dass so viel Business online gegangen ist im letzten Jahr. Deswegen sehen die Zahlen vielleicht nicht so schlecht aus, aber nach Corona sollte das eher, glaube ich, weiter verfallen. Und ja, ich finde das eher kompliziert, also würde ich eher nicht investieren, glaube ich. Ist das noch ein Publishing-Modell, was die Welt braucht oder wo du gerne investieren würdest?
Nee, nicht wirklich. Ich versuche eher weniger Medien und weniger Werbung zu sehen.
Du bist auch so ein weniger von allem Typ, ne? Ich hab dann immer die Frage, was machst du dann noch? Ich möchte gerne weniger konsumieren, weniger wegschmeißen, weniger machen, weniger kaufen, weniger leben, weniger online.
Den ganzen Tag telefonieren.
Achso, telefonieren.
Nein, also telefonieren, Sport machen, sich mit Leuten unterhalten, treffen oder sowas. Also versuchen, weniger zu konsumieren. Das funktioniert natürlich nicht so gut, wie ich mir das vorstelle. Aber ja, ich finde vor allem so Firmen nicht spannend, die eigentlich nur Zeit rauben. Und da gehört ja, finde ich, also Buzzfeed hat doch noch keinem geholfen, außer dass man irgendwie eine witzige Liste von zehn Sachen findet.
Du bist auch so ein Universal Basic Income Typ bestimmt, oder?
Nee, das wiederum nicht. Also du möchtest Geld bekommen und dann nur den ganzen Tag telefonieren? Nee, nee, nee, das wiederum auch nicht. Ich will einmal die Woche mit dir telefonieren und sonst nur mit anderen Leuten telefonieren und dafür irgendwie Geld bekommen, weil irgendwelche anderen Leute dadurch Geld verdient haben. Ich verstehe. Aber Universal Income bin ich auch nicht so pro. Bist du da pro? Ich bin da aber zu wenig drin.
Ich habe mir noch keine abschließende Meinung gebildet. Ich finde das prinzipiell sinnvoll. Ich glaube, dass man es auf keinen Fall jetzt machen darf, weil im Moment würde es finanziert werden von der arbeitenden Mittelschicht. Und der Hauptprofiteur wäre aber eben der Konsumsektor. Also sagen wir mal, der Staat zahlt jetzt jedem Bürger 1.000, 1.500 Euro. Das hat viele positive Implikationen, glaube ich. Und dadurch kommt es zu einer krassen Erhöhung des Konsums, weil gerade die unterste Schicht das sofort in Konsum umsetzen würde. Das treibt die Unternehmensgewinne an und damit das Vermögen der Reichsten. Und bezahlt wird es aber natürlich aus Steuern. Und wenn die Steuerlast dann bei den Arbeitenden liegt, dann kann das eigentlich nicht funktionieren. Das heißt, UBI gerne, aber dann muss es aus Kapitalsteuern oder Unternehmenssteuern finanziert werden. Dann macht das Sinn, weil das sind die Profiteure letztlich. Dann kann man es gerne probieren. Ich befürchte, dass es anders kommen wird. Das war glaube ich auch eine meiner Predictions, oder? Dass wir erste Experimente sehen werden irgendwo weltweit.
Ja, stimmt.
Ob das jetzt so schlau ist? I don't know. Und das Gleiche würde in einem anderen Maßstab passieren, wenn du jetzt UBI einführst. Die Leute würden das Geld anlegen oder halt in Konsum investieren. Es würden die Superreichen erstmal profitieren und bezahlen würde es die Arbeitenden in der Mittelschicht mit der Lohnsteuer irgendwie 40%. Das ist kein besseres System, glaube ich. Wenn du es aber irgendwie aus Kapitaltransaktionssteuern oder Unternehmenssteuern schaffst zu finanzieren, dann finde ich es total spannend Leuten die Freiheit zu geben, dass sie so leben können wie du endlich.
Ich fände es gut, wenn es aus dem Geld, das eigentlich nach Malta und nach Irland und so geht, wenn es daraus bezahlt wird.
Dann müssten es die Gafas bezahlen, meinst du? Ja. Ne, Malta sind die ja nicht immer. Irland, ja.
Das sind ja Unternehmenssteuern. Ja, genau. Aber die gewinnen ja am meisten daraus am Ende wahrscheinlich wieder. Und ich würde mir eher wünschen, dass das globale Steuersystem irgendwie in unserer Lebenszeit noch irgendwann mal angegriffen oder geändert wird.
Das wird jetzt absurd und utopisch.
Das schneiden wir alles raus und wünschen euch einen guten Start in die Woche.
Genau. Also ich bin absolut dafür, aber das ist so unwahrscheinlich wie irgendwas. Von daher, es hat wie immer Spaß gemacht. Vielen Dank für eure Zeit und wir freuen uns auf nächste Woche und auf den Clubhouse Talk am Mittwoch, wo wir ein paar Fragen haben. Wie immer.
Genau. Ciao, ciao. Pip, habt eine gute Woche. Bis dann. Tschö. Du auch. Ciao, ciao.