Doppelgänger Folge #39 vom 28. März 2021

🦍❤️ | SEC 🕵️ SPACs | 🚢 Suez Krise | FUTU, Tinkoff TCS Group, XP Inc | MSFT + Discord | Carbon-Bubble

Happy Birthday Aiden! Wird der Suez Kanal noch vor Ostern erlöst? Herr Glöckler zweifelt. Gorillas ist das schnellste Einhorn der deutschen Geschichte, aber GoPuff ist schon 9 Milliarden wert und aus der Türkei kommt Getir auf einer 2.6 Mrd Euro Bewertung nach Europa. Die SEC schaut endlich mal den SPACs und deren Sponsoren genauer auf die Finger. Wir schauen wir der SEMrush IPO verlief und was mit UIPath als nächstes an die Börse kommen könnte. Außerdem reden wir über Microsoft und Discord, die Kohlenstoffblase, das Zoom SDK und die RobinHoods von Russland (Tinkoff TCS Group), China (FUTU, FUTUbull) und Brasilien (XP Inc).

Kapitelmarken:

00:11:20 Gorillas, GoPuff und SPACs

00:24:45 WeWork

00:26:20 Bitcoin

00:31:00 Semrush

00:33:15 Agora

00:37:30 Tesla & ARK

00:40:20 FUTU

00:51:55 Discord und Microsoft

00:59:00 Clubhouse und Zoom SDK

01:08:00 Carbon Crisis

01:19:45 UiPath

01:35:00 Amazon Antitrust

Shownotes:

Clubhouse Tweet: https://mobile.twitter.com/shaanvp/status/1371972261004070913

ARK Research: https://twitter.com/ChrisBloomstran/status/1375894783491719169

Doppelgänger Tech Talk Podcast

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Weißt du was sie stattdessen kaufen sollten?
Sag es mir. Clubhouse. Die Wirtschaftsleistung die dadurch entstanden ist, ist ja letztlich eigentlich nur, dass wir gelernt haben wie man diesen Planeten anzündet und das dann GDP zu nennen.
AWS geht in den nächsten sechs Monaten an die Börse.
Guten Tag Herr Glööckler, einen wunderschönen Sonntag wünsche ich. Bevor wir anfangen würde ich gerne einen unserer jüngsten Hörer grüßen und zum Geburtstag gratulieren, falls er uns am heutigen Montag hören sollte. Schöne Grüße an Aiden vom Haus am See. Du weißt schon wer gemeint ist und ich hoffe wir sehen uns dieses Jahr vielleicht nochmal und können nachträglich anstoßen. Und ich hoffe du bleibst uns treu und hörst uns weiterhin und steckst am besten noch andere damit an. Und für dich Glööckler habe ich ein kleines Quiz und zwar, achso, während wir sprechen wird gerade versucht wieder diese Ever Given Schiff freizuschaufeln im Suezkanal. Ich habe mich gefragt warum da noch niemand McKinsey hingeschickt hat oder so. Aber vielleicht waren die schon da und haben die Hälfte der Besatzung gefeuert und sind wieder abgehauen, weil der Partner am Wochenende nicht arbeiten wollte. Aber weißt du was der Suezkanal mit unseren Themen zu tun hat?
Lieferprobleme, Gorillas bekommt keine Fahrräder.
Ne, das könnte tatsächlich sein. Also das weiß ich nicht, aber die Fahrräder kommen ja größtenteils aus China und die können nur entweder über die Silk Road Bahnstrecke kommen oder tatsächlich durch den Suezkanal. Der Suezkanal war eine der frühen bekannten Aktien. Der wurde 1869, bzw. das IPO war 1858. Da wurden 400.000 Shares à 500 Fr. ausgegeben, um mit 20 Millionen Fr. den Suezkanal in Ägypten zu bauen als Passage zu den Kolonien damals. Ich glaube so 44% haben die Franzosen gehabt und 45% die Admiralität der Briten und das Osmanische Reich hatte ein paar und der Heilige Stuhl oder die Heilige Pforte auch noch. Dafür, dass sie es gesegnet haben, dass man das da bauen darf.
Super, ich merke, dass du dich schon vorbereitest auf meine nicht vorbereitbaren Fragen.
Wir sind noch nicht fertig mit dem Quiz.
Ich hatte tatsächlich hier hingeschrieben, was sollte ich alles über den Suezkanal wissen?
Ist nicht wahr, wirklich?
Ja, steht hier.
Krass, guter Beweis dafür, dass wir uns unabhängig vorbereiten. Schätz mal Umsatz pro Jahr, also Moment, was kostet eine Passage, wenn so ein dickes Schiff da durchfährt, was kostet es? Was schätzt du?
Zwei Millionen.
Zwei Millionen für einmal durchfahren?
Na klar, da ist ja viel Ware drauf.
Ne, das sind so Viertelmillionen, glaube ich. Also je nachdem zwischen 100.000 und ich glaube 400.000. Ich glaube, Panama-Kanal kostet 400.000 sogar. Wie viel Zeit spart man im Vergleich zu, man muss untenrum, ich habe da gute Hoffnung, bei Südafrika und dann nach Rotterdam.
40 Tage.
Ne, eine Woche. Aber es lohnt sich trotzdem, offenbar. Und Prozent des Welthandels?
Zehn Prozent, oder? Also zehn Prozent von dem, was China hier hinbringt.
Ne, zwischen zehn und zwölf Prozent des globalen Handels und dazu zählt aber, und deswegen ist das irreführend, auch alles, was auf der China und sonst wo ist. Also von den Schiffscontainern gehen 30 Prozent dadurch und vom Welthandel zehn, zwölf Prozent. Das ist schon echt viel. 5,6 Milliarden Umsatz im Jahr, wird zweispurig ausgebaut und soll bis zu zehn Milliarden werden können. 5,6 Milliarden ist der Verlust, den die Deutsche Bahn gemacht hat, das ist ja auch zufällig die gleiche Zahl. Und günstiger Kanal in deiner Nähe ist Nord-Ostsee-Kanal, nur 20.000. Spart man aber auch nur, ich glaube, ein, zwei Tage oder einmal um Schleswig-Holstein rum oder Dänemark. Ist nicht so weit, aber ja trotzdem. Ich hatte gelesen, dass… Kündig, welche zwei Städte? Ach, keine Ahnung. Rendsburg und Brunsbüttel, also bestimmt noch ein paar mehr, aber es geht ziemlich gerade durch Rendsburg, glaube ich, durch, weshalb die Stadt auch nicht besonders schön ist. Jetzt kriegen wir bestimmt Beschwerden von Rendsburger. Und, ach so, der Schaden ist 400 Millionen pro Stunde. Wenn du die ganzen Lieferketten mit einrechnest, also was hält das an Produktion eventuell auf und so weiter, könnte der Schaden bis zu 400 Millionen, also hat ein Schiffsversicherer Hapag-Lloyd, glaube ich, oder so, oder Lloyds of London errechnet, ist der Gesamtschaden für die Ökonomie bis zu 400 Millionen. Glaubst du, das ist Zufall eigentlich? Also du kennst den Fakt, dass der Käpt'n vorher so ein männliches Genital in den Golf von Aden oder wo das war, da gemalt hat mit dem Schiffskurs, oder?
Ja, das habe ich gesehen, aber meinst du nicht, dass das einfach Zufall ist? Also, dass das jede zweite Schiff so macht?
Das kann natürlich sein, aber es frisst ja ordentlich Schiffsdiel. I don't know. Meinst du? Das ist schon ein großer Zufall, oder?
Aber mussten die nicht irgendwie da eh kreisen, um zu warten, bis sie rein dürfen oder so?
Ähnlich wie ein Flugzeug? Ein Schiff musst du nicht kreisen, da kannst du eigentlich warten und ankern. Aber ich finde schon, also die Erklärung Sandsturm habe ich gehört, Blackout, also manövrierunfähig, aber bin gespannt.
Wusstest du, dass das Boot in Hamburg mal eine Fähre gerammt hat?
Oh.
Oder eine Fähre oder einen Schlepper, auf jeden Fall irgendein Boot hier am Hafen.
Es gab mal ein Schiff, ich hatte einen guten Kumpel, der hat in Istanbul geheiratet und da ist so ein Schiff, da gibt es so ein Video, wie so ein Tanker im Bosporus gegen so ein Haus fährt und das war zwei Wochen vor seiner Hochzeit, seine Hochzeitslocation, dass so ein Tanker reingefahren hat, hat das Haus abgerissen. Das fand ich auch ein gutes Zeichen.
Wer verliert denn? Also ich habe mich gefragt, ob jetzt vielleicht Chibu mal eine Woche keine neue Welt hat.
Das kann gut sein. Oder die Wish-Sachen kommen nicht an.
Zum Beispiel?
Die schönen Plastik-Klamotten.
Ja, ohne Witz, wenn du ein kleines Unternehmen bist und da ein paar Container hast, beispielsweise mit deinen Fahrrädern, die du irgendwie vermieten musst, ist das bestimmt nicht so easy.
Ja, und dadurch, dass wir so einen Containermangel haben und auch so einen Mangel an Frachtkapazität, sind die Preise, um Sachen von China herzubekommen, eh schon super hoch gerade. Bahnstrecke mega teuer, auch Schiff teuer. Jetzt noch die Verzögerung. Man rechnet damit, dass sich noch so über ein paar Wochen zu Verwirrung kommen wird. Wie sagt man das? So Ripple-Effekts.
Vor allem, du musst die Dinger ja auch noch entladen. Also da gibt es ja auch einen Stau jetzt. Das ganze Timing ist ja vorbei.
Genau, und als nächstes liegen die Schiffe dann alle vor den griechischen Häfen oder Rotterdam und stauen sich dort beim nächsten Mal.
Würdest du in die Piraterie jetzt investieren?
In die was?
Ja, Piraten.
Piraterie?
Ja, haben die jetzt nicht gute Zeiten vor sich?
Ich weiß gar nicht. Das ist so ein bisschen aus den Medien gegangen. Das war ja mal heiß da. Aber ist da nicht diese komische Mission, Adalante oder so, die da mal versuchen das zumindestens? Ich glaube, so auf so einem Handelsschiff fahren ist einer der schlimmsten Jobs überhaupt, glaube ich. Macht, glaube ich, nicht viel Spaß und ist auch relativ gefährlich.
Jetzt haben wir Pandemie und keine Produkte mehr aus China. Was müssen wir noch machen, damit die Globalisierung jetzt zu Ende geht?
Also das finde ich auch krass, wie vulnerable unser Welthandel oder so die Aspekte sind. Also das ist ja ein, hättest du das mutwillig gemacht, wäre es ja ein krasser Anschlag. Also wie einfach du dann halt zehn Prozent des Welthandels lahmlegen kannst. Und der hätte ja auch noch mit ein bisschen mehr Karacho reinfahren können in die Mauer. Das sieht übrigens, glaube ich, einfacher aus, als es ist, den da rauszuholen, weil die fahrbare Rinne ist eigentlich nur die mittleren zwei Drittel des Kanals. Also wenn du das Ufer berührst, dann liegst du eigentlich deutlich auf Sand vorne und hinten schon. Ich finde es schon beeindruckend, wie verletzlich der Welthandel ist oder auch Stromnetze und was es alles gibt. Ich habe gehört, im Sandsturm in den USA neulich, dass man so überhaupt keine Redundanz in diesem ganzen System hat. Wobei es soll ja, es wird eine zweite Fahrt drin gebaut für einen Teil des US-Kanals, damit da halt noch mehr Schiffe durchkommen. 15 Millionen Umsatz am Tag macht der. Das wäre eine gute Aktie gewesen, glaube ich. Hätte ich gekauft, 18,58.
Wir haben heute Folge 39. Wie viele Folgen nehmen wir auf? Ab welcher Folge ist der Kanal wieder offen? 40, 41, 42?
Nein, wenn man das hier hört, ist er schon wieder offen, würde ich denken. Vielleicht bin ich da zu optimistisch.
Auf keinen Fall. Ich sage dir, das Ding ist nach Ostern noch, wird das aufgemacht, vorher nicht.
Wirklich? Das wäre schon brutal. Dann gibt es wirklich große Probleme mit Lieferketten, Automobilindustrie und was weiß ich, glaube ich.
Dann hätte ich noch eine Frage an dich. Hast du dich mal mit Luftfiltern, mit der Luftqualität in deiner Wohnung auseinandergesetzt?
Oh Gott, das wird gleich esoterisch, habe ich das Gefühl. Aber belehre mich. Nee, gar nicht.
Also hast du nicht, dir ist der Feinstaub in deiner Wohnung egal und alles, du hast keine Allergien. Du hast auch bei Idealo keine Feinstaubfilter verkauft.
Doch, die Geräte dafür haben schon so ab und an Saison bei gewissen Events. Aber bisher bin ich ganz, wir wohnen ja relativ weit oben, da hat man ein bisschen weniger Feinstaub.
Gut, falls jemand eine Kaufempfehlung hat oder eine Nicht-Kaufempfehlung, gerne eine E-Mail an podcast.doppelgänger.io.
Du suchst dir dann, wie kann man dir denn helfen? Hast du Pollenprobleme, Feinstauben?
Ich würde gerne ein bisschen weniger Staupollen in der Wohnung haben.
Aber dein Körper ist doch ausgerüstet dafür, das zu filtern selber.
Ja, vielleicht macht das überhaupt kein Ding. Nicht unter den Wolken wie du.
Habt ihr eine große Straße vor dem Haus? Nicht wirklich. Und es gibt auch, gibt es nicht seit Lockdown oder halb Lockdown oder gar nicht mehr Lockdown, die Bitte um Osterruhe, gibt es nicht weniger Verkehr? Ist nicht eh weniger geworden der Feinstaub?
Ja, ich glaube nicht deutlich. Man müsste sich die Daten mal anschauen.
Und dann macht man dann das Fenster nicht mehr auf, wenn man so ein Gerät anhat?
Ich war in diesem Rapid Hole noch nicht. Ich habe gedacht, du hättest dich damit auseinandergesetzt. Also gute Frage für die Community. Ich glaube, es gibt bestimmt einige Leute, die sich der Supermint auskennen. Allerletzte Frage. Sollten Bundestagsabgeordnete Nebenjobs oder Nebenverdienste haben dürfen?
Sollten sie haben dürfen. Müssten nur 100 Prozent transparent sein. Ich glaube, wenn man das verbietet, dann sorgt man dafür, dass jeder, der so irgendwas gebracht hat oder viele Leute einfach auch nebenberuflich tätig sind, dann nicht mehr Politiker sein könnten. Das ist, glaube ich, keine gute Ausgangslage. Aber wenn es Nebentätigkeiten und vor allem potenzielle Interessenkonflikte gibt, dann müssen die halt, meiner Meinung nach, 100 Prozent transparent sein. Und weit darüber hinaus, wie es jetzt beschlossen wurde. Oder beschlossen wird. Wurde es schon durch? Weiß ich gar nicht.
Dann, was alle hören wollten. Herzlichen Glückwunsch. Herzlichen Glückwunsch zur Gorillas Runde.
Vielen Dank.
Wie gut fühlt man sich, wenn man sein Geld in so einer kurzen Zeit verzehnfacht hat?
Das ist eine Behauptung. Ich fühle mich nicht genötigt, dem zu widersprechen. Aber ich freue mich über den Erfolg. Ich sehe das als Bestätigung des Erfolgs der Firma vor allen Dingen. Also die Gratulation kann ich da nur weiterreichen. Aber schön, dass es noch gibt. Ich glaube, nach so einer Runde sinkt das Risiko ein bisschen, dass es eine Nullnummer wird. Da habe ich das Gefühl. Obwohl lustigerweise man viel wieder die typischen Zalando-Argumente jetzt hört. Bei Flaschenpost, sobald in Deutschland von einer Milliarde die Rede ist, kommen sofort die Leute und sagen, das kann die Geld verdienen. Das wird durch Venture Capital quer subventioniert. Und alles, was du damals bei Zalando gehört hast, wird jetzt eine Runde rumerzählt wieder. Das finde ich beeindruckend. Aber ich habe beschlossen, dagegen nicht mehr weniger zu argumentieren. Lieber mit der Regenkutte das jetzt zwei Jahre noch auszuhalten.
Also hast du dich nicht auf Twitter viel gebeaft mit irgendwelchen Leuten, die dagegen gehalten haben?
Weniger. Das Lustige ist, es sind fast ausnahmslos Leute, die es noch nie probiert haben selber. Oder auch gar nicht in der Lage wären, weil sie es nicht probieren. Und das ist auch okay. Ich verstehe auch, dass es deutlich schwerer ist, sich dafür zu begeistern, wenn man es noch nie probiert hat. Aber ich finde es immer lustig, wenn Leute, die überhaupt keinen Zugang dazu hätten oder es nicht probieren, sich dazu äußern. Und wie sinnvoll und nachhaltig das ist. Das finde ich ein bisschen Quatsch. Aber so ist es halt. Ich freue mich sehr.
Und ist ein 100er Multiple auf Umsatz gerechtfertigt?
Wäre mir neu, dass du den Umsatz kennen würdest. Das kann ich auch nicht. Also weder bestätigen noch widersprechen.
Du wirst dich ja doch wahrscheinlich dafür eingesetzt haben, dass man die Ordernummern nicht mehr nachvollziehen kann, oder?
Dazu kann ich auch nichts sagen.
Also, was natürlich öffentlich ist, bis Mitte März konnte man die Ordernummern sehen. Und dort hat man genau gesehen, meine letzte Bestellung war am 10.03. Da konnte man das noch sehen. Damals hatte ich die Ordernummer, irgendeine Zahl davor und dann 333.000. Das bedeutet, es gab ungefähr 333.000 Bestellungen bis dahin. Average Order Value würde ich sagen, bei mir 26 Euro. Also wäre es wahrscheinlich ein 100er Multiple. Er schweigt und ist am überlegen, ob wir das rausschneiden sollen.
Nee, ach Quatsch. Wir sind transparent und geschnitten wird hier nicht. Es gibt keine No-Go-Themen. Wie gesagt, ich kann es nicht bestätigen, es wäre falsch und ich will ja auch nicht für das Unternehmen sprechen. Solltest du Recht haben, dann würde man das ja so ein bisschen aufs Jahr hochrechnen müssen, würde ich behaupten. Du müsstest ja so eine Art Run-Rate-Multiple bauen. Dann bist du bei einer anderen Zahl als den 100x auf Umsatz, von der du gerade gesprochen hast.
Ja genau, das habe ich mir auch ausgerechnet. Ende des Jahres, als ich mit die erste Bestellung in Hamburg machen konnte, da war die Order pro Tag ungefähr 1500 Orders. Und jetzt so Ende März bei 6000. Also das ist schon ein krasses Wachstum. Und so viele Städte haben die auch noch nicht, so viele Places. Ich habe jetzt in Hamburg gesehen, zwei, drei Push-Nachrichten bekommen, dass jetzt andere Stadtteile aufgehen. Und in der Presse wird ja jetzt verkündet, dass das Wachstum groß ist. Und die Konkurrenten haben ja jetzt auch alle letzte Woche Geld eingesammelt, oder?
Genau, das am ehesten ähnliche Modell Getir aus der Türkei hat 300 Millionen auf 2,6 Milliarden geraced. Und ich glaube eine Woche vorher hat Gopuff 1,2 Milliarden auf 9 Milliarden geraced. Aber da muss man auch sagen, die haben in den USA natürlich irgendwie ein, also Getir will mit der Bewertung expandieren international. Also da kann man damit rechnen, dass die in London, ich glaube London sind sie da schon, und dass sie dann auch auf Kontinentaleuropa aufschlagen demnächst. Bei Gopuff würde ich sagen, die haben im eigenen Land noch, also A ist das jetzt nicht der beste Name für eine Expansion nach Deutschland, scheint mir.
Meinst du die haben mit VIX schon mal gesprochen?
Genau, ähnlich. Und ich glaube das Lieferversprechen von 30 Minuten ist auch nicht so. Was die ja ganz gut machen ist, dass sie auch so in ländlichere Regionen gehen. Und da 30 Minuten ist vielleicht schon spannender wieder. In Großstädten wüsste ich nicht, warum man 30 Minuten machen soll, wenn man sieben Minuten machen kann. Und wenn man es mit dem Fahrrad machen kann, warum man es mit dem Auto machen sollte. Das löst ja das Problem, der steht da nicht. Aber also die kämpfen halt, deren Konkurrenten sind halt DoorDash und Instacart. DoorDash ist Public 43 Milliarden wert, Instacart Private mit 40 Milliarden bewertet. Dagegen ist Gopuff nicht ein Fliegenschuss, aber relativ günstig und klein. Auch wenn man so in die App-Installs schaut oder Google Trends, SimilarWeb, was auch immer man sich anschauen will, sind die im Vergleich zu DoorDash. Und DoorDash macht natürlich noch ein paar andere Sachen, aber Instacart ist ja sehr nah dran an dem Modell und ist deutlich größer noch. Kann auch sein, dass Gopuff auch nach Deutschland kommt. Kann auch sein, dass ein europäischer Player in die USA geht, wer weiß.
Ja, also ich würde mir wünschen, wenn ein europäischer Player in die USA geht und vielleicht, wenn ein europäischer Player auch mal zeigt, dass man ganz gut skalieren kann weltweit. Also es ist ja auch gut möglich, wir haben das ja bei den Scootern auch gesehen, Operations-mäßig war meines Erachtens TIA deutlich besser als die Amerikaner, als die Vorbilder. Und das könnte ich mir bei dem Modell auch vorstellen.
Das kann schon sein. Ob man das dann in den USA auch so gut hinkommt, ist die Frage. Aber ich meine, das Versprechen mit zehn Minuten ist ja schon mal deutlich besser, als das, was lokal gemacht wird. Letztlich nicht ganz das gleiche Modell, wobei halt Gopuff auch, ich glaube, die haben 250 Micro-Fulfillment-Center, wovon aber 150 Bathmoves sind, Beverages and More, also das ist eher so ein Getränke-Hoffmann, den sie gekauft haben und von ihren Original-Warehouses haben sie, glaube ich, so 100. Und aus den 250 beliefern sie 650 Städte. Das heißt, die sind teilweise halt auch so, dass sie mehrere Städte in so ländlicheren Regionen beliefern.
Und meinst du, Picnic trägt langsam Angst?
Ich glaube, Picnic in der Städtekategorie, wo die aktiv sind, haben die ein attraktives Produkt. Also ich finde Picnic auch eine gute Alternative zum herkömmlichen Einkauf. Ein anderes System, aber auch ein gutes, würde ich sagen.
Ja, das würde ich mir hier auch noch wünschen.
Genau. Und es ist halt kein, wie gesagt, ich sehe das nicht als ein Winner-takes-it-all-Market, sondern es gibt drei, vier große Discounter, es gibt zwei, drei große Lebensmitteleinzelhandels-Filialisten, wahrscheinlich können auch zwei, drei davon überleben. Bei den Bewertungen kann es aber schon auch sein. Was man natürlich sieht, ist, wenn du jetzt anhand der Warehouses schaust, ich glaube, Gorilla müsste so gefühlt, öffnen die ja jetzt jeden Tag ein, wenn du es verfolgst. Und ist auch bei ein paar Dutzend schon, wenn du jetzt alles steht und die verschiedenen Gebiete hinzuziehst. Und GoPuff hat natürlich den Vorteil, dass die jetzt mit den 250 Warehouses mit 9 Milliarden bewertet sind. Und dann siehst du schon, dass die Bewertungen in den USA auch nochmal anders sind. Aber so groß ist der Unterschied dann doch wieder nicht. Also, es ist jetzt nicht Faktor 10 oder so, dass du da für das gleiche Modell 10 mal mehr Geld bekommst. Und von den Warehouses sind, wie gesagt, nur 100 eigentlich ihre ursprünglich selbst skalierten. Und es gibt ja diese Zahl aus den USA, dass die zwischen 9 und 18 Monaten brauchen, um profitabel zu werden. Diese Micro-Fulfillment-Center. So ein bisschen an die Leute gerichtet, die meinen, das verbrennt alles nur VC-Geld. Das heißt, es ist schon bewiesen in den USA, dass man das sehr gut profitabel machen kann. Und das ist deutlich schneller als ein normaler Supermarkt, der Jahre braucht, um profitabel zu werden. In aller Regel.
Und was ist dein Gegenargument zu, das ist mega stressig für alle Mitarbeiter?
Für die Delivery-Mitarbeiter? Ja. Weiß nicht, wann du das letzte Mal einkaufen warst, aber die Kassierer an der Kasse, das wirkt jetzt nicht wie der würdigste oder die Erfüllung aller Träume. Da Artikel von links, du sprichst auf eine Kritik auf LinkedIn an, nehme ich an. Wirklich? Also, wenn ich wählen könnte, zwischen meinem Fahrrad Dinge ausfahren, also gerade als Studentenjob hätte ich das super gerne gemacht, ich habe deutlich schlechtere Jobs gemacht. Und hinter so einem Plastikpuff im Supermarkt sitzen und Waren von rechts nach links sortieren, rüberziehen, acht Stunden lang, mich dabei nicht bewegen können oder kaum bewegen können. Und eine Arbeit machen, die ganz sicher von Robotern übernommen wird innerhalb der nächsten zehn Jahre, dann würde ich sagen, ist irgendwie Delivery-Driver auf dem Fahrrad mit einem Elektro-Bike nicht die schlechtere Wahl, finde ich. Also, ich weiß nicht, ob es da Unterschiede im Stresslevel gibt, das kann ich nicht beurteilen. Aber ich würde den Job sicherlich lieber auf dem Fahrrad machen als in so einem Supermarkt. Und wie gesagt, die gelten nicht als die begehrtesten Jobs der Welt, glaube ich, im Supermarkt rumzusitzen und Regale einzuräumen.
Meinst du, die SEC hat unseren Podcast verfolgt und sich nochmal Specs genauer angeschaut?
Die haben ja nicht genug Personal, das zu tun, weil die chronisch underfunded sind. Aber die schauen sich jetzt endlich die Specs mal genauer an, Zeit wurd's ja auch. Und haben angekündigt, da mal tiefer reinzuschauen und die Incentive-Strukturen sich anzuschauen, was da eigentlich wirklich an Research und Diligence gemacht wird oder welche Sorgfalt bei der Risikoabwägung und Risikopräsentation gelassen wird, wie die typischen Compensation-Schemes sind. Also, der Sponsor kriegt ja zwischen 15 und 30 Prozent des Specs sozusagen für seinen Namen geschenkt. Wäre übertrieben, aber viel arbeiten muss er dafür ja auch nicht. Und das wird sich jetzt alles mal genauer angeschaut, ob man da eventuell Anleger besser vor schützen muss. Weil insbesondere die Interessenlage ist ja sehr undurchsichtig für den späteren Anleger. Also, ich glaube, die Leute, die in Schamats IPO, was war das? A, Virgin Galactic? Oder B, weiß gar nicht mehr, investiert haben, die hatten sich bestimmt nicht vorgestellt, dass er irgendwie aus Liquiditätsmanagement nach einem halben Jahr da seine Shares alle auscashed und sich mehr oder weniger wieder verpisst.
Aber der musste das doch machen. Sein Family Office hat ihn doch angerufen und hat gesagt, du musst das machen.
Die Kreditkarte war nicht gedeckt. Aber genau, das wird jetzt untersucht. Und ich glaube, das ist schon ein Riesenproblem, dass es keine Art von Alignment oder Commitment gibt. Es gibt kein Interesse langfristig der Firma verbunden zu bleiben. Das ist in der Option-Structure oder Shareholder-Struktur nicht so abgebildet. Du kannst viel zu früh einkashen. Also, du müsstest die Leute eigentlich zwingen, dass sie eine zwei Jahre Lock-Up-Period haben oder so. Dann würdest du dir nochmal genauer überlegen, was du an die Börse bringst. Und idealerweise selber ein bisschen Skin in the Game. Also, das kannst du eigentlich sofort lösen. Du sagst, der muss mindestens 5 oder 10 Prozent des Specks selber finanzieren, der Sponsor. Und das Geld kann er sich auch borgen, wenn er zur Not. Und er oder sie. Und dann muss er oder sie zwei, drei Jahre drin bleiben. Und dann würdest du gleich deutlich weniger Specks sehen. Ich glaube nicht, dass dann Leute mal auf Verdacht irgendwelche Elektro-Copter an die Börse bringen wollen, wo unklar ist, ob die jemals fliegen dürfen, fliegen können, die die Ziele erreichen. Das wäre zum Beispiel eine Sache, die man machen könnte.
Wurdest du schon gefragt, ob du nicht einen Speck machen möchtest?
Nee. Dazu bin ich zu unbegabt und zu wenig prominent, glaube ich. Wieso? Du bist doch Star aller Leute. Würdest du den kaufen? Nee. Pip-Speck. Doppelgänger. Ich kann den IPOP versuchen zu bekommen.
IPOP für Podcasts würde ich machen. Dann machen wir den Speck, den Doppelgängerspeck.
Das ist übrigens auch interessant. Diese ganzen Delivery-Services, die sind ja eigentlich alle jetzt in der Punching-Size von Specks auch mit den Milliardenbewertungen. Da muss man sich auch mal fragen, warum die Sachen, die gut wachsen und gut Value aufbauen, warum die halt nicht an die Börse gehen? Oder warum Stripe 95 Milliarden private wert ist und nicht an die Börse entsorgt wird? Also da, wo noch Value Creation oder profitables Wachstum oder aussichtsreiches Wachstum passiert, da klammern sich die VCs an ihre Investments und wollen die nicht so schnell wie möglich entsorgen. Und da, wo die Grenzen des Wachstums absehbar werden oder der Risk-Return so fehlverteilt ist wie bei den Elektro-Helikoptern oder der bemannten Drohnen, da versucht man das Risiko halt schnell zu den relativ hohen Preisen gerade an den Markt auszulagern.
Und was mit so Geschäftsmodellen mit richtigen Fundamentals wie WeWork?
Achso, genau, der Scheckspeck von WeWork. Du hast dich gut vorbereitet diese Woche, weil es war ja auch schwer zu verpassen. Der Scheckspeck von Baucapital will WeWork für 9 Milliarden an die Börse holen. Das ist bestimmt fairer als die 100 Milliarden, die damals mal im Gespräch waren für WeWork. Aber wenn du dir die Zahlen anschaust, die sehen immer noch aus wie so ein Tannenbaum. Also wenn du rechts Umsatz und links Verlust machen würdest, dann sieht das genau aus wie ein Tannenbaum. Also jedes Jahr mehr Umsatz, jedes Jahr mehr Verlust und da musst du ja nicht mega viel investieren eigentlich. Also schon kompliziert. Aber ich glaube schon, dass das Modell überleben wird. Die Frage, also ich weiß nicht, ob das jetzt 9 Milliarden wert ist, aber wir brauchen bestimmt WeWork. Die Frage ist, ob wir mehr brauchen, als wir jetzt haben. Da bin ich mir noch nicht so sicher.
Ja, ich habe irgendwie so einen Trailer gesehen von einer Doku dazu. War sehr amüsant. Will man dann doch irgendwie schauen?
Oh ja, das wird auf jeden Fall unterhaltsam. Da freue ich mich schon drauf. Ist schon raus, ne?
Ich weiß nicht, ich habe nur kurz reingeguckt und gedacht, oh ja, da war ja was. Das war ja sehr witzig.
Hast du spontane gute Netflix-Empfehlungen?
Keine Zeit für Netflix. Du?
Das sonst würde ich nicht fragen. Ich hätte heute 15 Minuten Zeit.
Also die Netflix-Doku gibt es noch bestimmt bald. Aber das ist was, was so reingekommen ist. Aber ja, ich schicke dir einen YouTube-Link zu einem Startup von vor 20 Jahren, die eigentlich schon mal Krypto gemacht haben. Beanz.
Hast du schon Bitcoins inzwischen? Nee. Gar nicht? Willst du auch nicht? Ich überlege sehr viel darauf rum, ob nicht die Downside ist halt im schlimmsten Fall halt Totalverlust, glaube ich, wenn das irgendwie sich rausstellt als Quatsch. Aber ich glaube, wenn ein Szenario mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintritt, sozusagen, dass ...
Welches Szenario? Inflation?
Dass entweder Unternehmen das als alternatives Mittel der Geldhaltung nutzen müssen, wie ich irgendwann mal beschrieben habe vor zwei, drei Folgen, oder eben doch NFT sich durchsetzen sollte.
Ich glaube, aktuell müssen das Unternehmen hauptsächlich halten, damit sie ihre Daten zurückbekommen.
Und der Tesla akzeptiert jetzt den Kauf in Bitcoins? Ich glaube halt nicht, es gibt irgendein mittleres Szenario in dem Fall. Deswegen überlege ich es auch. Ich glaube schon, es gibt eine gute Möglichkeit, dass wir alle aufwachen in fünf bis zehn Jahren und sagen, das war jetzt wirklich mal Quatsch. Wie kann man da 1,6 Trillionen reinkloppen? Aber wenn das klappen sollte, dann ist es, glaube ich, durch die Beschränkung schon auch ... Dann hast du schon deutlich mehr Nachfrage als Angebote.
Na klar, aber du hast doch jetzt 10% deines Reichtums da drin. Das reicht doch.
Des liquiden Vermögens. 10% ist schon viel.
Du hast ja mal angeschaut, dass du im Gegensatz zu anderen verarmst. Ich würde sagen, dir geht es relativ gut. Du musst da jetzt nicht dich zu viel mit auseinandersetzen.
Na gut, dann überlege ich nochmal. Aber du bleibst bei null? Ich bleibe, ich gucke das schon in den Seiten. Dann muss ich dich wieder mit Podcast-Werbung durchschleppen, wenn es schief geht.
Genau, also falls wir irgendwann Werbung machen sollen. Generell, seitdem ich auf Pips Aktientipps höre, verliere ich Geld.
Wir reden gleich mal über deine Aktien. Meine Predictions sind immer noch besser als deine. Okay, dann können wir gleich darüber reden. Hast du deinen hier libertären Lieblings-Podcast gehört diese Woche mit den vier Milliardären? Nee, welcher ist das denn? Achso, da hast du bestimmt eine Frage nächste Woche dann so.
Achso, doch, ich hätte eine Frage. In der Inflation kommen wir uns näher oder entfernen wir uns voneinander?
Ja, wenn es nach Schamat geht.
Also arm und reich.
Schamat glaubt ja, dass wir uns dann näher kommen und dass die Welt gleicher macht.
Okay, und du? Hast du dir die Präsentation angeguckt?
Ich werde immer arg wöhnisch, wenn vier Milliardäre mir sagen, dass Inflation zu mehr Gleichheit führt. I don't know. Ich glaube, das ist Pro… Also normalerweise, es wären auf jeden Fall Spargut… Also der ganz arme Mensch verliert im Vergleich zu jemandem, der Spareinlagen hat, weniger. Wenn du nichts hast, dann verlierst du auch weniger. Dann kriegst du dein Brot halt auf Essensmarken. Und der, der vorher 100.000 Euro auf der Bank hatte, der verliert die dann auch noch. Und dann hast du da mehr Gleichheit. Aber die Gleichheit im Vergleich zu den Leuten, die echte Assets haben, also Immobilien, Aktien, sowas, die gleicht sich nicht wirklich an. Also im Gegensatz. Eigentlich der klare Verlierer sind eigentlich die Leute, die Geldguthaben haben vorher. Wer noch Assets hat, der ist eigentlich auch nach der Inflation, kommt ja deutlich besser weg und deutlich besser raus aus der Inflation. Fand ich eine relativ krude Thesen, die da rausgeschmissen wurden.
Ich mache mir hauptsächlich Sorgen um dich.
Um mich? Musst du dir keine Sorgen machen. Ich bin ja größtenteils in Assets drin mit Aktien. Dann würde ich da im Zweifel besser rauskommen wahrscheinlich. Wobei die Werte, also Inflation ist jetzt wirklich für alle schlecht. Dadurch steigt ja der Zins. Das heißt, es können weniger Investitionen getätigt werden. Niemand denkt mehr langfristig, die ganze Preisfindung ist kaputt, weil du nicht mehr weißt, ob… Also wenn ich dir jetzt sage, eine Cola kostet 18 Milliarden und ein Brot 14 Milliarden, wird es zunehmend schwerer für Leute den Unterschied zu verstehen. Und was jetzt der faire Preis ist und was produziert werden muss an Menge. So toll ist Inflation nicht, glaube ich.
Ich hätte eine praktische Frage. Ich habe hier so ein altes iPhone rumliegen. Das sollte ich eigentlich mal langsam auf Ebay verkaufen. Soll ich das jetzt verkaufen oder lieber in einem Jahr?
Theoretisch baut das mehr Wert auf. Gerade wenn du es in Geld misst. Aber halt auch nur, wenn du es in Geld misst.
Ja, eigentlich müsste ich jetzt den ganzen Schrott, den ich hier rumliegen habe, behalten und hoffen.
Wenn du glaubst, dass sich das durchsetzt und Inflation kommt, dann solltest du jetzt Kredite aufnehmen und in Assets. Und dann haben wir aber eine Stockblase bald oder eine Asset Bubble wieder. Oder die Asset Bubble wird noch größer. Kompliziert.
Gut, ich habe Feedback bekommen, dass wir uns weder mit Cookies noch mit dem Bankengeschäft gut auskennen würden. Auf jeden Fall die ein oder andere Lücke haben. Zemrush ist jetzt an die Börse gegangen. Mit SEM kennst du dich ja besser aus. Wie war der Börsengang?
Das war einer der ersten Börsengänge, wo es jetzt nicht zu so einem Pop am ersten Tag kam. Hast du das erwartet? Ich glaube, es lag ein bisschen auch an der Tagesform. Es war einer der Tage, wo der Markt insgesamt nicht so auf Technologie stand. Ich hatte erwartet, dass die nicht mit 50% Plus starten. Da war ich mir relativ sicher, dass sie jetzt am ersten Tag 20% Minus machen. Das fand ich dann fast auch überraschend. Aber die mussten die Bookbillingspanne schon, sie wollten 14 bis 16 Dollar pro Aktie und mussten die 14 wählen, um zu platzieren. Und haben dann auch nur 10 statt 16,8 Millionen Aktien platziert. Also weniger Verwässer zu dem Preis. Und sind damit jetzt in Anführungsstrichen nur 1,6 Milliarden wert, haben sich wahrscheinlich anders vorgestellt. Die haben bestimmt gedacht, sie gehen für 2 Milliarden an die Börse und dann geht es vielleicht weiter hoch auf 2,5. Das ist jetzt noch nicht supergeil für alle Beteiligten. Aber das liegt auch daran, wir hatten ja so ein bisschen die Schwachpunkte gesagt. Prinzipiell wächst die Firma, aber die DB-NER, die Dollar Based Net Expansion Rate, was man jährlich mit den Kunden mehr verdient, ist nur 114%. Also man holt nicht signifikant mehr Geld jedes Jahr aus den Kunden raus. Und in ihrem Börsenprospekt geben sie übrigens eine Revenue-Käger an. Statt das Revenue-Wachstum für 2020 wird die Revenue-Käger mit 50% angeteasert. Und das ist aber die Käger seit 2016, also wie im Schnitt über die letzten vier Jahre das Revenue gewachsen ist. Im letzten Jahr ist es nämlich nur noch 36% gewachsen, was jetzt nicht super schlimm ist. Aber dafür, dass sie halt noch nicht profitabel sind, ist es dann nicht ganz super. Und deswegen traden sie jetzt auch nur auf, in Anführungsstrichen, nur 13 Mal Umsatz.
Okay. Um nochmal kurz zu erklären, was sie machen, die verkaufen ein Tool, um SEO zu tracken und zu verbessern.
Und alle Marketingkanäle letztlich so ein bisschen outside in anzuschauen. Du sag mal, wo wir gerade bei deiner Lieblingsaktie waren, da sind mir auch ein paar Fragen aufgekommen diese Woche. Die ist jetzt, lass mich mal gucken, aber fast auf 40 Euro runter.
Die kommt zurück.
Und auf welcher Basis? 43 Euro sehe ich sie gerade. Was ist da los? Was ist da an der Glöcklerschen Vision nicht aufgegangen? Was sieht der Markt nicht? Was dir lange bekannt war?
Das Schlimme ist, ich habe es eigentlich gesehen. Ich habe ja gesagt, dass Zoom Agora kaufen soll vor zwei, drei Folgen.
Ach ja, das ist aber schön. Jetzt ist es aber so günstig, jetzt kann Zoom die vielleicht doch tatsächlich mal einsammeln, oder?
Ja, und sie haben, vorher haben sie noch den absoluten Supermove gemacht und haben gesagt, sie machen jetzt eigentlich das Gleiche, was Agora macht.
Ah, du meinst, die schießen die sturmreif, indem sie die Bewertung kaputt machen, und jetzt sammeln die die denn ein?
Es sind ja zwei verschiedene Märkte. Aber Zoom hat ja das SDK announced am Montag. Also du kannst jetzt deine eigene Zoom App bauen und das ist natürlich Konkurrent.
Das ist zuerst der Service quasi, ne? Genau. Videokommunikation für Dritte, genau das, was Agora anbietet, oder? Genau. Wenn ich dich nicht verstanden habe.
Genau. Und auch ähnlich, ich glaube, ähnliches Preismodell, so wie ich es mir angeguckt habe, auch ziemlich einfach aufgesetzt. Auch wirklich schnell, muss man sagen. Also wir haben ja, ich meine, im November haben wir über Zoom gesprochen, Peak Zoom mit den Zapps, also den Zoom Apps, was auch so eine sehr Hauruck-Aktion war. Da sind jetzt einige Apps reingekommen und jetzt haben sie halt das SDK-Studio gebaut und da kann man tatsächlich jetzt sich einfach, ja, als Entwickler anmelden und sagen, man baut jetzt eine App, die halt Zoom-Telefonie ermöglicht.
Und dann brauche ich Agora nicht mehr eigentlich, oder? Genau, dann könnt, also. Oder nur für Audio.
Es gibt halt unheimlich viele Firmen, die das anbieten, ne? Also wir sehen ja jetzt die ganze Zeit in den, was so, Vertikalisierung von Zoom. Wir haben ja mal über Around gesprochen, die machen das selbst. Dann gibt es jetzt Startups wie Butter oder so was, die machen das mit daily.co. Dann gibt es andere, die machen das mit anderen Anbietern und Agora ist halt hauptsächlich bekannt geworden von Clubhouse. Und ja, Zoom geht jetzt auch voll in diesen Markt. Das könnte ein Grund sein, aber auf der anderen Seite denke ich halt, dass es immer noch ein Unterschied ist zwischen, ja, China und Amerika und Agora ist halt meine China-Aktie.
Aber für, also für, für, also für Video. Und du bleibst fröhlich da?
Wir haben ja, wir haben uns ja committed für ein Jahr. Von daher bleibe ich einfach und ich, ich rechne das immer gegen deine Predictions. Und wenn ich jetzt hier meine, ich habe ja so gespielt, zwei gespielte Portfolios mit jeweils 50.000 Euro, einmal in den Glöckler Predictions oder einmal in den Glöckner Predictions. Aktuell bin ich noch plus 10 Prozent und du bist minus 4 Prozent.
Und du hast es am richtigen Tag auch reingelegt?
Ja, alles am 4.1. gemacht.
Okay.
Aber seit, also seit Anfang des Jahres geht es ja eigentlich überall runter.
Nicht überall, nur bei den Text-Docs. Na gut, aber dann sind wir ja noch Kopf an Kopf und ich gestehe auch ein, dass ich noch hinten liege, noch. Aber vielleicht holst du es ja wieder raus mit Agora. Aber würdest du das denn jetzt, gute Frage, ich meine jetzt sind die so günstig wie noch nie. Also das ist jetzt fast der Kurs, bei dem du sie gekauft hast, ne? Du bist 10 Prozent plus, sagst du? Also bei, um den Kaufkurs rum, würdest du den jetzt nachlegen? Soll ich mal nachgucken, was die Bewertung ist, um das mal zu beurteilen? Ist das denn jetzt eine Kaufgelegenheit? Ja, guck mal. Du kannst mir Disclaimer ansprechen.
Bis du das sagst, sag ich erstmal uns ein Disclaimer, genau. Also alles, was wir hier sagen, sind einfach nur Ideen von uns. Man sollte auf keinen Fall da irgendwas kaufen, was wir hier besprechen, wenn man nicht sein eigenes Research gemacht hat. Und wir sind nicht haftbar für irgendwas, was ihr da macht.
Hast du ganz toll gemacht. So, Market Cap 5 Milliarden nur noch. Das entspricht 38 mal Sales bei 74 Prozent Wachstum und fast profitabel.
Ja, und der nächste, also was man hoffen könnte ist, dass der nächste Earnings Call wirklich positiver ist, weil man dann das ganze Dating Business und alles, also das, wo wirklich Video Calls stattfinden, dass man das drin hat.
Okay. Ach ja, genau, im Q1 haben wir die Dating-Zahlen. Das könnt ihr nochmal pushen. Apropos hoffen, das ist ja auch die große Vision von ARK Research. Da gab es einen schönen Tweet noch. Es gibt jemanden, der heißt Christopher Blumstrand, der nimmt immer sehr schön diesen Research auseinander. Und dem ist in dieser Monte-Carlo-Simulation noch eine weitere Unzulänglichkeit aufgefallen. Und zwar haben die beim Research vergessen, dass es irgendwie 125 Millionen Aktienoptionen gibt oder so, die auf Elon Musk entfallen werden noch. Und die sind sozusagen als Dilution nicht eingerechnet, worauf der ARK Research-Analyst dann meinte, ja, die kaufen die einfach zurück. Also die Firma macht ein Aktienrückkauf-Programm. So war das dann doch schon vorgesehen angeblich. Nur, dass man dafür dann allein 80 Milliarden Liquidität bräuchte, um diese Aktien auch zurückzukaufen. Und die Frage ist ja, woher sollten die kommen? Bitcoin. Bei Tesla. Das ist schon krass, auf was für einem Level die Research machen bei ARK. Wir verlinken den Tweet vielleicht mal. Das ist durchaus Wuhr, beziehungsweise sehr gute Twitter-Threads, die der Christopher Blumstrand da macht.
Ich habe mich gefragt, was du als CEO machst, wenn du so einen ARK im Hintergrund hast. Also stell dir vor, du baust und baust und predigst deine Visionen und dann kommt von der Seite so ein ARK und erzählt dann nochmal irgendwie das ganze Ding noch krasser, noch größer, noch irgendwas. Sagst du dann danke, ja, also genau so machen wir es?
Ja, habe ich mich lustigerweise auch gefragt. Ist schon komisch, ne? Also wenn sozusagen Analysten dir Ziele vorrechnen, wo du selber weißt, oder realistisch genug darauf schaust, um zu wissen, das ist gar nicht möglich. Aber ich meine, als CEO willst du natürlich auch die Bewertung sehen und du bist inzentiviert am Aktienkurs. Das heißt, du hast jetzt auch erstmal nichts dagegen, außer dass du irgendwann erklären musst, dass das natürlich alles nicht funktioniert hat. Also ich weiß nicht, ob Tesla einen Ride-Hailing-Service mit Menschen drin bauen will überhaupt. Oder dass sie selber Insurance-Underwriter werden, also Versicherungsrisiko auf Spell-and-Cheat selber nehmen wollen und sich klar sind, dass man dafür auch ein bisschen Bargeld braucht und so. Keine Ahnung. Spannend. Also ich würde auf jeden Fall Cathie Wood nicht die Strategie meines Unternehmens machen lassen. So viel kann ich nach dem Research sagen. Wenn die dann irgendwie da sitzen und sagen, wir müssen hier auf 80% Gross-Margin kommen im Auto bauen, dann fände ich es kompliziert.
Ja, ich bin mal gespannt. Ich bin vor allem gespannt, ob die Batterien in den nächsten Jahren wirklich günstiger oder eher teurer werden.
Wegen der Rohstoffmangels, Asset-Prices? Genau. Ja, wird auch ein Problem.
Hast du dir Futu Holdings angeschaut? Also F-U-T-U. Das wurden wir in Clubhouse gefragt am Mittwoch. Was macht Futu Holdings Limited?
Die einfachste Umschreibung wäre wahrscheinlich das Robin Hood von China, wie man das immer so gerne nennt.
Oh, und das ist erlaubt?
In China? Ja. Anlegen? Ja. Das ist anscheinend schon. Das ist glaube ich Hongkong-based. Die machen Futu Bull. Das ist eine der größten Trading-Apps in China.
Haben die auch Futu Bear, wo man dann shorten kann?
Nee, Bären gibt es nicht. Das ist alles. Stocks always go up. Es gibt keinen Bärenmarkt. Kann nur hochgehen. Und Mumu.com. Das schreibt sich M-O-O-M-O-O. Das ist für den westlichen Markt, soweit ich das verstehe. Die machen die gleichen Tricks wie eToro lustigerweise. Die haben 12 Millionen User. Die sind um 60 Prozent gestiegen in Jahresfrist. Und davon sind 1,4 Millionen registrierte Kunden. Also schon mal nur noch 10, 12 Prozent davon sind dann auch registrierte Klienten, nennen die. Und davon wiederum ist nur weniger als die Hälfte Paying-Clients. Also welche, die auch wirklich Assets im Portfolio haben. Die wachsen wiederum am schnellsten. Das sind dann insgesamt nur 500.000, die wirklich gerade, also die mindestens einen Cent in ihrer App haben. Das sind nur 500.000. Während es aber 12 Millionen Nutzer gibt, mit denen man da immer geworben wird. Die haben offensichtlich kein Geld im Account. Da muss man sich auch mal fragen, warum der Unterschied zwischen registrierten Nutzern und bezahlten Nutzern, also Funded Accounts, noch mal 50 Prozent ist. Also warum es 12 Millionen Nutzer gibt, die da irgendwie Nachrichten lesen in der Trading App oder so, das kann ich noch verstehen. Aber warum von denen, die ein Account eröffnet haben, dann nur die Hälfte Geld reinlegt, das könnte auch heißen, die haben ihr Geld schon verloren, eventuell.
Die haben ihr Geld verloren, bevor sie ihr Geld überwiesen haben.
Ja. Oder sie hatten mal was drin und es ist nicht mehr drin. Und deswegen sind sie jetzt nur noch registrierte und nicht mehr bezahlende Nutzer. Naja, genau. Auf jeden Fall verwalten sie ungefähr 37 Milliarden Assets under Management. Ist das viel? Weder noch. Also die großen US-Broker sind irgendwie bei Trillionen, glaube ich.
Und ist Ant Financial irgendwie da mit drin?
Ich glaube Tencent ist drin, nicht Alibaba, sondern Tencent. Tencent ist ja in tausend Sachen investiert, unter anderem Guerrilla-Figuren. Das Interessante ist, dass diese Assets viermal im Quartal komplett getradet werden, oder 16 Mal im Jahr. Also jede Milliarde, die die verwalten, wird 16 Mal im Jahr komplett getradet. Wenn der Kunde 1000 Euro hätte, macht er Trades im Wert von 16.000 Euro im Jahr. Das spricht für eine Klientel, die ihr Geld auch oft wieder verliert an der Börse, würde ich sagen. Bei einer deutschen Depotbank wäre die Zahl, würde ich vermuten, zumindest im Schnitt bei einem Viertel oder weniger von dem. Das ist schon eine hohe Turnover im Account. Genau, damit machen sie aber 430 Millionen. Und man muss sagen, diese Futo-Aktie ist halt der große Star, weil die sich irgendwie verzwölft oder versechzehnfacht haben in letzter Zeit. Das ist in vielen dieser Super-Bullen-Fonds auch drin oder Portfolios. Hat 430 Millionen Umsatz gemacht, davon sind 170 Millionen als Net Income übrig geblieben. Das wiederum hat sich verachtfacht, also ist um 700 Prozent gestiegen, hier und hier. Das liegt daran, dass du beim Brokerage einen sehr massiven Operating Leverage hast. Das heißt, du hast irgendwie Fixkosten, die relativ hoch sind. Und wenn du dann deutlich mehr Kunden gewinnst und die deutlich mehr traden, dann stehen dem keine Kosten mehr gegenüber, sondern es ist einfach mehr Aktivität durch die Nutzer, wofür du aber nichts bezahlen musst. Vielleicht Kundengewinnungskosten hast du natürlich, aber wenn die dann mehr traden oder mehr Umsatz machen, das geht dann zu 100 Prozent ins EBIT ein. Und deswegen, obwohl der Umsatz nur ein bisschen weniger gestiegen ist, aber auch sich vervielfacht hat, steigt das Net Income dann um 700 Prozent. Und am Höhepunkt war das mit 25 Milliarden bewertet. Was dann runtergerechnet auf die 500.000 Nutzer sind es 50.000 Dollar Bewertung, also US-Dollar, nicht Hongkong-Dollar pro Nutzer. Und dann musst du dich fragen, wie kann die Firma jetzt mit einem Nutzer 50.000 Dollar in Zukunft verdienen. Das wird, glaube ich, schwer. Es sei denn, du machst irgendwie CFD und verzehnfachst die Nutzer nochmal. Und ich meine, da ist natürlich Wachstumsfantasie drin, dass da jetzt neue Nutzer hinzukommen. Aber im Moment ist es so, dass sie jedem Nutzer 1 Euro pro, also eigentlich können sie sagen, wir geben euch 100 Dollar, wenn ihr 100 Dollar einzahlt, weil so wird die Firma gerade bewertet und so die Bude weiter aufpusten. Die ist jetzt aber auch runtergekommen auf 15,5 Milliarden, also steht nicht mehr bei 25 Milliarden, hat schon ein gutes Drittel, 40 Prozent verloren wieder. Und genau, hat lustige, verdeckte Gebühren. Wenn du dein Portfolio wegtransferieren willst, zahlst du, das ist ein bisschen uneindeutig formuliert, da steht 75 Dollar pro Stock. Und im Beispiel wird dann auch mit einer Apple-Aktie und einer Alibaba-Aktie gerechnet. Ich hoffe, das heißt pro Stock-Typ, also für alle Alibaba-Aktien zahlst du einmalig 75. Wenn es wirklich pro Aktie wäre, dann wäre das eine brutale, versteckte Gebühr. Selbst so wie es jetzt ist, ist es eine sehr hohe Gebühr für einen Depotwechsel, dass du sagst, sobald du deine Aktien mal irgendwann raustransferieren willst, zahlst du nochmal 75 Dollar pro Aktie oder pro Aktien, Gattung ist das falsche Wort, also pro Unternehmen, das du hältst. Wenn es tatsächlich pro Aktie wäre, dann wäre es Fraud, würde ich sagen. Aber das geht daraus nicht klar hervor, ist ein bisschen schlecht.
Aber eigentlich doch eine ganz gute Strategie, um Churn zu minimieren.
Genau, um Retention zu motivieren. Ich habe geschaut, bei den europäischen Brokern gibt es zumindest so hohe Gebühren dafür in aller Regel nicht. Teilweise ist es sogar sehr fair und kostengünstig. Ich weiß gar nicht, ob man sie überhaupt so hoch erheben darf in Deutschland, vielleicht darf man es auch gar nicht. Damit die Märkte kompetitiv bleiben will man eigentlich, als Verbraucherschützer würde man immer wollen, dass der Transfer zu einem anderen so einfach wie möglich wäre. Genau, also die sind dann halt bewertet mit 50.000 pro Nutzer, muss man sich überlegen. Oder man kann ja auch ausrechnen, bei 430 Millionen Revenue und derzeit 15,5 Millionen Bewertung, ist es halt so, dass 35, 40-fache des Revenues, muss man sich überlegen, ob man einen Broker damit bewerten möchte oder eben mit diesen 50.000 pro Nutzer. Die große Wette ist halt, finden die weitere Nutzer und traden die noch mehr, dann können sie halt auch weiter sehr schnell wachsen natürlich. Wobei, wenn die Leute mehr traden, dann verdienen die halt kurzfristig Geld, aber in der Regel korreliert mehr Traden mit weniger Erfolg beim Anlegen. Das heißt, die Assets an der Management würden dann wegschrumpfen nach und nach. Und diese Operating Leverage funktioniert aber genauso wie der Andersrum. Also wenn, sagen wir, wir haben eine riesen Flaute, dann gibt es einmal nochmal richtige Umsätze, wenn die Leute alle rausverkaufen. Und wenn dann aber fünf Jahre niemand mehr Aktien anfasst, so wie das bei uns die letzten 20 Jahre in Deutschland war, dann bleiben die Fixkosten halt bestehen. Die sind bei einer App vielleicht nicht ganz so groß wie bei einer klassischen Bank, aber dann kann man auch schnell wieder auf sehr niedrige Umsatzzahlen und vor allem niedrige E-Bezahlen zurückrutschen. Das sieht man bei den deutschen Wertpapierhandelsbanken und Marktplätzen ganz gut. Also Lange & Schwarz hat gerade ein extrem gutes Quartal oder extrem gute Quartale, ein gutes Jahr gehabt, aber die waren vor zwei Jahren, glaube ich, noch unprofitabel. Ich habe jetzt nicht nachgeschaut, aber auf jeden Fall geht es denen deutlich besser. Aber das hängt halt immer sehr von der Gesamtwirtschaft oder von der Attraktivität von Aktien insgesamt ab, ob die extrem gut aussehen oder auch fast prekär. Von daher, das ist letztlich eine Wette, also alle diese Broker sind eine Wette darauf, dass Aktien weiter attraktiv bleiben, dass Leute traden, dass die Assets under Management durch die Märkte fast automatisch steigen. Wenn die Aktien steigen, steigen auch die Assets under Management automatisch, die Tradingaktivität steigt. Was ich mich halt frage ist, du kannst ja auch in Europäische, du kannst in die ID Group, in Wallstreet Online mit Smart Broker, du kannst in Sino AG, Mittelbahn, Trade Republic investieren und so weiter. Die Frage ist, musst du dir jetzt das China-Risiko noch dazu kaufen auf einer 40er oder 35er Bewertung? Da denke ich so, natürlich hat China unheimlich viel Potenzial, wenn es der größte Markt ist wahrscheinlich insgesamt. Aber das schreit für mich, und das kann ja auch reguliert werden, stell dir vor, die erlauben Kryptohandel, weiß nicht, ob das schon möglich ist, aber dann sagt die Regierung irgendwie, jeder der Kryptohandel anbietet wird jetzt durchreguliert einmal oder privatisiert oder repatriiert und dann sind die halt von heute auf morgen weg von der Börse. Und es gibt auch die, es gibt in Brasilien XP Inc., das ist sozusagen das Robinhood von Brasilien, du hast in Russland die Tinkoff Bank oder TCS Group, die sozusagen der Online-Broker, der in Russland sehr stark profitiert von dem Trend ist, und da fangen diese Trading-Trends oder Investment-Trends gerade erst an oder sind noch auf dem aufsteigenden Ast. Aber, also auch die sind somit zwischen 11 und 20 Milliarden bewertet, Tinkoff und XP, aber ich weiß halt nicht, also du wettest eh auf dieses hohe Risiko, Blase platzt, die Leute verbrennen sich die Finger mit Aktien. Und dann noch das, also in den drei Fällen, Russland, Brasilien, China, muss ich nicht erklären, was da das Risiko ist, aber ich meine, da sind überall entweder Autokraten oder Irrer an der Macht. Weiß ich nicht, ob ich sozusagen die Kombination dieser Risiken mit der hohen Bewertung, ob das so ein guter Deal ist. Wer darauf wetten möchte, dass auch in den Volkswirtschaften ein großer Trend zu Retail-Investing bestehen bleibt, dann ist das wahrscheinlich, dann würde ich vielleicht so ein Körbchen kaufen aus den dreien, XP, Tinkoff oder TCS Group und Futu, um daran zu partizipieren. Für mich selber fände ich es zu riskant, auch wenn die Wachstumszahlen wirklich grandios sind. Also es ist Ultra-Momentum, wenn das alles gut geht, aber auch zu einem sehr, sehr hohen Risiko. Und, wie gesagt, man muss sich auch fragen, wie viele Nutzer muss man entweder noch dazu gewinnen oder wie kann man aus einem Trading-Account 50.000 Euro zu zukünftigen Gewinn rausziehen. Und so sind die halt teilweise gerade bewertet. Also eine einfachste Rechnung ist, schaut euch wirklich mal, wie viele echte zahlende Nutzer mit Funded-Accounts es gibt. Also differenziert zwischen Nutzerzahlen und wirklich Kundenzahlen. Und dann mal ausrechnen, wie viel haben diese Kunden eigentlich an der Management dort. Das steht in der Regel in den Zahlen drin. Und wie hoch, wenn man jetzt mal die Marktkapitalisierung durch die Anzahl der Nutzer rechnet, mit wie viel sind die schon bewertet. Und selbst wenn ganz Brasilien jetzt auf der App ist oder ganz China, dann kommt man dann irgendwann in eine Region, wo man damit Geld verdient.
Spannend. Ich fand vor allem spannend, wie du so komplett aus der Hüfte gedroppt hast, dass Tencent auch jetzt bei Gorillaz investiert ist.
Ist einer von vielen neuen Investoren. Die 290 Millionen legen sich nicht von alleine zusammen.
Sag mal, du bist ja so ein Zocker, du spielst ja schon gerne Computer. Bist du auch auf Discord?
Nee, ich bin eher so ein asozialer Zocker. Also ich spiele allein gegen Computer, keine Multiplayer, keine Menschen, bitte.
Das heißt also, du kannst nichts über die User Experience von Discord sagen. Hast du es auch nicht genutzt zum Traden? Weil es wurde doch auch so ein bisschen als Robin Hood Kanal, nee nicht Robin Hood, was wollte ich sagen, Reddit Kanal genutzt, oder?
Ja, die sind zwischenzeitlich mal ausgewichen, glaube ich, als sie gesperrt waren auf Discord. Also ich verstehe, oder vielleicht verstehst du es auch nicht, vielleicht erklärst du mir das mal. Also mein Verständnis ist, so eine Mischung zwischen Slack und Facebook, verschiedene Kommunikationskanäle.
Ich hätte jetzt erklärt Slack für Zocker.
Aber nicht nur Zocker, oder? Kennst du ein Unternehmen eigentlich, das auf Discord arbeitet? Das habe ich mich gefragt. Nee, noch nicht. Ich auch nicht, aber es gibt bestimmt welche.
Die News ist, dass Discord wohl von Microsoft gekauft wird, oder Microsoft es gerne kaufen würde und angeblich für 10 Milliarden. Sollen sie es machen? Sollen sie es lassen? Findest du es gerechtfertigt?
Den Preis bestimmt. Also ich glaube, wenn die potenzielle Upside beim Social Network ist, glaube ich, immer so groß, dass wenn du ein etabliertes hast, und die sind ja relativ etabliert, dann ist das automatisch eine 10 Milliarden Wette, glaube ich. Das heißt, am Preis würde ich jetzt nicht rumnörgeln. Ich frage mich eher, was ist der Grund, warum Microsoft eigentlich für jedes Jugendnetzwerk fast pauschal dieses 10 Milliarden Angebot macht. Ich glaube, wir hatten das mit Snap. Da war ein Microsoft-Angebot, glaube ich mal, im Raum. Pinterest weiß ich nicht. Roblox soll eins bekommen haben, bevor sie IPO gemacht haben. Minecraft haben sie gekauft. Das ist jetzt nicht ein Social Network, aber also Microsoft hat irgendwie so einen brutalen Hunger nach der jungen Zielgruppe schon. Ich glaube, das merkt man relativ stark, dass sie immer als Top-Bieter im Gespräch sind, wenn über sowas diskutiert wird.
Facebook wollten sie doch auch kaufen.
Facebook wollten sie kaufen? Wann war das denn? Vor vier Jahren. Also ich glaube, Microsoft hat natürlich immer die Angst, dass sie die junge Audience verlieren. Sie haben mit Minecraft jetzt das so ein bisschen abgepolstert. Sie haben Xbox theoretisch. Ich weiß nicht, wie viel Marktdurchdringung Xbox hat. Vielleicht 20 Prozent bei Jugendlichen. I don't know. Und sie haben halt kein Betriebssystem mehr in Zukunft. Also wenn du sagst, die meisten Sachen sind mobile, dann wie kommt jemand, der fünf Jahre alt ist, überhaupt mit Microsoft das erste Mal in Verbindung? Die Eltern spielen da drauf in Excel rum, aber erlebst du als junger Mensch, wann ist dein erster Berührungspunkt mit Microsoft? Und der passiert entweder sehr spät im Arbeitsleben und da ist die Gefahr, dass das dann halt schon andere Tools sind. So würde ich es vielleicht sehen, dass das ihre Angst ist, dass sie versuchen, sozusagen wie kommen wir, wie schaffen wir im relevant Set der nächsten Generation zu sein oder von Anfang an eine Kundenbeziehung aufzubauen mit denen. Wir haben kein Betriebssystem wie Google. Wir haben kein Betriebssystem wie Apple. Das Desktopbetriebssystem, wo wir noch marktkönig sind, wird tendenziell unwichtiger. Und also wenn du die Schienen nicht besitzt, dann musst du halt irgendwie ein neues Ökosystem oder eine neue Umwelt bauen, in der du stattfindest. Und dafür ist Roblox und Gaming natürlich schon ein guter Markt.
Genau, nicht Roblox, sondern Discord.
Sorry, Discord, genau, Discord, ja. Aber Roblox wäre das gleiche Rational gewesen, sozusagen für das Gebot, denke ich. Also irgendein Produkt, was halt nicht nur Arbeitstätige nutzen zu bauen, so würde es im ersten Sinn machen, oder? Hast du eine andere Idee? Ich weiß nicht, bin gespannt.
Ich hatte gedacht, dass sie es so ein bisschen wie Twitch sehen. Also, dass sie halt sagen, Twitch ist an Amazon gegangen. Amazon hat sich damit irgendwie sehr gut positioniert. Dagegen gibt es vielleicht noch YouTube. Und natürlich Discord ist nicht Video, aber es geht halt auch voll in diesen Gaming-Markt. Und da haben sie Xbox und wollen das halt weiter ausbauen. Das wäre so der Punkt, oder ja, generell den Zugang an Nutzern. Und LinkedIn haben sie ja auch gekauft als Social Network, natürlich eher für ein paar ältere Nutzer. Aber das hat sich ja ganz gut entwickelt in den letzten Jahren. Und zutrauen würde ich denen schon, dass sie daraus eine gute, also weiterhin eine gute Firma, ein gutes Produkt bauen. Aber ich fand es auch interessant. Ich hätte gedacht, dass die eher auch an die Börse gehen.
Du meinst Discord? Ja. Ja. Hätte gut sein können. Wobei Reddit ist auch noch private, oder? Ja. Aber für Reddit haben sie bestimmt auch GitHub, haben sie gekauft, ne? Glaub ich, ja. Also irgendwie wollen sie mehr Communities haben. Wahrscheinlich sehen sie es irgendwie als Einfallstor, um später Produkte zu verkaufen. Das ist zumindest das Einzige, wie es für mich Sinn macht, dass du irgendwie früh Kundenbeziehungen generierst. Weil ansonsten müssen sie in Zukunft alle Kunden wieder woanders einkaufen. Und das mussten sie bisher nicht, weil sie beim Desktop top of mind waren. Du hattest halt ein Windows-PC. Und in der mobilen Welt bist du das halt nicht. Die Leute haben von Geburt an entweder ein Android- oder ein iOS-Betriebssystem. Und Microsoft kommt da nicht vor, bis du eigentlich ins Arbeitsleben kommst. Und selbst dann eben nicht mehr bei jedem Menschen.
Weißt du, was sie stattdessen kaufen sollten?
Sag's mir. Clubhouse. Da haben sie bestimmt auch schon für geboten, oder? Das würde ja passen eigentlich.
Also ich glaube, sie sollten für LinkedIn Clubhouse kaufen. Guck dir mal SimilarWeb an. Dann siehst du natürlich, wo die ganzen Nutzer hingehen. Und die Nutzer gehen auf Twitter, Instagram und LinkedIn.
Um die Leute zu stalken, die die Verbindung gerade gesehen haben.
Ja, aber um die Leute auch zu verbinden. Also ich glaube, keine Messe, kein Event, kein Social Network hat so viel Verbindungen für LinkedIn gebracht wie Clubhouse.
Ja, aber auch nur, weil du selber nicht Kontakt aufnehmen kannst. Das ist ja ein Feature oder ein Bug ist, aber ich kann ja niemandem schreiben auf Clubhouse. Ich kann nicht schreiben, komm mal in den Raum. Also ich kann diese automatischen Einladungen machen. Aber ich kann jetzt nicht zum Beispiel jemandem sagen, hey, das war ein super Talk oder hier habe ich noch ein Argument. Das heißt, ich muss den Leuten dann in irgendeinem anderen Netzwerk hinterherlaufen, falls ich nochmal Kontakt aufnehmen will.
Genau, aber das war super. Also ich würde die beiden Produkte verbinden. Facebook, Twitter rausnehmen oder Instagram und das aufbauen. Und darüber kannst du ja super Events machen. Du kannst auch Zoom Konkurrenz machen oder Skype besser machen. Du kannst sowohl Business als auch Privatnutzung.
Macht LinkedIn nicht gerade so ein Events Produkt auf? Ist Büza nicht sogar Produktmanager da? Habe ich so etwas nicht gelesen.
Ja genau, genau das habe ich auch gelesen. Das hat mir auch so ein bisschen die Idee gegeben. Ich würde an Büzas Stelle einfach jetzt sagen, hier Clubhouse kaufen und ich mache hier Postmerger Integration. Sorry Büza, falls du das hörst.
Schöne Grüße.
Ja, gib uns ein Gegenargument. Also ich würde es an deren Stelle machen und auf den zweiten Hype hoffen.
Aber hat Clubhouse noch positives Momentum? Kann man das kaufen? Gewinnt das gerade Nutzer? Sekunde, ich muss mal parallel schauen ein bisschen.
Ja, ich glaube aktuell ist es mal wieder ein Dip. Es gab einen unglaublich guten Tweetstorm von Shan Puri. Das ist jemand, der was ähnliches mal vor ein paar Jahren gebaut hat. Und der hat einen Tweet rausgehauen, dass alle Clubhouse toll finden, aber er erklärt jetzt, warum es nicht funktioniert. Und das interessante ist, dass er tatsächlich ein Produkt hatte, das hieß Blub und das hat er, meine ich, an Twitch verkauft, nachdem es nicht funktioniert hat. Und er erzählt so ein bisschen, wie seine Erfahrung war, wie das Produkt irgendwie gutes Funding bekommen hat, gute Nutzer, aber dann zwischen Community und Growth es nicht so ganz funktioniert hat und alles das Momentum nicht gehalten werden konnte. Und er erzählt das aus der Sicht des CEOs. Also nach dem Motto, so ey, du hast das geilste Produkt überhaupt, die Promis sind auf der Plattform und jetzt hast du es geschafft. Ey, Sett investiert und du bist überall und dann auf einmal guckst du die Zahlen an, es klappt nicht mehr, dann überlegst du, was du machen kannst und so weiter. Also wir verlinken den Link mal in die Shownotes. Es ist wirklich amüsant. Und Clubhouse wird die Challenges haben. Also wir sehen ja auch, wir hatten ja eine sehr schöne Clubhouse-Zeit Anfang des Jahres und nun ist es auf jeden Fall ruhiger geworden. Wir gehen nicht mehr so viel rein. Nichtsdestotrotz, das Gegenargument ist, in Amerika gab es auch die zweite Welt.
Ja, Trend ist in Amerika auch immer noch, ich schau gerade in die App Downloads, ist noch relativ positiv der Trend. Also es ist noch nicht Zeit für ein Abgesang.
Ich bin gespannt. Ich würde vorschlagen, wir machen auch mal eine kleine Clubhouse-Pause.
Okay.
Also ich weiß, du kannst immer schlecht Nein sagen, aber ich entscheide das deswegen für uns. Also ab jetzt gibt es erst mal mittwochs, 21 Uhr, kein Clubhouse mehr von uns beiden. Und wenn wir ein konkretes, spannendes Thema haben, dann machen wir wieder ein Event mit allen Hörerinnen und Hörern.
Genau.
Vielleicht ein, zweimal im Monat.
Und du beantwortest alle Beschwerdemails, würde ich sagen.
Genau. Beschwerdemails gehen an podcast.doppelgänger.io. Ich beantworte sie und ihr könnt uns auch gute Gründe geben, warum wir das weiterhin mittwochs machen wollen. Aktuell würde ich gerne die Zeit für andere Sachen nutzen.
Bist du denn sonst außerhalb von Mittwoch noch auf Clubhouse? Nö, wenig. Ist auch nicht.
Also ich konsumiere eigentlich nicht mehr.
Krass taktisch verdribbelt, oder? Also ich glaube, die Discovery Engine, das ist eine wirklich gute zu bauen. Also eine, die so gut ist wie TikTok zu bauen, ich glaube, das ist richtig schwer. Aber eine, die so einigermaßen gut ist zu bauen, das ist nicht so schwer. Und dafür stellen sich echt dumm an bei der Discovery. Vielleicht, weil sie ein bisschen zu sehr Diversity profitiert. Vielleicht schlagen sie dir mit Absicht so wilde Sachen vor, um deinen Scope, deinen Horizont zu erweitern und bla bla bla. Und dann sehe ich aber halt brasilianische Samba-Kurse auf Portugiesisch. Das hilft mir halt nicht. So, das ist weit weg von meiner Wobble, das stimmt, toll. Ist keine Echo Chamber, aber es macht das Produkt auch vollkommen uninteressant für mich. Also vielleicht haben sie es tatsächlich mit Absicht gemacht, dass die Discovery so kaputt ist. Aber ich finde es auf jeden Fall super schlecht. Und sie haben halt die Push-Notifications komplett kaputt gemacht, dadurch, dass sie diese inflationär nutzen. Und ich glaube, wenn sie jetzt noch Aufnahmen erlauben, dann ist es komplett kaputt. Da macht es gar keinen Sinn mehr.
Ja, ich glaube, Aufnahmen werden sie nicht erlauben. Ich glaube, das ziehen sie zurück. Ich meine, sie hätten nicht so schnell so viele Leute reinlassen sollen. Also das, was wir ja ausgehebelt haben, dadurch, dass wir diese Telegram-Gruppe hatten und Deutschland aufgemacht haben. Die hätten nicht so viele Leute reinlassen sollen. Das haben sie ja versucht. Die hätten es schlauer machen müssen. Und sie haben halt schlecht korrigiert. In dem Tweet, den ich eben referenziert habe, kommt der Punkt, dass man es mit Live super schwer machen kann, zu korrigieren. Also bei TikTok kannst du ja ausspielen, die Videos gibt es ja immer. Oder für eine Zeit. Dann kannst du sagen, okay, das funktioniert, das klickt. Ähnlich wie ein Banner. Und dann nimmst du den und zeigst das immer. Aber bei Live ist es halt schwierig. Du könntest jetzt sagen, okay, jedes Mal, wenn Pip auf der Bühne ist, wird es ein guter Talk. Und die 200 Leute hören super gerne bei Pip irgendwie zu und deswegen kriegen die die Push-Nachricht. So müsste man das vielleicht machen. Und was ich witzig fand, war das Clubhouse jetzt. Auf Twitter fangen sie jetzt an, so Agendas zu machen. Sie haben jetzt getwittert, hier am Samstag gibt es um ein P.M. den Talk, um zwei. Also dass man so einen Katalog hat oder einen Kalender. Ich glaube, der größte Hebel und was ich machen würde, wenn ich jetzt Zeit hätte und auch vielleicht einen Kongress oder so nochmal machen würde oder ein VC wäre, der irgendwie Content produzieren würde, ist, ich würde mal einen Tag voll durchplanen. Also ähnlich wie auf dem Kongress oder so und mal ein Online-Event voll auf Clubhouse fahren. Vielleicht an dem Zeitpunkt, an dem Android auch draußen ist, also in ein paar Wochen hoffentlich. Und dann zu sagen, okay, jetzt jeder weiß jetzt, wie Clubhouse funktioniert. Es ist einfach zu konsumieren, zu Hause, unterwegs, wo auch immer. Und wir verbinden hier Leute. Und da kann ich mir schon, kann man schon ein schönes Erlebnis haben. Aber die sind dann anders. Also die sind dann nicht mehr so, wie es in den verrückten Wochen oder Tagen war, wo man den ganzen Tag auf der App abgesessen hat.
Ja, und ich glaube, das Problem ist, dass einerseits, damit Leute spontan darauf gehen, musst du immer guten, das ist ja das Problem bei Live, ne? Du musst einfach zu jeder Minute des Tages, musst du irgendwas Attraktives draufhaben. Es hilft dir nicht, wenn irgendwie morgens alle den Espresso machen und abends alle die Late-Night-Session. Sondern du brauchst, damit Leute es immer mal bei Bedarf nutzen, musst du halt ständig guten Content haben. Also es komplett abzudecken ist erstmal schwer. Wobei normalerweise Creator, sicher schlaue Creator würden sich ja Lücken suchen und die füllen. Und andererseits, wenn du das aber richtig gut machst, nämlich du rund um die Uhr guten Content hast, dann ist der FOMO-Effekt halt komplett weg. Weil du weißt, so rund um die Uhr kann ich halt nicht da sein. Das heißt, ich werde immer was verpassen. Das ist eine schwere Balance, glaube ich. Schwer zu lösen.
Ja, ich glaube, es gibt einen Bedarf für so eine App. Vielleicht werden sie nicht die letzten sein. Aber die Tatsache, dass ich eine Gruppe von Leuten losgelöst irgendwie treffen kann und so einfach telefonieren oder sprechen kann, die fand ich schon bemerkenswert.
Also wenn die nicht mal dich als Quasselstrippe noch motivieren können, damit zu machen, dann muss es ja kaputt sein eigentlich.
Na gut, aber bis auf diesen Podcast und zwei, drei andere Sachen in meinem Leben ziehe ich wenig Sachen durch. Oder habe an wenig Sachen das Interesse, das immer zu machen. Ich fand den Hype super. Ich fand das aber so der Mehrwert. Also wenn wir jetzt hier sprechen, haben wir jetzt 39 Supertalks gehabt und das hören ein paar tausend Leute. Das Investment ist fast das gleiche. Wir sprechen zwei Stunden. Wenn wir zwei Stunden auf Clubhouse reden, dann hören das aktuell 200 Leute. Und die Interaktion ist auch nicht so wesentlich höher als auf dem Podcast. Also ich würde sogar sagen, die Interaktion ist höher auf dem Podcast. Wir haben ja jetzt gemerkt, letzte Woche Mittwoch, wenn wir Fragen stellen, viele hören es halt wie ein Podcast, also nicht aktiv. Und der richtige Hebel ist ja, wenn wir jemand Spannendes haben, mit dem wir sprechen können und den dann machen. Also beispielsweise die Nummer, die du gemacht hast mit dem FDP-Politiker für Wirecard. Das war halt Once in a Lifetime super Event. Wenn wir das jede Woche machen würden.
Du bräuchtest richtiges Programming dann eigentlich. Oder sie müssen halt vertikal gehen und eigentlich selber Events machen. Entweder müssen sie viel mehr investieren in Leuten beizubringen, was gute Formate sind. Also so eine Art Newsletter für alle Leute, die mehr als zehnmal auf der Bühne waren. Den Newsletter schicken. Sowas sind eigentlich geile Formate, die gut funktionieren. Oder selber sogar Formate etablieren und dann Gäste einladen. Und dann eher sozusagen die Radioshow ablösen.
Ja, aber der Grund ist für uns, wir sind ja jetzt die Creator. Und wenn du mich jetzt fragst, okay, wo investierst du die Zeit rein? Eher in Clubhouse oder in den Podcast? Würde ich aktuell sagen, eher in den Podcast. Also weil ich das Gefühl habe, ich habe da mehr in meiner Hand und ich kann bessere Content produzieren.
So, dann damit wir nicht zu viel Zeit investieren, dann machen wir weiter, Mr. Controlfreak.
Mr. Controlfreak. Erklär du mir mal bitte, was die Kohlenstoffblase ist. Was ist Kohlenstoff? Was ist die Kohlenstoffblase?
Was Kohlenstoff ist?
Wieso sollte ich mich damit auseinandersetzen?
Das ist ein Begriff, der mir auch neu war, ehrlich gesagt. Aber ich habe mich dann belesen und nach meinem Verständnis ist die Kohlenstoffblase, wenn man die Theorie davon ausgeht, dass Unternehmen heute schon Schürfungsnutzungsrechte, nicht Schürfungs, wie nennt man das, Förderrechte kaufen und sozusagen damit bewertet sind, die sie aufgrund der Klimaproblematik niemals nutzen werden dürfen. Oder andersrum gesagt, damit wir irgendwie nicht bald komplett verwüsten auf der ganzen Welt, dürfen wir noch eine gewisse Menge CO2 produzieren. Die Menge, die Unternehmen sich aber sozusagen als wirtschaftliche Rechte schon gesichert haben und damit auch in die Bilanz aufgenommen haben, übersteigt diese verfügbaren Emissionsmöglichkeiten. Aber bei Weitem. Ich glaube Faktor 4, 5, 6 irgendwie so. Je nachdem, wie man glauben möchte. Also einfach gesagt, wenn Shell oder Chevron oder BP sich irgendwelche Rechte, Öl zu fördern in der Nordsee sichern, dann bauen die da eine Bilanzposition für auf und rechnen mehr oder weniger schon, dass das ihre zukünftigen Erträge sind. Und sehr wahrscheinlich werden sie diese aber niemals mehr fördern dürfen, weil wir gar nicht so viel CO2 produzieren dürfen, um das zu verbrauchen, was dann sozusagen an die Erdoberfläche geholt wird von diesen Firmen. Und das nennt man nach, sagen wir mal, das ist mein Verständnis von der sogenannten Kohlenstoffblase, also dass diese Unternehmensbewertungen über die tatsächlichen Möglichkeiten, diese Reserve noch zu fördern, hinaus bewertet sind. Und man muss ja dazu sagen, die versuchen ja alle sich zu transformieren schon. Also die machen ja alle so eine Post-Kohlenstoff, Post-Karben-Strategie-Kampagne sozusagen. Was ist erneuerbare Energie? Das heißt, die scheinen das schon verstanden zu haben. Aber man kann schon sagen, sozusagen, da wurde in Förderrechte investiert, die man nie wahrnehmen werden darf. Aber ich habe eine viel spannendere Frage, die mir beim Nachdenken darüber aufgefallen ist. Ich formuliere das mal mit Absicht ein bisschen krude, damit es sozusagen, kennst du Occam's Razor? Du machst eine sehr einfache, aber vielleicht auch ein bisschen krude These, stellst du auf. Damit ist sie dann auch besonders einfach, wenn ich falsch liege, dann wird es besonders einfach zu sagen, warum es falsch ist.
Okay, ist das nicht First Principle?
Hat gewisse Zusammenhänge. Ja, doch, genau. Also man nutzt First Principles, weil sie eben nicht, oder weil man sich sicher ist, dass die nicht widerlegbar sind eigentlich, weil es physische Grundgesetze sind. Und alles darüber stellt man dann in Frage. Genau, und zwar, du kennst ja diesen Chart, wo man das weltweite GDP oder Pro-Kopf-Einkommen der letzten 200, 300 Jahre oder seit dem Mittelalter oder so plottet. Und dann sieht man so eine relativ langsam steigende Kurve und dann so einen krassen Hockey-Stick. Also es geht zum Ende hoch, steil hoch bis heute, weil das Pro-Kopf-Einkommen brutal wächst. Und das hat irgendwann im 19. Jahrhundert, fängt das an, so stark überproportional oder exponentiell zu steigern. Bis dahin war das relativ lineare Fortschritt und dann im 19. Jahrhundert geht es steil ab. Das liegt offensichtlich, oder was sind die wichtigen Technologien, die man in den letzten 200 Jahren erfunden hat, die dazu geführt haben, dass wir jetzt alle so viel reicher sind? Und das ist wie gesagt Pro-Kopf- und inflationsbereinigt. Also das hat nichts mit Geldmengen zu tun oder so, und auch nicht mit Bevölkerungswachstum, sondern wirklich das in Geld gemessene Einkommen pro Person oder die Wertschöpfung pro Person, die da abgebildet ist. An welchen Kerntechnologien hängt das? Deiner Meinung nach? Wahrscheinlich, warum es uns so viel besser geht jetzt?
Gute Frage. Also Maschinen, Licht, Lampen, Transport, Flugzeug, irgendwann vorher Bahn, Auto und dann irgendwann Computer, Internet, Handy, iPhone.
Sehr gut. Also das sind Anwendungsgebiete, die Technologien wären jetzt Elektrizität, also das ist so Licht. Maschinen gab es auch im Mittelalter schon, aber du meinst alles, was nach der Dampfmaschine kam wahrscheinlich? Ja. Oder später Verbrennungsmotor, das umfasst dann so Transport und dann kommt sozusagen Informationstechnologie später. Ich glaube sozusagen vor allem die ersten drei Sachen, also Elektrizität, Dampfmaschine, Verbrennungsmotor, die Wirtschaftsleistung, die dadurch entstanden ist, ist ja letztlich eigentlich nur, dass wir gelernt haben, wie man diesen Planeten anzündet und das dann GDP zu nennen. Also wir fördern Ressourcen, wandeln die in irgendwas um und dann steht dadurch erstmal Arbeit oder Leistung und die bemessen wir dann mit Geld und sagen so, jetzt haben wir was geschaffen. Und das ist aber insofern Quatsch, dass sozusagen insbesondere Dampfmaschine, Verbrennungsmotor oder Elektrizität insgesamt eigentlich ja nur eine Umwandlung von einer Energieform in die andere ist. Also dabei wird ja nichts produziert. Wenn ich Erdöl oder Kohle aus der Erde hole, die verbrenne in der Dampfmaschine oder das Öl im Verbrennungsmotor, das Benzin, dann wandle ich irgendwie fossil fuels oder fossile, chemische Energie wandle ich in Bewegung um und das noch relativ ineffizient, weil ich dann wieder bremse und die Energie vernichte dabei. Vernichten kann man sie ja nicht, die wird dann in Wärme umgewandelt, aber am Ende wird chemische Energie umgewandelt in Bewegung, Wärme, sowas. Und eigentlich hat das ja nichts mit Wertschöpfung zu tun. Also warum steigt dadurch trotzdem die GDP? Weil der Verbrennungsmotor letztlich dann eine Zeitmaschine ist, die zukünftigen Nutzen in die Gegenwart vorzieht. Das ist Ressourcen, die uns eigentlich nicht zur Verfügung stehen würden, aber weil wir sozusagen der Erde entnehmen auf Kosten zukünftiger Generation, können wir sie dann jetzt in irgendwas relativ Nutzloses um, also in Transport oder eine Maschinentätigkeit oder so umwandeln. Und letztlich sind das alles nur Generationengerechtigkeitsmaschinen, die du gebaut hast, nämlich die Ressourcen, die in der jetzigen Generation eigentlich gar nicht mehr gehören. Schon sozusagen nach vier Jahren, fünf Jahren, zehn Jahren hast du ja schon alle Ressourcen, die du als Mensch verbrauchen darfst, komplett verbraucht. Für den Rest deines Lebens lebst du dann nur auf die Kosten zukünftiger Generation. Und eigentlich ist das doch ein Fehler, das Technologie zu nennen, oder? Dass du lernst, Energie, die über Millionen in den Planeten entstanden ist, dadurch, dass irgendwelche Saurier sterben mussten und dann zu Öl wurden und so, oder auch Pflanzen, die jetzt zu nutzen, finde ich eigentlich einen falschen Technologiebegriff. Das hat uns natürlich vorangebracht, das hat das Leben schöner gemacht, aber es ist halt null nachhaltig. Also die Frage ist, ob diese Kohlenstoffblase, der Begriff Kohlenstoffblase kommt aus was anderem, aber ob wir nicht komplett in einer Illusion leben, die wir irgendwie Technologie, Fortschritt, was weiß ich nennen, die aber komplett nur gekauft ist auf Schulden. Also es ist ja alles Pump, sozusagen alles, was auf Erdöl basiert oder auf Kohle, ist alles gepumpt. Haben wir längst mehr verbraucht, als in unserer Lebenszeit davon neu entstanden ist. Und selbst der Ackerertrag, dass wir irgendwie das 10-20-fache aus einem Hektar Weizen rausbekommen, liegt daran, dass wir es mit organischem Dünger, der aus Erdöl ist, düngen, dass wir es mit einem Trecker ernten, der mit Erdöl fährt. Vielleicht noch ein bisschen Gentechnik, weiß ich nicht. Das Flugzeug, irgendwie die hohe Mobilität ist nur gekauft mit zukünftigen Verlusten, letztlich. Alles, was wir aus Plastik bauen, ist aus Erdöl, letztlich, plus die Verschmutzungsprobleme, dass wir überhaupt zusätzlich sein können, dass wir so hohe Gebäude bauen können. Wir haben das gleiche Ressourcenproblem, hast du beim Beton oder beim Sand, ja nochmal. Ich weiß nicht, sagt dir Sandkrise was? Wir verbrauchen vielfaches von dem Sand, den wir auch zur Verfügung haben. Es wird genauso problematisch wie andere Ressourcen irgendwann, dass wir viel zu viel Sand verbrauchen für Straßen, für Gebäude. Und eigentlich muss man Technologie danach trennen, sondern was ist echte Technologie, die irgendwas nachhaltig besser macht, also ohne dabei Ressourcen der Zukunft zu vernichten. Und das andere finde ich, also man kann die Fortschrittlichkeit dem nicht komplett absprechen, irgendwie hat es uns ja vorangebracht, aber eigentlich hat man nur Schulden aufgenommen dadurch und wir wissen ja noch nicht, wie wir die bezahlen können wieder.
Folge 39, Pip wird zum Öko, Philipp wird zum Kapitalist. So haben wir jetzt unsere Rollen in den letzten 40 Wochen gedreht.
Was ist deine kapitalistische Gegenargumentation? Wo liege ich falsch?
Nein, ich gebe dir vollkommen recht, ich gebe dir vollkommen recht. Ich hätte nur nicht gedacht, dass wir da heute so abbiegen.
Du hast ja mit Kohlenstoffblasen angefangen.
Ja gut, aber ich habe nur das Wort vorgelesen.
Woher die Frage eigentlich kam, ist, ich würde halt furchtbar gerne mal sehen, wie würde diese Kurve ohne die Dampfmaschine aussehen. Also hättest du das nicht einmal gelernt und die chemische Reaktion, die im Verbrennungsmotor anläuft, also das alles nur Anzünden von Fossil Fuels, also wenn du das einmal komplett rausrechnen würdest und alle nachlaufenden Effekte, die nur funktionieren, weil wir diese Energieform haben, die Umwandlung von chemischer Energie oder Fossil Fuels in Arbeit gelernt haben, wie groß dann die restliche Verbesserung der Weltwirtschaft noch aussehen wird. Also der Teil, der in Anführungsstrichen echte Technologie ist, also kannst du sagen, Impfung oder ich meine, Solarenergie zum Beispiel kannst du sagen, also alles, was Elementarenergie ist, Solar, Wasser, Wind, also wenn man davon ausgeht, dass wir den Wind nicht bremsen mit den Windrädern oder so, dann davon ist ja unbegrenzt da. Vielleicht hat das auch noch eine andere negative Auswirkung auf die Umwelt, aber aus energetischer Sicht ist das zumindest eine Umwandlung von Energie, die unbegrenzt zur Verfügung steht. Und das hat sozusagen dann technologisch einen ganz anderen Charakter, weil du aus dem Nichts Energie schaffst. Das ist auch sozusagen nach Energieerhaltungssatz nicht möglich natürlich, das aus dem Nichts zu schaffen, aber du wandelst diese sozusagen aus einer Energie, die unbegrenzt ist, um. Das macht ja viel mehr Sinn dann eigentlich. Oder halt Atomenergie. Das hat auch wieder andere Risiken, aber scheint mir alles schlauer als das, was wir in den letzten 200 Jahren gemacht haben.
Ja, spannend. Wir haben halt als Spezies auch doch immer das Verlangen, uns weiterzuentwickeln oder weiter zu bewegen. Also wenn du jetzt wieder auf Corona gehst und mit wie vielen Leuten ich schon über Urlaub in den letzten Tagen gesprochen habe, wie jeder irgendwie das Verlangen hat wegzufahren und so, auf das müssten wir ja schlauerweise auch verzichten. Oder halt Technologie finden, die das vernünftiger, verträglicher und alles macht.
Genau, du müsstest halt Mobilität erfinden, die nicht mehr von Fossil Fuels abhängt. Gibt's ja, also geht ja in die richtige Richtung, außer dass der Strom noch falsch erzeugt wird.
Und dazu nutzt du ein Unternehmen, das dir bei der Automatisierung hilft. UiPath geht an die Börse.
Eine grandiose Überleitung.
Was macht UiPath? Ich war überrascht, ich hab gedacht, es wäre ein nagelneuer Laden, aber den gibt's ja schon seit ein paar Jahren.
Und ist das, ich glaube nach meinem Wissen, das einzige Unicorn aus Rumänien. Es sitzt inzwischen in New York, aber es wurde mal gegründet in Rumänien. Ich glaube 2005.
Genau, 2005 wurde es gegründet, hat 8000 Kunden und hilft Firmen, Prozesse zu optimieren. Ist das richtig?
Genau, sie nennen das Robotic Process Automation, aber letztlich ist das sogenanntes Process and Task Mining. Also du schaust einem Mitarbeiter ein paar Tage oder Wochen auf die Finger und versuchst dann Dinge, die regelmäßig passieren, zu automatisieren. Oder sämtliche Back-Office-Prozesse und repetitive Prozesse in einem Unternehmen, die vielleicht nicht mehr ein Mensch tun sollte, werden dadurch mehr und mehr automatisiert. Natürlich nur damit diese Menschen sich einer in der Firma besseren Verwendung zuwenden können. Nicht einfach, damit die Arbeitsplätze wegrationalisiert werden, sondern damit sie an besseren Sachen arbeiten können. Genau, die führen diesen Markt relativ klar an. Also sind in der Forrester Wave und Gardner Quadranten relativ klare Leader in dem Bereich. Sie arbeiten mit 80% der zehn größten Unternehmen und zwei Drittel der Fortune 500 in diesem Maßstab zusammen. Sie wachsen dieses Jahr mit 81% und sind eine der teuersten Private Companies. Mit 35 Milliarden war die letzte Runde. Wir haben im Februar nochmal 750 Millionen auf 35 Milliarden aufgenommen. Sind aber jetzt erstmals Cashflow-positiv auch im letzten Quartal oder im letzten Jahr. Machen 600 Millionen Umsatz, wie du gesagt hast, mit 8000 Kunden, davon 1000 mit mehr als 100.000 Umsatz. 145, sehr gute Dollar-based Net Expansion Rate. Also der durchschnittliche Kunde gibt 45% mehr jedes Jahr dort aus, bisher zumindest.
Aber wieso? Wenn der erstmal optimiert hat, braucht er ja nix mehr.
Ja, aber du machst es, wenn du schlau bist, machst du sowas ja Consumption-based. Also du sagst, für die ersten 10.000 Rechnungseingänge, also typischer Taskwert zum Beispiel Buchhaltung oder Forderungsmanagement, HR, Urlaubstage genehmigen automatisch oder irgendwelche Legal-Sachen. Ich meine, das Gute ist, du kannst es immer gegen die Zeitersparnis verkaufen. Das ist ein relativ einfacher Pitch, wenn du sagst, wir sparen dir hier 2 deiner 10 Buchhalter ein, dann hast du relativ klar die Zahlungsbereitschaft des Kunden und kannst fast risikolos sagen, wenn es nicht klappt, dann klappt es halt nicht.
Aber wäre der Pitch nicht, wir helfen dir, dass 2 von deinen 5 Buchhalterinnen mehr Zeit haben, um andere Sachen zu machen.
Sie haben mehr Freizeit mit den Kindern zum Beispiel. In Zukunft ganz viel dann. Genau, wo kamen wir jetzt her? Also ihren Verlust haben sie sehr schön reduziert. Letztes Jahr war es noch so knapp über 300 Millionen Umsatz und 500 Millionen Verlust. Jetzt machen sie 600 Millionen Umsatz und nur noch 92 Prozent, also rund 15 Prozent Verlust dabei. Dafür wachsen sie halt aber ganz schnell. Kann man schnell ausrechnen, Rudolph Forti, so um die 65 dann, wenn du 80 Prozent wächst, nur 15 Prozent verlierst. Wie gesagt, Cashflow positiv. Sieht inzwischen ganz solide aus. 2019 aber im Oktober haben sie noch Massen. Und wenn du jetzt auf 2019 schaust, beziehungsweise sie haben ein verschobenes Fiskaljahr, wenn man jetzt die Zahlen nachschauen würde. Ich rede jetzt mal in Kalenderjahren, um das ein bisschen zu vereinfachen. Aber eigentlich haben sie das Jahr 2021 schon abgeschlossen, weil es im Januar endet. Aber wenn man das jetzt vergleicht, letztes Jahr haben die halt noch mehr Verlust als Umsatz gemacht. Und dieses Jahr ist es halt sehr solide. Und die haben halt ein krasses Sparprogramm 2019 gemacht, 15 Prozent der Leute entlassen. Man sieht im IPO-Prospekt auch sehr gut, dass sie in allen Funktionen wirklich Geld eingespart hat. Also General & Admin, Research & Development, Forschung & Entwicklung und Sales & Marketing. Da sind die Kosten überall gesunken im letzten Jahr. Trotzdem hat sich der Umsatz aber ganz gut entwickelt. Also entweder haben sie auch sehr stark von Corona profitiert oder von Covid. Oder da muss man sich fragen, was sie vorher gemacht haben, dass sie so aggressiv Kosten aufgebaut haben und nicht schneller gewachsen sind. Aber vor zwei Jahren waren sie noch ein Restrukturierungsfall. Jetzt sieht es wirklich sehr solide aus. Also würden die jetzt um die 30 Milliarden, das wären dann, was wäre das für ein Multiple? Die Revenue Run Rate ist wahrscheinlich schon eher bei einer Milliarde inzwischen. 30, 40er Multiple wächst mit 80 Prozent im letzten Jahr. Es ist ein bisschen schwer, das zu analysieren durch die Restrukturierung. Dadurch kann man sehr schlecht die Skalierbarkeit beobachten gerade. Aber ansonsten sieht es inzwischen relativ solide aus. Diese Restrukturierungsmaßnahmen wurden gemacht, nachdem WeWork implodiert ist, weil man dann auf einmal die ganz schlimme VC-Euphorie weg war. Und dann hat irgendjemand mal geschrieben, UiPath konnte das nächste WeWork sein. Und dann sind die VCs wahrscheinlich ein bisschen durchgedreht. Und dann ist der CFO, der Chief Revenue Officer und noch zwei andere C-Level Leute mussten dann relativ schnell verschwinden, zusammen mit 15 Prozent der Billigschaft. Und seitdem sind sie aber auf einem sehr guten Pfad. Die Frage ist dann halt wieder, wie groß kann das noch werden? Also ich glaube, das ist ein absoluter Zukunftsmarkt. Also das sollte schon weiter wachsen. Aber sie haben halt auch einen Großteil der Kunden schon. Wobei, wenn man dann sagt, die arbeiten jetzt mit irgendwie zwei Drittel der Fortune 500, dann ist es halt eben auch so, wenn du irgendwie eine G-Portal-Filiale als Kunden hast, dann hast du halt das Logo wahrscheinlich, die sind natürlich nicht überall schon voll integriert und können noch viel Revenue Expansion machen. Von daher, ich vermute fast, die werden ein klein bisschen teurer als 35 Milliarden an die Börse kommen. Also das war die letzte Runde. Von den Zahlen her hat das Potenzial für so 40, 45 Milliarden. Ansonsten wäre es für die letzten Investoren ja auch traurig. Ich würde mich wahrscheinlich nicht trauen zu investieren, sozusagen bevor man nicht noch ein weiteres Quartal, also die Quartalsweise-Aufgliederung haben sie noch nicht geliefert, die wollen sie noch nachliefern. Bisher sieht man nur die Jahre und durch dieses Restrukturierungsprogramm sind die Zahlen halt sehr, ja, also man kann halt nicht gut erkennen, sozusagen, wenn die jetzt mehr in Marketing ausgeben würden, wieder kriegen die dann auch mehr Revenue? Ist das Revenue überhaupt eine Funktion des Marketings? Die Werbeausgaben haben sie auch stark zusammengestimmt. Also im letzten Jahr noch 36 Milliarden für Werbung ausgegeben, sind jetzt nur noch 21 Milliarden. Die Gefahr ist natürlich auch ein bisschen, dass sie ihr Wachstum beschränkt haben, also sich jetzt zu gesund gespart haben. Weil eigentlich würdest du ja sagen, warum das jetzt 2019 akut war, kann man im Nachhinein vielleicht ein bisschen verstehen, also gerade wenn sie da auch mehr Verluste als Umsatz gemacht haben. Aber jetzt gerade, wo sie Cashflow-positiv sind, nur noch minus 15 Prozent Marge haben und mit 80 Prozent wachsen, da würdest du ja eher denken, ey, gib mal bitte ein bisschen mehr, also skaliert mal ein bisschen schneller. Sofern irgendwie die Magic Number, also die Vertriebseffizienz da halbwegs vernünftig ist, dann solltet ihr eigentlich wieder mehr investieren, so wie es jetzt aussieht.
Aber wäre nicht eigentlich der beste Pitch, dass sie sagen, dass sie nie mehr Headcounts bekommen, weil sie sich immer selbst optimieren?
Im Marketing?
Ja, in jeder Hinsicht. Also, dass sie eigentlich in jedem, dass sie skalieren, internationalisieren, ohne wirklich den Headcount zu ändern, weil sie sich immer besser optimieren.
Ihre Website läuft übrigens auf HubSpot, habe ich gerade gesehen, lustigerweise. Also, die essen ihr eigenes Dogfood eher nicht anscheinend. Ja, das wäre ein lustiger Pitch, wenn sie sagen, sie selber wären immer effizienter, natürlich. Also, das, was sie jetzt hingelegt haben in den letzten 18 Monaten, ist ein brutales Effizienzprogramm, wenn du so willst.
Haben sie das erste Mal das Produkt genutzt.
Genau, haben irgendwo 15 Prozent rausgeholt auf jeden Fall. Also, kostenseitig ist es sogar noch deutlich mehr. Also, 15 Prozent des Headcounts musste wohl gehen. Aber es ist von den Gesamtkosten her wirklich noch mal deutlich besser geworden. Scheint mir aber eine gute Form, nur die Transparenz in den Zahlen, das kann sich noch mal ändern, wenn jetzt die Quartale hinzukommen. Dann kann man vielleicht auch besser sehen, ob man daran glauben möchte, dass das wieder wachsen kann. Langfristig ist, glaube ich, was, also ich kann mir vorstellen, dass noch viele solcher Prozesse viel zu manuell gemacht werden in Firmen und auch gerade in Behörden. So wiederkehrende Vorgänge irgendwie, irgendwelche Dinge beantragen, was da noch manuelle Arbeit gemacht wird. Glaub ich schon, dass es ein guter Markt ist. Aber es ist eigentlich auch ein Markt, wo SAP längst viel aggressiver drin sein müsste oder dass eigentlich Workday oder ServiceNow oder SAP alles komplett mitverkaufen müsste schon. Dazu bin ich da nicht nah genug dran, zu verstehen, wo da die Differenzierung liegt. Aber eigentlich muss jede Firma ja in Zukunft genauso funktionieren. Ob jede Firma deswegen mit UiPath arbeiten muss oder ob das sozusagen zu jeder Standard Enterprise Suite gehören wird, das ist nochmal eine andere Frage.
Ja, das stimmt. Aber so viel wie Transformationen in den letzten Monaten rumgeschrien wird, muss doch sehr, sehr viel passieren.
Das ist wieder die Frage. Ist das jetzt digitale Transformation? Dabei ändert sich das Geschäftsmodell der Firmen. Ja genau, null. Du machst nur interne Effizienz eigentlich. Gefühlt wird eine Firma dadurch jetzt nicht deutlich resilienter, sondern sie spart wirklich nur Kosten und also die entledigt sich nerviger Arbeitsvorgänge oder Tags. Ob das jetzt eine Firma digital transformiert, da würde ich nochmal eine Frage. Aber es transformiert mehr als C3 AI. Da bin ich mir wiederum ganz sicher.
Hast du da wieder irgendwas gefunden?
Nee, nee. Versuche ich nicht hinzugucken.
Was waren denn deine Highlights der letzten Woche so auf Twitter?
Mein Highlight war natürlich dein Besuch in Berlin. Auf Twitter müsste ich jetzt schauen. Also dieser ARK Invest, sozusagen Aftermath, das war schon ganz spannend. Achso, es kommt ein OMR-Podcast mit mir raus, beziehungsweise ist draußen, wenn ihr das hier hört. Also jetzt, wo dieser Podcast fast vorbei ist, können wir es ja sagen. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr gleich im Anschluss nochmal OMR hören, was ihr sicherlich sowieso tut.
Da bin ich gespannt. Was erzählst du da? Also du hast den vor einer Woche oder so aufgenommen?
Genau, ein, zwei Wochen oder so. Es geht so ein bisschen um das Advertising-Ökosystem, es geht auch ein klein bisschen um Corollas, es geht um den Musikmarkt. Das fand ich ganz interessant.
Was hast du damals noch für Prognosen gehabt?
Wie damals?
Vor zwei Wochen. Was hast du erzählt? Hast du noch gesagt, dass Clubhouse von Spotify gekauft wird?
Nee, da hab ich auch schon gesagt, dass Clubhouse das taktisch irgendwie verdribbelt gerade und sich ein bisschen doof anstellt. Über Jack Dorsey und Tidal haben wir geredet.
Hast du meine Story genommen?
Die könnte ich nicht wiedergeben, deine Story, das ist zu wild. Das greift am meisten Apple an, was Tidal und Square eventuell machen könnten, sollte ich da recht haben.
Warum Apple und nicht Spotify?
Weil Spotify und Musikstreaming nichts verdient im Moment, sondern nur an Podcasts. Das Musikstreaming verdient Apple am meisten mit den 15 bis 30 Prozent, die sie für den App Store bekommen. Also wenn du auf deinem iPhone Spotify hörst, verdient am wenigsten der Artist und am meisten Apple. Im Zweifel. Und dazwischen steht die gesamte Musikindustrie, Spotify und was weiß ich noch. Und meine Theorie ist ja, dass Jack Dorsey quasi eine direktere Verbindung zwischen Nutzer oder Konsument und Artist baut und damit das gesamte App-Ökosystem umgehen könnte. Und dann der einzige Mittelsmann ist …
Aber das ganze Management und Musikmanagement-Thema doch auch, oder nicht?
Ja.
Also die Labels verdienen doch auch unheimlich gut.
Doch. Genau. Das könnte auch … Also dann, falls er schafft, sozusagen auch den Vertrieb zu digitalisieren, der Musik, also dass es Leute erreicht, dann wäre das auch noch Teil davon. Also ich bin kein Experte von Musikindustrie, aber von der Wertverteilung oder Margenverteilung scheint mir das eine eher unfaire Industrie zu sein. Sagen wir, wenn du überlegst, was du für Musik zahlst und wie viel … Du stellst dir ja nicht vor, dass wenn du … Sag mal, auch wenn man es nicht mehr viel macht, aber du würdest eine CD kaufen. Was kostet so was? Keine Ahnung. 15 Euro? 18?
Ja, ich hätte 10 gesagt.
Okay, sagen wir 10 Euro, damit du es auch rechnen kannst. Was würdest du denn denken, was der Künstler davon bekommt? Ein Euro. Genau, ja. Aber das ist ja schon bescheuert auch, oder? Dafür, dass du … Ich meine, das ist halt, weil es auch auf den Datenträger wäre, aber selbst digital kriegt der Künstler auch nicht mehr. Und das kann man wahrscheinlich schon … Also in der Welt, wo eigentlich alles so anbundelt wird und direkt da miteinander kommunizieren kann, ist das ja eigentlich ein Markt. Und alles, was sie im Internet machen … Also die ersten Märkte, die man sich so angeschaut hat im Internet, waren auch immer so welche, wo irgendwelche Makler drin waren eigentlich, die für die Mediazon-Zweiermarktseiten da 30, 40 Prozent nahmen. Das ist das Erste, was Classifieds damals angegriffen hat, sozusagen am Anfang, oder was heute Marktplätze angreifen. Und das auseinanderzunehmen, macht, glaube ich … Es ist komisch, dass das so lange gedauert hat. Und du siehst es ja … Beim Print siehst du es mit Substack, das ist ja nichts anderes. Du siehst es bei Porn, und das ist ja immer der Leading Indicator mit Onlyfans. Und warum sollte das jetzt nicht auch die Musikindustrie ergreifen? Die Frage ist, wie … Ist Twitch schon das für Bewegtbild, oder wird es so was auch noch für Bewegtbild geben, wo du pro Clip bezahlst? Oder ist das schon Onlyfans? Weiß ich nicht. Oder Patreon? Spannend. Oder Gumroad oder was auch immer, da jetzt die Zukunft führt.
Spannend. Man würde denken, dass die Rapper genug Geld verdienen, aber die verdienen dann noch mehr.
Aber das kriegen die ja hauptsächlich aus so Collaborations und Konzerten, oder? Mit Musik verdienen die ja auch nichts, oder?
Ja, stimmt.
Weißt du, wie viel Plays du brauchst für einen Dollar bei Spotify?
Nee, 10.000?
Nein, 240. Aber das ist schon auch viel für einen Dollar. Das heißt ja 0,4 Cent pro Abspielen. Stimmt das? Ja. Ja, Wahnsinn. Bei Tidal brauchst du nur 80 Plays. Ist jetzt schon was für einen Dollar.
Ja gut, aber da hört ja keiner.
Noch.
Meinst du, Tidal kommt noch mal als Marke raus? Das glaube ich ja nicht.
Ich bin gespannt. Aber die Frage ist ja, wie macht das sonst? Achso, bevor du wieder anfängst. Ich habe schon wieder vergessen, wie das Sinn macht. Aber es hat was mit Wein und Toskana zu tun oder Côte d'Azur oder ich weiß nicht mehr. Hamptons.
Hamptons. Alles passiert auf den Hamptons. Aber ja, Empfehlung, irgendeine alte Podcast-Folge. Ich glaube vor zwei, drei Folgen erzählen wir, wie Jay-Z und Jack Dorsey einen Deal gemacht haben.
So, machst du Ruhepause, die erbetene Ruhepause zu Ostern? Nö. Machst du nicht weniger als sonst. Noch weniger geht auch nicht.
Jeder Tag ist ja der gleiche. Lass erst mal noch zu meinem Twitter-Highlight kommen.
Achso, bitte.
Amazon vs. amerikanische Politikerinnen.
Das hätte ich ja nie gedacht. Die streiten sich relativ öffentlich, ne?
Also, ja, Wahnsinn. Also das ist, glaube ich, der absolute Mega-PR-Stunt. Also, unglaublich. Also, zwei Sachen dazu. Alles eigentlich in der letzten Woche passiert. Auch relativ nah aneinander. Elizabeth Warren hat ein Video getwittert über Corporate Tax, dass Amazon und andere, aber vor allem das Amazon-Beispiel, viel zu wenig Tax zahlen würden. Wir hatten darüber ja auch schon das eine oder andere Mal gesprochen, ob wir noch erleben werden, dass große Firmen international mehr Steuern zahlen und nicht so alles wegoptimieren. Und, ja, da gibt es ein nettes Video zu und darunter hat dann Amazon News geschrieben und gesagt, du, wir zahlen Steuern und macht gerne bessere Gesetze. Wir halten uns daran. Also, ja, so ein bisschen Gegenangriff ist die beste Verteidigung.
Also, die Gesetze ja auch nicht so ausschließlich von Politikern gemacht werden. Also, beziehungsweise, am Ende versuchst du mit Lobbyismus ja schon, die Gesetzgebung auch zu beeinflussen. Also, ich meine, gut, wenn die Politik halt so käuflich ist, dann müssen sie sich das halt anhören. Aber es ist schon ein bisschen frech zu sagen, so, wir schmeißen unsere Lobbyarmee irgendwie in den Krieg, um das zu verhindern. Und am Ende sagen wir, ihr wolltet es ja nicht anders zu den Politikern.
Ja, klar, natürlich. Lobby ist da nochmal ein anderes Thema oder gehört dazu. Aber dass Amazon sich da öffentlich so äußert, hätte ich nicht gedacht.
Aber vielleicht, weil sie schon wissen, dass sie, also die spüren den Atem schon im Nacken oder die wissen, sie sind eh dran, glaube ich. Also, wenn sowas anfängt, du siehst jetzt, wie das Biden-Kabinett besetzt wird mit Lina Kahn und Tim Wu und so. Das sagt dir schon was. Und dann erfährst du ja relativ schnell, in welche Richtung Dinge interviewt werden und so weiter. Und wahrscheinlich wissen die schon, dass jetzt Antitrust und Zerschlagung, gerade Unbundling auf dem Plan steht. Und dann musst du wahrscheinlich dich auch nicht mehr der Illusion hingeben, dass da irgendwelche Höflichkeit, irgendwelcher Höflichkeit bedarf, sondern vielleicht sind deswegen die Fronten auch schon ein bisschen verhärtet.
Genau, aber meine Erwartung wäre trotzdem, dass die Tech-Firmen sich versuchen, so ruhig wie möglich aufzuhalten.
Ja, wenn du weißt, du bist eh dran. Wenn du weißt, es fühlt sich nicht mehr verhinderbar an, dann einen Frontalangriff zu machen. Und die greifen sich ja persönlich an. Also, sie versuchen die Reputation auch anzugreifen von Bernie Sanders und Elizabeth Warren. Also zwei, sagen wir mal, für US-Verhältnisse sehr linke Demokraten. Ich glaube schon, die wissen, das lässt sich jetzt wahrscheinlich mal verhindern. Deswegen versuchen sie, wenn es irgendwie geht, die Köpfe noch aus dem Rennen zu nehmen.
Genau, und Bernie Sanders hat auch was getwittert über Minimum Wage. Und daraufhin hat ein Top-Manager von Amazon, Dave Clark, geantwortet, dass sie ja Minimum Wage zahlen, sogar mehr. Und hat ihn auch richtig angegangen.
Das in seinem eigenen Bundesstaat, der Minimum Wage, unter dem Amazon Wage ist. Das ist sowieso schlau. Also Amazon zahlt ja 15 Dollar und damit mehr als Minimum Wage. Und wenn die jetzt sagen, erhöht es doch bitte auf 15, trifft das ja vor allem die Konkurrenten.
Und das ist doch bei den Steuern genauso, oder nicht? Meinst du nicht, dass die das beides taktisch nehmen und sagen, nimmt die Steuern, nimmt Minimum Wage auf, das hilft uns nur, irgendwie die Konkurrenz noch mehr unter Druck zu setzen?
Ja, ich meine, für Amazon wären höhere Unternehmenssteuern, gerade wenn sie auf Earnings gehen, sogar gut. Weil das trifft alle Unternehmen, die Earnings abliefern müssen. Und Amazon muss das ja nicht. Amazon muss nur wachsen, sozusagen. Und irgendwie immer mal wieder beweisen, dass der Free Cash Flow aber gut genug ist. Aber die versuchen ja eigentlich, Earnings eher zu verhindern, sozusagen. Und ohne Corona hätte das auch immer ganz gut funktioniert. Deswegen ist das fast auch ein relativer Vorteil, dass wenn andere mehr Gewinnsteuern zahlen müssen, ist das ein Vorteil für Amazon. Weil sie bisher zumindestens, und es wird immer schwerer natürlich, bei der Größe noch Gewinn zu verhindern, aber die sind im Zweifel am besten da drin, dass das für sie nicht einschlägig wird, alles was mit Gewinnsteuern zu tun hat. Und wo wir gerade beim Antitrust sind, das Gleiche mache ich ja Facebook lustigerweise bei Section 230, also den Moderationspflichten der Social Networks. Dass sie auch sagen, wir sind dafür mehr Regulierung. Also soll erstmal jeder nachweisen, dass sie geeignete Mittel haben, um irgendwie den Content live real time zu beobachten und zu moderieren, gegen Verstöße vorzugehen. Und das ist ja auch eher, weil es für Konkurrenten viel schwerer wäre, das jetzt aufzubauen. Wenn du Clubhouse neu startest, so was zu bauen ist viel schwerer. Ein Facebook-Kanal kann halt sagen, okay, dann müssen wir halt zwei Milliarden im Jahr jetzt für Content Moderation bezahlen. Das ist dann halt die Steuer auf unser ansonsten ganz geiles Geschäftsmodell. Aber das macht es für Neue natürlich unheimlich schwer. Das ist so ein bisschen wie in der Fleischereibranche in Deutschland. Da sind die Hygieneauflagen halt auch so hoch, dass du eigentlich einen Großschlachthof brauchst, um die noch zu erfüllen. Also du kannst stark vereinfacht sagen, du sagst, du brauchst irgendwie fünf Hygieneschleusen und musst mindestens so und so viel Quadratmeter pro geschlachtetes Tier haben oder irgendwie so was oder pro Mitarbeiter. Und damit muss jeder kleine Schlachter irgendwann zumachen oder kann das nicht erfüllen oder nicht mehr wirtschaftlich erfüllen. Und so ähnlich scheint es auch was Facebook da macht. Wir nehmen gerne Auflagen, aber macht sie bitte so teuer, dass sie unsere Konkurrenten deutlich stärker treffen.
Ja, das wird echt eine spannende Dekade mit Tech versus Politics.
Ja, es sollte auf jeden Fall vieles passieren.
Amazon zerschlägt sich in den nächsten sechs Monaten selbst. Hast du das gesehen mit Adam, mit dem ehemaligen AWS Mann, der zu Tableau gegangen ist, Tableau an die Börse gebracht hat und jetzt zurückgekommen wird und der AWS Chef wird.
Achso, weil er CEO Material ist, meinst du?
Genau, der wird das Ding so schnell, AWS geht in den nächsten sechs Monaten an die Börse.
Ah, das macht Sinn. Und dann Amazon Media ist ja trotzdem, oh und dann halt immer, das ist ja geil, dann fallen die Überrenditen, das ist aus Shareholder Sicht total geil, pass auf, dann fallen die Überrenditen, also AWS druckt ja sau viel Geld, die haben irgendwie 56% Rohmarge oder so und viel davon bleibt als E-Bit hängen. Und das sorgt ja dafür, dass der Konzern Geld bezahlen muss oder Steuern zahlen muss, was ja eigentlich Amazon nicht will, die wollen ja eigentlich schnell wachsen. Und würde AWS jetzt wieder abgesponnen werden, hast du halt einmal das liquidiert, dann entsteht aus Shareholder Sicht einmal viel Geld und die machen dann weiter Gewinn und wachsen schnell wahrscheinlich und vielleicht sogar noch aggressiver als unabhängige Company. Und Amazon ist dann fast wieder bei Null, was den Gewinn angeht, weil sie ja noch viel Verlust machen mit dem Retail- und Marketplace-Geschäft. Und das wird aber wiederum gerade so durch Media ausgeglichen. Und Amazon Media ist ja sozusagen das neue AWS mit einer riesig hohen Marge, weil du ja auch letztlich Geld aus dem Nichts drucken kannst oder mit Werbefläche, die dir gehört. Und dann ist Amazon nicht mehr so profitabel, wie sie eh nicht sein wollten. Das heißt, ihr Profit-Center AWS spalten sie ab, sie subventionieren weiter die Dominanz im Retail und damit das langfristig tragbar bleibt, wird Amazon Media nach und nach immer so ein bisschen Geld abwerfen. Oder die machen 30 Milliarden Werbeumsatz dieses Jahr wahrscheinlich. Das heißt, daher kommen dann die Gewinne und damit bleibt es plus minus aber fast zu Null. Das können sie tatsächlich freiwillig noch dieses Jahr machen. Aber warum zanken sie sich dann so hart mit den Linken Demokraten? Damit sie sagen können, sie wurden gezwungen?
Und Gegenangriff. Genau, Gegenangriff ist die beste Verteidigung. Ich glaube, das ist einfach die absolute PR-Kunst, die die jetzt spielen. Das ist alles geplant, das ist alles vorgeschrieben. Und das wird jetzt ähnlich wie Tobacco Wars wird das jetzt super durchgeexerziert.
Was kommt als nächstes? Google, YouTube?
Nee, ich glaube eher Facebook.
Und Facebook, WhatsApp oder Facebook, Instagram? Oder alle drei?
Du hast ja gesagt, dass du glaubst, dass Facebook überall sich in WhatsApp und so unten reingeschrieben hat, damit man das schlechter auseinander pröseln kann. Ich glaube, die haben das da unten einfach nur reingeschrieben, damit Leute die Aktie kaufen. Damit der Nutzer versteht, ah ja, WhatsApp gehört ja Facebook und ich bin den ganzen Tag auf WhatsApp, deswegen kaufe ich jetzt die Facebook Aktie.
Das ist ein Fahrfetch. Ich glaube schon eher, damit klar ist, man kann das nicht so einfach auseinander nehmen. Also WhatsApp und Facebook scheint ja relativ einfach, obwohl sie es ja auch mehr verstrecken wollen. Instagram schon ein bisschen schwerer, weil die greifen ja alle auf das gleiche Ad-Back-Einsatz, wobei das kann man duplizieren und fertig, das ist auch nicht so schlimm eigentlich. Aber auf Instagram haben sie, glaube ich, Bock.
Sozusagen die Marketing und CEOs immer, technisch ist das überhaupt kein Problem, kannst du einfach Copy-Paste machen.
Du kannst es als Produktmanager, als Post-Merch-Post-Unbundling-Operations-Manager, kannst du das ja gerne begleiten, wenn das so einfach ist. Das ist ja absurd, super. Du kannst das doch coin als einen Begriff, Post-Unbundling-Operator, als neuen Jobbegriff. Du bist dann Mister Unbundling, so als Beinamen. Aber was ich sagen wollte, ist, auf Instagram haben sie, glaube ich, Bock, das abzuspalten, weil sie denken, sie hätten das nie zulassen dürfen. Und den Fehler nochmal rückgängig zu machen, würde ihnen, glaube ich, Spaß machen. Naja, wir werden es erleben, wahrscheinlich dieses Jahr noch, das haben wir im März, ja, erstes Quartal ist gerade erst durch.
Also als nächstes, ich glaube, AWS gibt jetzt richtig Gas. Wann fängt der an?
Das wäre der größte Börsengang der Geschichte dann, oder? Also mit Ausnahme von Saudi Aramco, glaube ich.
Und Ant geht ja nicht mehr an die Börse, oder? Das Thema ist durch.
Ne, die kommen nicht dieses Jahr, da bin ich mir relativ sicher.
Coinbase kommt die Tage. Noch zum Abschluss, mein größtes Learning von Coinbase, der CEO war ein Jahr bei Airbnb. Fand ich spannend. Hat da Produkt gemacht, glaube ich, Marketingprodukte. Nicht schlecht, einer jetzt der reichsten Menschen, die es so gibt.
Gut für ihn. Wann sehen wir uns wieder?
Du, nächste Woche, wie immer. Ostern. Es war mir ein Vergnügen, habt eine schöne Woche und, ja, falls ihr den Podcast bis jetzt durchgehört habt und es erst Montag ist, erlaube ich euch auch den OMR Podcast mit Pip zu hören.
Dann bis bald, ciao, ciao.
Bis dann, ciao.