Doppelgänger Folge #43 vom 23. April 2021

Apple AirTags/Podcasts Abo | ARK's nachhaltiger Bitcoin | Tiger Global | Netflix, Snap | UberEats | Clubhouse

Glöckler erzählt vom Apple Event und einer Platform, die wie TikTok für Audio sein soll. Pip überlegt, ob Similar Web Daten manipuliert werden können und erklärt, warum ein Marketing Praktikant bei ARK Invest gefeuert werden sollte. Wie arbeiten eigentlich klassische VCs? Was macht Tiger Global anders? Wir werfen einen Blick auf die Zahlen von Netflix und Snapchat und reden über Amazons neues Bezahlsystem.

Kapitelmarken:

00:08:30 Cryptos, Coinbase und ARK's White Paper

00:22:15 Apple Event

00:33:10 Pips Drucker, der Podcast Markt, Apple und Spotify

00:47:20 Amazon Bezahlsystem

00:52:30 Clubhouse, Tiger Global und wie VCs funktionieren

01:10:00 Audio Platform von Facebook

01:21:30 Similar Web manipulierbar?

01:28:15 Sino AG

01:34:00 Netflix

01:42:00 Uber

01:46:00 Snapchat

Shownotes:

Tiger Global: https://randle.substack.com/p/playing-different-games

Spotify Podcast Abo: https://www.macrumors.com/2021/04/23/spotify-to-take-on-apple-podcasts-subscriptions/

Doppelgänger Tech Talk Podcast

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In der Creator-Economy so ein bisschen die Edelprostituierte, während der normale Musiker muss sich ja fühlen wie auf dem Hartgeldstrich. Der kriegt halt einen Cent pro Play. Während, also was ich sagen will ist, als Musiker hast du den großen Anreiz jedes Album jetzt als Podcast rauszubringen. Herr Glöckler, einen wunderschönen Freitagnachmittag wünsche ich. Hast du dir schon ein Hermes AirTag gekauft, bestellt?
Ich spare noch. Soll das vielleicht die letzte Folge sein, die öffentlich für alle ist und ab nächster Woche machen wir Apple Podcast Subscriptions, damit ich dafür ansparen kann?
Genau, also erklärst du uns auf jeden Fall noch, was Apple alles Tolles Neues wieder erfunden hat. Aber der Hermes AirTag Schlüsselanhänger ist ganz weit vorne. Ich habe überlegt, ob das vielleicht dadurch eine neue Generation mit der Marke Hermes in Berührung kommt und das sich positiv auf die Aktie auswirken könnte. Da habe ich gesehen, die sind schon 110 Milliarden wert. Hättest du das geschätzt?
Luxus, Luxus lohnt sich.
Mit geschmacklosen Gürteln und Seidentüchern, was machen die noch? Achso, Kelly und Birkenbeck, sehr gesunde Marge. Aber ich hätte nicht geschätzt, dass sie schon 110 Milliarden wert sind und bewertet, warte, lass mich mal gucken, das Multiple ist auch total crazy. Warte, 17 mal Umsatz, 80 mal Gewinn. Das ist gerade so Luxus-Boom und die wachsen auch im Sekunde ganz ordentlich und haben natürlich eine geile Marge. Aber da war ich überrascht, wie teuer das schon ist. Dazu habe ich eine witzige Geschichte. Auf geht's.
Und zwar hat am Anfang im Studium jemand, der vielleicht auch diesen Podcast jetzt hört, das erste Mal bei jemandem, der einen Anzug machen konnte. Und der konnte sozusagen Anzug, Schuhe und Gürtel. Dieser Junge war vorher drei, vier, fünf Wochen auf der Uni und hat dort gesehen, dass es so ein paar Leute gab, die so Gürtel mit so einem Haar hatten. Und dann hat er dort gefragt, entschuldigen Sie, könnten Sie mir auch so ein Gürtel mit so einem Haar herstellen? Da hat er und ich auch, haben dann das erste Mal gelernt, wie teuer so ein Gürtel mit so einem Haar ist.
Verstehe. Ich habe mir schon gedacht, dass der kleine Junge eigentlich du bist.
Nee, ich war es nicht.
Was kosten die? 700 Euro oder so, oder? Ich weiß es nicht aus dem Kopf.
Ja, möglich.
70 Prozent Rohmarge übrigens. Also Warneinsatz ist ein Drittel, mit Vertrieb und allem schon. Ganz ordentlich.
Und im besten Fall hast du es dein Leben lang. Also vielleicht macht es doch mehr Sinn, als einen einfachen Gürtel zu kaufen.
Aber das finde ich selbst für Apple ein bisschen abgehoben, warum der Scheiß Schlüsselanhänger jetzt unbedingt. Naja, das erklären wir uns nachher nochmal. Und andere Frage, haben wir jetzt deinen Lieblingskanzlerkandidaten oder deine Lieblingskanzlerkandidatin seit dieser Woche?
Ja, also ich muss sagen, die Grünen haben es besser im Griff als die eine oder andere Partei, würde ich so sagen. Und ich bin ja so der urbane junge Familientyp und da bleibt eigentlich keine andere Wahl, als eine Partei zu wählen, die mehr oder minder vielleicht das Leben in der Stadt für junge Familien ein bisschen angenehmer macht.
Als ich die Ergebnisse gehört habe, wollte ich eine wilde Prediction machen, dass die Grünen jetzt stärkste Partei werden. Und dann kam es ein Tag später schon in der RTL-Forsa-Umfrage raus, dass sie 28 Prozent vorne liegen. Das heißt, sehr wahrscheinlich bekommen wir eine grüne Kanzlerin und wahrscheinlich schwarz-grün. Was ich interessant finde, wäre dann das Kabinett. Also wer kriegt dann die Ministerposten? Da bin ich jetzt mal aufgewachsen, ich kenne gar nicht so viele grüne Politiker. Aber irgendwie Nuri Purr könnte Außenminister werden vielleicht, Omid Nuri Purr. Hofreiter Soziales, Arbeit im Soziales vielleicht? Innenminister eher nicht so. Die Innenminister wird die CDU auch haben wollen oder CSU. Genau, Söder wird dann Innenminister. Ich meine, das Problem ist aber, ich glaube, dass dadurch, dass Laschet es jetzt wird, was machen die Ordnungsfanatiker? Die werden jetzt im besten Fall noch FDP wählen, aber ich glaube, viele davon werden noch zur AfD. Wobei, die wollen ja auch angeblich Freiheit und weniger Masken und weniger Ordnung. Der Erzkonservative hat jetzt ein bisschen ein Problem, glaube ich gerade, was der wählen soll. Das ist noch unklar. Umso wichtiger, dass man dann grün wird, damit die nicht so viel Einfluss bekommt, die andere Seite der Koalition.
Was ich nochmal spannend finde, ist, was die Politiker und Politikerinnen alles so für Nebenjobs haben. Und da finde ich, ähnlich wie wenn man Mitarbeiter hat oder so, möchte man ja hauptsächlich eigentlich, dass die Person einen Job macht und da ist CSU mit 50 Prozent ganz weit vorne, FDP sogar noch weiter 53 Prozent der Leute und die Grünen mit 13 Prozent diejenigen, die sich am meisten um Politik kümmern.
Oder am wenigsten arbeiten, je nachdem, wie man das sehen möchte.
Oder so, aber das ist für mich auf jeden Fall auch ein gutes Argument.
Ja, es ist zweischneidig. Wenn es danach geht, würdest du ja nur Kevin Kühnertz oder so in die Politikerkaste reinbekommen. Wenn du da sagst, jeder Rechtsanwalt, jeder Berater, jeder, keine Ahnung, Industrielle, den schließe ich jetzt aus oder sagen, der sollte nicht im Bundestag sitzen, ist dann auch kompliziert, weil dann hast du nur Berufspolitiker. Auch kompliziert. Aber es sollte so transparent wie möglich sein. Da bin ich auf jeden Fall bei dir.
Und dann hätte ich noch eine Frage. Du bist ja so ein Lobbyfreund, also Lobby-Control-Freund. Mal angenommen, wir bekommen eine grüne Bundeskanzlerin und ihr Mann macht Corporate Affairs bei der Deutschen Post DAL Group. Dürfte der das dann noch machen?
Na, der Mann oder Lebensgefährte des Gesundheitsministers ist ja auch Lobbyist im weitesten Sinne oder zumindestens. Ich denke ja, ob das günstig ist, ist eine andere Frage. Aber verboten ist es glaube ich nicht, oder? Aber irgendwo arbeitet ja jeder. Aber Corporate Affairs? Ja, das ist kompliziert. Das ist schon sehr nah drin.
Also Senior Expert in Corporate Affairs und der war vorher zwölf Jahre bei den Grünen und dort auch Head of Division Corporate Contacts Fundraising. Also er ist sozusagen die Schnittstelle zwischen Politik und Wirtschaft oder Spenden bei den Grünen gewesen.
Die Grünen kriegen auch viele Parteispenden. Von eher grünen Unternehmen, Solar-, Windkraft-, Lobby. Es ist nicht so, dass die spendenfrei agieren müssen. Und von dem Kryptomillionär.
Du bist ja immer jemand, der sagt, man sollte auf so ein Growth-Startup draufspringen und einfach nur gucken, dass man da mitwächst. Und ich finde, so in Startupsprache haben die Grünen jetzt irgendwie die Phase, in dem sie jetzt auf Growth gehen. Die scheinen alles im Griff zu haben, können jetzt wachsen. Die Stimmung scheint da gut zu sein.
Die haben am meisten Momentum auf jeden Fall.
Genau, die anderen erinnern mich eher an so ein Großkonzern der Digitalisierung versucht. Und dann denke ich wieder an dein Skifahrenbild mit 40.
Ja, das stimmt. Ich glaube, bei Bildung und Digitalisierung würde ich den Grünen auch am meisten... Achso, Habeck könnte Bildungsminister werden, finde ich übrigens. Das wäre nicht schlecht. Kann ich mir gut vorstellen. Ich glaube, wenn man unter 30 ist und nicht Grünen wählt, hat man kein Hirn. Wenn man über 30 ist und Kinder hat, hat man kein Herz. Aber man darf auch jede andere Partei oder jede andere nicht extreme Partei gerne wählen. Aber ich würde mich wundern, wenn die Grünen die Wahl nicht gewinnen. Dann müssen sie schon deutlich was falsch machen. Ich sehe nicht, was die CDU noch richtig machen kann, ehrlich gesagt. Plus, die CSU macht jetzt einen Racherfeldzug und wirbt deutschlandweit für Mitglieder. Man kann auch außerhalb von Bayern CSU-Fördermitglied oder Mitglied werden. Das ist auch nicht so ganz nett. Ich bin gespannt, ob die sich noch weiter zerfleischen gegenseitig.
Ich kann die nicht mehr für ernst nehmen, seitdem ich dieses Bild gesehen habe von Doro Bär und Andi Scheuer, als sie auf dieser Verleihung der Computerspiele mit Laserschwert und was war das für einem Kleid da oben gefasst haben.
Und Söder mit Bavaria One, dem Raumfahrtprogramm. Das war auch bauchunheilig.
Wie geht es deinen drei Bitcoins?
Es war eine sehr blutige Woche für Kryptoanleger oder Investoren oder Spekulanten. Und keiner weiß so richtig, warum. Bitcoin hat vom Hoch bei, ich glaube es um die 65 auf heute stehen wir weit unter 50, ich glaube bei 48 Sekunden. Wir sind bei 49 Sekunden jetzt wieder. Aber die Marktkapitalisierung hat von 2,2 Trillionen auf 1,8, zwischenzeitlich 1,75 abgenommen. Also fast, Bitcoin hat fast 25 Prozent verloren zur Spitze. Das ist brutal. Also was man auf jeden Fall sehen kann, ist, dass dann natürlich die Hebel eine Rolle spielen. Also der Absturz ist so extrem, weil auf Plattformen wie Kraken oder Binance Leute entweder mit Futures mit hundertfachem Hebel handeln können oder auch sich Geld leihen können mit Margin Trades mit fünffachen Hebeln leihen können. So wie ich das unter anderem auch gemacht habe. Und das mich jetzt auch getroffen hat natürlich bei so einem Kursverfall. Teilweise zumindest. Moment, ist dann alles weg? Bitte?
Ist dann alles weg?
Ja, wenn du mit fünffachen Hebel tradest, ist bei 20 Prozent, das hatten wir ja jetzt, weg. Wenn du nicht vorher einen Stop-Loss gesetzt hast, dann ist dein Kapital aufgeraucht. Und du kriegst so Margin Calls, E-Mails oder SMS und dann ist es auch weg. Genau, das ist auf jeden Fall passiert und das beschleunigt das dann sehr stark. Also wenn du Verluste hast, dann bist du sehr schnell im Zweistelligen. Und das ist glaube ich unter anderem den Margin Trades oder dem Handeln mit Hebel geschuldet. Und das Problem ist natürlich so ein bisschen, dass es bei den Kryptos meiner Meinung nach nicht so einen richtigen Boden gibt. Bei einer Aktie ist es immer so, dass irgendwann gibt es so einen Rock Bottom. Also eine deutsche Bank oder ein VW oder ein Bayer, wenn die auf einem KGV von 6, 7, 8 stehen, dann greift halt irgendjemand zu und sagt, so billig bekomme ich die nie wieder. Einfach weil Gewinne und Dividenden die Aktien absichern. Aber da die Cryptocurrencies ja keinen Wert in sich haben, gibt es da nicht so einen inneren Wert oder Boden. Da gibt es ein paar technische Unterstützungslinien sicherlich, wo irgendwelche großen Kauforders liegen, die das bremsen können. Aber die können halt auch 50% an Wert verlieren an einem Tag theoretisch, wenn da Panik ausbricht. Das wirkt halt wie so eine Kaskade. Also wenn der Margin Call des einen, wie das auch bei Akigos war, löst irgendwie das Limit des nächsten aus, also die letzten Stop Loss Orders ist für den Nächsten der Margin Call. Und dann bist du halt ganz schnell, bei Ripple jetzt gerade Wochenbasis 30% unten oder bei anderen 25, 20%. Doge ist ganz stark runtergekommen. Diese SafeMoon Coin hat wieder krass verloren und das geht dann teilweise ganz schnell. Aber niemand weiß richtig, wo es angefangen hat. Es könnte so Enttäuschung vom Coinbase IPO gewesen sein, über das wir bestimmt gleich kurz reden. Vielleicht haben auch Leute ausgecashed beim Coin, also die Leute, die Aktien verkauft haben, dass die auch Coins verkauft haben. Es könnte sein, heute oder gestern kam die Meldung, dass in der Türkei mal wieder einer der größten Kryptobörsen mit 400.000 Dozent, da ist der CEO, hat das Weite gesucht und keiner kommt mehr an sein Geld ran. Das ist der Vertrauenswürdigkeit der Branche nicht zuträglich.
Moment, das abgehauen?
Ja, da gab es so eine Art Bankenrun, also es haben ein paar zu viele Leute, die wollten ihr Geld oder ihre Kryptos abholen. Dann hat sich herausgestellt, die sind nicht da. Dann gab es Liquiditätsprobleme, das der Anwalt verlauten und der CEO ist nicht auffindbar. Das macht den Leuten natürlich bewusst, dass ihr Geld vielleicht auf diesen Börsen nicht 100% sicher ist, zumindest nicht auf allen. Das könnte so eine Vertrauenskrise noch zumindest weiter vorantreiben. Es gab ein bisschen Stromausfälle in China, in der Miningbranche, das als Grund vermutet wird. Dann die Kapitalertragsteuererhöhung, alle möglichen Dinge, aber eigentlich scheint es eher eine Kombination aus allem zu sein. Und dann die Verstärkung durch die großen Hebel, die teilweise auf den Coins lagen, durch die starken Anstiege der letzten Tage und Wochen.
Und du hast Coinbase am ersten Tag mehr oder minder gekauft, hattest ja eine Order reingesetzt. Dann kam auf Twitter so ein Bild auf, dass sehr viele der Investoren und Mitarbeiter sehr früh Anteile verkauft haben. Ist das nicht normal bei einem Direct Listing, dass die Shares verkauft werden müssen, damit sie überhaupt von Retail-Investoren gekauft werden können?
Ja genau, also A, irgendjemand muss verkaufen. Es können ja nur die alten Investoren Aktien haben beim Direct Listing und wenn niemand von denen verkaufen würde, dann wird es schwer, einen ersten Kurs zu stellen. Das ist ein Kurs, der immer weiter durch die Decke geht und irgendjemand muss schon was verkaufen, ansonsten kann an der Börse nicht viel passieren. Da war es jetzt so, dass alten Investoren Aktien im Wert von 5 Milliarden abgestoßen haben. Das sind ein bisschen weniger als 10 Prozent der gesamten Anzahl. Dann gingen irgendwie Tweets rum, dass die CFO angeblich alle Aktien verkauft hätte. Der Gründer hat 290 Millionen vom Tisch genommen. Die Tweets sind jetzt teilweise inzwischen wieder gelöscht, aber es waren hauptsächlich auch falsche Informationen. Also A, ist es, glaube ich, legitim, einen Teil deines Geldes da vom Tisch zu nehmen an dem Tag? Ich erkläre gleich, warum das auch opportun ist, das genau an dem Tag zu machen. Bei dem CEO war das so, dass diese 290 Millionen, das entspricht 2 Prozent der Anteile. Also es ist jetzt nicht unheimlich viel gewesen, was er da liquidiert hat, also 2 Prozent seiner Anteile. Und natürlich, USV und Andreessen Horowitz, das Versilbern macht auch Sinn. Warum nicht? Wie gesagt, es gibt ja auch Leute, die Aktien kaufen wollen. Und warum man das sozusagen gleich am Handelstart macht, das ist beim Direct Listing tatsächlich so. Du setzt halt diesen Referenzpreis, der mehr oder weniger arbiträr oder willkürlich gesetzt wird, in dem Fall, glaube ich, auf 250 Dollar. Der ist wirklich frei nach Schnauze, wenn man so möchte. Und daraus gab es dann diesen Pop, also das ist ja kein echter Pop, sondern der erste Kurs war dann teurer. Und du weißt eigentlich, dass an dem Zeitpunkt die Nachfrage maximal ist. Wenn alle die, die bisher keine Aktien besitzen könnten, dann nachfragen, ist es beim Direct Listing in der Regel so, dass der Kurs dann am ersten Handelstag tendenziell eher fällt. Deswegen hast du einen hohen Anreiz, relativ früh zu verkaufen, weil du weißt, dass du die nächsten zwei Wochen vielleicht keinen besseren Kurs mehr siehst, bis es neue Zahlen gibt oder bis sich irgendwie die Angebot-Nachfrage wieder ein bisschen eingependelt hat. Deswegen finde ich das nicht so überraschend. Und keiner hatte absurd viel verkauft, würde ich sagen. Es wurde ein bisschen höher gekocht, als es sinnvoll ist. Ich finde auch nicht, dass das ein ruiniertes IPO ist, ehrlich gesagt. Da gab es jetzt einen Kurs-Einsturz, ich glaube 15% unter dem ersten Kurs liegen wir jetzt oder so. Sekunde. Ja, so in dem Dreh finde ich jetzt noch nicht so schlimm. Im Gegenteil, wer die Aktie mag, kann sie jetzt halt noch ein bisschen günstiger bekommen, inzwischen.
Gut, aber wenn Crypto weiter runter geht, dann wird Coinbase doch auch weiter runter gehen.
Wahrscheinlich, dass das Handelsvolumen dann keinen neuen Höhepunkt erlebt erst mal. Das ist anzunehmen.
Auf der anderen Seite kann es auch sein, dass sie Gewinner werden, weil das die einzige Marke ist, denen man aktuell vertraut. Also wenn Leute ihre Kryptos von manchen Börsen runternehmen wollen, weil sie Angst haben, dass es nicht ganz glaubwürdig ist, dann gehen sie ja vielleicht zu Coinbase.
Ja, guter Punkt. Die Frage ist, ob du dann eher auf einen Hardware-Ledger gehst, aber dann haben die Leute Angst, dass die Wohnung abbrennt oder sie ihr Passwort vergessen. Da gibt es ja auch tausende Fälle davon. Dass du als Profi-Anwender nochmal zu Coinbase zurückgehst, ist wahrscheinlich eher unwahrscheinlich. Es gibt ja in einzelnen Ländern, also Türkei zum Beispiel oder Bitcoin.de in Deutschland auch so Retail-Börsen. Und dass du von denen einen Schritt hoch gehst, das kann ich mir vorstellen.
Ja, weil Coinbase sich positioniert mit bei uns ist es am sichersten und dafür zahlst du aber auch dein Premium.
Genau, die sind große Kustodien, also halten die Kryptos auch für die Nutzer. Kann gut sein, dass sie davon vielleicht sogar profitieren. Und dass AOM oder die gemanagten Assets da steigen. Kann ich mir gut vorstellen.
Meinst du, Katie Woods war mit Jack Dorsey und Jay-Z auf dem Boot zusammen?
Weil?
Weil sie gesagt haben, wir müssen jetzt hier diese Kryptowelt retten, also generell Welt retten und sehen, dass das Kryptomining besser funktioniert.
Achso, ja, da gab es ein großartiges Paper. Ich glaube, das lief so, da kam irgendein Praktikant aus dem Content Marketing bei ARK und meinte, im Redaktionskalender steht nächste Woche ist Earth Day, können wir da nicht auch ein cooles Piece zu machen? Und dann hat Katie gesagt, mach mal, egal was es kostet, aber think big bitte. Also irgendwas weltbewegendes, was ein bisschen Aufsehen erregt. Nimm mal noch so einen beartigen Typen von Square dazu, der Added Credibility für das Thema. Und dann haben ARK Invest bzw. der Head of Research von ARK Invest und Square zusammen so ein White Paper rausgegeben, wodrin sie erklären, wie das Bitcoin Mining, was wir ja als eventuell ja umweltschädlich deklariert haben, der große Durchbruch für erneuerbare Energien sein könnte.
Okay, und wie?
Da muss ich zugeben, das habe ich auch nicht verstanden, ehrlich gesagt. Also ich habe versucht, mir das durchzulesen, das jetzt nicht bis ins letzte Detail, aber das zu erfassen. Ich habe den zweiten Zylinder auch angemacht, aber es nicht wirklich durchschauen können. Aber was behauptet wird, ist, also die Sachen, die nachvollziehbar und richtig sind, ist, die Energieerzeugung hat ja zwei große Probleme. Das eine ist, dass der Verbrauch sehr asymmetrisch ist, also dass wir einen Peak am Morgen, wenn wir alle den Toaster und die Kaffeemaschine anmachen, haben. Und abends, wenn man Essen kocht, wenn der Fernseher läuft, wenn der Computer an ist, vielleicht der Speleton, was auch immer. Das heißt, das sieht so ein bisschen aus wie ein U oder eine Hängebrücke eigentlich, die Stromkurve. Mittags sind wir alle auf Arbeit, da passiert relativ wenig. Nachts passiert wenig, aber morgens und abends gibt es so absolute Peakzeiten, wo der Bedarf mindestens doppelt so hoch ist wie am Rest des Tages. Deswegen sollte man zum Beispiel alle planbaren Stromverbräuche wie Waschmaschine oder Geschirrspüler in die Nacht oder die Mittagspause legen. Dann kann man helfen, das zu glätten mit relativ einfachen Mitteln oder den Bitcoin-Minern nur dann anschließen. Und das andere ist, dass erneuerbare Energien natürlich zu ähnlichen Spitzen führen, nämlich Solaranlagen zum Beispiel, wenn die Sonne scheint, besonders gut funktionieren. Und wenn die Sonne wenig scheint, funktionieren sie inzwischen schon auch, aber haben nicht die gleiche Leistung. Und Windräder sind ähnlich. Wenn der Wind ganz doll bläst, werden sie abgeschaltet oder in Notbetrieb. Wenn er regelmäßig stark bläst, dann erreichen sie eine hohe Leistung. Und wenn es windstill ist, dann kommt auch kein Strom. Und eines der großen Probleme von erneuerbaren Energien ist, das aufeinander anzugleichen. Und deswegen braucht man zusätzlich Kraftwerke, die man eben schnell anmachen kann. Dafür ist Kohle leider eine gute Lösung. Das kannst du anmachen, das brauchst du nicht groß. Da geht ein Atomkraftwerk halt auch nicht, weil das muss ja langsam hochfahren und dann auch wieder runterfahren. Das heißt, da musst du eigentlich entweder Energie speichern oder eine Energiequelle haben, die du sehr schnell zuschalten kannst. Ja, ARK versucht irgendwie zu erklären, dass man quasi mit den Spannungsspitzen oder der Überschussenergie, die geliefert wird, also wenn man könnte deutlich, sie sagen, Solar- und Windstrom ist eh schon der günstigste Strom. Das stimmt früher oder später auf jeden Fall, so würde ich sagen. Mindestens, wenn man dir die CO2-Preis mit einrechnen würde, dann ist es ganz sicher so. Davon könnte mehr gebaut werden, wenn man die Spannungsspitzen besser abfangen könnte, wenn man das ein bisschen glätten könnte alles. Und dann schlagen sie vor, dass Bitcoin-Mining sozusagen die Lösung wäre, dass man immer die Spannungsspitzen dann sofort in die Bitcoin-Miner jagt. Und weil man dann ja sehr günstigen, überschüssigen Strom hat, wo man sogar noch einen Anreiz hat, also man muss den verbrauchen und das führt irgendwie zu einer Glättung. Das Problem ist ja, dass er nicht gespeichert wird, sondern er ist dann in Wärme in irgendwelchen Transistoren umgewandelt, in den GPUs, also den Chips und den kann man ja später nicht wieder abrufen. Von daher, das ist der Teil, den ich ehrlich gesagt nicht verstehe. Das schafft ein gewisses Incentive mehr Windräder und Solaranlagen zu bauen, aber wenn man die dann doch nur baut, um irgendwelche Bitcoin-Miner damit zu betreiben, ist das ja nicht die Lösung des Problems. Dann kann man eher überlegen, ob man eben über Elektrolyse Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff trennt und damit zum Beispiel Energie, mit dem man später Fuel Cells, also Brennstoffzellen anheibt. Das ist zwar sehr ineffizient, das zu machen, aber es ist immer noch eine zehnmal bessere Lösung, als irgendwie Bitcoins zu minen mit dem überschüssigen Strom. Und die Energie kann man dann später auch wieder, wie gesagt, der Wirkungsgrad ist relativ niedrig dabei, da ist es noch relativ ineffizient, aber da kann man immerhin einen Teil der produzierten Energie, also da baut man ja quasi chemische Energie auf oder wandelt Elektroenergie in chemische Energie um und die kann man über eine Brennstoffzelle dann später wieder abrufen. Das wäre dann im Zweifel noch schlauer, als das zu meinen. Das fand ich ein bisschen ein Farfetch oder wie sagt man, weit hergeholt. Aber es ist, glaube ich, einfach nur gutes Content, oder vielleicht nicht gutes, aber es ist Content Marketing zum Earth Day von ARK Invest gewesen und von Square.
Welt retten wollte irgendwie letzte Woche jeder. Ich habe auch gestern noch mal kurz auf die Apple Seite geguckt, um zu schauen, was sie jetzt alles da vorgestellt haben. Und das erste, was ich sehe, ist auch Carbon Neutral 2030, wir retten jetzt die Welt. Also selbst vor den Produkten, wo man sagen würde, okay, das ist der sichtbare Bereich, da will man doch jetzt eigentlich iPhones verkaufen.
Ja, die Höhlen sind alle recycelbar und die Batterien sind aus recyceltem Material, glaube ich. Und warum nur bis 30? Wofür brauchen die noch mehr Zeit, Apple? Die können das doch schneller schaffen eigentlich.
Ja, sie wollen sich wahrscheinlich grüner anhören, als sie sind und machen dort Schritt für Schritt. Was schon interessant ist, ist, dass Tim Cook dort jemand eingestellt hat seit 2013, der wirklich Nachhaltigkeits-Officer dort ist. Also der scheint es schon irgendwie ernster zu nehmen als ein paar andere Unternehmen.
Aber das hat doch jede Firma, oder? Also anders kannst du es ja gar nicht machen.
Schon, aber die Chefin der US-Umweltbehörde einzustellen, ist schon mal eine Ansage.
Ach so, das High-Profile.
Genau, und das irgendwie nicht dieses Jahr, sondern 2013, gibt auf jeden Fall schon mal eine gewisse Glaubwürdigkeit. Eigentlich hatte man ja immer gedacht, dass der Sustainable-Officer eher so der Job ist, den man dann macht, wenn man keinen anderen Job mehr oben im Board bekommt.
Aber hätten sie dann nicht mehr Gas geben müssen und regulieren, dass ab dann Produkte verboten werden, die nicht mehr sustainable sind?
Was meinst du damit?
Ich finde, dass du sagst, wir sorgen dafür, dass unsere Produkte als erstes 100% sustainable sind. Und dann schieben wir Regulierungen an, dass nur noch solche Handys verkauft werden dürfen. Das ist normalerweise, warum man jemanden einstellen würde, würde ich behaupten. Erzähl uns mal, was wir alle verpasst haben. Du hast ja bestimmt gebangt vor dem Apple-Event gesessen. Ich habe es nur mit einem Ohr gehört, weil ich währenddessen gekocht habe, weil die zu so unchristlichen Zeiten das senden.
Am Anfang wurde tatsächlich darüber gesprochen, dass sie jetzt die Welt retten. Und es ist schon ein spektakuläres Filmchen, was sie da wieder gedreht haben. Man hat so ein bisschen das Gefühl, dass die CEOs der großen Firmen, die diese Videos machen, eher Schauspieler mittlerweile geworden sind. Finde ich, in der Corona-Zeit.
War das so richtig authentisch? Fandst du das authentisch? Ich finde das wirklich alles sehr, ich meine, es ist natürlich super schwer, das authentisch zu machen. Das merken wir ja auch. Aber diese gestellten Walks durch ihren Park und die großen Gesten dabei, kriegt man das nicht irgendwie ein bisschen natürlicher hin?
Schon, wahrscheinlich. Wenn sie es noch zwei Jahre machen, kriegen sie es schon hin. Aber sowas hat halt auch unheimlich viel Planung. Und sie schaffen es schon, dass man sich das komplett anguckt.
Was denkst du, wie viele Tage haben daran gearbeitet?
Eine Woche. Also eine Woche haben die Leute, die da vor der Kamera sind, sich darauf konzentriert.
Ja, glaube ich auch.
Und das Ding wird organisiert, wahrscheinlich hat das drei Monate Vorlauf oder sowas. Also ich finde, wir haben früher in der Uni diese Steve Jobs Vorträge uns angeguckt und daran gearbeitet, wie man vernünftig Vorträge macht. Apple ist da immer noch Nummer eins, auch ohne Steve Jobs.
Ich habe schon immer gefragt, was du an dieser Uni gemacht hast, aber jetzt kommt es endlich raus.
Ja, und das finde ich schon bemerkenswert. Aber gut, lass uns mal darüber sprechen, was alles kam. Also die Familienkreditkarte, die ich letzte Woche haben wollte, machen sie mit Maestro. Mastercard funktioniert super, wahrscheinlich in Amerika. In Europa wird es sie wahrscheinlich nie geben. Dann haben sie eine Sache vorgestellt, die hätten wir, oder war ich mir relativ sicher, dass sie es nicht machen. Das AirTag, über das du auch gesprochen hast, das ist tatsächlich so das Highlight, dass man für 450 Euro da so ein Hermes AirTag kaufen kann.
Das kostet 450 Euro?
Das günstige kostet irgendwas 200 irgendwas und dann gibt es das teure, das kostet 450.
Okay, aber das AirTag selbst kostet 29, ne?
Das kostet 35 und das kommt an, genau, kannst du in die Tasche und so machen. Und die haben halt wieder die ganzen Gadgets.
Du musst gleich erklären, was ein AirTag ist und was es kann.
Also manche mögen sich vielleicht daran erinnern, dass es mal eine Firma gab, die hieß Tile. Die haben einen USB-Chip, der ist so groß, vielleicht wie ein 2-Euro-Stück und funktioniert mit Bluetooth und den kann man an seinen Schlüsselanhänger und so weiter machen und kann dann über sein Handy gucken, wo sich das Produkt befindet. Beispiel, man hat den Schlüssel versehentlich in der Jackentasche liegen lassen oder unterm Sofa oder sowas. Das Startup hat eine relativ gute Story von Crowdfunding bis Finanzierung. Selbst Bessemer Ventures ist da reingegangen. Also es sind 110 Millionen Funding reingeflossen in den letzten Jahren. Die sind eigentlich jetzt nichts mehr wert. Also eigentlich habe ich mir gedacht, eigentlich müsste morgen Google bei denen klingeln und sagen, wir kaufen euch.
Das hat ja auch nie funktioniert, weil es auf Bluetooth passiert. Es musste immer irgendein Handy, das auch die Tile-App, also die letzte Version, die ich kannte, war. Da musste halt immer ein Handy in der Nähe sein, wo auch die Tile-App drauf war. Ist das jetzt GPS oder wieder nur Bluetooth? Wie funktioniert das von Apple jetzt?
Ich habe tatsächlich, weiß ich mal, als Berater gebucht für einen Großkonzern, der das Ding kopiert hat. Und das Krasseste ist halt dieses Bluetooth-Thema. Also du kriegst es halt nur mit Bluetooth. Also wenn du beispielsweise im Garten bist und du suchst was im Schlafzimmer, dann findest du es nicht, wenn die Bluetooth-Verbindung nicht da ist. Und das ist halt das Killer-Feature bei Apple. Die sagen halt, über unsere Milliarde Telefone kannst du das nicht nur über dein Telefon orten, sondern weltweit.
Das heißt, es wird verschlüsselt von allen Telefonen. Aber dann empfängt ja jedes, aber muss das nicht aufs Akku gehen, dann heißt ja, jedes Telefon kommuniziert ständig mit irgendwelchen Dingen in der Umgebung.
Ja, keine Ahnung, wie sie das, ob sie das smarter gelöst haben, aber ich stelle mir das so vor, dass du es halt auf deinem Telefon hast und sehen kannst, okay, ich erreiche es, ich erreiche es. Und wenn du es halt nicht erreichst, kannst du es dann über die Find-Me-App, wo du halt auch dein Macbook, dein Telefon oder deine Partnerin, deinen Partner stalken kannst. Manche scheinen das ja zu machen, wenn sie keine Vertrauen mehr haben. Also du kannst dann pushen, zeig mir, wo es ist. Und wenn jetzt zum Beispiel du dein iPhone hast, scheint es zu funktionieren und ich werde erinnert, dass ich meine Hermes-Tasche bei dir liegen gelassen habe.
Dann funktioniert es ja sogar, was ich gerade gesagt habe, mit verlorenen Gepäck und so. Vorher mit Teilen hat es überhaupt keinen Sinn gemacht, weil letztlich musst du auch hoffen, dass der Flughafen-Mitarbeiter in Ägypten die Teil-App auf seinem Handy hat, damit das theoretisch hätte funktionieren können.
Genau, das ist für mich, ist das ein Netzwerkeffekt?
Das ist ein Netzwerkeffekt tatsächlich. Das funktioniert besser, je mehr Leute ein iPhone haben. Ja, sehr gutes Beispiel.
Ich hätte nicht gedacht, dass sie das Produkt rausbringen, aber mit der Geschichte, also das habe ich nicht gesehen, dass sie so weit denken würden. Sie sagen auch, dass sie es sicher machen und so. Es gibt dann auf Twitter so die eine oder andere Befürchtung, dass man jetzt jemanden verfolgen könnte, wenn man so ein Ding in die Handtasche von jemandem wirft.
Ja klar, das ist doch der ganze Sinn. Guck mal, ein Hermes-Schlüsselanhänger, nur für dich. Das habe ich gesehen, du kannst da auch Emotis drauf gravieren, so Handschellen oder so. Dann schenkst du das deiner Freundin als Schlüsselanhänger.
Ich habe dir schon mal beigebracht, wieso man die Sachen bei Apple eingravieren kann.
Damit es nicht geklaut wird? Oder damit es nicht wiederverkauft wird?
Ist das nachhaltig? Rettet man damit die Welt? Das ist glaube ich das größte Konzept, was Apple nochmal umdrehen muss. Also die ganzen Produkte zurücknehmen.
Das hat Google aber zum Beispiel. Bei Google kannst du dein altes Telefon in eine Pappbox legen, zurückschicken, wird vernünftig entsorgt. Es gibt auch ein Startup, ein relativ großes in den USA, die das machen. Die bieten viel inzwischen an. Du kannst immer die Verpackung, selbst bei Kosmetik oder so, kannst die Verpackung per Post zurückschicken und die werden dann fachgerecht entsorgt.
Das kannst du bei Apple tatsächlich auch. Oder du bekommst sogar noch manchmal ein bisschen Geld dafür. Zurück zu den Produkten. Das fand ich spektakulär. Tim Cook läuft an einem lila Flieder vorbei und zack wird das lila iPhone vorgestellt. Also wirklich durchdacht.
Lila ist doch so die Bösewichtfarbe. Warum haben sie die jetzt gerade nachgezogen? Meinst du das war bei Popula Demand?
Keine Ahnung. Wahrscheinlich ist da irgendein Modetrend, den wir beide noch nicht gesehen haben.
Bin gespannt, wer das bestellt. Ich glaube Leute, die lila iPhones kaufen, haben eine überdurchschnittlich hohe Neigung, Soziopathen zu sein.
Ich freue mich auf das erste Fotoselfoto von jemandem mit dem lila iPhone. Bitte Doppelgänger taggen. Dann iMacs in allen möglichen Farben. Hat mich auch ein bisschen überrascht. Haben sie noch mal gezeigt, wie schön dieser M1 Chip ist, dass man die Sachen so dünn machen kann. Und das iPad Pro, was auch mit dem neuen Chip schneller ist, besser ist, eher eigentlich und auch schon so teuer wie ein MacBook. Ich habe mir das einmal zusammengestellt.
Was ist noch der Unterschied zwischen MacBook und iPad eigentlich? Das verstehe ich noch nicht so ganz. Es wird sich doch immer ähnlicher.
Es dauert nicht mehr lange. Ich gehe davon aus, im Sommer wirst du den Unterschied nicht mehr wirklich merken. Die Software wird immer gleicher. Es wird so sein, dass du die Apps von links nach rechts schieben kannst und das alles überall läuft. Das iPad Pro mit allem maximal ausgestattet. Das letzte, was ich gekauft habe, hat 1350 Euro gekostet. Aber jetzt brauche ich ein neues wieder. Bereust du es, dass du das alte gekauft hast? Wann hast du es gekauft?
Die geben dir jedes Mal das Gefühl, du hast es falsch gekauft nach einem Jahr oder nach zwei Jahren, wenn die Generationswechsel sind bei den verschiedenen Produkten. Du denkst immer so, na toll, jetzt habe ich nur noch das Zweitgeilste. Und du kannst es ja nicht, selbst wenn du es dir leisten könntest, du kannst es ja nicht jedes Mal.
Meinst du, die haben das von der Automobilindustrie gelernt?
Ja, das habe ich neulich gelesen, dass Autos im Schnitt nur noch acht Jahre benutzt werden. Also zumindest den westlichen Raum verlassen oder den europäischen Raum. Mein Drucker fängt gerade an. Ich habe einen Geisterdruck und mein Drucker fängt an. Ich bin gespannt.
Kommt gerade, ich möchte ein lila iPhone.
Lustig, das ist eine Druckseite, auf die ich seit zwei Tagen warte, die nicht ging. Jetzt kommt die auf einmal raus. Das ist ein bisschen gruselig. Na gut, das schneiden wir nicht raus. Was gab es noch?
Podcast. Welcome to the Podcast Business. Hätte ich auch nicht gedacht, da habe ich eine interne Wette, die wir nicht verkündet haben, in der es zum Glück auch keinen Wetteinsatz gab, verloren.
Was habe ich gewettet? Ich erinnere mich gar nicht, wann war das?
Du hast mir einen Link weitergeschickt, ein paar Stunden vor dem Event und meintest, angeblich wird Apple Podcast Premium Subscription anbieten. Das bedeutet, liebe Hörer, heute ist das letzte Mal, dass ihr diesen Podcast kostenlos hören könnt. Ab nächster Woche könnt ihr uns nur noch über Apple Podcast hören. Okay, Pip spricht mir nicht dazwischen, also gehe ich davon aus, wir machen das. Nein, Spaß beiseite.
Dieser Podcast wird bezahlt von unseren Egos. Durch nichts lassen wir unsere Reichweite begrenzen, auch nicht profane Dinge wie Geld.
Auf jeden Fall, ab Mai können Podcaster über Apple Podcast Abos abschließen bzw. Abos verkaufen. Das bedeutet, anstatt jetzt Subscribe als Nutzer auf Apple Podcast auf der App zu drücken, kann man halt auch sagen, ich schließe das Abo ab und dann funktioniert das so ein bisschen oder eigentlich genauso wie ein In-App-Purchase oder ein App-Abo, das man vom iPhone so kennt.
Das heißt, die Take-Rate ist auch 30% im ersten Jahr und danach 15%.
Genau, aber das Interessante ist, ich habe gedacht, wenn wir jetzt morgen damit anfangen würden, dann hätten wir ein Jahr 30% Take-Rate, die wir abgeben müssen und danach 15%. Es ist nicht so, es ist noch smarter, also noch smarter für Apple, wenn die Hörerin, der Hörer ein Jahr im Abo ist.
Wollen wir einen Trick machen? Wir machen jetzt ein 19 Cent Abo oder was immer der Minimumbetrag ist. 50 Cent im Monat. Das kann man fast überlegen. Verstehst du, dann nehmen wir darauf 30%, das ist dann nur minimal und sobald wir 15% hier sind mit der Mehrheit, mit der größten Kohorte, dann ziehen wir es hoch auf 9 Euro.
So optimierst du Steuern, oder?
Du musst ja irgendeinen Anreiz haben. Entweder musst du zusätzliche Episoden haben oder du sagst, ansonsten gibt es das gar nicht mehr oder du lässt die Werbung weg. Aber dann müssen wir erst anfangen Werbung zu machen.
Ja, also genau, es gibt verschiedene Möglichkeiten, die wir machen können. Wir könnten Werbung rauslassen, wir könnten Deep-Dives oder spezielle Episoden machen, in denen wir uns sponsoren, die uns sponsoren, dass wir sie rauslassen können in Zukunft.
Ja, ja. Bitte melden.
Dann könnten wir Fragen beantworten. Man könnte auch, als Beispiel wird auch gesagt, dass man alte Episoden zeigen könnte. Wir könnten früher senden, also wir könnten bei Apple sagen, hier einen Tag vorher oder zwei. Oder, das wäre wahrscheinlich das Interessanteste, aber damit würden wir uns wahrscheinlich selbst ins eigene Fleisch schneiden, Uncut Episoden.
Das halte ich für nicht. Also doch, Moment, also innerhalb der Episode schneiden wir ja nicht so viel. Wir dürfen nur die Vor- und Nachgespräche, die kommen auf keinen Fall zu.
Was wir ja wahrscheinlich echt machen könnten, ist für 100 Euro im Monat die Vorgespräche von Mittwochs aufnehmen.
Ja, 100 Euro.
Andere Services, die das aktuell anbieten, sind eher so 5 bis 15 Prozent. Jetzt Substack für Newsletter 10 Prozent. Der Unterschied bei Substack ist, du kriegst die E-Mail-Adressen und du siehst, wer kauft. Und ich habe das Gefühl, dass das schon, also auf jeden Fall als Podcast-Host ist das schon irgendwie was wert. Als Kunde sehe ich natürlich den Vorteil, dass keiner meine Adresse oder meine E-Mail oder so hat.
Ich glaube, die 15 Prozent sind fast fair, weil du hast ja auch sonst Paymentgebühren und irgendwie Kreditkarten laufen ab und so. Und das ist alles über Apple wahrscheinlich smoother. Also das ist es wahrscheinlich wert. Das größere Problem ist das, was du gerade gesagt hast, dass die der Kunde halt oder der Hörer, jetzt sagt man schon Kunde, dass die Hörer halt nicht gehören, also sozusagen, dass sie nicht erreichbar sind. Das ist schon das größte Problem.
Was mich am meisten freut ist, dass jetzt ein bisschen mehr Druck, noch mehr Druck auf dem Podcast-Markt ist. Man hat ja immer davon ausge- also Apple hat ja angefangen mit Podcast vor 15, 16 Jahren. So, wir haben, jeder hat gedacht, das bringt nicht genug Umsatz, das ist nicht spannend genug. Spotify hat sich auch ein bisschen, glaube ich, ausgeruht, weil sie gesagt haben, hey, Apple gibt da gar nicht so viel Gas. Und ich glaube schon, dass es jetzt, also ich habe das Gefühl, der Apple-Subscriber ist ähnlich wie iOS und Android ein bisschen mehr wert als der Spotify- und so weiter-Subscriber. Wir gucken uns und auch alle anderen gucken sich eher die Charts an auf Apple. Und es kann schon jetzt interessant werden, wer was macht. Man konnte heute lesen, danke Jan für den Link, dass Spotify auch weiter, also das Gleiche irgendwie in den kommenden Wochen anbieten wird. Wahrscheinlich günstiger. Und ich könnte mir vorstellen, dass du auch von der Usability irgendwie ein anderes Gefühl hast, Geld auszugeben auf Spotify. Auf Spotify zahlst du schon einmal. Also die Frage, ich habe so ähnlich, wenn ich auf Amazon Prime was gucke und man kann, also ich habe irgendwie eine Hürde dort nochmal Geld auszugeben für einen Film, der dann noch was extra kostet.
Ja, was übrigens glaube ich nicht so einfach wird. Die UX ist ja so, du klickst schnell Subscribe und dann ist alles gut. Das wird nach deutschem Verbraucherschutz glaube ich nicht ganz so einfach, sondern das muss dann kostenpflichtig abonnieren oder so heißen. Das ist nicht so seamless wie Apple das gerne demonstrieren möchte, glaube ich. Wie sie es präsentieren ist ja eher so, du siehst da deine Lieblingsgesichter und klickst dann schnell Subscribe und das fühlt sich mehr nach unterstützen an als nach bezahlen. Das wird glaube ich in Deutschland nicht ganz so einfach, sondern es muss dann wirklich kostenpflichtiges Abo abschließen oder so heißen. Bin gespannt, wie sie das lösen.
Auf der anderen Seite für einen Endkunde ist es super, weil du hast dann in deiner App oder in deinem Apple Account siehst du alle deine Abos. Das finde ich als Endkunde finde ich ganz angenehm.
Was aus Apple sich glaube ich Sinn macht ist, dass du hast diese Plattform gebaut und es verdienen darauf Leute Geld, seien es irgendwie Podcast Agenturen, Podcast Studios, Podcaster die sich selber vermarkten. Dass du daran nicht mitverdienst, dann verstehe ich das andersjucht. Also dass man dann sagt, wir erlauben den Nutzern jetzt das rauszuschneiden und dann, was schlau wäre, wenn sie die Werbung unskippable machen. Also im Moment hat Apple ja einen großen Anreiz zu sagen, wir machen das Skippen so einfach wie möglich, weil wir verdienen ja eh nichts an den Werbeeinnahmen in Podcasts. Und jetzt hätten sie eigentlich den Anreiz, es so nervig wie möglich zu machen, die Werbung, damit man bezahlt, um sie loszuwerden. Oder?
Oder vielleicht gehen sie da auch noch in den Werbemarkt. Prediction von dir hätte ich gerne. Also Dienstleistungen haben letztes Jahr 54 Milliarden ausgemacht. Das sind Apps, Musik und Videostreaming bei Apple. Glaubst du Podcasts machen in den nächsten zwei, drei Jahren da irgendwie eine Milliarde?
Ja, locker. Milliarde, locker. Ich glaube, es gibt ja zwei Dinge, die neu sind. Einmal die Podcastsubscriptions und dann, dass im App Store jetzt mehr Werbung kommt. Also eine zweite Anzeige. Das wird das Service Revenue nochmal richtig treiben. Und ich meine langfristig oder mittelfristig wird das Service Revenue 100% des Ebits sein. Im Moment ist es so, die Runrate ist 60 Milliarden im Jahr. Also wenn man jetzt auf den letzten Quartal rechnen würde, du hast die Jahreszahl, die auch korrekt ist, gesagt. Und das Ebit ist 85, das ist nicht mehr weit auseinander. Und du kannst eigentlich sagen, dass das Hardwaregeschäft bezahlt alle Kosten und das Service Revenue ist halt dann 100% Ebit, wenn man so will. Und das wird weiter wachsen und dann noch die Bewertung von Apple weiter treiben. Also wenn man jetzt sagt, ich bin mir selber 4,99 wert, dann fangen wir unten an im Monat, dann kannst du als Podcastgast, wenn du so ein Reid Hoffman bist oder Joe Rogan, das heißt, ich kann relativ viel Geld damit verdienen und bist in der Creator-Economy so ein bisschen die Edelprostituierte, während der normale Musiker muss sich ja fühlen wie auf dem Hartgeldstrich. Der kriegt halt einen Cent pro Play. Was ich sagen will ist, als Musiker hast du den großen Anreiz, jedes Album jetzt als Podcast rauszubringen. Also da zahlen Kunden mir 5 Euro für den Zugang auf meine Musik. Natürlich kann das nur die Besten machen und die eine echte Fanbase haben, aber ich nehme doch lieber 5 Euro Subscription Revenue für Zugang auf meine Musik, als dass ich in Zukunft mich mit einem Cent pro Play abgelten lasse von Apple. Und ich glaube, dass jetzt wo Apple das einmal, also das werden Leute irgendwann verstehen, also auch Musiker.
Fynn Kliemann, falls du das hörst, lad doch mal bitte deine ganze Platte als Podcast hoch.
Ja, das wäre schlau und da muss ich sie aber auch sperren für den Rest.
Wie funktioniert das mit den Rechten? Was macht dann das Label?
Ja, das muss halt los werden. Und darauf wollte ich nämlich hinaus, dass jetzt wo Apple einmal damit angefangen hat und ich habe ja letztes Mal schon gesagt, dass ich glaube, dass die Musikindustrie End-to-End mit diesem United Artists nicht, sondern United Labels, United Studios? United Masters. United Masters, genau. Für Musik wird genau das gleiche Modell kommen, glaube ich jetzt. Die Frage ist, ob es der gleiche Preispunkt wird und was mit den ganzen kleinen Musikern ist, wo niemand bezahlt dafür, um die exklusiven Inhalte zu bekommen. Aber ich bin mir sehr sicher, dass sie ein sehr ähnliches Modell auf die Musikindustrie setzen innerhalb der nächsten drei Jahre. Weil wenn nicht, hast du glaube ich so einen Migrationseffekt, dass alle Musiker mit einer großen Followerschaft relativ schnell Pseudo-Podcaster werden und irgendwelche exklusiven Tracks oder Konzerte als Podcast rausbringen.
Bin gespannt, wie sich das verändert. Glaubst du, dass es Antitrust-mäßig Probleme oder nicht smart war, jetzt zu sagen, wir machen auch Subscription für Podcast? Weil diese 30% App Store Thematik kommt ja in den kommenden Wochen jetzt nochmal noch mehr ans Licht. Im Mai kommt Epic nochmal vor Kalifornien zum Gericht. Da könnte das Thema ja jetzt nochmal warm werden.
Ja, ich glaube, der Unterschied ist, du kannst ja über Podcatcher und so weiter, also die Wahl geht ja vom Podcaster aus, wo er mit welchen Mitteln publiziert. Beim Developer würde Apple sagen, das gleiche, aber da wird es bei der Marktdefinition eher abgesprochen, dass der die Wahl hätte. Ich glaube, es ist deutlich schwerer, das zu gewinnen. Selbst den Developer Case sehe ich noch nicht, dass der durchgeht. Das sehe ich eher unentschieden im Moment oder kann so oder so ausgehen. Ich glaube, bei Podcast wird es schwer. Das ist halt ein Ökosystem, was Apple gebaut hat, wo sie sagen, sie schaffen die Experience, die das ermöglicht, dem so einfach zu folgen. Sie wickeln dafür die Zahlung ab. Sie generieren dir, also am Ende werden sie auch sagen, dafür kriegst du ja, du bist in unseren Charts, findest darüber neue Hörer. Warum sollen wir dir das schenken eigentlich? Und damit ist unser Apple Feature auch für immer übrigens gestorben. Was du nicht mehr sehen wirst oder was nur über mehrere Klicks zu erreichen sein wird, das ist die Prediction, die ich gerne mache, dass die normalen organischen Charts für Podcasts, die kein Bezahlfeature haben, die werden zumindest nicht auf der Startseite stehen bei Apple. Das heißt, der Anreiz, irgendwelche nicht Premium-Podcasts noch zu promoten, zu featuren, überhaupt in Charts zu zeigen, ist bei Apple extrem niedrig jetzt und dann demnächst vielleicht auch bei Spotify. Das heißt, wenn wir jetzt kein Geld von unseren Hörern nehmen, was wir eigentlich nicht wollen, dann haben wir einen strukturellen Nachteil wahrscheinlich in der Sichtbarkeit im App Store dadurch, weil Apple einfach mit uns nichts verdienen kann im Moment.
Aber auf der anderen Seite müssten wir auch einen Vorteil haben, weil wir ja keine Werbung drin haben. Also das Listener Experience ist bei uns ja aktuell besser als bei anderen Podcasts, die Werbung haben. Das heißt, bis dahin müssten sie uns noch viel featuren.
Ja, aber ich glaube …
Und vielleicht, wenn du sagst, es wird alles wie App Store, könnte ich mir schon vorstellen, dass sie dann auch Werbung irgendwann einspielen lassen. Also da geht der Trend ja auch hin. Ich habe jetzt letzte Woche das erste Mal einen englischen Podcast gehört mit einer deutschen Werbung drin, weil ich wahrscheinlich ein deutsches RSS-Feed ausgeliefert bekommen habe. Und dann könnte ich mir halt vorstellen, dass man auch nochmal Dynamic Podcast Werbung für Apple Nutzer irgendwie haben kann.
In Podcast? Aber das wäre sehr … Dann würde ich eher sagen, dass in der Podcast App, dass du Podcasts vorstellen kannst. Also ein Studio kann sagen, sie möchten einen Podcast anschieben und sie möchten den Topspot über irgendwelchen Charts buchen. Das wird es geben. Also die Analogie zum App Store ist, glaube ich, du wirst Promoted Podcasts haben. Ob du in Podcast Werbung … Das passt, glaube ich, nicht so gut zum Konzept von Apple. Aber das andere wird es geben, dass du Podcasts promoten kannst. Das macht auch Sinn.
Und noch eine Frage an dich. Glaubst du, dass dieses AirTag jetzt der neue Status wird? Du kennst bestimmt die eine oder andere Person, die manchmal noch den Autoschlüssel nimmt und den so demonstrativ auf den Tisch legt. Wird das das gleiche sein jetzt mit so einem AirTag?
Nur wenn das AirMess-Dingsbums da dran bimmelt, oder?
Ja, und vor allem auch, weil die Apple Watch wird ja jetzt bald aus dem Gebrauch nicht mehr … Also wird man ja bald nicht mehr brauchen. In der Zukunft braucht man die Uhr ja nicht mehr zum Bezahlen, sondern man kann es einfach mit der Handfläche machen. Braucht man irgendwelche anderen Status-Symbole, die man so zeigen kann?
Genau, weil Amazon hat jetzt ein Kassensystem für Whole Foods präsentiert, wo man mit einem Scan der Handfläche bezahlt.
Wieso machen die das?
Hast du eine Idee? Nee. Also verstehe ich … Ich würde sagen, das ist ihr Weg ins Offline-Payment. Also du bietest das am Ende anderen Shops an und sagst ein halbes Prozent Payment-Fee für Apple-Nutzer. Vielleicht auch irgendwann mal kein Acquirer, kein Netzwerk, kein gar nichts dazwischen langfristig. Du nimmst minimale Fees und Amazon will dann einfach nur die Daten und ein halbes Prozent haben. Das ist, glaube ich, konkurrenzfähig in dem Bereich. Oder irgendeine Mindestgebühr vielleicht, eine Minimalgebühr, 30 Cent oder 20 Cent plus dann 0,5 Prozent der Summe. Kannst du irgendwie noch differenzieren nach Gastro und Lebensmittel und was weiß ich. Und dafür versprechen wir dir, die Amazon Prime Kunden und wenn du es nicht hast, gibt es bestimmt Amazon Nutzer, die sich wundern, warum man bei dir nicht so bezahlen kann. Und so kommen sie vielleicht A, ins Offline-Payment rein und B, kriegen Offline-Daten über ihre Kunden. Nur für Whole Foods ist es, glaube ich, würde ich fast sagen, nicht spannend genug. Aber die typische Amazon Strategie wäre ja, so eine Art Operating System für Offline-Retail zu bauen. Also ihr eigenes Whole Foods ist, glaube ich, zu langweilig, um spannend zu sein. Du kannst das halt nutzen und ihre Amazon Go-Läden und wie die alle heißen. Das sind halt so Beta- oder MVP-Stores, wenn du so möchtest. Und du baust halt ein effizientes Ökosystem, dass du dann wie Full Filament bei Amazon anderen Retailern zur Verfügung stellst. Und da kann man halt mit Amazon besonders schnell bezahlen. Da kann man vielleicht Touretturen über Amazon besonders schnell erledigen. Du gehst dir im Laden eine Jeans kaufen, du zahlst die mit deiner Handfläche und wenn du sie wieder zurückschicken willst, dann nimmt die auch dein Amazon-Boot damit oder so. Dass du einfach komplett offline nochmal sowas anbaust und am Ende subventioniert das dann wieder andere Amazon-Produkte oder ihre eigene Forschung für ihre eigenen Stores. So würde ich das machen. Aber das Spannendste fände ich die Daten und Payment offline zu bekommen.
Und glaubst du, Leute haben Angst damit zu zahlen, weil sie dann ihre Fingerabdrücke an die Polizei abgeben?
Ja, die Fingerabdrücke, würde mich wundern, wenn du das scannen kannst. Nach meinem Verständnis funktioniert das. Die Linien auf deiner Innenhand sind relativ unik, also sind wie Fingerabdrücke, wenn man so will, oder sehr nah dran. Und du siehst, glaube ich, die Adern so durchscheinen bei einem Menschen normalerweise. Du hast zwei Muster, du hast die Furchen und die Adern scheinen in einer anderen Farbe als der Rest der Haut durch. Und das zusammen macht so ein einzigartiges Bild, dass du das wie einen Fingerabdruck benutzen kannst zum Bezahlen. Ich glaube, es gibt einen Grund, warum du nicht einen Fingerabdruck nimmst. Also A ist wahrscheinlich zuverlässiger und barrierefrei. Du musst nichts anfassen, das ist ein großer Vorteil jetzt gerade. Und es fühlt sich nicht so biometrisch an, als wenn du jetzt dein Iris scannen würdest oder weiß, eine Kamera ist die ganze Zeit auf dich. Ich bin mir relativ sicher, Amazon könnte das auch, indem sie einfach nur eine Kamera im Laden hätten. Wenn du dich einmal mit einer Kreditkarte authentifizierst und du betrittst den Laden nochmal, könnte ich mir vorstellen, dass du sehr gut wiedererkannst. Das ist wie in China eigentlich, dass die Leute wiedererkannt werden. Also wenn du nur den ganzen Laden voll Kamera hast, dann wirst du eh erkannt. Diese Handflächen-Scan ist mehr oder weniger, dir das Gefühl zu geben, du bist selber noch in der Macht.
Wahrscheinlich funktioniert das gar nicht. Die haben dich vorher gescannt, wissen, wann du an der Kasse bist.
Ich will das nicht unterstellen, aber ich bin mir sicher, es würde gehen, dass du die Menschen einfach nur mit einer Kamera beobachtest, dann weißt du auch, wer wer ist. Du vergisst auch ein bisschen, dass du bezahlst. Stell dir mal vor, du kannst damit in eine S-Bahn einsteigen oder in ein Taxi oder eine Tür aufmachen, die sonst zu wäre. Du kannst einen Zigarettenautomaten bedienen. Ich glaube, das wird Offline-Payment für alle. Auf jeden Fall für mehr als Whole Foods und Amazon Go-Stores. Was genau, ihr könnt mir vorstellen, dass der Einstieg in Payment-Fairmassen ist und zwar nicht für ihre eigenen Läden.
Und haben sie das patentiert? Wird man mit der Hand immer nur zahlen können, wenn man mit Amazon verbündet ist?
Bestimmt haben sie es patentiert, ja. Aber es gibt vielleicht noch andere. Ich glaube, Hand ist insofern wirklich gut, weil es dir das Gefühl gibt, du hast Kontrolle. Wenn dir jemand die Iris abscannt oder das Gesicht ausliest, vollautomatisch, dann hast du nicht das Gefühl, dass du das freiwillig gemacht hast. Es ist eine geile Mischung zwischen du gibst nicht zu viel weg, sondern du schwebst mit der Hand nur über diesem Gerät. Du bist 100% in der Macht, niemand klaut dir was, niemand scannt dich ungewollt. Die sogenannte Compliance des Mitarbeitenden ist sehr vorteilhaft. Sie haben sich bestimmt lange darüber Gedanken gemacht, was das Beste ist. Es gibt tausende andere Möglichkeiten, die du machen könntest.
Wenn du nicht zahlen willst, hältst du nur die Faust hin.
Dem Kassierer ins Gesicht oder was?
Clubhouse ist noch mehr wert. Es kam eine Nachricht, dass Twitter die wohl für 4 Milliarden kaufen wollte. Und dann kam die News, dass da jetzt wohl ein Investment reingeht und es eine 4 Milliarden Bewertung ist. Könntest du mir erklären, wie so eine Verhandlung abgeht? Ich stelle mir vor, dass Marc Andreessen und Ben Horvitz von AZ, von dem VC, der die ersten beiden Finanzierungsrunden gemacht hat, eine Signalgruppe haben mit den Gründern von Tiger Global und DTS Global. Hey, Jack hat uns jetzt 4 Milliarden angeboten. Wollt ihr nicht lieber rein und wir verkaufen das Ding an der Börse oder so? Wie funktioniert so ein Bieterstreit? Was verkaufen die denen, dass sie sagen, obwohl die Downloads jetzt runtergehen und in Deutschland nicht mehr so viele Leute auf Clubhouse sind oder weltweit, ist das Ding die absolute Kanone, die nach oben fliegt?
Tiger Global muss man, glaube ich, gar nicht so viel verkaufen. Da muss man nur sagen, ich brauche Funding. Dann kriegt man das innerhalb von 48 Stunden.
Okay, das musst du mir gleich nochmal erklären.
Genau, eins nach dem anderen. Also was ich mich frage, es gibt, glaube ich, zwei Sachen, die nicht klar sind. Das eine ist, haben die Twitter abgesagt oder hat Twitter due diligence gemacht? In der Zwischenzeit sind die Downloadzahlen gesunken und haben gesagt, ah, vielleicht doch nicht. Wir wollten das gern kaufen, als es maximal das Momentum hatte. Da waren 4 Milliarden noch fair gewesen, um die Gefahr wegzukaufen. Jetzt, da das Momentum nachlässt, ist das relativ teuer, um das Baby in der Krippe zu ersticken. Da fände ich wirklich interessant, ob die das Angebot abgelehnt haben oder ob Twitter es zurückgezogen hat. Ich könnte mir beides vorstellen zumindest. Und dann diese Bewertung. Man hat ja nicht gesagt, wie viel Geld da reingeflossen ist. Was meiner Meinung nach ein fast sicheres Zeichen dafür ist, dass sie mit einer kleinen Summe, also im Gespräch sind 50 maximal 100 Millionen. Das heißt, du hast mit 1-2% Verwässerung, also du hast einen sehr kleinen Anteil gekauft für eine hohe Summe und damit kannst du mit vergleichsweise wenig Geld, also 50 bis 100 Millionen ist natürlich viel Geld, aber du kannst halt eine hohe Bewertung schaffen von 4 Milliarden. Wenn du sagst, wir geben dir jetzt einmal 50 Millionen und wir wollen dafür nur 1,25% haben, dann hast du halt irgendwie eine 4 Milliarden Bewertung geschaffen und jeder muss dann nochmal von den 3 irgendwie 15 Millionen auf den Tisch legen.
Aber wieso sollten die das machen?
Ich meine, wo wir brauchen. Was will Clubhouse denn auch mit 100 Millionen machen? Also was sollen die denn machen mit noch mehr Geld? Was war die letzte, weißt du noch, was in die letzten Runden reingeflossen ist? Bei der Milliardenrunde? Das war die 100 Millionen, glaube ich, oder? Ja. Jetzt schon wieder so viel? Weiß nicht, ob das Sinn macht. Mir scheint so, als wäre die Bewertung so ein bisschen aufgeblieben, damit wenn jemand kaufen will, der jetzt viel zahlen muss, vielleicht damit irgendein Speck sich für den Quatsch noch interessiert. Also es verliert auf jeden Fall stark Momentum, die Downloadzahlen. Man kann es bei Sensor Tower, App Annie, Similar Web anschauen, bei Google Trends, alles ein ähnliches Bild. Man verliert irgendwie der absolute Höhepunkt beim Februar, glaube ich. Von dort haben sich die Downloadzahlen je nach Tool mindestens halbiert, teilweise ein bisschen stärker bei Sensor Tower. Normalerweise hat App Annie die besten Zahlen. Aber es sieht auf jeden Fall relativ klar aus, als wenn der absolute Höhepunkt jetzt erstmal weg ist. Und ich weiß nicht, was die Hypothese ist, da deutlich mehr Geld reinzustecken. Ich glaube, es wäre gesünder, erstmal das Produkt zu fixen. Und ich weiß nicht, ob 200 Millionen da jetzt helfen aus den zwei Runden. Kompliziert, wie das läuft.
Ich glaube, es zeigt sich jetzt raus, ob die beiden Gründer wirklich so gute Produktleute sind und es jetzt schaffen, in den nächsten sechs Monaten für den Winter ein schönes Produkt zu bauen.
Besseres Pump. Ja, das sah lange sehr gut aus. Ich schaue einmal die Woche, alle zwei Wochen mal rein und ich habe nicht das Gefühl, dass es deutlich besser wird. Mal sehen, ich würde es noch nicht abschreiben, aber der Hype ist deutlich vorbei. Von Andreessen wird erwartet, dass sie mitziehen. Das Problem ist, wenn du so einen Prestige holst und die würden die nächste Runde nicht machen, dann ist das eigentlich ein sehr schlechtes Zeichen. Was DST daran reizt, weiß ich nicht. Und Tiger Global macht ja gerade alle zwei Tage oder fast jeden Tag. Er hat noch nicht 77 Deals gemacht dieses Jahr. Was ist das? Eher jeden Tag als alle zwei Tage.
Wer ist dieser Tiger? Wer ist Tiger Global und sind die die neue Softbank?
Oder MDs. Es sind dann ganz viele sogenannte Tiger Cups, also kleine Tigerchen hervorgegangen. Teilweise hat er in die investiert, teilweise waren das Leute, die sich selbstständig gemacht haben und selber Fundraising gemacht haben. Und einer davon war Tiger Asia, der dann Archergos wurde. Coatou von Philipp Lafon ist ein weiterer und es sind über 30 Stück, glaube ich, insgesamt, die da aus der Schule, wenn man so will, oder Kaderschmiede hervorgegangen sind. Und Tiger Global ist einer davon. Hast du den Namen parat von dem aktuellen MD? Wie auch immer. Die haben auf jeden Fall das VC-Game nochmal ganz neu erfunden. Da gab es einen guten Blogartikel dazu, den hat Christian Mehrmann auf LinkedIn gepostet diese Woche, oder so habe ich ihn gefunden, von Everett Randall. Der ist jetzt bei Founders Fund, war vorher bei Kleiner Perkins, also bei zwei renommierten VCs. Und der vergleicht die Strategie von Tiger Global mit diesem Kampf von Bron, dem Söldner in Game of Thrones mit Cervades in dieser Wolkenburg. Ich weiß nicht, wie das heißt, ich kenne mich auch nicht aus. Da gibt es dieses Gefecht, wo er für Tyron Lannister, also für den minderwüchsigen Spross, sozusagen als Champion eintritt, um dessen Leben zu retten. Und dann kämpft er gegen so einen Cervades, diesen Ritter, und schmeißt ihn durch dieses Himmelloch und kämpft halt jetzt nicht sehr ritterlich und sauber, aber gewinnt. So ordnet diese Everett Randall die Strategie von Tiger an, dass sie quasi nicht wie die meisten VCs schön spielen, sondern einfach auf eine sehr hohe Schlagzahl setzen. Man kann ja auch mal das normale VC-Modell. Also wie funktioniert ein VC? Man raised Geld von sogenannten LPs, das sind Limited Partners, also die nur begrenzt haften, aber ihr Geld geben. Und dann verwalten die sogenannten General Partners, also die eigentliche Managementgesellschaft, die den Fonds verwaltet, oder der eigentliche VC, verwaltet deren Geld und vielleicht ein bisschen eigenes Geld und investiert das dann über die nächsten in der Regel zwei bis vier, in der Regel drei Jahre, in aussichtsreiche Firmen oder Deals, die sie spannend finden. Eventuell legen sie später nochmal nach, wenn es zu weiten Runden kommt, oder machen ihr Pro Rata da. Ansonsten kümmern sie sich irgendwie um die Entwicklung der Firma und versuchen nach fünf bis sieben Jahren wieder auszusteigen aus den Firmen, sodass der Fonds dann nach zehn Jahren manchmal mit einer kleinen Verlängerung wieder geschlossen werden kann. Und im Idealfall kriegen die Investoren dann irgendwie mehr als dreimal ihr Geld zurück und haben dann eine IRA von irgendwie deutlich über 16, 18 bei den besten Fonds 20, 25 Prozent. Die IRA ist die Internal Rate of Return, also die interne Rendite des Geldes, was du dort reingelegt hast. Und das MOIC ist das Money On Invested Capital, also dreimal heißt quasi, du bekommst dreimal dein eigenes Geld zurück. Das heißt, wenn du irgendwie zehn Millionen in den VC investiert hast und der gute Arbeit macht, dann kriegst du halt nach zehn Jahren oder du zahlst es eigentlich sukzessive ein und kriegst es dann auch schon im Frühjahr zurück. Das heißt, das Geld ist nicht komplett für zehn Jahre dort irgendwie geankert, aber du bekommst dann halt drei, viermal in guten Fonds deutlich höher noch, in Ausnahmefonds, wenn da jetzt ein großer Outlier drin ist, dein Geld wieder zurück. Das so ungefähr funktioniert VC. Und was Tiger jetzt substanziell unterschiedlich anders macht, also diese Managementgesellschaft, also die General Partner, die bekommen auf dieses gemanagte Geld eben zwei Prozent Management-Fee. Also sobald sie das Geld einsetzen und es prinzipiell erfolgreich ist, kriegen sie diese zwei Prozent pro Jahr auf das Geld und weitere 20 Prozent, das kann auch höher sein ab einer gewissen Traumrendite, aber ganz stark vereinfacht bekommen die 20 Prozent der Gewinne als Gewinnbeteiligung, so genannter Carry ausgezahlt. Das kann 25 sein, wenn man irgendwie jetzt ein besonders vieler Home Run schlägt oder ein besonders hohes MOIC delivered oder DBVI, aber so ist das Modell, wenn man es stark vereinfachten will. So und was Tiger jetzt anders macht ist, dass sie sagen, wir deployen deutlich schneller mit deutlich weniger Fragen deutlich mehr Geld. Das heißt, wir akzeptieren, dass wir damit vielleicht nicht eine IRA von über 25 oder 30 schaffen, aber wir drehen dieses Flywheel einfach schneller dadurch. Das heißt, wir deployen mehr Capital und in absoluten Zahlen machen wir mehr Geld oder pro Jahr machen wir auch mehr Rendite. Die einzelnen LPs, also die Geldgeber landen damit vielleicht nicht bei der absoluten Traumrendite, dafür können sie mehr Geld deployen. Also was heißt das? Tigers letzter Fund, also nur der letzte Fund war 7 Milliarden groß. Das ist wahrscheinlich, also mit Ausnahme von dem Vision-Fond von Softbank, der irgendwie eine andere Liga ist. Also Andreessen Horowitz hat glaube ich 3,2 Milliarden und das gilt schon als sehr groß. Sequoia ist bei zwischen 1,4 und 3 Milliarden glaube ich in der Fund Size. Also es ist schon ein absurd großer Fond und den legen sie jetzt wahrscheinlich jährlich auf, während man normalerweise eher so alle 3,4 Jahre raised als durchschnittlicher wie sie und dadurch ermöglichen sie halt den LPs deutlich öfter deutlich mehr Geld mit Tiger Global auszugeben bei einer immer noch sehr akzeptablen Rendite, die deutlich über dem Marktzins liegt oder dem risikolosen Zins oder auch den Public Markets, also den Aktien und das erwirtschaftet letztlich für die GPs und teilweise die LPs mehr Geld. Also diese Game of Thrones Analogie kann man durchaus folgen, dass jemand einfach nicht versucht schön zu spielen, sondern erfolgreich und Erfolg wird halt auch in absoluten Return gemessen. Du könntest auch sagen, das ist so ein bisschen wie Moneyball oder wie, du bist ja Basketball Fan auch so ein bisschen oder? Du weißt wahrscheinlich wie die Golden State Warriors mit dem 3-Punkte-Spiel so ein bisschen das Spiel verändert haben, die übrigens teilweise Schamat gehören. Aber seit ungefähr 2015 und relativ stark auch durch den Spieler Steph Curry geprägt, gibt es in NBA Spielen deutlich mehr 3-Punkte-Würfe und die Erklärung ist relativ einfach, dass jemandem eingefallen ist mal nachzurechnen, wie eigentlich die Erfolgschancen sind und bei einem sogenannten Field Goal, also wenn du einfach aus dem Halbkreis würfst, hast du so ungefähr 47% im Schnitt je nach Saison, das schwankt so ein bisschen zwischen 46, 48,5% was weiß ich. Chance einen Korb zu machen und kriegst dann zwei Punkte dafür. Wenn du von außerhalb des Kreises würfst, sinkt die Chance auf 37, aber du bekommst 50% mehr Punkte, also nämlich drei Punkte dafür. Das heißt der Erwartungswert von jedem Attempt oder jedem Versuch aus dem Halbkreis ist 47 mal 2, also 94, also im Schnitt machst du 0,94 Punkte mit einem Wurfversuch und wenn du von draußen würfst, hast du eine 37% Chance auf drei Punkte und das macht einen Erwartungswert von 1,11 pro Wurfversuch. Das heißt rational ist es eigentlich immer nur von außerhalb des Kreises, also von 24 Fuß Entfernung den Korb zu bombardieren. Das ist die mathematisch-rationale Entscheidung. Wird das Spiel dadurch jetzt schöner? Nö, damit wirst du nie im Leben jemanden in die Fresse ziehen. Dafür machst du im Schnitt, wenn du es durchrechnest, 1-2 Punkte mehr pro Spiel und damit gewinnst du am Ende eventuell die Liga, ganz sicher einige Spiele. Plus, dass die Spiele natürlich auch noch besser werden. Das heißt Steph Curry hat inzwischen eine 3-Punkte-Quote von 42,5 und damit einen Erwartungswert mit jedem Wurfversuch von 1,275 und das obwohl er natürlich starkem Mann deckt wird schon sehr früh, um genau das zu verhindern, womit er dann wieder anderen Spielern die Möglichkeit gibt, 3er zu werfen oder in das Keyhole zu ziehen. Das hat sich zumindest vorerst als die überlegene Art des Spiels herausgestellt. Ist das Spiel dadurch attraktiver geworden? Wahrscheinlich nicht, aber die Zahlen sehen besser aus und so ähnlich würde ich jetzt die Strategie von Tiger Global einordnen.
Also nochmal zusammengefasst auf Clubhouse, es ist wahrscheinlich so, dass es da eine interne Signalgruppe gibt. Sie haben den geschrieben, hier auf einer 4 Milliarden Bewertung, Miniticket, Hauptsache die Presse ist gut und wenn ihr das macht, dann geben wir euch auch 3-4 andere geile Deals in den kommenden Wochen.
Es gibt ja trotzdem noch eine Chance, dass es klappt. Das Gute, warum du so viel für Clubhouse zahlst, ist ja, dass wenn es groß ist, wenn es klappt, dann wird es halt richtig groß. Das ist halt auch klar. Also wenn es ein Social Network wird, du siehst ja selbst ein Snap ist irgendwie 100 Milliarden wert inzwischen fast und der Return ist halt immer noch sehr asymmetrisch, selbst wenn es nur eine 10% Chance darauf hat zu funktionieren, dann ist das ja immer noch eine gute Wette, weil wenn du ein Social Network einmal hinbekommst, dann wird es halt sehr wahrscheinlich riesig. Von daher ist es jetzt nicht so, dass die da an dem gefallen tun.
Ich glaube auch, dass Clubhouse im Winter wieder zurückkommt.
Das kann ich mir auch gut vorstellen. Oder wenn wir nochmal einen richtigen Lockdown bekommen. Alles dicht machen. Hast du das halt mitbekommen? Was ist da passiert? Eine Liga von drittklassigen Schauspielern hat sich irgendwie in Satire und Sarkasmus versucht und Medienkritik und wollte ihre Followerschaft mal zum Nachdenken anregen, dass wir die Lockdown-Politik kritischer beugen und wie die Medien damit umgehen.
Was haben sie gesagt, dass jeder sich jetzt impfen soll oder was war die Aussage?
Das wäre schlau gewesen. Das ist übrigens möglich in Berlin jetzt und Mecklenburg-Vorpommern und vielen anderen Bundesländern.
Gratulation, du hast doch in deinem Alter jetzt bestimmt schon einen Termin.
Die haben gesagt, wir sollen uns nicht von der Presse verarschen lassen und die Regierung, die wollen uns alle Angst machen. Ich glaube, es gibt einen Grund, warum Leute Geld dafür bekommen, um alles zu spielen außer sich selbst. Es wäre vielleicht schlau gewesen, den Schauspielern Lohnfortzahlungen zu geben, damit sie nicht auf die Ideen kommen, irgendwas zu machen, was aus sich selbst herauskommt. Ganz kurz noch zu Tiger Global, um das abzuschließen. Zu diesem Geschäftsmodell gehört natürlich dazu, dass du Geld unheimlich schnell deployst. Das heißt, die dauert weniger als zwei Tage in der Regel bzw. wird geskippt. Man schaut sich einmal die P&L, also Gewinn und Verluste, die Unit Economics an.
Man achtet auf die Fundamentals.
Man muss auch dazu sagen, wenn du in so späten Runden investierst und du weißt, da ist schon ein Recent Excel Sequoia oder so da, dann kannst du davon ausgehen, dass ein paar grundlegende Sachen schon geprüft worden sind. Wenn dir deine LPs erlauben, so mit ihrem Geld umzugehen, du brauchst natürlich eine gewisse spezielle Klasse von LPs, die sagen, wir wollen genau dieses. Also das, was der MBS, der saudische Prinz für Masa-san war bei Softbank. So etwas braucht Tiger natürlich auch. Leute, die sagen, wir sind okay, wenn ihr unser Geld so ausgebt und in Dinge relativ ungetestet investiert. Dafür wollen sie auch keine Boardseats, quatschen nicht dumm rein, haben auch keine großen operativen Ressourcen bzw. kaufen die dann auch nur ein bei irgendwelchen Consulting-Firmen. Die Pre-Empten Rounds zahlen deutlich mehr. Gerade wenn keine Runde geracet wird, sagen sie trotzdem, wir möchten schon mal die nächste machen, ob ihr wollt oder nicht. Das wird sich zeigen. Ich glaube, das ist in der Marktphase gerade valide. Wenn es runter geht, wird das Modell wahrscheinlich am stärksten davon betroffen sein. Rein rechnerisch macht das Sinn und es ist natürlich auch schwer für andere VCs da mitzuhalten. Also in der Stage, wenn du jetzt ein Volt, ein Uber oder ein Uber, nicht mehr, aber irgendwas very late Stage schon 20 Milliarden Bewertungen, wenn dir da jetzt jemand noch mal einen Growth Hacker zur Verfügung stellen kann oder einen guten Analytics Guy, das ist dann halt auch nicht mehr so wichtig, weil die Organisation musst du zu dem Zeitpunkt schon gebaut haben selber. Das heißt, diese ganzen Soft-Faktoren werden da auch zunehmend wichtiger und es geht dann am Ende wirklich auch ein bisschen mehr darum, mit minimaler Verwässerung das meiste Geld zu bekommen. Von daher ist das jetzt kein vollkommen doofes Positioning des Fonds, glaube ich. Aber um auf das Thema Audio Clubhouse zurückzukommen. Mark Zuckerberg hat angekündigt, dass er jetzt in seiner eigenen Produktversion erste Audio Produkte vorsieht, die er sich selber ausgedacht hat. Was kommt da?
Ja, vor allem war der relativ outspoken. Also der hat tatsächlich gesagt, er sieht so die Zukunft im Audio ähnlich wie Instagram Reels, dass man halt immer kurze Audio Snippets und so bekommt. Könnte man sich vielleicht auch so ein bisschen vorstellen wie Cameo oder so, dass halt Prominente jeden Tag einer Gruppe von Leuten irgendwelche witzigen Sachen erzählen oder machen. Man sieht ja auch im Podcast, dass so kurze Podcasts relativ gut angucken kommen. Also dass sie auf jeden Fall der Algorithmus mag und die nach oben spült. Das wäre für uns wahrscheinlich auch das erfolgreichste, wenn wir jeden Tag einen kurzen Podcast machen würden.
Das wäre wahrscheinlich schlau, ja.
Aber vom Format her finde ich es, also als Konsument finde ich es sehr anstrengend, die ganze Zeit irgendwie immer irgendwelche kurzen Snippets zu hören.
Ja, vor allem wer von Interesse ist denn noch auf Facebook? Achso, die würden uns ein Instagram reinbauen, ne?
Ja, ein Instagram oder eine andere App. Ich kann mir schon, also wenn man jetzt überlegt, dass, also aktuell Social Apps funktionieren ja sehr gut, weil die Leute zu Hause auf dem Sofa saßen und irgendwie hin und her geguckt haben. Wenn die Welt jetzt wieder aufgeht und das Wetter besser wird, dann geht man raus, aber viele werden wahrscheinlich schon die AirPods oder Kopfhörer im Ohr haben. Wenn man dann die Möglichkeit hat, sich immer zu berieseln zu lassen, entweder von einem Podcast oder von so kurzen Audio-Snippets, die die ganze Zeit hin und her kommen. Ich würde es ungern konsumieren, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass das irgendwie eine Strategie ist. Und ich habe mir überlegt, was ich gerne konsumieren würde von uns selbst oder welches Format ich ganz gut finden würde, ist kurze Snippets von uns auf bestimmte Themen.
Wie willst du das umsetzen?
Naja, man müsste ja eigentlich mit unseren Timestamps und so es schaffen, dass man halt sagt, okay, jedes Mal, wenn sie über Clubhouse gesprochen haben, jedes Mal, wenn sie über Snapchat gesprochen haben, über Paladin oder sowas. Weil ich merke, manchmal würde ich mich gerne zurückversetzen in ein Gespräch, das wir hatten, dafür Recherche machen. Also sozusagen die Zweitverwertung. Wir sehen ja in unseren Daten, dass die Leute unsere alten Folgen wieder hören. Die einzige Frage ist, ob es sinnvoll ist, die anderen nochmal so zu packagen, dass man auf ein gewisses Thema irgendwie hören könnte.
Das würde man dann ausgerechnet auf Facebook machen?
Nein, auf keinen Fall auf Facebook. Von Facebook weg. Also eine letzte Sache, die angeblich bei Facebook ganz gut funktioniert und wo sie im Hintergrund sehr gut arbeiten, ist in der Transkription von Podcasts. Also da habe ich jetzt gehört, dass man über Facebook seine Podcasts transkriptieren kann. Und das scheinbar auch ganz gut, also ähnlich wie man es eigentlich von Amazon und Google und so gewöhnt ist. Also das könnte, wenn sie halt in Search gehen und sie haben ja jetzt auch irgendwie announced, dass sie mit Spotify nochmal enger zusammenarbeiten können. Also ich könnte schon vorstellen, dass sie das als einen Punkt gehen, also in die Discovery von Podcasts. Und in das Kurzformat wieder, da habe ich jetzt Racket gefunden. Das hat mir Hans, hat uns beiden das vor zehn Tagen ungefähr losgeschickt mit so einem Invite Code. Also die Invite Codes waren leider vergeben, also er hat uns einen Tweet weitergeleitet, wo Invite Codes davon waren. Ich habe dann jemand anders oder die Person angeschrieben, die diese Codes verteilt hat und mir das so ein bisschen angeguckt. Und das wurde so angepriesen als TikTok for Audio. Also die bauen eigentlich genau das, von dem Mark Zuckerberg am Dienstag gesprochen hat. Man kann einfach aufnehmen, die Sachen sind neun Minuten lang, man hat so ein Feed, in dem man das sieht. Man hört verschiedene, also du siehst ähnlich wie Twitter ein Feed mit halt nur Audios und kannst relativ schnell aufnehmen. Wir könnten halt neun Minuten Snippets machen.
Die Gefahr ist, ich überlege die ganze Zeit, wie das Sinn machen soll und erkenne eigentlich keinen, außer einen, nämlich die Gefahr ist, dass, was TikTok ja besser kann, ist die Discovery. Also dass du nur durch, indem du das Verhalten beobachtest oder die Konsumtion der Nutzer, kriegst du extrem gute Vorschläge. Und weil die Discovery in allen Podcast-Apps ja so kaputt und bescheuert ist, oder zumindest nicht optimal, ist es natürlich schon die Gefahr, dass jemand einen schlauen Algorithmus wieder baut, wie TikTok, und sagt, ich schaff's dir, die Audio-Bits, die dich interessieren, besser fortzuschlagen. Nachdem du drei, vier Sachen gehört hast, verstehen wir, was dich noch interessiert. Das ist eigentlich das einzige Potenzial, was ich sehe. Ansonsten finde ich es eher underwhelming.
Genau, da traut sich eigentlich keiner dran, weil Transkription von Podcasts zu machen sehr teuer ist und sehr aufwendig. Das kann eigentlich nur eine der großen Tech-Firmen machen. Also das wäre für Facebook wahrscheinlich einfach, für Google einfach. Google macht das bei YouTube ja schon relativ erfolgreich. Oder von Amazon. Amazon wird da kein Interesse haben. Aber wenn Facebook wirklich in Audio und in Podcast irgendwie dort reingehen möchte, wäre das ein Produkt, was Sinn machen würde.
Okay, verstanden. Jason Kallikernis.
Genau. Weißt du, wer nie wirklich auf Clubhouse war und darauf immer abgehatet hat?
Ah, Jason, ja.
Und weißt du, warum? Weil er halt das andere Ding pusht und halt da investiert ist und da rumspielt und so.
Verstehe. Kapisch sagt mir auch irgendwas. Was haben die gemacht?
Die haben irgendwas mit Software gemacht und dann das irgendwie verkauft. Und jetzt Kapisch FM war so ein Podcastaufnahme, also auch so ein Experiment zum Podcastaufnehmen. Und daraus ist jetzt Racket geworden. Ich kann mal gucken, ob ich dir dafür noch einen Code zuschicken kann und auch allen, die uns irgendwie schreiben.
Ich bin schon angemeldet, aber ich bin noch nicht oben in der Warteliste, weil ich noch nicht genug Schafe ans Messer geliefert habe.
Alright, das machen wir gleiches Spiel wie immer.
Apropos Schafe ans Messer. Wir haben es endlich geschafft, eine bessere Alternative zu Telegram zu finden. Du meinst zu Signal. Zu Signal gefunden zu finden. Also nicht eine Alternative, sondern wir halten Signal weiterhin für einen deutlich besseren Messenger als WhatsApp und sehr gut geeignet, um private Kommunikation darüber zu erledigen. Aber als Community Tool hat es sich als eher ungeeignet, aus verschiedensten Gründen, die wir schon im letzten Podcast beschrieben haben.
Genau, also wenn ihr mit euren Eltern, Kindern oder Freunden kommuniziert, nutzt Signal. Wenn ihr mit uns kommunizieren wollt, schreibt uns eine E-Mail an podcast.doppelgänger.io oder kommt in unsere Discord-Gruppe. Und das Ganze findet ihr unter doppelgänger.io. Der Link ist nur für euch.
Perfekt. Mir scheint es auch deutlich besser geeignet, ehrlich gesagt. Und wir sind regelmäßig auch dort zu finden und beantworten Fragen. Ansonsten bleibt alles so, wie es ist. Aber man muss da auch nicht mitmachen. Der Podcast funktioniert genauso, wenn man ihn nur hört. Also es gibt keinen Grund, da Fummel zu haben. Aber wer Ideen teilen will, Feedback geben, mitlesen, mit anderen diskutieren, der kann das da zusätzlich machen.
Genau, wir wollten einfach mal gucken, wie Discord so funktioniert. Wir hatten darüber ja gesprochen, als Microsoft angeblich das Ding für 10 Milliarden kaufen wollte. Dann haben wir gehört, dass die auch so ein Audio-Feature nachgebaut oder gebaut haben, wie Clubhouse. Das Produkt macht einen sehr, sehr guten Eindruck.
Das war übrigens das beste Onboarding, was ich seit langer Zeit erlebt habe. Ein paar Leute hatten Probleme, glaube ich, aber ich fand es wirklich flawless. Gibt es da ein gutes deutsches Wort für? Friktionslos? Fehlerfrei. Fehlerfrei. Es braucht wenige Sekunden, wenn man nicht zu viel lesen möchte. Fand ich wirklich gut gemacht.
Genau, und von der Textbasis, also so wie es aussieht, ist es ein bisschen wie Slack. Ich wurde auch schon gefragt, wer vorher da war, Slack oder Discord. Wollte ich nachgucken, habe ich vergessen. Es macht Spaß, ist ein gutes Tool. Was auch sehr interessant ist, ist das Payment. Die verkaufen verschiedene Stufen, die man dazu kaufen kann. Hast du schon ein Abo abgeschlossen?
Natürlich. Ich bin doch nicht so ein Peasant, der mit den Standardoptionen rumspielen kann.
Man merkt, wer sich da freischaltet, weil dann kann man andere Emojis uns schicken. Bei Pip hat man sofort gemerkt, dass der den einen oder anderen…
Genau, ich habe einen Elon Musk Emoji schon. Genau.
Also ja, es macht Spaß. Wir sind jetzt, glaube ich, 500 Leute da drauf und haben das am Donnerstag angefangen. Mittwoch angefangen, getestet und rumgespielt. Macht Spaß. Mal gucken, wie es weitergeht. Ich finde ja alles gut, was uns was LinkedIn, Twitter und allen Social Networks irgendwie rausholt. Gucken, was wir als nächstes testen.
Das reicht jetzt erstmal für dieses Jahr, finde ich.
Dieses Quartal im Sommer?
Du kannst deine komische Audio Snippet App, wenn du dann mal angemeldet bist oder es benutzen kannst, dann kannst du die ja machen.
Ich dachte, das nächste große, was wir machen, ist ein Event, wenn wir alle geimpft sind.
Events? Das geht nicht mehr übrigens. Ich habe immer allen anderen Online-Marktern vorgeworfen, dass wenn man nicht mehr erfolgreich ist, fängt man an in die Eventbranche zu gehen.
Achso. Umso besser. Umso besser. Machen wir weiter hier einmal die Woche. Schönen Podcast. Macht weniger Arbeit und mehr Spaß. Apropos Spaß. Anonym wurden wir gefragt, oder du, wie man Similar-Web-Daten manipulieren kann. Du hast ja eben auch wieder gesagt, dass du über verschiedene Tools hier die Download-Daten angeguckt hast von Clubhouse. Immer wenn man Webseiten analysiert und so, schaut man ja eigentlich auf Similar-Web. Ich kann mich erinnern, dass es früher mal Methoden gab, in denen man das Alexa, also nicht die Box von Amazon, sondern so ein Webseiten-Ranking ein bisschen manipulieren konnte, indem man irgendwie Browser-Plugins installiert hat. Wie funktioniert das mit Similar-Web? Hast du da irgendwelche Tipps und Tricks, wie du da Größe zeigen kannst?
Gefühlt ist es nicht ganz so einfach. Also Similar-Web, also wie gesagt, ist ein Outside-In-Tool, womit man die Traffic-Daten-Kanäle und so weiter von anderen Webseiten, zumindest ab einer gewissen Größe, sozusagen annähernd oder, sagen wir mal, grob richtig einschätzen kann, oder zumindest komparativ richtig, wenn man zwei Webseiten vergleicht zum Beispiel. Ganz stark vereinfacht, als wenn ihr bei jemand anderem ins Analytics schauen könntet. Nicht ganz wie schärfer, aber wie gesagt, grob passt das. Und die Daten erheben die über hauptsächlich zwei Kanäle. Das eine ist, so wie Alexa es auch gemacht hat, über verschiedene Plugins und Toolbars. Das sind in der Regel irgendwelche Sachen, die ihr euch kostenlos runterladet, um damit Screenshots zu machen oder besondere Angebote oder Coupons auf Webseiten zu bekommen. Also alles Mögliche, was man typischerweise im Chrome-Store findet, wobei die teilweise auch ausgeschlossen werden, wenn sie Daten verkaufen von Google. Das heißt, das wird ein bisschen schwerer. Und zusätzlich kauft Similar-Web sich sogenannte ISP-Daten ein. ISP sind Internet Service Provider, also die Firmen, die euch mit Internet versorgen. Die verkaufen eure Surf-Daten oder Browsing-Daten auch weiter. Und dann kann man hochrechnen, wie viele Leute auf welchen Webseiten über welche Kanäle landen und so weiter. Und dementsprechend schwer ist das zu faken. Also du könnt, was du machen kannst, um die ISP-Daten zu frisieren, führt meiner Meinung nach nichts daran vorbei, dass du Zombie-Computer kaufst oder selber komprometierst. Das heißt, es ist kein Rat, das zu tun, es ist kriminell. Aber du kannst halt irgendwie versuchen, über Plug-Ins Webseiten zu öffnen auf dem Rechner im Hintergrund, also ein eigenes Botnet zu schaffen oder ein fremdes zu mieten. Damit kannst du wahrscheinlich auch ISP-Daten korrumpieren. Die Toolbar-Daten sind theoretisch ein bisschen einfacher. Das heißt, du könntest hier auf einer großen Anzahl, aber abzählbaren Anzahl Rechner diese Toolbars installieren und hoffen, dass du den statistischen Fehler profitieren kannst, indem du halt, wenn du weißt, welche, also du sagst, du weißt, Awesome Screenshot verkauft die Daten an Simulab. Dann nimmst du irgendeinen Call-Center oder deine eigene Firma und sagst, jeder muss jetzt dieses Plug-In installieren und macht einmal am Tagesanfang eine Brand-Suche und klickt auf das erste organische Ergebnis, sodass unser Organic Traffic besonders, und dann bleibt ihr bitte 14 Minuten auf der Website, damit unsere Engagement-Metrics toll aussehen und unser Organic Traffic hochgeht und der Gesamt-Traffic. Das funktioniert bei wirklich großen Seiten aber auch nicht mehr gut, würde ich fast vermuten. Also ich halte es insgesamt für schwer, viel schwerer als damals bei Alexa oder Compete.com. Was ich mir vorstelle, also es gibt eine zusätzliche Möglichkeit, wo ich überlegt habe, ob es damit einfacher wäre, und zwar du kannst freiwillig deine Daten validieren in Simulab. Also du kannst Simulab mit deinem Analytics-Account verknüpfen. Wie mein Analytics-Account misst, das kann ich ja sehr gut selber einstellen. Also ich kann ja aus Versehen dafür sorgen, dass irgendwelche Pixel zweimal gefeuert werden oder dass Sessionlängen sich verändern oder dass, also du kannst ja über den Tag-Container oder das Data-Layer eigentlich Tracking beliebig manipulieren. So und jetzt kannst du halt irgendwelche Sessionlängen-Werte falsch übergeben aus Versehen oder mit Absicht oder mehr bei jedem Seitenaufruf zwei Seiten, zwei Seitenaufrufe übergeben. Also du kannst dein eigenes Tracking kaputt machen und es dann validiert an Simulab übertragen. Das müsste man mal testen, ob das geht. Das wäre spannend. Ich habe gedacht, das war ein gutes Mittel für Leute wie mich, die das versuchen von außen aufzudecken, also die so ein bisschen angewiesen sind bei der Arbeit auf solche Daten zu verarschen. Ich glaube aber, also es ist mir noch nicht untergekommen, dass das jemand geschafft hat, aber mit aller kriminellen Energie, die ich aufwenden kann, wäre das das, was ich für am erfolgsversprechendsten halten würde, ehrlich gesagt.
Ich habe gerade das Erfahren mit Kaffee-Läden.
Mit was?
Kaffee-Läden machen das doch nur.
Das Problem ist, es steht dann da, dass die Daten validiert sind, was einerseits das Vertrauen sogar erhöhen könnte. Das heißt, dann freut man sich, der Idiot hat das sogar validiert. Wie blöd ist das denn? Wenn dann aber mit falschen Daten validiert worden sind, dann wäre es, ja, dann müsste man, ich finde das spannend. Wenn das mal jemand probieren möchte, ich habe da ein gewisses gewerbliches Interesse daran, das besser zu verstehen.
Meine Frage wäre, für wen macht das Sinn, die Daten so zu faken? Also wenn du einen Job hast, ist der eigentlich schlecht, weil deine Conversion schlechter ist.
Wenn du einen sehr dummen, sehr blinden Investor hast oder Käufer, dem du sagst, wir brauchen ein verbindliches Angebot, wir können dir keine Analytics-Zahlen zeigen und du musst das irgendwie aufgrund von Outside-Innen-Daten entscheiden. Kompliziert. Aber ich meine, das ist auch, wenn du sagst, das sind deine Zahlen, dann ist das schon auch argnässige Täuschung oder Betrug und damit wäre der Vertrag dann eh anfechtbar. Eigentlich gibt es keinen sinnvollen Nutzen dafür, aber du überlebst vielleicht eine Runde mehr bei einer Due Diligence damit. Irgendwann sollte das trotzdem inkonsistent wirken, wenn man es mit anderen Zahlen vergleicht. Also ich gucke mir das ja im Vergleich zu einem Wettbewerb an der Regel an und wenn ich sehe, du hast zehnmal so viel Organic Traffic wie der und aber nur die Hälfte der SEO-Sichtbarkeit, dann stellen sich mir auch Fragen. Aber wie gesagt, je nachdem, Verein wie Sie austricksen reicht vielleicht.
Bei Folge 19 damals hatten wir so die dumme Idee, das Ding zehn Minuten schneller abzuspielen und haben es dann zum Glück schnell wieder in normale Länge gezogen. Da hast du das erste Mal von der Sinus AG gesprochen. Das ist eine Firma, die angeblich so 16 Prozent von dem Neo Broker Trade Republic hat und du meintest, wenn man an Trade Republic glaubt, dann sollte man Sino AG kaufen.
So haben wir es bestimmt nicht gesagt. Jetzt müssen wir deineswegen ein Disclaimer einsprechen. Wenn man an den Trading Boom glaubt, dann könnte man eventuell indirekt über die Sino AG in Trade Republic investieren und überhaupt solltet ihr niemals aufgrund des hier gehörten Handeln immer euren eigenen Research machen. Das ist keine Anlageberatung und ihr tragt das eigene Risiko, wenn ihr aufgrund des hier gehörten irgendwelche Dinge kauft, verkauft oder am Aktienmarkt oder an Börsen investiert. Das hätten wir jetzt. Jetzt kannst du erzählen, dass wir damals nur besprochen haben, dass die Sino damals waren 16 Prozent. Ich glaube inzwischen sind es noch 7 Prozent, die sie an Trade Republic halten.
Damals war die Aktie auf 22 Euro im November. Diese Woche war sie irgendwann bei 51 Euro pro Aktie. Gibt es dafür irgendeinen Grund?
Die ist in den letzten Tagen relativ steil hochgegangen. Sie hat allein diese Woche am Höhepunkt auf 55 noch mal 20, 25 Prozent zugelegt. Da muss man sich ein bisschen fragen, warum das jetzt so ist. Sino ist ein Broker. Das ist eine relativ kleine, unscheinbare Firma, die ein hochspezialisierter Broker ist. Aber das Werthaltigste ist tatsächlich der Anteil an Trade Republic wahrscheinlich. Die Frage ist eben, ob dieser Anteil, also die Börse, die Market Cap ist bei 112 Millionen. Das heißt, die Börse glaubt, dass der Anteil an, also wenn man unterstellt, dass die Sino selber nichts wert ist und das würde ich in dem Fall annehmen, die ist vielleicht 10 Millionen wert, aber dann glaubt die Börse gerade, dass 7 Prozent an Trade Republic 100 Millionen wert sind. Es stellt sich die Frage, warum jetzt gerade letzte Woche Leute nachkaufen. Ich konnte keine Insider Trades finden auf Anhieb, aber irgendjemand glaubt anscheinend, dass sich der Anteil da deutlich im Wert gesteigert hat. Werden wir vielleicht nächste Woche erfahren, wer das wusste, wissen konnte oder ob das einfach ein Zufall ist.
Du hattest damals noch zwei Sachen gesagt, die wir vielleicht auch erwähnen sollten. A, du hast selbst die Sino AG Aktie?
Nicht mehr inzwischen. Natürlich, die haben sich mehr als verdoppelt, also habe ich sie vor langem verkauft. Ich kann mal kurz gucken, ich glaube ich habe sie bei 27 schon verkauft, also mit wenig Gewinn, weil ich irgendwo an, ich glaube ich habe dafür Crowdstrike gekauft damals. Das heißt, von diesem ganzen Anstieg habe ich wenig mitgenommen.
Das ist immer wieder ein Zeichen, dass ihr wirklich auf uns einen Disclaimer hören solltet, weil man doch immer wirklich seine eigenen Research machen sollte.
Aber Sekunde, ich habe in meinem Spaßdepot noch 50 Stück, insgesamt 2500 Euro. Da habe ich bei 15,80 Euro gekauft, die sind 200 Prozent im Plus, also haben sich verdreifacht, aber leider nur ganz wenige Stücke.
Und eine zweite Sache, die du gesagt hast, war, es ist eine enge Aktie. Was bedeutet das nochmal? Das bedeutet doch, wenn jetzt am Montag irgendwas passiert, dass die drei Hörer, die das hier hören, wahrscheinlich aufpassen sollten.
Ja, guter Hinweis. Also A, wie gesagt, man sollte sowieso nicht aufgrund des hier Gehörten handeln, schon gar nicht am Montag irgendwie zum ersten Kurs und insbesondere nochmal nicht, wenn es eine Aktie mit wenig Free-Float ist, also wo es wenig handelbare Stücke jeden Tag gibt. Das kann natürlich auch der Grund sein, warum sich hier der Kurs so stark bewegt hat. Du kannst da nicht viele Aktien von kaufen, ohne dass der Kurs stark steigt. Und das wird immer einen Holding-Abschlag geben, auf diese Anteile von Theta Republic, die hier drin sind. Ich würde das jetzt nicht als Einladung sehen, da jetzt noch einzusteigen. Wie gesagt, wer darauf setzen möchte, kann überlegen, ob er langfristig einen spannenden Weg findet. Es wird, glaube ich, eine Sonderdividende. Also hier hat es sechs Prozent Dividendenrendite, aber das ist natürlich auch ein Einmaleffekt, der durch den Verkauf der Anteile zustande kommt. Langfristig würde ich damit nicht allzu viel Dividendenrendite rechnen. Von daher, wie gesagt, ich habe das nur noch im absoluten Zock- und Spaßdepot, das weniger als ein, zwei Prozent des Vermögens sind.
Ich habe sogar ein bisschen mehr, weil Bitcoin wieder gefallen ist.
Das ist nochmal ein anderes Pocket.
Letzte Frage dazu, ist Theta Republic schon ein Unicorn?
Das kann ich nicht sagen, woher soll ich das wissen? Entweder ist es öffentliche Information oder ich kann es nicht sagen oder weiß es nicht. Wenn die Sonne scheint. Moment, also nach der Bewertung von Sino AG, also wenn du das hochrechnest.
Da wollte ich dich hinlenken.
Achso, genau. Also wenn du sagst, wie würde man das rechnen?
Sie haben sieben Prozent von der Sino AG.
Du rechnest 110 durch sieben mal 100 und dann bist du bei, das wären sogar 1,5 Milliarden.
Also Gratulation.
Also der Markt glaubt, dass das so viel wert sein könnte oder glaubt an die Sino AG, das weiß man ja auch nicht.
Ich habe doch gelernt, dass es so einen Holding Abschlag gibt. Also da müssen die ja mindestens zwei Milliarden wert sein.
Das hast du gesagt.
Gratulation. Im Sommer, wirst du da dein Netflix Abo kündigen, weil du wieder mehr raus gehst oder lässt du das einfach laufen?
Ich kündige wahrscheinlich das Abo. Ich schaue das meistens, wenn überhaupt, eh nur abends und abstimmte erstmal auch draußen dann teilweise. Kann man sich gar nicht mehr vorstellen, dass man irgendwie 22 Uhr auf der Straße ist. Das ist nicht so lustig. Das könnte ja wieder gehen im Spätherbst. Ne, ich kündige es natürlich nicht.
Glaubst du nicht, dass es viele machen? Also sind die Zahlen nicht immer schlecht im Sommer bei denen?
Weiß nicht, hast du dir das mal angeschaut?
Ne, du bist der Typ mit den Zahlen.
Wir sind ja keine große, also wir sind als Konsumenten Netflix Fans wahrscheinlich, so wie die meisten in unserer Generation.
Ja, ich wollte mich noch einmal entschuldigen bei allen, die vielleicht die Minimalism Doku angeguckt haben.
Das war doch scheiße, ne?
Ich habe die hier vor zwei Wochen empfohlen und danach geguckt. Ich schäme mich. Also es ist wirklich schlecht. Guckt sie bitte nicht an.
Jetzt haben die Leute ihre Wohnung komplett entrümpelt und du sagst, es war eine Scheiße.
Also ich finde, entrümpeln, weniger konsumieren.
Du kannst doch nichts empfehlen, was du selber noch nicht mal gesehen hast.
Gut, ich habe die erste gesehen und die fand ich damals nicht so schlecht, aber die zweite war, denen ist der Erfolg in den Kopf gestoßen.
Na gut, schreibt Glööckler. Schickt ihm die Sachen alle per Postpaket, die ihr entrümpelt habt.
Guck mal kurz, ob die Zahlen sich im Sommer immer entspannen.
Das kannst du machen. High-Level-Problem bei Netflix, aus meiner Sicht haben wir schon ein paar Mal gesagt, ist, dass die Aktie relativ gut historisch gelaufen ist oder sehr gut sogar über die letzten fünf bis zehn Jahre. Unter anderem, weil es viele Leute einfach kaufen, weil es eine Marke ist, die ihnen sehr gefällt, die sie kennen, die sie glauben zu verstehen. Und das mit einer gewissen, zumindest von den letzten zehn Malen, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit Enttäuschung eintritt, wenn dann die Zahlen rauskommen, weil die in der Regel nicht so gut sind, wie der Aktienkursverlauf vermuten lassen würde. Das heißt, über das ganze Quartal entwickelt sich die Aktie immer sehr gut und dann kommen Zahlen, die das Wachstum eben doch nicht ganz rechtfertigen. Und dann gibt es meistens, bis auf eine Ausnahme, wo ich ein bisschen Geld verloren habe, Enttäuschung am Earnings-Day.
Genau, das war das zweite Beispiel, immer auf den Disclaimer achten.
Genau. Dieses Mal aber war es wieder so, dass es wie ein Uhrwerk funktioniert hat, nämlich Netflix hat nach den Earnings zumindest zwischenzeitlich zehn Prozent verloren, weil das Subscriber-Wachstum, also Netflix wird hauptsächlich anhand der Anzahl der Benutzer bewertet und konnte dieses Quartal, beziehungsweise abgelaufenen Quartal nur noch vier Millionen neue Nutzer erreichen. Erwartet hatte man sechs, das heißt, man hat das Ziel nur mit zwei Dritteln erreicht. Das war dann genug Enttäuschung, dass die Aktie erst mal zehn Prozent korrigiert hat, obwohl das Revenue, der Umsatz war ganz gut, hat zum 24 Prozent gegenüber vorher gestiegen. Das ist eigentlich relativ gut. Und wie gesagt, Subscriber sind um vier Millionen auf 207 Millionen gestiegen. Die Marktkapitalisierung ist ungefähr 220 Milliarden, das heißt rund ist jeder Subscriber mit 1000 Euro bei Netflix bewertet, wenn man so möchte. Und das Problem ist so ein bisschen, ich glaube, vor einem Jahr, ich weiß nicht, ob du dich daran erinnerst an die Folge, vor einem Jahr haben wir noch gar nicht angefangen. Dann kann ich das erst vor einem halben Jahr gesagt haben, aber da gab es ein Quartal, wo alle gefeiert haben, dass Netflix durch Corona Kosten spart und gleichzeitig noch unheimlich viele Abos abschließt. Das war irgendwie das vor zwei Quartalen oder letztes Quartal sogar. Und ich habe damals gesagt, ich sehe das kritisch, weil das heißt auch in Corona, wenn die Kosten einsparen, werden keine Serien produziert. Und die Blockbuster-Serien sind meiner Meinung nach, neben irgendwie Effekten wie Corona, der Haupttreiber für neue Abos. Also wenn du nicht eine Queens Gambit oder Marvelous Madame Maisel oder wie das heißt oder was war der davor, House of Cards, etc. rausbringst, Casa de Papel und so weiter, dann kriegst du ein Problem mit dem Subscriber Growth. Und es ist einfach dieses Quartal, ich weiß nicht, erinnerst du dich daran, was war wirklich outstanding an Content, was rauskam, wirklich Blockbuster?
Gambit war schon gut.
War das dieses Quartal? Nee, das war letztes Quartal schon.
Die beiden Dokus, die ich dieses Jahr geguckt habe, die hätte ich mir auf jeden Fall sparen können.
Es gab einfach nicht, zumindest kein Content, der alle, ich glaube hier, The Crown kam zweite Staffel oder so, oder ist das auch schon älter? Aber gefühlt gab es jetzt keinen Blockbuster, der sich so durch alle Gesellschaftsschichten, wo jeder darüber redet und davon ausgeht, dass auch der andere es hört oder die andere. So, und ich glaube, das hat gefehlt und deswegen hinken die Zahlen. Und Netflix glaubt, dass im Q2 wird es noch härter, dass sie nur noch eine Million hinzugewinnen. Das heißt, auf Deutsch auch im schlimmsten Fall könnte es schrumpfen, wenn du mich fragst, wenn kein guter Content kommt. Und so schnell kannst du den gar nicht produzieren, glaube ich. Obwohl sie die sind, muss man auch dazu sagen, die am schnellsten Content produzieren können, sondern sie so eine Art Maschinerie gebaut haben, um das sehr schnell zu produzieren. Sie spüren natürlich die Konkurrenz von Disney, HBO, Paramount Plus, Amazon Prime Video natürlich, die alle ihre Ausgaben versuchen gleichzeitig auch zu erhöhen, sofern sie produzieren können. Und ich glaube, also aus meiner Sicht ist Netflix kein Grossstock mehr. Also die Zuschauerzahlen werden eher stagnieren und sie werden Geld in Zukunft hauptsächlich oder Umsatzwachstum durch zwei Sachen erreichen. Einerseits durch Preiserhöhungen und andererseits durch indirekte Preiserhöhungen, nämlich dass der Leistungsumfang reduziert wird und die Familienaccounts runtergeschrumpft werden. Und das haben wir Anfänge davon gesehen, dass diese Passwortpolitik sich geändert hat, also dass man Passwörter nicht mehr sharen kann und nur noch Kernfamilien, wenn man so will, wirklich gucken kann und man nicht irgendwie mit drei Freunden around the world die Passwörter teilen kann. Und wenn du mich fragst, ob ich in einen Streamingstock investieren würde, ich würde eigentlich in jeden lieber investieren, gerade als Netflix. Also ich würde Disney Netflix vorziehen, ich würde Disney Wirecom vorziehen.
Wie funktioniert deine Wirecom Aktie so?
Vielleicht unter dem Einstiegskurs. Angeblich musste Credit Suisse, denen es auch nicht so gut geht, noch weitere Anteile verkaufen oder so. Das könnte den Kurs noch weiter belastet haben, aber das habe ich erwähnt, dass die Gefahr besteht. Ich bin halti weiter. Ich glaube noch, dass die unterbewertet sind und freue mich auf die nächsten Zahlen, ehrlich gesagt.
Wäre es sinnvoll, wenn Apple Netflix kauft?
Ich frage mich wofür. Subscription Umsatz? Ich meine, die haben das Cash rumliegen. Also die hätten genau die so, ich glaube 200 Milliarden oder so, was Apple irgendwo auf dem Grand Caymans rumgammeln hat. Das heißt, es würde vielleicht sogar Sinn machen. Ansonsten, ich meine, das Einzige, was spannend ist an Netflix, oder nicht das Einzige, es ist ja jetzt auch keine schlechte Firma oder so, ich glaube nur, dass es nicht mehr eine irre Wachstumsfirma ist. Ich glaube, es wird ein ganz klassischer Dividendenstock. Also sie bauen eigentlich so ein Compounding Assets auch, nämlich ihren Katalog. Alles, was sie produzieren, baut so ein Backkatalog, der immer wertvoller wird. Also sie produzieren neue Blockbuster, die neue Nutzer anziehen im besten Fall. Und gleichzeitig wird der Wert der sogenannten Bibliothek, also alles, was in der Vergangenheit produziert und eingekauft wurde, wird natürlich immer wertvoller, immer größer. Und das macht, sorgt langfristig schon für so einen gewissen Operating Leverage. Also jeder zusätzliche Nutzer ist mehr oder weniger 100 Prozent Ebit, während die Produktionskosten und Kosten der Bibliothek relativ stark stagnieren. Das heißt, es bleibt ein sehr profitables Modell auf jeden Fall. Es hat einen geilen Free Cashflow, kann Dividenden abwerfen. Ich sehe nur nicht, wie das langfristig um deutlich mehr als 20 Prozent wachsen kann, das Modell, ehrlich gesagt. Und es ist halt so ein bisschen nicht nur eine Tech-Company, sondern auch ein Movie-Studio. Und eigentlich müsste einem mal jemandem auffallen, dass man so eine Art Growth Multiple Compressioner machen muss und mal das aktuelle Ebit mit einem bisschen konservativeren Multiple berechnen. Aber der Markt und die Retail-Anleger mögen die Aktien und deswegen können die weiter relativ teuer traden. Und ich meine, es fühlt sich halt wie ein sehr sicherer Zahlungsstrom an. Die Subscription Revenues bleiben sehr wahrscheinlich da. Du kannst die Preise sehr wahrscheinlich mit 4, 5 Prozent jedes Jahr steigern. Das heißt, als Value Stock ist das schon spannend, nur noch ein bisschen teurer bewertet. Aber ich fühle mich jetzt auch nicht so, dass ich Leute überreden muss, da auszusteigen. Ich würde, weil ich lieber in Growth investiere, jetzt in Netflix nicht mehr reingehen, ehrlich gesagt. Also als Value Stock wird es irgendwann wieder interessanter, würde ich sagen.
Kannst du dir in Berlin schon über Uber Essen bestellen?
Noch, ich habe es noch nicht probiert. Aber ich habe gelesen, dass Uber Eats nach Deutschland kommt und mit Volt und Lieferando konkurrieren möchte.
Meinst du, das macht einen Unterschied für Lieferando?
Ja, also A, glaube ich, das hatten wir auch schon erwähnt, dass die Nutzer Experience bei Lieferando Konkurrenten geradezu einlädt oder provoziert. Wenn du ein Case möchtest, warum Monopole schlecht für die Nutzer sind, dann ist Lieferando gerade das Vorzeigebeispiel, würde ich sagen. Und zum Glück wird das durch Volt ein bisschen aufgelöst. Und wie gesagt, es ist auch meiner Meinung nach folgerichtig, dass Uber da jetzt auch noch reingeht und die Chance wahrnimmt, zumindest. Weil ich weiß nicht, ob Leute in mittelgroßen Städten super zufrieden sind mit Lieferando. Ich finde, mit anderen Alternativen gewohnt zu sein, Volt als Alternative zu haben, irgendwie aus anderen Städten, anderen Ländern moderne Alternativen und Frontends zu kennen, finde ich Lieferando irgendwie nicht delighting als Nutzer, würde ich behaupten. Und deswegen, ich wäre bei diesen Delivery-Modellen, ich würde keinem davon eine langfristige Monopolrendite anrechnen. Wenn ich die Aktie oder die Unternehmensgewinne extrapolieren würde, halte ich das für riskant davon auszugehen, dass irgendeins der Modelle da langfristig mit, es sei denn, es ist irgendwie von der Experience so gut, dass du sagst, okay, das hat jetzt die Nutzer lieben es und es hat echte Netzwerkeffekte und das haben Delivery-Businesses eigentlich, und echte Burggräben, dann kann man vielleicht überlegen, ob man glaubt, das ist jetzt das ultimative Modell und es gibt keinen neuen mehr. Im Moment sehe ich noch nicht, dass wir im Endstadium angekommen sind, wenn man es vergleicht mit Märkten, die da schon weiter sind.
Ich verstehe die Strategie von Uber einfach nicht, um ehrlich zu sein. In Deutschland nutzt die doch eigentlich keiner.
Sie haben den Kundenaccess teilweise, also du hast die App schon.
Ich glaube, aktuell haben die Apps nicht mehr so viele Leute, weil keiner mehr am Reisen ist. Das ist eine der Apps, die du von deinem Telefon gelöscht hast wahrscheinlich.
Wer löscht denn Apps von seinem Telefon? Ich gucke mal kurz, ob das schon angeteasert wird in der App. Aber sie haben auf jeden Fall eine gute Chance, Leuten Push-Nachrichten zu schicken und das zu distribuieren. Ich finde es schon komisch, dass wir noch nicht eine super App haben. Oder haben wir eine super App? Nein, eigentlich nicht. Es gibt in Europa noch nicht eine super App. Irgendeiner muss ja mal anfangen. Und Eats ist jetzt auch noch nicht, also es macht Uber noch lange nicht so super App, aber diesen Zugang zu monetarisieren macht, glaube ich, Sinn. Die haben die Software, um so eine Flotte zu operieren. Sie haben die Software, um Schichtplanung zu machen. Sie haben die operativen Fähigkeiten, um Fahrer zu rekrutieren. Sie haben Erfahrungsskills, das Displaybook. Das ist schon der Player, der es am einfachsten hat, glaube ich, vom Kundenzugang und Toolset her. Delivery ist trotzdem immer ein schweres Modell. Es wird kein Walk in the Park, aber ich finde es fair, das noch mal zu versuchen. Und es verdient ja in anderen Ländern Geld. Also Uber Eats verdient ja Geld.
Ich finde es auch als Kundenerlebnis nicht gut. Ich bin einfach kein Freund des gelieferten Essens.
Ich auch nicht übrigens. Außer Indisch. Indisch kann man mit guter Qualität liefern und vor allem kann man es sehr schlecht selber kochen. Die meisten anderen Sachen kriegt man ganz gut selber hin.
Und Snapchat, wie waren die Earnings? Haben die irgendwas erzählt über die Zukäufe, die sie gemacht haben? Sie haben ja unter anderem einen Berliner Startup gekauft.
Was war das nochmal?
Fit Analytics. Ich habe gedacht, das wäre eine Fitness-App. Aber es war eine App, die dir ermöglicht zu zeigen, was für eine Größe, welches Kleidungsstück, in welcher Marke.
Shopping und Returns. Relativ unspraktik. Also wie man sieht. Die haben ihre Nutzeranzahl nochmal um 50 Millionen gesteigert von 230 auf 280 Millionen Daily Active Users. Ich bin von Snapchat irgendwie so weit weg von irgendwas. Gefühlt kann ich selbst TikTok besser verstehen. Aber ich weiß nicht, wo die 280 Millionen Nutzerleben herkommen. In den USA haben sie eine Drittelmarktdurchdringung bei Android. Da sieht man schon, dass das hinkommt. Wachsen tun sie am stärksten in Indien. Ich habe es ein bisschen versucht, das zu verstehen. Also eher außerhalb von den USA. Umsatzwachstum 66 Prozent. Rechnen mit über 80 Prozent dieses Jahr. Also sehr optimistische Zahlen. Das heißt, sie haben einen Nutzerwachstum und eine Verbesserung der Monetarisierung. Sind erstmals Break-Even überraschenderweise. Mehrmals totgeschrieben, aber hat unheimlich viel Momentum gerade. Ich verstehe es nicht so richtig, ehrlich gesagt. Aber ich glaube, da sind wir auch einfach raus. Muss man auch nicht verstehen. Also das ist eine Aktie, die gute Zahlen hat, die irgendwie Advertising ist. Aber ich verstehe die nicht gut genug, um mir da ein Urteil zu erlauben. Was man sagen kann, ist, dass gerade das Umsatzwachstum, also die bessere Monetarisierung, ist stark vom E-Commerce-Boom getrieben. Ich verstehe nicht, warum die Nutzer noch um 20 Prozent wachsen, ehrlich gesagt. Was ich verstehe, ist, dass der Umsatz schneller wächst als die Nutzer. Das liegt daran, dass die E-Commerce-Umsätze schneller wachsen als alle anderen. Die ganzen Performance-Marketing-Budgets müssen irgendwo hin. Snapchat ist einer der Kanäle, gerade in den USA dafür. Die wichtigste Kennzahl bei Snapchat ist am ehesten der APU, also Average Revenue Per User. Der ist jetzt bei über drei Dollar pro Quartal und kann anscheinend weiter steigen. Wenn Sie das weiter vorantreiben, können Sie … Ich kann mir vorstellen, dass Snapchat irgendwann größer wird als Facebook, ehrlich gesagt. Mit ein paar Jahren Zeit. Wie das? Indem Sie weiter bei der Monetarisierung wachsen und weiter bei den Nutzerzahlen, werden immer mehr Leute Facebook verlassen.
Auch Instagram?
Instagram hat schon viel Shopping-Power. Ich sehe Facebook schon als einzelne Teile. Bei Instagram wird es schwer, aber Facebook werden sie auf jeden Fall größer, wenn sie es nicht schon sind.
Mich hat ein Freund immer versucht zu überzeugen, zu Snapchat zu gehen. Ich habe es nie wirklich gemacht. Ich glaube, dass jetzt, je schlechter die Presse um Facebook wird, umso mehr Leute, könnte ich mir vorstellen, finden auf Snapchat die wohle Welt oder die gute Welt. Dass sie das Pinterest-mäßig, die Wohlfühlwelt, ausnutzen oder nehmen. Dann sind es auch wahrscheinlich die kaufkräftigeren Nutzer. Und dass man so ein bisschen gelangweilt ist …
Es sind viele junge Nutzer. Das sind schon sehr junge, glaube ich. Ansonsten wäre der Average Revenue per User noch größer, glaube ich. Aber ich kann mich irren. Ich habe keine Ahnung.
Wir sollten auf jeden Fall weiter skippen. Wir haben beide keine Ahnung. Wovon du ja ein bisschen Ahnung hast, sind von den ganzen Earnings-Calls. Ich habe ein bisschen Sorge vor der nächsten Folge. Wenn ich hier in unseren Discord-Channel gucke, haben wir einmal Stock-Earnings. Da ist ja nächste Woche alles drin. Also Alphabet, Microsoft, Apple, Facebook, Pinterest, ServiceNow, Spotify, Shopify, Amazon, Twitter.
Alles. Die kommen alle nächste Woche. Das wird spannend. Ich überlege mal, was … Also Tesla habe ich eh keine Ahnung. Ärgere ich mich nur. Alphabet wird wahrscheinlich weiterhin vom E-Commerce-Boom profitieren. Das heißt, wird komischerweise wieder Record-Earnings haben. Microsoft halte ich eh für sehr solide, sehr berechenbar. Apple relativ unspannend dieses Quartal. Ich glaube, das nächste Quartal wird mit Apple super spannend, um zu sehen, wie sich Podcasts und die neuen Werbeplätze auf das Service-Revenue … Also wenn Apple sich jetzt die nächsten 90 Tage seitwärts bewegen würde, dann würde ich es wahrscheinlich vor den nächsten … Also wenn man traden möchte.
Disclaimer, Disclaimer, Disclaimer. Doppelklinger.io, Slash Disclaimer.
Ich will gar nicht zum Handeln aufrufen. Ich glaube nur, dass sollte die Aktie jetzt die nächsten Wochen und Monate nicht reagieren, dann würde ich mit einer positiven Überraschung beim Service-Revenue im Q2, also Ende des Q2s, rechnen. Ich habe Apple früher mal besessen und dann irgendwann verkauft, weil das Beste der Feinde des Guten ist. Eigentlich ist es eine super Aktie. Aber wenn die es weiter schaffen, das Service-Revenue aufzubauen, würde ich mir überlegen, ob man Apple nochmal so langefristig investieren kann. Facebook würde ich sehr ähnlich sehen. Die leiden noch nicht genug unter den Einschränkungen. Die werden ein schlechtes Q2 haben, glaube ich. Das sieht man aber in diesen Zahlen noch nicht. Deswegen würde ich da auch gar nichts machen. Pinterest sehe ich sehr analog zu Snapchat. Das heißt, die werden vom E-Commerce-Boom profitieren, werden den APU steigern, werden auch ihre Nutzeranteil steigern. Vielleicht nicht so stark, obwohl doch sehr vergleichbar zu Snapchat. ServiceNow, langweilig. Spotify, die haben mehr Geld verdient, werden die mehr gehört. Die leiden die nicht ein bisschen unter weniger Commute und so? Glaube ich eher schwer.
Weniger Commute und Clubhouse. Und Clubhouse, genau.
Also die werden nicht positiv überraschen. Da bin ich mir relativ sicher.
Ich hätte noch eine Frage. Meinst du, Joe Rogan geht zu Apple? Wer meinst du, sind die ersten Podcasts, die bei Spotify gesignt haben und jetzt zu Apple gehen?
Ein paar sind, glaube ich, schon im Showcase drin. Ich glaube, das muss man sich durchrechnen. Ich weiß nicht, wie viele das können. Ich glaube, letztlich wird jeder... Also die Frage ist, wie viel wird es noch geben, die es nicht machen auf Apple? Also ich bin da wirklich besorgt, dass wir einen strukturellen Nachteil haben, wenn wir kein Geld nehmen. Und es soll nicht ein Argument sein, dafür Geld zu nehmen. Aber es wird nicht einfacher dadurch, kostenlos anzubieten auf Apple. Ich meine, wäre es deine Plattform, würdest du auch sagen, warum soll ich Leute kostenlos bewerben, wenn ich bei anderen 15% Wegezoll bekomme? Ich gehe davon aus, dass die Öffentlich-Rechtlichen ihre wahrscheinlich umsonst machen, aber auch die erreichen ihre, müssen dann selber promoten. Nicht so einfach. Ich gehe davon aus, dass die meisten vielleicht mit einer sehr kleinen Gebühr... Also das Problem ist, ich weiß nicht, wie viele Podcasts du die Woche hörst, aber ich höre bestimmt so mit kurzen 20, 30 Shows die Woche.
Du hast echt zu viel Zeit.
Es sind auch 5 oder 15 Minuten Shows dabei. Das häuft sich ganz schnell an, wenn du für jeden 4,99 € zahlen willst. Ich glaube, so ein 99 Cent Modell machen sehr viele oder 1,99 € oder fast jeder. Und dann kommt es ein bisschen auf die Audience an und den Mehrwert, den du auch lieferst, ob du 4,99 € geben kannst. Also ein Hotel Matze würde ich sagen oder die erfolgreichsten Podcasts gehen alle auf so einen 99 Cent, 1,99 € Modell, denke ich.
Meinst du, das rechnet sich?
Also muss man mal umrechnen. Du läufst einmal pro Woche, viermal im Monat. Es kommt darauf an, wie der TKP ist.
Rechne doch mal. Also du hast einen Podcast mit drei Werbespots.
Ja, du kriegst bei populären Themen ohne Spezial-Audience 50 bis 100 € TKP, oder?
Ja, die Standarddinger. Lass mal einfach halber mit 100 € rechnen. Hast du 100 € TKP, hast du pro Folge 100.000 Nutzer.
Dann 10.000 €.
Genau, 10.000 €. So, wie viel 10.000 €?
Pro Folge aber.
Dann pro Folge, genau. Das heißt, wenn du im Monat bist, brauchst du 40.000 €. 40.000 €, wie viel 40.000 €?
25.000 € mit dem Apple-Share, oder? Das kriegst du in jedem Vierten zu konvertieren, glaube ich. Zu 1,99 €. Kriegen die besten hin, glaube ich. Und dafür musst du nicht mehr den Quatsch einsprechen. Die meisten werden das Modell parallel machen. Das heißt, die werden sagen, entweder extra Folge oder werbefrei. Aber werbefrei macht bei denen dann ja doch wieder kompliziert. Kann man sich auch mal anpassen.
Ich bin gespannt, wie viele Leute morgen die Verträge umschreiben müssen. Und sagen, wenn du halt einen exklusiven, wahrscheinlich werden die meisten Deals bis Ende des Jahres durchgehen. Und dann wird man verhandeln können. Machen wir mit Werbung oder ohne Werbung?
Du musst eigentlich jeder, der seinen TKP nicht sendet, also du erreichst weniger Leute, also du hast einen Volumeneffekt und du musst aber auch den TKP senken. Weil die wertvollste Audience ist ja rausgeschnitten. Weil das sind ja die, die zuerst bezahlen. Also die, die Geld haben und Disposable Income, Discretionary Income, die gehen natürlich zuerst raus. Das heißt, du hast etwas überspitzt gesagt, die prekärsten Nutzer mit dem wenigsten Haushaltseinkommen, die erreichst du weiter mit Werbung. Das heißt, wenn du deinen DurchschnittstKP nicht senkst, machst du einen Fehler als Advertiser. Du kriegst dann für dein Geld weniger oder beziehungsweise erreichst weniger Haushaltseinkommen.
Jeder, der das Geld hat, keine Werbung hören zu müssen, hört keine Werbung mehr.
Genau. Ich habe noch eine Minute Antitrust Corner. Google hat in den USA einen Car Vergleich, ein Used Car Business, oder nicht Business, sondern Produkt gelauncht. Hat Systrix in der Roberts TXT von Google gefunden, Hinweise darauf, dass man das Produkt sehen kann schon. Da werden jetzt dann demnächst neue Kartellklagen oder Beschwerden einrasseln bei den Behörden. Also Lina Kahn ist eingeschworen, glaube ich, und hat ihre Arbeit aufgenommen. Das kann gleich ihr erster Case werden, mit dem sie sich beschäftigen kann für Präsident Biden. Und mein zweiter Aufreger der Woche, also das ist so ein Stimme Aufreger, das regt einen bei Google ja nicht mehr auf, das ist mir ja gewohnt. Die TUI, unsere BürgerInnen AG, wo dank der Cookies jedem von uns, der Steuern bezahlte letztes Jahr, gehören ja 10 TUI Aktien, unfreiwilligerweise. Die machen jetzt Sterbehilfe für die Reisebürobranche und haben eine Servicegebühr eingeführt. Das heißt, wenn du jetzt ins Offline-Reisebüro gehst, musst du für die Beratung zahlen, zumindest wenn du danach keine Reise buchst. Erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass du in ein Offline-Reisebüro gehst?
Nicht wirklich.
Also du gehst rein, wir haben eine Servicepauschale von 30 Euro, wenn sie buchen, müssen sie aber nicht zahlen. Und dann sagst du, ich würde gerne mal nach Mauritius. Dann sagst du, ah, da war ich noch nicht und die Kollegin ist im Urlaub. Aber wir haben hier einen Katalog von Meiers Reisen und die haben dann, muss ich mal kurz gucken hier, das sieht ja gut aus, haben sie Kinder?
Wer überlegt sich das? Da muss doch nochmal schnell ein bisschen Geld verdient werden, reicht das Geld nicht von uns?
Ich glaube, wir nehmen einfach an, dass jetzt, wenn alle Revenge-Travel machen wollen und mit Zwang verreisen, egal was kommt, dass sie dann bereit sind, auch das in Kauf zu nehmen. Die Leute, die es wirklich noch nicht schaffen, es online zu buchen oder wirklich nicht in der Lage sind, das Geld abzunehmen. Die Reisebüro-Branche hat sich relativ stark erholt. Der Verfall ist stagniert nur noch. Es gibt glaube ich noch 10.000 Reisebüros und von denen machen relativ wenig zu. Aber ich kann mir vorstellen, dass in fünf Jahren die Hälfte davon weg ist, wenn es so weitergeht.
Hätte man diesen ganzen Firmen Geld geben müssen? Also Lufthansa, Natui?
Ich sehe nicht, was an Natui rettenswert ist. Also du rettest halt, ich meine, das sind Schiffe, Hotels und natürlich Angestellte auch. Aber du kannst auch neue Reisefahrenstädte anmachen. Kreuzfahrtdampfer sind net negative. Die haben so viele Externalitäten, wenn die mitbezahlt werden müssten, müsste jeder Kreuzfahrttourist 20.000 Euro zahlen. Das kostet ja angeblich schon zu viel, aber man müsste auf jeden Fall das Doppelte noch mal draufzahlen auf die Kreuzfahrt. Das heißt, ich sehe das nicht als Staatsaufgabe, die zu retten. Im Gegenteil, die müssten sanktioniert werden mit höheren CO2-Abgaben.
Und wie viele von den Schiffen sind nochmal in Deutschland gemeldet?
Keins. Alle in Panama und wo noch? Das wussten wir letztes Mal schon nicht. Es gibt Griechenland und Malta.
Mit diesem gefährlichen Halbwissen lassen wir euch in die Woche. Vielen Dank fürs Zuhören und bis nächste Woche.
Bis nächste Woche. Ciao.