Doppelgänger Folge #60 vom 23. Juli 2021

Cloudflare vs. AWS? | GoPuff 💰 | Selbstständig vs. Beratung | ESOP | Earnings: Netflix About You Snap Twitter

Endlich wieder Earning Season! Wir fangen mit Sirenen und einer neuen Gopuff Finanzierung an und sprechen danach über die Quartalszahlen von Netflix, About You, Twitter und Snap. Vielen Dank für die drei super Hörerfragen: Selbstständigkeit vs. Festanstellung in namhafter Digitalberatung, Aktien bzw. ESOP Vergütung für Startup Mitarbeit_innen, ESG ETF (WKN: A2QL8U). Am Ende deuten wir den Amazon Tweet von Cloudflare CEO, Matthew Prince.

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

00:15:00 GoPuff bekommt $1Mrd

00:22:00 Netflix Earnings

00:33:45 AboutYou Earnings & Otto

00:46:00 Großkonzerne, Spenden und Steuern

00:52:00 Twitter

01:02:00 Hörerfrage: Berufseinstieg Beratung vs. selbst Gründen

01:10:00 Hörerfrage: Vergütung Startup, ESOP & Gehaltsverhandlung

01:25:00 Hörerfrage: ESG ETF

01:28:00 Governance China & Agora

01:29:30 Cloudflare & Amazon

Shownotes:

Was will uns Cloudflare CEO Matthew Prince sagen? https://twitter.com/eastdakota/status/1418447460553293826

Doppelgänger Tech Talk Podcast

Disclaimer https://www.doppelgaenger.io/disclaimer/

Post Production by Jan Wagener https://www.linkedin.com/in/jan-wagener-49270018b

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Die ersten Earningszahlen ever von About You.
Und wenn dir die eine Firma schon irgendwie 84.000 plus 0,1% an der Firma gegeben hat, dann wirst du dich wahrscheinlich deutlich schwerer runterhandeln lassen von der zweiten Firma.
Vielleicht nicht irgendwie auf allen Ebenen gleichzeitig scheitern.
Das ist so ein bisschen die magische Grenze, würde ich sagen, wo man entscheidet, ist das jetzt ein Wachstumswert oder eben nicht.
Willkommen, Folge 66 im Docke...
Okay, man sieht eindeutig, du leidest noch unter deiner zweiten Corona-Impfung. Wie hast du sie vertragen gestern?
Ganz okay. Kopf ein bisschen, Schulter ein bisschen, aber alles gut. Diese Folge wird proudly presented by Biontech.
Ja, den Schulter brauchst du ja vielleicht noch.
Ich hätte direkt erst eine Frage an dich. Ab welchem Alter kann man weiße Chinos anziehen? Und bei welchen Temperaturen? Und zu welchen Veranstaltungen?
Das war ein externes Erfordernis, dass ich diese Hose tragen muss. Bin mir noch nicht so sicher, ob das jetzt die spannendste Frage ist. Ich habe eine Frage an dich als Produkt-Tech-Guy und Serial-Entrepreneur. Du hast ja bestimmt diese Debatte verfolgt über Alarmierungssysteme, weil das ja auf verschiedenen Level nicht funktioniert hat, die Bevölkerung bei der Flut in NRW und Rheinland-Pfalz früh genug zu alarmieren. Viele Politiker setzen sich da für Sirenen ein, die Aktivierung und Wartung der guten alten Sirene. Und es gibt dieses Feature Cell Alarm, heißt es, glaube ich, was über die Mobilfunkprovider oder über Funkmasten SMS sendet an die Telefongeräte der Bevölkerung, das bisher aber irgendwie zu teuer war oder ich weiß nicht, aus welchen Gründen noch abgelehnt wurde. Deine Aufgabe ist, du willst sozusagen real-time, so früh wie möglich, Bevölkerung vor Katastrophen schützen. Welches Produkt würdest du dafür bauen?
Ich habe lange darüber nachgedacht. Und dann habe ich überlegt, wie könnte ich dich aus dem Schlaf holen? Wenn du in einem Hotel nach einem...
Dann musst du einen Bloomberg-Ticker für Schlafzimmer bauen.
Ja, entweder das...
Oder einen Oli-Samba-Wecker. Was sind die einzigen zwei?
Was ist ein Oli-Samba-Wecker?
Erzähl mal weiter.
Also ich habe überlegt, wie kriegt man Pip aus seinem Schlaf raus? Also du stehst ja oft früh auf. Aber manchmal musst du vielleicht noch früher wach werden. Und dann in Stresssituationen, in denen du körperlich vielleicht auch müde bist. Und das Einzige, was ich mir erklären konnte, ist der Anruf von der Hotelrezeption.
Ich weiß nicht, ob ich jetzt das beste Beispiel wäre für die breite Bevölkerung. Also du musst einen möglichst großen Anteil der Bevölkerung damit...
Genau, ich würde halt parallel Telefon, also Handy, so das Telefon für unsere Generation, und dann noch dieses andere Telefon, was unsere und die jüngere Generation eigentlich nicht mehr kennt. Also die Aussage ist ja, nicht jeder hat sein Handy auf.
Dann eine Sprachansage durchjagen.
Automatische Sprachansage, bitte verlassen Sie Ihr Haus in... so schnell wie möglich, wie auch immer.
Ich überlege gerade, kann man das Telefonnetz damit eventuell überlasten? Also SMS, verstanden? Also du wärst für Cell-Alarm offenbar.
Ich bin voll dafür. Erstmal SMS? Ich meine, das kann ja nicht so teuer sein. Gefühlt kriege ich alle zwei Tage eine SMS von meinem Mobilfunkanbieter, dass ich mich für irgendein Abo anmelden sollte.
Ja, man muss anscheinend, um das an alle Geräte in einer Funkzelle zu senden, muss man anscheinend die Hardware, also die Masten umstellen. Was ich komisch finde.
Okay, wie machen das denn so? In Deutschland gibt es ja zum Glück nicht so viel SMS-Spam, aber in Amerika zum Beispiel gibt es sehr viel. Haben die andere Masten?
Das wird dann ja an Nummern geschickt und nicht an... Also Cell-Alarm funktioniert, glaube ich, so, dass einfach ein Mast an alle Geräte in einer gewissen... Also alle, die er erreichen kann. Er oder die Mast hin. Und dann... Also auch unabhängig des... Also vielleicht nicht des Netzes, aber sozusagen du sendest das gar nicht an einzelnen Nummern, sondern alle Geräte, die erreichbar sind, nach meinem Verständnis, von diesem Mast aus. Ja, halt. Die andere Frage ist, wenn du das Haustelefon anrufen willst, ob du damit das Netz nicht über... Ich weiß nicht, wie viele konkurrierende Verbindungen man haben kann, sozusagen auf der letzten Verteilerdose oder auf dem Mast oder wo auch immer dann sozusagen das verteilt wird. Wahrscheinlich würde es nicht funktionieren, wenn alle Leute gleichzeitig in einem Haus telefonieren. Weiß ich aber nicht.
Das wäre eine Option. Dann automatisch Fernsehen anmachen. Oder über WhatsApp. WhatsApp-Nachricht.
Die haben die meisten wahrscheinlich leergestellt. Das hast du mit SMS dann ja auch schon erreicht.
Genau. Dann über die... Wenn du jetzt Alarm kommst, über die neuesten Feuermelder kommst du wahrscheinlich nicht.
Das wäre eigentlich schlau. Ja, das ist spannend, dass du sagst, du hast auch diese Techem-Feuermelder oder von anderen Firmen sicherlich auch. Feuermelder sind jetzt in gewissen Wohnungen zumindest, in allen Schlafräumen, glaube ich, und teilweise größeren Räumen vorgeschrieben. Da könnte man... Und die sind eh mit dem GSM-Netz, damit die Fernwärter wartbar sind, sind die, glaube ich, mit dem GSM-Netz verbunden. Genau. Die könnte man sozusagen umgedreht als Sirenen im Haushalt nutzen. Das finde ich, das ist eine gute Idee.
Ja, da freue ich mich schon auf den ersten Hack.
Die Frage ist, wie unterscheidest du, ob deine Wohnung brennt oder ein anderer Notfall eingetreten ist. Und das ist die andere Frage. Was sagt dir, dass wenn eine... Beispiel, ich war letztes Wochenende kurz an der Ostsee und da haben mehrfach die Sirenen geheult. Der Grund, wahrscheinlich zumindest, ist, das wird da genutzt um die freiwillige Feuerwehr. Also da gab es einen Badeunfall, was traurig genug ist, und dann nutzt man das, um die freiwillige Feuerwehr zu alarmieren. Aber heißt das jetzt, also was ist das normale Verhalten eines Bürgers, wenn du die Sirenen hörst? Gehst du dann in den Keller? Ich nehme an, man sollte das Radio anschalten dann, weil da in Zweihöhe die Informationen warten. Aber ich bin mir nicht sicher, ob die jetzigen Generationen noch verstehen, was eigentlich der Informationswert eines Sirenenalarms ist.
Plus, wer hat denn noch ein Radio?
Genau. Also was ist der nächste Schritt, den ihr sagt, du wirst geweckt, okay. Und wenn dann schon das Wasser vorm Haus steht, dann weißt du zumindestens das und wirst nicht im Schlaf überrascht.
Wir würden ja wahrscheinlich das erste Mal auf Twitter gehen und gucken, was los ist.
Das wäre in dem Fall nicht gegangen, weil die Kommunikation einigermaßen zusammengebrochen ist.
Ja, es muss halt vorher passieren. Aber wenn in Hamburg irgendwas ist, also man sieht, dass irgendwo ein Feuer ist oder was auch immer, meine erste Suche ist Twitter. Meine zweite Suche ist dann lokale Zeitungen. Und dann kommt eh irgendwas per private Nachricht zu mir. Aber wenn natürlich alles ausfällt, muss es halt davor sein. Die Frage ist, also wieso wird das nicht vorher im Fernsehen, im Radio oder so ausgestrahlt? Also kann man sowas nicht zuerst probieren?
Also nicht dringlich genug. Genau, da hat es ja an mehreren Stellen gemangelt. Warum können Apple und Android oder Facebook mir nicht das schicken? Also die suchen ja immer nach irgendwelchen Möglichkeiten, sich als nette Bürger darzustellen. Und das wäre immer ein Feature, wo man ein kleines Team dran setzen kann. Also man muss erst mal die Information öffentlich zur Verfügung stellen, per API irgendwie eine Behörde, die das erhebt, also irgendwie der Katastrophenschutz oder der Wetterdienst oder so. Aber dann könnten sich ja solche Dienste das abholen. Und wenn SMS jetzt wirklich zu teuer wäre, oder das wird jetzt zwei, drei Jahre dauern, das aufzubauen, mindestens, dann könnten ja die Gafas, also man will die jetzt einfach zusätzlich und freiwillig, also die sollen auf keinen Fall diese hoheitlichen Pflichten übernehmen, aber das zusätzlich und freiwillig zu machen, wäre eine gute Idee. Also Facebook hat ja auch dieses Disaster Recovery Mode, also wo sich seine Freunde als sicher melden können. Das treibt unheimlich Engagement, deswegen haben sie das, das macht auch Sinn. Das Problem ist, die Warnung treibt wahrscheinlich nicht genug. Also sie hat keinen Business-Zweck dahinter. Während zu wissen, dass deine Liebsten safe sind, das bringt dich auf jeden Fall auf Facebook und du klickst dann rum und nimmst Kontakt mit denen auf, das kreiert Impressions.
Oder du baust einfach die Corona-App weiter aus.
Weil die jetzt schon verbreitet ist. Das ist übrigens auch spannend, also dieser Kostenfaktor ist ja einer der Gründe dafür, warum das sich nicht geleistet wurde. Und der Twitter-User Egghead, so wie Ayahut, hat relativ gut in einem Thread, den wir auch nochmal verlinken, dargelegt, was diese ganzen Kat-Warn- und Nina-Apps gekostet haben. Die waren jetzt auch nicht umsonst nämlich.
Was sind das für Apps?
Es gibt so Katastrophenschutz-Apps, also Kat-Warn-Katastrophenwarnungen, Nina, die habe ich sogar drauf. Und die erfüllen eigentlich diese Funktionen, nur dass die, wenn du dein Handy wechselst, läuft die nur im Hintergrund und vielleicht kriegst du die... Nina hat angeblich nicht, nur hören sagen, aber angeblich hat sie nicht gewarnt, obwohl sie genau dafür da gewesen wäre. Und die haben auch alle ordentlich Geld gekostet, interessanterweise.
War es aus der guten alten Telefonkette geworden?
Das habe ich auch überlegt. Also irgendjemand, ich weiß nicht, ich will jetzt nichts Falsches sagen, aber ein Politiker, ich glaube es war sogar Jan Schornberg, meinte, dass der SMS-Alarm ja nicht gehen würde, weil irgendwie die Leute im Schlaf das Handy auf leise haben oder so. Und ich meine, da kannst du immer Gründe finden. Es gibt auch Leute, die mit Europa geschlafen, die diese Reden dann nicht hören. Also es geht ja darum, irgendwie einen Großteil der Bevölkerung zu erreichen. Und dann ist es ja so, dass die Leute, also gerade in ländlichen Regionen, da schaut man ja schon noch mal, ob der Nachbar jetzt auch schon auf dem Weg ist oder so. Also da glaube ich, da hilft man sich dann auch und alarmiert sich gegenseitig. Wie gesagt, was bei der Sirene sehe ich noch nicht, was die Handlungsanweisung ist nach einem Sirenenalarm. Das müsste man den Leuten dann erst wieder beibringen. Und du kannst über eine Sirene halt null Information transportieren. Über eine SMS oder eine Push-Nachricht kannst du halt sagen, was zu erwarten ist, also Überschwemmungen, Hagel, Flut, was weiß ich. Und auch sozusagen zwei, drei kurze Anweisungen schon schicken, wo man sich zu sammeln hat oder ähnliche Sachen. Einfach ist das alles nicht natürlich. Aber ich hätte gedacht, du hättest jetzt, Technologie ist ja die Lösung für alles angeblich.
Wir haben noch ein paar gute Ideen.
Ja.
Was würdest du machen, wenn dein Haus brennt?
Mein Haus? Ich habe kein Haus. Du meinst, das in dem ich Mieter bin?
In dem Objekt, in dem du dich befindest, wenn es da mitten in der Nacht brennt.
Dann würde entweder ich auch schon brennen oder bewusstlos sein, an einer Rauchvergiftung gestorben.
Ja, vorher.
Also ich bemerke einen Brand, der mich noch nicht direkt betrifft, aber im Haus.
Du hörst, dass der Feueralarm im Haus irgendwo ist. Du gehst davon aus, dass es bei dir im Haus brennt. Und du bist um drei Uhr morgens dadurch wach geworden. Was machst du?
Das kommt so ein bisschen darauf an, wie viel ich schon, also sagen wir, wenn es nur der Feueralarm geht und ich ansonsten keinen Rauch, keine Hitze verspüre, keinen Geschrei höre, dann würde ich vorsichtig versuchen, die Lage zu checken. Also vorsichtig eine Tür aufmachen oder zu schauen, ob es dahinter warm ist.
Also die Wohnungstür aufmachen.
Ja, aber sehr vorsichtig.
Ich glaube, das darfst du nicht.
Das darf ich nicht?
Naja, ich weiß nicht, ob das...
Ich kann durch einen Spion gucken, ob Rauch draußen ist.
Du wirst ja wahrscheinlich riechen können, dass der Rauch da schon durchkommt.
Stimmt, der würde... Gut, wenn ich dann, also wenn ich aus dem Treppenflur schon Rauch rieche, dann würde ich, also ich würde wieder versuchen einzuschätzen, ob jetzt schon jemand die Feuerwehr gerufen hat oder nicht. Obwohl, das macht der, der Alarm löst ja automatisch die Feuerwehr aus. Das muss man ja einfach machen.
Du musst die Feuerwehr anrufen.
Also gut, dann sagen, wenn jetzt schon Leute schreien, dann würde ich davon ausgehen, jemand hat die Feuerwehr gerufen und mich oder diesen Haushalt in Sicherheit bringen. Die Lage dieser Wohnung hat den Vorteil, dass sie zwei Ausgangstüren hat. Das ist, insofern ist man da privilegiert. Das heißt, fast egal, wo es brennt, gäbe es eine Aus... Und ich habe einen Feuerlöscher in der Wohnung auch. Sehr gut. Also kleine Brände würde ich versuchen zu löschen. Also erstmal musst du das einschätzen, wie die Lage ist. Und dann würde ich versuchen, mich uns in Sicherheit zu bringen, logischerweise.
Also du hast keine Masken zu Hause?
Ich habe keine Feuerwehrmaske zu Hause. Aber der Tipp, man soll durch ein nasses Stück Tuf... Also man stirbt in der Regel nicht durch Verbrennungen und der Rauchgasvergiftung. Und das Einzige, was man im Haushalt hat und was hilft, ist in der Regel durch ein nasses Handtuch atmen. Weil diese feuchte Membran anscheinend einen Teil der Rauchgase absorbieren oder filtern kann.
Und wann hast du das letzte Mal auf deinen Feuerlöscher geschaut?
Ja, da steht 2014 drauf, natürlich. Kann man vielleicht mal wieder erneuern lassen.
Top. Ich habe gelesen, GoPuff hat Kohle bekommen.
Warst du mit dem?
Ich war schon zweimal in der Situation und habe zweimal das Falsche gemacht.
Und hast du es selber angezündet?
Ja, einmal hat der Hausflur unten gebrannt, hat jemand die Fahrräder angezündet. Zum Glück war jemand im Haus wach um vier Uhr morgens und hat die brennenden Fahrräder rausgeworfen. Und ich bin aus der Vordertür raus. War ja nicht optimal. Und das zweite Mal hat eine Wohnung gebrannt. Und ich hatte dann ein Feuerlöscher und habe dann versucht, das zu löschen. Auch mit Handtuch um den Kopf. Und habe es aber nicht ganz ausbekommen.
Gibt es davon noch ein Bild, das wäre der schönste Vorschaupunkt auf die Folge?
Ja, nee. Was halt richtig krass ist, ist, wenn du vor so einem Haus stehst und du weißt, es brennt noch und du wartest auf die Feuerwehr.
Ich kenne das nicht aus der Situation, aber aus anderen. Ich weiß, wie lange sich zwei Minuten anfühlen können.
Man sollte sich damit auseinandersetzen, was passieren würde und wie man da rauskommt.
Was machst du, wenn du keinen zweiten Ausgang hättest? Bitte? Ich würde mich, glaube ich, im Bad einschließen, die Tür zu machen.
Und auch in die Badewanne einlegen?
Ja, so ein bisschen. Auch da stirbst du ja. Kommt auch dran, ob du ein Fenster im Bad hast oder so. Aufs Dach flüchten ist auch gefährlich. Aber sich das mal im Kopf durchzuspielen oder jeden Abend zu wehen, ist gar nicht so falsch, glaube ich. So, jetzt habe ich schon viel der teuren Zeit gekostet.
Apropos Zeit. GoPuff hat eine Milliarde bekommen. Was machen die mit der Kohle jetzt?
Die haben diese eine Milliarde auf 15 Milliarden. GoPuff ist das Gorillas-Vorbild aus den USA, wenn man so will. Mit dem einen Unterschied, dass sie 30 Minuten, nicht 10 Minuten brauchen und aus einem Warenhaus auch teilweise mehrere Städte beliefern.
Und mit dem Unterschied, dass die das schon ein paar Jahre machen.
Genau. Aber sozusagen der Großteil der Bewertung ist in den letzten zwölf Monaten entstanden. Also 80, 90 Prozent der Bewertung. Die haben im März gerade 1,15 Milliarden auf 9 Milliarden geraised und raisen jetzt drei, vier Monate später noch mal eine Milliarde auf 15. Also entweder wollen sie, ich glaube, die haben so 200, 300 Warenhäuser, die aber 650 Orte beliefern. Also entweder wollen sie die Expansion noch und ich dann wahrscheinlich international befeuern oder das durch Akquisition machen. Also sie haben ja schon in UK Fancy gekauft und sind anscheinend laut TechCrunch in sehr fortgeschrittenen Gesprächen mit DJI. Vielleicht wollen sie weitere Player kaufen, wobei dann müsste man wahrscheinlich teils Aktien, teils diese Summe nutzen. Aber du brauchst bei dem Modell, du brauchst für das operative Geschäft auch, die verdienen angeblich Geld. Also einzelne Lager haben dort 40 Prozent Gross Margin, was höher wäre als, also Gross Margin ist der Rohgewinn. Wenn du eine Tüte Milch für einen Dollar verkaufst, dass du sie für 60 Cent eingekauft hast, dann hast du 40 Prozent Gross Margin. Und 10 Prozent Contribution Margin, also dass sie auf der Order nach Kosten bis zu, ich glaube zweistellig hat der Gründer gesagt, verdienen in den ersten Warehouses. Deswegen kriegen sie natürlich auch so einfach Geld, weil sie es beweisen konnten, dass die ersten Warenhäuser schon profitabel sind. Und um neue aufzubauen, hat man aber trotzdem relativ hohe Anlaufkosten. Du musst die einmal mit Waren ausstatten, mit Regalen, Kühlschränke sind überall ausverkauft. Es gibt diese Liebherr-Kühlschränke nicht mehr, wo man die Getränke drin lagert und andere Sachen. Das kostet alles, die Ausstattung für die Rider, die Fahrräder, die Klamotten. Das alles verbraucht auch viel Geld, wenn man, und ich meine fast alle Player sind jetzt so auf dem Level ein neues Warehouse pro Tag fast, plus minus. Das kostet halt viel Geld. Aber den Bedarf, den sie da raisen, der klingt fast schon eher nach Akquisition als nach Expansion.
Und meinst du, dass sie ein IPO irgendwie planen?
Das werden wir noch machen. Ich halte das Modell ja für relativ erfolgreich, deswegen glaube ich, dass wir sehr spät erst an die Börse gehen. Ich würde sagen, die sind jetzt 15 Milliarden wert und die VCs, die da drinstecken, wissen natürlich auch, das hat jetzt bewiesen, dass sich das quasi im Jahr mindestens verdoppeln kann. Also das Risiko sinkt jetzt immer weiter, aber du hast trotzdem irgendwie 2, 3x Bewertungen jedes Jahr. Also hat glaube ich keiner Bock, das jetzt schon so früh an die Retail-Investoren oder an die Public Market zu geben, sondern eigentlich möchte man da erstmal so lange wie möglich drinbleiben, würde ich denken.
Und die sind jetzt die höchstbewerteste Firma in dem Segment?
Das kommt, das Segment verschwimmt ja so ein bisschen. Du kannst jetzt sagen, Delivery Hero und DoorDash machen das teilweise ja auch, das Segment, in anderen Ländern, nicht als Hauptgeschäftsbestandteil. Die wären dann pro Forma mehr wert, aber von den Pure Play QuickCommerce-Playern ist GoPuff nicht nur der älteste, sondern auch der am höchsten bewertete mit 15 Milliarden.
Ja spannend, spannend vor allem, welchen der Player sie in Europa kaufen werden.
Ja wie gesagt, Fancy DJ wahrscheinlich schon gekauft, Gettya hat in Spanien hinzugekauft, also die Türken, die auch früher schon das Modell gemacht haben. Und also da wird es Konstitutierung geben, gerade die, die selber kein Geld raisen können mehr oder die nicht schnell genug wachsen sind oder die Unit Economics schnell genug bewiesen haben, die werden dann eher gekauft werden und werden dann zum Expansionshelfer für die zwei größten Gettya und GoPuff, würde ich denken. Der Spiegel hat übrigens, also ich hatte ja damals bei dem Journalismus zensieren Thema auch gesagt, dass durchaus auch Journalismus Kritik verdient, teilweise was Startup-Branche angeht, aber ich habe tatsächlich den ersten meiner Meinung nach wirklich guten Artikel über die Gorillas Proteste gelesen im Spiegel.
Also hast du mal einen positiven Artikel über dein Investment gelesen?
Der ist überhaupt nicht positiv, der ist auch kritisch, aber meiner Meinung nach ist er eben sehr gut recherchiert und ausgewogen kritisch, also der heißt, Sekunde, ich muss kurz nachlesen, damit ich keinen Quatsch erzähle, achso, von Markus Detmar vom Spiegel, im Dschungel der Widersprüche. Uns geht dabei um den Besuch, also Hubertus Heil, unser Arbeitsminister in Klammern SPD, hat ja versucht, diese streikende Fahrer zu besuchen. So richtig wollte niemand mit ihm reden und es waren dann auch mehr Journalisten als streikende Fahrer vor Ort, schreiben die meisten Medien. Also was zum Beispiel gut rüberkommt im Artikel ist, dass sozusagen nicht mal die Gewerkschaften oder die Fahrer sich mit den herkömmlichen Gewerkschaften nicht wirklich einigen können und andersrum wahrscheinlich auch, weil sozusagen diese Streiks ja eigentlich illegale oder sogenannte wilde Streiks sind, also für die Art der Arbeitsniederlegung könnte man auch entlassen werden oder Abmahnung bekommen, was nach meinem Verständnis nicht passiert. Und auch, dass es eine Nähe zur anarchistisch linken Szene gibt eigentlich und das so ein bisschen politisch motiviert wirkt, vielleicht scheint ganz gut durch. Von daher fand ich das ein der Besseren. Lustig übrigens, dass zwei Tage nach dem Besuch des Arbeitsministers, ich bin gestern durch die Linienstraße in Berlin gegangen, das ist eine Fahrradstraße, also wo der Autoverkehr gebannt wurde, damit Fahrradfahrer das als Trasse nehmen können. Da hat die Fahrradpolizei von Berlin, also nicht die, die die Fahrräder überwachen, sondern die selber Fahrrad fahren und auch sich mit Fahrrädern beschäftigen, scheinbar gezielt, zumindest war es mein Eindruck, Delivery-Fahrer. Also wir haben in der Zeit, wo ich das beobachtet habe, nur Fahrer von Volt und Gorillas angehalten und zunächst oberflächlich die Sicherheit der Fahrräder gecheckt, also relativ einfach, ob da eine Bremse oder nicht dran ist und dann komischerweise irgendwelche Fragen zu Arbeitszeiten und Verträgen gestellt, was meiner Meinung nach Aufgabe des Zolls wäre, das zu überwachen. Hat mich gewundert, riecht auch so ein bisschen, also dass der Besuch von Heil jetzt Wahlkampf ist, ist klar, sondern der steht ja sonst auch nicht vom Amazon-Lager oder beim Staatskonzern oder ehemaligen Staatskonzern Deutsche Post, schützt der ja auch nicht die DHL-Subunternehmer oder so, aber jetzt gibt es ein Thema, wo er sich versucht hat zu zeigen, was so mittelglücklich war.
Wie lief es denn mit deinen Netflix-Aktien? Du hattest ja in der letzten Folge live den Earnings-Call begleitet. Du hattest eine kleine Wette um Döner.
Achso, die habe ich verloren. Also schnell zusammenfassend nochmal, Netflix hat, also das Nutzerwachstum, die wichtigste Gänze bei Netflix ist, wie viele neue Abos die generiert haben, erwartet wurden, sie selber haben gevorkastet, kann ich vielleicht nochmal erklären. Also die Firma selber macht einen Vorkast, der ist in der Regel relativ konservativ, deswegen geht die Wall Street mit den sogenannten Flüster-Schätzungen in der Regel von höheren Werten aus. Und Netflix selber hat sozusagen gevorkastet, also vorausgesagt, dass sie versuchen eine Million hinzuzufügen zu den 207 oder wo man ist, Millionen Abos. Und die Wall Street hat aber mit 1,2 gerechnet, beziehungsweise das erwartet und geschafft haben sie dann sogar anderthalb Millionen. Also da sieht man, dass man relativ konservativ schätzt in der Regel. Und deswegen war das, und das Revenue lag auch leicht über den Erwartungen, deswegen fand das die Börse zunächst erstmal relativ gut. Und dann haben sich aber doch ein paar Leute noch besser in die Zahlen reingearbeitet, so wie ich das sozusagen ein bisschen primitiv und initial schon gemacht habe. Und zwar gefährlicher ist glaube ich, dass in Nordamerika erstmals die Abos sinken, da haben sie 430.000 Abonnenten verloren. Und da ist eigentlich auch klar, dass das wahrscheinlich in Europa in einem der nächsten Quartale auch passieren wird, dass das erstmals komplett stagniert oder negativ sein wird. Dann was noch spannend ist, was ich letztes Mal noch nicht gesehen habe, weil man ein bisschen tiefer reingucken muss, die Marketingkosten. Also um dieses relativ kleine Wachstum hinzubekommen, haben sie das Marketing stark erhöht. Sie zahlen jetzt für diese 1,5 Millionen neue Nutzer haben sie pro Nutzer 400 US-Dollar Marketing ausgegeben. Und das ist schon relativ teuer.
Moment, pro Nutzer 400 US-Dollar Marketing.
Genau. Also sie haben insgesamt 600 Millionen für Marketing ausgegeben und damit nur 1,5 Millionen Nutzer gewonnen.
Wie lange muss dann ein Kunde da sein? Zwei, drei Jahre?
Die geben im Schnitt so 150 Dollar im Jahr aus, je nachdem wo sie wohnen. Und dann musst du mindestens drei Jahre da bleiben, um das zu refinanzieren. Das lag jetzt daran, dass historisch das Gut 2 halt besonders schlecht ist auch immer. Also im nächsten Quartal würde diese Zahl ein bisschen besser aussehen. Aber das ist schon enorm. Und insgesamt hat man das Ergebnis trotzdem um 20 Prozent steigern können und das ist so ein bisschen die magische Grenze, würde ich sagen, wo man entscheidet, ist das jetzt ein Wachstumswert oder eben nicht. Und Netflix ist mit 50 mal KGV oder 50 mal Price Earnings bewertet und dafür muss man eigentlich schnell wachsen, um das zu rechtfertigen. Und mit diesen 20 Prozent sind sie da eben sozusagen ein bisschen am Messerschneider oder auf Messerschneider. Und von diesen 20 Prozent kommen 10 Prozent aber nur aus Preiserhöhungen. Also der Average Revenue per User wurde um 10 Prozent gesteigert im Schnitt weltweit, indem man irgendwie die Accounts beschnitten hat oder Preiserhöhungen gemacht hat in den USA. Der Rest kommt noch aus Wachstum aus Lateinamerika und Asien, wo Indien einer der größten Märkte ist. Und da muss man so ein bisschen verstehen, dass die letzte Welle war im letzten Quartal ja sehr stark in Lateinamerika und Indien unterwegs. Das haben wir ja im Fernsehen gesehen, also das Indien. Und für die war das jetzt die größte Corona-Welle. Und in der Zeit ist Netflix weiter gewachsen. Die Frage ist jetzt eigentlich, was wäre denn mit Latim und Indien gewesen, hätte es dort diese mega Corona-Welle nicht gegeben. Dann wären die vielleicht auch nur noch einstellig langsam gewachsen. Und das wird sich wahrscheinlich dann im nächsten Quartal zeigen. Und dann wären die Zahlen wahrscheinlich nicht besser. Was jetzt klappen muss, damit sich …
Was machst du denn dann, wenn du CEO von so einer Firma bist, die in den letzten Jahren so krass gewachsen ist? Sagst du dann irgendwann so, wir wachsen jetzt nicht mehr weiter? Oder kaufst du einfach wild dazu?
Ja, gute Frage. Du musst alles dafür tun, um wieder auf den Wachstumspfad, also um ihn zu halten oder darauf zurückzukommen. Noch sind sie ja nicht darunter gefallen. Sie versuchen es halt mit Ausweitung des Angebots, also dass sie Podcasts und Spiele machen. Das ist eins. Und das Problem ist, du kannst ja nicht mehr Geld fürs Streaming nehmen, sozusagen. Du kannst nicht jedes Jahr die Preise erhöhen. Schon gar nicht, wenn der … Also es gab ja jetzt ein halbes Jahr auch keinen neuen Content. Also das Angebot wird gerade nicht besser auf Netflix und der Preis wird teuer. Das ist eigentlich schlecht. Vorteilhaft ist, sie geben 17 Milliarden für Content aus dieses Jahr, Q3, Q4, werden viele neue Inhalte kommen. Sozusagen verbessert sich dieses Verhältnis wieder. Und vielleicht hilft das auch beim Marketing, wobei ich da nicht zu optimistisch wäre. Was sie nicht machen können, glaube ich, ist Video on Demand, so wie Disney, dass sie sagen, jetzt kommt ein krasser Blockbuster, der kostet nochmal 10, 20 Dollar extra. Ich glaube, das akzeptierst du nicht bei Netflix. Das ist ein Premium, aber da willst du nicht noch extra für zahlen, würde ich behaupten. Sehr schwer. Und das ist aber das Gute an Gaming, da würdest du halt nochmal pro Titel, also vielleicht machen sie eine extra Subscription draus, vielleicht sagst du aber für das Spiel zahlst du dann, wie bei Steam oder so, also von Valve, zahlst du dann nochmal 50 Dollar, um, keine Ahnung, Stranger Things, Sims im Stranger Things-Looks zu spielen oder irgendwie. Ich meine, da haben sie natürlich eine gute Chance, ihre IP in die Spielwelt zu verlängern. Also, sagst du, wir machen jetzt The Witcher oder Casa de Papel, so ein Bank-Haste-Spiel, das könnte schon klappen, aber ob die DNA dafür die richtige ist, ist halt die andere Frage.
Und können die irgendwas machen, um die Marketingausgaben zu halbieren?
Ja, ich frage mich eh, wie effektiv Marketing bei Netflix ist. Letztlich ist der Content halt sehr stark, das Marketing. Also, ich meine, wie gesagt, sie geben schon 17 Milliarden aus und dafür sind die 2-3 Milliarden Marketingkosten dann nicht mehr so viel im Jahr, wenn sie 17 Milliarden für Content ausgeben. Aber man muss eigentlich schon mal untersuchen, wo die Sensitivität höher ist. Also, würde ich jetzt die nächste Milliarde, also ich würde eine Milliarde mehr für Acquisition ausgeben, gebe ich die für einen Megafilm aus oder gebe ich sie für mehr Werbung aus? Das ist nicht ganz einfach zu messen, aber das ist bestimmt etwas, womit sich viele Leute beschäftigen bei Netflix. Und ich glaube, was sie noch machen sollten, ist irgendwas, was so eine Art Daily Programming ist. Also, irgendwie die tägliche Jan-Böhmermann-Show, die 15 Minuten oder 10 Minuten am Tag die besten Tweets auswertet. Oder irgendwas, was den Grund gibt, gleich nach der Tagesshow, nach den Hauptnachrichten, dann auf Streaming umzusteigen. Weil, wenn du dann deine 10-Minuten-Show schaust, ich glaube, dann hast du eine gute Chance und wenn danach die Recommendations sehr gut sind, dann hast du eine gute Chance, dass du im Anschluss weiter Netflix guckst, glaube ich. Ich glaube, du musst die Leute regelmäßiger auch vor den Fernseher bringen. Wenn du so eine Show hast, hättest du wieder den Effekt, dass Leute darüber reden und dann muss eigentlich jeder auf Netflix sein. Weil du auf dem Schulhof, weil du an der Uni, weil du auf der Arbeit mitreden möchtest, was gestern Abend bei Böhmermann, so wie früher Harald Schmidt war oder Kerner oder keine Ahnung, oder Markus Lanz.
Du baust am Ende dann doch wieder Fernsehen. Spotify baut Radio, Netflix baut Fernsehen und es wird wieder alles gesendet zu einer gewissen Uhrzeit.
Ja, ich meine, du kannst ja trotzdem flexi- also ob du das dann um 0 Uhr oder um 20.15 Uhr schaust, das ist deine Sache, glaube ich. Aber irgendwas, warum ich täglich eigentlich Netflix anschalte, ich glaube, das wäre gut, um den Wert des Abos zu erhöhen und um so ein bisschen virale Effekte zu bauen und den Peer-Pressure, das jeder Netflix-Account braucht, zu erhöhen.
Würdest du auch Live-Shopping empfehlen? Ist das jetzt nicht gerade der heiße Trend, dass die Conversion so super ist bei Live-Shopping?
In China ja. Ich meine, das ist die andere Frage. Wie kriegst du die ältere Generation nochmal auf Netflix? Also, man kann gucken Netflix, wenn ich es ihnen anmache. Das ist ja gerade nicht das System, das du von anderen Leuten davor gesetzt wirst, sondern es geht ja um Auswahl und selber bestimmen.
Aber wenn dein Lieblingsstar, dein Lieblingsschauspieler jetzt noch mit dir so ein bisschen Live-Fernsehen macht oder dir ein paar Produkte noch empfiehlt, danach Creator-Economy irgendwie da mit rein, ein Star?
Das wird viel eher auf Paladin passieren. Das ist geil für Paladin als Modell, glaube ich. Dass irgendwie ein Typ dir Gymshark-Klamotten, der macht erst einen Workout mit dir und dann verkauft der Typ dir seine Yoga-Pants oder so. Das ist, glaube ich, viel eher dran bei Paladin als bei Netflix. Aber um das abzuschließen, ich glaube, diese 50x, wenn die nur noch 20% oder sogar weniger in Zukunft wachsen, ist das eigentlich nicht mehr angemessen, dieses Multiple. Und so viel Fantasie sehe ich jetzt in der Gaming-Geschichte auch nicht. Gaming ist ein Riesen-Megatrend. Man geht davon aus, dass das der schnellstwachsende Medien-Entertainment-Markt der nächsten 5 Jahre oder 5 bis 10 Jahre sein wird. Aber eigentlich müsstest du das eher wie so ein Facebook oder Google bewerten und die arrangieren eher so bei 30x Gewinn. Und damit wäre es dann eigentlich 50% überbewertet gerade und müsste statt auf 500 Dollar oder so, so Roundabout sind die, glaube ich, eher auf 300, 350 Dollar traden. Deswegen bin ich eigentlich nicht bullish. Ich würde das jetzt nicht schauen. Also das ist die andere Sache, die man immer hört. Also egal, ob du CNBC schaust oder irgendwie auf Twitter rumhörst, es fällt immer wieder dieser Satz, keiner wird gegen Retastings wetten. Warum? Ja, weil der gilt halt als sehr resilient und visionär. Der hat ja irgendwie zweimal diese Firma schon gepivotet halbwegs.
Gut, einmal gepivotet, weil er von Versenden von DVDs auf Streaming gegangen ist. Das zweite Mal, weil er selbst produziert.
Genau, weil er Vertical gegangen ist, weil er selbst zum Studio wird und so weiter. Und da bin ich auch dabei. Also ich würde das jetzt nicht schorten wahrscheinlich aktiv, wenn überhaupt, um damit so ein bisschen den Markt abzubilden oder zu sagen, dass, um jetzt nicht den breiten Nestec oder S&P zu schorten, nehme ich das, weil ich glaube, dass die tendenziell underperformen werden. Aber ich glaube eigentlich ist es zu teuer, aber die Menschen lieben es und es ist ganz klar ein Liebling der Retail-Investoren, ganz oft unter den, oder war früher ganz oft unter den Top Ten der getradeten Aktien bei Robinhood etc. Die Leute nutzen es, die Leute glauben es zu verstehen. Es ist ein relativ kalkulierbares Modell. Du kannst davon ausgehen, dass irgendwann die Produktionskosten halbwegs stagnieren, je nachdem wie viel Druck Amazon auf den Markt macht und dass der Revenue halt langsam weiter wächst und damit immer ein bisschen Marge abfallen wird. Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Man sollte aufgrund des Gehörten keine Kauf- und Verkaufsentscheidungen zu Aktien und anderen Wertpapieren treffen. Wir können die Risikodisposition der Hörer nicht einschätzen. Es besteht zudem immer das Risiko eines Beteiligungsverlustes. Ihr solltet immer euren eigenen Misstrauen machen und selbstständigen Schaden treffen. Solltet ihr dennoch aufgrund der Informationen im Podcast handeln, habt ihr stets auf eigenes Risiko und wir können unmöglich für etwaige Verluste haften.
Bitte lest nochmal den Disclaimer auf doppelgänger.io. Und was auch die ersten Earningszahlen ever von About You. Ich habe nur gesehen, wie du ein Bild getweetet hast. Sah alles sehr, sehr positiv aus. Irgendeine Überraschung, die man unter den schönen Zahlen sehen kann?
Überraschung? Ich halte das insgesamt für relativ gute Zahlen. Der Umsatz ist um 65,5% gestiegen. Das ist, glaube ich, relativ stark. Und die wichtigen Metriken dahinter, die sind vielleicht fast noch wichtiger. Die Gross Margin, also Einkaufskosten gegen Verkauf, ist auf 40,8% gestiegen. Das ist gut. Die Orderfrequenz ist leicht gestiegen. Der Warenkorb ist von 56 auf 58, wenn ich mich richtig erinnere, gestiegen.
Gut, das ist alles jetzt im Vergleich zum Vorjahr. Also der erste Corona-Monat, das erste Corona-Quartal in Deutschland. Also Q2.
Wir vergleichen das Finanzjahr oder das Fiskaljahr von About You endet im Mai. Wir haben so ein abweichendes Finanzjahr. Deswegen sind wir jetzt sozusagen pro forma auch schon, das ist Q1 2022, wie dieses Ergebnis heißt. Das liegt daran, dass wir reden über die Zahlen von März bis Mai. März, April, Mai ist das Quartal, das wir gerade anschauen.
Okay, also das ist so der erste Lockdown. Ich erinnere mich, 16. März wurden die Schulen geschlossen und so. Und man wusste, okay, jetzt wird es ernst.
Wir vergleichen eigentlich die Phase des Auslaufens der dritten Welle, Recovery, mit der ersten Welle, die von den Zahlen eigentlich kleiner war, von den Einschränkungen aber schon sehr hart damals. Also es ist nicht ganz einfach, die Zahlen einzuordnen. Einerseits, weil du, und das ist aber bei jedem Modell gerade so, diese Corona-Sondereffekte hast. Und das andere ist, weil du durch das abweichende Jahr kannst du es jetzt nicht einfach mit dem Q1 oder Q2 von Zalando oder ASOS vergleichen. Also können wir trotzdem mal versuchen.
Tiefer können wir da nochmal später reingehen. Die einzige Frage, die ich noch hätte, wenn ich das Average Order Value sehe, jetzt 58,1 Euro, ist das nach Retouren?
Das steht, sag mal, welchen Wert hast du gerade gesagt?
58,1 Euro.
Ich gehe davon aus, dass es nach Retouren ist. Normalerweise müsste das so sein. Und dieses Gesamtwachstum, das setzt sich so zusammen, dass der Dachraum wächst in Anführungsstrichen nur 27 Prozent. Also das ist schon deutlich reifer.
Es gibt Podcast-Folgen, da hast du gesagt, wenn man nicht mehr als 30 Prozent gewachsen ist in Corona, dann ist man nicht wirklich gewachsen.
Ja, das ist jetzt die Frage. Ist das jetzt noch Corona oder ist es nach Corona oder ist es nicht schwer, weil gerade die Leute alle erstmals draußen wieder shoppen konnten? Also wie gesagt, der Teil ist jetzt auf jeden Fall nicht atemberaubend, der ist Deutschlandwachstum, aber das Umfeld ist jetzt, glaube ich, ein anderes. Dadurch, dass wir jetzt das erste Quartal haben, wo du mit Corona-Zahlen vergleichst, also vergleichst ein Quartal, wo jetzt die ersten Geschäfte aufhatten und Leute auch dringend mal draußen wieder shoppen wollten, mit einem, wo es eigentlich fast unmöglich war, draußen zu shoppen, wenn ich mich recht erinnere. Von daher finde ich, also die Aussage ist richtig, die du genannt hast, aber die galt letztes Quartal sehr stark oder die davor, jetzt langsam immer weniger. Und im Rest von Europa wachsen sie ja mit 119 Prozent, also deutlich schneller. Und was auch spannend ist, ist, dass diese Technologiesparte, also die bieten ja auch ein Shopsystem oder ihr Technologiestack für andere Modemarken an, die ist mit 136 Prozent gewachsen und macht inzwischen 140 Millionen Runrate, also aufs Jahr gerechnet. Und damit wahrscheinlich spätestens ab nächstem Jahr 10 Prozent des Gesamtumsatzes. Und da kannst du jetzt sagen, also in der Präsentation steht, sie rechnen langfristig mit 30 Prozent EBIT-Marge in dem Software-Segment, was dann sehr spannend wäre im Vergleich zu Mode. Wenn man das jetzt wie eine SaaS-Company oder Software-Company bewerten würde, diese 140 Millionen Runrate Revenue, dann falls sie das schaffen dieses Jahr, über das Jahr, dann ist das vielleicht schon, also about you ist an der Börse 5 Milliarden wert und dann hättest du eine Software-Company, die 140 Millionen Umsatz macht, mit einem Modell, wo langfristig die EBIT-Marge 30 Prozent ist, dann wäre die wahrscheinlich auch schon 3, 4 Milliarden wert oder sagen wir, in Europa vielleicht 2, 3 Milliarden wert. Und wie gesagt, das wächst man schon mit 36 Prozent, also es ist ein ultraschnelles Wachstum. Das müsste jetzt noch ein bisschen, glaube ich, beweisen, dass das in jedem Quartal auch so gut aussieht und dass jetzt nicht ein großer Vertrag war oder so, aber das wird ja hoffentlich irgendwie als Lizenzierung rollierend abgerechnet. Aber das finde ich eigentlich, um das richtig gut zu beurteilen, müsste man so ein bisschen die Rohmarge von dem Softwaregeschäft kennen. Also ist das jetzt eher so 60 Prozent, was da übrig bleibt oder ist das eher so ein 80, 90 Prozent wie bei echten Cloud-Firmen? Aber das könnte ein sehr spannender Geschäftszweig werden, wenn der weiter so schnell wächst und deutlich schneller als der Modemarkt. Dann hätte ich jetzt Überschussliquidität oder wäre ich Hamburger so wie du, dann würde ich, also halb aus Lokalpatriotismus, aber auch weil ich glaube, dass es jetzt irgendwie mit 5, 6 Prozent wachsen die ja sehr stark und auch schneller als Zalando, könnte man schon, wenn man das mag und wenn man Fashion gut findet, vielleicht auch was Kleines.
Aber mit Fashion tust du ja nichts Gutes für die Welt.
Ja, die machen ja teilweise auch schon Re-Commerce. Also ich bin kein Fan von Fast Fashion, das weiß man wahrscheinlich. Aber so die, und die Orderfrequenz zum Beispiel, bei Zalando bestellen die Kunden im Schnitt fünfmal im Jahr, bei About You nur 2,8 mal.
Das redest du jetzt gut, weil du glaubst, sie denken mehr mit, dass sie nicht zivilisieren.
Ja, du kannst jetzt sagen, das ist Potenzial. Die könnten auch auf fünf kommen, wenn sie ihre Kunden weiter gut mit CLM bearbeiten. Dann zeigt Zalando, was geht mit fünf Bestellungen im Jahr. Order Value ist übrigens fast identisch. Lag bei beiden im letzten Quartal bei 56, ist auf 58 gestiegen im Jahresvergleich. Gross Margin ist About You sogar ein bisschen besser. Wo Zalando besser ist, ist bei der Marketingquote. Die haben so im letzten Quartal 7,7% nur für Marketing ausgeben müssen. Da haut About You noch fast 20% raus, also 12 Euro pro Bestellung, die sozusagen nur Marketing sind. Das ist schon noch sehr hoch, wobei man da fairerweise wieder eigentlich mit den Zalando IPO zahlen, da hatten die auch so eine Milliarde Revenue im Jahr vergleichen müssen und da war ihre Marketingquote auch noch bei 14%. Also jetzt nicht 20, aber auch schon deutlich höher als jetzt. 2012 war sie aber auch noch deutlich über 20. Das kann man davon ausgehen, dass die vielleicht. Da ist die Frage so ein bisschen, also einerseits die Marketingquote ist sogar gestiegen um 2% oder 2,4%. Das hätte man jetzt eigentlich nicht erwartet. Um das in den Kontext zu packen, dafür ist der Fulfillmentanteil um 2% gesunken. Das ist natürlich gut. Wahrscheinlich durch Skaleneffekte, dass die Warenhäuser besser ausgelastet wurden oder es nach Corona ein bisschen einfacher war, da effizienter zu arbeiten. Aber das ist gut, dass der Fulfillmentanteil sozusagen günstiger wurde im Vergleich. Das kann aber auch immer mit der Sortimentszusammensetzung zusammenhängen. Also wenn du mehr Marktplatzrevenue hast, bei Zalando ist Fulfillment 25,5% der Kosten, bei About You, ich glaube so auch knapp unter 20. Das kann auch daran liegen, wenn du mehr Marktplatzumsatz hast, ist relativ gesehen der Fulfillmentanteil in der Regel höher, zumindest bei Amazon wäre es so. Und die Frage ist, warum haut man jetzt mehr Marketing raus? Da ist jetzt die Frage, will man für die Börse, also für die Börse ist vielleicht eher die Marketingquote wichtig. Also die möchte eher sehen, dass die Marketingkosten runtergehen, anteilig zum Gesamtumsatz. Wenn du aber jetzt in deinen internen Modellen vielleicht siehst, dass du bessere Einschätzungen zum Customer Lifetime Value bekommst, du siehst eigentlich, dass die Werte, mit denen du bisher gerechnet hast, immer besser werden, weil du lernst mit neuen Kohorten mehr und vielleicht weil dein CRM besser geworden ist oder so, steigt deine Recommendation Engine auf der Plattform, steigt der Customer Lifetime Value, dann willst du ja eventuell auch deine Marketingausgaben erhöhen. Weil du sozusagen das Verhältnis zwischen KAK und LTV einfach stabil hältst und dann gibt dir das die Luft mehr auszugeben. Und die Frage ist jetzt, und das ist dann zum Beispiel das, ich kann nicht sagen Problem, aber eine der Herausforderungen, wenn du Publicly Listed bist, dass als private Company würdest du sehr wahrscheinlich dann mehr aufs Gas gehen, weil du sagst, ich kann das KAK-LTV-Verhältnis ist immer noch gesund und ich kenne die Kohorten jetzt besser, da verstehe ich besser, ich kann gemäß des Customer Lifetime Values jetzt mehr ausgeben. Und deswegen erhöhe ich meinen KAK oder sagen die Marketingquote. Wenn du Public bist, willst du eben nicht, dass das Marketing jetzt nochmal über 20% geht wahrscheinlich des Umsatzes. Das ist so ein bisschen kompliziert. Naja, der Vorkast ist, sie glauben, dass sie im Gesamtjahr 40, 50% wachsen, weiterhin Verlust machen, 70, minus 70% EBITDA oder Adjusted EBITDA rechnen sie. Profitabel ist das Deutschlandgeschäft und das Technologiegeschäft, Plattformgeschäft. Die Expansion in Europa ist weiter negativ, aber auch das war beim Zalando beim Börsengang so. Das ist kein großer Unterschied. Langfristig glaubt man, dass man im Jahr 2025, 2026 5 Milliarden erreichen könnte. Das würde einem 30% Wachstum entsprechen über die nächsten 5 Jahre. Das ist ambitioniert, aber kann man schaffen, würde ich denen auf jeden Fall zutrauen. Ich finde das Softwaregeschäft spannend und sie sind eigentlich bewertet wie Zalando, also mit 3 mal Umsatz ungefähr, Roundabout, wenn du jetzt die Runrate des Umsatzes nimmst. Und dann, ich würde fast ein bisschen mehr zahlen, weil eigentlich wächst der Bauty schneller. Dieser Technologieanteil ist mit wahrscheinlich im übernächsten Quartal 10% Umsatzanteil spannend. Ich könnte mir vorstellen, dass sie irgendwann noch mehr Media Solutions machen, also so wie Amazon Media, dass vielleicht noch sie Werbegeschäfte auf der Plattform hinbekommen. Ich weiß nicht, wie sehr das die User Experience stören würde bei About You, aber ich finde das gar nicht, ich finde relativ überzeugende Zahlen bisher. Man muss natürlich ein bisschen schauen, wie sich das um, also wie saturiert der Dachmarkt ist. 2027 ist nicht schlecht, aber auch nicht großartig.
About You ist ja so das Vorzeigebeispiel für ein Venture aus einem Konzern heraus. Also zum Großteil gehört es noch Otto. Was würdest du als Otto Vorstand, oder gibt es irgendwelche kreativen Sachen, die Otto noch machen könnte, um About You zu helfen? Beispielsweise bei dem Software.
Das klingt bedrohlich, wenn der Konzern was kreatives tun will, um dem Startup zu helfen, das klingt sehr bedrohlich.
Ja, aber also zu sagen, irgendwas, was vielleicht noch nicht gemacht worden ist?
Also ich würde davon ausgehen, dass die so was theoretische Synergien wären, die haben sie wahrscheinlich in der Vergangenheit gehebelt. Ich glaube eh, dass die begrenzt sind. Das hat am Anfang bestimmt ein bisschen geholfen, aber ich würde mir nicht einbilden, dass es da noch super viel gibt, womit Otto jetzt gerade helfen kann. Die Frage ist eher, je nachdem wie groß der Otto-Anteil an About You noch ist, ob man denen nicht irgendwie das Go gibt, das für weitere Sortimente noch zu machen, oder zu überprüfen, ob man das Modell nicht für andere Sortimentsteile auch nochmal hinbekommt, wobei das sozusagen zunehmend schwerer wird. Ich muss übrigens fairerweise auch nochmal sagen, wenn man die Marketingkosten vergleicht mit Zalando damals nur 14%, jetzt 19,8% bei About You, von der Marketingeffizienz waren das auch andere Zeiten. Zalando konnte damals mit viel Können als Avantgarde wahrscheinlich ein bisschen günstiger Werbung einkaufen, weil der Gesamtmarkt noch nicht so schlau war. Heute ist das deutlich schwerer und das muss man ihnen zugute halten, dass sie da jetzt eben auch ein bisschen mehr Marketinggeld ausgeben müssen, weil man selbst mit dem Top-Setup wird es glaube ich schwerer den Markt zu schlagen.
Und was hast du diese Woche über Spenden gelernt?
Viel. Also die Spendenwut greift jetzt um sich. Jeder trifft mit genau 1,1 Millionen den Nagel genau über den Kopf, egal wie viel man selber verdient wert ist. Man versucht immer die signalwirkungsstarke Summe von einer Million zu spenden. So haben das Daimler, Procter & Gamble, Allianz, Vodafone, Xiaomi, BASF, SAP gemacht. Das entspricht dann eben immer wieder 0,0 irgendwas Prozent des Bruttogewinns oder des Umsatzes. Die Deutsche Bank hat eine halbe Million gemacht. Die Henkel hat 600.000 gemacht, macht 20 Milliarden Umsatz. Also mein Gefühl ist, man versucht immer diese eine Million zu treffen, damit man die PR sicher hat. Und das ist ja auch gut, dass das Geld zusammenkommt. Nochmal vielleicht, um zu erklären, warum ich das trotzdem zumindest versuche in den Kontext zu rücken. Kritisieren will ich nicht sagen, ich bin nicht gegen die Spenden. Aber sich da jetzt als überdurchschnittlichen Wohltäter zu feiern, finde ich verdient zumindest in den Kontext gerückt zu werden. Ich hatte ja umgerechnet, wenn jetzt jeder Bundesbürger, der durchschnittliche oder mediale Bundesbürger sich so verhalten würde wie Dieter Schwarz, der Lidl-Eigner oder der Bestimmer der Stiftung, die da gebaut worden sind, dann entspräche das irgendwo zwischen 5 und 6 Euro pro Bundesbürger. Jetzt sagen wir mal, alle machen das. Alle sind so hilfsbereit wie Dieter Schwarz und geben 5 Euro aus. Wir haben sehr wohlwollend gerechnet zwischen 40 und 50 Millionen Werktätige in Deutschland. Das heißt, wir würden auf 250 Millionen kommen. Das ist eine hohe Summe, aber das hilft uns im Verhältnis zu dem Schaden, der da entstanden ist. Das ist ein Fliegenschiss, leider. Das ist nicht 10 Prozent des Schadens, das ist nicht 5 Prozent des Schadens, das ist wahrscheinlich 1, 2 Prozent des Schadens, der entstanden ist, wenn man alle Infrastrukturen usw. betrachtet. Das heißt, es muss eh der Staat bezahlen und da tragen die Unternehmen ja wieder den kleinsten Teil, weil die Gewerbesteuer keine 10 Prozent in dem Dreh der Staatsfinanzierung ist. Hauptsächlich durch Umsatzsteuer und kann man jetzt diskutieren, ob die Lohnsteuer der Arbeitnehmer zahlt oder der Arbeitgeber, aber tendenziell sind die Unternehmen nicht die, die am stärksten an der Staatsfinanzierung beteiligt sind. Von daher finde ich, darf man zumindest mal überlegen, wer das als PR nutzt. Es hat so oder so erstmal einen guten Nettoeffekt, das ist keine Frage. Lustig finde ich, dass ein 82-Jähriger Rentner aus Münster hat so viel gespendet wie SAP oder BASF. Er hat eine Million von seinem Vermögen dafür locker gemacht und hat es begründet, dass der Verein Bayern sich so knickrig gezeigt hat. Das kann ich auch und ich kann deutlich mehr und hat dann eine Million gespendet.
Wo kommt dieses Geld her? Also von den Unternehmen wird das dann aus dem Marketingtopf genommen oder ist das aus dem weniger Reisekostentopf oder wo nimmt man dann die Millionen?
Das ist eine Betriebsausgabe und damit führt das zu einer Steuererleichterung. Das heißt zur Hälfte trägt es dann doch wieder der Staat mit, weil die Gewinne ja dadurch um diesen Betrag gekostet werden. Wenn sie es irgendwo einsparen, wenn sie sagen SAP gibt wahrscheinlich mehr Geld für Kaffeebohnen aus als diese eine Million, wenn sie jetzt sagen dafür kaufen wir keine Kaffeemillionen, dann ist das halt keine Kaffeebohnen, dann zahlt das nicht der Staat mit. Aber wenn sie jetzt sagen wir drücken unseren Gewinn dadurch um eine Million, dann fehlt halt wieder Steuer.
Na gut, aber wenn sie die Steuern so gut optimiert haben, dass sie sowieso wenig Steuern zahlen, ist das ja auch egal.
Ich weiß nicht wie SAP das handhabt, kann ich in dem Fall nicht sagen. Aber genau, es ist eine Betriebsausgabe. Deswegen habe ich eigentlich das Doppelte gespendet, übrigens letztes Mal, wie Dieter Schwarz. Obwohl ich kann es theoretisch, ich glaube ich würde die Einkommen, ich habe es noch nie gemacht ehrlich gesagt. Ich glaube du kannst irgendwie 20% oder so, also in Höhe von 20% des Einkommens darfst du solche Sonderausgaben steuerlich gelten machen, auch als Privatbürger. Ich weiß nicht, ob ich das mache, wahrscheinlich nicht, aber je nachdem wie viel das noch wird.
Kleine Reminder an deine Steuerberaterin, sie sollte mal langsam dich erinnern deine Steuern zu machen.
Nee, nee, nicht erinnern, da bin ich innerhorstschuldig gerade. Wo waren wir? Achso, das kommt, aus welchem Top kommt das? Also, es ist eine Betriebsausgabe und das ist die Frage, wird das aus dem Marketing bezahlt oder aus dem Lobbyetat oder ist es ein neuer eigener Posten? Ich meine viele Firmen haben ja auch andere Charite, also oft kommt das aus den Firmen eigenen Stiftungen und dann, vielleicht hätten sie es sonst woanders ausgeben, lustig finde ich übrigens auch United Internet hat seine Kunden einfach aufgerufen zu spenden, in die United Internet for UNICEF Stiftung. Wir geben nichts selber, zumindest stand das da nicht drin, aber würden sie nicht bitte so nett sein? Und Airbnb erlaubt es ihren Host ihre Wohnung kostenlos zur Verfügung zu stellen. Sie erheben keine Netzwerkgebühr oder keine Transaktionsgebühr dafür, wenn Leute ihre Wohnung zur Verfügung stellen.
Also, wenn ich jetzt mein Zimmer, was ich normalerweise für 100 Euro vermiete, wenn ich das vermieten würde, kostenlos, müsste ich auf das kostenlose auch nicht die 15 Prozent Provision bezahlen.
So ungefähr. Und ich meine sie stellen dafür Airbnb.org als ihre Plattform zur Verfügung, damit das überhaupt möglich ist. Das ist sozusagen die Leistung da dran. Das klingt so ein bisschen wie bei Airbnb, kann jetzt auch umsonst schlafen, aber den Dienst daran tragen ja die Hosts. Also nach meinem Verständnis. Es sei denn, Airbnb zahlt dann den Ausfall, das habe ich aber nicht so gelesen. Sollte es so sein, dann korrigieren wir es gern beim nächsten Mal.
Das Couchsurfing Feature von Airbnb sozusagen.
Genau, genau. So kann man es sagen.
So schließt sich der Kreis.
Endlich machen sie wieder, was das Vorbild mal gemacht hat.
Wie happy bist du mit Jack als Twitter-Shareholder?
Ich bin größter Fan von Jack Dorsey. Ich habe mich niemals negativ über den geäußert, möchte ich nochmal feststellen.
Seitdem Scott Galloway seine Twitter-Aktien verkauft hat, geht die Aktie nach oben.
Ja, dass das lustiger ist. Auf Finanz-Twitter gilt Scott Galloway so ein bisschen als Kontraindikator, obwohl er jetzt ohne Frage sehr schlau ist auch. Aber genau, der ist ausgestiegen, seitdem läuft es da. Warum denn? Ich glaube, was ganz klar ist, ist, dass du an dem Sitz von Jack Dorsey, dem Gründer, jetzt nicht mehr sägen kannst. Wer plus 75 oder 74 Prozent Revenue abliefert, da wird es deutlich schwerer, den da rauszubekommen. Auch so Unternehmensleitung, auch wenn er nebenbei noch Square macht oder andersrum. Oder während er eigentlich hauptberuflich bei Squares und Twitter nur sein Hobby ist. Aber der sollte jetzt fest am Sattel sitzen.
Und das Umsatzwachstum kommt durch Werbung?
Genau, das Ad-Revenue ist sogar um 87 Prozent gestiegen. Also über die letzten Jahre ist Twitter so knapp zweistellig gewachsen. Also sie waren so 13, 14, 15 Prozent im Schnitt nur gewachsen. Deswegen auch die Kritik regelmäßig. Aber jetzt sind sie halt bei 74 Prozent, beziehungsweise Ad-Revenue plus 87 Prozent. Das sind schon extrem gute Ergebnisse. Ich glaube, zwischenzeitlich war die Aktie gestern After Hours 10, also wir nehmen gerade am Freitagnachmittag auf. Da waren sie zwischenzeitlich 10 Prozent im Plus. Ich muss mal gucken, wie sie heute trainen. Und zwar, Sekunde, Twitter ist rund 5 Prozent jetzt noch im Plus. Aber die USA haben auch noch nicht auf. Wir sind um zwei. Und seitdem, ich bin am vierten, Sekunde, doch, ich bin im April 2020 rein. Und seitdem ist es 160 Prozent im Plus. Das ist schon ordentlich, finde ich. Auch da das Nutzerwachstum. Sieben Millionen Nutzer im Vergleich zum Vorjahr auf jetzt 206 Millionen. Aber in den USA ist die Anzahl der Nutzer von 38 auf 37 Millionen runtergegangen. Also Daily Active Nutzer sind das. Und das gelten eben nur die, die da täglich aktiv waren. Und das glaubt man könnte eben daran liegen, dass der orange Hitler von der Plattform runter ist. Und das scheint sozusagen das Engagement einer gewissen Klientel deutlich gesenkt zu haben. Die das nicht mehr spannend finden, jetzt darauf zu diskutieren. Und ja, also man könnte sagen, die USA ist entweder saturiert oder leidet unter dem Trump-Effekt. Insgesamt hat man aber eben sieben Millionen Nutzer hinzugewonnen weltweit. Und die wichtige Frage ist, also um diese 74 Prozent in den Kontext zu stellen. Was sie selber sagen ist, dass, also der APU ist auf 5,85 Dollar pro Nutzer gestiegen. Das sind ungefähr zwei Dollar pro Monat, die man über Werbung erlöst. Gibt ein gutes Gefühl dafür, wie man das vielleicht mit Paid Subscriptions auch ablösen könnte. Und die Cost per Engagement, also sozusagen die Werbekosten auf Twitter, sind um 42 Prozent gestiegen im Vergleich zum Quartal. Und das natürlich, also die Werbepreise letztlich einfach. Und daraufhin, also kurzer Spoiler, bei Snapchat oder Snap ist der Umsatz sogar um 116 Prozent gestiegen. Also sozusagen die werbefinanzierten Modelle florieren extrem, trotz, nach, wegen Corona, was auch immer. Die Frage ist, warum steigen jetzt, eigentlich würde man erwarten, durch diese Apple App Tracking Transparency und iOS 14.5, haben wir alle Angst gehabt, dass die Werbepreise sinken. Warum steigen sie jetzt trotzdem?
Weil du schlechter targeten kannst?
Dann würdest du aber normalerweise weniger ausgeben, weil deine Werbung ineffizienter wird.
Ja, du, aber nicht die großen Brands.
Ja, genau. Das könnte sein, dass dann sozusagen…
Also bei Snap kann ich mir vorstellen, dass da in der Budgettapelle fürs Jahr steht immer noch Q2 14 Millionen raushauen.
Also muss das unters Volk.
Und Snap ist halt einfacher zu erklären, also Video-Werbung ist wahrscheinlich einfacher zu erklären für große Brands, weil es ähnlich ist wie TV. Und dann ziehst du das rüber und bei Twitter konntest du sowieso immer schlechtes Targeting machen. Also ich kenne keinen, der bei Twitter wirklich gut Werbung früher ausgesteuert hat. Deswegen könnte es denen jetzt ein Vorteil sein.
Ja, viele gute Punkte. Nebeninformationen, TV scheint verloren zu haben. Es haben noch nicht alle Mediabuden berichtet, aber Warner liegt unter 2019 in den Zahlen, also Warner Media. Telekom vielleicht auch schlechter im Advertising-Segment, könnte sein. Und also ich glaube, es sind verschiedene Effekte und du hast eigentlich alle angeschnitten. Also A, nach der großen Corona-Krise und nachdem Werbung auch so ein bisschen eingefroren wurde, fährst du natürlich die Performance-Kanäle zuerst hoch. Bevor du dir einen fetten Deal über zig Millionen mit irgendeinem Medienkonzern unterschreibst, für TV-Werbung zum Beispiel, haust du erst mal das Geld, was da ist, in die Performance-Kanäle, wo du gut die Effizienz messen kannst wahrscheinlich. Bei den anderen großen Deals hast du einen gewissen Sales-Cycle, also es dauert einfach und du traust dich vielleicht auch nicht. Typischerweise, sagen wir mal, diese kleinen kontrollierbaren Kanäle, das haben viele auch vorausgesagt bei Corona schon, dass Facebook und Google werden profitieren, weil die Performance-Kanäle sind das erste, was du wieder anschaltest, weil du nicht das Gefühl hast, Geld zu verlieren, weil du es jeden Tag messen kannst.
Ja, das werden wir nächste Woche sehen.
Das werden wir nächste Woche bei Facebook und Google, das ist jetzt spannend. Ich glaube, die werden ehrlich gesagt nicht so stark, ich würde, Facebook würde auch gute Zahlen haben, aber sie wären ein bisschen unter App-Tracking-Transparency-Lighten, glaube ich. Die andere Sache ist, ich glaube, das Inventar fehlt einfach gerade sehr stark, also die Leute sind wieder mehr draußen, hängen nicht mehr den ganzen Tag zu Hause rum und es gibt, wenn du jetzt selber auf Ad-Accounts arbeiten würdest, dann siehst du so ein bisschen, dass weniger Impressions zu Verfügung stehen, die Leute sind draußen, die Leute haben Ferien, die Leute haben Fußball, WM geschaut. Ein Teil der Budgets ist aber nicht flexibel genug, sondern es ist, wie ich gesagt habe, in der Excel-Tabelle steht im Q2 14 Millionen auf Twitter ausgeben und 10 Millionen auf Snapchat und dann wird das auf Trafficom raus da durchgejagt, scheißegal, ob der Kack hochgeht oder nicht. Das treibt dann die Preise, also das weniger Inventar, die gleichen Ad-Budgets, also die Ad-Budgets sind nicht 100% rational, das heißt, es trifft viel mehr Nachfrage auf weniger Inventar oder die gleiche Nachfrage auf weniger Inventar und dadurch steigen relativ die Preise. Ich bin mir relativ sicher, dass das zumindest ein Teil des Problems ist. Also ich glaube, dass der erste Kanal wieder angeschaltet wird, dass die Budgets nicht gut genug auf die Nachfrage oder auf das Angebot reagieren, nicht dynamisch genug, ist ein Problem und das treibt dann letztlich die Kosten hoch und davon profitieren jetzt Twitter, Snap, Pinterest ist schon, also die nächste Idee, wenn du das siehst, das wird ja bei Pinterest genauso laufen. Das hat jetzt der Markt aber auch schon verstanden, Pinterest ist glaube ich vorbörslich, Sekunde, muss ich kurz gucken, Pinterest, Pre-Market, ja, 5% hoch. Also der Markt glaubt, Pinterest wird auch outperformen beim Werbelösen, deswegen ist es jetzt ein bisschen zu spät, das vielleicht noch zu, je nachdem wie stark die Überraschung wird, also es könnte sein, dass sie stark outperformen, dann wäre das vielleicht ein Trade, der sich noch lohnt. Letztlich hat das der Markt jetzt aber vorweg genommen, weil er sieht, Twitter, Snap läuft, deswegen wird Pinterest wahrscheinlich auch laufen. Google, Facebook haben auch leicht angezogen, eher so zwischen 1 und 3%, nicht ganz so stark, aber die werden wahrscheinlich dann auch relativ gute Quartale abliefern.
Ich fand einfach überraschend, dass Snap fast ein Drittel mehr Nutzer hat.
23%, das ist eher ein Viertel, glaube ich. Achso, du meinst in absoluten Zahlen. Twitter hat 200 Millionen, Snap hat 300 Millionen. Und die wachsen weiter mit 23%.
Genau, und Twitter nur mit 11. Also das fand ich, das ist halt überhaupt nicht in meiner Bubble.
Ja, bist du zu alt für, leider. Also wir. Bist du auf Snapchat? Nee. Hm.
Ja, ich versuche ja selbst jetzt von LinkedIn und Twitter runter zu kommen. Von LinkedIn auch schon? Ja, ich wollte mit dir fragen, ob es in Ordnung ist, mal August komplett, also verliere ich mehr oder gewinnen wir im Podcast mehr oder verlieren wir mehr, wenn ich jetzt einen Monat nicht auf Twitter und nicht auf LinkedIn wäre. Ich würde es so bauen, dass ich immer noch poste, also für die Folgen wird immer noch gepostet, aber ich selbst interagiere nicht mehr.
Das finde ich tatsächlich nicht auf Snapchat. Ja, was gibt es da zu gewinnen bei? Also was wäre die Verbesserung?
Zeit, mehr Deep Dives. Ja, mehr Möglichkeiten zu lesen in die Vorbereitung. Mach das doch. Wir haben ja einfach nur Discord und Podcast, reicht doch. Also ganz ehrlich, für mich gibt es keinen Mehrwert mehr von LinkedIn und Twitter, seitdem wir unseren Discord Channel haben. Die ganzen wichtigen Sachen werden da eh besprochen. Und lernen tue ich da viel mehr.
Naja, wenn du sagst. So, wo waren wir bei Snapchat?
Wir haben eine E-Mail bekommen. Snap ist durch. Also alles Geld geht in Online-Werbung und nächste Woche kommen Facebook und Google Zahlen und dann geht es wahrscheinlich noch mehr ab. Oder? Das soll ich zusammenfassen. Wir haben eine anonyme E-Mail bekommen. Was würdest du dazu sagen? Ich würde immer sagen, vor allem wenn du jung bist, versuche es. Gib dir Ziele.
Im schlimmsten Fall landest du als Podcast-Hos.
Genau, im schlimmsten Fall landest du als Podcast-Hos. Also ich persönlich war Y-Owned, bin ich ja total gegen die Wand gelaufen und hab tatsächlich dann so eine Sache gemacht, dass ich in der Digitalberatung festangestellt angefangen hab. Und nach drei Monaten hatte ich die Schnauze voll, weil ich das Gefühl hatte, ich baue nur PowerPoint-Präsentationen für Großkonzerne, die in irgendwelchen Inboxen liegen bleiben. Man sagt immer, man lernt aus Fehlern am meisten. Ich glaube das auch persönlich. Die Frage ist halt die Wahrnehmung von außen, ob die das auch so sehen. Am Ende wollen immer alle mit erfolgreichen Leuten zusammenarbeiten. Und was ich wirklich raten würde, ist Ziele zu machen und Deadlines reinzuhaben. Also was erreiche ich in der Selbstständigkeit nach drei, sechs, zwölf, vierundzwanzig Monaten? Und irgendwie eine Möglichkeit oder sicherzustellen, dass alle anderen Sachen einigermaßen im Gleichgewicht sind. Also persönlich, gesundheitlich und so weiter. Also wenn es scheitert, sollte man nicht zu tief fallen und vielleicht nicht irgendwie auf allen Ebenen gleichzeitig scheitern. Weil aus einem gescheiterten Loch wird einem keiner rausziehen, sondern man muss das selbst machen. Fakt ist aber auch, wenn er das macht mit dem Onlineshop oder mit der Beratung und er schafft das weiter aufzubauen, hat vielleicht hier und da ein paar Mentoren, die ihm auch mal eine Tür aufmachen oder ein bisschen unterstützen. Könnte es ja auch sein, dass er aus drei Mann 30 Mann macht und das vielleicht sogar an die große Beratungsfirma verkauft.
Ja, es kommt so ein bisschen darauf an, was für ein Unternehmen das ist, was du baust, glaube ich. Also es ist nach meinem Verständnis eine IT-Dienstleiste im weitesten Sinne. Und das ist jetzt schon nochmal ein Unterschied, glaube ich, zu du baust irgendwie eine SaaS-Startup oder irgendwie einen anderen Service auf. Und die Frage ist natürlich, wo will man auch hin? Also was ist eigentlich das Ziel? Und das geht jetzt nicht so richtig daraus hervor. Das mit dem Scheitern, also im besten Fall ist es, glaube ich, es kommt auf die Person an. Es gibt Leute, die es, glaube ich, unbedingt als positiv sehen, wenn man schon erste Erfahrungen gemacht hat, wenn man selber sehr früh berufstätig, also nicht berufstätig, sondern geschäftstätig war. Und es gibt auch bestimmt auch Leute, die denken so, wer das nicht kann, dann kann er diesen Job vielleicht auch nicht. Gut, also ich frage, warum man gescheitert ist. Und dann muss man vielleicht gute Antworten darauf haben auch oder das sehr reflektiert erklären. Ich tendiere leicht dazu, die Frage, ich würde es davon abhängig machen, wo glaubt er oder sie mehr zu lernen. Also sagen, ist dieser Job bei dem eigenen IT-Dienstleister, fühlt man sich da so, dass man irgendwie jeden Tag für andere Kunden arbeitet, etwas Neues lernt, in verschiedene Geschäftsmodelle reinschaut, dann ist das selber Hands-on zu machen vielleicht besser als bei der Unternehmensberatung. Also macht man letztlich irgendwie die Online-Auftritte für drei lokale Unternehmen und hat deren Etats für zehn Jahre sicher und ansonsten passiert aber nicht viel, dann würde ich sagen, lernt man wahrscheinlich bei der Beratung mehr und wird auch dadurch vielleicht später nochmal der bessere Chef, um irgendwas Größeres zu bauen. Deswegen tendiere ich leicht tatsächlich zur Beratung, aber hauptsächlich aus dem Lernaspekt. Wenn ich da falsch liege, weil wir jetzt den ganzen Case ja nicht kennen, dann ist das vielleicht auch gar kein so guter Ratschlag, aber gefühlt fände ich jetzt für mich, ist es wahrscheinlich spannender, mehr verschiedene Dinge zu sehen. Wenn er glaubt, der andere Job ermöglicht ihm das auch, dann kann er auch genauso gut seine eigene Firma machen. Die Frage ist halt immer, wohin sowas führt. Normalerweise kann man entweder sehr gut davon leben, aber es ist sehr schwer, das wirklich groß zu machen, solche Geschäftsmodelle sozusagen, wie er da schon hat, oder es wird irgendwann gekauft und dann gründet man in der Regel immer wieder das Gleiche in dem Bereich. Von daher, ja, es kommt so ein bisschen auf die Perspektive an, was man am Ende macht. Also wenn die Perspektive ist, ich will eh mal was gründen selber und will dafür so gut wie möglich vorbereitet sein, dann glaube ich fast ist die Beratung besser. Aber es gibt viele Leute, die so genauso wie er, also irgendwie Fink-Diemann hat genauso angefangen wie er mehr oder weniger, ich sehr ähnlich angefangen irgendwie eigene Webseiten zu bauen. Von daher, prinzipiell ist das immer nicht so, dass man, das fühlt sich gerade in dem, also der macht sein Studium fertig, das fühlt sich dann immer so an, als wenn die nächste Entscheidung jetzt die wichtigste im Leben ist. Aber ich glaube, im besten Fall kommt er auf beiden Wegen zum gleichen Punkt, wenn er mit dem gleichen Engagement da rangeht, würde ich vermuten, zumindest in meiner Erfahrung.
Ja, sehe ich ähnlich. Die Frage ist halt, wo arbeitet er härter und wo lernt er mehr? Und wer sind auch die Führungspersönlichkeiten? Also in der Beratungsfirma kannst du Glück haben, kannst aber auch Pech haben. Je nachdem, von wem du da lernst, bei welchen Kunden du bist, was du dort machst. Und das gleiche auch in dem kleinen Shop, also wenn du halt nur kleine Online-Shops machst, in Anführungszeichen, so, wenn da ein Lucky Punch dabei ist oder irgendwas, was halt dann super groß ist, kannst du auch super viel lernen. Und ich würde es versuchen, weil ich glaube, in jungen Jahren hast du wenig zu verlieren und vielleicht kann er es auch in der Absage so sagen, also sich die Tür ein bisschen offen lassen.
Ja, und ich meine, das Problem ist, was nicht klappt wahrscheinlich, ist, wenn du als junger Berater arbeitest, schaffst du es nicht nebenbei noch die andere Firma zu. Also entweder hast du, wenn du jetzt einen fähigen Geschäftspartner hast oder so, der das währenddessen leiten kann, dann kann die Firma vielleicht am Leben bleiben, aber du wirst definitiv nicht die Zeit haben, beides parallel zu machen. Das halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Ja, das sehe ich auch so. Also ich würde auch nur eine Sache richtig, also in jungen Jahren eine Sache richtig und was meines Erachtens auch nicht wirklich funktioniert, also was ich nie geklappt, nie geschafft habe, ist auf der einen Seite Beratung, also auch selbstständig und dann noch nebenbei versuchen, ein Produkt zu bauen. Also daran, ich habe ja Y-Own-It auch finanziert, dadurch, dass ich dann Beratungsleistungen angeboten habe so und habe dann das Geld genommen, um weiterzuentwickeln und das war einfach viel zu viel. Das würde ich im Nachhinein so nicht mehr machen. So und wir haben noch eine andere anonyme Frage, die Frage der BWL-Studenten und die geht jetzt einen Schritt weiter. Also jetzt stell dir vor, die Person davor hat jetzt zwei Jahre Unternehmensberatungserfahrung gemacht und würde jetzt gerne in einem Startup arbeiten. Und dann ist die Frage, wie die Vergütung aussieht. Also wie kann eine Vergütung von Aktien ESOP aussehen, wenn man bei einem Startup nach zwei Jahren Berufserfahrung als Unternehmensberater anfängt. Was gibt es da für Unterschiede in dem Startup-Stage und was sind so typische Konditionen, also von Anteilen, von Vesting und so weiter. Sollen wir es vielleicht so aufteilen, dass wir sagen, so ein Startup hat 20 Mitarbeiter, ein Startup hat 100 Mitarbeiter, ein Startup hat 5000 Mitarbeiter?
Ja, das ist tatsächlich, also man muss, also es fehlen zwei, also die eine Information kann man so wie du gerade vorschlägst, um das besser zu beantworten, kommt es ein bisschen auf die Stage an. Das andere, du musst natürlich wissen, an welcher Stelle, an welcher Position man einsteigt. Also steigt man am C-Level ein oder wird man irgendwie Business Development vor C?
Ohne werten zu sein. Was würdest du denn, BWL-Student, zwei Jahre Unternehmensberatung würde ich sagen, macht liebend gerne Marketing-Produkt oder Finanzen?
Das kommt auch drauf an, deswegen.
Head of Finance, sagen wir eben Head of Finance.
Und es gibt kein CFO darüber?
Doch, es gibt ein CFO, der hat mitgegründet, war erst Produktchef, aber war dann zu schlecht im Produkt und ist dann in Finanzen übergegangen.
Aber dann ist die Firma wahrscheinlich jetzt größer als 50 Mitarbeiter, wenn es ein Head of Finance ist und ein CFO.
Okay, dann sind das jetzt 300 Leute.
Also was ist gängig? Also ESOPs sind Mitarbeiterbeteiligungsprogramme oder Employee Stock Option Programs. Das heißt, man bekommt virtuelle Anteile an der Firma, mit der man so gestellt wird, als hätte man Anteile, als wäre man ein Gesellschafter.
Hauptsächlich als Argument, dass man beim Gehalt ein bisschen reduziert im Vergleich zum Beratungsjob oder Großkonzernjob.
Ich würde sagen, also ich widerspreche dem nicht, sondern ergänze aus der Sicht unternehmerisch denkender, fleißiger Leute, ist es eher die Möglichkeit, am Unternehmen zu partizipieren und sich unternehmerisch zu fühlen und eben nicht nur in Lohn und Brot zu arbeiten. Aber wenn man so will, verzichtet man dafür auf einen Teil des Gehaltes.
Es gibt auch ganz verrückte Berater, die einfach komplett aufs Gehalt verzichtet haben in der Vergangenheit. Habe ich mal gehört.
Genau, aber das ist einfach statt einem Geldbonus bekommst du einen Bonus oder eine Zusatzzahlung, die halt in Aktien besteht.
Aber es ist kein Bonus, es kann auch Null sein. Also wenn die Firma nichts mehr wert ist.
Es hat Performance-Charakter, es hängt vom Erfolg des Unternehmens ab, den man mitgestalten kann. Es alignt auch die Interessen. Man geht davon aus, dass du dadurch besser arbeitest oder die gleichen Incentives, die gleichen Ziele hast wie die Gesellschaft, der Gründer, Investoren. Hat ganz verschiedene positive Funktionen. Ist jetzt nicht nur um Geld zu sparen, würde ich sagen. Dazu richtet man typischerweise einen sogenannten ESOPool aus. Also man stellt irgendwas zwischen 5 und 15 Prozent der Firmenanteile. Eist man so raus aus der Gesellschafterliste und sagt, in der Höhe können wir jetzt Mitarbeiter nochmal beteiligen. Und ich würde jetzt sagen, für C-Level sind so Höhen, die ich gesehen habe, irgendwo zwischen ganzen Prozentzahlen. Also irgendwie 1 Prozent und vielleicht mal 5, 6 Prozent, wenn du jetzt wirklich einen Top-Top-CTO nochmal holst oder so. Aber dann merkt man auch schon, ist der halbe ESOPool schon weg. Typischerweise ist es eher so, ja, vielleicht 1 Prozent oder so. Selbst bei hohen, und es hängt natürlich wieder von der Stage ab. Also wenn wir jetzt bei 300 Leuten sind, dann vielleicht ist die Firma auch schon eine Milliarde wert. Dann würde 1 Prozent ja 10 Millionen entsprechen.
Wie funktioniert das dann steuerlich? Kauft die Person dann mit einem Discount das?
Du hast einen sogenannten Strike Price. Also das ist sozusagen der Basispreis. Sagen wir, die Firma ist jetzt auf der letzten Bewertungsrunde mit einer Milliarde bewertet worden. Und es gibt der Einfachheit halber 1 Million Anteile an der Firma. Also dann ist jeder Anteil 1.000 Euro wert. Und das heißt, jemand kriegt jetzt 1 Prozent davon, dann sind das 10.000 Anteile. Und die haben dann einen Basispreis, der in dem Fall eben, was habe ich gesagt, der 1.000 ist. Also es gibt 1 Million Anteile, bei einer Milliarde Bewertung wäre der Basispreis, so was die jetzt wert sind, ist 1.000. Und was sozusagen die Regel ist, das kann man aber ändern, ist, dass man an der Steigerung ab dann partizipiert. Und deswegen würde dieser Basispreis dann zum Beispiel auf die 1.000 gesetzt worden, auf die letzte Runde. Und wenn sich der Firmenwert dann verdoppelt durch mein Zutun oder sozusagen, weil ich dort bin und durchhalte, dann habe ich halt nicht 2.000, sondern ich kann meine Option ausüben. Das heißt, ich muss 1.000 Euro zahlen, aber bekomme 2.000 an Shares dafür. Wenn irgendwann mal, das darf ich dann in der Regel erst beim IPO, da wenn die Firma verkauft wird, werde ich so gestellt, als hätte ich sie ausgeübt. Und dann bekomme ich die Differenz zwischen dem Basispreis und der dann erreichten Bewertung. Also sozusagen, wenn es sich verdoppelt hat, habe ich dann 1.000 Euro gewonnen. Macht das Sinn? Genau. Und teilweise kann man verhandeln, dass der Basispreis auch ein bisschen niedriger gestaltet wird. Eigentlich will man ja aber sozusagen zukünftiges Handeln und Arbeiten inzentivieren, deswegen macht es durchaus Sinn zu sagen, du partizipierst nicht zu stark an dem, was davor erreicht wurde, sondern es geht jetzt darum, dass du an der Zukunft möglichst stark partizipierst. Deswegen setzt man diesen Basispreis auf das, was schon erreicht wurde, nämlich die letzte Bewertung. Dann ist es relativ typisch, dass man seine Shares oder Aesops westet. Das heißt, man bekommt sie im Fortschritt mit in der Regel Zeit. Man kann es auch an irgendwelche Milestones binden, also dass man irgendwelche Projekte abliefert oder vielleicht auch Kunden akquiriert, wenn man im Sales ist oder so. Aber das Übliche ist, dass man es quartalsweise oder jahresweise einfach zugeteilt bekommt. Also übliche Rahmen sind drei bis vier Jahre, manchmal selten auch nur zwei Jahre, meistens selten über vier, habe ich zumindest selten gesehen. Aber wenn jemand das Fünf wird, dann wird er halt deutlich sehr lange binden. Dann kriegt man ja sozusagen anteilig das, wie gesagt, quartalsmäßig oder jährlich zugeteilt. Dann gibt es Sonderregeln, zum Beispiel das sogenannte Cliff. Das heißt zum Beispiel, wenn du die Probezeit oder das erste Jahr nicht überlebst, dann werden alle Optionen hinfällig oder werden zu einem bestimmten Preis zurückgekauft. Damit will man verhindern, dass jemand, der sehr früh die Firma verlässt, dann eben mit diesen Optionen blockiert oder damit weggeht. Und man würde die ja lieber seinem oder ihrer Nachfolgerin zur Verfügung stellen. Deswegen kauft man sich die dann wieder zurück oder sammelt die wieder ein. Oder sie werden niemals zugeteilt. Das ist relativ gängig. Cliff, typische Dauer ist zwischen einem halben und einem Jahr. Ich mache oft sehr freiwillig ein halbes Jahr oder auch ein Jahr. Wenn jemand das Gefühl hat, dass er nicht glücklich geworden ist oder es nichts gebracht hat, hilft es einem in der Regel auch nicht, irgendwelche Optionen zu haben. Teilweise ist es auch so, wenn man die Firma sehr spät verlässt, dass man dann nur einen Teil bekommt. Das ist schon schwerer zu begründen, warum das der Fall sein sollte.
Man kann dann zu einem höheren Preis zum Beispiel die wieder einkaufen.
Man versucht ja schon, Loyalität damit zu erreichen. Man könnte jetzt reinfallen und sagen, die letzten 20 Prozent der Optionen gibt es nur, wenn du fünf Jahre bleibst.
Dann gibt es auch so Bad Lever, Good Lever, oder?
Genau, das ist, wenn du Silberbesteck klaust oder du diffamierst den CEO oder begrabbelst deinen Mitarbeiter, dann kann das unter den Umständen auch wieder entzogen werden. Aber es gibt relativ hohe Ansprüche daran, wie schlimm du dich daneben benehmen musst, um ein sogenannter Bad Lever zu sein. Also du gehst zum Konkurrenten, das kann auch so ein Case sein.
Und wie sieht es aus, wenn es jetzt weitere Finanzierungen gibt? Also wenn die Firma jetzt auf einmal …
Dann wirst du mit verwässert auch, logischerweise. Also zu diesen eine Million Anteilen, es gibt eine Finanzierungsrunde, da werden dann nochmal 200.000 neue Aktien rausgegeben. Dann bist du eben um ein Sechstel verwässert.
So, und jetzt unser Head of Finance fängt da jetzt an. Zwei Jahre Berufserfahrung in der Unternehmensberatung, hungrig, willig, 80 Stunden die Woche zu arbeiten. Wahrscheinlich sein CFO hat ein Prozent bekommen.
Genau, das ist vielleicht auch noch …
Das bekommt er so?
Genau, man kann es so messen, sozusagen, was haben andere auf dem gleichen Level, oder einen Level drüber bekommen. Was noch wichtig ist, man erfährt in der Regel nicht die Prozentsahse. Da steht dann im Vertrag, hier du bekommst 131 Optionen. Und ich würde schon immer fragen, wie viel Prozent am Unternehmen das eigentlich repräsentiert. Also man braucht die Gesamtzahl der ausgegebenen Shares und ESOPs eigentlich, um zu wissen, wie viel Prozent das jetzt eigentlich repräsentiert. Oder man rechnet eben die Anzahl der Optionen mal dem Strike Price, dann weiß man sozusagen, wie viel Kapital man jetzt virtuell hält. Dann sagt man, wenn ich jetzt verdopple, dann habe ich eben doppelt so viel. Dann kann man auch ein bisschen ausrechnen, was die Auswirkung ist. Und am Ende muss man sich so ein bisschen den Case durchrechnen, was man glaubt, wie groß die Firma in fünf Jahren sein kann oder in vier Jahren. Und was das dann heißen würde an Bewertungen, was das vielleicht heißen würde dann, in wie viel diese Optionen wert wären. Und dann muss man das gegen den Gehaltsverzicht, den man übt, oder den Anspruch an unternehmerische Partizipation, die man hat, gegenrechnen. Dann bekommt man ein Gefühl dafür. Es ist schwer, da einen festen Wert zu sagen.
Und bis wie weit runter in der Organisation würdest du ESOPs geben? Das kann man so zu handeln.
Es gibt durchaus Firmen, die sagen, bei uns bekommt jeder wenigstens ein paar ESOPs. Also jeder hier ist ein Teil der Firma, egal, auch die Office Managerin, auch der Lohnbuchhalter, die Lohnbuchhalterin. Oder was es noch alles für Jobs gibt. Es gibt auch Leute, die hören bei der zweiten Ebene schon damit auf. Es hängt natürlich am Wettbewerb in den Jobs ein bisschen. Also wie kompetitiv ist das? Es ist dann eben doch so, dass für einen Programmierer eventuell oder für einen Head of Engineering vielleicht eher ESOPs bereitgestellt werden als für Head of HR manchmal. Ich weiß nicht, ob das so ist. Das ist letztlich Teil der Firmenkultur oder Governance, wie man das ausgestaltet.
Und wie würdest du die Verhandlungen machen? Jetzt als junger Absolvent oder junge Person, die das erste Mal in einem Start-up arbeitet, würdest du darauf beharren, Anteile zu haben? Würdest du das irgendwie nach einem halben Jahr noch mal besprechen?
Prinzipiell finde ich es gut, dass du sagst, du kannst auch sagen, ich leiste erst mal und sage, ich möchte dann noch mal darüber reden, wenn ich Wert geschaffen habe und wir besser einschätzen können, wie wichtig ich bin. Das finde ich gar nicht so schlecht. Ich würde mir immer eine Alternative suchen. Bei Gehaltsverhandlungen oder Jobverhandlungen ist es immer gut, ein zweites Angebot zu haben. Das ist der sogenannte Best Alternative to Negotiated Offer, BATNA, das kann man googlen. Das hilft einfach, besseren Schadens zu treffen, weil du weißt nie, was deine zweite Option ist, wenn du nur mit einem verhandelst. Und wenn dir die eine Firma schon irgendwie 84.000 plus 0,1 Prozent an der Firma gegeben hat, und dann wirst du dich wahrscheinlich deutlich schwerer runterhandeln lassen von der zweiten Firma. Deswegen ist das, glaube ich, immer eine gute Idee. Ich mache das immer auf eine sehr spezielle Weise. Ich weiß nicht, ob die sich gut replizieren lassen, aber ich sage den Leuten, die geben mir in der Regel E-Subs, weil sie glauben, dass entweder Produktmarketing, SEO, irgendwas helfen kann. Und wir sagen jetzt mal, ich würde einen Prozent haben wollen. Ganz egal, ob das realistisch ist oder ob das ein typischer Wert wäre, aber ich würde einen Prozent haben wollen. Dann würde ich natürlich sagen, also wenn die dann sagen, das ist zu teuer, das können wir uns nicht leisten, dann würde ich argumentieren, ich bin mir relativ sicher, dass ich die Performance der Firma um mehr als einen Prozent steige, oder deutlich mehr als einen Prozent steige. Und das ist im Interesse aller Investoren. Und wenn du jetzt sagst, du willst mir nur 0,2 Prozent geben, dann sagst du eigentlich, du glaubst, dass ich irgendwie das Schicksal der Company nicht entscheidend ändern kann, und dann sollten wir dieses Gespräch auch gar nicht haben.
Dann geben sie dir zwei Prozent und erwarten vier.
Das ist aber wichtig. Es ist natürlich klar, dass du nicht 100 Prozent des Anstiegs für dich vereinbaren kannst, die Firma hat ja auch ein Recht auf eine Outperformance. Aber ich glaube, man muss irgendwie einschätzen, wie wichtig man für die Firma ist. Und dann kann man auch so argumentieren, wie groß man sich als Rad eben sieht.
Klar, das ist natürlich irgendwie in einem gewissen Alter mit einem gewissen Track Record einfacher.
Ja, genau. Aber ich glaube, du bist, wenn du relativ jung in die Firma kommst, auch so ein bisschen Preisnehmer, oder du sitzt nicht am längeren Hebel wahrscheinlich. Wie gesagt, je nachdem, wie unersetzlich du bist. Am Ende, der Arbeitsmarkt ist ein Markt. Und wenn du so gut qualifiziert bist, dann hast du wahrscheinlich Power, da gut zu verhandeln. Wenn du ein relativ austauschbarer Second-Year-Analyst bist, dann musst du vielleicht auch erstmal niedrig reingehen und ein halbes Jahr zeigen, wie wichtig du in der Company bist und kannst dann nachverhandeln. Also prinzipiell, ich bin ein großer Verfechter der Idee, dass man sowas immer nachverhandeln kann. Wenn man mal einen falschen Arbeitsvertrag unterschrieben hat, muss man nicht vier Jahre damit leben, sondern man kann immer sagen, ich bin nicht mehr glücklich damit, ich habe bessere Optionen, ich möchte jetzt gehen, möchte ich bleiben, aber ich muss das irgendwie rechtfertigen vor meinem Haushalt.
Glaubst du, wir kriegen die Tage eine E-Mail von dem einen oder anderen Unternehmer, der sagt, meine Mitarbeiterinnen verhandeln gerade nach, ich glaube, die hören euren Podcast.
Wie gesagt, das ist ein Markt, das ist ihr gutes Recht, meiner auch nach.
Also, falls ihr uns E-Mails schreiben wollt, podcast.doppelgänger.io und falls ihr in eure Discord-Community wollt, doppelgänger.io.discord.
Wir haben noch eine dritte Frage und zwar von, ich weiß gar nicht, ob es der gleiche Hörer war, aber wir hatten neulich mal über diesen ESG Global Cap Usage von Vanguard geredet, diesen ESG ETF und da hat jetzt ein Hörer vollkommen zu Recht gesagt, der war offensichtlich überrascht, was für Einzelaktien da eigentlich drin sind. Das ist ein ESG-Fond, das heißt, der hat verschiedene ökologische, soziale und Governance-Prinzipien, denen diese Unternehmen folgen sollten, in die der investiert wird. Und da finden sich jetzt aber Unternehmen wie Facebook, Alphabet, Tesla, JP Morgan, Nvidia und teils sogar Coca-Cola drin. Das hat jetzt die Fragen aufgeworfen, ist das dann alles noch ESG-konform? Und das ist so ein bisschen das Problem, das ESG funktioniert halt eher so wie ein Testsiegel, die Maßstäbe, die man da erreichen muss, wie der Fondsmanager das einschätzt, ob das eben konform ist oder nicht, sind relativ niedrig. Also man könnte jetzt schon argumentieren, dass Coca-Cola wahrscheinlich aus ökologischen und sozialen Gesichtspunkten, also zum Beispiel, weil sie die Kosten fürs Gesundheitswesen nicht tragen, die sie verursachen mit zu viel Zucker in Drinks und Lobbying aktiv dagegen machen, diesen Zucker zu reduzieren, oder Plastikflaschen oder Kommunen das Wasser entziehen etc. Kann man gut argumentieren, das ist nach meinem Verständnis, wäre das jetzt keine grüne Aktie oder auch keine nachhaltige Aktie. Aber diese Kriterien sind, oder auch Facebook, ich finde der Data- und Privacy-Aspekt in Governance oder sozial, je nachdem, wo man das sieht, müsste viel stärker betont werden und Facebook müsste aus ESG-Gesichtspunkten eigentlich uninvestierbar sein. Wenn man sich das irgendwie aufgeklärt anschaut. Aber so einfach ist es leider nicht. Mir ist ehrlich gesagt auch kein wirklich guter Fonds bekannt, der das deutlich enger interpretiert. Wenn jemand einen hat, gerne her damit, dann stellen wir den nochmal vor. Aber meistens ist es eben so, dass da am Ende eben doch wieder die großen GAFA-Unternehmen die größten Anteile haben, weil die eben so wichtig sind für die Wirtschaft und deswegen in der Regel übergewichtet sind in allen Indizes. Ein Halbleiterkonzern, weiß ich nicht. Solange die nicht irgendwie Giftmüllfässer in den nächsten Fluss schmeißen, gelten die dann in der Regel schon als grün genug. Die Kriterien sind da einfach leider nicht so eng. Von daher verstehe ich die Überraschung. Aber man kann sich bei den meisten Fonds, zumindest die zehn größten Positionen teilweise alle, in dem sind jetzt hier fast 6.000 Positionen drin, kann sich die anschauen und dann schauen, ob das eigentlich das ist, was man selber verstanden hat oder in das man investieren möchte. Und wenn nicht, muss man noch stärker wahrscheinlich Richtung Green Tech oder es gibt teilweise auch eben sozial verantwortliche Fonds, die sich darauf fokussieren. Muss man da noch mehr in die Recherche gehen, um da noch mehr auf das Thema abzustellen. Apropos Governance übrigens. China schlägt schon wieder durch und dreht durch. Die haben jetzt angekündigt, dass sie sich den Education Sektor, also vor allen Dingen Online Education Sektor, besser anschauen wollen. Und dass insbesondere das Investieren ausländischer Investoren in Chinesischen Companies, die im sogenannten Tutoring und Online Education Sektor sind. Nein! Bist du da in einem drin? Agora, Hilfe! Wie steht Agora heute? Ich habe die ja nicht mehr.
Seitdem du raus bist, ist es ein freier Fall.
33 Dollar nur noch. Oh Gott, die haben sich geviertelt.
Ich glaube, ich habe eine gute Chance,
unsere Wette zu gewinnen dieses Jahr.
Ja, auf jeden Fall. Es wäre schlimm, wenn es nicht so wäre.
Der größte Verlierer ist GSX. Das ist so eine Online Education Plattform. Die sind minus 12 Prozent heute. Die, die ist glaube ich minus 10 Prozent. Ich weiß gar nicht, was die konkret mit Education zu tun haben. Die China-Aktien sind insgesamt wieder stark betroffen. Tencent, Alibaba sind auch 2, 3 Prozent im Minus, als ich das letzte Mal geschaut habe. Ja, genau zwischen 2 und 3 Prozent. Schwer, schwer, schwer.
Wenn wir über meinen Verlierer reden, müssen wir auch über deinen Gewinner reden.
Ansonsten war es eine sehr gute Woche, wollte ich gerade sagen.
Ich glaube, ich bin bei 6 Prozent im Plus diese Woche. Hier, Cloudflare, eine deiner Ideen für dieses Jahr, ist glaube ich über 50 Prozent jetzt, seit Anfang des Jahres. Unfassbar.
Das ist ja auch eine PIP-Empfehlung. Also keine Empfehlung, ein PIP-Favorit.
Ein PIP-Tipp.
Ja, und zwar, da interessiert mich deine Meinung. Ich habe dir einen Tweet geschickt, den wir in den Shownotes verlinken, von Cloudflares CEO Matthew Prince. Der hat ein Bild gepostet, das ich mal versuche, so gut wie möglich zu beschreiben. Also ihr schaut es euch gerne einfach sonst in den Shownotes an. Das ist einer der letzten Tweets von der Twitter-Handle ist East Dakota. Der CEO heißt Matthew Prince. Und der hat gepostet ein Bild, auf dem sozusagen unten eine blaue Erdkugel ist, mehr oder weniger. Oder man sieht einen Ausschnitt der Erdkugel. Auf der steht ein Haus, was so ein bisschen, ich weiß nicht, was das sein soll, welches Haus, ehrlich gesagt. Es sieht aus wie eine sehr schlechte Kopie vom Taj Mahal oder so. Hast du eine Ahnung, was dieses Haus symbolisiert? Das kannst du mir gleich erzählen. Und da führt ein Zickzack-Weg hin. Im Vordergrund sieht man die Silhouette, die meiner Meinung nach Jeff Bezos. Auf jeden Fall. Über dem Haus prangert der Smiley-Pfeil von Amazon. Der ist direkt im Zusammenhang mit dem Haus. Neben dem Haus sind links und rechts zwei Palmen. Ganz links im Bild startet die Pimmel-Rakete von Jeff Bezos. Der Hintergrund sind orangene Wolken, die wiederum das Cloudfire-Logo sind. Es scheint auf jeden Fall im Kontext der Firma irgendwas zu tun zu haben. Und es schweben zwei, ich würde sagen, Greifvögel im Himmel. Du erklärst mir jetzt, was diese LSD-Fantasie zu bedeuten hat.
Dazu sollte man noch sagen, es gab dann noch einen Tweet davor.
Ach so, genau. Er hat beides heute Morgen nach europäischer Zeit getweetet. Das Bild kam etwas später. Davor hat er getweetet, so much trouble we are going to cause tomorrow. Also so viel, wir werden viel Ärger anrichten wahrscheinlich morgen. So much good we are going to do next week. Und wir werden so viel Gutes erreichen nächste Woche. Kommen die Zahlen nächste Woche schon?
Übernächste. Übernächste.
Aber die machen immer gerne Produkte.
Nächste Woche kommen Amazon-Zahlen.
Ja, und die shippen immer viele Produkte kurz vor den Earnings auch Cloudfire. Aber du erklärst uns jetzt, das ist ja immer dein Métier, die künstlerischen Akte zu deuten.
Du hast ja auf unserer Discord-Gruppe gefragt, was die Deutung ist, und auf Twitter. Ich fande mit das Beste, dass das Angebot auf AWS erweitert wird. Dann wurde ein bisschen Kooperation ...
Siehst du das in dem Bild? Erklär mir mal, wie das im Zusammenhang mit dem Bild ist.
Meine Annahme wäre die folgende. Jeff Bezos hat ja nach seinem Zehn-Minuten-Flug gesagt, dass er sich bei allen Amazon-Kunden bedankt, dass das jetzt hier so möglich ist. Ich würde sagen, eigentlich ist es weniger Amazon, sondern eher AWS, die ihm die Möglichkeit gegeben haben, das zu machen. Oder ist AWS nicht die Cash-Cow von Amazon?
Ja, aber letztlich haben das schon alle da. Also, die Mitarbeiter werden mit ihrem Schweiß bezahlt.
Ja, aber ich habe mir gedacht, vielleicht denkt Matthew sich hier, was Jeff immer gesagt hat, your margin is my opportunity. Und dann hat er ja auch dieses Bild mit dieser ... Was ist das? In der Waage, der Unterschied, das wollte ich auch fragen, was der Unterschied zwischen einer Voting-Maschine und einer Wait-Maschine ist. Das kommt, glaube ich ...
Ich bin mir nicht sicher, ob es von Warren Buffett ist. Aber irgendjemand hat mal gesagt, dass kurzfristig sind Märkte oder Börsen eine Voting-Maschine. Es geht darum, so ein bisschen Meinungen zu handeln oder Opinions zu traden. Und deswegen sagt man Voting-Maschine, weil es darum geht, ich sage, irgendwie Agora ist doof, du glaubst total daran. Langfristig hilft es eben aber doch, die Aktien, die Umsätze, die Perspektiven, die Gewinne zu analysieren, eine vernünftige Discount-Cash-Low-Rechnung zu machen und langfristig Gewichten oder Bewerten die Märkte, Unternehmen richtig. Es gibt immer so einen gewissen Revert to the mean, also dass sich langfristig immer an gewisse sinnvolle Kennzahlen angenähert wird. Während kurzfristig kann so etwas wie Netflix oder Tesla eben auch mal stark überbewertet sein, weil es eben Voting-Machine ist. Wenn mehr Leute daran glauben als nicht daran glauben, dann kann der Kurs kurzfristig mal irrational hoch sein. Langfristig stellt sich aber eine gewisse Rationalität ein, das ist damit gemeint. Er will damit, glaube ich, sagen, dass er optimiert, sagt er relativ klar, auf die langfristige Bewertung. Es klingt so ein bisschen, als wäre er bereit, irgendwas kurzfristig dafür zu opfern.
Ich glaube, er gibt Discounts. Ich glaube, er gibt AWS-Services, die AWS schon anbietet, die sie noch nicht anbieten oder nur teilweise anbieten, bieten sie an und zu besseren Preisen.
Sie können eine Sache machen, also entweder das können Sie machen. Es gibt diese Bandwidth-Alliance. Mit ein paar anderen Anbietern hat sich Cloudflare geeinigt, dass sie für Datentransfers oder gewisse Leistungen zwischen den Anbietern, die normalerweise bezahlt werden müssen, dass man sich gegenseitig nach meinem Verständnis rechnungsfrei stellt. Man sagt, wenn Cloudflare mit einem, ich habe mir vielleicht kein Beispiel an, wer da eingetreten ist in die Allianz, aber sagen wir mal Snowflake wäre da drin, dann sagen die, für Dienste zwischen diesen Diensten, die nur kommunizieren, musst du keine volumenabhängigen Gefühle zahlen.
Aber meinst du nicht, dass hätten dann mehrere CEOs gepostet?
Ja, vielleicht können die auch noch nicht so schöne Bilder malen so schnell. Diese Bandwidth-Alliance, die gibt es seit 2018, die ist nicht neu. Eigentlich fordert Matthew Prince immer auf, dass Amazon der Beitritt, also AWS der Beitritt, und man sich gegenseitig sozusagen diese Gebühren nicht mehr in Rechnung stellt. Was er machen könnte, ist, dass er sagt, sie übernehmen die Gebühren für Amazon-Kunden proaktiv und verzichten damit kurzfristig auf Marge. Das könnte es sein. Warum dieser Zickzack-Weg ist, frage ich mich. Achso, und das andere ist, warum schweben Falken im Himmel oder Greifvögel?
Was ist das, Friede oder Attacke?
Friedenstauben sind das nicht, das sind Greifvögel, da bin ich mir relativ sicher. Die komische Pimmelrakete heißt ja Falcon, aber das ist Jeff Bezos. Also es haben Leute auch gesagt, dass er mit Elon Musk, dessen Rakete heißt ja Falcon, oder Falcon X, dass er mit Elon Musk an Satellitenlinks sozusagen baut, um sozusagen unabhängiger von irdischer Infrastruktur zu werden, und dass dafür die Falken stehen. Es könnte außerdem, um die Spekulation weiterzuführen, ein großer, nicht direkter Konkurrent, aber ein naheliegender Anbieter ist ja CrowdStrike, deren Produkt heißt Falcon Security, deren Firmenlogo ist ein Falke, und sie könnten mit CrowdStrike entweder eine Allianz gegen AWS machen oder merchen, aber dafür sind es beide zu groß.
Aber so einen Merger dürfen sie doch gar nicht vorher, also da würde er doch Trouble für bekommen.
Naja, dieses Bild ist halt genau so, also da würde ich jetzt sagen, wenn Elon Musk mit seinen Tweets durchkommt, dann würde ich das Bild jetzt auf jeden Fall freistellen, dass das okay ist und durchgeht als Kunst. Wir werden es erfahren wahrscheinlich nicht, also wir werden es morgen erfahren, oder wenn dieser Podcast von euch gehört wird, dann wisst ihr es vielleicht sogar schon, oder dann ist vielleicht klarer, was Matthew Prince damit gemeint hat, weil den Trouble, der soll ja am Samstag anscheinend entstehen. Ich glaube, es hat was mit CrowdStrike zu tun. Oder dass sie einen heavy Discount, dann hättest du recht, da haben wir beide recht, das halte ich auch noch für möglich, dass sie irgendwas sehr stark discounten, um AWS anzugreifen. Oder, das ist das dritte, was ich üblich habe, weiß er schon, dass Jeff Bezos zurück zu Amazon kommt. Also das hatte ich ja damals mal gesagt, ob Jeff Bezos nicht nur zurücktritt für den Raketenflug, sondern ob immer von vornherein klar war, dass er Andy Jassy wieder ablöst und zurückkommt. Der ist halt 57, der ist noch nicht in Rente, weil er wieder irgendwie das geilste Unternehmen der Welt weiterbauen will.
Oder kann Jeff auch zu Cloudflare gehen?
Also du könntest sagen, der geht hier zurück ins Amazon-Haus, Jeff. Also er geht dran vorbei eigentlich, er geht weder rein noch raus. Aber vielleicht weiß er schon.
Aber wieso sollte er irgendwas verraten?
Oder AWS wird ausgesponnen und er weiß ja schon. Das könnte nächste Woche bekannt gegeben werden. Also wenn die Amazon-Zahlen kommen.
Aber das wäre ja nicht heute.
Das wäre nicht Samstag, dass das klar wird, stimmt. Warum Samstag? Achso, und er sagt noch irgendwas.
Du sagst immer Samstag, aber es muss ja eigentlich Freitag sein. Also er hat das Donnerstag.
Wir sind jetzt Freitag und er hat es vor sechs Stunden geschrieben. Die sind in San Francisco beheimatet. Ich glaube, er hängt immer in Utah ab.
Vor sechs Stunden war bei denen noch Donnerstag.
Achso, dann kommt es Freitag raus. Achso, genau. Also er hat gesagt, tomorrow just trouble causing, next week let's see if we can save the world. In Klammern, half joking, but only half. Also er will nächste Woche die Welt reppen. Das klingt schon nach irgendeiner größeren infrastrukturellen Allianz. Und also, dass er mit AWS merged oder so, das würde ich alles ausschließen. Der hat sich in der Vergangenheit sehr negativ zu...
Kann es sein, dass er bei einer großen Firma rausgeht, dass sie bei ihrem größten Kunden sagen, wir arbeiten nicht mehr für die, weil er sagt, das macht das Internet oder die Welt kaputt?
Unwahrscheinlich. Also er hat sich immer sehr negativ über Amazon geäußert. Also sie zerstören... Amazons Ziel ist es, die Geschäftsgrundlage ihrer Kunden zu zerstören. Das wäre jetzt dann sehr viel Doppelmoral, wenn er sich dann von denen kaufen lässt. Deswegen würde ich das eigentlich ausschließen. Wir werden es erfahren. Bald.
Super. Hast du dir unsere Zahlen angeguckt? Kannst du mir erklären, ob wir auf iTunes, Podcasts weniger Downloads haben als vorher? Warum? Ich glaube, die App ist schlechter seit dem Update. Also ich nutze sie weniger, weil sie wärmer wird. Und ich könnte mir vorstellen, dass einige Hörerinnen und Hörer jetzt auf andere Apps gehen. Also wenn du zum Beispiel Folge 40 mit 58 vergleichst.
Ich habe 40 mit 52 vergleicht. Vergleicht? Verglichen. Und der Apple-Anteil ist tatsächlich gestiegen. Wobei man sagen muss, in der Zeit wurde Apple Podcasts, also unser Anbieter hat in der Zeit Apple Podcasts und Podcasts zusammengelegt. Die Daten sind vielleicht nicht ganz. Also der Spotify-Anteil ist auf jeden Fall relativ stabil geblieben. Der Apple-Anteil scheint aber eher gestiegen zu sein. Wie gesagt, ist nicht 100% aussagekräftig wegen dieses Zusammenlängens. Ich versuche mal, was anderes zu machen. Podcast. Wie heißt die App denn? Podcast. Ah, da. Apple Podcasts heißt sie. Ich gucke mal, ob man bei SimilarWeb sehen kann, ob das Engagement sich verschlechtert hat. Die Daten sind komplett kaputt. Das ist noch Beta alles bei SimilarWeb leider. Und ich habe gerade keinen App-Any-Zugang. Deswegen können wir es jetzt gerade nicht herausfinden. Aber in unseren Zahlen zeigt sich es erstmal nicht, dass die Leute jetzt das Produkt vernachlässigen. Das wäre natürlich viel schöner, wenn wir da mal gefeatured wären. Das wäre vielleicht für viele Leute auch ein Grund, allein um sich das mal anzuschauen, nochmal die Apple Podcasts-App aufzumachen. Finde ich.
Finde ich auch. In diesem Sinne, habt ein schönes Wochenende und bis Mittwoch in eurem Podcast Player.
Ciao, ciao.