Doppelgänger Folge #61 vom 28. Juli 2021

Mark's Metaverse | AdTech Markt | GAFAM Earnings | China EduTech | Outbrain IPO

Enden tut diese Folge mit einem Live Earnings Review der Zahlen von Apple, Microsoft und Alphabet. Philipp und Pip reden aber auch über den weiteren Advertising-Markt und das Outbrain IPO. Natürlich müssen wir verstehen warum Mark Zuckerberg ein Metaverse bauen will und China EduTech Firmen verstaatlichen möchte.

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

00:28:00 Outbrain IPO

00:38:30 AWS vs Cloudflare

00:55:00 Tesla Earnings

00:57:00 Google Earnings

01:07:30 Apple Earnings

01:12:00 Microsoft Earnings

01:15:00 Verstaatlichung in China

Shownotes:

AWS Egress Fees: https://blog.cloudflare.com/aws-egregious-egress/

Bandwidth Alliance: https://www.cloudflare.com/bandwidth-alliance/

Luma AdTech MarTech Index: https://lumapartners.com/content/presentations/the-luma-indices/

Stephan Ostermann: Ich überlege, mein #Elektroauto durch ein #Benzinauto zu ersetzen und habe einige Fragen. https://twitter.com/greenostermann/status/1418142353206939649

Doppelgänger Tech Talk Podcast

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Post Production by Jan Wagener https://www.linkedin.com/in/jan-wagener-49270018b

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Willkommen im Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 61 heute über die erweiterte Realität von Mark Zuckerberg, ob sich Privat-Unis lohnen und Live-Earnings von Alphabet, Apple und Microsoft. Pip, kurze Frage, wieso ist China grüner als wir?
Das ist ein Statement, das die FAZ herausgezogen hat aus einem Interview.
Pip sucht gerade den Artikel, er war am Montag im Feuilleton der FAZ. Herzlichen Glückwunsch.
Vor allen Dingen habe ich Frank Thelen in den Feuilleton gebracht, der arbeitet ja sonst nur mit der Bild-Zeitung. So, hätten wir das auch untergebracht. In der Sache, das war ein Beispiel, also da ging es im weitesten Sinne wieder um diese Debatte, wie grüne Gründer sind und was eine gute Lösung wäre für die Probleme in der Zukunft und inwiefern sich Wirtschaft und grüne Technologie überhaupt gegenseitig behindern oder warum sich das überhaupt gegeneinander richten muss. Ich glaube schon, dass China immer den Trick macht, links blinken und rechts überholen und dass sie eigentlich viel weiter sind, was grüne Technologie angeht, als wir. Der einzige Grund, warum sie der größte Ausstoßer von CO2 ist, dass sie unsere Sachen mitproduzieren müssen oder wollen. Ja, ein bisschen Mischung aus beiden. Ansonsten glaube ich, dass sie zumindest technologisch weiter sind. Die Energie, die sie erzeugen, ist noch sehr, sehr schmutzig, aber sie sind noch in Atomkraft drin. Von daher finde ich die Aussage nicht falsch. Ist sicherlich undifferenziert, aber nicht falsch und eignet sich dann eben gut, damit die Leute auch anfangen, das zu lesen.
Wahrscheinlich sind sie auch die absoluten Batteriegewinner, wenn wir jetzt alle irgendwann Elektroautos fahren.
Weil die so viel Lithium haben? Sie haben viele seltene Erden in Asien auf jeden Fall, auch in den anderen anliegenden Staaten. Ich glaube, in Mongolei gibt es viele seltene Erden. Gerade bei Elektroautos sind sie viel weiter. Was heißt viel weiter? Sie sind länger drin im Markt. Ich glaube, wir holen extrem gut auf gerade. Aber wenn man jetzt die letzten fünf Jahre schaut, dann sind sie weit voraus, was Nutzfahrzeuge auch angeht. Ich habe als Beispiel, das ist auch ein bisschen plakativ, aber es gibt ein paar Städte, wo nur noch Elektrobusse fahren in China etc. Trotzdem gibt es smokrauchende Fabriken, Kohlekraftwerke. Es ist nicht so, dass es ein zutiefst grünes Land wäre. Ich glaube, das war auch falsch. Aber es geht darum, dass wir den Wettkampf um grüne Technologie gewinnen müssen und dass auch das ein Wirtschaftsmotor sein kann. Den Verbrennungsmotor zu schützen, zu glauben, dass das gute Wirtschaftspolitik wäre, ist auf jeden Fall ein Trugschluss. Den Ausstieg aus Kohle, Verbrennungsmotor etc. zu verzögern und das Smooth zu gestalten für alle Beteiligten, das ist nicht der richtige Weg. Aber wir wollten ja auch gar nicht so viel über Politik reden.
Wir sollten auf jeden Fall heute in die Shownotes den Tweet reinsetzen über den Vergleich von Elektroauto. Es gab doch eine Person, die letzte Woche in den Tweet hat, dass jemand gezeigt hat, er würde jetzt von einem Elektroauto auf einen Benziner switchen und wie das so wäre. Und er hat eigentlich genau die Gegenargumente genommen. Es gibt ja immer die Reichweitenangst zum Beispiel und eigene Ladestation und der Tweet zeigt das sehr witzig.
Tatsächlich ganz lustig, weil da von dem Szenario ausgeht, jemand der schon mal Elektroauto besessen hat, würde jetzt nochmal auf einen Verbrenner umsteigen. Was für Fragen man sich dann stellen muss. Zum Beispiel ob es wahr ist, dass man jedes Mal zu einer Tankstelle, die nicht das Zuhause ist, fahren muss, um sein Auto aufzutanken. Was wenn man gewohnt ist zu Hause oder auf der Arbeit das Auto aufzutanken natürlich absurd klingt, dass man in einem schlechten Servicebetrieb in der Abendstankstelle fahren muss, nur um das mit Öl voll zu kippen. Verlegen wir. Deine Aufgabe.
Sonst habe ich mich gefragt, wie viel Zeit, also in Prozenten, du in deiner Jugend und den letzten Jahren vor Computerspielen verbracht hast. Also wenn man jetzt sagt, man hat einen Kuchen, Freizeit, Pip und du hast ja mal so ein Screenshot gezeigt, wo du so unheimlich viele Stunden so ein Computer gespielt hast. Ich gehe mal davon aus, das war nicht während der Arbeitszeit. Wenn man das jetzt so nehmen würde, wie viel Prozent deiner insgesamten Freiheit, also mit Abendessen, wobei du die Business-Abendessen da rausziehen musst, irgendwie wandern gehen und so. Was denkst du, wie viel Zeit deiner Freizeit?
Von absoluten Freizeit, also abzüglich schlafen, essen, arbeiten und so weiter. Ich glaube das schwankt sehr nach Perioden.
Du kannst gerne verschiedene Perioden durchgehen. Also bis du studiert hast.
Also Schüler bestimmt von, bis ich studiert habe, bestimmt 25 Prozent würde ich sagen.
Und im Studium?
Eher weniger, glaube ich. Vielleicht 15 Prozent. Und im Job? Also auch weniger auf jeden Fall. Das ist ein bisschen phasenweise. Manchmal ist das schon mal ein Wochenende, wenn man Zeit hat, dass man dann vielleicht noch mal ein paar Stunden am Stück spielt. Also gefühlt gibt es nicht so viel Freizeit. Warum ich so lange überlege, weil es so schwer ist, weil für mich ist Freizeit und Arbeit sehr schwer zu trennen. Es ist immer schwer zu sagen, wenn ich jetzt vor dem Computer sitze und mich auf Twitter zoffe, ist das jetzt Arbeit, weil es Informationsaufnahme ist oder ist das Freizeit? Niemand würde sich an seiner Freizeit auch Spaß machen. Das ist schwer zu trennen. Von der verbliebenen Freizeit, die dann wirklich bleibt, ist es dann vielleicht doch wieder 10, 15 Prozent. Aber ich glaube davon gibt es nicht viel. Aber wie gesagt, ich habe da nicht so feste Grenzen. Gibt es einen konkreten Anlass?
Ich habe gedacht, dann müsstest du mir erklären können, warum Mark Zuckerberg jetzt so ein Metaverse bauen will. Weil am Ende ist das ja, wenn du Computer spielst, spielst du ja in diesen Welten. Und Facebook hat früher mal announced, sie gehen jetzt all mobile. Das habe ich verstanden. Sie haben auch irgendwann, glaube ich, mal gesagt, AI first. Das verstehe ich auch noch so ein bisschen. Aber jetzt scheint es so Metaverse first, also AR, VR first zu sein. Und das ist für mich noch nicht so ganz greifbar. Also ich habe mich ja auch gefragt, erholst du dich dann?
Ich erhole mich dabei. Also das beschäftigt so einen nervig produktiven Teil in meinem Hirn. Und ich kann dann dabei sehr gut Podcast hören. Aber was ich sagen wollte, ich spiele zum Beispiel keine solche Spiele, wo man sich in irgendeiner Welt verliert. Oder eher weniger. Weil ich glaube, ehrlich gesagt, das menschliche Hirn nicht in der Lage ist, das gut von der Realität zu treffen.
Du könntest dann keinen Podcast hören.
Ich glaube, man merkt das zum Beispiel auch im Traum, dass dann die Welten, ich weiß nicht, ob jeder das hat, aber wenn ich jetzt längere Zeit so ein Spiel, wo du durch eine Welt läufst oder rumschießt oder so spielst, dann merke ich schon, dass das mitverarbeitet wird im Traum auch. Und ich glaube, das ist für mich ein Zeichen, dass das Hirn das nicht von der Realität trennen kann. Und das sind auch nicht die Spiele, die mich interessieren. Also wenn überhaupt spiele ich ja Aufbausimulationen oder sowas. Und das ist eher wie Training für Problemlösungskompetenz, würde ich sagen. Und dabei ist eine gute niedrigschwellige Beschäftigung der Platz für andere Sachen. Also ich mache immer was parallel. Also ich höre dann was dabei. Genau. Facebook will jetzt das Metaverse bauen. Also ein Metaverse ist eine AR-Welt letztlich. Also das gibt es ja schon, so irgendwie Roblox, Minecraft, Animal Farm geht ja schon so ein bisschen in die Richtung. Aber ein Metaverse ist dann eben mit Avataren oder echten, also das kann theoretisch auch ein Meeting sein, wo du die wahre Gestalt deines Menschen siehst. Das kann ein Avatar sein nach meinem Verständnis. Ja, erklären wir mal. Wo ist der strategische Sinn da drin?
Ich glaube es gibt nur einen Grund dafür. Ich glaube Marc hat unseren Podcast gehört, hat gemerkt, dass Ivan Spiegel von Snap da Vollgas gibt und wahrscheinlich von Apple irgendwann dafür gekauft wird. Und kämpft dagegen. Er ist immer noch böse, dass er früher nicht zu Evan geflogen ist und ihm gesagt hat, ich kauf dein Laden jetzt. Sondern dass er irgendwie so Boss war und meinte, komm zu mir, ich bring dich hier, ich laufe mit dir durchs Campus. Und das wird jetzt wahrscheinlich der große Zoff sein zwischen den Social Networks.
Und was sehen die, was wir nicht sehen? Warum finden die das Thema so spannend?
Vielleicht wissen die mehr, was für Brillen in den kommenden 12, 24 Monaten rauskommen oder was für eine Technik es gibt. Und wahrscheinlich mega Werbung. Also am Ende ist doch Facebooks größte Währung die Werbeeinnahmen, die sie machen. Und die sind vielleicht in der AR-Welt einfach unbegrenzt.
Oder sie wissen schon, dass Flugverbote und Bewegungsverbote insgesamt kommen und Menschen nur noch virtuell reisen können. Und auf Freizeit dann virtuell passieren muss.
Ja, auf keinen schlechter Punkt.
Ja, also war nicht 100% ernst gemeint. Aber ich glaube es hat einen geschäftlichen Kontext unten, was die Privatsphäre oder den privaten Raum angeht. So richtig, ich glaube nicht 100%, also es wird sowas geben, glaube ich. Das wurde ja schon mehrmals, also Second Life war glaube ich das erste Beispiel. Da wurde sowas ja eigentlich schon mal abversucht. Da ist das ja eigentlich sehr nah dran. Ich kann mir so ein bisschen vorstellen, dass Max Zuckerberg sich nach einer Welt sehnt, in der es weniger Gatekeeper gibt. Die du selber gestaltest als Kampf. Also er sagt ja, er möchte gerne, dass das von verschiedenen Firmen zusammengestaltet wird. Das kann ich mir schlecht vorstellen, dass man dann gemeinsam einen Standard findet und dass Google, Snapchat und Facebook zusammen so ein Metaverse bauen. Das halte ich für relativ komisch. Zumal das Internet ist ja aus einem militärischen oder freien Standard entstanden. Das wäre in diesem Fall ja anders, wenn da irgendjemand vorangeht und sagt, wir bauen das. Der wird ja hinterher immer darauf bestehen, dass es auf seiner Technologie läuft und ein gewisses Maß an Kontrolle darüber ausübt. Du hast die Gatekeeper nicht, wenn du das selber baust. Das heißt, du hast letztlich eine freie Welt, eine relativ unregulierte Welt. Also eigentlich einen rechtsfreien Raum fast. Da werden wir Surprise, Surprise dann wieder fünf bis zehn Jahre brauchen, um den Rechtsrahmen anzupassen. Irgendwie damit Leute da nicht virtuell erhängt werden oder irgendwie brennende Kreuze vor ihren Häusern aufgestellt werden oder schlimmere Dinge. Er hat ja viel Access in der realen Welt verloren. Dadurch, dass sie kein eigenes Device haben, ist Facebook so ein bisschen der Punching Ball von Google und Apple über die mobilen Betriebssysteme auf den Smartphones. Obwohl doch mit der Brille könnte ich das ja sagen. Aber wir haben ja immer gerätst, was wird das Facebook-Device und die Watch ist ein netter Versuch. Aber die Brille ist natürlich das Device dazu. Also so macht es total viel Sinn. Also du hast Handy verloren, Mobile hast du verloren, weil dir das Device nicht gehört. Sondern du bist sozusagen at Mercy oder du bist der Willkür ausgesetzt von Apple und Google durch Android und iOS. Und um die Herrschaft und den Zugang zum Kunden wieder zu erlangen, musst du ja wieder ein physisches Gerät an den Kunden heranbringen letztlich oder im Facebook-Fall an das Produkt, also an den User. Und dafür ist eine VR-Brille natürlich, also da kannst du mal 20 Milliarden ausgeben, um das zu versuchen, wenn dir das ein bisschen Souveränität im Cyberspace wiedergibt.
Was ist das Endprodukt?
Das Endprodukt ist eine möglichst schmale, möglichst unauffällige Brille, die du in jedem Kontext tragen kannst. Also bei der Arbeit, aber auch zu Hause, auch Recreational, also in der Freizeit. Und dafür hast du wieder den ultimativen Zugang zum Kunden, keine Gatekeeper dazwischen. Du bist wahrscheinlich autoritärer Herrscher dieses Metaverse, obwohl man natürlich jetzt sagt, nee, nee, nee, das ist hier eine ganz freie Plattform, wir machen das alle zusammen. Es wird doch niemals eine Firma ihr eigenes Metaverse haben. Aber natürlich ist das das Ziel. Und dieses Metaverse wird eine ganz eigene Ekonomie haben. Also wird man wieder Werbeflächen verkaufen können, da kann man virtuelle Güter produzieren, kann man Content erstellen, seien es Videos, sei es Education, sei es Entertainment. Und bei VR-Brillen muss man ja zugute halten, da scheinen sie ja relativ weit vorne zu sein, immer noch, mit Oculus. Also nicht alleine, aber einer der relevanten Player. Und dann die Kombination aus wieder einem Device an den Nutzer heranbekommen und dann einen mehr oder weniger rechtsfreien 3D-Raum zu schaffen, in dem man die Welt nochmal neu bauen kann, ist einigermaßen gruselig, aber strategisch ist das wahrscheinlich der einzige Ausweg aus der Sackgasse, in der sie gerade sind. Von daher, lustigerweise, ich habe mir beim Vorbereiten die ganze Zeit den Kopf darüber zerbrochen, wie das denn machen kann. Jetzt finde ich es eigentlich relativ logisch.
Ja, also kaufen würde ich mir die Brille nicht.
Ich auch nicht. Ich würde kein Produkt mehr kaufen, was von Facebook gebaut wird.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich mir so eine Welt gefallen würde. Also ich freue mich jetzt, wenn wir uns sehen im Videocall.
Und noch mehr, wenn wir es persönlich tun.
Genau, und dazwischen ist es dann so ein Zwischending. Und was wird dann so das Massenmedium? Aktuell, vor zwei Tagen habe ich wieder jemanden gefragt, der hat auf sein Handy geguckt und meinte so, ja komplett random. Und was guckst du gerade? Er so, ja irgendwas auf Facebook, also irgendein Video. Und am Ende wird man ja immer so bespielt. Und dann wird man halt von dieser Brille die ganze Zeit bespielt. Für mich persönlich, der Computerspiele nicht mag und ich nutze das nicht als Entspannung, ist es sehr, sehr schwierig zu verstehen, dass man sich mit so einer Brille irgendwie berieseln lässt oder entspannt.
Ja, vor allem das ist gruselig, wenn du überlegst, was für ein Hüter oder Schäfer, wie gut Facebook die Aufsichtspflicht in seinem 2D-Produkt oder im Social Network wahrnimmt. Das ist ja eher erschreckend, was da durchgeht. Und so, Mark Zuckerberg sagt, das hat er auch in dem Interview gesagt, über das wir gerade reden, das war mit Casey Newton bei The Verge veröffentlicht. Er sagt ja so, das ist halt wie eine Polizei in der Stadt, da würde ja auch niemand davon ausgehen, dass man jedes Verbrechen verhindern kann. Das ist halt grundsätzlich anders, wenn man eine eigene Welt baut, würde ich behaupten. Damit geht eine gewisse Produktverantwortung einher. Die Polizei hat sich die Welt nicht ausgesucht, in der sie operieren muss. Das ist halt die Stadt, eine Agglomeration von Menschen und Orten. Und wenn du das Produkt baust, dann bist du schon der Aufseher und Hüter dieses Produkts, glaube ich, und hast damit eine gewisse Verantwortung. Und wie gesagt, wenn du siehst, was für ein Bad Citizen Facebook in der jetzigen, also im Internet schon ist, dann fände ich es brutal gefährlich. Also das schafft für mich nicht den Anreiz, jetzt unbedingt auch noch in eine 3D oder fast reale, virtuelles, in ein virtuelles Paralleluniversum einzusteigen, das sozusagen aus den Händen der gleichen Leute kommt. Da schließen sich ja zig Dystopien an, die du dir sofort ausdrehst. Also du kannst sofort die nächste Staffel Black Mirror mitdrehen, nur mit, wie du das Konzept weiterspinnst, was es da noch an Ausübungen geben wird, die wir sehen. Also Ready Player One ist der Film, da nehmen Leute an so einem Wettkampf oder so einer Schnipseljagd teil, um dieses Metaverse zu gewinnen. Und das andere, das Buch heißt Snow Crash, weiß nicht, ob das auch verfilmt wurde. Da geht es auch um so ein Metaverse, wen das interessiert und wer sich da schon mal reindenken möchte.
Zum Schluss noch zu Facebook. Es gab ja mal kurz so eine Welle, dass ein paar Firmen gesagt haben, sie werden jetzt nicht mehr auf Facebook werben. Meinst du, wir erleben jetzt nochmal eine zweite oder dritte Welle davon?
Also in fairer Weise muss man sagen, ich glaube die Situation auf Facebook hat sich seitdem verbessert. So ein bisschen, weil der orange Klauen noch nicht mehr drauf ist. Deswegen würde ich jetzt nicht sagen, dass sich im Moment Boykotts verschärfen würden. Also es gibt bestimmt Berechtigung dazu.
Aber man könnte ja sagen, die Polizei ist nicht dringend.
Du kannst halt sagen, du möchtest im Zweifel nicht irgendwie die Anzeige in irgendeinem Impfgegnerforum sein oder so mit deinem Produkt. Aber das Werbeinventar ist ja relativ knapp gerade. Das heißt, es ist eine sehr teure Gewissensentscheidung zu sagen, ich möchte da nicht werben.
Stimmt. Werden wir diese Woche sehen, wer die Gewinner und Verlierer sind vom Apple iOS 14.6 Update? Wir sehen ja Zahlen von Apple, Alphabet, Amazon diese Woche. Meinst du, du kannst da irgendwie raussehen, dass ein bisschen weniger links und rechts ausgegeben worden ist?
Also da sollte sich der Blick so ein bisschen klären auf jeden Fall. Also Hintergrund ist das iOS 14.6 Update, wodurch diese App Tracking Transparency kommt, die das Tracking erschwert. Gleichzeitig passiert das Ähnliches in den meisten Webbrowsern in der nächsten Zeit. Das sollte, also eigentlich ist man davon ausgegangen, das wird insbesondere Anbieter, die auf Targeting, Retargeting, Lookalike Audience und so weiter basieren und In-Market Audience, also Nutzer, die gerade nach gewissen Produkten suchen. Also du bist auf der Nike Website und siehst am nächsten Tag Reebok Ads, weil Facebook weiß, du interessierst dich gerade für Schuhe. Und man ist davon ausgegangen, dass diese Modelle alle leiden würden. Was man jetzt sieht ist, also Twitter und Snapchat haben Rekordzahlen abgeliefert. Facebook kommt übermorgen oder auf jeden Fall diese Woche noch. Da ist jetzt die Frage, ich würde immer noch behaupten, Facebook wird tendenziell underperformen gegen diese anderen Player. Sie werden aber trotzdem ein relativ gutes Quartal haben, glaube ich. Also dass sie wahrscheinlich 50% oder mehr noch mal wachsen im Umsatz. Das hätte man jetzt ohne die Zahlen von Twitter und Snapchat wahrscheinlich nicht gedacht. Aber das nervt so ein bisschen, dass ich glaube der Trend, dass Facebook davon nicht profitiert oder advers betroffen ist, nachzeitig betroffen ist davon, der stimmt eigentlich, aber sozusagen der Gesamtboom des Digital Advertising, der hebt alle Boote oder fußtet relativ kräftig von hinten, sodass alle tendenziell profitieren. Das heißt, da wird auch in Facebook, auch in Google profitieren. Was ich glaube ist, dass es Outperformer gibt, das sind glaube ich Twitter, Snapchat und Pinterest. Aus den Gründen, dass nach meinem Verständnis, deren Targeting am wenigsten auf solche Cross-App, Cross-Website-Tracking-Technologien basieren. Also was man früher alles gerügt hat. Weil die alle zu wenig Tech gebaut haben. Genau, genau, genau. Das was wir früher gerügt haben an Twitter, dass das Targeting scheiße ist, vielleicht auch bei Snapchat, vielleicht auch bei Pinterest, das sollte dann eigentlich zum Vorteil werden, weil je schlechter die herkömmlichen Targeting-Möglichkeiten werden, dann ist eigentlich Twitter, wo ich immerhin Topics und Accounts und sowas targeten kann, verbunden mit Geo-Targeting, das ist dann eigentlich relativ gesehen ein nicht mehr so schlechtes System. Relativ wird es effizienter dadurch, dass die restlichen Systeme, die Tracking basiert sind, ineffizienter werden. Pinterest mit Targeting auf Topics, Boards, Accounts, Themen. Ja, bisschen, die sind auch ein bisschen von Retargeting, E-Commerce abhängig, aber prinzipiell sollten die auch relativ gesehen weniger Targeting oder Werbeeffizienz verlieren. Am meisten verlieren sollte Facebook, wie gesagt, die werden trotzdem wachsen, aber wenn du das jetzt wetten wolltest, könntest du sagen, du gehst long Twitter, Snapchat, Pinterest und gehst short Facebook und theoretisch sollte das funktionieren. Also die Wachstumsschere zwischen denen sollte weiter aufgehen, das glaube ich weiterhin. Das heißt nicht, dass Facebook schrumpft oder irgendwas, sondern die werden auch super Quartale haben, einfach weil so viel Werbegeld gerade in den Markt drückt und fast nicht genug Inventar dazu da ist, also nicht genug Werbeflächen, um das unterzubringen, dadurch steigen die Werbepreise überall. Und wer glaube ich am stärksten verliert ist wahrscheinlich Criteo Trade Desk, würde ich sagen. Auch die werden relativ gesehen gute Quartale haben und Outbrain Tabula. Die werden relativ gute Quartale haben, aber längst nicht an die Wachstumszahlen der anderen, also die werden jetzt nicht in Bereiche über 50% hervorstoßen, glaube ich. Sekunde, ich muss nachgucken, wo Trade Desk letztes Quartal war. Aber Trade Desk, Criteo hatte auch ein ganz gutes Quartal, aber nicht großartig. Ja, Trade Desk ist letztes Quartal mit 37% gewachsen, das heißt ich glaube nicht, dass sie deutlich über 50 kommen, vielleicht reißen sie durch 50 Jahre, aber die sind relativ gesehen die Verlierer. Während ich glaube Twitter, Snapchat und Pinterest werden die relativen Gewinner sein, also die auch vielleicht Marktanteile hinzu erobern. Ich glaube so, das ist soweit, also habe auch keine Glas-Gugel, aber das scheint mir voraussehbar.
Und wenn es zu wenig Inventar geht, gehen die Preise hoch, fallen da nicht ein paar Business-Modelle links und rechts über? Kann es jetzt nicht sein, dass es online-Marketing-mäßig einfach mittlerweile zu teuer ist für manche Modelle?
Ah gut, das ist spannend. Der rationale Bieter bietet eben nur zu seinen fairen Customer Acquisition-Kosten, oder sagen, dass er irgendwie beeinträchtigt ist, Customer Lifetime Value bleibt oder so, der hat irgendwo eine Grenze, bis wo man nicht mehr bietet. Es gibt aber natürlich auch Bieter, die sagen, wir wollen eine Million für Brand auf Instagram ausgeben. Das ist dann eben relativ irrational und treibt die Preise. Und für wen das aber problematisch sein könnte, das finde ich gerade ganz spannend, Shopify könnte dadurch ein Problem bekommen, weil das sind normalerweise, ich werde jetzt nicht sagen der SES-Pool, aber das ist so ein bisschen die Fußsoldatenarmee, die Facebook, also wenn große Advertiser abspringen, dann wird das gleiche Inventar im Zweifel immer von Shopify-Händlern aufgekauft, weil die sehr gut im Facebook-Advertising sind. Und wenn da der Durchschnitt CPM sinkt, dann können die sofort mehr Inventar einkaufen, weil die können das sehr gut durchrechnen, wie viel Prozent sie für die Werbung zur Verfügung haben. Wenn die Preise steigen, dann können sie weniger verkaufen dadurch. Wenn die Preise sinken, können sie sofort mehr Inventar abnehmen bei Facebook.
Aber das ist jetzt nicht nur Shopify, sondern das sind generell alle kleinen Shops oder kleineren Shops.
Ja genau, du kannst sagen, alle kleinen Businesses. Aber wo das jetzt vielleicht spannend ist, wo man eine Auswirkung sehen könnte, wäre dann vielleicht Shopify, dass die tatsächlich unter höheren Werbepreisen leiden, weil weder die Shop-App noch, also die Shop-App hat nicht genug Stammkunden und die Händler selbst, in aller Regel akquirieren sie immer wieder neue, die Kunden haben relativ, vergleichsweise wenig Loyalität im Vergleich zu einem Amazon oder so. Das heißt, es könnte, also ich glaube jetzt, Shopify wird trotzdem super laufen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass die Händler so ein bisschen Handschellen haben, weil die Werbepreise überall steigen.
Ja und die Budgets werden wahrscheinlich in kleinere Influencer gehen.
Genau, das ist das Ventil wahrscheinlich, so ein bisschen, dass wenn die Werbepreise hochgehen, dann suchst du dir, und ich glaube, das ist auch ein Grund, warum die kleineren Plattformen profitiert haben, dass dann so Ventile und Ausweicheffekte entstehen, dass wenn die zwei großen Plattformen, also Google und Facebook, entweder nicht genug Volumen haben oder die Preise zu hoch sind, was letztlich der Gleicheffekt ist, dass man dann halt neue Plattformen eher probiert. Und am Anfang ist man immer ineffizient, also bevor man rausfindet, dass Pinterest sich nicht lohnt oder Twitter, gibt man trotzdem erstmal mal Geld aus und zahlt auch drauf, um zu lernen.
Bevor ich dich zu Outbrain frage, spielen wir erstmal den Disclaimer ein.
Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Man sollte aufgrund des Gehaltens keine Kauf- und Verkaufsentscheidungen zu Aktien oder anderen Werbepapieren treffen. Wir können die Risikodisposition der Hörer nicht einschätzen. Es besteht zudem immer das Risiko eines Totalverlusts. Ihr solltet immer euren eigenen Mietpreis machen und selbstständige Entscheidungen treffen. Solltet ihr dennoch aufgrund der Informationen und dem Podcast handeln, haltet ihr stets auf eigenes Risiko und wir können unmöglich für erdfeige Verluste haften.
Bitte lese nochmal den Disclaimer auf doppelgänger.io. So, Outbrain ist eine Milliarde wert, diese Woche an die Börse gegangen. Du hast eben gesagt, mit iOS 14.6 vielleicht nicht die größten Gewinner.
Ja, das würde mich überraschen. Outbrain ist das Format, was man typischerweise unter Zeitungen im Internet oder Newspublikationen im Internet findet. Wo dann so steht, wie diese Frau über 300 Kilo schwer geworden ist und daneben ein Hörgerät und eine Finanz-App usw.
Gibt es überhaupt einen Grund, warum die Dinger nie zu den Artikeln passen?
Man könnte eigentlich sagen, die Stärke wäre, dass in einem Markt, wo Tracking sehr stark beschränkt würde, dass Outbrain eigentlich kontextuelles Marketing kann. Nämlich, dass sie den Artikel auslesen und dementsprechend den Interessengebieten passende Werbung zeigen. Ich befürchte aber, das wird überkompensiert durch die Klickstärke gewisser Artikel. Die Marketer, die Outbrain nutzen, sind sehr kreativ darin, Patterns zu finden, auf die Nutzer immer wieder klicken. Das ist eben irgendwie sehr reißerische Titel, sehr überraschende polarisierende Dinge, unglaubliche Sachen, große Profiteversprechen, all sowas. Und das Kreative, also wie die Anzeige aussieht und gestaltet ist, überwiegt denen den Vorteil, dass es zum Artikel passt, befürchte ich.
Für mich sieht es immer so aus, als ob ich in einen Rapid Hole gehen muss. Also man liest einen Artikel über irgendwas, beispielsweise eine Podcastvorbereitung und dann da unten drunter ist dann so, okay, also links und rechts will ich nicht abbiegen, ich gehe wieder zurück und mache den Tab zu.
Ich meine, es ist eine AI-basierte Recommendation Engine, nicht überraschend, dass die versucht, dir Zeit zu klauen am Ende. Also das, worauf die optimiert ist, die Klickrate zu erhöhen. Und das hat halt einen sehr stark selbstverstärkenden Effekt. Also dass ein, das egal wie gut man das versteht, trotzdem fühlt man sich genügend darauf zu klicken teilweise. Und obwohl man eigentlich das Gefühl hat, das muss Quatsch sein. Also ich erwische mich regelmäßig dabei, dass ich denke, das ist auf jeden Fall irgendwie Quatsch, Betrug, was weiß ich. Und ich klicke aber einfach, weil es so geil gemacht ist und ich wissen will, was dahinter steht. Also wer es war im Zweifel.
Und wer war es meinst du?
Verschiedene Sachen. Also das, auf so irgendwelche Education-Abo-Sachen, irgendwie so, wer hat jetzt Mitglied in dem und dem Club und wir schicken dir irgendwie kostenlosen Content und sowas. Verschiedenste Sachen. Nahrungsergänzungsmittel, alles mögliche. Genau. Outbreak ist eine Milliarde wert. Der größte Konkurrent ist Tabula, die doppelt so, obwohl die eigentlich lange Zeit gleich groß war. Also Outbreak macht 230 Millionen US-Dollar Revenue, Tabula macht 300 Millionen. Sie waren immer ungefähr gleich groß. Tabula ein bisschen größer. Tabula ist aber zwei Milliarden wert. Also das Doppelte. Und auch demzufolge ein höheres Multiple. Das Spannendste ist letztlich, das Q1-Wachstum von Outbrain war 29 Prozent. Also Q1 diesen Jahres. Das ist im Vergleich zu den großen Werbeplayern relativ schlecht, wenn man sich Facebook, Google und erst recht Twitter und so weiter anschaut.
Snap, nicht Twitter. Also Twitter auch, aber hauptsächlich Snap.
Snap vor allen Dingen, ja genau. Das ist nicht großartig. Liegt vielleicht auch ein bisschen daran, dass, also die sind immer letztlich so piggyback, also die fahren huckepack auf den Publikationen. Das heißt, wenn jetzt Online-News generell Traffic verlieren zum Beispiel, weil Google oder Facebook versuchen, das innerhalb ihrer Apps schon darzustellen oder weil es in AMP immer schwerer ist, solche Anzeigen zu publizieren, das heißt, du kannst eigentlich, es ist schwer, schneller zu wachsen als der Markt der Online-Publikationen, weil jeder Publisher hat das inzwischen ausprobiert. Also wenn du das hinzufügst, kriegst du immer irgendwie 0,3 Euro extra TKP. Das zerstört die User Experience immer ein bisschen, aber das ist eine fast sichere Rechnung, dass du irgendwie Nachkommastelle-TKP zusätzlich dadurch bekommst. Deswegen ist es auf fast jeder Publikation drauf. Aber wenn du davon ausgehst, dass der Markt jetzt relativ gesättigt ist, also dass sie nicht viel neue Publisher noch gewinnen können, dann musst du jetzt daran glauben, dass der Online-Publishing-Markt weiter floriert und dass Google und Facebook den Nicht-Markteinteil abgreifen. Das ist die eine Wette, wo du dich fragen musst, ist das wahr? Glaub ich daran. Und dann so wie die Werbepreise sind ein großer Rückenwind gerade, also das hilft natürlich auch ihnen, diese Ausweicheffekte. Und so kommt es ein bisschen auch zu den 29% überhaupt erst, glaube ich. Und die waren jetzt auch profitabel. Adjusted Ebitda 20 Millionen, also ein bisschen weniger als 10, 9% Adjusted Ebitda Marge im Q1. Die fahren aber seit anderthalb Jahren die Kosten runter. Also die haben sich sehr erfolgreich IPO-ready gemacht. Du siehst, dass die Marketing-Gemeinkosten, Technologiekosten langsam runtergefahren werden. Der Umsatz konnte leicht gesteigert werden, wie gesagt 29%. Dadurch steigt der Gross Profit um 64%. Also du hast einen guten Operating Leverage und das Ebitda steigt um 34%. Und dass das jetzt so weitergeht, da bin ich relativ skeptisch. Sowohl bei Tabula als auch bei Outbrain. Deswegen glaube ich, ich würde die auch eher zu den Verlierern mit Tradesk und Criteo zählen eigentlich in der Ad-Economy. Und was ich aber spannend fand oder was mich überrascht hat übrigens ist, als Kontrathese dazu, es gibt ja so diese Binsenweisheit, dass eigentlich kein VC mehr irgendwas in Ad-Tech machen würde gerade. Also wenn du sagst, du möchtest ein Advertising-Technology-Venture gründen und irgendwie die nächste Ad-Exchange-Plattform oder irgendwas in diesem Ökosystem, dann wird dir relativ schnell die Tür gezeigt eigentlich. Oder dein E-Mail wird komischerweise nicht beantwortet. Und Luma Partners, das ist so eine spezialisierte Agentur oder Consulting-Bude für das Display-Marketing-Ökosystem, die auch diese berühmte LumaScape veröffentlicht haben. Also diese Grafik, wo alle Player einmal dargestellt werden innerhalb dieses Ökosystems. Das können wir vielleicht auch nochmal verlinken, das LumaScape. Ansonsten das kann man googlen. L-U-M-A-Scape. Die machen jetzt, so ähnlich wie Bessemer das gemacht hat für die Cloud-Industrie, bauen die jetzt einen Index beziehungsweise zwei Indizes und zwar den Luma-A und Luma-M. Das ist Luma-A für Advertising-Technology und Luma-M für Mar-Tech, also Marketing-Technologie. Und da sagen sie, dass dieser Index, den sie selber zusammenstellen, also in Advertising ist zum Beispiel Criteo, TradeDesk drin, Tabula, AppLovin, IronSource, Magnite, Pubmatic etc. In Mar-Tech, also Marketing-Technologie, ist auch BigCommerce, Shopify drin, Squarespace, Twilio aber auch, Qualtrics, SEMrush, HubSpot, SproutSocial etc. Und diese beiden Indizes haben die Nes-Tech, beziehungsweise die haben 14 in der Sekunde seit 2017, also über die letzten fünf Jahre, haben die 14x beziehungsweise 7x gemacht. Und interessanterweise der Ad-Techs, ich habe lange überlegt, ob die das vertauscht haben, aber sagen wir, was hier steht, ist, dass Ad-Tech 14x gemacht hat in fünf Jahren und Marketing-Technologie 7x. Vergleichswerte wären Nes-Tech und S&P 500 haben 2 bis 2,7x gemacht in dem Jahr, also 170% gewonnen, während die anderen eben 1300% bis zu 1300% gewonnen haben. Das heißt, als Gesamtbranche, und wie gesagt, die setzen das so ein bisschen opportunistisch zusammen, glaube ich, diese Indizes, aber sind die Companies dann doch nicht so schlecht gelaufen, wie man vielleicht denken würde. Trotzdem, glaube ich, gibt es jetzt nicht nur Gewinner in der Branche, das kann man schon auch so sagen.
Und Outbrain müsste doch auch so ein Subscription-Verlierer sein, oder? Weil man jetzt mehr und mehr sieht, dass die Artikel hinter Subscription gehen, auch Substake und so weiter, Journalisten eher ihre eigenen Sachen bauen, dann haben die doch weniger Platz und werden wahrscheinlich weniger eingebaut.
Ja, genau. Eigentlich hätte ich das noch differenzierter sagen müssen, ich habe gesagt, man muss an Online-News glauben, aber tatsächlich muss man an werbefinanzierte Online-News glauben, wenn man an die glaubt. Und was dagegen spricht, vollkommen richtig, ist irgendwie das ganze Newsletter-Movement mit Substake oder Revue. Was dagegen spricht, ist der generelle Trend, dass Google und Facebook versuchen, News schon auf ihrer Seite darzustellen, über AMP in den Serbs auf Android. Was dagegen spricht, ist meiner Meinung nach, dass dieses Produkt Use Experience, also ich würde, wenn ich regelmäßig diese Anzeigen auf einer Webseite sehe, würde ich diese Publikation schon in Google, beim Klicken auf Google News schon meiden wahrscheinlich. Weil das hat ja oft so einen Endless-Scrolling-Effekt, weil auch da jede zusätzliche Einblendung neuen TKP generiert. Und ich halte es für schlechte Use Experience. Und die Publisher, die auf diese Logik, ich haue einfach immer mehr Werbung auf die Seite, in der Hoffnung noch irgendwo einen Cent extra TKP rauszuholen, denen gehört meiner Meinung nach nicht die Zukunft. Das kann nicht das Modell sein. Also du musst entweder in Subscription gehen oder in E-Commerce und vertikalisieren in E-Commerce. Aber das kann nicht der letzte Wurf sein, dass jetzt die über die Vergangenheit sinkenden Werbepreise, jetzt kurzfristig steigen sie gerade, aber dass du die immer wieder überkompensierst, indem du noch mehr Werbung drauf haust. Das führt halt zu der Use Experience, die regelmäßig irgendwie auf Twitter verarscht wird, dass du irgendwie 5% Content siehst im Viewport, wenn du auf irgendeiner Zeitung bist.
Letzte Woche haben wir überlegt, was wohl Matthew Prince, der CEO von Cloudflare in seinem Jeff Bezos Bild uns sagen wollte. Heute kann ich dir gratulieren, du hast es eigentlich richtig vorhergesehen.
Ich habe ja auch falsch geschätzt. Also Crowdstrike, damit hat es überhaupt nichts zu tun. Also die Falken auf dem Bild waren ein irrer Iwan oder so. Das habe ich falsch gehabt. Du hattest, wo du es richtig hattest, dass du gesagt hast, vielleicht denkt er jetzt, your margin is my opportunity. Das hattest du ja gesagt.
Das wurde dann auch von einem Kollegen von ihm noch getwittert. Das fand ich sehr amüsant.
Und was passiert ist, dass Cloudflare, also er zusammen mit einem Produkt Officer aus der Firma, einen Artikel geschrieben hat, in dem er die sogenannten Egress Fees, ich erkläre gleich, was das ist, von AWS rügt. Und zwar in Fallen, in der Cloud sozusagen Zwischendienstleister Daten hin und her schiebt, beispielsweise ich will irgendwie Kundendaten, die ich in irgendeiner Datei habe, die bei Amazon liegen, zu Snowflake schieben oder zu DataDoc oder irgendwie einfach nur transferieren. Und ich mache das vielleicht sogar täglich oder regelmäßig. Dann fallen dafür sogenannte Bandbreitengebühren an. Und was die jetzt mal gemacht haben, ist die Einkaufspreise für diese Bandbreite, die Amazon wahrscheinlich zahlt, zu vergleichen mit was den Kunden in Rechnung gestellt werden. Und dann kommt man auf, ich glaube, am teuersten war es sogar hier in Europa, und da war die Marge 85 Prozent oder so, die Amazon einsammelt. Also nur damit du Daten zwischen den Cloud-Anbietern verschieben kannst, hat Amazon quasi das Produkt Bandbreite erfunden, wo sie selber das sehr günstig einkaufen können zu Fixkosten und dann eben sehr teuer weiterverkaufen an die Kunden. Und das ist einer der Gründe, warum AWS auch so profitabel ist. Also man geht davon aus, dass AWS eine 30, wenn nicht noch ein bisschen höhere Profitmargin, also nicht sozusagen der Rohertrag, sondern was wirklich an Ebit übrig bleibt bei AWS, ist wahrscheinlich ein Drittel der Umsätze. Und das kommt natürlich nicht von nichts, sondern es ist unter anderem eben, weil man auch dafür noch unheimlich viel Geld einsammelt. Und was, glaube ich, komplizierter ist, oder was der eigentliche Grund ist und was, glaube ich, Cloud-Fair noch viel mehr nervt, ist, dass das eigentlich Modes schafft. Also das senkt den Anreiz, andere Cloud-Software zu benutzen. Sondern das kreiert immer den, das sagt er, ich frage mich ein bisschen, warum er das nicht sagt, aber ich weiß nicht, warum er das nicht sagt. Aber das ist, glaube ich, der eigentliche Grund dahinter, dass in dem Moment, wo du so eine Art Portabilitätsgebühren oder Transfergebühren erhebst, macht es das unattraktiver, zum Beispiel zu einem Snowflake zu wechseln, sondern ich nehme dann vielleicht eher den Data Lake, den es auch bei AWS gibt, weil ich dann die Transfergebühren spare. Das ist vielleicht ein bisschen schlechter oder ein bisschen teurer oder was auch immer. Aber ich spare die Transfergebühren und so habe ich einen hohen Anreiz, so viele Tools wie möglich von AWS direkt zu beziehen und nicht einen sogenannten Best-of-Breed-Ansatz zu nehmen, also dass ich sozusagen die beste Software für jeden Anwendungsfall benutze. Das wäre eigentlich das Schlaueste, was du machen willst. Du hast ein hochspezialisiertes, also nutzt vielleicht Cloudflare als CDN und auf EC2 von AWS machst du vielleicht irgendwas anderes und du hast deine Communication bei Twilio und du hast E-Mails bei, keine Ahnung, bei Mailchimp etc. Und kommunizierst vielleicht noch mit HubSpot und mit Salesforce, you name it. Und das wird aber durch diese Transfergebühren oder Egressgebühren relativ teuer. Und ich glaube, deswegen greift er das an und glaubt auch, dass das schlecht für das Ökosystem ist.
Glaubst du, die Regierungsbehörden schauen sich das an?
Also wenn jemand irgendwo 85% Rohmarge hat, ich glaube, dann sollte man sich das anschauen. Und wenn sie es anschauen sollten, ist es tatsächlich nicht wegen der Marge, sondern weil künstlich Modes erzeugt werden. Das Problem aber ist, dass Amazon ist ja nicht Monopolist, sondern du hast AWS, du hast Microsoft Azure, du hast die Google Cloud, ein paar kleinere Anbieter, Akamai, Alibaba etc. Und das heißt, du kannst ihnen jetzt nicht einfach so vorschreiben, wie die ihr Geschäft zu machen haben. Weil das ist ein Markt, der theoretisch noch Wettbewerb hat. Oder nicht nur theoretisch, sondern ganz faktisch so erheblichen Wettbewerb. Kommen wir vielleicht später bei den Google Zahlen noch drauf. Google verdient immer noch kein Geld in dem Markt, weil sie harten Preiskampf machen. Und von daher ist es jetzt nicht so einfach da zu sagen, Amazon darf das so nicht machen. Ich verstehe, warum viele Cloud Anbieter das doof finden. Und die gründen ja die sogenannten, oder haben vor drei Jahren schon die Bandwidth Alliance, also Bandbreiten Allianz gegründet, wo sie sich mit einigen Anbietern gegenseitig freistellen von diesen Kosten. Also sie sagen, wenn du Daten von Cloudflare in die Alibaba Cloud transferierst, dann entfallen dafür keine Gebühren. Wenn du es zwischen Wordpress.com von Automatic oder Microsoft Azure und Cloudflare transferierst, entfallen diese Kosten ebenfalls. Bei Dreamhost auch und bei anderen, die da beigetreten sind. Es sind noch nicht sehr viele, ein paar Relevante sind dabei, gerade mit Alibaba und Microsoft. Aber die sagen schon im Sinne unserer Kunden, stellen wir uns frei von diesen Kosten oder wir berechnen die unseren Kunden nicht. Und jetzt möchte man natürlich AWS dazu zwingen, das auch zu tun. Die wurden eingeladen dazu und haben laut Matthew Prince, also dem CEO von Cloudflare, gesagt, why would you do that? Das macht doch überhaupt keinen Sinn. Also warum sollten wir darauf verzichten? Das ist Gelddrucken und wir machen das nicht. Aber wären sie ein Monopolist, dann könntest du sagen, sie verhindern bewusst die Portabilität der Daten und diskriminieren so andere Anbieter. Dann würde es ja wahrscheinlich sehr schnell so durchgehen, glaube ich. Das ist ja was teilweise bei Google oder Facebook passiert im Advertising Markt. Die sind dort so stark, dass man versucht sicherzustellen, dass es sehr einfach ist, Accountdaten zu exportieren und woanders wieder zu importieren. Zwischen Bing und Google zum Beispiel. Da geht es um das Thema Portabilität. Hier ist es schwerer, das durchzusetzen, meine ich, weil es theoretisch einen gesunden Wettbewerb in dem Markt gibt und trotzdem richtet er sich sehr stark dagegen. Was noch ganz spannend ist in dem Kontext ist, ich weiß nicht, ob du das gelesen hast, aber zwei Andreesen Horowitz Partners haben vor, ich glaube schon drei Wochen oder so, einen Artikel geschrieben, The Cloud Paradox, wo sie eigentlich auch sagen, dass die Cloud Kosten zu teuer geworden sind. Das ist halt eine 100 Milliarden Umsatzindustrie alles zusammen. Die sagen sinngemäß, oder wörtlich, you're crazy if you don't start in the Cloud, you're crazy if you stay on it. Was damit gemeint ist, am Anfang gibt dir die Cloud unheimlich viel Flexibilität. Du kannst jede Anwendung sehr schnell hochskalieren, brauchst keine Rechner, kein eigenes Datencenter, musst nicht neue Server installieren, du brauchst nur weniger Sysadmin Ressourcen dafür. Das hilft dir sehr bei der Skalierung und macht auch ganz neue Startup-Modelle möglich erst. Gleichzeitig, wenn du eine relevante Größe erreicht hast, wie ein Twilio oder ein Dropbox oder ein Cloudflare, dann musst du dich eigentlich irgendwann fragen, ob das nicht zu teuer ist, wenn Amazon da 80% Rohmarge und 30% Ebitmarge an dir verdient. Da entsteht irgendwann ein Tipping-Point, wo du sagen musst, ein eigenes Rechenzentrum ist hier jetzt eigentlich günstiger.
Manchmal hat man das Gefühl, dass man egal welches Startup es ist, einfach nur Geld an amerikanische Services überweist. Wenn du dir Netflix anguckst, was denkst du, wie ein AWS Rechner aussieht?
Genau, das ist der Punkt. Diese Andreessen Horvitz Partner berechnen, dass 50% der COGS, also der Cost of Goods Sold, der Erstellungskosten des Produkts sind Cloudkosten.
Alles was geht in Facebook zu werben.
Genau, also das ganze VC-Geld, was in SaaS-Companies reingeht, in Software-Service-Companies, das geht zu 50% direkt als COGS, als Produktkosten in die Cloud-Anbieter und der Rest wird in Marketing bei den GAFAs weggegeben und dann hast du noch minus 20% für deine Entwickler, dafür ist ja das VC-Geld dann noch da. Das belastet natürlich ein bisschen auch, also als VC musst du dich auch fragen, wie viel mehr könnten deine SaaS-Investments noch wachsen, wenn die Cloud jetzt nicht nur extrem skalierbar wäre und Flexibilitätleistet, sondern auch noch tendenziell günstiger wäre.
Und plus, sobald du mehr und mehr Sachen auf dem Rechner wieder machen kannst.
Genau, und die Frage ist halt, also die nennen als Beispiel auch Dropbox, die haben sozusagen ihre Daten repatriiert, also zurück auf eigene Server umgezogen und das machen aber die wenigsten. Also ich kenne tatsächlich ein, zwei Companies, die das sehr früh auch schon gemacht haben, weil sie einfach so viel Daten halten oder verarbeiten, dass das aus rein wirtschaftlichen Gründen sehr früh so war. Das hat aber zwei Probleme, also Geld ist ja nur ein Aspekt dabei, das andere ist eben Skalierbarkeit und Flexibilität, also wollen wir schnell runter skalieren auch, nicht nur hoch, sondern auch runter skalieren, wenn mal schlechte Saison ist, aber eben auch schnell neue Module etc. anflanschen und flexibel das Produkt erweitern, das geht wahrscheinlich einfacher. Und das andere ist, dass es tatsächlich viele Entwickler gibt, die noch nie außerhalb der Cloud gearbeitet haben, die wollen auch nur in der Cloud, das kennst du wahrscheinlich auch, aber die gehen davon aus, dass das Setup ist EC2 und sie wollen mit der Amazon Cloud arbeiten und schon mit Google zu arbeiten wäre eine Zumutung, erst recht mit eigenen On-Premise oder eigenen Daten Center, deswegen ist die Entscheidung nicht so einfach.
Ich bin immer wieder überrascht, wenn ich von Firmen höre, die einfach von AWS auf Google Cloud wechseln oder andersrum, wobei ich immer nur den einen Fakt bis jetzt gehört habe.
Dass sie aus Kostengründen zu Google nehmen, nehme ich an. Google macht quasi Kampfpreise im Markt, Google hat ungefähr 7% Marktanteil, Azure ungefähr doppelt so viel, AWS dann ungefähr nochmal so viel wie die beiden zusammen, wenn ich es richtig im Kopf habe.
Du legst ja deine Organisation für ein halbes Jahr oder länger irgendwie lahm.
Ja, da gab es aber die, wenn AWS Marktanteile gewinnt, dann könnte es sein, dass ihnen irgendwann eben so Portabilitätserfordernisse auferlegt werden und dann würde es auch heißen, dass man zum Beispiel besucht, also du beschreibst einen total spannenden Punkt, nämlich du sagst, die Kosten des Wechselns sind zu hoch. Das ist eigentlich was, wo zumindest wenn einer der Player sehr groß ist, wo ein Regulator Interesse daran haben könnte zu sagen, mach doch mal das was, also die sind kein Oligopol, also sie sind ein Oligopol, aber sie verabreden sich jetzt nicht die Preise hochzuhalten, sondern Google will eigentlich Preiskampf machen, aber sozusagen die Schranken sind trotzdem zu hoch, damit Preis der wichtigste Faktor wird, weil die Wechselkosten zu hoch sind. Wenn du irgendwas tun willst, um die Kosten jetzt zu senken und den Markt noch kompetiver zu machen, dann ist es wahrscheinlich, das Wechseln einfacher zu machen. Also Amazon verpflichtet es mehr oder weniger, einen Export-Import-Prozess zu bauen, jeden der Anbieter, dass sie untereinander gewährleisten, dass das Wechseln des Anbieters so effizient wie möglich geht. Dann hast du sofort noch härteren Preiskampf und wahrscheinlich würde dann die ganze, der Rest der SaaS und Cloud-Industrie sehr stark profitieren davon.
Und müsste es nicht auch noch ein SaaS-Paradox geben oder ein Subscription-Paradox, dass wir jetzt so eine Welle haben, wo Firmen und Privatleute so viele Subscriptions, so viele Abos haben und das auch in größeren Firmen irgendwie so groß und so teuer wird, dass man sich überlegt, okay, vielleicht ist das doch nicht das beste Modell?
Ja, das ist ja so dieses, you're crazy if you stay on it. Also ich glaube, Dropbox ist die Ausnahme, das ist jetzt nicht stellvertretend. Aber es wird Firmen, also wenn was passiert ist, wenn du glaubhaft drohen kannst, ich repatriiere jetzt meine Daten und ich baue mein eigenes Datacenter oder ich ziehe ein eigenes, und du bist wirklich groß, dann kannst du auch mit Amazon und so weiter reden, dann kriegst du auch bessere Konditionen irgendwann. Weil die wissen natürlich auch, wo die Grenze ist, wo es eventuell sinnvoll ist, das selber abzubilden. Aber für andere, die groß genug sind, ist das auf jeden Fall eine Entscheidung, die man irgendwann treffen muss. Und gerade im Moment sind die alle in der Wachstumsphase. Wenn du zwischen 60 und 110 Prozent wächst jedes Jahr, dann ist das jetzt nicht dein größtes Problem. Aber lass die mal, sagen wir mal, nur noch 19 Prozent wachsen und 15 Prozent EBIT-Marge haben und sie fliegen langsam aus der Rule of Forty raus, dann ist das Erste, was du überlegst, ich kann wahrscheinlich nicht mehr schneller wachsen, ich brauche mehr Hohmarge und dann ist das, worauf du sofort kommst, wie kriege ich die Cox runter. Die Cost of Goods Sold, die Herstellungskosten. Und dann ist der logischste Schritt, wir müssen unsere Cloud-Kosten reduzieren. Und dann redest du entweder mit den Anbietern, ob wir da 5 Prozent runterkommen oder du sagst, die nächsten anderthalb Jahre beschäftigen uns damit, das auf eine eigene Infrastruktur umzuziehen. Und dafür wären wir aber eine profitablere Company. Also damit gewinnst du wahrscheinlich, wenn du sagst, 50 Prozent der Herstellungskosten sind Cloud-Kosten für die SaaS-Ventures. Und Amazon hat eine 30 Prozent Profit-Margin drauf. Das heißt, wenn du es selber abbildest, du hast natürlich nicht die gleichen Skaleneffekte wie Amazon, aber du solltest eigentlich 10, 15 Prozent einsparen können. Und dann geht das direkt ins EBIT rein, wenn du das wegbekommst. Sind direkt 5 bis 8 Prozent mehr EBIT wahrscheinlich.
Ja, mein Gedanke war noch weiter unten, ob es bei Endkonsumenten auch irgendwann so ein Umdenken geht. Dass sie sagen, okay, ich habe jetzt hier 10 Zeitschriften, die ich abonniere, das ist mir jetzt zu viel.
Ich dachte, dass wir DVDs kaufen jetzt statt Netflix.
Ich glaube, wir müssen uns bei Marius und Stefan entschuldigen, dass wir deren Fragen erst nächste Folge oder über nächste Folge beantworten. Wir haben jetzt hier kurz nach 10, wir haben gleich Earnings, wir müssen auf jeden Fall Live-Earnings-Session machen.
Gut, dann verschieben wir die Fragen aufs Wochenende, die waren gut. Also wir haben heute Earnings von Alphabet Google, der Google Mutter Alphabet, Apple und Microsoft.
Würdest du mir vorher noch sagen, wie es mit Tesla läuft?
Tesla hat relativ gute Zahlen gezeigt, hat über eine Milliarde Gewinn gemacht, davon nur ein Drittel ungefähr Regulatory Credits, also Subventionen für die Vermeidung, die sie an andere Autohersteller kaufen, damit die mehr Verbrenner bauen können.
Hat ihnen dann den Bitcoin nochmal hochgepusht oder so? Hat das geholfen?
Nein, sie mussten ein bisschen Bitcoin-Verluste ausweisen und der Umsatz war gar nicht so stark. Sie haben irgendwie 200.000 Autos rund gebaut, sie wollen ja aber eine Million schaffen dieses Jahr. Da sind sie halbwegs auf Kurs, aber es wird nicht einfach, das zu schaffen. Die Aktie hat auch einfach nur verhalten reagiert. Da gab es wieder einen großen Aufschlag nach oben als nach unten, aber es waren jetzt auf keinen Fall schlechte Zahlen. Also ich finde da kein Hahn, ehrlich gesagt. Bitcoin hat gerade zweiten Frühling aus verschiedensten Gründen, weil eine Stellenanzeige bei Amazon gereicht hat, damit alle jetzt glauben, Amazon sucht jemanden für ihre Krypto-Strategie, relativ weit oben. Jetzt denken Leute, dass Amazon Bitcoin akzeptiert, was ja total bescheuert ist. Warum sollte man diese nicht für Transaktionen geeignete Währung gerade bei Amazon akzeptieren? Also wenn irgendwas sinnvoll erscheinen würde, dann ist es eben, dass sie eine eigene Kryptowährung, was sie ja anscheinend in Mexiko versuchen zu bauen, oder dass sie da jemanden suchen, der das strategisch begleitet oder ausweitet. Aber warum da jetzt der Bitcoin-Kurs darauf reagiert, habe ich noch nicht so 100% verstanden. Außerdem hat Jack Dorsey sich bei den Twitter-Earnings auch wieder sehr positiv geäußert zu Bitcoin. Und es gibt anscheinend so eine Art Short-Squeeze, also dass so viele Leute wirklich auf den Verfall gewettet haben, dass sie dann doch kalt erwischt wurden mit diesen zwei News. Und dann gibt es natürlich auch eine Überreaktion nach oben und so hat er jetzt fast 30% gewonnen seit dem Tief, wenn ich richtig informiert bin.
Ich wollte gerade einen Witz machen, aber mir fällt der Name nicht ein. Ich wollte fragen, ob irgendein ehemaliger Politiker vielleicht den Job bekommt.
Bei Amazon?
Ja, wer war das denn nochmal, der Kryptoberater, war der nicht auch Kryptoberater bei Wirecard? Egal, nicht so wild.
Achso, ha ha ha, ich weiß ihn.
Ist egal, ist egal, lassen wir so, kann auch so nichts passieren.
Ah, zu Gutenberg, der könnte doch zu Amazon gehen. Dann haben die vielleicht auch, die brauchen ja auch so ein bisschen regulatorischen politischen Goodwill. Ich weiß nicht, ob man sowas kaufen kann, aber weiß nicht.
Also was erwartest du von Alphabet, Apple und Microsoft?
Also fangen wir mit Google an, das ist am einfachsten. Was das schwer macht, jetzt irgendwas zu prädikten, ist, dass du eben diese Nach-Corona-Quartiere, du hast sehr schwere Vorjahresvergleiche, ich erkläre gleich, wo das bei den einzelnen Playern liegt. Du kannst nicht einfach irgendeinen alten Trend vorzeichnen, es kann deutlich besser laufen, es kann auch deutlich schlechter laufen. Ja, das ist eigentlich das Hauptproblem. Also es wird schwer eine Aussage zu machen, aber ich versuche mal sozusagen die Challenges, bevor wir auf die Zahlen gucken, zu erklären. Google wird wahrscheinlich, so viel Rückenwind, wie wir im Werbemarkt gesehen haben jetzt, ein relativ gutes Quartal haben. Sie könnten beim Gewinn im besten Fall knapp 100% oder ein bisschen drüber Plus machen. Und da ist der Grund, dieses Q2, vor einem Jahr, Q2 2020 war das eine Quartal, wo die sogar Minus gemacht haben, es war grottenschlecht. Also jetzt 100% Plus zu machen, ist gar nicht so viel, es ist einfach, dadurch, dass das Vorjahresquartal so schlecht war, würde es einfach heißen, sie haben zweimal hintereinander 40% gemacht, wenn es diese Abweichung nicht gäbe. Von daher könnte der Gewinnanstieg sehr hoch sein. Google Maps könnte wieder zurückkommen, das war ja fast totes Geschäft in Corona, weil du warst einfach nicht draußen, hast dich kaum bewegt im öffentlichen Raum. Der lokale Handel war teilweise geschlossen, gelähmt, was auch immer, ein Schockstar. Und das sollte sehr stark wiederbelebt worden sein, das zählt in die Search-Kategorie rein bei Google, soweit ich das verstehe. Wir können ja mal Stück für Stück durchgehen. Bei Google habe ich ein eigenes Modell.
Du guckst dir jetzt die Zahlen an, was du prediktest, wir schauen uns noch nicht die richtigen Zahlen an.
Ich würde sagen, der Search-Markt, der war im Q1 31,8 Milliarden, der sollte eigentlich auf, ich würde fast sagen 35, aber ich glaube relativ sicher 34 Milliarden Mindeststeiger, das wären schon 60% Anstieg in Search. Das ist das, wo ich mir Kulpa vor einem Jahr oder so gesagt habe, ich glaube nicht mehr, dass Google zweistellige Wachstumsraten in Search schafft.
Gut, sie machen jetzt Fernsehwerbung, dass wir Sachen suchen sollen.
Da müssen wir gleich nochmal drüber reden, oder? Vielleicht hinterher, wenn wir Zeit haben. Warum jetzt 59%? Wie gesagt, weil das ist ein Bereich, der war im Vorjahr minus 10%, das heißt, der ist jetzt eigentlich plus 50% und über zwei Jahre ist das dann eben doch nur noch plus 25%. Das habe ich falsch eingeschätzt, weil ich diesen E-Commerce-Boom durch Corona, das würde ich jetzt sagen, konnte ich nicht wissen. Ansonsten bin ich bei der These, dass Search nicht das boomende Geschäft ist, aber Maps wird ihnen auch in Zukunft da helfen, oder Google Local. Ich würde schätzen, dass sie 60% fast schaffen, also bei 34 Milliarden landen. YouTube, im Vergleich zum Vorjahr, was würdest du sagen? Also sie waren im Vorquartal 6 Milliarden, vor einem Jahr waren sie 3,8 Milliarden. Da würde ich eher sagen, moderater Anstieg, wenn vielleicht 6,8 Milliarden. Das würde 78% sein bei YouTube immer noch. Auch da war das, ach, wir machen mal 7 Milliarden, ich mache es einfach rund, so es sind 83,6%. Warum? Auch da das Vorjahr unheimlich schwach, vom Volumen her war es stark, aber von den Werbepreisen war es niedrig. Die sollten jetzt anziehen, dadurch glaube ich können sie plus 83% schaffen. Das ist relativ optimistisch für meine Verhältnisse geschätzt. Ich glaube da geht mehr. Ja, ich hatte erst auf 7,5 da stehen, aber das sind über 100%. Hast du erkannt. Okay, dann überredest du mich jetzt zu meinen alten 7,5. 7,5 sind 97%. Du sagst 8, okay, du bist noch optimistisch, weil du so viel YouTube geguckt hast im letzten Quartal. Alles klar, so und was natürlich super spannend ist, ist das Cloud-Geschäft. Das lag vor einem Quartal bei 4 Milliarden, im Q2 bei 3 Milliarden. Das wächst normalerweise mit 46%, wenn es gut läuft. Ich glaube, dass jetzt erste Investitionsprojekte wieder angeschoben werden und gehe davon aus, dass es über 46% wächst und würde es auf 4,45 Milliarden schätzen. Das sind 48%, das wäre extrem gut. Ich bin heute mit dem richtigen Bein aufgestanden.
4,45 sagst du?
Ja. Ich sage 4. Also es ist schlecht gelaufen? Ich sage es schlechter gelaufen. Sag mal die Hypothese, warum? 4 wäre auf Vorniveau, auf Vorquartalsniveau, Null Wachstum.
Weil sie sich überlegt haben, wir machen jetzt so eine Restrukturierung oder die Sachen rumschieben mit Homeoffice, das ist alles zu kompliziert, das machen wir später.
Dann verlieren sie noch weiter Geld. Das krasse ist, bei allen Schätzungen, die wir jetzt gemacht haben, bleiben wahrscheinlich 12 Milliarden Gewinn übrig oder mehr. Das wäre ein Anstieg von 88%. Und da glaube ich, was passiert, wenn wir 12,5 draus machen? Ich glaube, die können das verdoppeln, das Operating Income. Also ich sage mal 13. Ich glaube, die können das verdoppeln.
Jetzt ist 10.15 Uhr.
Ich habe vorhin noch nicht, also wir haben ja gerade geredet, es ist klar, dass ich nicht reingeschaut habe. Sekunde, ich gehe jetzt auf die Alphabetseite. Ach da, Q2, Press Release. Ich vergleiche das jetzt einmal live mit den Zahlen. Uh. Also jetzt habe ich gerade das Interesse, sofort auf den Kurs zu schauen. Ich würde schätzen, die müssten so 10% hochgehen. After Hours, guck, 2,7% hoch. Also relativ gute Zahlen, ich war gerade überrascht. Ich hatte Revenues bei 58% geschätzt, das wären 51%. Sie sind bei 61,88, also fast 62 Milliarden Umsatz. Das entspricht einer Steigerung von 61,5% zum Vorjahr, das wie gesagt sehr schlecht war. Also man kann jetzt nicht sagen, Google ist, also ja, Google ist 60% gewachsen, aber sie sind halt auch geschrumpft beim Revenue das Vorjahr. Deswegen muss man das ein bisschen in den Kontext stellen. Dann übrig geblieben, Operating Income, um das schon mal vorweg zu nehmen, sind 19,3 Milliarden, was ich gerade auf 12,5 geschätzt hatte. Das wäre ein Anstieg von 200, das wäre verdreifacht. Warum ist der Kurs nicht besser? Also wir gehen jetzt mal weiter durch. Ich gucke gleich mal, ob ich einen Fehler habe. Search, Search ist bei 35, also ich hatte 34 geschätzt, es ist bei 35,8, auch deutlich besser als geschätzt und deutlich besser als die Wall Street geschätzt hat. Also meine Schätzungen waren, glaube ich, schon optimistischer als die Flüster-Schätzungen der Wall Street. Das war meine Basis für die Vorarbeit. Das, was ich jetzt eben gesagt habe, war schon optimistischer als das, was die Wall Street geschätzt hat eigentlich. Deswegen bin ich jetzt auch überrascht, wie viel es noch über meinen Schätzen drüber ist. Search ist damit plus 68%. Ich glaube, also wir schaffen es jetzt nicht, die Kommentare und so zu lesen oder ein Earnings Call. Deswegen vermutmaße ich jetzt, dass Maps einen signifikanten Bestandteil daran hat und dass sie jetzt vielleicht auch erwähnt werden als einen der Wachstumsmotoren. Dann YouTube. Zehn. Nee, ach verdammt, weil du mich überredest. YouTube hat tatsächlich 7,002 Milliarden. Das heißt, die sieben davor waren richtig, du hast mich noch auf sieben vorgebracht. Da wären sieben richtig, das ist 83,6%.
Macht auch Sinn, die Leute waren draußen.
Ja, ich glaube, bei YouTube sind die Preise gut gewesen. Also die TKPs sind auch da, haben sie bestimmt profitiert. Wobei vielleicht schon ein bisschen da auch die App Tracking Transparency negativ einwirkt. Also negativ ist da der Volumeneffekt, was du gerade sagst. Leute sind viel unterwegs und weniger Video Consumption. Aber dafür relativ gute Preise, aber schlechte Effizienz eventuell schon wegen den Einschränkungen bei Apple. Aber trotzdem 83,6% Wachstum, das ist gut. Und Cloud. Cloud haben wir 4,628. Das ist nochmal ein bisschen besser, nicht doll, aber ein bisschen besser als ich gedacht habe. Das sind 54%. Das ist enorm gut im Vergleich zu den Vorquartalen. Das hatten sie das letzte Mal im 2019. So ist Cloud Wachstum. Wir kennen sie Amazon und Microsoft noch nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie da mit Marktanteil gewonnen haben, weil sie halt Kampfpreise machen. Das ist immer noch nicht, sagen sie, die Operating Income Cloud. Haben die Verluste eingegrenzt von 1,4 Milliarden auf 600 Millionen. Also sie sind immer noch nicht profitabel in der Cloud. Werden wahrscheinlich aber jetzt Ende des Jahres dann profitabel werden mit der Cloud. Also ich kann immer noch nicht glauben, dass die... Achso, die Traffic Acquisition Kosten haben sich auch sehr stark gesteigert. Um ungefähr 50, 60%. Das ist was sie an andere Provider zahlen müssen, damit sie die Standardsuche sind und so weiter. Also das Operating Income ist... Hier steht... warum steht jetzt hier 22? Da 19. Also 19 Milliarden ist echt verdreifacht. Das ist brutal gut.
Eigentlich müssen wir jetzt diesen Podcast beenden.
Warum? Aber weil du sprachlos bist. Ja, ich bin vor allen Dingen sprachlos, weil die Börse nicht darauf reagiert. Ich denke eigentlich, die müsste noch ein bisschen optimistischer sein. Aber im After Hours Trading... Aber es ist nur moderat. Vielleicht hat man doch viel davon schon vorweggenommen. Aber insgesamt extrem gutes Ergebnis, würde ich sagen. So, das war Google. Wir machen die anderen kürzer. Da kann ich auch gar nicht so viel zu sagen.
Also Apple, Microsoft. Es ist ja Mittwoch, Donnerstag, Freitag und so.
Pass auf, bei Apple ist die große Frage eigentlich... Es gibt diesen Begriff Pulling Revenue Forward. Das ist, was während Corona passiert ist. Du hast dir vielleicht einen neuen Mac gekauft, weil du ins Home Office musstest. Du hast dir ein neues iPhone gekauft, du hast dir neue Kopfhörer gekauft. Und die Steigerung, die es während Corona gab, gerade im PC-Segment, das kannst du im nächsten Quartal nicht noch mal machen, weil du eben den Konsum vorgezogen hast. Das heißt, du hast jetzt einerseits schwere Comparables, also die Vergleichsquartale sind relativ stark im Gegensatz zu Google, weil es viel Absatz für Apple-Produkte gab. Und zumindest in der westlichen Welt, in China war es noch was anderes, glaube ich. Und gleichzeitig können Leute nicht schon das kaufen, was sie vor einem Jahr gekauft haben, noch mal. Das könnte dafür sorgen, dass eventuell Macs, iPhones glaube ich weniger, aber dass eventuell Macs schlechter gelaufen sind. Vielleicht auch iPads. Das könnte den Umsatz ein bisschen belasten, das wird trotzdem insgesamt gut sein, denke ich. Ich gucke jetzt mal. So, Q2 2021. Ich gucke mal kurz, ob ich so ein bisschen Schätzung und Erwartungen hatte. Also die Schätzung der Wall Street wird sind 73 bis 79 Milliarden Umsatz. Das entspricht am unteren Ende 22% Wachstum. Ich glaube, sie werden mehr als 22% machen, aber nicht deutlich mehr. Und es entspricht einem Euro Gewinn pro Aktie. So, geschafft haben sie 1,40 Gewinn, also beim Gewinn schon mal outperformed. Und, naja, Sekunde. Warum machen die das so hässlich? Ach so, da sind die Financial Statements und der Press Release getrennt. Deswegen muss ich noch ein zweites Argument aufmachen. Der Umsatz ist, Gesamtumsatz ist, boah, 89 Milliarden. Also krass outperformed auch wieder. Heute war übrigens ein sehr schlechter Tag an der Börse wegen Inflationsangst.
Ich habe gedacht, Inflation hätte sich jetzt erledigt letzte Woche.
Nee, aber der IMF, also der, wie heißt das, Weltfund, wie sagt man das denn? Der Monetary Fund. Ja, also, Weltbank, oder wie sagt man? Nee, Weltbank ist was anderes. Der Internationale Währungsfonds, so, das ist das richtige Wort. Der hat gewarnt, dass man die Notenbanken, die Inflation besser im Auge behalten sollten. Und auch sicherstellen sollen, dass die Wirtschaft wieder anspringt. Deswegen war man ein bisschen skeptisch heute an den Märkten. Also Service Revenue ist von 13,3 auf 16,9 gestiegen. Das ist anteilig jetzt aber weniger, weil das Produkt Revenue von 44,9 auf 72,6 Milliarden. gestiegen ist. Dadurch ist der Anteil des Service Revenue jetzt von 29 Prozent auf unter 25 Prozent ungefähr. Muss das sein gesunken? Aber es skaliert halt nicht so gut mit dem Produktverkäufen. Das ist ein bisschen auch klar. Sehen wir das nach Segmenten hier? Nee.
Also Topzahlen besser als erwartet.
Ja, viel besser als erwartet. Was wir leider nicht sehen ist die einzelnen Segmente. Normalerweise erfährt man noch, das kommt glaube ich erst im Conference, im Earnings Call, dass sie sagen wie die einzelnen Segmente performt haben. Das ist leider in den Final Statements drin. Ja, schau ich nochmal ab in die nächste Folge.
So, noch schnell Microsoft. Microsoft, Clouds und dann Feierabend.
Über China müssen wir noch ganz kurz reden, aber dann sind wir durch. Microsoft, so Reload. Also da Cloud. Genau, bei Microsoft, gut, dass du das sagst. Da ist die große Frage, wie gut ist das Cloud und Office Segment gelaufen. Im Office und Hardware Segment haben sie so ein bisschen das Problem von Apple, wobei das ja anscheinend nicht passiert ist, dieses Putting Forward. Das scheint noch nicht ein Problem zu sein. Irgendwie geben die Leute weiter Geld aus. Was ein bisschen vielleicht auch daran liegt, es gab ja keinen anderen Weg Geld auszugeben. Du hast keinen Urlaub gemacht und dann kauft man sich halt doch einen neuen Mac. Das könnte ein Grund sein, warum dann eben doch weiter ausgegeben wird, obwohl man denkt, jeder hat schon das neueste iPad und Handy. Ein Hörer hat gefragt, warum Microsoft bei Big Tech immer vergessen wird. Das liegt so ein bisschen daran, dass wir sie zwischenzeitlich mal als Income Bank halten, also als sozusagen herkömmlicher langweiliger Anbieter. Sie haben ja erst vor wenigen Jahren diese Schwenk zur Cloud Strategie sowohl bei Office als auch mit Office 365 als auch mit der Azure Cloud geschafft. Seitdem müsste man sie, deswegen sagt man auch GARFAM, also mit Microsoft hinten am Ende, bei den GAFA-Konzernen, Google, Apple, Facebook, Amazon. Aber eigentlich gehören sie zu Big Tech relativ klar. Bei Microsoft ist es das vierte Quartal. Lass mich raten, Bombe. Die sind nicht ganz so stark. Also Revenue wächst um 21 Prozent. Vor Quartal war 19, also es ist schon gut. Sekunde. Das Vergleichsquartal vor einem Jahr war nur 12,8. Also es ist schon eine Verbesserung noch, aber ich würde sagen, es ist nicht so eine Outperformance wie bei Apple und Google. Operating Income plus 42 Prozent. Das ist anständig. Net Income 47. Das ist ähnlich wie im Vorquartal. Wo ist die Cloud? Sekunde. Business Highlights. Office Commercial 20 Prozent. Consumer. LinkedIn plus 46 Prozent. Also LinkedIn profitiert vom Werbemarkt, davon Marketing Solutions, also was nicht Subscription ist bei LinkedIn, plus 97 Prozent. Das finde ich relativ gut. Und Cloud plus 30 Prozent. Das wäre ein bisschen... Intelligent Cloud 17 Milliarden, 30 Prozent Increase. Server Products 34 Prozent. Das ist, wenn man jetzt die Google-Zahlen gesehen hat, nicht gut. So, jetzt kennen wir AWS noch nicht. Die Frage ist, wird AWS, also Amazon jetzt eher aussehen wie Google, die mit über 50 Prozent gewachsen sind, bei Amazon? Das ist eine Frage, die ich mir jetzt noch nicht so richtig vorstelle. Aber AWS aussehen wie Google, die mit über 50 Prozent gewachsen sind beim Cloud Revenue? Oder relativ schlecht wie bei Microsoft, 30 Prozent? Finde ich nicht gut genug eigentlich für... Ich schaue mal ganz kurz, was sie im Vorquartal gemacht haben. Ne, das finde ich so schnell nicht. Ich würde sagen, tendenziell Microsoft der Verlierer.
Amazon sehen wir morgen.
Amazon kommt morgen, das wird spannend. Spannend. Ja, also Apple gute Zahlen. Alphabet extrem gute Zahlen, to be fair. Microsoft bin ich nicht so überzeugt. So. Und dann hatten wir letztes Mal zum Ende der Sendung noch ein Thema angeschnitten. Und zwar... dieses China-Thema. Es kam live rein, als wir letztes Mal gesprochen haben. Und was wir wussten, ist, China schaut sich den Education-Sektor besser an. Und reguliert so ein bisschen die Online-Education-Companies. Und was ich da noch nicht wusste, ist, was als Mittel angedroht wurde, ist die Privatisierung, nicht die Privatisierung, die Verstaatlichung der Companies. Und die China-Aktien insgesamt haben wir jetzt in den letzten Tagen dadurch 20 Prozent durch die allgemeine Unsicherheit verloren. Aber gerade die Tech-Education-Titel, also vor allen Dingen GoTo oder GoAto, das ist eben als GSX als Kürzel, aber auch DoJu und Tal-Education, das sind die drei größten, die haben jetzt über 60 Prozent verloren. Weil du Angst hast, der Staat zieht diese Unternehmen mehr oder weniger ein. Das kann man in China machen, logischerweise. Und Ausländer sollen sich daran nicht mehr beteiligen dürfen. Der Grund dahinter, meiner Meinung nach relativ klar, als kommunistischer Staat ist Education nicht in deinem Interesse, zumindest nicht, wenn sie nicht den Staatszwecken dient. Und diese Firmen waren so erfolgreich, auch das ist ein 100 Milliarden Markt in China, dass das nicht im Interesse eines kommunistischen Staates ist, dass große Konzerne so viel Bildung machen, Bildung ist natürlich schon reguliert, da wirst du jetzt nicht sagen können, freie Marktwirtschaft und freie Meinungsäußerungen sind die Imperative der Menschheit, sondern es ist schon alles eingefärbt natürlich trotzdem dort auch. Aber ich glaube, in einem kommunistischen Staat muss Bildung verstaatlicht sein. Also bei jeder kommunistischen Revolution sind die gebildeten Menschen ja die Ersten, die ins Konzentrationslager fahren werden oder direkt auf die Straße erschossen. Von daher finde ich, dass unter den China-Aktien die Ersten sind, die man sich vielleicht anschaut. Man kann es auch so sagen, alles was eine Art hoheitliche Aufgaben übernimmt, wo der Staat eben sehr besonderes Interesse daran hat, dass da mehr drauf geguckt wird. Ich will jetzt nicht sagen, das war vorauszusehen, aber wenn man Risiko gesucht hat, dann wäre das das Risiko gewesen.
Wie sieht es mit deinen China-Aktien aus?
Bist du da noch ein Brünnel? Ich bin da drin und bleibe da auch drin. Wir haben in der Vergangenheit immer gesagt, die sind extrem günstig bewertet, aber man trägt ein extrem hohes Risiko. Das haben wir immer versucht sehr deutlich zu machen, dass sie nicht billig sind, sondern sie sind, ob des extrem hohen Risikos, sind sie pro forma, haben sie niedrige multiples. Und inzwischen würde ich sagen, also die haben wie gesagt Alibaba ist glaube ich 25 Prozent unter dem Allzeithoch oder 30 Prozent, fast 10 Cent auch. Und einerseits, die haben immer auch kleinere Education-Beteiligung, das wird die auch direkt betreffen, in einem kleineren Maß aber. 10 Cent hat so viel Beteiligung, dass du einfach sicher davon ausgehen kannst, dass die auch irgendwas im Education-Sektor machen. Aber die traden halt jetzt mit einem, je nachdem 60 bis 80 Prozent Discount auf Amazon. Und also auf 0,75 oder 1,1 des Umsatzes, teilweise so 20er Earnings-Multiples. Das ist, wenn du das vergleichst mit, also wenn du jetzt Alibaba mit Amazon zum Beispiel vergleichen würdest, dann ist das so, als wäre eine 2 Drittel Ausfallwahrscheinlichkeit da einkalkuliert, würde ich behaupten. Also als wenn Leute davon ausgehen, dass es mit 60, 65 Prozent enteignet wird. Da würde ich sagen, ich glaube eher an 50, 50 und hätte ich jetzt Liquidität, würde ich vorsichtig und nur wenn man extrem Risiko, wenn man viel Risiko-Appetit hat und gut einschätzen kann, was der Trade-Off zwischen Risiko und Chance ist, dann glaube ich, könnte man jetzt die Panik nutzen und vorsichtig wieder einsteigen mit insgesamt weniger als 10 Prozent des Portfolios in China, wenn möglich. Das hielte ich, also verantwortlich kann man nicht sagen, aber das ist eine Chance, die sich bietet. Es gibt eine sehr realistische Chance des Totalverlustes, dass der Staat sagt, dass er generell nicht Unternehmen möchte, die über eine gewisse Relevanz größer werden und mächtig werden. Aber ich glaube nicht, dass der chinesische Staat jetzt alle Unternehmen irgendwie verstaatlichen wird. Aber allein das Bild für Entrepreneure in China wäre furchtbar. Wenn du genau weißt, wenn du sagst, du hast den Wettbewerb gewonnen und dann wird dir alles weggenommen. Den Anreiz darf China ja nicht setzen. Die können schon sagen, wir hauen Leuten auf die Finger und im Education-Sektor haben wir auch ein gesteigertes Interesse, als autoritäres Regime da durchzugreifen. Dass sie jetzt die Marktwirtschaft komplett abschaffen oder die kurzfristige Marktwirtschaft, langfristig ist China meiner Meinung nach trotzdem noch Planwirtschaft, das glaube ich, wäre eine große Gefahr, dass dann viel unternehmerischer Drive aus dem Land verschwindet. Das kann sich eigentlich leisten. Deswegen finde ich, das ist eine rationale Wette zu sagen, wenn ich noch keinen China Exposure habe, mich jetzt vielleicht langsam einzukaufen. Aber das ist nur etwas für Leute, die mit Risiko gut leben können. Das ist definitiv nichts, wenn du jetzt in fünf Jahren dein Eigenheim bauen willst mit den Aktien. Und um das positiv zu sagen, man muss auch sagen, insbesondere diese Education-Plattformen, die waren auch vorher schon Ziel von Short-Sellern, die jetzt unheimlich viel Geld gemacht haben müssen. Unter anderem, weil die auch teilweise als Fraudulent, also es gab Verdacht, dass bis zu zwei Drittel der Schüler in den Räumen Bots waren. Also dass man in Absicht Räume mit Bots gefüllt hat um die Zahlen zu erhöhen. Also gerade GSX Go 2, die hatten auch vorher schon mit Problemen zu kämpfen. Um es positiv zu enden, BioNTech hat geglaubt, ein Mittel gefunden zu haben, was eventuell als Impfstoff gegen Malaria funktionieren könnte. Da sterben immer noch irgendwie jede Minute viele Menschen dran, vor allen Dingen in Afrika, teilweise Südostasien, glaube ich. Und das hatte ich ja vorher mal gesagt, dass das meine Wette auf BioNTech ist, dass das so eine Art Plattform ist oder Basistechnologie, auf der du viele andere Sachen noch, die wir nicht kennen, entwickeln kannst. Das seien Impfstoffe gegen Tropenkrankheiten, das können Impfstoffe gegen verschiedene Influenzaerreger sein, es können Impfstoffe gegen gewisse Krebszellen sein. Und die halten sich relativ gut gegen den aktuellen Trend jetzt BioNTech oder steigen stark dagegen. Also das ist was Gutes für die Welt, aber auch gut für mein Depot. Insofern möchte ich da gern positiv in die nächste Folge gehen. Und dann holen wir die guten Hörerfragen zum Bildungssystem nach. Aber wir werden auch Tech-Earnings spannender haben. Wir haben Amazon, Facebook auf jeden Fall drin am Freitag. Shopify, Trellio. Ja, wie wäre es, wenn du auch mal ein paar machst, damit ich hier nicht so durchhetzen muss. Du hast deine Exotabellen ja schon fertig. Ja, ich muss mal wieder welche neue machen, damit ich ein paar mehr Aktien besser drauf habe. Apple und Microsoft, finde ich, hervorragende Technologie-Basis-Investments, übrigens zusammen mit Salesforce. Dann würde ich jemandem sagen, jemand will unbedingt Tech investieren und hat aber nicht genug Ahnung. Von dem würde ich wahrscheinlich sagen, Microsoft, Apple und Salesforce, das ist ein gutes Verhältnis aus Risiko, Wachstum und Profitabilität. Und Alphabet, da war ich ja immer nicht so bullish, aber ich gebe gern zu, dass Corona denen noch mal ganz viel Rückenwind gegeben hat und dass ich deswegen da brutal falsch liege letztlich. Top, Pip, du musst jetzt deinen Rechner runterfahren.
Bis Samstag.
Mach's gut, ich freue mich auf Samstag. Falls du bis hier gehört hast,
kannst du uns gerne eine E-Mail an podcast-doppelgänger.io schreiben oder eine Bildung von dir. Oder einen netten Tweet. Bis dann.
Das hast du dir in Pivot abgehört diese Woche, ne? Nee, ich glaube sogar, ich habe gedacht,
ich hätte es mir selbst ausgedacht.