Doppelgänger Folge #63 vom 3. August 2021

Erbe anlegen & besteuern | Square + Afterpay | 🔮 Earnings: Hubspot, Uber, Fastly, Cloudflare & Zalando

In der Doppelgänger Discord Community wurden wir gefragt, wie wir ein eine Million Erbe anlegen würden um nach 20 Jahren in Rente gehen zu können. Philipp ist überrascht über Pips Einstellung zur Erbschaftssteuer. Wir sprechen über die Square Earnings und die Afterpay (Buy now pay later) Akquisition. Im Earnings Corner schätzt Pip welche Zahlen Hubspot, Uber, Fastly, Cloudflare und Zalando in den kommenden Tagen veröffentlichen werden. Zudem erklärt Pip warum Northern Data sein Unicorn Status abgeben musste.

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

00:11:20 Paketsteuer

00:17:20 Erbe investieren: Anlagehorizont: 20 Jahre

00:24:00 Erbe besteuern

00:33:00 square earnings & Afterpay Kauf

00:46:30 Hubspot Earnings

00:52:45 Uber

01:04:00 Fastly Cloudflare Earnings

01:10:00 Zalando

Shownotes:

Northern Data - Starinvestor Christian Angermayer und das umstrittene Börsenwunder https://www.wiwo.de/my/finanzen/geldanlage/northern-data-starinvestor-christian-angermayer-und-das-umstrittene-boersenwunder/26071364-all.html

Uber-Infografik: https://trademachines.de/info/amazon-uber/

Doppelgänger Tech Talk Podcast

Disclaimer https://www.doppelgaenger.io/disclaimer/

Post Production by Jan Wagener https://www.linkedin.com/in/jan-wagener-49270018b

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Hallo Herr Glückler, ich habe heute überlegt, ob wir eine Montagsepisode brauchen, weil gestern habe ich getweetet, dass ich die nach wie vor die 2020er Zahlen von Deutschlands High Performance Computing Hoffnung Northern Data nicht finden kann. Ich habe das dann auch schon eingetragen, dass wir das vielleicht besprechen könnten, was da wohl jetzt passiert. Und dann haben sich die Ereignisse jetzt überschlagen und wir können erst am Mittwoch darüber sprechen oder sagen am Mittwoch gehört werden, wo Northern Data zwischenzeitlich über 30 Prozent im Minus war. Müssen wir jetzt noch aktueller werden oder bleibt das ein Thema?
Also erstmal herzlich willkommen zum Doppelgänger-Tech-Talk-Podcast Folge 63.
Für solche Formalitäten haben wir keine Zeit.
Wieso mussten die Zahlen reporten? Das sind noch Zahlen aus der Vergangenheit, die man als börsennotiertes Unternehmen reporten muss.
Ja, im August 2021 kann man ja wissen, wie viel Umsatz man im Jahr 2020 gemacht hat und wie die Bilanz aussieht. Und anscheinend ist Northern Data aber zu busy damit, den NASDAQ-Börsengang, der angekündigt wurde, dass man das erwegt einzuleiten. Oder vielleicht hat man auch den Wirtschaftsprüfer gewechselt und deswegen braucht es ein bisschen Einarbeitungszeit. Aber das Vertrauen der Anleger scheint nicht zu steigen mit der Anzahl der Tage, die dieser Report säumig ist oder der Volljahresreport für das Jahr 2020.
Und glaubst du, dass du mit deinem Tweet die Aktie…
Nee, überhaupt nicht. Eigentlich müssten wir so ein Rekrüm einstellen, weil da ist ein Unicorn gestorben. Die waren ja vorher über eine Milliarde wert und sind jetzt heute nur noch, es ist Dienstagnachmittag, kurz vor Börsenschluss in Deutschland und Lang und Schwarz sagt, sind heute nur noch um die 900 Millionen wert, weil sie im Moment nur noch 10% im Minus haben. Und haben tatsächlich irgendwelche Leute gekauft bei 40 Euro wieder, die noch an die Story glauben. Wir hatten das ja schon mal besprochen in einer der früheren Folgen und hatten uns vorsichtig zurückhaltend skeptisch geäußert. So richtig nachhören kann man das aus irgendeinem Grund nicht mehr. Ich habe wirklich überlegt, warum das Audit jetzt so lange… Achso, warum zu dem Absturz, also du hast ja gefragt, ob mein Tweet der Schuld war. Was jetzt heute passiert ist oder gestern ist, dass das Bankhaus Hauck & Aufhäuser, die vorher eine Kaufempfehlung ausgesprochen haben für die Aktie, die Aktie auf Review gesetzt haben, das heißt, sie würden auch gerne abwarten, bis sie diese Zahlen sehen können. Bevor sie ihre Kaufempfehlung nochmal bekräftigen. Und das scheint so ein bisschen die Märkte erschreckt haben, dass jetzt selbst die Haus- und Hofbank Hauck & Aufhäuser da nicht mehr 100%… Also das weiß man nicht, ob die überzeugt sind, die nehmen sich nur das Recht aus, auch zu warten, bis sie mal eine Bilanz lesen können wieder, weil das ein bisschen her ist. Ansonsten, die Gründer von Northern Data kommen ja aus dem Umfeld der Firma Pantaflix. Dann sollte das jetzt ähnlich verlaufen wie dort. Da hat lustigerweise auch Hauck & Aufhäuser damals am 12. Januar 2018, da haben die bei 189 notiert, Pantaflix, das ist die Streaming-Plattform von Matthias Schweighöfer & Co.
Netflix für Deutsche.
Ja, so ein bisschen für Türken hat man auch gesagt damals. Und dieses Unco sind eben die Founder von Northern Data, die beiden Geschäftspartner von, oder Co-Founder, die damals mit Matthias Schweighöfer ausgerundet haben. Und auch da hat Hauck & Aufhäuser am 12. Januar 2018 sein Buy-Rating bestätigt, mit einem Kursziel von 350, als die Achse bei 190 stand. Also fast eine Verdopplung gesehen. Drei Jahre später, Neujahr 2021, war die dann noch 1 Euro wert.
Ach, die waren an der Börse?
Ja, das war eine große Börsenerhöhung. Zwischenzeitlich über 200 Millionen wert. Damals bei 189 standen, haben dann einen 1 zu 10 Split gemacht. Also das würde dann 18,9 entsprechen. Und von da ging es aber runter auf 1 Euro zwischenzeitlich. Also da hat man 95% verloren. Also wir wissen ja, Past Performance ist nicht indikativ für zukünftige. Aber mal sehen. Nicht, dass das nochmal passiert. Das wäre natürlich traurig.
Ich habe gar nicht mitbekommen, dass die an der Börse waren. Ich habe gedacht, das war einfach so ein Startup, wo ein bisschen Venture-Geld reingegangen ist damals.
Die haben damals diesen Streaming-Boom genutzt, um an die Börse zu gehen. Und dann sind zwei Börsenbriefe heute noch abgesprungen, die das auch vorher interessant empfohlen haben.
Börsenbrief heißt irgendwelche Newsletter, die über Aktien und so schreiben?
Oder die so irgendwelche Musterdepots pflegen oder Empfehlungen treffen. Die haben das als spekulative Anlageidee publiziert und jetzt haben die sich aufzurück gezogen. Dadurch kam es wahrscheinlich zu dem schnellen Verfall um 30%.
Northern Data hat auch mal Twitter verklagt. Habe ich so eine Überschrift gelesen. War Finance Forward. Weißt du, dass wir diese ersten fünf Minuten des Podcasts für immer haben werden oder wird das auch irgendwann verschwinden?
Das können wir sagen. Wir berichten ja nur über wahre Umstände oder Meinungen. Es gibt einen guten Artikel dazu, den wir mal verlinken können von Georg Buschmann bei der Vivo. Den packen wir einfach mal in die Shownotes. Da kann man sich ein bisschen zum Hintergrund belesen. Was ich auch spannend fand, also wie gesagt, Northern Data sagt selber, sie erwägen an die Nesdec zu gehen. Und Ende des Jahres, Ende des Jahres, Ende Dezember gab es eine Pressemitteilung Northern Data AG provides outlook for 2021 and strengthens Capital Base. Und da haben sie sich wieder bullish gezeigt für das Jahr 2021 und erklärt, dass sie nochmal 52,5 Millionen eingesammelt haben von Black Mars Capital. Das ist wiederum die Founder von Pantherflix und Northern Data und Apeiron Investment Group. Das ist das Investment Vehicle oder Family Office von Christian Angermeier und weitere strategische Investoren. Die haben 52 Millionen investiert. Was insofern komisch ist oder interessant ist, dass laut der eigenen Voraussagen und der Prognose von Hauck und Aufheuser die Firma 2020 schon profitabel sein, also die Zahlen, auf die wir jetzt noch warten, sollten eigentlich laut des Outlooks und der Schätzungen der Analysten schon zeigen, dass sie profitabel sind. Jetzt haben die aber 50 Millionen trotzdem eingesammelt. Da frage ich mich, was die damit machen.
Kann es sein, dass sie profitabel sind wegen Bitcoin? Also die meinen doch Bitcoins oder geben die Infrastruktur an?
Bitcoin läuft ja nicht so gut im letzten Vierteljahr.
Letztes Jahr war doch gut oder nicht?
Ich meine, Prüfung dauert so lange, weil man die ganzen Bitcoins zählen muss. So viel Geld, das kann natürlich auch sein. Und die sagen, sie wollen eventuell mehr Data Center noch aufbauen oder akquirieren damit. Das hätte man ja aber angekündigt wahrscheinlich per Ad-Hoc Mitteilung, wenn man sich jetzt ein größeres Data Center kauft. Normalerweise wird ja viel so per Pressemitteilung angekündigt. Das ist jetzt nicht passiert. Ich bin gespannt. Naja, wer diesen Podcast schon immer und von Anfang an hört, hat sowohl im Fall von Wirecard als auch hier die konnte größere Kursverluste verhindern, womit ich nicht gleichstellen will, dass Wirecard oder Northern Data auch nur irgendwie ähnlich sind. Aber das ist ja ein ganz anderes Segment. Aber den Verfall von heute hätte man vielleicht verhindern können. Mal sehen, wie das noch ausgeht, wenn die Zahlen rauskommen und geprüft werden. Bin gespannt.
Wir sprechen heute über verschiedene Themen, von Erbschaftssteuer bis hin zu Earnings. Vor allem bin ich gespannt, was du über Fasting und Cloudflare prädikten wirst. Letzte Woche gab es ja auch so ein bisschen Veränderungen mit dem reichsten Mann der Welt. Und ich habe mich am Anfang der Woche oder am Wochenende gefragt, wer wohl so eher in unserem Alter einer der reichsten oder der reichste Mann der Welt war. Und dann als die Square Earnings am Sonntag rausgekommen sind, habe ich gedacht, ob du vielleicht glaubst, dass Jack Dorsey so in zehn Jahren vielleicht einer der Top Ten reichsten oder sogar der reichste Mann der Welt sein könnte.
Wie viel Prozent hat der noch an Square?
Das habe ich natürlich nicht auf dem Zettel. Aber ich glaube, es war nicht wenig. Also ich würde schätzen fünf bis zehn Prozent.
Ja klar, ich habe so elf Prozent oder so was im Kopf. Aber das wird schwer. Dann müsste Square schon sehr sehr groß werden.
Also aktuell ist er auf der Forbes-Liste mit 14,9 Milliarden auf Platz 173.
Dann kommt elf Prozent hin. Also ich weiß nicht, was er noch an Twitter hat, aber Square ist ja 125 Milliarden wert.
Wenn ich eine andere Idee an jemanden habe, an den du sagst, in zehn Jahren spielt der da oben mit, den wir noch nicht so ganz auf der Karte haben.
Ich glaube immer noch Jeff Bezos, stark getrieben von AWS. Was hat der bei Amazon? Eine Sekunde. Auch fast zehn Prozent. Oder neun. Irgendwo zwischen sieben und neun Prozent, glaube ich. Und ich glaube, AWS wird dem lange Zeit noch Rückenwind geben für sein privates Vermögen. Vielleicht Elon Musk, wenn Tesla noch ein paar Coups gelingen.
Sonst ein bisschen jünger, so zehn, zwanzig Jahre jünger.
Es ist ja sehr schwer, jung Geld aufzubauen. Es basiert ja sehr viel auf dem Zinseszinseffekt oder Compounding Interest oder Renditen. Ich weiß nicht. Puh, schwer. Also Jack, du hast hier schon am nächsten dran. Irgendein Chinese würde ich sagen. Obwohl, die chinesischen Founder sind nicht super jung alle.
Außerdem werden die ja aktuell nicht alle die einfachste Zeit haben.
Ja, da wird schwer, dass mal jemand wirklich über 50 Milliarden kommt, glaube ich. Das scheint der Partei nicht so zu gefallen, dass da zu viele Superreiche entstehen und dann noch die wertvolle Zeit und das Geld der Gemeinschaft dafür nutzen.
Und Mark Zuckerberg, der ist aktuell auf Platz fünf mit 97 Milliarden. Meinst du, der kommt mit seinem Metaverse nochmal in die Top drei?
Das ist auf jeden Fall seine beste Chance, das Metaverse. Bin ja nicht so optimistisch für Facebook eigentlich. Aber wenn die Metaverse wirklich knacken sollten, dann ist das natürlich nochmal eine Chance deutlich reicher zu werden.
Und die Paketsteuer, wird die etwas an unserem E-Commerce-Reichtum ändern? Du glaubst, dass die kommt? Auf keinen Fall.
Also im Handelsbereich hat Raoul Rossmann, der Erbe- und Geschäftsführer der Rossmann Drogerie-Kette, oder noch ist er nicht Erbe, sondern Erbanwärter, wie man es nennen soll, der Sohn von Dirk Rossmann, der ist dafür, dass man eine Paketsteuer für den Online-Handel macht.
Das verstehe ich überhaupt nicht. Die Zukunft ist doch zehn Minuten und nicht mehr in einem Paket, sondern in einer Tüte.
Das kann dem ja nicht gefallen.
Aber das ist ja kein Paket. Paketsteuer heißt im Paket.
Ich glaube, er würde es gerne auf dem ganzen Online-Handel. Paket ist nur greifbarer. Der meint schon Online-Handel. Wir möchten uns nicht so schnell wandeln wie die Konsum, die Bedürfnisse der Konsumenten. Deswegen lasst der Konkurrenz mal die Beine brechen, damit wir auch eine Chance haben. Oder wir uns nicht so schnell bewegen müssen und nicht so schnell rennen müssen.
Pick & Collect ist dann auch Paketsteuer. Oder Pick & Collect, wenn du dann im Stadtzentrum Pick & Collect machst, ist das in Ordnung, aber außerhalb nicht?
Click & Collect ist, wenn du es in der Filiale abholst, dann ist es okay, glaube ich. Dann hat er sich nicht so konkret geäußert, unter welchen Umständen man online noch bestellen darf. Bist du ein Fan der Innenstadt?
Ja, schon.
Aber als Konsumparadies? Eine Innenstadt kann ja auch mehr sein als das, oder?
Ich bin ein Fan von Städten. Und am liebsten Städten ohne Konsum und ohne Werbung. Ich brauche meine Brille von Apple. Und glaube halt, dass Städte, die einen Erholungswert haben, in denen man sich treffen kann, in denen Kultur spielt, das sind meines Erachtens die Städte der Zukunft. Die Stadt oder diese eine Straße, die es in vielen großen Städten gibt, in der eigentlich jeder Fast Fashion Laden neben dem anderen ist und nur zum Shoppen hingegangen wird, ist für mich nicht die Definition einer schönen oder funktionierenden Stadt.
Ja, aber die haben jetzt das Patronat für die Innenstadt übernommen. Das scheint ja das einzige Erhaltenswerte zu sein an der Innenstadt. Die Filialisten und Retailkettenbetreiber. Was ja lustig ist, was der Innenstadt ja bisher am meisten geschadet hat, ist ja diese ganzen Center auf der grünen Wiese. Und da scheint Rossmann fast eng verankert zu sein mit ECE zum Beispiel. Ich habe mal so ein paar Sachen, die ich aus dem Kopf kannte, irgendwie wirklich drei Random Checks gemacht. Den Elisenpark in meiner Heimatstadt, der außerhalb der Stadt ist, das Betaniencenter in Neubrandenburg, auch außerhalb der Stadt, der Havelpark, Dalgo Döberitz, das ist außerhalb von Berlin so ein bisschen an der A10. Das sind alles ECE-Center. Da ist überall Rossmann der Drogeriemieter. Und das ist ja nicht, was die Innenstädte stärkt. Als das Kundenbedürfnis war auf der grünen Wiese mehr Drogeriezeug zu verkaufen, da war die Innenstadt noch nicht so wichtig. Jetzt wo es gegen den Onlinehandel geht, ist sie auf einmal erhaltenswert. Ich finde das müffelt sehr so nach, im Englischen sagt man dazu regulatory capture. Also wenn du eigentlich forderst, die Gesetze jetzt so zu verändern, dass dein Geschäftsmodell maximal positiv beeinflusst davon ist. Also die machen irgendwie 10 Milliarden Umsatz, sieben davon in Deutschland oder drei Millionen in jedem der 2.233 Märkte und sagen, das ist ein gutes Modell. Den Gewinn sagen sie ja nicht, aber es scheint zu laufen. Sie wollen 195 neue Märkte aufmachen 2021 haben sie gesagt. Und das Modell ist so gut, dass statt irgendwie Change, Wandel, Pivotierung zu probieren oder irgendeine Art von Anpassung, dass man lieber sagt, gibt uns mehr Zeit. Wir wollen noch länger die Renditen einsammeln und dafür versuchen wir jetzt die Politik zu beeinflussen, um da irgendwelche regulatory capture Renditen weiter zu fahren. Was ja nicht den Konsumenteninteressen entspricht anscheinend.
Ja also mein Konsumenteninteresse wäre, dass es einer von diesen Anbietern, sei es DM, Rossmann oder Budni, mir das 30 Minuten Prinzip ermöglicht.
Ja aber dann hast du die Fachberatung nicht. Du wirst ja nicht wissen, welche Zahnpasta du kaufen möchtest oder welche Windel.
Ja, welche Windel merkt man relativ schnell, welche man nehmen kann und welche nicht. Bei Zahnpasta ist man glaube ich auch ziemlich eingefahren, würde ich mal sagen.
Ich habe übrigens die Fleisch probiert, die wir zugeschickt bekommen haben. Die mag ich sehr vom Geschmack her übrigens. Und sonst halt für medizinischen Leistungen auch okay zu sein. Genieße die noch sehr. Ausweise ich mal Werbung für machen, weil ich die wirklich gut finde. Also es ist Werbung, aber unbezahlt. Beziehungsweise wurde sie nur durch eine Produktprobe bezahlt. Und ich möchte nicht mehr geschickt bekommen, ich probiere es nicht jeden Schatz, aber die fand ich wirklich lecker. Komisch, dass da noch nie jemand auf den Geschmack gekommen ist vorher.
Ja und sieht auch gut im Bart aus, muss man auch mal sagen. Und deine Zähne, die strahlen richtig. Das ist nur, weil mein Gesicht so rot ist, denn sehen Zähne im Vergleich so weiß aus. Mandy hat auf Discord gefragt, was wir machen würden, wenn wir eine Million Euro erben würden. Also ohne Sachwerten, einfach Cash eine Million. Und die aktuelle Situation sei sehr entspannt. Man bräuchte keine wirklichen großen Anschaffungen machen in den nächsten fünf bis zehn Jahren. Und das Ziel ist, vielleicht in 20 Jahren früher in die Rente zu gehen.
Ja, ich würde Mandy erstmal ein Dinner anbieten, um das zu besprechen vielleicht.
Das habe ich mich auch gefragt.
Vielleicht besser du, ich will mich ja nicht verschlechtern, aber für dich vielleicht.
Ich habe mich auch gefragt, wie viel wohl dann in Discord sie angeschrieben haben und gefragt haben, du ich kann dir alles erklären. Du brauchst nicht auf den Pippe.
Nein, aber im Ernst. Das ist eigentlich das schöne Szenario, wovon wir immer träumen. Sonst fragen die Leute immer, was kann ich in fünf Jahren machen oder ich brauche morgen mein Geld wieder. Wie kann ich es gut anlegen, das ist viel schwerer. Aber auf Sicht von 20 Jahren, plus man braucht das Geld nicht und man will dann eigentlich nur so eine Art Rentenversorgung aufbauen, ein paar Jahre früher in die Rente. Das ist eigentlich das Traumszenario, um wirklich das zu machen, was wir eigentlich in der Regel empfehlen oder was irgendwie herrschende Meinung ist zu dem Thema. Ich würde schon 80, 90 Prozent davon in möglichst breit gestreute ETFs legen. Fairerweise, der Marcel aus der Community hatte den Hinweis, dass in diesen mega breit gestreuten ETFs sind eben auch die Tabakwaffenproduzenten und so weiter drin. Ob man das denn so empfehlen sollte? Da spricht so ein bisschen Wissenschaft gegen Moral. Wissenschaftlich gilt als das Beste wirklich diese ganz breite Streuung, aber dann diskriminiert man eben auch gar nichts. Dann hat man eben auch irgendwie Coca-Cola, Philip Morris und weiß nicht, Rheinmetall da drin oder Raytheon oder Northrop, also Rüstungsproduzenten. Vielleicht ist es nicht so viel schlechter, wenn man wirklich eine ESG- oder SAI-Variante nimmt, die so ein bisschen vorgefiltert ist nach ein bisschen sauberen Firmen, weil auch die sind noch sehr weit gestreut. Also die ESG-Indizes, die breitesten sind auch bei 6.000 verschiedenen Titeln. Das ist schon noch sehr breit gestreut. Und es gibt durchaus Grund, glaube ich, anzunehmen, dass die sich auch besser entwickeln werden, allein weil fast alle anderen Aktien mehr oder weniger uninvestierbar werden, vielleicht, wenn sie nicht ESG-konform sind. Von daher kann man auch sagen, man nimmt statt dem MSCI World, ACWI, IMI, Investable Markets, eine ESG-Variante oder eine SAI-gefilterte Variante davon, das als große Basisposition 80, 90 Prozent. Und wenn man will, kann man dann eben, wenn einem das Spaß macht oder man sich da einarbeiten möchte oder man Präferenz hat für einzelne Titel, dann kann man halt mit 10, 15 Prozent Aktien vielleicht noch in 10 Einzeltitel investieren. Die, wenn möglich, so lange wie möglich halten, es sei denn, die nicht traden hin und her damit, sondern nur wenn sich die Grundeinschätzung über den Markt oder die Firma grundlegend geändert hat, dann vielleicht auch mal eine Position wechseln, ansonsten auch da so lange wie möglich drinbleiben und nicht viel hin und her handeln. Und wenn man dran glaubt oder es interessant findet, vielleicht auch eine kleinere Position, maximal 5 Prozent, eher weniger, ein Crypto-Basket, also entweder ein ETF, der mehrere Währungen abbildet oder selbst über eine entsprechende Börse vielleicht die zehn größten Crypto-Währungen zu gleichen Teilen oder vielleicht ein bisschen übergewichtet für Ethereum und Bitcoin nochmal nehmen, um sich dagegen abzusichern. Das ist glaube ich nicht mega wichtig, aber wenn man daran glaubt, dann wäre das für mich auch ein Teil, der da reingehört, definitiv unter 5 Prozent eben. Und die einzige Alternative ist noch, wenn man Immobilien mag oder daran glaubt oder sich wohlfühlt damit, vielleicht auch später in einem Haus dann seine Rente zu verbringen, dann könnte man natürlich stattdessen oder irgendwie mit der Hälfte auch in Immobilien reingehen, die haben Aufsicht von 20 Jahren wahrscheinlich auch eine akzeptable Rendite. Oder einen guten Inflationsausgleich. Ich mag das Thema nicht so gerne, aber rational spricht nichts dagegen. Es kommt so ein bisschen darauf an, ob man sich damit beschäftigen möchte oder nicht. Ich glaube von den Kosten oder dem Overhead sind Aktien und ETFs ein bisschen günstiger. Also man muss sich damit deutlich weniger beschäftigen, glaube ich. Ich würde es danach entscheiden, was einem mehr Spaß macht. Und wenn man das nicht ganz dumm macht, müssten diese eine Million in 20 Jahren so 5 bis 7 Millionen sein. Wenn man das macht, was wir sagen, das weiß man nie, ob das auf den Punkt in 20 Jahren passiert. Aber das Gute ist, wenn man dann zum Beispiel früher in die Rente will, dann entspart man, also entsparen ist einfach, ich nehme jedes Jahr ein bisschen Geld von meinem Depot wieder runter, dann entspart man ja relativ gleichmäßig und wenn es dann mal ein Jahr nicht gut steht, dann ist man nicht so auf diese Stichpunktgenaue Liquidierung des Depots angewiesen, sondern mal verkauft man halt in einem guten Jahr Aktien, mal verkauft man in einem schlechten Jahr Aktien. Von daher ist auch das nicht so schlimm oder vielleicht kann man 5 bis 7 Millionen, vielleicht kann man sogar von Dividenden leben bis dahin und den Rest dann vererben oder in eine Stiftung packen. Aber das wäre relativ sicher, was ich tun würde, wenn vorausgesetzt man hat nicht viel Ahnung von Aktien und einem macht das auch nicht mega viel Spaß, damit herum zu experimentieren.
Würdest du es selbst machen oder auch wenn man keine Ahnung hat irgendjemanden um Hilfe bitten, also irgendeinen Finanzberater oder so?
Also wenn man keine Ahnung hat, dann würde ich einfach den ETF Anteil auf 100% erhöhen ehrlich gesagt, weil man sich mit Aktien nicht beschäftigen will und auch von Krypto eigentlich entweder nicht dran glaubt oder keine Ahnung hat, dann kann man auch einfach sagen man macht halt 100% ETF oder 50% MSCI World, 50% ESG ETF oder so. Das kann man sehr sehr passiv managen meiner Meinung nach und sehr sehr kostenarm und ich habe nicht das Gefühl, dass ein Finanzberater da viel Mehrwert leistet. Man kann natürlich auch so einen Robo-Advisor nutzen, um das auszuspielen die verschiedenen Marktphasen. Ich glaube die Daten sind noch nicht alt genug, um zu sagen, dass das das bessere System ist. Ich habe eher Zweifel daran. Ich glaube letztlich performen die ETFs das aus.
Und Erbschaftssteuer würde auf die 1.090.000 fallen, also man angenommen man erbt als Kind, dann gibt es einen Freibetrag von 400.000 Euro und dann gibt es 15% auf die 600.000 Euro. Auf Discord wurde auch gefragt, was wir von einer 100% Erbschaftssteuer halten. Bedeutet das, dass Kinder und Verwandte nicht mehr bevorzugt werden mit den Freibeträgen oder wie hast du das verstanden?
Das ging daraus nicht hervor. Ich würde die Frage jetzt mal so behandeln oder sagen so oder so wäre mein Vorschlag, dass es Freibeträge immer geben sollte. Allein um irgendwie das Vererben des Familienhauses oder so sicherzustellen oder von irgendeinem kleinen SMB, also KMU Betrieb. Also wenn jetzt irgendwie der Opa eine Bäckerei hatte oder ich weiß nicht, ein Juwelier, dass man das irgendwie ohne das groß zu belasten schon noch rüberbringen kann. Dann wäre ich immer eigentlich für relativ generöse sogar Freibeträge. Ob man danach damit 100% zuschlagen will, das ist kompliziert. Also dafür spricht, dass man das Geld eben nicht selber verdient hat. Also was glauben wir an eine Gesellschaft, wo es irgendwie so eine Art Erbmonarchie gibt oder dass man jetzt das Geld vorheriger Generationen, weil es aus der eigenen Familie kommt, wie so ein Lehnen übernehmen kann. Da kann man schon fragen, ob das so sinnvoll ist. Vielleicht hat man ja auch darauf verzichtet, damit die Eltern das mehr erwirtschaften können oder so. Hat auch Verzicht irgendwo geübt. Weiß ich nicht. Ich bin ehrlich gesagt kein großer Verfechter von 100%. Es hat einen gewissen Charme, dass man irgendwie sagt, ich habe jetzt bewiesen, dass ich das Rentnergeld gewonnen habe und in das Erdmöbel am Lebensende nimmt man das Geld dann eben nicht mit oder man kann, das macht doch gar keinen Sinn, das zu vererben. So oder so würde ich einen sehr hohen Freibetrag, also dass man mindestens 5 Millionen vererben kann oder 2 Millionen pro Erbe oder 1 Million pro Erbe. Ich glaube, das fände ich so oder so sinnvoll. Man muss den Leuten ja jetzt auch nicht schwerer machen als vorher. Ich bin tendenziell glaube ich nicht für 100%.
Ich habe gedacht, ich kriege so eine richtige linke Seite von dir wieder hier zu hören.
Ne, also ich meine, es ist schon ein schweres, also da kann man ewig drüber reden. Das Thema ist, womit hast du das verdient erarbeitet. Das ist halt, weil man irgendwie so eine Familienerbfolge dann glaubt, aber ob das zu 100% zeitgemäß ist, weiß ich nicht. Auch natürlich Unternehmen oder so muss man da irgendwie bessere Lösungen finden, dass jetzt nicht ganze Unternehmen zu 100% dann dem Staat irgendwie als stiller Teilhaber zufahren und man die schwierig, also das kann man zum Teil bestimmt machen, glaube ich, also dass man da ein bisschen Erbschaftssteuer durchsetzt, finde ich gar nicht falsch. Aber jetzt 100% einem Unternehmen in wieder Gemeinhand zu geben, dann hast du ja irgendwann im schlimmsten Fall irgendwie den Staat an 20% der Unternehmen beteiligt oder so, das will ich dann auch nicht. Oder wenn überhaupt und im kleineren Maß dann immer nur als stiller Gesellschafter ohne irgendwelche Stimmrechte oder so. Vorteile hat es natürlich, die Gleichheit würde sehr steigen, also wenn jetzt die großen Familien mit 10, 20, 40 Milliarden das an den Staat zwangsvererben würden dadurch quasi, dann ist das für den Gini-Koeffizienten und die Gleichheit erstmal sehr gut. Aber wenn du das Geld dann dem Staat gibst, da ist es ja im Zweifel nicht so viel besser verwaltet. Also der Gleichheitsgedanke ist insofern gut, dass wer immer das bekommt, hat eine niedrigere Sparneigung in der Regel als die Superreichen. Also der oder die wird das mit höherer Wahrscheinlichkeit wieder ausgeben, dadurch kommt es zur Wirtschaftstätigkeit. Wenn irgendein Milliardär das in seine Stiftung packt, dann passiert mit dem Geld relativ wenig. Das wird vielleicht investiert im besten Fall, aber dass das jetzt groß die Wirtschaft antreibt, passiert vielleicht nicht. Das spricht ein bisschen dafür, das nach unten umzuverteilen. Aber wenn du es über den Staat machst, dann führst du halt eine andere Ineffizienz ein, die den Gesamteffekt dann vielleicht schon wieder negativ macht. Was du machen kannst, ist es möglichst bürokratiearm zum Beispiel in ein UBI zu wandeln, also ein Universal Basic Income. Du sagst, wir vererben, ich glaube man schätzt so zwischen 400 und 500 Milliarden im Jahr. Denn jetzt ja ein bisschen mehr vielleicht, weil die Vermögen wieder so angestiegen sind.
Ich habe von 200 bis 400 gelesen.
Ja, von wann war die Zahl?
Vor zwei, drei Jahren.
Ja genau, aber die Vermögen sind seitdem relativ stark angestiegen. Lass uns mal bei 400 bleiben vielleicht. Dann hättest du 400, wenn man durch die Werktätigen sagt, dann hätte man ziemlich genau 10.000 Euro pro Kopf. Beziehungsweise wenn du alle Bundesbürger, Kinder, Rentner mitnimmst, dann hast du halt 5.000 pro Kopf. Und wenn du einfach sagst, der wenigste Verwaltungsaufwand ist einfach jedem 5.000 Euro UBI zu geben. Das hätte wiederum extrem starke Nachfrageeffekte. Da würde sofort viel Konsum mit geschaffen werden, würde die Wirtschaft sehr stark beleben, eventuell auch zu Inflation führen, weil so viel Nachfrage passiert, die gar nicht mehr. Gleichzeitig würden vielleicht Leute im schlimmsten Fall weniger arbeiten, dann hast du krasse Preiseffekte. Aber so kann man das Geld vielleicht relativ effizient umverteilen. Es klingt sehr nach Gießkanne, also es ist Gießkanne.
Du bist für Grundeinkommen in der Sicht.
Ich glaube Grundeinkommen wegen der hohen Konsumquote der Individuen, also dass die das Geld relativ schnell in die Wirtschaft wieder injizieren, während es bei den ganz reichen Sickerverlusten sind, die nicht mehr wieder zurück in die Wirtschaft gehen, sondern nur zu einem sehr kleinen Teil. Das ist erstmal etwas Positives. Wofür ich nicht bin, ist, dass die Mittelschicht oder auch die besser Verdienenden das UBI der Bevölkerung finanzieren sollen. Würdest du es aber von Unternehmen oder eben aus einer Erbschaftssteuer oder Vermögensausgabe abgeben, dann fände ich UBI gut. Es schafft, glaube ich, Freiheit für die Menschen. Es fördert sehr stark die inländische Nachfrage. Es ist aber nur ganz wichtig, wie man das finanziert. Es sind ja komischerweise alle Milliardäre sind für UBI, weil sie wissen, dass das aus Steuern finanziert werden muss. Das heißt, sie müssen es nicht bezahlen oder sie zahlen einen kleineren Anteil daran, während es den kleinen Leuten zugute kommt, die es dann wiederum in die Wirtschaft schießen, was dann die Vermögen wieder wachsen lässt. Das heißt, jeder rationale Milliardär muss eigentlich für UBI sein, weil es tragen die anderen, die Profiteure sind aber wieder die Unternehmen und damit die Superreichen. Ich will keine 100% Erbschaftssteuer. Wenn man das durchsetzen wollen würde, dann hätte ich gern so wenig wie möglich staatliche Verwaltung und Bürokratie da drin und dann wäre vielleicht ein effizienter Ansatz, das einfach nach Köpfen Gießkarne zu verteilen. Das wäre ein spannendes Experiment. Aber wie gesagt, bitte nicht Betriebsvermögen zu sehr damit belasten. Gern generöse Freibeträge für die Erben, wenn überhaupt. Generell fände ich es aber schon gut, wenn wir einfach die bisherige Erbschaftssteuer besser durchsetzen und so ein bisschen dämpfen. Im Moment haben wir immer noch Erbschaftssteuer. Die größte Gefahr ist, dass wenn ein paar Leute ihren Willen bekommen, dann werden wir bald 120 oder noch älter oder sterben gar nicht mehr. Dann wachsen die Vermögen halt ewig an und die Ungleichheit wird dadurch noch, also dieser Trend zu längerem Leben wird die Ungleichheit nochmal deutlich steigern. Einfach weil dann die Leute noch länger ihre Zinsen, ihre irgendwie 10, 12, 15% Private Equity Renditen auf ihre Mega Vermögen bekommen. Und dann hast du eben schnell die ersten Trillionäre irgendwann. Wenn du Jeff Bezos nach 20 Jahren gibst, wird er wahrscheinlich der erste Trillionär oder Billionär nach unserer Sprache. Das ist nur eine Frage der Zeit.
Irgendeinen Weg finden, um das Geld relativ steuerfrei an seine Kinder weiterzugeben.
Hat er Kinder eigentlich? Ich weiß das gar nicht.
Vier Stück.
Ah, du bist gut informiert. Ich rechne mal Calls. 200 mal 1,2 hoch 20. Na gut, 20% macht er vielleicht nicht. Wenn er in Amazon investiert bleibt vielleicht schon, aber er ist jetzt kein so guter Investor, er macht nur 12%. Dann ist er in 20 Jahren zweifacher Billionär. Brutal. Wenn er nur 10% macht, ist er immer noch Billionär in 20 Jahren. Der Zeitfaktor ist echt brutal.
Meine größte Überraschung an dem Thema, um das abzuschließen, war, dass Norwegen und Schweden wohl keine Erbschaftssteuer haben. Das hatte mich gewundert, weil ich die immer so als die gleichsten Länder sehe.
Greifen die vielleicht woanders zu? Da haben die reichsten Leute aber auch Stiftungen. Also die Ikea-Familie ist ja eine Stiftung seit Ewigkeiten.
Kann uns vielleicht irgendjemand im Nachgang auf Discord oder per Mail oder so erklären. Genau. Wie viel hast du dich gefreut, dass Square die Earnings schon am Sonntag rausgehauen hat und dann sofort announced hat, dass sie jetzt Afterpay kaufen?
Das ist sehr untypisch, dass man früher, also vielleicht war es geleakt und deswegen mussten sie es ganz schnell raushauen. Die Earnings wurden sehr positiv aufgenommen. Square ist 10% hoch. Das war eines der wenigen Highlights. Ansonsten ist mein Depot ja durch Amazon gerade ein bisschen belastet. Aber Square, seit Mai vor zwei Jahren drin, plus 340%. Bin ich sehr happy mit.
Square ist meine hätte-hätte-Fahrradkette-Aktie.
Ich habe damals auch mal gesagt, genauso wie bei Shopify und Twilio, habe ich immer gesagt, Square viel zu teuer und dann habe ich Etienne und Square trotzdem gekauft damals und es nicht bereut. Etienne bin ich inzwischen raus, aber Square bin ich sehr happy. Will ich eigentlich auch in 20 Jahren noch haben.
Vielleicht wird er doch der reichste Mann. Also bei mir war es so, ich war 2018 das letzte Mal, ich war irgendwann mal so 2015, 2013 in Amerika und habe da das erste Mal gesehen, wie die mit Square bezahlt haben. Also auf dem Markt mit dem Ding noch auf dem Telefon und man konnte die Karte da durch swipen. Und dann das letzte Mal 2018, da waren die schon an der Börse und das war so November 2018 und das Erlebnis war ja grandios. Du gehst irgendwo hin, isst, trinkst, bezahlst mit Apple Pay oder einer Kreditkarte und kriegst dann per E-Mail die Rechnung. Für jeden, der Buchhaltung ein bisschen macht oder Reisekostenabrechnung oder so, das beste Erlebnis, was du haben kannst. Dann habe ich gedacht, okay, kaufe ich, habe mir die Aktie so ein bisschen angeguckt und dann war die aber so, dass sie so nach unten gegangen ist. Also September 2018 war sie auf 99 Dollar pro Aktie und dann irgendwann so Ende des Jahres Dezember fast bei 50.
Ist ganz lange seitwärts gegangen oder sogar nicht.
7x durch Corona, also während Corona, wenn du halt am 16. März gekauft hättest, schon krass. Und jetzt haben sie, dann habe ich mich gefragt, ob Jay-Z wohl ein bisschen eifersüchtig ist, weil sie jetzt Afterpay gekauft haben für fast 100 Mal so viel wie Tidal.
Hast du eine Story parat, warum, also da gibt es keinen Rapper, kein irgendwie anderes Hobby, warum hat Jack Dorsey, also Afterpay ist ein australisch, also mit Sitz in Australien ein sogenanntes Buy Now Pay Later Unternehmen, also du willst irgendwie das neue iPhone kaufen und die sagen statt 1000 Dollar bezahl auch 4 Raten A250 oder für Peloton kann man das auch so vielleicht nutzen. Und statt das auf Kreditkarten Schulden zu kaufen, kriegst du halt einfach in der Zukunft 4 Rechnungen mehr oder weniger und zahlst in der Regel dafür nicht mehr Geld. Und dein Credit Risk ist irgendwie dadurch kurzfristig zumindest nicht belastet. Und die sind so ein bisschen expandiert nach UK und Nordamerika und jetzt kaufst du quer die.
Und sind vor allem Market Leader in Australien. Also ich würde sagen sie sind, also sie werden das in der Cash App irgendwann anbieten, wollen dort in diesen Markt rein, es geht ja gegen Kreditkarten eigentlich, das ist ja auch für sie. Ich habe mich gefragt, warum sie nicht ihr Firmen gekauft haben, die sitzen in Amerika und wären günstiger gewesen.
Die sind übrigens 15 Prozent hoch gegangen, weil irgendjemand jetzt glaubt, die sind als nächster dran.
Ja Wahnsinn, die haben sich mehr bewegt als Square selbst.
Wer könnte eine Firm kaufen?
Gute Frage, Apple.
Also Apple macht mit Goldman Sachs gerade bei NowPayLater.
Genau und das war ja dabei, bei dem Announcement ist die Firma um 10 Prozent, 15 Prozent runtergegangen. Die Leute haben gesehen, oh Apple geht dort rein, das wird schwierig in diesem Markt, weil vor allem diejenigen, die die Kredite abzahlen können, ja wahrscheinlich eher die iPhone Nutzer sind. Ich könnte mir vorstellen, dass Jack das gesehen hat und seine Welt so aussieht, dass das eine das Apple Universum ist, das halt sehr von Apple dominiert wird, da funktioniert alles auf dem iPhone und das andere ist das eher Android Universum und da ist er mit der Cash App, underbanked und so vielleicht besser platziert. Plus er wollte vielleicht Australien ein bisschen mehr in den Markt rein und dann, aber dafür hatte ich keine Zeit, dass er vielleicht aus der Vergangenheit noch irgendwie schlechtes Gewissen hat mit der PayPal Mafia, weil Affirm wurde ja von einem von den ehemaligen PayPal Boys gebaut. Wird auch spekuliert. Dass er da irgendwie keine Lust hatte mit den Jungs gemeinsam zu machen oder vielleicht er dagegen ist.
Wird auch spekuliert, ob PayPal Affirm kaufen könnte, weil PayPal baut logischerweise auch an Bainer Operator und Klana ist natürlich der andere große Player, die sind also auch 46 Milliarden wert inzwischen plus Stripe 95 Milliarden, die könnten sich alle so ein bisschen für Affirm, ich glaube Stripe nicht, Stripe hat glaube ich eher, wer weiß. Also die versuchen ja, kaufen ja alle brutal dazu gerade, wobei da sind die Wachstumsraten und Preise schon noch anders. Ich glaube PayPal oder Apple ist am wahrscheinlichsten. PayPal kauft Affirm könnte ich mir vorstellen.
Meine Frage wäre, was kauft Square um in Europa in den Markt zu gehen?
Klana, aber die sind zu teuer. Klana ist halt 46 Milliarden bewertet und Square ist nur 125 in Anführungsstrichen wert. Da wird man stark, und auch jetzt, ich als Square Aktionär werde jetzt zu einem Viertel verwässert, weil die bezahlen das mit Aktien.
Ach du tust mir so leid.
Ja dafür gehört man aber auch, also ist die Familie größer geworden, sozusagen mit Afterpay. Wie du sagst, der Vorteil ist, Square kann jetzt sein 100.000 Merchants sofort buy now pay later anbieten, wobei ich da denken würde, das ist ja nur eine Entscheidung, die du machen musst. Also du sagst, das ist ein Feature, das du baust, das dauert wahrscheinlich nicht, das könnte man auch einfach technisch lösen. Also musst du dafür 30 Milliarden US-Dollar ausgeben oder 40 Milliarden australische Dollar, um so ein Feature nachzubauen. Es ist natürlich schön, das schnell freischalten zu können, aber ich glaube, dass die Implementierung jetzt nicht so viel einfacher ist, als hätte man das in der Cash App gebaut.
Das habe ich mich auch gefragt.
Ja, go ahead.
Ich habe mich auch gefragt, ob sie es vielleicht versucht haben und es nicht hingekriegt haben, oder ob sie es so schnell haben wollten, dass sie es kaufen wollten.
Ich glaube, die kaufen halt schon auch, also ich versuche mal offensiv und defensiv etwas nachzuzeigen. Offensiv ist eigentlich die Übernahme von Australien und Neuseeland, also die kaufen die klare Nummer 1 und vergrößern sich damit. Plus, im Moment wächst Afterpay schneller als Square. Sekunde, Afterpay wächst in UK und US übrigens mit 211, 277 Prozent. Also sie sind da noch relativ jung, aber kriegen sehr gut Traction in UK und US gerade. Das heißt, vielleicht kaufen sie auch so ein bisschen defensiven Konkurrenten weg. Die Gefahr kann halt sein, dass Cloud, Affirm und Afterpay die Square-Merchants weg, weil die wollen vielleicht Buy Now, Pay Later anbieten und Square bietet ihnen das nicht an. Und entweder verlieren sie jetzt die Kunden an Klarna und Affirm oder sie müssen ganz schnell eine Lösung haben und dann sozusagen in den jetzt aufsteigenden Player Afterpay zu investieren, schließt diese Flanke so ein bisschen.
Also Square, habe ich hauptsächlich gesehen, dass du das im Shop damit zahlst, also dass du diese Hardwaregeräte ablöst.
45 Prozent offline, also ungefähr Hälfte, Hälfte offline, online glaube ich inzwischen, also jetzt in der Corona-Zeit muss man dazu sagen. Früher war der Offline-Share, wie du richtig sagst, größer, Point of Sale hauptsächlich.
Das heißt, du hast mit der Cash-App von Square in einem Online-Shop gekauft?
Mit der Cash-App oder dem Payment Gateway, du kannst beides machen, glaube ich. Also du hast diese Point of Sale-Systeme, ich glaube du hast auch ein Online-System und du hast außerdem die Cash-App, wenn ich mich nicht höre.
Vielleicht haben sie gesehen, dass im Online-Shop die ganzen Leute auf Affirm klicken und sie die großen Warenkörbe nicht mehr bekommen.
Das kann sehr gut sein. Und sie kriegen ein Beat-Shed, wie heißt das, Brückenkopf in UK, sie kriegen Australien, sie kriegen schnell wachsendes Revenue. Also wir können mal sagen, Squares eigene Zahlen waren Gross Profit plus 91 Prozent, das ist ganz gut, fast verdoppelt. Im Vorquartal waren es nur 79, insgesamt eine Milliarde sozusagen bleibt übrig als Gross Profit von den Transaktionen. Ungefähr 50-50 ist Cash-App und Seller-Ecosystem, also die fassen alles, was wir eben gesagt haben, entweder als Cash-App oder Seller-Ecosystem zusammen, wovon da aber nur ein Teil der Payments eben auch offline ist. Das Adjusted Ebitda ist auf 360 Millionen gestiegen um 270-268 Prozent, also gut zugelegt beim Gewinn oder Adjusted Ebitda. Man muss auch sagen, sie hat 125 Milliarden wert, also die Bewertung ist schon noch sehr, sehr sportlich, von daher auch vielleicht gar nicht so groß.
Wie groß ist die Bewertung?
125. Revenue ist bei Square ein bisschen schwer zu sagen, weil sie haben diese Bitcoin-Transaktionen auf dem Balance Sheet, könnte es vielleicht aufs Gross Profit beziehen oder eben aufs Ebitda, irgendwo bist du dann so bei 200 plus 200x aufs Ebitda der letzten zwölf Monate, wenn du…
Moment, 200, was hat Shopify?
Shopify hat, auch in dem Dreh glaube ich.
Guck mal kurz, die haben nicht 200x.
Shopify macht eine Milliarde im Quartal, also Runrate 4, 4,5, also das ist Umsatz, also 55x Revenue, 300er KGV auf 2021er Gewinn, hatte ich recht, halbwegs. Afterpay hat letztes Quartal eine Kooperation mit Etyen gemacht und dadurch können alle Shops, die Etyen als Paymentstrecke eingebunden haben, Buy Now Pay Later einbauen und damit könnten sie relativ erfolgreich nach Europa kommen vielleicht oder aber auch in den, da wo Etyen eingebaut ist, in den USA Marktanteil gewinnen. Das muss Square natürlich auch so ein bisschen verhindern, wenn sie da weiter mitspielen wollen. Und die Kunden, also die Nachfrager, die Konsumenten, die Afterpay nutzen, machen in der Regel 30 Transaktionen, also die älteste Kohorte macht im Schnitt 30 Transaktionen pro Jahr mit. Also die, ich würde nicht sagen, die sind shoppingsüchtig, aber sagen, da glüht nicht die Kreditkarte, sondern die Afterpay App schon ordentlich. Das heißt, es ist wahrscheinlich ein höheres Engagement als bei Square oder in der Cash App. Bei der Cash App ist es nämlich so, dass das Year-on-Year-Revenue-Growth in der Cash App geht von 139 auf 87% runter. Das heißt, da wird das Transaktionswachstum in der Cash App wächst zumindest langsamer, immer noch sehr hoch mit 87%, aber wird ein bisschen langsamer. Ich sage insgesamt als Square-Aktionär bin ich trotzdem zufrieden mit dem Deal. Und die sind von der Kultur auch sehr ähnlich. Also wenn du dir die Mission anschaust und den Führungsstil, dann sind die wahrscheinlich näher aneinander als jetzt irgendwie ein Max-Levchin von der Firm oder so, glaube ich.
Also bist du immer noch treuer Square-Believer und Jack-Fan?
Ja, Jack-Fan. Im Moment delivert er ganz gut Ergebnisse bei Twitter und Square, von daher beschwere ich mich nicht.
Sehr gut, bevor wir weiter in unserer Earnings-Ecke machen, einmal kurze Disclaimer.
Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Man sollte aufgrund des Gehörten keine Kauf- und Verkaufsentscheidungen zu Aktien und anderen Wertpapieren treffen. Wir können die Risikodisposition der Hörer nicht einschätzen. Es besteht zudem immer das Risiko eines Totalverlusts. Ihr solltet immer euren eigenen Wissenschaft machen und selbstständigen Entscheidungen treffen. Solltet ihr dennoch aufgrund der Informationen und Praktika handeln, habt ihr stets auf eigenes Risiko und wir können unmöglich für etwaige Verluste haften.
Bitte lest nochmal den Disclaimer auf doppelgänger.io. Wir nehmen heute leider nicht allzu spät auf und können deswegen kein Live-Earning machen. Dienstagabend wird HubSpot Earnings machen. Was glaubst du, wie werden die aussehen?
HubSpot haben wir letztes Mal schon mal so ein bisschen durchscheinen lassen. Ich denke, dass sie wahrscheinlich, sie sollten von dieser VC-Schwemme, die wir letztes Mal besprochen haben, profitieren, denke ich. Also du hast so viel auch Early-Stage-Funding. Ich glaube, das ist eigentlich die typische Phase, wo HubSpot den Fuß in die Tür bekommt bei neuen Kunden. Das sind entweder, glaube ich, Digitalisierungsprojekte, aber auch viele junge Start-ups, die HubSpot als erstes CRM und CMS nutzen auch für die erste Website und sozusagen dann gleich die Marketingfunktion da drin zu haben. Und deswegen denke ich, dass sich das Wachstum akzelerieren könnte. In den letzten zwei Quartalen, also sie sind von Q23 31% auf Q35, auf Q41 gestiegen. Und das Q2, also das Vergleichsquartal, das hat das langsamste Wachstum gehabt. Also da gab es nur 24. Im Q2, als die Corona-Panik maximal war, gab es offensichtlich was schwerer zu verkaufen. Vielleicht, weil die Leute Webinare noch nicht konnten oder weil es eine Zurückhaltung bei der Gründung gab oder so. Aber unter anderem, weil das Vorquartal so schlecht war, würde ich mich jetzt aus dem Fenster lehnen und sagen, die profitieren jetzt sehr stark von, sozusagen alle machen die Maschinen wieder an. Es wird viel gegründet. Es gibt VC-Geld noch nicht. Um jetzt auch ein bisschen optimistisch zu schätzen, würde ich sagen, die schaffen knapp 50% und machen 300 Millionen. Das wären fast genau 50%, also knapp oder sogar ein bisschen über 300 Millionen Umsatz dieses Quartal. Und damit könnten sie fast profitabel sein, aber das wollen sie, glaube ich, nicht. Deswegen werden sie wahrscheinlich noch mehr Geld ins Marketing jagen. Also ich schätze, sie machen 300 Millionen Umsatz, bleiben willentlich trotzdem unprofitabel und hauen weiter Geld in Marketing. Zum Beispiel als Sponsor der restlichen Folgen dieses Jahres. Nein, Spaß. Aber ich bin mir 100% sicher, die hätten das Potenzial profitabel zu sein, wenn sie wollten. Aber sozusagen die Marketingmaschine oder das Flywheel von HubSpot funktioniert weiterhin bei der Kundenakquise. Da können wir vielleicht nach den Zahlen nochmal drauf eingehen, wie sich die Kundenakquisitionskosten entwickeln. Zumindest die Marketingzahlen und Magic Number kriegen wir dann auch nochmal ausgerechnet, wenn wir wollen. Und ich würde vermuten, sie gehen weiter aufs Gas, was ich auch so tun würde. Wenn du von 50% wachsen kannst und sagen, die könnten die Rule of 40 jetzt erfüllen, indem sie mehr Profit machen und ein bisschen langsamer wachsen. Aber wenn du die Wahl hast, dann würdest du lieber sagen, wir machen weiter 3-4% negative EBITDA-Margin und geben aber Gas beim Wachstum, um da wieder von 40% auf 50% hochzukommen. Das ist eigentlich die spannendere Company, zumindest aus jetziger Sicht, wo Growth wertvoller bewertet ist. Und du kannst immer noch einen Schritt zurück gehen später oder den Dial zurückdrehen und sagen, wenn die Märkte wieder Gewinn mehr mögen, dann switchen wir da von Wachstum auf Profitabilität.
Glaubst du, sie kaufen noch irgendwas dazu in den kommenden Monaten?
Ich überlege was HubSpot, also wenn HubSpot irgendwas kaufen sollte, dann so eine Art, also entweder ein CMS, was viele Kunden hat, aber wenig Marketingfunktion, irgendwie so ein Squarespace oder Wix oder sowas vielleicht. Also dass sie sagen, unsere Marketingsuite, also wir können mehr durchverkaufen an die gleichen Kunden und weil es aber relativ schwer ist, jetzt die Kunden von Wix oder Squarespace oder Jimdo oder was weiß ich rüberzuziehen, oder sagen, die kompetitiv abzuwerben, das ist schwierig, deswegen kaufen wir lieber die Kundenbasis und holen dann mit unserer Marketingsuite einen deutlich höheren Apu aus denen raus. Oder sie können einzelne Funktionen hinzukaufen, also die sagen, sie kaufen sich halt, also bei E-Mail sind sie ja schon ganz gut aufgestellt oder bei Drip-Marketing, aber irgendwelche anderen Funktionen, die du vielleicht benötigst, irgendwelche Kampagnenplaner oder ich weiß es nicht. Ich würde wahrscheinlich eher sagen, ein schlecht monetarisiertes CMS mit vielen Kunden kaufen.
Was sie ja auch gekauft haben, waren Podcast und so ein Newsletter-Business. Ob sie da mehr so Content-Sachen dazu kaufen? Also Education, wie wird man ein Entrepreneur, wie startet man ein Business, wie macht man Performance-Marketing und so weiter?
Das gehört glaube ich zu ihrem Marketing-Flywheel dazu. Ist die Frage, ob man das noch ausbauen will, aber ich glaube im Moment machen sie das schon ganz gut. Achso, was man noch sagen muss, dann sollte ich recht haben mit diesen 50 Prozent. Ich kann mal gucken, ob ich die flüstere. Ich würde sagen, das wäre eine positive Überraschung, das heißt, sie müssen positiv reagieren, aber ich gucke mal kurz, was die Earnings-Whispers sind für HubSpot. Vielleicht erwartet die Wall Street in all ihrer Schlauheit auch schon wieder, was ich gerade gesagt habe. Ahja, Konsens. Die Wall Street glaubt, sie sind negativ, also sie verlieren weiterhin Geld und 296 Millionen, also die sind auch schon nah an den 300 dran. Aber ich glaube, sie schaffen über 300. Also 320. Ja, das sind bis zu 330 schaffen so möglich. Also es wird ein Earnings-Beat, glaube ich. Ob der groß genug wird, weiß ich nicht. Man könnte, ich weiß nicht, kurzfristiges Zocken machen ist eigentlich nicht, was wir empfehlen. Aber ich glaube, es wird eine Überraschung. Ich werde selber nicht drauf werden.
Was wir auch morgen oder heute Mittwoch haben, ist Uber-Earnings. Da wollte ich, hatte ich eine Überlegung, ob ich dich frage, wie lange du glaubst, dass Dara noch seinen Job als CEO macht. Der ist 2017 zu Uber gegangen. War vorher recht erfolgreich, sehr erfolgreich der CEO von Expedia. Dann habe ich mir aber die Expedia-Aktie angeguckt und habe gesehen, die war auch in den ersten sieben Jahren eigentlich eher horizontal unterwegs. Wahrscheinlich hat der tatsächlich auch die langfristige Vision und schafft es oder braucht noch ein bisschen länger, um Uber umzubauen. Was ich auch gefunden habe, ist deine ehemalige Infografik, wo du Amazon und Uber verglichen hast. Damals bei Trade Machines. Interessant dort war, da hattest du so Market Cap verglichen. Und damals war die, also 2017 wohlgemerkt, Market Cap war 69 Milliarden. Und jetzt heute ist es auch nicht wesentlich mehr mit 81. Also man hätte jetzt schon gedacht, seit 2017 hört man Uber immer mehr und die bewegen sich irgendwie weiter nach oben. Aber die scheinen echt eine schwere Zeit zu haben.
Ich glaube, die waren damals maximal gehypt. Und dann kam einerseits ein bisschen Ernüchterung, dass man oder wenige sich vorstellen konnten, wie das Modell funktioniert langfristig. Und das andere ist sozusagen, dass Corona jetzt auch wirklich nicht geholfen hat, wo Mobilität ja extrem eingeschränkt war. Das ist schwer. Und ich meine, Uber hat weiterhin, also die konkreten Herausforderungen, die ich sehe, sind Leute wieder hinter die Lenkräder zu bekommen. Also die konkurrieren letztlich um ähnliche Leute wie Amazon, wie jedes Restaurant, was gerade Waiter sucht oder Personal sucht.
Ja, wenn dein Grundeinkommen jetzt noch kommt, wird es noch schwieriger.
Ja, zum Beispiel. Deine Sichtweise ist natürlich wieder, wenn mir jemand 1000 Euro im Monat gibt, mache ich gar nichts mehr. Aber es gibt auch Leute, die sagen, ich lege jetzt die 1000 Euro in ETF an und für meinen Lebensunterhalt fahre ich weiter Uber. Ja, da lachst du nur. Das kannst du dir nicht vorstellen, dass Menschen irgendwie ein bisschen unternehmerischen Drive haben. Auf jeden Fall. Also die Leute müssen reaktiv werden, was unheimlich schwer ist. Und es gibt eine Personalknappheit. Du hast teilweise Searchpricing gehabt. In London gab es am Wochenende so einen komischen Fall, wo die Preise sich vervierfacht haben.
Ich finde das super. Ich meine, das wird jetzt so sein, Uber muss jetzt profitabel werden. Deswegen müssen sie die Preise nach oben schieben und jetzt erkennen die Menschen wieder öffentlichen Verkehr und Fahrrad und so und lernen, dass sie nicht mehr Uber fahren müssen.
Ja, genau. Ich glaube, die Micro-Mobility. Also ich erwische mich jetzt immer mehr dabei, diese Roller zu fahren. Nachdem ich bei meinen ersten zwei Versuchen sofort einen Beinahe-Sturz hingelegt habe. Gerade auf der letzten Meile fährst du schon deutlich weniger Uber, glaube ich, weil es so viele andere Mobilitätskonzepte gibt. Also Roller sind nur eins, aber es kann auch irgendwie E-Moya oder was weiß ich sein. Aber das wird, glaube ich, nicht einfacher. Plus, selbst wenn du autonome Autos hast, es gibt ja durchaus Leute, inklusive mir, die früher mal gesagt haben, das Modell funktioniert erst, wenn du den Fahrer los wirst. Aber das Ding ist ja, wenn der Fahrer weg ist, dann gibt es ja noch weniger Marge. Also hast du noch höheren Preiskampf eigentlich. Und von dem verbleibenden Geld pro Kilometer ist, also im Moment kriegt der Fahrer irgendwie, ich weiß nicht, vielleicht zwölf Euro oder ins Brutto 15 Euro pro Stunde. Davon nimmt sich Uber dann drei oder was weiß ich, wie das funktioniert. Wenn du aber ein autonomes Auto hast, dann gehen diese Kosten vielleicht auf, halbieren sich oder gehen auf fünf runter oder so. Und dein Share ist dann vielleicht relativ größer, aber am Ende hast du nicht mehr Geld pro Kilometer verdient damit. Das heißt, das ist eigentlich auch nicht die Lösung des Modells. Uber Eats, weiß ich nicht, wie gut das läuft. Das hat sie jetzt so ein bisschen durch die Pandemie gebracht, dass sie in manchen Ländern die Food Deliveries stark angezogen haben.
Und sie haben jetzt announced, dass sie auch jetzt Essen vom Supermarkt dir liefern werden in Amerika.
Genau, genau. Aber ich glaube, das ist wirklich schwer, wenn du dort der Letzte bist. Also so wie jetzt in Berlin zum Beispiel ein Uber Eats oder Food Panda. Wenn davon ausgeht, dass es dann personalseitig so eine Art Pyramide gibt oder so und dass Leute prinzipiell versuchen, die besten Leute zuerst zu heiern, je später die Player jetzt hinzukommen, desto ist es unwahrscheinlich davon auszugehen, dass sie jetzt das beste Personal bekommen, wenn du als Letzter an den Markt kommst. Wenn da viel davon ausgehen muss, dass die talentiertesten Leute schon für einen der anderen Services fahren, halte ich auch für kompliziert.
Und glaubst du an das ganze Transportthema? Also die haben jetzt auch announced, dass sie für 2,25 Milliarden Transplays gekauft haben.
Achso Logistics sind sie mit Amazon nach wie vor. Wir können die Infografik ja mal verlinken, wenn du willst, wenn du den Link noch hast. Ich glaube logistisch sind sie, ich meine es gibt jetzt auch große andere Player unter anderem aus Deutschland, aber ich sehe die mit Amazon noch in einer guten Position, um vielleicht einen relevanten Logistikplayer zu spielen. Ansonsten bin ich eher skeptisch.
Aber da sind doch die Margen auch wirklich gut.
Uber ist zum Beispiel eine Aktie, die ich noch nie besitzen wollte. Egal wo die stand, hat mich nie überzeugt. In der Logistik ist die Ineffizienz so hoch, dass die Margen schon gut werden können. Der Mehrwert, also wenn du es verkaufst, du sparst dir direkt Ineffizienz ein und kannst sagen, du willst nur die Hälfte des Effizienzgewinns haben und das kann ich mir schon vorstellen. Aber da ist Amazon inzwischen, ich glaube in der Infografik haben wir als Team gemutmaßt, dass Amazon eine bessere Ausgangslage hat und ich glaube die hat sich inzwischen weiter verbessert.
Und Dara hat jetzt noch sieben Jahre und ruft dich an und sagt, Pip ich will jetzt hier endlich mal mein Aktienpaket vergolden, das muss jetzt hier mal 7x sein in den nächsten sieben Jahren. Was würdest du ihm raten? Geh in den Buy Now Pay Later Markt rein, mach eine Kooperation mit Jack, lass dich von Square kaufen?
Zusammen mit einem großen Partner die Micro Mobility Konzepte aufrollen. Also die nutzen jetzt ihre 80 Milliarden und nehmen noch Kredite auf und sagen, das was sie teilweise schon machen, die kooperieren ja mit Lime Bikes glaube ich und mit noch einem anderen. Also da entweder noch mehr Kooperation zu machen oder noch mehr Player auch zu kaufen und vielleicht doch nochmal versuchen die Last Mile Personal Transportation zu machen. Und rein organisch, also ohne Übernahmen schaffen sie das nicht mehr, weil es zu viel verschiedene, also weil es ein sehr fragmentierter Markt wird inzwischen und da fehlt auch Konsolidierung. Ich erwische mich gerade dadurch, dass ich diese Roller jetzt zunehmend teste, das nervt mich halt auch wenn du vier Apps haben musst, weil da steht jetzt gerade ein Voyroller oder ein Tierroller oder ein Birdroller und irgendwie willst du auch nichts fassen.
Du fährst doch die ganze Zeit Bolt, weil die am günstigsten sind.
Ich habe keine Ahnung was am günstigsten ist ehrlich gesagt. Also ich habe eine Präferenz, aber das tut nichts zur Sache.
Aber nach Qualität des Rollers oder nach Marke oder nach Preis?
Das lerne ich gerade noch. Eigentlich bin ich Lime Fan, ich habe gestern aber auf so einem scheiß Roller von Lime gestanden, wo die Bremse kaputt war und auch sonst das Ding total Schrott war.
Ich glaube dein Roller Hobby ist das größte Risiko, dass wir einmal diesen Podcast nicht releasen werden.
Weil ich mit einem gebrochenen Bein im Krankenhaus liege. Boah, du siehst auch wirklich schlimme Szenen, also von Leuten die jetzt in zwei drauf fahren.
Ja vor allem in Berlin mit den ganzen Schienen.
Ja die Trammschienen sind tatsächlich die größte Gefahr und wenn du dann gerade vor einem Bus oder einer Tram fährst, das ist echt nicht geil. Hast du schon, was wäre mein Ersatz dann? Sagen wir nicht, oder willst du das alleine machen?
Holger ist ja jetzt glaube ich nicht mehr im Urlaub. Ich alleine schaffe nicht so viel zu reden, das wäre auch langweilig. Ich würde dann versuchen so ein Play zu machen, dass ich dann in deiner Stimme immer versuche deine Antworten zu geben oder so. Nee, auch nicht. Aber wäre nicht die neue Uber Strategie die Belebung der Innenstädte?
Die Leute einschließen und zwangsverfrachten in die Innenstädte zur Rettung der Innenstadt?
Nein, aber früher gab es ja mal so Claims, dass sie gegen Autos sind und dass sie irgendwie den Verkehr verbessern würden. Aber wenn sie das jetzt nochmal richtig nehmen und sagen, wir verbessern das Leben in der Innenstadt, wir bringen die Leute in die Stadt und raus, sodass es weniger CO2 verbraucht, dass weniger Platz auf den Straßen genutzt wird und so weiter und einfach die Vision nochmal wirklich härter spielen und näher mit den Städten zu kommen. Zusammenzuarbeiten ist die Frage, ob das überhaupt möglich ist, weil die Zusammenarbeit mit den Städten war ja nicht immer perfekt und das ist wahrscheinlich auch deren größtes Risiko, dass ein Londoner oder ein New Yorker oder so sagt, sorry, hier ist Taxi und hier habt ihr nicht wirklich was zu suchen.
Ja, also wenn sie eine Stadt finden, die jetzt irgendwie wie Paris oder so sagt, relativ restriktiv vorgeht und sagt, wir machen jetzt die Innenstadt autoleer oder man darf nur noch 30 fahren, wir machen es so unattraktiv, dass keiner mehr darin fahren will oder wir erhöhen die Steuer oder machen eine sehr hohe City-Maut, dann wäre Uber schon die, die das am ehesten auffangen könnten, das Volumen und eine gute Alternative für alles, was der ÖPNV nicht liefern kann, darstellen. Aber die Städte trauen sich das ja leider nicht zu tun. Ich fände es, die Städte, einige Städte, gut das zu machen. Und gerade in Städten wie Berlin, glaube ich, kannst du sehr, sehr gut ohne Auto, innerhalb des Rings. Die Frage ist, wo stellst du die ganzen Autos am Ring dann ab, aber das ist wiederum schwer.
Und die Autohäuser, die dann keiner mehr braucht.
Ja, die kriegen dann, wann gibt es eine Rollersteuer, eine Mobilitätssteuer. Alle Alternative, alle Lösungen, die keine eigenen Autos sind, kriegen eine Mobilitätssteuer. Und E-Autos bekommen eine Stromsteuer. Ansonsten würden die schönen Tankstellen ja alle, überleg mal, wir kaufen jetzt alle E-Autos, wird jede zweite Tankstelle demnächst sterben? Das kann ja nicht sein. Da muss hier irgendjemand von BP auch mal zum Handelsblatt gehen und sagen, dass wir eine E-Auto-Steuer brauchen.
Wie glaubst du, werden die Earnings ausfallen von Fastly und Cloudflare?
Das hatten wir auch schon angeschnitten, glaube ich. Sekunde, ich muss mal in meinen Sheet schauen. Da haben wir versprochen, dass wir das mal teilen. Das muss ich hübsch machen, bis nächste Woche.
Bis nächste Woche oder bis Freitag?
Ich glaube, Fastly schafft nicht mal drei. Also theoretisch müssten die auch von der VC-Schwemme profitieren. Aber ich glaube, weil die schwere Comparables haben, also die hatten ein sehr gutes Quartal in Q2 2020 und eventuell einen Teil dieses Umsatzes verloren haben, nämlich den von TikTok, schaffen sie vielleicht nur 92 Millionen Umsatz. Und das wäre nur 23 Prozent Wachstum. Also ich glaube, ich sage mal auch wieder relativ mutig, unter 30, vielleicht unter 25. Das ist wahrscheinlich zu pessimistisch, aber unter 30 Prozent. Und das wäre schon einigermaßen desaströs, wenn sich das Wachstum da weiter verlangsamt. Ich wünsche Ihnen Besseres. Sie müssen auch, ich gucke mal, ob ich auch da schauen kann, was die Wall Street denkt. Sekunde.
Ja, was man dazu noch sagen sollte ist, wir haben beide Cloudflare Aktien. Und Cloudflare ist auch eines deiner Lieblingspicks für dieses Jahr. Hat auch super performt bis jetzt. Und bei Fastly warst du immer skeptisch.
Genau. Und die Wall Street glaubt sogar nur 86 Millionen. Also das werden sie auf jeden Fall schlagen. Da musst du ja beide Hände auf den Rücken binden, um das nicht hinzubekommen. Also das wären meine 92er noch optimistisch. Die denken ja wirklich schlecht von denen. Also vielleicht hat die Firma selber so negativ gevorkastet oder so verhalten gevorkastet oder hat gar nicht gevorkastet. Ich weiß nicht. Also ich sage, sie schaffen keine 25 Prozent oder keine 30 und eventuell unter 25. Und hoffentlich schaffen sie es besser. Dann hätten sie, sie werden auf keinen Fall irgendwie auch nur in die Nähe der Profitabilität kommen. Sie haben im Moment den negativen Rule of 40. Die trennen über 60 Punkte von einem guten Wert. Deswegen glaube ich eigentlich auch, dass es eine relativ troubled company ist, ehrlich gesagt. Ich weiß nicht, wer die irgendwann mal aufsammelt. Aber was kosten die denn? Sekunde.
Unter 6 Milliarden.
Wirklich? Die sind auch echt klein. Wer braucht das? Amazon hat Cloudfront. Also hat ein eigenes. Sie können ein paar Kunden dazu kaufen.
Also Market Cap ist 5,4 Milliarden.
Ja. Und hat auch nicht genug Kunden. Also meine Schätzung ist 92 Millionen Revenue. Im schlimmsten Fall geht das NRA unter 100. Also das erklären wir nächstes Mal gern nochmal. Den Unterschied zwischen DB NER und NRA können wir bei der Gelegenheit nochmal gut erklären. Weil auf der einen Seite hat Cloudflare einen sehr guten Wert und man kann sehr gut den Unterschied daran erklären. Also das wäre ein extrem schlechtes Zeichen. Das würde die Wallstreet, zumindest der gebildete Teil, nicht mögen, wenn die NRA weiter Richtung 100 geht. Die ist im Moment bei 107. Wenn die weiterfällt, wäre das ganz schlimm. Cross-Margin ist stabil. Den Rest machen wir dann. Also skeptisch.
Und Cloudflare wird overdeliveren.
Overdeliveren weite ich nicht. Da gucke ich jetzt auch wieder mal, was die Wallstreet denken.
Ich meine die haben ja auch eine ziemlich große PR jetzt gemacht. Das würde eher darauf schließen, dass vielleicht die Zahlen nicht so wahnsinnig gut waren.
Die Wallstreet denkt 146 Millionen. Ich denke sie brauchen aber 150. Also wenn es 150 wären, würde die Aktie schon nicht profitieren, befürchte ich. Also sie müssen eigentlich 150 deutlich overdeliveren nochmal. Weil 146 schon zu konservativ ist, die Schätzung der Analysten. Also 150 entspräche 50% Revenue-Wachstum. Das können sie auch schaffen, glaube ich. Und dann hätten sie auch eine gesunde Rule of 40 wieder. Ich nehme an, so wie HubSpot, werden die sich auch freiwillig entscheiden, weiter negatives Operating Income in Kauf zu nehmen. Bis zu 5% Minus. Also sie wachsen 50% würde ich sagen auf 150 Millionen Revenue und verlieren weiterhin 5% Non-GAAP. Also ein bisschen adjustiert nach Aktienoptionen und Einmalaufwendung. Machen sie wieder Minus 5% Marge, um im Wachstumsmodus zu bleiben. Das würde ich zumindest machen oder sehen wollen. Und die Marketingeffizienz würde ein bisschen runtergehen wahrscheinlich. Die Magic Number würde sich weiter verschlechtern, weil es immer schwerer wird Kunden zu finden. Die Grossmargin wird auch nicht besser. Cloudflare hat nicht so eine gute Grossmargin. Die ist nur bei 77. 85 ist toll eigentlich für Cloudsoftware. Das liegt daran, dass sie viele Kunden umsonst auf die Plattform nehmen. Also das Einstiegsprodukt bei Cloudflare ist kostenlos. Und weil die bezahlenden Nutzer diese Kunden mehr oder weniger mittragen müssen, ist der Rohgewinn niedrig. Also mit deinem bezahlten Account trägst du ein paar Freerider immer mit, die später erst zu Kunden werden. Und dadurch ist die Grossmargin ein bisschen niedriger als sonst im Cloudsegment. Und weil die Einkaufskosten so hoch sind für den Traffic. Deswegen sie Amazon dann immer anmachen. Genau, wenn es unter 150 Millionen wird, dann wird es schwer. Aber ich trade das nicht. Meine Wette bleibt natürlich, weil ich Fan bin von Cloudflare. Cloudflare long, Fastly short. Man könnte es genauso traden. Dann ist man immun gegen Marktschwankungen an sich. So ein bisschen. Oder hat es ein bisschen abgesichert. Aber ich bin eher gespannt, ob Fastly irgendwie die Kurve nochmal bekommt und wie das aussieht. Aber ich bin skeptisch.
Man sollte vor allem den Disclaimer dann nochmal lesen, bevor man das macht. Auf doppelgänger.io. Zum Abschluss Zalando zahlen. Was macht unsere deutsche E-Commerce Hoffnung? Zalando. Werden sie das beste Quartal haben ever, bevor wir uns wieder einschließen und vor Delta verstecken?
Also in absoluten Zahlen wird es ganz sicher ein Rekord. Ich glaube, dass das im Q1 hatten sie 56. Wir haben das ja mit About You so ein bisschen verglichen. Und im Q1, ich weiß jetzt nicht woran die gerne gemessen wollen würden an Revenue oder GMV, aber ich würde jetzt GMV nehmen, also den Außenumsatz auf der Plattform. Der lag im Q1 bei 3,2 Milliarden und ist um 56 Prozent gestiegen. Ich würde wieder aufgrund der schwereren Comparables und dadurch, dass wir in dem Quartal, was wir dann jetzt betrachten, April, Mai, Juni, Juno, da haben wir viele Öffnungsmonate drin gehabt. Das heißt, ich glaube, es wird schwerer. Ich könnte mir vorstellen, dass sie im Dachsegment unter 30 Prozent rutschen. Das wäre nicht übel, das ist einfach, glaube ich, die Realität und es wäre trotzdem kein schlechtes Ergebnis. Aber da waren sie 39 Prozent im Q1. Ich glaube, das schaffen sie auf keinen Fall. Ich glaube, sie könnten unter 30 rutschen. Rest of Europe hatten sie 49 Prozent. Auch da würde ich sagen, fallen sie unter 40 Prozent. Dann sehen nämlich die About-You-Zahlen im Vergleich, die ja so ein verschobenes Quartal haben, also bei denen geht das Q2 von oder Q1, weiß nicht, wer es ist, aber das geht eben von März bis Mai, dann sieht man das, wenn ich recht haben sollte, sieht About-You vergleichsweise deutlich schneller wachsend aus. Auch wenn Zalando natürlich in absoluten Zahlen viel größer ist und trotzdem in absoluten Zahlen mehr Umsatz hinzugewonnen hat. Ich glaube, die Marketing, also wir machen Gesamt-GMV, fällt deutlich unter 50 Richtung 45 und die Dach- und Rest of Europe jeweils um 10 Prozent im Vergleich zu Q1 langsamer, also unter 30, unter 40 Prozent. Und dann sagen wir mal noch, was auch relativ mir klar scheint und ich kann mich natürlich furchtbar irren, ist, dass die Marketing-Kosten wieder hochgehen werden auf über 8 Prozent, weil die Werbepreise überall extrem anziehen und weil schwer wird es jetzt, sich dieses Wachstum gerade zu erkaufen. Das sieht man im E-Commerce in vielen Bereichen, dass die Advertising-Kosten unheimlich hoch sind. Unheimlich, also das ist echt Inflation übrigens. Also du hast kein Angebot und die Nachfrage trifft darauf und es wird einfach, ohne dass du einen Klick mehr bekommst oder eine Conversion mehr, ziehen einfach die Preise bei Facebook und überall an. Das heißt, die Marketing-Kosten werden, glaube ich, fast deutlich hochgehen, auf jeden Fall auf über 8 Prozent anteilig. Und vielleicht sinkt auch der Gross Profit, weil sie eventuell mehr die Sell-Through, also sie müssen wahrscheinlich mehr rabattieren und haben eine niedrige Sell-Through, was im Fashion E-Commerce wichtig ist. Es ist eine ganz viele Leute haben sich jetzt Bademode gekauft, um an einen Teich zu gehen oder so. Aber ich würde vermuten, Gross Margin geht runter, Marketing-Kosten hoch und dadurch wird die EBIT-Marge vielleicht auch schlechter.
Müssten die nicht auch von der ganzen Apple-Facebook-Thematik irgendwie was mitbekommen?
Also die Marketing-Kosten können wir auch mal ein bisschen mutig schätzen. Vielleicht gehen die sogar auf 8,3, 8,4 hoch. Die sind im Q1 auf 7,7 gewesen. Das müsste deutlich hochgehen, alles andere wäre wirklich komisch. EBIT-Marge ist 3,5 Prozent bei Zando im Q1. Die müsste von der Gross Margin und den Marketing-Kosten negativ beeinflusst werden. Aber solange der Umsatz steigt, sinken anteilig die Fulfillment-Kosten. Also die werden wiederum positiv beeinflusst und dadurch bleibt es vielleicht so ein bisschen im Gleichgewicht. Aber die EBIT-Marge wird nicht über 5 Prozent steigen. Da würde ich mich jetzt auch mal festlegen, sondern vielleicht sogar nochmal schlechter als 3,5 Prozent werden, weil das Quartal deutlich schwerer ist als Q1, glaube ich. Und wie gesagt, dann können wir nochmal darüber reden, ob About jetzt deutlich schneller wächst oder nicht gerade. Das, was ich jetzt relativ negativ beschrieben habe, sind immer noch sehr gute Zahlen für Zalando bei der Größe. Also wenn die 30 Prozent wachsen in diesem Quartal mit sehr schweren Vergleichswerten, ist das meiner Meinung nach ein sehr gutes Ergebnis. Also ich will das überhaupt nicht irgendwie runter machen oder so.
In diesem Sinne, habt einen schönen Mittwoch. Wir hören uns wieder am Samstag. Und falls ihr wollt, schreibt uns eine E-Mail an podcast.doppelgänger.io oder eine Bewertung. Wir freuen uns. Bis dann. Ciao, ciao.