Doppelgänger Folge #64 vom 6. August 2021

SaaS KPIs DBNER NRR Rule of 40 erklärt | Hubspot Fastly Cloudflare Zalando Mercadolibre PLUG Power Viacom Earnings

Pip teilt ein Beispielsheet, mit dem er Earnings auswertet. Anhand von diesem Excel Sheet besprechen wir die Quartalszahlen von Hubspot, Fastly, Cloudflare und Hubspot. Zudem erklärt Philipp Klöckner noch einmal ausgiebig die drei wichtigsten Kennzahlen aus der Software- und Dienstleistungsbranche: Dollar-Based Net Expansion Rate (DBNER), Net Revenue Retention (NRR) und die Rule of 40.

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

Shownotes:

00:02:00 Robin Hood IPO

00:12:30 Biotech

00:21:00 Hubspot & Pips Excel Sheet

00:41:30 Rule of 40

00:47:30 Magic Number

00:54:30 Fastly

01:15:30 Cloudflare

01:26:00 Zalando

01:31:00 Mercadolibre

01:38:30 Viacom

01:42:00 Bigcommerce; Lilium

01:47:00 PlugPower


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Willkommen im Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 64. Heute sprechen wir über sehr viel Earnings, deswegen lest sofort den Disclaimer. Pip teilt ein einfaches Excel-Sheet mit uns, in dem er die verschiedenen Firmen zeigt und wir reden da lange drüber. Also Pip erzählt lange und ich höre zu und stelle vielleicht mal eine Frage.
Und wir reden nicht nur über Zahlen, sondern auch, also wir versuchen das sozusagen mit Strategie und Umfeld zu verbinden. Wir sind ja jetzt nicht Buchprüfer oder so. Es geht immer um Strategie und die Zahlen dahinter.
Und was sind die vier Kennzahlen, die du gleich erklären wirst?
Unter anderem die DBNER, die NRR, die RULE OF 40 und die MAGIC NUMBER, APU vielleicht. Mal sehen, was man noch so braucht. Custom Acquisition Cost, sowas.
Ich bin ja leicht über 30 und ich wollte dich fragen, ob ich das überhaupt noch lernen kann. Also bin ich zu alt zum Lernen?
Nee, man kann sich immer verbessern. Das ist ja auch nicht Lernen, sondern nur Wissen aufnehmen. Das ist relativ einfach. Lernen ist ja irgendwie ganz neue. Du brauchst ja nicht neue Synapsen dafür, nehme ich an. Also um ein paar Zahlen zu vergleichen oder die Begriffe einzubrügeln. Ist das Lernen? Ich finde, so richtig Lernen ist das noch nicht.
Was ist deine Definition für Lernen?
Dass du irgendeinen Vorgang oder eine Fähigkeit lernst, die du vorher nicht hattest.
Zum Beispiel Rollerfahren.
Zum Beispiel Rollerfahren oder Skifahren oder Snowboard fahren, wie ich damals.
Digitalisierung mit 40. Meine größte Überraschung dieser Woche war sowohl Robinhood als auch Biontech. Robinhood haben wir in der Folge davor kurz besprochen. Wir waren da beide sehr skeptisch. Haben auch besprochen, dass dort in zwei Wochen oder jetzt in einer Woche noch ein paar Aktien auf den Markt kommen von Leuten, die eine Lockup Period noch haben. Und dann auf einmal ging die Aktie um 80% nach oben?
Zwischenzeitlich plus 80%.
Was ist da passiert?
Dann sollte es dafür fundamentale Gründe geben. Dann sind die an mir vorbeigegangen. Was ich weiß ist, dass bekannt wurde, dass Casey Wood beim IPO gekauft hat und ich glaube danach auch nochmal nachgekauft hat, als die sich vergünstigt haben. Der andere Grund scheint zu sein, dass das der Innenbegriff des Meme ist. Robinhood und die Meme-Aktien gehen jetzt full circle und Robinhood wird selber eine Meme-Aktie mit der die Robinhood-User auf ihrer eigenen Plattform handeln. Das scheint der Fall zu sein. Wahrscheinlich prügeln die das gerade mit Optionen hoch. Ich weiß nicht genau, wie die es machen, aber auf einmal scheint es da reges Interesse für die Aktie zu geben.
Nun war es aber so, dass Robinhood ja nicht die beste Beziehung mit den Meme-Aktien Leuten hatte. Es gab ja diesen Fall, dass man irgendwann gewisse Aktien über Robinhood nicht mehr kaufen konnte und das ein Ausfall war von einem Tag oder einem halben Tag. Man würde doch jetzt eigentlich denken, dass sie eher gegen Robinhood wetten. Könnten die jetzt irgendwas machen, dass Robinhood tatsächlich schaden würde?
Die Robinhood-Nutzer oder die Wall-Street-Bets?
Die Wall-Street-Bets, die Robinhood als App nutzen oder mit der Aktie traden, Optionen machen, Shorten, wie auch immer.
Die, die auf der Plattform verblieben sind, scheinen es ihnen ja nicht wirklich übel genommen zu haben, sonst wären sie ja nicht mehr da. Ich habe einen lustigen Artikel, irgendwo gab es einen Satire-Artikel, dass Robinhood auf seiner eigenen Plattform zum Schutz der Nutzer den Handel mit den eigenen Aktien anhält. Das war die Onion oder Hard Money oder irgendwie so. Das fand ich ganz lustig. Und das Verkaufen verbietet bei plus 80 Prozent. Was natürlich nicht gehen würde, weil dann kann ja auch keiner mehr kaufen. Das war übrigens lustig. Da habe ich letzte Woche ein Video gesehen, wo sich irgendwie, irgend so YouTube, vielleicht sogar Aktionärs-TV, da haben die sich gestritten, ob das eine meist gekauft oder eine der meist verkauften Aktien an dem Tag ist. Ich glaube da ging es sogar um Northern Data oder so. Da meinte einer, es ist eine der meist verkauften. Was natürlich Quatsch ist, weil natürlich, wenn eine Aktie gekauft wird, sie auch verkauft wird. Das ist der Überhang der Orders bei einer besonderen, wie auch immer. Wo kamen wir her? Achso, die können die Robinhood schaden. Die können das irgendwie shorten oder so. Aber das shorten können sie auch nicht, weil sie es wahrscheinlich noch nicht leihen können, weil es noch nicht genug Leute gibt, die verleihen dürfen durch Locker Period und so weiter. Ich habe schon überlegt, ich würde schon eher darauf wetten, dass der Kurs wieder runterkommt, beziehungsweise würde ich nicht darauf wetten. Ich bin der Überzeugung, aber du hast natürlich die Gefahr, dass das komplett Meme-Stock wird. Dagegen möchte ich jetzt eher nicht wetten. Wenn das 80% hochgehen kann, das wissen wir ja seit AMC und GameStop, das kann auch nochmal 100 oder 150% am nächsten Tag gehen. Deswegen sehe ich da keine Veranlassung zu handeln. Aber meine Einschätzung zu der Aktie hat sich null geändert.
Ich habe jetzt die Tage das erste Mal gemerkt, dass es tatsächlich auch GameStop Shops in Deutschland gibt.
Die sind meistens in Minus 1, im Untergeschoss von Malls. Relativ schlecht monetarisiert und wenig Eigengelaufkundschaft hat.
Ich habe gedacht, weil Gamers gerne im Keller sind.
Das kann auch sein, weil es schon dunkel ist. Sie sind nicht in den prominentesten Lagen, oft entweder im Obergeschoss oder Untergeschoss. Aber in vielen Malls drin. Hier in meiner lokalen Mall, weiß nicht, ob es die noch gibt, aber da gab es auf jeden Fall auch mal ein GameStop.
Das wäre schon witzig, wenn die tatsächlich mit einer der wenigen Firmen sind, die die Digitalisierung schaffen. Und in 10 Jahren reden wir darüber, dass das ein Paradebeispiel ist, wie man aus so einem Business tatsächlich etwas digital Grandioses gemacht hat.
Das Duhorden von unerfahrenen Anleitern. Die haben ja selber nicht viel dazu getan. Die wurden ja eher zum Laughingstock.
Eines meiner Highlights diesen Monats ist, dass wir Ende des Monats ein bisschen was über lokales Marketing lernen und zwar von überall. Gemeinsam mit Anastasia von Project A, Julia von überall und Sandra von Thalia machen wir am Mittwoch, dem 25. August ein Webinar. Das Ganze findet um 11 Uhr statt und das Thema ist Offline-Online-Hybrid. So konsumieren wir nach Corona. Wer dabei sein möchte und mit uns lernen möchte, kann sich einfach anmelden unter www.überall.com. Und wir sehen uns dann am 25. August. Infos findet man natürlich auch in unseren Show Notes.
Genau. Ich bin schon gespannt. Das Webinar richtet sich hauptsächlich an CMOs, CEOs, Head of Digital Marketing, Head of Omni-Channel, Digital Marketing Manager, Manager Customer Experience etc. Idealerweise bei Filialisten oder Geschäften mit vielen verschiedenen Geschäftsstellen. Also das kann irgendwie Retail-Handel sein, das kann auch Systemgastronomie oder Gastronomie sein, das können Versicherungen, Finanzen sein. Eigentlich alle Branchen, die viele Vertreter oder Franchises auch haben. Aber auch für jeden anderen, der sich für lokales Marketing interessiert oder glaubt, das könnte mal relevant werden in den nächsten Jahren. Das ist auf jeden Fall ein Thema, das mich sehr betrifft. Soll ich mal was wirklich Trauriges erzählen?
Ja, hau raus.
Du kennst doch meinen Google Local Guide Ziel, ne?
Ja, genau. Es gibt jetzt jemanden anders, der mehr hat. Noch mehr.
Viel schlimmer.
Wie bei Instagram, irgendwann wurden die Likes abgeschafft, oder dass es nicht mehr gezielt wird.
Ich habe einen Shadowban auf dem Account.
Was heißt das? Die haben mich gesperrt.
Ich bin Local Guide Level 10 bei Google Maps und wollte einer der ersten Menschen auf der Erde sein, die eine Milliarde Views auf ihre Bilder und Reviews bekommen. Und bei 750 Millionen haben die mich einfach unsichtbar gemacht, wegen irgendeines Verstoßes, wo ich noch nicht mal weiß, was ich falsch gemacht habe. Und weißt du, ich hätte weinen können.
Ich glaube, den Konjunktiv kann man rausstreichen.
Vielleicht ist deine Träne geschlossen. Wenn jemand in Dublin aus dem Maps Team das hört, ich würde zumindest gerne verstehen, worin mein Verstoß liegt und ob ich noch irgendeine Chance habe, auf meine eine Milliarde zu kommen, nach meinen 40.000 Contributions zu Google Maps. So gehen die herzlosen Plattformen mit ihren Arbeitstieren um. Ich würde nur sagen, ich habe ein originäres Interesse in Local Marketing. Deswegen freue ich mich sehr auf das Webinar und auch, um ein bisschen zu verstehen, wie Softwarelösungen wie UberAlt dabei helfen können, so Challenges oder Herausforderungen wie Covid zu überwinden, wenn man ein Filialist mit 200, 300 Filialen im Dachraum ist.
Einfach nur Schlagwort Öffnungszeiten. Aber nochmal zurück zu dir. Man könnte es eigentlich so vergleichen, dass jemand zehn Jahre für Olympia trainiert und dann auf dem Flug nach Japan wird nochmal rausgerufen und es wird gesagt, du hast noch nicht mal Corona, es ist irgendwas anderes.
Sorry, Rudern ist nicht mehr, wir machen jetzt Dartspielen.
Das ist nicht lustig. Es tut mir wirklich leid.
Du weißt, es war mir nicht unwichtig.
Zurück zu Ludwig.
Adding Insult to Injury. Shadowban heißt ja, du merkst gar nicht. Du kriegst nicht jeden Tag noch die scheiß Push-Notifications, möchtest nicht mal hier ein Review lassen, möchtest nicht mal da ein paar Fotos machen. Du hast übrigens schon eine dreiviertel Milliarde Views. Du kriegst die volle Kommunikation weiter, sondern nur durch Zufall merkst du, dass deine Contributions auf einmal unsichtbar für alle anderen werden. Und das an ein paar anderen Sachen merkt man es noch.
Man kann mit PILB noch nicht mal in Ludwigslust in den Supermarkt gehen, ohne dass er dort ein Foto macht.
Für die Community-Arbeiter.
Oh man, das tut mir wirklich leid. Das ist schlimmer als ein Totalverlust mit irgendeinem Investor.
Ich kann einen Vertrag mit Apple Maps machen. Google muss mich die Daten exportieren lassen. Ansonsten klage ich bei der EU sofort wegen Datenportabilität, dass sie ihr Maps-Modul damit durchsetzen, indem ich meine Daten nicht umziehen kann, wenn ich da rausgeschmissen werde. Und dann biete ich 40.000 Contributions einem Maps-Dienstleister an. Die zu einer dreiviertel Milliarde Impressionen gefügt. Das Nutzerinteresse ist schon belegt.
Wahnsinn.
Vielleicht kann uns doch jemand helfen. Ich bitte ja sonst nicht um Hilfe. Ich würde sogar Hilfe von einem Googler annehmen dafür.
Der Hilferuf wurde gehört. Ich würde mich freuen, wenn man Pip noch ein bisschen leiden lässt. Also vielleicht die nächsten zwei, drei Wochen und dann irgendwann wieder freischaltet. Ich meine für dein Umfeld ist es ganz gut. Du nimmst dein Telefon dann weniger raus. Die Sucht ist sozusagen für dich dann fertig. Ich muss so zu sagen weniger sagen. Hat dir Biontech ein bisschen Freude dann wenigstens die Woche beschert?
Geld kann über sowas nicht hinweg trösten. Aber ich habe mich natürlich für das deutsche Biotechnologieunternehmen gefreut. Biontech ist zwischenzeitlich so. Es ging so von erst plus 5 Prozent auf dann auf der Spitze plus 18 und ist glaube ich bei plus 15 oder so gelandet. Ich gucke mal wie es heute steht. Also Biontech hat eine sehr gute Woche hinter sich und eigentlich wenig fundamentale Neuigkeiten. Gibt heute ein bisschen nach aber steht bei 238. Hatte ein sehr gutes Jahr auf jeden Fall. Das einzige was es wirklich an News gab ist eigentlich, dass es der Pfizer Biontech Impfstoff in den USA, die auch die reguläre Zulassung bekommen hat. Das war ja vorher so eine vorläufige oder beschleunigte Zulassung. So wie auch hier und da gibt es jetzt full approval. Lustigerweise nicht, weil sich irgendwie die wissenschaftlichen Fakten geändert haben, sondern vor allen Dingen, weil zumindest eine FDA, also von der Food and Drug Authority, oder Administration dieser Regulierungsbehörde, hat sich die Spokeswoman so eingelassen, dass sie meinten, es würde eventuell mehr Confidence in den Impfstoff geben und Encourage Vaccination. Also es bekräftigt die Leute sich impfen zu lassen, wenn man jetzt auch noch dieses full approval gibt. Weil die sich wahrscheinlich hoffen, dass die Desinformation dadurch ein bisschen abgeschwächt wird, dass das alles nur vorläufige Zulassungen werden und so. Wir müssten mal einen Impfaufruf eigentlich machen. Sollte es wirklich noch höhere geben, die also außerhalb sprechen medizinische Gründe dagegen, noch nicht geimpft sind, man kann fast überall inzwischen, es werden Impfstoff teilweise weggeschmissen, in den Impfzentren und Praxen kann man fast überall sofort ohne Termin sich impfen lassen inzwischen. Das nicht zu tun ist eigentlich fast die sichere oder eine extrem hohe Wahrscheinlichkeit, die Delta-Variante zu bekommen und damit eine sehr berechenbare Wahrscheinlichkeit, Long Covid zu bekommen. Aber Menschen können mit dem Erwartungswert irgendwie nicht so gut umgehen. Es schicken ja auch Leute ihre Kinder in die Kirche, obwohl es eine 1 zu 10 Chance ist. Filmempfehlung, Spotlight kann ich dir sehr empfehlen. Da geht es um Missbrauch in der Kirche. Und wenn man den durchgesehen hat, würde ich sagen, fragt sich jeder, warum man sein Kind bei einer Organisation teilweise lässt, wo die Chance irgendwie 1 zu 8 oder 1 zu 13 oder so ist. Dass du es nicht geistig intakt zurückbekommst.
Ich habe gedacht, heute wird eine positive Frage.
Damit wir nicht mehr über Earnings reden, machen wir ein paar sanfte Themen. Spotlight, gucken, gibt es auf Netflix.
1,2 gute Bewertungen, weil wir so witzig sind und alles und du zack haust die Kirche.
Nachdem wir die gesamte konservative und libertäre Szene gegen uns vereinigt haben, können wir uns jetzt noch mit den Kirchen anlegen.
Und wäre es für Biontech gut, jetzt so einen Marketingexperten oder Expertinnen in Amerika einzustellen, dass dort nicht mehr jeder über Pfizer spricht, sondern auch über Biontech? Würde dann die Aktie nicht auch unheimlich gewinnen?
Das weiß ich gar nicht. Die werden bei den nächsten Impfstoffen ein bisschen weniger auf Partnerschaften angewiesen sein. So langsam lernen die ja wahrscheinlich auch so ein bisschen den Zulassungsprozess. Zwei Sachen trennt die ja. Warum haben die Pfizer gebraucht? Einerseits die breite Testung und der Zulassungsprozess. Das ist gut, einen Partner zu haben, der sich damit auskennt. Und das andere ist die schnelle Herstellung. Das Intellectual Property oder das Patent oder das Know-how hat Biontech als schnellstes. Aber die Fähigkeit, das schnell zu reproduzieren, den Impfstoff oder zu produzieren und durch die Zulassung effizient durchzukommen, das hat eben gefehlt. Dann brauchen sie in Zukunft vielleicht seltener Partner. Und dann sollten sie ja ein Buch um die Wette schreiben. Hast du das mitbekommen? Der Pfizer-Boss schreibt ein Buch, wie er diese Epidemie alleine zu Fall gebracht hat und Biontech ist irgendwie nur in der Fußnote da drin oder erscheint im Nebensatz. Dann lustigerweise kommt aber das Buch von den Biontech-Gründern, Uwe Sahin und Özlem Türici, vor dem Buch des Pfizer-Gründers raus. Das heißt, die Story ist draußen und da müsste man es eigentlich schnell übersetzen. Das wäre wahrscheinlich das beste Marketing für Biontech. Was die bei Stadtmarketing machen gerade ist, gewisse Lobby-Bemühungen, um Regierungen zu überzeugen, dass ein dritter Shot auch nicht schaden würde. Also das wird jetzt gerade getestet, ob sich die Immunabwehr noch mal deutlich verbessert. Zumindest wenn die letzte Impfung schon vier, fünf Monate her ist, sieht es so aus, als könnte es dadurch noch mal deutlich besser werden. Und wenn man davon Regierung überzeugt bekommt und vor allem die Wissenschaft die Regierung überzeugt, wenn es dafür Proof gibt, ist ja nichts Schlechtes dran, dann wäre das noch mal ein mindestens 30 bis 40 Milliarden Markt, der sich dadurch aufmacht. Und die neueste Version des Impfstoffs soll dann auch nicht mehr 12 bis 16 Euro kosten, sondern 19 bis 23 Euro. Der dritte Shot ist der beste, wenn man so will. Im Vergleich übrigens AstraZeneca kostet nur zwei US-Dollar. Johnson & Johnson 8,50 Dollar, Moderna 19 bis 21,50, das war der teuerste bisher. Die warnen 19 und wollen auf 21,50. Und Biontech hat am Montag 8 am Eastern, das ist before markets open, also vor der Glocke, also Montagmorgen, ich könnte jetzt sagen, Freitag gerade ist die letzte Zeit zu handeln, aber wenn der Podcast draußen ist, ist ja schon sauber. Also wenn ihr das hier hört, könnt ihr schon nicht mehr handeln. Doch man könnte bei Lang und Schwarz, so ein Vorarbeitersuch schnell, kriegt man keine Countdown. Vielleicht kann man auf Trade Republic noch schnell genug, also wie auch immer, 8 Uhr, das ist aber 2 Uhr in Deutsch, Sekunde, ist 8 am Eastern, es ist nachmittags hier. Dann kann man doch noch Montag vielleicht handeln. Man sollte es doch gar nicht handeln, Earnings handeln ist meistens dumm. Plus, durch diesen Kursanstieg sind die Erwartungen jetzt natürlich enorm. Ich werde mir die Ergebnisse fast nicht anschauen, weil die sind ja kaum aussagekräftig. Was man sich eigentlich überlegen muss, ist, glaubt man daran, dass es einen dritten Shot geben wird? Wie viele Staaten, Menschen werden den zu dem Preis kaufen? Oder wird irgendwann doch auf die Kosten geschaut? Und was ist die Pipeline? Also bei Malaria scheinen sie jetzt auf einem guten Pfad zu sein, eine Impfung zu entwickeln. Da wird die Zahlungsbereitschaft, nehme ich an, zumindest, also da wo es am meisten gebraucht wird, wird die Zahlungsbereitschaft kleiner sein. Die reichen Urlauber, die sich das holen können, bestimmt ein bisschen mehr zahlen. Und glaubt man jetzt daran, dass da noch mehr Impfstoffe kommen können, eventuell Krebstherapien und so weiter? Aber das ist so ein bisschen wie ein Starter. Du musst jetzt überlegen, ob du den Gründen anders anvertraust, oder ob du denen traust, weil die es einmal geschafft haben, dass sie auch weiter innovativ bleiben. Und das ist eigentlich worauf man jetzt wettet, glaube ich. Weil die Ergebnisse dieser ersten, zweiten, dritten Covid-Welle und der zwei Vaccination-Wellen, die werden halt irgendwann weg sein. Dann hast du sowas wie einmal eine riesen Sonderdividende. Aber da jetzt die Firma auch zu hoch zu bewerten, muss man vorsichtig sein. Aber zum Disclaimer, ich habe einen Teil Biontech, die haben sich jetzt, obwohl ich selber erst sehr spät reingegangen bin, ich habe das anderen empfohlen lange vorher, die sind da bei 26, 36 Euro teilweise reingegangen, ich habe mich sehr geärgert. Oder für die gefreut, wollte ich sagen. Ich selber bin in Anführungsstrichen nur,
irgendwie 110 Prozent und plus,
die haben das Geld verzehnfacht in der Zeit. Aber vielleicht kriege ich da mal eine Currywurst umsonst. Gratulation, du wirst natürlich kein Foto mit Google machen können von der Currywurst.
Ja, danke, dass du immer wieder darauf hinweist.
Siehst du, ich zeige dir einmal, einmal eine, die einzige, nein Spaß, ich zeige einmal eine meiner vielen Schwächen und du hackst sofort drauf rum. Aber gut, vielen Dank. Siehst du, weil ich mich hier jeden Tag, jede Folge fühle.
Ja, ist dein Moment gekommen, jetzt kannst du Größe zeigen.
So, jetzt bevor du wieder deine Größe demonstrieren kannst,
einmal kurzer Disclaimer. Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung.
Man sollte aufgrund des Gehaltens keine Kauf- und Verkaufsentscheidungen zu Aktien oder anderen Wertpapieren treffen. Wir können die Risikodisposition der Hörer nicht einschätzen. Ihr solltet immer euren eigenen Misstrauen machen und selbstständigen Entscheidungen treffen. Solltet ihr dennoch aufgrund der Informationen und dem Podcast handeln, haltet ihr stets auf eigenes Risiko und wir können unmöglich für erdbarige Verluste haften.
Bitte lese nochmal den Disclaimer auf doppelgänger.io. In der letzten Folge hast du so einen kleinen Ausblick gegeben über die Earnings von HubSpot, Fastly, Cloudflare und Zalando. Die waren nach unserer Aufnahme, wenn er das nochmal hören möchte, so die letzte halbe Stunde von Podcast Folge 63. Davon hat sich ganz schön viel bewahrheitet. Lass uns mal mit HubSpot anfangen. Da hast du gesagt, die werden ein bisschen mehr als 330 Millionen Umsatz machen im Quartal, im Q2. Ich habe versucht es noch ein bisschen nach vorne zu pushen, habe 330 gesagt. Es war 310. Gratulation. Das Ganze hast du auf dem Google Doc, auf dem Excel-Sheet dargestellt. Sollen wir da mal gemeinsam drauf schauen? Genau, das haben ganz viele Hörer gehört, gefragt.
Wie ich auf solche Firmen und Ergebnisse schaue und wie ich diese komischen SARS-Metriken wie Rule of Forty und Magic Number breche. Deswegen haben wir es uns jetzt beitschlagen müssen, das doch mal öffentlich zu machen. Der Link findet sich in Show Notes oder wer jetzt schon vor dem Rechner sitzt, kann doppelgänger.io. Dann kommt man da hin. Da steht jetzt auch nicht mehr drin, als man die Daten aufschaut. Da steht jetzt auch nicht mehr drin, als man bei Bloomberg oder so finden würde. Bis auf ein paar Zahlen, die ich selber berechne. Es gibt auch keine Gewähr, dass hier alles 100% richtig ist, sondern das ist jetzt wie ich selber drauf schaue. Ich nehme die Zahlen immer aus den tatsächlichen Berichten, weil man ja auch ein bisschen den Kommentar dazu lesen möchte. Oder teilweise sich auch verändert, wie reported wird. Und auch das aussagekräftig sein kann, wenn da jetzt eine Zahl verschwindet oder anders berechnet wird. Auch das ist manchmal wichtig zu verstehen. Und deswegen haben wir jetzt mal für vier Firmen, über die wir heute sprechen, diese Sheets geteilt. Vielleicht fügen wir, wenn das irgendwie gut ankommt, vielleicht auch über die Zeit andere Firmen hinzu, die wir regelmäßig beobachten. Und dann vielleicht kommt Amazon und Google und sowas irgendwann dazu, dann Netflix. Genau, wenn euch das gefällt, retweetet gern die Ankündigung dieser Episode auf Twitter oder LinkedIn. Wir wollten eher so Pay with a Tweet dafür machen, aber das ist dann auch so toll, dass man das Sheet auch nicht dafür bezahlen muss oder zwangstreten muss. Genau, aber wir sprechen jetzt darüber, wir erklären das so, dass es auch ohne Sheet geht. Also wenn man jetzt irgendwie unterwegs ist am Handy, im Auto, muss man jetzt nicht die Fahrsicherheit gefährden, sondern wir reden so darüber wie immer. Aber wenn man das Sheet dabei hat, dann versteht man es vielleicht ein bisschen besser. Da kann man es in Zukunft auch teilweise selber machen. Genau, HubSpot. Ich hatte letztes Mal gesagt, die werden knapp über 300 Millionen beim Quarterly Revenue, also beim Umsatz des Quartals, landen und damit knapp über 50 Prozent wachsen. Und das ist, du hast ganz optimistisch dann 330 gesagt, dann meinte ich, das ist vielleicht zu optimistisch. Und jetzt sind sie bei 310 gelandet, beziehungsweise das reine Subscription Revenue ist ziemlich genau auf 300. Das heißt außerdem natürlich auch, dass die Company erstmals beim Jahresumsatz bei einer Milliarde ist. Also hier gibt es so eine Spalte, die heißt LTM Revenue. LTM steht immer für Last 12 Months. Also das summiert man einfach die letzten vier Monate und hat dann so ein rollierendes Geschäftsjahr, wenn man möchte. Und würde man jetzt die Umsätze der letzten vier Quartale, auch wenn wir mitten im Sommer sind, zusammenzählen und wie ein Jahr betrachten, dann wäre das das erste Mal über eine Milliarde. Und andersrum würde man jetzt das aktuelle Quartal annualisieren und sagen, das ist die sogenannte Run Rate, dann wären sie eben, weil das ist jetzt bei 310, dann wären sie eben schon bei 1240 Millionen, also 1,24 Milliarden Umsatz im Jahr, weil das natürlich steigt. Genau, diese Steigerung auf 310 Millionen oder 311 Millionen fast entspricht einer 53%igen Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Das ist ordentlich und das ist vor allen Dingen schneller als im Vorquartal noch. Was wichtig ist, um jetzt einen positiven Effekt auf den Aktienkurs zu bewirken, ist, dass man einerseits die eigenen Erwartungen schlägt, die man sich vorher gestellt hat. Also die Firma gibt sich selber, in der Regel sagt der CEO in einem sogenannten Outlook, wir glauben, dass wir in diesem Quartal so und so viel Umsatz erreichen können. Das ist in der Regel sehr konservativ geschätzt, deswegen muss man das als erstes schlagen. Darauf aufbauend baut die Wall Street dann so ein bisschen ihre eigenen Erwartungen, das heißt die Analysten glauben, was sie eigentlich von der Firma erwarten, das ist in der Regel schon ein bisschen optimistischer. Und dann gibt es noch die sogenannten Flüsterschätzungen, das ist, was die Analysten sich nicht zu sagen oder zu schreiben trauen, aber eigentlich insgeheim hoffen. Und wenn die geschlagen werden, dann würde man vielleicht sogar eben nachkaufen, dann geht der Kurs auch hoch. Wir haben gesagt, bei HubSpot waren die Konsensschätzungen der Analysten 296, 310 ist halt deutlich geschlagen und deutlich besser. Deswegen hat die Aktie noch positiv reagiert und 13,5% zugelegt. Das ist ganz ordentlich eigentlich, weil es eben deutlich überraschend ist und weil das Wachstum nicht nur schnell war, sondern sich beschleunigt hat. Da muss man wiederum ein bisschen vorsichtig sein, weil diese Wachstumszahlen werden ja immer im sogenannten Year-on-Year oder im Vorjahresvergleich berechnet. Und das Vorjahresquartal, das sieht man ja zum Beispiel auch in der Excel, dort gab es nur 24,7% Wachstum und das ist dann relativ klein für HubSpot, die sonst so rund mit 30, 33% wachsen. Das heißt, die hatten ein sehr schlechtes Q2 2020, vielleicht Investitionszurückhaltung während Corona-Hochphase. Und deswegen war die Zahl natürlich ein bisschen einfacher zu schlagen. Und vor dem Hintergrund muss man jetzt auch die Outperformance sehen. Das heißt, weil Q2 2020 nur 24,7% hatte, liegt man jetzt eben deutlich über 30% und 54%. Das ist ein Teileffekt, das schwache Vorquartal. Ein anderer Effekt ist aber, glaube ich, dass die Businesses wieder anziehen und das, was ich immer VC-Schwämme nennen, also das ganze VC-Geld eben auch in den Markt muss. Viele Startups gegründet werden, viele Startups einfach Budgets für Software, Werbung und Personal haben. Das alles sollte hinzukommen. Und was man vielleicht hoffen kann, ist, dass HubSpot nach und nach auch wirklich so eine Brand baut, sodass sie eigentlich top of mind sind bei Leuten, die planen, demnächst ein Startup zu gründen und dann eventuell von vornherein auch an HubSpot denken. Das sollte dann langfristig die Marketingkosten ein bisschen senken. Also so viel zu den Revenues. Revenues ist eben der Umsatz, also alles, was man erlöst mit den eigenen Services und Subscription Revenues. Und dem entgegen stehen dann die Kosten oder die Cost of Revenues, sagt man bei Softwarefirmen, bei Handelsfirmen oder Produzenten, sagt man auf Cox, Cost of Goods Sold, also Einkauf oder die Kosten der verkauften Waren. Beim Dienstleistungsgeschäft wie im Softwaregeschäft ist es eben die Cost of Revenues, also die Kosten des Umsatzes. Und dazu zählen jetzt, also sie setzen die Kosten den Geschäftsmodellen entgegen. Sie haben 300 Millionen Subscription Revenue, das ist eben das Softwaregeschäft und sie haben außerdem 10 Millionen im Quartal Professional Services, was eben Dienstleistungsrevenue ist. Um das einfach mal wegzunehmen, das Servicerevenue ist ziemlich genau, also das verkaufen sie auf Kosten oder machen ganz leicht Minus damit. Das sind 10,4 Millionen Einnahmen, 11,7 Millionen Kosten, das heißt verkaufen sie mit ein bisschen Verlust sogar. Aber für diesen 300 Millionen Subscription Revenue stehen eben 51 Millionen Kosten dieser Subscriptions nur entgegen. Und zieht man eben die Umsätze aus Subscriptions, also zieht man die Kosten der Subscriptions von den Umsätzen ab, dann hat man den sogenannten Rohertrag oder eben den Gross Profit, über den wir oft reden. Das ist der Brutto- oder Rohertrag und davon ausgehend kann man dann die Rohertrags- oder Gross Profit Margin berechnen, die bei Softwarefirmen idealerweise zwischen 80 und 85, manchmal Richtung 90 Prozent, wenn es wirklich super profitabel ist. Das ist dann eben der Rohertrag, das heißt alles was ich mit Software erlöse oder alles was ich mit Services, Dienstleistungen erlöse, minus der Kosten, die ich brauche, um diese Dienstleistungen zu erstellen. Und diese Kosten sind beim Softwarebusiness natürlich relativ gering, weil das ist letztlich nur die Software, die sie selber benutzen, also vielleicht auch irgendwelche Cloud-Services, die sie einkaufen. Also auch HubSpot läuft ja vielleicht auch AWS oder auf Azure oder auf der Google Cloud. Das heißt, die müssen sie bezahlen, dafür ein Viertenteil. Die Kosten für Customer Support und Account Management, also für die Betreuung der Stammkunden kann man in die Cost of Revenues legen, irgendwelche Datenkommunikationskosten, also zum Beispiel diese Egress Fees zwischen den Cloud-Anbietern. Irgendwelche Software-Lizenzen, die man selber nutzt, also auch wieder SaaS-Gebühren gegenüber anderen Firmen oder die Microsoft Office Suite, die jeder Mitarbeiter bekommt oder so. Irgendwelche professionellen und Training-Services, Personalentwicklungen darf man da reinlegen zu einem Teil und die Kosten sonstiger Subscriptions oder Lizenzen. Das ist sozusagen das, was den Kostenblock im Software-Segment ausmacht. Das sind sozusagen die Kosten, die dann eben von der Rohmarge abgehen oder von nach sich dann die Rohmarge ergibt. Und dann kommen hinzu, sozusagen oder beziehungsweise weiterhin abgezogen, sobald man den Rohertrag, den Gross Profit hat, werden dann typischerweise drei große Kostenblöcke noch dagegen gerechnet, nämlich Research and Development oder R&D, Sales und Marketing, also Vertrieb und General and Administrative Ausgaben. Also irgendwelche Gemeinkosten, das kann irgendwie die HR-Abteilung sein, das kann die Buchhaltung sein, das Miete-Paperboard, die sind das. Und wenn man diese sogenannten Operating Expenses dann auch noch abzieht, dann bekommt man den operativen Gewinn oder Operating Income oder den Verlust, Operating Loss bleibt dann übrig, das sieht man hier auch. Und wenn man von diesem Gewinn oder Verlust, wenn man den ins Verhältnis setzt zum Gesamtumsatz, hat man die sogenannte operative Marge, die jetzt bei Hubspot zum Beispiel minus 5 Prozent ist. Soweit verstanden? Glückwunsch, da guckt gerade wie so ein Reh kurz bevor die Autoscheinwerfer es treffen.
Oder Pip, als er die E-Mail bekommen hat, dass er bei Google Maps da gebannt worden ist.
Du kannst ja später alles nochmal 50 Prozent Speed hören.
Genau, 50, vielen Dank dafür. Das einzige was mich wundert, ich hätte jetzt gedacht, dass man dort auch sieht, dass zum Beispiel Reisekosten oder so auffallen. Also ich gucke gerade in General Admin, hätte ich gedacht, dass man irgendwie von 2019 auf 2020 größeren Degrees sieht, also dass da weniger Kosten ausgegeben sind, aber es scheint alles irgendwie sehr konstant zu sein und es wird jetzt mehr ein bisschen mit wesentlichen Umsatz.
Also so detailliert wird es in der Regel nicht ausgewiesen, sondern du hast wirklich nur dieses R&D, Sales & Marketing und General Admin, was man halt immer schauen kann, das habe ich aber jetzt in diesen Sheets nicht drin, manchmal mache ich das, wie sich das anteilig verhält, also wie viel Prozent nimmt Marketing anteilig ein. Man möchte nämlich eigentlich, dass insbesondere diese Operating Expenses im Vergleich zum Gesamtumsatz immer weiter sinken. Das ist der sogenannte Operating Leverage, von dem ich manchmal spreche, nämlich dass, sagen wir mal, die Miete steigt ja nicht, wenn ich 50 Prozent mehr Kunden habe, zwangsläufig, sondern nur, wenn ich auch mehr Angestellte einstelle. Wenn die Miete halt nicht mitsteigt oder das Marketing effizienter wird, was leider fast nie passiert, oder ich nicht ständig neue Entwickler einstellen muss, dann sinkt der Block der Operating Expenses im Vergleich zum Umsatz irgendwann, zumindest relativ gesehen, und das ist der sogenannte Operating Leverage, dass ich halt 10 Prozent mehr Umsatz machen kann, ohne jetzt 10 Prozent mehr Kosten zu verursachen, wenn ich irgendwann eine gewisse Größe, oder sagen wir mal so, 10 Prozent mehr Umsatz zu machen und damit aber nur noch 5 Prozent mehr Kosten zu haben. Das wäre so ein Operating Leverage. Dafür lohnt es sich dann, diese Kostenblöcke genauer, oder das Wachstum der Kostenblöcke auch anzuschauen, weil man möchte eben, dass der Umsatz schneller steigt als die Kosten. Das wiederum zeigt sich aber auch in der Operating Margin. Also, wenn es einen Operating Leverage gibt, dann würde über die Zeit die Operating Margin auch steigen. Das ist jetzt hier nicht der Fall, was daran liegt, dass natürlich HubSpot, weil sie das Wachstum beschleunigen können, überhaupt kein Interesse haben eigentlich. Also, es wäre jetzt doof, wenn du gerade das Wachstum von 41 auf 53 Prozent steigern kannst, dann musst du nicht zwangsläufig jetzt auch noch an der Profitabilität arbeiten, sondern sie nehmen halt weiter diese 5 Prozent, minus 5 Prozent Operating Margin in Kauf. Und versuchen einfach schneller zu wechseln. Das ist auch immer die Entscheidung, die man treffen würde, solange Wachstum, das hatte ich ja auch in der Voranalyse, also als wir es prediktet haben, oder versucht haben irgendwie Estimates rauszugeben, meinte ich ja, sie werden wahrscheinlich weiterhin Verlust machen und aber Gas beim Wachstum geben und das auch genau so richtig ist und genau so ist es jetzt eigentlich auch gekommen. Und ich erkläre jetzt noch eine Sache, die hier Unterschied ist. In der Tabelle gibt es einmal das Operating Income nach GAAP und das Non-GAAP Operating Income und Operating Margin. Man sieht hier zum Beispiel, dass das GAAP ist negativ, während die Operating Margin auf Non-GAAP Basis positiv ist. Wie das sein kann, erkläre ich jetzt gleich. Und zwar GAAP sind die Generally Accepted Accounting Practices oder so heißt das, glaube ich. Also es ist einfach ein Buchhaltungsstandard wie IFRS oder eben im Deutschen nach BGB. Und der Hauptunterschied zwischen diesen beiden Accounting Standards, und man achtet meistens tatsächlich auf die Non-, also gerade wenn man Rule of Forty oder sowas berechnet oder auch die Earnings per Share berechnet und so weiter, geht man oft auf die Non-GAAP, die auch in der Regel deutlich besser aussehen. Und zwar sieht die besser aus, weil zwei oder drei Sachen nicht berücksichtigt sind. Einmal ist jegliche Stock-Based Compensation nicht berücksichtigt, also wenn irgendwelche Leute ESOPs bekommen oder der CEO sich immer wieder neue Warrants geben lässt, wenn er gewisse Ziele erreicht. Diese Dilution durch ESOPs oder wenn Gehälter teilweise mit ESOPs bezahlt werden, dann ist das in der GAAP Marge oder Profit beinhaltet. Im Non-GAAP also nicht. Also du tust so, als würde das nichts kosten, die Leute mit ESOPs zu bezahlen. Also oder überhaupt, wenn Shares rausgegeben werden. Und die anderen ist so ein bisschen wie Adjusted EBIT da, dass du einmal Effekte, irgendwelche, sagen wir Restrukturierungsmaßnahmen oder was jetzt nicht mit dem operativen Business zu tun hat, das musst du darin nicht berücksichtigen.
Wie sieht das aus, wenn du irgendwas kaufst?
Dann würde man das wahrscheinlich auch als nicht, sozusagen nicht zu operativen Geschäftstätigkeit, also zum Beispiel die Kosten einer Übernahme, könnte man dann wahrscheinlich daraus rechnen. Also es geht darum, dass Non-GAAP soll so gut wie möglich das operative Geschäft der Firma abbilden. Aber es beinhaltet eben nicht alle Kosten, sondern es kann schon trügerisch sein. Also man kann das, wenn man möchte, auch sozusagen als Augenwischerei nutzen und da Kosten hin und her schieben. Deswegen, das will ich jetzt auch nicht sagen, dass man immer Non-GAAP nehmen sollte. Aber in aller Regel, gerade bei SaaS-Firmen, ist das ausschlagkräftiger für den tatsächlichen Erfolg des Geschäfts, würde ich behaupten. Ein gutes Beispiel, wo es grenzwertig ist, meiner Meinung nach Palantir, wo die Kosten, also die Aktienoptionen wirklich große Teile des Salaries ausmachen. Und deswegen der Unterschied zwischen GAAP und Non-GAAP wirklich relativ groß ist, zumindest in den einzelnen Quartalen. Da würde ich dann, eigentlich macht es immer Sinn, auf beides zu schauen, aber wie gesagt, für Rule of Forty und so weiter nutzt man dann doch eher das Non-GAAP, weil das weniger schwankt und mehr mit dem normalen Geschäftsbetrieb einhergeht, würde ich sagen zumindest.
Genau, hier sind das jetzt elf Millionen Unterschiede.
Ich gebe nur Populärwissen hier wieder. Das ist keine Beratung. Ich weiß nicht, ob ich das jetzt zu 100% scharf treffe. Ich hatte im Rechnungswesen immer nur eins, aber ich bin jetzt kein GAAP-Experte oder so. Wer das wirklich interessiert, der sollte es gerne nochmal nachlesen. Es fragen immer Leute nach irgendwelchen guten Büchern, aber ich habe noch nie eins gelesen davon, deswegen kann ich es keines empfehlen. Es gibt bestimmt GAAP für Dummies oder so, dann kann man sich das alles durchlesen. So, was haben wir noch berechnet? Earnings per share, das ist sozusagen der Gewinn, der auf jede Aktie anfällt. Das ist fast eigentlich einer der wichtigsten Werte, worauf die Analysten dann schauen. Die Hubspot-Aktie, was kostet die? 550 Dollar oder so? Ich weiß jetzt nicht aus dem Kopf. Oder 600 irgendwie so Sekunden. Ich gucke mal kurz. 660 Dollar, 55 Euro. Auf diese eine Aktie entfallen halt 43 Cent Gewinn pro Quartal, muss man sagen. Also vielleicht sind es irgendwie 1,5-2 Dollar im Jahr. Daraus ergibt sich dann auch das Price-Earnings, wenn man diesen Gewinn pro Aktie mit dem Aktienkurs in Verbindung setzt. Oder die Marktkapitalisierung mit dem Gesamtgewinn der Firma. Das sollte in der Regel zum gleichen Ergebnis führen, logischerweise. Genau, und dann was habe ich noch? Also dann, viele Firmen geben ihre Anzahl der Kunden noch an, so auch Hubspot. Die sagen, sie haben 121.000 Kunden inzwischen. Das ist um 40% gestiegen. Das verlangsamt sich ein bisschen. Das könnte ein leading Indikator, also ein vorauslaufender Indikator für zukünftigen Umsatz sein. Sollte sich das weiter verlangsamen, würde ich das im Blick behalten. Am Ende ist der Umsatz jetzt noch wichtiger und es hat sich jetzt nicht stark verlangsamt. Also im Vorquartal waren es 44,6, davor 41,5, davor 39 und jetzt ist es 39,6. Also so ein bisschen wie früher, würde ich eher sagen und immer noch sehr schnell.
Und das Hubspot Modell ist ja auch so, dass je größer die Kunden werden, umso mehr verdient Hubspot. Also so wichtig ist es wesentlich wichtiger, dass die Kunden größer werden.
Du brauchst immer irgendwie einen Bodensatz an neuen Kunden oder so eine Art Farm für die Sprösslinge, damit zukünftiger Revenue kommt. Aber den Großteil des Umsatzes wird von den größten Kunden gemacht. Die Marketing Ratio habe ich noch berechnet. Wie viel Prozent des Umsatzes gehen für Marketing drauf? Daran kann man immer ganz gut erkennen, ob die eigentlich gerade Gas geben oder nicht. Es kann aber auch bei jemandem, wo das Revenue langsamer wird, ein Maß für die Verzweiflung der Firma sein, wenn die Marketingkosten am Revenue deutlich steigen. Prinzipiell möchte man das mit der Überzeit ein bisschen runtergehen. Also jede Firma hat so eine Art eingeschwungenen Zustand oder Zielmargenverteilung, wo man sagt, wir wollen langfristig, dass Marketing nur noch 30 Prozent der Kosten ist, dass die Gemeinkosten unter 10 Prozent liegen, dass wir langfristig 20 Prozent in R&D investieren, also in Forschung und Entwicklung investieren und dann sollte so und so viel Cross-Profit und so und so viel EBIT-Marge übrig bleiben. Mit diesem Langfristmodell versucht man sich eigentlich immer zu nähern, deswegen kann sich das lohnen. Jetzt kommen wir zu zwei wichtigen Zahlen, über die wir öfter reden. Das eine ist die Rule of 40. Ganz einfach gesagt, man addiert da zwei Zahlen, nämlich das Umsatzwachstum und die Operating Margin. In dem Fall würde ich immer Non-GAP nehmen. Das Umsatzwachstum ist 52,6 Prozent, wie wir schon gesagt haben, oder 53. Die Non-GAP Operating Margin ist knapp 9 Prozent und damit ergibt sich Rule of 40 von 61,5 und die kann man so deuten, dass jeder Wert über 40 gemein als gut gilt. Es gibt selten Firmen, die die wirklich deutlich übertreffen über längere Zeit, aber 61 ist schon ein extrem guter Wert. Geht die unter 20 oder ganz negative, ist es definitiv ein Alarmszeichen. Der Hintergrund der Rule of 40 ist, dass man die Profitabilität mit dem Umsatzwachstum in Relation setzt. Die Aussage ist, man kann ruhig Verlust machen, solange man aber sehr schnell wächst. Wenn ich mich verdoppele, könnte ich sogar eine Minus 60 Prozent Marge haben. Das wäre dann ja 100 Prozent Wachstum entspricht der Verdoppelung. Minus 60 Prozent Marge, dann wären immer noch plus 40. Das wäre immer noch eine gesunde Firma nach der Rule of 40. Es ist auch okay, wenn man wie Microsoft oder Salesforce sagt, wir wachsen nur noch 25 Prozent, aber unsere Marge ist 15, 20 Prozent, dann ist man auch bei 40, 45. Auch das ist gesund, wenn man ein bisschen später in dem Lifecycle des Unternehmens ist, dann ist der Profitabilitätsanteil an der Rule of 40 höher und der Wachstumsanteil kleiner. Es ergibt sich ein Bild, wenn man sich ganz viele erfolgreiche Firmen anschaut, die die überleben und Wert bilden, liegen oft über einer Grade von 40. Nämlich, dass entweder das Wachstum sehr hoch ist oder die Profitabilität da ist. Und deswegen ist das ein guter Indikator. Hubspot lag in der Vergangenheit oft ein klein bisschen drunter bei 38, 37 in dem schwersten Quartal vor genau einem Jahr bei 32. Da sieht man jetzt zum Beispiel auch, das war ein extrem schwieriges Quartal und deswegen ist die Rule of 40 jetzt natürlich auch extrem stark, weil die Vergleichsweite gerade beim Wachstum besonders einfach ist.
Du scheinst Interesse an Hubspot zu haben seit Q4 2020, da war es 45,2 Prozent.
Ja, ich war sogar der Meinung, dass ich die Aktie mal besessen hatte, aber sie war nur auf meiner Watchlist anscheinend. Ich habe nochmal geschaut, ob ich die irgendwann verkauft hätte. Es ist tatsächlich, würde ich mir wieder ein Depot aufbauen, das wäre eine der Positionen, die ich mir anschaue. Die sind nämlich, Sekunde, ich schaue mal ganz kurz auf die Bewertung.
31 Milliarden.
Genau, 31 Milliarden, das entspricht einem Sales Multiple von 29. Das ist jetzt nicht günstig, aber für eine solide wachsende SaaS-Company, die auch schon Gewinne macht eigentlich, finde ich das gar nicht so schlecht. Es ist voll fair bewertet, würde ich sagen.
Salesforce ist fast achtmal so viel wert.
Die sind aber auch deutlich größer. Du musst dann auf den, Sekunde, können wir mal gucken, CRM, ist das kürzer? Genau, die sind sieben, achtmal so viel wert. Die haben eher so 20 plus 20 und sind so auf der Rule of 40. Und HubSpot ist eben schneller, weil sie schnell wachsen, haben sie auch eine höhere Bewertung.
Ich finde, die beiden Firmen sind auch so generationsmäßig ein bisschen anders. Also Salesforce ist eher so für die Oldschool-Sales und HubSpot für uns oder jüngere Sales.
Ich meine, das Gute ist natürlich, dass viele, also HubSpot ist wahrscheinlich an den meisten Kunden halt zuerst dran, zumindest an den Firmen, die in Zukunft schnell wachsen werden. Da ist HubSpot natürlich ein bisschen früher dran. Und ich glaube, viele Gründer, die schon nicht das erste Mal gründen und wissen, sie bauen ein Unternehmen einer gewissen Größe, die entscheiden sich auch sofort für Salesforce, nach meiner Erfahrung. Weil sie wissen, sie werden eine Sales-Armee von mindestens 30, 40, manchmal 100 mehr Leuten haben. Dann geht man oft sofort den Schritt zu Salesforce, weil auch die Sales Reps, also die Sales Mitarbeiter, oft lieber mit Salesforce arbeiten. Startet man so ein bisschen mehr bootstrapped oder weiß noch nicht, wie groß das werden kann, dann ist HubSpot oft die erste Lösung. Hat eben Vorteile. Also die haben ja verschiedene, die haben irgendwie ein CMS, ein CRM-Modul, ein Marketing-Modul, ein Sales-Modul, ein Operations-Modul. Du kannst mehr Funktionen damit abbilden von Anfang an. Aber die Frage ist, ob HubSpot es schafft, dass man sich dann nicht mehr umentscheidet irgendwann, dann unter doch zu Salesforce geht oder zu SAP oder so. Naja. Okay, noch Fragen?
Ja, was in Deutschland natürlich auch oft irgendwie erwähnt wird, ist Pipedrive dann noch als Konkurrent. Hatte mich gerade gefragt, ob die auch schon an der Börse sind oder bald an die Börse gehen.
Sind glaube ich noch private. Genau, ist auch eher Segment von HubSpot, würde ich sagen, aber konkurriert auch mit beiden. Genau, und auch die schauen sich bestimmt die Magic Number an.
Was ist die Magic Number?
Ja, die klingt mehr Magic als sie ist. Also es ist eigentlich ein Maß für die Sales-Effizienz. Von den Zahlen, die wir hier haben, die am schwersten zu brechen, aber immer noch sehr, sehr simpel. Und zwar, was man ins Verhältnis setzt, ist der annualisierte Mehrumsatz im Vergleich zu den Marketing-Aufwendungen des Quartals. Und was man einfach nur macht ist, also im Fall von HubSpot würden wir jetzt sagen, in diesem Quartal wurden 310 Millionen umgesetzt, im Vorquartal 280. Die Differenz ist offensichtlich 30. Also sie haben 30 Millionen neues ARR generiert, annual recurring revenue, also jährlich, also subscription, Abonnement, wie sagt man? Da gibt es kein gutes deutsches Wort für das, also wiederkehrender Umsatz. Und weil der natürlich nicht nur in diesem Quartal anfällt, sondern das ganze Jahr, rechnet man den mal 4. Der wird annualisiert. Die, die jetzt 30 Millionen in diesem Quartal gezahlt haben, werden es im nächsten, also wenn wir nicht andere Zahlen schon wissen wie DB-NIA oder NIA, gehen wir davon aus, dass das ARR auch im nächsten Quartal anfällt. Das heißt, wenn jetzt 30 Millionen Mehrumsatz nur in diesem Quartal gewonnen wurde, dann heißt das eigentlich, aufs Jahr gesehen habe ich 120 Millionen, nämlich 4 Quartale mal 30 Millionen hinzugewonnen. Und diese 120 Millionen Mehrumsatz auf Jahresblick vergleicht man mit, wie viel musste ich in Marketing investieren, um diese 120 Millionen ARR zu sein. Und deswegen rechnet man das einfach durch die Marketingaufwendungen, die bei HubSpot jetzt 141 Millionen sind. Und 120 durch 141 kommt dann eben knapp über 80 Prozent raus. Und die Magic Number ist dann mit 0,83. Und gute Werte liegen oberhalb von 75, also Punkt 7, also 70 Prozent, also 0,7 ist gut. Wenn es deutlich unter 0,5 fällt, wäre es schon eine schlechtere, also dann ist die Payback zwei Jahre logischerweise, dann gibst du doppelt so viel für Marketing aus, wie du annualisiertes Revenue hinzugewonnen hast. Über 1 wäre extrem gut. Das heißt, der Kunde hat sich im ersten Jahr, wenn du 1,3 hast, dann heißt das, nach neun Monaten ist der Kunde schon wieder drin. Und das haben die aller allerbesten, also schon sehr selten. Und vor allen Dingen, wenn du das schaffst, sagen wir mal, Spiker könnte zum Beispiel so ein Fall sein, die können gar nicht so viel Geld ausgeben, wie sie Kunden gewinnen, also dass das Marketing irgendwie effizient bleibt, dann kommst du auf eine Magic Number von deutlich über 1. Und was ein öffentlich gelistetes Unternehmen machen würde, ist, das zum Anlass zu nehmen, dein Marketing nochmal deutlich zu intensivieren. Also du versuchst, die dann eigentlich unter 1 zu drücken, weil du willst dich nicht dafür feiern, dass du eine Magic Number von 1,5 hast oder so, sondern das heißt eigentlich, dein Marketing ist so effizient, dass du mehr Geld ausgeben solltest, um das auf den Zielwert zwischen 0,75 und 1 zu bringen. Verstanden? Also das sagt dir eigentlich, wie viel Rezeption oder Sensitivität der Markt für dein Marketing spendet hat, für deine Marketingausgaben und wie gut der darauf reagiert. Und wenn diese Magic Number über 1 ist, dann heißt das eigentlich Gas geben. Das klappt aber nur bedingt irgendwie, wenn es nicht genug Kunden gibt oder so, dann kann das eben auch schwer werden, dann wird es einfach nur ineffizienter und du kriegst gar nicht mehr Kunden. Wenn es unter ist, dann hast du, also sagen wir mal die Magic Number ist unter 0,5, du hast zwei Jahre Payback Period auf einem Kunden, also du brauchst zwei Jahre, um allein die Marketingkosten wieder rein zu wirtschaften, dann hast du eigentlich ein Product Market Fit Problem. Also dann ist dein Produkt an dem Preispunkt noch nicht optimal.
Und wie kann das sein, dass es mal 0,18 war, Anfang von Corona?
Das ist eine sehr gute Frage. Also es gibt hier einen so einen Ausreißerquartal, wo es 0,18 ist und weil die sich immer rekursiv berechnet, also das ist jetzt so ein bisschen Glaubenssache, beziehungsweise entweder mache ich es falsch oder richtig oder man kann es machen, wie man will. Ich würde sagen, die Magic Number kann man immer nur für das Vorquartal rechnen, weil das zu den Umsatzanstiegen dieses Quartals haben ja die Marketingausgaben des Vorquartals geführt. Deswegen schreibe ich die jetzt immer sozusagen versetzt ein Quartal zurück und dieser Ausreißer ist halt direkt vor diesem schlimmen Corona Quartal, wo sie die schlechtesten Zahlen hatten bisher, die schlechtesten Wachstumszahlen zumindest und das inkludiert in dem Fall auch, dass sie eben eine sehr schlechte Sales Effizienz hatten. Also da haben sie nur 5 Millionen Umsatzen zugewonnen in dem Quartal und haben aber trotzdem 100.000 Marketingkosten und wenn du diese 5 Millionen annualisierst, dann sind das 20 Millionen neues ERA und dem entgegenstehen aber 100 Millionen Marketingkosten und dadurch wird die Magic Number dann logischerweise ein Fünftel, 20 Millionen durch 100 und dadurch geht die jetzt auf 0,18 zurück in dem Quartal. Aber erholt sich danach dann eben auch sehr schlecht, erholt sich sehr gut danach. Und die Frage ist jetzt, gerade bei HubSpot ist jetzt die Frage, kann man das nochmal weiter akzelerieren oder auch nur diese guten Zahlen halten oder wie viel davon ist jetzt nur im Vorjahresvergleich zu diesem schlechten Quartal passiert. Also was jetzt total spannend ist, ob das nächste Quartal, ich würde jetzt schätzen, es geht irgendwo zwischen 40 und 50 Prozent Wachstum zurück eher. Wenn es über 50 bleibt, wäre es brutal gut. 45 wäre auch noch okay. Wenn es wieder auf 40 runter geht, dann ist diese Akzeleration, diese Fantasie halt wieder ein bisschen verschwunden, aber dann ist es immer noch eine sehr gute Company und dann würden sie wahrscheinlich auf Profitabilität gehen. Wobei die letzten drei, vier Quartate, die Rule of Forty wirklich gut aussieht, also sie können da, so wie es jetzt aussieht, frei wählen. Ich finde es, wie gesagt, wenn man sich nochmal ein Tech-Portfolio neu bauen will, wäre HubSpot eine von zehn Aktien, die bei den SAAS-Titeln auf jeden Fall, ich würde sagen, ist einer der zehn besten SAAS-Titel, vielleicht auch einer der sechs, sieben besten sogar.
Genau, vorher ein bisschen eigenen Research machen und Disclaimer lesen. In der letzten Folge hast du auch Fastly geschätzt.
Geschätzt, missbilligt vor allen Dingen.
Du hast gesagt, du glaubst, es wird so 92 Millionen Umsatz sein und 25 Prozent Wachstum. Nun war es tatsächlich schlechter.
Wir blicken auf Fastly eigentlich, wir blicken da schon immer relativ skeptisch drauf, weil viele Metriken nicht gut sind, das erklären wir gleich. Das ist ja ein super Beispiel, um auch die Unterschiede zu erklären zu einem HubSpot. Danke übrigens, das war eine Hörerfrage ursprünglich. Ich hatte mich vorher noch nie mit Fastly beschäftigt, um ehrlich zu sein. Ich glaube, Kevin aus der Discord-Community hatte mal gefragt, ob wir uns das anschauen können. Das war sogar damals auf Clubhouse, glaube ich, noch. Da kam das mal als Hörerfrage, da haben wir es angeschaut und dann dachte ich, schön, das ist ja ein richtig guter Short-Kandidat. Habe es leider nicht gemacht. Vom Höhepunkt hat Fastly jetzt schon zwei Drittel verloren. Die waren bei 120, sind jetzt noch bei 40 Dollar. Ich befürchte, es geht weiter in die gleiche Richtung. Aber wir können erklären, woran es hapert. Ich hatte wohlwollend geschätzt, sie könnten knapp 90 Millionen schaffen, sie sind nur auf 85 gekommen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eben nur 14 Prozent Anstieg. Das ist für ein Wachstumssoftwareunternehmen schlichtweg zu wenig.
Ja, und vor allem sind es einfach mal 200.000 mehr als letztes Quartal.
Man muss fairerweise sagen, das Q2 2020, nämlich das Vergleichsquartal, über das wir jetzt reden, das war extrem stark. Da sind sie 62 Prozent gewachsen. Und deswegen einer der Gründe, warum sie jetzt nur noch 14 Prozent wachsen ist, weil dieses Vergleichsquartal so stark war. Sonst wachsen sie erst um die 40 Prozent, da haben sie einmal 61 geschafft. Und dieses Revenue konnten sie anscheinend nicht halten und weiter wachsen. Und dadurch sinkt das jetzt ein bisschen. Der CEO sagt dazu, oder weißt du, warum es gesunken ist? Wahrscheinlich. Der CEO sagt, also was wir wissen ist, die hat ja so ein Outage, also einen Ausfall im Juni. Am 8. Juni war Twitch und sowas mal kaputt. Da war Fastly schuld. Das war aber ein paar Stunden letztlich. Darauf schiebt man jetzt so ein bisschen die Ausfälle oder die Umsatzausfälle. Und zwar sagen sie, also um das in Perspektive zu tun, selbst wenn es einen ganzen Tag ausgefallen wäre, dann ist das ja nur ein Tag bis 1 Prozent, bis 1,1 Prozent des Monats, des Quartals. 90 Tage, selbst wenn du einen ganzen Tag aus bist, hast du nicht mehr als 1 Prozent Umsatzverlust dadurch. Das heißt, was tatsächlich passiert ist, sein muss es, dass Kunden ihre Operation abgezogen haben von Fastly. Das geben sie so ein bisschen durch die Blume zu. Also sie sagen, es kam zu Umsatzausfällen durch die Outage. Das halte ich ein bisschen nicht wahrheitsgemäß formuliert. Sondern was tatsächlich passiert ist, dass anscheinend viele Kunden kündigen wollen und sie wahrscheinlich generös Credits bekommen haben. Also man hat ihnen Guthaben für zukünftiges Revenue gegeben. Und die wurden jetzt vielleicht auch, wobei selbst die hätte man ja, Sekunde, wie verbucht man das? Das kommt darauf an. Die würde man wahrscheinlich erst verbuchen, wenn sie eingelöst werden. Das gleicht sich aus, weil du eine Forderung an Verbindlichkeit buchst. Also auf jeden Fall haben sie Credits gegeben. Und ich glaube, sie mussten hart kämpfen, überhaupt die Kunden zu halten. Und sie sagen auch, es wird in Near-to-Medium-Term-Future ein Downstream-Impact geben. Also sie rechnen auch kurz- und mittelfristig noch damit, dass es weiter negative Konsequenzen hat. Ich sage mal wörtlich noch, was der CEO gesagt hat. Was liest er daraus?
Goodbye Fastly.
Also ein bisschen stark verkürzt oder sehr Boulevardes. Er sagt sehr optimistisch, die müssen ihren Traffic noch wieder auf Fastly zurückholen. Die Kehrseite ist, die haben ihren Traffic von Fastly schon wahrscheinlich zu Cloudflare oder einem anderen CDN-Anbieter oder Edge-Computing-Anbieter rübergefahren, was man einigermaßen schnell machen kann. Das ist jetzt nicht so schwer wie den Cloud-Provider komplett wechseln, aber dein Cash in the Edge oder dein Edge-Computing-Provider zu wechseln, das geht glaube ich ein bisschen schneller und das scheinen einige Kunden gemacht zu haben. Mindestens ein Top-Ten-Kunde, wie er sagt. Er versucht jetzt, die Eindruck zu erwecken, die kommen irgendwann wieder. Da wäre ich mir jetzt nicht so sicher, ehrlich gesagt.
Was da halt auch immer wieder einspielt, ist, dass letztes Jahr TikTok der größte Kunde war und die Ende des Jahres oder letzten Quartal rausgegangen sind.
Genau. Dieses Rekordergebnis in Q2 letzten Jahres wird unter anderem auf TikTok und die Mehrenanspruchnahme während Corona geschoben und in Q3 oder Q4 ist TikTok aber als Kunde verloren gegangen. Und das ist sicherlich ein Grund, warum viel des Revenues nicht behalten werden konnte und das macht jedes Quartal jetzt auch so schwer. Was man noch dazu sagen muss, Fastly ist auch ein Consumption-Based-Model. Also je mehr Dinge in der Cloud getan werden oder per Edge-Computing delivered werden, irgendwelche Videos oder Games oder was auch immer, desto mehr Umsatz machen sie. Wir haben jetzt auch ein Sommerquartal und wenn weniger Leute irgendwie vom Computer abhimmeln, dann passiert auch ein bisschen weniger bei Fastly und das wirkt sich direkt auf den Umsatz um. Aber das TikTok-Ergebnis war sicherlich ein Teil. Weiterhin hat er gesagt, we also had several customers delay the launch of certain projects, which delayed the timing of traffic coming onto our platform. Also die Kunden haben Projekte verschoben intern und deswegen ist Traffic erst später auch bei Fastly auf der Plattform passiert. Das halte ich auch für Geschwurbel. Ehrlich gesagt, Kundenprojekte verschieben sich immer. Ich glaube nicht, dass alle Kunden sich gleich verhalten haben hier und gleichzeitig dürfen einzelne Kunden nicht so wichtig sein, dass das das Gesamtergebnis beeinträchtigt. Von daher halte ich das auch für, gelogen kann man nicht sagen, aber stark beschönigt. Mir würde es überhaupt keine Konfidenz geben, was der CEO hier sagt. Vielleicht ist es auch noch schlimmer, als man sieht.
Ist es normal, dass die Kunden da so nach vorne geschoben werden in den Earnings Reports?
Total spannend. Das Outage war am 8. Juni. So schnell können Leute ja gar nicht kündigen. Du weißt noch gar nicht, wie viel von dem wirklich gekündigten Traffic da drin ist. Du hast vielleicht die Credits da drin, die weggegeben werden müssen, mehr oder weniger als ein negativer Umsatz, je nachdem wie sie es verbucht haben. Aber ich glaube, die Langzeitauswirkung auf die Revenue Retention, auf die wir gleich kommen, sehen wir vielleicht noch gar nicht, weil dieses Outage viel zu spät war. Das weiß jeder. Ich glaube, wenn 8 Stunden mal dein Service kaputt war und dieser Outage war relativ lang, da erhöht sich nicht die Loyalität zu deinem Anbieter.
Ja, das ist nicht wirklich ein dankbares Produkt.
Genau, wenn es funktioniert, lobt dich keiner. Wenn es kaputt geht, bist du schuld. Das ist bei Edge Computing. Leider. Oder bei allen Software Services.
Das ist das erste Mal, dass ich eine Tabelle hier sehe mit einer negativen Rule of 40.
Genau, die ergibt sich logischerweise, also du hast nur 14% Wachstum und selbst nach dieser sehr vorteilhaften Non-GAAP Sichtweise ist die operative Marge minus fast 21%. Und wenn du nur sehr langsam wächst mit 14%, 20% negative Marge hast, dann hast du halt in dem Fall hier eine minus 7 Rule of 40. Und das ist einfach schlecht. Und selbst davor war es nur 19,6, davor 30, davor 36. Ich glaube, da haben wir angefangen zu betrachten und ich mochte die Firma noch nie, zumindest im Vergleich zu Cloudflare, die meiner Meinung nach die bessere Alternative sind. Und ich verstehe auch nicht, was die Leute an Fastly, also sie hatten dieses eine, dieses TikTok-Quartal mit den 64, da hatten sie 64% Rule of 40 und 61% Wachstum. Da müssen viele eingestiegen sein. Aber davor und danach sah es eigentlich nie gut aus für Fastly. So richtig, die hatten nur ein gutes Quartal seit dem ganzen Börsengang eigentlich.
Wenn wir nächstes Quartal dann sehen, dass die irgendwelchen Kunden Aktien angeboten haben für einen Discount, um Kunde zu bleiben, also ähnlich wie dieses Plug Power Amazon Beispiel, was du mal erklärt hast.
Das könnte natürlich sein. Die Frage ist, wer will die Aktien haben von denen. Naja, vermuten Discount. Ja, ja mit dem Discount vielleicht. Also ich meine die Voraussage für das nächste Quartal wäre, ich würde eigentlich meinen, dadurch, dass der Vergleich zum Vorjahr einfacher fällt, also diese 70 Millionen aus dem Vorjahr zu schlagen, das ist nicht so schwer. Aber wir sehen noch nicht alle Kündigungen, die passiert sind durch diesen Outage. Darauf wetten würde ich auch nicht. Es könnte relativ gesehen etwas besser aussehen. Die langfristigen Probleme bei Fastly löst es nicht. Und die operative Marge sozusagen nach GAP Sichtweise ist übrigens minus 67 Prozent. Also würden wir die Rule of 40 nach der sehr traditionellen GAP Sichtweise berechnen, wäre die über minus 40. Also richtig, richtig schlecht. Genau. Dann hat der CEO noch gesagt, und das ist eigentlich, weißt du noch wie ich letzte Sendung gesagt habe, denn das gefährlichste was wir sehen könnten ist, dass die NRR unter 100 geht bei Fastly. Die zeichnete sich nämlich ab, dass sie von 138 letztes Jahr auf 122, 115, 107 Prozent runterging. Und es sah so aus, als könnte sie jetzt Richtung 100 gehen. Und dann meinte ich, sie darf auf keinen Fall unter 100 fallen. Und tatsächlich ist sie jetzt bei 63 gelandet. Ich erkläre gleich warum das so ist.
Das bedeutet man verliert mehr Kunden als man gewinnt.
Stark vereinfacht gesagt ja. Also man verliert mehr, NRR ist die Net Revenue Retention, das heißt, oder auch Revenue Churn. Das heißt man verliert mehr Umsatz als man hinzugewinnen konnte von den Kunden. Das ist so richtig. Man kann trotzdem Kunden gewonnen haben, netto, aber der Umsatz sozusagen ist runtergegangen, den man behalten konnte von Kunden.
Willst du eine Prediction machen wie es nächstes Quartal aussieht? Nur diese Zahl?
Auch das wird ein bisschen getrübt sein von die, wenn die noch weiter kann, die nicht runtergehen, das wäre brutal. Die geht wieder Richtung 100 hoch, aber sie bleibt unter 110, 107 und damit nicht. Sie haben gesagt, we delivered a net retention rate of 93 Prozent in Q2.
Gut, das ist ja nicht Delivern, das ist ja Under Delivern.
Das sind aber 121 Prozent last 12 months. Also sie sagen, lass das doch mischen mit den letzten paar Quartalen, die sehen noch besser aus. Da ist TikTok noch drin. Ja genau, das Problem heißt aber, dass gerade die NRR, also da ist der letzte Wert wirklich der wichtigste, weil das heißt, dass dieses Quartal einfach mindestens 7 Prozent der Umsätze vom Vorquartal nicht mehr da waren. Kompliziert. Genau, er sagt, we believe the last 12 months NRR removes some of the volatility that is inherent in the usage based business model. Also er sagt, er guckt deswegen auf die letzten 12 Monate, weil das usage or consumption based ist, also mit dem Traffic der Kunden schwankt, sollte man da lieber einen Durchschnitt nehmen. Da würde ich auch sagen, das versucht einfach zu Augenwischerei zu machen, um zu sagen, dass das schlechteste Quartal der Geschichte war, von allen Metriken her. Natürlich waren die Vorquartale besser, aber dieser Abstieg ist trotzdem indikativ für die Performance und deswegen finde ich es nicht legitim zu sagen, dass die last 12 months der bessere ist, weil die eben noch deutlich besser waren die last 12 months und es einen Abstieg gibt. Dann können wir uns noch angucken, wie die Kunden gewachsen sind. Das ist leider nicht gut vergleichbar, weil sie letztes Quartal Signal Science hinzugekauft haben. Dadurch können wir jetzt nicht mehr den echten Anstieg an Neukunden berechnen, weil da sind einfach so viele Neukunden jetzt hinzugekommen durch die Akquise, dass das nicht mehr gut vergleichbar ist. Was man sagen kann, ist, dass die Neukunden zum Vorquartal, die bekommen wir, also nicht zum Vergleichsquartal im Vorjahr, sondern zum letzten zu Q1 und da wurden knapp 140 Kunden hinzugewonnen. Vergleicht man das mit den Marketingkosten, hat jeder dieser Kunden 300.000 Dollar gekostet, also die Customer Acquisition Kosten sind 300.000 Dollar. Ich meine die Kunden haben hohe Bills und geben das irgendwann wieder aus, aber das ist schon ordentlich teuer. Und die Magic Number ist 0,02.
Was? Wie viele Jahre brauchen die dann um den Kunden?
Das wäre eine Payback, das musst du mir jetzt sagen. Das darf keine drei Sekunden dauern.
Ich habe jetzt gelernt, ich mache keine öffentlichen Mathe.
Außer wenn man da euphorisch war in diesem einen Quartal, verstehe ich nicht, was man da jemals dann… Und wie gesagt, es gibt halt keinen Ausweg. Also wenn du jetzt sparst, geht das Wachstum komplett flöten, wenn du Richtung Profitabilität gehst. Wenn schnell erwachsen, scheint nicht gut zu funktionieren. Und 4,5 Milliarden sind die noch wert? Ich weiß nicht, wer das jetzt… Achso der CEO, der Gründer ist übrigens vor ein bisschen mehr als einem Jahr gegangen. Da ist jetzt die Frage, das war dieses Quartal, wo es besonders gut lief. Entweder dachte er jetzt, das ist die richtige Zeit zu gehen, weil es gerade so super läuft, oder der wusste schon, dass es jetzt nur noch schlechter wird. Der CEO wurde schon getauscht, da kann man jetzt auch nicht viel machen. Also der Gründer war Arthur Bergman, er ist ein CTO-Typ. Und jetzt macht Joshua Bixby, er auf der Business-Seite nach meinem Verständnis. Und das ist noch 14 Mal Umsatz wert, die Company. Zwei Drittel unter All-Time-High. Ich kann mir das nicht vorstellen. Und das wächst halt so langsam, dass sich auch niemand dieses Revenue hinzukaufen will. Also das wäre für Cloudflare oder so jetzt schon ein substanzielles Revenue mit 85 Millionen Runrate. Runrate wäre dann 340 ungefähr. Aber du willst ja nicht so langsam wachsendes Revenue hinzukaufen. Also da kann man eher abwarten und schauen, bis sich das von selbst erledigt. Das Problem ist, jetzt dagegen wetten ist auch gefährlich, weil sollte doch irgendeiner das kaufen, also sagen wir mal irgendein Akamai oder so was, oder eine kleinere Softwarebude, oder SAP oder was weiß ich. Dann hast du halt einen 30-40% Pop, wenn das Übernahmeangebot kommt. Dann kostet die halt irgendwie auf einmal wieder 8 Milliarden die Firma, weil jemand sie kaufen will, was ich nicht glaube ehrlich gesagt. Aber es ist halt Risiko. Also man kann jetzt auch nicht sagen, es ist ein sicherer Short, weil A, Vergleichswerte nächstes Quartal einfacher. Das heißt, es wird tendenziell zu einer Verbesserung kommen, obwohl die langfristigen strategischen Probleme gleich bleiben. Und um diese NRR nochmal zu erklären, das war eigentlich das Wichtige und warum wir auf diese Kennzahl so sehr achten. NRR ist Net Revenue Retention und das ist eben, wenn ich jetzt die Umsätze aller Kunden, die ich in Q2 hatte, vergleiche mit den Umsätzen der gleichen Kundenkohorte im Q2 diesen Jahres. Also ich gucke eigentlich in mein Accounting, schaue, welche Kunden waren damals aktiv und haben mindestens einen Euro Umsatz gemacht. Und wie viel, also sagen wir mal, das waren 100 Millionen und wie viel Umsatz machen genau diese Kunden, die vor einem Jahr schon da waren, heute noch. Und dass die NRR jetzt 93 ist, heißt auf Deutsch, die Kunden, die letztes Jahr noch 100 Millionen gemacht haben, machen heute nur noch 93 Millionen. Und das heißt letztlich, sozusagen du verlierst Revenue schneller, als du es gewinnst. Du kannst trotzdem wachsen, indem du neue Kunden gewinnst, aber du läufst eigentlich so einem leckenden Eimer hinterher. Also, oder einem Eimer mit Löchern, um das unmissverständlicher zu sagen. Weil die Kunden jedes Jahr ein bisschen weniger ausgeben, sollte das weiter unter 100 bleiben. Und man will eigentlich immer eine NRR über 100 sehen. Das heißt dann nämlich, dass nicht nur deine Kundenanzahl wächst, sondern auch Account Expansion stattfindet. Und dann kann man nämlich schön so überlineares Wachstum schaffen, nämlich man gewinnt neue Kunden hinzu und die Bestandskunden geben immer mehr Geld aus. Dann hat man eine sehr, sehr schöne Wachstumskurve. Und das klappt eben nicht, wenn die NRR unter 100 ist. Das ist die Net Revenue Retention oder man sagt auch Net Negative Revenue Churn. Das ist einfach eine Verkomplizierung des gleichen Wortes, dass man sagt, negative Churn, also Churn ist ja die Kündigungsrate, du musst eine negative Churnrate, also dass du nicht Revenue churnst, sondern dass ein negatives Revenue churnst und das heißt, dass du positives Revenue pro Account hinzugewinnst oder Account Expansion hast oder diese sogenannte Land and Expand Strategie, die SaaS-Firmen in der Regel verfolgen. Hat das Sinn gemacht? Ansonsten die Begriffe NRR und DB-NER erklären wir auch nochmal auf unserer Webseite, die sind verlinkt in dem Sheet oder in den Shownotes auch nochmal, dann kann man nochmal genau lesen, wie das berechnet wird. Die DB-NER ist übrigens noch bei 126%, das ist ein gar nicht so schlechter Wert und der Wert war auch nie wirklich schlecht bei Fastly. Was heißt das, wenn die DB-NER deutlich über 100 ist und die NRR unter 100? Das heißt, dass die Kunden, die noch da sind, zwar mehr Geld ausgeben, aber dass manche, die vor einem Jahr noch da waren, nicht mehr da sind und gar nichts ausgeben oder weniger ausgeben. Weniger ausgeben stimmt nicht, sondern die müssen wechseln, dann wären sie nämlich in der DB-NER drin. Also der Unterschied zwischen DB-NER, Dollar Based Net Expansion Rate und NRR, Net Retention Rate oder Net Revenue Retention, ist, in der NRR sind alle Kunden der Kohorte von vor einem Jahr, auch die, die jetzt gekündigt haben und null Umsatz machen, in der DB-NER sind nur die Kunden, die letztes Jahr in dieser Kohorte waren und heute noch Umsatz machen. Also das ist Netto-Vorkündigung, wenn man so will. Deswegen wird die DB-NER in der Regel höher sein als die NRR. Und NRR darf nicht unter 100 gehen eigentlich oder sollte möglichst nah an 100 oder drüber sein und die DB-NER ist idealerweise über 130, gut über 120.
Falls ihr mit uns und fast 2000 Leuten chatten wollt und euch über Sachen unterhalten oder austauschen wollt, kommt in unsere Discord-Gruppe unter doppelgänger.io. Und dort hat Manuel diese Woche gefragt, warum Cloudflare sich überhaupt relativ negativ entwickelt hat nach den Earnings. Wir sind ja beides Cloudflare-Fans. Was ist da passiert? Wie waren deine Predictions? Du meintest, die brauchen 150 Millionen.
Genau, die haben sie geschlagen. Wir hatten gesagt, über 150 wäre gut, das entspricht 50% Wachstum. Das haben sie auch geschafft. Und die sind es die Kunden. Ich muss mal gucken, wie die noch laufen. Achso Fastly muss man übrigens sagen, haben 20% an dem Tag verloren, wo das rauskam. Das heißt, wenn man es getradet hätte, man macht ja in der Regel Margin Trading oder CFD Trading mit einem fünffachen Hebel. Nein, das war dann nicht. Man macht das nicht genau. Ich verliere damit regelmäßig Geld. Und deswegen habe ich es auch nicht gemacht. Aber hätte ich es diesmal gemacht, hätte es geheißen, man hätte sein Geld verdoppelt. Und mit Hubspot hätte man 70% gemacht. Das wäre auch ganz okay.
Letzte Woche war da verrückt, oder? Hubspot geht nach oben. Man sieht richtig, wie auf einmal Sachen 10, 20% hoch oder runter gehen.
Genau. Und das Problem ist, warum ich es niemandem empfehlen würde, das zu traden, was wir hier sagen, ist, immer wenn ich mir am aller sichersten bin, dann passiert das nämlich genau nicht. Also wenn ich denke, Amazon macht die besten Zahlen der Geschichte, dann machen sie genau das, aber Jeff Bezos tritt zurück. Und gerade Earnings über Nacht zu traden, also vor den Earnings, ist unheimlich gefährlich. 20% Minus hätten eben auch ein Totalverlust geheißen. Das heißt, irgendwie haben wir das glücklicherweise einmal ganz gut geschätzt diesmal. Aber das zu traden wäre sehr profitabel gewesen, aber auch sehr riskant. Von daher will ich dazu nichts zu motivieren. Ich habe es nicht gemacht. Im Nachhinein ärgere ich mich natürlich. Aber hätte ich es gemacht, dann wären wahrscheinlich die Aktien wieder anders gelaufen. So. Wir wollten gucken, wie Cloudflare überhaupt abgeschlossen hat. Sie haben ein bisschen nachgegeben, aber sich dann wieder verbessert schon oder ein bisschen normalisiert. Also sie haben, die wollen heute 5% runter. Warum denn das? Achso, weil sie gestern erst rausgekommen sind. Stimmt's? Die Zahlen kamen gestern. Genau. Also Cloudflare will kurzfristig 5% runter heute vor dem Handel. Wir haben noch nicht 15.30. Deswegen wissen wir noch nicht, wie wir starten. Da gucken wir ganz am Ende nochmal. 15.30. Im Moment ist die Aktie noch 5% im Minus. Ich glaube, das wird sich noch wieder verbessern. Natürlich, weil wir da beide Berufsoptimisten sind. Also ich halte beide Aktien an Cloudflare und sind da nicht unparteiisch. Aber warum sieht man das trotzdem ein bisschen negativ? Wie gesagt, sie haben bei Revenue eigentlich die Erwartungen leicht übertroffen. Sie sind weiterhin über 50% gewachsen. Weil Cloudflare aber so beliebt ist und sehr sportlich bewertet auch. Also mit einer, Sekunde, ich gucke mal kurz auf Sales Multiple. Das gucke ich schnell bei Yahoo. Achso, uiuiui. Mit 79 mal Sales bewertet. Also da musst du halt Bombenzahlen abliefern. Einfach jedes Quartal wie eine Uhr. Und sehr gut sind die Zahlen, sind aber nicht Bomben gut. Mit 53% Wachstum. Das hat dann eben doch nicht gereicht, obwohl es besser ist als die zwei Quartale davor. Und angeblich hat die Analysten auch gestört, dass man weiterhin unprofitabel ist. Wobei, da gilt ja genau das gleiche wie bei HubSpot. Wenn ich mit 53% wachsen kann, warum sollte ich dann versuchen profitabel zu werden? Also sie haben eigentlich 6 Millionen mehr an Marketing ausgegeben, was auch genau richtig ist. Und die Magical Number ist auch 0,82, also auch sehr gut. Sie haben alles richtig gemacht. Kosten weiter erhöht. Research und Development erhöht, also um weitere Produkte zu bauen. Relativ moderat sogar nur. Die Gemeinkosten sind moderat gestiegen, aber vor allen Dingen haben sie weiter an Marketing investiert. Ich glaube, Matthew Prince, der CEO, hat alles richtig gemacht. Ich bin auch super happy mit dem Ergebnis. Ich verstehe noch nicht, warum die Minus 5%? Ich würde sagen, die schließen fast noch im Plus heute, mit ein bisschen Glück. Der Ausblick war mit 166 Millionen fürs nächste Quartal dann eben konservativ. Das würden nur noch 45% Wachstum sein. Aber Matthew Prince hat ja auch gesagt, sie optimieren sozusagen für den langfristigen Wert der Firma und lassen sich da nicht so kurzfristig treiben. Ich denke, sie können das wieder übertreffen und landen eher bei 170 und das wären dann wieder über 50%. Naja, noch nicht ganz, 172 brauchen sie. Also die kommen auf nächstes Quartal hoffentlich auf 50% Wachstum und werden dann weiterhin fair bewertet, obwohl es wirklich sehr teuer ist mit 79 mal Sales ist viel. Aber die Ambition von Cloudflare ist auch, das hat er vor neun Jahren oder so mal gesagt und sie sind tatsächlich näher dran, als man damals gedacht hätte, our vision is that we're gonna power the Internet. Also wir sind schon selbstbewusst. Man muss auch sagen, würden die nur 10% des heutigen AWS Revenues bekommen, wären sie viermal so groß beim Revenue. Also sie sind noch sehr klein, aber auf einem sehr guten Pfad. Und es gilt auch das gleiche wie bei HubSpot, dass das Einstiegsprodukt ist ja kostenlos, deswegen ist die Gross Margin, also der Rohertrag, relativ niedrig, weil viele Services umsonst oder sehr kostengünstig angeboten werden. Aber die Milliarden Startups der nächsten zehn Jahre fangen vielleicht jetzt gerade auf Cloudflare an zu entwickeln oder nutzen das als ihr CDN oder nutzen die Cloudflare Worker oder die DDoS Protection von Cloudflare. Und ich glaube, Power the Internet ist irgendwie eine sehr große Vision, aber ich glaube, dass sie einen relevanten Anteil an der Cloudindustrie haben werden in den nächsten zehn Jahren. Warum ich mich damals für diese drei Aktien entschieden habe, die wir in unserem Jahresvergleich, in der Jahreschallenge gewählt haben, war, weil ich überlegt habe, was sind die Microsofts, die Salesforce, die Cloudgiganten von übermorgen. Und ich glaube, keine Firma ist auf einem besseren Weg als Cloudflare. Im Moment vielleicht noch Twilio und Snowflake und Crowdstrike.
Und ihr wisst ja, wie das immer so läuft, wenn sich Pip ganz, ganz sicher hält.
Genau. Also das hätten wir erklärt. Ansonsten, genau, die Cross-Margin haben wir erzählt, ist eben nicht ganz so stark wie in den anderen Cloud-Modellen, weil sie relativ hohe Einkaufspreise für Traffic oder für Cloud-Dienstleistungen selber haben und viel umsonst anbieten. Die Marge ist, also sie waren im Vorquartal auf minus, also im Q1 auf minus 5, im Vergleichsquartal des letzten Jahres auf minus 10 fast und sind jetzt bei minus 2,6. Angeblich hätten Analysten gerne Break-Even gesehen. Ich glaube, es wäre falsch gewesen, Break-Even zu provozieren, weil sie sind noch super im Wachstumsmodus mit 53% Wachstum. Ich hätte mich sogar gefreut, hätten sie, wären sie weiter bei minus 5% geblieben. Wie gesagt, die Magic Number ist 0,82, Vorquartal 0,76 davor, 0,84 davor, 1,1. Das heißt, sehr gute Sales Efficiency, gute Payback. Custom Acquisition Kosten 10.000 Dollar, Vergleich fast lieber 300.000. Aber das sind jetzt auch, da sind Free Kunden dabei und so muss man es fairerweise sagen. Ach nee, Free nicht. Das muss man auch mal sagen. Cloudflare hat insgesamt 126.700 Kunden. Davon machen 1.000 über 100.000 Dollar Umsatz. Die wachsen übrigens am schnellsten. Diese Kundenanzahl wächst mit 70% gerade, die Dickschiffe unter den Kunden. Und neben diesen 126.000, die überhaupt bezahlen, gibt es noch 3 Millionen Kunden, die Cloudflare kostenlos nutzen und vielleicht irgendwann in diese anderen Segmente reinwachsen könnten. Ich halte das für eine der besten Strategien, die langfristig zu sehr günstigen Marketingkosten führen kann, zu Kosten der Gross Margin, wie ich schon erklärt habe. Gucken wir noch auf die Dollar-Based Net Expansion Rate. Die hat sich auch positiv entwickelt. Allein deswegen verstehe ich schon nicht, warum die Aktie, also das wäre eine meiner wichtigsten Zahlen hier neben der Rule of 40. Die ist nach 116, 119, 123 jetzt auf 124 gestiegen. Im Vergleichsquartal war sie sogar nur 115. Das heißt, sie ist die beste DB-NER seit Cloudflare Public ist, also seit sie an der Börse sind. Das halte ich für ein sehr, sehr gutes Signal. Das heißt, wie gesagt, dass Kunden, die heute noch bei Cloudflare sind, die vor einem Jahr schon da waren, im Schnitt 24% mehr ausgeben. Und wenn sich das noch weiter Richtung 30 entwickelt, wäre das extrem gut. Die NRR bekommen wir nicht. Sozusagen, die Firmen müssen das nicht ausweisen. Wenn sie es ausweisen, halte ich es für eine der wichtigsten Zahlen. Aber die sehen wir nicht, deswegen sagen wir, müssen wir auf die DB-NER. Aber man kann davon ausgehen, dass, wenn sich die DB-NER verbessert, die NRR zumindest nicht deutlich schlechter wird. Von daher ist das indikativ. Userwachstum 32%, große Nutzer, wie gesagt, also die wirklich Enterprise-Accounts wachsen 71%. Und die Rule of 40 verbessert sich von 46 auf 50. Das ist eben hauptsächlich getrieben durch die 53% Wachstum und der relativ kleine Verlust von 3% Operating Margin, non-GAP. Und so kommt man dann auf die Rule of 40. Das alles kann man in dem Sheet gut nachvollziehen. Ich wäre nicht zu mehr Optimismus fähig gewesen, mir bessere Zahlen als die hier. Ich habe gesagt, sie könnten Break-Even machen. Ich habe gesagt, sie entscheiden sich auch da für Negativ und Wachstum. Von daher würde ich genauso wollen, dass meine Firma geführt wird, wenn sie mir noch mehr davon gehören würde. Deswegen bleibe ich da bullish und glaube, dass sie sich langfristig auch gut – die Gefahr ist ganz klar, wenn das Wachstum jetzt verfehlt wird, mal unter 50% wieder ist, dann können die auch übernacht 20% verlieren, weil sie einfach so extrem hoch bewertet werden. Aber ich glaube, gute Chance langfristig eine infrastrukturelle Rolle im Internet einzunehmen. Von daher bleibe ich da bullish und wir gucken gleich nochmal, wie die erste Notiz heute ist, wenn die Börse aufmacht in den USA.
Zwei E-Commerce Aktien, die auch reagiert haben, war zum einen Zalando, der hat negativ reagiert und MercadoLibre positiv reagiert nach dem Earnings Call. Was ist da passiert?
Zalando hat gute Zahlen abgeliefert, finde ich. Positiv, die Orders pro Active Customer sind von 4,7 auf 5 im Jahr gestiegen. Die Average Basket Size ist von 57 auf 57,70 Euro gestiegen. Das GMV, also der Außenumsatz pro Kunde, ist von 267 auf 290 Euro gestiegen. Also alle strategischen Kennziffern oder KPIs verbessern sich weiterhin. Und das GMV, also der Außenumsatz über die Plattformen, ist um nur 40% gestiegen, während der eigene Umsatz um 34% gestiegen ist. Das war im Vorquartal aber eben besser, da ist das Revenue noch 39% gestiegen. Und insbesondere das Rest of Europe, also das internationale Segment außerhalb von Dach, das ist im Vorquartal um 50% fast gestiegen und jetzt nur noch um 32%. Das heißt, das Wachstum hat sich verlangsamt. Was aber hauptsächlich daran liegt, dass Q2 letzten Jahres, also das Quartal mit dem wir vergleichen im Year-on-Year-Vergleich, eben der Corona-Lockdown-Höhepunkt war. Wir erinnern uns, März 2020 war der Höhepunkt der ersten Welle. War das die erste? Weiß gar nicht. Ja, auf jeden Fall fingen die Lockdowns an, damit war das ganze Q2 eigentlich das Corona-Quartal. Und mit dem vergleichen wir jetzt. Und im Vergleich dazu hat man 34% geschafft beim Revenue. Das halte ich für eigentlich sehr gut. Was sich, glaube ich, gut zeigt, ist, dass bei dem Vergleich mit About You, hatte ich ja so ein bisschen mahnend gemeint, man sollte das nicht mit den Q1- sondern mit den Q2-Zahlen vergleichen, also mit diesen hier. About You hat nämlich ein abweichendes Geschäftsjahr, das von März bis Mai geht, also das ist das Q- das Quartal, was wir uns zuletzt angeschaut haben, ich glaube, das ist das Q1 bei denen. Das geht von März bis Mai. Und da hat About You eben 65,5% gemacht. Und die haben ja ähnliche Challenges. Also auch die hatten ein starkes Vergleichsquartal im Vorjahr. Und die schaffen es in dem Umfeld eben 65% zu machen. Und jetzt, wo wir die Zerlande zahlen können, also nicht die vom Q1, die deutlich besser waren, weil es da einen einfachen Vergleich gab, sondern die vom Q2, wo es deutlich schwerer war, und die näher dran sind an dem About You Quartal, da sieht das About You Ergebnis vergleichsweise noch mal besser aus, würde ich sagen. Aber, und auch das ist richtig, in absoluten Zahlen gewinnt About You nur 170 Millionen Umsatz hinzu, während Zerlando fast viermal so viel Umsatz in absoluten Zahlen hinzugewinnt. Also allein der deutsche Markt von Zerlando macht fast doppelt so viel Zugewinn an Umsatz wie About You insgesamt. Von daher ist es von beiden einfach eine sehr gute Leistung. Aber dass About You schneller wächst, ist meiner Meinung nach ein relativ klarer Fakt und vor dem Hintergrund auch spannend. Und ansonsten, die Union Economics sahen gut aus. Ich hatte so ein bisschen Angst, dass der Gross Profit, was beim Modehandel quasi der Einkaufspreis und Verkaufspreis, also sich aus Einkaufs- und Verkaufspreis der Artikel ergibt, dass der sinken könnte, wenn die Durchverkaufsrate schlecht ist. Aber anscheinend hat Zerlando sehr gut geplant für das Q2. Der Gross Profit ist auf 44% hochgegangen. Das ist relativ gut, sehr gut eigentlich. Fulfillmentkosten sind relativ gesehen runtergegangen auf 24%. Das ist auch gut. Aber, und auch das hatte ich gesagt, die Marketingkosten waren im Vorquartal, also Vorquartal heißt immer sozusagen das letzte Quartal, Q1, wenn ich sage Vorjahres- oder Vergleichsquartal, heißt das eben das vor allem hier, im Vorquartal waren die Marketingkosten 7,7%. Da hatte ich im letzten Podcast gesagt, die könnten sich durch diese Challenges und Inflationen, die wir im Advertisingmarkt gerade haben, erhöhen auf, ich habe glaube ich gesagt bis zu 8,5% und sie sind auf 9,8% hochgegangen. Also haben sie um 20% erhöht, die Marketingkosten anteilig. Im Vorjahr waren sie noch bei 5%. Das war das Corona-Quartal, wo man gar nicht mehr werben musste fast. Von daher haben wir einen ordentlichen Anstieg bei den Marketingkosten, worunter glaube ich alle E-Commerce-Player gerade leiden, wie wir ausführlich jetzt schon erklärt haben in vielen Sendungen. Trotzdem ist die EBIT-Marge aber, hat sich positiv entwickelt, weil der Reingewinn, der Rohgewinn, der Grossprofit so gut lief und die Fulfillmentkosten, die Marketingkosten auffangen konnten. Von daher sind das keine schlechten Zahlen, aber das Top-Faxtum, was man zuvor gesehen hat, das ist eben weggegangen bei Zalando. Und so hat die Aktien glaube ich 8% verloren oder so, aber auch das hat sich schon wieder ein bisschen relativiert inzwischen und auch zurecht, denke ich. Also die 8% habe ich jetzt nicht als gerechtfertigt gesehen. Das war ein schweres Quartal, in dem Zalando trotzdem super Zahlen geliefert hat, noch besser als Abortü geliefert hat, meiner Meinung nach.
Und Mercado Libre?
Das machen wir ein bisschen schneller. A, weil ich keine Stimme mehr habe gleich. B, um die Zeit zu schonen. Mercado Libre wird gerne das Amazon von Südamerika, Lateinamerika genannt. Die größten Märkte sind Mexiko, Argentinien, Brasilien, dann Kolumbien und was weiß ich noch. Die haben ihr GMV, also den Außenumsatz auf der Plattform, auf um 46% gesteigert. Nach dem Vorquartal noch 114%. Da sieht man auch, wie die Vergleiche wieder schwerer werden zum Vorjahr, wegen Corona logischerweise. Die Axt hat sehr positiv reagiert, ich glaube auch plus 13% oder so. Sekunde, lass mich schnell schauen. Gestern waren es plus 2, stelle ich auf jeden Fall. Auf Dollarbasis, du hast natürlich Inflations- und Wechselkursprobleme, wenn man es betrachtet in Südamerika. Auf Dollarbasis ist das Wachstum immer ein bisschen kleiner, weil die lokalen Währungen dort entwerten. Das Net Revenue, also der Innenumsatz, ist auf 1,7 Milliarden gestiegen. Das ist eine Verdopplung, also 103% Wachstum, sehr gut. Die EBIT-Marge ist 10% nach zuvor 11%. Das begründen sie teilweise mit den gestiegenen Marketingkosten auch, also haben das gleiche Problem wie Zalando. Die Marketingkosten ziehen an in allen Netzwerken. Ihre Paymentlösung, ein Drittel des Umsatzes, des Net Revenues kommt aus Fintech, sagen sie, also einem Paymentanbieter, Mercado Pago. Da ist das Total Payment Volume um 72% gestiegen, also schneller als der Umsatz auf der Plattform. Das Total Payment Volume außerhalb der eigenen Plattform ist sogar um 94% gestiegen, das ist sehr gut. Es gibt eine leichte EBIT-Marge, die ist ein bisschen weggeschmolzen, weil die Marketingausgaben höher waren und weil der Gross Profit, der Rohertrag ein bisschen geschrumpft ist, weil man mehr Eigengeschäft gemacht hat anscheinend, was dann immer dafür sorgt. Genau, das ist Mercado. Lieber gute Zahlen, auch Aktien, die ich lange halte, ich kann mal gucken, wie sie gelaufen ist. Seit 26. März, ah, die habe ich am Tiefpunkt gekauft, also an dieser 26. März war so fast der Höhepunkt der Corona-Panik, also vielleicht erste Erholung wieder, genau an diesem Q2, seitdem 250% und plus.
Gratulation.
Weil ich immer so diese tollen Sachen erwähne, dieses Jahr bin ich insgesamt nur knapp zweistellig im Plus mit meinem Depot, dadurch, dass die China-Aktien alle sehr nach unten ziehen und Amazon gar nichts tut und das mein größter Block ist. Also es ist jetzt nicht so, dass ich mich dieses Jahr über zweistellige oder dreistellige Gewinne freuen könnte, sondern es kommt alles hauptsächlich aus dem letzten Jahr, wo wir ja gesagt haben, dass das sehr erfolgreich war. Dieses Jahr sind es wirklich moderate zweistellige, also ich schlage die Nasdaq noch nicht und schlage gerade mal so den MSCI World, glaube ich. Das ändert sich ja natürlich auch.
Dabei hast du meine Agora-Aktie gar nicht mehr.
Ja, aber die war ein Teil davon auf jeden Fall, warum das hier nicht so läuft. Die reporten übrigens nächste Woche, Kollege. Da gucken wir mal ganz genau rein. Das ist eigentlich komplett egal, gerade wie die zahlen. Da sehen wir da schrumpfendes Revenue vielleicht. Ich gucke mal kurz. Ich gucke mal kurz. Das machen wir nächste Woche. Da haben wir gute Chance auch nur so 10-20% Wachstum zu sehen. Hast du die noch? Du musst die halten.
Du hast auch gesagt, dass du bis Ende des Jahres hältst.
Guck mal nicht auf die Kurse besser. Das würde dich nicht freuen, glaube ich. Aber vielleicht. Toi, toi, toi. Vielleicht klappt es ja auch.
Mal gucken. Was haben wir nächste Woche denn noch so an Earnings? Wir haben Trade Desk, Coinbase, Agora. Irgendwelche Predictions, die du machen möchtest?
Sekunde. Genau. Trade Desk, glaube ich, wird kompliziert. Also Rückenwind. Ach, schwer. Profitieren natürlich von dem Rückenwind der Werbeindustrie. Also die Budgets kommen wieder und so weiter.
Haben die nicht das Apple iOS 14.6 Problem?
Ja, deswegen stünde ich ja gerade so. Also langfristig bin ich bearish wegen des App Tracking Transparency. Und die sind einer eigentlich der Player, die dazwischen zerrieben werden. Zwischen diesen ganzen Gafferkriegen und als Kollateralschaden mit aufgerieben werden. Deswegen bin ich langfristig bearish. Aber sie profitieren natürlich auch kurzfristig von dem Wiederaufleben der Online-Werbung gerade. Aber ach so, was man sagen kann. Wir können sie ja mal einordnen zwischen den anderen Player. Also sie werden langsamer wachsen als Google, langsamer wachsen als Pinterest, Twitter, Snapchat und so weiter. Sie werden so in dem Dreh wie Facebook wachsen. Ein bisschen schneller als Facebook. Zwischen Facebook und Google, sag ich mal. Und ob das dann aber gut ist oder nicht, ich schätze, das wird verhalten aufgenommen. Weder super positiv noch super negativ. Was wolltest du noch wissen? Wer reportet noch? Coinbase. Bist du da überhaupt jetzt drin? Muss ich mal gucken, ob ich noch welche habe. Ne, habe ich schon verkauft. Weil ich Liquidität bräuchte, hätte ich schon mal gesagt. Ne, tatsächlich. Ich würde auch. Also vielleicht habe ich noch in meinem anderen Portfolio welche. Aber in meinem Hauptportfolio gibt es kein Coinbase mehr. Aber es war einfach das, was noch die wenigsten Gewinne angehäuft hatte bisher. Und deswegen habe ich es zwischenzeitlich verkauft. Ich würde es aber wieder kaufen, wenn ich Geld hätte. So, genau. Coinbase. Die wäre natürlich ein schlechtes Quartal gehabt. Also relativ schlecht, weil die ganz der Krypto ist ja deutlich abgekühlt eigentlich im letzten Quartal. Und dann kommt Agora. Dein Baby nächste Woche.
Aber ist es bei denen nicht tatsächlich egal, was sie für Zahlen berichten, weil es China ist?
Ja, aber die Lernplattformen und so. Überleg mal, was alles von denen.
Ja, das wird nicht einfach.
Zieh dir schon zehnmal Regenkutter an.
Ah, das ist in Ordnung. Da lerne ich am meisten. Die halte ich bis zum Ende.
Wir machen noch ein paar Earnings Quickies, dann sind wir auch gleich durch. Nur die, die wir schuldig sind, weil wir schon im Frühjahr darüber geredet haben. Wirecom, das ist ein US-Medienkonzern. Gehören Marken wie CBS dazu?
Hast du irgendwann mal als Idee rausgehauen, auf verschiedenen Podcasts, dass das jetzt ein super Buy wäre?
Genau, die haben sich in dem Archigos-Spektakel, also als dieser Hedgefund-Manager pleite gegangen ist, kamen zu vielen Notverkäufen. Ich meinte, die werden irgendwann jetzt wieder sehr fair bewertet. Und zwar, weil es sowohl ein solides bestehendes Geschäft gibt, nämlich viele Fernsehsender, Cablesender mit ausreichend Werbeumsätzen, und gleichzeitig haben sie ein sehr schnell wachsendes Streaminggeschäft, was jetzt nochmal um sechseinhalb Millionen Subscriber auf 72 Millionen Subscriber gewachsen ist, was inzwischen ein Fünftel von Netflix ist. Gar nicht so schlecht. Streamingrevenue wächst um 92 Prozent, also hat sich fast verdoppelt zum Vorjahr. Ich finde das gute Zahlen. Wie gesagt, das bestehende Advertisinggeschäft sichert das ab. Gesamtrevenue plus 8 Prozent. Ebit geht ein bisschen runter, weil die Lizenzeinnahmen aus Filmen natürlich ein bisschen wegfallen, wenn man das selber exklusiv für Streaming nutzt und nicht mehr weitergibt als Lizenz, dann verliert man erstmal ein Geld. Aber die Streamingkunden, die man damit akquiriert oder behält, werden ja langfristig höher bewertet, von daher ist das gar nicht so schlimm, dass das Ebit hier kurzfristig auch mal sinkt. Warum das spannend ist, ist aber, weil man hier schon sehr gut sieht, dass im TV das Advertising noch nicht zurückkommt. Also die haben zwar 25 Prozent Anstieg im Advertising reported, aber sie sind im Vorquartal, also in diesem Vergleichsquartal des Vorjahres, sind sie um 27 Prozent gesunken. Wer Mathe versteht, weiß, dass minus 27 Prozent plus 25 Prozent noch lange nicht wieder auf 100 Prozent ist. Das heißt, netto liegen sie noch deutlich unter den vor zwei Jahren Werten. Jetzt sieht man, was typischerweise in Krisen passiert, nämlich, dass die Digitalplayer zuerst die Werbebudgets wieder bekommen und dass der Online-Shift von Werbebudgets, sei es Print zu Digital, sei es Fernsehen zu Digital, dass der beschleunigt wird. Und da ist jetzt die Frage, kommt im nächsten Quartal nochmal mehr wieder vom Werbeumsatz und sind die nur zögerlicher mit den großen Budgets, die Advertiser, oder ist es so, dass einfach ein Riesenteil von Budgets jetzt zwangsdigitalisiert wurde durch Corona so ein bisschen und dass die jetzt dauerhaft bei Gaffer bleiben und dass irgendwie Warner, Viacom und die klassischen TV-Kanäle, dass die eigentlich dauerhaft auf Werbeerlöse verzichten müssen. Ansonsten, Viacom hat noch 5 Milliarden Cash auf dem Konto, die 42 Millionen Streaming-Kunden kann man mit bis zu 30, 40 Milliarden bewerten, wenn man möchte, wenn man da irgendwie Netflix oder so ranlegt oder Disney. Dann finde ich die Aktie immer noch nach wie vor gut. Ein Verdoppler ist es nicht, aber ich glaube, solide Rendite kann man damit bekommen und wenn die Streaming-Fantasie weiter so gut exekutiert wird, bin ich da relativ bullish. Paramount Plus und Pluto heißen die Streaming-Produkte, wie sie wer das jetzt anschauen will. Wie gesagt, kein Verdoppler, aber ich glaube, seit der Empfehlung ist es fast gar nicht bewegt.
Man sollte sich auf jeden Fall mal die Graf von diesem Jahr angucken. Es geht sehr nach oben und dann wieder sehr nach unten und dann 6 Monate horizontal.
Voll komplett, genau. Aber da kommt jetzt bald der Durchbruch. Vielleicht. Aber es ist noch nicht nach unten. Aber man weiß ja, ob es sicher ist. Wie gesagt, das, warum ich es cool fand, war ja eben, weil es relativ sicher ist und gleichzeitig fantasiert.
Wie ist die Big-Commerce-Fantasie?
Das machen wir ganz schnell. Big-Commerce ist so ein E-Commerce-Software-Betreiber, der große Shop-Systeme baut. Sekunde, ich klicke mal kurz da drauf. Da war ich immer relativ skeptisch. Die wachsen immerhin um 35% zum Vergleichsquartal im Vorjahr, aber selbst non-GAP haben sie noch eine negative Marge von 8,5%. Das heißt, 35 minus 8,5 ist 27,5, ist falsch berechnet, ist 26,5 und damit ist die Rule of 40 nicht gut genug und ich bleibe weiter skeptisch für Big-Commerce. Die sind, glaube ich, nicht so schlimm betroffen wie ein Fastly oder so, dass man sich jetzt Sorgen machen muss, aber ein echter Growth-Stock ist es für mich auch nicht. Dafür sind sie, glaube ich, ein bisschen zu ambitioniert bewertet. Ich gucke mal, was die gerade kosten. Es ist auch 5 Milliarden wert, das entspricht einem Sales-Multiple von 30, das finde ich nicht gerechtfertigt. Das ist letztlich ein Soft-Verdienstleistungs-Anpassungsbude. Verdient vielleicht ein Multiple wie SAP oder so, ein bisschen besser, aber nicht 30. Muss man nicht haben. Achso, apropos muss man nicht haben. Fastly, ich habe mich ja gewundert, das ist im BIT Internet Leaders Fund drin, wo ich ja sagen würde Fastly, das kann man ja gut erkennen, dass da nichts Gutes mehr bei ... Moment, das war im April, als der letzte Bericht gemacht wurde von dem Fonds, drin und wird auch regelmäßig von Börsenbriefen und so empfohlen. Das habe ich nicht verstanden, weil Fastly kann man wirklich sehr gut absehen, dass das auf keinem guten Pfad ist. Da war ich sehr überrascht, dass das teilweise da von den Experten aus verschiedenen Richtungen empfohlen wird.
Mir ist die Tage der Lydium Jet durch die Timeline geflogen und zwar, die würden jetzt so einen Milliardendeal machen. Ist das wirklich ein Deal oder ist das einfach nur ein Letter of Intent?
Das weiß nur Frank Tillen und der Lydium-Chef. Sie haben angekündigt, dass sie 220 Jets in einer Partnerschaft mit der brasilianischen Airline Azul, die von dem JetBlue Gründer gegründet wurde, verkaufen. Was ich komisch finde, also für eine Milliarde, also rund 4,5 bis mehr als 4,5 Millionen pro Jet, da kann man angeblich Geld mit verdienen. Was insofern komisch ist, dass der CEO von Lydium, Daniel Wieland, ja vorher immer überall gesagt hat, dass sie auf keinen Fall ein Hersteller, Hardwarehersteller werden wollen, sondern das einzig spannende und profitable an diesem Business ist, die Flugzeuge selber zu betreiben. Und deswegen hat mich gewundert, dass man jetzt ausgerechnet das erste Mal Umsatz macht, indem man 220 Jets irgendwie im Jahr 2026 oder so, keine Ahnung wann das war, verkaufen möchte an eine brasilianische Airline. Das fand ich nicht überzeugend. Und das ist ganz klar nicht das bessere Modell, also da bleibt relativ wenig Marge übrig, man darf die vielleicht noch warten, kriegt ein bisschen Service Revenue noch, aber plus, dass es natürlich, also diese Dinger gibt es ja noch, also A, die gibt es noch nicht, also die wurden nicht gebaut, aber das ist ja auch klar, es ist irgendwie vielleicht eine Absichtserklärung, vielleicht ein Vertrag, dass wenn die gebaut werden, dass sie die dann abnehmen würden, also eine Abnahmeverpflichtung von Asul. Und es gab diesen Testflug noch nicht, wo das Ding irgendwie, sei es als Modell oder als, zumindest nicht öffentlich, sei es als Modell, noch als Prototyp, noch als Serienflugzeug gerade ausgeflogen ist, oder in den Vorwärtsflug gekommen ist, außer sozusagen für eine beschränkte Zeit, so eine Mischung aus Vorwärtsflug und Schwebflug. Von daher ist eh ein Vertrag über was, was, ich weiß gar nicht, ist das, das Lustige ist, wenn der Vertrag unmöglich, also wenn es unmöglich ist, dann kannst du…
Ach du, ich werde das Ding schon bauen können, das wird schon klappen.
Es kommt drauf an, ob es unvermögen oder unmöglich ist. Ich überlege gerade, was die Rechtsfolge ist, wenn du Verträge über was schließt, was gar nicht möglich ist. Und du könntest argumentieren, es ist physikalisch nicht möglich, was, Dirium?
Nein, das Ding fliegt doch.
Na gut, du bist optimistisch, das wäre mal eine schöne Wette. Du sagst bis… achso, das haben wir schon gesagt, ich steige ein, wenn das Ding hoch… na gut. Auf jeden Fall, ich glaube, vielleicht will man jetzt für den Speck da einmal zukünftiges Revenue schon demonstrieren, dann ist es aber strategisch meiner Meinung nach nicht schlau erkauft. Also die eine Sache, wo ich Dirium recht geben würde, ist, dass, wenn das überhaupt spannend sein könnte mal, wovon ich selber nicht überzeugt bin, dann, wenn man die Dinger betreibt und nicht baut, aber jetzt sollen halt die ersten 220, ich weiß nicht, ob es die ersten sind, aber es sollen 220 an JetBlue, äh, nicht an JetBlue, an Asul verkauft werden. Eine letzte Earnings-Meldung noch, Plug müssen wir noch machen, weil das auch eines meiner Lieblings-Short-Kandidaten ist. Und zwar Plugpower sind die, was du vorhin angedeutet hast, die Gabelstapler, die so schön, wo Amazon, Walmart die mal gekauft haben. Und das habe ich auch im Sheet übrigens drin, weil ich das sowieso hatte, habe ich das noch mit in den Sheet reingemacht. Und die verbringen ja viele Wunder, Plugpower. Sie haben es ja mal geschafft, negativen Umsatz zu haben in einem Quartal im Q4 2020 und haben auch sonst ein paar Abnormalitäten, mussten nachgeprüft werden von KPMG, das schien aber gut gelaufen zu sein. Letztlich, äh, also die Zahlen wurden, also ich bin so ein bisschen Short Plug, aber die Zahlen wurden relativ gut aufgenommen. Sekunde, ich muss noch mal ganz kurz gucken, wie genau. Und zwar glaubt man, die gehen 6, sie gehen schon 6% hoch heute, also reagieren gut auf die Zahlen, weil die Umsätze sich verbessert haben. Und zwar sind sie um 83% gestiegen, das Net Revenue. Hinzu muss man aber sagen, dass auch der Verlust sich fast vervierfacht hat, von 26 auf fast 100 Millionen. Also um diese 125 Millionen Umsatz zu machen, hat man 100 Millionen Verlust gemacht. Und das ist halt kein Softwaregeschäft, sondern die bauen Fuel Cells, also, ähm, Fuel Cells sag ich immer, ähm, Wasserstoffzellen, Gabelstapler und Fabriken, um Wasserstoff herzustellen. Und letztlich haben die für 100.000, sagen sie, Gabelstapler verkauft, dafür in den Cost of Revenues oder Cost of Goods Sold, ähm, 80, schon für 99 Millionen haben sie Gabelstapler verkauft, für 80 Millionen dafür gebraucht als Kosten. Das heißt, da war jetzt bestenfalls 25% Marge drin. Außerdem haben sie Services für knapp 6 Milliarden verkauft, die wiederum haben sie 16 Milliarden gekostet, die Services. Also beim Servicegeschäft fallen 10 Milliarden Rohverlust schon an, vor Marketing und irgendwelchen anderen Kosten. Muss man auch erstmal schaffen, dass man Dienstleistungen, also, die Gabelstapler bauen ist anscheinend schon nicht besonders profitabel oder hat eine Rohmarge wie ein Automobilkonzern. Und dann verliert man aber auch noch Servicegebühren, ähm, dabei. Und dann, und das ist die ganz große Kunst, ähm, sie haben auch Fuel Delivered, also, ähm, Brennstoff verkauft, also wahrscheinlich Wasserstoff, äh, in dem Fall, für die Brennstoffzellen. Und sie haben sogenannte Power Purchase Agreements, also, wo sie Strom zur Erzeugung kaufen oder verkaufen. Achso, und zu den Verlusten in der Servicebranche gibt es auch noch Provisions related to Services, also, sie, ähm, dass sie Abgrenzungen machen für zukünftige Leistungen, die sie erbringen müssen. Und auch das sind nochmal 7 Milliarden. Also, bei den Services verlieren sie 17 Milliarden, äh, irgendwie, für Dienstleistungen, die sie erbringen. Und bei diesen Energiekosten, also, wenn ich Fuel und Energie zusammenzähle, ähm, machen sie 19,5 Milliarden Umsatz mit Energie im weitesten Sinne und 62,5 Milliarden Verlust. Das ist die neue Wasserstoffwelt, ähm, dass man Energie für 19 Milliarden einkauft und für, äh, nee, andersrum, für 19 Milliarden verkauft und für 62 Milliarden, äh, von Helmholtz würde sich im Grab umdrehen. Der Energieerhaltungssatz muss neu geschrieben werden. Plug Power schafft das physikalische Unmögliche, so wie Lilium auch und macht aus 60 Milliarden 20 Milliarden durch den Handel mit, äh, Energie. Ähm, genau. Und so kommt es dann, dass der Rohgewinn, also, der Rohgewinn, der Grossprofit schon negativ ist. Das heißt, vor Marketing und sämtlichen Gemeinkosten verliert man schon 40 Milliarden, äh, 40 Millionen. Und insgesamt bleiben Operating Loss von 90 Millionen übrig. Und alle feiern es. Die Aktie steigt. Ich verstehe es nicht, ehrlich gesagt. Irgendwie, dieses ganze Wasserstoff geben, habe ich nicht kapiert. Das ist meiner Meinung nach keine Hochtechnologie. Wird meiner Meinung nach in China gemacht in Zukunft. Die Zahlen, keine Ahnung, ob die Analysten deutlich bessere Einblicke von den CEO bekommen. Für mich werden die nur schlechter jedes Quartal. Ähm, ich sehe nicht, wie sich das jemals lohnen sollte. Die Umsätze sind mega hart erkauft, indem sie eigene Aktien rausgegeben haben, teilweise an Amazon, Walmart, wie wir mal berichtet haben. Also, die einzigen, die jemals Geld mit dieser Firma gemacht haben, also außer den CEOs, sind Amazon, Walmart, die 5 Milliarden an Spekulationsgewinn für ihre Warrants einsacken konnten. Beziehungsweise, jetzt hat der Kurs ja ein bisschen gelitten, ähm, jetzt ist es nicht mehr ganz so viel vielleicht. Also, ich bleibe da auch da sehr skeptisch bei Plug Power.
Zum Ende noch eine Podcast Empfehlung. Hast du schon den OMR Podcast Folge 407 mit Michael Krause von Spotify gehört?
Hab ich gehört, fand ich sehr gut. Was hast du gelernt?
Ich fand das, ah, gelernt würde ich jetzt noch nicht teilen, aber es hat so der, zwei Leute, die sehr tief im Podcast Game drin sind, erzählen über Podcast und Musik und Michael Krause hat das natürlich politisch korrekt nicht so viele Zahlen versprochen, wie Philipp Westermeyer haben wollte. Aber das war für mich jetzt der OMR Podcast des Jahres. Also, wenn Spotify den nicht featuert, dann featuren wir den hier mal. Und als ich das erste Mal das Ding aufpocken gesehen habe, habe ich mir überlegt, ob das vielleicht nicht auch das Gespräch ist, in dem Spotify vielleicht Podstars, also das ganze Podcast Business von OMR kaufen oder übernehmen wird. Weil, was wir ja gelernt haben ist, dass Podcast Marketing hoch geht und Spotify Podcast Marketing mehr und mehr macht und es wäre doch sinnvoll, die Shows, die Talente und den Umsatz zu haben und der Marketing Umsatz sollte doch bei denen ganz gut sein.
Also, du glaubst, die haben erst den Vertrag unterschrieben und dann Tinte trocken, Champagner gucken und noch schnell den Podcast hinterher geschoben?
Also, richtig gute Laune Podcast und das kam an.
Dann werden wir es bald erfahren bestimmt. Spotify darf es noch nicht sagen, weil sie publik gelistet sind. Ich habe was über Charts gelernt, nämlich, dass die Charts jetzt nicht mehr Verkaufscharts oder Hörcharts sind, sondern dass es mit den neuen Forderungen zu tun haben. Jetzt habe ich überlegt, ob wir mal ein Experiment machen und sagen, dass auch die Leute, die uns auf Apple hören, falls sie uns, egal ob kostenlos oder nicht, ein Spotify Account haben, uns außerdem noch auf Spotify abonnieren, um zu schauen, ob das wirklich die Charts beeinflusst auf Spotify. Das würde ich ja gerne mal verproben, ob das hilft, wenn jetzt alle Leute, die auf Apple oder anderen Plattformen hören oder auch auf Spotify und es noch nicht abonniert haben, was ich mir nicht vorstellen kann, wie kann man so dumm sein, dass die alle mal Follow oder Abonnieren klicken in der Spotify App bei Doppelgänger und dann schauen wir mal, ob der Michael Krause gelogen hat oder nicht und ob das uns jetzt in den Charts brutal nach oben katapultiert oder nicht.
Ja und falls jemand nicht sofort verstanden hat, was Pip immer so erzählt und man den Podcast zweimal hört, dann auf zwei verschiedenen Playern und zweimal abonnieren vielleicht.
Wie fandest du das Spotify, sehr diverse Company, Hardcore Genderer, fände ich ein krasser Trade-Off zwischen Audio, also er hat es super gemacht, wenn du 100% gendern willst, dann hat er es 98% gut gemacht. Was ich doof finde ist so etwas wie Creator und was war das andere, Auditor oder so etwas zu gendern.
Ich fand es super gut, super gut, vor allem hattest du, sorry Philipp, du hattest also Westermeyer, du hattest genau beide Welten. Also Westermeyer hat es überhaupt nicht gemacht, Michael voll, ich fand es super. Bei mir ist es fänggeblieben, ich würde es gerne auch machen.
Ist ja nicht so, dass ich mich dafür schämen muss.
Ja, aber es ist auf jeden Fall aufgefallen.
Findest du, aber die Frage ist, ist es eine Diversity First Company oder Diversity hat einen sehr hohen Stellenwert, aber es ist ja auch eine Audio Company. Von der Audio Ästhetik fand ich es zugegebenermaßen too much. Obwohl ich bin für Gendern, gerade bei prestigeträchtigen Berufen.
Du bist einfach mit zu vielen Männern zusammen, deswegen fällt dir das nicht auf.
Was fällt mir nicht auf? Creator würdest du gendern? Ja. CreatorInnen.
Ich werde es auch versuchen, immer besser zu gendern.
Also du nutzt jetzt englische Worte und genderst sie dann.
Michael Krause ist auf jeden Fall Nummer eins auf der aktuellen Genderliste.
Er hat es super gemacht, finde ich. Ich will mich gar nicht für eine Seite entscheiden. Ich sage nur, es ist ganz klar ein Trade-Off zwischen Audio Erlebnis oder Audio Ästhetik und dem Willen, das möglichst gerecht und divers zu machen.
Also ich sage, Podstars wird dieses Jahr noch verkauft und OMR und...
Dann musst du Philipp Wester mal gendern lernen. Dann erfreust du dich.
Nee, aber den OMR Podcast und diese OMR gebrandeten Podcasts bleiben. Die gehen nicht rüber. Also das ganze Produktionsgeschäft geht rüber, das ganze Vermarktungsgeschäft geht rüber.
Welche Berufe gibt es im Produktionsgeschäft?
Na ja, die ganzen Audio Engineers.
Engineerinnen. Siehst du?
Genau. Zack, schon wieder was gelernt.
Ich bin beim ersten Versuch drauf reingefallen.
Ja und diesen Fußball-Podcaster, den haben sie ja auch schon mit GmbH raus gemacht. Also der wurde schon ein bisschen gesplittet. Oder Studio Bummens wird dieses Jahr noch gekauft. Die hauen ja auch einen Blockbuster nach dem nächsten gerade in die Podcast-Player.
Also du glaubst, es werden Studios weiter aufgerollt?
Ja, die werden alle abweggeschnappt. Exclusive, exclusive.
Ich ändere meine Meinung da quartalsweise. Ich habe ja irgendwann in einem Podcast mal gesagt, wer irgendwie in einem Jahr noch nicht weg ist, ist nicht mehr vermarktbar, weil Programmatic die Preise senken würde. Jetzt wo die Werbewelle rollt, sind die natürlich noch mal attraktiver geworden und wo sie so wichtig für, also wo die Konkurrenz Amazon, Apple, Spotify auch noch mal intensiver wird und Podcast für das Erlösmodell von Spotify auch strategischen Charakter hat. Steht besser um Podcast Studios als von einem halben Jahr, als ich das mal gesagt habe, würde ich sagen.
In diesem Sinne, checkt die Show Notes. Wir sehen uns am 25. August mit überall und am Mittwoch im Podcast-Player. Bis dann.
Bis dann. Danke für die Zeit. Ciao, ciao.