Doppelgänger Folge #70 vom 27. August 2021

ON 👟 IPO | Kauft Palantir Umsatz? | Fiverr vs. UpWork | Snowflake, SalesForce, Peloton Zahlen

Die GAFA Konzerne schmusen mit Pres. Biden und überschlagen sich mit Cyber Security Inititativen nach dem White House Meeting. Das Schweizer Grown-Up ON Running geht an die Börse. Forbes wird geSPACt und immer mehr SPACs bekommen Investments von Palantir, dass sie später wieder zurückzahlen müssen. Wir vergleichen Fiverr und UpWork und analysieren die relativ schlechten Zahlen von Peloton. Bessere Earnings gab es von SalesForce und Snowflake.

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

00:13:50 Fiverr vs. Upwork

00:37:40 On Running IPO

00:47:40 Forbes SPAC

00:50:40 Palantir investiert in Faraday

01:00:00 Google zahlt Apple für Standardsuche

01: 08:50 Salesforce Earnings

01:12:50 Snowflake Earnings

01:20:00 Peloton senkt Preise

01:24:30 Nächste Woche: CrowdStrike & Zoom Earnings

Shownotes:

Is Palantir Buying Revenue? https://www.newcomer.co/p/is-palantir-buying-revenue

Earnings Overview: https://www.doppelgaenger.io/sheet

Doppelgänger Tech Talk Podcast

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Herzlich willkommen im Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 70.
Hallo Philipp, willkommen zu Folge 70. Wir müssen uns Mühe geben heute. Die Wachstumszahlen sind in Gefahr. Wir liegen knapp unter, also diese Folge muss gut werden, sonst liegen wir knapp unter Juli. Woran könnte es liegen? Mal gucken, ob du schlauer als Wirtschaftsjournalisten, Datenanalysten und Business-Podcaster bist.
Bundesliga, Konkurrenz und wir sind einfach zu soft geworden.
Zu soft? Du meinst, wir müssen polemischer werden? Ist doch einfach Urlaub, oder? E-Commerce ist quasi in Pause, weil man natürlich keine Pakete empfangen kann. Also alle, die sich fragen, ob ihr Business gerade den Bach runter geht, es liegt einfach daran, dass Leute im Urlaub sind. Auch der lokale Edeka verkauft gerade 10% weniger Ware, weil die Leute auf Sils sind und an der Ostsee. Aber wir müssen trotzdem wachsen, wachsen, wachsen. Saisonalität ist keine Ausrede für uns. Wir müssen eine Top-Folge abliefern, heute. Und mit mehr als 50 Minuten auch. Oder meinst du, 50 Minuten letztes Mal war besser oder schlechter?
Je kürzer, umso besser.
Das ist klar, dass du das sagst. Hast du eine Überraschungsfrage?
Mal angenommen, du bist jetzt in der Politik und machst nächste Woche so einen Cyber Security Monday.
Wenn du mit Politik sofort anfängst, kriegen wir noch nicht mehr.
Wen aus der deutschen Wirtschaft würdest du einladen, um bei einem Cyber Security Tag Meeting teilhaben zu lassen?
Das ist eine sehr gute Frage. Ich glaube, eingeladen werden würde Tim Höcklins von der Telekom, vielleicht Ralf Dommermuth, irgendeine AI-Mayonnaise oder Galleons-Figur, Frank Thielen natürlich. Und wer würde noch eingeladen werden? Was würden? SAP bestimmt. SAP-Chef, auch der neue CEO. Was mit eins von eins? Das ist ja Ralf Dommermuth, United Internet. Das wären wahrscheinlich die, die eingeladen werden würden. Ich würde einladen, also bis auf Frank Thielen würde ich die auch einladen, die Chefs der großen Softwarekonzerne in Deutschland. Und IT-Sicherheit wird ja durch Firmen auch durchgelebt sozusagen. Das heißt, du musst tatsächlich SAP, die Telekom, vielleicht Vodafone und so weiter dabei haben. Und vielleicht noch ein bisschen Leute, die Ahnung von Sicherheit haben. Haben wir in Deutschland eigentlich IT-Security-Firmen so richtig große? Havast kommt aus Schweiz. Hast du mal den Havast-Virenscanner installiert? Nein. Da gab es so eine Stimme, die irgendwie sagt, der Backup ist abgeschlossen oder der Scan ist… Und das war auf Schweizerisch immer. So mit so einem ganz harten Akzent, unerträglicher Akzent drin. Der hat auf jeden Fall so gesprochen, der Virenscanner, zwar follow-sie. Also Havast kommt, glaube ich, aus… Ah, Avira ist doch deutsch, oder? Also irgendein Cyber-Security-Mensch würde ich noch einladen. Oder den Sven Weizenegger von der Bundeswehr oder so. Der kann bestimmt beitragen. Es gab ein… Du fragst, weil es einen Cyber-Security-Council im Weißen Haus gab. Wahrscheinlich.
Haben die dann nochmal die alten Verhandlungen durchbesprochen, wie sie damals den Pentagon-Deal bekommen haben? Oder was wurde da beschlossen?
Du meinst, ob Microsoft und Amazon sich wieder gefetzt haben wie die Kleinkinder? Nee, aber die stehen regelmäßig vor Gericht. Aber da haben sie sich anscheinend gut benommen. Also Präsident Biden hat wahrscheinlich, weil die Leute ein bisschen entrüstet waren, dass diese Pipeline da gehackt wird und so weiter. Hat er jetzt einen 100-Tagesplan und eine 100-Tages-Initiative per Executive Order rausgelassen, dass man dieses Problem Cyber-Security jetzt angehen muss in den USA. Was sicherlich stimmt. Hat dazu hauptsächlich die GAFA und Tech-Leader eingeladen. Und die haben sich dann, um das zu unterstützen, und ich glaube auch so ein bisschen, um sich an die Regierung ranzuschmusen, dann großspurig Announcements gemacht. Ich kann mal vorlesen. Also, Apple will establish a new program to drive continuous security improvements throughout the technology supply chain. Also auf Deutsch, sie gucken, dass in ihrer Supply Chain alles safe ist. Und natürlich, sie sind ja selber die Supply Chain für viele. Ihre eigenen Geräte, da investieren sie weiter. Ansonsten keine richtigen Zahlen im Commitment. Google aber. Google announced it will invest 10 billion over the next five years to expand Zero-Trust-Programs, help secure the software supply chain and enhance open-source security. Also Google verpflichtet sich 10 Milliarden über die nächsten fünf Jahre, also zwei Milliarden pro Jahr einzusetzen. Hauptsächlich, um bestehende Programme auszuweiten. Also da gelten interne Investitionen. Also, ganz ehrlich. Also, was macht Google? 100 Millionen? Sekunde, ich guck mal kurz. Die machen so viel Umsatz. Ist jetzt nicht verwunderlich, dass die jetzt zwei Milliarden davon für IT-Security. Also in 2000 Sekunde, nur damit wir mal wissen, wie viel das Prozentual ist, die letzten vier Quartale, 220 Milliarden Umsatz. Also ein Prozent ihres Umsatzes gibt der größte Softwarekonzern der Welt für Cybersecurity aus. Ich glaube, das ist fair enough. Also keine große Sonderinvestition, aber sozusagen haben da ein Commitment gemacht. Und sie werden helfen, 100.000 Amerikaner auszubilden in Digital Security und Data Privacy. Das ist auch lustig. Google bildet die Leute in Data Privacy aus. Also auch da Großcommitments und 100 Millionen für Third-Party Foundations, also Open-Source Cybersecurity werden sie auch mit fördern. Das wurde sofort geschlagen von Microsoft, die 20 Milliarden über die nächsten fünf Jahre investieren wollen. Runtergerechnet auf den Softwareumsatz von Microsoft wahrscheinlich dann auch nicht mehr so viel. Sekunde, habe ich Microsoft Revenue zufällig hier. Kann man auch mal schnell ausrechnen. Das hätte ich natürlich auch vorher machen können. Microsoft macht Revenue in Höhe von 170 Milliarden. Das sind dann viel mehr, ein bisschen mehr, das ist ja das wahrscheinlich, wo Anwendern auch viele Fehler passieren können. Also sie stecken auch 4 Milliarden pro Jahr in den nächsten fünf Jahren Und sie machen sofort 150 Millionen an Technical Services bereit, um öffentlichen Institutionen zu helfen, sicher zu werden. Also es ist ein bisschen so ein Wettrennen, wer irgendwie sich stärker an die Regierung ranschmust, indem er dieses Thema furchtbar ernst nimmt und dabei aber hauptsächlich Ausgaben, die er sowieso getätigt hätte, jetzt als große Initiative erscheinen lässt. IBM will 150.000 Leute ausbilden, unter anderem in 20 historisch schwarz geprägten oder farbig geprägten Colleges. Also das ist ihre Formulierung, nicht meine. Und will Center for Cyber Workforce einrichten innerhalb. Amazon stellt seine eigene Cyber Security Schulung kostenlos zur Verfügung und so weiter und so fort.
Was ist mit Facebook?
Facebook war bestimmt nicht eingeladen, wenn es um Security geht. Weiß ich gar nicht. Also entweder haben sie nichts committed, aber steht auf jeden Fall nicht in den Announcements. Girls who Code, Code.org sind noch, Coalition, Resilience, so verschiedene Cyber. Von Crowdstrike ist auch nichts zu lesen. Die sollten aber ein Profiteur auf jeden Fall sein, der sozusagen, weil investiert wird, mehr, also auch wenn diese großen Gafas jetzt diese Announcements machen, wenn eine Firma sich jetzt vernünftig darum kümmern will, um das Thema, was glaube ich dadurch angestoßen wird, unter anderem, dann sollten auch Crowdstrike und Falcon Security wieder davon profitieren. Crowdstrike übrigens wird in den Nestec 100 aufgenommen. Und die Aktie hat stark positiv reagiert, irgendwie plus 8 Prozent oder so an einem Tag, weil sie dadurch natürlich, also durch die Indexaufnahme müssen gewisse Fonds sich einkaufen. Davon haben sie jetzt, also es wurde vorweggenommen und damit haben sie davon schon profitiert, wie erwarten, aber Earnings nächste Woche, glaube ich, da kommen wir gleich nochmal drauf.
Und wer ist Jerome Powell und hat der irgendeinen Einfluss auf meine nächste Woche? Und wie spreche ich ihn richtig aus?
Jerome Powell, das ist der Geldnotendrucker, der Chef der Fed, der amerikanischen Zentralbank, also das, was früher Alan Greenspan war.
Wir nehmen Freitagnachmittag auf, der spricht gleich, oder?
Ich kann mal kurz gucken, das ist das Jackson Hole Meeting, meinst du, ne? Genau. Sekunde, ich guck mal, ob es da schon was gibt, aber es ist ja noch ein bisschen früh. Also die fangen bestimmt nicht morgens um sechs an zu tagen. Also wir haben jetzt kurz vor zwei, das heißt, es ist schon ein bisschen später, aber die haben jetzt bestimmt noch nichts zu verkünden. Jackson Hole ist irgendein Ort in, oh Gott, was weiß ich wo, Sekunde in, ich glaube ... in Wyoming sogar, Sekunde, Jackson Hole? Ja, Wyoming, genau. Also da ziehen sich die Zentralbanker zurück, damit sie weit genug von Washington und New York weg sind und möglichst unabhängig wirken und tagen über die Geldpolitik. Und was immer da rauskommt, also ob man sagt, man sieht jetzt, man hat auf einmal, die Inflation ist nicht mehr transitory, also vorübergehend, sondern man kann jetzt doch Inflation erkennen auf einmal, dann könnte das was heißen. Wenn man sagt, dass man in zwei Jahren über die erste Zinssteigerung nachdenken würde, könnte das irgendwie interpretiert werden, dass man irgendwie das Aufkaufen von Wertpapieren langsam einstellt, das alles würde die Märkte dann bewegen. Also was man sehen möchte vielleicht als rationaler Mensch ist, dass sie eine gewisse Awareness gegenüber Problemen wie Inflation zeigen, ohne zu sagen, wir erhöhen jetzt morgen die Zinsen, oder wir stellen vielleicht in Aussicht, dass sie irgendwie, wobei jede Aktion würde wahrscheinlich gedeutet werden, schon als die Zinsen werden steigen. Und dann könnte es heißen, deine Tech-Aktien leiden darunter, weil die zukünftigen Gewinne, mit denen da gerechnet wird, die werden ja mit dem Marktzins abgezinst und wenn der jetzt steigen könnte erstmals wieder, dann wird diese Rechnung einfach unvorteilhafter, je länger die Gewinne einer Firma noch in der Zukunft liegen, beziehungsweise Aktien insgesamt wirken dann erstmal unvorteilhafter, weil auch natürlich der Alternativzinssatz, also was du für sicheres Geld bekommst, im Moment musst du ja anlegen, weil ansonsten dein Geld kalt enteignet wird. Und wenn du irgendwie einen minimalen Zins wiederbekommen würdest von der Notenbank, dann wirken Aktien relativ gesehen nicht mehr ganz so attraktiv.
Und bedeutet das, dass du dann irgendwas machst, oder setzt du das einfach aus?
Für mich ist das ein externer Effekt, wenn man so will. Also das betrifft einen natürlich, aber das ändert nicht meine Strategie. Also ich schiebe da nichts in den Start. Also ich finde Aktien auch sozusagen bei höheren Zinsen weiterhin attraktiv. Natürlich wirken die Bewertungen dann noch übertriebener, wenn der Marktzins sich jetzt verändern würde. Aber gleichzeitig ist das Risiko-Return-Verhältnis bei Aktien ist ja genauso verzerrt eigentlich. Also du trägst mehr Risiko, aber das Risiko ist wiederum beschränkt, weil Firmen in der Regel, wenn sie groß genug werden, ausgebillt werden von der Politik. Also eigentlich musst du als Aktionär kaum noch mit dem Risiko des Totalverlustes, also außer du bist in China oder investierst in China, aber du musst kaum noch mit dem Risiko des Totalverlustes deines Geldes, zumindest wenn du nicht in Optionsscheine oder CFDs rumzockst, rechnen, weil die großen Firmen eigentlich alle rausgebillt werden. Sollte der Aktienmarkt sinken, würde Jackson Hole oder diese, die fährt auf jeden Fall sofort, also wenn sie jetzt das Tapering beginnen, also dass sie sagen, eine leicht restriktivere Geldpolitik anfangen, also wir würden nur sagen, sie stellen die Anleihekäufe langsam ein oder planen den Zins über die nächsten 24 Monate, um irgendwie 25 bis 50 Basispunkte zu erhöhen, dann würden die Aktien wahrscheinlich einbrechen und jede Wette in den nächsten zwei Wochen danach würde die Fed sofort sagen, wir nehmen das zurück oder wir haben das im Auge und sind auch bereit, den Zins nochmal zu senken oder das einzustellen. Und auch das sichert eigentlich lang, also sichert nicht, aber du bist als Aktionär besser geschützt als das normale Risiko-Return-Verhältnis von Aktien, normalerweise unterstellen würde, würde ich sagen. Also ich kriege die Downside mitversichert vom Staat oder von der Fed und von der Upside profitiere ich weiterhin voll und ganz. Und das dient allen Leuten, die Aktien haben, also hauptsächlich den reichsten Menschen der Welt.
Glaubst du, wir würden davon profitieren, wenn wir Transkripte hätten in unserem Podcast?
Ja, das könnte halt, ach so, ich habe ja ein paar Content-Seiten erstellt für, übrigens, ich habe ein paar Content-Seiten erstellt für unsere Domäne, um so eine Art Glossar zu machen. Die sind alle schon in die Top 10 unserer meistbesuchten Seiten eingestiegen, was auch klar ist, weil wir ja keine anderen Content-Seiten haben. Okay, das war Quatsch. Das würde hoffentlich neue Hörer bringen vielleicht. Es war lustig, ich war auf einer SEO-Konferenz am, nicht am Wochenende, vorgestern und habe mich mit dem Organisator unterhalten von der CampX und da besteht erstaunlich wenig so Klarheit darüber, dass man auch ohne Text-Content, also das Audio so auf das nächste Level ist und dass das auch audioindizierbar wird und dass man auch über Audio-Referenzen zu anderen Audio-Medien machen kann und so. Nicht so klar, also da habe ich die Transkript-Frage nämlich auch mehr gestellt bekommen oder sagen, wo der Text denn dazu ist und so weiter. Aber die SEO-Szene ist noch sehr textlastig verortet. Aber warum die Frage?
Ich habe eben ein bisschen mit Fiverr und Upwork gespielt und habe mir so durchgelesen, was man da so, also den Unterschied. Wir wurden in der Community gefragt, ob wir mal Fiverr und Upwork uns anschauen könnten. Und das sind, ja, Freelance-Marktplätze, wenn man es so möchte. Wenn man sich SimilarWeb anguckt, dann sieht man relativ klar die Verteilung von Leuten, die in Amerika, England, Kanada sitzen und gerne günstige Freelancer hätten, die dann beispielsweise in Indien sitzen. Also die Karten sind, man sieht ja dann so visualisiert, wo die Nutzer sitzen. Und bevor man den Unterschied so sieht von den beiden Produkten, habe ich mir gedacht, frage ich doch mal an und habe jetzt mal links und rechts ein bisschen angefragt für ein deutsches Transkript. Für ein deutsches Transkript? Was zahlt das pro Stunde? Für unsere zwei Stunden wären das so 300, 350 Euro. Was? Und, ja, wenn wir es...
Also ich meine, ich weiß ja inzwischen, dass das wert wäre oder dass es so viel Arbeit braucht. Was mich wundert ist, warum muss ich denn noch zu dem Marktplatz gehen, wenn das ist ja mehr oder weniger, was man auch sonst... Na gut.
Ja, wenn wir auf Englisch aufnehmen würden, wäre es wahrscheinlich deutlich günstiger.
Ja, das ist ein Riesenproblem, dass wir das mit den Kolonien nicht gut gemacht haben.
Und sonst ist es halt... Also Fiverr fühlt sich so an wie so ein Onlineshop, mit dem man halt verschiedene Services kaufen kann. Also du klickst da durch, sagst, du möchtest Transkript auf Deutsch. Dann sagst du, okay, wie lange das dauert und zack, zack, zack, klick, klick, klick, wie wenn du eine Hose irgendwie im Onlineshop kaufst. Bei Upwork hatte ich so ein etwas anderes User-Erlebnis. Da wird eher noch mal so mehr gefragt. Man sieht auch, wenn man sich dann so einliest, hat die neue CEO von Upwork gesagt, sie konzentrieren sich mehr auf Fortune 500 Kunden, also auf größere Kunden. Und da scheint auch mehr Produkt dafür zu sein, also dass man da wirklich irgendwie langfristige Freelance-Mitarbeiter haben möchte. Bei Fiverr, die waren ja so das israelische Startup mit so ein bisschen der... Wahrscheinlich den Erfindern des Gigs. Die wollten ja alles für 5 Euro anbieten und dann so einen schnellen Gig machen.
Findest du, das schädigt die Marke übrigens? Bei mir ist Fiverr immer noch so, also die ersten Angebote, oder einige der ersten Angebote, die es da gab, war so indische oder philippinische Link-Building-Services für SEOs zum Beispiel. Oder auch Text-Erstellungen, sowas wie Content.de oder so. Und das war dann tatsächlich irgendwie, ich schreibe dir eine A4-Seite Content für 5 Dollar. Oder ich baue dir 100 Links aus Katalogen für 5 Dollar. Und das ist von der Marke noch sehr bei mir im Kopf drin. Also ich würde nicht auf die Idee kommen, irgendwie einen 2000 Dollar Desktop-Publishing-Designer oder sowas dazu bestellen, der mir einen super Creative baut oder einen PowerPoint-Deck hübsch macht oder so.
Ja, für mich ist es auch eher so der erste Wurf. So mal schnell und günstig ein Logo oder Podcast-Logo oder sonst was irgendwie herstellen. Hätten wir mal machen sollen, dann wäre unser erstes Logo wahrscheinlich besser geworden. Und Amazon hat Fiverr ja auch mal verklagt, weil sie meinten, dass über Fiverr die ganzen schlechten Ratings reinkommen. Also dass dann Leute auf Fiverr genutzt haben, um Konkurrenten die Produkte schlecht zu bewerten.
Das ist lustig, weil Amazon hat ja Mechanical Turf, was ein sehr ähnliches Produkt ist, oder? Gehört Mechanical Turf nicht zu Amazon? Ich glaube. Eigentlich ist Mechanical Turf der Vorläufer. Da konntest du User-Tests in Auftrag geben. Du kannst eben auch zum User-Test machen, ein Fünf-Sterne-Rating bei irgendeiner Webseite zu verteilen.
Ja, und ich habe gelernt, es gibt Zoom Video Conferencing Freelancer. Ich weiß nicht ganz genau, was die machen, ob die einem dann helfen, die Webcam anzuschalten. Aber es gibt auf jeden Fall verschiedene Job Descriptions, die mir noch nicht so geläufig waren. Meine, und das sehe ich auch als größte Gefahr für diese Marktplätze, ist, ich habe es einmal gemacht für ein Design, und es ging dann relativ schnell. Und man ist ja dann auch relativ schnell happy mit dem Ergebnis, wenn es nicht so teuer ist, oder man nicht so viel Interaktion da haben möchte. Der Designer hat mich dann später auf LinkedIn geadded und meinte, hey, falls du noch mal was hast, schreib mir gerne sofort. Ich habe jetzt heute gesehen, als ich jemanden angeschrieben habe, musste ich bei Upwork einen Haken setzen, dass, falls ich in Zukunft mit dieser Person irgendwas mache, es auf jeden Fall über Upwork abrechnen soll.
Das verhindert das bestimmt.
Ja, aber wahrscheinlich sind die AGBs tatsächlich von den Creatives oder von den Freelancern so, dass sie rausgeworfen werden können, wenn das irgendwie bewiesen wird.
Ja, das ist bei vielen Marktplätzen ein großes Problem. Also Circumvention oder Disintermediation nennt man das. Also, dass die Moderation durch den Marktplatz sozusagen umgangen wird oder einfach weggelassen wird, ist bei vielen Sachen auch so irgendwie bei Putzhilfen oder eben Fachkräften, wie du auch gerade beschrieben hast.
Ja klar, bei vielen Jobs willst du halt eine Person finden, die gut für den Job ist. Und dann willst du ein Vertrauen aufbauen und dann lohnt sich das anders nicht mehr.
Das ist übrigens auch ein Unterschied. Bei Upwork ist es so, dass die Take Rate, glaube ich, nur 8 Prozent ist, wenn ich mich nicht irre. Da würde ich sagen, wenn jemand diese Beziehungen professionell managt, 8 Prozent darauf zu zahlen, das bringt die nicht um. Bei Fiverr ist es, glaube ich, lass mich checken, ich glaube 27,8 Prozent. Da muss man sich schon fragen. Das heißt, du kriegst eigentlich 30 Prozent weniger, beziehungsweise du zahlst eigentlich fast 50 Prozent mehr oder 45 Prozent mehr, als du an Leistung bekommst, wenn du so willst. Das muss man sich dann schon fragen, ob deine Take Rate von 28 Prozent angebracht ist. Würde ich sagen, kriegst du bei Upwork wahrscheinlich besseres Value for Money. Rein logisch, weil die Plattform weniger Geld extrahiert.
Und hast du dir die Zahl mal genauer angeguckt?
Ich habe sogar in unserer Sheet beide Firmen, damit man es schön vergleichen kann, integriert. Und man muss sagen, schneller wachsen und auch wertvoller ist Fiverr. Sekunde, Fiverr ist bewertet mit 6,2 Milliarden in US-Dollar. Und Upwork ist 5,5 Milliarden, doch relativ nah dran. Das entspricht aber einem Sales Multiple bei Upwork von 12,5 und bei Fiverr von 24 oder 25. Also fast doppelt so hoch bewertet, weil sie auch schneller wachsen. Im letzten Quartal, also Q2 bei Fiverr, sind die gewachsen um 60 Prozent, die sich im Vorquartal verdoppelt haben. Und Upwork ist nur um 41,5 Prozent gewachsen. Das heißt, Fiverr wächst schneller, obwohl sie kleiner sind. Vielleicht auch, weil die Jobs kleiner sind, weil es noch so eine Fiverr-Jobs-Store dort gibt. Aber es wächst dynamischer, es hat eine höhere Take-Rate und damit einen höheren Gross-Profit auch. Genau, der Gross-Profit-Margin von Upwork, also der Rohertrag, der da herausgemacht wird, ist 73 Prozent, während er bei Fiverr 83,4 Prozent ist. Also durch die höhere Take-Rate. Wenn du 5 Euro bezahlst, kriegt Fiverr über einen Dollar oder eigentlich 1,30 Dollar davon. Bei Upwork sind es dann eben nur 40 Cent, die sie bekommen. Dadurch muss die Gross-Margin schlechter sein, letztlich. Genau, und wir können es anhand der Rule of Forty vergleichen. Also Fiverr wächst mit 60 Prozent und der Operating Cashflow ist von uns 24,7 Prozent. Damit haben sie im Moment eine sehr gute Rule of Forty von 84 Prozent. Das ist sehr gut. Im Vorquartal, oder in den letzten drei Quartalen, war die aber über 100. Deswegen war Fiverr zwischendurch ein krasser Highflyer. Hat sich auch eine der Aktien, die ein bisschen spät herausgefunden wurden, als klare Corona-Gewinner. Also wer das früh erkannt hat, der konnte damit gut Geld machen. Hatte drei exorbitant gute Quartale mit 100 Prozent Wachstum.
Und die Aktie hat sich irgendwie verzehnfacht, oder? Über Corona.
Bestimmt, genau. Und jetzt, also durch dieses anziehende Wachstum, kriegst du dann natürlich ein Gross Multiple. Also du kannst jetzt sagen, der Umsatz hat sich ja nur verdoppelt. Sie haben verzehnfacht sich die Aktie. Aber weil man halt sagt, sie kommen dann auf einen Growth Trajectory, also auf einen Wachstumskurs, dann rechnet man das halt sehr weit voraus und rechnet mit weiterem Wachstum. Und deswegen verzehnfacht sich dann die Aktie. Und dieses Wachstum hat sich jetzt halt ein bisschen verlangsamt. Also sie sind halt nur noch, haben sich nicht mehr verdoppelt, sondern nur noch mit 60 Prozent gewachsen. Und dann zum Vorquartal sogar nur relativ wenig oder kaum gewachsen. Und sie haben den Ausblick angepasst nach unten. Haben beide Firmen übrigens. Und deswegen kommen die jetzt wieder so ein bisschen runter. Und es ist jetzt natürlich super schwer zu erkennen, was da von Corona Sonderkonjunktur war. Also dass Leute aus purer Verzweiflung dieses Services mal ausprobiert haben. Und wie viel der Kunden jetzt dauerhaft damit arbeiten werden. Da habe ich, weiß nicht, habe ich jetzt auch keine echte Meinung zu, ehrlich gesagt. Genau, aber Fiverr hat noch eine super Rule of Forty. Die könnte aber, also nächstes Quartal würde ich sagen, ich würde jetzt wahrscheinlich, also wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich wahrscheinlich skeptisch sein für Fiverr. Warum? Weil das Q3, was jetzt als nächstes reported wird, aber das ist erst in drei Monaten soweit, das ist der erste Vergleich mit einem brutal guten Corona-Quartal.
Das ist vor allem der Vergleich mit Freelancer machen Urlaub und machen weniger Jobs.
Meinst du?
Ja, ich glaube schon, dass in den nächsten drei, also wenn jetzt nicht.
Ich denke, die können eh work from anywhere.
Sie schalten nicht mehr ab. Gut, ich wollte Sie nicht stören.
Also auf jeden Fall, es wird wahrscheinlich ein noch schweres Quartal als dieses. Und andererseits haben sie auch die Möglichkeit, jetzt irgendwelche Bedenken auszuräumen, wenn es gut klappt, dann hätte man einen starken Rebound. Ich würde vermuten, dass es jetzt eher nochmal ein schweres Quartal wird. Wer aber an das Modell glaubt oder an die Kundenerfahrung, der muss deswegen jetzt nicht die Aktie verkaufen. Also es ist auch nur, ja, es liegt die ganze Zeit falsch. Es kann falsch sein, aber der Vergleich wird nicht einfacher, weil sie jetzt mit dem stärksten Quartal von Wachstum her, was sie bisher hatten, verglichen werden im nächsten Quartal. Und Aburk, da schauen wir mal. Die liegen bei der Rule of 40 nur bei 48 Prozent. Also die wachsen mit 41,2 und deren Non-GAP-Adjusted EBITDA, auch schön, kriegen wir in Cashflow. Operating Cashflow Marge wäre plus 7. Ich glaube, die habe ich genommen. Genau, aber das Non-GAP-Adjusted EBITDA ist sehr nah dran, das ist kein großer Unterschied. Die haben sich gerade so in die Rule of 40 reingearbeitet, sind jetzt bei 48. Da würde ich vermuten, die hatten nicht ganz so ein dynamisches Wachstum vorher. Die könnten relativ sogar besser laufen. Also dadurch, dass sie nicht so stark während Corona gelaufen sind, haben sie einen deutlich einfacheren Vergleich. Das nächste Quartal, mit dem wir jetzt das nächste Quartal vergleichen würden, das Q3 2020, hatten nur 24 Prozent Wachstum gehabt, also deutlich weniger als Fiverr im gleichen Zeitraum. Und die Chance, relativ out zu performen, ist deswegen besser. Das ist eine sehr schwere Entscheidung, was die bessere Aktie ist. Ich kann nicht sagen, was für die 1 entspricht, ich kann mich nicht so richtig gut entscheiden. Also ich glaube, relativ würde Aburk wahrscheinlich ein bisschen besser laufen als Fiverr. Aber wegen der schieren Wachstumsgeschwindigkeit würde ich wahrscheinlich eher auf Fiverr setzen. Und weil die Ruhr 40 besser aussieht. Den besseren Value for Money bekommt man wahrscheinlich bei Aburk. Also die Bewertung ist fairer. Sie haben eine niedrige Take Rate, was das Modell vielleicht nachhaltiger macht, aber auch weniger profitabel kurzfristig. Aburk hat eine gute NRA mit 114 Prozent. Also die Kunden geben im Schnitt 114, also das sind die Nachfrage in dem Fall, geben 14 Prozent mehr aus jedes Jahr. Achso, die Marketplace Take Rate ist nicht 8 Prozent, sondern 13 Prozent, Entschuldigung. Aber immer noch die Hälfte von dem, was Fiverr nimmt. Genau, also die ist wahrscheinlich nachhaltiger. Und Fiverr gibt uns keine NRA, leider. Vielleicht auch aus Gründen. Ich würde vermuten, die sieht schlechter aus. Ich glaube, nachhaltig ist sehr schwer. Also Fiverr wächst schneller, aber ich glaube, Aburk ist so ein bisschen solider und du kriegst es halt zur Hälfte des Preises letztlich bei der Bewertung. Ich habe eine leichte Tendenz zu Aburk. Sind wahrscheinlich beides gute Businesses und durch die brutale Profitabilität von Fiverr werden sie das 25er Umsatzmultiple irgendwann wahrscheinlich einholen. Also auch wenn sie ein bisschen langsamer wachsen, werden sie da trotzdem, glaube ich, rein wachsen über die Zeit. Ich habe eine leichte Tendenz für Aburk, obwohl ich normalerweise die schneller wachsende Aktie nehmen würde. Aber scheint mir ein bisschen... Oder was ist deine Nutzerfahrung? War bei Aburk besser oder schlechter?
Nee, bei Fiverr bis jetzt. Aber wir haben noch keine Ergebnisse. Also ich würde jetzt vorschlagen, wir machen Folge 70 und 71, machen wir die Transkripte einmal bei Fiverr, einmal bei Aburk. Dann sehen wir einmal, wie gut die Qualität ist, wie so die Erfahrung ist. Und wir sehen auch, ob die Transkripte uns irgendwie drei, vier Hörerinnen dazu bringen. Und dann sehen wir weiter.
Ich glaube nicht, dass da irgendwas Vernünftiges bei ankommt. Also das Problem mit den Trans... Also das ist übrigens der Grund, warum ich beide Aktien nicht habe, ist, weil ich als Nutzer überhaupt nicht an beide Plattformen glaube. Ich glaube, wenn du irgendein sinnvolles, langfristiges Geschäft machst, willst du zumindest deine Kerndisziplinen immer vernünftig mit langfristigen Freelancer-Beziehungen, wenn überhaupt Freelancer, sozusagen dann mit vernünftigen Leuten langfristige Beziehungen abbilden. Ich kann mir wenig Dinge vorstellen, wo es dir wirklich so egal ist, dass du random jemand von so einer Plattform nimmst. Ich war bei einem Unternehmen, das ich im SEO-Beraten habe. Und ich war dann irgendwie längere Zeit mal nicht da. Und wenn dann doch Probleme kommen, dann wird man oft nach zwei Jahren nochmal eingeladen. Also erst denkt man so, es geht auch dann langsam ohne dich. Dann wird man irgendwann später eingeladen, weil irgendwas nicht gepasst hat. Und dann hat mir jemand gesagt, wir haben in der Zwischenzeit mal drei SEO-Reviews bei Upwork bestellt für ein paar hundert Dollar. Und dann saß ich vor so einer Liste, die irgendwelche indischen Junior-SEOs über eine große deutsche Plattform als Advice gegeben haben. Und ich glaube, wer basierend auf solcher Arbeit arbeitet, ist wirklich verloren. Also deswegen bin ich skeptisch eigentlich bei den Produkten langfristig. Obwohl die Zahlen bisher eigentlich gut aussehen. Aber ich weiß nicht. Ich will beide Aktien nicht haben. Dabei bleibe ich. Aber wenn ich mich entscheiden müsste, relativ gesehen Upwork. Und ich wette auch mit dir, dass du... Wir machen es so. Du bestellst die beiden, reviewst hinterher gerne eine Korrektur auf, stellst es online. Und ich korrigiere dann nochmal nach. Auch wenn mir das keinen Spaß macht. Aber nur mal um zu zeigen, wie sinnlos so eine Art der Zusammenarbeit glaubt.
Was wir auch nochmal sagen müssen, das ist halt echt eine harte Arbeit, das zu transkriptieren.
Das ist super schwer.
Also wir haben es ja selbst schon versucht und gemacht und so. Und für eine Episode busten wir es ja sogar ein Teil machen. Das kostet echt Zeit. Wahrscheinlich viermal... Also die Folge... Ich würde sagen, für zwei Stunden Podcast-Aufnahme braucht man acht Stunden, um es vernünftig zu machen. Das ist schon echt eine harte Arbeit.
Also das sind 350 Euro, momentan mal 20 Tage. Das ist eigentlich ganz gutes. Also wer Fulltime Transcriber werden will und mit viel Denglisch, Anglizismen, Fachtermini auskommt, der darf sich gerne bewerben. Aber nicht der Illusion unterliegen, dass man es in weniger als acht Stunden schafft. Wobei, wenn die Folgen kürzer sind, dann schafft man es in der Hälfte.
Bewerbung an podcast-at-doppelgänger.io
Ich wollte gerade sagen, wir dürfen deine E-Mail ja nicht sagen.
Und falls ihr auf Fiverr oder Upwork seid, müsst ihr vielleicht dann das Dach bemachen. Gut, ich glaube, es ist noch einmal kurz Zeit für den Disclaimer. Und dann habe ich noch eine Upwork-Frage.
Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Man sollte aufgrund des Gehörten keine Kauf- und Verkaufsentscheidungen zu Aktien und Armut und Wertpapieren treffen. Wir können die Risikodiskussion der Hörer nicht einschätzen. Es besteht zudem immer das Risiko eines Verteilverlusts. Ihr solltet immer euren eigenen Research machen, um selbstständige Entscheidungen zu treffen. Solltet ihr dennoch aufgrund der Informationen im Podcast handeln, handelt ihr stets auf eigenes Risiko und wir können unmöglich für etwaige Verluste haften.
Zudem solltet ihr auch auf jeden Fall auf doppelgänger.io. Und das Ganze noch einmal lesen. Und zwar glaubst du, dass es sinnvoll wäre, ein Upwork oder ein Fiverr für spezielle Cases zu bauen? Also es gibt ja die schöne Geschichte des Internets. Früher war alles auf Craigslist und dann gab es verschiedene Seiten, die das abgesondert haben. Also beispielsweise ein Airbnb oder so. Oder ein Ebay oder oder oder. Zum Beispiel eine für Podcasts oder eine für Websites, Grafikdesign oder eine für App Development. Also dass du eine Marke aufbaust, in der du sagst, hier arbeiten die Freelance-Experten für eine spezielle Sache. Und dann noch ein bisschen weiter gehst und die Leute vielleicht ein bisschen mehr ausbildest, die User Journey ein bisschen besser machst. Also zum Beispiel für Podcasts könnte man es ja sehr, sehr einfach machen, indem du den Link da rein haust, siehst, wie weit die Folgen sind, ausklickst, was du transkriptiert haben möchtest und so weiter. Glaubst du, dass da vielleicht der ein oder andere Competitor in den nächsten Jahren anwachsen könnte?
Ich glaube, dass das eine sehr gute Frage ist. Also es ist eigentlich die Verticalization of Gigwork, wenn du so willst. Der Vergleich zu Craigslist erscheint auch sinnvoll. Also A teilweise gibt es das schon. Du hast 99 Designs oder so verschiedene Plattformen zum Beispiel, die das zum Beispiel nur für WordPress Designs oder für die gängigsten CMS, also Content Management Systeme und Designs für Website machen. Das gibt es schon. Das kannst du auf Fiverr buchen. Du kannst aber auch direkt bei drei, vier, fünf spezialisierten Playern direkt buchen. Es gibt auch zum Beispiel für Retail oder auch für Echte Gekonomie, also für Zeitarbeit, wenn man als Zen-Job macht, dass du sagen kannst, du brauchst jemanden, der die Urlaubsvertretung in deinem Ladengeschäft macht oder Eiskugeln verkauft in einer Gelaterie oder was auch immer. Dann kannst du die ja auch schon über so Plattformen teilweise spezialisiert bestellen. Die Frage ist, bei dem, was du jetzt auf Fiverr oder Upwork siehst, worin besteht von der UX der Vorteil? Also hat die UX, am Ende redest du über ein Projekt. Also ich bin in den Prozessen nicht durchgegangen, aber ich stelle mir vor, da kann man ein paar Unterlagen hochladen, wenn man was verbildlichen will. Man kann eine Description oder Jobanforderungen schreiben. Man schreibt, welche Skills erforderlich sind. Das ist für einen großen Teil der Jobs, die da angeboten werden, einheitlich. Bei Craigslist war es so, dass die Vertikalisierung da, also eine Immobilie suchst du ein bisschen anders als eine Ferienwohnung, ein bisschen anders als ein Housekeeping-Service, ein bisschen anders als, keine Ahnung, ein Coach oder so. Dann hast du wirklich andere Customer Journeys und andere Buchungsmasken letztlich und brauchst andere Informationen. Deswegen war es für, denke ich, eigentlich immer das General Classifieds, also Kleinanzeigenportale, die alle Themen bedienen, dass die eigentlich unterlegen sind. Also am Beispiel, zum Beispiel, ja, Craigslist oder OLX oder so. Es gibt ja so Kleinanzeigenportale, die, oder eBay Kleinanzeigen ist auch ein gutes Beispiel, die alles machen. Und ich dachte eigentlich immer, sozusagen, das spezialisierte Jobportal, das spezialisierte Real Estate Portal, das spezialisierte Autoportal wird immer besser sein. Jetzt hat komischerweise bei Craigslist, da hatte ich recht, bei vielen internationalen Suchen auch, aber eBay Kleinanzeigen ist so irgendwie der eine Markt, der mich immer lügenstraft, die es dann doch schaffen, unheimlich relevant zu werden, obwohl sie unheimlich breit sind, was mir ein bisschen unverständlich bleibt. Aber ich glaube, gerade jetzt in diesem Gig, Digital Gig Economy, also was man auf Firewall und Upwork buchen kann, da würde ich sagen, dass die Workflows bei der Buchung oder Kontrahierung dieser Freelancer eigentlich so ähnlich sind, dass Vertikalisierung nicht nötig ist. Es sei denn, du hast Vorteile in der Kundenakquise. Aber ich meine, es gibt schon vertikale Plattformen und die sind teilweise erfolgreich. Von daher, ich will der These nicht widersprechen, die Frage ist auf jeden Fall gut. Ich sehe es nicht als notwendig an, dass man das vertikalisiert. Vielleicht gibt es einzelne Use Cases, wo man, also zum Beispiel, ich stelle mir vor, wenn ich zum Beispiel mit jemandem zusammen an einer PowerPoint arbeiten will, da sagen wir, das machen Unternehmensberatungen teilweise, dass du eine relativ rohe PowerPoint machst und lässt die dann irgendwo in Indien über Nacht polieren. Da wäre es vielleicht gut, wenn man so eine Art Kollaborationssystem hat. Das gibt es jetzt in Upwork oder Fiverr noch nicht. Also vielleicht gibt es dafür dann wieder eine spezielle Plattform zu bauen. Das erscheint dann schon eher sinnvoll. Also für manche Use Cases ja, für manche Use Cases nein. It depends, wie der SEO sagen würde.
Gibt es noch eine Plattform für Google Work Mitarbeiter? Also so einen Marktplatz, wo man sagt, okay, hier, das ist der PowerPoint-Experte. Ich muss einfach nur den User hier einladen und dann macht er das alles shiny.
Wie meinst du?
Naja, wenn du mit Google Docs arbeitest oder so, kannst du ja ganz schnell die Leute rein und raus werfen. Und dass du halt so die Leute, die die Magie auf Excel oder auf Google Sheets oder so machen können, dass du die halt schnell ein- und auswerten kannst und akquirieren kannst.
Du könntest die einladen und dann so Design-Ideen rechts haben wie bei Excel. Also dass echte Freelancer dir Ideen pitchen, wie man die Folie besser machen kann. Und dann kannst du für 5 Dollar die annehmen jeweils.
Ja, genau.
Also so einen Marktplatz, das was Excel gerade per AI macht oder per Machine Learning, könntest du, ich meine letztlich funktionieren die Plattformen so. Diese Design-Plattformen, da schreibe ich ein Contest aus und sag, der Gewinner kriegt 1000 Dollar, wenn er mir irgendwie ein Podcast-Design für WordPress macht. Und du schreibst ein möglichst gutes Briefing dazu idealerweise. Und dann kriegst du 20, 20 bis 50, je nachdem wie groß der Preis ist, den du auslobst, kriegst du 20 bis 50 Ideen zurück und sagst dann, welche dir gefällt und nur der bekommt das Geld. Das ist der große Unterschied. Da kontrahierst du nicht mit einem Freelancer, sondern du machst eigentlich ein Contest, wo, also wenn wir deinen Erwartungswert berechnen, jetzt ist doch toller Quatsch, da geben 50 Leute Ideen ab, damit einer 1000 Dollar bekommt. Aber dadurch, dass es ein kreativer Prozess ist, also wo so ein bisschen Individualität mitspielt, reicht es auch nicht mit einem zusammenzuarbeiten eigentlich.
Wie viele Paar On-Shure hast du? Zwei. Eins ist schon kaputt.
Aber ich glaube, ich bin trotzdem damit zufrieden. Ich habe lange gesagt, die halten aber nicht lange. Dann ist mir aufgefallen, dass ich daran wahrscheinlich über 10.000 Kilometer gegangen bin über die Zeit. Von daher, ich glaube, länger darf ein Laufschuh auch gar nicht. Also ich hätte die gar nicht so lange benutzen dürfen.
Die Qualität, die man sich wünscht von Produkten, die man täglich nutzt, ich glaube, die ist manchmal ein bisschen verschoben. Man denkt ja immer, die Lieblingsjeans geht irgendwann kaputt. Wieso geht die kaputt? Ja, ich trage die halt jeden Tag.
Genau, ich habe die auch jeden Tag quasi getroffen, weil die die bequemsten waren.
Und wie findest du, würdest du die Aktie zeichnen, wenn die jetzt ein IPO machen?
Ich glaube, der Preis soll relativ wild sein. Irgendwie zehnmal Umsatz oder so habe ich gesehen. Ich meine, auch die wachsen. Das ist eigentlich auch ein Gross Multiple, wenn man so will. Die sind im ersten Halbjahr 2021 85 Prozent gewachsen, glaube ich, gegenüber dem Vorjahr. Auf 315 Millionen Schweizer Franken. Das ist eine Firma mit Sitz in der Schweiz, On Running, für wer es nicht verstanden hat. Bauen Walk-on-Cloud-Schuh. Warten mal, wer das hören will, waren beim OMR-Podcast zu Gast, die Gründer, glaube ich. Also haben eine neue Sohlen-Technologie gebaut, die sich besonders leicht anfühlt. Hauptnachteil übrigens, dass wenn du durch Schotter läufst, in diesen Rillen die Steine sehr gut stecken bleiben. Ich meine, tun sie bei anderen Schuhen auch, aber da sind es kleinere Steine, bei On bleiben die richtig großen Steine drin kleben.
Ja gut, aber du bist ja auch der komplett falsche Use Case für diese Schuhe.
Wieso?
Du machst ja Spaziergänge mit diesen Schuhen. Die sind ja entwickelt worden, damit du schneller laufen kannst.
Damit du schneller laufen kannst?
Also die Technik ist ja so, dass das erste Paar Schuhe Gartenschläuche waren, damit du weich landest und dann raus katapultiert wirst.
Du weißt, das würde mir beim Spazierengehen versagt?
Ja, weil du ja nicht, also du springst ja nicht. Du schlappst so ein bisschen da rum.
Ich fand die insgesamt aber trotzdem sehr leicht und bequem. Und ich gehe auch schnell.
Die Schuhe sind gut, die Company sieht auch sehr gut aus. Du siehst irgendwie, wenn man sich die Führungsebene anguckt, das sind alles Top-Leute. Ziemlich viele von Adidas, Nike und so gehen da langsam rüber. Das sieht man auch. Du hast natürlich, wenn du jetzt vergleichst mit Nike und Adidas oder so, im Vergleich zu wie viel Umsatz die machen, wie viele Mitarbeiterinnen da arbeiten. Egal auf welcher KPI ist es natürlich nicht Äpfel und Birnen, sondern halt nicht wirklich vergleichbar. Ist das normal, also wenn man jetzt SAAS Companies nimmt und irgendwie die Multiples anguckt von einem neuen SAAS Unternehmen und vielleicht einem Sales Force, ist das ähnlich? Also ist das vertretbar?
Ich meine, die Jungen wachsen ja in der Regel schneller. Von daher haben die, die schneller wachsen, immer ein höheres. Nicht, weil sie jung sind oder weniger alt oder weniger mature, sondern weil sie in der Regel schneller wachsen, kriegen sie höhere Multiples. Also sie sind unprofitabler, aber weil sie irgendwie zwei-, dreistelliges, hoch-zweistelliges oder dreistelliges Wachstum haben, bekommen sie ein hohes Multiple. Und on-vex ist ja 85%, aber weil du gerade von den Vergleichen sprichst, was würdest du sagen, ist der nächste Konkurrent? Was ich übrigens noch spannend fand, war, dass sie jetzt über 50% in Nordamerika inzwischen machen, des Umsatzes. Das hätte ich nicht gedacht. Ich dachte schon, es wäre noch so ein Euro. Also in Europa trägt das ja auch wirklich viele Leute, die man so sieht. Und durch Corona haben sie auch unheimlich viel auf Direct-to-Consumer geschifftet. Vorher wurden die nur in Fachgeschäften. Achso, was haben wir damals erzählt, glaube ich, sogar in der Podcast-Folge, dass ich im Intersport war. Und da wurden nur die dreigängigsten Modelle, also die dreigängigsten Farben verkauft. Aber normalerweise werden sie in so Fachgeschäften, richtigen Laufgeschäften oder sogar Sanitätshäusern, glaube ich, verkauft. Aber diese 85% Wachstum, womit würdest du das vergleichen? Du willst einen Benchmark finden, ob das jetzt fair bepreist ist, gerade von der Bewertung her oder nicht. Die nächste Marke, die du nutzen würdest.
Ja, eine Marke, die ich wahrscheinlich nicht kenne.
Die wurden vor ein bisschen früher gelaufen.
Adidas, Nike, Hessex.
Nike, Nike-Wachstum im Q4. Also Nikes Q4 ist das Q2, die haben ein abweichendes Geschäftsjahr wieder. Plus 96%. Also hat sich fast verdoppelt. Muss man dazu sagen, im Vorjahr minus 38%. Also hat viel verloren. Aber sie sind jetzt dadurch deutlich über 2019 zumindest. Aber diese 85% im letzten Halbjahr sind ein bisschen irreführend. Weil dazu müsste man jetzt sehen, wie schlecht das H1 2020 für... Also ich hätte lieber den Vergleich zum H1 2019 bei ONN, ehrlich gesagt. Weil die wurden damals auch noch viel in Fachgeschäften verkauft. Ich glaube nicht, dass sie so stark geschrumpft sind wie Nike, ehrlich gesagt. Vielleicht sind sie sogar knapp gewachsen 2020 im ersten Halbjahr. Aber diese 85%, im Vergleich zu Nike 69% Wachstum. Und ansonsten, ich würde sagen, Brooks. Kennst du Brooks? Die sind, glaube ich, also es sind vorher die hochspezialisierten Laufschweine gewesen, glaube ich. Die auch plus 75% Q2 gemacht haben auf 850 Millionen Umsatz 2020. Und weißt du, wem Brooks gehört?
Was sagst du?
Warren Buffett gehört. Brooks gehörte zu, ich glaube, Russell Athletic. Und Russell Athletic wurde von Fruit of the Loom gekauft. Und Fruit of the Loom gehörte Berkshire Hathaway. Und es gibt sogar Berkshire Hathaway Schuhe bei Brooks Running. Kann man online kaufen. Good value for money, logischerweise. Auf 110, also kann man 20% Discount bekommen. Und für 110 Dollar kann man Berkshire Hathaway Schuhe bei Brooks bestellen.
Gibt es da noch eine Packung Ketchup dazu?
Coca-Cola.
Also den Vergleich mit Nike Erwachsen würde ich jetzt sagen, ist vielleicht nicht so relevant, weil Nike unheimlich viel Klamotten verkauft. Und die Leute haben ja scheinbar ihr Business Kleidung gegen Trainingsanzüge getauscht.
Adidas plus 51% übrigens. Und die sind noch nicht über 2019, auch interessant. Also sie haben es noch nicht geschafft, im letzten Quartal ihrer 2019 Q2 Umsätze wieder zu schlagen. Entschuldigung.
Und hat jetzt einen Subscription Schuh. Glaubst du an den? Für 30, 29, 95 im Monat kannst du jetzt hier deinen Running Schuh Subscription machen und ihn immer wieder austauschen.
Das ist der Fully Recyclable, ne?
Ja.
Muss man sich durch? Also Moment, für wie viel?
Also 30 Euro im Monat.
30 Euro im Monat. Sekunde, dann müsste man 2000 Kilometer im Monat laufen. Ab dann fängt das an sich zu rechnen, würde ich sagen. Ja. Das ist bestimmt zu rational, aber es kommt darauf an, wie viel du läufst im Monat. Aber ich finde, das ist dieser ganz komplett Recycled, glaube ich. Von der Idee her finde ich es ganz lustig. Und Roger Federer startet auch in Onshoen, glaube ich. Der hat ja seinen, wie heißt der, Collaboration Schuh mit On, den Roger. Oder The Roger heißt der, glaube ich, ne?
Ja, das ist auch meine Prediction für dieses Jahr. Ich glaube, dass LVMH den Laden ein paar Anteile haben wird, weil der Gründer so ein Fan ist von Roger.
Die kaufen sich in ein IPO ein? Ja. Weil Bertrand, heißt der Bertrand?
Ja, Arnaud Bertrand. Oder? Ja.
Der heißt nicht Bertrand.
Bernaud Arne. Bernaud. Ja, Bernaud.
Bernaud Arne. Ne, auch nicht. Sekunde.
Bernhard Arre.
Bernaud Arne. So. Der kauft sich On-Schuh, sagst du? Weil er Roger Fan ist? Genau. Und deswegen wird ein Luxusgüterkonzern jetzt sich am On-IPO einladen.
Ja, und es ist ja auch Quality und Luxus und so. Das passt ja auch in die Marke.
Ist Quality und Luxus. Weißt du, wer der Trikotsponsor von Roger Federer ist?
Ja, hier, Uniqlo.
Ich glaube, Unikuru spricht man es aus. Aber genau, das ist Fast Fashion. Fast Basics.
Das stimmt. Das habe ich auch noch nicht verstanden.
Aber die On ist so ein bisschen, ja, ist die Frage. Aber die sind halt nur über Performance positioniert, letztlich. Ich habe ein Bild getwittert von, die haben auch ein paar Testimonials, die man lieber nicht haben möchte, glaube ich.
Achso, die Frage ist Testimonials oder Kundinnen.
Ja, Kundinnen kann man hier halt nicht aussuchen. Obwohl, Patagonia hat ja ein Ski-Resort, glaube ich, oder irgendein Erholungs-Resort boykottiert. Also, die haben sie nicht mehr beliefert, weil da ein GOP-Fundraiser stattfand. Also, da hat jemand für die Republikanische Partei Spenden eingesammelt. Und daraufhin haben sie das irgendwie nicht mehr mit Produkten versorgt, worauf dann die Konservativen aufgerufen haben, Patagonia zu boykottieren. Und aus dem Boykott wird jetzt ein Bykott. Also, Leute kaufen revengeartig jetzt Patagonia. Das ist eigentlich die Marke, die du haben möchtest, glaube ich. Gewisse Leute, die nicht mehr freiwillig tragen, kommt doch an, wenn man es sich leisten kann. Achso, und Adidas baut dieser 4D Forward. Kennst du den? Ich glaube, das klingst du als wäre es eine sehr direkte Antwort. Also, ich glaube, 4D, angeblich verwandelt der sozusagen Auftreten in Vorwärtsbewegungen. Sie hat so eine wabenartige Sohle. Und wenn man damit auftritt, soll angeblich Vorwärtsbewegung daraus entstehen. Wie, weiß ich nicht. Aber es klingt nach dem Versprechen, was du vorhin erwähnt hast.
Soll ich mich jetzt hier bei Forbes einkaufen?
Genau, die gehen auch an. Forbes geht auch an die Börse.
Kriege ich das mit Subscription? Gibt es irgendwie eine Firma, die mir ermöglicht, dass ich einen Kauf eines Produktes oder eines Service mache und parallel Aktien kaufen kann?
Nee, andersrum gibt es Palantir. Da kannst du die Software kaufen und kriegst dann Geld dafür. Aber da reden wir gleich nochmal drüber. Forbes, also das Wirtschaftsmagazin, will für 630 Millionen. Zusammen mit Vice und wer wollte noch? Irgendeine Publikation wollte doch noch an die Börse. Slate? Nee, Slate ist schon fast kaputt. Naja, also Forbes 630 Millionen planten Speck. Weiß nicht, ich glaube jetzt nicht an Print und deren Online-Erzeugnisse finde ich auch nicht sehr gut. Warst du mal hier bei Forbes 30 an der 30 oder in irgendeiner Liste?
Das ist doch nur Club-Building. Das ist doch nur Link-Building und irgendwie Twitter-Bio-Schlagwort.
Genau, also A ziehst du Traffic dadurch, weil jeder das natürlich gern propagiert. Die Frage ist auch, was so eine Liste wert ist, wenn du es dann doch jemandem erzählen musst. Das ist ja nicht der Sinn so einer Liste. Eigentlich würdest du es ja haben wollen, weil jeder weiß, dass du draufgestanden bist. Wie auch immer. Und man kann sich in viele Sachen bei Forbes auch wirklich einkaufen. Es gibt zum Beispiel diesen Forbes Council. Da kannst du für 2000 Dollar im Jahr offizieller Forbes Council. Also es ist angeblich sehr selektiv, aber kostet 2000 Dollar im Jahr. Und dann kannst du auf Forbes auch publizieren und dann kannst du über dich selber schreiben, dass du der größte, weiß nicht, Podcaster Deutschlands bist. Und dann steht das auf Forbes und dann kannst du auf deine Webseite kleben. Forbes hat gesagt, du bist der größte Podcaster Deutschlands. Ich glaube nicht ehrlich gesagt an Forbes. Ich würde eh keine Media-Specks, glaube ich, kaufen. Also diese ganzen, ich glaube, Vox wird immer diskutiert. Vox Media, da wo Pivot erscheint, wird immer. Ah ne, die sind ja der New Yorker jetzt. Genau, Vox wurde immer diskutiert. Und weiß, aber irgendeiner noch, der fällt mir nicht mehr ein, der Dritte.
BuzzFeed?
BuzzFeed, genau, der war's. Würde ich alle nicht machen, ehrlich gesagt.
Konsumiere ich alles auch wirklich irgendwie?
Aber ich glaube jetzt kommt auch so die Welle der, also die Specks, die ab jetzt announced werden, das wird so ein bisschen der Speck-Winter. Also die Zeit läuft jetzt langsam ab, wo die ersten Specks auch die jetzt finden müssen. Wäre jetzt komisch, wenn die Qualität nochmal deutlich besser wird.
Kommt Sprenger nochmal in die Börse in den nächsten zwei Jahren?
Dazu kann ich mich logischerweise nicht äußern. Das wäre ein bisschen friso, aber das wäre ein bisschen früh vom Zyklus. Aber sagen wir nur aus Erfahrung, nicht aus besserem Wissen.
Und Palantir hast du eben kurz angesprochen.
Aber Sprenger hat sich bei Politico, das kann man sagen, das ist ja öffentlich, hat Politico gekauft. Da gehörten ihnen vorher, das war vorher ein Joint Venture, wo ihnen 50 Prozent an Politico Europe gehört haben. Jetzt haben sie, ich glaube, rund eine Milliarde, weiß gar nicht, aber den Rest von Politico gekauft. Und haben damit in den USA jetzt Business Insider, Politiker und Morning Brew.
Die sind ganz schön auf Einkaufslaune.
Ist ja auch gut, dass Leute noch an Media glauben. Und das sind ja auch Konzepte, die gut funktionieren, muss man dazu sagen. Die wachsen ja noch.
Ja. Palantir investiert in einen Autohersteller. Ist das richtig? Faraday Future war doch dieser Autohersteller oder Elektroautohersteller, in dem unter anderem das Team von BMWi mal reingegangen ist und dann relativ schnell wieder rausgegangen ist.
Kann sein, das weiß ich nicht. Das wäre jetzt nicht die beste, da hatten wir schon mal drüber gesprochen, dass ich das nicht für die beste Referenz halte, den BMWi 3.
Da bin ich manchmal mitgefahren. Ulrich Kranz macht jetzt das Apple Auto. Also die Jungs haben schon ein gutes Standing.
Bist du mal in den BMWi 3 gefahren?
Ja.
Fandst du das übersichtlich praktisch? Gute Verwendung von Raum und so weiter?
Für die Zeit war das schon nicht schlecht.
Na gut. Also Palantir investiert in immer mehr Specs. Ich will das gar nicht als meinen eigenen Newsflow verkaufen, sondern es beruht auf einem sehr guten Artikel von Newcomer.co oder Eric Newcomer, das ist ein ehemaliger Bloomberg Reporter. Und zwar, wir hatten uns damals ja schon gefragt, vor etwas länger Zeit, warum Palantir in Lilium investiert hat in den Specs. Warum sollte jetzt, normalerweise würde man sagen, wenn man in Specs investieren will, dann kann man es selber machen. Das müssen nicht die CEOs, denen man irgendwie Geld für ihre Software-Businesses gegeben hat. Und insgesamt hat Palantir inzwischen in acht verschiedene Specs und Spec-Kandidaten investiert, hat sich herausgestellt. Und in dem Fall muss man davon ausgehen, dass ein gewisses Geschäftsinteresse, also das sind nicht nur strategische Investments, sondern da scheint es auch ein Interesse an, ein direktes Umsatzinteresse dabeizugeben. Nämlich was in mindestens drei Fällen inzwischen öffentlich geworden ist, ist, dass Palantir typischerweise irgendwas zwischen 20 und 30 Millionen investiert in diese Specs und gleichzeitig oder so zeitnah Verträge abschließt, wonach diese Firmen über die nächsten fünf Jahre das Doppelte an Umsatz wieder abnehmen.
Und das wäre ungefähr so, also ich mache jetzt ein Startup und sage, ich brauche einen SEO-Berater. Dann würde ich sagen, und du würdest sagen, können wir gerne machen, du investierst 50.000 Euro in mein Startup, aber du würdest mir jetzt in den kommenden Jahren eine Rechnung von 100.000 Euro in Rechnung stellen?
Also ich würde 50.000 investieren und sagen, in den nächsten fünf Jahren möchte ich aber 100.000 zurückhaben.
Als Rechnung, also für meine Arbeitsleistung.
Genau, also ich ziehe mehr, als ich investiert habe, aus der Company wieder raus und leiste natürlich auch was. Wobei Leistung ist bei Palantir natürlich insofern anders, dass man Software hat ja eine sehr hohe Gross Margin. Für mich als SEO-Konsultant ist das gar nicht so geil, weil das heißt ja auch, ich muss da wirklich arbeiten. Bei Palantir ist es ja eher so, dass die stellen Ihnen eine bestehende Software zur Verfügung, wo dann ganz wenig Kosten mit in Verbindung stehen, eventuell die Implementierung, aber trotzdem sollte, wenn der Kunde weiß, was er bestellt und halbwegs fähig ist, sollte die Gross Margin für dieses Kundenprofil eigentlich 85, 90 Prozent sein. Das heißt, Sie kriegen eigentlich, ich will jetzt nicht sagen, dass es keine Gegenleistung gibt, aber Sie selber haben wenig Kosten und kriegen aber einen Großteil des Geldes als Umsatz zurück. Und was halt speziell ist, ist, dass dieser Umsatz dann bei Palantir mit 30 mal Umsatz bewertet ist. Also Sie wissen genau, Sie haben zum Beispiel 20 Millionen in Cellularity investiert und bekommen über die nächsten fünf Jahre 40 Millionen zurück. Das sind acht Millionen pro Jahr. Und die wissen also eigentlich, dass das ihre Bewertung bei acht Millionen und 240 Millionen steigert gerade. Bei acht Millionen pro Jahr. Das heißt, Sie haben 20 Millionen investiert, um 240 Millionen Bewertung aufzubauen. Das haben Sie mit Sarkos gemacht, wo Sie, Sie Kunden, da haben Sie, glaube ich, 25 Millionen oder 20 Millionen investiert, bekommen über die nächsten sechs Jahre 42 Millionen zurück. Also sieben Mal, sieben Millionen pro Jahr. 21 Millionen haben Sie investiert. Das heißt, Sie haben dreimal so viel investiert, wie Sie jährlich das Revenue machen, aber kriegen das Revenue dann mit 30 mal Umsatz bewertet. Bei Roywind oder Roivant, wie heißt das, Roywind, glaube ich, haben Sie 30 Millionen investiert, kriegen 39 Millionen zurück über die nächsten fünf Jahre an Umsatz. CloudA Future, 25 Millionen investiert und bekommen über die nächsten vier bis sechs Jahre, kriegen Sie, da ist noch nicht klar, wie viel Sie zurückbekommen, aber es sieht sehr aus, als wäre es ein ähnlicher Deal. Also es ist doppelte Wiederzurückkommen. Interessanterweise entspricht das fast immer acht Millionen Umsatz pro Jahr, was zufällig der durchschnittliche Umsatz pro Kunde ist. Also könntest, wenn du böswillig bist, könntest du das fast noch unterstellen. Sie strukturieren diese Deals mit den 20 Millionen Investments und 40 Millionen oder rund 40 Millionen Rückflüssen genauso, dass es sich verhält wie das typische Kundenprofil über die Zeit. Das ist genau der typische Spend. Und das haben Sie gemacht mit Sarkos, Roywind, Solidarity, mit Lilium, wo du dich fragen musst, warum so ein Flugzeug eigentlich eine Data Analytics Plattform braucht und warum sie es nicht selber machen, mit irgendwie vernünftigen Solutions, irgendwie mit Snowflake, Tableau, was weiß ich. Babylon Health, ein Telemedizinservice, keine Ahnung, wofür die Palantir brauchen. Boxed, ein Holds, also sowas wie Costco im Internet, also kannst du irgendwie Toilettenpapier in Großpackungen bestellen. Auch nicht so sicher, warum die jetzt acht Millionen im Jahr mit Palantir ausgeben sollten, falls sie so viel zahlen. Peer Therapeutics, das sind so Mental Health Apps oder ja, auch nicht typisches Kundenprofil von Palantir eigentlich.
Haben die sich das ausgedacht oder gab es das früher schon ein paar Mal, dass das Firmen so gemacht haben?
Dieses Modell, das erinnert so ein bisschen an, weiß nicht, ob du das noch kennst, aber es erinnert ein bisschen an den neuen Markt. Da gab es auch so Gegenseitigkeitsgeschäfte oder da wurde teilweise Umsatz gegen Umsatz getauscht. Also ich kaufe deine Leistung, wenn du meine kaufst, das ist vom Zahlungsstrom her neutral, aber beide haben Umsatz verbucht. Also wir können sagen, ich stelle dir eine Rechnung über SEO, also wir würden mit dem Zehnfachen unseres Umsatzes bewertet werden. Dann sagt ihr, hey Philipp, ich stelle dir mal eine Beratungsrechnung über 100.000 Euro und habe in dem Moment eine Millionen Bewertung aufgebaut. Und du sagst mir, ja, was könntest du anbieten?
Mach dir auch OKR-Beratung, ein bisschen Produkt.
Genau, du machst OKR-Beratung bei mir für 100.000 Euro, sondern haben wir beide zwei Millionen beschaffen und keiner hat Geld verloren. Achso, Umsatz, achso, und die ist für Unternehmen durch laufende Posten, also egal, nicht mal Umsatzsteuer oder so. Also ich will das nicht propagieren oder so, sondern es ist auf jeden Fall, wenn da keine Gegenleistung dahinter steht, ist das irgendwie rechtlich relevant. Ich will es auch niemals unterstellen, dass das macht, aber diese Geschäfte, und die SEC schaut sich die Palantir-Geschäfte oder hat ein gewisses Interesse schon dafür gewirkt. Also sie werden teilweise, teilweise werden sie disclosed in den Filings, aber nicht bei allen. Aber es sieht so aus, als wenn sie immer wieder diese Art Geschäft machen. Und mein Favourite ist Vejo, oder Vejo, ich glaube Vejo, das sieht so spanisch aus. Das ist so ein Telematics-Service, womit du, also du trackst lauter kleine private Autos und dann kann man daraus irgendwie Big Data drauf machen. Und die haben Ende Juni 2021, vor zwei Monaten bekannt gegeben, Vejo partners with Microsoft Palantir Technologies and Sampo Holdings to transform the future of connected vehicle data. Und Microsoft und Palantir sind Pipe-Investor, also innerhalb des SpeX gibt es ja diesen Pipe oder dazu kommt der Pipe. Da haben die investiert, was dann immer ein gutes Zeichen für andere Investoren ist. Und rate, welche Data-Plattform Vejo nutzen wird in Zukunft?
Palantir.
Und rate mal, welche Cloud-Plattformen sie in Zukunft nutzen werden?
Palantir?
Ne, Microsoft. Aber die haben ja auch investiert. Also irgendwie kaufen sich Silicon Valley Unternehmen jetzt einfach ihre Kunden oder investieren, damit die Kunden dann das Geld haben, um später die eigenen Lösungen zu kaufen. Und das ist problematisch einerseits, weil das funktioniert nur, solange alle ihre Bewertung steigern weiter. Wenn nicht, wird das ganz schnell kompliziert. Und das andere ist, übervorteilt ja auch andere Investoren. Also wenn ich jetzt irgendwie 1000 Euro in Tony's SpeX stecke, dann wird Alexander Kudlich nicht Doppelgänger-Podcast darauf vorinstallieren. Wahrscheinlich. Das heißt, es sind nicht mehr alle Investoren gleichgestellt in diesen SpeX, wo Palantir dann, weil sie sozusagen als einer der privaten Investoren in dem Pipe sozusagen Sonderkonditionen bekommen und ein direktes gegenseitiges Geschäft damit bedingen. Wo quasi jeder andere Investor einen schlechteren Deal bekommt, weil der darf nicht in die Rechnung stellen irgendwie in den nächsten Jahren. Und gerade weil diese Grossmarschen, also weil der Profit an dem Umsatz so hoch ist, dann ist das ganz kompliziert.
Den Artikel von Newcomer werden wir mal auf jeden Fall verlinken.
Genau. Und wir hatten ja letztes Mal Palantir ist vom Umsatz her auf einem besseren Weg und sieht nicht mehr ganz so schlimm aus. Da bleibe ich auch bei. Die Zahlen haben sich verbessert. Ganz klar. Aber die zwei großen Probleme sind einerseits diese hohen Stock Option Compensations, wo man auch nochmal überlegen muss, wo die alle hingehen. Und das andere Problem ist eben, wenn du das zusammennimmst, das sind jetzt allein acht Deals, jeweils über 40 Millionen, rund 40 Millionen zukünftigen Umsatz. Das heißt, das allein sind 320 Millionen zukünftigen Umsatz, der jetzt mit 30x bewertet ist. Gesamt. Na gut, das muss man fairerweise sagen, pro Jahr entspricht es ja ein bisschen weniger. Aber es sind trotzdem locker ein paar hundert Millionen Bewertungen, die allein dadurch aufgebaut werden. Milliarden sogar.
Glaubst du, dass es irgendwann sein wird, dass Apple nicht mehr von Google Geld nimmt, um Google als einzige Suche im Apple-Universum zu haben?
Das sind gute Fragen. Da stellen sich viele die Frage. Also so ein Investmentanalyst Bernstein hat gemutmaßt, dass Google bis zu 15 Milliarden dieses Jahr zahlen könnte und dass es weiter bis auf über 20 Milliarden steigern könnte in der Zukunft. Was Google an Apple zahlt, damit Google die Standardsuche auf dem iPhone ist. Und viele fragen sich, warum sollte Google das rückgängig machen? Das ist die Frage.
Warum sollte Apple das rückgängig machen?
Die meisten Leute fragen sich, dass Google den Deal überdenken könnte anscheinend. Dass Apple…
Also Apple möchte Privacy.
Außer wenn sie 15 Milliarden dafür bekommen.
Genau.
Wir fragen uns ja immer, wie Apple seine Nutzer dann monetarisiert, wenn sie die erstmal vor der Privacy geschützt haben. Aber das hier ist jetzt mal ein Weg. Und das ist ein Drittel, ich hab's mal durchgerechnet, das ist ein, nach meiner Rechnung, ist das ein Drittel des gesamten Service Revenues von Apple, was so entsteht. Wir denken immer App Store ist ein geiles Geschäftsmodell und so, aber allein die Search Kompensation, die sie von Google bekommen, ist eben ganz ordentlich mit 15 Milliarden. Dafür lohnt es sich Nutzer aufzubauen, die man fast kontrollieren kann über die Hardware. Also warum macht Google das? Ich glaube, es hält Apple eigentlich künstlich, also du fütterst Apple eigentlich ein Innovators Dilemma. Du sagst, guck mal, dein Geschäftsmodell ist so toll, denk bloß… Also du fütterst ihn so mit dem Löffel jeden Monat eine Milliarde rein und sagst, denk bitte nicht über Suche nach. Auf dem Löffel steht, don't think about Search. Und dann geht jeden Monat die Milliarde rein. Don't think about Search. Schön mit einer großen Milliarden Kirsche drauf, damit du ja nicht auf die Idee kommst, über eine eigene Suche nachzudenken. Von daher, und ich meine, das Ding ist, an dem Tag, wo Apple sich entscheidet, wir machen das nicht mehr mit Google, verlieren sie 15 Milliarden und müssen erstmal eine Suche aufbauen, die mehr als 15 Milliarden EBIT im Jahr abschmeißt. Weil das ist ja pures EBIT. Also es ist ja nicht nur Umsatz, also du verlierst 15 Millionen Umsatz, aber das ist Umsatz, dem fast nichts gegenüber steht an Kosten. Sondern das kriegst du dafür, dass du deine Nutzer in Geiselhaft genommen hast und die jetzt verkaufst an Google. 15 Milliarden purer Gewinn. Jetzt bauen wir von heute auf morgen eine Suchmaschine. Und ich meine, Apple kann sich eine gewisse strategische Weitsicht leisten. Also die muss jetzt nicht im Jahr 1 15 Milliarden EBIT machen, aber das muss sie erstmal schaffen. 15 Milliarden EBIT. Wir können mal gucken, was Google mit seiner Suche… Sekunde. Operating Income nehmen wir mal. Ja gut, das sieht jetzt gerade besonders gut aus. Aber Google ist bei… Ja, da kommt gar nicht so viel von Search. Also Google hat so inzwischen 60 Milliarden Operating Income. Aber das sah vor 4 Jahren oder so, waren sie noch nicht so weit.
Von den 60, also die geben 15 ab und 60…
Machen trotzdem noch 60, das muss man auch dazu sagen. Wie auch immer, also Apple weiß jetzt, wenn sie das einstellen wollen, dann müssen sie relativ bald eine Suchmaschine bauen, die mehr als 5 Milliarden EBIT Contribution macht.
Vor allem auch eine Suche, die die Leute nutzen möchten.
Genau. Und das ist nämlich die andere Frage. Google weiß diese Traffic Acquisition Kosten manchmal getrennt aus. Das sind in 2020 33 Milliarden. Also das ist Apple, aber auch Mozilla und so und anderen Leuten, denen sie noch Geld geben. Also ein Drittel ihres Suchumsatzes investieren sie in Traffic Acquisition. Also dass sie es an Apple und so weitergeben. Und jetzt ist die Frage, du musst ja davon ausgehen, dass wenn sie das nicht machen, dass ein paar Apple Nutzer wieder Google nutzen. Du kannst jetzt sagen, die Apple Nutzer sind besonders wertvoll, deswegen willst du die nicht verlieren, aber willst du ein Drittel deines Umsatzes nur dafür abgeben, dass du die Apple Nutzer behältst? Wenn du davon ausgehst, angeblich ist Google ja so ein gutes Suchprodukt, dass die Nutzer das alles freiwillig wählen. So jedes Mal, wenn Google vom Richter steht oder vom Antitrust Committee, sagen sie, Competition is just one click away, people choose Google because it's the better search engine, etc. Und dann ist die Frage, aber wenn Competition just one click away ist und die Defaults sind eigentlich total egal, was als Default eingestellt ist im Handy, warum zahle ich dann 33 Milliarden dafür, um vorinstalliert zu sein?
Also angeblich müsste Google…
Wenn angeblich alle Leute sofort wieder Google aufsuchen, es scheint ja schon zu sein, dass Defaults dann wichtig sind. Wenn du 33 Milliarden bereit bist zu zahlen dafür, dass du der Default bist. Und ich glaube kurzfristig würde es profitabler sein, diese 33 Milliarden nicht mehr zu zahlen, weil ich glaube, vielleicht 80 Prozent, vielleicht 70 Prozent der Nutzer würden sofort wieder auf Google switchen, selbst wenn sie die Wahl hätten oder wenn das Default ein anderes wäre. Aber langfristig ist die Gefahr, dass dann wirklich ein neuer Google Konkurrent daraus hervor käme aus den anderen 30 Prozent. Und das wiederum wäre langfristig ein größeres Risiko. Und deswegen ist es schlauer, dieses Investor Innovators Dilemma an Apple zu füttern, damit sie wissen, wenn sie sich anders überlegen und doch Search machen, dann verlieren sie diese 15 oder bald 20 Milliarden. Aber es ist eine sehr spannende spierteoretische Frage, finde ich. Ich war überrascht, wie hoch diese Traffic Acquisition Costs bei Google inzwischen sind. Und eigentlich musst du jedes Mal, wenn sie wieder sagen, das ist hier ein sehr kompetitiver Markt und jeder kann seine Suche selber auswählen, sie fragen, warum sie dann 33 Milliarden zahlen dafür, dass sie die Default-Suche sind, wenn angeblich alle Bürger mündig entscheiden, welche Suche sie benutzen.
Wahnsinn. Also scheint es eher so, dass Google irgendwann vielleicht sagt, aber die kriegen ja jetzt mehr Konkurrenz. In den letzten Jahren hat man immer gesagt, Google kriegt keine Konkurrenz. Jetzt sieht man irgendwie links und rechts versuchen es wieder ein paar Teams.
Es gibt eins, oder? Niva. Oder was war es noch Konkurrent?
Ja.
Daktaco ist noch relativ, aber es ist auch nicht viel proprietäre Search dabei. Also viele der Konkurrenz-Suchmaschinen arbeiten ja dann auf Google- oder Bing-Daten, beziehungsweise auf deren Advertising-Backends. Von daher ist der einzig echte Konkurrent im Moment, glaube ich, Niva.
Und Apple versucht netter zu sein zu kleinen Developern, kamen in die Tage wieder in den News.
Genau. Die haben ein Verfahren in den USA gesettelt, das ist nicht das Epic-Fortnite-Verfahren, sondern eines von vielen kleinen Entwicklern, die auch geklagt haben, dass diese 30% App-Store-Marge oder Take-Rate, die Apple sich nimmt, zu hoch ist. Und da konnte man sich jetzt relativ gütlich einigen. Also Apple macht einen 100-Millionen-Developer-Assistance-Fund. Keine Ahnung, wem der dann zugutekommt, aber vielleicht investieren sie in kleine Developer einfach, was ja im Zweifel kein schlechtes Modell sein sollte. Vielleicht kann man damit sogar Geld machen. Und im Vergleich, das ist 0,0005% von dem Geld, was Apple auf dem Grand-Caimans oder sonst wo liegen hat. Das heißt, 100 Millionen sollten ihnen wirklich nicht wehtun, zumal es eben nur ein Fund ist und jetzt nicht direkte Kosten. Dann erlauben sie Developern ihre Kunden. Das war mal geblockt, dass du als Developer die Kunden nicht erreichen konntest, glaube ich. Das heißt, da wird so eine minimale CRM-Möglichkeit oder Kontaktmöglichkeit erlaubt in Zukunft. Da wusste man aber auch, dass man das wahrscheinlich nicht durchbekommt vom Antitrust-Accord. Und diese Regelung, dass man die Take-Rate für kleine Entwickler unter einer Million Umsatz von 30 auf 50, 15, 1,5 Millionen Prozent senkt, das verlängert man um weitere drei Jahre. Wobei da ja auch schon klar geworden ist, dass das kaum Kosten hat für Apple, weil den Großteil des Umsatzes machen natürlich die allergrößten Developer, nicht die ganzen kleinen. Das wird von allen als großer Sieg verkauft, ist aber eher non-event. Ich glaube, da wird der Ausgang des Epic- oder Fortnite-Verfahrens wahrscheinlich wandern.
Wie sehr hast du dich über die Zahlen von Salesforce gefreut?
Ich habe keine Salesforce-Aktien mehr. Ich finde, das ist ein gutes Basis-Investment, sage ich ja ganz oft. Das ist eine der solidesten Firmen. Du meinst, weil sie relativ positiv waren, wie ich es vorausgesagt habe?
Genau.
Achso, ja, das war jetzt nicht so schwer. Würde ich mir nicht groß anrechnen. Aber ich hatte gesagt, sie werden wieder Richtung 25 Prozent Wachstum gehen. Sie sind jetzt auf Sekunde 23 Prozent auf 6,3 Milliarden Quartalsumsatz. Also das Wachstum beschleunigt sich wieder leicht. Was ich interessant fand, dass die Sales Cloud nur noch 15 Prozent plus gemacht hat im Jahr. Also was früher das Stammgeschäft war. Und nur ein Viertel der Umsätze ist inzwischen. Und das Wachstum kommt hauptsächlich aus drei Sachen. Marketing-Plattform oder Services-Plattform, dem sogenannten Plattform-Business, also was Tableau und so zugekaufte Sachen auch sind. Und dass Europa schneller wächst als der Rest der Welt. Das ist, wo Salesforce gerade wächst. Sie haben eine 20,4 Prozent Non-GAP-Operating-Margin. Also der Cashflow, normalerweise würde man zu Rule of Forty ja den Cashflow rannehmen. Der schwankt bei Salesforce aber sehr, weil die Verträge hauptsächlich in Q1 und Q2 billable werden. Q1 und Q4 sind die Quartale, wo typischerweise verhandelt wird mit den Kunden. Deswegen ist das Q2 aus Cashflow-Sicht immer schlecht. Deswegen würde man hier vielleicht die Non-GAP-Operating-Margin nehmen. Die ist bei 20 Prozent, Wachstum ist bei 23. Das heißt, die haben wieder ein bisschen Abstand in der Rule of Forty drin. Die Marge ist die beste seit Jahren. Also das absolute Rekordmarge, 20,4 Prozent. Und solange die Salesforce über 20 Prozent wächst, sollte es weiterhin eine Top-Mischung aus vier Substanzen, Sicherheit und Cloud bleiben, glaube ich. Brutale Logins, extrem gute Verhandlungsposition. Stell dir vor, du hast ein Startup mit 100 Salesforce-Lizenzen. Wenn Salesforce einfach sagt, es kostet das nächste Jahr 20 Prozent mehr, du hast eigentlich keine Möglichkeit, umzustellen. Also ich glaube, im unteren Segment, wo sie konkurrieren mit HubSpot und Pipedrive teilweise, da bleibt es vielleicht umkämpft. Da müssen sie schauen, dass sie genug Kunden bekommen. Aber gerade sobald die Kunden älter werden oder die Kunden, die schon immer mit Salesforce gearbeitet haben oder die Gründer, nutzen eigentlich immer wieder Salesforce.
Also wenn du einmal dein Team da drauf hast, dann wirst du nicht mehr wechseln.
Genau. Die meisten Salesleute erfordern es fast, damit sie effektiv arbeiten können. Und gemessen an den Gesamtkosten, also wenn du überlegst, was du für Leads ausgibst, was du für den Sales Rep ausgibst oder die Sales-Mitarbeiterin, dann ist eben der Softwareanteil, den du sozusagen für die effektive Arbeit mit Salesforce pro Seed bezahlst, dann doch verschwindend gering. Von daher sind sie ja in einer extrem guten Verhandlungsposition immer, glaube ich.
Eigentlich müsste das doch auch ein Top-Arbeitgeber sein, wenn man irgendwie jung ist und zu Sales möchte. Also wenn du das zwei, drei Jahre auf deinem Lebenslauf hast, bist du doch eigentlich top qualifiziert für irgendein anderes SaaS-Unternehmen, in dem du dann Sales machen solltest, machen könntest.
Ja, aber was du bestimmt mehr und mehr sehen wirst, ist, dass so ehemalige hochrangige Salesforce-Mitarbeiter, dann Chief Revenue Officer oder Chief Sales Officer in kleineren Cloud, also auch durchaus aber börsennotierten Cloud-Firmen werden. Das kann ich mir gut vorstellen, dass man sagt, dass die sagen, weil Salesforce das Modell ja so ein bisschen pioniert hat, das SaaS-Modell, kann ich mir gut vorstellen. Oder dass die vielleicht sogar CEO werden, so wenn so Founder-led SaaS-Companies die Public gegangen sind, wo der Founder dann irgendwann erkennt, der vielleicht einen technischen Hintergrund hat, dass die Company eigentlich eher so einen Enterprise-Sales-CEO braucht irgendwann. Dafür ist irgendwie in einer hohen Position bei Salesforce gearbeitet zu haben wahrscheinlich eine gute Qualifikation, würde ich annehmen. Oder überhaupt, um in Enterprises reinzukommen.
Und Snowflake? Die haben auch gut abgeliefert, aber die Aktie hat nicht richtig reagiert.
Die hatten ursprünglich sogar kurz negativ, was ich nicht verstanden habe, dann aber relativ. Sekunde, Snowflake?
Snowflake müsste doch jetzt so ein Inflationsrisikokandidat sein, oder?
Ja, Snowflake hat positiv reagiert.
Ja?
Leicht, leicht positiv.
Okay, aber wie groß ist der Multiple nochmal?
Ja, das Multiple ist aua groß. Sekunde, ich muss mal gucken. 100 irgendwas, über 100. Aber ich habe letztes Mal gesagt, solange sie beim Wachstum über 100% bleiben, ist alles gut. Also Price Sales laut Yahoo 106. Aber wie gesagt, man verdoppelt sich noch. Also sie haben diese 100%, wo ich meinte, das ist absolut crucial, dass sie das wieder schaffen, oder das es sonst schwer wird. Der Year-on-Year-Growth ist 104% tatsächlich. Und wir machen 270 Millionen Umsatz im letzten Quartal. Und das ist super. Und was halt so krass ist, die Net Revenue Retention ist 169%. Und das ist nicht die DBN, ja, das ist inklusive der Kunden, die theoretisch gekundigt haben. Also Net Revenue Retention ist ja sozusagen, ich gucke auf die Kohorte der Kunden von vor einem Jahr und wie viel die in diesem Jahr, wenn das Jahr abgeschlossen sein würde, mehr oder weniger ausgegeben haben. Und das heißt, der durchschnittliche Kunde gibt 70% mehr aus, selbst inklusive der Kunden, die weniger ausgeben oder gekündigt haben. Das ist ein Wert, ich weiß nicht, ob das irgendein Trilio war, mal nah da dran, zumindest mit der DBN-Jahr. Also die meisten Firmen würden sich freuen, wenn nur die Kunden, die geblieben sind, 30% mehr ausgeben. Aber hier ist es wirklich die Net Revenue Retention von dem Umsatz, den es vor einem Jahr gibt auf den gleichen Kunden, ist nicht nur alles wieder da, sondern 70% mehr da im nächsten Jahr. Plus man hat dann eben neue Kunden obendrauf. Nur so kannst du wirklich es schaffen, über längere Zeit über 100% zu wachsen. Wie lange sie das noch schaffen, das muss man mal schauen. Du kannst dich nicht ewig verdoppeln, aber ich bete für jedes Quartal, damit sie irgendwann in diese Bewertung wieder, ich bin übrigens noch knapp im Minus, um das auch ganz klar zu sagen. Bei Snufti, ich habe da fast am Höhepunkt 11.12.2020 habe ich eingekauft, bin noch 7% im Minus, aber es geht noch.
Für mich war es die einzige Wette, die ich nicht eingegangen bin von deinen Empfehlungen oder Ideen für dieses Jahr.
Ja, aber ich kann mir vorstellen, also ich meine, wenn wir jetzt einfach ein Jahr warten und die Aktie bewegt sich nicht, dann hat sich die Bewertung halbiert. Wenn wir noch ein Jahr warten, dann hat sich die Bewertung nochmal halbiert.
Aber wenn die Inflation jetzt kommt, kann die Aktie sich doch auch halbieren, bei so einem krassen Multiple.
Du hast recht, weil der Umsatz insgesamt noch unter einer Milliarde, ach ne liegt ja nicht, wir haben ja 270 Millionen im letzten Quartal, also die Runrate ist eigentlich schon über einer Milliarde. Ja, natürlich sind jetzt hier zukünftige Erträge besonders wichtig.
Also ist das nicht dein höchstes Risiko in deinem Portfolio aktuell?
Also es ist die höchste Bewertung, ich glaube aller SaaS-Stocks, die public listed sind, aber weil sie, also ich habe in meinem Tweet ja gesagt, als ich die Zahlen getweetet habe, dass es die weltbeste SaaS-Company ist.
Hattest du da irgendwo das Wort Hoffnung drüben?
Ich habe gesagt, dass ich mir hoffe, dass sie in die Bewertung rein wachsen. Ich habe gesagt, ich glaube, wahrscheinlich habe ich gesagt. Wahrscheinlich ist die hohe Bewertung, also Forward Multiple ist nur noch 80, nicht 100 übrigens. Und ich glaube, dass sie das immer eher wert werden. Und wie gesagt, wir können gerne darüber diskutieren, ob 80 jetzt gerade zu teuer ist, aber sollte sich die Aktie ein Jahr nicht bewegen, hat sich, zumindest wenn das Wachstum so hält, die Bewertung halbiert. Das kannst du bei anderen Aktien halt nicht sagen.
Stimmt.
Klar ist es auch teuer, aber ich glaube, die Aktie hat eben, ich rechne jetzt damit, dass in einem der nächsten Quartale das Wachstum irgendwie in die 90er Prozentbereich geht, vielleicht sogar knapp drunter. Aber dieses Consumption-Based-Modell, also Snowflake ist letztlich Data Lake, Data Warehouse in the Cloud. Du kannst deine ganzen Datenquellen dort zusammenführen und dadurch können viele Abteilungen irgendwie von BI über Developer über irgendwie Schnittstellen zum Web gleichzeitig auf diesen Daten arbeiten. Und der große Vorteil ist, dass diese High Net Revenue Retention ist, glaube ich, insofern gegeben, dass viele schnell wachsende Companies arbeiten mit Snowflake, die ich kenne. Das heißt, die Kunden arbeiten schnell. Dann, wenn einmal eine Firma angefangen hat, damit zu arbeiten, werden intern, also bei größeren Firmen, immer mehr Abteilungen typischerweise anfangen, auf die Daten zu zugreifen. Und, also wenn wir uns auf eine Sache einigen können, bestimmt, dass in Zukunft mit mehr Daten gearbeitet wird. Die Menge an verarbeiteten Daten wird wachsen. Und weil das so ein schönes, nicht ein echtes SaaS-Modell, sondern ein volumenbasiertes Modell ist, nämlich du kaufst irgendwie Credits, dass du, keine Ahnung, so viele Terabytes an Daten oder so viel Operations machen kannst in der Cloud. Und wenn du die halt zu früh verbraucht hast, musst du nachkaufen. Und damit wächst Snowflake mit der sozusagen Datenverarbeitung der Kunden mit. Und so kommt es auch auf diesen hohen 169. Der ist übrigens gestiegen nochmal. Die NRA war bei 168 im Vorquartal. Vor einem Jahr war sie bei 158. Also ich will nicht sagen, das wird sich weiter beschleunigen, aber es ist auch nicht so, dass das sich verlangsamt, gerade die NRA-Wachstum. Von daher bleibe ich, ich glaube, dieses Conception-Based-Model, wenn du irgendwas mit da hast. Also du hast eine Achse, die ist die beste Spekulation, dass wir morgen mehr Daten verarbeiten als heute. Und es ist nicht so, klar hat Snowflake auch Konkurrenten und klar kannst du das auch On-Premise machen und nicht jeder muss damit in die Cloud. Und du kannst es gleich auch bei AWS günstiger machen wahrscheinlich mit ein bisschen mehr Aufwand. Aber du hast einen sehr schönen Operating Leverage. Die anteiligen Marketingkosten, Sekunde, genau, gehen runter. Vor einem Jahr waren die Marketingkosten noch 70%, jetzt sind sie nur noch 67. Aber geht nicht so stark runter, aber es geht runter. Alle anderen Kosten im Vergleich zum Gesamtumsatz sinken. Es hat seit drei Monaten auch Non-GAP-Adjusted Free Cashflow. Das ist lustig, diese ganzen Adjusted Non-GAP-Metriken. Aber es ist seit drei Monaten Cashflow-positiv nach der Logik. Es ist Sondereffekte und Sonderinvestitionen bereinigt. Es ist Cashflow-positiv und wächst trotzdem mit 100%. Damit kannst du auch die Rule of Forty ausrechnen.
Ja, ich habe nicht zugehört, aber es ist super.
Genau, also die Marge ist 1% plus und wachst du mit 104% oder 103% je nach Produkt. Über 100%, wow. Genau, und du kriegst halt keine andere Company, wo die Rule of Forty über 100% ist oder deutlich über 100%. Plus die Super-NRA, ich bleib politisch. Es ist sauhoch bewertet, aber ich zahle lieber für einen Snowflake 80 Mal Forward, als für Palantir, die sich ihren Umsatz irgendwie bei Startups einkaufen, wo du nicht mal weißt. Also, na gut, ich will nichts falsch sagen.
Lass uns lieber über Farida sprechen. Warum zur heutigen Zeit würdest du die Preise deiner Hardware nach unten ajustieren? Kannst du mir das bitte erklären? Kannst du mir erklären, was die sich gedacht haben? Wieso machen die die Farida 20% günstiger?
Du sprichst von Paliton, die das letzte Mal, als sie das Pro Bike oder das neue eingeführt haben, den Preis gesenkt haben. Aber jetzt haben sie 400 Dollar und das sind 20% am Preis gedreht, was die Märkte, glaube ich, schockiert hat, weil damit klar wurde oder zumindest der Anschein erweckt wird, dass Paliton ein Absatzproblem hat.
Vor allem in der aktuellen Zeit. Ich glaube, so ein Fahrrad braucht Chips. Ich glaube, so ein Fahrrad wird aus China importiert. Inflation und so weiter. Wieso solltest du das jetzt runterpreisen?
Das war eigentlich meine gute Frage. Ich habe gesagt, der Rückruf kostet Geld und dass sie March and Compression haben. Also die ganze Lieferkette ist teurer geworden, wie du richtig sagst, bei Paliton. Chips, Commodities, also Stahl und was da drin ist, Gummi und die Frachtkosten sind gestiegen. Und jetzt denken sie noch an die Preise, das heißt, der Hardware Revenue sinkt. Der ist natürlich weniger wichtig für Paliton. Spannender ist eigentlich das Content und Software Geschäft oder Subscription Business da drauf. Aber das hat jetzt zur Auswirkung, dass statt erwarteten 45 Cent Verlust pro Aktie der Verlust auf 105% gestiegen ist. Das, wie gesagt, hatte ich vorausgesagt. Das war klar, vor allem durch die Rückrufaktionen bei der Treadmill, also dem Laufband. Das soll jetzt aber zusammen mit der Rudermaschine bald wieder Erleichterung bringen oder Hoffnung bringen. Und man muss auch fairerweise sagen, das Q3, also auch die haben ein abweichendes Geschäftsjahr. Deswegen sind sie im Q3 letztes Quartal gewesen. War extrem, also, ne, sie sind jetzt im Q4. Das Vorquartal des Q3 war extrem stark und das Vergleichsquartal im Vorjahr auch. Aber sie haben 937 Millionen Umsatz gemacht und das liegt tatsächlich unter dem Vorquartal. Da hatten sie, sie waren ja schon mal auf 1,26 Milliarden hoch und machen jetzt weniger Umsatz als quasi vor drei Monaten. Das sieht dann auf einmal nicht mehr wie Wachstum aus. Also, das ist jetzt die Frage, wo sich das einpendelt, einschwenkt. Das Gute ist, sozusagen, der Subscription Umsatz läuft wahrscheinlich größtenteils weiter. Aber ich habe ja letztes Mal gesagt, ich würde mir keine Sorgen machen um Paladin, sondern dass jetzt dieser Kosteneffekt eher einmalig sein wird. Aber dass jetzt das Wachstum doch relativ langsam ist und dass sie diesen Move machen, dass sie das Bike günstiger machen, das ist schon ein bisschen. Du kannst natürlich sagen, am Ende ist das Subscription Business so viel spannender, dass es auch nicht so wichtig ist, wie viel Geld du mit dem Bike verdienst. Also, ob du an dem Bike jetzt, du könntest sogar sagen, das Bike ist ein Lost Leader Product. Also, ich nehme auf dem Bike entweder keine Marge oder sogar Verlust in Kauf, weil ich damit halt ein, was kostet das im Jahr? 200 Euro? Keine Ahnung, was Paladin kostet. Also, auf jeden Fall, irgendwie hast du nochmal ordentlichen Subscription Umsatz hinterher, der eigentlich viel wichtiger und höher bepreist ist vom Markt. Deswegen kannst du bei dem Bike auch auf ein bisschen Marge verzichten. Aber ein gutes Zeichen ist es nicht, wenn du Preise senken musst in der Regel.
Ja, vor allem nicht, wenn du so eine Premium Marke sein möchtest.
Genau.
Also, sie vergleichen sich ja immer gerne mit Apple oder der ein oder andere sagt ja, Apple sollte sie kaufen und alles und dann.
Es wird jetzt billiger für Apple bald auf jeden Fall. Und für wen ist das noch ein Problem, wenn Paladin weniger Umsatz macht? Also insbesondere, wenn weniger Bikes verkauft werden? Wie werden die Bikes bezahlt?
Ach so, hier, Klana und so.
Affirm ist ja deren exklusiver Partner.
Ja, in Amerika, aber in Europa macht Klana das, glaube ich.
Ach so, Klana auch. Uiuiui. Weil in Amerika ist ja ein Drittel der Affirm Sales angeblich Paladin allein. Die haben ja gesagt, das wäre kein Problem, die Konzentration. Aber wenn da jetzt die Zahlen langsam stagnieren, dann bekommt auch Affirm ein Wachstumsproblem. Und hier zeigt sich wieder die Effizienz der Märkte. Affirm ist, also, Paladin, Quatsch, Paladin hier. Paladin ist mit dieser Nachricht irgendwie 8%, 9% runtergegangen. Und auch Affirm hat ziemlich genau ein Drittel davon, nämlich 3-4%, verloren. Auch, weil das auch ihr Business signifikant beeinflussen sollte, wahrscheinlich. Von daher war die Börse da gar nicht so doof.
Und nächste Woche haben wir Zoom und Crowdstrike Earnings. Irgendwelche Last-Minute-Predictions von dir?
Crowdstrike bin ich. Sekunde, ich muss mal in die Zahlen reingucken, wie gut das wird. Ich packe die mal alle in Sheets, die habe ich fast alle. Zoom und Crowdstrike und so, das habe ich fertig. Ich mache das Sheet noch ein bisschen hübsch. Vielleicht kriege ich sogar Salesforce und Elastic rein bis zum nächsten Mal. Crowdstrike müsste, ah, Crowdstrike könnte spannend werden. Also, es könnte sein, dass sie unter 70% Wachstum fallen. Dann würde es sich verlangsamen. Dann würde sich aber wahrscheinlich die Marge ein bisschen verbessern. Idealerweise würden sie über 70% wachsen und damit so einen Rebound schaffen. Weil in der Vergangenheit ist das Wachstum ein bisschen runtergegangen von über 85% auf 70%. Das heißt, Crowdstrike würde es ja gut tun, wenn sie über 70% wachsen. Das wäre ein Träumchen, alles über 70%. Sekunde, das wären, muss ich mal gucken. Ich glaube, sie bräuchten so 325 Millionen. Ah, nee, sogar 350 Millionen brauchen sie. Ich habe nur das Subscription Revenue genommen, aber die haben ja noch Professional Services. Also, alles über 340 Millionen wäre, glaube ich, gut an Umsatz. Genau, also ich wünsche mir, dass sie über 340 Millionen machen, aber es wird relativ schwer. 350 wäre super an Total Revenue. Das wäre mein Wunsch bei Crowdstrike. Aber sie profitieren von der Nasdaq-Aufnahme. Ich glaube, das Narrativ verfängt weiter, dass Cybersecurity jetzt nicht unwichtiger wird. Sollte diese Initiative von beiden fruchten, und selbst wenn Google und Microsoft da viel der Arbeit machen, ich glaube, am Ende landen Kunden mehr und mehr dann doch bei Crowdstrike, sobald sie sich mit dem Thema wirklich beschäftigen. Cross-Margin ist super, sollte funktionieren. Zoom wird spannend. Schau ich mal kurz an die Zahlen. Das ist so vertrackt mit diesen Superwachstumszahlen. Die müssen eigentlich vor allen Dingen schauen, dass sie nicht im Vergleich zum Vorjahresquartal, sondern zum Vorquartal weiter wachsen. Das heißt, über 1,1 Milliarden idealerweise. Ich kann jetzt nicht gucken, was die Earnings-Whispers sind, aber ich glaube nicht, dass sie krass abfallen. Aber bei Zoom konnte man das so ein bisschen prognostizieren, wenn man die Collections vergleicht mit dem Cashflow. Also die haben so einen abweichenden Buchungszyklus, weil viele Kunden für das Jahr im Voraus zahlen. Und du kannst über eine gewisse Logik mit den Collections, also wer jetzt fett in Zoom investiert ist und sich das ausrechnen will, der kann, wenn er die letzten Jahre mal die Collections und Renewals anschaut, die teilweise mit ausgegeben werden, so relativ gut prognostizieren, ob das Wachstum gerade verflacht bei Zoom oder nicht. Aber würde ich mich eher überraschen lassen. Will ich nicht predikten, ist mir zu kompliziert.
Und letzte Frage für den Podcast. Was will uns Jack von Twitter und Square mit seinem Tweet sagen?
Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Also er hat getweetet, ein weißes Viereck oder so einen weißen Quader, einen schwarzen und einen weißen. Ich hätte auch gesagt, es soll Square, ich dachte so kriegt Square ein farbiges Boardmember oder so. Aber Jay-Z ist schon im Board, ne? Ja. Findest du doof? Ja. Was ist denn deine Interpretation?
Ich habe keine Ahnung.
Ich fand aber dann Blockchain ganz schlau. Drei Squares sind natürlich auch drei Blocks. Das wäre irgendwie in der Kryptoszene ja schon mal jemandem aufgefallen, dass man so eine Blockchain basteln kann. Also dann nutzt man eher so dieses Chain-Symbol oder Link-Symbol, oder? Hast du eine Idee, was er uns da wieder bedeuten wird?
Er wird irgendeine Kryptowährung pushen, irgendeine Kooperation, irgendeinen Zusammenschluss.
Wir werden es rausfinden.
Nächste Woche wird es draußen sein, wahrscheinlich schon heute.
Nächste Woche gibt es noch andere spannende News, glaube ich.
Und du sagst, ich muss mir keine Sorgen machen, was jetzt hier die amerikanische Notenbank macht. Bleibt alles easy.
Du wirst sie nicht umstimmen können. Willst du jetzt deine Aktien deswegen alle verkaufen? Nee. Ich würde mich von sowas, also ich will niemandem vorschreiben, was er machen soll, sondern alle Disclaimer lesen und selber Entscheidungen treffen und selber Research machen. Aber für mich spielt das keine Rolle. Ich würde sagen, wenn die Zinsen irgendwann mal angehoben werden, dann werden die Tech-Stocks mit Gewinn weit in der Zukunft die ersten sein, die stark negativ davon beeinflussen.
Stark negativ heißt 5, 10, 20 Prozent?
Viel gefährlicher finde ich jetzt mehr sowas wie Palantir zu sehen und so eine Late-Stage-Capitalism-Sachen, die man damals beim neuen Markt gesehen hat, und so ein paar andere Exzesse, über die wir nächste Woche reden können, machen mir viel mehr Angst, was Aktienkultur und die Börsen angeht.
Ich wollte noch einen Witz heute bringen, aber die Vorlage lege ich mir vielleicht für nächste Woche. Nee, komm.
Wollen wir mal einführen, dass du einen Witz erzählst? Jede Folge? Bin ich sehr dafür. Ist jetzt der Zeitpunkt anzufangen.
Wenn wir über die Wahl gesprochen hätten, dann hätte ich nochmal gesagt, dass man als Bürger, Bürgerin kann man alle vier Jahre wählen, aber als Raucher, Raucherin kann man sich jeden Tag entscheiden, um Rauchen aufzuhören.
Das ist ein Witz?
Ja, so fast auch anhand der Philip Morris-Kampagne, die jetzt hier out of home so schön die Wahl macht.
Habe ich gar nicht mitbekommen. Erzähl mal.
Philip Morris hat so eine schöne, so eine große Kampagne gemacht, dass man jetzt wählen soll, was man ja auch machen soll. Aber ich finde eher, dass man die Wahl hat, das Rauchen aufzuhören. Ja, ich habe mit dem Rauchen aufgehört,
vor gar nicht allzu langer Zeit. Ich habe auch immer nur casual mal geraucht. Und finde es inzwischen furchtbar dumm, dass ich irgendwann mal geraucht habe.
Dein Kühlschrank sagt, wir sollen Feierabend machen. In diesem Sinne, schönes Wochenende.
Nächstes Mal kommst du mit einem richtigen Witz, bitte. Ich bin ein großer Fan von Witzen. Du kannst dir auch von Hörern helfen lassen. Lass die bei Fiverr für fünf Euro, kauf für fünf Euro Witze. Kriegst du erstattet aus der Doppelgänger-Portokasse. Wir haben ja jetzt Werbeumsätze.
Also gute Witze. Wenn ihr glaubt, ihr schafft es, Pip zum Lachen zu bringen, gute Witze bitte direkt per DM an mich.
Wir können so ein Challenge machen, dass ich ein Glas Wasser trinken muss. Du erzählst den Witz. Dann müssen wir auf Video gehen. Und ich darf nicht lachen.
Das war für meine Weihnachtsfolge. Ja, zu Weihnachten. Falls ihr jetzt hier das schlechte Ende dieses Podcasts immer noch hört, schreibt uns eine Bewertung. Bewirbt uns bei euren Freunden. Und habt ein schönes Wochenende. Bis dann.
Bis dann. Ciao, ciao.