Doppelgänger Folge #74 vom 10. September 2021

Facebook + Ray-Ban | Amazon TV | Paypal + Paidy | Affirm Earnings | Apple | Notion + Automate | SAP | Docusign

Wir fangen mit Hardware an. Facebook und Ray-Ban bringen eine smarte Brille raus. Amazon wird wohl bald einen eigenen Fernseher verkaufen. Pip hat sich die Earnings Zahlen von dem „buy now pay later“ Anbieter Affirm angeschaut. Notion kauft Automate. In unsere Discord Community wurden wir nach SAP gefragt. Am Ende schauen wir uns Docusign an.

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

00:08 Facebook + Ray-Ban

00:18 Amazon TV

00:22 Paypal + Paidy

00:25 Affirm Earnings

00:45 Apple Keynote

00:51 Notion + Automate

00:53 SAP

01:02 Docusign

Shownotes:

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Dirty Money Payday: https://www.imdb.com/title/tt7909178/

Doppelgänger Tech Talk Podcast

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Disclaimer https://www.doppelgaenger.io/disclaimer/

Ein Klick auf die Textabschnitte spielt diese ab. Du kannst auch mit dem Player umherspringen.

Willkommen beim Doppelgänger-Tech-Talk-Podcast, Folge 74, Mitte September. Ich habe meine Ray-Ban-Brille auf. Wie geht's dir, Pip?
Mir geht's einigermaßen gut. Herzliche Grüße aus der Bundeshauptstadt, ich bin aus der Bayerischen und Neuen Automobilhauptstadt. Falls du einen Hubschrauber im Hintergrund hörst, das sind die Anti-IAA-Proteste. Ich befinde mich gerade in München in einem kleinen Hotelzimmer. Apropos Autos. Du wirst jetzt zum Auto-Influencer, habe ich auf LinkedIn gesehen. Nachdem du jetzt einen Werbedeal hast, hast du dir direkt schon angefangen, Autos auszusuchen?
Ja, also ich habe einen eher ironischen Tweet rausgehauen, und zwar Wer fährt noch einen Tesla, wenn man den Werd mit einem Daimler G-Wagen retten kann? Weil zur IAA wurde jetzt die G-Klasse als EQG vorgestellt. Eher so ein bisschen Konzept, sieht sehr future-mäßig aus. Also immer noch der Kasten, der vor 40 Jahren irgendwann mal rausgekommen ist.
Vom CW-Wert sind die nicht genau gleich, glaube ich, oder? Also mir kommt es vor, als wäre der Tesla ein bisschen windschnittiger. Als der G-Wagen.
Ja, wobei, wie schwer ist der Tesla? Also 2 Tonnen wiegt der auch mindestens. G-Wagen wiegt ja 3 fast, oder so, zwischen 2 und 3 irgendwie.
Das kommt ein bisschen auf den Windwiderstand an. Wobei, wenn wir das Tempolimit haben, dann ist das alles nicht mehr so relevant.
Ja, aber das Schlimme ist, das ist mein erfolgreichster LinkedIn-Post ever. Also auf Twitter hatte ich 72 Likes. Und es haben irgendwie 6000 Impressions gehabt auf LinkedIn. Fast 45.000 Views bis jetzt.
Auto zieht noch.
Auto zieht in Deutschland. Aber ja, ich meinte es natürlich nicht ernst. Also auch E-Autos sind schlecht für die Umwelt.
Hat aber, glaube ich, nicht jeder verstanden.
Ja, deswegen hatte auch jeder eine Meinung. Also es hat ganz gut gepasst. Es haben mich auch Leute angerufen und meinten, ey, das ist ja ein supergeiles Auto. Das kaufe ich auf jeden Fall. Also es war schon interessant. Ich habe heute in der Zeit ein ganz gutes Beispiel gelesen.
Apropos Zeit. Ich habe hier eine Schreibmaschine an meinem Schreibtisch. Schreib mal Hallo Glööckler. Hast du gehört?
Hast du dich getippt?
Und das Telefon habe ich auch noch.
Hallo, hallo. Gut, solange das Internet hält und wir nicht telefonieren müssen, ist alles gut.
Du wolltest von der Zeit erzählen.
Ja, die hatten ein schönes Beispiel. Also Rauchen ist ja schlecht. Das wissen wir. Und E-Zigaretten sind ja auch schlecht. Und eigentlich könnte man das ja so auch mit dem Autofahren erklären. Autofahren ist nicht gut für die Umwelt. Und E-Auto fahren ja auch nicht. Also das Ding wird ja immer noch produziert und gebaut und alles. Und Kohle haben wir auch noch und und und. So eine richtige Lösung ist es natürlich nicht.
E-Autos sind wie E-Zigaretten, sagst du?
Ja, E-Autos sind wie E-Zigaretten. Okay. Finde ich einen ganz guten Vergleich. Und dann habe ich mich gefragt, ob man die Autos nicht alle unterirdisch irgendwie fahren lassen könnte. Also wie schön würde dein Stadtteil aussehen, wenn kein Auto fahren und parken würde?
Ja, das, ich überlege gerade, wo es das gibt.
In Paris gibt es unheimlich viele Parkhäuser unterirdisch.
Ja, Parkhäuser sind ganz oft sogar, man nennt das dann Tiefgaragen. Hast du gerade wieder was Neues erfunden? Ich glaube, in Toronto, da fahren nicht die Autos, sondern die Menschen laufen unterhalb der Erde, weil es da so kalt ist im Winter. Und deswegen sind die Malls und die Verbindungen zwischen den Gebäuden oft unter der Erde. Aber die Autos noch nicht. Aber vielleicht baut Hyperloop das ja, dass wir alle noch unterirdisch fahren.
Und letzte Frage, wie viele Autos pro 100 Einwohner in Deutschland?
65.
60. Aber nächstes Jahr wahrscheinlich 65.
Steigt es immer noch die Zahl?
Ja, immer. Immer, immer, immer.
Aber es müsste auch, gut, Carsharing betrifft einen zu kleinen Anteil der Gesamtbevölkerung, befürchte ich.
Ja, das stimmt. Das stimmt. Heute sprechen wir über Amazon, über Facebook, über PayPal, noch mal über Affirm, die scheinen eine ganz gute Woche zu haben. Und wir gucken ein bisschen in die Zukunft, was nächste Woche so passiert. Haben auch SAP hier auf der Liste. Ich bin gespannt. Deutsches Schwergewicht.
Heute ist der 10. September. Wenn ihr das hört, ist der 11. September. Weißt du, wo du vor 20 Jahren warst?
Ja, zu Hause vorm Fernseher. So wie...
Wollte ich dich auch fragen. Wo warst du? Du weißt ja noch, wo du an jedem Tag in dem Jahr warst, weil du nur vorm Fernseher warst. Ich bin relativ spät aufgestanden an dem Tag. Ich weiß nicht mehr, was für ein Wochentag es war. Ich glaube, ich habe im Vortag gefeiert. Also, das war zu meinen Studienzeiten 2001.
Dann hast du einfach bis 2 Uhr gepennt, dann den Fernseher angemacht und es dann gesehen oder was?
Wenn ich sage später, heißt das, ich war um 10 irgendwie losgegangen. Und ich glaube, da habe ich meinen guten Freund angerufen. Und wir haben dann beschlossen, irgendwie alle Vorlesungen zu knicken und sind entweder zu ihm nach Hause oder in eine Bar gegangen, wo es Fernsehen gab und haben den ganzen Tag CNN geschaut, glaube ich.
Ja, Wahnsinn. Für mich hat das mehr verändert als der Mauerfall. Für dich natürlich nicht, aber für mich schon.
Was hat das für dich verändert?
Na ja, also mein Umfeld hat sich schon daraufhin so ein bisschen akklimatisiert und verändert. Und so Leute sind weniger gereilt.
Weil du deine Freunde alle ausgewiesen hast oder was?
Nee, aber es war schon... Also, ich fand das schon ein krasses Erlebnis. Also, ich war natürlich auch älter. Mauerfall habe ich noch gar nicht so realisiert.
Wie kannst du das denn? Du hättest mich ja nie getroffen ohne den Mauerfall. Was ist denn das für eine Äußerung? Also, was hat ein 90-Level jetzt mit deinem Leben gemacht? Das stimmt aber nicht. Das ist nicht so eine Bereicherung oder... Bitte?
Das stimmt. Aber wohl, vielleicht hätten wir es irgendwie anders... Vielleicht hätten wir uns auch irgendwie gefunden, wenn es die Mauer noch geben würde. Nee, bestimmt nicht.
Vielleicht wäre ich geflüchtet. Also, gut ausgehalten hätte ich es da, glaube ich, nicht.
Ja, was du da alles so mitgenommen hast, das musst du irgendwann nochmal erzählen.
Ich finde, wir haben das viel zu früh vergessen. Was für ein Glücksmoment oder was für ein... Ich glaube, die haben im Nebenzimmer randaliert. Hörst du das? So ein Rummeln? Na gut.
Randaliert nennt man das in München.
Ich glaube, wir haben viel zu schnell vergessen, was für ein großer glücklicher Umstand es ist, dass das deutsche Volk wieder vereint ist.
Da gebe ich dir recht.
Ich persönlich bin sehr dankbar dafür.
Ich auch und ich bin auch dankbar, dass wir immer noch Podcast machen.
Und du dir bald den G-Wagen leisten kannst, deswegen.
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Ich habe... Also wie ich gekauft habe oder von wie vielen Sonnenbrillen ich weiß, wo sie sind gerade. Also von gekauft her müsste ich 14 Sonnenbrillen haben. Tatsächlich kenne ich nur von einer den Aufenthaltsort und die ist gerade in meinem Rucksack. Und das ist keine Ray-Ban-Sonnenbrille, sondern eine Pessol.
Ist die so dick, dass da eine Kamera reinpassen würde an die Seite? Definitiv nicht.
Aber die in der neuen Facebook-Brille, die sie mit Ray-Ban gemacht haben, ist deutlich schlechter, also schwerer, also gut verbogen, die Kamera, würde ich sagen.
Was sagt es zu der Innovationskraft von Facebook, dass sie fünf Jahre brauchen, um Snapchat zu kopieren?
Naja, die Brille ist... Obwohl auch stimmt, die sieht aus wie die erste Snap-Brille, ne, so ein bisschen. Ja, aber... Die Frage ist, wie lange hält das? Wie lange man zum Beispiel Videos aufnehmen kann damit? Sie sagen Short-Videos, ist auch 30 Sekunden oder länger?
Ja, nicht wesentlich länger. Also man sieht so ein paar. Hier der Boss, der große Manager bei Facebook und wahrscheinlich mit einer der engsten Freunde von Marc, der hat so 2-3 Videos hochgeladen. Das sind immer halt relativ kurze Clips, die dann zusammengeschnitten worden sind. Und Batterie, sagen sie, zwischen 3 bis 6 Stunden. Da gehe ich von aus, dass da nicht wirklich viel gestreamt oder wird. Es wurde auch in einem Q&A gesagt, dass Streamen nicht geht. Also was ich überrascht finde, ist, dass du mit der Brille telefonieren kannst, Podcast hören, Musik hören und halt Fotos und Videos machen. Und sie sieht wirklich fast aus wie eine normale Ray-Ban. Also du erkennst es nicht. Es wurden auch schon Tricks gemacht. Links und rechts an den Bügeln sind die Kameras. Und über der Kamera ist so eine kleine Lampe, wie man das auch vom Telefon oder so kennt oder von der Webcam. Und es macht wohl auch Sound. Also wenn du ein Foto machst und neben jemandem stehst oder gegenüber, dann sollte das Gegenüber auch den Sound hören.
Wenn du ein Video machst, nicht, ne? Und so ein LED-Licht kann man unmöglich abkleben, bestimmt. Mit einem schwarzen Sticker oder so.
Genau, da gibt es auf Twitter schon die ersten Bilder, wie Leute das mit Tape oder mit Edding oder so verdunkeln. Das ist natürlich die Tatsache. Und ich habe mich gefragt, also A, darfst du wieder Bilder hochladen bei Google?
Hochladen durfte ich ja immer. Sie wurden nur nie mehr gezeigt. Ich glaube, sie werden immer noch nicht angezeigt, ehrlich gesagt. Also ich bin wieder ein Nutzer, aber ich glaube, die Bilder sind noch nicht sichtbar. Ich muss nochmal checken.
Wie viele mehr Bilder würdest du machen, wenn du eine Brille hättest, mit der du immer Bilder machen könntest?
Ich glaube, keine. Das Problem ist auch, du siehst, du kriegst dann so ein Rad, die hat kein Display drin, ne? Das heißt, ich weiß nicht, was ich aufnehme.
Na gut, aber ist die Qualität von deinen Bildern so entscheidend bei Google?
Natürlich.
Okay.
Natürlich. Das ist super wichtig. So gewinnst du. Denkst du, wie man auf eine dreiviertel Milliarde Ansichten kommt? Da kommt es auf jedes Detail an.
Ja, also viele Bilder.
Da kommt es auf Details an. Was ich mich gefragt habe, ist, glaubst du, die wird besser akzeptiert werden, als die Google Glasses damals zum Beispiel? Oder, also, wenn du jemanden siehst, der so... Also, du sitzt in der Bar, so ein Typ kommt mit dir an die Brille rein.
Ich hatte genau so ein Happening. Das muss ja 2013, 14 gewesen sein. Da hat mich jemand aus Amerika besucht und der hatte die Google Glasses und wir waren in Hamburg Kaffee trinken und die Dame, die bedient hat, hat ihn aufgefordert, die Brille abzunehmen. Okay. Aber bei der Google Glasses, die hat ja danach geschrien, angesprochen zu werden.
Vor allem hat sich irgendjemand solche Brillen gewünscht eigentlich? Also, ich meine, sobald da irgendwie wie Augmented Reality reinkommt und man so ein Head-Up-Display hat, das würde ich ja noch verstehen, wenn ich da Informationen mitbekomme. Aber hat irgendjemand gefragt, ich hätte gerne ein Podcast spielen, eine Brille, mit der ich Fotos und Videos machen kann?
Naja, also ich als Brillenträger, ich würde mir die besorgen, wenn sie nicht von Facebook wäre. Ich meine, also für mich müsste die, wenn die 20 Stunden Batterie hat, also ich die einen Tag anziehen kann und damit alles machen kann, also telefonieren, Fotos machen, Podcast hören und ich mir diese AirPods oder andere Sachen nicht mehr ins Ohr oder über die Ohren stülpen muss, ist für mich perfekt. Aber die Frage, die man sich stellen muss, ist, möchte man in einer Welt leben, in der jeder eine Videokamera auf dem Kopf hat?
Ja, und vor allen Dingen, das Licht leuchtet, wenn ein User sie aktiviert. Aber was ist, wenn jemand, also sie hat keine Sendefunktionalität. Das wird dann per Kabel übertragen oder was, die Bilder?
Per Bluetooth, WiFi, auch in einer App, die VIEW heißt. Die App können wir leider nicht installieren in Deutschland. Also, es ist nur für den amerikanischen App Store.
Und zu der App hat ja kein Geheimdienst oder so einen Zugang. Du hast halt laufende Überwachung. Also, stell dir mal vor, ein Prozent der Bürger würden diese Brille tragen. Oder ein halbes Prozent würde reichen, dass eigentlich jeder Mensch komplett überwacht ist. Weil du triffst ja 200 Menschen am Tag.
Kaum bist du nicht in deinem Alexa-Raum, kommt so eine Aussage.
Also, ich frag mich, ob das für Ray-Ban schlau ist. Also, die könnten damit einen der wertvollsten Marken der Welt zerstören, glaube ich. Die sieht ja aus wie die Wayfarer, ne? Also, diese dicke, dicke, also, ich glaub, mit der Aviator sind das die zwei wahrscheinlich meistgetragensten Brillen der Welt, würde ich vermuten. Vielleicht zusammen mit der Oakley-Sean-White-Brille, wie heißt die? Na, vergessen. Aber wenn das jetzt wirklich so eine Arschlochbrille wird, wie, also damals wurden die Google-Glasträger, wurden ja so Glassholes genannt. Und dann sollte es einen gewissen Widerstand gegen die Brille geben, was ich mir gut vorstellen könnte. Also, ganz ehrlich, ich möchte nicht in einem Raum sein, wo ein Viertel der Leute so eine Brille tragen. Dann hätte Ray-Ban wahrscheinlich die Wayfarer damit beerdigt, oder?
Ja, das ist ein guter Punkt. Das habe ich so noch gar nicht gesehen.
Also, ich hoffe ehrlich gesagt, ich wünsche mir das als Nutzer ehrlich gesagt nicht, das Produkt. Aber ich halte es für eine große Gefahr. Also, Ray-Ban hat dabei nichts zu gewinnen, glaube ich. Also, keine Ahnung, wie viel Lizenzgebühren die da bekommen, dass sie das Design nutzen dürfen, aber ich sehe nicht, wo Ray-Ban dabei, bestenfalls ein Hardware-Hersteller. Und das Risiko ist enorm, würde ich sagen. Aber Facebook braucht halt wieder ein Device, was an den Menschen rangeht, weil sie der einzige Gafa-Player sind, die keinen Kundenzugang über Hardware haben. Und sie müssen eine Hardware bauen, die Menschen tragen, damit sie dann den Kundenzugang nicht verlieren. Von daher muss Facebook das probieren. Ob das ein allgemein akzeptiertes Produkt wird, da wäre ich mir unsicher. Ich würde dagegen wetten.
Und was jetzt, wenn Apple in Zukunft so eine Brille rausbringt? Muss das nicht so ein Kassenschlager werden wie die AirPods?
Ich glaube, Apple würde keine Brille bauen, die nur Videos und Fotos machen und Musik spielen kann. Sondern wenn dann wirklich irgendwas Cooles mit Augmented Reality und so weiter. Was mit einem gewissen Nutzwert.
Ja, man wird halt als Nutzer so ein bisschen angefüttert. Man hat das Gefühl, die versuchen jetzt uns zu erklären, wir brauchen jetzt Brillen. Und dann werden diese Brillen immer besser. Ähnlich wie es Handys gab und dann gab es Smartphones.
Ja, aber gerade dann ist ja wichtig, dass das erste Produktversprechen so ein bisschen sinnvoll ist. Und ich sehe das noch nicht. Und ich finde es auch ganz schlimm, dass der Konzern, der dafür sorgt, dass viele Menschen die Online-Welt nicht mehr verstehen und keinen guten Zugang zu Fakten mehr haben. Dass der sozusagen jetzt wortwörtlich die Brille für die Offline-Welt wird. Für einen gewissen Anteil der Menschen im schlimmsten Fall. Das halte ich für besorgniserregend.
Ich habe noch zwei Fragen. Eins, ist das nicht das Ende jetzt für GoPro? Muss GoPro nicht so eine Brille jetzt machen? War das nicht so der erste Weg, um Videos aufzunehmen? Oder ist der technische Gap zwischen lange Aufnehmen, dauert noch so lange und dann bräuchte man eine Brille mit einem Battery-Pack?
Ne, das ist total valide. Die nächste Generation Produkt für GoPro hätte eigentlich eine immer kleinere Kamera und irgendwann eine Brille sein müssen. Finde ich eine valide These. Also aus der Hardware-Sicht hätte das eigentlich von GoPro und nicht von Facebook kommen müssen. Bin ich total dabei. Ich weiß nicht, ob du auf dem Surfbrett oder Motorrad jetzt so eine Sonnenbrille tragen würdest. Aber auch das kann man ja irgendwie lösen. Ne, ist ein valider Punkt. Absolut.
Und ich verstehe nicht, wieso bringst du eine Brille raus, wenn der Sommer vorbei ist? Also scheinen es vorher nicht geschafft zu haben.
Der Sommer ist immer nur auf einer R-Type-Google vorbei. Und die Facebook-Nutzer sind teilweise...
Ja gut, aber die App funktioniert nur in Amerika und da ist bald kein Sommer mehr. Und zweitens, wird TikTok dieses Jahr noch eine Brille rausbringen? Und was passiert, wenn jetzt TikTok das macht? Also die Brille kostet 2,99, TikTok bringt jetzt in drei Wochen eine Brille, die kostet 9,90.
Das krasse ist, wirst du die Brille nicht über eine andere App ansteuern können? Also ist die so proprietär im Facebook-Universum, dass ich die nicht nutzen kann ohne die Facebook-App? Dann vielleicht sollte GoPro dann doch noch eine Brille bauen mit Oakley zusammen oder so vielleicht.
Ja, es müsste so eine Surfer. Ich warte auf die Apple-Brille. Die kommt schon. Mit dem Auto zusammen.
Mit dem Auto. Reden wir darüber noch? Das Apple-Auto ist gerade Chef-Ingenieur zu Ford abgelaufen, glaube ich. Und es will keiner bauen mit Apple irgendwie.
Ja, die bauen das alleine. Wird schon jemand machen.
Die haben sich aber sieben Jahre Zeit gelassen erst mal, bis sie zu dem Schluss gekommen sind. Und haben rumiteriert und weg. Aber es gehört alles zur Kultur da, glaube ich. Nach der Hälfte mal wegschmeißen und neu anfangen.
Genau. Sankt Kost. Einfach mal wegwerfen. Wie viel Fernseher hast du in deinem Leben schon gekauft?
Zwei oder drei, glaube ich, tatsächlich erst.
Findest du es interessant, dass das Fernseher so einer der einzigen technischen Produkte sind, die nicht so wahnsinnig schnell gewechselt werden? Kann man das sagen?
Ja, weil sich die Technologie auch einfach nicht weiterentwickelt hat groß, oder?
Naja, wie wir Bewegbild konsumieren, hat sich ja schon geändert.
Ja, aber ich meine, letztlich ist das ja auch nur eine beleuchtete Fläche, die relativ wenig proprietäre Technologie dahinter hat. Und die Operating Systems sind wirklich auch nicht so gut von den Standard OEMs. Ich glaube, es gibt nur zwei Hersteller eigentlich für die LEDs. Die kommen eigentlich alle von LG oder Samsung. Und der Rest, die anderen, also die Panels baut, glaube ich, oder ist es bei Monitoren so, oder bei beiden? Ich glaube, die LED-Panels bauen eigentlich nur noch zwei Hersteller. Und der Rest ist eine Marke, die drauf klebt, so ein bisschen UI.
Und Amazon baut jetzt die eigenen Fernseher. Was wird das? Wird das ein werbefreier Fernseher?
Das wäre auch krass, wenn sie eine Funktion einbauen, um Werbung auszublenden. Nach meiner Sicht würde das 100% zur Strategie passen. Warum baut Amazon ein eigenes Fernsehgerät?
Ich habe keine Ahnung. Um es günstiger anzubieten, damit die Leute mehr konsumieren?
Das, äh, weiß nicht, ob es sich schon rausgestellt hat, aber es vermuten auf jeden Fall Leute, dass er sehr günstig wird. Ich habe überlegt, ob er kostenlos wird und ob du einfach 5 Euro mehr Prime zahlst oder so. Oder ob es vielleicht im Standard Prime sogar drin ist, obwohl 55 Zoll Diagonale kriegst du mit einem Prime noch nicht hin. Mit einem leicht erhöhten Prime kriegst du ein Fernsehalbum dazu vielleicht.
Ja.
Und ein Top-Operating-System, um sowohl normales Fernsehen als auch Streaming zu machen. Wäre ein Grund auszuwechseln, oder? Aber was ist das für ein Elektroshot? Überleg mal, was das für ein Elektroshot produziert. Das wäre schon krass. Aber ich meine, das ist auch wieder Hoheit über ein Device zu bekommen. Oder ein weiteres Device in die Wohnung oder ins Privatleben des Menschen einzuführen. Das ist schon mal sinnvoll. Dann, äh, defensiv, man integriert eigentlich vertikal und stellt sicher, dass nicht irgendwie ein Roku oder Samsung dich vom Fernseher runterschmeißt, was sie könnten.
Was bedeutet das für Netflix?
Ja, im schlimmsten Fall, dass sie so wie Google und Apple so ein Deal machen müssen, dass sie Geld dafür bezahlen müssen, um auf dem, äh, sozusagen, dass Amazon dann seinen eigenen App-Store auf dem Fernseher baut. Ach, das wäre doch, sie könnten, Amazon hat ja nur einen sehr begrenzten App-Store mit Kindle oder Firephone. Ja, und ist nie so richtig durchgestartet. Und sie können natürlich ihr App-Universum bauen, wo sie dann auch irgendwie ihre 30 Prozent bekommen von anderen Playern oder so.
Und ihre Spiele oder Spiele-Fetzsacken. Eigentlich, dann müssen sie das Ding direkt mit einer Spielekonsole bauen. Oder mit so einem Controller.
Auch, auch gut. Ja, Gaming könnte es auch früher oder später noch geben. Ich, ich glaube primär, also du willst ein weiteres Device haben, du willst Screen-Time oder Attention klauen. Ich würde eher sagen, um Werbezeit zu vernichten, als um neue zu schaffen. Aber da immer Amazons Werbebusiness jetzt ja schon groß wird, könnte ich mir schon vorstellen. Also, rein, rein logisch, der TV-Werbemarkt ist immer noch der größte Werbemarkt der Welt, glaube ich. Also Internet insgesamt würde das überholen, aber die einzelnen Internet-Kanäle sind, glaube ich, noch nicht größer als TV. Das heißt, TV ist der größte Werbemarkt. Und wenn Amazon das Werbebusiness weiter extrem wachsen lassen will, dann ist den TV-Werbemarkt angreifen, glaube ich, total sinnvoll.
Bevor wir in unsere Buy-Now-Pay-Later-Ecke kommen, einmal kurz unser Disclaimer.
Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Man sollte aufgrund des Gehörten keine Kauf- und Verkaufsentscheidungen zu Aktien und anderen Wertpapieren treffen. Wir können die Risikodiskussion der Hörer nicht einschätzen. Es besteht zudem immer das Risiko eines Verteilverlusts. Ihr solltet immer euren eigenen Research machen, um selbstständige Entscheidungen zu treffen. Sollt ihr dennoch aufgrund der Informationen im Podcast handeln, handelt ihr stets auf eigenes Risiko und wir können unmöglich für erdreifache Verluste haften.
Zudem solltet ihr auch auf jeden Fall auf doppelgänger.io.com gehen und das Ganze nochmal lesen. Es gibt mehr Buy-Now-Pay-Later-News. Zum einen kauft PayPal jetzt PayD, was auch immer das ist. Und Affirm hat Earnings gebracht und die Aktie ist nach oben katapultiert. Das kann man schon sagen, wenn man 25% nach oben geht.
Genau, Affirm ist gestern 5% gestiegen und wird heute bei Eröffnung wahrscheinlich über 20% steigen.
Warum? Sind die Zahlen so krass?
Krass sage ich schon mal, sind die ja. Warum, das können wir noch besprechen. PayPal hat PayD gekauft, da steigt ja gerade die große Übernahmeschlacht unter den Buy-Now-Pay-Later-Anbietern. PayD ist sozusagen das Afterpay von Japan, könnte man sagen. Und greift so ein bisschen nach Südostasien auch aus. Und das hat PayPal für, ich glaube, 2,5 Milliarden oder so rund gekauft. Also ich glaube, die Chance bei, die große Chance von Buy-Now-Pay-Later ist hintenrum so ein bisschen, wir haben ja mal darüber geredet, was für starke Netzwerkeffekte es im Kreditkartenmarkt gibt. Also, dass die Kreditkartenfirmen oder Netzwerke Mastercard und Visa, dass die irgendwie zwischen 60 und 70% Ebit-Marge haben, was absolut pervers ist. Also, dass bis zu zwei Drittel des Umsatzes als Gewinn hängen bleiben. Und insgesamt sind die beide eine Billion Euro oder über eine Trillion Dollar wert. Und das liegt daran, dass Kreditkarten eben extrem starke Netzwerkeffekte haben, weil sie sagen, je mehr Händler das akzeptieren, desto mehr Sinn macht es für einen Konsument, eine Kreditkarte zu haben. Je mehr Konsumenten Kreditkarten akzeptieren, desto mehr Sinn macht es für einen Händler, eine Kreditkarte zu akzeptieren. Und das verstärkt sich immer weiter und irgendwann ist es selbstverständlich. Und bei Now Pay Later könntest du es theoretisch schaffen, dass du eben über Lastschrifteinzug oder was weiß ich dein Konto aufstockst und dass du diesen Kreditkartennetzwerke, Acquirer, diesen ganzen fünf Parteien normalen Payment Funnel deutlich verkürzt. Da steckt auf jeden Fall viel Fantasie hinter. Und das wollen natürlich eigentlich auch viele Fintechs, stören sich, dass sie da weiterhin noch irgendwie zwischen anderthalb und drei Prozent an irgendwelche Kreditkartennetzwerke und die Bank, die hierzu gehören, bezahlen. Das heißt, das ist schon sehr spannend. Plus, das wächst wie Unkraut gerade der Markt insgesamt, weil das Produkt scheinbar für Konsumenten extrem attraktiv ist, weil sie kaum mehr bezahlen und dafür mehr kaufen können, als sie sich leisten können. Das ist dann positiv, warum das so gut ist. Und der Firm war letzte Woche getrieben, 40 Prozent oder 30 Prozent sind dann noch übrig geblieben vom Anstieg, weil bekannt wurde, dass Amazon Testpilot macht mit der Firm. Und jetzt geht es wie gesagt nochmal 20 Prozent hoch. Man muss fairerweise sagen, damit stehen sie mit 111 Dollar immer noch unter dem Kurs des ersten Tages, glaube ich. Sie haben nach dem IPO einen riesigen Satz gemacht und danach sind sie in ein tiefes Tal auf rund 50 Dollar gefallen und haben sich dann jetzt wieder erholt. Also, hätte man bei 50 gekauft, hätte man es mehr als verdoppelt. Aber hätte man beim IPO gekauft, würde man noch nicht so viel besser dastehen. Und die Zahlen sind gestern rausgekommen. Ich habe mir die mal angeschaut. Erklär doch nochmal, was a Firm macht. Bitte, für die Zuhörer.
A Firm kann man, wenn man einen Shop hat, kann man das als Paymentanbieter einbauen und dann kann der Nutzer ähnlich, wie man bei angeben kann, man bezahlt über PayPal oder über Kreditkarte oder Lastschrift, kann man dann sagen, man zahlt bei A Firm und A Firm regelt den Zahlungen, also zahlt dem Shop das Geld sofort und der Kunde zahlt A Firm Raten ab. Also man kauft ab.
Und wie verdient A Firm Geld?
Wahrscheinlich nimmt sie eine Provision für das Payment und wenn das irgendwie dann zu einem späteren Bezahlpunkt kommt.
Genau. Wie hoch ist die Provision im Schnitt vom Shop? Zwei Prozent? Ne, hatten wir schon mal gesagt, es ist um die fünf Prozent.
Ah, okay.
Also zwischen vier und sechs. Und bis eben bei der Zugfahrt dachte ich auch noch, dass das das Geschäftsmodell wäre, ehrlich gesagt. Dann habe ich mir die Zahlen angeschaut und jetzt sieht das aber, zumindest aus Zahlensicht, nochmal ganz anders aus eigentlich.
Positiv oder negativ?
Das kommt drauf an, wie man es interpretiert. Also für mich sieht es jetzt so aus, als wäre das ein Loss Leader Payment Produkt mit einem Fintech Payday Loan Business hinten dran.
Okay, da sind viel zu viele Fremdwörter für mich. Was meinst du damit?
Also A Firms Income Statement ist relativ komplex. Da ist jetzt nicht einfach nur Subscription Umsatz und dann dagegen Cost of Revenue und Operating Expenses, sondern es ist sehr stark aufgegliedert. Also sie weisen den Außenumsatz, den sie generieren aus, den Gross Merchandise Value oder Volume. Das liegt ungefähr bei zweieinhalb Milliarden pro Quartal. Daraus machen sie sogenanntes Merchant Network Revenue. Das ist diese Provision, die die Shops zahlen. Dann Virtual Card Network Revenue, das ist so ein kleinerer Extraposten, sagen wir, für die virtuellen Debit Cards müssen es sein. Dann haben sie noch verschiedene andere Income-Arten, nämlich Interest Income, also Zinseinnahmen, Gain on Sales of Loans, das erkläre ich dir später, was das ist, und Service Income. Und jetzt, also wenn man nur die beiden Positionen, Merchant Network Revenue und Virtual Card Network Revenue, das weisen sie als Total Network Revenue aus, da kann man schon mal sagen, dass das, das ist ja quasi die Take Rate, also wie viel von dem GMV nehmen sie als Revenue, von dem Gesamtumsatz. Und das habe ich, also unter doppelgänger.io.sheet kann man das ganz gut verfolgen, ich habe das da unter Mühen reingebaut, ich versuche es aber so zu erklären, dass man es auch ohne Sheetcode machen kann. Was man sieht ist, also a, der Umsatz, der das Revenue wächst gegenüber dem Vorjahr um 70%, 71%, das ist relativ gut, das beschleunigt sich sogar ein bisschen, und das trotz des Fakts, dass Peloton nicht besonders gut geht. Deswegen weisen sie jetzt auch ein Non-Peloton Revenue aus, das sogar irgendwie um deutlich über 100% wachsen würde dann, oder deutlich schneller, weil sie alle sehr besorgt sind, wie ob Affirm zu sehr von Peloton abhängig ist, und wenn Pelotons Geschäft schwächelt, ob Affirm damit schwächelt, was definitiv der Fall ist. Und dieses Total Network Revenue, das ist gegenüber dem Vorquartal, also dem Q3, also die haben auch wieder abweichendes Jahr, das Jahr endet im Juno, deswegen sind wir jetzt im Q4, also das eigentliche Q2 wird als Q4 reported. So, und dieses Q4 liegt unter dem Vorquartal schon mal beim Network Revenue, und das liegt unter anderem daran, also dass man das GMV nur um etwa 10% steigern konnte, und dass die Take Rate, also die Marge gesunken ist, was zum Beispiel an zwei Sachen liegen könnte, und das habe ich letztes Mal vorausgeklagt. Also entweder ist es, weil sie von Amazon eben einen viel schlechteren Deal bekommen, ich habe ja gesagt, Amazon gibt keinem Payment-Anbieter 5%, egal wie sehr es die Conversion steigert, oder was weiß ich, so viel würde Amazon nicht teilen mit denen. Das könnte der Grund sein, dass wenn sie Amazon Volumen gemacht haben, dass dadurch jetzt die Take Rate niedriger ist, oder auch weil sie bessere Konditionen den Shops bieten müssen, weil sie überall im Wettkampf mit PayPal, mit Square, mit Afterpay sind, ne, mit Klarna auch. Das heißt, vor einem Jahr war diese Take Rate bei 7,3%, der Rohgewinn vom GMV, den sie bekommen haben, der ist jetzt auf 4,3% runtergegangen, und der Trend zeigt nach unten, und wenn jetzt Amazon Umsätze dazukommen, würde ich sagen, dann wird das nicht hochziehen. So, und dann haben sie selber aber auch noch Transaction-Kost. Das ist, ich lese die Position mal vor, als Loss-on-Loan-Purchase-Commitment, Provision for Credit Losses, also Rückstellungen für zukünftige, also für theoretische Verluste, Funding-Kost, also Kreditkosten, und Processing und Servicing. Und das wiederum kann man als Gesamt-Transaktionskosten eigentlich bezeichnen, und das, was ich jetzt sage, das weisen Sie alle in Ihrem Income-Statement nicht aus. Also das steht in der Pressemitteilung, sind diese Zahlen nicht drin, sondern die muss man sich selber berechnen. Und das Interessante ist, diese Transaction-Kost sind 4,6% des GMV. Das heißt, diese 4,3%, die der Shop im Schnitt bezahlt, decken nicht die Transaktionskosten, die Ihr Firm hat mit den Transaktionen. Wahnsinn. So, das heißt, Sie machen ein, ich hab das Gross Transaction Income genannt, das ist dann nämlich negativ, da verlieren Sie 6 Millionen im Quartal, oder 0,2, also bei jeder Transaktion machen Sie 0,25% des Gross Merchandise Volume Verlust. Ein Viertelprozent von dem, was Du gekauft hast, verliert Ihr Firm bei jeder Transaktion. Und dann, dazu kommen dann die OPEX noch, die Operational Expenses, von denen wir sonst immer reden bei anderen Firmen, nämlich, was sonst R&D heißt, nennen Sie Technology and Data Analysis, das sind nochmal 71 Millionen im Quartal, Sales und Marketing sind 63,5 Millionen im Quartal, und General Admin, die Gemeinkosten sind 137 Millionen im Quartal. Das kommt alles noch dazu. Also, nachdem Sie negative Gross Margin oder Transaction Margin haben auf jeder Transaktion, verlieren Sie dann noch weiter Geld. Also, da kommen dann noch Operational Expenses dazu. So, jetzt musst Du Dich fragen, was ist denn dann das Geschäftsmodell? Und das ist eben, dass Sie dann im Anschluss von den Kunden halt nochmal 15, 18% Zinsen nehmen, teilweise. Je nachdem, also es gibt Shops, die sagen so, also teilweise haben sie Partner, die 0% haben, dass Du sozusagen zahlst, was Du siehst, aber oft ist es auch so, dass Du dann nochmal eigentlich so einen Dispo-Kredit mehr oder weniger zahlst. Und das scheint, also das ist das eigentliche profitable Geschäft, weil auf der initialen Transaktion, zumindest so, wie ich die Zahlen verstehe und wie man sie meiner Meinung nach deuten muss, verdienen sie unheimlich viel Geld. Also, sowieso ist die Operating Margin, ist, Sekunde, minus 200%, geht das überhaupt? Achso, das ist nur auf das Network Revenue, Sekunde, das habe ich falsch berechnet, dann muss ich nochmal kurz, 15, minus 90% ist die rund. Weil die Gesamtkosten sind fast 500 Millionen und das Total Revenue ist 260 Millionen. Also, sie verdienen auch unheimlich viel Geld, sind auch Cashflow negativ, das ist nicht ganz so schlimm, die Cashflow Marge ist nur minus 6% und deswegen sind sie mit dem 70% Wachstum nach Rule of Forty, wenn man möchte, sehen sie auch ganz gut aus. Aber grundlegend kann man sagen, dass, wenn man das Network Revenue gegen die Transaktionkosten rechnet, verdienen sie Geld und wenn man dann die OPEX noch mit, dann verdienen sie richtig Geld. Und wo aber ordentlich Marge herkommt, ist Interest Income, Gain of Sales of Loans und Service Income. Und Gain of Sales of Loans ist glaube ich, weil sie angefangen haben, die Loans zu verbriefen, das heißt Anleger, die irgendwie riskante Konsumentenkredite kaufen wollen, können sich das Securitized, also verbrieft als Werbpapier kaufen, so wie damals in der Immobilienblase, ein bisschen. Und damit kann man Geld machen oder man kann das eben selber aufs Balance Sheet nehmen und kriegt dann vernünftig Zinsen drauf. Ich habe mal geschaut, wie transparent sie das darstellen, also ich war natürlich auch sicher, dass ich das nicht falsch verstehe, das Modell. Sekunde, wo ist Affirm? How it works. So, dann habe ich hier runtergescrollt, How it works. Fill your card, choose how to pay, also dann kann man wählen, ob man drei, sechs oder zwölf Monate lang bezahlen will. Das Beispiel ist, also dann steht, here is what you might pay. So, dann kommt so ein Beispiel und es steht, based on 15% APR, das ist die Annual Percentage Rate, also letztlich der Überziehungskredit, for illustrative purposes only. 15% ist schon relativ viel, das ist aber nur illustrativ. See footer for details, also das Feingedruckte, Kleingedruckte steht im Futter, dann habe ich zum Futter gescrollt und dort steht dann, your rate will be 0 APR or 10 to 30% APR based on credit and is subject to eligibility check. Also du wirst gecheckt, ob du überhaupt den Kredit haben darfst und zahlst bis zu 30% Zinsen pro Jahr, basierend auf deiner Credibility, also deiner Bonität, letztlich, also 10 bis 30%. Und daher kommt dann tatsächlich der Umsatz, den Affirm gegen die Operating Expenses und so weiter rechnet, um dann eventuell doch noch Cashflow-positiv zu werden. Und hey man, 30%, also ganz egal, ob 15, 18 oder 30%, also 15, 18, das ist so vielleicht in der Region eines deutschen Dispo-Kredites, also der, wie heißt das, ungeduldeten Überziehung, ich glaube ein vereinbarter echter Dispo müsste deutlich drunter liegen, aber wenn du überziehst, ohne es zu dürfen, dann bist du so bei 18% wahrscheinlich. Aber wenn es teilweise drüber ist, dann ist das eigentlich Payday-Lohn, also wer Payday-Lohn nicht kennt, es gibt eine, auch da gibt es eine Dirty Money Folge von der Netflix-Doku Dirty Money, die heißt Payday, da wird beschrieben, wie ich glaube Scott Tucker heißt, so ein Loan Shark, Sekunde, ja, Scott Tucker, wie der so ein Payday-Lohn-Business betreibt. Also das ist hauptsächlich durch riesige Zinsen und massive Gebühren dann Leute, die echt schlechte Bonität haben, auch ausbeutet.
Und wieso hat die Börse jetzt so gut reagiert?
Achso, weil wahrscheinlich, weil sie, also weil die Cashflow-Marge auf minus 6% hochgegangen ist, die war vorher deutlich schlechter, vorher sah das aus, man könnte überhaupt kein Geld verdienen und diese, ihre eigene Adjusted Operating Margin ist mit 14 Millionen das erste Mal leicht im Plus. Also es wächst schnell, man sieht, dass Peloton nicht so wichtig war und sie nicht aufhalten konnte, es wird leicht profitabler. Gleichzeitig, was man auch sagen muss, ist, dass vor einem Jahr haben die nur 3% für Marketing ausgegeben, das ist auf 24,3% hochgegangen jetzt.
Wow.
Das heißt, eigentlich so müssten die Margen auch teilweise zusammenschrumpfen, also wahrscheinlich musst du nicht übermäßig viel immer wieder in Technology, Sales und Marketing und so weiter, obwohl doch Sales und Marketing musst du investieren, aber irgendwann sollte eigentlich ein Operating Leverage kommen, aber wie gesagt, an der Ersttransaktion verlierst, oder an der grundlegenden Transaktion verlierst du eigentlich Geld, weil die Payment-Kosten höher sind, als was du vom Merchant bekommst. Und danach ist es letztlich ein Payday-Loan-Business. Und wenn die dann das hinterher als Wertpapier verbriefen, also wenn Michael Burry irgendwann sagt, er kauft Credit Default Swaps auf Affirm Securities, also auf die verbrieften Konsumentenkredite, dann würde ich aufpassen, weil dann ist die nächste große Krise, glaube ich, nah. Es braucht nicht viel, damit da jetzt ein großer Umschwung kommt. Die Leute werden es natürlich genauso überschulden wie mit Kreditkarten vorher. Man kann jetzt darüber streiten, ist das transparenter oder weniger transparent als mit Kreditkarten hier. Das ist, glaube ich, Auffassungssage. Also sie zeigen dir an, was die Kosten sind, das ist gesetzlich so, also du kannst jetzt nicht sagen, im Kleingedruckten stehen die Zinssätze, sondern es steht halt, was du mehr zahlst mit der Ratenzahlung. Aber ich finde das echt kompliziert. Also ich bin mir nicht sicher, entweder ist es das beste Business der Welt oder das schlechteste. Und das erklärt auch vor allem Peter Thiel, dass du es geil findest. Die haben ja vier Fundingrunden da mitgemacht, glaube ich. Ich würde das auf keinen Fall besitzen wollen, glaube ich. Und ich glaube, es kann auch ganz schnell kippen, ehrlich gesagt. Weil du hast durch die Konkurrenz überall Margin Compression, also deine Network Marge, also die Take Rate von den Shops wird weiter runtergehen, glaube ich. Sondern weil die alle wissen, sie können jetzt verschiedene Player gegeneinander ausspielen. Die Transaktionskosten sollten eher gleich bleiben. Ich glaube nicht, dass Master und Visa mit denen und die Banken denen jetzt dafür, dass sie sie kaputt machen wollen, bessere Margen geben. Und irgendwann wird das Risiko steigen, je mehr Leute das nutzen, denke ich. Und wie gesagt, bei General und Admin der Technology Position gibt es noch keinen sinkenden Kostenanteil. Also prozentual bleiben die Kosten gleich, das heißt, du hast da kein Operating Leverage, plus Marketing wird immer teurer als Anteil. Deswegen ist der Operating Leverage eigentlich auch fast negativ. Ich würde nicht dagegen wetten, glaube ich. Wenn Business so skrupellos ist, glaube ich, dann ist es nicht schlau, dagegen zu wetten. Aber ich finde es auf jeden Fall bedenklich und es macht mir ein bisschen Angst, je mehr Leute da sind. Also du kannst ja sehr gut sehen, wie viel Volumen und wie viele Kunden die haben. Haben 7,2 Millionen Kunden inzwischen übrigens. Das GMV per Customer ist interessanterweise nur 350 Dollar. Der durchschnittliche Warenkorb ist 495, geht übrigens auch runter. Das ist mit Sicherheit der Paletteneffekt, glaube ich. Wenn dir die großen 2.000 Dollar oder 2.500 Dollar Warenkörbe fehlen, geht das auch runter. Transaktionen pro Kunden steigen dafür. Die Anzahl der Merchants steigt extrem, hat sich verfünffacht im Vergleich zum Vorjahr. Wie gesagt, nach Rule of 40 sieht das durch das schnelle Wachstum noch gut aus. Aber das kippt sofort, wenn sich die Zahlungsfähigkeit der Menschen verändert, auf jeden Fall. Oder wenn sich die Zinsen verändern, wenn es teuer wird. Im Moment holen sie sich das Geld für 1, 2 Prozent und verleihen es dann für 15 Prozent weiter. Mit dem Geschäft kann ich auch Geld machen. Dazwischen heißt es halt noch das Credit Risk. Max Leftschon, der Gründer, ist ja Ex-Paypal, wo sie unter anderem das Credit Scoring, was dann Palentier wurde, entwickelt haben. Das sollte der ganz gut können und der war CTO bei PayPal. Das heißt, die werden beim Credit Scoring auf Basis der Kundendaten schon sehr gut sein. Ich weiß nicht, ob ich das gut finde. Wir haben ja vorhin gesagt, das ist die große Hoffnung, dass man nicht mehr 2 Prozent Kreditkartengebühren zahlen muss als Shop. Achso, und das ist auch spannend. Du musst mal zusammenrechnen, was diese Gebühren alles sind. Also wenn ich jetzt die Network Fee, die sie erheben, diese 4,3 Prozent zusammenrechne, mit dem, was sie dem Kunden außerdem noch aus der Tasche holen über die Zinsen später, dann zahlt es mal 10, 12 Prozent mehr bei jedem Einkauf. Da ist die Kreditkarte fast ein gutes Modell. Kommt wieder darauf an, wie hoch deren Zinssatz ist. Aber eigentlich kann man nur jedem Menschen sagen, kauft bitte nur mit Geld, was ihr habt. Weil wenn nicht, zahlt es 10, 12 Prozent obendrauf. Von diesen 12 Prozent lebt die Firma. Das ist ihr Modell. Du musst dich jetzt fragen, ob das langfristig möglich ist, dass Menschen so dumm sind, dass sie 12 Prozent mehr für ein Produkt zahlen, um es nach und nach zu bezahlen. Das ist dann geteilt zwischen Shop und dem Konsumenten.
Aber wenn jetzt nächste Woche das neue iPhone rauskommt oder präsentiert wird, dann will man das ja haben. Und wenn man sich das nicht leisten kann, dann ...
Das ist die nächste Gefahr, die ich sehe, dass sich Leute Produkte kaufen, die besonders gut wiederveräußerbar sind. Also wo du 95 Prozent des Warenwertes auf Ebay bekommst. Ein neues iPhone gehört, glaube ich, dazu. Wenn du das Originalverpackt verkaufst, verlierst du wahrscheinlich nicht mehr als 10 Prozent. Dann kannst du dir irgendwie 10 iPhones über Buy Now, Pay Later kaufen. Verkaufst sie wieder und dann hast du Bargeld. Und machst mit dem Bargeld, keine Ahnung, kaufst Drogen oder irgendwas. Oder spekulierst bei Robinhood. Und Firm, ich weiß nicht, wie alt sie insgesamt sind. Ich glaube, nicht super alt. Aber das Wachstum ist in den letzten zwei Jahren passiert. Und es ist jetzt die Frage, wie belastbar die Daten schon sind, darauf basierend. Und sie haben noch keine echte Krise miterlebt. Also wo dann auch mal 20 Prozent der Kredite defaulten. Weil die Leute, die gute Bonität haben, sind ja schlau genug, so ein Angebot nicht anzunehmen. Kompliziert. Also ich bin nicht mehr so überzeugt. Zumindest nicht von der Firm aufgrund der Zahlen. Oder ich verstehe die komplett nicht. Aber ich habe jetzt so aufbereitet, dass sie sagen, ich habe nichts verändert, außer dass ich ein paar Relationen eingetragen habe. Die kann man sich in der Tabelle anschauen. Dann kann man sich ja selber seine Meinung bilden.
Hast du den Rechenfehler korrigiert?
Welchen Rechenfehler?
Nee, wo du gesagt hast 200. Was war das? War das Loss from Operations?
Achso, den habe ich gerade durchgezogen. Der ist jetzt, ist nur noch minus 90 Prozent Operating Margin. Ist besser.
Und kannst du uns irgendwie so ein Radar einschalten, dass wir sehen, dass hier der Big Short Typ da irgendwas kauft oder nicht? Können wir das irgendwie herausfinden?
Die Frage ist, würdest du securitized Konsumentenkredite kaufen? Also jemand sagt dir, du kriegst acht Prozent auf die Anleihen. Also verkauf dir eine Anleihe, die bringt acht Prozent. Und dann zurück bekommst du das Geld, was 10.000 Konsumenten, die werden in eine Klasse eingepackt, in ein Paket verschnürt. Und je nachdem, wie viel die zurückzahlen können, bekommst du halt am Ende. Würdest du das machen?
Nee.
Acht Prozent fix, dafür das Kreditrisiko von amerikanischen?
Nee. Nee, hört sich für mich nicht so gut an.
Bin gespannt, wie das wird. Also ich würde sagen, Lost Leader Payment Produkt. Und ich meine, das funktioniert gut. Der Shop hat eine höhere Conversion. Die Leute können sich was kaufen, was sie sonst nicht kaufen könnten.
Der Shop muss dann eine mega höhere Conversion haben, wenn du so viel mehr fürs Payment zahlst. Also was zahlst du denn, wenn du bei PayPal ...
Die Wahl ist, du zahlst es entweder im Payment, oder wenn nicht, zahlst du es durch die schlechtere Marketingeffizienz. Und du musst dann höhere CPCs bei Google. Also du hast eine höhere Conversion, und dadurch sinkt der CPC, den du zahlen musst, bei Google. Oder der effektive CPM eigentlich. Das kann man kühl durchrechnen. Was auch noch spannend ist, 29 Prozent der Transaktionen werden durch Affirm selber initiiert. Also das heißt, 71 Prozent kommen von Shoppartnern, die Affirm eingebaut haben. Und 29 Prozent kommt aber schon von der Affirm App, die sagt, hey, du brauchst bestimmt ein neues Fahrrad. Oder einen neuen Föhn. Oder eine neue Schreibmaschine. Das hat mich überrascht, wie hoch der Anteil ist, dass sie 29 Prozent der Transaktionen sozusagen aus ihrer bestehenden Nutzerschaft kreieren können. Durch Werbung oder durch Angebote oder Deals, die sie veröffentlichen. Das ist natürlich spannend. Und das hilft natürlich dabei, Merchants zu gewinnen. Wenn du sagen kannst, du fängst heute mit uns an, und morgen sehen sieben Millionen Leute deinen neuen Barttrimmer.
Wahnsinn. Wahnsinn. Nächste Woche Dienstag, kurz vor der Aufnahme, gibt's eine Apple Keynote. California Streaming. Man erwartet das neue iPhone. Vielleicht mit ein bisschen AI-Funktionalität.
Oder mit Binary Operator. Apple will auch in den Binary Operator. Also, das muss ich dir vorstellen. Ich,keit halber noch sagen, das hab ich schon öfter vorher gesagt, aber um diese Aktie gut zu bewerten, muss ja immer klar sein, dass fast jedes dieses Fintech-Business, das sind die Anbieter, nach guter Logik und Spieltheorie, müssten eigentlich die zwei Mobile Operating Systems, also Google und Apple, diese Märkte alle gewinnen. Also, es ist eigentlich gut. A firm hat sich als sieben Millionen Nutzer gekrallt. Aber langfristig, wie gesagt, machen Kreditkartennetzwerke eigentlich kein wenig Sinn. Und die Endgeräte, die die meisten Nutzerdaten und Zugang, den Nutzer Zugang haben, und vielleicht auch Zugang zu den Small- und Medium-Businesses, die sollen es eigentlich gewinnen. Das ist klar Google und Apple. Das wäre ein Grund allein für mich, Firm nicht zu kaufen. Ehrlich gesagt. Trotzdem kann das bis dahin noch super laufen, vielleicht sogar profitabel werden. Genau so. Aber was bringt Apple? AI-Fernsehen?
Nee, ich glaube, also die, auch ein Fernseher, glaube ich eher nicht. Das iPhone wird wahrscheinlich präsentiert. Vielleicht zeigen sie auch schon die neue Apple Watch.
Aber warum heißt es Kalifornia Streaming dann?
Vielleicht kommt es Apple TV noch mal ein bisschen raus.
Als Device oder als kleine Box wieder? Also als große TV?
Naja, als kleine Box. Also, oder sie ziehen gegen Amazon. Dann kann man sich den kostenlosen oder sehr günstigen Amazon-Fernseher und den sehr teuren Apple-Fernseher kaufen. Das glaube ich eher nicht. Ich glaube, es wird relativ easy. Vielleicht hauen sie noch mal drauf mit Apple+. Also, dass sie noch mal so ein, zwei große Streaming-Angebote irgendwie announcen. Und Jan muss wahrscheinlich immer noch auf seinen 16-Zoll-M1-MacBook warten. Das wird wahrscheinlich immer noch nicht rauskommen.
Verdammt. Und werden sie irgendwelche Mega-Blockbuster? Gibt es noch irgendwas? Hobbit ist bei Amazon, glaube ich. Die Tolkien-Sachen sind gleich. War das bei Amazon? Nee. Oder bei Viacom?
Weiß nicht mehr. Freust du dich auf Matrix? Matrix 4 an Weihnachten?
Puh, nee, nicht megamäßig, ehrlich gesagt. Die 2 und 3 waren eh schon scheiße, oder? War das nicht so?
Aber was muss man dir denn anbieten? Du bist ja jetzt überhaupt nicht Apple-mäßig. Welches Entertainment müssten sie dir geben, außer Bloomberg TV, dass du Apple TV kaufen würdest?
Sowas wie Spotify für Fernsehen, glaube ich. Also, dass du die besten TV-Entertainer, die du rauskaufst, und die besten Daily-Shows hast. Die beste Daily-Börsenshow, die beste Daily-Comedy-Show oder Satire-Show. Die besten News-Anchor oder das beste News-Team, die besten Investigativ-Reportagen. Die besten 3. Weltkriegs-Dokus. Ich glaube, das. Aber ich meine, das ist ein Großteil von Christoph halt schon über YouTube hin. YouTube hat 50 Millionen, also Musik-Stream war das aber.
Ja, egal. Aber YouTube wurde jetzt von TikTok auf konsumierbare Stunden überholt, oder? Ja, auch krass, ne?
Da musst du dir überlegen, dass Leute mehr Zeit auf TikTok verbringen, als auf YouTube, wo du teilweise stundenlange Videos guckst.
Ja, vor allem streamst du da doch irgendwie auch Sachen im Hintergrund, also Musik oder wie auch immer. Und dann hast du bei TikTok... Wie lang sind bei TikTok die Videos? Sind die nicht alle?
15 Sekunden oder 10 Sekunden. Also du hast keine Ahnung, was beim Apple Event kommt.
Neues iPhone, ich kauf's, ich freu mich drauf. Was soll das können dann? Das sieht einfach ein bisschen schicker aus. Also sieht wahrscheinlich genauso aus wie das 12er.
Vielleicht kannst du vom iPhone auf dem Fernseher streamen. Das kannst du auch jetzt schon, oder?
Ja, das geht auch.
Ah, ich weiß, ich weiß. Es kommt endlich der universelle Desktop, dass du nur noch ein Device hast und auf Streaming. Du streamst nämlich dein iPhone auf alle Devices, ne?
Ne, glaub ich nicht. Vielleicht kommt das die Software. Aber das... Ah, California. Wie nennen sie das? Das Verteilen auf verschiedene Screens. Also was halt auf jeden Fall irgendwann in der Zukunft kommt, ist, dass du halt alle Apps auf allen Hardwareprodukten laufen lassen kannst. Also dass du auch eine iPhone-App auf deinem MacBook laufen lassen kannst. Aber das kommt eher in der Developer-Konferenz dann.
Du könntest eine virtuelle Maschine haben, dass deine Geräte alle nur noch auf virtuellen Maschinen. Also dein Handy, obwohl das ist Security-mäßig so ein Albtraum. Das würde ein Apple-Nutzer nicht wollen eigentlich. Du kannst halt sagen, du kriegst deine virtuelle Maschine bei Apple und dein Handy arbeitet eigentlich nur noch auf der virtuellen Maschine. Und dein Laptop auch.
Aber auch das ist ein Thema, was eher auf dem Developer-Event präsentiert wird.
Okay, gut, dann bleiben wir gespannt.
Hast du schon überlegt, jetzt endlich mal zu Notion zu wechseln von Evernote?
Noch ist mein Frust nicht groß genug bei Evernote. Aber ich bin kurz davor. Kann nicht mehr lange dauern.
Also Notion ist ja eigentlich Evernote für Generation Z und ein paar VCs, die eine hippe Webseite haben wollen. Und die haben jetzt Automate gekauft. Also Notion hat vor einer ganzen Weile die APIs geöffnet, dass man da Sachen selbst verbinden kann. Und dann haben sie relativ entertaining, wie du getwittert hast, hat der Gründer von Notion getwittert, dass er den Gründer von Automate.io auf LinkedIn angeschrieben hat. Und somit kam dann eine Transaktion. Was denkst du, wie viele Exits passieren so über Called, über LinkedIn und Twitter? Hey, lass mal sprechen.
Weniger als 5 Prozent auf jeden Fall. Aber er hat das so dargestellt als Beispiel, dass LinkedIn Called, called, reach out eben doch funktionieren kann. Und die haben nur drei Monate zum Closen gebraucht oder so. Also drei Monate, nachdem er ihn angeschrieben hat über LinkedIn, wurde die geclosed.
Nicht schlecht für 40 Leute. Was denkst du, was die bezahlt haben? Keine Ahnung. Ich nutze Notion hier auch für Podcast-Vorbereitung und ich bin eigentlich ganz happy. Wobei, so ein paar Sachen gibt es noch nicht. Also die Suche über Apple, über Spotlight funktioniert nicht. So ganz offline-kompatibel fühlt es sich dann auch nicht an. Aber es ist schon ein schönes Produkt. Und Mobile bin ich auch nicht so der große Fan. Also ich nutze es tatsächlich nur auf dem Rechner.
Du brauchst ja gerade als Mobile ein Notizbuch.
Ja, du kannst es nicht. Spiel mal mit. Der erste Monat ist kostenlos oder so. Kannst ja mal experimentieren. Sonst, ja, sie bauen halt jetzt Schnittstellen an alle möglichen Sachen, dass das halt immer ein größerer Punkt ist. Zwei Milliarden ist Notion jetzt wert.
Sie sind auch private, ne?
Ja.
Ich kenne auch viele Firmen, die damit arbeiten im leeren Umkreis tatsächlich. Also entweder so als Knowledgebase intern. Darf ich, glaube ich, nicht sagen, wer es macht. Aber es gibt viele. Also sozusagen als Konfluencer-Satz. Aber teilweise auch, dass du damit deine Website publisht und so weiter.
Ja, ich finde es nicht schlecht.
Interessanter Ansatz. Also ich hätte nie gedacht, dass so etwas braucht.
Aber es scheint gut zu funktionieren. Ja, und Evernote hilft dir. Also es ist so ein bisschen, dass man die immer wieder challengen muss. Was war das andere Produkt, was wir gedacht haben?
Du willst ja als Konkurrent sehen als Evernote, oder? Oder Microsoft SharePoint, oder wie heißt das bei Microsoft, was so ähnliche Sachen macht?
Ja, stimmt. Auf Discord wurden wir gefragt, ob wir uns nicht mal SAP angucken könnten. Das wäre ja das wertvollste deutsche Unternehmen und wir würden es nicht so wirklich viel betrachten. Warum, Pipp, warum magst du nicht SAP? Warum findest du es nicht spannend?
Weil es glaube ich nicht schnell genug wächst. Im Moment wächst es gar nicht. Ich glaube es ist minus 1% oder knapp, etwa Sekunde. Total Revenue minus 1%. Also es schrumpfen wir jetzt übertrieben gesagt, aber es stagniert einfach, weil man sozusagen das bestehende Software Revenue in Cloud Revenue verwandelt, wo man dann kurzfristig auf Marge verzichtet. Aber ich weiß nicht, ob ich, also wenn es draußen gute Firmen gibt, warum ich jetzt ausgerechnet da auf den Turnaround spekulieren soll, fairerweise muss man sagen, SAP ist halt sehr günstig bewertet oder relativ günstig mit 25 mal Gewinn oder 6 mal Umsatz. Das im Vergleich zu den schnell wachsenden Software Companies natürlich sportbillig, wenn man so will. Aber wie gesagt, es wächst. Es hat 10% Cashflow Marge, 20% Net Income Marge. Es ist schon hoch profitabel, kann man ruhig sagen. Also von der Profitabilität ähnlich wie ein Salesforce oder Microsoft eigentlich auch. Aber halt ohne Wachstum. Und ich bin ja kein Value Investor. Ich will irgendwie die nächste Generation an Softwarefirmen. Apropos Generation, ich glaube auch, dass SAPs Kunden einfach die sind, die in Zukunft nicht besonders schnell wachsen werden. Also SAP ist ja eine sehr breite Software Suite von irgendwie HR zu ERP, E-Commerce. Es gibt fast nichts, was du nicht, oder P4, also Finanzen, Rechnungswesen. Also es gibt eigentlich, ich sage mal, nichts, was es nicht gibt von SAP fast. Aber ich würde es schon so beschreiben, dass es hauptsächlich kaum bis langsam wachsende Unternehmen sind, die SAP benutzen. Und du hast halt nicht dieses dahinterliegende Marktwachstum, außer das Software eats the world. Und Firmen werden tendenziell mehr Software nutzen in Zukunft. Auch die großen Firmen. Aber ich würde eher auf eine Softwarefirma setzen, wo auch die Kunden selber noch mal wachsen. Weil das vor allen Dingen für die Revenue-Expansion gut ist. Einerseits kannst du denen mehr Produkte verkaufen, den Kunden. Aber die Kunden selber wachsen auch mit und brauchen mehr Produkte oder brauchen mehr Volumen. Ich glaube, das hilft. Das sehe ich bei SAP halt im Moment alles nicht. Ich glaube schon, dass sie diese Transformation hinbekommen werden. Aber was ich nicht glaube, ist, dass sie noch mal auf ein 20% Wachstum kommen in ihrer Lebensgeschichte. Und für Value-Investoren ist es vielleicht was. Aber dafür ist mir das Risiko zu groß, dass SAP von unten ständig gechallenged wird. Von irgendwie ERP macht vielleicht ein Xentral oder so. Die Rechnungswesensachen gibt es tausend andere Wettbewerber, die versuchen da sozusagen mit einfachen Lösungen unten reinzukommen. Von daher bin ich da relativ skeptisch. Das drängt sich nicht auf. Ich habe mir auch Spaß mal angeschaut, das ist eine ganz interessante Kennzahl für Softwareunternehmen, wie viel Umsatz machst du pro Mitarbeiter? Das ist ja so ein bisschen auch die Rentabilität deiner Arbeitskraft. Und du würdest sagen, dadurch, dass SAP so riesig groß ist, ich glaube, es ist inzwischen die wertvollste Aktie im DAX, weiß gar nicht, aber eine der fünf wertvollsten auf jeden Fall.
Die wertvollste.
Die wertvollste, genau, habe ich richtig in Erinnerung. Die machen pro Mitarbeiter aber nur 250.000 Umsatz. Das klingt ja fast, als würden die keine Software machen, sondern nur die Prozesse in ein anderes Unternehmen auslagern, würde ich jetzt bösartig sagen. Man muss sagen, die gesamte SaaS-Branche, also es ist im Schnitt der gesamten SaaS-Branche, also richtig schlecht ist es auch nicht, aber die besten Firmen zum Vergleich, Microsoft macht 900.000 Dollar Umsatz pro Mitarbeiter. Krass. Da musst du dich fragen, wo ist beim SAP, wo sind da die Skalen oder die Skalenerträge, dass obwohl du sozusagen der größte deutsche, wahrscheinlich europäische Softwarekonzern bist, dass du dann nicht irgendwo eine Überprofitabilität auf dem eingesetzten Personal hinbekommst. Ich glaube, sie beschäftigen 100.000 Angestellte, genau 104.000 Angestellte inzwischen. Und ich würde denken, wenn du irgendwie so eine Standard-Solution bist, wo eigentlich jeder weiß, er braucht es ab einer gewissen Größe, dass du die dann entweder besser preisen können müsstest oder sehr hohe Einsparer, oder Economies auf Scale hättest auf der Kostenseite. Und das scheint aber nicht zu passieren. Also, SalesForce macht 410.000 pro Mitarbeiter, Adobe macht 570.000 pro Mitarbeiter, ServiceNow vielleicht noch am nächsten Brand 400.000 pro Mitarbeiter. Da ist SAP so mit 250.000 jetzt eher im Durchschnitt, auch nicht am unteren Ende, aber im Durchschnitt. Die krassesten beiden sind übrigens Stripe mit zwei Millionen pro Mitarbeiter Umsatz und Etienne mit einer Million. Das lohnt sich dann richtig. Also, wenn man das jetzt als Maß für die Effizienz einer Firma nimmt, zahlen müssen die alle ähnliche Summen für ihre Mitarbeiter?
Aber mein Argument wäre jetzt, die zahlen in Deutschland die Hälfte. Also, oder? Ein Entwickler in Amerika bekommt doch mehr als ein Entwickler hier.
Ja, also ich meine, die 100.000 Angestellten werden nicht alle in Waldorf sitzen. Also, die sind schon weltweit verteilt. Ich glaube auch nicht, dass Deutschland ein Billiglohn-Land ist. Klar, die sind jetzt günstiger als in Berlin. Wahrscheinlich wird ein Salesforce schon deutlich mehr auch zahlen pro Mitarbeiter. Aber die Produktivität, also wie viel Umsatz die machen, du kannst jetzt die Kostenkomponente noch mal besprechen natürlich, aber die Produktivität ist ja trotzdem, wie viel Umsatz du pro Mitarbeiter machst, was deren Wert schafft. Und das ist bei SAP eben relativ mittelmäßig, würde ich sagen. Aber der Unterschied ist aber eben, dass sie ja trotzdem 25 Milliarden Umsatz machen und damit eigentlich relativ groß sind. Und da würdest du eigentlich hohe Skalenerträge erwarten. Also, das ist entweder, ich würde sagen, dadurch, dass die nächste Kopie deiner Software wenig kostet, dass du entweder bei der Gross Margin hohe Skalenerträge hast oder aber, dass die Kosten irgendwann runtergehen. Aber beides sehe ich nicht so richtig stark. Deswegen die Transformation zu Predictable Revenue, die funktioniert, die geben sie auch an. Vorher waren es 73%, jetzt 76% Predictable Revenue. Das ist noch nicht SaaS, glaube ich, aber was halt eine gewisse Voraussagbarkeit hat des Umsatzes. Aber wie gesagt, woher dann am Ende das Wachstum kommen soll, das sehe ich weiter nicht. Und deswegen ist es ein guter Value-Titel. Also, sie zahlen auch 1,5% Dividende. Das kriegst du halt bei den meisten Software-Stocks nicht. Aber ein guter Wachstumstitel ist es auf keinen Fall.
Nicht für mich. Und können sie dich irgendwie mit irgendwelchen Zukäufen oder so überzeugen in Zukunft?
Hm, schwer. Eigentlich auch nicht.
Also, nee.
Also, ein ganzer Helikopterblick sind meine zwei Argumente. Sie werden von unten sehr stark angegriffen. Also, die nächste Generation SaaS. Also, jedes Segment, was du dir anschauen würdest bei SAP, hat grad bestimmt 10 bis 20 Competitors, die aus dem SMB-Markt kommen, da reingehen oder einen kleinen Teilmarkt, also sagen wir mal, versuchen, ins Rechnungswesen zu kommen, indem sie einfach zuerst eine Firmenkreditkarte anbieten. Und irgendwann sucht man weitere Wertschöpfung. Und dann kommt man auch da voran. Und das andere ist eben, dass die Kundenbasis, ich hab die jetzt ein bisschen einseitig dargestellt, die ist schon ein bisschen breiter als nur jetzt alte Stahlkonzerne oder so, aber es sind generell einfach große Unternehmen. Aber ich würde denken, dass die schnell wachsenden Unternehmen sind bei anderen Softwareunternehmen Kunden. Und ich würde eher auf die Kohorte setzen wollen. Aber das heißt nicht, dass eine falsch und das andere richtig ist. Ich bin halt ein Growth- und Wachstumsinvestor. Und für einen Value-Investor ist SAP wahrscheinlich ein guter Titel mit 1,5% Dividende, einer schönen Marge. Und vielleicht kommen sie auch wieder auf 3, 4, 5% Wachstum, vielleicht sogar 10, auf 20, so wie ein Microsoft oder Salesforce, werden sie nie kommen, glaube ich. Das sehe ich nicht.
Ich finde, wir sollten nächste Woche mal wieder so eine richtige Start-up-Folge machen. Also, wenn ihr Fragen habt, schreibt uns gerne eine Mail an podcast.doppelgänger.io oder über die anderen Kanäle, gerne auch über Discord. Zur Discord-Community kommt ihr, wenn ihr auf doppelgänger.io.com geht. Zum Abschluss, ich meine, ich hätte dich auch aus DocuSign ausgeredet, oder? Bereust du es mittlerweile, dass du die DocuSign-Aktie verkauft hast?
Ja, ich habe die bei 160 verkauft. Ich glaube, sie sind jetzt bei 260 oder so, ne?
283. Eieiei. Tut mir leid.
Ja, ich überlege, ob du das alleine warst, oder ob ich nicht selber auch den... Ich erinnere mich, dass ich so etwas gesagt habe wie, ich habe erst zu spät gesehen, dass es ein Corona-Gewinner ist, und bin zu spät eingestiegen. Und dann haben sie aber auch noch relativ wenig von Corona profitiert und sind in den Haupt-Corona-Quartalen irgendwie nur mal mit 40, 50% gewachsen. Und dann fand ich das irgendwie nicht sexy genug.
Man fragt sich auch, warum. Also, die sind doch am Ende... Helfen die mir doch nur, eine Unterschrift zu setzen.
Da gab es... Das ist die eSignature and Agreement Cloud. Ja, ja, ja, ja, ja.
Irgendwas mit AI muss da rein. Der Tweet des Tages für mich war, als ich mit DocuSign geguckt habe, hat einer geschrieben, ich mache gerade eine Angel-Runde, aber das Ding closed am Ende der Woche, weil dann ist meine Try-Period bei DocuSign abgelaufen. Geil.
Schöne Art, Urgency zu generieren, oder FOMO.
Ja, genau. Endlich mal ein Unternehmer, der auch auf die Kosten achtet.
Genau, eigentlich ist die DocuSign... Also, es hat sich gut entwickelt, muss man sagen. Es sieht gut aus. Vor allen Dingen, weil sich die Gross Margin sehr schön entwickelt hat. Also, da sieht man genau diese Skaleneffekte. Dass sie sozusagen... Sie zahlen halt für AWS oder was dahinter liegt, mehr oder weniger das gleiche Geld, kriegen aber mehr Umsatz drauf. Deswegen hat sich die Gross Margin von vor zwei Jahren 74 Prozent auf jetzt inzwischen 78 Prozent verbessert. Das geht absolut in die richtige Richtung. Der Umsatz wächst mit vor Quartal 58 Prozent, jetzt 50 Prozent, wie gesagt, auch am Sheet. Und die Cash-Flow-Marge, und das ist brutal, ist bei 35 Prozent, dieses Quartal. Das heißt, 50 Prozent Wachstum, 35 Prozent Cash-Flow-Marge, hast du ein Rule of 40 von 84, 85 gerade. Wow. Und das ist natürlich schon sehr gut. Und dafür sind sie mit 30-mal Sales eigentlich relativ fair bewertet, könnte man sagen. Das heißt, der Markt glaubt immer noch, DocuSign ist ein reines Corona-Player anscheinend. Und dass die Wachstumsraten wiederum runterkommen wird. Obwohl sie, wie gesagt, Geld drucken. Also Cash-Flow war schon immer, schon seit Q1 2020, das war 2019 tatsächlich, weil die auch ein abweichendes Geschäftsjahr haben, das Ende Januar. Das heißt, die waren seit 2019 schon immer Cash-Flow-positiv. Dann zwischendurch mal nicht, als Corona kam, weil sie Gas gegeben haben anscheinend. Und haben jetzt eine extrem gute Free-Cash-Flow-Marge oder Operating-Cash-Flow-Marge. Plus wachsen die mit 50 Prozent. Eigentlich gut. Ich glaube, alle glauben noch. Das wäre eine Aktie, die ich fast wieder ... Also müsste ich heute noch mal so ein Depot aus 10, 20 Titeln bauen, dann würde ich die vielleicht reinlegen.
Echt? Und nicht die Sorge, dass man das über Apple oder Adobe oder so sowieso machen kann?
Genau, die zwei großen Probleme sind. Also A, ist das ein Corona-Player und werden Leute es wieder weniger machen? Also gar nicht mal, ob Leute aufhören, das zu nutzen, aber ob die Kundenakquise deutlich schwerer wird nach Corona. Und das andere ist, ich glaube nicht, dass die, die es einmal genutzt haben, es wieder ... Also die Kundenerfahrung finde ich ehrlich gesagt sehr gut bei DocuSign. Einfach, weil das auch ein Problem ist, was mich extrem nervt. Ich bin kein großer Fan von Papierkram. Und hier irgendwie Dinge kurz anzuschauen, zu überfliegen, durchzulesen. Ich glaube, man könnte auch noch viel mehr machen, sozusagen an der Seite auf Konsumentenseite, also sozusagen die wichtigsten Paragraphen hervorheben und so was. Und das dann aber schnell und rechtswirksam zu unterzeichnen. Zum Beispiel mit dem Notar-Service. Also da, wo die Gesetzgebung das erlaubt, dass man so eine Art virtuellen Notar dazu macht oder über Video oder so, finde ich das eigentlich von der Customer Experience total gutes Produkt. Aber die Gefahr ist, wie du sagst, ein Adobe kann das eigentlich genauso. Es ist nur noch nicht ganz so flott. Es ist auch ein Google Document Cloud oder Google ... Wer heißt bei Google? Workspace? Wer heißt ein Googles Produkt da? Diese ganze Quatsch-Google-Office-Suite? Suite. Suite heißt es, genau. Und es ist halt zu niedrigschwellig, und die Wertschöpfung oder die Wertschöpfungshöhe ist eigentlich zu niedrig, um da jetzt echte Modes zu bauen. Das ist so ein bisschen die große Gefahr, glaube ich, die auch viele sehen. Und fairerweise muss man sagen, dass diese Cashflow-Margin im Q2 immer besonders gut ist. Das heißt, vor zwei Quartalen war die nur 15 Prozent. Und immer im Q2 ist die aber so um die deutlich über 30. Das heißt, dieser tolle Rudolph-40-Wert wird sich ein bisschen verschlechtern in den nächsten Quartalen. So oder so, mit einem 30er-Multiple finde ich die aber noch relativ gut. Ich glaube, Geld verlieren tut man da nicht. Ein Ten-Bagger ist es auch nicht mehr, nehme ich an. Aber ... Ach so, und NRA ist übrigens auch. Die haben sie über die letzten zwei Jahre von 113 ganz allmählich auf jetzt 124, 125 hochbekommen. Das spricht auch dafür. Und NRA ist, wie gesagt, selbst nach Kündigung. Ich schätze, die würden nicht viele Kündigungen haben.
Hättest du da jetzt nicht nach Corona mehr erwartet?
Wie gesagt, ich glaube nicht, dass jemand, der das nutzt, dann wieder zurückgeht zur Zettelwirtschaft. Das glaube ich jetzt wahrscheinlich nicht. Wer trifft die Entscheidung am Ende im Unternehmen? Entweder jemand, dem Effizienz wichtig ist, der sollte da ein Interesse haben, oder die. Oder diejenige Person, die es tatsächlich operativ betreut. Die wird auch sehr schnell merken, dass das eigentlich was Gutes ist und viel Arbeit spart. Von daher würde ich von einer Churn von unter 5% ausgehen auf jeden Fall pro Jahr. Und vielleicht eine DBNA von 130 plus, und dann kommst du auf die NRA von 125. Von daher, ich bin eigentlich ... Und mit der Cashflow-Marge könnte es auch irgendwann so ein Value-Titel werden. Wenn es nur noch 20% wachsen würden, das wäre überhaupt nicht schlimm. Weil wenn deine Marge 35% ist, oder sagen wir mal, im Jahresmittel wird die dann ... Ich schau mal, wie es letztes Jahr gewesen wäre. Wenn man das mittelt, sind es 21% Marge. Genau. Könnten die so ein kleines Salesforce, kleines Microsoft werden, die so 20% wachsen und 20% Marge machen? Why not? Ich finde es eigentlich eine ganz nette Aktion. Aber wenn ich sie nicht verkaufe, dann hätte ich 80% gemacht. Das habe ich in dem Zeitraum, seit ich verkaufte, jetzt mit anderen Titeln aber auch gemacht. Von daher war es jetzt nicht so schlimm. Aber 80% pro Jahr sind jetzt nicht schlecht. Das kriegt man nicht jedes Jahr. Wenn ich wählen müsste zwischen SAP und DocuSign, wir können es einfach so machen. Oder zwischen Affirm, SAP und DocuSign. Das wäre schon schwer. Also DocuSign wäre auf jeden Fall die Eins. Die Frage ist jetzt, würde ich eher SAP als Affirm nehmen? Ach, schwer. Ich würde nur DocuSign kaufen. Die anderen beiden finde ich beide nicht gut. SAP kann man dem Sparer so ins Depot legen. Der kriegt da 1,5% Rendite und vielleicht irgendwann wieder 5% Wachstum.
Sehr gut. Philip, ich freue mich auf nächste Woche.
Mal sehen, von wo ich dann mit dir telefoniere.
Diese Woche hatten zwei unserer Stammhörer am Donnerstag, Geburtstag, alles Gute nachträglich, Andre und Alex. Mal gucken, ob ihr bis hierhin hingehört habt. Ein kleiner Test. Wenn ihr Fragen habt, dann können wir das nächste Mal wieder nächste Woche machen. Eine schöne Start-up-Session und ein schönes Wochenende. Bis Mittwoch. Ciao, ciao.