Doppelgänger Folge #78 vom 24. September 2021

Facebook Files | Apple vs. Facebook | Apple vs. Epic | LaLiga Fussball NFTs | Adobe Earnings

Heute geht es um Apple und Facebook. Facebook hat sich zu den Facebook Files geäußert. Kann man Social Media mit Autos vergleichen? Oder eher Zigaretten? Facebook hat diese Woche auch zugegeben, dass das iOS 14.5 Update von Apple funktioniert. Bis man wieder Fortnite auf dem iPhone spielen kann, dauert es noch ein paar Jahre. Die Tor des Monats NFT Idee wurde diese Woche von LaLiga verkündet. Pip führt uns durch die Adobe Earnings.

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

00:18:40 Facebook Files

00:32:10 Apple vs. Facebook

00:42:00 Apple vs. Epic

00:48:10 LaLiga Fussball NFTs

00:55:50 Adobe Earnings

Doppelgänger Tech Talk Podcast

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Willkommen im Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 78, kurz vor der Wahl. Pip fährt per Anhalter zurück nach Deutschland. Wie geht's dir?
Mir geht's sehr gut. Ich bin in wunderschönen Venedig, genieße die Zeit und mache den Chirach und verfasse Briefe an beliebte TV-Entertainer. Lass mich zum Schreiben inspirieren. Und es ist schöner als... warst du schon mal in Venedig? Schöner als ich gedacht habe. Vielleicht weil es gerade nicht so voll ist und die Atmosphäre abends auf der Straße zu essen und so ist wirklich ganz nett in einem der Hinterhöfe. Ich habe lange überlegt warum das so schön ist, weil ich wirklich schlechte Vorurteile über Venedig hatte. Und dann fiel mir auf einer der Gründe, dass es wahrscheinlich einfach keine Autos in der Stadt gibt. Hier fahren ja sozusagen ein paar Boote in den Kanälen rum, aber auch nicht überall und insgesamt relativ wenig gegen Abend. Und wer mal spüren will, wie eine autofreie Stadt sich anfühlt, dem sei die Zugfahrt nach Venedig, sei eine sehr schöne Zugstrecke auch, sehr empfohlen. Ist aus München eigentlich relativ schnell machbar, weil man erst nach München muss, dauert es noch ein bisschen. Aber kann ich sehr empfehlen.
Und hast du dir einen Reiseführer angehört oder gelesen, was sollte man noch über Venedig wissen? Wie viele Brücken gibt es dort?
Weniger als in Hamburg wirst du gleich sagen. Richtig? Wolltest mich reinlegen? Netter Versuch. Es gibt unheimlich viele Brücken, aber tatsächlich hat Hamburg glaube ich, ist ein bekannterer Fakt als man denkt. Ich habe eine Kajagay-Tour tatsächlich gemacht, war auch sehr gut. Und was habe ich gelernt? Ja, dass das halt so eine Republik ist oder war. Krass wie alt der Reichtum schon ist, wie alt die Gebäude sind. Na gut, wir wollen uns ja nicht in architektonische Schwägereien verfallen. Ich habe nicht so viel Medienkonsum gemacht. Du darfst mir ein bisschen die Tagwoche erklären und vielleicht anfangen, indem du die Themen des Podcasts abreißt.
Also es gibt wieder NFT und Fußball News. Das ist ja der NFT Fußball Podcast hier. Dann sprechen wir eigentlich hauptsächlich über Big Tech. Also Apple vs. Facebook. Und generell Facebook hatte jetzt nicht so den besten Monat. Und Apple gegen Epic. Da gibt es auch so ein bisschen weitere Rivalität. Man hätte ja denken können, dass das jetzt erstmal vom Tisch ist. Aber das zieht sich wahrscheinlich noch. Sonst schauen wir uns die Adobe Earnings an.
Die habe ich pflichtbewusst vorbereitet und sogar im Sheet. Also es ist noch nicht super hübsch, aber da wir Adobe bestimmt längerfristig beobachten, habe ich mir da mal die Mühe gemacht, die in den Sheet zu packen.
Sehr gut. Und ich habe noch ein bisschen gedacht an deine Podcast Idee. Du hast ja in der letzten Folge gesagt, du würdest gerne Podcast für Stadt, also so Stadtführungspodcasts haben. Was hältst du davon, wenn das so ein Promi machen würde? Also wenn du mit Olli Dietrich durch Hamburg laufen würdest.
Super gut. Super gut.
Mit Poldi durch Köln. Es wird halt dann international skalierbar ein bisschen schwieriger. Aber du müsstest halt dann die Synchronsprecher haben.
Also ich meine, das kannst du ja lustigerweise mit AI. Also wer den Promi nicht unterschreibt, macht es einfach als Deepfake. Aber es ist eine super Idee. Finde ich sehr gut.
Ja, da habe ich auch ein krasses Startup, hat mir die Tage jemand erzählt. Die machen so eine AI über dein Gesicht und lassen dich dann in verschiedene Sprachen sprechen. Ja, jetzt bin ich natürlich nicht vorbereitet.
Ich meine, die Steigerung wäre ja auch, dass der Audio Guide an den Stellen, so was gab es schon mal von Wikipedia, glaube ich, dass die Lokaldaten verknüpft oder Location Daten verknüpft werden mit bestimmten, aus Open Street Maps oder so, Punkten. Also du bekommst quasi die Wikipedia Artikel vorgelesen zu den Gebäuden, neben denen du gerade stehst. Das kannst du relativ gut automatisieren. Und das wäre natürlich schlau, wobei ich den vorbereitenden Podcast auf die Stadt auch cool finde. Aber ich glaube, beides wäre cool. Die Vorbereitung und dann vielleicht die Promi-Führung.
Ja, ich habe dir Synthesia gerade geschickt. Da kannst du dir so Videotutorials machen. Also du tippst ein und dann sagt dir eine Person in jeglicher Sprache, was du so machen willst. Beispielsweise das Beispiel dort ist Onboarding, was auch sehr, ja, womit der PR-Stunt eigentlich von denen war, dass sie mit David Beckham in neun Sprachen über Malaria gesprochen haben. Und die scannen halt, eigentlich ist das das Tool für Fernsehen in Zukunft. Also stell dir vor, du siehst ja, wenn du synchronisierte Sachen siehst und einen englischen Film in Deutsch siehst, dann kann man ja so die Lippen lesen beziehungsweise die Lippen nicht lesen. Und mit der Technik funktioniert das halt.
Scary. Ich habe das tatsächlich schon in Videos, ich glaube von Think11 gesehen. Das wirkte noch nicht perfekt, aber man sieht, wo das hinführen kann. Ich glaube, das wird sehr gut. Ich mag den Claim, Goodbye Cameras, Microphones and Actors. Das ist einigermaßen aggressiv. Weißt du, wer da investiert ist schon?
Ne, ich hab's mir nur von der Produktseite angeguckt. Aber die scheinen, die haben schon 10 Millionen, haben sie schon. Also so viel sind sie ja noch nicht wert. Ich meine, es gibt Supermärkte, die ja hier fast Milliarden einsammeln. Gratulation dazu. Ich habe gestern Abend, am Donnerstag, habe ich eine Nachricht bekommen, mit hier Flink Finanzierungsrunde. Und mein Kollege meinte so, oh, dass sie für Gorillas, mal gucken, was da jetzt als nächstes rauskommt, war jetzt nicht so positiv gestimmt. Und dann, zack, zwei Stunden später, Gorillas, nicht schlecht.
Ist das Public oder sind das Gerüchte, was du da sagst?
Das ist Public. Auf The Information ist gestern Abend die Headline hochgekommen.
Als Gerücht aber noch. Also wir sind jetzt, was sind wir, wie spät ist eigentlich, wir sind Freitag Vormittag. Und dann sollte das, was du sagst, richtig sein, dann ist es glaube ich noch nicht Public.
Okay, dann würde ich dir nicht gratulieren, aber in The Information steht, Gorillas raising 950 Million von Delivery Hero. Hört sich auf jeden Fall so an, als ob es…
Darf ich heute zwei Amaro trinken, meinst du?
Würde ich an deiner Stelle, kann man da gucken.
Ich bestätige es, die Runde von Flink auf jeden Fall, glaube ich, dass dort der Stein investiert hat.
Ja, also das wird auf jeden Fall ein krasser Fight. Für Konsumenten wahrscheinlich super.
Kannst noch ein paar Monate umsonst essen.
Ganz umsonst ist es ja nicht. Aber gut, bevor wir durchstarten, einmal kurz unseren Sponsor. Die heutige Podcast-Folge wird präsentiert von Stackfield. Geht mal bitte auf stackfield.com. Link in den Show Notes und schaut euch an, was Stackfield alles anbietet. Stackfield ist ein Kollaborations-Tool aus Deutschland. Das bedeutet, heute arbeitet ihr schon mit verschiedener Software zusammen, um remote oder gemeinsam zu arbeiten. Das könnt ihr jetzt auch mit Stackfield. Stackfield macht das seit über zehn Jahren, vor allem datenschutzkonform. Alle Sachen sind enkryptet. Alle Daten liegen in Deutschland. Und alle Subcontractor sind aus Europa. Das heißt, das ganze Ding ist 100% DSGVO-konform. Wer nutzt das? Hauptsächlich Leute, denen Datenschutz wichtig ist. Also die, die mit persönlichen Daten arbeiten. Sensiblen, personenbezogenen Daten. Wenn ihr das auch tut, schaut vorbei. Die ersten 14 Tage sind umsonst. Danach, falls ihr den Podcast hört und mit Stackfield mal ein Jahr zusammenarbeiten wollt oder länger, DG20 20% aufs erste Jahr. Viel Spaß und vielen Dank. Werbung Ende.
Ich hab noch eine Überraschung, bevor du mit Fragen loslegst. War das schon eine Überraschung?
Nee, mach weiter.
Also USB-C oder nicht? Das ist lustigerweise eine der wenigen Sachen, die ich mitbekommen habe auf Twitter. Die EU hat erlassen, dass alle Geräte USB-C Stecker zu haben haben. Sinn dahinter ist der Elektroschrott durch verschiedene Standards, was glaube ich sinnvoll ist. Natürlich gibt es auch Gründe, sich zu fragen, warum jetzt die EU ausgerechnet nicht die Stecker in der Wand, sondern die in den Geräten normieren will. Zu welchem Lager gehörst du? Die Argumente sind, das blockiert Innovation. Die wir in den vergangenen, ich weiß nicht, haben wir die gesehen in der letzten Dekade beim Stecker?
Ja, ich kann mich schon erinnern, dass der iPhone Stecker kleiner geworden ist.
Okay.
Oder iPhone oder iPad.
Also Elektroschrott und Innovation. Welches Lager bist du?
Ich finde USB-C super. Für mich ändert es nicht ganz so viel. Wobei es schon wäre Handy, wenn ich einfach alle meine Geräte mit dem gleichen Stecker aufladen könnte.
Ja, ich glaube aus Konsumentensicht ist es zumindest kurzfristig erstmal ein Vorteil. Also ich kann im Moment mein Laptop, was ein Lenovo ist, mein iPad Pro, was komischerweise einen USB-Anschluss hat, und mein Handy, was ein Google-Telefon ist, mit dem gleichen Stecker laden. Das heißt, ich brauche gerade auf meiner Reise nur ein Ladegerät. Das halte ich für einen großen Vorteil. Dummerweise brauche ich meine Kopfhörer, mein Licht und mein iPhone. Das habe ich nicht dabei. Da bräuchte ich dann noch andere Stecker.
Moment, Licht? Du hast eine Taschenlampe oder eine Leseleuchte dabei?
Na, dein Podcast-Licht, damit du mich beziehen kannst. Das habe ich jetzt aber nicht angemacht.
Das ist in Ordnung. Du bist hell genug.
Ich bin hell genug, genau. Aber es ist schwer. Die Frage ist, wie sich der nächste Standard entwickeln kann. Die tun jetzt so, als kann deswegen keine Innovation passieren. Man kann natürlich schon sich als Industrie gemeinsam für den neuen Standard entscheiden. Ich glaube, das würde die EU nicht blockieren. Was nicht passieren kann, ist, dass einer einen revolutionären Standard baut.
Aber wieso? Der revolutionäre Standard ist doch schon da. Ladelos. Kabellos.
Vielleicht ist deswegen die Debatte auch albern. Das ist ein sehr guter Punkt. Warum streiten wir über Stecker, wenn die Zukunft kabellos sein wird?
Du kannst dein Telefon auch schon laden, indem du es irgendwo drauf legst.
10.000 andere Sachen darf man ja auch regulieren. Unser Podcast ist heute zeitlich begrenzt, weil es keinen Stecker in der Nähe meines Aufnahmewortes gibt, in dem mein EU-Laptop-Ladestecker reinpasst. Der einzige ist im Bad. Da würde ich ungern aufnehmen, dann klingt es wie bei Sven Schmidt. Wenn ich jetzt ins Bad gehe, das ist ähnlich klein wie das Hotelzimmer. Von daher fände ich Standardisierung gar nicht so schlecht, EU-weit, gerade was Stecker angeht.
Das ist gut. Das heißt, wir müssen einfach so viel wie möglich Smalltalk vorne hin machen. Dann langweilst du mich nicht mit den Adobe-Zahlen am Ende.
Das wäre eine der Konsequenzen. Apropos Endgeräte. Lettland hat seine Bürger aufgerufen, inklusive derer, die in anderen EU-Ländern leben. Wahrscheinlich, weil man da ja diesen zusätzlichen Pass haben kann, glaube ich. Ist das Lettland, wo diese zweite Bürgerschaft da ist? Dass man es vermeiden sollte, chinesische Fabrikate von Smartphones zu nutzen, weil man unter anderem festgestellt hat, dass man die aktuellen Modelle von Xiaomi und Huawei getestet hat. Das P40 von Huawei und das, keine Ahnung, was aktuell von Xiaomi ist. Bei Xiaomi hat man bemängelt, dass es ein Censorship-Modul eingebaut hat, welches Begriffe wie Free Tibet, Long Live Taiwan Independence oder Democracy Movement usw. Insgesamt 54 Begriffe, potenziell zumindestens zensiert. Das Feature ist in der EU angeblich ausgeschaltet oder ist wahrscheinlich ausgeschaltet. Die Frage ist jetzt, welcher Handyhersteller arbeitet denn nicht mit den chinesischen Behörden zusammen? Apple arbeitet in China doch auch mit denen zusammen, oder nicht? Ich weiß nicht, ob die die Zensur erlauben, aber ich weiß jetzt nicht, dass potenziell das Handy genutzt werden kann, um zu zensieren. Ist das eine Bedrohung für den europäischen... Achtung, Moment. Man könnte natürlich dieses Feature fern aktivieren und Wahlen manipulieren. Du könntest gewisse Botschaften kurz vor einer Wahl nicht mehr durchlassen. Das heißt, es hat schon ein potenzielles Risiko.
Aber ist das nicht bei allen Geräten so? Was machst du denn jetzt, wenn auf einmal autonome Autos fahren und die alles aufnehmen? Lässt du dann chinesische Autos hier nicht fahren? Was ist mit dem elektrischen Staubsauger, der bei dir durchs Haus fährt? Was ist mit deinem Fernseher? Was ist mit allen anderen Geräten?
Du musst dir eigentlich verpflichten, die EU-Cloud zu benutzen. Oder Gaia-X, oder wie das heißt. Das ist ein sehr guter Punkt. Je smarter die Endgeräte werden, je mehr sich die Spannung mit China und Russland verfestigen. Kompliziert. Genau, das Huawei, was macht das? Die müssen ja diesen alternativen App-Store nutzen, weil ich glaube, noch resultierend aus dem Handelskrieg mit Trump damals, darf Google den Play Store nicht auf Huawei anbieten, was irgendwie mit dieser 5G-Thematik und dem Handelsstreit zu tun hatte. Und innerhalb dieses alternativen App-Stores scheint die Anzahl unsicherer Apps oder die Apps mit irgendwie nicht konsumentenfreundlich Motiven größer zu sein. Und auch das bemängelt da nicht der Datenschutz, ich glaube, der Verteidigungsminister oder so hat das sogar gemacht. Genau, und da sagt man, man sollte sich, wenn möglich, gegen chinesische Handys entscheiden. Und wenn man eins hat, soll man es eigentlich wegschmeißen, sagen die auch. Das ist schon eine relativ klare Ansage, wenn eine Regierung seinen Bürgern das nahelegt. Ich bin gespannt, ob da noch andere Regierungen oder Behörden folgen werden mit Warnungen.
In welches Gerät würdest du so eine Wanze einbauen? Also wenn du jetzt beispielsweise die komplette Supply Chain von China regierst oder von einem Land und sagst, okay, wir haben jetzt hier alle Produkte, wir produzieren weltweit alle Produkte für die Welt, Endkonsumentenprodukte. Beim Telefon können wir es nicht machen, weil da guckt jeder drauf. Aber irgendein anderes Elektrogerät, wo würdest du schauen, dass du irgendein Device drin hast, der Sachen aufnehmen kann?
Ich muss mich für eins entscheiden, ansonsten würde ich...
Ja, eins oder deine Top drei.
Also Fernseher ist schon sehr gut, glaube ich. Jägliche Fitness-Tracker. Dann als nächstes Brille oder Kopfhörer, sobald das smart wird. Das sind, glaube ich, die Sachen, die du mit der höchsten Wahrscheinlichkeit mit dir trägst und die dann jetzt oder dann elektronisch sind, oder? Hast du eine bessere Idee?
Ich hatte eher so an Sachen zu Hause gedacht. Also die Kaffeemaschine, also irgendwas Zentrales in der Küche, weil da viel gesprochen wird. Dann irgendwie Nachttischlampe.
Äh...
Und?
Ich glaube, du wärst erstaunt, bei wie vielen Familien die Küche nicht der Mittelpunkt, sondern dann doch die Couch besser wäre. Also ich verstehe die Logik, aber ich könnte mir vorstellen, dass das gar nicht so ist.
Dann musst du ein Handyladegerät in die Couch bauen, und dann kannst du da immer mit irgendwelchen Sachen noch senden.
Aber ansonsten Autos finde ich schon auch deine Idee von mit Autos. Für den öffentlichen Raum sind Autos schon das Beste. Und um Bewegungsprofile zu erstellen.
Also es gibt glaube ich zwei Trends in zehn Jahren. Das eine ist dieses Dumbphone, also einfach keine Technik, und auch Dumbcar. Also so ein...
Ja, oder halt Applecar. Also meine These ist ja, Apple muss jedes elektronische Produkt bauen eigentlich, um dir eine Alternative zu geben, die deine Privacy schützt. Also nicht, dass ich jetzt auf diese Privacyclaims komplett reinfalle. Mir ist schon klar, dass da auch Businesslogik von Apple dahinter steht. Aber noch ist es ja einigermaßen glaubhaft, dass sie dich weniger tracken, zumindest als andere Geräte. Und eigentlich muss Apple meiner Meinung nach deswegen für jedes Gerät im Haushalt, und das du mit dir führst, oder indem du dich bewegst, eine Alternative finden. Also wenn sie Datenschutz oder Privatsphäre glaubhaft sichern wollen, müssen sie eigentlich... dann brauchst du auch einen Apple Toaster. Oder eine Apple Kaffeemaschine eben. Oder andere Firmen... Es ist ja auch krass, wenn sich eine andere Firma einfach mal die gleiche USP sucht und sagt, wir bauen Connected Devices, die aber trotzdem einen extrem hohen Privacystandard haben.
Ja, eigentlich müsste es die deutsche Automobilindustrie auch machen. Also wenn du halt generell jede Premiummarke müsstest du ja sagen, Privacy first.
Ja, das wäre voll schlau, weil wir Deutschen gelten ja schon als Privacyweltmeister der EU. Also es wäre total glaubhaft. Man würde uns wahrscheinlich abnehmen, dass wir das ausnahmsweise hinbekommen. Wir gelten schon als relativ, durch unsere Vergangenheit mit Stasi und Gestapo, als relativ Privatsphäre... Nein, wirklich. Aber das ist einer der Gründe, warum man uns für besonders Privatsphäre sensibel hält. Und finde ich eigentlich eine gute Differenzierung. Oder USP.
Hast du eine gute Stasi-Geschichte aus deiner Vergangenheit?
Ne, ich war neun bei der Wende. Ja, aber ich ver... Also aus der Privatsphäre kann ich jetzt auch niemanden... Ich habe eine Sache kann ich sagen. Ich habe einen sehr guten Lehrer verloren, glaube ich. Oder ich weiß es nicht mit Sicherheit, aber ich habe das Gefühl, ich hatte einen sehr guten... Also wegen der Vergangenheit einen der besten Lehrer leider verloren. Was aber eher zum Nachteil war.
Weil der irgendwas gesagt hat und dann nicht mehr unterrichten durfte?
Ne, weil er vermutlich... Also das war nach der Wende sozusagen. Dann wurde, so wie es nach dem Weltkrieg... Also bei euch nicht. Aber im Osten wurde ja dann entnazifiziert. Und das wurde nach der Wende dann eben auch sozusagen mit irgendwie Parteifunktionären und vielleicht Leuten, die eine Stasi-Vergangenheit hatten, gemacht. Und die wurden dann aus dem öffentlichen Dienst relativ schnell entfernt. Und dazu gehörten eben auch Lehrer, Polizisten und so weiter. Und fachlich war das aber einer der besten Lehrer. Das ist die mehr... Doch, ich habe noch eine, aber die ist zu privat. Also das betrifft auch Personen, die sich da jetzt nicht wehren können und so weiter.
Dann machen wir einen Themenwechsel. Glaubst du, dass wir bald Social Media so...
Hast du denn im Moment eine BND-Vergangenheit? Oder eine Nazi-Vergangenheit in der Familie? Ganz sicher? Oder willst du es nur nicht erzählen? Kannst du es ausschließen oder möchtest du es nur nicht erzählen?
Ich glaube, ich kann es ausschließen. Also Social Media. Glaubst du, es wird irgendwann so reguliert wie Zigaretten? Also dass du Warning-Labels hast, bevor du dich einloggen kannst? Und dass du dich ab 16 überhaupt nicht einloggen kannst? Oder vor 16?
Es wäre gut, wenn es überhaupt mal reguliert werden würde. Gute Frage. Das wäre eine Möglichkeit. Ich weiß nicht, ob ich es für die beste hielte. Aber besser wäre wahrscheinlich, wenn die Firmen selber sich mal regulieren würden und andere oder zusätzliche Motive außer nur rein Growth und Engagement verfolgen.
Facebook versucht sich ja so zu positionieren, dass sie sagen, wir sind eher so wie eine Autofirma.
Du meinst wegen der aktuellen... Wie heißt das? World Street Journal Files?
Genau. Facebook Files.
Adam Moseries. Erzähl mal, was der gesagt hat.
Der hat in einem Interview gesagt, in einem Podcast, einem Recode-Podcast, dass er glaubt, dass Autos mehr Value createn, als sie kaputt machen. Und dass er es Social Media ähnlich sieht.
Also als notwendiges Übel. Aber Autos sind ja nicht programmiert dazu, an die Wand zu fahren oder gegeneinander zu fahren. Das ist ein wesentlicher Unterschied, glaube ich. Also ein nettes Narrativ, was er versucht zu spinnen. Aber der große Unterschied ist, ich bin mir relativ sicher, das letzte Auto, was ich hatte, war nicht programmiert, um Unfälle zu bauen. Das ist aber, was Facebook macht. Und Autos machen, glaube ich, auch nicht irgendwie süchtig. Sie werden nicht von Monopolisten hergestellt in der Regel. Sie sind relativ gut reguliert. Du musst Gurte haben. Es werden immer mehr Airbags verbaut. Du musst dich an sehr, sehr harte Regeln halten. Außer in Deutschland.
Du brauchst einen Führerschein.
Du brauchst einen Führerschein. Sehr gutes Beispiel. Genau. Das ist ein riesen Unterschied. Und es spricht ja scheiß Vergleiche auf. Das kann man ruhig sagen. Es ist eine Aufgabe, so etwas zu spinnen. Aber mit der Realität hat es genau gar nichts zu tun.
Also die Wall Street Journal hat die Facebook-Files veröffentlicht. Darunter kamen, also das sind Sachen, die geleakt sind von Mitarbeitern. Darunter kam unter anderem, dass Instagram, also dass Facebook selbst eine Studie gemacht hat, dass Instagram psychische, gesundheitliche Schäden bei Teenager-Mädchen macht. Da habe ich mich gefragt, gibt es irgendeinen Menschen auf dieser Welt, der sich besser, die, der sich besser fühlt, nachdem sie Instagram geöffnet hat?
Ich kenne einen, der sich ganz sicher nicht besser fühlt. Also ein Drittel übrigens. Du sagst das so. Aber es sind ein Drittel der Teenage-Girls, deren Body-Image von sich selbst verschlechtert sich, oder von ihrem eigenen Körper verschlechtert sich, durch die intensive Nutzung von Instagram. Eine von dreien. Das ist schon relativ signifikant. Plus Anxiety, Depression. Und ich glaube, ich habe das Problem, aber vielleicht liegt das am Geschlecht oder am Alter, sagen wir mit Instagram weniger, was ich aber krass merke, ist, wie Facebook deine Psyche kaputt macht und was für einen ekligen Mensch das aus dir macht.
Ich bin bei Facebook echt so wenig und Instagram auch.
Ich auch fast gar nicht mehr. Ich bin übrigens sehr, bis Ende des Jahres habe ich noch Zeit zum Komplettausstieg. Ja. Genau. Also ich bin fast drunter. Ganz selten. Aber wenn du nicht mehr so oft drauf bist und nicht mehr das Feed benutzt, sondern wirklich nur noch die Notifications, dann hast du deine Gefühle schon deutlich besser unter Kontrolle, würde ich sagen. Das Fiese ist ja, dass das Feed krass deine Gefühle beeinflusst und dass spätestens beim fünften Artikel du das Gefühl hast, du musst irgendjemand widersprechen, beschimpfen oder verunglimpfen.
Es gibt ja irgendwie so ein Sprichwort oder so eine Weisheit, dass der schnellste Weg zu unglücklich sein der Vergleich ist oder sich mit anderen Leuten zu vergleichen. Und das ist ja bei Facebook oder bei Instagram das Thema Nummer eins. Also man sieht immer, the grass is always greener or greener with others. Und ja, also ein Tipp. Es gibt verschiedene Tipps, wie man von Facebook und Instagram runterkommt. Und das gelingt in auch alle Social Medias. Also Tipp Nummer eins App vom Telefon löschen. Wer das nicht machen möchte. Tipp Nummer zwei, allen Leuten entfolgen. Vor allem Instagram. Also man würde ja denken, dass Instagram auch gut funktioniert, wenn man keinen Leuten folgt. Und ich glaube, bei TikTok ist es so. Die fangen an. Instagram ist fast nutzlos, wenn du keine Follower hast. Also du kannst dieses Discovery machen, aber der Entry Point bei Instagram ist immer noch so wie Facebook damals. Wenn eine Person sieben Leute folgt, dann fängt es an irgendwie Sinn zu machen.
Ja, aber was ist der Vorteil, wenn du allen Leuten entfolgst? Dann kannst du es auch löschen, wenn du allen Leuten entfolgst.
Naja, du kannst dann immer noch pips stalken manchmal, indem du durch die Suche gehst und links und rechts gucken. Aber du kriegst nichts angeboten, wenn du reingehst.
Ein guter Mittelweg ist, glaube ich, so ein bisschen auf seine eigenen Gefühle zu achten. Und die Accounts, über die man sich immer wieder aufregt, denen zu entfolgen. Oder zu blockieren. Ja, ich bin nicht so ein großer Fan von blockieren. Weil es gibt ja schon so diesen Autounfall-Charakter, dass du immer wieder irgendwie dir die Post vom Deemer anschaust oder so. Und man merkt aber relativ schnell, also das Aufregen ist ganz schön, das Doofinnen, aber einfach mal ausschalten. Man kann relativ gut ohne die Post leben.
Und hat es dich gewundert, dass Facebook bei manchen Leuten mehr Sachen erlaubt? Also sie scheinen ja das Gremium irgendwie belogen zu haben, indem es ein paar Millionen Promis, Politiker und sonstige Persönlichkeiten gibt, die...
Millionen waren das?
7 Millionen, 5 Millionen oder so was?
Das sind mehr, als ich gedacht hätte. Also insgesamt finde ich das ehrlich gesagt null überraschend. Also ich habe am Anfang auch nicht die Aufregung verstanden. Vielleicht ist es halt, dass man... Also aus rechtlicher Sicht ist es vielleicht wichtig, dass man die Smoking Gun gefunden hat. Also dass klar ist, dass Facebook, dass alles intern bewusst ist und sie trotzdem dagegen handelt. Also nicht handelt, vor allen Dingen. Also das ist wahrscheinlich neu. Aber ich meine, dass es irgendwie Anxiety und Depression macht bei jungen Menschen, dass das Körper die Selbstwahrnehmung verschlechtert und dass sie Ausnahmen für Promis machen, finde ich jetzt alles nicht besonders überraschend.
Am witzigsten von der ganzen Sache finde ich, dass sie versucht haben, dass Facebook besser wird und dann ist herausgekommen, dass die Menschen einfach noch wütender geworden sind.
Die Frage ist, ob das wirklich ein ernst gemeinter Versuch war. Weil 2018 war die Umstellung auf diesen neuen... Wo auf einmal alles meaningful wurde bei Facebook. Wenn man sich alle Reports anschaut, könnte man einen schönen Graph zahlen, wie oft das Wort meaningful auf einmal fällt. Und 2018, würde ich sagen, ist Facebook noch mal deutlich schlimmer. Also auch in der subjektiven Wahrnehmung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das ein Versuch war. Weil was Facebook wirklich perfekt kann, ist solche Dinge testen. Da sind sie wirklich gut drin. Und die wussten genau, was für eine Art von Algorithmus sie auf die Welt zulassen. Das einzige, was sie gesehen haben, ist, dass das Engagement noch höher gegangen ist. Und die Addiction. Und alles andere hat sie gar nicht interessiert. Sie haben dann nur gesagt, wir optimieren jetzt nicht mehr auf Likes, sondern auf meaningful interactions, also Comments und Shares. Und das ist vollkommen klar, dass das noch mehr polarisierende politische Posts nach vorne bringt. Also es war einfach nur ein Shit-Sandwich, oder keine Ahnung, wie man das ausdrücken soll. Aber ich glaube, denen war vollkommen klar, dass der neue Algorithmus ganz sicher nicht besser ist. Was ich spannend finde, ist, wie Facebook auf einmal wieder Lobby- und Werbegelder in der Podcastszene verteilt. Und wahrscheinlich auch in Print und so weiter. Echt? Ja, wir sind zu schlecht vermarktet. Uns bietet niemand ihr Schweigegeld an, dafür dass wir nicht über Wall-Street-Journal-Files berichten. Aber wenn ihr in letzter Zeit Facebook-Werbung gehört habt, insbesondere wenn die so eu.facebook oder facebook.eu oder so die Landingpage lautet, dann ist das in der Regel Lobby-Werbung. Auch wenn von kleinen Unternehmen gesprochen wird, denen geholfen wird und so weiter. Aber das ist der Versuch, jetzt die öffentliche Meinung wieder einzufangen und zu verhindern, dass eventuell Politiker sich entscheiden, dass man dort mal regulieren müsste, um unsere Kinder zu schützen oder unsere Heranwachsenden. Es gibt eine neue spannende Studie von Corporate Europe und Lobby Control. Knapp 100 Millionen Euro haben Tech-Companies in Brüssel im letzten Jahr ausgegeben für Lobbying. Das ist nur Brüssel, also USA ist noch mal deutlich höher. Die Top-Spender sind Google und Facebook, absoluten Top-Spender. Mehr als die Pharma-Industrie, mehr als die Rüstungsindustrie, mehr als die Automobilindustrie, die die Brüssel gerade am meisten das Geld vorne und hinten reinschieben, sind tatsächlich Tech-Companies. Nicht nur die Gafas, auch in Huawei, auch in Intel, auch in AMD bestimmt. Bei Nvidia aber ist es schon erheblich, was man da tut, damit man das Geschäftsmodell weiter betreiben kann.
Und glaubst du, Facebook kann irgendwie noch Vertrauen aufbauen? Also meine Prediction war ja so ein bisschen, dass sich Mark Zuckerberg wendet und jetzt eher so der charismatische Unternehmer wird, der irgendwie product-driven ist. So ein bisschen auch, wie Bill Gates es geschafft hat. Wird Facebook in den nächsten zehn Jahren einfach straight Zigaretten-Company sein und Lobbyarbeit machen? Oder schaffen die es irgendwie produktmäßig, sich auf die bessere Seite zu stellen?
Ja, gute Frage. Also was ich tun würde, also ich hätte so eine Firma nicht gegründet, um mit dem Book zu sprechen, I wouldn't be in this place. Ich glaube, vielleicht würde ich so wie Philip Morris tatsächlich machen, dass du versuchst, parallel was anderes, wobei deren Alternativen sind ja, obwohl das kein gutes Beispiel ist. Ich glaube, was ich tun würde, ist, ich würde das eigene Anti-… Also angeblich ist man ja besessen von der Idee, dass das nächste Facebook schon um die Ecke steht und es ist ja relativ klar, wie das aussehen könnte. Zum Beispiel, dass es privacy-sensibel ist. Und ich würde irgendwie ein Universum an Apps versuchen zu bauen, was eben alle Schwächen von Facebook wieder ausgleicht, um mich selber zu disruptieren. Und ich würde das nicht Facebook… Also im Moment würde ja alles verschmolzen unter der Brand Facebook. Und so eine Produktfamilie daraus gebaut. Ich glaube, um den Eindruck zu erwecken, das wäre schwer zu zerschlagen und gehört alles unumkehrbar zusammen. Ich würde genau das Gegenteil machen. Ich würde kleine unabhängige Apps bauen, die den größten Fehler oder Nachteil von Facebook versuchen auszunutzen, bevor das jemand anders baut.
Ja, ich bin mal gespannt, wann es jemand schafft, eine App zu bauen, in dem sich die Leute… Also Social, in dem sich die Leute danach besser fühlen.
Ja, die würde dir immer sagen, leg dein Handy weg wahrscheinlich. Geht raus. Obwohl auch die Meditations-Apps oder so, die sind wahrscheinlich ja gut für die Geistige.
Es war kein Social Network. Ach, stimmt. Clubhouse war nicht so schlecht.
Ja, in der Anfangsphase auf jeden Fall, ja. Es ist die Frage, ist das nicht zwangsläufig? Also warum passiert das in der Kneipe nicht, dass Menschen anfangen, sich zu hassen? Alkohol. Du musst Drogen mitverteilen mit der App, meinst du? Die Frage ist ja, ob das in Menschen steckt oder ob die Apps das befördern auf jeden Fall. Warum passiert das aber im öffentlichen Raum zumindest noch deutlich weniger?
Aber es gab ja auch eine Zeit, in der wir Facebook sehr genossen haben, oder? Also ich kann mich erinnern, Anfangszeit von Facebook, da haben wir darüber viel kommuniziert und es haben sich viele Sachen ergeben.
Und du hast Leute wiedergefunden und sowas, ja. Das war noch gut.
Genau, du hast Leute wiedergefunden, warst gefragt, ob irgendjemand einen Tipp hat, wenn du in irgendeiner Stadt bist. Es wurden Empfehlungen gegeben für Restaurants, für Sachen. Also es gab ja schon eine Zeit, wahrscheinlich acht, fünf Jahre, vor fünf Jahren war es wahrscheinlich vorbei, die Facebook sehr, sehr positive Erlebnisse gab. Und dann gab es eine Zeit, wo Leute gesehen haben, oh krass, ich kann mich noch genau erinnern, als mir ein Unternehmer gesagt hat, Wahnsinn, sag das bitte keinem weiter. Wir haben gerade gemerkt, dass wir über Facebook super gut vermarkten können. Also es gab ja auch die guten Zeilen.
Vielleicht sollte man einfach, vielleicht ist wirklich jedes Feed das Problem. Das kam ja relativ später zu. Und das lädt einen halt ein, irgendwelche Meinungen, die wir jetzt... In der Kneipe quatschst du auch nicht jeden Typ an, du erzählst ihm erstmal, was du von Gendern hältst, oder? Dieses unaufgeforderte Kundtun von Meinungen, jetzt kann man sagen, das ist der große Marktplatz der Ideen, aber das führt ja naturgemäß dazu, dass Leute dem widersprechen wollen.
Naja, Hass teilt sich halt besser.
Ja, Hass ist ja keine Meinung.
Oder auf jeden Fall so provokante, das ist ja ähnlich wie News. Die müssten halt das Click-Bait hier aus dem Klick rausholen.
Ja, vielleicht ist der Vorteil, dass du in der Kneipe kriegst, du machst schnell ein paar aufs Maul, wenn du dumme Sachen erzählst. Aber auch das kannst du nicht übertragen auf Facebook, weil dann würden alle Leute gesilenced werden. Dann würde so eine Blockarmee entstehen, die sich nur noch gegenseitig wegblockt.
Vielleicht regulieren sie, wahrscheinlich macht Apple, Apple hilft uns dabei, Facebook zu regulieren. Facebook hat jetzt einen Blogpost rausgehauen, in dem sie gesagt haben, ja, hier iOS 14.5 scheint zu funktionieren. Wir können unsere Werbung gar nicht mehr so gut tracken. Sie haben irgendwie gesagt, also konkret wurde irgendwie gesagt, dass etwa 15, dass sie glauben, dass etwa 15% weniger getrackt wird oder weniger. Also sie glauben, sie machen mehr Conversions, als sie zurückgespielt bekommen von Apple-Usern.
15% ist noch relativ wenig, oder?
Findest du? Ich glaube, es ist wesentlich mehr und sie haben einfach die besten Kunden sich ausgesucht. Also wenn sie 15 sagen, ist das so ein bisschen wie wenn der Mann bei mir bei der Autoreparatur gesagt hat, das Auto ist zur Hälfte repariert.
Kann trotzdem nicht fahren. Ja, aber ich meine 15% ist noch das, wo du als Marketer das Gefühl hast, das kann ich pauschal oben drauf schlagen, dann bin ich ungefähr wieder richtig. Wenn es jetzt aber 30 wären, dann wird es deutlich schwer herauszufinden, ob teilweise der Sale komplett fehlt und teilweise richtig getrackt wird. Ich will vermuten, der absolute Impact und das, was ich höre von Advertisern ist auch, dass der absolute Impact ganz am Anfang schon 15% und mehr war.
Auf Twitter kommen auch die ein oder anderen Unternehmer, Unternehmerinnen, die so Direct-to-Consumer-Products haben, die sich richtig aufregen.
Ich weiß, wie du das rechnen kannst. Sie haben einfach Leute hinzugezählt, deren Conversion einfach nur ein Klick auf die Webseite ist. Also wo gar nicht der Sale, so könntest du es machen, also es ist jetzt nur Unterstellung, muss nicht der Wahrheit entsprechen, aber wenn du diese Zahl faken würdest, dann würdest du sagen, es gibt ein gewisser Anteil der Advertiser misst die Conversions gar nicht bis zum Kauf oder Lead, sondern die sagt, wir optimieren auf Klicks. Das sind nach der Facebook-Logik dann Conversions, wenn du auf Klicks optimierst und die sind weiterhin trackbar. Die diluten dann die nicht mehr trackbaren Daten. So könnte es zu den 15% kommen. Ein großer Teil der Advertiser, die die Tracking-Möglichkeiten eh nicht perfekt genutzt haben und die sind davon weniger betroffen jetzt und dadurch ist insgesamt der Effekt kleiner. Dann wäre die Aussage von Facebook so richtig, aber missverständlich.
Ja, wir werden es beim Earnings-Crawl wahrscheinlich sehen, oder? Also wie schnell setzen denn Marketer da irgendwelche Schranken ein oder hören auf, das Geld auszugeben, wenn es nicht mehr richtig konvertiert?
Ja, zu wenig befürchte ich.
Oder ist bei Facebook schon so viel Branding-Zeug irgendwie drin, dass man das eigentlich gar nicht mitkriegt?
Es droht auch ein neuer Ad-Boykott übrigens. Die ähnliche Gruppen wie damals bei der Stop-Hate-for-Profit-Campaign finden sich gerade wieder zusammen, um so ein Ad-Boykott zu organisieren gegen Facebook. Ist noch nicht klar, ob der kommt, aber der hat ja nicht wirklich viel gebracht. Von daher, das war fast auch nur Corporate Greenwashing oder Whitewashing oder keine Ahnung, wie man es nennt. Das halte ich für relativ aussichtslos, weil die Advertiser schnell ersetzt werden können durch die atomistische Advertiser-Base bei Facebook, dass es wirklich so viele Advertiser, wahrscheinlich Millionen von Advertisern gibt oder hohe sechsstellige Zahlen, dass es nicht ins Gewicht fällt, wenn selbst große tausend da rausfliegen.
Du hattest ja in der letzten Folge gesagt, ich hätte mit AvocadoStore nicht auf bild.de werben oder Retargeting machen dürfen. Wie sieht es denn?
Ich habe gesagt, man kann das ausschließen.
Man kann das ausschließen, aber ist Facebook genauso wie Bild?
Ich würde sagen, Facebook ist eher Waffenverkäufer.
Und Bild ist Waffenproduzent?
Ich würde sagen, Facebook ist eher ein Waffenverkäufer. Okay. Bild kreiert Inhalte.
Aber der Algorithmus kreiert auch Inhalte, also der katapultiert Inhalte.
Gute Frage. Ich glaube, es ist wichtig, da schon auch einen Unterschied zu machen. Man kann aber auch durchaus sagen, dass beides, wenn du die höchsten ESG-Kriterien an dich anlegst, dann könnte man, oder moralischen Hürden, dann könnte man durchaus dafür argumentieren, dass man beides unterlassen sollte.
Dann fängst du an, irgendwann nur noch Zettel auszuteilen.
So wie die, wie heißt das, Deutsche Wohnen Enteignen in Berlin. Nee, das ist auch nicht die Lösung. Das ist die Frage, wo du mit gutem Gewissen werben kannst noch. Glaubst du, der CTO ist zurückgetreten von Facebook? Weil wegen des Skandals, nach 13 Jahren, Mike Schröpfer war CTO, hat unter anderem das Feed und so weiter mit zu verantworten. Logischerweise, wenn er 13 Jahre da war, ist er jetzt zurückgetreten und wird durch Andy Bosworth ersetzt, der mal auf der OMR-Bühne war, ob er sich erinnert.
Ja, der auch die Glasses gemacht hat jetzt.
Genau, das ist vielleicht die strategische Wende. Das war der, der zuletzt für AR und VR zuständig war bei Facebook, wird jetzt Global CTO. Das könnte eine Strategiewende zeigen, dass man auf AR und Metaverse setzt, statt auf Feed.
Ja, es wurde ziemlich kritisch gesetzt, der CTO war wohl einer der letzten oder einer der ansprechbarsten Leute bei Facebook. So ein bisschen moralmäßig auch. Was hättest du gemacht? Hättest du von extern jemanden reingeholt, der vielleicht die Glaubwürdigkeit des Vertrauens reinsetzt? Oder nimmst du irgendwie als CEO deinen besten Buddy auf die Position? Weil Bosworth ist ja schon irgendwie so der nächste Freund von, wenn Mark Zuckerberg Freunde hat, dann ist er so eher derjenige, der unter die Top-3-Liste kommt.
Ich glaube, es ist schon schwer für die Position noch extern zu rekrutieren. Also hat jemand Bock, sich in das Nest zu setzen? Facebook sagt dir, wir brauchen so ein Produkt-Clown für Deutschland, zahlen eine Viertelmillion im Jahr dafür.
Also Büro ist in Hamburg, Büro ist in Hamburg, ist schon mal ein Vorteil. Ja, nee. Aber ist bestimmt ein super bezahlter Job.
400.000? Nur ein Jahr. Interim 400.000?
Musst es auch keinem sagen.
Kann es auch keinem sagen.
Genau, kannst weiterhin sagen, du machst nur den Podcast. Ja, schwierige Frage. Ich glaube halt auch, was kannst du denn da machen? Also so wahrscheinlich, also ich glaube es sind beides. Das eine ist so, okay, das wird jetzt hier gerade zu heiß. Und ob sie dafür einen Bauernopfer setzen? Am Ende ist das ja alles auch keine New News. Es kann halt jetzt was sein, was von der Politik wirklich angenommen wird. Und dass halt irgendjemand jetzt sagt, so hey, ihr seid wie Zigaretten-Companies, ihr wisst, ihr seid wie Zigaretten-Companies, deswegen regulieren wir euch jetzt bis zum Gehtnichtmehr.
Ich glaube, was das mit Bild gemein hat, ist, dass die Leute, die da arbeiten, sich ganz klar schon dafür entschieden haben, dass die das nicht juckt. Also ich finde es immer lustig, wenn Leute irgendwelche Bild-Reporter oder so beschimpfen, als hätte moralische Argumentation da noch irgendeinen Sinn. Wobei ja vollkommen klar ist, dass wer dort arbeitet, sich bereits dafür entschieden hat, dass ihn oder sie das nicht juckt. Sonst würde man das ja nicht tun. Und ich glaube, es ist ja unmöglich. Also ich kenne schon einige Leute, die bei Facebook teilweise auch in relativ hohen Positionen arbeiten. Und bestimmt findet man irgendwie einen Weg, damit seine eigene Story zu finden, warum das vertretbar ist oder wie man es selber besser machen möchte. Aber ich glaube, was man nicht unterstellen kann, ist, dass den Leuten nicht bewusst ist, was vielleicht was sie tun, aber was Facebook tut. Das ist schon schwer zu übersehen.
Ja, ich bin mir auch nicht sicher. Also glaubst du denn, dass da dieses, also wieso setzen sie sich so auf das VR-Thema? Ist das ihr only way out, um von Apple und Google unabhängig zu werden?
Ja, also du brauchst eine neue Device-Welle oder eine neue Device-Generation, glaube ich. Weil alle anderen sind gerade besetzt mit dominanten Playern. Und ich glaube, AR, VR ist schon die beste Möglichkeit. Und du weißt, das Social-Media-Modell funktioniert halt nicht. Oder zumindest hat noch niemand einen anderen Weg gefunden. Wir haben bestimmt mal, also wie gesagt, getestet würde ausreichen. Die haben bestimmt schon mal überlegt, ob das alles ohne geht und das getestet. Und dann findet man raus, da geht 25% Interaction flöten ohne Hass. Das heißt, das Modell funktioniert nicht anders. Und dann muss man halt ein anderes finden. Die Frage ist, ob AR, VR anders funktionieren soll oder ob es auch wieder auf Engagement optimiert wird. Na klar. Wahrscheinlich schon. Es ist wieder Time-Spent-In-App. Weil Time-Spent-In-App korreliert mit entweder Werbung oder Verkäufen im Metaverse. Und es wird das gleiche nur in realer sein. Und das ist, glaube ich, keine schöne Welt.
Facebook könnte das Einzige, was sie machen, ist, sie gehen All-In-Subscription.
Ja, das wäre gut.
Und B2B. Und machen irgendwie den radikalsten Pivot der Weltgeschichte.
Ja, aber was heißt das? Das heißt, dass Rich Kids ihre geistige Gesundheit zurückkaufen können. Also, du machst Kinder abhängig von sozialen Netzwerken, damit ihre Eltern aus Angst, dass ihre Kinder es gestört oder suizidal werden, bezahlen sie ihnen das Abo, damit sie keine Werbung mehr sehen und weniger Hass bekommen vielleicht. Und das können sich aber nicht alle Kinder leisten. Und das verbessert die soziale Prognose von armen Menschen ganz sicher nicht. Okay, good point.
Ja, sonst die große Apple-Epic-News wieder. Also Epic, der Spielehersteller, der Fortnite macht, hat sich erlaubt, Apple ein bisschen auszutricksen, indem sie gesagt haben, wir wollen jetzt ein Payment außerhalb, hat dann Apple verklagt daraufhin. Und vor zwei Wochen gab es dann diesen Gerichtstermin, der auch, wir waren uns nicht so ganz sicher, wer jetzt der Gewinner ist, Apple oder Epic. Das zieht sich jetzt noch ein bisschen, aber Apple muss jetzt schon in naher Zukunft den Anbietern die Möglichkeit geben, ein Payment außerhalb von dem App Store anzubieten. Also, wenn man sich jetzt irgendwie ein goldenes Schwert kaufen möchte. Daraufhin hat der CEO und Gründer von Epic auf Twitter nochmal laut verkündet, dass sie erst wieder in den App Store gehen, wenn sie wirklich alles machen dürfen und ihren eigenen Inner Purchase haben dürfen. Und er will noch mehr und er kämpft noch mehr. Er scheint aber hinter den Kulissen sich dann doch bei Apple nochmal gemeldet zu haben mit der Anfrage, doch bitte jetzt wieder den Developer Account zu haben und doch bitte das Fortnite wieder in den App Store stellen zu dürfen. Und Apple hat dankend abgelehnt. Fortnite ist jetzt erstmal geblacklistet oder Epic, bis sich alles vor Gericht geregelt hat. Das bedeutet, wahrscheinlich, man rechnet jetzt mit fünf Jahren, nichts von Epic im App Store. Man könnte jetzt sagen, okay, ist gar nicht so schlimm.
Aber ist das nicht pure Retaliation oder Vergeltung?
Das ist einfach mal zu zeigen, dass es, wenn du wissen, wer der Boss ist, ist einmal zu zeigen, hey, don't mess with Apple. Und wenn ihr euch nicht nach uns, nach uns, also die machen halt jetzt ein Beispiel, dass sich keiner mehr traut, das irgendwie anzugreifen.
Und auf welcher Basis verbieten die das?
Na ja, sie sagen, wir sind noch vor Gericht und wir haben uns noch nicht vollkommen geeinigt.
Und ihr appealt ja noch.
Also ihr sprecht so, also als Taktik würde ich das wahrscheinlich auch so machen an Apples Stelle.
Wäre dann dumm, wenn Epic beweisen kann, dass sie dadurch extreme Umsatzeinbußen haben? Das haben sie ja nicht.
Also wenn du dir, wenn du dir die Zahlen so anguckst, es gab vor kurzen, oder wenn du dir anguckst, wo Fortnite wirklich viel gespielt wird, ist Nummer eins Playstation, Xbox, Switch, PC, Android und Nummer sechs ist erst iOS. Also das Argument mit Fortnite oder Epic verdient irgendwie zu wenig Geld, das kann man nicht so wirklich machen. Was du halt sagen kannst, ist, dass Fortnite überhaupt, und das ist auch so ein bisschen deren Angst, dass sie in diese ganze AR, Metaverse, VR Welt überhaupt nicht mehr richtig eintauchen können. Weil das wahrscheinlich auf dem Mobile Device sein wird und wahrscheinlich viel von Apple. Und sie können jetzt einfach fünf Jahre nicht, nicht, nicht researchen oder nicht bauen. Also stell dir vor, du willst eine App bauen, also du darfst, du darfst nicht auf die Schienen. Du darfst, du darfst als Automobilhersteller, darfst du jetzt erstmal nicht auf die Straßen und dein autonomes Fahren testen.
Ja, das ist dann auch wieder das Problem, was aus der Marktdefinition resultiert, nämlich dass es kein, nicht als Monopol definiert ist. Weil dann hast du irgendwann so ein Must-Carry, also die Bahn muss jeden auf die Schienen lassen, der gewisse Regularien erfüllt. Und das muss Apple halt nicht. Andererseits sind sie schon so dominant, dass sie jetzt auch nicht aus, also ist es wirklich so, dass sie es nur aus schlechter Laune machen, oder gibt es irgendwas, wo das Epic mit irgendwas nicht kollaboriert oder mit irgendwelche Richtlinien noch verletzt gerade.
So wie ich es verstanden habe, wir sind noch, wir stehen noch vor Gericht und lasst uns erstmal hier abwarten, bis hier alles geklärt ist.
Ja, das wäre schon krass.
Aber auf der anderen Seite auch, also nachvollziehbar, oder? Wenn du, wenn dich jemand verklagt, würdest du dann in der Zwischenzeit mit dem noch zusammenarbeiten, wenn du es müsstest?
Wenn der in Good Faith, also das macht, also nicht irgendeinen Missbrauch fortsetzt oder so, und ich so dominant wäre, dann würde ich es als meine Pflicht ansehen, oder auch vielleicht als strategisch doof, denen jetzt Gründe zu geben, weil also meine Angst wäre, die finden jetzt raus, dass sie ganz viel Umsatz verlieren und beweisen damit, dass ich eine dominante Stellung habe oder meine Marktmacht missbrauche. Also für den Fall, du hast es ja gerade widerlegt, aber für den Fall, dass Epic jetzt dadurch Geld verliert oder die Geschäftschance AR, VR eben nicht wahrnehmen kann, dann hat Apple damit bewiesen, dass sie in einer so dominanten Rolle sind, dass sie über das Gedeihenverderb anderer Unternehmen entscheiden. Und das wäre für zukünftige Verhandlungen vielleicht dann wieder nicht so schlau. Deswegen würde ich mir schon überlegen, ob mir da jetzt die persönliche Rache wichtiger ist, als zu zeigen, wie mächtig ich bin. Also im Zweifel möchtest du als Monopolist immer dich unter, wie sagt man, also du möchtest immer unterschätzt werden.
Ja, aber du möchtest auch nicht, dass der nächste Gaming-Anbieter was ähnliches macht und denkt, okay, wir können uns das auch leisten.
Es gibt für beides gute Gründe, aber ich bin eher auf der Seite, ich würde eher mich friedlich stellen und kooperativ.
Ich habe mir iOS 15 runtergeladen jetzt endlich wegen einem Feature und das Feature gibt es nicht. Es gibt dieses Shareplay, dass man zusammen FaceTime-Call machen kann und einen Podcast hören kann oder einen Film gucken kann. Das haben sie noch nicht released. Und dann, als ich meine AirPods angeschlossen habe und in den Settings bin, wird mir auf einmal angeboten, also in der ganzen Apple-UI, dass ich doch jetzt mal sechs Monate Apple Music machen könnte. Das fand ich schon bemerkenswert, dass die so aggressiv irgendwie das bewerben.
Das ist halt der Vorteil, wenn du die Schienen besitzt.
Genau, aber das hätte ich an ihrer Stelle auch nicht gemacht, wenn man sich mit Spotify noch so ein bisschen irgendwie auseinandersetzen muss.
Ja, verdienter Punkt.
Und jetzt die NFT-Fußball-Ecke. Ich hatte ja letzte Woche gesagt, man müsste dieses NBA Topshot für Fußball machen, also Tor des Monats. Von der Sportschau hat sich leider keiner bei mir gemeldet, deswegen gibt es das vorerst in Deutschland noch nicht. Aber Dapper Labs haben announced jetzt diese Woche, dass sie für eine 7,6 Milliarden Bewertung noch mal 250 Millionen machen. Ich meine, das wäre die Bewertung, die ich schon mal erwähnt hatte letzte Woche. Also das ist jetzt wohl final. Und tatsächlich kooperieren sie jetzt mit La Liga, also der spanischen Liga, und bauen das. Also das, was man bei Topshop NBA schon sieht, also die Körbe gibt es jetzt mit den spanischen Fußballtoren nächstes Jahr dann irgendwann. Und dann kannst du für 1000 oder 100.000 oder so dir ein Tor kaufen.
Nur die Tore? Wahrscheinlich. Facebook würde bestimmt die Fouls, die brutalsten Fouls verkaufen. Werden die mehr Kohle bekommen?
Meinst du? Keine Ahnung. Könnte man dann mit einer Versicherung oder so, mit einer Krankenversicherung noch irgendwie eine Kooperation machen. Aber ja, also NFT geht weiter ab. Ich bin gespannt. Ich werde mir kein Tor kaufen. Was kommt als nächstes? Skateboard? Skateboardtricks?
Habe ich auch gerade überlegt, welche Sportart als nächstes?
Die Putts von Tiger Woods?
Baseball wäre wahrscheinlich. Fantasy kommt auch raus. Aber ich weiß nicht, zuerst Baseball, Fantasy Sports?
Ja, ein bisschen makaber wären die größten Crashs in der Formel 1 oder in irgendwelchen Autorennen.
Ja, Darts wären ein bisschen lame.
Ah ja, was würdest du machen, wenn du jetzt in einem Fußballverein wärst oder in einer Liga? Würdest du die anrufen und sagen, wir sind auch dabei?
Ja, also ich meine, es gibt ja schon die Chance, dass, also es gibt noch eine gewisse Chance, ich halte die nicht mehr für sehr groß, aber dass das komplett weggeht und wirklich nur ein Hype war. Dann wäre es dumm, das Geld nicht einmal einzusammeln und dein Lizenzrecht einmal zu verkaufen. Ich würde schon mir maximale Flexibilität sichern, also möglichst wenig exklusiv arbeiten, also immer nur auf ein Jahr exklusiv. Für den Fall, dass das extrem durch die Decke geht, dass du sehr schnell wieder nachverhandeln kannst. Ich glaube, selber etwas zu entwickeln oder als Liga-Arzt zu entwickeln, würde viel zu lange dauern. Also ich glaube, mit dem großen Player zu partnern und dann kurzfristige Verträge zu machen, ist glaube ich das schlauste Vorgehen gerade. Also das Geld auf der Straße liegen ist dumm, selber machen ist dumm, jetzt für zehn Jahre deine Lizenzen abtreten, weil das Geld winkt, wäre auch doof, glaube ich. Weil es wird entweder kaputt gehen oder extrem groß werden, weil dann noch extrem groß ist es ja schon, noch größer werden. Von daher würde ich es so machen wahrscheinlich.
Dann lass uns mal auf doppelgänger.io.scheat gehen und schauen, was Adobe so für Zahlen abgeliefert hat.
Erklär du uns doch mal, was Adobe macht eigentlich.
Also Adobe macht Software zur Bearbeitung von Fotos, Dateien und Videos, würde ich hauptsächlich sagen. Die machen auch andere Sachen noch, aber hauptsächlich bekanntestes Produkt ist wahrscheinlich Photoshop.
Das ist die Creative Cloud, da gehört Photoshop, Illustrator, Spark etc. dazu. Das ist tatsächlich das größte Segment auch weiterhin, das gibt es als App oder in der Cloud.
Genau, am bekanntesten, also es sind so eigentlich eine der ersten Softwareanbieter, die es geschafft haben, sich von einmaliger Softwareverkauf auf Transcription umzupivoten und das auch sehr erfolgreich. Ich kann mich noch erinnern, in der Uni-Zeit wurde der ein oder andere gefragt, wie man an Photoshop günstig kommen könnte über halblegale Umwege. Das haben sie eigentlich komplett ausgehebelt, indem man jetzt eine monatliche Lizenz zahlt. Ich glaube, die größte Konkurrenz kommt von der Seite, also irgendwelche Anbieter, die eine Sache besonders gut, besonders günstig machen. Ob es jetzt Fotobearbeitung ist oder Videobearbeitung oder sowas. Und wahrscheinlich die mobile Welle auch noch, dass man halt viele Sachen auch einfach jetzt auf dem Telefon machen kann oder machen sollte und es nicht mehr am Computer machen muss. Also kleinstes oder wahrscheinlich Mini-Beispiel ist, früher wurde mit Digitalkameras fotografiert und die Fotos nachher in Photoshop bearbeitet. So vor zehn Jahren, jetzt werden die Fotos auf dem Handy geschossen und da wird ein Filter drüber gelegt.
Ich glaube, das ist schon eine Bedrohung, dass die Fotoqualität vom OEM schon besser ist, dann wird eine AI drüber gelegt und der Nachbearbeitungsbedarf ist im semiprofessionellen Bereich zumindest deutlich gesunken. Oder du kannst es auch mit InShot oder kleineren Apps, Greenfeed oder Snapseed. Also da gibt es einfache Lösungen für den Semiprofessionellen. Ich glaube, der professionelle Anwender wird immer Photoshop noch brauchen oder eine alternative Lösung. Aber aus Spaß leistet sich das vielleicht weniger Leute, weil viele Sachen kannst du echt mit dem Handy nicht machen. Außerdem haben sie noch die Document Cloud. Das ist letztlich der Acrobat Reader, Acrobat Pro und Adobe Sign, also sozusagen der DokuSign Konkurrent. Dann die Adobe Experience Cloud. Das ist der Toolkasten, um deine Website, deinen eShop oder jegliche Experience zu bauen. Also dazu gehört Adobe Commerce, der Experience Manager, Adobe Analytics, was früher mal Omniture war, glaube ich. Adobe Target und Campaign, also eine Marketing Suite, etc. Dann haben sie noch alte Publishing und Advertising-Lösungen. Dazu gehört irgendwie so Cold Fusion und PostScript und irgendwelche alten Software-Sachen. Das Segment schrumpft inzwischen auch. Das Größte, aber da hast du vollkommen recht, ist tatsächlich die Creative Cloud nach wie vor. Das sieht man auch sehr gut im Sheet. Das ist das Segment Digital Media und darunter das Segment Creative Revenue. Um das vorwegzunehmen, am Dienstag haben sie, glaube ich, Zahlen geliefert und die Aktie ist 3% gefallen. Vor allen Dingen wahrscheinlich, weil sich der Umsatzwachstum verlangsamt hat. Angeblich sei das saisonal, sagt der CEO. Einige Experten sehen da jetzt auch die Möglichkeit zum Nachkaufen. Ich wäre noch vorsichtig, weil es durchaus erheblich runtergegangen ist auf insgesamt 22% Wachstum von zuvor Q1 noch 26%. Im Stammsegment ist es auf 21% runter von zuvor 30% im Q1. Also es ist durchaus erhebliche Verlangsamung. Was spannend ist, schätzt mal die Gross Margin von dem Creative Segment, also der Gewinn, der übrig bleibt. Nach den Kosten der Softwareentwicklung, wie viel Gewinn macht Photoshop, etc. Illustrator prozentual?
Recht viel, weil sie wenig Marketing machen müssen.
Das könnte man so sagen, genau. Also durchschnittlich SARS, oder gutes SARS ist zwischen 80 und 85 pro Gewinn. Teilweise schlechter, wenn du höhere Infrastrukturkosten hast, zum Beispiel bei den CDN-Anbietern. Aber die Gross Margin ist tatsächlich 96,3% oder war sogar 96,6% im Q1. Also von 100 Euro.
Könnte man da nicht Angst haben, dass die nicht mehr genug innovativ sind?
Ja, ist die Frage. Was kannst du noch da reinstecken in dieses Suite, was nicht drin ist? Der Hebel ist halt einfach so groß beim Umsatz. Du kannst ja jetzt gut, also die Kosten des Segments Digital Media sind 100 Millionen im Quartal, also 400 Millionen im Jahr. Ist halt die Frage, was würde mehr passieren, wenn man 500 Millionen ausgibt? Beziehungsweise R&D muss man noch dazu rechnen. Wir reden ja nur über die Gross Margin. Es fließen außerdem 3 Milliarden im Jahr in Research & Development schon noch. Und trotzdem bleibt halt so viel übrig. Bei den anderen Segmenten Digital Experience und Publishing Advertising ist die Marge nur zwischen 66 und 68%. Das ist nicht ganz so stark, aber das Stammsegment ist wirklich eine enorme Cash Cow. Und das wiederum führt, in der Tabelle sieht man Operating Margin, das ist die GAAP oder Gap Operating Margin, die ist schon 36,6%. Würde man die Non-Gap nehmen, also um Sondereffekte bereinigt oder eben nicht standardisiert nach der Accounting Practice, ist die sogar 46% Profit Margin oder Operating Margin. Also es ist eine brutale Cash Cow. Insofern ist das langsame Wachstum auch ein bisschen weniger problematisch. Man erreicht die Rule of 40, Cashflow entspricht hier ungefähr dem operativen Gewinn, deswegen kann man das gleichsetzen. Ich habe es jetzt mit dem operativen Gewinn ausnahmsweise berechnet. Also die Rule of 40 liegt trotzdem um die 60, geht langsam runter aber, weil eben die Marge so brutal hoch ist. Würde man die Non-Gap Marge nehmen, wäre es sogar noch 10 Punkte höher, also bei fast 70. Das ist schon eine brutale Marge, die man sonst eigentlich nur bei Kreditkarten oder so sieht. Aber das Wachstum verlangsamt sich und ganz gefährlich, also was der CEO Saisonalität noch nennt, würde ich mal bezweifeln, weil wenn man sich das Revenue, den Gross Profit oder auch die Digital Media Umsätze oder Creative Revenue anschaut, das Creative Revenue sinkt im Vergleich zum Q1. Also es ist Q3 Revenue, das Q3 ist das gerade abgeschlossen, das ist wieder so ein abweichendes Quartal. Das Q3 Revenue liegt bei 2,372 Milliarden für das Creative Revenue, das lag im Q1 noch bei 2,379, also 5 Millionen höher. Das heißt es geht runter im Vergleich zu Q1, das war letztes Jahr nicht der Fall. Also es ist eben keine Saisonalität, zumindest weiß ich nicht von welcher Saisonalität er spricht, sondern es scheint, dass sich das Wachstum wirklich signifikant verlangsamt. Vielleicht hat damals irgendwie die Freelancer Bewegung durch Covid dafür gesorgt, dass viele neue Lizenzen erteilt wurden oder so. Ich würde die Aktie jetzt gerade ehrlich gesagt nicht anfassen. 20 mal Sales, nicht total frech bewertet. Wenn man das Preis Earnings ist so um die 50, ergibt sich logischerweise bei der Marge dann auch. Das ist nicht mega teuer, aber ich würde es nicht anfassen ehrlich gesagt, weil das Wachstum, und ich glaube deswegen ist es auch nur in Anführungsstrichen nur 3 Prozent runtergegangen, ich hätte es fast noch weiter abgestraft, weil das Wachstum sich wirklich stark verlangsamt. Und ich sehe noch nicht, warum es wieder an Fahrt aufnehmen sollte.
Könnten sie nicht die NFT Gewinner sein? Wenn jetzt jeder anfängt, also ähnlich wie die.
Hast du mal ein paar NFTs gesehen? Die sehen eher aus wie in Paint gemacht, nicht in Photoshop. Es scheint ja irgendwie ein Teil des Konzepts zu sein, dass man die möglichst grobschlechtig den Aufriss macht. Weiß ich nicht.
Die müssten jetzt so eine große Kampagne machen, wie man NFTs macht mit Photoshop. Und dann ähnlich wie die Festplatten, die Grafikkarten, alle für das Bitcoin Mining gekauft wurden, dann sind sie die Schaufelverkäufer.
Für die NFT-Branche. Aber ich meine, im Moment, das ist eigentlich eine geile Erweiterung, dass du sagst, wir bauen ein Adobe Produkt, was die Kunst baut und gleichzeitig das NFT dahinter, also sozusagen, wo ein fertiges NFT rauskommt. Also die Erstellung des Kunstwerks ist gar nicht die Herausforderung, sondern das automatisch in ein NFT zu wandeln, sodass jeder Dummi das kann. Find ich deine Idee doch. Entschuldigung, ich habe zu früh drüber gelacht, wie oft. Ich finde die Idee gar nicht so schlecht.
Gibt's bestimmt nächste Woche eine News irgendwie. Wieder 250 Millionen Finanzierung. Zack.
Die Frage ist, was machen die jetzt auch mit dem ganzen Geld? Also ich meine, die kaufen schon relativ viel zu. Achso, der zweite Grund, warum ich skeptisch werde, ist, die Magic Number fängt auch an sehr schlecht auszusehen. Die war im Vorjahr noch deutlich höher und jetzt ist sie auf 0,37 runtergegangen. Ich habe mal gesagt, bei 0,5 fragt man sich schon, ob man noch Product Market Fit hat. Also im Moment ist es zumindest so, dass zusätzliches Marketing Spending nicht die Umsätze beflügeln kann oder eine niedrige Effizienz hat beim Beflügeln der Umsätze von Adobe. Und ich glaube, deswegen steigt auch die Marge gerade mal weiter, weil die sehen, sie können kein Geld mehr sinnvoll ausgeben. Deswegen, was passiert, wenn du keine Kosten produzieren kannst, dann entsteht automatisch mehr Marge. Und deswegen würde ich sagen, die Growth Engine ist gerade am stocken. Was können sie machen? Sie können schneller wachsende Firmen hinzukaufen, schneller wachsenden Umsatz. Das ist ja eigentlich schon eine App Holding, wenn man es sich so anschaut. Also das Photoshop Produkt ist sehr dominant, aber drumherum die ganze Welt ist fast so eine Art App Holding. Und da könnte man sicher weitere Services angliedern. Oder, und das machen sie schon, sie können anfangen, Dividende zu zahlen, natürlich auch. Oder, und das, was sie jetzt gerade machen, ist, dass sie Aktien zurückkaufen, um den Kurs zu unterstützen und das überflüssige Geld loszuwerden. Das wiederum liegt, glaube ich, mit daran, dass es in den USA nicht mehr en vogue ist, Dividende zu zahlen, weil auf Dividenden Steuern fällig werden. Wenn man stattdessen den Aktienkurs hochprügelt, ist das für den Aktionär eigentlich besser, weil du mehr Paper Rich wirst durch den steigenden Kurs, aber keine Steuern zahlen musst. Und wenn du Geld brauchst, nimmst du nicht die Dividende, sondern kannst dir das leihen gegen dein Aktienvermögen. Deswegen scheint mir, Dividenden zu zahlen ist gerade bei Tech Companies nicht mehr so en vogue. In den USA, weiß nicht, ob sich das nach Europa auch durchsetzt. Genau, also ich bin skeptisch, ich würde es jetzt wahrscheinlich nicht shorten oder so, aber es drängt sich auch nicht als Investment aus. Ist aber eine krasse Cash-Cow.
Dann würde ich sagen, beenden wir den Podcast mit unserem Disclaimer und wünschen euch ein schönes Wochenende.
Schönes Wochenende, ciao, ciao. Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Man sollte aufgrund des Gehörten keine Kauf- und Verkaufsentscheidungen zu Aktien und Arm- und Wertpapieren treffen. Wir können die Risikodiskussion der Hörer nicht einschätzen, es besteht zudem immer das Risiko eines Totalverlusts. Ihr solltet immer euren eigenen Research machen, um selbstständige Entscheidungen zu treffen. Sollt ihr dennoch aufgrund der Informationen im Podcast handeln, handelt ihr stets auf eigenes Risiko und wir können unmöglich für etwaige Verluste haften.
Zudem solltet ihr auch auf jeden Fall auf doppelgänger.io.com gehen und das Ganze nochmal lesen.