Doppelgänger Folge #82 vom 8. Oktober 2021

Dissent | Hörerfragen | Start-up-Ehevertrag | Preisvergleich gründen | Facebook löschen | Masterarbeit | Project A

Löschst du Facebook mit uns am Mittwoch in Folge 83? Eigentlich wollten wir nur ein bisschen Small Talk auf der Project A Knowledge Conference 2021 machen. Pip erklärt Dissent und wir sprechen über unsere Gegenpositionen zum Common Sense. Wir beantworten ein paar Hörerfragen (Start-up-Ehevertrag, Preisvergleich Gründung, Masterarbeit bzw. PhD Thema) und versuchen unsere Facebook Accounts live zu löschen.

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

00:11:10 Streit im Startup verhindern

00:17:45 Preisvergleich Branche

00:24:00 Worüber Master / Doktorarbeit schreiben?

00:37:00 Delete Facebook

00:52:00 Amazon im Lebensmittel Markt

Shownotes:

Doppelgänger Tech Talk Podcast

Disclaimer https://www.doppelgaenger.io/disclaimer/

Post Production by Jan Wagener https://www.linkedin.com/in/jan-wagener-49270018b

Ein Klick auf die Textabschnitte spielt diese ab. Du kannst auch mit dem Player umherspringen.

Willkommen beim Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 82 diesmal live bei der Project A Knowledge Conference. Pipp, Thema Dissent. Was ist das überhaupt und was hat das mit Kunst zu tun?
The Art of Dissent ist das Motto. Die Kunst des Widerspruchs heißt das oder Widersprüchlichkeit oder das Auseinanderliegen von Meinungen. Dissent ist eine Quelle von Outperformance. Wenn du davon ausgehst, dass Märkte effizient sind, dann kann Konsens und Konformität nicht zu Outperformance führen. Das ist ja alles in den Kursen integriert. Das heißt, wenn du irgendwelche Sachen besser machst und das kannst du auf ein Startup beziehen, das muss irgendwie mal vom Status Quo und vom Common Sense abweichen. Aber auch wenn du investierst, wenn du die Märkte Outperform willst, dann musst du eine grundlegende, unterschiedliche Meinung von Analysten oder der Konsens Meinung haben. Von daher ist Dissent super wichtig und eine konträre Meinung. Um das gleichfach zu machen, das einfachste Beispiel ist, ich glaube die besten Investoren sind ganz sicher zurückblickend die, die eben, wenn absolute Panik herrscht, zuschlagen und kaufen. Und wenn Euphorie herrscht oder wenn Gier überwiegt, dann verkaufen sie, wie Ron Buffett es ja auch sagt, das einfachste Beispiel von Dissent. Aber was ist denn deine kontroverseste Meinung oder wo dich Dissent weitergebracht hat?
Ich würde erst nochmal ein bisschen tiefer gehen, aber passt das überhaupt zu Berliner VCs? Also investieren Berliner VCs nicht am liebsten in Copycats? Versucht man sich da anders zu positionieren?
Auch das ist ja kontrovers. Die Frage ist, ist der Common Sense, dass Copycats schlecht sind oder dass sie gut sind? Ich würde sagen, der Common Sense ist, dass man das verurteilt und dann doch da rein zu investieren, ist fast schon wieder konträr. Und ich glaube, wenn du auf die Returns schaust auf Copycats, dann ist das zumindest im europäischen Bereich nicht die schlechteste Strategie gewesen, auch in der Vergangenheit. Wenn du es verbindest mit exekutiver Stärke.
Welches Copycat war besser als das Original? Könnte man sagen Zalando war erfolgreicher?
Airbnb. Das verkaufen sich gerne als Original, aber sind sie ja nicht.
Die Amerikaner können einfach die Geschichte so gut erzählen, dass keiner mehr darauf kommt, dass es eigentlich eine Kopie ist.
Ja, ich glaube, ganz viele Ideen. Die Frage ist, welches Modell wurde überhaupt nicht erfunden, wurde überhaupt originell erfunden oder ist nicht in sich schon ein Copycat? Uber hat ja auch nicht das Taxi erfunden. Auch die Taxi App gab es ja vorher schon.
Deutsche Erfindung, MyTaxi aus Hamburg.
Ja, zum Beispiel.
Aber zurück zum Thema Descent, also Widerspruch, wenn man was anders macht.
Ja, jetzt winde dich nicht so, erzähl uns deine staatwürdigen Meinungen.
Also ich würde sagen, Punkt Nummer eins, ich glaube, die Leute, die bei meinem ehemaligen Großkonzerngehalt ein Jahr sich um kleine Menschen gekümmert haben, ist relativ gering. Ich glaube, das ist anders. Generell, jetzt so Startup-Welt, ich würde sagen, ich springe nicht immer auf das heißeste Thema, außer vielleicht Podcasts jetzt. Das, wo ich am liebsten mehr Descent, also weniger Descent wäre, sondern mehr Common Sense, ist wahrscheinlich, ich wäre gern Geldhungriger.
Wieso wärst du das gern? Kannst du das ja sein.
Ich habe das Gefühl, ich könnte erfolgreicher sein, wenn mir Geld wichtiger wäre.
Ist komisch, wie du faul buchstabierst. Faul würde ich dazu nicht sagen. Du hättest gerne mehr Antrieb, meinst du?
Nee, nee, nee, mehr Antrieb würde ich gar nicht denken. Nur ich priorisiere meistens nicht auf Geld. Also beispielsweise Festangestellt oder Elternzeit. War für mich klar, dass Elternzeit mir wesentlich wichtiger ist. Und aus dem Common Sense Umfeld war alles so, ja mach das noch zwei Monate und danach gib halt nicht so viel Gas im Job. Und dann hast du das Geld und irgendwie die Zeit. Das kam für mich beispielsweise gar nicht in Frage. Und so, also manchmal denke ich, Common Sense würde immer mehr auf Geld hungern. Und mir macht eher so die, das sinnvolle oder das Problemlösen oder ja, was anderes machen. Ich glaube auch nicht, wenn wir beide auf Geld gegiert hätten, hätten wir den Podcast auch nicht so gemacht oder überhaupt gemacht.
Wahrscheinlich nicht, nee.
Und das wäre wiederum dann erfolgreicher, dass man halt das Geld nebenher irgendwie, dass das nicht Prio 1 ist. Ich glaube, viel verbrauchst du damit auch.
Ja, unser Podcast ist eigentlich das beste Beispiel für Dissent. Weil alle sagen, ein Podcast darf nicht länger als 45 Minuten dauern. Am besten macht man ihn täglich und fünf Minuten oder zehn Minuten.
Und Interviews.
Und unbedingt mit Gästen. Ohne Gäste geht gar nicht. Aber einfacher macht es das auch nicht.
Und bei dir, wann hast du da jetzt, also jetzt beispielsweise, du hast hier glaube ich für diese Folge hier extra einen Undercut-Friseur-Termin organisiert. So jung und aufgefrischt habe ich dich noch nie gesehen.
Mir haben alle gesagt, mach nichts mit dem Glöögler und ich habe es trotzdem nicht gespasst. Das war stimmlich. Ich habe geschaut, ich habe tatsächlich 2019 meine Keynote in Bielefeld, aber da kann selbst ich eine Keynote halten, gehalten. Und über irgendwie zehn oder zwölf konträre Thesen zum Online-Marketing. Die habe ich mir gerade nochmal angeschaut. Also ich glaube, der Common Sense, der am meisten Bullshit ist, ist, kennst du das Buch The Long Tail von Chris Anderson? Das war so ein Web 2.0 Mythos. Die Unterschrift war, How Endless Choice is Creating Unlimited Demand. Und ich glaube, das ist eine der schlechtesten Narrativen oder Lügen, die es gibt. Damals hat man gesagt, iTunes wird irgendwie den alternativen Musik-Schaffenden helfen und so weiter. Und heute wissen wir halt, dass wir alle Taylor Swift und Capital Bra hören trotzdem. Und das führt uns nur zu noch mehr Konzentration eigentlich. Was glaube ich, oder bei Amazon ist es so, dass vier Prozent der SKUs machen 50 Prozent des Umsatzes. Also der Artikel im Pharma-Bereich ist es so, dass ein, zwei Dutzend PZNs, also Arzneimittel machen einen Großteil des Umsatzes. Und das wird halt noch weiter verstärkt durch Algorithmen vor allen Dingen. Dadurch, dass so ähnliche Dinge vorgeschlagen werden, das verstärkt halt noch mehr sozusagen die Kopflastigkeit der Verteilungsgrafen. Und ich würde jedem Startup eigentlich raten, sich eben nicht um den Long Tail zu kümmern. Da gibt es schon irgendwie Konzepte, vielleicht ein Etsy oder ein Ebay, für die das funktioniert hat. Aber die allermeisten Modellern, die nicht gearbeitet haben, waren immer sehr kopflastig im Sinne von, dass wenige Produkte, wenige Orte, wenige Services einen Großteil des Umsatzes machen. Und dass das sozusagen, das heißt, aus SEO-Sicht oder Such-Sicht zum Beispiel, ganz wenig Keywords, die in der Regel zu den meisten Traffic führen etc. oder ganz wenig Landing-Pages, die einen Großteil des Umsatzes machen. Und deswegen würde ich dem Long Tail fast kategorisch widersprechen. Es gibt schon auch Fälle, wo das zutrifft, aber das ist nicht die Mehrheit der Modelle. Und ansonsten über Wachstum sozusagen, ich glaube, das ist nicht mehr so umstritten. Ich glaube, die wichtigsten Dinge passieren nicht dadurch, oder schnelles Wachstum wird nicht bedingt durch unheimlich viele Dinge unheimlich gut machen, sondern dich auf wenig, also viele Dinge weglassen und sozusagen Komplexität zu reduzieren. Und das ist, glaube ich, das, was Wachstum am stärksten befördert. Und die Fähigkeit, die wichtigsten Themen zu identifizieren und die dann gut zu exekutieren mit einer gewissen irgendwie Ruthless Execution, ist zehnmal wichtiger, als irgendwie jetzt jeden neuen Kanal auszuprobieren oder die Expansion ganz früh schon in tausend Märkte voranzutreiben. Das wird teilweise auch noch zu wenig verstanden. Letztlich ist das nur die Anwendung des Pareto-Prinzips auch. Ich glaube, diese Hyper-Growth-Companies haben sich immer dadurch ausgezeichnet, dass sie sich auf wenige Challenges konzentriert haben in der Regel.
Und so ein richtiges, persönliches Meeting-Contra-Thema hast du nicht für uns?
Was heißt Meeting-Contra-Thema?
Also ich bin beispielsweise einmal aufgefallen, weil ich in einem Konstrukt, als ich aus meiner Start-Up-Welt in die Großkonzern-Welt eingetaucht bin, habe ich irgendwann relativ aggressiv erwähnt, dass hier nicht verstanden wird, dass andere Leute das irgendwie in einem kleinen Team viel schneller schaffen. Da habe ich relativ viel Contra für bekommen, was mich vielleicht später auch wieder eingeholt hat. Ist das Long-Tail-Thema so ein Thema, was du immer wieder aufwirfst?
Ja, schon. Ich habe gerade überlegt, was der Konflikt, an den ich mich am meisten erinnere, ist. Eine Firma, die sehr im Lean-Start-Up-System verhaftet war, also unheimlich viel gern testen, validieren wollte, A, B-Tests und so weiter. Das gehörte zu DNA der Firma, das ist auch okay so. Und tatsächlich ist es als Berater, was meine Profession ist, dann schwer in so einem Ökosystem. In vielen Sachen kannst du sagen, deine Funktion besteht darin, die besseren Tests zuerst vorzuschlagen, um Zeit zu gewinnen. Weil das, was du testest, ist ja trotzdem wichtig. Du möchtest ja irgendwie Tests, die eine hohe Signifikanz haben, zuerst machen. Das kann helfen. Aber es gibt auch Bereiche wie SEO zum Beispiel, wo es unheimlich schwer ist, die Ergebnisse sofort zu validieren per Testing. Und gerade dann ist eigentlich Erfahrungswissen und Beratung wichtig. Und das ist dann aber sozusagen meine DNA, das ist mit der Company-DNA dann so geclashed, dass ich mich eigentlich gefragt habe, warum man noch Berater hat, wenn man dann doch dem Advice nicht folgt und selbst die primitivsten Common Sense Sachen nochmal vertesten möchte oder in Frage stellt. Was einerseits total gute DNA sein kann, aber es hat in dem Setup nicht funktioniert. Das hat mich damals extrem frustriert.
Es gibt eine große Firma in Hamburg, da sagt der, ist das Shareholder? Auf jeden Fall wird gesagt, wir wollen keine Berater. Wenn Mitarbeiter, Manager Berater reinholen, dann bedeutet das nur, dass sie ihren Job nicht können. Das hat dazu geführt, dass es keine Beratungsfirmen mehr gibt, sondern dass es nur noch Agenturen gibt. Also die suchen dann immer, die suchen nicht E-Commerce-Beratungen, sondern E-Commerce-Agenturen dann zum Beispiel.
Das macht natürlich viel Sinn. Aber ich habe eine Hörerfrage von Jan. Der hat nämlich gefragt, wie man das effektiv verhindern kann, dass es zu Streit kommt. Und zwar, welche anfänglichen Maßnahmen können hilfreich sein, um Streit zu vermeiden, ehe ein Startup erfolgreich am Markt platziert ist? Also es geht um Streit, Exit, Zerschlagung. Wie kann man, ich verstehe das, so ein Team so gut aufstellen, dass man zukünftigen Streit so ein bisschen vermeiden kann?
Ehevertrag und 50-50 würde ich mal in den Raum werfen. Ehevertrag? Wir können ja so ein bisschen erzählen, wie wir das gemacht haben im Podcast. Wir haben uns ja auch schon das ein oder andere Mal mit Leuten getrennt. Und beim Podcast haben wir das recht gut gemacht. Wir haben unsere Ground Rules niedergeschrieben. Jeder hat irgendwie so reingeworfen. Wir haben es 50-50 gemacht. Wir sind sehr offen und ehrlich, was so die Themen angeht. Ich finde, das ist ein relativ gutes Beispiel der Zusammenarbeit. Ich finde vor allem gut, dass wir uns so wenig sehen. Also wir telefonieren sehr viel.
Das hilft Freunde zu bleiben.
Moment, das Wort Freunde kommt vielleicht bei Folge 100. Biete ich dir die Freundschaft an.
Das ist ja für uns ganz gut, weil wir beide im Holdup sind. Die Regelung ist, dass keiner von uns das hier alleine weitermachen kann und mit jemand anderem, ohne die Zustimmung. Und deswegen ist 50-50 eine gute Lösung. Beim Startup wäre das ja aber fatal, wenn du sagst, die Gründer können das nur zusammen machen und müssen sich einigen. Beim Startup würdest du eher versuchen, genau das Gegenteil zu bewirken. Was zum Beispiel wichtig ist, dass man auch die Foundershares westet. Also wenn jemand sagt, nach drei Monaten er möchte nicht mehr oder nach sechs Monaten, dass man dann einen Teil der Shares zurückgibt, sodass man das Team auch neu aufstellen kann. Ich glaube, das hilft. Und in dem Bewusstsein verhalten sich die Menschen dann ja vielleicht. Vielleicht steigt dann aber auch der Kooperationswille. Entweder wird man die Person dann relativ günstig auch wieder los oder man hat trotzdem einen sehr guten Anreiz zu kooperieren. Also wir haben uns sozusagen freiwillig in so ein Holdup versetzt, dass wir uns blockieren. Aber ich glaube für ein Startup wäre das wahrscheinlich nicht so. Ich glaube die beste Lösung ist mit jemandem zu gründen, mit dem man schon mal gegründet hat. Ich glaube deswegen sind Teams.
Ja, mache ich aktuell auch. Also Bernd, der war der erste Entwickler bei Avocado Store. Und zehn Jahre später sitzen wir wieder zusammen. Und es ist 50-50. Also ich bin ein Freund von dieser 50-50-Regel. Ich kann deine Stelle auch sagen. Klar, aber wahrscheinlich würde ich da noch Avocado Store machen oder hätte da noch eine Rolle. Also die Tatsache, dass das nicht so war, hat mich irgendwann dazu bewegt, andere Sachen zu machen oder den Fokus woanders zu setzen. Und ich hatte damals nicht einen Pip im Hintergrund, der gesagt hat, man kann immer nachverhandeln. Das ist glaube ich so ein Punkt. Ich würde nicht mit zu vielen Leuten gründen. Ich würde auch eigentlich nicht mit zu guten Freunden gründen.
Das ist auch schlau meistens, glaube ich.
Und ich würde auf keinen Fall in einer Beziehung gründen.
Das ist auch schlau, glaube ich.
Also das sind so die Punkte.
Was müsste denn passieren, dass du von den 50-50 abrückst? Ich frage nicht aus eigenem Interesse. Aber mit deinem Entwickler zusammen jetzt zum Beispiel.
Na ja, irgendwann kannst du halt sagen, der eine gibt mehr Geld als der andere. Das finde ich so die schlechteste Regel. Da habe ich auch schon gesehen, dass das andere anders geregelt haben. Also zum Beispiel in der Gründung, dass halt ein Mitgründer dem anderen Gründer das sozusagen mitfinanziert hat. Und dass es da so Konstrukte gibt. Du kannst natürlich sagen, Zeit investet, Arbeitszeit oder so. Aber dann ist es eh auch wieder schwierig. Also beispielsweise einer bleibt im Job, im schönen warmen Stuhl des Großkonzerns oder des Tech-Unternehmens. Und gründet irgendwie nebenbei. Das würde ich auch nicht machen. Du willst ja schon, dass beide irgendwie gleich committed sind. Und ja, ich würde... Was wäre deine Opportunity, dass ich weniger Podcasts machen würde? Wahrscheinlich nur, wenn ich zu dir kommen würde und sagen würde, hey du, ich schaffe zweimal die Woche nicht mehr. Mach Mitte der Woche immer einen Gast und ich komme immer samstags dazu. Aber ich würde als Gründerteam wirklich in die Augen gucken, ist man bereit das irgendwie zehn Jahre zu machen? Mit allen Ups und Downs. Hat man nicht irgendwie... Und das ist ja auch immer so ein Punkt. Es gibt ja Leute, die immer wieder auf die nächste Opportunity gehen. Es gibt auch eine Handvoll super, super gute Entwickler zum Beispiel. Die aber eher so aus der Freelance-Ecke kommen, mit denen ich halt nie gründen würde. Und ich würde halt wie in einem Ehevertrag alles vorher regeln. Also wenn es scheiße wird, wird es sowieso scheiße. Dann wird es auch scheiße, wenn alles geregelt ist. Und das Letzte, was du willst, ist, dass du dann in einer Situation bist, in der du eigentlich nichts mehr regeln kannst. Oder in der du alles verlierst. Weil so eine Scheidung oder am Ende die Zerschlagung des Unternehmens oder einen Gründer rauskriegen oder sowas, kann echt auch super, super lange, super anstrengend gehen. Oder das Start-up auch kaputt machen.
Also von Anfang an zu einer guten Kanzlei gehen, um den Gesellschaftervertrag den ersten aufzusetzen. Oder von einem VC beraten lassen, was ein guter Gesellschaftervertrag für Gründe ist.
Oder erstmal anfangen, so wie wir es gemacht haben, einfach mal ein Dokument zu schreiben und zu sagen, das sind jetzt hier unsere Ground Rules.
Du glaubst immer noch, dass das gültig ist. Das ist mein Foto. Und ich glaube, was schlau ist, einfach mal ein bisschen Zeit miteinander zu verbringen und zu schauen, ob das Wertesystem einigermaßen... Weil das Wertesystem der Fahrräder wird so ein bisschen zumindest zur Company DNA, glaube ich. Und wenn das nicht übereinstimmt, werden sich zwangsläufig daraus irgendwann Konflikte ergeben. Kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen. Hast du auch eine höhere Frage?
Ja, du wirst ja als Preisvergleichs-Experte auch gesehen. Und es kam tatsächlich die Tage eine Frage rein, ob es heutzutage noch sinnvoll wäre, einen Preisvergleich in einer Nische zu machen. Wenn man sich halt richtig mit dem Thema auskennen würde und die Warenkörbe sehr groß sind. Konkurrenz wäre natürlich eine große Suche und Idealo und zwei, drei andere Preisvergleiche. Ich habe mich gefragt, was sind große Warenkörbe? Sind das über 80 Euro oder über 500 Euro? Über 1000 Euro?
Ich glaube über 1000. Also ich halte Preisvergleich für eine der kompetitivsten Industrien. Bei allen Playern haben da immer extrem gute Leute gearbeitet und ich. Und es ist nicht so einfach. Wie ich Surroct gefunden habe, war ja, dass Oli Samper mich gefragt hat, ob wir nicht schnell nochmal so einen Preisvergleich bauen könnten. Deswegen haben wir angefangen zu sprechen und ich war mir relativ sicher, dass er das nicht machen will. Einerseits weil es nicht gefühlt mein moralischer Auftrag war und andererseits auch, weil ich glaube, dass man das zu dem Zeitpunkt nicht hätte besser machen können, als Idealo es gemacht hat. Und um im Zweitbesten zu sein, lohnt es sich nicht zu starten. Und es hat sich auch zu jahrelanger Zeit trotzdem gemacht und es hat nicht besonders gut funktioniert. Ich würde das auch heute eigentlich nicht mehr machen. Also die Sortimente sind relativ voll. Es kommt so ein bisschen dazu, dass zumindest in manchen Bereichen die Grundhypothese, nämlich dass man so ein bisschen Übersicht über das Angebot schafft, nicht mehr so wichtig ist, weil es gibt so Vollsortimentler wie Amazon, wo es einfach fast alles schon gibt. Also ja, man kann noch beim Preis sparen, wenn man Preisvergleich macht. Aber dass man sozusagen das Internet konsolidieren muss, das ist immer weniger der Fall, glaube ich. Das braucht es vielleicht auch heute weniger. Trotzdem hat Preisvergleich noch eine wichtige Funktion. Es gibt dann die Pseudo-Testseiten. Also du sagst, du möchtest das jetzt für Staubsauger zum Beispiel machen oder für Kühlschränke. Da gibt es halt diese ganzen Vergleichseiten, Testseiten, die das so mittelglaubwürdig machen, die aber auch rein vom Marketing her extrem gut gesteuert werden. Mit der Konkurrenz würde ich mich auch nicht anlegen wollen, ehrlich gesagt, wenn ich da nicht super erfahren wäre und selbst dann wäre es schwer. Und die Frage ist jetzt, was die Nische ist, die die Person da sieht. Ich glaube, was vielleicht funktionieren könnte, wenn es etwas wirklich sehr, sehr Spitzes ist, was einen gewissen Neuigkeitenwert hat, so etwas wie IoT oder so. Da gibt es ja einen Shop, der sich darauf sehr stark spezialisiert zum Beispiel. Das könnte vielleicht funktionieren, wenn man es schafft, dann eine besonders treue Audience hinzubekommen oder eine Autorität aufzubauen, dass einem glaubwürdig abgenommen wird, dass man das Thema besser versteht als andere. Aber generell würde ich, also ich würde in sowas fast mit Sicherheit nicht investieren. Auch mit einem sehr, sehr guten Team. Und es wurde durchaus probiert immer mal wieder in den letzten Jahren, aber ich halte es für relativ aussichtslos. Es sei denn, jemand pitcht mir jetzt die ganze spitze Idee, aber das ist dann immer das Problem, dass die Leute einem nicht wirklich sagen, was sie machen wollen. Dann kann man auch keine gute Meinung dazu entwickeln. Aber für 99 Prozent der Fälle wäre ich sehr klar dagegen und ich glaube, das wäre auch eine gute Entscheidung, da nicht Zeit drauf zu verwenden. Ich meine, du hast ein extrem antikompetitives Environment, eine sehr einerseits wettbewerbsintensive sozusagen mit den anderen Preisvergleichen, aber eine sehr unfaire Nichtwettbewerbssituation mit Google, sondern die sich einfach den Platz 1 selber schenken, dich runterdrücken, eventuell auf die zweite Seite aus dem Viewport raus, ihre eigenen Produkte promoten. Und die Frage ist auch, wo willst du denn noch Traffic generieren und die ersten Nutzer oder wo willst du deine Brand aufbauen für den Preisvergleich? Das Playing Field dafür, das ist, früher war es schief, inzwischen ist die Frage, ob es den Acker überhaupt noch gibt. Also das gehört, Google ist da Schiedsrichtergegner, schreibt die Regeln und besetzt das Publikum noch so ungefähr. Von daher glaube ich, vielleicht ändert sich das irgendwann nochmal, aber im Moment würde ich sagen, ist das kein attraktives Segment.
Welches E-Commerce Segment ist denn attraktiv?
Ja, die 2C mit vernünftigen Margen. Was haben wir uns neulich angeschaut? Olaplex, das war doch spannend. Also du hast eine echte Produktinnovation bei einem hochmargigen Produkt und das hat gutes Wiederkaufsverhalten, also zum Beispiel Kosmetika, Kosmetik. Da ist bestimmt noch Platz, das nochmal gut zu machen oder mit einer anderen Brand, anderer Approach, für People of Color, für eine gewisse Haarsorte, für einen gewissen Look. Besonders sauber, besonders grün, irgendwie in die Richtung, vielleicht jetzt aus dem Stand.
Wie oft im Jahr überlegst du, einen Doktor zu machen?
Nicht mehr. Ich glaube, in den ersten 2-3 Jahren, als ich angefangen habe, online zu verstehen, oder verstehen vielleicht nicht, aber zu lernen, da fand ich es überraschend, wie wenig das noch wissenschaftlich beleuchtet ist. Da dachte ich wirklich oft daran, das ist total spannend, das mal wissenschaftlich zu untersuchen alles. Also wie so ein PageRank zum Beispiel funktioniert oder was die Implikationen sind für, wie viel Geld man zum Beispiel ausgeben sollte, wenn man einen Link kauft. Das habe ich in der Vergangenheit natürlich selber nie gemacht, aber es gibt ja andere Leute, die Links gekauft haben anscheinend. Und so eine Art Preisalgorithmus für einen Link oder so hätte ich da mal spannend gefunden. Habe ich dann überlegt, aber man lernt dann glaube ich on the job trotzdem noch schneller. Und ich habe dann lieber selbst meine Freizeit genutzt, um zu lernen und auch Geld zu verdienen. Und hielt das für die bessere Mittelverwendung, sowohl finanziell, aber auch was die Lerngeschwindigkeit angeht.
Meinst du, du würdest mehr eingeladen werden und wir würden mehr Hörer und Hörerinnen haben, wenn du einen Doktor hättest?
Ich überlege gerade, ob das vielleicht sogar disqualifizieren würde. Fändest du das glaubwürdig, so einen digitalen Doktor?
Also bei mir auf jeden Fall nicht.
Nicht diffamieren. Ich glaube, ich würde ihn nicht mehr tragen, glaube ich ehrlich gesagt, wenn ich einen hätte.
Nur auf der Krankenkassenkarte?
Ich habe auch keine Krankenkassenkarte, aber ich glaube, ich würde ihn nicht mehr tragen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es zu Glaubwürdigkeit, also es hilft vielleicht so, wenn du Aufsichtsrat werden möchtest oder so was. Oder irgendwie mit der Politik sprechen, da wirst du vielleicht ein bisschen ernster genommen. Aber ich glaube, mir würde es nicht so viel bringen.
Johannes hat auf jeden Fall gefragt, was wir machen würden, wenn wir an der Uni wären. Also auf welches Thema im Bereich Digital hättet ihr Bock, eine Masterarbeit, eine PhD-These zu schreiben? Also du würdest PageRank machen?
Früher, vor 10 Jahren, vor 15 Jahren.
Und heute?
Das ist jetzt, glaube ich...
Same-Day-Delivery?
Ich glaube, ja, schon in die Richtung. Ich glaube, vor 5 Jahren hätte ich auch über das Display-Ökosystem viel geschrieben. Also das sind ja lauter Marktplätze. Und die Preisbildung und die Verteilung der Margen innerhalb des Display-Ökosystems, ich glaube, das hätte man sehr gut... Das sind ja eigentlich perfekte Märkte, so Börsen gelten als relativ perfekte Märkte. Und da kannst du eigentlich schön dran rumstudieren. Und auch wo diese Märkte dann nicht perfekt sind oder nicht funktionieren, oder was auch zum Beispiel Implikationen davon sind, dass das alles in eine Hand liegt, oder größtenteils, oder dass ein Player da komplett integriert ist, das hätte ich ganz spannend gefunden. Das ist jetzt vielleicht aber durch die Wettbewerbsrechte schon ein bisschen beleuchtet worden auch. Ich würde vielleicht über Liquiditätslogiken in Marktplätzen forschen. Also wir sprechen ja oft über dieses Buch Who Gets What and Why von, jetzt fehlt mir der Name, dem Nobelpreisträger Elvin D. Roth, glaube ich. Und ich glaube, das könnte so eine 2.0-Variante verbrauchen. Also mit dem Wissen und mit dem... Also die reden damals noch hauptsächlich über eBay und ich glaube, Airbnb kamen gerade. Aber du könntest das für die ganzen neuen Marktplätze, die entstanden sind, auch die kleineren Nischen nochmal beleuchten. Was ist Congestion, also Verstopfung einer Marktseite? Wie bildet sich Liquidität? So ein paar atypische Fälle. Also die Dynamik in Online-Marktplätzen noch weiter untersuchen. Ich glaube, wen das interessiert, dieses ganze NFT-Krypto-Economy ist spannend, sozusagen im Vergleich oder im Zusammenspiel mit dem Währungssystem und wie das auch korreliert ist mit gewissen Asset-Klassen. Das kann spannend sein. Beim E-Commerce oder Quick-Commerce würde ich vielleicht schauen, wie sich große Anbieter mit Kundenzugang auf die Margenverteilung auswirken. Also zum Beispiel diese Hypothese validieren, die ja falsch sein kann, aber ich glaube ja, dass Amazon die Margen der Brands irgendwo zwischen komprimiert und abschafft mittelfristig. Ob das richtig ist, könnte man validieren. Oder wie Brands in so einem Konstrukt wie Amazon funktionieren. Oder auch wie im Lebensmitteleinzelhandel bei Quick-Commerce. Also die Margenverteilung in Zukunft sein wird, wenn Gorillas oder ein Flink sozusagen der mit dem Kundenzugang ist und der einzige mit Kundendaten im Handel letztlich, der weiß, was Leute bestellen und diese Entscheidung auch verändern kann. Was heißt das eigentlich für den Werbemarkt, der normalerweise aus der Brandmarge des Produzenten oder des CPG, FMCGs gespeist wird? Also die sagen ja, wir bauen eine Brand, dafür kostet das Produkt mehr und das Geld schmeißen wir aber wieder in Werbung, damit die Brand größer wird. Und wenn man jetzt mal sagt, den Kundenzugang hat der Quick-Commerce-Player und dort sollte auch die Werbung vielleicht passieren im Absatzgeschäft oder Mischung aus Brand und Absatz. Wie verändert das die Margenverteilung und was spielen Private Labels dann für eine Rolle? Woher kommt die Qualitätsanmutung? Ist das mehr Brand, wenn man die Verpackung nicht mehr anfasst, wenn es das Placement im Regal nicht mehr gibt? Das mal zu vergleichen sozusagen wie herkömmliches Lebensmitteleinzelhandelsgeschäft, also Placement, Packaging, Pricing sich im Q-Commerce verhalten würde, was die Implikationen sind. Und natürlich, achso die klöcknerische Gen-Z-Nutzenfunktion. Was ist das nochmal? Da sagt man es sozusagen über das Handeln am Aktienmarkt. Also die Hypothese ist ja, dass grüne Aktien brutal überbewertet werden nach allen rein monetären Standards. Das ist die Vermutung. Und die Erklärung könnte sein, dass die Gen-Z die externen Effekte der Industrialisierung, also den Klimawandel, den Menschen gemachten, internalisiert, indem man die Nutzenfunktion erweitert. Also dass es nicht mehr nur um Rendite geht, sondern dass man sein Geld nur dahin anlegt, wo auch der Planet wieder gerettet oder sogar besser gemacht wird. Und wie das dann der Handel, das Handeln, also ich glaube einer, ich vermute das effizienteste Mittel, um den Klimawandel aufzuhalten, wäre, dass man den härtesten ESG-Standard der Welt schafft. Also wirklich, du bist klimaneutral oder positiv und das ist sauber zertifiziert durch die komplette Supply Chain. Und dann kommt da halt ein Coca-Cola oder sowas nicht mehr rein. Und andere Governance und soziale Kriterien kommen natürlich auch rein. Sondern dann gibt es halt kein ESG mehr, wo ein Coca-Cola drin ist oder sowas oder irgendwelche Kleidungskonzerne. Und mich fragen super viele Leute so, oder uns fragen ja auch viele Hörer, ESG ist mir nicht ESG genug, ist das überhaupt ein Witz alles, dieses ESG oder was sind denn wirklich grüne Aktien? Und ich glaube, wenn man das schafft, so einen alten Goldstandard des ESG, dann würde da so viel Geld reinfließen von Leuten, für die das das einzige Investmentmotiv ist, was gut ist für die Welt zu tun, mit dem Geld und dabei noch Geld zu verdienen. Das ist zu einer riesigen Überbewertung von den Aktien führen würde, die dort drin sind. Und das wiederum würde eine riesige Sogwirkung auf andere CEOs, also deren Shareholder, während die dann sagen, in den nächsten drei Quartalen schaffst du es in diesen Index oder sagen wir, wir verlassen das Boot hier. Und so würden glaube ich durch reine Marktmechanik, unheimlich viele Firmen unheimlich schnell CO2 neutral werden. Einfach, weil es mit dem Shareholder Value aligned wird. Aber dazu brauchen wir halt einen extrem strengen ESG Index, an den alle glauben und so einen alten Goldstandard. Und ich glaube, das ist der schnellste Weg tatsächlich, das Handeln der Industrie zu beeinflussen. Schneller als Politik. Das ist gut, weil alle Incentives sind richtig gesetzt. Jeder, der da drin hat, die Shareholder wollen mehr Geld, die CEOs wollen bessere Performance oder auch eine möglichst hohe Bewertung erreichen. Und alle haben eigentlich das richtige Incentive damit CO2 zu vernichten sogar. Also eigentlich eine negative CO2-Bilanz zu haben. Das würde ich auch mal vielleicht untersuchen. Ob das sozusagen diese These zum Beispiel stimmt, das kann man ja vertesten oder überprüfen wissenschaftlich. So, schon etwas zu lang geredet.
Ich würde, ich hätte auch mehrere Themen. Das eine, also so ganz plump E-Commerce würde ich Shopify vs. Amazon, also diese These nochmal irgendwie da tiefer, tiefer reingehen. Falls ich irgendwas in E-Commerce machen wollen würde. Also ob diese Anti-Amazon-These von Shopify, ob das wirklich so ist und was da passieren muss, gemacht werden sollte.
Das kannst du aber noch breiter machen. Das kannst du auch ganz viele Industrien machen. Dezentral vs. Zentral. Du kannst auch AWS gegen Cloudflare plus die Cloud Alliance zum Beispiel machen. Also was ist, welcher Ansatz hat langfristig die besseren Incentives für die Akteure und Handelnden? Ja, das ist das Gleiche. Das finde ich spannend. Also nicht, ich finde es so gut für E-Commerce. Ich würde es auch versuchen den gleichen Ansatz, also dezentral gegen ein zentrales Monopol noch weiter zu spielen.
Genau, dann könntest du auch weiter spielen irgendwie Dezentralisierung von Social Network. Also was Twitter beispielsweise machen wird, machen sollte als dezentrales Netzwerk. Dann ein anderes Thema Power of Podcast oder so. Also wirklich da nochmal in den Markt gehen, auch ein bisschen zu analysieren, warum jeder CEO, jede CEO einen Podcast braucht und was es da für Entwicklungen noch geben wird. Wer Advertising mag, kann auch in die Schiene da reingehen. Dann Thema Bildung, was ein Setup sein muss, um wirklich mal so ein Stanford oder so zu disrupten. Also ich glaube so die normale Online Schule ist es nicht. Sondern also wie am Ende in der Uni machst du Freunde fürs Leben und irgendwie brauchst du diese Zertifizierung und wie du das irgendwie halb online, halb remote oder so hinkriegst. Also wird Stanford sich selbst disrupten, indem sie einfach ein super hybrides Modell haben, das für mehr Leute zugänglich ist oder gibt es irgendwie einen neuen von der Seite? Und dann so, ich weiß nicht ob das noch technisch ist, aber halt generell irgendwie statt autarkes Leben, Temperatur in Häusern aufbächern oder wie auch immer irgendwie reduzieren, Klimawandel außerhalb von einfach nur CO2 kompensieren. Und was man da mit Technik vielleicht alles machen kann. Aber das ist wahrscheinlich eher wenig Businesslastig, wenig Digitallastig, sondern eher, keine Ahnung, begrünen oder sonstiges. Auf jeden Fall Stadt. Mobilität würde ich nicht mehr machen, weil ich glaube da kann man fast nichts machen. Also auf jeden Fall wenig mit Technik. Mein größtes Learning war, dass ich irgendwann eigentlich gedacht habe, okay eigentlich muss eine Stadt nur Fahrradwege machen und dafür brauche ich keine App. Dafür muss ich in die Politik.
Ansonsten, ich glaube man könnte schon noch mehr Zeit auf dem Wettbewerbsrecht verbringen oder die wirtschaftlichen Implikationen von digitalen Monopolen. Also wir brauchen eigentlich ja mehr Lina Kahns noch, die irgendwie da Forschung drauf machen. Ist das ja zum Beispiel bei, das ist so ein bisschen wie der Dezentral gegen Zentral, aber haben Monopole oder gibt es in der Welt mit so starken Monopolen noch die richtigen Anreize für Innovationen? Oder müssen wir irgendwie die härter rannehmen die Monopole oder weniger hart? Brian Armstrong, der CEO von Coinbase hat gesagt, wir müssen unsere Milliardäre besser schützen. Die haben einen harten Tag, der hat auf Twitter gepostet, dass man sich mal überlegen musste, ob das amerikanisch ist, dass man immer unsere Monopolisten CEOs, also er sagt da Bezos, Page und Bill Gates als Beispiel glaube ich, dass die da immer öffentlich verhört werden. Dass ihr Job nicht mehr, also er sagt wörtlich, der Job würde nicht mehr genug Spaß machen, vielleicht wenn wir die hundertfache Milliardäre so hart rannehmen und man müsste sich mal überlegen, ob man da ein bisschen gnädiger mit den Herrschaften umgehen sollte. Am Ende spinnt er das wieder so als Pitch für das Krypto-Ökosystem, dass wenn alle einen Vorteil haben und wenn die Nutzer beteiligt wären, wie das bei Krypto oder bei Coinbase wären, sein könnte, dann würden die auch nicht mehr so stänkern gegen die CEOs ganz oben, wenn sie alle mit daran teilhaben könnten. Das ist ein verworrener Pitch, um jetzt ausgerechnet, ich meine das Problem ist ja, dass sie jetzt erst alle vor dem Kongress stehen sollen. Die Frage ist, warum standen die nicht schon vor zehn Jahren da, als man noch hätte was ändern können.
Hat der arme Mark Zuckerberg ihn angerufen und meinte, alter ich hatte jetzt hier drei schlechte Wochen, ich hab keinen Bock mehr oder was?
Meine schlechten Wochen hören nicht mehr auf.
Müsste Coinbase sich nicht selbst abschaffen, also die Führung, wenn sie sagen hier Dezentralität und alles, müssten die nicht sich so positionieren, dass die Company der Community gehört und alles, also dass es wirklich dezentral ist?
Ja, das ist ja der Konflikt, den du den Public-Crypto-Companies immer vorwerfen kannst. Wenn du an dieses dezentrale System baust, warum gehst du dann an die Börse und machst Geld für altes Geld und baust nicht wirklich ein unabhängiges System. Das ist, glaube ich, valide Kritik, die man aber nicht so gern hört natürlich.
Ja, komisch, dass die alle an die Börse gehen müssen. Das ist schon echt anders. Und Mark Zuckerberg hat jetzt nochmal ein bisschen, ich hab nur ein Cover gesehen von The Time oder was war das? Time? Also wirklich wahrscheinlich Cover des Jahres. Das schöne Gesicht, ein bisschen gephotoshoppt und dann der Button zum Deleten der App oder Deleten Facebook, den man so aus der iPhone-Nutzung kennt.
Das ist auf jeden Fall nicht die Art, wie man auf dem Time-Cover drauf sein will. Also ich glaube, viele Leute werden gerne einmal in ihrem Leben auf dem Time-Cover, aber nicht in der Form mit einem Deleten-Facebook-Button auf deinem Gesicht. Ja, die Frage, wie denkst du, wird das ausgehen? Also ist der Posten vom CEO tatsächlich in Gefahr oder wird Facebook reguliert oder zerschlagen?
Wer wird CEO? Wird Peter Thiel dann CEO?
Das wäre keine Verbesserung. Vor allem, es geht ja auch gar nicht. Also ich glaube, Mark Zuckerberg hat immer noch 58 Prozent der Voting Rights und der Board drum übt so viel Kontrolle und Verantwortung aus wie die Reichsheeresleitung im Führerbunker im Frühling 45 oder so. Also da scheinen ja eh alle nur abzunicken, was er macht. Also ich sehe nicht, die Frage ist, was könnte ihn bewegen. Also es müsste noch mehr Auswirkungen auf den Kurs haben, wobei das hat es ja schon inzwischen jetzt relativ stark. Aber die Frage ist, du musst ihn letztlich selber dazu bringen abzudanken. Das Board hat gezeigt, dass es kein Interesse daran hat, den effektiv zu kontrollieren.
Wie war es damals bei Bill Gates?
Ich glaube, der hat keinen Bock mehr gehabt einfach.
Ja und hat es dann seinem besten Freund übergeben. Und das wird Mark wahrscheinlich auch machen. Dann wird der Boss, B-O-Z, wird dann der CEO. Der ist jetzt gerade CTO geworden.
Ja, aber das ist tatsächlich die Gefahr, dass Mark Zuckerberg nicht nur unheimlich mächtig, irgendwie Psychopath und Monopolist ist, sozusagen ein Soziopath und Monopolist ist, sondern dass er außerdem auch sehr jung ist und damit sozusagen das noch sehr lange genießen kann. Ich glaube, jemand mit 60 vom Thron zu stoßen ist ein bisschen einfacher als jemand mit, keine Ahnung wie alt ist der, 38? Weiß ich nicht.
Wirst du Ende des Jahres Facebook löschen?
Ich bin auf einem guten Weg dahin.
Oder glaubst du, Facebook löscht uns vorher?
Das wäre eine große Ehre. Ich würde gerne gelöscht werden. Was muss ich tun dazu?
Ich habe schon den ein oder anderen Unternehmer...
Also Volksverhetzung reicht nicht. So viel weiß ich. Leute bedrohen hilft auch nicht. Morddrohung, das hilft alles nicht.
Vielleicht bist du ja eine von den sieben Millionen oder fünf Millionen, die auf Facebook machen und tun können, was sie wollen.
Vielleicht. Das einzige, wofür ich weiß, dass Leute gelöscht wurden von Facebook bisher, war, dass sie geforscht haben mit Facebook. Die werden regelmäßig ausgesperrt.
Wenn du mit Forschen crawlen magst, dann meinst du ja.
Ja. Ja. Das ist auch eine Art von Forschung. Das kriege ich nicht hin, glaube ich. Regulieren oder zerschlagen? Was ist die Lösung für Facebook? Du kannst ja auch eine andere Lösung haben. Aber was würdest du tun?
Wenn ich Markt wäre, würde ich sagen, ich habe genug Kohle, ich gebe es jetzt auf. Spende es der UN.
Auf den können wir nicht hoffen. Das haben wir doch gerade festgestellt. Du bist der nächste Bundeskanzler, was Gott verhindern möge. Aber du darfst jetzt entscheiden, was der richtige Umgang mit Facebook ist, um Schaden von der Gesellschaft abzuwenden.
Also wenn ich Indien wäre, würde ich es verbieten.
Warum? Wieso Indien? Das verstehe ich nicht.
Haben die nicht TikTok verboten?
Das kann aber jeder andere Staat ja auch, wenn er will. Du meinst, du wärst gern Diktator. Hast du das gehört?
Ist das Dissent? Was würde ich machen?
Das wäre auch eine Sprache. Ich würde mich sofort Diktatoren unterwerfen, einem Rat von alten Frauen. Eine Diktatur der alten Frauen würde besser regieren als Demokratie.
Hast du das schon gehört? Die Hypothese von Galloway fand ich ganz gut. Dass er gesagt hat, dass jetzt die Mütter gegen Facebook aufmachen werden, dass sie ihre Töchter schützen wollen. Und deswegen wird Facebook jetzt Probleme bekommen. Ähnlich wie es wohl bei Zigaretten und anderen Themen auch war. Vorher war es immer so eine Randgruppe. Aber jetzt werden die Mütter gegen Facebook repräsentieren. Und das wird ihnen das Genick brechen. Ich glaube, politisch musst du das Ding zerschlagen. Wir haben ja jetzt Anfang der Woche gemerkt, wie das so ist. Dass wirklich alle Services down sind. Und das ist ja schon eine krasse Macht. Wie groß sind denn diese ganzen Firmen alleine? Sollte es möglich sein, eine Firma zu haben, die mehr... Was ist Facebook wert?
Ich glaube... ne, schon mehr als... ich schau mal kurz. Sekunde. Das weiß ich nicht aus dem Kopf. Das ist keine Trillion Dollar Company. 928.
Ja, aber brauchen wir so große Firmen? Vielleicht muss man irgendwann Firmen regulieren anhand von Market Caps. Dass die irgendwann sagen, wenn die so groß sind und wenn da so viele verschiedene Assets drin sind, dann müssen sie zerschlagen werden.
Anhand von Market Caps? Okay. Dann spielt die Inflation aber gegen die Firmen. Das ist gefährlich. Wenn das Geld immer billiger ist, dann werden wir irgendwann alles zerschlagen müssen bei Hyperinflation. Aber ich verstehe, was du sagen willst.
Es kann auf jeden Fall nicht sein, dass die ganzen Services auf allem basieren. Als die Sachen jetzt alle abgeraucht sind von Facebook, hat man wieder gemerkt, wie eng verknüpft die alle sind. Und wie auch daran gearbeitet wird, dass es halt alles so eng verknüpft ist.
Ich glaube, das sichere Indiz, dass man Zerschlagung der Regulierung vorziehen würde, ist, dass Mark Zuckerberg inzwischen selber davon redet, dass er gerne reguliert werden möchte. Also er bevorzugt selber einen Regulator. Das ist, glaube ich, ein klares Indiz dafür, dass wir das Gegenteil tun sollten und stattdessen zerschlagen. Du kannst natürlich sagen, da wird jetzt irgendeine Regierungsbehörde geschaffen, die es besser überwacht. Aber wie gesagt, wenn das der Plan von Facebook ist, ist es wahrscheinlich nicht gut genug. Und ein Problem ist ja wirklich, das löst ja nicht die mangelnde Konkurrenz. Das ist kein echter Disruptor, wie das hat Brian Armstrong übrigens auch gesagt, als er die Milliardäre schützen wollte, meinte er, am Ende wählen die Leute doch mit ihrem Wallet, also mit ihrer Geldbörse, und regulieren den Sozialmarkt. Der Sozialmarkt reguliert selber über die Ausgaben der Konsumenten und die Disruption durch neue Startups reguliert auch die Monopole von ganz alleine. Und das ist ja auch wirklich ein bisschen dumm. Das ist ja genau, was nicht mehr passiert. Dadurch, dass die Produkte nichts kosten, können die Leute nicht mit ihrem Wallet entscheiden, sondern Zero Price und Netzwerkeffekte sorgen dafür, dass die Leute alle stark zu den Monopolen hingezogen werden. Und Startups entstehen eben nicht mehr, weil das Umfeld so ist. Sondern hätten wir nicht ein übermächtiges Google, was seine Marktmachung missbraucht, hätte ich den Preisvergleichs-Pitch vielleicht anders gemacht. Dann wäre es vielleicht einfacher, heute nochmal einen guten Preisvergleich zu bauen. Und Preistransparenz brauchen wir nach wie vor. Aber ein Grund, warum ich sage, gründe es besser nicht, ist, weil das Spielfeld nicht eben ist. Und deswegen ist es wichtig, dass du Facebook auch zerschlägst, damit du wieder Konkurrenz zum Beispiel um Privacy hast oder um ein besseres User-Interface, um einen Algorithmus, der nicht nur Rage und irgendwie krankmachende Features bevorzugt. Von daher, glaube ich, ist zerschlagen im Fall von Facebook wirklich die bessere Lösung. Und ich bin mir auch nicht sicher, aber das schaffen wir jetzt vielleicht nicht mehr. Aber ich habe darüber auch im Anschluss an diesen Podcast, wir können heute wegen der Konferenz nur eine Stunde machen, aber wenn euch danach noch mehr Input zu dem Thema ist, ich war auch beim Alles auf Aktien Podcast von der Welt bei Holger Zschäpez und Herrn Sommerfeld. Zum zweiten Mal. Da erkläre ich das nochmal detaillierter. Da kann man nochmal reinhören über die Facebook-Regulierung. Das könnte spannend sein für die, die uns dann vermissen.
Tim Pieper hat hier gefragt auf der Project A Seite, warum sollte dir ein Facebook-Exit nicht gelingen können? Ob es dir an Alternativen fehlt?
Also warum ich nicht den Absprung schaffe? Auch das habe ich lustigerweise auch mit Holger diskutiert. Es gibt zwei Gründe, wie Netzwerkeffekte auf Social Networks funktionieren. Das eine sind, dass der Nutzen immer größer wird, je länger du es nützt. Du hast immer mehr Freunde, du siehst immer mehr Informationen im Feed, zumindest am Anfang, wenn es noch Spaß macht. Und je mehr Leute mitmachen, desto wertvoller wird das Produkt.
Sehe ich anders?
Erkläre ich später. Oh, der Dissent. Dann lerne ich gleich von dir. Also ich behaupte, je mehr die Netzwerkeffekte bedingen, desto mehr steigt der Wert des Produktes, wenn mehr Leute auf dem sozialen Netzwerk sind. Das war bisher die Theorie, bis die Glöcklersche Netzwerktheorie in die Wissenschaft eingeführt wurde. Und das andere sind die Amounting Losses. Es wird immer schwerer, seine 10.000 Follower auf Facebook zurückzulassen. Weil die kann man ja schon noch nutzen, um andere Kanäle zum Beispiel zu befeuern. Und was ich nicht mehr will eigentlich ist, und größtenteils auch schaffe zu unterlassen, ist, dass ich auf Facebook noch in irgendwelche größeren Diskussionen einsteige. Aber man möchte sich auch nicht eigentlich die Möglichkeit nehmen, da irgendwelche Dinge zum Beispiel anzukündigen oder so. Aber auch das wird, ich gehe davon aus, dass die Audience sozusagen, mit der wir gern interagieren inzwischen, entweder auf Twitter ist oder in unserer Discord Community oder dem Podcast Lounge. Von daher wird es jeden Tag ein bisschen einfacher, Facebook zu verlassen. Und ich kommite mich auch, dass ich zumindest den Account deaktiviere. Schon am Silvestertag.
Kannst du mir vorstellen, was ich dich jetzt frage? Sollen wir jetzt live nicht unsere beiden Facebook Accounts löschen?
Live? Ohne nachdenken? Ohne Fotos runterladen?
Du kannst noch, also ja.
Zögere noch.
Ja okay. Also ich sagte, was ich die Tage gemacht habe.
Hast du einen schon gelöscht?
Nee, nee, nee, aber ich bin da kaum drauf.
Komm, dann machen wir das jetzt live. Wir gucken mal, wie schnell das geht. Sekunde. Mal sehen, wer es zuerst sagt.
Ich muss mich erst mal einloggen. Ich brauche fünf Minuten zu. Womit? Ich lege das Mikrofon mal weg.
Settings. Mal sehen, wer einfach das ist. Ach warte, ich google einfach Facebook löschen. Oh Gott, ich bin gleich nicht mehr auf Facebook. Folgt mir bitte auf Twitter. Pip-Unterstützung. Und auf LinkedIn. Wie kann ich mein Facebook-Konto dauerhaft löschen? Da gibt es ein Artikel jetzt bei Facebook. Da werde ich alle temporär deaktivieren. Deaktivieren wir oder löschen wir?
Nein, löschen wir, wenn schon richtig.
Ich warte. Download a copy of your information. Das mache ich schnell noch. Ne, darf ich auch nicht, ne?
Ja, das kannst du meinetwegen noch machen. Die Fotos, deine alten Self-Fotos von früher.
Ja, Sekunde. Dann mache ich das schnell.
So, kannst du mir einen Link schicken? Ich bin jetzt eingeloggt.
Access the information tool. Du bist eingeloggt? Nee, das musst du schon selber. Download the information tool. Das ist gar nicht so einfach. Ich bin ab jetzt die fünfte Seite schon durch.
Muss man das irgendwie per Telefon, muss man da einen Fax rein schicken oder so? Gut, das ist jetzt ein bisschen langweilig.
Das ist gar nicht so einfach. Sekunde. Achso, und WhatsApp? Ne, Messenger ist einfach nicht.
Das ist ja über deinen Privacy-Settings bin ich jetzt. Sag mal kurz, wo ich hin muss.
Du bist komplett falsch. Da findest du es auf keinen Fall. Download. Cancel my account deletion. Nach 30 Tagen kann ich rückgängig machen. Das heißt, es ist 30 Tage nicht gecancelt. Ich kriege es nicht hin so schnell, ehrlich gesagt.
Das ist eine faule Ausrede.
Okay, Facebook macht zu schwer für uns. Schade, das hätte ich gerne live gemacht. Dann müssen wir weiter im Text machen.
Also ich habe hier Help delete account.
Ja, da war ich schon vor einer Viertelstunde, aber versuch da mal weiter zu kommen.
Okay, es ist live nicht möglich, dann müssen wir es im Podcast machen. Ist auch ein gutes Podcast-Thema für nächste Woche. Wir haben Facebook gelöscht.
Oder Silvester.
Du kannst ja jetzt schon mal den Datenexport setzen. Generell ist ja immer überraschend, wie wenig Daten man dann bekommt.
Okay, wir besprechen es nochmal live nächste Woche.
Haben wir sonst noch Fragen, die wir beantworten sollen? Ist irgendwas in unserer Discord-Community? Also wenn ihr uns einen tatsächlichen großen Gefallen tun wollt, kommt in unsere Discord-Community. Doppelgänger.io.discord. Eine der größten Discord-Communities Deutschlands, könnte man vielleicht sagen. Auf jeden Fall im Business-Bereich. Und zum anderen freuen wir uns, wie kleine Kinder, auf jede Apple-Podcast-Bewertung.
Ah, ich habe noch eine News für dich. Amazon baut einen smarten Kühlschrank. Ich habe meinen Kühlschrank zu früh gekauft. Amazon baut jetzt die Smart Fridges. Smart Fridges sind die AR der weißen Ware.
Ist das Thema nicht schon irgendwie zehn Jahre alt? Also wollte nicht jeder schon mal so einen schlauen Kühlschrank machen? Würdest du Apple Zugang zu deiner Butter geben?
Apple vielleicht, ja.
Amazon?
Weiß nicht. Aber ich glaube, was man so ein bisschen sieht ist, dass Amazon im Grocery-Kampf, also die versuchen ja anscheinend nicht wirklich mitzuhalten mit den Quick-Commerce-Services. Sie haben keine Warenhäuser aufgemacht. Sie versuchen zwei, drei Stunden teilweise in Großstädten zu schaffen. Aber da sind sie jetzt erst mal in das Rennen in der Logistik oder im Service nicht eingetreten. Aber sie versuchen den Kundenzugang. Also so würde ich das jetzt deuten. Sie versuchen den Kundenzugang und sie haben ja ganz viele neue Devices auch gebaut. Aber unter anderem Kühlschrank. Das ist ja nicht ohne Grund. Und anscheinend haben sie sich entschieden, dass das Wichtigere der Zugang zum Haushalt und zum Kunden ist. Und mit wem man den Kühlschrank dann verbindet, das kann man schauen. Beziehungsweise wenn der Kunde eben über den Kühlschrank mit Amazon verbunden ist, dann ist es vielleicht auch einfacher, den Quick-Commerce in den Haushalt zu bringen. Oder man braucht dann keinen Quick-Commerce mehr, weil man Just-in-Time. Also man sagt, es ist eben nicht die spontane Auswahl, sondern die Convenience der automatischen Nachbestellung. Also ich brauche gar nicht zehn Minuten, wenn mein Kühlschrank automatisch nachordert. Und vielleicht glaubt Amazon, dass das das bessere Produkt ist. Dass man mit der normalen Lieferkette, die man schon hat, nicht Just-in-Time, also Entschuldigung, nicht spontan, aber trotzdem Just-in-Time alles wieder auffüllt im Kühlschrank. Was meiner Meinung nach aber auch zu mehr Lebensmittelverschwendung führt als das andere System. Das scheint die Strategie zu sein, wenn ich das richtig deute. Und sie haben das gleiche Problem wie Facebook, dass sie eigentlich noch kein Gerät haben, was du wirklich am Körper trägst. Also sie haben keinen guten Zugang zur Payment-Welt nach wie vor. Sie müssen noch viel zu viel über die Schienen anderer, also Apple und Google Android, operieren. Und müssten eigentlich mehr und mehr sich im Haushalt noch ausbreiten. Von daher scheint die Strategie für mich zumindest schon auch sinnvoll zu sein.
Nutzt du Amazon dieses Abo-Modell für Essentials?
Pantry meinst du?
Also Toilettenpapier, Shampoo und so Zeug.
Nee, das glaube ich auch bei Gorillas.
Kriegen die ihr Fahrerproblem irgendwann in den Griff?
Das Fahrerproblem wird in dem Bereich nicht nur bei Gorillas ewig da sein, sondern die Knappheit an Fahrern, das wird ein Problem bleiben. Ob da jetzt weiterhin diese relativ kleine Gruppe sozusagen viel Presseaufmerksamkeit bekommt. Das kann ich nicht sagen. Da hat die Kollegin von Grunderszene, Lisa, mal geschrieben, dass es sehr typisch ist, dass bei den in Anführungsstrichen Großstreiks von, also so hat sie es nicht gesagt, das sage ich jetzt, von Gorillas in der Regel mehr Journalisten als Streikende vor Ort sind. Und selbst die Streikenden sind ja oft nicht alle bei Gorillas beschäftigt. Ich glaube, das ist eine ganz sinnvolle Perspektive, um die Relevanz des Prozesses zu sagen. PR-Technisch ist das ein andauerndes Fiasko, da bin ich bei dir. Tatsächlich ist es so, dass von den über 10.000 Fahrern bei Gorillas die aller wenigsten überhaupt jemals gestreikt haben. Gibt es schweige denn sozusagen immer wieder Streikende. Aber GoPuff kommt jetzt nach Deutschland übrigens. Angeblich im Q1. Da ist halt die Frage, das jetzt noch mal probieren, wo eigentlich alle Early Adopter weg sind, alle Rider weggehiert sind, alle Real Estate oder das Real Estate größtenteils besetzt ist, also die Warenhäuser. Ob du jetzt noch effizient einen Markteintritt machen kannst oder ob das ein Bluff ist tatsächlich, um die Preise zu hängen. Oder ob du sagst, es ist günstiger nochmal 500 Millionen nach Europa zu verschwenden letztlich, um dafür zu sorgen, dass die anderen Player weiterhin etwas weniger erfolgreich bleiben und damit günstiger, wenn man einen übernehmen will. Also sozusagen ein sehr ernsthafter, erweiterter Bluff, dass du sagst, wir sind uns bewusst, dass wir wahrscheinlich kein eigenes Business mehr sinnvoll aufbauen können in Europa. Aber uns ist es wert sozusagen das Business der anderen noch glaubhaft zu erschweren für ein Jahr, um dann halbwegs günstig zu kaufen zu können. Ansonsten glaube ich macht das kein Sinn. Die können nicht wirklich glauben, dass die das schaffen. Also das halte ich für ausgeschlossen. Und zwar weil nicht nur Guerilla, sondern auch Flink das wirklich sehr gut macht eigentlich inzwischen.
Sind die Cap Tables nicht mittlerweile so verteilt, also die Anteile so verteilt, dass da fast kein Exit mehr möglich ist? Bei allen?
Du musst dich halt einigen in der Gesellschaft. Aber die haben letztlich ja, also es gibt jetzt überall welche mit strategischen Motiven im Gesellschaftskreis, das stimmt. Das macht es nicht einfacher. Aber auch das kann man sich entlohnen lassen, dass man dann trotzdem gegen die strategischen Motive handelt. Am Ende hilft Gelder wahrscheinlich.
So, unsere Zeit ist abgelaufen, also fast abgelaufen. Wir wünschen euch noch viel Spaß in den ganzen anderen Sessions. Wir werden in der nächsten Verhandlung mit Project A auf jeden Fall versuchen auch auf die Mainstage zu kommen nächstes Jahr. Und dann vielleicht auch vor Ort. Ich wünsche euch allen viel Spaß bei der Konferenz. Falls ihr das im Podcast gehört habt, vielen Dank, dass ihr das Live-Experiment im Nachgang gehört habt.
Und nächstes Mal, jetzt können sich alle vorbereiten, jetzt können alle nochmal ihre Daten runterladen und nächstes Mal löschen wir gemeinsam live.
Facebook alle zusammen. Mittwoch ist der Facebook Delete Doppelgänger Tag. Könnt ihr euch jetzt schon mal eintragen.
Schaut nochmal einen Schuss auf Facebook und dass ihr jetzt auf LinkedIn und Twitter seid und über den Doppelgänger Podcast hört. Und dann nächste Folge am Mittwoch löschen wir Facebook zusammen live.
Ex-Freunde, Ex-Freundinnen nochmal Telefonnummer schicken und dann auf Wiedersehen.
Kryptoscammer nochmal Tschüss sagen.
Also viel Spaß heute noch auf der Konferenz und bis Mittwoch in eurem Podcast Player. Ciao.
Ciao, bis später.