Doppelgänger Folge #91 vom 10. November 2021

Angestelltenverhältnis & Earnings: PayPal | TheTradeDesk | Lemonade | Coinbase | Palantir | Roblox | Doordash

Wann haben wir gemerkt, dass das Angestelltenverhältnis nicht mehr für uns ist? Wann sollte man all-in in die Selbstständigkeit gehen? Elon Musk zahlt Steuern und ne ganze Menge Earnings: PayPal, TheTradeDesk, Lemonade, Coinbase, Palantir, Teamviewer, Roblox, Doordash, Plug Power, Upstart, Biontech & About You.

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

00:06:11 Angestelltenverhältnis

00:21:10 Steuern und Kursgewinne

00:31.30 Robinhood

00:43:00 the trade desk

00:50:00 Netflix

00:59:30 coinbase

01:08:00 Palantir

01:16:20 Roblox

01:21:25 Doordash

01:27:00 Plugpower

01:37:00 biontech

01:40:00 about you

Shownotes:

Doppelgänger Tech Talk Podcast

Disclaimer https://www.doppelgaenger.io/disclaimer/

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Willkommen im Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 91. Heute zu Gast der Star Analyst. Pipp, ich habe ein paar E-Mails bekommen, ich sollte jetzt diese ganze Folge dich immer Star Analyst nennen. Ist das in Ordnung?
Ich glaube selbst das hast du falsch verstanden, weil es wurde bestimmt was anderes gebeten, was ich aber auf keinen Fall wiederholen werde.
Oder Star Investor.
Ich finde beides gleich schlecht.
Gut, dann lass uns schnell Themenwechsel machen. Was zeichnet einen guten Pokerspieler aus?
Da kann man ja drei Stunden drüber reden. Warum soll ich das denn? Werden wir jetzt auch so Silicon Valley Dudes mit Poker-Runnen und so? Also es zeichnet aus, dass man das Spiel einigermaßen versteht und kann. Man muss tatsächlich viel rechnen. Also irgendwann muss man nicht mehr rechnen, weil man es auch auswendig lernen kann. Also um zu rechnen, welche Blätter noch kommen können und was deine Chancen sind, die überliegende Hand zu haben. Und ein bisschen ist es auch eben Psychologie und eine Reputation oder ein Image am Tisch aufzubauen. Hast du schon mal Poker gespielt?
Nein, ich kenne ein paar Leute, die Poker spielen und ich kenne Leute, die auch so Buch führen, wie sie Poker spielen. Also sie wissen ganz genau, wie viel sie jetzt im Plus oder im Minus über das Jahr oder über die Zeit sind.
Das ist sinnvoll, weil man beim Poker niemals immer gewinnen kann, sondern es geht tatsächlich darum, im Durchschnitt positiv aus einer hohen Anzahl an Tischen rauszugehen. Das gehört immer dazu, dass du auch mal einen anderen Abend verlierst. Die Frage jetzt muss mir auch erlauben, das zu erklären. Also ich war in einem Casino tatsächlich und habe gepokert, was ich ein, zwei Mal im Jahr mache. Nein, nicht mal, wahrscheinlich einmal im Jahr. Und hatte eben ein Bild mit einer optionellen Anzahl von sehr hoch dotierten Geldscheinen geschickt, die ich mit etwas Glück gewonnen hatte im Casino. Obwohl ich gegen einigermaßen Profis gespielt hatte. Also mein Lieblingstyp am Tisch war übrigens, wie soll man das beschreiben, also sah aus wie der typische Entwickler. Oh Gott, wir haben zu viel Entwickler zu hören, das kann man auch nicht sagen. Also es war ein junger Mensch mit einem besonderen Kleidungsstil, wie auch immer. Ich habe den gefragt, woher er kommt. Also das Casino war in Palma auf Mallorca. Und es war offensichtlich ein Bulgare, der sich inzwischen leisten konnte, in Palma, Mallorca zu domizilieren. Dann hatte ich ihn gefragt, womit er denn sein Geld verdient. Und dann meinte er, do you know what crypto is? Das war einfach irgendeiner dieser Kryptomillionäre, die gesagt haben, ich bin EU-Inländer, ich möchte jetzt auf Palma leben in Zukunft und jeden Tag ins Casino gehen. Also dann habe ich einen Artikel zugeschickt bekommen, von einem Startup-Insider, dass 4% der Amerikaner ihren Job gekündigt haben, weil sie vorhaben, von ihren Krypto-Gewinnen zu leben. Das fand ich auch eine erschreckende Statistik. Ich glaube nicht, dass das in Summe gut gehen kann.
4%?
Ich weiß nicht, ob es 4% derer, die gekündigt sind, sind oder 4% Amerikaner. 4% Amerikaner wäre schlimm. Das ist ja mehr als ein Covid-Gestorbener. So und mein zweiter Siegeszug, wo du schon nicht so nett genug bist, mir hier die Segway zu legen, hast du Metro mal gekauft am Freitag?
Ne, aber ich habe Lemonade-Aktien.
Die haben nicht gut reagiert. Aber ich habe doch wirklich gesagt, was du machen sollst.
Ja gut, jedes Gespräch, das ich aktuell führe, ist, grüß mir mal den Pip sehr nett.
Die Idee war echt scheiße. Also A war die noch nicht scheiße. Das kann sich noch entwickeln. Und dann immer die eine von 20 Ideen zu nehmen, die nicht funktioniert hat oder noch nicht funktioniert hat, ist auch ein bisschen unfair. Stehe ich zu. Hat noch nicht so gut funktioniert. Aber Metro Mai, eigentlich war es eine Spekulation auf die Zahlen, die erst am 15. Ich glaube, das ist der nächste Montag oder so kommen. Aber wer das am Samstag gehört hat, konnte frühestens am Montag damit traden. Man handelt bei Lang und Schwarz, aber da ist Metro Mai nicht, sonst wären sie nämlich auch auf Trade Republic. Und dort sind sie nicht. Hätte man das am Montag getradet, hätte man innerhalb von 24 Stunden 10% machen können. Das ist kein Ten-Bagger, aber wer rechnen kann, bei 10% 24 Stunden sind natürlich weitaus mehr. Es lohnt sich tatsächlich, aber wahrscheinlich nicht, die jetzt weiter zu halten. Weil auch mit guten Zahlen könnten die nicht mehr viel besser werden als das, weil der Umtauschkurs quasi in Lemonade-Aktien, also Lemonade hat bekannt gegeben, für die ich es erstmal im Kontext erzähle, Lemonade hat bekannt gegeben, dass sie Metro Mai akquirieren. Daraufhin ist die Aktie 10% hochgegangen. Und Lemonade hat 2% verloren, glaube ich.
Genau, und Lemonade hat jetzt noch Earnings rausgebracht.
Metro Mai ist eine Usage-basierte Autoversicherung und Lemonade ist eine Direct-to-Consumer-Krankenversicherung oder digitale Krankenversicherung. Da tun sich ja zwei halb angeschlagene Unternehmen zusammen, wie auch immer. Ich habe es, wie versprochen, natürlich nur mit weniger als 1% gemacht und 2000 Stück nur gekauft und damit dann einen moderaten Kleingewinn gemacht.
Wir haben ja echt viel Veränderungen jetzt im Earnings, also mal so plus 20, 30%. Ist das jetzt das Bubble-Zeichen? Müssen wir damit jetzt immer leben, dass wir, wenn jetzt beispielsweise der Trade das irgendwie gute Zahlen abliefert, dass es dann einfach so hoch geht? Gefühlt war das vor einem halben Jahr noch nicht so, oder?
Ja, die Volatilität ist gerade wieder relativ hoch. Also Volatilität ist Maß für die Schwankungsbreite und Schwankungsanfälligkeit. Ich finde es gar nicht so schlimm, wenn es mal 10, 20% runtergeht, ehrlich gesagt. Dass es dann 20, 30% hochgeht, das ist wieder, ja. Ich meine, da haben sich die Zahlen deutlich verbessert oder waren weit weniger schlechter als erwartet. Und von daher ist es vielleicht gerechtfertigt. Da reden wir gleich nochmal drüber, nehme ich an.
Dann wurden wir gefragt, ab wann wir gemerkt haben, dass wir nicht mehr im Angestelltenverhältnis arbeiten möchten. Ob es da ein Point of No Return gab und was wir so als Punkte Erlebnisse in der Corporate-Welt hatten.
Ich glaube, bei dir war es, als dein Herz angefangen hat zu schlagen. Erzähl mal.
Es gab verschiedene Anekdoten. Bei mir war es so, ich habe mich erst selbstständig gemacht, habe das so 5, 6 Jahre gemacht. Und habe dann über Beratungen in die Corporate-Welt gefallen oder gelandet. Und ganz am Anfang war es für mich schon bemerkenswert, wie unterschiedlich man sich im Start-up auf das Produkt und auf die Kunden konzentriert hat und im Corporate halt auf seinen Karriere-Path.
Personal Survival.
Und ich erinnere mich an eine Sache, da war ich noch Berater. Da gab es eine Führungskraft, die kurz vor Weihnachten noch mal einen Business-Trip nach Amerika gemacht hat, um noch mal so ein bisschen shoppen zu gehen. Und ich habe das nicht verstanden oder nicht gehabt und meinte nur, das kann doch nicht sein. Hier läuft doch noch gar nichts. Wie kann man sich jetzt da die Zeit rausnehmen für? Und dann später, ich glaube die meisten Leute kündigen wegen der Wertschätzung oder fehlender Wertschätzung. Für mich waren irgendwann keine Aufstiegschancen mehr. Die einzige Möglichkeit wäre gewesen, nach Süddeutschland zu ziehen. Und auch da werden eigentlich die Karrieren vorher schon definiert, wenn man dort im Trainee-Programm oder wo auch immer ist. Ich bin halt von der Seite reingekommen, bin da relativ gut gefahren und irgendwann war da die Luft weg.
Das ist aus einem Corporate-Erfahren? Ja. Ich kann das tatsächlich gar nicht sagen, weil ich nie für ein Corporate gearbeitet habe, ehrlich gesagt. Ich habe sechs Jahre bei Dialog gearbeitet. Da ist das Unternehmen sehr hoch skaliert. Ich glaube, als ich angefangen habe, waren es vielleicht 50 Leute. Und als ich gegangen bin, vielleicht 600, 700, wenn ich mich nicht höre. Das weiß ich gar nicht. Aber das ist nie wirklich Corporate geworden. Also die typischen Sachen, dass da viel Ego, Personal Survival, Politik oder so gemacht wird, gibt es, glaube ich, bis heute noch nicht. Oder zumindest nehme ich das nicht so wahr. Aber so nah bin ich jetzt auch nicht mehr dran. Von daher kann ich gar nicht so gut darauf antworten.
Bei dir war es doch ganz klar, als Google die Flight Search introduced hat.
Nein, das hängt hier noch am Kühlschrank sogar irgendwo. Mein Team hat mir als Abschiedskarte eine Karte selbst designed, die mehr oder weniger symbolisiert, dass ich vor Google Panda fliehe und das sinkende Boot verlasse. Das stimmt natürlich nicht. Das hatte eigentlich persönliche Gründe. Es war schon so, dass ich da nicht mehr weit weiter gekommen wäre bei Yalo. An einem Dach angekommen. Aber die Frage war ja, wann merkt man das eigentlich oder woran merkt man das? Wir können es ja mal theoretisch an unserer Karriere ansehen. Das ist ja auch gar nicht so spannend und beispielhaft. Ich glaube, man sollte sein Umfeld immer dann wechseln, wenn man das Gefühl hat, dass man nichts mehr lernt und dass man seine Vorgesetzten und Mitarbeiter nicht besonders bewundert. Es muss nicht der oder die Vorgesetzte sein. Es kann auch das Team sein, in dem man viel lernt. Ich glaube, sobald man das Gefühl hat, dass man sich in irgendeiner Art von Stillstand befindet, dann würde ich das sofort zum Anlass nehmen, bald möglichst nach neuen Jobs zu suchen. Ich habe das persönlich fast nie, also ich habe immer was gelernt. Irgendwann, trotzdem ging es mir manchmal nicht schnell genug. Deswegen habe ich oft viele Sachen gleichzeitig gemacht. Ich hatte mal irgendwelche Sachen nebenbei oder habe auch als Barocket oder für Rocket gearbeitet. Ich habe immer noch andere Sachen für andere Firmen gemacht oder für eigene Firmen. Von daher, ich fühle es immer daran. Und das ist meiner Meinung nach auch der Hauptgrund, warum Menschen kündigen. Also dass sie keinen Respekt vor ihren Vorgesetzten, männlich oder weiblich, haben oder das Gefühl haben, nicht lernend voranzukommen. Ich glaube, das ist letztlich auch der beste Grund. Der zweite Grund ist, warum viele den Job ändern, ist tatsächlich, zumindest in den Großstädten, weil sie nach etwas mit mehr Purpose suchen. Das höre ich zumindestens viel. Wann man den Absprung schafft. Ich muss nochmal die Frage durchlesen, wohin der Absprung denn führen soll. Steht nur abkehren, nicht wohin. Es ist jetzt nicht so, dass Corporate total unmöglich wäre, da zu arbeiten. Es gibt ja Firmen, die versuchen, das besser hinzubekommen. Aber wenn man überlegt, wie viel Zeit teilweise dort verbraucht wird, um eben nur irgendwelche Hierarchien zu navigieren oder politische Systeme zu durchdringen, das halte ich für alle Beteiligten eigentlich für Verschwendungszeit. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie stark Economies of Scale sind. Also wie viel Effizienzgewinne mit der schieren Größe von Unternehmen kommen, dass sie so krasse interne Ineffizienzen überwinden können. Also das Gefühl, dass Einzelne gar nicht arbeiten oder andere sehr ineffizient. Viele sicherlich auch mehr leisten. Aber das alles funktioniert eben nur so, weil Firmen ab einer gewissen Größe so einen hohen Operating Leverage haben, dass das sehr hohe Ineffizienzen kaschieren kann oder überkompensieren kann sogar. Aber wie gesagt, nichts gegen Corporate Karriere, wem das Spaß macht oder wer das Gefühl hat, da voranzukommen. Es gibt ja auch da Karriereleitern und vielleicht wird sich das auch nochmal ganz stark ändern, wie solche Unternehmen sich intern organisieren.
Ja, ich würde auf jeden Fall nicht zu schnell handeln. Ich hatte immer viel zu wenig Ruhe, mir war alles immer viel zu langsam und ich wollte immer viel mehr machen. Aber ich glaube, du kannst auch mit ein bisschen Ruhe eine super Corporate Karriere machen. Nur, aus meiner Sicht ist es wichtig, wirklich früh auch dabei zu sein. Also von der Seite reinzukommen, ist glaube ich in einem Corporate schwieriger, außer du kommst von einer großen Beratung. Und es gibt ja die, also für junge Leute gibt es ja die verschiedenen Trainee Programme und die zu besuchen und dann dort Karriere zu machen, dort im Unternehmen zu netzwerken und zu arbeiten, ist glaube ich auf jeden Fall sinnvoll.
Das ist glaube ich noch ein anderer guter Punkt und Frustrationsmoment, sozusagen das Gefühl, dass du halt nicht nur nichts lernst, nicht weiterkommst, sondern dass deine Handlungen auch zu wenig sichtbare Auswirkungen eigentlich haben. Das hat zum Beispiel bei Idealo, ich hätte wahrscheinlich noch drei Jahre bei Idealo gearbeitet, ehrlich gesagt, hätte es nicht irgendwelche privaten Gründe gegeben, weil das Positive war, dass das nicht Corporate geworden ist, dass ich mir jeden Tag neue Arbeit suchen konnte oder irgendwo, was immer ich dachte. Heute ist es natürlich nicht mehr so, aber damals war es eben ein skalierendes Startup und gefühlt konnte ich mich den Themen widmen, die ich gerade spannend fand oder wo ich den größten Hebel sah, so lange das so ist. Und dadurch konnte ich auch selber die Tools schaffen, um das dann transparent zu machen, also das Monitoring oder BI aufbauen, um den Fortschritt sichtbar zu machen. Das finde ich immer gut, wenn man mit so viel Selbstverantwortung ausgestattet wird, natürlich auch als Tipp für Arbeitgeber. Wenn man die besten Leute motivieren muss, sollte, will, dann würde ich immer so viel Freiheit schaffen wie möglich.
Und dann wurden wir gefragt, wann wohl der beste Zeitpunkt ist, sich selbstständig zu machen. Geschichte, jemand arbeitet, ist Anfang, Mitte 20 und hat nebenbei ein Online-Education-Business für Musikerinnen. Würde da gerne mehr Zeit machen, kann davon aktuell noch nicht 100% leben, hat aber ein bisschen Gespartes und ist jetzt am Überlegen, ob er das Teilzeit-Vollzeit voll machen soll.
Das sind jetzt sehr offizielle Karriere-Podcasts. Scheinbar. Kriegen bestimmt bald Step-Stone-Werbung. Also nochmal als Hintergrund, ich würde mir nicht von einem Arbeitslosen und einem Tagelöhner Berufsadvice geben lassen.
Ist das der Witz des Jahres? Wirst du den jetzt in jeder Folge?
Ich weiß noch nicht, warum die Leute glauben, dass wir da besonders kompetent wären. Ich mag das gar nicht so altglücklich zu klingen, weil ich habe ja auch nur bescheidene Führungs- und Angestelltenerfahrungen. Die Frage war, wann man der richtige Zeitpunkt... Es gibt glaube ich zwei Möglichkeiten. Entweder man macht das noch eine Zeit lang nebenbei und versucht gezielt Geld zur Seite zu legen, um dann auch mal 18 Monate am Stück das voranzutreiben und Gas zu geben. Oder man macht es nebenbei, dass man so eine Art Runway aufbaut über die Zeit. Vielleicht auch schon auf ein paar... Es lebt schon wie ein Gründer eine Zeit lang in der Vorbereitung. Und die Alternative ist halt, dass man parallel schon mal ein paar Gespräche mit Investoren oder Business Angels führt und schaut, ob man Venture Capital raisen kann, sodass man sich dann eben leisten kann, da mal eine längere Zeit dran zu arbeiten, auch wenn sich das noch nicht von alleine trägt. Oder man macht es eben... Also ich habe meine ersten Geschäfte nach dem Feierabend gebaut. Das kann man, wenn man jung ist, ganz gut, glaube ich. Das wird mit dem Alter deutlich schwerer. Ganz ehrlich habe ich da zu der Zeit auch nicht viel gelebt. Ich weiß gar nicht, ob das ein guter Weg ist, da so viel Lebenszeit auch für aufzugeben. Deswegen ist es schon ganz oder gar nicht... Wenn man daran glaubt, dann müsste man aber eigentlich All-in gehen, würde ich sagen. Also dann besser früher als später. Und ein guter Test, ob andere die Idee schlau finden, ist ja... Ganz egal, ob man das Venture Capital dann nimmt oder das Geld von Angel-Investoren. Man kriegt ja schon Feedback, ob man das gründen sollte oder nicht. Also die eine Frage ist jetzt nach dem Timing. Wann merkt man, dass man seinen alten Job aufgeben sollte und nur noch Gründer sein oder Gründerin? Die andere Frage ist ja, sollte man das überhaupt? Und sich da Feedback einzuholen von anderen Leuten. Also es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder merkt man schon, dass Produktmarket fit da ist, das heißt, die Nutzerzahlen wachsen schon ein bisschen von alleine oder das Produkt lässt sich einfach bewerben oder irgendwie die Conversion Rate ist besonders gut. Und es gibt mir das Gefühl, das ist einfach skalierbar, wenn ich nur mehr Zeit hätte. Oder ich lasse mir Feedback geben von anderen Personen, eben typischerweise in den Investorenklassen, um zu verstehen. Und wenn die sagen, wir finden das nicht so gut oder wir reden später nochmal und wenn das irgendwie 30 von 30 machen, dann ist es vielleicht auch ein Signal, dass es nicht so schlau ist. Dann sollte man es vielleicht noch eine Zeit lang als Hobby probieren. Und wenn es dann sich weiter gut entwickelt, kann man das ja immer nochmal wiederholen. Das wäre mein profaner Bratschlag. Hast du bessere Ideen?
Perfektes Timing zum Gründen oder zum Selbstständig machen ist glaube ich nie da.
Wann hast du denn entschieden, dass du dich dieser Podcast-App nutzen musst? Was war da denn der ausschlaggebende Punkt?
Ich wollte schon immer wieder was machen und habe verschiedene Ideen immer wieder gefunden und dann wieder zur Seite gelegt. Und das war die Idee, die ich nach zwei Monaten Recherche immer noch gut fand und jetzt immer noch gut finde. Darüber spreche ich mit unheimlich vielen Leuten. Und bis jetzt finde ich leider nicht genug Leute, die mir die Idee aus dem Kopf schlagen oder sie für schlecht halten. Aber jetzt nochmal zu dem Thema. Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich ein VC oder ein Angel-Case ist, sondern für mich liest sich das eher so, dass man das auch Bootstrap machen könnte. Ich würde da vor allem im jungen Alter das dann mal sechs Monate ausprobieren und irgendwie klar sagen, sechs Monate all-in mit dem Ziel, dann kann ich meine Kosten tragen oder kann ich davon leben. Und wenn es nicht funktioniert, dann ist es halt auch beendet.
Ich sehe jetzt, es ist das Alter. In dem Alter würde ich noch eher sagen, kann man es auch ein bisschen früher starten und probieren. Zunehmend und immer mehr wird einem gescheitertes Gründen sicherlich nicht übel genommen. Im Zweifel sogar das Gegenteil. Ich glaube nicht, dass das die Jobchancen verschlechtert, wenn man sowas probiert und dann nach zwei, drei Jahren doch aufgeben muss, also sich wieder einen Job suchen muss und das wieder nebenbei macht. In dem Alltag, finde ich, muss man es fast riskieren. Wenn man aber irgendwie so einen Sanity-Check zu finden, Feedback von wirklich vielen Leuten einzuholen, mit denen mal drüber zu reden, das klingt jetzt nicht nach einer Idee, die einem jemand sofort wegglaubt, weil es wahrscheinlich ein bisschen Leidenschaft braucht. Von daher würde ich wahrscheinlich, wenn ich positives Feedback von Leuten bekomme, die sagen, ich würde entweder Geld da rein geben oder ich finde es wirklich cool. Und natürlich nicht die Eltern und die besten Freunde fragen, die sagen immer ja, sondern vielleicht wirklich Leute, die da investieren sollten. Dann kriegt man wahrscheinlich sehr edliches Feedback und vielleicht sogar noch gute Tipps, Hinweise auf ähnliche Modelle. Aber in dem Alter kann man auch noch ein bisschen mehr wagen, finde ich.
Also all in. Und dann, bevor wir ins Earning-Up tauchen, eine Steuerfrage bis Ende des Jahres. Wir sind ja nicht nur gute Karriereberater, sondern auch Steuerberater hier. Also folgendes, jemand hat ein paar gut laufende und ein paar schlecht laufende Aktien.
Solange wir nicht über Kernkraft befragt werden, ist alles gut, finde ich.
Also ein paar gut und ein paar schlecht laufende Aktien. Ein paar gute hat man im Laufe des Jahres auch verkauft. Wie heißt das? Geld mitnehmen? Nein, Gewinnmitnahme.
Damit abgeltungssteuerlich wird man abstellen.
Genau, da fallen dann 27,5% Gewinnsteuer an. Nun hat man also drei, vier Aktien, die laufen, sind nicht so gut gelaufen. Vielleicht eine Agora, man weiß es nicht.
Oder eine Viacom.
Oder eine Viacom. Und jetzt ist man am überlegen, ob man die vielleicht verkaufen sollte, damit man dann die 27,5% Gewinnsteuer spart. Und den Rest dann in andere gut laufende Aktien setzt. Was würdest du machen? Würdest du so agieren? Würdest du so auf Gewinnsteueroptimierung machen?
Also, ja, sehr gute Frage. Einerseits versuche ich fast alle Entscheidungen im Leben so steuerunabhängig wie möglich zu treffen und die Steuern zu optimieren. In dem Fall kann es aber tatsächlich rational sein, dass du für deine Kapitalerträge, wenn du Aktien mit Plus verkaufst, auf das Thema kommen wir gleich nochmal, weil sich da ein prominenter Kollege zu eingelassen hat, dann musst du diese Abgeltungssteuer zahlen. Wenn du Aktien mit Verlust verkaufst, kannst du die gegenrechnen und du kriegst die Steuer bei der Gewinnmitnahme von der Bank schon abgezogen. Also kriegst du sie auch automatisch beim Verkauf wieder, wenn du etwas mit Verlust verkaufst, solange du schon vorher Gewinne gemacht hast. Das heißt, wenn du etwas mit 20% Verlust verkaufst, dann kriegst du eigentlich 85% des Wertes wieder. Also als hättest du nur minus 15% gemacht. Wenn man Gewinne mitgenommen hat in einem Jahr, ist es durchaus rational, ein paar Dinge noch zu verkaufen, wenn man sowieso ein bisschen überlegt. Ich mache es zum Beispiel typischerweise, wenn ich Liquidität brauche, also ich muss sowieso verkaufen, dann verkaufe ich wahrscheinlich nicht die Aktien, die am besten gelaufen sind, sondern die, die nicht gelaufen sind oder die sogar Verluste produziert haben, um nicht kapitalertragsteuerpflichtig zu werden in dem Moment. Von daher, das mit einzurechnen, macht schon Sinn. Ich würde aber nicht zu viel, aber ich jetzt deswegen alle mit Verlust verkaufen würde und es kommt so ein bisschen darauf an, was man den Aktien auch noch zutraut. Am Ende sollte man schon aufgrund der Basiswert, also der relativ kleine Steuervorteil, der macht es am Ende, also deswegen würde ich jetzt nicht eine gute Aktie verkaufen. Um mir gleich wieder zu widersprechen, was man aber nicht tun sollte, ist zu sagen, die Aktie ist ja 20% runter, also so wie ich das gerade bei Viacom gerechtfertigt habe, das sieht der Markt nur noch nicht, die kommen schon noch. So oder so, wenn der Markt die Aktie nicht liebt, dann wird es auch zunehmend unwahrscheinlicher, dass sich das noch ändert. Also die ist jetzt noch mal 20% billiger geworden, deswegen ist ja das Potenzial noch höher. Das ist nicht zwangsläufig richtig. Also dieses Momentum schlägt viele andere strategische Rationale. Und einfach sich von denen zu trennen, die nicht anspringen, ist manchmal auch ganz schlau. Oder die sogar verloren haben. Weil oft ist es auch, dass man vielleicht da einfach nicht auf der richtigen Seite des Marktes steht gerade. Und deswegen kann es schlau sein, sich von denen zu trennen. Was ich versuche, mehr und mehr zu machen, ist, dass ich tatsächlich die, wo hohe Gewinne, also Cloudflare-Sekunde, da bin ich jetzt irgendwie 700, was war das, 760, das ist natürlich die Beste, die ich jetzt habe, alle anderen sind nicht so gut, aber die würde ich jetzt nicht verkaufen, weil ich weiß, dass dann halt mehr als ein Viertel des Ertrags sofort in die Steine gehen. Das würde ich jetzt eher versuchen zu vermeiden. Und wenn ich etwas verkaufen müsste, würde ich vielleicht dann doch irgendwas, was noch nicht so angesprungen ist, verkaufen. Also ich würde es nicht ganz ignorieren, aber am Ende nur aus staatlichen Gründen die Entscheidung treffen, hielte ich auch für unklug.
Und Elon hat jetzt verkaufen müssen oder hat der Twitter gefragt, was er tun soll?
Das ist die Frage. Elon Musk, der Tesla-CEO, hat eine Twitter-Umfrage gestellt, dass er demnächst steuerpflichtig wäre und dass er 10% seiner Aktien verkaufen müsste, um das zu bezahlen und ob er das denn tun sollte. Du darfst jetzt die verschiedenen Möglichkeiten, warum er das gemacht hat, evaluieren.
Für mich ist das so, als ob wir irgendwie am Donnerstag twittern würden, ob wir am Samstag eine neue Doppelgänger-Folge rausbringen sollen.
Es ist insofern schlau, also ich glaube, es ist schlau, ich halte es für infam und ein bisschen schäbig, aber auch sehr schlau. Was sind die zwei Szenarien? Er hat vermutlich damit gerechnet, dass er stellt die Frage ja vor allen Dingen erst mal seinen 63 Millionen eigenen Followern, wovon viele Tesla-Fanboys, Fangirls sind, oder einfach Tesla-Aktionäre. Wenn du denen drohst, ich haue jetzt 10% der Aktien oder 10% seiner Aktien, aber ich glaube, das entspräche 1 oder 2% totaler Verkaufsdruck. Ich glaube, 1 oder 2% in absoluten Zahlen der Tesla-Aktien, die ihren Besitzer als Sell-Order in den Markt gehen, die verkaufst du ja nicht am Markt, sondern wahrscheinlich über Market-Maker und strategische Investoren, aber das würde den Kurs eventuell erst mal belasten. Und wenn du deine Tesla-Aktionäre fragst, dann sagen sie natürlich, ich möchte das bitte nicht, bitte nicht verkaufen, nicht den Kurs kaputt machen. Das heißt, er hat wahrscheinlich damit gerechnet, dass 75% oder mehr sagen, mach das bitte auf keinen Fall. Dann hätte er die Legitimation gehabt, also die pseudodemokratische Legitimation, das Volk möchte nicht, dass ich Steuern zahle, obwohl ich der reichste Mensch der Welt bin. Das musst du dir mal fragen. Das ist der reichste Mensch der Welt, der das Twitter-Volk fragt, ob er Steuern zahlen soll. Das ist die eigentliche Frage gewesen. Ich glaube, damit hat er fest gerechnet und dann hätte gesagt, na gut, dann baue ich mir eben von morgens Stanley oder Goldman Sachs wieder die, keine Ahnung was das waren, 10 Milliarden, das war eine Summe, die für ihn lächerlich klein ist, also die er sich relativ einfach gegen seine Aktien hätte leihen können.
Meinst du, der kriegt noch so einfach Geld geliehen gegen den Kurs?
Also ich glaube, dass niemand dir mehr als 50%, wahrscheinlich sogar nicht mal 30, 40% auf Tesla-Aktien leiht, weil das Rückschlagrisiko relativ hoch ist. Und die Frage ist, wie viel er schon genommen hat. Aber er hat ja trotzdem 100, 200 Milliarden allein in Tesla-Aktien, der Rest ist wahrscheinlich SpaceX und das weiß ich. Ich glaube schon, dass er sich nochmal 10 Milliarden holen hätte können. Und das hätten die Nutzer so abgestimmt, dann wäre das die Legitimation gewesen zu sagen, niemand möchte, dass ich Steuern zahle. Natürlich, weil sie Angst haben, dass ihr Tesla-Kurs einbricht. Und deswegen leih ich mir jetzt weiter Geld und werde weiterhin nicht steuerpflichtig.
Auf der anderen Seite hat er doch irgendwelche Optionen, oder er hat doch irgendwelche Aktien günstig bekommen und muss sowieso Steuern zahlen.
Genau, dafür brauchte er das Geld. Da gab es einen Artikel, dass er wird irgendwie relativ signifikant steuerpflichtig, ich glaube 10, 15 Milliarden oder so was. Wie gesagt, das kann er halt theoretisch mit geliehenem Geld bezahlen und dann den Gegenwert sowieso einstreichen.
Ich glaube, es war gestaged und klar, dass er das zahlen muss oder dass er die verkaufen möchte.
Aber das ist doch fast zu einem. Das ist die andere Variante, dass er wollte sowieso, also ich behaupte, es ist mindestens ein Rational, dass er gerne mal beweisen wollte, dass die Menschen eigentlich nicht wollen, dass die superreichen Kapitalertragssteuern zahlen und not realized gains, also auf Aktiengewinne, die sich noch nicht materialisiert haben auf der Cash-Seite. Und die andere Variante ist, er muss verkaufen, hat aber sozusagen aus Investor Relations Perspektive sehr gut kommuniziert, warum er absolut gezwungen ist, seine Aktien zu verkaufen, ohne dass jetzt jemand auf die Idee käme, dass Tesla überbewertet ist. Und dann hat er außerdem sich so ein bisschen deriskt, weil vielleicht er auch glaubt, dass Tesla überbewertet ist. Und jetzt unterwirft er sich einem Votum, also so oder so, die Frage ist, worauf hat er gehofft? Aber so oder so hat er vielleicht genau das Outcome haben wollen. Entweder kann er sanktionsfrei verkaufen, ohne dass seine Follower ihn hassen, oder er hätte sanktionsfrei nicht weiterhin die Steuern zahlen können, weil es sozusagen angeblich demokratisch legitimiert wäre durch die Twitter-Nutzer.
Und die Aktie, ist es ein bisschen nach unten gegangen?
Genau, die Leute haben das dann antizipiert, dass der Verkaufsdruck anscheinend die Aktie, ich weiß nicht, ob es sozusagen ist, weil sie glauben, dass seine Konfidenz, seine Überzeugung in die eigene Aktie gesunken ist und das so interpretiert haben, oder weil sie Angst haben, dass es eben doch Verkaufsdruck auslöst, wenn man so eine hohe Position verkaufen würde.
Ich schaue gerade in den letzten fünf Tagen minus 13 Prozent.
Das ist schon was. Ein weiteres Potenzial für nochmal 50 bis 70 Prozent, glaube ich.
Meinst du, ist jetzt der Punkt?
Ich würde nicht draufhängen, falls die Frage wieder kommt.
Peak-Tester, mal gucken. Vielleicht wird es auch nochmal 2000, wer weiß das schon. Dann Robin Hood hier, die Trading-App, hat einen kleinen Hack. Aber Hack ist eigentlich auch wieder übertrieben, weil, wie man lesen kann, hat man sich einfach als Customer Service Personal ausgegeben und somit sieben Millionen E-Mails bekommen.
Kannst du mir das erklären? Ich habe den natürlich, glaube ich, nicht ganz gelesen. Ich habe nur gelesen, dass E-Mail-Adressen und Nutzer weg sind.
Genau, E-Mail-Adressen und Nutzer, keine wichtigen Daten, also keine Social Security Numbers oder Kreditkarten oder was auch immer. Aber es scheint wohl wieder ein menschlicher Error gewesen zu sein.
Das ist insofern ganz spannend, dass solche E-Mail-Adressen ja extrem nützlich sind. Also stell dir mal vor, du bist Crack-Dealer und kriegst die Adressen von allen Heroinsüchtigen in der Stadt. Das sind ja mit die profitabelsten Leads, die es gibt für potenzielle Vorrechnungen. Also Leute, die eine gewisse Tendenz zum hoch risikoreichen Aktien- und Derivatehandel haben. Da würde sich jeder CFD- oder Forex-Händler drum reißen, diesen E-Mail-Datensatz zu haben. Und die werden bis unter den Scheitern vollgespampt werden. In den nächsten Wochen nehme ich an. Mit Trade mal Forex hier und Kauf CFDs da und Krypto hier. Und dann ist es ja auch ein bisschen schwierig, dass man dieses E-Mail-Datensatz mit den Forex-Händlern ausprobieren kann. Das könnte sehr unangenehm werden für die Nutzer. Das Spannende ist aber, dass komischerweise einen Tag später Robinhood so ein bisschen Probleme mit Outages und dem eigenen Status der Website hat. Insbesondere die Funktion, Geld rauszutransferieren, ist komischerweise, was ja komisch ist, ausgerechnet die. Also insgesamt gab es technische Störungen. Aber was bis Status eben, Sekunde, ich gucke nochmal, aber bis zuletzt zumindest kurz vor der Aufnahme am Dienstagabend war es nämlich so, dass die Funktion, das Geld aus Robinhood rauszuziehen über einen Banktransfer, ah, jetzt geht es wieder. Aber es wirkte so ein bisschen, als wäre die Nummer 1 Gegenmaßnahme im Feuerwehrteam bei Robinhood erstmal den Leuten das schwer zu machen, ihr Geld rauszuziehen aus der Plattform.
Weil ich jetzt böse bin, dass vielleicht meine Nutzerdaten geleakt sind und deswegen jetzt meinen Neo-Broker wechsel und das wird mir schwer.
Das ist natürlich pure Spekulation, aber den ersten Fury erstmal zu überkommen, wäre wahrscheinlich ganz schlau, weil die Leute sich, also ein Großteil der Leute sich relativ schnell beruhigt. Und dann, apropos beruhigt, als ich am Freitag losgeflogen bin, war übrigens ein Feueralarm im neuen schönen Berliner Flughafen. Es war vorher dem Flughafen nicht übermäßig feindlich gesonnen, aber ich habe tatsächlich 5 Stunden in der Security Schlange gestanden, um dann zu erfahren, dass mein Flieger vor einer Stunde weggeflogen ist. Und habe dann in einem wunderschönen Airport Hotel die Nacht verbracht, um um 4.30 Uhr wieder aufzustehen. Das war ein mittelschönes Erlebnis. Aber was für einen krassen Schaden du anrichten kannst, wenn irgendein Arschloch auf einer Toilette raucht und deswegen schon 4-5 Millionen an wirtschaftlichen Schaden entstehen, ganz abgesehen von dem menschlichen Leid, was man sich da anschauen muss. Furchtbar.
Das war alles Karma, weil du am Ende der Folge gesagt hast, du fährst jetzt zur Bahn.
Ich muss ja auch zur Bahn, um zum Flughafen zu fahren. Das war keine falsche Aussage. Die war sicherlich überführend, aber nicht falsch.
Dann bist du im Hotel schon mal nachts rausgegangen, weil jemand in der Badewanne geraucht hat?
Das höre ich öfter. Das ist mir noch nicht passiert zum Glück.
Aber das höre ich öfter. Lass uns mal in die Earnings-Ecke gehen. Aber vorher kurz unser Disclaimer.
Hi, ich bin Flo Adomait und wenn mich einer von euch kennt, dann vielleicht vom Ohne Aktien wird schwer Podcast, in dem ja Pip auch regelmäßig als Experte auftritt. Als Doppelgänger-Fan der ersten Stunde feiere ich vor allem die unterhaltsame Einordnung aktueller Themen. News gibt es überall, aber den Blick der Doppelgänger darauf nur hier. Die Meinung der beiden Philips gehört zweimal wöchentlich zu meinem absoluten Pflichtprogramm. Trotzdem handelt es sich hierbei nur um Meinung und keine Anlageberatung. Man sollte aufgrund des Gehörten keine Kauf- oder Verkaufsentscheidungen zu Aktien oder anderen Wertpapieren treffen. Philipp und Philipp können die Risikodisposition der Hörer nicht einschätzen. Es besteht zudem immer das Risiko eines Totalverlusts. Ihr solltet euren eigenen Research machen, um selbstständig Entscheidungen zu treffen. Solltet ihr dennoch aufgrund der Informationen im Podcast handeln, dann tut ihr dies stets auf eigenes Risiko. Und die Doppelgänger können unmöglich für etwaige Verluste haften. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.io slash Disclaimer nachlesen.
Ganz schön viele Earnings. Wir starten mit PayPal, The Trade Desk, Lemonade. Dann geht es in die Live-Earnings, wobei Live auch nicht ganz stimmt. Roblox-Earnings sind schon raus, aber Palantir, Coinbase, Doordash live. Und dann noch so ein bisschen, Biontech haben wir doch wahrscheinlich auch. About You Zahlen sind raus. Und dann noch so ein bisschen deine Short-Kandidaten, Plug Power.
Wir schauen mal, was wir schaffen, wie weit wir kommen.
Was ist alles im Sheet? Ist PayPal im Sheet?
Ne, sollten wir das machen? Dann vielleicht mache ich es beim nächsten Mal. Also es gibt einen Sheet. Machen Sie nach und nach.
Doppelgänger.io slash Sheet, S-H-E-E-T. Dort tippt Pip immer ganz fein säuberlich die ein oder andere Firma ein oder kopiert sie und erklärt uns daran die Zahlen. Wie war es bei PayPal? Ich habe von einer Kooperation mit Amazon gehört.
Da kannst du uns gleich mal erzählen, ob das schlau für dich ist. Ja, fang doch mal an damit. PayPal gehört ja ein Spin-off aus dem Ebay-Konzern, das inzwischen viel, viel, viel mehr wert ist als Ebay. PayPal ist glaube ich zu 250, 230 Milliarden wert. Ebay-Marketcap ist glaube ich unter 146 sogar nur. Also PayPal ist fünfmal so viel wert wie Ebay, was mal die Mutter von PayPal war. Und da gab es aber eine langfristige, wahrscheinlich auf zehn Jahre oder so, dass PayPal integriert bleibt als Hauptzahlungsmittel bei Ebay. Oder nicht als Haupt, als eins der Zahlungsmittel. Das verjährt sich jetzt oder was auch immer der Grund ist, warum es aufgelöst wird. Und damit hat PayPal sofort sich bei Amazon reingemogelt.
Wollten die nicht einfach nur die Firm-Story haben und den 10%-Pop?
Das kann sein. Wenn, dann hat es nicht funktioniert. Das hat funktioniert. Also nach dem Announcement ist die Aktie sofort 5% hocher After Hours. Später dann aber insgesamt wieder 12% im Minus. Also die Amazon-Story mochte der Markt komischerweise. Wobei ganz ehrlich, fast jedes Announcement, was irgendwie bisher hieß, wir machen was mit Amazon, fand ich nicht sehr überzeugend, ehrlich gesagt. Weil A, ich glaube nicht, dass es viel zu holen gibt bei einem Deal mit Amazon, ob das eine Firm ist oder PayPal. Und B, glaube ich, dass Amazon strategisch genug handelt, dass sie da niemals der dumme Part in dem Deal sind. Und dass sie eher, also bei Firmen glaube ich ja, dass sie als Firm eigentlich die Kunden klauen wollen, um dann sie daran zu gewöhnen, dass man bei Amazon beinahe auch Pay Later machen kann. Und bei Venmo könnte es eigentlich, also Venmo ist die Cash-App oder die Bezahl-App von, oder die Wallet-App von PayPal. Und ich glaube, da könnte es eventuell nicht viel anders sein. Und was ich mich auch gefragt habe, ist, hat PayPal nur gedroht, Pinterest zu übernehmen und in Shopping zu gehen, um sich bei Amazon reinzumobben? Überleg mal, sie announcen mit Pinterest zu arbeiten, haben es aber relativ schnell wieder abgeblasen. Und was wäre, wenn in der Zwischenzeit Amazon gesagt hat, dann dürft ihr doch bei uns Payment machen lieber.
Ja, und jetzt kauft Amazon noch Pinterest.
Würde das sinnvoll erscheinen? Ja, könnte sein. Aber ich kann mir gut vorstellen, also ich meine, warum ist PayPal auf einmal nicht mehr an Pinterest interessiert? Also entweder hat Amazon gesagt, ihr dürft nicht in Pinterest investieren, oder PayPal hat nur mit Pinterest gedroht, um bei Amazon Zahlungsmittel zu werden. PayPal bekommt nämlich sehr wahrscheinlich ein Wachstumsproblem, weil sie, ich würde sagen, offline nicht genug Markt haben und online würde jetzt nach dem E-Commerce-Boom stagnieren. Also jetzt an das Wachstum der nächsten zwei Quartate zu denken, an PayPal stelle ich es gar nicht doof. Das heißt, selbst wenn die Marge nicht super ist, allein wegen des Wachstums bei Amazon integriert zu werden, ist es vielleicht schlau.
Nutzt du die Amazon-Kreditkarte?
Tatsächlich ja, weil es sind 3% Cashback, das ist relativ unschlagbar, glaube ich.
Und ich verstehe halt nicht, wieso man die als Kunden nicht benutzen sollte. Was ist der Mehrwert? Also wo ist irgendwo ein Mehrwert, mit einem anderen Zahlungsmittel zu zahlen oder generell ein anderes Zahlungsmittel zu nutzen, außer das, was Amazon anbietet?
Ja, verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich glaube ehrlich gesagt, dass Amazon allen das Gefühl gibt, sie können Zugriff auf die Amazon-Nutzerbasis haben und dafür auch noch Geld bekommen, was ja schon stupide ist an sich. Und tatsächlich aber jeden integriert, dessen oder deren Kunden sie haben wollen oder deren Shopping-Habits sie auf ihre Plattform ziehen wollen. Und das andere Announcement war, dass Venmo ab nächstem Jahr glaube ich mit Crypto-Trading, oder nicht Trading, aber die Möglichkeit, Crypto zu kaufen, anfängt. Das wiederum erscheint logisch, weil irgendwann jemand sich bestimmt mal bei PayPal angeschaut hat, wo eigentlich das ganze Geld hingeht, das Volumen, und herausgefunden hat, dass ganz viele Leute PayPal nutzen, um ihre Kryptokonten so schnell wie möglich aufzulösen, weil viele Kreditkartenanbieter die Kryptobörse nicht akzeptieren als Use of Funds oder als Ausgabemöglichkeit. Und deswegen war PayPal eine Zeit lang ein guter Umweg, um Krypto, also bei Coinbase zum Beispiel, einzuzahlen. Und von daher ist es schlau, dass PayPal dann irgendwann sagt, dann bieten wir unseren Nutzern auch gleich Krypto an, bevor wir die Leute zu irgendwelchen Kryptobörsen schicken, die dann irgendwann auf eine Idee kommen, ein Wallet zu bauen, das dann irgendwann eventuell PayPal ablöst. Das könnte also mindestens so defensiv wie offensiv gedacht sein, dass sie da reingehen, und das war wahrscheinlich richtig. Dann war die Q4-Guidance, also der Ausblick auf das vierte Quartal, relativ skeptisch. Also man rechnet damit, dass sowohl im Q4 als auch im 2022, also im nächsten Jahr, die Supply Chain, der gesamte ökonomische Ausblick, die Ausgabegewohnheiten der Nutzer, ich glaube, damit meint man, sie gehen wieder in die Offline-Läden, bestenfalls uncertain, unsicher sind oder unter Unsicherheit sind. Und deswegen hat man eine relativ schwache Guidance rausgegeben, und das hat den Kurs dann letztlich 12 Prozent runtergezogen.
Dann positive News, die Trade-Desk-Earnings. Das ist irgendwie plus 20 Prozent, oder am nächsten Tag noch mal mehr als plus 10 Prozent. Ich hätte jetzt als Laie gesagt, die Trade-Desk wird jetzt nicht so gut performen, wegen Apple, wegen Cookies und alles, und weniger Online und so weiter. Aber die müssen ja grandiose Zahlen rausgebracht haben.
Hätte man nicht mit gerechnet, in der Tat. Also man hätte die wahrscheinlich, oder ich glaube, das können wir auch gut zugeben, ich habe zumindest ich gesagt, dass das einer der Verlierer von AT&T, von App Tracking Transparency, von Apple und der Cookies World ist. Was hat jetzt dazu geführt, dass sie trotzdem gut performt haben? Die Aktie ist 30 Prozent hoch, wie du richtig gesagt hast. Das Umsatzwachstum hat 39 Prozent betragen. Da muss man dazu sagen, im Vorquartal waren es noch 100. Beide Quartale haben sehr schwache Vergleichswerte. Es war ein bisschen einfacher, dieses Wachstum zu erreichen, gegenüber dem Vorjahr, weil das besonders schwach war. Das war Vorjahr, zurückdenken ein Jahr, das war Höhepunkt Corona. Die Werbeausgaben für Konsumgüter wurden erst mal zurückgefahren aus Angst. Und deswegen waren die Vergleichsquartale relativ einfach. Und jetzt ist man aber wie gesagt 39 Prozent gewachsen, hatten 41 prozentige Adjusted EBITDA-Marge. Das ist schon ganz ordentlich für eine Kompagnie, die erst so acht, neun Jahre alt ist, wenn ich mich nicht irre. Ich würde vermuten, was sie selber sagen, dass Programmatic TV sehr gut läuft. Trade Desk ist eine Firma, die versucht, die Ad Exchange, die Werbebörse für automatisiertes Kaufen von Werbespots, sozusagen mit hohem Targeting. Ich möchte Familien in Kansas mit einem Dienendodgefahren erreichen oder Familien in New York, die einen Hund haben. Das versuchen sie anzubieten über lineares Fernsehen und sagen, lineares Fernsehen bleibt der Gewinner. Die meisten Menschen können sich es nicht leisten. Da bin ich mir nicht so sicher, ob das stimmt. Aber es bleibt auf jeden Fall ein relevanter Markt. Und da versuchen sie, die Werbung zu automatisieren. Die Hypothese ist, dass Werbung nicht durch Menschen gekauft werden sollte, sondern durch Maschinen hochautomatisiert und letztlich genauso biddable oder programmatic werden sollte wie auch Displaywerbung. Das scheint gut zu laufen. Das weisen sie aber leider nicht getrennt aus. Und das andere, ich würde vermuten, dass die Kundenakquise einfacher wird. Ich will nicht wieder die martialische Blinden mit dem Augenöl-Parabel aufziehen, aber es ist ja schon so, dass wenn überall die Preise steigen, die Bereitschaft bei Kunden steigt, neue Konzepte auszuprobieren. Also bestes Beispiel, du hast vorher nur Google Search Advertising und ein bisschen Paid Social auf Instagram und Facebook gemacht. Und du traust dich jetzt, weil die Grenzkosten in allen Kanälen steigen oder am Dach sind, traust du dich dann, probieren wir doch nochmal Display Advertising. Und warum das nicht mit Trade Desk probieren. Also da sind sie die größte unabhängige Börse zusammen mit App Nexus, die zu AT&T gehören, also auch nicht wirklich unabhängig, aber die gehören zu AT&T. Ansonsten ist Google voll integriert durchs Display Ad Ecosystem und Facebook ein großer Player. Aber von dem unabhängigen ist Trade Desk einer der größten. Und ich könnte mir vorstellen, dass aus Mangel an Alternativen in der Werbewelt mehr und mehr Advertiser anfangen bei Trade Desk zu arbeiten. Und von denen behalten sie interessanterweise 95 Prozent. Also von den Piloten, die sie starten, bleiben 95 Prozent nach einem Jahr Kunde. Das ist eine gute Logo Retention eigentlich für so ein Modell. Die Frage ist, ist deswegen ein Ad Tech Business oder ein Ad Exchange jetzt 33 mal Umsatz und in dem Fall sind das nur 80 mal KGV, weil die EBIT-Marge so hoch ist. Ist das nicht trotzdem ein bisschen teuer, wenn das Wachstum von 100 auf 39 runtergegangen ist? Ich finde es für Ad Tech ein klein bisschen zu teuer, ehrlich gesagt. Vor allem bin ich aber überrascht, dass das so gut funktioniert. Ich würde sagen, dass wenn es sich vorerst erstmal sehr robust gegen den Gegenwind, gegen die Headwinds gezeigt hat, dass ich dann davon ausgehen würde, dass sie das auch weiter schaffen. Das Q4 könnte aber interessant werden, weil das Q4 war letztes Jahr natürlich das Weihnachtsquartal, wo wir alle online geshoppt haben. Das könnte sehr schwer werden. Also der E-Commerce Tailwind, Rückenwind ist begrenzt im Q4 jetzt. Das wird viele kalt treffen und damit auch die Werbeausgaben. Und wenn wir jetzt wieder um die Comparables reden, ist das Q4 im Vorjahr der Höhepunkt der US-Wahl. Da gab es viel Political Spend, den sie sogar extra ausweisen, weil es so Einmaleffekte sind. Das könnte das Ergebnis auch zusätzlich schlecht aussehen lassen. Die Werbeausgaben für Wahlkampf gibt es natürlich nicht mehr. Das E-Commerce Volumen ist deutlich runtergegangen. Deswegen könnte Q4 schwach werden. Und wenn man dort einsteigen möchte, weil man es spannend findet, es gibt sicherlich Gründe das zu tun, wie gesagt, ein bisschen teuer, dann würde ich vielleicht die Q4-Zahlen abwarten, um zu schauen, wie sich das entwickelt.
Q4 keine politischen Werbungen mehr, weniger E-Commerce, weil man keine Produkteauflage hat, schlechter Vergleich zum Vorjahr. Und vielleicht hat man gemerkt, dass man da doch nicht so effizient Werbung fahren kann, wie auf Google oder auf Facebook.
Das glaube ich nicht. Also die Kunden von Trade Desk sind gar nicht die Adverteiler selber, sondern hauptsächlich die Media-Agenturen. Entweder ist ihnen die Effizienz total egal, oder die Besseren managen das dann schon sehr algorithmisch. Und dann wiederum ist das glaube ich nicht zwangsläufig schlechter als bei Google oder Facebook. Also Trade Desk fängt eigentlich mit einer Client-Side-Advertiser-Data-Plattform an. Das heißt, sie nehmen die First-Party-Daten des Advertisers, fügen ihre Trade Desk eigenen Profile, User-Profile hinzu, und kaufen Profile von Dritten, also von Experien oder typischen Kreditkartenanbietern und so weiter hinzu. Und daraus bauen sie quasi User-Profile. Und damit sollte man selbst im Vergleich zu Facebook oder Google anständiges Targeting hinbekommen. Also ich glaube, meine Angst, dass die Kunden wegrennen, ist weniger stark. Ich glaube eher, dass der Ad-Spend im E-Commerce ein bisschen mehr im Vergleich zum Vorjahr, aber nur weil es so extrem gut war. Der Hauptgrund sind die Comparables im Vorjahr mit dem hohen Political Spend und dem hohen E-Commerce Spend letzten Jahres, wo dieses Jahr doch ein bisschen Offline-Business passieren wird. Und die Offline-Businesses werden dieses Jahr ums Überleben kämpfen. Wenn die das Weihnachtsgeschäft nicht gewinnen, können die es zumachen. Das heißt, es wird wahrscheinlich hohe Discounts geben, wenn die Kunden hier nicht sowieso die Bude einrennen. Deswegen, jetzt im Q4 in E-Commerce zu investieren, ist schwer. Wenn man weiter überzeugt ist, dann vielleicht lieber jetzt diese Q4-Enttäuschung einmal abwarten und dann, wenn sich Post-Covid, ich hoffe, dass wir dann Post-Covid sind, das ein bisschen konsolidiert hat, dann kann man vielleicht wieder einen guten Zeitpunkt zum Einstieg suchen.
Eine andere Überraschungsfrage noch, ist mir gerade eingefallen. Findest du überhaupt die Strategie von Netflix gut, dass sie jetzt so viele verschiedene Sachen machen, von den Games bis hin zu den Miniclip-Videos für Kinder?
Ich glaube, sich zu viele Sachen auf den Teller zu nehmen, ist immer nicht gut, ehrlich gesagt. Ich finde die Kinderstrategie, sie haben annonciert, oder nicht wohl nicht annonciert, sondern Bloomberg hat es, glaube ich, berichtet, auch heute, dass sie so eine Art TikTok für Kindervideos machen. Also nicht wirklich TikTok, aber kürzere Videos für Kinder. Das ist, glaube ich, ein sinnvoller Markt. Es gibt glaube ich viele Eltern, die sagen, du darfst jetzt noch zehn Minuten Fernsehen gucken oder so, und dafür gibt es eigentlich zu wenig Angebote bei Netflix. Und das dafür ein Angebot zu schaffen, oder auch für Eltern, die ihre Kinder einfach auch mal anderthalb Stunden unbeaufsichtigt vor einen iPad setzen wollen, das ist gar nicht so doof, das zu bauen, glaube ich. Und das Gaming, Gaming sagt hier jede Unternehmensberatung, ist ein Markt mit einem riesen Rückenwind gerade, das ist, wo unheimlich viel Wert geschaffen wird, und da möchtest du dabei sein, wenn du deinen Investoren erzählen möchtest, wo die nächsten 100 Milliarden im Market Cap winken, dann ist es wahrscheinlich im Gaming. Das heißt, beides ist richtig, das beides gleichzeitig zu machen. Das kommt darauf an, wie gut die Organisation bei Netflix das kann. Man würde ja auch meinen, dass das Kernprodukt auch sehr eingeschwungen ist, also das ist ja so ein bisschen ausinnoviert, aber es ist auch, würde ich behaupten.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie nächstes Jahr ein Premium-Produkt nochmal rausbringen. Also irgendwie so eine Art Kino, in der man jede Woche einen Premium-Film sehen kann, und das kostet halt einfach anstatt 10, 30 Dollar im Monat.
Warum jede Woche einen? Du kannst bestimmt auch mehr gucken, glaube ich.
Ja, oder mehr, also einfach mehr Blockbuster raushauen. Ich finde, contentmäßig jetzt auf allen Plattformen, ob Amazon, Disney Plus oder Netflix und was es sonst noch so gibt, ist halt, also ist alles voll, der Katalog ist voll, aber so wirklich, ja, Blockbuster, finde ich, gibt es ja eigentlich fast zu wenig.
Ja, die Frage ist, ob Netflix nicht irgendwann sozusagen eine Social-Komponente braucht. Weil es gefühlt machen, dass 80 Prozent der Leute alleine oder nur mit ihrem Partner, und ich glaube, wenn du dein Leben dann so einstellst, dann wirst du irgendwann sehr einsam. Das heißt, eigentlich brauchst du irgendwie Kinobesuche oder Social Viewing oder vielleicht eben doch Gaming, du spielst ja mit mehr als zwei Leuten vielleicht, oder mehr als einer Person.
Und glaubst, Netflix baut jetzt eine eher Metaverse?
Netflix Metaverse, glaube ich, also ich meine, es wird ja jeder eine Metaverse bauen, aber Netflix vielleicht als letzter. Dazu haben sie auch, glaube ich, nicht die Entwicklerbasis, ehrlich gesagt, um das zu bauen. Und auch nicht die Financials, um das mal schnell zu heiern. Also Netflix kann nicht mal schnell 10 Milliarden ausgeben. Aber sie haben Inhalte, das ist ja auch ganz nützlich. Und die Fähigkeit, Inhalte zu produzieren. Vielleicht wird, Netflix wird partnern mit einem Metaverse und wird der Kinosaal im Metaverse bestimmt und 3D-Kino anbieten im Metaverse und sich das Geld ein bisschen teilen mit den Metaverse-Betreibern.
Ja, wir haben diese Woche, wir müssen nachher nochmal Twitter checken, aber diese Woche gab es noch überhaupt kein richtiges neues Metaverse-Announcement.
Ja, Silent Roblox hat irgendwie was Spannendes erklärt. Die mussten sich ja dazu äußern wahrscheinlich.
Ja, die haben auf jeden Fall Mörderzahlen abgeliefert. Die sind auch um 30 Prozent nach oben gesaust.
Wirklich?
Ja, guckt dir mal die Zahlen an. Lass das gleich mal machen. Die Zahlen sind schon draußen seit ein paar Stunden, glaube ich.
Okay, machen wir gleich.
Dann Lemonade, die haben schlechte Zahlen rausgebracht. Der Markt hat reagiert, minus 10 Prozent und haben dann announced, dass sie Metro mal kaufen. Plus, minus einen Tag vorher. Ja, ich bin jetzt, ich habe leider den Fehler gemacht und Lemonade-Aktien von Nawalda gekauft. Hätte ich mal sein lassen sollen. Du als Metro-Mal-Short-Term-Shareholder hast wahrscheinlich schon wieder alles verkauft.
Genau, ich habe, ich kann noch mal kurz gucken. Aber ich glaube, ich habe alles automatisiert verkauft. Eine Sekunde. Ja, genau. Ich habe nicht ganz die 10 Prozent gemacht, weil ich zu früh reingestiegen bin. Aber ich habe eingestellt heute Morgen, dass ich 2 Prozent, also einen Trading Stop Loss gesetzt. Das heißt, ich wusste eigentlich, dass ich es verkaufen will, aber man weiß ja nie, ob es noch weiter hoch geht oder nicht. Eine gute Möglichkeit, das zu managen, ist, dass man einen Trading Stop Loss, einen sehr engen Trading Stop Loss setzt. Das heißt, Stop Loss Kurs ist, dass ich sage, wenn die Aktie einen gewissen Kurs unterschreitet, möchte ich automatisiert verkauft werden. Und ein Trading Stop Loss ist, dass man sagt, ich will 2 Prozent unter dem lokalen Maximum, dem lokalen Höchstkurs oder dem letzten Kurs, wenn die Aktie von dem Kurs noch mal 2 Prozent runter geht, dann automatisiert verkaufen. Das Gute daran ist, man nimmt sich nicht die Chance, noch mal den steigenden Kurs zu sehen, weil theoretisch ist jedes Mal, wenn ein neuer Kurs gestellt wird im Sekundentakt oder was weiß ich, hast du eine 50-50 Chance oder 51-49 Chance, dass es steigt oder sinkt. Deswegen ist es vielleicht gar nicht so rational, immer sofort zu verkaufen. Stattdessen kann man eben auch sagen, ich verkaufe erst, wenn er über eine gewisse Schwelle fällt. Ansonsten gehe ich den Weg nach oben noch mit hoch und das Trading Stop Loss Limit wird schon mit hochgezogen. So kann man ein bisschen noch von der Upside mitnehmen, das ist jetzt hier aber nicht signifikant eingetreten und so ist es dann irgendwie mit plus 7 Prozent oder so raus. Genau und Lemonade, wenn man sich die Zahlen von Lemonade anschaut, dann ist es schon relativ traurig. Die haben bis zum Börsengang dreistelliges Umsatzwachstum hingelegt und seitdem stagnieren sie nicht nur, sondern schrumpfen sogar ganz leicht. Das ist schon einigermaßen traurig. Es ist bei dem Modell auch fast komisch, wie man das schafft. Das Modell baut ja eigentlich darauf, dass die Kundenerfahrung so viel besser ist als herkömmliche. Also herkömmliche Versicherungen haben unheimlich schlechten NPS, also schlechte Kundenerfahrung und Lemonade tritt vor allen Dingen an, das besser zu machen. Also einerseits viel des Overheads und der Ineffizienz von Versicherungen rauszunehmen und andererseits die Kundenerfahrung deutlich zu verbessern. Dann verstehe ich aber nicht, warum dann die Umsätze so stark runtergehen, weil man würde ja zumindest, also dann haben sie anscheinend ein Schwerenproblem und ein Wachstumsproblem gerade oder ein Acquisition, Kundenakquise-Problem. Das sieht nicht gut aus. Ich habe die mal besessen, bin zum Glück seit längerer Zeit raus, jetzt 11% im Minus heute oder gestern. Ich finde das Modell immer noch gut eigentlich. Das ist jetzt auch fast so niedrig, dass dann ist es fast auch egal. Aber das Modell mag ich eigentlich, aber es scheint nicht besonders gut zu funktionieren, um ehrlich zu sein. Aber sie haben jetzt auf jeden Fall mit Metro Mile, die mal für 1,3 Milliarden als Speck an die Börse gegangen sind, mit David Friedberg und der Pipe unterschrieben von Chamat. Und sie haben jetzt für 500 gekauft, davon sind aber 300 eh noch Cash in der Company. So haben sie, glaube ich, effektiv 200 Millionen für die Company, für die Privatanleger im Speck und die Pipe-Unterzeichner 1,3 Milliarden bezahlt haben. Vielleicht nicht exemplarisch für den Speck-Markt, aber zumindest für einen Teil des Speck-Markts exemplarisch. Keine gute Wertentwicklung für die Company, vielleicht schlau für Lemonade. Wenn Metro Mile prinzipiell funktioniert, das so günstig zu kaufen, könnte ganz spannend sein. Die Synergien, die da entwickelt wurden, sie möchten von dem schlauen Machine Learning von Metro Mile lernen und das für ihre eigene Kfz-Versicherung nutzen. Da glaube ich jetzt nicht 100% dran, dass das so schlau ist. Aber wenn man letztlich sehr ähnliche Produkte anbietet, das zu konsolidieren, könnte das trotzdem sinnvoll sein.
Ja und wer weiß, wenn da eine similar Web-Analyse funktioniert hat, dann haben die in den letzten Monaten echt gut Wachstum gezeigt.
Ja, das ist gestanden. Das ist jetzt für die Kursentwicklung übrigens nicht mehr wichtig, oder wahrscheinlich nicht mehr wichtig. Also ob man die jetzt heute verkauft oder nächsten Montag nach den Earnings, ich vermute nicht, weil der Wechselkurs schon feststeht von Metro Mile zu Lemonade Aktien und damit der Kaufpreis. Bin trotzdem gespannt auf die Zahlen, ob ich damit recht gehabt hätte. Dann war es eine umso schlauere Akquisition von Lemonade.
Dann lass uns mal auf die Earnings von heute gehen. Fangen wir an mit Coinbase. Wie sieht es da aus?
Genau, also erwartet hätte man, wir haben ja mit Robinhood, glaube ich, dadurch, dass Robinhood selber so viel Crypto-Trading macht, hat man da schon ganz guten Einblick bekommen, wie das wohl ausgesehen haben hätte können in Q3. Und so ist es jetzt auch. Wir haben Rückgang der Munster Active Users oder Munster Transacting Users, also die, die einmal im Monat gehandelt haben oder im letzten Monat gehandelt haben. Das ist von 8,8 im Q2 auf 7,4 runtergegangen. Gegenüber dem Vorjahr ist es natürlich trotzdem noch verdreinhalbfacht. Aber im Vergleich zum Vormonat, das ist hier relevanter, ist es ungefähr ein Siebentel runtergegangen. Das Trading-Volumen hat rund 30% verloren und das Net Revenue, Net Income bzw. Adjusted EBITDA ist noch überproportionaler. Also Adjusted EBITDA hat sich halbiert. Da sieht man das jetzt von denen, die gehandelt haben. Die haben eben auch noch weniger gehandelt und selbst das EBITDA ist weiter zurückgegangen als das Trading-Volumen und auch das Net Income ist weiter zurückgegangen. Das heißt, man sieht vielleicht schon erste Anzeichen dieser Margin Compression. Und das ist vielleicht auch der Grund, warum die Aktie jetzt ein bisschen zurückgeht. Ich glaube, den Rückgang im Trading-Volumen, den hat man wahrscheinlich sogar vorausgesehen. Was wahrscheinlich schlechter ist für Coinbase, ist, dass man jetzt schon sieht, dass die Profitabilität quasi überdurchschnittlich zurückgeht. Dann versucht man das hier so ein bisschen zu heilen mit einem lustigen Chart. Also gleich nach den Key Business Metrics kommt ein Chart, der die Adoption des Internets mit der Adoption von Krypto vergleicht. Also man will jetzt das Narrativ spinnen, dass 1998 hatten auch erst 100 Millionen Nutzer Internet. So viele Nutzer haben jetzt Krypto. Und dann wissen wir natürlich ganz klar, dass in 20 Jahren 3,5 Milliarden Menschen Krypto besitzen werden. Das kann so sein. Das kann auch nicht der Fall sein. Das versucht man aber hier. Das ist die Story, an die Coinbase glaubt oder möchte, dass die Investoren glauben. Ansonsten sieht man noch, man sieht, dass der Retail-Sektor besonders stark, der ist fünf gelitten hat, der ist 50% runtergegangen. Obwohl, der Institutional ein bisschen weniger, aber auch relativ deutlich. 60% der Umsätze kommen nicht aus Bitcoin und Ethereum. Also 60% sind Altcoins oder Shitcoins. Das ist vielleicht noch ganz spannend. Das war noch sehr anders vor, naja, vor einem Jahr war es die Hälfte. So viel anders auch nicht. Ich finde es nicht so überraschend. Also wie gesagt, durch Coinbase war eigentlich klar, dass Krypto jetzt einen Tief haben wird. Ich würde sagen, ich habe ja jetzt gerade kein Coinbase mehr, hätte ich jetzt Überschussliquidität, würde ich das jetzt zum Einstieg nutzen. Weil das Q4 wird ja wieder deutlich besser. Das steht ja auch vollkommen fest. Weil du jetzt schon siehst, dass die Volumen wieder hoch gehen. Bitcoin ist bei 65, Ether bei knapp unter 5, also auf 1000. Das sollte das Volumen, achso und die Assets under Management, interessanterweise, Assets on Platform nennen die das, die haben sich positiv entwickelt, sowohl zum Vorquartal, also sie sind auf Rekordhöhe mit 255 Milliarden. So viel Assets waren noch nie auf Coinbase auf der Plattform. Ich würde fast, ich finde es einen guten Einstiegskurs, sage ich jetzt so. Also ich finde die Enttäuschung zu hoch, das war eigentlich absehbar. Ich weiß nicht worauf man gehofft hat, dass es sich jetzt komplett anders entwickelt, als Robinhood oder die Margin Compression, dass die Profitabilität ein bisschen leidet, also überdurchschnittlich leidet. Könnte sich auch wieder umkehren, wenn man wächst. Ich finde das einen guten Einstiegszeitpunkt, jetzt ehrlich gesagt, weil das Q4 wird gut werden. Das ist komisch, warum man jetzt handelt, als wäre das Q3 ausschlaggebend. Die Börse sollte die Zukunft beleuchten. Und wenn man sich langfristig nicht jeden Tag damit beschäftigen möchte, ob man Bitcoin, Ethereum, Cardano, Solana oder was weiß ich kauft, dann ist Coinbase zu kaufen, nicht als größter, aber als sozusagen die größte Compliant-Plattform oder 100% Compliant-Plattform. Vielleicht keine schlechte Idee. Also mich enttäuschen die Zahlen nicht so sehr, wie der Markt, ehrlich gesagt.
Der Markt sagt, After Hours minus 9%, das ist ja schon...
Ich würde da mal wetten, dass ich das bis morgen... dass morgen nur noch ganz knapp im Minus ist, wenn man das hier hört. Ach nee, dann ist ja noch gar nicht die Börse auf. Aber sobald die Börse aufmacht, schließt sie mit weniger als minus 5%, würde ich behaupten.
Und glaubst du an die ganze NFT-Geschichte, dass Coinbase jetzt an NFT arbeitet oder daran arbeitet, dass man über Coinbase dann NFTs kaufen kann und alles? Ist das so der nächste Growth Hack oder die nächste Growth Story von denen?
Ja, ich glaube, es ist gar nicht so ausschlaggebend, ob es jetzt NFT ist. Also NFT ist spannend, weil es der einzige bisherige Mass Adoption, ist ja noch nicht mehr Mass Adoption, aber mit wirklich signifikanter Adoption Use Case für die Blockchain zu sein scheint. Also alles andere sind ja irgendwie sehr nischige Cases. Wichtiger finde ich, dass Coinbase strategisch daran arbeitet, ein Ökosystem zu bauen, ob sie jetzt NFTs sind oder noch mal ein ganz anderes Konzept, dass sie eine hohe Wahrscheinlichkeit haben, einen der Player auf ihrer Plattform zu haben oder da selber investiert zu sein. Die haben ja auch ein Venture Fund im Cryptospace. Das ist, glaube ich, schlau, dass sie das Flywheel für ihren eigenen Success, ich glaube, das hatten wir beim letzten Mal auch so ein bisschen oder beim Börsengang oder beim letzten Mal besprochen, dass sie eigentlich die Chancen, dass Krypto eben bei der Adoption so weiterläuft wie das Internet, die erhöhen sie signifikant, indem sie einerseits ein sicheres, vertrauenswürdiges Ökosystem bauen, einen Marktplatz, auf dem der Durchschnittsmensch vertrauensvoll handeln kann und indem sie dieses Decentralized Finance Universum aufbauen. Und ich würde das so offen wie möglich machen. Du kannst verschiedenen Modellen, wenn du sie selber prüfst, sozusagen deinen Trust verleihen. Das hilft bei der Adoption oder bei der Anerkennung durch Nutzer. Und gleichzeitig, wenn irgendwas davon funktioniert und du zufällig damit Benzin gegossen hast auf den nächsten riesen Use Case von Krypto oder von Blockchain, dann ist das ein sehr schlaues Investment, weil da wird unmittelbar immer Coinbase mit profitieren. Von daher finde ich die Strategie richtig. NFT ist ein Beispiel dafür. Ich weiß nicht, ob es das jetzt schon das erste Erfolgsmodell sein wird. Aber es steht exemplarisch für, was sie, glaube ich, versuchen. Und ich meine, die haben jetzt NFTs nicht erfunden. Aber das weiter zu fördern und anzuheizen, ist das Schlauste, was sie machen können. Und ich glaube, Ethereum entwickelt sich auch gerade deutlich besser als Bitcoin. Und würde ich jetzt wieder ein Krypto-Pool aufbauen, dann würde ich wahrscheinlich Ethereum und Bitcoin mindestens gleich gewichten. Wir haben auch mit der Tendenz zu Ethereum mehr.
Würdest du wetten, Ether wird schneller 10.000 sein als Bitcoin 100.000?
Das finde ich fast ein bisschen langweilig. Ich würde fast wetten, dass Ether 100.000 überschreitet, bevor Bitcoin 100.000 überschreitet. Obwohl das schon sehr schwer ist. Boah, aber welcher Teil? Das passiert in den nächsten zwei Jahren. Wenn es passiert. Oder wenn ich auch nicht. Ich traue Bitcoin höhere Wachstumsraten zu, ehrlich gesagt.
Ether.
Ethereum. Ethereum, genau. Hast du Ethereum?
Du hörst dich an wie ein 10x Investor.
Hast du Ethereum? Das ignoriere ich einfach. Nee.
Ich gucke mir das von der Seite an. Dann jetzt nächste Aktie. Da musst du mir erklären, da schaue ich gerade Palantir minus 9%. Die scheinen vor Closing.
Genau, die haben vor dem Market Opening schon reported. Wer länger zuhört, weiß bestimmt, dass ich immer ein bisschen skeptisch bin bei Palantir.
Du hast am Anfang gesagt, dass du glaubst, die Aktie wird nicht über 10 gehen.
Jetzt ist sie bei 24.
Am Ende ist es doch eigentlich eine Beratungsfirma, die als SaaS-Firma gehandelt wird.
Ja, da gibt es einige Narrative um Palantir. Manche sagen, es ist die größte Softwarefirma der Welt oder will es werden. Manche sagen, das ist eine General AI. Manche sagen, das ist die Super Insights-Plattform für Unternehmen. Ich bin eher auf deiner Seite. Ich glaube, das ist ein Accenture mit ein bisschen proprietärer Machine Learning Software. Der Umsatz ist gewachsen. Das ist positiv. Die sind auch im Sheet natürlich. Damit wir die langfristig, die werden uns so schnell ja nicht mehr in Ruhe lassen. Deswegen kann man die im Sheet machen. Umsatz ist um 35,5% gewachsen. Der Gross Profit hat sich auch leicht verbessert wieder. Ist zurückgekehrt zu fast 78%. Das ist auch positiv. Die Marketing, also die OPEX sind immerhin genauso hoch wie der. Also sie machen so viel Kosten wie Umsatz. Das ist gut. Aber es bleiben trotzdem 91 oder 92 Millionen lost from operations noch übrig dieses Quartal. Das wiederum rechnen sie alles insofern hübsch, dass sie einen Adjusted Free Cash Flow berechnen, der dann wieder 119 Millionen plus ist. Weil das liegt daran, dass Palantir regelmäßig sehr hohe Stock Options herausgibt an die Mitarbeiter. In diesem Fall mal wieder 50% des gesamten Umsatzes werden an Stock Options rausgeschmissen. Man darf die eben beim Adjusten, wenn man Non-Gap sichtweise anwendet, dann rechnet man die raus. Dann hat man eben eine Adjusted Free Cash Flow Marge von 30% jetzt im Quartal. Und würde damit dann auf dieser Adjusted Basis eine Rule of 40 von 66 haben, weil man halt 35% wächst und angeblich 30% margert. Das ist nicht ganz untypisch, dass man diese Stock Options rausrechnet aus den Earnings. Gerade wenn die bei einem IPO zum Beispiel besonders einschlagen. Da ist es oft so, dass dann Mitarbeiter ein Liquidation Event haben oder ein Celebrated Vesting, das getriggert wird durch das IPO. Wenn es einmal Effekte sind, diese ESOPs, dann ist das okay. Das Ding ist, dass Palantir letztes Jahr mehr ESOPs ausgegeben hat, als sie Umsatz haben. Dass sie dieses Quartal immer noch 50% des Umsatzes als ESOPs raushauen. Und es fast so wirkt, als müssten sie den Mitarbeitern jeweils die Hälfte des Umsatzes als ESOPs hinten reinstecken, damit sie da bleiben oder weiter arbeiten. Und wenn das so ein Usus wird, dann finde ich die Sichtweise, dass man immer Adjusted für die ESOPs nicht. Also irgendwann müssen sie halt mal Aufwand, ESOPs zu bezahlen. Ansonsten, wenn das Teil des Geschäftsmodells wird, die Hälfte der Personalausgaben oder die Hälfte des Umsatzes rauszuhauen als ESOPs, dann wird es schwer, die Company zu modellieren, wenn man da weiter Adjusted. Dann war die große Hoffnung, dass neben den Regierungsbehörden jetzt auch das Commercial Revenue, also der Privatsektor, anfängt auf Palantir zu fliegen. Da hat sich der Revenue Growth über die letzten, was sind das, vier Quartale von 4 auf 19 auf 28, jetzt 37 Prozent erhöht. Also das Privatkundengeschäft wächst jetzt genauso schnell wie das Gesamtgeschäft endlich. Ich vermute immer noch, dass die Privatkunden, die schnell wachsen, also große Startups und Grownups, dass die nicht typischerweise auf Palantir zugreifen würden, sondern sich selber an Machine Learning Stack zusammenbauen. Man muss bedenken dabei, also wir sehen, ich finde nirgendwo den Split, wir sehen die Anzahl der Kunden. Es gibt 34 neue Kunden. Das ist eine Steigerung von 46 Prozent bei den Commercial Customers. Man sieht die Prozentualsteigerung, aber man sieht nicht tatsächlich den Gesamtumsatz des Privatsektors. Also es wird weiterhin nicht, oder ich übersehe was, aber es wird weiterhin, glaube ich, nicht ausgewiesen, wie der private Sektor performt oder wie viel Prozent das einnimmt. Und das Problem ist ja, dass Palantir ja, das hatten wir mal besprochen in den letzten Folgen, immer wieder diese Liaisons mit Startups eingeht, wo sie in den Spec oder in den Pipe des Specs investieren. Und dann sich die zwei- bis dreifache Summe ihres Investments über langlaufende Service Obligations oder einfach Verträge zurückholen und sich somit eigentlich für ihr Investment, also sie haben relativ günstigen Zugang zu Geld, weil sie irgendwie auch ein 32er, dass wir nicht lügen, was haben die für ein Multiple, Gott, 38er Sales Multiple haben. Das heißt, sie können sich auf ihrem Umsatz basierend Geld am Kapitalmarkt beschaffen, können das immer wieder nutzen, um in irgendwelche Firmen zu investieren und die dann dazu zu verpflichten, die Software zu kaufen. Das ist ein Flywheel, was du relativ lange machen kannst, um Commercial Growth zu erzeugen. Ich finde das von der Governance schon sehr anruhigig, ein bisschen, ehrlich gesagt, weil es mir nicht so scheint, als wenn die Firmen, wenn man sich anschaut, in welcher, wie gesagt, das haben wir in einer der letzten Folgen, nicht einer der letzten, aber die letzten, wo Palantir erwähnt haben, ausführlicher besprochen, das klingt für mich alles nicht wie Firmen, die jetzt ganz dringend die Unterstützung von Palantir Foundry brauchen. Vielleicht erklärt uns mal jemand bei Lilium, wo konkret Palantir da hilft oder was sie besser können als ihr eigenes Team. Und es sind irgendwie dutzend andere Firmen noch, wo sie in den Pipe gegangen sind und vermutlich oder vermeintlich auch Umsatz eingekauft haben damit. Aber sozusagen mit dieser Zusatzinformation würde ich jetzt das Commercial Wachstum zumindest konnotieren, um das so ein bisschen in Frage zu stellen. Insgesamt hat sich das Wachstum verlangsamt. Wir sind jetzt auf 35,5 runter, also 35,5%. Zuvor waren es 2 mal 49% in den Vorquartalen. Das heißt, das ist jetzt nicht so super. Der Ausblick, den sie gegeben hat, würde heißen, dass das noch weiter runter geht auf 30%, das ist der Grund, warum die Aktie jetzt wahrscheinlich auf 9% im Minus ist. Dass sie irgendwann mal Geld verdienen werden oder positiven Cashflow haben, da bin ich mir relativ sicher inzwischen, also dass das jetzt nicht gegen die Wand fährt komplett. Dass das eine echte Wachstumscompany wird, die langfristig schneller als 20% wächst, da bin ich mir ganz und gar nicht so sicher. Aber sie haben genug Geld, daran weiter zu arbeiten. Man sieht, es gibt einen großen deutschen Fonds, der da signifikant investiert ist. Der leidet auch gerade ein bisschen unter der Performance, logischerweise.
Und dann das Highlight des Tages, wir haben auch schon mal drüber gesprochen, Roblox. Eigentlich könnte man sagen, das schon bestehende Metaverse, ich kann es kaum glauben, hier steht plus 42%. Was haben die denn heute released? Hat jetzt jeder verstanden, dass Roblox schon das Metaverse gebaut hat, von dem Mark Zuckerberg noch träumt? Oder haben die Zahlen abgeliefert, die krasser sind als alles, was man sich jemals hätte wünschen können?
Roblox ist, und das ist wahrscheinlich überraschend, weiterhin dreistellig gewachsen mit 102% beim Revenue. Das ist ganz ordentlich, auf 509 Millionen im Quartal, also 2 Milliarden Runrate annualisiert. Der Cashflow ist, die verkaufen ja diese Credits so ein bisschen upfront, deswegen ist der Cashflow bei 180 Millionen. Die Daily Users haben sich um 31% gesteigert. Sie haben User-Wachstum und Verbesserung der Monetarisierung. Das Engagement, das messen Sie als Hours Engaged, ist um 28% hochgegangen. Und der Booking Value anscheinend auch. Sekunde, da geh ich kurz noch mal. Also es sind schon sehr, sehr gute Zahlen. Cost of Revenue ist langsamer gewachsen. Personalkosten sind langsam gewachsen. Also der Operating Leverage entsteht sehr gut, das heißt der Umsatz wächst schneller als die Kosten. Die Verluste werden pro Firma noch ausgeweitet, aber der Cashflow ist, wie gesagt, schon längst positiv, weil man das Geld lange einsammelt. Wenn die Kinder ihre Coins oder wie heißen die, Robux kaufen, dann sammelt man das Geld schon ein, also man hat Cash auf der Bank, aber man darf dieses Revenue erst realisieren oder materialisieren, sobald es auch auf der Plattform ausgegeben wird oder sogar ausgezahlt wird von der Plattform. Und deswegen laufen die Ergebnisse so ein bisschen den Bookings oder dem Cashflow hinterher. Also ich würde mir fast eher den Cashflow anschauen als das Revenue bei dem Geschäftsmodell. Wobei die Bookings ein ganz klein bisschen runtergehen, sogar im Q3. Also die Bookings stagnieren schon, ja, und siehst du, warum geht es dann 40% hoch? Haben die Leute nicht zu Ende geguckt. Da würde ich auch vielleicht sagen, das wird sich noch mal ein bisschen korrigieren. Also es sieht ganz vieles gut aus daran, aber weil es genauso ist, wie ich eben gesagt habe, sind die Bookings oder der Cashflow eigentlich ein vorlaufender Indikator. Ich gucke jetzt noch mal wieder, und der Suggested, der hat das Net Cash provided by Operating Activities, das ist der Operational Cashflow, der stagniert, geht ganz leicht runter sogar. Das könnte, jetzt müssen wir aufpassen, dass wir das Wort nicht übergebrauchen, aber das könnte Peak Roblox sein, obwohl ich schon noch an Roblox glaube. Aber ich glaube, die konsolidieren jetzt einmal kurz ihren Corona-Peak und können von dort aus dann weiter wachsen, nehme ich an. Aber das Vorquartal, man muss sagen, das Q3 2020, das war das Überwachstumsquartal von Roblox, und das zu schlagen ist einfach unheimlich schwer. Und ich glaube, ganz wichtig ist da wirklich, sich das Net Cash provided by Operating Activities, nenn ich das, oder einfach den Operating Cashflow anzuschauen, oder die Bookings als stellvertretend für das Geschäft, weil die Einzahlungen sind eigentlich wichtiger, als wann das Revenue realisiert wird, auf der Plattform behaupte ich. Und das sieht dann schon ein bisschen langweilig aus. Ich gucke jetzt noch mal, wie sich der Kurs weiterentwickelt hat. Ich glaube nicht, dass die bei 40% bleiben.
Die sind jetzt fast 63 Milliarden wert. Meinst du nicht, dass Mark jetzt die in den nächsten Monaten kaufen wird?
Ja, das Geld hätte er.
Die sind doch eigentlich genau das, was er präsentiert hat, mehr oder minder.
Ist nah dran, oder man kann das darauf aufbauen, das stimmt.
Und sie haben die jungen Kunden, von denen er jeden Tag träumt.
Auch sehr guter Hinweis, richtig, vollkommen richtig. Ich gucke noch mal ganz kurz auf die Bookings. Das ist schon kompliziert. Ich finde nicht, die sollten 40% steigen gerade. Ich gucke mal auf die Bewertung. Vielleicht würde ich sagen, ist das sogar ein... Also ich würde da dagegen betten, darf man eigentlich nicht. Aber 32 mal Sales, das finde ich unverschämt teuer, weil das Modell dahinter so gut ist. Ich bin ein bisschen und ich würde mir das von der Seite... Ich mag das Unternehmen total, die haben sehr gut exekutiert bisher. Und viele Zahlen sehen so aus, als wenn sie nur steigen könnten. Aber es fließt gerade nicht mehr Geld auf die Plattform, beziehungsweise die Mittelzuflüsse aus dem operativen Geschäft und die Bookings, und das sind in diesem Fall Vorlauf- und Indikatoren, stagnieren. Ich würde behaupten, die sind bei den nächsten Earnings günstiger. Aber ich kann mich gut irren, weil der Markt denkt ja plus 42%. Wie sieht es bei DoorDash aus?
Sieht man bei denen schon, dass die Leute wieder mehr ins Restaurant gehen und weniger bestellen?
Gucken wir mal rein in die aktuelle Präsentation, neuen Zahlen. Da werben sie erstmal mit der Retention von Volt. Ist ja auch lustig. Ist DoorDash investiert in Volt? Guck mal bitte. Also die nehmen Volt als Beispiel für gute Retention durch Consumer Obsession. In ihrem Investor-Präsentation. Ist ja auch ein bisschen weird. Genau, dann schauen wir mal in die Zahlen.
Im November 2021 wurde announced, dass Volt mit DoorDash merged. Haben wir verpasst.
November was?
November 2021.
Ah, hab ich gar nicht mitbekommen. Ich auch nicht. Da ist sogar ein Fonds investiert, wo ich mittelbar drin bin. Ja, gut für sie, hoffe ich. Dann macht es auch Sinn, dass sie das reporten. So, jetzt gucken wir mal, was im Investor-Blatt drin steht. Also Glööckler sagt, die Leute bestellen nicht mehr. Der Umsatz liegt noch ganz knapp über dem Vorquartal. Also nicht dem des Vorjahres, sondern dem Quartal zuvor. Steigt aber um 45% gegenüber dem Vorjahr. Also Vorjahrwachstum noch 45%. Das ist eine deutliche Verlangsamung. Und eine Stagnation auf Basis des Vorquartals. Wir feiern wahrscheinlich alle gerade, dass wir wieder in Restaurants gehen können. Und nicht verwunderlich, dass Leute davon Gebrauch machen. Und man kann schlecht dreimal am Tag essen. Der Grossprofit bleibt relativ stabil, steigt sogar ein bisschen. Contribution Profit sieht gut aus. Wir verlieren natürlich weiter Geld. Adjusted EBITDA ist positiv, sagen sie. Ganz knapp. Auch super schwer, das jetzt zu bewerten aufgrund der Zahlen. Also das Gute ist, ich würde sagen, es ist weniger eingebrochen, als man befürchtet hätte, als ich befürchtet hätte. Die Profitabilität ist sehr gut geblieben. Das hätte anders aussehen können, wenn man zu viel versucht hätte, trotzdem Gas zu geben. Und ich würde vermuten, dass die Zahlen unentschieden bis leicht positiv sind. Hast du mal geschaut, wo der Kurs steht?
Ja, leicht positiv, plus 5%.
Ja, genau. Das ist auch die Range. Ja, es sieht gut aus. Auch die müssen jetzt erstmal wieder die Basis finden. Was ist die Post-Covid-Basis und wie kann man von da wachsen? Ich fände es sehr, sehr schwer, alle diese E-Commerce- oder Covid-affektierten Modelle jetzt anzufassen. Ehrlich gesagt, weil es wirklich schwer ist, sich da zu entscheiden, ob man das gut findet oder nicht. Weil dieses Überwachstum, die waren ja mal vor einem Jahr, haben die sich fast vervierfacht beim Umsatz. Das ist natürlich vorbei und deswegen sinkt das Wachstum immer weiter. Ob die aber wirklich über die Kuppe rüber sind, wie es scheinbar zum Beispiel so in HelloFresh oder so ist, das ist die Frage. Und wie man von da wieder in den Wachstumsmodus reinkommt, also wer mutig ist, kann das finanzieren und da investieren. Ich finde, man muss das Risiko nicht eingehen, sondern kann lieber abwarten, wer da wieder gut in den Wachstumsmodus reinkommt und dann lieber ein bisschen später teurer einsteigen, als jetzt die Wetten darauf zu machen, ob Dordtisch ein Covid-Business ist oder ob das auch so super funktionieren würde. Von der Customer Experience ist es glaube ich wirklich so, also sowohl Volt als auch Dordtisch werden von den Kunden einigermaßen geliebt, vielleicht auch etwas weniger nach meinem Verständnis.
Und William hat uns gefragt, wie du es immer schaffst, so schnell die Quartalszahlen bereit zu haben. Wie machst du das? Gehst du auf die Webseiten? Holst du das auf Bloomberg?
So wie jeder gute Berater, ich bin Profi-Googler. Also gerade wenn wir es live machen, dann gucke ich auf den Investor Relations, also man googelt einfach irgendwie Dordtisch Earnings oder Dordtisch Investor Relations, dann kommt man auf deren eigene Webseite, wo das publiziert werden muss und da kann man das dann nachlesen. Ansonsten mit Zeitverzug ist das dann auch auf Yahoo, auf OnVista, Käufen, was es da so alles gibt. Genau, also entweder von der Firma selbst oder von den üblichen Finanzportalen. Da muss man ein bisschen ein Gefühl dazu entwickeln, weil man den Zahlen vertrauen darf. Bei US-Aktien ist das in der Regel relativ einfach. Also das Yahoo-Verein ist eigentlich eine super Quelle, die fast alle Informationen, die man braucht, hat. Die wichtigsten Aktien, die wir regelmäßig besprechen, sind ja in unserem Sheet auch drin, sonst ist das dann immer relativ umgehend auch drin, sobald wir selber uns die Earnings anschauen. Das ist auch schon das ganze Geheimnis eigentlich.
Und nun, einer deiner Lieblinge, Plug Power,
haben auch geantwortet,
konntest du dir da widerstehen, jetzt keinen Short zu machen?
Ich shorte ehrlich gesagt, ich glaube, ich habe gerade gar keinen Short mehr im Portfolio. Das sind die, die ich unter anderem auch, weil sie Verluste aufgefahren haben, dann zuerst verkauft habe, um die Steuern zu realisieren. Was ja so sinnvoll erscheint. Und deswegen gibt es gerade keine Short-Position bei mir. Dann gucken wir mal, Plug Power, was die, da sind die Earnings ja immer eine große Überraschung, weil die schaffen ja die großen Wunder von negativen Revenue usw. Gespannt, da rennen wieder Dinge. Also der Umsatz ist 116 Millionen aus 4,5 Millionen, dann rechnen wir auf den Service-Umsatz, den verkauften Strom und den verkauften Wasserstoff hinzu, und das andere. Und dann kommen wir auf ein moderates Wachstum von 35%. Das ist natürlich vollkommen angemessen, in dem Sales-Multipill von wahrscheinlich auch 30%. Es gibt nicht mal ein Sales-Multipill. Market Cap ist 22, ja es müsste 40 sein sogar. Also ordentlich teuer dafür, dass sie nur mit 35% wachsen. Dann gucken wir uns mal die Kosten an. Neben dem negativen Umsatz war ein anderes Kunststück, was sie vollbracht haben, mit dem Verkauf von Wasserstoff und Strom Geld zu verlieren. Also sozusagen den teurer einzukaufen selber, als sie ihn verkaufen. Das kann man als Firma auch nicht allzu lange machen in der Regel. Das haben wir dieses Jahr wieder. Also Strom eingekauft, Power Purchase Agreements haben sie für 31 Millionen, verkauft haben sie für 9 Millionen. Und Fuel, also Brennstoff haben sie für 28 Millionen eingekauft und für 11,5 verkauft. Da könntest du auch noch arbeiten glaube ich.
Wahnsinn.
Entschuldigung. Auch OPEX kommt dann auch noch dazu. Das war jetzt nur das Handelsgeschäft sozusagen, da wird schon Geld verloren. Aber mit dem Verkauf ihrer Fuel Cell Systems haben sie immer ein bisschen Geld gemacht. Das reicht aber längst nicht, um die Verluste aus dem Energiehandel und den operativen Kosten zu kompensieren. So, gucken wir mal ganz kurz wie hoch die sind. Da fehlt noch was. Change in Fair Value of Contingent. Das ist ein neuer Punkt, den hatten wir vorher nicht. Das klingt so, als wenn sie irgendwas unter Operating Expenses Dinge abschreiben. Also es heißt Change in Fair Value of Contingent Consideration. Contingent Consideration. Also man vermutet, dass sich der Wert irgendwelcher Contingent Ansprüche verändert hat und schreibt das unter die Operating Expenses. Also es geht negativ ins Ergebnis ein und daraufhin entsteht ein Operating Loss von ungefähr 100 Millionen Dollar bei Umsätzen von 115 Millionen Dollar. Also es ist genauso ein Schrotthaufen wie schon immer die Firma, glaube ich. Es zeigt sich nur mehr. Das ist die Summe aus dem und dem. Ja, ich würde vermuten, die Aktie müsste zweistellig runtergegangen sein, aber bei Plug Power weiß man nie.
Einstellig, minus 5 Prozent.
Na immerhin. Ja, verstehe ich nicht, warum man das kauft. Also Plug Power, achso wir müssen das ja mal wieder erklären. Also wir gehen immer davon aus, dass die Leute schon alles gehört haben, aber Plug Power baut Gabelstapler-Systeme, die auf Wasserstoffbasis sind, also die ohne Diesel in die Luft zu jagen in einem Warenhaus zum Beispiel hin und her fahren können, ohne die Luft zu verpesten. Das ist unbedingt sinnvoll, aber aus irgendeinem Grund wird die Aktie total gehypt, weil irgendwie Wasserstoff im Namen vorkommt oder nicht mal im Namen, aber in der Vision und jeder glaubt, dass die nächste Aktie wird. Und mir widerstrebt es ein bisschen, mich so weit damit auseinanderzusetzen, bis ich erfahre, warum man mehr Geld für Wasserstoff bezahlt und für Strom, als man dann vom Kunden wieder bekommt. Außerdem gab es da sozusagen diese, auch von der Governance ein bisschen komplizierte Sache, dass sie Walmart und Amazon signifikante Optionen gegeben haben, die dann die Plug Power Shareholder verwässert haben. Und damit die ihre Gabelstapler abnehmen, also die beiden haben Gabelstapler im Wert von einer Milliarde gekauft und dafür fünf Milliarden in Stock Gains realisiert. Also sie haben Gabelstapler im Wert von einer Milliarde bekommen und vier Milliarden Dollar dazu. Das Geschäft würde ich als Amazon auch machen oder als Walmart. Das ist glaube ich aber nicht gut für, also es war gut für Plug Power Aktionäre, aber der Versuch ist danach gegangen, ob das dann rational ist, ist eine andere Frage. Ich würde, wie ist es dir denn davor gelaufen? Also was wäre denn, hätte ich geshortet?
Eigentlich ganz gut.
Die geht dann immer wieder mal hoch. Apropos immer mal wieder hoch, da habe ich auch ein kleines Story dazu. Ja, die versucht immer wieder Luft zu holen, aber jetzt geht sie wieder runter. Ich finde die ist nicht 24 Milliarden wert, aber na gut. Apropos immer mal wieder hoch, Northern Data hat es geschafft, das Testat von KPMG zu bekommen für ihren Jahresabschluss. Das ist insofern positiv, dass es natürlich Marktteilnehmer gegeben hat, die befürchtet haben, dass das eventuell nicht mal erteilt werden würde oder es weitere Probleme gibt damit. Diese Angst kann jetzt ausgeräumt werden. Ich würde trotzdem sagen, dass man sich bewusst machen sollte, dass das was da testiert wurde, ist, dass man die eigenen Ziele um über 80 Prozent verfehlt hatte und statt hoch profitabel zu sein, Verluste gefahren hat. Das heißt, die Management Guidance ist trotzdem desaströs und das wurde jetzt einfach nur testiert, wie desaströs die war im Nachhinein. Die war nämlich heute auch 40 Prozent im Plus zwischendurch, haben sich aber wieder ein bisschen nach unten bewegt seitdem. Biontech haben wir noch gar nicht gemacht, oder?
Ja, aber vorher noch eine kurze Frage. Hast du schon mal gesehen, dass sich Aftermarket eine Aktie um minus 25 Prozent bewegt?
Wer ist das?
Upstart Holding.
Oh, das ist diese Kreditbude, ne? Ja. Wollen wir da auch reingucken?
Schau mal kurz, ob du direkt siehst, warum. Das habe ich ja noch nie gesehen, so viel.
Das sind die, die so gut aussahen, dass ich immer meinte, ich weiß nicht warum, aber es ist too good to be true. Ich schau mal kurz. Weißt du noch, was sie machen? Willst du das kurz erklären, während ich hier reinschaue? Ne? Also sie helfen kleinen Banken, Kredite zu vermitteln, auch Machine Learning und Pipapo. Sie haben im Vorquartal ihren Umsatz fast verzehnfacht, also nicht nur fast, sie haben ihn verzehnfacht auf 195 Millionen und haben damit ordentlich Geld gemacht auch schon. Und jetzt sind sie, der Umsatz ist weiter gewachsen, der ist halt jetzt nur noch um 235 Prozent hoch. Haben die Leute dann gedacht, dass der weiter um 900 Prozent steigt?
Klar, es geht immer nach oben.
Der Contribution Profit sieht auch okay aus. Die bereiten das nicht so schön, ach doch hier, Sekunde, hier ist es besser. Ich finde, das sieht nicht so schlimm aus. Vielleicht hat wirklich jemand gedacht, dass sie weiter so schnell wachsen, aber es ist ja vollkommen klar, dass sie sich nicht weiter verzehnfachen können.
Aber dann würde die Aktie doch nicht um so viel Aftermarket...
Also sie sind zum Vorquartal von 195 auf jetzt 210 Millionen gewachsen. Das heißt, das Wachstum hat sich signifikant verlangsamt. Es ist trotzdem Wachstum, aber eben zum Vorquartal nur noch überschaubar. Wenn sie das beibehalten können, wäre aber alles gut. Die Frage ist, ob das geht. Es ist aber wahrscheinlich relativ kompliziert. Vielleicht war es auch so, dass während Corona die Banken mehr Bock hatten, so automatisierte Kreditentscheidungen zu treffen. Und jetzt die doch wieder lieber die Berater da drin haben wollen. Ich weiß es nicht, aber es kann nicht sinnvoll sein, es kostet ja unnötig Geld. Die schnelle Antwort ist, das Wachstum ist einfach runtergekommen. Sie wachsen immerhin aber noch. Dass das jetzt minus 25 Prozent ist, finde ich dann fast wieder ein bisschen übertrieben. Aber das könnte sich vielleicht auch noch ein bisschen niedriger einpendeln. Aber es ist auch komisch, was für absurde Erwartungen man da anscheinend hatte. Ich weiß noch genau, wo wir darüber geredet haben, lustigerweise. Aber da war ich in Italien, glaube ich, bei Abstart.
Und sind die goldenen Zeiten von BioNTech jetzt vorbei?
Das war ein Trade, den ich nicht ankündigen wollte, aber überlegt habe, ob ich es mache. Ich fand, BioNTech wurde ja wegen so einer Läumenssache, dass jemand behauptet hat, dass man bei der Zulassung irgendwie ein bisschen nicht die nötige Sorgfalt hat walten lassen. Deswegen sind sie ja unheimlich stark abgestraft worden. Das fand ich fast eine Möglichkeit nachzukaufen, habe es aber selber auch nicht gemacht. Danach sind sie dann gut wieder 20, 30 Prozent hochgegangen und sehr stark erholt. Und sind jetzt auch wieder ein bisschen runtergegangen. Ich glaube, nach den Earnings 5 Prozent im Minus, war das letzte, was ich gesehen habe. Wir haben heute Morgen reportet, die Umsätze liegen bei 6 Milliarden. Das ist über dem Vorquartal. Sie haben im Q3 mehr Impfstoff verkauft als die 5,3 Milliarden im Q2. Sie haben auch einen guten Ausblick gegeben, dass sie davon ausgehen, dass das weiter wächst. Also dass sie auch weiterhin signifikant Impfstoff verkaufen wird. Und dass man sehen kann, wann diese Einmalkonjunktur oder Hyperkonjunktur aufhört. Aber da haben sie einen ganz guten Ausblick gegeben, fand ich. Die spannende News, die man in vielen Quellen lesen konnte, von Katapult, Instagram, was weiß ich, ist, dass die Stadt Mainz dadurch, die mit 1,3 Milliarden verschuldet ist, jetzt ein Gewerbesteuer- und Einkommenssteuersegen von einer Milliarde erwarten kann, durch die Steuern, die allein Bayerntec bringt. Und die Firma damit quasi den Haushalt der Stadt Mainz im Alleingang saniert. Was für eine Story. Da hatten wir eine Hörerfrage. Da war ein Hörer enttäuscht, dass sie Mainz angeblich, ich glaube jetzt mal, was in der E-Mail stand, ich gehe davon aus, dass es richtig ist, den Gewerbesteuerhebesatz sofort von 440 Basispunkten auf 330 Punkten gesenkt hat. Und er meinte dann, ob das nicht unfair wäre, dass man jetzt auch Geld verzichtet, obwohl die Stadt Mainz doch eigentlich das Geld nehmen sollte und sofort investieren, nehme ich an, wieder in schlaue Dinge. Ich glaube, dass man in Mainz wahrscheinlich Angst hat, dass Bayerntec sich ein neues Zuhause suchen könnte, weil die Standortfaktoren, ich glaube, es gibt so ein bisschen einen Pharma-Sektor, der schon ansätzlich ist, das macht vielleicht die Personalakquise einfacher. Ich glaube, nur Wunderdisco oder so ist in Mainz. Aber wahrscheinlich haben sie Angst, dass Bayerntec sich ein anderes steuerliches Zuhause sucht und deswegen senkt man aus vorurteilen Gehorsam jetzt den Hebesatz um, was ist das, ein Viertel von 440 auf 330. Und also damit sinkt die Gewerbesteuer dann von über 15 auf unter 11 Prozent. Da freut sich die gesamte Mainzer Wirtschaft bestimmt drüber, wenn du irgendwie ein Viertel bei der Gewerbesteuer ab jetzt. Wer ist denn in Mainz überhaupt ansässig? ZDF? Zahlt die ZDF Gewerbesteuer? Anstalt des öffentlichen Rechtes? Keine Ahnung. Ich weiß nicht, ob die das zahlen müssen. Auf jeden Fall fühlen die sich jetzt alle, Mainz darf sich jetzt mal wie Dublin führen und die ganzen globalen Umsätze eines Konzerns auf der eigenen Rechnung haben. Shotglass sitzt in, hier mein Shotglass ist aus Mainz, glaube ich, und die Universität, aber die müssen wir schon, ich weiß gar nicht, ob die…
Ich könnte mir nicht vorstellen, dass Biontech jemals die Adresse ändern möchte.
Achso, das ist eine Milliarde pro Quartal übrigens.
Wahnsinn.
Also die Gemeinde kriegt, glaube ich, die volle Gewerbesteuer und irgendwie 15 Prozent von Einkommens- und Abgeltungssteuer oder 12 Prozent oder irgendwie so. Schon ganz ordentlich. Es lohnt sich, gute Betriebe anzusiedeln.
Dann zum Schluss, kurze Frage zu About You. Was denkst du, ist die Average Order Frequency pro Jahr? Hast du es dir gemerkt? Hast du die Zahl gesehen?
Ich habe About You auf vierfachen Hörerwunsch in unser Sheet eingetragen. Ich müsste jetzt, ich muss nachgucken, ich kann auch raten. Rate mal. 5,7.
Habe ich auch gedacht, 2,9.
Das ist für junge Leute gar nicht so oft.
Ich hätte gedacht, dass da viel mehr, also genau, meine Antwort wäre, die Zielgruppe ist älter, als ich gedacht habe.
Aber das Gute ist, auf Last 12 Months Betrachtung steigt sie weiter. Also die ist von 2,4 vor zwei Jahren, 2,5 vor zwei Jahren auf 2,9 gestiegen. Immerhin. Also erst mal Lob für About You, dass die Investorations-Abteilung, die alle wichtigen Zahlen als Excel-Sheet zur Verfügung stellen, was meine Arbeit ein bisschen einfacher macht. So kann man mich sofort gnädig stimmen, wenn man transparent und fair berichtet.
Ich brauche nur so ein kurzes 2 Minuten Video, das finde ich auch sehr gut.
Das reicht mir. Du bist eher so ein Palantir-Typ, der Alex Karp im SheOverall, ein Motivationsstatement. Der redet mir zu lang.
Aber das kurze Video fand ich super.
Also About You hat, wie vermutet, nein, was haben wir gesagt? Wir haben gesagt, es wird schwer, weil Zalando nicht super vorgelegt hat. Die haben, es ist ein bisschen Äpfel mit Birnen, weil die unterschiedliche Geschäftsquartale haben. So oder so hat About You bis vor, im letzten Quartal, ist es mit 53% gewachsen. Das ist deutlich besser als Zalando. Sie haben sich aber auch zum Quartal ein bisschen zurückgelehnt. Also das Vorquartal war 6,3% stärker. Das ist, glaube ich, schwer, in absoluten Zahlen zu wachsen. Von Q2 auf Q3. Bei ihnen ist es Q1 auf Q2, aber eigentlich ist es Q2 auf Q3. Weil die Läden wieder offen haben. Das Wetter war gut. Die Leute wollten rausgehen shoppen. Und du hast unheimlich viele Leute, die sich nicht mehr auf den Weg bringen. Und du hast unheimlich schwere Vergleiche zum Vorjahr. Das war ein sehr, sehr starkes Quartal im Vorjahr bei About You. Das heißt, dass man da jetzt zum Vorquartal ein bisschen absackt, ist, glaube ich, verzeihbar. Zalando ist 16,5% abgesackt. About You nur 6%. Wie gesagt, das klingt jetzt stimmer als es ist. Hier und hier ist man trotzdem 53% gewachsen. Die Grossmarkt hat ein bisschen gelitten. Auch das bei Zalando deutlich stärker. Zum Vorjahr hat sie sich sogar verbessert. Warum war die im Vorjahr so schlecht? Wir hatten im Vorjahr eine relativ desaströse Grossmarkt. Also die ist jetzt bei 39. Vorjahr war sogar 34,4. Das ist relativ schlimm. Vorquartal war aber auch 42. Also es ist weniger Zurückgang als Zalando. Das kann man mit Sicherheit sagen. Und eigentlich ganz gut. Es ist aber auch absolut kleiner als bei Zalando. Das kann am unterschiedlichen Marktplatz her liegen. Also wo man das Revenue hin tut und was GmbH ist und so weiter. Füllfilmenkosten sind ungefähr im Gleichschritt zurückgegangen. Marketing wurde eingespart. Also es ist stärker zurückgegangen als der Umsatz. Also da hat man Kosten versucht zu sparen. Oder vielleicht auch profitiert davon das andere. Weniger oder ist Zalando sich übergesetzt? Ich weiß es nicht. Adjusted EBIT Damage hat sich zum Vorjahr verbessert. Also in dem schwierigen Quartal jetzt. Die EBIT Marge zu verbessern war nicht einfach. Die hat sich bei Zalando verschlechtert, wenn ich mich richtig erinnere. Die ist hier von 5 auf 3,3. Also von minus 5 auf minus 3,3 verbessert. Das müsste ja genau ein Drittel Verbesserung sein. Das ist also auch gut. So weit so gut. Und dann ist EBITDAs negativ. Aber das ist bei den Wachstumsraten auch verzeihbar. Die EBIT Damage ist minus 7,5%. Das ist alles fein. Die Marketingquote ist höher als im Vorjahr. Das kann aber auch an der Zusammensetzung der Umsätze liegen. Und dann wollten wir auf das TME Segment schauen. Das war Scale. Die Shop Plattform oder E-Commerce Plattform von About You ist. Die ist mit 99,99 Sekunden. Die ist mit 99,99 Sekunden. Die ist mit 99,99 Sekunden. Die ist mit 181% auf 39,5 Millionen Umsatz gewachsen. Die ist mit 181% auf 39,5 Millionen Umsatz gewachsen. Die ist mit 181% auf 39,5 Millionen Umsatz gewachsen. Das ist nochmal beschleunigt. Was wiederum sehr cool ist. Auch zum Vorquartal. Auch zum Vorquartal. Es müssen so 12, 13% sein gestiegen. Auch das ist gut. Aber es wäre auch komisch, wenn es doch vor Umsätze jetzt zurückgehen. Das heißt Scale verkauft sich weiterhin gut. Was man da ausnahmsweise noch nicht weiß. Was man da ausnahmsweise noch nicht weiß. Und wie gesagt, das Wachstum mit 181 gegenüber 136 im Vorquartal. Nochmal deutlich beschleunigt. Das ist jetzt eigentlich ein 160 Millionen Euro Runrate Software Business. Da allein könntest du bei dem Wachstum wahrscheinlich locker ein 60er Multiple draufhauen. Dann ist das schon deutlich. Das ist viel Geld wert. Mehr als, Moment, erzähle ich Quatsch? Ne, doch. 39,5 sind 160 im Jahr mal 60 sind 10 Milliarden. So viel ist der Bauchi aber nicht wert, oder? Die Frage ist, wie lange das jetzt noch so stark wachsen kann. Aber das sieht von den Zahlen her erstmal gut aus. Den einzigen potenziellen Makel, haben wir letztes Mal gesagt, was Bauchi noch schuldig bleibt, aber super beweisen kann, dass sie es schaffen, ist, dass sie mehr Kunden außerhalb des Otto-Umfelds gewinnen. Da sind viele, ich glaube, Laskana, Heiner, Wittweiden, ähnliche Sachen dabei, wo man jetzt nicht weiß, ob da so ein bisschen Politik und Weisung dahinter steht, dass die Umsätze da reingehen oder die Technologie, oder ob das sozusagen aus freier Entscheidung entstanden ist oder aus Überzeugung vom Produkt. Je mehr Logos auf der Seite erscheinen, die nicht aus dem Otto-Konzern kommen, desto besser wäre das. Und ich würde das wahrscheinlich sogar ins Reporting aufnehmen, weil ich bin mir sicher, dass Analysten danach auch fragen. Aber wenn man das beweisen kann, dann sind die Softwarezahlen wirklich extrem gut. Und wie gesagt, der sonstige Umsatz, also sie navigieren jetzt, natürlich weil sie auch ein bisschen jünger sind und international noch wachsen, diese Krise ein bisschen besser als Zalando, würde ich sagen. Das spricht für operative Exzellenz. Ohne Zweifel. Und was auch noch spannend war, ist, dass der Rest of the World, also der internationale Umsatz wächst langsamer. Ich glaube da, achso, wahrscheinlich weil man die Market, also man hat ja beim Marketing ein bisschen gespart, habe ich gesagt. Und das scheint man international gemacht zu haben, wo natürlich das Marketing noch relativ ineffizient ist. Deswegen ist das Wachstum international auf 50 Prozent runtergegangen. Das ist von vorher dreistelligen Wachstumsraten relativ signifikant. Schön aber dagegen, dass es in Deutschland auf 42 Prozent hochgegangen ist. Oder im Dachraum, Entschuldigung. Da war es vorher nämlich vor zwei Quartalen nur noch bei 22. Und das mal jetzt wieder bei 42. Auf der Größe jetzt Deutschland nochmal 40 Prozent je und je wachsen zu lassen, ist schon ganz ordentlich. Wie gesagt, dafür international ein bisschen runtergegangen beim Wachstum.
Und nochmal für die Buchhaltung. Jetzt heute, 9. November 2021, Market Cap 3,5 Milliarden.
Ja, ich war jetzt ein bisschen gönnerhaft bei dem TME-Geschäft. Da muss man jetzt auch kein 60er-Multiple dranhängen, weil es natürlich auch ein Mischkonzept ist. Aber ich finde das eine gute Art. Also wie gesagt, man muss schauen, ob die TME-Vision weiter so exekutiert werden kann. Sie wachsen aggressiv immer noch. Oder sind einer der schnellsten Player im Modemarkt in Europa. Sehr weit vorne. Ich finde die ein bisschen günstig bewertet, ehrlich gesagt. Vielleicht müssen sie auch einfach noch ein bisschen Vertrauen am Kapitalmarkt erarbeiten über die Zeit. Das kann ich mir gut vorstellen. Die sind ja gerade erst geschlüpft, sozusagen gerade erst an die Börse gekommen. Vielleicht müssen die Analysten das Modell noch ein bisschen besser verstehen. Ich sehe jetzt nicht eigentlich. Ich finde man kann da auch ein bisschen mehr für ausgeben, wenn das klappt. Ich würde natürlich gerne einen Revenue-Breakdown im TME-Geschäft sehen. Achso, und was, das ist auch noch ganz spannend. Das TME-Geschäft, also das Softwaregeschäft, dieses Scale-Segment, das macht schon EBIT oder adjusted EBIT von 6 Millionen. Das entspricht einer Marge von 15 Prozent. Das würde man ja bei einem Softwaregeschäft, was schnell skaliert, eigentlich nicht wollen. Das heißt, entweder ist es so schwer, es ist auf jeden Fall sehr schwer, solche Lösungen zu verkaufen. Ich glaube, es ist ja auch bei anderen E-Commerce-Suiten so, dass es eigentlich unheimlich schwer ist, effizient Marketingmittel zu deployen, um neue Kunden zu gewinnen. Und deswegen machen sie jetzt, ich würde sagen, aus Versehen EBIT. Sondern wäre ich jetzt about you, würde ich lieber noch mal mit 20 Prozent mehr wachsen beim Softwaregeschäft und auf diese 6 Millionen EBIT verzichten. Die helfen mir auch nichts, oder adjusted EBIT. Aber es ist tatsächlich eben die Kundenakquise nicht so einfach, weil sich nur so und so viele Marken jedes Jahr dafür entscheiden, eine neue Shop- oder E-Commerce-Plattform zu wählen. Und da um die ist natürlich die Softwaregeschäfts-Ausbildung, die Konkurrenz gönnt sich da wahrscheinlich nichts. Du hast unheimlich viele andere Lösungen, nicht unheimlich viele, abzählbar viele, aber die wiederum kämpfen alle erbittert um die Kunden. Und deswegen, dass es schöner wäre, wenn man da natürlich leichte Verluste fahren könnte und dafür schneller wachsen. Aber wie gesagt, 180 Prozent ist jetzt ein sehr, sehr hohes Level, um daran herumzunörgeln, dass sie jetzt außerdem noch profitabel sind. Man könnte auch, ich kann jetzt noch positiv sagen, das adjusted EBIT hat eine Plus 15 Prozent Marge, Plus 180 Wachstum. Jetzt haben wir ein verstecktes Software-Business mit einer Rule of 40 von knapp unter 200. So könnte man es auch sehen, aber eigentlich darf ein Business an der Stelle noch nicht ein verdecktes EBIT machen. Würde ich behaupten. Aber die Wahrheit ist ja, es war wahrscheinlich größtenteils fertig gebaut und muss dann nur mandantenfähig gemacht werden. Und dann ist es natürlich effizienter und man kann nur begrenzt viel Geld in Marketing stecken. Du kannst die Leute ja nicht zwingen, die Software zu nutzen. Doch, ich weiß, About You muss nochmal 100 Millionen raisen und dann anfangen in die Pipes von Specs zu investieren, um die To-See-Marken an die Börse zu holen. Hör auf! Also sie nehmen 100 Millionen auf, bauen ein Investmentvehikel, um in Pipes zu investieren, die To-See-Marken an die Börse zu holen, unter der Maßgabe, dass sie auf die Scale Suite umsteigen müssen. So eine Mischung aus Palantir und The Hut Group. Das war nur halb ernst gemeint. Aber wie gesagt, die Frage ist unheimlich schwer. Und die Frage ist, ob man in dem Segment zu gewinnen kann. Aber dafür läuft es bisher super.
Also, kurz und knapp, bis nächste Woche, bis Samstag.
Warte, warte, warte, ich muss noch gucken, ich habe noch was auf meinem Zettel. Warte, ich habe noch ein Delivery Hero, kommt noch nächste Woche. Achso, und was noch viel wichtiger ist, morgen kommt ein großes Google Urteil, nämlich ob die Berufung gegen den Shopping Case hoffentlich abgelehnt wird von Google. Da geht es noch um die 2,4 Milliarden Shopping Strafe, wo Google logischerweise rational Berufe eingelegt hat. Allein um das zu verzögern und den Markt weiter zu schöpfen. Und wenn das morgen durchgeht, dann könnte Google schadenersatzpflichtig gegenüber den Preisvergleichen werden, würde ich vermuten. Und es wäre eine hervorragende Präzedenz, also insofern hervorragend, dass es endlich eine Präzedenz gibt. Es ist eine schlechte Präzedenz in dem Sinne, dass die Strafe so klein ist von 2,4 Milliarden, dass sie überhaupt keine abschreckende Wirkung hat, sondern Google immer mehr Industrien gegen sich aufbringt und sich eigentlich nicht der erwünschte Effekt, nämlich dass Google sich nicht mehr marktbeuspreuchlich verhält, einstellt.
Also einfach nur ein Parkticket.
Ja, noch billiger als ein Parkticket eigentlich. Und nächstes Mal können wir über Delivery Hero reden. Und was haben wir noch? Irgendwas Spannendes?
Teamviewer hat Capital Market Day. Es gibt noch eine Fiverr. Fiverr kommt morgen.
Open Door wird sehr spannend, erwartet mit Sicherheit, weil Zillow das iBuyer Modell, also das Open Door Modell eingestellt hat. So far, er weiß nicht, ob wir es machen. Die ganzen Schamats Specs, machen wir Schamats Special nächstes Mal. So, jetzt lasse ich dich. Hab einen schönen Tag, Abend.
Schönen Mittwoch, bis dann. Tschüss.
Tschüss.