Doppelgänger Folge #107 vom 4. Januar 2022

Zinsen vs. Growth Aktien | PayPal | Dynatrace

Wann verkauft Pip Aktien? Warum leiden Growth Aktien bei höheren Zinsen? Wie läuft es bei PayPal? Was macht Dynatrace?

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

00:17:00 Wann verkauft man Aktien?

00:23:50 Zukünftigen Cashflow discounten

00:32:50 Paypal

00:40:15 Block / Square

00:42:25 Visa / Mastercard

00:47:40 Dynatrace

Shownotes:

Werbung: Schaut bei Ostrom vorbei. Code: PIP_KLCKNR https://join.ostrom.de/tariff-plan?referralCode=PIP_KLCKNR

PayPal https://s1.q4cdn.com/633035571/files/doc_financials/2021/q3/PYPL-Q3-21-Investor-Update.pdf

Doppelgänger Tech Talk Podcast

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Post Production by Jan Wagener https://www.linkedin.com/in/jan-wagener-49270018b

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Willkommen beim Doppelgänger Tech Talk Podcast, 5. Januar, Folge Nummer 2. Es gab ja schon die Prediction am 1. Ich hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen. Pipp, wie war bei dir so der Start ins neue Jahr?
Ja, er ist denkbar schlecht verlaufen. Also entweder war das letzte Jahr zu gut oder dieses Jahr wird, oder das nächste wird gut. Aber dieses Jahr hat erstmal sehr schlecht gestartet. Und zwar habe ich meinen Koffer in der Bahn, also das ist natürlich meine eigene Schuld, aber ich habe meinen Koffer in der Bahn vergessen und habe dann ein paar Tage in Hamburg in der gleichen Unterwäsche gelebt mehr oder weniger.
Gut, das war ja noch letztes Jahr, den Koffer vergessen.
Genau, das war noch letztes Jahr. Das Problem war, dass in dem Koffer hat sich mein persönlicher Bademantel befunden. Dadurch hat es sich ergeben, du wolltest doch wissen wie es gelaufen ist, hat es sich ergeben, dass ich, ich habe im Neujahr das Jahr denkbar gesund gestartet, war in einem Spa-Bereich.
Ihr wart in der Thai-Oase oder wo wart ihr?
In einem Spa-Hotel in deiner Heimatstadt, nicht Heimatstadt, in deiner derzeitigen Heimat. Dadurch, dass ich nicht meinen eigenen Bademantel, sondern meinen Hotel-Bademantel anhatte, kam ich aus der Sauna raus, so bekleidet, wie man in der Sauna typischerweise ist, habe weder mein Bademantel, noch das darin befindliche Handy, noch meine Hotelkarte vorgefunden, auch nicht meine Badelatschen, sondern habe das Neujahr im Adamskostüm gestartet und musste dann zur Hotelrezeption den Sachverhalt schildern. Die konnte mir dabei natürlich auch nicht helfen, sodass ich Anfang des Jahres weder einen Koffer, noch ein Handy hatte. Das Handy hat sich immerhin wieder angefunden, das konnte man orten. Und danach gab es noch ein paar andere Probleme. Eins davon führt dazu, dass wir diese Episode beide das erste Mal aus Hamburg aufnehmen. Nur, dass ich in einem Hotel bin, weil mein Privatbereich ein Corona-Lazarett geworden ist. Ja, und ich lebe jetzt gerade seit einer Woche in Hotels und langweile mich ein bisschen. Also es kann nur besser werden eigentlich, hoffe ich. Ich will nicht wissen, wie schlecht der Ersatz gerade ist.
Du scheinst ja fleißig Podcasts aufzunehmen und kannst dich ja hier und da auch ein bisschen selbst beschäftigen.
Genau, wer Lust hat, kann morgen den, nee, morgen, also wenn man das hört, heute kommt wahrscheinlich ein OMR-Podcast mit mir zu Gast raus. Und es gab am Jahresende bei Startup Insider der große Jahresrückblick Nummer 5. Die anderen 4 waren natürlich auch gut, aber im fünften, dann kann man mir zuhören. Das war es. Und es gab diese Woche überraschenderweise das Best-of, das dankenswerterweise unser Producer Jan für die Community zusammengeschnitten hat. Ich konnte es leider noch nicht hören, aber heute werde ich genug Zeit haben wahrscheinlich und höre auch da mal rein.
Was Jan damit gemacht hat, ist natürlich klar. Er hat dich in die Februardepression geworfen.
Ja, ich mache mir erhebliche Sorgen, dass der Januar jetzt so gut startet von den Hörerzahlen, dass wir im Februar eventuell das erste Mal so einen Knick in der Grafik sehen könnten. Aber ich adjustiere die im Zweifel fairerweise für die Anzahl der Tage. Ich glaube, das ist fair. Man muss es ja auch vergleichbar halten.
Aber wir müssen uns da irgendwas Witziges ausdenken.
Wer hatte denn einen besseren, hattest du einen besseren Jahresstart als ich?
Bei mir hat es angefangen mit einem Mergel im Reifen, also erst mal Platten im Auto.
Es ist ja kein Wunder, wenn man so Autos fährt wie du. Ja, genau. In Berlin wäre es angezündet worden. Sei froh, dass es nur ein Nagel ist. Vielleicht bist du mal netter zu deinen Nachbarn.
Dann mal wieder, man weiß es eigentlich, aber nicht originale Cases von Apple-Geräten schützen nicht. Also iPad ist kaputt gegangen mit dem neuen Case.
Eieiei.
Und mein Stromanbieter ist pleite. Anyway, so ein Airbnb-Ansatz-Stromanbieter aus Hamburg hat Insolvenz angemeldet und hat gestern den Kunden und Kundinnen geschrieben, dass sie jetzt pleite sind.
Ich bin bei O-Strom investiert. Voll digital. Kannst du da von drei Minuten wechseln. Willst du das probieren? Ich gebe dir einen Gutschein-Code. Packen wir in die Show Notes auch. In die Show Notes? Ich glaube, man kriegt, ich weiß nicht genau. Moment, ist das jetzt hier ein Werbedeal oder was? Nee, überhaupt nicht. Das ist unbezahlte Werbung. Aber du kriegst wahrscheinlich für jeden Abschluss irgendwie 10 Euro gutgeschrieben. Ja, wenn wir den Gutschein teilen, kriegst du und ich was gutgeschrieben. Deswegen biete ich es dir an. Das weiß niemand von Desmo. Aber was ich sagen kann, ist, ich habe selber dorthin gewechselt. Also du brauchst nur irgendeine Energierechnung oder eben deine Zählernummer, aber du kannst auch einfach die Rechnung nehmen und bist in drei Minuten gewechselt und hast Strom. Und du wirst nicht inzentiviert, mehr Strom zu verbrauchen, sondern bekommst den gleichen. Du kriegst halt den Marktpreis und zahlst eine kleine Gebühr obendrauf, statt dass du immer mehr verbrauchen musst, um einen vernünftigen Preis zu bekommen.
Ich habe noch zwei Argumente dafür. Zum einen hat Robert Schröder auf Twitter gerade geschrieben, einer unserer Lieblingshörer, dass O-Strom tatsächlich sein Favorite ist.
Siehste.
Und zum zweiten wollte ich eigentlich zu Greenpeace Energy gehen, aber die nehmen keine Privatkunden mehr auf oder keine Kunden generell, weil die Preise für den Einkauf so hoch sind.
Es ist insgesamt super schwer, überhaupt gerade einen Provider zu bekommen, der sich auf irgendeinen Preis committet. Wahnsinn. Deswegen ist es, glaube ich, das Sinnvollste, dass man ihn mehr oder weniger zum Marktpreis transparent einkaufen kann. Und du kriegst eine App, wo du es tracken kannst, deine Geräte verbrauchen und so. Probier mal aus. Wenn es nicht gefällt, hast du Pech gehabt. Aber wie gesagt, ich nutze das und es scheint gut zu laufen. Hat sich schon ein gut entwickeltes Investment bisher. Bin ganz happy damit.
Und wie läuft es mit deinem Fake-Instagram?
Weißt du, wer O-Strom war übrigens? Das ist, wenn du so eine Energiefirma gegründet hast, dann gehst du so durch, Fahrrad-Eye, Tesla, was weiß ich, und dann landest du irgendwann bei jemandem, der O-Strom heißt. Also, wer war O-Strom? Kannst du googeln.
Okay. Dann wie sieht es aus mit deinem Fake-Instagram-Account? Du hattest jetzt eine Woche Zeit.
Dem geht es besser als mir, auf jeden Fall. Der hat das Jahr gut überlebt. Der wurde letztes Jahr nicht nur von mir, sondern von vielen, vielen Dutzenden Leuten gemeldet und hat es aber gut ins neue Jahr geschafft. Er ist seit einer Woche live in Kicking oder live in Spamming. Keine Ahnung, wie viele Leute er jetzt schon Crypto hingeschickt haben oder so.
Wird der jetzt auch schon gefeatured von Instagram oder so? Findet man den unter der entdeckten Seite?
Das fehlt vielleicht noch. Mein Verdacht ist ja, dass Facebook diese ganzen Nutzer einfach auch mit Absicht langsamer löscht, weil die wirklich als Maus zählen logischerweise. Würde man jetzt alle Bots und Fake-Nutzer löschen, dann würde es, glaube ich, eine ganz hässliche Wahrheit geben bei den Nutzerzahlen bei Facebook. Deswegen können wir, so growth is growth, Maus werden reported, was Maus machen. Also, man's Reactive-Users ist relativ egal, ob die Leute scammen oder wenn es jeden Nutzer zwei- oder dreimal gibt. Umso besser hat man die Nutzerzahlen verdoppelt. Auf jeden Fall scheint keiner irgendeinen Incentive zu haben, die zu löschen, selbst wenn die offensichtlich und nachweislich anderen Nutzern versuchen zu schaden. Verstehe ich nicht, warum die abwesende Plattformhaftung so weit geht, dass man selbst nach Tagen nicht reagieren muss und seine Gefahr im Verzug auch nicht verändern muss. Wollen wir wetten, wann glaubst du, wird der sterben? Boah, ich glaube, es dauert noch eine Woche. Also, ich hab's selber gemeldet als jemand impersonating me, was ja gar nicht so einfach ist, weil schlauerweise blockt der ja mich, sodass ich das Profil gar nicht sehen kann. Es ist einigermaßen schwer für mich zu überprüfen, ob es den noch gibt. Das letzte Mal, als ich geguckt hab, gab's den noch. Also ich hab's selber als Person impersonating me reported. Das haben wahrscheinlich 50 Nutzer inzwischen selber als Scam reported. Aber wie gesagt, wann ist das erst mal aufgetaucht? Ich glaube, vor einer Woche. Ich glaube, der schafft's gut durch den Januar noch.
Ja, wirklich? Durch den ganzen Januar?
Ja, bestell ihn halt 4000-voller. Und super Engagement, schreibt mit ganz vielen Nutzern, alle KPIs sehen super aus, guckt sich bestimmt viel Werbung an.
Ich hab bei mir im Haushalt eine kleine Wette am Laufen, so eine 5er-Schnellwette. Und zwar folgendes. Du musst sie jetzt auflösen. Also, ich hab zu Weihnachten einen 50-Euro-Gutschein geschenkt bekommen von einem weißen Ware-Retailer, bei dem man halt Elektroware kaufen kann. Und habe dort jetzt was gekauft, was ein bisschen teurer war. Und unter Payment wurde alles aufgelistet, mit welchen Payment-Providern man so zahlen kann. Und Vorkasse war ausgegraut. Also ich war nicht in der Lage, Vorkasse zu zahlen. 15 Euro war die Differenz noch. Und hab mich dann gefragt, warum das wohl so ist. Eine Annahme war, dass die nicht die Menschen haben, die checken würden, ob dieses Payment eingeht. Aber das kann ich mir nicht vorstellen, oder? Das geht doch bestimmt voll automatisch.
So was kannst du eigentlich mit UiPaths und anderen Anwendungen ganz gut machen. Das Zahlungseingang-Mapping. Warum ist Vorkasse bei 15 ausgegraut? Vielleicht, weil die Prozesskosten anteilig zu hoch sind.
Aber normalerweise würde man doch sagen, Kreditkarte und so ist immer teurer.
Bei kleinen Summen zahlt man nur ein paar Groschen und dann prozentual. Und das bei 15 Euro dann eben gar nicht so viel. Gute Frage. Vielleicht kann einer der Payment-Experten uns das sagen. Warum sollte Vorkasse, es kann ja nicht sein, dass die Prozesskosten zu hoch sind.
Aber trotzdem optimiert sind. Weil dann würde es ja davon ausgehen, dass es automatisiert ist. Also wie können denn die Prozesskosten zu teuer sein, wenn du irgendwie das automatisiert hast?
Könntest du einen Lastschrift machen?
Ich glaube nicht. Ich weiß nicht. Das Lastschrift manchmal nicht angeboten wird, ist ja normal. Das kann ja auch an der Postleitzahl liegen oder wie auch immer. Das ist ja auch das riskanteste Payment als Anbieter. Das ist verständlich. Aber Vorkasse ist ja eigentlich das günstigste und einfachste. Von daher hat mich das ein bisschen gewundert.
Du hast interne Kosten halt. Welche? Wenn man das halt nicht gut genug automatisiert hat.
Aber dann stimmt es ja doch. Falls irgendjemand möglicherweise bei einem roten Anbieter für weiße Ware arbeitet, warum? Gibt uns einfach eine kurze Frage in den Kommentaren.
Hast du gesehen, wie dein Lieblingschampagner, Chef Bezos, sein Neujahr verbracht hat? Und was hast du dabei gefühlt?
Ja, ganz super. Er hat ja meine Prediction bewahrheitet. Der Podcast wurde ja aufgenommen, bevor die schönen Bilder wieder durchs Netz geflogen sind. Es gab auch sehr witzige Tweets wieder dazu. Am besten fand ich so Web 1, Web 2, Web 3 und dann verschiedene Bilder von ihm. Oder von irgendwie The Guy Who Sells Books, The Guy Who Sells Everything und dann zu The Guy Who Sells Condos in Florida. War sehr amüsant. Und du hast ja hier, Photoshop Pip hat ja was herausgefunden.
Ich hab's auch nur auf Twitter gesehen. Das war nicht meine eigene Entdeckung. Aber es wirkt, die Lebensgefährtin von ihm hat erstaunlich kurze Finger auf einem Bild. Das sieht so ein bisschen aus, als hätte jemand die Hüfte ein bisschen geschrinkt und dabei aus Versehen die Finger verkürzt. Weil die Finger lagen auf ihrer eigenen Hüfte. Auf wundersame Weise sind die ganz kurz geworden, die Finger. Vielleicht hat jemand die Hüfte versucht ein bisschen zu pimpen.
Herr Interessant, ich hätte mir ja einen Fotograf geholt, der das vernünftig Photoshoppt. Also unser Produzent Jan als Hochzeitsfotograf, der hätte das uns an der Silvesterparty bestimmt besser zaubern können.
Das war nicht zu rinnen bei 300 Millionen. Aber ich frag mich schon, also einerseits, ich hab ein bisschen Sympathie dafür, wenn du denkst so, why would I care? Also warum soll der, also die Frage ist ja wirklich, warum teilt er diese Fotos? Ich mein, was er in seiner Freizeit macht, ist mir ehrlich gesagt relativ egal. Und wenn er das irgendwie eine gute Verwendung findet, wenn er Spaß gehabt hat, total fair soll er gern machen. Aber warum teilt man dann diese Bilder, frage ich mich. Und einerseits denke ich, ist vielleicht auch geil, wenn du irgendwie da auf deinen 300 Milliarden sitzt und denkst so, warum soll ich meine Peasants und Peons nicht unterhalten, indem ich denen ab und an mal komische Bilder von mir schicke, weil mir das alles total egal sein kann. Andererseits denke ich, ist es halt komplett unnötig und überflüssig. Achso, und was ich richtig geil gefunden hätte, wäre, wenn er noch einen extra Post gemacht hätte, so mit, I want to thank you all Amazon customers and employees, because you are the one paying for this. Das hat noch gefehlt bei der Party auf dem Boot. So richtig verstehe ich es nicht, warum er das macht. Wie gesagt, da feiern, warum auch nicht mit der Frau, warum auch nicht ausgelassen und den Hässlichen. Also es war ja eine Disco-Party, das ist nicht sein neues Outfit, sondern es war halt eine Themenparty-Disco, deswegen sieht er ein bisschen weird aus. Aber warum man das dann teilt mit der Welt, ich verstehe es nicht. Vielleicht sind wir noch nicht alt genug dafür. Vielleicht verstehen wir es in 15 Jahren.
Oder wir haben in unserer Jugend gefeiert, während er da geschuftet hat. Es gibt es ja auch manchmal, dass dann die Party-Jahre ein bisschen später kommen.
Wer noch einen schlechten Jahresstart hatte, ist übrigens Elizabeth Holmes. Die wurde gestern verknackt, endlich, wegen Investor-Fraud. Da gab es einen sehr guten, du weißt, wer Elizabeth Holmes ist, die Theranos-Gründerin, die angeblich Bluttests mit einem Tropfen Blut machen konnte. Hat sie dann herausgestellt, dass sie es nicht konnte. Viele Patienten haben darunter gelitten, wobei sie da glaube ich noch nicht überführt worden ist. Aber zumindest, dass sie Investoren betrogen hat, ist jetzt festgestellt worden. Drohen bis zu 20 Jahre Haft, wahrscheinlich drei, vier werden. Der beste Twitter-Kommentar dazu war, dass jemand geschrieben hat, dass es ein bisschen unfair ist, sie jetzt so hart zu verknacken. Hätte sie ein paar Jahre gewartet und ein Speck gemacht, wäre das alles okay gewesen. Das fand ich sehr lustig. Und daraufhin, also der Account, der es gemacht hat, ist post-market, ein sehr, sehr guter Twitter-Account auch. Daraufhin, also nur auf diese Nachricht, dass es unfair gegenüber Elizabeth Holmes wäre, weil hätte sie ein Speck gemacht, wäre das okay, hat Chamath Padiapathia diesem Account entfolgt, was wiederum Big Tech Alert herausgefunden hat, sozusagen automatisiert. Das war eine lustige Reaktion darauf, dass er sich sofort angesprochen fühlt davon. Fand ich vielsagend.
Wahnsinn, der Speck-König. Ich habe mir heute nochmal den Graph angeguckt von Metro Mile, wie der Speck irgendwie auf zwei Dollar runtergerutscht ist, bevor er jetzt gekauft wird von Lemonade. Schon krass, dass er das so verkauft, dass das auf jeden Fall die sichere Superwette ist. Wahnsinn.
Dann machen wir vielleicht mal weiter mit ein paar Fragen. Und zwar, ich beginne mit einer, und zwar hat ein Hörer gefragt. Es ging, also erstmal noch eine Entschuldigung, wir haben in der letzten Folge, in dem Jahres-Review-Preview, haben wir zwar richtig gesagt, dass der Kurs von Euro und Dollar sich verändert hat und deswegen die Ergebnisse anders sein können. Tatsächlich ist es natürlich aber so, dass der Euro gegenüber den Dollar entwertet hat. Es ist genau andersrum, als ich scheinbar behauptet habe. Ich meinte natürlich das Gegenteil, nämlich der Euro ist tatsächlich schwächer geworden. Es scheinen aber nicht so viele Leute, also zwei Leute, das aufgefallen. Herzlichen Glückwunsch zu den einzigen zwei Hörern, die zuhören. Eine war Holger Zschepitz davon. Okay, und dann hat aber ein Hörer gefragt, weil ich in der gleichen Folge auch erwähnt hätte, dass ich meine, obwohl ich glaube, dass es schwer wird für E-Commerce und dass Mercado Libre sehr aggressiv bewertet ist, dass ich das jetzt nicht verkaufen würde kurzfristig, um da Gewinne mitzunehmen, unter anderem, weil ich sehr viel Steuern zahlen müsste aufgrund der relativ guten Performance. Daraufhin hat jetzt ein Hörer wahrscheinlich zu Recht gefragt, was sind eigentlich eure Entscheidungskriterien und Indikatoren, um sich von einem Investment zu trennen. Wann würde PIP zum Beispiel die Entscheidung treffen, Mercado Libre zu verkaufen? Ist es hauptsächlich, wenn sich das Earnings- bzw. Revenue-Wachstum dieses Grossstocks verringert? Wenn ja, würdest du den direkt nach der ersten Quartate oder in der Verlangsamung ersichtlich verkaufen oder bräuchte man mehrere schwächelnde Datenpunkte, also eine Verlangsamung, bis sich so ein Trend einpendelt irgendwie? Und wenn das so wäre im zweiten Szenario, besteht natürlich auch das Risiko, dass die Aktie bereits abgestraft wurde und dann hat man den Punkt eben doch nicht richtig getroffen. Also wann verkauft man wirklich die Aktie? So ein bisschen hat er es fast schon vorweggenommen. Also ich würde das tatsächlich, ich würde es eher früher als spät machen, also ich würde es nur machen, wenn sich etwas fundamental verändert hat. Sagen wir mal, was ich nicht mache, ist, dass ich irgendwie Gewinne mitnehme oder so. Er spricht ja hier am Anfang davon, wann würde man Gewinne mitnehmen. Das würde ich eher nicht machen. Also selbst wenn ich die Aktie persönlich für überbewertet halte, zum Beispiel wie bei Cloudflare oder MercadoLibre, versuche ich, den Trend schon noch weiter zu reiten. Das heißt ja auch, die Aktie hat Momentum. Und das, wo ich in der Vergangenheit am meisten Geld verloren habe, in anderen Strichen, oder Opportunitätskosten hatte, war, wenn ich zu früh aus irgendwelchen Dingen rausgestiegen bin, weil die dann oft auch nochmal Luft für 100 Prozent haben und dann einfach noch mehr überbewertet sind und in der Zwischenzeit natürlich auch ein bisschen wachsen. Das heißt, die holen natürlich die Bewertung auch ein bisschen ein. Deswegen würde ich dann nicht so viel traden und Gewinne mitnehmen oft, sondern ich passe da meine Erwartungen an und weiß, es kann jetzt vielleicht nochmal 20 Prozent runtergehen. Würde ich die 20 Prozent Verlust nicht mitnehmen, sondern sie verkaufen, hätte ich in dem Fall ziemlich genau den gleichen Verlust durch Steuern gehabt und würde langfristig ganz ähnlich landen. Und ich investiere auch nicht, um zu traden, sondern eigentlich, um Vermögen aufzubauen langfristig. Und es würde auch niemand sagen, wenn, sagen wir mal, der Häusermarkt läuft ja auch sehr gut in den letzten zehn Jahren und wenn du so handeln würdest, wie manche Leute das bei Aktien machen, dass sie da Gewinne mitnehmen, wenn sie glauben, es ist jetzt gut genug gelaufen, dann hätten ja die Hälfte der Leute vor fünf Jahren ihre Häuser verkaufen müssen und sich wieder einmieten. Und sich dann wieder zur Miete einmieten und dann später wieder kaufen, wenn der Markt korrigiert ist. Aber das hält man ja auch irgendwie, weil man glaubt, dass irgendwie langfristig Vermögensaufbau hat und dass man im Schnitt eine gute Rendite hat. Klar gibt es Jahre, wo es dann eben besser läuft und überbewertet ist. Aber prinzipiell, solange ich in dem Unternehmen drinbleiben will, mache ich eigentlich fast nie Gewinn mitnehmen, außer eben, wenn ich Liquidität brauche, also irgendwie Steuern zahlen muss oder was anderes kaufen will. Das vorab. Wenn sich dann fundamental was ändert, also das Typischste ist tatsächlich in der Regel, dass sich das Wachstum deutlich verlangsamt oder deutlicher als ich denke oder das Umfeld in der Industrie, dass da irgendwie mehr reguliert wird oder dass ein großer Konkurrent schneller wächst oder so, dann würde ich eventuell verkaufen. Und dann aber auch, sobald ich die ersten Anzeichen sehe. Was relativ selten passiert ist, zumindest beim Wachstum, dass man mal so ein Quartal verpatzt, da wird in der Mehrzahl der Fälle sehr schnell ein Trend draus. Deswegen würde ich da eher früher handeln, wenn das deutlich genug ist. Bei den meisten Modellen, die wir uns anschauen, ist es nicht so, dass es mal ein schlechtes Quartal gibt. Und wenn es dann Sondergründe gibt, dann erkennt man die auch. Bei Coupang gab es dieses Quartal, wo dann ein Warenhaus abgebrannt ist. Da kann man natürlich sagen, okay, natürlich sind jetzt die Zahlen mal schlechter. Natürlich versuchen Unternehmen das immer so darzustellen, das wären alles Sondereffekte. Das ist so ein bisschen das Schwere, was man glauben will und was nicht. Aber prinzipiell würde ich eher früher handeln. Aber eben nur, wenn ich fundamental nicht mehr an das Unternehmen glaube. Ansonsten versuche ich eigentlich alles, von dem ich mal überzeugt war, wenn sich die Wachstumsrate nicht verändern, lange zu halten. Die Profitabilität verändert sich in der Regel nicht eher selten bei den Sachen, die wir uns bisher angeschaut haben. Deswegen ist Wachstum in der Regel das größere Problem. Im Moment, dadurch, dass die Firmen alle so überbewertet sind oder sehr hoch bewertet sind und da das wiederum sehr stark am Wachstum hängt, wie viel Umsatzmahl die Analysten dem Unternehmen geben wollen, das hängt halt sehr stark an der Wachstumsgeschwindigkeit. Deswegen ist für das Kursgewinn- oder das Kursumsatzverhältnis tatsächlich eine Delle im Wachstum schlimmer als eine Profitabilität, wenn man sich das Modell anschauen würde. Deswegen würde ich hauptsächlich darauf schauen. Also wenn irgendwas vom Wachstumstock zum Langweiler wird, TeamViewer ist das beste Beispiel. Das sah total gut aus vor drei Quartalen, hatte hohe Profitmarge und ist noch vernünftig gewachsen. Dann bricht das Wachstum ein, dann sieht man, sie haben ja druckzuck drei Viertel des Werts verloren, weil es eben vom Wachstumstock zu einem bestenfalls Value-Stock und selbst das ist fraglich wird. Das ist die schnelle Antwort. Darauf habe ich alles bedacht.
Ich habe heute überlegt, was wohl mit Apple passiert jetzt in den nächsten Monaten. Sie haben ja jetzt einen neuen Rekord getroffen. Wie viel sind sie jetzt wert? Drei Trillionen? Drei Trilliarden?
Das sind drei Millionen Millionen.
Drei Millionen Millionen. Auf jeden Fall. Highest Value. Und dann auf der anderen Seite haben wir uns ja zur gleichen Zeit ein neues Telefon bestellt. Hast du dein Google-Phone schon? Ich noch nicht.
Bist du auf Google umgestiegen?
Nein. Wir hatten es zur gleichen Zeit bestellt. Bei mir hieß es so, es dauert noch ein bisschen. Ich habe es auch nicht direkt bei Apple bestellt, sondern bei einem Zwischenhändler, weil ich den hier gerne unterstütze. Und da war ich gestern dann und meinte so, hey ich habe vor zwei Monaten hier dieses schöne iPhone bestellt. Was ist denn? Und er meinte so, ja welches? Und ich so, ja das Mark Star, das große. Er so, ja das dauert wahrscheinlich noch zwei Monate. Und wenn du dann überlegst, also vier Monate. Auf der einen Seite das wertvollste Unternehmen der Welt, auf der anderen Seite kommen die Produkte nicht raus. Und jetzt mal angenommen, also mein iPhone Produktzyklus ist eigentlich immer zwei Jahre. Also ich hole mir alle zwei Jahre ein neues und überspringe eins. Aber das müsste Apple doch auch jetzt merken. Also stell dir vor, alle bekommen jetzt im Februar, März ein neues iPhone oder viele davon. Dann werden die doch eher nicht Ende des Jahres nochmal sich ein Upgrade gönnen. Oder glaubst du die Leute sind so schnelllebig, dass sie sagen, oh das Telefon muss so viel besser werden.
Willst du sagen, dass dadurch, dass es eh verzögert kommt, die Leute nicht mehr das nächste bestellen, sondern mehr Leute so wie du machen?
Genau. Das wäre eine Annahme und dann die Annahme, dass man das merkt oder dass Apple das merkt.
Und die andere Frage ist, ob das überraschend viel Nachfrage war oder ob sie einfach ihr Supply Chain gerade nicht, also es gibt ja externe Faktoren dafür.
Es war auf jeden Fall Supply Chain. Also das haben sie ja auch angegeben.
Das heißt sie verkaufen nicht mehr als sonst, sondern das zu verkaufen, was sie sonst verkaufen, wird gerade schwerer, denkst du? Bei Google war es zum Beispiel so, glaube ich, dass sie wirklich über Nachfrage hatten. Ich glaube, die haben nicht damit gerechnet, wie gut das Pixelwerk geht. Das neue. Echt? Zwar sehr schnell ausverkauft auf jeden Fall. Es ist dann halt trotzdem relativ schnell gekommen, weil sie im Gegensatz zu Apple nichts verkaufen, was sie nicht haben. Sondern es wird dann angezeigt, dass es nicht verfügbar ist. Aber das, was da war, war sehr schnell weggegangen. Aber hast du das schon bezahlt? Arbeitet Apple jetzt mit deinem Geld? Das ist gut für den Cashflow.
Da haben wir auch eine Frage. Da kam im Discord eine Frage, wenn wir schon beim Cashflow sind. Und zwar, ob du mal erklären könntest, wieso man bei höheren Zinsen den zukünftigen Cashflow runterrechnen muss.
Bei zukünftigen Gewinnen, meinst du, oder? Es ging sogar darum, warum man bei höheren Zinsen den zukünftigen Cashflow herabsetzen muss.
Ich hätte das jetzt übersetzt, wieso Growth-Aktien bei höheren Zinsen nicht mehr so viel wert sind.
Das ist die richtige Frage, denke ich. Und eigentlich musst du die ja schon fast beantworten können. Die haben mehrere Hörer eine sehr gute Entwicklung. Hast du das gelesen in der Inbox? Es gibt viele Hörer, die finden, dass du dich sehr gut entwickelt hast. Ich brauche noch tausend Folgen. Ja? Oh Gott. Pim schreibt immer, ich brauche Urlaub. Ich antworte immer, wir machen bald Daily. Ja, bloß nicht. Kannst du das wirklich nicht? Du kannst es mal populärwissenschaftlich erklären. Es ist relativ einfach. In Zeiten, als es Zinsen gab, muss man das Geld, was man erst in zehn Jahren bekommt, ist ja einfach heute noch weniger wert. Weil, würde ich mein Geld einfach irgendwo zur Bank bringen und bekäme Zinsen da drauf, dann würde ich ja auch risikofrei, also wenn ich nicht in das Unternehmen investiere, eine Rendite bekommen. Und um den Wert der risikobehafteten zukünftigen Rendite von Aktien oder Investitionsprojekten zu berechnen, macht man ein sogenanntes Discounted Cashflow-Modell oder DCF-Methode. Kann man auch googlen. Und vielleicht machen wir irgendwann doch nochmal ein Beispiel dafür, ein Doppelgänger-Sheet, um das zu erklären. Das ist am Bild nochmal einfacher. Aber prinzipiell sagt man halt, das Geld, was ich im nächsten Jahr erst bekomme, das wird abgezinst mit dem sogenannten WEG, das ist der Weighted Average Cost of Capital, also WACC. Und das ist sozusagen der Marktzins oder der Zins, sagen wir mal, bei einer Unternehmung, also wenn du jetzt so ein Windradbetreiber bist, dann ist das ein bisschen höher als bei Apple. Apple kriegt bestimmt irgendwie für 0,9 oder 1,9 Prozent Geld, ein Windkraftbetreiber muss vielleicht 6, 7, 8 Prozent Zinsen zahlen, weil er höhere Kapitalkosten hat. Aber du sagst quasi, das Geld, was ich jetzt einsetze in das Projekt oder was ich in die Aktien investiere, das hat Opportunitätskosten, nämlich was ich anderweitig verdienen könnte oder bei einem Unternehmen eben was ich bezahlen muss, damit ich es bekomme. Und damit zählen sich die zukünftigen Zahlungsströme, also die Einzahlung oder eben Cashflow entspricht ja dem Deutschen Einzahlung im weitesten Sinne oder den Einzahlungsüberschüssen, um genau zu sein, die zählen sich dann damit ab. Das heißt dann zum Beispiel, dass eine Million, die ich in zehn Jahren bekomme, ist halt nur 1 durch, sagen wir mal, wenn der WEC, also der Opportunitätszinsatz 5 Prozent wäre, dann wäre die halt, Sekunde, eine Million durch, also 1 durch, ja, Entschuldigung, eine Million durch 1,05 hoch 10 müsste das sein werden. Das sind dann irgendwie nur noch 613.000 Euro, sozusagen. Also eine Million in zehn Jahren ist heute 613 Euro wert, weil würde ich diese 613.000 Euro heute zu 5 Prozent anlegen, würde ich so oder so bei einer Million rankommen. Und warum soll ich das in ein Unternehmen investieren, wenn ich es sicher von der Bank haben könnte? Das ist sozusagen die Logik hinter dem Discount-Cashflow-Modell. Und das rechnet man dann halt für endlich viele Perioden aus in einem Modell. Also man macht das Geld nächstes Jahr durch 1,05, das Geld im übernächsten Jahr durch 1,1025 und so weiter, sagen wir mal, inklusive Zinseszins im Nenner. Und dann kommt sozusagen ein sogenannter Net Present Value oder Barwert, also der jetzige Wert der zukünftigen Zahlungsströme raus. Und der Effekt ist jetzt, wenn der Zins sich erhöht, also würden wir statt 5, 10 Prozent Zinssatz haben, dann würde das sozusagen insbesondere die Zahlungen, die weit in der Zukunft liegen, auf fast 0 diskontieren. Also man kann es mal ausrechnen, wir müssten dann zum Beispiel eine Million durch Sekunde 1,1 hochziehen, wären dann nämlich 2,6 ungefähr. Das heißt, wir würden dann eine Million durch 2,6 rechnen und dann wären das schon nur noch, also statt 612.000 wären das dann nur noch 380.000 wert im zehnten Jahr, beziehungsweise wenn man das zehnte Jahr nach heute vorziehen würde. Und deswegen ist der Zinssatz, also bei einem Zinssatz von 0, wäre zum Beispiel die, wären die, der Cashflow in 10 Jahren, also die 1 Million, heute auch 1 Million wert, weil ich keine anderen alternativen Anlageformen habe. Bei Negativzinsen könntest du sogar sagen, es ist unendlich irgendwie. Also es ist mehr wert, was ich in der Zukunft bekomme als heute. Deswegen investiere ich lieber in Assets mit zukünftigen Zahlungsströmen, als dass ich es heute irgendwo anders anlegen kann. Genau und deswegen bei jedem Basispunkt an Kapitalmarktzins, der sich verändert, weil der mehr oder weniger sich in den Calculationszins überträgt, verändert das dann den Barwert der zukünftigen Einzahlungsüberschüsse und somit die heutige Bewertung, was bei den Anlösenmodellen rauskommt, was eine Firma wert sein sollte. Tatsächlich, wenn man jetzt das Modell macht, dann sieht man aber, dass es durchaus Firmen gibt, die eben deutlich über dem Barwert der zukünftigen Einzahlung liegen. Das ist halt, weil Leute glauben, dass sie vielleicht weiter im Wert wachsen, unabhängig von den Einzahlungen, oder dass sie in Mode bleiben oder dass das Wachstum unterschätzt wird. Also dann wäre Börse ja einfach. Also dieser DCF-Modell hat ja viele Annahmen, nämlich, dass ich glaube, wie der Zins in zehn Jahren sein wird, dass ich glaube, wie sich das Unternehmen entwickelt, also dass ich den Cashflow ja prädiktieren oder antizipieren muss für die nächsten zig Jahre. Das ist ja alles unter Risiko. Das kann sich die Marge verändern, das kann sich das Wachstum verändern, der Umsatz, der TAM, also der adressierbare Markt und so weiter und so fort. Deswegen ist es natürlich nur ein Modell, um es so ein bisschen vorauszusehen. Aber Frage verstanden?
Antwort auch. Danke dir. Dann lass einmal unseren Disclaimer einspielen.
Mit den beiden Philips vermittelt mich in der Tat schon eine ganze Menge. Den Hamburger Philipp kenne ich aus der Start-up-Szene und zusammen haben wir auch schon viele, viele Ideen diskutiert. Daher weiß ich auch, dass ich auf seine Tipps nicht immer mein eigenes Geld setzen sollte. Den anderen Philipp kenne ich zum einen aus gemeinsamen Investments und zum anderen daher, dass er dieses Jahr auf einer unserer Konferenzen von Payment & Banking auf beeindruckende Art und Weise Familie Kadir, die Wirecard-Shortsellerin, für unsere Gäste interviewt hat. Ich selber höre die beiden meistens auf meiner morgendlichen Runde-Runde und überlege dabei jedes Mal, ob ich den Gedanken folgen kann. Auch wenn ich natürlich weiß, dass es immer nur Meinungen sind und ich die beiden maximal auf ein Glas Wein und nicht zu mir verhaften kann. Wenn ich eine Analyse gut finde, geht immer meine eigene Recherche los, was ihr für euren eigenen Schutz auch immer tun solltet, da das Gesagte des teuren Tagelöhners auf der einen und des Arbeitslosen keine Anlageberatung darstellt, auch wenn ich der einen oder anderen Short-Idee von Berliner Philipp schon gedanklich sehr gut folgen kann. Viel Spaß euch beim Hören und kommt gerne bei Payment & Banking vorbei, da viele der Gedanken der beiden auch damit eng zusammenhängen. Viel Spaß!
Matteo hat uns gefragt, warum die Performance von PayPal in den letzten Monaten nicht mehr so gut war. Wenn man sich jetzt die Aktie anguckt, ich habe hier gerade geschaut, in den letzten sechs Monaten minus 33% fast. Was ist bei PayPal los?
Man muss erst mal sagen, Tech ist ja relativ stark verkloppt worden, aber PayPal hat dafür, dass sie eigentlich schon gute Gewinne fahren und ein sehr arriviertes, altes Unternehmen sind oder etabliertes Unternehmen sind, ist 33% für das tatsächlich viel. Warum sie jetzt verloren haben, ist glaube ich vielschichtig. Das eine ist schon so ein bisschen die generelle Anpassung der Multi-Pills, also die Zinsangst und das Tech insgesamt abgestraft wurde. Das andere ist, dass sie den eBay-Kontrakt verloren haben. PayPal wurde ja mal von eBay per Spin-Off an die Börse gebracht. Es liegt bis Mitte letzten Jahres dieser Vertrag weiter, dass sie die Standardzahlungsform sind auf eBay. Das wurde jetzt Mitte letzten Jahres aufgelöst und seitdem haben sie deutliche Wachstumsschmerzen, weil das sogenannte eBay Marketplaces Revenue einfach fehlt. Ohne das sind sie jetzt zum Beispiel Q3 auf Q2, also nicht zum Vorjahr, sondern zum Vorquartal, nicht mehr gewachsen. Das Total Payment Volume ist von 311 auf 310 Milliarden Dollar ganz leicht runtergegangen oder stagniert, könnte man sagen. Die eine Milliarde macht jetzt einen Kohlen-Fett, aber es ist quasi erstmal stagniert. Insgesamt machen sie 1,2 Trillionen Dollar oder Billionen Euro oder Dollar auf Deutsch. Total Payment Volume im Jahr ist schon wirklich riesig groß. PayPal ist ja auch 230 Milliarden wert, also das ist schon sehr groß. Aber im Moment stagniert das Payment Volume. Was neben eBay dahinter steckt, ist natürlich auch, dass sie sehr stark von dem E-Commerce-Boom mit profitiert haben. Ich würde sagen, PayPal zahlst du hauptsächlich online. Es gibt noch Venmo, dieses Wallet, womit man Rechnungen splitten kann. In den USA ist es dort gängiger als hier. Sie haben inzwischen ein 8 Milliarden Buy Now, Pay Later-Volumen, aber wie gesagt, das ist nicht mal ein Prozent des Umsatzes. Ganz spannend, die haben übrigens im Oktober letzten Jahres die Late Fees komplett eliminiert für alle Nutzer. Also entweder wollen sie sich da als weißer Ritter darstellen, also vielleicht antizipieren sie schon Regulierung und wollen sagen, wir sind die Guten. Die Late Fees werden eh irgendwann kassiert vom Verbraucherschutz und deswegen tun wir jetzt, als wenn wir die als ISA abschaffen. Oder versuchen sich zu branden als das verbraucherfreundlichste Unternehmen im Vergleich zu Affirm zum Beispiel.
Aber die Late Fees ist doch eigentlich der Revenue Stream Nr. 1 oder nicht?
Du hast drei Komponenten. Das eine ist, was der Shop bezahlt. Du bekommst vom Shop eventuell eine Transactiongebühr. Dann bekommst du, wenn es keine Nullzinsfinanzierung ist, bekommst du vom Nutzer Zinsen. Das ist ja, wo Affirm viel Geld macht. Und dann eventuell Late Fees. Also wenn es zu Verzug kommt, dass du dann irgendwie 18 Dollar für jeden Verzug schon mal fix bezahlst. Und diese Fees, also die Zinsen haben sie nicht abgeschafft, also diese Fees haben sie erstmal abgeschafft. Die sind letztlich den Kosten zuzurechnen natürlich. Genau. Wie auch immer. Also das Problem ist, dass insbesondere wenn man eben das fehlende E-Bill Volumen mit einrechnet, dann stagnieren sie gerade. Sie machen es ganz schlau, dass sie daneben, also ich schaue durch die, wir packen das mal in die Shownotes, die letzte Investor-Präsentation von Q3. Da sieht man die Stagnation sehr schön von Q2 auf Q3 und auch davor ist es nicht mehr brutal schnell. Und daneben packen sie halt einen 5-Jahres-Chart. Da sagen sie ohne E-Bill, also alles nicht E-Bill, E-Bill Total Payment Volume ist eigentlich sehr schön gewachsen über die letzten 5 Jahre. Aber da muss man jetzt natürlich sagen, dass die letzten 2 Jahre hatten sie halt mega Rückenwind durch Corona. Weil das hat das Online-Payment Volume natürlich extrem beschleunigt. Und Paypal wird glaube ich der erste Verlierer oder mit einer der ersten Verlierer sozusagen der Post-Covid oder zumindest der Covid-E-Commerce-Boom ist jetzt ein bisschen zurückgegangen. Ich glaube deswegen wird der Ernichterung ein Kern bei Paypal sein. Sie finden wirklich richtig große Revenue-Streams noch. Sie haben Venmo jetzt als Payment bei Amazon ab diesem Jahr. Also ab diesem Jahr kann man auf Amazon auch mit Venmo zahlen. Aber das hat ja auch Efferm gesagt, also man kann ja nur mit einem von beiden zahlen. Und Amazon wird natürlich auch eigene Lösungen nutzen. Von daher bin ich schon skeptisch. Also ich glaube, dass diese E-Commerce-Ernichterung, die jetzt ein bisschen diese neue Realität, die jetzt langsam einkehrt, das wird wahrscheinlich eher noch hässlicher als schöner werden für Paypal. Insgesamt wächst das Volumen, was ohne Ebay sozusagen, ohne Ebay-Zusammenhang wächst über die letzten Jahre schon ganz ordentlich. Aber man müsste jetzt, und das Spannende ist, sie machen auch das schlaue und berechnen die Zwei-Jahres-Kräger immer. Also das, was ich jetzt normalerweise tun würde, um das besser einzuschätzen, den Schritt nehmen sie immer ab, weil es ein bisschen besser aussieht in dem Bereich. Ich vermute aber auch, die wird jetzt weiter runtergehen und ich bin deswegen skeptisch. Fairerweise muss man aber sagen, die sind auch relativ günstig bewertet, nämlich mit, ich glaube, nur noch achtmal, neunmal Sales und einem Forward PE, also 2022er KGV von 35. Das ist jetzt nicht super teuer, aber sie wachsen beim Revenue. Bis eben haben wir über Total Payment Volume gesprochen. Beim Revenue wachsen sie halt auch nur noch um 13 Prozent hier und hier. Das Revenue wächst, das Total Payment Volume, also Quartal zu Quartal stagniert ist, aber zum Vorjahr sind es noch plus 24 Prozent. Die Zwei-Jahres-Kräger wären plus 32, aber die wird sinken, denke ich. Das Revenue nur plus 13 Prozent, auf Zwei-Jahres-Basis wiederum 19. Das machen sie immer ganz schlau. Und ohne Ebay wird das Revenue 25 Prozent wachsen. Aber Ebay war nun mal ein Teil des Geschäfts und wenn sie das verlieren, dann muss man auch sagen, den Kurs, dann hat sich der TAM ja verändert für sie, dann muss man auch den Wert schon anpassen. Positiv ist, dass sie eine 20 Prozent Free Cashflow Marge haben, also das generiert auf jeden Fall Cash und Profit auch ausreichend. Das ist das, was in ihren Neunern unsere Umsatzmeile versichert. Warum jetzt das Kursgewinnverhältnis auf 35 schon runter ist, das ist fast fair, würde ich sagen, wenn du davon ausgehst, dass wir nicht viel Zinsen haben werden, aber wahrscheinlich antizipiert schon der Markt, dass es auch noch weiter runter gehen könnte beim Wachstum, was ich denke. Und was man auch noch schön sieht in der Präsentation ist, dass das, was ich eben gesagt habe, auf Slide 15 und auf der 27, Sekunde, da sieht man auch, dass ihre prozentuale Take Rate immer weiter runter geht. Also über die letzten sechs Quartale, also von Mitte 2020 bis heute, ist die Total Take Rate von 2,37 auf 1,99 Prozent runtergegangen. Das klingt wenig, aber bei Payment Take Rate oder Gebühren ist natürlich jede Nachkommastelle oder jeder Basispunkt, Prozentbasispunkt, wirklich Milliarden am Ende oder zig Millionen zumindest. Und insofern ist es schon jetzt keine schöne Entwicklung, das ist wahrscheinlich auch der steigende Konkurrenzdruck bei Now-Pay-Later-Modellen und so weiter, dass da die Transaction Take Rate deutlich runter geht. Sie kompensieren das ein bisschen dadurch, dass sie ihre Credit Loss Rate verbessert haben. Also früher ist noch einer von 0,2, wäre einer von 500, Sekunde, ja einer von 500 Krediten geplatzt quasi. Das konnten sie halbieren. Also es ist jetzt nur noch jeder Tausendste, der ausfällt. Das ist schon ganz gut sozusagen von der Auswahlwahrscheinlichkeit. Da holen sie ein bisschen von der Take Rate wieder rein, indem sie schlauer Credit Scoring machen. Aber ich glaube, ich wäre vorsichtig bei PayPal.
Ich habe gerade mal geschaut, Block bzw. Square, wie sie früher mal hießen, die sind ja ähnlich abgestraft worden in den letzten sechs Monaten. Also die sind 32 Prozent runter.
Ja, der große Unterschied ist aber, dass Square weniger von diesem Shift betroffen ist, weil die ja sowohl offline als auch online signifikantes Payment Volume haben. Die haben ja auch noch ihr altes Square Card oder Square Reader, der halt in unheimlich vielen Offline Businesses ist. Und die können eigentlich, egal wie die Wirtschaft läuft, wenn alle online shoppen, profitieren sie aber auch. Insofern sind sie besser diversifiziert als PayPal, würde ich sagen. Die haben eher verloren, weil das Growth Multiple ein bisschen angepasst wurde, glaube ich, weil die ja sehr hoch bewertet waren auch. PayPal hat meiner Meinung nach das Problem, dass sie zu sehr an Online. Also was gerade passiert ist, wir können nicht reisen, das zahlen wir nicht mit PayPal. Und wir shoppen aber auch nicht mehr so viel online wie im letzten Jahr, wo es gar nicht anders ging. Und wenn jetzt Reisen noch nicht wieder da ist und Shoppen zurückgeht langsam auf ein normales Level und sie offline kein starkes Volumen haben, dann haben sie, glaube ich, ein Wachstumsproblem in den nächsten zwei Jahren. Und bauen jetzt sozusagen die, man könnte auch sagen, sie haben von Corona so stark profitiert und sie bauen jetzt die zwischenzeitlich entstandene Überbewertung durch die Überkonjunktur nach und nach ab. PayPal wird nicht pleite gehen, auch nicht falsch verstehen. Aber das Problem ist jetzt, wenn das Wachstum sich weiter verlangsamt, dann wird aus dem neunmal Umsatz eventuell auch ganz schnell fünf bis siebenmal Umsatz gemacht, weil die Leute dann langfristig nicht mehr sehen, wo PayPal signifikant den Cashflow steigern kann in der Zukunft. Und da sieht man schon, dass der Operational Leverage gerade gegen sie arbeitet. Also das Revenue schrumpft deutlich schneller als das Total Payment Volume und dass die Earnings per Share schrumpfen noch schneller als das Revenue wiederum. Sozusagen, dass die Ertragskraft der Aktie sind gerade relativ stark und deswegen haben die Leute das halt verkauft. Dass sie aber 66% des Wertes behalten haben, spricht dafür, dass es letztlich schon noch eine gewisse Qualität und Substanz dahinter gibt.
Visa und Mastercard haben sich ja in den letzten sechs Monaten nicht viel bewegt. Wieso zählt für die nicht das gleiche?
Natürlich sind Fintech und vor allem Peer-to-Peer Payment bei großen Plattformen ein riesen Drohsenaio für Master und Visa. Aber bis sich das irgendwie in den Zahlen zeigt, wird es noch, ich würde sagen, mindestens fünf Jahre dauern, wahrscheinlich eine Dekade. Die Frage ist halt, womit wirst du in Zukunft eher direkt mit deinem Apple- oder Google-Wallet bezahlen oder mit Paypal? Ich glaube schon, dass Paypal so ein bisschen die letzte, also sie waren der First Mover oder einer der First Mover bei Payment. Die wollten ja mal Peer-to-Peer machen ganz am Anfang und haben dann gemerkt, sie sind nicht groß genug und haben es dann eben inklusive Kreditkarten gemacht. Und ich glaube, die nächste Generation, dass du direkt mit Venmo, deswegen war es schlau, dass sie Venmo gekauft haben, das war eine Akquisition, aber die nächste Generation wird wahrscheinlich eher direkt Peer-to-Peer mit den großen Plattformen oder Apple- oder Google-Zahlen oder eben mit Blocksquare oder mit DeFi und tatsächlich Blockchain vielleicht irgendwann. Von daher, Paypal wäre ich, ich würde die auf Underperform setzen schon gegenüber dem Gesamtmarkt in Zukunft.
Warst du jemals ein großer Paypal-User?
Ganz ehrlich, ich benutze das zwei, dreimal im Jahr in der Regel, wenn man sich doch mal eine Rechnung teilen muss oder jemandem Bargeld gegeben hat, weil er gerade keines dabei hatte oder andersherum oder ich, vielleicht auch welches brauche, das irgendjemandem schicken kann. Ich nutze das zum Einkaufen, mache es auch ab und an online, aber inzwischen, ich glaube früher war das Kreditkarten-Payment noch mehr Payen und da war Paypal teilweise einfacher. Inzwischen mache ich es direkt aus der Kreditkarte oder eben mit Google Pay.
In Deutschland sind sie doch hauptsächlich gewachsen, weil es die Alternative zur Lastschrift war.
Genau, und durch Ebay natürlich auch. Das Alleinstellungsmerkmal ist doch total weggefallen bei Paypal. Also das, was ihnen den Markt gesichert hat und das Wachstum, es kommen komischerweise immer noch neue Nutzer hinzu, was mich wundert. Aber dieses Alleinstellungsmerkmal ist halt verschwunden.
Das direkt zu senden über den, also zu Nutzern, jetzt beispielsweise, ich leihe dir heute 50 Euro, weil du kein Geld dabei hast und hier in Hamburg im Gegensatz zu Berlin nicht überall mit Karte zahlen kannst. Kleiner Witz, aber das wird ja über die Messenger kommen in den kommenden Monaten. Der Fall fällt weg, dann das ganze Kaufen, da sehe ich auch vor allem im Mobile irgendwie, also ich kaufe unheimlich gerne mit Apple Pay, egal ob online oder offline. Ich finde das Feature halt auch super, dass ich da so eine Alibi-Email-Adresse rein dengeln kann. Ich sehe nicht so wirklich die große Zukunft, warum ich noch Paypal brauche. Ich würde jetzt eher, also die Wette, die Schmerz da hat, dass er sagt, er wettet gegen Visa und Mastercard, da würde ich eher gegen Paypal wetten.
Ja, finde ich eine gute Idee. Ich habe das gerade, während du gesprochen hast, in meine, also wir haben die Berichte noch nicht online gestellt, glaube ich, das hängt an mir vor allen Dingen. Ich würde Paypal mal vielleicht nicht auf Short, aber auf Market Performance berichten nehmen. Ich glaube, die werden ein schweres Jahr haben. Weil einfach nur allein, also alles was du gerade gesagt hast, ist richtig. Wir haben gerade viele Headwinds, also viel Gegenwind. Das ist halt das Ebay-Geschäft, das ist das, was du gerade gesagt hast, das ist aber allein, dass der E-Commerce nicht wieder so schnell wachsen wird wie im vergangenen Jahr. Allein das reicht schon, dass sie eigentlich nicht festhalten können an der derzeitigen Bewertung. Deswegen setze ich es immer auf ein moderates, wie gesagt, ich würde die nicht shorten. Man könnte Square Long Paypal Short machen vielleicht, aber nur wenn man sich sehr gut auskennt. Aber ich glaube, dass sie zumindest, wenn der Markt 30% plus macht, machen sie vielleicht nur 10% plus. Das ist dann die Antwort auf, warum man es nicht shorten sollte. Es kann natürlich immer sein, dass Geld billig bleibt und dann ist Paypal halt auch, das sieht ja im Moment wie zukünftige Zahlungsströme aus. Ob die dann so kommen werden, da bin ich noch nicht so sicher. Deswegen habe ich es mal aufgenommen. Wir machen ja die ersten Sendungen und noch ein paar Predictions dazu.
Ja und wie man aus dem letzten Jahr noch weiß, sind alle Predictions, die wir nach der Predictions-Folge gemacht haben, auch falsch.
Im Moment, die Verrisse waren alle sehr gut. Also fast alle. Aber du hast recht, dass die, ja. Aber das ist ja ein Short, nicht ein Short-Kandidat, aber ein Underperformer, den wir antizipieren. Deswegen gute Chancen, dass er das bleibt.
Jetzt letzte Frage, kam von einem Hörer, deiner Trace. Hast du die Firma schon irgendwann mal auf dem Schirm gehabt?
Nicht allzu sehr. Ehrlich gesagt. Also ich weiß jetzt, was sie machen, finde es auch eine ganz spannende Aktie. Aber zuvor, weißt du jetzt, was sie machen? Hast du sie angeschaut?
Also ich würde sagen, sie sind ein direkter Konkurrent zu New Relic.
Sehr gut.
Hauptsächlich. Also ich kann da sehen, wie meine Server so ausgelastet sind, wie alles performt, wie alles aufgesetzt ist.
Genau, so ein bisschen Application-Tracking auf dem Server. Also sie nennen es selber eine Software-Intelligence-Plattform, damit sie irgendwie einen AI-Stempel daran kleben können.
Genau, mein absolutes Lieblings-Passwort auf der Webseite ist Cloud mit Observability.
Genau, aber Observability nennt man wirklich das auch Signet. Du sagst ganz richtig, New Relic gehört dazu, aber auch Splunk, die wir mal besprochen haben, Datadog macht das teilweise. Oder eben der Elk Stack, Elasticsearch, Logstash und Kibana, den wir mal bei Elastic besprochen haben. Das sind so die typischen Lösungen. Was besonders ist, apropos auf ihrer Webseite, was ich ein bisschen ein schlechtes Bauchgefühl hatte, war, dass der Number One-Rückenwind, den sie haben, ist digitale Transformation. Das fand ich irgendwie nicht das stärkste Argument, warum sie jetzt die beste Lösung sind.
Ja, und wenn man sich die Kunden anguckt, dann sieht es auch eher so aus, als ob man denen das Skifahren mit 40 beibringen muss. Nächster Wort war das, ne? Also es ist schon Mittelalter, versucht man zu transformieren.
Ja, aber genau das war mein Bauchgefühl, dass sie schon, dadurch dass sie sehr große, sehr breite Kunden haben und viele, die eben gerade erst in die Cloud gehen, das beschränkt glaube ich so ein bisschen das Wachstumspotenzial. Aber es gibt andere auch sehr positive Sachen in der Aktie.
Dann gehen wir in die Zahlen. Kommen die ins Sheet?
Die würde ich vielleicht bei nächsten Earnings machen, wenn ich darf. Und was noch spannend ist, die sind in Linz in Österreich ursprünglich gegründet worden. Wurden dann von Compuware, also 2005 schon gegründet, dann 2011 von Compuware übernommen. Die wiederum wurden von Private Equity gekauft. Die haben dann 2019 DynaTrace wieder geflirtet an der New York Stock Exchange. Und seitdem sind sie da eben als Application Performance Monitoring Firma. Also Segment würde man endlich entweder APM oder auch Preservability nennen. Wenn große Unternehmen Software einkaufen, dann verlassen die sich ja oft oder benutzen zumindest die Insights von so Research Firmen wie Gartner oder Forrester. Da im Gegenteil zu Exasol, die waren ja ganz links unten im Quadranten. Aber DynaTrace ist tatsächlich immer der Leader ganz rechts oben im Gartner Magic Quadrant. Oh wow. Auch deutlich über New Relic. Also New Relic ist nah dran. Aber sie sind klar besser eingeordnet als New Relic und auch besser als Splunk, Elastic und Betadop. Und auch in der Forrester Wave, also das ist letztlich ein ähnliches Modell von Forrester Research, sind sie, dann nennt sich das Segment AIOps, also Artificial Intelligence Operations. In dem Report sind sie auch als Leader eingestuft und am weitesten rechts oben von allen Anbietern. Und G2, das ist so das OMR Review Vorbild im englischsprachigen Raum, sieht sie auch als Number One Observability Plattform. Also alle Analysten glauben schon, dass sie die beste Mischung aus Exekution und Innovationskraft haben. Sind dementsprechend 17 Milliarden wert. Sie wachsen halt in Anführungsstrichen nur noch mit 34 Prozent. Und das muss man jetzt natürlich in Verbindung setzen zu den Cloud-Titeln, über die wir sonst reden, die gefühlsmäßig immer ein bisschen schneller wachsen. Das liegt so ein bisschen daran, dass die Kunden, glaube ich, die sie haben, nicht zu groß sind und nicht schnell genug wachsen teilweise. Andererseits, wiederum haben sie eine NER, sie definieren die leider nicht, beziehungsweise steht es im Anhang, die Definition, aber sie fehlt dann. Das heißt, man weiß jetzt nicht, ob das die dbNER oder NR ist. Ich würde vermuten, es ist die dbNER. Sie nennt es nur NER, also Net Expansion Rate von 120 Prozent. Das heißt, 20 Prozent von diesen 34 Prozent Wachstum kommen aus der Expansion der bestehenden Kunden. Und ein paar werden dazu gewonnen. Was die Aktie auszeichnet, ist, dass sie mit 34 Prozent wachsen, was nicht super schnell ist. Das beschleunigt sich aber ganz leicht. Das ist spannend. Über die letzten acht bis zehn Quartale. Aber sie haben eine 30-prozentige Free Cashflow-Marge auch schon. Also von jedem Dollar bleiben 30 Cent in der Firma, wenn sie ihn einnehmen als Revenue. Das ist schon eine gute Kraft, Cash zu generieren. Und dann daraus aus der Free Cashflow-Marge und dem Wachstum würde man die Rule of 40 berechnen, die dann 31 plus 34 bei 65 wäre. Und das ist eine ganz gute. Und dafür sind sie mit 20 mal Sales, Sekunde, 17 Milliarden, wie gesagt, bei 815 Millionen Umsatz Runrate sind sie dann eben bei 22 mal Sales. Das ist relativ fair, würde ich sagen. Es ist natürlich nicht so hoch wie andere Malte-Pilz, weil das Wachstum eben nicht groß genug ist. Aber dafür ist die Profitabilität aber sehr gut. Also die Profitabilität ist eher bei 10 Prozent, EBIT bei 15. Und Free Cashflow aber bei plus 30 Prozent. Das ist anständig. Und eigentlich ein solides Tech-Base-Investment, vor allem wenn man jetzt eben nicht so eine Company will, die zwar schnell wächst, aber noch hoch unprofitabel ist und noch hohe Malte-Pilze hat. Wenn man das nicht mag, dann ist Dynatrace wahrscheinlich ein besserer Einstieg in Tech, weil man eine profitable Company hat, die moderat wächst, immerhin noch, also für Cloud. Und meine Angst wäre jetzt ein bisschen, dass die so über der Kuppe sind. Also dass die jetzt das Wachstum nochmal beschleunigt haben und dann eventuell sich aber verflacht oder sogar wieder ein bisschen runter geht auf 30, weil vorher waren sie nicht über 30. Jetzt sind sie wieder auf 34 hoch, weil sie waren in der Zwischenzeit unter 30, jetzt wieder auf 34 hoch. Das hat man ja auch bei vielen Cloud-Anbietern gesehen. Also auch bei AWS, bei Azure und bei der Google Cloud-Plattform haben die ja in den letzten Quartalen so ein bisschen geschwächelt, die Cloud-Sales. Und wenn man jetzt aber bedenkt, dass der darunter liegende Markt, also Cloud-Computing insgesamt, ich glaube, Amazon wächst mit 38%, Microsoft knapp unter 30, Google deutlich schneller, dann ist es einigermaßen valid anzunehmen, dass Dynatrace sozusagen einigermaßen im Gleichschritt mit dem Markt weiter wächst. Weil ihre Aufgabe ist vor allem, also der Mehrwert ist am meisten, wenn du verschiedene Applikationen in verschiedenen Clouds zu laufen hast oder gerade in die Cloud migrierst und eventuell noch etwas mit On-Premise verbinden musst und so weiter. Und deswegen glaube ich, ist es valid anzunehmen, dass sie wahrscheinlich über 30, also die größte Gefahr ist, dass Cloud insgesamt langsamer wächst. Das würde man dann sehr schnell bei AWS und so weiter sehen. Und deswegen gibt es vielleicht guten Grund zu glauben, dass sie weiter mit über 30% wachsen. Und dann haben sie halt eine sehr attraktive Free-Cash-Flormage. Ich finde, 20x oder 22x CELs ist schon nicht super günstig, sondern einfach fair bewertet. 2022 KGV ist um die 75. Das dauert natürlich ein bisschen, bis man das einholt, bis die Gewinne reinkommen, wenn man nur mit 34% wächst. Aber nach jetzigen Kapitalkosten und Vergleichswerten von anderen Cloud-Titeln ist es damit relativ fair bepreist. Kein Schnäppchen sicherlich. Und die zwei Sachen, die neben den Sachen, die du erwähnt hast, dass die Kunden vielleicht ein bisschen zu altbacken sind und man da hauptsächlich mit digitaler Transformation wirkt, die zwei Sachen, die noch so ein bisschen Geschmäckle haben, ist, sie haben jetzt Ende Q3 SpectX akquiriert, ein anderes Unternehmen. Da würde man sagen, wenn jetzt schon anfangen zu akquirieren, ist das vielleicht, weil sie im Wachstum schon eine Verlangsamung sehen. Und das andere ist, dass der CEO, der das Unternehmen seit 2008 geleitet hat und damit auch zurück an die Börse gebracht hat, John von Zicklin, geht offiziell in Rente und wird ihm folgt, Rick McConnell von einem ehemaligen Akkermainmanager, der das Unternehmen in Zukunft leiten soll. Das ist natürlich auch immer nicht das beste Signal, wenn der Mensch, der so einen Großteil des Wertes geschaffen hat, dann sagt so, das ist jetzt das Jahr, wo ich gehen will. Das macht man ja nicht, wenn man jetzt mehr Wachstumvorsicht hat in der Regel, sondern sagt man, ich mache dann auch ein Jahr, weil es gerade geil ist. Deswegen kann es durchaus sein, dass vielleicht das Wachstum doch ein bisschen einknickt. Wie gesagt, es gibt Konkurrenz, auch gute Konkurrenz. Im Moment sehen alle Analysten sie vorne vom Produkt her, aber Splunk und Datadog und auch Elastic geben natürlich Gas, da auch ihren Teil in den Markt zu bekommen, aber andererseits auch groß genug für alle. Ich glaube, das ist eines der besseren Basisinvestments, gerade für Leute, die keine Aktien, die noch Verluste machen haben wollen. Dann ist es eines der besseren, denke ich.
Cool. Pip, vielen herzlichen Dank. Heute ein bisschen kürzer. Wer nicht genug bekommen hat, kann in den alten Folgen nachhören oder dich jetzt im OMR Podcast nochmal hören.
Oder beim Startup Insider, genau.
Oder Startup Insider. Vielen Dank nochmal für die Blumen. Ich habe reingehört, ich wurde nur gelobt, das hat sich sehr gut angefühlt.
Habe ich dich genug gelobt? Ich bin mir nicht sicher. Ich soll ja nicht mehr für uns sprechen. Das war mir schon fast zu viel. Also ich habe deine Trüffelnase gelobt. I miss my opportunity. Ich bin gespannt, was du uns dieses Jahr vor die Tür schleppst.
Ich warte jetzt für Februar, damit ich deine Depression mit den Zahlen in den Griff kriege.
Februar musst du was Ordentliches bringen. Was kannst du nochmal? Metaverse? Oder was machen wir dann? Kaufst dir so eine Oculus Brille und gehst dir als 3D-Facebook auch grob rein.
Das Witze ist, ich habe gesehen auf LinkedIn, also hier mein Clone, mein NFT, hat ja zum einen uns die Folge gebracht mit den meisten Downloads und zum anderen habe ich ja mein Profilbild geändert. Normalerweise reagiert LinkedIn ja hauptsächlich, vor allem in Deutschland, bei Geburtstagen und Jobänderungen. Das habe ich ja auch beides gemacht, einmal mit Yo-Kas und Geburtstag hatte ich ja auch schon. Aber das Update von dem Foto, das hat doppelt so viele Leute auf das Profil gespült wie der letzte Peak. Und der muss irgendwie Jobupdate gewesen sein.
Ich würde sagen, bei mir ist das schon noch eher so wie Emojis im Jobtitle, also eher Ausschlusskriterium. Wenn Leute so irgendwie auf LinkedIn irgendwie Crypto-Punk oder sowas als Profilbild haben. Glaubst du, in der Community kriegst du natürlich die maximale Street-Cred dafür, aber in der alten, in der Web 2, Web 1 Welt wird es vielleicht schon noch ein bisschen belächelt, oder?
Meinst du, das ist wie wenn du bei der Deutschen Bank arbeitest und dann mit Anzug und Sneakern reinkommst?
Ja, so ein bisschen.
Gut, in diesem Sinne, habt einen schönen Mittwoch, wir hören uns wieder am Samstag. Bleibt gesund und munter, bis bald.
Bis zum Wochenende, bleibt gesund, ciao, ciao.