Doppelgänger Folge #109 vom 12. Januar 2022

Zynga + Take Two | Spotify | Hubspot | Fachverlag transformieren | Weltreise | About You Earnings

Take Two möchte Zynga kaufen. Spotify macht Werbekarten für Podcaster. Funktioniert Pips Zoom Hack auch bei Hubspot? Wir würden wir einen Fachverlag transformieren. Sollte man sein Weltreise Geld anlegen? Warum hat Pip About You Aktien gekauft?

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

(00:14:30) Zynga + Take Two

(00:20:40) Gaming Branche

(00:24:00) Spotify

(00:32:20) Zoom, Hubspot, Magic Number

(00:42:40) Fachverlag transformieren

(00:48:40) Anlage mit 3-4 Jahren Anlagehorizont

(00:52:40) AboutYou

(01:14:10) Boost

Shownotes:

Sturm auf das Kapitol https://www.ardmediathek.de/video/dokus-im-ersten/sturm-auf-das-kapitol-oder-doku/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3JlcG9ydGFnZSBfIGRva3VtZW50YXRpb24gaW0gZXJzdGVuLzE5ZjJiNWZmLWQ1MzItNGQ5Zi1iNzBjLWY0Y2QxZGJlMTE0ZQ/

To Catch a Trader https://www.pbs.org/video/frontline-catch-trader/

Beastie Boys Story https://www.imdb.com/title/tt11615290/

Doppelgänger Tech Talk Podcast

Earnings & Event Kalender https://www.doppelgaenger.io/kalender/

Sheet https://doppelgaenger.io/sheet/

Disclaimer https://www.doppelgaenger.io/disclaimer/

Post Production by Jan Wagener https://www.linkedin.com/in/jan-wagener-49270018b

Sponsoring Anfrage https://forms.gle/RDqb8FDFmdgxrwdZ6

Ein Klick auf die Textabschnitte spielt diese ab. Du kannst auch mit dem Player umherspringen.

Herzlich willkommen zum Doppelgänger-Tech-Talk-Podcast. Es ist Dienstag, der 11.01. die Folge 109. Frohes neues Jahr sagt man jetzt nicht mehr, habe ich mir sagen lassen. Wie geht's dir?
Ganz gut. Bisschen erkältet, aber kein Corona, von daher alles gut.
Deine heutigen Aktiengewinne trösten dich darüber hinweg?
Ach so, ja. Ich habe die App immer noch nicht auf dem Telefon, aber es scheint heute ja mal wieder alles grün zu werden. Alternativ sollen wir Pivot machen und es jetzt Doppelgänger-Value-Talk nennen und nur noch Value-Aktien besprechen?
Ganz, ganz sicher nicht. Das wird furchtbar langweilig. Oder hast du Lust darauf?
Ne.
Ich habe keinen Bock auf Öl-Aktien und ich glaube das Spannendste sind dann noch Mobilfunktürme oder so von Value-Aktien. Ansonsten ist Tabak, Öl, Autobauer. Da habe ich keinen Bock drauf, machen wir nicht. Aber um mich weiterzubilden, habe ich mich heute noch mal mit Markt-Know-How proviantiert und das Markt-Update vom Tenex-DNA-Fonds gehört. Ich habe leider nur durchgehalten, bis der McKinsey-Gärtner von Frank Thelen, also die ersten paar Minuten waren so Durchhalte-Paleolen von Frank Thelen, die habe ich geskippt. Dann dachte ich, kommt die Substanz, aber der Herr Giersberg hat dann über die Einzeltitel ein paar Updates gegeben und der größte Einzeltitel ist ja Palantir, deren Aktienkurs sich langsam dem fairen Wert ernährt, muss man sagen. Vielleicht gewinne ich da meine Wette noch mit ein bisschen Zeitverzögerung. Und der hat einen großen neuen Deal angekündigt und zwar, dass Palantir jetzt einen Megadeal in Japan gescored hat und zwar mit Hyundai Heavy Industry, was die Werftwerfensparte des Hyundai Chebols ist. Was insofern alles richtig sein könnte, wenn es noch 1945 wäre. Ich glaube nach dem zweiten Weltkrieg mussten die Japaner, glaube ich, die hektisch die südkoreanische Halbinsel oder die koreanische Halbinsel verlassen, wenn das das Level of due diligence ist, was da gemacht wird. Und ich meine, jeder kann mal Fehler machen, aber der hat das zweimal wiederholt und mit so einer Überzeugung gesagt, vor allen Dingen, dass es eigentlich nur die Möglichkeit gibt, entweder, das war nicht sein eigener Research, was gut sein kann, aber das macht es eigentlich nicht besser, oder, die andere Variante ist noch schlechter, vielleicht sollten die neben ihren Biologen, Chemikern, Atomphysikern, Entwicklern, Native Speakers, vielleicht noch einen Geografen einsteigen oder Historiker. Ich stelle mir gerade vor, wie man durchs TENX Büro läuft und die chinesische Mitarbeiterin anschreit, ob sie Ahnung von Japan hat, weil sie sehen ja alle gleich aus. Aber pass auf, ich habe zwei tatsächliche, also das muss man sich nicht angucken, also kann man, wenn man Trost braucht für die Performance, kann man sich das dort abholen. Aber ich habe zwei tatsächliche Doku-Tipps für dich und zwar die eine ist, wollte ich eigentlich schon vor einer Woche sagen, aber ist dann Untergang. Wirklich ergreifend, traurig, erschütternd, schockierend in der ARD Mediathek, Sturm aufs Kapitol. Hast du das gesehen? Ja, herzlichen Dank dafür. Also ich habe mir nicht, ich kann mich nicht erinnern, aber ich habe es mir nicht erinnern können.
Ich habe mir nicht alle zwei Stunden angeguckt. Ich bin irgendwann in der Mitte, habe ich vorgespult.
War es langweilig, Paul?
Nein, ich fand es zu krass.
Too much, oder? Ich finde es auch mega krass, ehrlich gesagt.
Und ja, es ist wirklich erschreckend.
Hast du das Ende gesehen, dass die Leute, die davon überzeugt sind, jetzt versuchen Wahlhelfer zu werden mit Absicht und so weiter?
Wahnsinn. Wirklich erschreckend.
Moment, verdammt, ich wollte das am Ende eigentlich machen. Also am Ende des Podcasts reden wir noch über spannende Sachen wie die neuen About You Zahlen. Die verschieben wir jetzt aufs Ende, damit ihr weiter zuhört. Aber wenn ihr dann durchgehört habt, dann könnt ihr euch vor den Fernseher setzen oder vor ein Laptop, das Handy, in die ARD Mediathek gehen. Sturm aufs Kapitol. Ich glaube, man soll sich das anschauen. Ist wirklich gruselig.
Und die zweite Doku?
Die zweite ist, es geht um den Short-Seller, nicht um Short-Seller, Entschuldigung, um den Hedge-Fund-Manager Stevie Cohen. To Catch a Trader heißt die. Gibt es sogar auch auf YouTube, glaube ich. Und zwar geht es über einen auch legendären Hedge-Fund, der durch Insider-Trading regelmäßig den Markt outperformt hat. Und zwar hat der nach Gebühren, glaube ich, so 40, 50 Prozent gemacht. Und die Gebühren waren aber der Carry, also der Anteil, also ein relativ normales Modell ist dieses 20 and 2. Das heißt, man bekommt 2 Prozent Managementgebühr auf das verwaltete Kapital jedes Jahr und 20 Prozent von der Performance, wenn sie eine gewisse Hurdle Rate, also eine gewisse Mindest-Performance überschreitet. Steve Cohen hat, glaube ich, 3 Prozent Management-Fee und 50 Prozent Carry, also Performance-Fee bekommen und hat danach noch den Markt outperformed und insgesamt 50 Prozent Rendite gemacht, was extrem gut ist und das relativ regelmäßig. Und The Secret Ingredient zwar nicht Fraud, aber Insider-Trading in dem Fall. Und es wird ganz gut beschrieben, wie man das macht. Und unter anderem auch, hast du schon mal so Experten-Calls, dass so Research-Firmen, so GLG-Researcher dich anrufen und sagen, hier möchte jemand aus der Industrie mal deine Meinung zur Mobilitätsstrategie in Deutschland haben oder so?
Ach ja, stimmt. Bei Mobilität, früher in meinem alten Leben gab es ja ab und zu mal Anfragen.
Und es wird unter anderem erklärt, wie ein Teil dieser Research-Firmen einen Teil ihres Umsatzes machen. Also die machen das eher fahrlässig oder versuchen es zu verhindern, aber können es nicht 100 Prozent verhindern. Aber es gibt auf jeden Fall Hedge-Fund-Manager, die diese Research-Firmen nutzen, um Insider-Knowledge zu bekommen. Also normalerweise machst du das ja, sagen wir mal, jemand will sich in den Markt einkaufen, also eine Private-Equity-Firma will vielleicht einen Player kaufen und um den Markt gut zu verstehen, lässt sie McKinsey oder BCG oder Weiman oder Bain ein paar Experten befragen. Das ist der Standard-Case. Aber teilweise sind es eben auch Hedge-Fund-Manager, die versuchen irgendwie herauszufinden, wie voll gerade das Lager bei deinem Arbeitgeber ist oder wie der Auftragsstatus ist, welche Chiphersteller alle bei dir bestellt haben. Also es ist ganz spannend. Dauert nicht mal eine Stunde. To catch a trader before the match, Steve Cohen was the Hedge-Fund-King.
Und falls ihr jetzt ein bisschen abschalten wollt, ich kann euch noch die Beastie Boys Reportage-Dokumentation empfehlen.
Beastie Boys fand ich sogar gut. Ist das unser Common Ground, Beastie Boys?
Ja, möglich. Es war mein erstes Hip-Hop-Konzert. Damals war ich noch so jung, dass ich nicht verstanden habe, dass die Leute um uns herum so viel gekifft haben. Und die habe ich damals bei der Intergalactic-Tour gesehen und die Dokumentation ist halt…
Später hast du es dann besser verstanden?
Später habe ich es dann verstanden.
Also wer sich übers Husten wundert, Glück gehabt, der hatte gerade einen Riesen-Joint schon im Mund.
Genau, genau, genau. So sieht es aus. Das kannst du uns rausstellen. Krasse Doku, interessante Geschichte von der Band, wie die halt gestartet sind und sich dann nochmal neu erfunden haben und dass das auch nicht immer alles so super geklappt hat. Also, ja, coole Doku, kann man sich auf jeden Fall reinziehen. Was ich dich heute fragen wollte, ich weiß gar nicht, wie genau ich drauf gekommen bin, aber wir sprechen ja gleich über About You. Meine Frage an dich wäre, was für About You besser ist? Mal angenommen, ich habe 100 Euro, könnte ich mir jetzt eine Jeans auf About You kaufen oder fünf Aktien? Was wäre besser für About You? Das ist schwer zu sagen.
Tarek würde sagen, ihm ist der Aktienkurs vollkommen egal kurzfristig. Da dein 100 Euro Kauf im Moment nur mit anderthalb bis zweimal des Umsatz bewertet wird, sind jetzt 100 Euro mehr Umsatz auch nicht so eine komische Frage. Hat das einen konkreten Hintergrund?
Ich hätte dann weiter gedacht, ob es nicht sinnvoll wäre, dass man auf Webseiten oder in Apps die Möglichkeit hat, die Firmen sofort die Aktien zu kaufen.
Ja, das ist ja zu Recht ein bisschen reguliert, dass es nicht ganz so einfach ist. Du würdest das ja dann automatisch auch mitbewerben und so, kompliziert. Du meinst, dass die quasi den Retail-Tradern und Kunden gleichzeitig noch Aktien anbieten?
Ja.
Habe ich glaube ich nirgendwo gesehen, ich bin mir auch relativ sicher, das geht nicht so einfach.
Aber ist das verboten oder hat das in Kala noch keiner…
Der Traum von hier ist Steve Bartlett von der Social Chain bestimmt oder nicht mehr Social Chain, ehemals Social Chain.
Ich hätte jetzt eher gedacht, dass das ein Growth Hack für Robinhood oder so sein könnte.
Ich glaube Reddit wird sowas versuchen und Robinhood wollte es ja und hat es dann gelassen und wenn die es schon nicht machen, dann ist es wahrscheinlich…
So ein kleines Widget.
Das Problem ist ja, du brauchst ja ein Depot und wenn du es dort kaufst, wie willst du es ins Depot transferieren? Das ist gar nicht so einfach, wie man sich vorstellt. Also vielleicht nimmst du lieber die 100 Euro für deine Jeans oder für den NFT von einem Hip-Hop Künstler.
Oder von Paul Rüppke, habe ich heute gesehen. Der macht jetzt auch NFTs.
Nicht verwunderlich. Erklär du mir mal, warum unser heiß geliebter Signal-Founder sich vollkommen überraschend zurückzieht. Ich dachte Signal wäre auf dem Vormarsch und hat noch viel vor sich und jetzt zieht sich der CEO zurück. Der hat letzte Woche angeblich einen guten Artikel über Web3 geschrieben und eine Woche später tritt er zurück. Was ist los? Macht der jetzt was mit dem Web3 lieber? Web3?
Vielleicht macht er dem… Was mich verwundert hat, ist, dass er wohl in diesem Mobilecoin involviert ist, der aber weder in dem Web3 Artikel erscheint, noch in seiner… Ich gehe jetzt. Meine Antwort wäre, Signal wird einfach größer und muss professioneller werden. Und ähnlich wie es mal Gründer gibt, Gründerinnen, die sagen so, das nächste Level ist nicht für mich, geht der raus.
Okay, das ist fair. Was macht er dann als nächstes?
Wahrscheinlich mit Jack Dorsey irgendein Web3 Experiment.
Das spricht schon einiges dafür, oder?
Ja, ich denke schon.
Ich glaube, wenn nicht, würdest du jetzt nicht das Schiff da gerade verlassen.
Sonst ist herausgekommen, du bist wieder als Angel aktiv geworden. Wo? O-Strom-Funding wurde jetzt ernannt.
Das hatten wir ja schon verlautbaren lassen, letztes Mal. Ich habe gehört, du hast mich missverstanden. Ich habe gehört, du sollst dein Strom da kaufen und du hast gleich auch Shares mitgekauft. Wie brichst du jetzt meine Glücksträhne, indem du dich immer in meine Deals einkaufst?
Mal gucken. Ja, war ein witziger Zufall. Ich hatte dem Gründer geschrieben, dass Anyway breiter gegangen ist. Dann haben wir ein bisschen weitergeschrieben und dann ging auf einmal alles ganz schnell. Ich bin jetzt mal gespannt. Ich würde mich jetzt noch nicht als Angel-Investor bezeichnen.
Ich hoffe vor allem, dass du nicht Wachstumsberater für die wirst. Wenn du irgendwas Beratendes da anfängst, möchte ich informiert werden, bitte.
Haben sie dich angeregt? Ja, ist okay, aber er darf nichts machen. Genau.
Er hat gefragt, ist es okay, wenn Glöckler mit investiert? Ich habe gesagt, ja, aber löscht die E-Mail danach. Blockiert die E-Mail auch. Herzlichen Glückwunsch. Wie viele Angel-Investments hast du schon insgesamt?
Nicht viele. Ich lese gerade das Angel-Buch von Jason Kadekanis. Der beschreibt, dass man wohl mehr als 100 Angel-Investments braucht. Was ich schon fast peinlich fand, er hat sich ja immer positioniert, dass er der Angel-Investor ist von Uber.
Uber und Karm sind seine zwei großen Sachen. Tesla hat, glaube ich, den ganzen Anfang ein bisschen was reingesteckt.
Dann liest man in dem Buch relativ am Anfang, dass er auf einer 5-Millionen-Bewertung 25.000 investiert hat bei Uber. Dann würde ich aber jetzt sagen, war er auf jeden Fall nicht der größte und erste Investor. Wenn die Bewertung irgendwie 5 Millionen ist, dann war er auch wahrscheinlich...
Das war wahrscheinlich die erste Runde bei Uber.
Das war die erste Runde? Wie groß war die Runde dann?
Wenn er auf 5 Millionen investiert hat, war es vielleicht eine Million von Angels. Und er hat halt 25.000. Aber das dürfte ja 1000x gemacht haben, oder?
Ja, gut, Geld hat er auf jeden Fall verdient. Das sind wahrscheinlich 25 Millionen draus geworden. Ich hätte mich jetzt da nicht so hingestellt und gesagt, ich bin der Super-Angel. Aber gut, das ist die Positionierung. Die Story ist gut.
Ich habe viel gemeinsam mit dem lustig gemacht. Ich hoffe einige Sachen nicht. Der war auch Paramedic, also Rettungssanitäter. Und hat ja auch mit SEO angefangen und Publishing.
Und erfolgreicher Podcaster.
Und ist ein super erfolgreicher Podcaster. Inzwischen zusammen mit seinem... Also war es auch allein schon. Ich finde ihn schon sehr umtriebig. Wenn ich wählen müsste zwischen Gary V und dem, würde ich sagen, finde ich den besser.
Ja, auf jeden Fall. Mit welchen der beiden würdest du lieber einen Abend verbringen? Boah, das ist ja eh nicht so mein Ding, wie du weißt.
Schwere Frage. Ich weiß nicht, ob Gary V normal ein bisschen ruhiger ist. Dann vielleicht sogar der. Ich finde die beiden vom Typ nicht super angenehm. Und lernen kann man, glaube ich, von beiden was. Glaubst du, du würdest gegen Jason im Poker gewinnen?
Ach, die Frage ist, ob du an 100 Abenden gewinnst.
An einem Abend kannst du mal gewinnen oder verlieren. Ich glaube, ich hätte eine Chance, ja. Aber ob die jetzt 40, 60 oder andersrum ist, weiß ich nicht.
Vielleicht erleben wir das ja nochmal.
Aber genau, ach so, genau. Dann werde ich ja Jason. Dann können wir zumindest Poker spielen. Und einen guten Wein trinken. Da liegt der große Wert drauf, dass er einen sehr teuren Wein trinkt.
Ich werde berichten, wie das Puste ist.
Das ist für mich hier eine halbe Stunde Smalltalk schon wieder. Also wir machen nachher, es wurde sich gewünscht, kurze Vorschau About You. Dann wollte jemand Puste eingeordnet bekommen. Also einen schwedischen Konkurrenten von About You. Wir haben ein paar sehr gute Hörerfragen. Wir reden über die Übernahme von Zynga durch Take Two. Über neue Spotify Feature, tausend andere Sachen. Aber wir fangen an mit Zynga tatsächlich.
War Zynga der Laden, der Farmville gemacht hat?
Genau, das ist Mark Pincus, der Gründer. Und Zynga ist Farmville. Ist sehr hoch geschwommen mit der Facebook Mobile und Gaming Initiative. Und danach nicht mehr wirklich relevant geworden. Obwohl es schon eine Cash-Maschine war, die weiterhin viel Geld verdient hat. Haben die Candy Crush auch gemacht? Wer hat Candy Crush gemacht? War das auch Zynga?
Ne, das war ein anderes Studio, glaube ich. Ich habe gedacht, Zynga gibt es gar nicht mehr.
Ja, viel gehört hat man von ihnen auf jeden Fall nicht. Auf jeden Fall hat Take Two ein relativ großes Studio, die jetzt gekauft. Warum auch immer. Zynga verdient nicht viel Geld. Wächst ein bisschen kleiner, ein bisschen schneller. Und zwar hatten wir folgende Frage von einer Hörerin. Wie schön. Gerne mehr Fragen. Welche Mechanismen greifen bzw. was sollte man als Anleger wissen, wenn ein Unternehmen, dessen Aktien man hält, übernommen wird? Ein konkretes Beispiel. Heute kam die Nachricht, dass Zynga von Take Two übernommen wird. Das Angebot für die Anleger läge bei 9,86 Dollar. Es gibt einen lustigen Witz, einen Tweet zu dem. Wer hat das gesagt? Ich glaube sogar Marc Andreessen. Irgendeiner der Investoren hat gesagt, dass die Aktie verdammt dazu ist, immer mehr als 10 Dollar wert zu sein. Und deswegen wurde sie jetzt, na wie auch immer. Das Angebot für die Anleger läge bei 9,86 Dollar pro Aktie. Davon 3,50 Dollar in Cash und die restlichen 6,36,1 Dollar in Take Two Aktien. Der Kurs ist danach in die Höhe geschnellt, liegt aber noch unter den 9,86 Dollar. Müsste sich der Kurs nicht sofort auf mindestens 9,86 Dollar einpendeln, wenn man demnächst genau diesen Wert für das Angebot erhalten wird. Meinem Verständnis nach müssten die Anleger dem Angebot zustimmen. Wie schätzt ihr die Chancen ein, dass Take Two das Angebot nochmal erhöhen muss? Das sind verschiedene Fragen. Der Deal ist in dem Fall tatsächlich so strukturiert. Prinzipiell ist es so, wenn eine Firma verkauft wird und das zum Beispiel in Aktien bezahlt wird, dann bekommt man in seinem Depot einfach die alte Aktie ausgebucht und die neue Aktie eingebucht. Was in der Regel dann zum gleichen Wert in Euro oder Dollar sein sollte. In dem Fall ist jetzt so, dass 3,50 Cash kommt. Das heißt, die kämen dann wahrscheinlich aus dem Verrechnungskonto zu dem Depot und 6,36 Dollar kommt in Take Two Aktien. Was insofern doof für die Take Two Aktionäre ist, dass jetzt wo der, also ganz oft ist das so, dass bei so Übernahmen der Übernehmende, das war bei PayPal und Pinterest, also die Single Aktie, also die aufgekaufte Firma oder die aufzukaufende Firma ist glaube ich um irgendwas zwischen 40 und 60 Prozent hochgegangen.
Ja, 40.
Genau. Und Take Two, die Käufer sind um 14 Prozent runtergegangen. Und um jetzt diesen Aktienanteil von 6,36 Dollar zu bezahlen, da das nicht fixiert ist, beziehungsweise die Dollarsumme ist fixiert, nicht die Anzahl der Aktien, wird es jetzt für die Aktionäre quasi teurer. Also sie werden mehr verwässert, weil Take Two muss jetzt mehr eigene Aktien rausgeben. Also man bezahlt das dann in der Regel, indem man neue Aktien herausgibt, also eine Kapitalerhöhung macht. Und je weiter der Take Two Kurs fällt, desto mehr Aktien muss man aufbringen, um diesen zwei Drittel Anteil in Aktien aufzubringen. Deswegen verwässern die Aktionäre immer mehr. Und wenn der Kurs weiterfällt, würde man noch mehr verwässern. Und 14 Prozent sind ja schon eine 1,7 Verwässerung. Warum ist der Kurs jetzt nicht schon auf 9,90 Dollar oder an 86 hochgegangen? Normalerweise geht der sehr, sehr stark in Richtung des Übernahmepreises, teilweise sogar höher. Höher geht er meistens dann, wenn man darauf hofft, dass noch ein zweiter Bidder kommen kann, zum Beispiel wie das bei Zooplus war. Wenn er da drunter bleibt, heißt das eigentlich, dass rationale Investoren damit rechnen, dass der Deal noch scheitern könnte, aus welchen Gründen auch immer, dass jemand das zurückzieht oder so. Wobei das hier ein Angebot war, das ist vielleicht von Kartellbehörden blockiert oder so weiter. Aber normalerweise geht er schnell in die Richtung. Anleger können in der Regel zustimmen ab einer gewissen, also in Deutschland ist das glaube ich bei 90 oder 95 Prozent. Wenn so viele Anleger zugestimmt haben, dann kann man rausgesquizt werden. Das heißt, dann können die anderen zwangsabgefunden werden. Sofern man nicht hofft, dass in Zukunft irgendwie da noch ein besserer Deal um die Ecke kommt, macht das in der Regel Sinn, dem zuzustimmen. Eine große Ausnahme war jetzt dieser Rocket Deal zum Beispiel, wo Paul Singer, das habe ich im letzten OMR-Podcast kurz erklärt, oder Philipp Vessamer und ich haben es zusammen erörtert, wer es noch nicht gehört hat. Da war es ja so, dass du theoretisch, wenn du zu früh Ja gesagt hast zu dem Abfindungsangebot, dann hast du einen deutlich schlechteren Preis, also einen wirklich erheblich schlechteren Preis als der Hedgefundmanager Paul Singer von Elliott Management bekommen. Da wäre es schlauer gewesen, auf den fundamentalen Wert der Aktie zu vertrauen und die zu halten, weil sie wirklich unterbewertet war zu dem Zeitpunkt. Genau, sehr viel mehr gibt es da glaube ich nicht zu sagen. In der Regel muss man sich um nicht viel kümmern. Im Zweifel das Angebot annehmen, man kriegt dann eine neue Aktie. Und wenn man die Firma nicht halten will, dann würde ich sie auch relativ schnell, also wenn man an Take-Two weniger glaubt als an Singer, dann würde man die auch relativ schnell verkaufen.
Wieso wird Take-Two dann so abgemahnt, also mit minus 14 Prozent? Weil man den Fit nicht sieht?
Entweder weil man den strategischen Fit nicht sieht, also zwei typische Gründe sind, dass man glaubt, dass das strategisch gar nicht zusammenpasst. Und das andere ist, dass man glaubt, dass es überzahlt wurde, also dass es zu teuer gekauft wurde. Also Singer wächst noch mit 28 Prozent Kegel, das ist gar nicht so schlecht. Hätte ich auch nicht gedacht, wie kommt sowas denn? Dann die nächste Frage war von Michael, sein Stockpicking konzentriert sich stark auf die Gaming-Branche und er mochte die Roblox-Folge. Man könnte sagen, sich auf die Gaming-Branche zu konzentrieren ist schon relativ gefährlich natürlich. Aber es ist tatsächlich eine Branche, von der die allermeisten Analysten davon ausgehen, dass sie viel Rückenwind haben wird in Zukunft. Und gerade jetzt mit Metaverse dazu noch mal deutlich mehr wahrscheinlich sogar. Von daher ist es vielleicht gar nicht so doof, aber es ist riskanter als frei zu streuen logischerweise. Auch er sagt, geht auf diesen Deal ein und hat zwei Fragen. Warum verliert die übernehmende Entity so oft zu stark? Das hast du gerade gefragt, das haben wir schon mal antwortet. Und dann müsste durch den zugekauften Umsatz nicht das Umsatzmaterial sinken und damit die Aktie besser aussehen. Würde man glauben. Aber das ist vielleicht noch wichtig zu erklären. Also natürlich ist der Gesamtumsatz dann größer, aber du verlierst eben auch ein Siebentel deiner Anteile. Also dadurch, dass dieser Deal zum Teil in Aktien bezahlt wird, ist es halt so, dass du relativ erheblich verwässert wirst. Und klar kommt Umsatz hinzu, aber dir gehört eben auch nur noch sechs Siebentel deiner vorherigen Anteile, weil sie eben um 14% verwässert werden. Allein nur durch den Absturz, also durch die Akquisition. Achso, das müssen wir auch nochmal gucken. Weißt du, hast du die Akquisitionssumme im Kopf? Sekunde, Singa auf, ich glaube 12 Milliarden, stimmt das? Nee, 11 Milliarden, nah dran. So, jetzt gucken wir mal, was Take-Two wert ist. Achso, also es ist so, Take-Two war vorher nur 20 Milliarden wert und sie übernehmen Singa für 11 Milliarden. Das heißt, die Verwässerung ist ja allein schon ein Drittel, die passiert. Und hinzu kommt dann nochmal dieses ein Siebentel eben durch den Kursverfall auf jetzt nur noch 17 Milliarden Market Cap. Das ist dann die Frage, ob man jetzt genug Umsatz hinzugewonnen hat und das zu rechtfertigen. Das muss man sich halt anschauen.
Wow, das heißt, wenn die Aktien sich noch weiterentwickeln, könnte es doch sein, dass es eigentlich eher ein Merger wird.
Genau, weil ich gerade sage, irgendwann wird es ein Merger, wenn es so weitergeht. Wir können nochmal gucken, wie die sich beim Revenue unterscheiden. Also Take-Two Interactive macht 3,5 Milliarden Revenue ganz rund und Singa macht 2,7 Milliarden. Macht das halbwegs Sinn?
Ja, das ist eigentlich fast ein Merger.
Aber wie gesagt, man bekommt da schnell erwachsenes Revenue dazu, das ist ganz okay. Das macht im Moment allerdings keinen Profit. Aber man wird erheblich verwässert. Ein paar Leute scheinen das eben nicht zu mögen. Weil die Frage ist halt, wo jetzt die weitere Strategie für Singa ist. Take-Two hat ja eine ganz gute Pipeline mit GTA und so weiter, aber naja.
Wir müssen ja jetzt Metaverse-Apps bauen.
Ja, das habe ich erst überlegt, ob es ein Acquire ist, aber 11 Milliarden, und wenn du selber nur 17 Milliarden wärt, bist du aber 20, dann macht das ja auch gar keinen Sinn. Ich wusste gar nicht, dass die Verhältnisse so knapp sind. So, dann musst du mir was erklären, und zwar habe ich vor ein paar Tagen gelesen, Spotify baut Call-to-Action-Cards in die Podcast-App rein. Das heißt, unter Podcast kannst du Call-to-Action, klingt besser als Werbemittel, aber kannst du Anzeigen von Werbetreibenden sehen. Das macht Sinn, weil?
Podcast-Werbung verkauft. Hast du schon mal was gekauft oder was abonniert oder gemacht, weil es ein Podcaster beworben hat?
Lass mich überlegen. Ich würde es nicht ausschließen, ich kann mich nicht konkret erinnern. Ich würde sagen, dass Podcast-Werbung eher so, wie sagt man, Awareness oder Branding, nicht mal nur Branding, sondern so, um im richtigen Moment top of mind zu sein. Also, wenn mal jemand fragt, was ist eigentlich eine gute, sichere Messaging-Solution oder Kollaborations-Solution, oder was ist Identity-Solution, also um Category-Creation zu machen, finde ich es eigentlich total gut. Es gibt so einen Begriff, der heißt Category-Creation. Das Buch heißt Play Bigger dazu. Weißt du, wer Identity-Solutions macht? Müsst du eigentlich wissen, so viele Podcasts, wie du hörst. Okta. Aber die sagen halt, sie kreieren eine neue Kategorie, von der du natürlich vorher gar keine Ahnung gehabt hättest. Aber weil du immer wieder einen Podcast hörst, verbindest du mit Login-Experience oder Identity-Solutions eben Okta. Oder mit Security Crowdstrike oder etc. Ich glaube, dafür ist Podcast-Werbung gut. Mit diesen Call-to-Action-Buttons kannst du natürlich, das sagst du glaube ich ganz richtig, den Medienbruch ein bisschen überwinden, dass du sagst, ich kann jetzt direkt, wenn ich die Werbung höre, weiß ich, ich komme da direkt zu einem Deal oder bin nur einen Klick entfernt von der richtigen Webseite.
Ja, also das ist jetzt wohl schon live in Amerika. Also wenn man in Amerika einen amerikanischen Podcast hört, kann man das schon miterleben, dass man dann eine Landingpage oder ein Pop-up, das sieht wahrscheinlich ähnlich aus wie das Pop-up, das man irgendwie hat, wenn Spotify sagt, hier ist eine neue Platte. Und dann klickt man darauf und kann dann beispielsweise, kommt man dann auf die Webseite von dem Rucksack oder was auch immer gerade beworben wird. Ich glaube, da gibt es halt zwei Punkte, warum Spotify das macht und da Lust dran hat. Das eine ist, sie wollen gerne mit Geld verdienen an dem Werbegeld. Aktuell funktioniert da Podcast-Werbung ähnlich wie Influencer-Marketing, dass da eigentlich die Plattform nichts dran verdient. Und das andere ist, dass sie halt auch versuchen, weg von dem RSS-Feed zu kommen. Also das versucht ja Apple auch so ein bisschen mit den Premium-Sachen, aber die Plattformen wollen halt alle ihren eigenen exklusiven Content und ihre eigene exklusive Technik dafür zu haben. Das könnte halt ein Grund sein, warum man nur Spotify macht, weil man dann mit den Werbebandern das dort gut einspielen kann.
Ich glaube, der erste Grund ist auf jeden Fall mega wichtig, dass du sagst, das ist ein Grund für Advertiser, über Spotify zu werben, statt direkt mit dem Podcast zu kollaborieren. Podcast-Werbung wird 2022 wahrscheinlich zwischen 1,6 und 2 Milliarden groß werden, ich schätze ein bisschen größer sogar. Und Fakt ist, Spotify hat nicht mal 10 Prozent von dem Markt im Moment. Und bei ihren Umsätzen wäre das ein relevanter Teil, da mehr von zu gewinnen und es hat eine hohe Marge Werbung. Und das ist eins der besseren Incentives für Werbetreibenden zu sagen, statt mit dem Podcast zu verhandeln. Das funktioniert ja nur, wenn du die Dynamic Ad Insertion benutzt von Spotify, also wenn man das eben nicht host-read einspricht, sondern dass man so automatisiert über Spotify eine Werbung ausliefern lässt. Das ist für beide Parteien wahrscheinlich, also für die Host- als auch für die Advertiser wahrscheinlich ein Trigger zu überlegen, das nicht doch über Spotify zu machen, um Zugang zu diesem Feature zu erhalten. Weil Fakt ist, wenn wir das jetzt mit dem Werbetreibenden machen würden, würden wir das so nicht ermöglichen können, sondern wir müssen weiter mit Gutschein-Codes, Link in Show Notes und so weiter arbeiten, theoretisch.
Das Beste, was für Spotify passieren könnte, ist, dass Podcaster irgendwann nur noch sagen, hört uns auf Spotify und überall da, wo ihr Podcasts sonst noch hört. Also dass man explizit immer sagt, hört uns dort und deswegen auch die Bewertungen. Der große Unterschied ist, dass Podcaster gerne gesagt haben, bewertet uns auf iTunes und das ist immer nochmal ein super Intent, um diese Podcast-App zu nutzen und zu öffnen. Spotify wird sich wahrscheinlich überlegen, was müssen wir alles bauen, damit wir die App Nummer eins sind für die Podcaster, dass sie uns bewerben.
Das ist doch schlau. Die zwei Dinge, die du bauen musst, also entweder musst du den Leuten mehr Exposure geben, mehr Reichweite, also bessere Discovery machen, sodass die Nutzerzahlen wachsen. Das lässt sich aber schlecht nachverfolgen, meiner Meinung nach. Also ich hab das noch nicht mitbekommen, ob eine der beiden Plattformen das leistet. Und das andere ist, dass du die Plattform wirst, die besser monetarisiert, indem du zusätzliches Revenue machst oder zusätzliche Werbe-Revenue, unabhängig von der eventuell eigenen Podcast-Werbung. Und dann hätten wir natürlich den Anreiz zu sagen, wir schicken alle unsere Fans erstmal zu Spotify und dann darfst du hören, wo du sonst noch möchtest, weil wir wissen, dass man da mehr aus dem Hörer rausholt. Was ja nicht unser primäres Ziel ist, aber insofern erscheint das sinnvoll.
Ja, da wird die Reise wahrscheinlich hingehen. Mal schauen.
Aber was wäre das Killer-Feature? Also was wäre das Killer-Feature, dass du sagst, alle Leute auf eine Plattform rüberziehen würden wir nicht machen, aber um zumindest eine stark zu bevorzugen?
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich finde es ganz angenehm, dass das System so ist, dass wir halt nicht nur eine Plattform bespielen müssen und dann noch unseren Discord-Server haben, mit dem wir dann kommunizieren können. Aber vielleicht würde es auch dahin gehen, dass man halt so ein bisschen CRM da noch drin hat und mit seinen Leuten kommunizieren kann.
Das Killer-Feature ist, ich kann die Abonnenten anschreiben. Also wir dürfen mit jeder Folge eine Push-Notification individuell rausschicken.
Ja, oder Umfragen und solche Sachen machen. Und halt eine wirkliche Interaktion. Also eigentlich das Zusammenführen von Discord und so einem Player. Ja, vielleicht noch ein bisschen Interaktion von Twitter oder sowas, dass man halt so ein richtiges Community-Thema daraus baut, dass wir ja aktuell aus vielleicht zehn verschiedenen Produkten oder fünf verschiedenen Produkten irgendwie machen. Aber auf der anderen Seite, es gibt ja viele, die auch einfach nur den Podcast hören und für die reicht ja das, was Spotify da so macht. Aber ich glaube, dass Spotify auf jeden Fall viel Zeit investiert, um zu schauen, okay, wie werden wir der beste Player, weil wir kriegen hierüber einfach unglaublich viele Nutzer. Und die Zahlen. Man müsste mal die alten Zahlen analysieren von den Jahresrückblicken, wie sich das unterscheidet zwischen der Musik-App und der Podcast-App.
Und Podcasts haben halt keine COGS, also fremde Podcasts haben keine Cost of Revenues. Das heißt, wir stellen das hier online, Spotify kostet das außer ein bisschen AWS-Fees fast gar nichts. Ihre eigenen Exklusives haben Erstellungskosten, aber wahrscheinlich ist die Gross-Margin da auch 70, 80 Prozent. Und das ist einfach deutlich besser, als das Musikmodell. Das darf man nicht vergessen. Deswegen wird es immer viel des strategischen Fokus. Aber die Gefahr ist natürlich so ein bisschen, dass es dann nicht mehr der Number One Music Player ist. Also wenn du Podcasts zu sehr pushst, verlierst du irgendwann den Music Audience und kommt Tidal dann nochmal hoch.
Ja, wer weiß. Die wollen ja auch kommunizieren und die Küste zahlen. Mal schauen. Du hattest bei Zoom vor einer ganzen Weile mal schön gezeigt, wie man auslesen kann, dass das Wachstum vielleicht doch nicht mehr so gut ist, weil man sehen konnte, wie viele Annual- oder Jahresverträge abgeschlossen worden sind.
So ungefähr.
Nun hat ein Hörer gefragt, ob du das mal für HubSpot machen könntest, weil seiner Ansicht nach würden die auch sehr darauf drängen, dass man jährliche Verträge abschließt.
Also was wir damals gemacht haben war, bzw. ich habe das jetzt im Sheet mal, also in unserem Doppelgänger.io. Da ist HubSpot ja sowieso drin und ich habe es ja mal versucht zu machen. Also wichtig dazu zu sagen, das ist nur eine Heuristik. Das ist so Pi mal Daumen. Das hat bei Zoom sehr gut funktioniert und war relativ predictive. Also es hat die Zukunft gut vorhergesagt. Ich erkläre gleich, was wir genau gemacht haben. Theoretisch müsste das bei den meisten SaaS-Companies so funktionieren. Es ist aber nie treffgenau. Das wäre jetzt immer nur ein Indikator, den ich nutze, bevor ich damit jetzt todsicher irgendwelche gehebelten Wetten auf die Aktie mache oder so.
Wenn du gehebelten Wetten sagst, dann würde ich sagen, machen wir einmal kurz den Disclaimer.
Liebe Freunde der gepflegten Aktienanalyse, hier spricht Arthur May, der CMO und Vorstand für Marketing bei EONOS. Für diejenigen, die uns nicht kennen, wir sind Europas größter Cloud-Anbieter. So wie die Doppelgänger euch fit für Investments machen, sorgen wir für euren Online-Erfolg. Wie ihr der Presse und diesem geschätzten Podcast hier entnehmen konntet, planen wir noch in diesem Frühjahr technisch IPO-ready zu sein, damit innerhalb der nächsten zwei Jahre ein lukratives Cloud- und Software-as-a-Service-Unternehmen zum Investieren bereitsteht. Aus eigener Erfahrung kann ich bereits sagen, kaum ein anderer Bereich wird so gut reguliert wie das Finanzwesen. Deshalb ist hier wichtig zu erwähnen, dass keine Haftung von den beiden Philips übernommen werden kann. Anlageentscheidungen sollten unter keinen Umständen aufgrund der gehörten oder gelesenen Information getroffen werden. Die beiden Jungs übernehmen keine Garantie oder Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der zur Verfügung gestellten Inhalte und Informationen. Wenn ihr sehen wollt, wie gut die WordPress-Skills von Philips sind, schaut auf www.doppelgänger.io vorbei. Vor allem aber auf doppelgänger.io. Hier erfahrt ihr mehr zum Ausschluss der Haftung. Kleiner Insider-Tipp, auf der Disclaimer-Seite sieht man übrigens auch, welche Aktien die beiden Doppelgänger gerade halten und sogar welche Pip zu zweit shortet. Also, vorbeischauen lohnt sich. Prinzipiell ist es so, dass insbesondere SaaS-Companies die Besonderheit haben und insbesondere wenn sie jährlich Rechnung stellen oder sogar inzentivieren, dass man jährlich bezahlt, also dass man zum Beispiel statt zwölf Monate nur elf Monate bezahlt oder zehn Monate, wenn man im Voraus zahlt, dann ist es so, dass rein buchhalterisch ist es, sagen wir mal der Einfachheit halber, am 1. Januar schließt du ein Zoom-Abo ab. Du entscheidest dich, du möchtest nicht mehr, dass der Call immer nach einer Stunde abgebrochen wird im Free, sondern du möchtest ein bisschen angeben, machst dein eigenes Zoom-Abo und zahlst dann irgendwie 1000 Euro für ein Jahr im Voraus. Buchhalterisch heißt das, Zoom erfährt eine Einzahlung von 1000 Dollar und Umsatz für dieses Quartal von 250 Dollar, weil es den Umsatz nur im Fortschritt mit der Nutzung buchen kann. Außerdem entstehen 750 Dollar im Deutschen Rechnungsabgrenzungsposten oder Leistungsforderung, aber im Englischen nennt man das Deferred Revenue oder RPOs, das ist Remaining Performance Obligations, also eine Verpflichtung zukünftiger Leistungen. Ich habe schon 1000 Dollar bezahlt, davon nehme ich 250 an Leistungen in diesem Quartal in Anspruch und in den nächsten drei Quartalen werde ich die anderen 750 wegkonsumieren von meiner Zahlung. Bis dahin habe ich eine Forderung gegenüber der Company rechtlich gesehen und buchhalterisch. Deswegen ist es so, dass das Revenue erst im Fortschritt langsam steigt und gleichzeitig kann man aber den Einzahlungsüberschuss, der sich normalerweise im Cashflow zeigen müsste, zumindestens approximativ, also wenn alles, was ich bis hierhin gesagt habe, richtig ist, dann wäre es so, dass der Einzahlungsüberschuss beginnt zu stagnieren, noch bevor der Revenue stagniert, weil der Revenue eben zeitverzögert erst realisiert wird. Das hat bei Zoom perfekt geklappt und so konnte man viel Geld sparen oder zu einem sehr guten Zeitpunkt aussteigen, sozusagen aus der Bubble. Und wie macht man das? Wie findet man den Einnahmüberschuss raus? Die Einnahmen höher, also die Collections oder die Billables, was tatsächlich an Neuverträgen geschlossen wurde, müsste ja theoretisch die Summe der Zahlungsüberschüsse sein, also wie viel Cash habe ich generiert und das ist der Operational Cashflow, ist glaube ich die beste Kennzahl dafür, also das Cash, was der normale Geschäftsbetrieb generiert hat, plus alle Auszahlungen. Die Auszahlungen kennen wir in der Regel nicht, aber wir kennen die Ausgaben und die sind im Gegenteil zum Revenue, was eben so deferred wird und verzögert ist, sind die Ausgaben relativ stetig und die Streuung zwischen Auszahlung und den Kosten, die verbucht werden in den sogenannten Operational Expenses, ist nicht so groß. Das heißt, man kann, wie gesagt, das ist alles Pi mal Daumen und wir sind keine Experten, aber man ist wahrscheinlich nicht komplett dumm zu sagen, wir nehmen an, dass die Operational Expenses zu 100% auch sofort zahlungswirksam werden. Die verschieben sich zwar auch mal, weil natürlich auch Zoom manche Rechnung einmal im Jahr zahlt und manche, aber dadurch, dass die Kosten noch nicht so schnell steigen, gleicht sich das ein bisschen besser aus. Und wenn man dann den Überschuss, den Zahlungsüberschuss hinzurechnet, dann hat man eigentlich, was an Einzahlung reingekommen ist, dieses Quartal und das müsste eigentlich entsprechen der Summe aller abgeschlossenen Verträge und erneuerten Verträge und diese Summe würde dann stagnieren, sobald keine Neukunden mehr gefunden werden, während das Revenue noch bis zu drei Quartale weiter steigen würde, theoretisch. Während man bei der Firma aber schon weiß, eigentlich, das endet nicht gut. Und durch diese Juristik kann man das so ein bisschen antizipieren. Wie gesagt, es wird da nicht irgendwie mein Haus drauf hätten. Was man sieht ist, dass es bei HubSpot im Moment zumindest nicht so aussieht. Spannenderweise sah es im Vorquartal so ein bisschen aus, aber im Q3 ist es so, dass die, was ich jetzt als Collections approximiert habe oder geschätzt habe, liegt es dann so bei 327 Millionen. Im Vorquartal waren es 300 Millionen. Also es ist ein 10%iger Quartal-zu-Quartal-Anstieg bei den möglichen Collections. Das Gesamtwachstum ist 48,8 beim Revenue. Das heißt, das ist glaubhaft, dass es dann im Quartal 10% macht. Von daher sieht das noch gut aus. Das Quartal davor sah nicht ganz so gut aus. Was vielleicht sinnvoll ist, ist diesen Wert jetzt weiter zu beobachten. Bloß weil wir es jetzt noch nicht sehen, heißt das ja nicht, dass es nicht kommen muss. Aber ich sehe jetzt nicht, das zu überprüfen ist wahrscheinlich schlau. Ich sehe jetzt aber nicht, es gibt jetzt keinen Grund daran zu glauben, dass es eh nicht über Zoom enden wird. Was zusätzlich, was ein bisschen, wir haben das letzte Mal glaube ich erwähnt, aber was ein bisschen besorgniserregend ist, ist, dass die Marketingquote einfach sehr hoch bleibt bei HubSpot. Also obwohl man davon spricht, dass eigentlich alles über Word of Mouth und Flywheel und was weiß ich funktioniert, geben sie über die Hälfte des Umsatzes für Marketing aus. Es passt nicht 100% von der Story zusammen. Andererseits, um die Effizienz dieses Marketings zu messen, gibt es ja die sogenannte Magic Number und die sieht im Bereich zwischen 0,7 und 1,0 in den letzten drei Quartalen eigentlich sehr gesund aus. Würde die jetzt runtergehen, müsste man eventuell das nochmal revidieren, was ich gesagt habe. Aber im Moment sieht die Magic Number als Grad für die Marketingeffizienz relativ gut aus. Und die Magic Number sagt letztlich, wie viel Geld, Marketinggeld muss ich aufwenden, um ein Euro neues ARR hinzuzugewinnen. Oder andersherum, eigentlich sagt es aus, wie viel neues ARR gewinne ich durch ein Euro Marketingausgaben hinzu. Das ist die genaue Aussage. Und die ist im Moment bei 0,72. Das heißt, nach ungefähr 1,4, 1,5 Jahren, also einem Jahr und vier Monaten, einem Jahr und fünf Monaten, nicht anderthalb Jahren, bekommt man das Geld, was man in die Kundengewinnung gesteckt hat, wieder rein. Das ist noch ein total akzeptabler Wert. Toll wäre es, wenn man es unter einem Jahr zurück holt, aber dann eigentlich fast schon wieder zu gut, dann müsste man mehr Geld ausgeben. Von daher steuern sie das, sozusagen von außen zu sehen, bisher in die richtige Richtung. Ich würde das jetzt wahrscheinlich nicht pro forma, aber jeder Kampagner empfohle, weil es bei Zoom ganz gut funktioniert hat, kann man es sich vielleicht mal wieder, also da wo man zweifelt, kann man das zumindest nochmal schauen.
Aber man sollte sich schon mehrere Monate anschauen.
Genau, das ist immer schwer. Fast alle Kennzahlen machen nur im zeitlichen Verlauf beobachtet sind und eigentlich auch verglichen zu anderen ähnlichen Unternehmen. Also isoliert zu betrachten ist nicht ganz einfach. Aber genau, wie gesagt, man findet das alles im Cheat.
Dann haben wir eine Frage von einem mittelständischen Fachverlag in der Gesundheitsbranche. Und zwar sind dort die Haupteinnahmenquellen das eigene Magazin, Bücherverkäufe, Anzeigen, eigene Webseite, Newsletter und dann gibt es noch ein Lernprogramm, also online für die Branche und noch andere Möglichkeiten Geld zu verdienen. Die Frage ist, was wir denken würden, was die in der Zukunft die Haupteinnahmenquellen wären. Also sollte man ein eigenes Event machen, sich mehr auf E-Books konzentrieren, vielleicht Services verkaufen wie SEO-Beratung, das Bauen und Verkaufen von Webseiten, Berufsbörse, Testsiegel und und und. Also so ein bisschen wie wir einen mittelständigen Verlag transformieren würden.
Transformieren ist ja deine Aufgabe. Leg du mal los.
Ich habe ein paar Sachen aufgeschrieben, dann habe ich mir gedacht, ich würde mir eigentlich OMR noch mal genauer angucken und das dann mehr oder minder auf mein Fachgebiet kopieren. Also ich glaube es macht auf jeden Fall Sinn, da den Fokus auf junge Leute zu setzen, also die in der Ausbildung, die Studenten, die so früh wie möglich abzuholen, denen dann zu helfen zu wachsen, ob es in neuen Jobs ist, ob es in Ausbildung ist und so weiter. Dann glaube ich, braucht jeder Verlag einen Podcast. Das gehört auf jeden Fall auch dazu. Das Medium würde ich weiter ausbauen. Was noch? Die Services wie Beratung, Verkauf von Webseiten würde ich beispielsweise nicht machen. Ich finde das nicht so die Kernkompetenz des Verlages. Und beim Messen bin ich mir auch nicht so sicher. Glaubst du, wir werden in zwei Jahren messen, das große Ding und wir gehen wieder alle 40.000 Leute auf irgendeine Konferenz?
Ich glaube schon, dass viele Leute das wollen, ehrlich gesagt. Ich würde jetzt nicht alles darauf wetten, aber ich glaube insgesamt möchten viele das schon. Es gibt eine sehr gute Folge, ich glaube das ist bei Kassenzone sogar, oder? Wenn man bei Google UMR Fachverlag eingibt, gibt es eine sehr gute Folge darüber. Philipp Wessermeier sieht das, der das eigentlich sehr gut vorlebt, glaube ich. Ich würde deren Strategie wahrscheinlich einigermaßen eins zu eins zumindest testen oder durchdenken. Was davor vielleicht noch sinnvoll erscheinen könnte, ist sich einmal zu fragen, was hat sich die Audience eigentlich früher versprochen? Warum ist man vorher Abonnent da gewesen, falls man nicht zwangsabonnent war durch eine Berufsvereinigung oder so. Und dann gibt es die gleiche Challenge überhaupt noch? Löst man überhaupt noch ein Problem, was noch da ist? Oder haben das Leute nur, weil sie vergessen, das Abo zu kündigen? Und dann kann man sich entweder überlegen, das wäre für mich der Transformationscase, wie würde man das zeitgemäß lösen, das gleiche Problem heute. Und das andere ist, manchmal muss man sich einfach ein neues Problem suchen, weil das alte einfach weggefallen ist und das Wissen, das man früher transportiert hat, vielleicht omnipräsent ist inzwischen oder überall verfügbar. Von daher ist das glaube ich so schlau, sich nochmal vorher zu fragen. Und das kann man glaube ich auch einfach mal zehn Kunden anrufen, was die sich eigentlich erwarten von so einem Medium heutzutage oder warum sie es überhaupt noch lesen. Das könnte zu sehr ernüchternden Antworten führen, aber da muss man glaube ich durch. Und ansonsten bin ich total bei dir. Ich glaube ein wirklich guter Newsletter, eher werbefinanziert als Subscription basiert und es ist ja eine teure B2B Audience, also es kann durch Werbung finanziert auch schon funktionieren, weil die Pharmakonzern oder Medizintechnikhersteller es bestimmt gern bezahlen. Podcasts, entweder so Daily Update oder auch Interview-Podcast. Ich würde auf jeden Fall Konferenzen und Events, eventuell Weiterbildung und Masterclasses so machen, das müsste funktionieren. Vielleicht auch Agenturen, da gibt es natürlich viele, die sich schlagen in dem Feld, aber wenn man irgendwie beweisen kann, dass man ein besonderes Know-how hat und die Audience besonders gut versteht, dann könnte man Agenturdienstleistungen in Form von Webseiten bauen oder irgendwie so was, Firmen-Einträge machen. Genau, Beispiele des OMR. Es gibt bestimmt ein paar andere Fachfälle, also ich würde mir einfach mal anschauen, was die anderen in der Branche machen. Ich erinnere mich noch aus der Trade Machine Zeit, dass der Vogel Verlag teilweise es ganz gut hinbekommen hat. Teilweise, manchmal kann es Sinn machen einen Marktplatz zu machen. Ich weiß jetzt nicht, welcher Bereich der Gesundheitsbranche das ist, aber es könnte sogar sein, dass es Sinn macht, einen Einkauf oder so einen Marktplatz zu machen. Aber am Ende geht es darum zu verstehen, was die Bedürfnisse sind. Also ich würde das fast wieder wie ein Start-up anfangen und sagen, was ist eigentlich ein Problem, was noch eine Lösung braucht, wo kann der Fachverlag noch hilfreich sein und dann das bauen.
Und mal angenommen, du wärst 25, würdest gerne in drei bis vier Jahren mit deiner Freundin eine Weltreise machen und hast jetzt 30.000 Euro, die du dafür anlegen möchtest. Was würdest du machen? ETF? Also erstmal Mauro, coole Planung, viel Spaß auf der Weltreise.
Also die richtige Antwort ist, wenn man das Geld voraussichtlich in drei bis vier Jahren braucht, dass man es dann eigentlich nicht in Aktien investieren darf. Auch nicht in MSCI World würde ich sagen. Also die Wahrscheinlichkeit, dass man da was falsch macht, ist ein bisschen niedriger, als wenn man so Einzeltitel investiert.
Aber das würde ja auch bedeuten, dass jeder und jede, die in fünf bis zehn Jahren irgendwie eine Immobilie kaufen möchten, dass die einfach das Geld auf dem Tagesgeldkonto haben lassen sollten.
Ja, eigentlich ist es halt schwer, aber eigentlich schon. Du könntest zum Road Advisor packen, aber auch die haben es ja nicht gut hinbekommen, den Wert zu bewahren im Schnitt. Ich meine, es gibt ja jetzt bald wieder Zinsen, das heißt, das Problem wird ein bisschen kleiner. Aber ich finde, drei bis vier Jahre ist natürlich so die Grenze. Also was man sagen kann, ist, wenn man glaubt, dass man dann die Flexibilität hat, dass man es in drei, vier Jahren, wenn es wirklich schlecht aussieht an der Börse, im schlimmsten Fall sagt, ich verschiebe die Weltreise nochmal ein Jahr oder zwei Jahre, dann könnte man es vielleicht machen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es dann höher steht, ist schon groß. Aber es kann halt, ein oder zwei von zehn Jahren ist es halt so, dass es vielleicht auch gerade unheimlich schlecht steht. Dann muss man entweder halt die Weltreise absagen oder…
Aber wenn du das Geld jetzt auf dem Konto liegen lässt, dann hast du links und rechts Inflation von, was ist es jetzt, fünf, sieben Prozent irgendwas? Die Flüge werden teurer in drei Jahren und dein Geld bleibt weiterhin auf dem Level oder entwertet sich Monat für Monat?
Mittelfristig werden wir wieder Zinsen in Höhe der Inflation irgendwann mal bekommen. Aber die Antwort ist trotzdem, ich glaube, wenn das dein Traum ist, wenn es dein Hochzeitsreise vielleicht sogar ist oder so, dann kannst du das nicht machen. Oder wie gesagt, du brauchst halt die nötige Flexibilität im Kopf, dass man es auch mal ein Jahr vorzieht oder ein Jahr verschiebt, nach hinten oder zwei Jahre nach hinten verschieben kann, dann kann man es machen.
Also hast du dann die Deadline, dass wenn aus den 30 40 werden, dann machen wir die Weltreise und in 35 Jahren wird dann endlich der Flug gebucht.
Aber ich hielt es für falsch zu sagen, man kann das einfach so machen bei drei, vier Jahren. Es kann sein, du triffst genau das Jahr und was du machen kannst, machst du einfach eine kleinere Weltreise. Also du hast eine Chance, dass du eine deutlich teurere Weltreise machen kannst. Im schlimmsten Fall musst du halt ein bisschen schlechtere Airbnbs buchen. Wenn du damit leben kannst, dann kannst du es auch machen. Es hängt wie immer so ein bisschen an der Risikoeinstellung und wie viel Sicherheit man braucht. Aber eigentlich darf man es nicht machen. Man kann es so machen, dass man von den 30.000 vielleicht 5, 6, 7.000 ein bisschen riskanter anlegt und den Rest halt sicher, um nicht komplett zu verzichten.
Und dann ärgert man sich ja nur, dass man nicht alles gemacht hat. Was hast du da für ein schönes Dokument, was du dir auf einmal liest?
Ich habe von Merck-Fink Privatbank, ich glaube das ist nicht der AfD-Spinner auch, eine Einladung zum großen Neujahrsempfang bekommen mit Karl Deutscher zu Guttenberg. Einen etwas anderen Blick auf das Jahr wird unser Gast Karl Deutscher zu Guttenberg werfen. Der ehemalige Bundesminister wird chancenreichen Trends und als unterschätzte Entwicklung für das Jahr aufzeigen. Gleichzeitig geht er auf die Herausforderung. War das nicht auch der Bitcoin-Berater von der Wirecard der Guttenberg?
Ich glaube schon.
Spannend. Woher haben die denn meine Adresse?
Was du für Post bekommst.
Willst du hingehen? Ich habe hier einen QR-Code. Du kannst hier abscannen, kannst zu ihm gehen. Aber das ist gut gelöst, muss man mal sagen. Links Zusagen, rechts Absagen, unterschiedliche QR-Codes.
Aber wieso denn Absagen? Wieso denn zwei QR-Codes? Die schicken wir immer hin. Als ob da irgendjemand Absagen würde.
Wenn ein Hörer gerne zu Merck-Fink gehen möchte auf den Neujahrsempfang.
Gut, lass uns mal zu About You gehen. Die haben Zahlen abgeliefert. Ich gucke hier in meine Trading-App. Da ist alles grün, nur About You ist rot. Waren die Zahlen nicht gut genug?
Sind sie wieder über 18? Ich habe heute in den Absturz rein ins blutige Messer, wie sagt man das, ins fallende Messer gegriffen.
Du hast heute About You Aktien gekauft.
Ja, tatsächlich. Ich fand es nicht gerecht. Sie haben kurz positiv reagiert und sind dann auf 17,5 runter. Ich glaube der IPO Preis war 22, glaube ich. Also notieren ein Drittel unter dem IPO Preis. Ich fand die Zahlen eigentlich gar nicht so schlecht. Hast du dir die angeschaut?
Natürlich nicht. Ich habe nur deinen Tweet gelesen. Aber du bist doch Aktionär, oder? Du bist doch als Hamburger? Nein, nein.
Achso, wegen Fashion. Das habe ich gar nicht gedacht. Das habe ich wieder ausgeblendet, was die Firma eigentlich macht. Naja, egal. Verkaufe ich vielleicht schnell wieder.
Verstehe ich auch nicht, wie Mister Fast Fashion sowas im Depot haben kann.
Die machen viel nachhaltiger, hat Tag gesagt.
Jedes Käsestück wird bis zum letzten abgeschnitten, damit man zero waste hat und dann hat man hier so einen Fast Fashion Start-up im Depot.
Das lade ich nie wieder ein. Also wir reden jetzt, jetzt muss ich noch mal überdenken, aber ich habe ja auch Amazon. Wirst du About You Fast Fashion nennen?
Klar.
Na gut. Die Grundsatzdebatte fangen wir jetzt nicht an. Also wichtig ist, About You ist nicht so schnell, dass sie am 11. Januar schon ihre Zahlen draußen haben, sondern sie haben ein abweichendes Geschäftsjahr. Das heißt, wir reden über das Quartal, was von September, Oktober, November ging. Also sozusagen das normale Kalenderjahr minus eins ist das Geschäftsjahr von About You. Und das ist jetzt das Q3, also es endet im Februar 2022, das Fiskaljahr. Und in diesem Zeitraum haben sie den Umsatz um 48% gesteigert. Was ich ehrlich gesagt angesichts der Rahmenbedingungen und wie ich E-Commerce gerade in diesem Quartal einschätze, halte ich das für ein sehr, sehr solides Ergebnis. Und war positiv überrascht, war übertrieben, aber ich hätte nicht gedacht, dass sie so gut rauskommen. Ich glaube, dass die Umstände wirklich sehr challenging sind. Gerade die Comparables, also die Werte des Vorjahres sind einigermaßen schwer. Sie sind auch letztes Jahr 52% gewachsen. Das noch mal ein weiteres Jahr hinzu. Oder anders gesagt, vor zwei Jahren waren sie nur 228 Millionen Umsatz groß. Jetzt sind sie schon bei 512. Also haben sich mehr als verdoppelt in, was logisch ist, bei 52% Wachstum innerhalb von zwei Jahren. Das muss man erst mal schaffen. Und da sich der E-Commerce meiner Meinung nach zumindest erheblich abkühlt gerade, finde ich das Topline, also sozusagen ganz oben beim Revenue in der Tabelle, erst mal ein sehr gutes Ergebnis. Die nächstwichtigste Kennzahl im E-Commerce ist wahrscheinlich schon, oder im Fashion E-Commerce ist die Gross Margin. Und die liegt bei 38,9%. Die ist nicht großartig für Fashion, aber auch da angesichts der Umstände. Im Vorquartal war sie 39%, sie hat sich immer nicht signifikant verschlechtert. Vor einem Jahr war sie noch bei 40,7%. Aber das war auch das Quartal, wo man irgendwie einen Blinder mit zwei verbundenen Händen Fashion hätte verkaufen können online. Von daher, die könnte schon besser sein, die ist nicht großartig, aber man muss, glaube ich, so ein bisschen das Klima bedenken. Was gut ist, ist, dass die Fulfillmentkosten sind prozentual, also als Anteil am Umsatz von 20,3% auf 18,8% gefallen. Also Fulfillment nimmt einen kleineren Teil des Umsatzes ein.
Wie kann das denn sein?
Und auch General Admin, also die Gemeinkosten, sind von 5,1 auf 4,8 gesunken. Das heißt, Fulfillment ist effizienter geworden, könnte man glauben.
Es gab weniger Retouren.
Es könnten weniger Retouren sein, es könnte weniger Überlastung sein, gesünderes Wachstum, effizienteres Wachstum. Das könnten Skaldefekte sein, also wenn du 50% mehr umsetzt, dann hast du ja gewisse Größenvorteile, dass die Lager in den neuen Ländern langsam sich der Auslastung nähern und so weiter. Wobei die, glaube ich, noch nicht so viel Lager haben. Und das, obwohl die Anzahl der Orders um über 20% gestiegen ist zum Vorquartal. Also die Anzahl der Shippings oder Orders ist deutlich hochgegangen. Was aber auch einen Effekt hat, zumindest so wie ich das berechne, ist, dass dieses TME-Revenue, das hat ja keine Fulfillment-Kosten. Also Sie haben ja diese Software- und Service-Sparte. Und das ist inzwischen 10% des Umsatzes. Und allein wenn die wächst, dadurch, dass die selber keinen Fulfillment-Bestandteil hat, also da muss ja keiner ein Paket packen, damit die Software rausgeht oder produziert wird, das würde das immer weiter verwässern. Aber so oder so ist es gut für die Ergebnisse. Dadurch kommen wir bei einem Ergebnis von minus 30 Adjusted EBITDA, aber selbst das EBITDA ist minus 30, rund 31 Millionen. Deswegen, Titel des Handelsblatt auch, About You wächst stark, aber macht immer noch keine Gewinne. Ist auch eine schwere Zeit, um gerade Gewinne zu machen, glaube ich. Plus, kommt vielleicht noch dazu, warum es vielleicht auch gar nicht sinnvoll ist, jetzt schon Gewinn zu machen. Aber die EBITDA-Marge ist von im Vorjahr minus 4%, minus 4,1% auf jetzt minus 6% noch mal auseinander oder weitergegangen. Das ist natürlich nicht super erfreulich, aber so wie, also das ist halt die Frage, würden die an der Nesstec notiert sein, dann würde man wahrscheinlich immer sagen, ich nehme lieber die 48% Wachstum und gebe weiter Gas. Und was man auch sagen muss, also das, was das EBIT ins Negative getrieben hat soweit, oder sagen wir ausgeweitet hat die Verluste, ist, dass die Marketingkosten von 16,9% auf 21,2% hochgegangen sind. Also die Marketingquote ist deutlich angestiegen. Das begründen Sie mit Einmalaufwendungen für den Start in Südeuropa, also in Griechenland, Portugal, Italien und, Griechenland, Portugal, Italien und ich glaube Frankreich, sehen Sie noch das oder so, haben Sie nochmal viel investiert in den Launch und dadurch sind die Marketingaufgaben halt hochgegangen. Muss man jetzt sehen, wie das im nächsten Jahr, im nächsten Quartal aussehen wird. Wie weit, ich glaube nicht, dass sie sofort wieder auf 17% runtergehen würden, aber ich glaube auch nicht, dass sie nochmal deutlich über 21 liegen werden. Das werden wir sehen. Was man noch sieht ist, dass der Umsatz in Deutschland nur noch mit 27% wächst. Aber auch das halte ich für vergleichsweise viel. Im Rest von Europa wächst er um zwei Drittel, 67,8%, also deutlich schneller, richtig schnell. Und das ist auch das, wo die Marketingausgaben angeblich reingegangen sind. Und das TME-Segment hat sich nochmal mehr als verdoppelt mit 109% gewachsen. Und zwar auf 48,7 Millionen. Das wäre eine Runrate auf Jahressicht von rund 200 Millionen. Und allein zum Vorquartal sind da 10 Millionen oder fast 10 Millionen hinzugekommen. Also das Quarter- und Quarter-Wachstum auch nochmal eigentlich so über 20%. Das ist eigentlich ganz gut. Weil man davon ausgehen würde, dass das eine besonders gute Marge hat, vielleicht das TME-Segment. Insofern eigentlich alles gut. Die Börse mochte es nicht, wie du richtig sagst. Hauptsächlich wahrscheinlich, dass die Verluste wieder gestiegen sind. Das wird irgendwie in Deutschland nicht gutiert. Ich glaube nicht. Ich finde sozusagen die positive Überraschung beim Umsatz eigentlich wichtiger als die Verluste. Und was man allein schon sehen kann, man kann verschiedene Dinge machen. Also ich habe mir zum Beispiel mal die, auch das ist nur so implizit oder heuristisch, aber ich habe mal den Anstieg der aktiven Kunden berechnet und so getan, als wären das die Customer Acquisitions, also die Active Customers, also die, die in diesem Quartal oder in den letzten zwei Monaten bestellt haben, sind von 9,7 auf 10,7 hochgegangen. Das heißt, sie haben eine Million zusätzliche Kunden. Kann man darüber reden, ob das die Customer Acquisition ist. Es ist die Netto Customer Acquisition. Also alle, die hinzugekommen sind, minus die, die gechurnt sind, sind eine Million. Und wenn ich jetzt alle Marketingaufwendungen, nämlich in Höhe von 108 Millionen, dadurch rechne, durch eine Million, das ist eine relativ einfache Rechnung, komme ich auf ungefähr 108 Euro sozusagen pro zusätzlichen Kunden, also Netto zusätzlichen Kunden. Und das ist zum Beispiel besser als im Vorquartal. Der Wert lag im Vorquartal noch bei 134, davor lag er bei 104, 112. Also das Marketing ist eigentlich überdurchschnittlich effizient in diesem Quartal. Und das, obwohl es eben in neuen Ländern investiert wurde, ist Geld. Und was du halt siehst, ist, dass in Griechenland, Portugal und so weiter, der SEO-Traffic gerade noch im Aufbau begriffen ist. Also das, was Marketing effizient macht langfristig, also CRM funktioniert ja erst, nachdem du die Kunden akquiriert hast, erstmal. Im Moment, wenn du den Markt aufbaust, hast du maximale Marketingineffizienz eigentlich. Dann kommt irgendwann CRM hinzu, dann kommt SEO nach und nach hinzu. Und das senkt den Blended-Kack, also die voll gemischten oder alles beinhaltenden Marketing- oder Akquisekosten. Und von daher finde ich es eigentlich überraschend effizient. Und es macht dann wahrscheinlich, wenn man so viel Traction sieht in den neuen Märkten, ist es wahrscheinlich gar nicht so doof, weiter Verluste zu machen und in Marketing zu investieren. Und das Einzige, was hier voll durchgeschlagen hat, neben der nicht ganz perfekten Gross Margin, die Marketingkosten, die das Ergebnis so ein bisschen verhageln. Aber wahrscheinlich hätten wir da jetzt drauf geguckt, hätten wir das Geld auch ausgegeben. So wie die Zahlen aussehen. Man kann das an ein paar anderen Sachen festmachen, irgendwie die Orders per Quarter. Also die Bestellung pro Quartal sehen sehr gut aus. Und das Wachstum, also die wachsen mit 48 Prozent. Das kommt zu 34 Prozent aus neuen Kunden, zu 6 Prozent aus einer höheren Orderfrequenz und zu weiteren 5 Prozent aus einem höheren Order Value. Also alle Kernwachstumskennzahlen steigen eigentlich. Von daher wäre es komisch, wenn du jetzt nicht mehr Geld fürs Marketing ausgibst gerade. Und so blöd finde ich das nicht. Ich habe so ein paar zusätzliche Kennzahlen noch berechnet und die zeigen eigentlich alle nach oben. Von daher glaube ich, ist das die richtige Entscheidung, da weiter zu investieren. Und dann gibt es noch die spannende, also es gibt ja dieses TME-Segment. Das heißt Technology, Media und irgendwas mit E. Vergessen.
Scale.
Das ist ja so ein bisschen Ihre Scale-Technologie, also Ihre Shop-Plattform und Marketing-Plattform anderen Playern zur Verfügung stellen. Die ist, wie gesagt, hat sich noch mal verdoppelt zum Vorjahr und ist auch zum Vorquartal sehr dynamisch gewachsen. Man könnte jetzt, also sagen wir der absolute Bull-Case, und den will ich aber gar nicht verkaufen, wäre, Sie haben jetzt 10 oder 9, irgendwas Millionen ARR in dem Quartal hinzugewonnen, also 40 Millionen ARR im Jahr wahrscheinlich. Oder ne, 40 Millionen ARR allein dieses Quartal hinzugewonnen. Sie haben damit wahrscheinlich über 200 Millionen Run-Rate gerade, wenn das ERR wäre. Und dann könntest du sagen, weil das mit 109 Prozent wächst und schon profitabel ist, kannst du da locker ein 20, 25er Multiple dran kleben und dann ist das eigentlich schon so viel wert wie die gesamte Bewertung von About You. Das wäre allerdings ein bisschen zu rosig gesehen, weil wahrscheinlich nur 30 bis 40 Prozent von dem TME-Revenue auch wirklich Software und Recurring Revenue ist. Und da ist wahrscheinlich irgendwie Advertising, also Medialeistung, vielleicht Agenturbusiness oder so was oder Beratung mit drin. Deswegen ist es nicht ganz so einfach. Trotzdem sehen die Zahlen erstmal gut aus. Und was jetzt ein bisschen schade ist, dass man eben genau diese Aufschlüsselung nicht sieht, obwohl insgesamt die Investor Relations Unterlagen sehr vorbildlich sind von About You. Also du kriegst schöne Excel-Tabellen jedes Quartal, es ist sehr schön aufbereitet alles. Aber die spannenden Sachen, die man gerne wissen wollte, ist natürlich, wie viel von dem TME-Revenue ist wirklich ERR. Der Fakt, dass sie das nicht stolz angeben, spricht so ein bisschen dafür, dass es vielleicht nicht allzu groß ist. Das andere ist, wie groß ist die Gross Merchant? Also mir wäre fast egal, ob es ERR ist. Ich bin ja sowieso ein bisschen gegen diese Fetischisierung von Subscription-Modellen und ERR. Also auch Subscription-Revenue kann ganz schnell verloren gehen, wie man bei Teamviewer sieht. Oder am Ende, wenn es sich ähnlich verhält, muss auch nicht alles Subscription sein. Deswegen würde ich gerne zum Beispiel die Gross Merchant sehen, also den Rohertrag des TME-Segments. Also wenn sich das insgesamt verhält wie Software, also es liegt zwischen 70 und 80 Prozent, dann, und falls ich es übersehen habe, sorry, dann bitte gerne schicken oder im Discord teilen. Aber dann wäre mir fast egal, ob es jetzt ERR ist oder nicht. Weil auch das Werbe-Revenue von About You wird weiter wachsen. Dann ist mir das wie gesagt egal. Aber dazu müsste ich halt den Rohertrag kennen und irgendwie diese Struktur von dem TME-Revenue besser einschätzen können. Das kann man leider nicht. Und das andere Problem ist halt, dass man nach wie vor schwer erkennen kann, wie viel von diesen Umsätzen eben hauptsächlich so aus der Konzernstruktur von naheliegenden oder angebundenen Unternehmen entstammt. Ich habe mal auf die Scale-Website geschaut. Da stehen nach wie vor sehr ähnliche Logos, wie als wir das letzte Mal drauf geschaut haben. Also es sieht nicht so aus, als hätten die jetzt viele Logos, also neue Kunden hinzugewonnen, außerhalb des Autokonzerns. Und deswegen sind die Zahlen zwar gut, aber sozusagen die Tiefe oder die Qualität der Zahlen kann man nicht abschließend beurteilen. Was ich aber schon glaube ist, dass insbesondere die Wachstumszahlen im derzeitigen Umfeld relativ zur Industrie gesehen und ich glaube, dass ein Problem von About You ist, dass sie mit der Industrie zusammen verprügelt werden gerade, weil Boohoo und Asos sehr schlechte Zahlen geliefert haben, relativ gesehen eigentlich beim Wachstum outperformen und die Margen werden bei allen Playern runtergehen. Also da werden die anderen Player nicht besser aussehen. Und wer jetzt ein Problem mit den About You Zahlen hat, der wird richtig abkotzen, wenn er Zalando Zahlen sieht, glaube ich. Zalando ist letztes Quartal schon nur 24% gestiegen und hat einen signifikanten Quartal zu Quartal Slowdown gehabt. Also hat weniger Umsatz gemacht als im Vorquartal. Das ist saisonal bedingt auch nicht ganz überraschend, aber es war erheblich. Und ich glaube, dass About You relativ gesehen auf Jahressicht Zalando outperformen wird. Können wir noch in die Predictions aufnehmen, dass man einen Pair Trade macht, Zalando Short, About You Long. Dann ist man gegen den E-Commerce Trend insgesamt gehetzt und wettet nur auf die Outperformance von About You.
Aber wie kann das sein? Ich meine, in Asos und Zalando und About You, die verkaufen alle die gleichen Mode, machen alle einen guten Job, sind alle seit ein paar Jahren dabei. Wie kann es sein, dass es da so einen Outlier gibt? Was macht About You so viel besser?
Also A, ich glaube, es ist gute Execution. B, ich glaube, es ist eine jüngere Brand, die ein anderes Marketing Flywheel hat. Ich glaube, dass das die Kundenakquise kostet in Zukunft auch, also wenn dieser Hip-Hop Approach zum Beispiel klappt, dass letztlich Leute für ihre eigenen, also ich weiß nicht, ich habe nie mit Tarek über die Strategie gesprochen, aber ich meine, es gibt schon eigentlich nichts Schlaues, als dass du irgendjemandem deine Plattform zur Verfügung stellst und auch vollkommen egal mit welchem Revenue Share, sollen die 100% vom Revenue behalten oder noch E-Shops oben drauf bekommen. Aber wenn die neue Kunden auf About You bringen und wenn es nur ist, um ihre eigene Marke dort zu verkaufen, dann gewinnst du erstmal den Kundenkontakt, den du weiter bespielen kannst und das ist wahrscheinlich der günstigste Weg, Marketing zu machen. Also anders gesagt, würde Tarek uns jetzt sagen, hey verkauft eure Doppelgänger-Hoodies auf About You und dafür schleppen wir die Nutzer dahin, ist das wahrscheinlich das günstigste Marketing, was du haben kannst. Du würdest wahrscheinlich sogar noch ein bisschen Werbekostenzuschüsse den Partnern zusichern. Also der Deal wird vielleicht so sein, dass man sagt, wir verpflichten uns Werbung für eure Kollektion zu machen und ihr behaltet mindestens so und so viel der Marge selber und so weiter und so fort. Aber wir haben vor allem einen sehr günstigen Weg gefunden, neue Kunden zu akquirieren. Dann könnte das auch sozusagen das Next Level Flywheel sein oder der nächste Horizont der Kundengewinnung.
Also dass sie immer noch einen Vorteil haben, weil sie das Influencer-Marketing besser verstehen und die Kooperation besser verstehen als alle anderen Player.
Ist eine Erklärung. Also ich weiß nicht, ob sie richtig ist oder ob das 100% des Effekts ist, sicherlich nicht. Aber wie gesagt, wir sind auch nur Hobby-Analysten, die hier irgendwie rumrätseln aufgrund der Zahlen. Aber ich glaube, das ist eine mögliche Erklärung für relative Outperformance. Und ich glaube, Zalando wird wieder unter 30% wachsen, ehrlich gesagt, vielleicht sogar unter 20. Wenn sie nur unter 30 wachsen, dann werden sie auch extrem schlechte Margen, was heißt extrem, relativ schlechte Margen haben. Oder sie haben halbwegs stabile Margen, werden aber nur knapp über 20% wachsen, könnte ich mir vorstellen. Das ist immer nicht eins zu eins vergleichbar, weil die eben ein anderes Geschäftsjahr haben. Aber ich glaube, relativ gesehen, wenn wir von heute Silvester schauen, welche Aktie hat sich besser verhalten, dann glaube ich, wird About You Zalando outperformen. Und wenn nicht, man muss auch mal sagen, About You ist jetzt nur noch 3,3 Milliarden wert, wie gesagt ein Drittel unter dem IPO-Preis und anderthalb mal das Revenue. Wenn die jetzt nochmal deutlich unter, nochmal irgendwie 10, 20% verlieren, dann muss Michael Otto und Anders Paulsen sich überlegen, ob sie die nicht wieder von der Börse nehmen. Also ich würde jetzt nicht sagen, dass sie im Moment brutal unterbewertet sind, aber wenn die jetzt noch weiter verlieren sollten, dann musst du eigentlich sagen, du zahlst jetzt 30, 40% Prämien und solange sie noch so wachsen, nimmst sie von der Börse. Ich weiß nicht, ob sich PIs daran trauen, es ist schwer, wenn so viel, obwohl es kommt drauf an, wie kooperativ die Otto-Familie und der Bestseller-Group eigener ist. Aber ich glaube, wenn die deutlich unter anderthalb mal LTM-Revenue sinken, dann könnte man fast überlegen, ob man sie wieder von der Börse nimmt. Also im Vergleich zu The Hut Group könnte man sie ruhig höher bewerten, dafür, dass The Hut Group glaube ich schlechter aussieht eigentlich. Asos und Puhu sind sogar unter einmal Umsatzwert gerade, da wäre ich mir jetzt nicht so sicher, ob man die unbedingt, also muss man schauen. Aber im Moment traden die alle sehr günstig, würde ich sagen. Und das hat verschiedene Gründe. Einfach, weil E-Commerce schwer ist. Aber das ist vielleicht auch ein Vorteil von Private Equity gegenüber Public Markets, dass du, wenn jetzt die Märkte wegen dieses E-Commerce Backlash oder dass jetzt die Comparables so schwer sind, dass die Zahlen mal kurzfristig schlecht aussehen im E-Commerce, dass der langfristige Blick an der Börse vielleicht da fehlt und das kann eventuell jemand dann ausnutzen und entweder das Family Office von Otto, sich überlegen, das wieder Private zu nehmen und später, wenn das Klima besser ist, mit noch besseren Zahlen an die Börse zu bringen.
Und was sind die jetzt wert?
3,3 Milliarden. Und der Umsatz ist, wir reden über 512 Millionen im letzten Quartal, davon 10% in dem TME-Segment und die letzten zwölf Monate waren 1,6 Milliarden, also zweimal Revenue wird das, aber wenn du Runrate nimmst, dann wäre es eigentlich schon nur noch anderthalb mal Umsatz. Ich finde das eigentlich relativ, ich will nicht sagen günstig, aber fair bewertet. Wird es noch günstiger, glaube ich, dann werden Leute sich das anschauen, ob das nicht eine Opportunität ist, die Value Creation wieder im privaten Bereich weiter zu verfolgen.
Zum Abschluss wurdest du gefragt, was du von Boost hältst. Das sieht so aus wie das Konkurrenzprodukt von About You oder ein Konkurrent aus Schweden. Die sind auch an der Börse, wie ich eben gesehen habe.
Genau, Boost ist, Schweden ist aber auch in mehreren Ländern aktiv, ist relativ vergleichbar mit Zalando. Zalando wird mit zweimal Umsatz bewertet, so ähnlich, Boost auch, sind beide leicht profitabel, aber beide nicht im letzten Quartal, weil das eben so schwer war schon. Das heißt, da haben sie beide so ein bisschen abgekackt, wachsen, Boost wächst noch mit 31% im letzten Quartal, aber es ist nicht das gleiche wie Zalando. Sehr vergleichbar, sind halt deutlich kleiner, Boost macht nur 5 Milliarden Umsatz, Zalando ist schon bei fast 10 Milliarden. Es ist so wie ein halbes Zalando. Ich sehe da rein von den Zahlen her keine großen Unterschiede. Vom Marketing und so weiter ist es auch sehr ähnlich gelagert. Ich würde es jetzt nicht bevorzugen. Es ist weder über noch unterbewertet, es ist einfach so, als wenn jemand sagt, es darf immer genau die Hälfte wert sein von Zalando. So fühlt es sich ein bisschen an. Wenn man an Zalando glaubt, kann man auch Boost kaufen, wenn man nicht daran glaubt, sollte man auch Boost nicht kaufen. Ich weiß jetzt nicht, warum das eine besser ist als das andere. Was man sagen kann, ist dafür, dass Boost noch kleiner ist, sollten sie fast ein bisschen schneller wachsen. Also ein klein bisschen schneller wachsen sie auch als Zalando, aber es gibt jetzt nichts unheimlich Unterschiedliches drin. Noch mal ganz kurz, die Weltreise-Frage lässt mich nicht los. Um das mal zu erklären, warum das eigentlich so ist, dass man 10, 20 Jahre durchhalten muss in der Aktienstrategie. Der einzige Grund ist, man muss ja fragen, warum, wir wissen ja alle, dass man zwischen 7 und 11 Prozent langfristig Rendite machen kann, wenn man sehr breit investiert am Aktienmarkt. Und das vergleichsweise sicher, wenn man lang genug dabei ist. Und jetzt muss man sich fragen, warum kriegt man mehr als 5 Prozent über dem risikofreien Zinssatz, wenn man einfach nur das Geld in Aktien investiert. Das würde ja heißen, der Markt ist ineffizient, aber das ist ja eben nicht so. Man bekommt das eben dafür, dass man bereit ist, das Risiko zu akzeptieren, dass sich das Geld auch mal in einem Jahr halbiert. Und der große Vorteil des Aktienanlegers ist, oder der unfaire Vorteil, die Edge ist, dass man eben die Freiheit hat, im Vergleich zu einem Pensionsfonds oder einem Versicherer oder jemand, der eben sein Geld ganz dringend braucht oder der viel Sicherheit braucht, hat man halt den Vorteil, dass man nicht jedes Jahr drauf guckt, oder dass man einen langfristigen Horizont hat und dafür kriegt man halt eine Risikoprämie. Dass man bereit ist, einerseits das Totalverlustrisiko, was man mit dem Streuen halt senken kann, einzugehen, aber auch das Risiko, dass der Markt sich eben mal halbiert in einem Jahr, in einer großen Krise. Und dafür kriegt man halt diese unheimlich große Prämie. Das kann aber nur funktionieren, also man kann das nur austricksen, indem man a sehr stark streut und b sehr lange dabei bleibt. Und deswegen, es wird niemals die Möglichkeit geben, wie du, wenn du kurzfristig zum Beispiel drei bis vier Jahre anlegen willst, deutlich mehr als den Marktzins bekommst. Das wäre irrational. Das wäre ein Trick, wann immer das dir jemand verspricht. Also in der S-Bahn hängen irgendwelche Windradreklame oder so, du kriegst 7, 8 Prozent, wenn dein Geld in Windräder steckst. Das heißt immer, dass da trotzdem eine 5-prozentige Auswahlwahrscheinlichkeit, also dass du gar kein Geld zurückbekommst, steht. Bei Aktien ist es halt so, dass du zwar langfristig dein Geld sehr wahrscheinlich mit Rendite zurückbekommst, aber eben nur sehr langfristig. Es gibt halt, du kannst nicht beides haben, es gibt nicht garantierte Überrendite und kein Risiko. Es ist immer ein Gleichgewicht. Das coole sozusagen und unser unfairer Vorteil als Investor ist, dass wenn man die Weitsicht hat, kannst du halt mit starken Streuen, mit einem sehr langfristigen Horizont kannst du alle die in Anführungsstrichen austricksen, die nicht die nötige Geduld haben. Und dafür kriegst du halt eine Risikoprämie, die langfristig sich so ausgleicht, dass man sie dann fast risikolos bekommt, wenn man lang genug wartet. Deswegen ist aber die richtige Antwort eben, dass bei drei, vier Jahren das leider nicht so ist. In meinem Kopf hat das gerade geholfen, das zu erklären. Ich weiß nicht, ob das viel Sinn gemacht hat.
Sehr gut, vielen Dank. Wenn du schon beim Erklären bist, was sind nochmal die zwei, drei Punkte, warum Fashion jetzt in den kommenden Monaten oder E-Commerce in den kommenden Monaten echt Probleme haben wird?
Weil die letzten drei, vier, fünf Quartale eigentlich eine Sonderkonjunktur waren. Also durch Corona, dadurch, dass H&M, Zara, Mango etc. einfach geschlossen waren, offline auch, ist das natürlich viel mehr gewachsen als normal. Also wir konnten einfach nicht offline einkaufen, deswegen ist viel online geschifftet und viel wird dort auch verbleiben. Aber jetzt, wo die Läden halt aufmachen, geht halt schon auch wieder Geschäft zurück ins Offline-Business und die meisten Leute können sich nicht 20 Kleider offline und noch online kaufen. Plus, dass es vielleicht ein bisschen Konsum-Zurückhaltung gibt, weil Leute einfach andere Probleme auch haben oder Zeit höher bewerten oder es immer noch nicht genug Events gibt, um die ganze Kleidung auch aufzutragen. Und weil keiner in Badeurlaub macht, irgendwie dein Mallorca-Outfit kannst du dir sparen dieses Jahr in der Regel. Und dadurch ist es einfach unheimlich schwer, jetzt sofort, also A, die Wachstumsraten zu halten, überhaupt. Also das ist unmöglich. Sondern, dass es jetzt weiter so wächst, ist quasi unmöglich. Und vor dem Hintergrund sind diese 48% Wachstum bei About You zum Vorjahr, in dem es schon ein sehr starkes Corona-Quartal war, schon sehr, sehr gut. Und dann bei einzelnen Playern wird es halt heißen, dass es wieder ein bisschen zurückgeht, sogar der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr. Oder eben, obwohl man auf dem Papier noch eine Wachstumscompany ist, vielleicht trotzdem nur einstelliges Wachstum hat. Das kann natürlich auch alles, wir können auch den nächsten Mega-Lockdown bekommen und dann geht das Spiel von vorne los. Aber auch das wird dann wieder eine Einmalkonjunktur sein, aber auch da werden neue Kunden gewonnen werden. Dass wir im Zweifel alles gut für E-Commerce haben. Aber das ist der Hintergrund. Einfach, dass wir das zu sehr abgefeiert haben in den letzten vier Quartalen. Und das ist so ein bisschen ein ernüchterndes Muster eigentlich ein Kern. Und teilweise sieht man das ja schon. Und ich glaube aber, dass, wie gesagt, relativ gesehen, About You, da ganz gut dran ist. Ich würde dieses TME-Segment gerne ein bisschen mehr abfeiern, aber dazu ist es noch zu intransparent. Ich halte so gut, wie die Investor Relations machen, hier halte ich sie für schlau genug, dass wenn man das schöner darstellen könnte, dann würden sie das bestimmt gut tun. Also dann würden sie bestimmt ARR einzeln ausweisen, dann würden sie die Gross Margin bestimmt einzeln ausweisen. Dann würden sie die neuen Logos, die gewonnen werden konnten, bestimmt einzeln ausweisen. Und weil das aber alles noch nicht so 100% funktioniert, macht man das nicht. Aber immerhin steigt das TME-Revenue und das ist zumindest ein spannenderes Revenue als irgendwie Mode verschicken mit minus 6% EBIT-Marge.
Ich bin gespannt, ob du die Aktie dieses Jahr hältst oder irgendwann aus Liquiditätsgründen wieder verkaufst.
Ja, ich müsste eigentlich zalando noch dagegen shorten, um marktneutral und segmentneutral zu sein. Da habe ich aber eigentlich keine Lust drauf. Mal gucken, wie lange ich da drin bleibe. Prinzipiell halte ich sie für fair, eher günstig bewertet. Und wer sinkt das Wachstum jetzt? Und sie haben halt noch wirklich in den südeuropäischen Märkten sind sie wirklich auch noch sehr free. Ich habe mir die Similar App angeschaut. Die Engagementmetrics sehen schon relativ gut aus. Also das Marketing ist wahrscheinlich effizient, aber das sieht man ja auch im Zahlen, wenn man sich die Engagementmetrics anschaut. Und du siehst aber zum Beispiel, dass der SEO-Traffic sich gerade erst aufbaut. Und das wie gesagt, alle Sachen, die den blended Kack drücken, also CRM, SEO und so weiter, das tritt ja erst nach und nach ein. Von daher müsste das langfristig eigentlich die richtigen Effekte haben. Und andererseits halte ich die Kompanie für sozusagen gesteuert, dass man da nicht unheimlich viel Geld im Marketing verbläst, weil man nicht überzeugt ist, dass das Customer Lifetime zu Customer Acquisition Cost Verhältnis vernünftig ist. Dann würde ich ein bisschen vom Glauben abfallen.
Sehr gut. Dann kommt Tarek Niek auf die nächste Weihnachtsfeier. Ich wollte gerade sagen, Tarek wird auf jeden Fall die Folge abfeiern und sich freuen, dass du jetzt auch aktionär bist.
Mal sehen, wie lange.
Also in diesem Sinn, vielen Dank, habt einen schönen Mittwoch und bis Samstag.
Bis Samstag, ciao, ciao.