Doppelgänger Folge #112 vom 22. Januar 2022

TikTok | Blase ❓ | Rebranding | Coinbase | ESOPs | Netflix Earnings | Peloton

Pip berichtet von seiner ersten TikTok Erfahrung und was er im Handelsblatt Daily Podcast zur „Tech Blase“ erzählt hat. Wir sprechen über Rebranding, Aktionärsquote, Axel Springer und Inflation. Wir schauen uns Coinbase an und Pip verrät wie er für ESOPs verhandelt. Die zwei Loser der Woche: Netflix & Peloton.

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

(00:04:45 Bubble?)

(00:39:33 Coinbase)

(00:49:50 Inflation)

(00:54:27 Broke Angel ESOPS)

(01:01:00 TikTok)

(01:09:20 Amazon fashion)

(01:14:10 Airbnb, Netflix, peloton)

(01:29:00 Google antitrust)

Shownotes:

Inflation & the Elephant https://ritholtz.com/2022/01/inflation-the-elephant/

Doppelgänger Tech Talk Podcast

Earnings & Event Kalender https://www.doppelgaenger.io/kalender/

Sheet https://doppelgaenger.io/sheet/

Disclaimer https://www.doppelgaenger.io/disclaimer/

Post Production by Jan Wagener https://www.linkedin.com/in/jan-wagener-49270018b

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Herzlich willkommen zum Doppelgänger-Tech-Talk Episode 112 vom 22. Januar 2021. Hallo Philipp, heute sprechen wir über, wir haben nochmal spannende Insights zu TikTok und ByteDance. Wir haben hervorragende Hörerfragen bekommen, beantworten die komplizierte Frage, die wir letztes Mal nicht geschafft haben. Wir sprechen über Coinbase und den NFT-Space erneut. Wir sprechen über Inflation, über Vergütung und ESOPs für Broke Angels, über gewisse Formulierungen, die wir manchmal verwenden. Erklären wir nochmal neue Amazon Offline Stores im Fashion-Bereich. Über das spannende Arbeitsleben des Airbnb-CEO Brian Chesky. Ich hoffe, da erzählst du mir was zu. Über die desaströssten Netflix und Paladin-Earnings oder Ankündigungen natürlich. Und mal schauen, was wir noch sagen. Wir haben noch eine Frage zu der Demokratisierung von VC und am Ende machen wir auch eine ganz kurze Antitrust Corner. Hallo Philipp, wie geht's dir?
Sehr gut, wir nehmen Freitag mittags auf. Falls jetzt heute die Aktien nochmal um 20 Prozent alle runtergehen, löschen wir die Folge vielleicht nochmal und nehmen nochmal kurz auf, bevor wir ins Bett gehen. Aber ja, mir geht's gut. Wie geht's deiner TikTok-Karriere? Bist du schon radikalisiert worden?
Wird man auf TikTok radikalisiert?
Na ja, je nachdem, auf welche tanzenden Videos du klickst schon.
Also, obwohl das Format, was ich gemacht habe, ja nicht 100 Prozent passt, sondern eine Zweitverwertung der Ankündigung des Handelsblattes, habe ich gestartet mit ungefähr 150 Follower und keine Ahnung, woher ich die hatte, wahrscheinlich Bots und was weiß ich.
Der Link war in der Bio, hier in unseren Show Notes.
Ah, ja, vielen Dank. Schätz mal, wie viele Views mein Video bekommen hat, wenn ich 150 Follower hatte.
4.000.
Du traust mir zu viel zu, natürlich.
Ich traue dem Algorithmus mehr zu als dir.
Ja, aber das Video funktioniert ja nicht gut dem Algorithmus. So gut war das ja nicht. Aber es waren immer 880 bisher und es werden bestimmt noch über 1.000, knapp über 1.000. Ungefähr 10 Prozent Likequote, ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist. Ich denke, nicht super schlecht. Und die Follower ist verdoppelt an einem Tag, sind jetzt knapp 300.
Nicht schlecht.
Denkst du, ich sollte weitermachen?
Na klar, hau voll rein.
Ich habe gefragt, was wären gute Formate? Ich habe vor, so Mini-Stories, vielleicht die Highlights unseres Podcasts als Mini-Teaser zu machen. Vielleicht auch, wenn ich bei anderen Podcasts kurze Features mache, die dort anzuteasern. Jemand meinte, tolle Jobvorstellungen und so, was ich sonst vielleicht auf LinkedIn mache, auch dort bringen. Sonst noch Ideen? Was irgendwie On-Brand wäre und wo ich mich nicht komplett blamiere. Tanzen fällt aus, Singen fällt aus, Schaffeln fällt aus, Kochen. Kochtipps. Jemand hat geschrieben, ich soll Kochtipps machen. Tipps, Kochtipps. Ja, da gibt es auch bessere Quellen. Wer hat das neulich erzählt? Das Traurige ist ja, du siehst dort nur Leute, die irgendwas deutlich besser können als du. Sei es Tanzen, sei es Kochen, sei es irgendwie aus einer Ananas ein Dornröschenschloss schnitzen oder was weiß ich. Das können ja alle Leute irgendwas besser. Du kommst dir vollkommen nutzlos vor, wenn du TikTok anschaust. Ich glaube, das hat Christoph Poseck auch genauso gesagt nach seinem Ausstieg. Das fällt auf jeden Fall relativ schnell auf.
Ich fände gut, wenn du Kochen und Aktien miteinander verbindest. Stell dir vor, du kochst irgendwas, tust gerade die Nudeln ins heiße Wasser und dann sagst du, da fällt mir ein und erklärst irgendwas kurz.
Also wenn mir echte TikTok-Coaches noch Tipps geben wollen, dann gerne in unserer Discord-Community. Ich würde gerne noch dazu lernen, um zu schauen, wie ich da noch auf mehr Reichweite kommen könnte.
Und eine Frage noch dazu. Der Luftballon, die Luft geht raus. Die Idee hattest du vor, bevor wir darüber gesprochen haben, oder?
Nein, die Aufnahme ist ja nach unserem Podcast.
Okay, ich habe gehört, das hättest du dir vorher schon gelernt. Und was hast du im Handelsblatt? Da warst du am Mittwoch, kann man nachhören, Handelsblatt, Today, Podcast, die Luft geht ein bisschen raus. Was erwarten wir? Nach der Aufnahme, nach dem Release, war am nächsten Tag eigentlich wieder alles grün.
Ja, aber auch nur bis die US-Börsen aufgemacht haben.
Oder bis Netflix die Zahlen announced hat und Paladin gesagt hat, wir machen mal kurz Pause.
Meine Grundaussage war, also wie gesagt, man kann das bei Handelsblatt, Today nachhören. Also ich glaube, ich halte es für relativ gut tatsächlich, wenn die Luft langsam rausgelassen wird. Und das ist glaube ich, was jetzt passiert. Also es gibt ja noch keine echten Flash-Crashes oder so. Es gibt schon Tage, wo Tech insgesamt, also die Nester irgendwie anderthalb Prozent im Minus ist. Es gibt auch Tage, wo die vorherigen Highflyer um zehn Prozent verdroschen werden teilweise. Das tut natürlich weh, gerade wenn man an der Spitze eingestiegen wäre oder ist. Aber ich halte es natürlich für viel besser als einen echten Crash. Und ich erleide das auch voll mit. Ich kann mal gucken. Es sieht nicht mal alles grün aus bei mir. Also ich bin bei Biontech unter dem Einstandskurs inzwischen. Ich bin bei SIEE unter meinem Einstiegskurs wieder gefallen, auch krass. Also bei der Shopee Holding. Bei Snowflake bin ich wieder knapp unter dem Einstieg in Verlusten. Und auch bei CypherCutter 13 Prozent unter dem Einstieg. Andere Sachen laufen noch gut. Aber ich erleide das sozusagen relativ demütig und geduldig mit. Ich finde das auch ehrlich gesagt, also es ist nie schön, wenn du siehst, also du freust dich natürlich, wenn deine Aktien hochgehen und natürlich ärgerst du dich auch, wenn sie runtergehen. Aber wenn man wirklich eine langfristige Perspektive hat, also ich bin von den Unternehmen erzeugt, also die Unternehmen, die nicht investiert sind, haben noch keine schlechten Zahlen gezeigt. Das kann noch kommen natürlich. Aber solange das passt, bin ich jetzt nicht unglücklich. Im Gegenteil, ich halte es für eine super Chance für Leute, die es bisher zu recht zu teuer waren, weil die Kurse übertrieben waren, da haben wir ja keinen Hehl draus gemacht. Die haben jetzt eine Chance, bei den besten Titeln oft mit zwischen 30 und 50 Prozent Discount wieder einzusteigen. Und ich glaube schon, dass wir jetzt in einem Bereich sind, was nicht heißen soll, es kann natürlich auch von hier nochmal runtergehen, aber es wurde echt 50 Prozent Luft aus einigen Titeln rausgelassen, die trotzdem qualitativ sehr gut sind, aber auch viel zu teuer waren, wie zum Beispiel Cloudflare. Aber teilweise sind die wieder an den Kursen von Anfang 2020 und wir jetzt hier nicht zu großen Nachkauf-Attackern und Buy-the-Dip aufrufen zum Angriff blasen, aber was man sagen kann, ist, wenn man überlegt hat, die vor drei Monaten zu kaufen, zum doppelten Preis, dann ist das jetzt vielleicht auch die Möglichkeit, da langsam wieder einzusteigen. Und das Potenzial, dass jetzt wirklich eine Bubble, ich sehe das durchaus als Übertreibung, was wir im Q3, Q2 letzten Jahres gesehen haben, dass es eine Übertreibung ist, ist keine Frage. Ich glaube nicht, dass es mit dem Jahr 2000 oder so vergleichbar ist, weil wir reden über Unternehmen, die alle substanzielle Umsätze machen, mit Ausnahme von so ein paar Biotech-Butzen und diesen Evitols, den Elektroflugzeugen und so, es gibt natürlich auch viel Schrott an der Börse, wo es weder Umsätze noch Gewinne gibt, so die würde ich jetzt mal ausnehmen. Aber ich glaube, da haben wir selten gesagt, da würden wir jetzt unbedingt mal schnell einsteigen noch, bevor die abheben, im wahrsten Sinne des Wortes. Aber die Unternehmen, die wir regelmäßig besprechen, machen substanziell Umsätze, wachsen allesamt schnell, sind teilweise profitabel, fast immer Cashflow-positiv und das ist ein substanzieller, relevanter Unterschied zum Jahr 2000, wo irgendwie Unternehmen auf Basis von Page-Impressions oder sonstigen Unfug bewertet worden sind. Ich glaube, du kannst mit der Rule of Forty sehr gut schauen, wie viel Verlust verzeihbar ist bei Unternehmen und schauen, was ist gesund, was ist nicht gesund. Die großen Gafas sind sowieso Cash-Maschinen. Apple hat 200 Milliarden, Operating Cashflow, Google 90, Microsoft 80, Facebook 50. Die sind auch deutlich weniger überbewertet, als diese ganz schnell wachsenden Cloud-Booten. Klar werden die Zinsen steigen, aber werden wir jetzt 4,5% Zinsen auf dem Sparkonto bald wieder bekommen? Ne, so 2% sind nicht mal Inflationsausgleich, das heißt, ist das Assets und alternative Investments, aber eben auch einfach Aktien und Equity. Weiterhin grundsätzlich spannend bleibt, nicht so alternativlos wie es vorher war, aber immer noch spannend im Vergleich zu anderen Märkten. Worauf ich eben auch keine Lust hätte, ist jetzt in irgendwelche Value-Titel zu gehen. Und ich sehe es jetzt nicht so schwarz-weiß, wie eine Casey Wood das sagen würde. Also ich frage mich schon, will ich jetzt einen Autobauer haben oder einen Stahlkonzern oder einen Elektrokonzern stattdessen? Auch auf der anderen Seite gibt es glaube ich eine Value-Trap und eine, also du kannst ja sagen, es gibt diese Carbon-Bubble und wenn die Energiepreise so bleiben und die CO2-Zertifikate immer teurer werden, gibt es Industrien, die einfach gar nicht mehr funktionieren werden. Das, was wir heute Value irgendwie nennen, das kann eventuell gar nicht mehr funktionieren, wenn die Energiepreise weiter steigen. Unser Problem ist so ein bisschen, dass unsere Jobs alle daran hängen. Ich befürchte so ein bisschen, dass der Staat das irgendwann dann wieder subventionieren wird, damit die Jobs erhalten bleiben. Und die großen Trends, die sind ja weiter da. Also Software übernimmt immer mehr der Wertschöpfung in allen Industrien. In manchen ein bisschen schneller, in manchen ein bisschen weniger irgendwie. Construction, Logistik, Healthcare und so, aber das kommt. Der große Trend wird nicht weggehen. Die Aufmerksamkeit und Werbindustrie wird sich weiter in den digitalen Raum verschieben. Auch das wird sich nicht ändern. Das heißt, gerade die Profite von Google, Facebook, mehr und mehr Apple, von Amazon das Werbegeschäft, Snap, Pinterest. Ich glaube, Snap und Pinterest werden Probleme bekommen, aber prinzipiell gibt es da den dahinterliegenden Makro-Shift auch weiterhin. Immer mehr Bereiche des Lebens werden digitalisiert. Das wird nicht von Bluechips getragen und von Value-Werten in der Regel, sondern von neuen Wachstumsunternehmen und den Software-Riesen. Und deswegen bleibe ich eigentlich bei der Grundthese. Das heißt nicht, dass wir nicht nochmal 20% oder sogar 30% Verlust sehen können. Vielleicht im schlimmsten Fall sogar bis zu 50%. Ich glaube, das gefährlichste Szenario, was ich sehe, ist fast so ein langsamer Absturz. Was wir noch nicht haben, ist, dass die Stock-Market, also die Deflation der Bubble, also das langsame Luftrauslassen aus der Übertreibung jetzt, hat sich noch nicht so richtig in die privaten Märkte fortgesetzt. Und das wäre natürlich schon jetzt gefährlich, dass wenn du jetzt so Dekacorn-Friedhöfe hättest, dass irgendwie ein Klaner eventuell eine Down-Round machen müsste oder ein Stripe, dass ein paar der Unicorns vielleicht keine Anschlussfinanzierung bekommen oder Down-Rounds machen, dass dann dadurch nicht mehr so viel Geld, also wir haben letztes Jahr 650 Milliarden Venture-Capital-Gerace gehabt in 2021 weltweit. 650 Milliarden, eine zwei Drittel Trillionen Dollar, die an neuem Venture-Capital-Gerace sind. Davon geht substanziell viel in Cloud-Computing und in Online-Advertising und in sozusagen die krassen Gehälter von Entwicklern und anderen Tech-Angestellten. Und wenn das jetzt ausfällt oder wenn davon jetzt 200 Milliarden nicht allokiert werden können oder sehr vorsichtig nur allokiert werden, ich glaube, das wäre gefährlich, weil darunter würden alle Cloud-Anbieter leiden, darunter würden alle Online-Firmen zumindest teilweise leiden. Und wenn das jetzt so über ein, zwei Jahre passiert, dass sich das verlangsamt und die Private-Tech-Industrie vorsichtiger wird, das hielt ich am ehesten noch für gefährlich, gerade ehrlich gesagt.
Stell dir vor, jetzt wird in den nächsten Monaten jede Woche es rot. Irgendwann müssen wir uns überlegen, ob wir uns nur noch auf Marketing-Themen dann konzentrieren.
Also ich finde es auch gut, also es gibt immer Aktien, die auch gegen den Trend steigen. Es wird natürlich deutlich schwerer in dem Markt, wenn nicht mehr alles hochgeht. Aber so Long-Short-Strategien, also dass man das gegeneinander spielt, wird natürlich spannend, was aber auch eher was für Profis ist. Ich würde schon auch gerne weiter über Aktien und Unternehmen, wir reden ja nicht originär über die Börse, sondern schon um Unternehmen, Märkte, große Trends. Und das würden sie auch tun, wenn die Börse nicht läuft.
Was man halt schon sagen muss, in den letzten Jahren ist es gefühlt so ein bisschen wie mit Immobilien. In den letzten zehn Jahren konnte irgendwie jeder Geld verdienen. Also er konnte sich ja noch das beschissenste Loch irgendwo in der Stadt kaufen und das ist jetzt wahrscheinlich doppelt so viel wert. Und wahrscheinlich wird jetzt einfach selektiert zwischen den Aktien, die laufen, die Unternehmen, die funktionieren und die, die halt nicht funktionieren. Aber ich habe irgendwie das Gefühl, die Leute werden unsicherer und es wird irgendwie mehr Panik noch verbreitet als vorher.
Ja, ich glaube schon, es wäre cool, wenn es jetzt auf dem Niveau bleibt, dass man mal wieder auch Geld anlegen kann und nicht das Gefühl hat, dass man sozusagen der letzte Idiot ist oder Backholder, der noch am Höchstkurs einkauft. Das tut man jetzt definitiv ja nicht mehr. Ich fände es auch nicht furchter, wenn es noch ein bisschen runter geht. Es ist auch cool, wenn Leute günstig, das sagt Scott Galloway, ich will das gar nicht als meinen Gedanken verkaufen, aber ich würde es komplett sekundieren, dass es auch fair ist, dass Leute sich mal wieder günstig in den Markt einkaufen können. Und die anderen behalten ja ihre Aktien. Die haben genauso viel Anteil an der Firma wie vorher, nur dass es jetzt gerade von anderen Leuten nicht zu dem Preis gekauft werden wollte. Aber in zwei Jahren ist die Firma vielleicht wieder ähnlich viel wert. Und wer das nicht aussitzen kann, der hätte das halt auch nicht kaufen dürfen. Der oder die.
Wir haben eine Frage bekommen zum Umbenennen. Und zwar wurde ich persönlich gefragt, ob ich Avocados doch anders nennen würde oder anders genannt hätte, weil Avocados halt nicht wirklich nachhaltig sind.
Sag erstmal, warum ich es so genannt habe damals?
Wir sind um die Alpsack gelaufen und haben irgendwie überlegt und das ist dann irgendwie so entstanden. Also es war keine Brandingagentur und ist einfach bei einem Spaziergang entstanden.
Aber von Nachhaltigkeit, also Avocados, das ist ja ein Marktplatz, oder sollte damals ein Shop werden, ist jetzt aber ein Marktplatz für nachhaltige Kleidung. Mit Nachhaltigkeit hat die Avocado ja gar nicht so viel zu tun, wie man denken würde.
Ja genau, das war mir persönlich zu dem Zeitpunkt noch nicht so bewusst. Es sollte von Anfang an ein Marktplatz werden. Das war auch technisch die größte Challenge, es ist glaube ich immer noch, einen Marktplatz zu bauen, in dem man, wenn sich die Größen ändern, verschiedene Anbieter hat und so eine Buybox wie Amazon schon immer irgendwie recht hat. Aber ja, ändern würde ich den Namen jetzt nicht. Ich glaube, ich kenne so ein Rebranding, das positiv verlaufen ist. Ich habe das Gefühl, Rebranding ist so ein bisschen wie die zweite Ehe. Also Scheidungsanwälte sagen immer, die zweite ist immer schlechter. Und so habe ich es bei Rebranding irgendwie auch das Gefühl, wenn du jetzt Meta, Blog als Beispiel nimmst oder Google, Alphabet, dann sind das ja keine richtigen Rebrandings. Die Firmen ändern sich anders, aber die Produkte sind immer noch die gleichen.
Ich glaube Alphabet ist gescheitert, ehrlich gesagt. Das war Unfug. Ich sollte glaube ich die Welt darauf vorbereiten, dass Google mehr als nur Google ist. Was man ja jetzt sieht mit YouTube, relativ groß und ich glaube Waymo wird auch bedeutend. Ich glaube Facebook hat schon so ein bisschen geschafft, sich einen Teil des Rufs abzulegen. Deswegen sagen wir auch weiter an Facebook. Blog Square kann ich nicht beurteilen, das habe ich auch noch nicht zu 100 Prozent verstanden.
Aber du verlierst eigentlich mit Rebranding immer. Außer Rider und Twix vielleicht, weil ich da auch nicht ganz genau weiß, warum sie das gemacht haben. Ich glaube viel mehr Sinn macht es, als...
Keine Schokoriegelwitze diese Sendung. Davon gab es genug diese Woche.
Aber ich glaube, ich würde eher ein neues Produkt entstehen lassen. Also dann ist man gleich wieder About You, aber das ist vielleicht ein ganz gutes Beispiel dafür, dass wenn du mit der Brand oder mit der Positionierung des Unternehmens nicht zufrieden bist, zum Beispiel könnte man das sagen bei Otto, dass du dann etwas Jüngeres, Kreativeres, anderes baust und eher ein anderes Produkt baust und versuchst dann damit zu arbeiten. Aber Rebranding würde ich eigentlich immer die Finger davon lassen. Und ich persönlich habe, als ich mitbekommen habe, wie Daimler und BMW hier das Rebranding machen wollten für die Mobility-Firmen, war es für mich eher so der Punkt, dass ich gedacht habe, okay, jetzt ist vielleicht Zeit zu gehen. Vielleicht hat ja irgendjemand mal ausgerechnet, was es MyTaxi gekostet hat, sich umzunennen in FreeNow. Also nicht gekostet mit wir branden alles um, sondern einfach Markenbekanntheit und alles. Also das kannst du ja eigentlich nicht wieder gut machen mit irgendwelchen Out-of-Home- oder TV-Kampagnen.
Ansonsten ist Avocado schon einfach zu merken. Es ist dummerweise schwer zu schreiben. Also ich glaube, es gibt unheimlich viele Vertipper. Aber habe ich dir nicht sogar irgendwann mal einen zurückgegeben? Ich glaube, ich hatte sogar einen aufgehoben für euch. Echt? Ja, ich bin mir nicht sicher. Aber so einfache Tiere oder Früchte oder so was in den Brandnames zu machen, kann ganz schlau sein, weil die Wiedererkennung, also die Erinnerung daran sehr einfach ist.
Und enden nicht alle Brandings von Rocket mit irgendwelchen Os?
Ja, nicht alle. Oder Us oder so?
Also Avocado, das klingt halt ganz gut. Aber ich würde halt den Store nicht mehr reinnehmen, einfach um mehr Freiheiten zu haben. Und du kannst halt mit Avocado Store keine Klamotten eigentlich verkaufen, wenn du jetzt Eigenlabel machst. Da musst du halt dafür eine andere Brand machen. Aber sonst, ein schlechtes Gefühl habe ich mit der Brand eigentlich nicht. Ich finde sie immer noch ganz angenehm. Dann hatten wir eine Frage zur Aktionärsquote. Und zwar, ob wir kreative Ideen hätten, wie wir es schaffen würden, dass in Deutschland noch mehr Leute mit Aktien handeln oder Aktien kaufen. Losgelöst von irgendwelchen Börsengurus oder Meme-Stocks. Ich habe lange überlegt, bis auf Schule ist mir nicht wirklich was eingefallen. In den deutschen Schulen wird ja, glaube ich, nicht Economics oder irgendwas unterrichtet. Also, dass man da eher so einen wirtschaftlichen Zweig oder Kurs nochmal irgendwie in den letzten Jahren machen kann. Aber sonst, was würdest du machen? Mehr TikTok-Videos?
Also, ich glaube, man muss auf jeden Fall in der Schule schon damit anfangen, zu erklären, gerade so, wie das Rentensystem jetzt gerade aussieht, wird es immer wichtiger, dass man versteht, dass es eigentlich ohne eigene Altersversorgung wahrscheinlich nicht gut funktionieren wird, langfristig. Ich glaube, Influencer können viel dafür... Also, es gibt eine Mischung zwischen Börsenguru oder scheinbarer Börsenguru oder Influencer-Influencerin. Und ich glaube, zu sehen, dass in Anführungsstrichen normale Personen oder auch sehr junge Influencer sich schon darüber Gedanken machen, ist was Gutes. Dass das eben nicht nur irgendwie was für Finanzhaie ist, sondern für jedermann. Und auch egal, für welchen Geldbeutel eigentlich fast. Das heißt, das ist, glaube ich, schon gut, darüber Aufmerksamkeit zu erzeugen. Ich glaube, es ist wichtig, dass man das Rüstzeug dazu... Also, dass man entweder sehr klar versteht, dass eben ETF das Einzige ist, was man tun sollte, wenn man es nicht versteht und sich ansonsten das Rüstzeug dafür holt. So, das ist ja einer unserer Aufträge vielleicht inzwischen geworden, so ein bisschen mit auch. Das war nicht das Hauptziel dieses Podcast, aber hat sich jetzt so entwickelt. Ich glaube, es ist außerdem wichtig, dass die Regulierungsbehörden dafür sorgen, dass weniger Enttäuschungsmomente entstehen wie Wirecard oder so was und auch andere Sachen, die jetzt teilweise an die Börse schwemmen. Na gut, Specs kann man jetzt nicht verändern. Aber ich glaube schon, es sind zwei Aspekte. Es ist die Leute an die Börse bringen und dann dafür zu sorgen, dass dort auch nicht größere Enttäuschungen kommen, dass die Leute diversifiziert sind. Dass man vielleicht auch wieder in der Tagesschau den Teil... Gibt es noch einen Aktienteil in der Tagesschau? Ich glaube, nur in der 17.30 oder so bei Börsenschluss gibt es, glaube ich, einen. War das zu der Telekom-Zeit eigentlich anders? Da gab es eine Ein-Minuten-Schalte zur Börse, oder damals?
Also weder zur Telekom-Zeit war meine Generation da noch Fernsehen. Nein, keine Ahnung. Aber Börse gibt es auch immer in den Nachrichten.
Ja, aber nicht jeden Tag. Oder nur... Also ich glaube, man muss das auf jeden Fall weiter verfolgen. Letztlich muss jeder Mann und jede Frau das so normal besprechen wie möglich. Also dass man das Gefühl hat, dass jeder hat sowas eigentlich. Natürlich reden viele Leute nicht über Geld. Für mich ist es eigentlich auch nicht natürlich, über Geld zu reden. Aber es lässt sich anders nicht machen. Was könnte man noch tun? Ich glaube schon, dass es auch ein bisschen Influencer-Tätigkeits... Das Problem ist natürlich, dass die Provisionen am höchsten sind. Gerade wenn man das dann bezahlt macht, sind die Provisionen natürlich am höchsten für die Sachen, die am schlechtesten fürs Anlager verhalten sind. Also irgendein CFD-Broker, FX-Trading, Crypto-Scam wird dir immer eine höhere Affiliate-Provision geben als ein möglichst günstiger Broker. Ich glaube, man sollte in der Schule anfangen, vielleicht das im Studium so ein bisschen weitermachen. Ich glaube, die Leute müssen es auch erstmal erleben und dann spricht sich das auch von alleine rum. Wenn es ein paar Jahre gut geht, dann wird es ja auch ein bisschen mehr Normalität. Aber es fehlt so langsam in Deutschland. Und ich glaube, was das bewegen muss, ist dieses Vorurteil, dass man viel verstehen muss von Aktien, um Altersversorgung zu betreiben. Du kannst halt statt Riesling einfach in ETFs investieren. Das sehr regelmäßig, da kann relativ wenig schief gehen. Gerade wenn du es mit einem super langen Horizont machst. Dazu muss man halt genau gar nichts verstehen. Du brauchst einfach einen Konsens unter Experten, den es ja jetzt gibt zum Beispiel. Ich kenne keinen vernünftigen Podcast oder keine Börsenzeiten, die jetzt sagen würden, es ist dumm, einen Großteil des Geldes in MSC World zu investieren. Das ist wissenschaftlich so unfraglich inzwischen, dass es da einen großen Konsens gibt. Das hilft dann ja auch, dass Leute das vielleicht akzeptieren irgendwann. Viel schlimmer wäre es, wenn ständig andere Leute irgendwas anderes erzählen. Wenn die einen sagen, hier müssen unbedingt Devisen, Ressourcen und Terminkontrakte rein in ein richtiges Depot und so. Aber es gibt ja eigentlich großen Konsens, dass man überall das Gleiche hört, egal wo man einschaltet. Dass das Basisinvestment eben ein sehr starker Streuter in die C ist und wenn man es spannend findet, kann man dann eben mehr machen und wenn nicht, dann nicht.
Bei der nächsten Frage habe ich mir gedacht, ich gehe mal kurz in die Küche und hole mir mal einen Snickers. Die kannst du doch vorlesen.
Ich soll die selber auch noch vorlesen? Okay, also die ist von dem gleichen Hörer. Die richtet sich ausdrücklich oder nicht besonders an mich. Ist aber auch eine allgemeine Frage. Wie kommentiert ihr für euch die Zusammenarbeit mit Unternehmen wie zum Beispiel Axel Springer, die im besten Fall zumindest euren persönlichen politischen Meinungen diametral entgegenstehen, im schlechtesten Fall sogar von einigen als demokratiegefährdend oder moralisch sehr fragwürdige Akteur gesehen werden? Hast du schon eine Meinung dazu?
Naja, ich habe einmal eine Anfrage bekommen für so einen Inkubator von Axel Springer. Da habe ich glaube ich abgesagt. Aber auch weil ich dieses Inkubator-Mentoren-Thema nicht so spannend fand. Ich finde es schwierig.
Wie findest du es denn für die deutsche Diesel-Lobby oder Diesel-Mafia gearbeitet zu haben? Ja, auch nicht so super. Das ist ja die schwierige Frage. Welches Unternehmen ist frei von polarisierender Wirkung zumindest? Vorsichtig gesagt.
Genau. Und in welcher NGO ist es so angenehm zu arbeiten? Könnte man auch noch fragen. Ich glaube es ist schwierig und man muss sich entscheiden, was man machen möchte und was nicht. Würde ich jetzt für eine Zeitung mit vier Buchstaben oder eine blaue Firma, die jetzt auch vier Buchstaben hat, arbeiten? Weiß nicht. Wahrscheinlich nicht. Ich habe einmal eine Person kennengelernt, die bei der Zeitung mit vier Buchstaben im Shopping gearbeitet hat. Und meinte, das wäre der absolute Traumjob. Weil es auch viel mit Sport zu tun hatte und alles. Keine Ahnung. Am besten so wenig wie möglich und so arbeiten, dass man damit gut klarkommt. Aber es ist ja schon so. Auf Instagram haben wir gar nicht drüber gesprochen. Wir machen ja jetzt auch Subscriptions. Und dann ist mir aufgefallen, dass der Head of Instagram, der macht immer so Instagram-Videos, wo man die Uhr anschaut und nicht so eine Apple Watch oder so. Sondern es gibt dann auch so einen Account.
Da muss ich noch den Hintergrund erzählen. Der Instagram-Chef hat stolz angekündigt, dass Instagram jetzt Subscriptions für Influencer hat. Damit du deine Follower direkt abkassieren kannst und nicht so viel Werbung machen musst. Von der Werbung kriegt Instagramer nichts ab. Da brauchen sie natürlich eine Take-Rate-Name, um das sicher zu gestalten. Und sie die Payment-Fees davon zu bestreiten. Das haben sie jetzt angekündigt. Mein Doppelgänger, dem es natürlich hervorragend geht, müsste dann nicht mehr irgendwelche Coachings verkaufen, sondern könnte direkt Subscriptions in meinem Namen an meine Follower verkaufen. Das macht es natürlich deutlich einfacher.
Während er das Video gemacht hat, hat er auch mal eine Uhr an, die etwas zwischen 40.000 und 140.000 Dollar kostet.
Glück hat mich vorgestern gefragt, was für Uhren das wären. Sie sind relativ ikonisch. Das eine ist eine Nautilus von Patek. Die kostet zwischen 60.000 und 100.000, da sie nicht verfügbar gibt. Und da sie eingestellt wurde jetzt. Bis zu 200.000, wenn du sie neu haben wolltest. Dann hat er so eine hässliche schwarze Royal Oak von Audemars Piguet. Die kostet über 40.000 bis zu 100.000. Und die goldene, die er im letzten Video anhat, ist auch eine goldene, wahrscheinlich Vintage Rolex.
Er scheint da fröhlich durchzuwechseln. Ich hätte die Uhren ausgezogen für den Dreh. Und ich hätte wahrscheinlich auch nicht so viele Uhren. Der Punkt, den ich machen wollte, ist, die verdienen derbe viel Kohle.
Aber ist das eine gute Rechtfertigung jetzt? Nein, für eine Firma zu arbeiten, hinter deren Werten du nicht stehst.
Ja, eigentlich nicht. Die Welt teilt sich schon sehr lange dadurch, dass in vielen Firmen einfach unheimlich viel Geld verdient wird. Und dann wird auf einmal nicht mehr hinterfragt. Und dann ist es auf einmal so angenehm. Es ist halt alles für alles gesorgt. Und dann macht man halt auch mal den Job oder führt das Unternehmen, hinter dem man dann doch nicht so 100 Prozent steht.
Aber gut, zurück zu Axel Springer. Vielleicht für den Hintergrund, für die, die das nicht bewusst sind. Ich habe lange Zeit bei Idealo gearbeitet. Die wurden von Axel Springer akquiriert. Ich habe dann auch mittelbar akquiriert und habe danach wieder KKA beraten. Und die haben wiederum Axel Springer akquiriert. So lande ich immer wieder in dem goldenen Hochhaus da, ob ich es will oder nicht. Was ich auf jeden Fall schon mal sagen würde, ist, dass die Kultur in den Unternehmen, die Axel Springer teilweise akquiriert hat, sei es ein Stepstone oder ein Idealo oder ein Ladenzeit oder ein Bunyala, das ist grundlegend generell bei den journalistischen Objekten und noch mal insbesondere bei der Bild-Zeitung. Natürlich kann man sagen, das ist die gleiche Eignerschaft und irgendwie finanziert das eine so ein bisschen das andere mit oder auch nicht oder gehört zusammen. Aber ich habe irgendwas von dem, was man da zuletzt aus der Bild gehört hat, in den Firmen, wo ich gearbeitet habe. Und für den Springer-Konzern habe ich selber, glaube ich, ich müsste überlegen, ob ich etwas Falsches sage, aber ich glaube, ich kann mich nicht erinnern, irgendwann so eine direktfällige Arbeit zu haben. Vielleicht im Zusammenhang mit dem Google-Verfahren oder so mal, aber nicht, dass der eine Rechnung gestellt hätte oder so. Genau, das unterscheidet sich schon mal grundlegend. Und da muss man, glaube ich, zwei wichtige Unterscheidungen machen. Also das eine ist, wenn man sagt, dass gewisse Anteilseigner einen generell abschrecken. Dann könnte man ja auch sagen, Larry Fink, der Blackrock-Chef, und Blackrock ist jedes über die ETFs, die sie rausbringen, also das sind die Issuer, die Herausgeber der iShares-ETFs, haben die zwischen 2 und 12 Prozent in den meisten Unternehmen der Welt. Und der ist zum Beispiel ein relativ outspoken Trump-Supporter, ich weiß nicht, ob aus Überzeugungen oder aus wirtschaftlichen Motiven, aber dann gilt als jemand, oder viele der Geldmanager sind eigentlich sehr entweder schon immer der republikanischen Partei nah oder insbesondere Trump nah gewesen. Dann wird jede Company der Welt damit an Investable, wenn du jetzt nach der eigenen Struktur gehen würdest. Jetzt kann man natürlich noch mal unterscheiden in Mehrheit- und Minderheitsinvestoren. Das ist natürlich nicht ein Unterschied, ob eine Firma jetzt zu 100 Prozent oder zu 75 Prozent oder 74,9 Prozent zu Axel Springer gehört oder zu 5. Ist auch fair, glaube ich, das zu tun. Und das andere ist, und die Differenzierung finde ich wiederum viel wichtiger ist, ich hätte nicht zwangsläufig ein Problem mit einer, also ich finde man sollte Firmen nicht boykottieren, bloß weil sie eine andere politische Meinung haben. Ich finde es relativ schlimm, wenn, und das kommt, finde ich, insbesondere sozusagen auch auf die linkere Seite der Bubble, oder die linke Echo-Chamber beziehen, dass die teilweise noch intoleranter werden als rechte Menschen es teilweise sind. Ich meine nicht rechtsextreme, aber sich selbst rechts verordne. Und wer das hier öfter mal gehört hat, weiß, dass wir wahrscheinlich uns irgendwo im linksliberalen Spektrum bewegen beide, würde ich vermuten. Für mich ist es jetzt nicht sinnvoll zu sagen, ich kann irgendeine politische Meinung nicht ertragen oder so. Also mich haben solche Leute oft gefragt, warum ich bei Welt-TV oder beim Welt-Podcast zu Gast wäre. Und ich glaube in der Welt werden definitiv Dinge gedruckt, mit denen ich nicht übereinstimme, oder die ich teilweise auch einigermaßen furchtbar finde. Aber da werden halt auch andere Dinge gedruckt. Und ich finde, dass man das schon irgendwie tolerieren, man muss es nicht gut finden, aber ich finde, man muss schon auch andere Meinungen noch tolerieren können irgendwie. Auch wenn die irgendwie ganz klar im rechten oder sehr weit rechten Spektrum sind. Aber ich fände es schlimmer, wenn das jetzt nicht mehr gedruckt werden dürfte. Was ich nicht tun würde, ist tatsächlich, ich würde Status Heute, weiß nicht, ob sich das irgendwann mal ändern wird, aber Status Heute würde ich nicht mit der BILD zusammenarbeiten tatsächlich. Aber bloß wegen der politischen Meinung, das ist für mich ehrlich gesagt nicht Grund genug. Dann müsstest du in den USA irgendwie die Hälfte der Unternehmen canceln oder so. Das führt nur zu noch mehr Spaltung, das finde ich Quatsch. Wir müssen alle auch ein bisschen toleranter werden, was andere Meinungen angeht, egal in welchem Spektrum die liegen. Was ich deutlich schlimmer finde, ist, wenn es in irgendeine menschenverachtende Richtung geht oder nicht mehr faktengetreu und so weiter. Das ist etwas, was ich viel komplizierter finde, was ich da nicht fordern würde. Ich würde jetzt nicht irgendwie Chef-Traffic-Beschaffer bei der BILD werden wollen zum Beispiel. Ich habe vor einem Jahr oder so auch mal einen sehr bösen LinkedIn-Post über die BILD geschrieben, als sie diesen Startup-Gründer meiner Meinung nach verunglimpft haben. Und das auch sachlich extrem falsch dargestellt haben. Ich habe dafür auch böse Post von Relativheit oben bekommen. Nicht mal böse, also jemand hat im Rahmen der Rolle auch versucht, das einzuschränken. Ich finde das okay, dass man auch... Also ich kann auch mitleben, dass jemand sagt, ich bin dafür verantwortlich und ich sehe das anders. Das ändert dann meine Meinung nicht. Wenn jemand sagt, ich kann deswegen nicht mehr mit dir arbeiten, dann würde ich sagen, dann kannst du halt auch nicht mehr mit mir arbeiten. Aber ich sage jetzt nicht sozusagen meine Arbeit ab, bloß weil man politisch andere Meinungen hat. Ich finde es sogar sehr wichtig, dass es irgendwie noch Dissens und Debatte gibt. Genau, ansonsten, ich überlege gerade, ob es andere Logos gibt. Also ich würde nicht für Produkte arbeiten, die ich für grundsätzlich demeritorisch halte, also die einen negativen Nutzen auf die. Deswegen würde ich zum Beispiel nicht für Facebook arbeiten, mag deswegen die Akten nicht haben, weil ich mich über die Gewinne nicht freuen könnte. Gleiches gilt für Tabak. Ich würde wahrscheinlich auch nicht werbend in der Alkoholindustrie arbeiten wollen, vielleicht auch nicht Waffenindustrie und so weiter. Für diesen konkreten Fall bei Springer kann ich sagen, dass die Kulturen in den verschiedenen angeschlossenen Unternehmen von Springer sehr unterschiedlich sind und dass ich danach auch entscheiden würde, ob ich das mache oder nicht. Das Einzige, was da sozusagen dran haftet von Springer, ist, dass ich das in einer ganz groben Kultur, die von Springer kommt, irgendeiner Form unterordnen muss. Das ist aber eine, mit der ich eigentlich kein Problem habe. Wenn du dir die Leitsätze von Springer auf Konzernebene anschaust, dann ist das jetzt nicht etwas, was du nicht unterschreiben würdest, glaube ich. Dass das in der Bild dann ganz anders gelebt ist, ist auch klar. Damit kann ich leben. Ich würde jetzt anders sagen, wohin man sein Geld abführt. Darum geht es ja auch bei Eignerschaft am Ende. Wie gesagt, wenn man es davon abhängig macht, kann man für die meisten Unternehmen nicht mehr arbeiten, weil es immer irgendeinen Shareholder geben wird, mit dem man politisch nicht 100 Prozent überein liegt. Was dann wiederum so das nächste Komplikationslevel wäre, Geld aus Saudi-Arabien oder aus China. Will man zum Beispiel für jemand arbeiten, wo der saudi-arabische Kronprinz investiert ist? Jede Firma, in der Softbank ist, würde dazu zählen.
Schau dir mal die ganzen VCs an. Da wird doch bestimmt auch der eine oder andere LP drin sein, mit dem man nicht so ganz übereinstimmt.
Die Besseren können sich das vielleicht sogar ein bisschen aussuchen. Es ist auch wieder eine Frage der Mittelbarkeit. Was ist, wenn im Fund-of-Fund irgendwie... Das ist echt schwer auszuschließen, glaube ich. Du hast ja relativ gute AML, also Anti-Money Laundering und KYC, Know Your Customer Verfahren. Du schließt zum Beispiel auch, dass das politische Personen sind und so weiter. Oder du versuchst sie zumindest besonders zu behandeln. Aber es ist ein schweres Thema. Ich glaube prinzipiell, dass jeder versucht, das so gut wie möglich zu machen. Ich bin mir sicher, dass auch die Leute, die bei Facebook arbeiten oder bei der Bild, nicht glauben, dass sie grundschlechte Menschen sind. Sondern die sagen, entweder haben sie gleich rechtfertiges Geld, aber manchmal glauben sie vielleicht auch, dass es gar nicht so schlimm ist. Oder dass es vielleicht sogar gut ist.
Die, die ich kenne, sind alle nett.
Es gibt auch Leute in meiner erweiterten Familie, die dort arbeiten. Ich glaube, die machen das durchaus mit einem gewissen Idealismus. Und auch um die Welt vielleicht sogar besser zu machen. Ich weiß nicht, ob ich mich jetzt damit beschäftigen würde. Oder ob man das an anderer Stelle auch besser kann. Aber ich habe Respekt davor, das zu probieren. Das heißt nicht, dass ich vor jedem Respekt habe, der da arbeitet. Es gibt auch Leute, die das nicht mehr verdienen. Aber das ist die ehrliche Antwort darauf. Das könnte man eine Stunde lang diskutieren in noch mehr Facetten. Ich glaube, das, was ich ganz klar sagen will, ist, dass ich mit Menschen reden kann, am Tisch sitzen und auch für Leute arbeiten, die politische Meinung haben. Solange sie im demokratischen Spektrum sind. Das ist natürlich noch die andere Facette. Dass für ein Bankhaus, das regelmäßig Millionen an die AfD vorne oder hinten rum spendet, das wäre vielleicht auch etwas, wo ich eher finde, die kann es auch ohne mich schaffen. Oder vielleicht besser auch gar nicht. Es ist immer schöner, von der Seitenlinie dem Verfall zuzuschauen.
Dann lass uns doch mal kurz den Disclaimer einspielen, bevor wir die nächste Frage machen. Liebe Doppelgänger-Community, hier spricht Marco Alberti vom Murakami Podcast. Da es bei uns im Murakami Podcast eher um die Steuerung von Unternehmen und die Herausforderung rund um Führung, Ziele und Strategien geht, höre ich selbst dem Doppelgänger-Podcast treu seit Folge 1 zu, um spannende Ideen und scharfe Analysen rund um das Thema Aktien und Co. zu bekommen. Neben dem Austausch mit Philipp und der Community, mache ich mir natürlich immer mein eigenes Bild und eine eigene Recherche, um meine eigenen Entscheidungen treffen zu können. Es handelt sich hier also nicht um Anlageberatung. Man sollte aufgrund des gehörten Keine-Kauf- oder Verkauf-Entscheidungen zu Aktien oder anderen Wertpapieren treffen. Die beiden Podcast-Hosts können die Risikodisposition der HörerInnen nicht einschätzen. Es besteht zudem immer das Risiko eines Totalverlusts. Ihr solltet immer eure eigene Recherche machen und selbstständig Entscheidungen treffen. Solltet ihr dennoch aufgrund der Informationen im Podcast handeln, handelt ihr stets auf eigenes Risiko. Und die Hosts können natürlich unmöglich für etwaige Verluste haften. All das könnt ihr wie immer nachlesen auf doppelgänger.io. Jetzt also weiterhin viel Spaß beim Zuhören.
Und dann hat Sergei gefragt in der Community. Er würde sich mal wieder eine aktuelle Einschätzung zu Coinbase wünschen. Aktuell sei der Kurs durch die Abflüsse bei ARK belastet. Das heißt auf Deutsch, dadurch dass der ARK-Fonds jetzt relativ stark underperformt. Und wenn da Leute ihr Geld rausziehen, dann muss ARK auch die dahinterliegenden Aktien natürlich ausverkaufen. Und dadurch drückt das dann immer weiter auf den Kurs. Wenn vielleicht gar nicht genug Liquidität da ist, dann kann das auch zu noch schnelleren Kursverlusten führen. Und das beschleunigt so ein bisschen vielleicht auch die schlechte Entwicklung dieser Aktien gerade. Er erkennt, dass das den Kurs belasten könnte. Gleichzeitig gibt es im Hintergrund aber eigentlich viel spannende Sachen. Sozusagen dieses Krypto-Ökosystem, was sie aufbauen. Die haben ja so eine Art Venture Fund. Sie bauen sozusagen eine Plattform für NFTs auch. Haben FairX übernommen und viele andere spannende Sachen. Ich glaube wir haben damals mal gesagt, ich gucke mal wie schlecht die sich entwickelt haben, seit wir uns das letzte Mal geäußert haben. Die waren am Höhepunkt, aber da haben wir sie glaube ich nicht besprochen, bei 340. Ansonsten gehen sie hauptsächlich seitwärts eigentlich. Sie schwanken immer so ein bisschen im Korridor zwischen 340 und am Tiefpunkt, aber auch ein Drittel tiefer.
Genau, ein Drittel tiefer seit IPO.
Achso genau, ich glaube wir haben es besprochen, als es sich verbilligt hat nach dem IPO. Dann meinte ich, glaube ich für den Kurs ist es eigentlich gar nicht so schlecht. Ich glaube schon, also als Hintergrund, die sind 55 Milliarden wert, machen 6 Milliarden Revenue, behalten im Moment 50% Operating Margin davon, haben sich verdreifacht im letzten Quartal, da muss man schon relativ klar sagen, das wird natürlich nicht ewig so weitergehen und haben einen brutalen Cashflow und so weiter. Also man muss sich vollkommen bewusst sein, dass Unternehmen nicht langzeitig, also nicht mal mittelfristig oder kurzfristig weiter mit 300% wachsen können. Das war ein Einmaleffekt, das war der letzte Crypto-Boom. Dann muss man so ein bisschen überlegen, wie glaubt man wird Crypto sich weiterentwickeln. Ich glaube, wenn der Crypto-Trend anhält, dann wird Coinbase weiter ein sogenannter Schaufelverkäufer werden. Also sie werden das Tool, das Werkzeug dieser Industrie bleiben und im Moment der einfachste Einstieg meiner Meinung nach, zumindest für die US-Bevölkerung, aber auch für internationale Käufer. Das ist das einfachste Consumer-Produkt, würde ich sagen. Vielleicht zusammen auch mit Sachen wie, das bieten ja jetzt immer mehr an, also du kannst ja auch über Trade Republic oder Bitpanda oder so einsteigen. Aber es ist prinzipiell eines der einfachsten Marktzugänge in die Crypto-Welt. Ich glaube, den Status werden sie auch noch behalten. Sie haben wahrscheinlich eine Überrendite im Sinne von zu hohen Margen. Mit mehr Konkurrenz könnte sich das ändern, aber es hat ja noch keiner geschafft, es ähnlich gut zu machen. Ich würde sagen, crypto.com ist auf einem ganz guten Weg noch, aber die sind nicht public. Und ich glaube, was klar ist, ist, dass diese Margen, dass sie nicht weiterhin 50 Prozent von jedem Dollar, den sie umsetzen, behalten und auch, dass das Wachstum deutlich runtergeht. Aber selbst wenn man das alles in Betracht fasst, dann sind sie mit neunmal Umsatz bepreist und 35 mal den zukünftigen Earnings, die sie erwarten. Die unterliegen jetzt einem sehr hohen Risiko. Niemand weiß, wie der Kryptomarkt performt, hängt ja sehr vom Kurs ab. Und das vorherzusagen, also wenn man ganz ehrlich ist, würde man sagen, wir können nicht voraussagen, wie viel Umsatz wir nächstes Jahr machen, weil es einfach von der Entwicklung von Crypto abhängt. Und dass sie selber versuchen, ein Ökosystem zu bauen, was Krypto-Anwendungen wie NFTs und so weiter fördert, ist total schlau, um den Umsatz so ein bisschen zu verstetigen. Also eigentlich müsste Coinbase eben vor allem genau das tun. Ich glaube, das ist vollkommen richtig, dass sie sagen, wir versuchen konkrete Anwendungsfälle für Crypto zu schaffen, die irgendwie Consumer oder Mass Adoption hinbekommen, dass ein relevanter Teil der Bevölkerung das eventuell irgendwann mal nutzen würde. Und damit würde sich auch so die Vorhersehbarkeit und die Nutzung von Krypto ein bisschen verstetigen und damit auch ihre Ergebnisse voraussehbarer werden. Das halte ich halt für eine gute Strategie. Ich finde das relativ fair bewertet, selbst wenn ich einpreise, dass die Margen verfallen werden, dass das Wachstum runtergehen wird, dass vielleicht der Umsatz auch schrumpfen könnte. Das ist, glaube ich, nicht ausgeschlossen. Sekunde, haben wir Coinbase eigentlich im Cheat? Weißt du das? Dann könnte ich auch mal schauen. Haben wir nicht. Machen wir bei den Earnings bestimmt. Ich kann mal kurz gucken, wie wahrscheinlich das ist, dass der Umsatz auch mal ruhig schrumpfen könnte. Das ist auf jeden Fall nicht unmöglich. Vielleicht ist sogar wahrscheinlich. Ist er sogar natürlich schon im letzten Quartal. Also der war mal bei 2,2 Milliarden, ist jetzt auf 1,3 Milliarden im letzten Quartal runter. Kann auch noch mal weiter runtergehen, aber dann werden die jetzt immer noch relativ günstig bewertet. Das Einzige, was gegen Coinbase spricht, ist, entweder man glaubt, man hat den besseren Konkurrenten vor Augen, also man sieht, dass irgendjemand das besser löst und mehr Kunden akquiriert damit, oder dass sie überholt werden, oder dass man glaubt, der Kryptomarkt insgesamt wird nicht überleben oder wird kaputt reguliert oder verboten oder so. Dann sollte man vielleicht Angst haben um Coinbase. Ich glaube, wofür es gut ist, ist als Hedge gegen Krypto. Also wenn man ansonsten noch gar keine Kryptowährung hat, aber irgendwie daran teilhaben möchte, aber auch lieber ein Unternehmen als irgendeine Währung, dann ist Coinbase, glaube ich, eine gute Möglichkeit, sich gegen Krypto zu hedgen oder dort zu investieren. Ich halte es auf jeden Fall aber für ein spekulatives Investment. Ich würde da niemals mehr als 2-3% des, also selbst wenn ich einen großen Teil im MSCI World hätte und dann von dem Rest, den ich in Aktien hätte, würde ich nur einen kleinen Teil in Coinbase machen. Aber ich habe die jetzt gerade nicht. Ich hatte sie mal, habe sie dann wieder aus Liquiditys Gründen verkauft. Ich kann mir vorstellen, dass sie irgendwann wieder mal in meinem, wenn die jetzt weiter so günstig bleiben, wieder in meinem Depot landen. Weil prinzipiell möchte ich ja irgendeine Exposure haben zu Krypto und dafür ist es eine Lösung.
Sobald Krypto wieder einen Sommer erlebt und man merkt, dass mehr und mehr Leute in Krypto gehen, ist, glaube ich, Coinbase eine super Adresse. Die sind halt diejenigen, die ganz vorne mitschwimmen, halt auch Investments machen in jegliche Art. Ich habe ja gelernt, dass die auch in OpenSea beispielsweise in den NFT-Marktplatz investiert haben. Die sind halt sehr nah bei Andreessen Horowitz und dem Fonds von dem Mitgründer und sind so ein bisschen wahrscheinlich das Amazon oder so das Infrastrukturplay in der ganzen Kryptowelt, wenn es auf jeden Fall an Endkonsumenten geht. Und bevor man sich jetzt damit auseinandersetzt oder überlegt, den ersten Coin zu kaufen, macht das wahrscheinlich Sinn, erstmal Coinbase-Aktien zu nehmen.
Man müsste ja eigentlich mal vergleichen, wie viel Prozent der Bevölkerung haben eigentlich schon Krypto und wie viel haben Aktien. Weil was ja schon krass ist, also wenn du überlegst, wie schwer es ist, Menschen zu überzeugen, dass Aktien sinnvoll sind oder Aktienprodukte oder irgendwas Kapitalmärkte. Und dann, es gibt wahrscheinlich ungefähr 100 Millionen Bitcoin-Holder und mindestens 200 Millionen Wallets, das sind die letzten Zahlen, die ich hier sehen kann. Das war ja relativ einfach, die Leute davon zu überzeugen. Und das ist ja schon irgendwie durch Influencer getrieben worden, oder? Dass irgendwie vom Musiker bis zum Pornstar alle Leute gesagt haben, das ist the next big shit.
Ja, aber auch viel von, anfangs viel von Entwicklern, die sich damit auseinandergesetzt haben.
Ja gut, die überzeugen jetzt in der Regel nicht die breite Bevölkerung, glaube ich. Also da hat es angefangen, ja. Doch, die müssen, also das ist so ein Trickle-Down wahrscheinlich. Das muss irgendwie bei den Super-Nerds anfangen, dann kommen irgendwann die Finanz-Nerds oder so ein bisschen die Finanzfraktion und dann, aber irgendwie ist Bitcoin ja schon auch weiter gekommen. Das zeigt eigentlich so irgendwie, wie einfach man vielleicht auch Aktienkultur, die Frage ist, warum mögen das Leute lieber als Aktien zum Beispiel? Und zahlweise ist, glaube ich, das Misstrauen gegenüber Banken und dass man immer das Gefühl hat, am Ende verdient nur die Bank oder am Ende verdient nur irgendein Fondsmanager oder die Großen verarschen die Kleinen. Das hat, bei Bitcoin ist das Storytelling insofern besser, dass man denkt, da verdient jemand was dran, was ja nicht stimmt, weil wir haben ja auch gerade über Coinbase geredet. Also die verdienen ganz gut daran, wie man sieht, an der 50% Ebit-Marge. Aber das scheint bei Leuten besser anzukommen.
Ich habe fast das Gefühl, dass es mehr Leute gibt, die von Krypto in Börse gegangen sind, als andersrum.
Das wäre schlau.
Also die jüngere Generation, die erst angefangen, also die beispielsweise erst einen Coin besessen hat, also Beispiel, Dogecoin, besessen, bevor man die Tesla-Aktie gekauft hat.
Kann schon sein, ja.
Ich bin gespannt, wie die kommenden Monate werden, aber aktuell ist ja ein bisschen die Luft raus.
Ein Problem ist natürlich auch, dass die Hürden zum Aktienkaufen relativ hoch waren in der Vergangenheit. Also man kann ja viel Schlechtes sagen über die Neo-Broker, aber es hat eben auch einfacher gemacht, einfach mal eine Aktie zu kaufen oder einen Sparplan aufzusetzen. Gehst du da zu deiner Hausbank, unterschreibst du 13 Seiten Papier und jemand sagt dir, wollen sie nicht lieber den Allianz-Fonds oder DK-Fonds hier haben mit 3% Aufschlag und 2% Gebühren oder Bausparvertrag oder Riesler-Rente. Von daher tut sich bestimmt auch noch weiter ein Vierter durch. Ich glaube, so etwas kann man auch nicht von heute auf morgen ändern. Und wenn man jetzt sagt, man hängt da den großen Preis hin und sagt, hier sind die Millionäre, die nur durch Aktienmillionär geworden sind, dann holt man auch wieder die falschen Leute und mit falschen Vorstellungen dahin. Und das Problem ist natürlich auch, niemand mag die Story langsam reich zu werden. Dieses ganze Compounding-Interest und 7% im Jahr langfristig, das holt die Leute halt nicht hinterm Ofen vor.
Jeder möchte das Lambo-Geld.
Genau, alle wollen Lambo und wo ist meine 300% Chance? Mein Ten-Bagger. Und auch dafür gibt es ja Produkte, die jetzt gerade auch 30% unter dem All-Time-High. Heute unter 20% gesunken, der Tennex-DNA-Fonds.
Dann sehe ich hier so eine Karte, da steht Inflation und Elefant drauf. Hast du da was Neues über die Inflation gelernt?
Ah ja, das ist spannend, genau. Und zwar eine Grafik, die wir auch verlinken, wenn Glöckler es nicht vergisst. Oder Jan, der Glöcklers bessere Hälfte ist. Und zwar, es gibt einen Chart, der ist vom Bureau of Labor Statistics in den USA. Und der zeigt, die durchschnittliche Inflation war 7% im Vergleich zum Vorjahr in den USA. Das hängt ein bisschen an dem Basiseffekt, dass das Jahr davor natürlich sehr günstig war. Und da wird gezeigt, welche Kategorien von Gütern besonders Inflation getrieben waren. Ich kann mal vorlesen, was wenig teurer geworden ist. Medical Care Commodities, also Medizinbedarf, Airline Fares, Flüge, Milchprodukte, Alkohol nur 2,3% teurer geworden, Miete nur 3%, Healthcare, Hospital Services nur 3,3% in Anführungsstrichen. Und dann, was sind die Top-Sachen, die teurer geworden sind? Alle möglichen Formen von Treibstoff sind um 50% hochgegangen. Gasoline steht hier, also Benzin. Dann gebrauchte Autos und Trucks durch die Schippkrise natürlich, sind um 37% hochgegangen, die Bauhofwagenpreise in den USA. Gas, was du aus der Leitung beziehst, also zum Heizen zum Beispiel, 24% teurer geworden. Fleisch, Geflügel, Fisch und Eier 12,5%. Neue Autos knapp 12% und Tabak und Smoking 9%. Das sind die, die überdurchschnittlich teurer geworden sind. Insbesondere die Fossil Fuels und die Autos treiben die Gesamtinflation auch sehr stark, wenn man dem hier glauben darf. Was liest du da raus? Was sagt dir das?
Alles wird teurer.
Das ist eine richtige Aussage. Nicht alles, außer ein paar Sachen, die jetzt nicht, also billiger ist nichts geworden, zumindest auf dem Graph. Was ich spannend finde, ist, dass die Sachen oben ja teilweise vermeidbar sind. Oder zumindest steuerbar. Du kannst sofort entscheiden, du möchtest kein Fleisch, Geflügel, Fisch und Eier mehr essen. Wenn du vegan wirst, hast du, warte mal eine Sekunde, Bakery-Products zum Beispiel nur 4,8% im Vergleich zu 12,5%. Fruits und Vegetables nur 5% im Vergleich zu 12,5%. Also wenn du dich vegan oder vegetarisch ernährst, bist du schon mal weniger von Inflation betroffen. Und der Grund, warum das Fleisch teurer wird, ist ja auch, weil es mit Fossil Fuels aufgezogen wird, mehr oder weniger. Und wir die brauchen, um die Landwirtschaft effizient zu halten. Ich habe zum Beispiel kein Auto mehr. Ich habe keine Benzinkosten. Die Bahn ist nicht teurer geworden, oder nur kaum. Das Taxi ist nicht teurer geworden. Im Gegenteil, wenn du kein Auto hast, also ich erleide weder die höheren Gebrauchtwagenpreise, noch die höheren Gaspreise. Die Heizkosten gehen hoch, aber das ist etwas, was ich beeinflussen kann. Ich kann auch einen Grad weniger heizen und einen Pullover tragen. Ich kann vorsichtiger mit dem Strom umgehen. Natürlich kann niemand die Heizung abschalten. Das trifft gerade niedriger Einkommen natürlich viel mehr.
Wenn ihr den Podcast sehen könntet, dann würdet ihr jetzt sehen, dass Pip gerade unter der Bettdecke liegt.
Genau, mit dem Poncho an und Ohrwärmern über den Kopfhörern. Also ich will jetzt gar nicht ins Zecket ziehen. Das Problem ist schon, dass diese Sachen, und leider auch Fleischkonsum und sowas, insbesondere arme Leute viel mehr überdurchschnittlich hart betreffen, aber es sind auch Dinge, die man teilweise steuern kann. Und wie gesagt, es gibt Sachen, die meritorisch sind, also eher zum Guten sind, die weniger teurer geworden sind als die anderen Dinge. Ich fand das eigentlich ganz spannend.
Ja, deswegen kannst du mit mir hier im Metaverse leben, da brauchst du viele Sachen gar nicht mehr.
Aber du kannst mit den anderen Fußball-Dads manchmal über die Benzinpreise einer Tanke lästern. Ich sehe immer Leute, die sagen, Benzin geht wieder 1,90 Euro. Dann sagst du, ich habe keine Ahnung, was Benzin kostet.
Aber wir beide leben in der Stadt, wir brauchen kein Auto. Das ist halt ein großer Unterschied zu sehr, sehr, sehr vielen Menschen links und rechts.
Anscheinend scheint das Benzin noch nicht so teuer zu sein, dass ich jemals gesehen habe, dass zwei Nachbarn sich zum gemeinsamen Arbeitsweg verabredet haben, um zusammenzufahren. So teuer kann es auch nicht sein. Jeder hat noch sein eigenes Auto, jeder fährt noch alleine. Die Autos sind im Schnitt mit 1,4 oder wie viel Leuten besetzt. Fühlt sich noch nicht furchtbar an, to be honest.
Vielleicht kommt Ride-Sharing bald wieder. Aber ja, man hat auf jeden Fall einen Einfluss. Dann Dominik ist Designer und hat sich gefragt, wie du das damals als Broke Angel gemacht hast, mit der Vergütung mit Aesops. Also ob du nach Arbeitszeit es verrechnet hast und im Vergleich zum aktuellen Wert des Unternehmens. Und ich glaube vor allem ist seine Frage, wie man das macht in der Frühphase von einem Unternehmen. Also wenn es jetzt zum Beispiel um MVP geht, also jetzt in dem Beispiel, der Designer soll das MVP mitdesignen und es noch gar keine Angel-Runde oder ähnliches gibt. Also man kann jetzt noch nicht sagen, das Unternehmen ist irgendwie eine Million oder 12 Millionen oder 100 Millionen wert. Wie würdest du das handhaben?
Also ich glaube, es gibt zwei Verhandlungspositionen am Tisch. Das eine ist, die Firma möchte das, oder sagen wir mal, der scheinbar, aber vielleicht nicht 100% rationale Gründer, Gründerinnen, möchte das natürlich immer so günstig wie möglich haben. Also so wenig Shares abgeben wie möglich. Ob das zu schlau ist, weiß ich gar nicht. Und auf der anderen Seite sitze ich und möchte, einfach gesagt, so viel Shares wie möglich. Wichtiger ist mir aber eigentlich, dass ich an der Value Creation irgendwie einigermaßen fair beteiligt werden möchte. Und dann die Argumentation, die ich mal nutzen würde, also ich selber ist, dass, die Leute sagen auch oft, aber der und der hat nur so und so viel. Selbst unser CTO hat nur so und so viel. Oder selbst unser CMO oder Head of SEO hat nur so und so viel Shares. That's not my business. Also es ist nicht mein Fehler, nicht mein Problem, sondern am Ende versuche ich ein halbwegs, das ist natürlich mal einseitig oder biased, aber ein Verständnis zu bekommen, was ich für diese Firma tun könnte, wie sehr ich das beeinflussen kann, das Gesamtergebnis. Und im vollen Bewusstsein, dass ganz viele andere Menschen daran mitarbeiten. Es gibt auch Leute, die sagen, ich glaube, ich kann den Traffic um 10% steigern, deswegen müsste ich 10% von der Company haben. Das ist natürlich Quatsch, weil es arbeiten ganz viele Leute daran mit, das zusammenzuschaffen. Aber 10% möchte man halt einen kleinen Teil, für den man vielleicht auch selber verantwortlich ist. Und von dem möchte man dann eben auch nur vielleicht die Hälfte haben. Weil der Gründer, die Gründerin möchte ja auch einen Deal machen. Und auch sagen, wenn du nur genau das bekommst, was du bezahlst, dann macht es ja auch keinen Sinn. Dann kannst du auch drauf verzichten. Wenn dann jemand sagt, sie möchten mir 0,05% geben, also ein halbes Promille, dann würde ich schon sagen, dann verschwenden wir gerade beide unsere Zeit. Weil wenn ich das Schicksal der Firma um 0,1 Promille nur verändern kann, wenn das der Glaube ist, dann solltet ihr mich eh nicht heiern. Das wäre die Argumentation, die ich verwenden würde. Dass man irgendwie so realistisch wie man das, oder so objektiv wie man das selber kann, seinen Impact einschätzt. Und dann sagt, was wäre eigentlich der viere Teil, den man für diesen Impact verlangen kann? Unter der Maßgabe, dass andere Leute das exekutieren eventuell. Dass andere Abteilungen auch gut funktionieren müssen, damit es dazu kommen kann, dass immer der kleinste Teil der deiner ist, den du daran zu beantworten hast. So würde ich rangehen. Und abgesehen davon sollte man sich aber schon irgendwie einen Plan machen. Wie viel Geld entspräche das heute? Was glaubst du, ist die Firma in vier, fünf Jahren wert? Und wie viel wäre es dann? Und wirst du dann darauf zurückschauen, dass es eine faire Vergütung gewesen ist? Also wenn du sagst, diese Firma könnte 100 Millionen wert sein in vier Jahren und du hast 0,2 Prozent bekommen, wirst du 20.000 als eine faire Vergütung für vier Jahre einmal im Monat erscheinen sehen. Würde ich dann zum Beispiel nicht machen. Das ist zeitlich. Es gibt immer mal Ausnahmen, wo man irgendwie ein Logo, also einen gewissen Kunden unbedingt haben möchte, oder wo man einfach den Purpose so gut findet und dann vielleicht auch wegguckt ein bisschen von der Bewertung. Aber normalerweise, wenn man denkt, die Firma kann 100.000 wert sein, dann mit weiterer Verwässerung, die man natürlich einrechnen muss, dass man auf dem Weg wahrscheinlich die Hälfte der Shares nochmal verliert und man würde dann bei 20.000 in Shares landen, dann sagen wir jetzt zumindest für mich jetzt irgendwie eben einfach kein guter Deal. Leider. Das sind so, glaube ich, die Erwägungen, die ich machen würde. Das irgendwie auf Stunden abzurechnen, also ja, an der Stelle rechnet man da natürlich so ein bisschen mit den Stunden, gegen die man investiert hat in die Zeit. Aber wichtiger ist, glaube ich, das von der Summe her, wenn alles gut geht zumindest, dass es dann meaningful werden kann. Und was meaningful sein ist, muss jeder auch so ein bisschen selbst entscheiden.
Und wie würdest du sonst so rechnen? Also jetzt mal mit der Bewertung, die das Unternehmen aktuell hat, dass du dann eins und eins deinen Tagessatz damit abcovern würdest?
Nee, dann dürfte ich für keinen Startup mehr arbeiten, ehrlich gesagt, wenn ich das machen würde. Also würde ich jetzt sagen, alle Zeit, die ich dort verbringe, also inklusive Vorbereitung, Nachbereitung drumherum, und würde jetzt den Tagessatz, den irgendwie ein Fonds dafür zahlen würde, da dran kleben, dann müsste ich zumindest noch mehr für Fonds arbeiten und das Geld dann investieren, statt meine Zeit zu investieren.
Gut, also du würdest von deinem Tagessatz sowieso runtergehen, dafür dann E-Subs nehmen und dann in der Hoffnung, dass du mit der Firma...
Ja, aber so rechne ich es eigentlich nicht um, so wirklich. Also ich rechne es nicht wirklich in Tagessetzungen, sondern ich sage eher so... Und was auch immer, also zumindest wenn man strategisch berät, finde ich es auch gut einfach, wenn man sich beim Preis nicht einig wird, über Scope zu reden, also wie viel Arbeit macht man dafür? Also manchmal sagen Leute so, wir wünschen uns schon die strategische Beratung oder Signaling oder was weiß ich. Und dann kann man sagen, dann machen wir halt einfach einmal im Quartal ein Strategie-Update. Dann habt ihr trotzdem irgendwie eine Versicherung, dass nicht allzu viel schief geht oder dass einfach ein Sparring-Partner da ist, den man nochmal anrufen darf ab und an. Und wir überprüfen die Strategie. Also wir machen sie erstmal zusammen und dann überprüfen wir sie regelmäßig. Dann kostet mich das weniger Zeit und dann vielleicht ist es auch gerechtfertigt weniger. Dann ist der Impact vielleicht sogar genauso hoch, aber dann kostet es mich weniger Zeit. Der Impact kann nicht genauso hoch sein, aber ähnlich hoch, so ein bisschen 80-20 dann vielleicht. Genau, das ist auch noch eine Lösung. Aber was ich nicht mache, ist, dass ich jetzt rechne, in den nächsten vier Jahren werde ich so und so viel Zeit bei der Firma verbringen. Das wäre bei meinem Tagessatz so und so viel Geld und deswegen muss das Outcome und der Risiko, weil es ja ESOPs sind, mindestens zwei, dreimal so hoch sein. Dann komme ich bei der und der Summe raus. Das wird auch nicht einfacher, das zu fragmentieren am Ende.
Wir haben am Anfang schon darüber gesprochen, jetzt TikTok-Influencer bist und wirst. Hast du dich gleich noch gefreut, dass die jetzt neue Zahlen rausgebracht haben?
Ja, und zwar hat Reuters erfahren von zwei Leuten, die der Firma nahestehen, dass nicht TikTok, aber die Mutter ByteDance, nach meinem Verständnis ist es aber trotzdem größtenteils TikTok, was dafür verantwortlich ist, die sich letztes Jahr, muss man dazu sagen, verdoppelt haben beim Umsatz und dieses Jahr aber nochmal 70% gewachsen sind. Die Zahlen muss man vor dem Kontext betrachten, dass in dem Jahr TikTok verboten wurde in Indien, wie gesagt, einer der zweitbevölkerungsreichsten Staaten der Welt und in China teilweise ein bisschen mitreguliert wurde auch. Und trotzdem ist man um 70% gewachsen. Und das eigentlich spannende ist, auf einen Umsatz von 58 Milliarden US-Dollar. Und das wiederum ist die Hälfte von Facebooks Werbeumsatz to date heute. Oder 16 mal Snapchat Umsatz heute. Und wenn du jetzt überlegst, wie schnell TikTok wächst und dass Facebook wahrscheinlich langsamer wachsen würde als jetzt gerade in Zukunft, wenn man sich die Nutzer anschaut und davon ausgeht, dass der E-Commerce-Boom wieder ein bisschen abeppt, dann ist für mich eigentlich relativ klar, dass ByteDance noch dieses Jahr mehr wert werden wird als Facebook. Also ich glaube, was ist Facebook wert? 200 Milliarden? Sekunde, muss ich mal kurz schauen. Aber ich glaube, ByteDance letzte Bewertung ist... Nee, ist schön, ist schön. Facebook ist natürlich schon 900 Milliarden wert. Bei ByteDance letzte Bewertung streitet man sich ein bisschen, ob die 300 oder 400 Milliarden war als private company, glaube ich. Aber diese 900 müsste ByteDance eigentlich dieses Jahr einholen. Und sie müssten beim Umsatz auch in den nächsten zwei Jahren Facebook überholen. Eigentlich, wenn du das Trajectory so ein bisschen weiterzeichnest.
Und Umsatz ist meistens Werbeumsatz, wahrscheinlich alles, oder?
Genau. Ich glaube, die werden noch mehr E-Commerce machen, noch mehr Affiliate-Business und so weiter. Und das vor allen Dingen viel schneller entwickeln als Facebook. Und Facebook wird das dann alles nachmachen natürlich. Aber ich traue denen viel mehr Umsatzwachstum. Und Getragenheit von Monetarisierung und von... TikTok hat bei Monetarisierung noch so viel drin. Bei Instagram ist jeder dritte Post und jeder dritte Reel, jede dritte Story eigentlich Werbung schon. Das TikTok weit von entfernt. Sie haben noch mehr und mehr Consumer vor sich, glaube ich. Also auch Wachstum in Nutzerzahlen, wenn sie nicht verboten werden. Das ist der faire Einwand, dass es da ein relevantes Risiko gibt, dass irgendwelche westlichen Länder es doch noch verbieten könnten. Aber es ist auch schwer TikTok zu verbieten, wenn du Facebook nicht verbietest. Finde ich, würde ich sagen. In der Demokratie.
Und wie sind die Zahlen nochmal im Vergleich zu Instagram? Also wie viele Stunden oder Minuten ist der average Nutzer auf TikTok und wie viel auf Instagram? Ist doch TikTok wahrscheinlich das Doppelte oder so?
Ja, und vor allen Dingen wächst es halt. TikTok wächst halt in allen Dimensionen. Also bei der Zeit, die die Nutzer verbringen, bei der Anzahl der Nutzer und beim APU, also bei der Monetarisierung der Nutzer. Und dadurch entsteht halt auch so ein bisschen das... Also jetzt ist es ja nicht mehr exponentiell, weil sie langsamer wachsen als im Vorjahr. Aber das treibt halt das Wachstumsextrem. Dass du bei den Nutzern wächst, bei der Utilisation der App, also die Time Spent in App und bei der Monetarisierung noch viel vor dir hast. Und ich traue mir dazu, dass die zusammen mit Shopify deutlich bessere E-Commerce-Angebote und TikTok schneller shoppable machen als das andere. Und auch das wieder nochmal ein weiterer Grund. Haben wir ja letztes Mal gesagt, dass sie halt sehr stark in Streaming auch rein essen, was die Nutzungszeit angeht. Und man das in Südostasien und China eigentlich schon ganz gut sehen kann. Also fand ich relativ beeindruckende Zahlen. Und ich glaube, man muss sich das mal bewusst werden. Man denkt so, ja TikTok, das ist vielleicht das nächste Instagram oder so, wenn es groß wird. Und vielleicht könnte Facebook das ja dann irgendwann auch kaufen. Nee, Quatsch. Also es ist jetzt schon von der Bewertung halb so groß wie, vom Umsatz halb so groß wie Facebook. Von der Bewertung eigentlich halb so groß und wird größer werden und wächst halt viel, viel, viel schneller.
Ich glaube, das endet so wie Ant Financial. Ich glaube, die werden eine IPO announcen und kurz davor wird der Staat da reingehen und sagen, das macht unsere Schüler, unsere Leute dumm. Oder irgendwas. Da kommt irgendeine Regulation noch rein. Das Ding ist ja wie eine Droge.
Ja, es ist schon...
Also wie kannst du die Games nicht... Also du verbietest oder sagst, Leute dürfen nur noch eine gewisse Anzahl von Stunden Games benutzen. Dann kannst du ja unmöglich dieses Ding nicht runter regulieren.
Ja, wenn du dir... Genau. Also wenn du dir anschaust, was sie gemacht haben bei Gaming und den anderen... Also in der letzten Dekade wollte China halt beweisen, dass sie alles können, was die USA, was Silicon Valley kann und besser. TikTok ist das beste Beispiel dafür. Das hat Facebook on speed gemacht eigentlich. Also es ist einfach das bessere Facebook, wenn man ganz ehrlich ist. Von Inhalten noch nicht ganz so schlimm. Also zumindest habe ich es noch nicht erlebt, aber es ist noch mehr addictive, vermutlich irgendwann auch noch mehr schädlich. Und Überlegen vom Algorithmus, Überlegen von der Monetarisierung über die Zeit, das haben sie schon gut bewiesen. Was China aber glaube ich schon merkt, ist, dass das nicht die Industrien sind, die ihnen helfen, langfristig so erfolgreich zu sein. Ich glaube, dass sie wieder mehr auf den Realsektor setzen werden, um sozusagen nicht nur eine virtuelle, sondern auch eine echte Wirtschaftsmacht zu werden und das weiter auszubauen. Aber das ist schon eine Gefahr. Aber andererseits ist TikTok natürlich auch eine hervorragende... Weil das Schlimmste, was sie machen können, ist, dass sie die ganze Bevölkerung verbieten und überall woanders erlauben. Das frisst halt die Produktivität aller Nationen auf. Und in China ist es verboten, weil die Leute zwölf Stunden in der Fabrik stehen müssen. I don't know. Könnte passieren. Also ich will das jetzt gar nicht auch so abfeiern. Also die Ergebnisse sind beeindruckend, das, was ich sage. Ob das eine Aktie ist, die ich am Ende besitzen wollen würde, ist nochmal eine andere Frage. Ob ich daran teilhaben möchte, jetzt an diesen großartigen Entwicklungen.
Was mich viel mehr interessieren würde, ist, ob ich von denen VR-Brille anziehen würde.
Zu Testzwecken wahrscheinlich ja. Ob ich das dauerhaft machen möchte, ist eine andere Frage.
Eher als die von Facebook?
Eher als die von Facebook, ja.
Interessant. Warum?
Was ich bisher von Facebook mitbekommen habe und Instagram und vergleichsweise mit TikTok, da finde ich TikTok im Moment noch besser. Ich bin mir relativ sicher, dass es nicht lange so bleiben wird und dass es auch da Abgründe gibt, ohne unnötige Frage. Aber im Moment hätte ich eine leichte Präferenz. Aber sie haben sich eingekauft, also du fragst, weil sie sich eingekauft haben. Also auch die haben natürlich eine Metaverse-Strategie oder eine AR-VR-Strategie und haben schon einen Anbieter oder einen Hardware-Hersteller für VR-Brillen gekauft. Und ich traue denen auch zu, dass sie das alles schneller hinbekommen als Facebook, ehrlich gesagt. Würde mich wundern, wenn nicht. Und sie haben eine jüngere Audience, die bereiter ist. Also der große Vorteil von Snap und ByteDance ist eigentlich, dass sie jüngere Menschen haben, die sich für so etwas besser als Early Adopter eignen. Also der Gamer ist doch nicht auf Facebook mit seinem Papa oder seinem Opa wahrscheinlich. Und das hilft schon, glaube ich, wenn du die jüngere Bevölkerung hast, die da mehr Fehler verzeiht, die zum Beispiel VR und AR auch viel besser verträgt körperlich als ältere Menschen, so wie wir. Das könnte schon auch helfen, schneller marktreife Produkte und Adoption hinzubekommen, glaube ich.
Und Amazon geht jetzt mehr und mehr in Fashion in Amerika. Man liest jetzt, sie werden so in LA einen Laden haben, der ungefähr so groß ist wie ein Whole Foods, also so ein großer Supermarktraum, in dem dann alles vom T-Shirt bis zu 400 Dollar Jeans verkauft wird. Meine Fünfer-Schnellwette, das wird nicht klappen. Ich glaube nicht, dass Amazon irgendwas über 100 Euro verkaufen kann, was Fashion ist.
Falls immer so war?
Ja. Sachen ändern sich einfach nicht. Oder glaubst du, das ist das neue Lieblingsprodukt von Jeff und er kommt zurück? Und da kann man beispielsweise sein Silvester-Outfit kaufen. Das wäre eigentlich ganz geil. An der Ecke hätte es die Look Like Jeff. Dann kannst du so einen Cowboy-Hut kaufen, da gibt es eine Champagner-Dusche-Outfit, dann gibt es diesen Raum-Blue-Ocean-Outfit.
Es wird tatsächlich schon als Hollywood-Halloween-Kostüm verkauft. Na klar. Ich glaube nicht, dass Amazon glaubt, damit jetzt Fashion knacken zu können. Was ich glaube, ist, dass es ähnlich wie Amazon Go oder Whole Foods so ein bisschen auch eine Petrischale oder ein Testlabor ist, um das Operating System für Retail zu testen und vielleicht zu beweisen, dass man mit so einem Laden bessere Unit Economics in der Fläche hinbekommt als ein herkömmliches Store-Konzept. Du hast da weniger Arbeiter, das ist von Influencer kuratiert, das heißt auf Deutsch, die Marketingkosten sind wahrscheinlich niedriger. Es hat man bei Bautech besprochen, dass es eventuell eine Strategie sein könnte, die Influencer einen höheren Revenue-Share zu geben und sie dafür verantwortlich zu machen, die Leute in den Laden zu schleifen. Vielleicht stellt sich das Amazon auch so vor. Zumindest arbeiten sie dafür mit Influencern zusammen. Du bekommst die Größe von Leuten. Was kannst du machen? Jemand geht in den Laden einkaufen, du weißt schon mal, welchen Geschmack sie haben, kannst du damit die Webseite von Amazon weiter anpassen. Oder kannst du das als Software an andere Webhändler oder Offline-Händler verkaufen. Ich glaube, Amazon weiß, dass ihr Wachstum im Online-Markt begrenzt ist, und dass sie das vor langer Zeit schon gesehen haben. Und dass wir das jetzt zunehmend sehen werden in den nächsten drei, vier Quartalen. Also Top-Line-Growth im Retail- und Marketplace-Geschäft wird hässlich aussehen für Amazon, befürchte ich. Dass sie auch verstehen, dass Brick-and-Mortar nicht schnell genug weggeht. Und dass es aber auch da als Schaufelverkäufer Geld zu holen gibt. Das Einfachste, was du machen kannst, ist, für Retail den Händlern die beste Technologie zu verkaufen. Das mit dem Amazon-Label zu machen, ist vielleicht nicht das Schlauste. Aber das heißt auch, dass ein Retailer erwarten kann, dass jeder seiner Kunden irgendwie Amazon-Kunde ist. Das heißt, du musst jetzt nicht eine Extra-App verkaufen. Das haben wir schon ganz andere versucht, das funktioniert nicht, so das weiß man. Aber fast jeder hat die Amazon-App auf dem Handy und kann irgendwie dir Daten geben, zum Beispiel um die Produktauswahl zu steuern oder so. Oder eben nur einen effizienteren Offline-Store zu bauen. Und ich glaube, dass Whole Foods auch eher, wie gesagt, der Test-Ground für weitere Store-Technologien ist, die man am Ende anderen anbieten will. Das macht für mich auf jeden Fall mehr Sinn, als zu sagen, die glauben damit, Fashion gewinnen zu können. So richtig gut sieht das nicht aus, ehrlich gesagt.
Ja, du hast wahrscheinlich recht. Mal gucken. Vielleicht kaufen sie ja auch einen Fashion-Anbieter in den kommenden Monaten.
Die andere Alternative ist ja noch, das hatten wir auch schon mal besprochen, dass du natürlich auch den Verfall der, was haben die damals angebaut, war das weiße Ware oder so, die haben schon mal sowas gelauncht. Ich glaube auch mal, das wäre in Farmen einfach in die Innenstädte reinzugehen und auch da den Händlern nochmal zwei, drei Prozent extra zu nehmen an Food-Fall, an Laufkundschaft. Ganz egal, ob man selber damit Geld macht oder nicht, aber das würde den Verfall des Offline-Retail noch mehr beschleunigen und noch mehr dazu führen, dass die Innenstadt unterschreitiver wird und dass du direkt online einkaufen gehst.
Einfach eine Mall neben der Mall machen und dann sobald die Nachbar-Mall-Pleite ist, dann wieder abbauen.
Dann machst du zu.
Machst einfach Waren aus aus beiden raus.
Ich glaube einfach zu glauben, dass du damit Fashion zu gewinnst, das wäre zu einfach. Werden sie auch nicht, das glaube ich nicht. Dazu ist Fashion auch zu identitätsgetrieben und zu vielfältig, glaube ich. Also gut, du hast auch diese Old Navy oder so, wie das heißt. Das sieht so ein bisschen eher wie Old Navy aus, als wie echt Influencer, ehrlich gesagt, die Bilder. Aber wir werden es sehen. Innerhalb ein paar Jahren wissen wir mehr.
Was glaubst du, wie werden die nächsten Earnings zahlen von Airbnb?
Ich will mich dazu nicht äußern. Das könnte Rückschlüsse erlauben auf so etwas, was ich von anderen Unternehmen weiß.
Brian Chesky, der CEO, hat jetzt getwittert, dass er ab jetzt ein Jahr lang immer nur noch in Airbnbs lebt. Für längere Zeit, weil sich deren Nachfrage, deren Produkt oder deren Nachfrage vor allem verändert hat. Die Leute machen jetzt Staycation oder verbinden Arbeit und Urlaub und sind einen Monat oder sogar länger in den Airbnbs. Und er möchte jetzt auch so leben. Ich hatte es zusammengefasst auf Twitter, dass er 40 ist und jetzt seinen Relationship-Status auf Single geändert hat, öffentlich. Auf der anderen Seite kann man auch sagen, eigentlich macht das…
Aber reist er alleine? Weißt du ja nicht, vielleicht in der Familie mit?
Ich würde jetzt eher sagen nein. Aber ja, klar. Das andere, was man auch sagen könnte, ist, er macht doch eigentlich das, was jeder Milliardär macht. Immer wieder der Sonne hinterherreisen. Also welcher super reiche Unternehmer oder Mensch lebt denn noch in einem Haus und ist immer im gleichen Ort? Also wahnsinnig viel wird sein Leben nicht verändern. Das ist eine super PR-Geschichte wieder.
Ich glaube auch nicht, dass er in den Single-Rooms crasht bei irgendwelchen Leuten, die ihr Kinderzimmer vermieten, sondern vielleicht eher was umfangreicheres.
Vielleicht gehen sie eher noch auf luxuriösere Villen und Apartments. Aber ganz interessant, dass er wieder so viel PR machen muss. Die Leute werden dann ja schon fast eher zu Influencern als zu CEOs.
Es hat aber auch ein bisschen Back gefeiert, weil das Problem ist, dass er seinen Mitarbeitern nicht Remote erlaubt anscheinend. Das haben mehrere Leute da runtergeschrieben, wie es wäre nett, wenn wir auch reisen dürfen. War vielleicht nicht schlau, wenn du deinem Mitarbeiter erzählt, du müsstest immer mal im Office sein und sagst, ich selber jette jetzt ein bisschen rum eine Zeit lang.
Das habe ich gar nicht mitbekommen. Krass.
Das hätte wahrscheinlich konsistenter sein sollen.
Lass es mal zu den Netflix-Earnings gehen. Es gibt ja noch zwei Highlights, die gestern passiert sind oder vorgestern, wenn ihr das hört.
Das wird nicht jeder als Highlight sehen, befürchte ich.
Das eine sind Netflix-Earnings und das andere ist Paladin. Was beide zu gemein haben ist, sie wurden viel konsumiert während Corona und die Aktie ist um 20% runtergecrashed. Nach dem Erneuerungsverlust. Es läuft beides nicht so gut. Ich glaube, mit Paladin habe ich jetzt eine kleine Wette gewonnen, weil ich meinte, dass sie unter Ausgabe sind. Das sind sie jetzt schon. Ich hätte nicht gedacht, dass das so schnell geht. Aber erst mal zu Netflix.
Glückwunsch.
Warum ist Netflix so abgefallen?
Wie hat in der letzten Folge gesagt, dass es nicht mehr einfacher wird, um Streaming zu wachsen, glaube ich, dass Squid Game auch längst nicht so gut eingeschlagen hat, wie man vermuten möchte. Zumindest sieht man es in den Zahlen nicht. Immerhin hat Netflix noch 8,3 Millionen neue Subscriber gewonnen, was ich erstaunlich viel finde. Davor waren sie bei 213,5 Millionen, haben jetzt 8,3 Millionen neue. Das ist besser, als ich gedacht hätte. Die Wall Street hat aber komischerweise noch mehr erwartet. Sie haben auch einen sehr pessimistischen Ausblick gemacht und daraufhin wurde die Aktie sofort 20% abgestraft. Man muss dazu sagen, das letzte Quartal ist immer besonders stark. Es ist der Topwert des Jahres, des Q4. Aber im Vorjahr waren es noch 8,5 Millionen, im Jahr davor waren es noch 8,76 Millionen. Das heißt, das Q4-Wachstum wird jetzt verlangsamt sich immer weiter und dann fangen halt Leute an sich zu fragen, ob es irgendwann das Ende des Wachstums kommt. Wenn man sich die zwei Jahre, also wenn man diesen Covid-Effekt so ein bisschen rausklettern will und guckt sich die zwei Jahre CAGR an, also das durchschnittliche Wachstum über zwei Jahre, dann sieht man auch, dass es über die letzten vier Quartale von 58 auf 49, auf 43, auf jetzt 41 runtergeht. Es gibt Schlimmeres als 40% Wachstum zu haben, um ehrlich zu sein natürlich. Und Netflix ist auch schon profitabel. Aber wie gesagt, man fängt an sich zu fragen, wie es so weitergeht. Sie rechnen für das Q1 mit, ich glaube, 2,5 Millionen Wachstum noch. Das ist deutlich unter dem Q1 des letzten Jahres, da sind Sie 4 Millionen gewachsen. Davor sogar 16 Millionen, aber das war der Corona-Effekt. Das war, wo wir eigentlich raus durften und uns zu Hause eingeschlossen haben und Netflix geguckt haben. Ja, ich glaube, da kommt jetzt so ein bisschen die Ernüchterung im Streaming. Ich glaube, Netflix kennt jeder. Du müsstest Leuten mehr Geld geben, damit sie es sich leisten können. Gleiches ist, es wird immer teurer. Also die Revenue-Expansion kommt mehr und mehr aus der Preiserhöhung, nicht mehr aus dem Benutzerwachstum. Und das Revenue ist insgesamt um 16% gewachsen auf 7,7 Milliarden. Das ist auch mehr, als ich gedacht hätte, aber eine klare Verlangsamung zu den Werten davor. Sie sind unheimlich cashflow-negativ, das heißt, Sie scheinen sehr stark, also man sieht das im Ergebnis nicht, weil Sie die Ausgaben für Filme, glaube ich, aktivieren. Das heißt, Sie tun so, als hätten Sie ein Werk erschaffen mit den Ausgaben, so wie man Software auch aktivieren kann. Dass man sagt, ich habe hier einen Wert geschaffen und deswegen sind es keine Kosten, sondern ich habe Arbeit investiert und dafür ein Werk und das gleicht sich sozusagen aus. Dann sieht man es im Ergebnis nicht so stark, aber der Cashflow ist stark negativ, was zu sprich, dass Sie sehr viel Geld ausgegeben haben. Das könnte bei den normalen OPEX, würdest du sehen, deswegen würde ich davon ausgehen, dass es Content-Produktion ist. Das heißt, Sie investieren schon weiter deutlich in das Business, deswegen ist die Operating-Margin trotz des Effekts, dass Sie das aktivieren, noch mal um 0,7% runtergegangen auf 22,8. Sie sind aber, wie gesagt, profitabel. Das Net Income ist 600, das ist für das Q4 auch relativ normal, 600 Millionen. Die Earnings per Share sind leicht über dem Vorjahr. Übrigens gilt das trotzdem als Earnings-Beat und Revenue-Beat. Sie haben die Zahlen, die erwartet wurden, erreicht, aber trotzdem ist man halt traurig mit dem Subscriber-Growth. Man sieht, dass die Zahlen nur durch Preiserhöhungen erreicht werden und macht sich Sorgen, wie viel. In Nordamerika hat man noch mal wieder welche dazu gewonnen. Da gab es ja schon mal ein Quartal, wo sie Subscriber verloren haben, also Abonnenten in Nordamerika. Das jetzt erstmal wieder nicht so, aber gerade Nordamerika wird schwer weiter zu wachsen, glaube ich. Du hast den Druck von Disney, von Peacock, von anderen, von HBO. Du hast die Attention-Worthy-Cloud von TikTok und YouTube vor allem auch. Der größte Streaming-Dienst ist eigentlich YouTube, über den keiner redet. YouTube macht mehr Umsatz als Netflix, startet heute. Über ein anderes Modell hauptsächlich, aber es ist so. Ja, schwer. Was würdest du machen, wenn diese 20% runterkommen und jetzt auch echt gar nicht mehr so, Sekunde, Netflix hatte ich doch hier offen. Also sie sind mit 10 mal Revenue bewertet und 47 mal Price-Earnings, das ist schon relativ hoch. Und sie wachsen halt nur noch mit 16%, das ist das eigentliche Problem. Haben aber eine total gute Operating-Margin mit 22,8%. Sie bewegen sich halt langsam so aus dem Wachstumsterritorium. Einfach raus.
Also wenn ich sie vor fünf Jahren gekauft hätte, würde ich sie jetzt verkaufen?
Ich habe heute auch jemanden gesagt, der mich gefragt hat, dass ich glaube, dass es noch mal deutlich besser wird von hier. Also der Gaming-Push, da glaube ich überhaupt nicht dran, dass ausgerechnet die Netflix-DNA helfen sollte, Gaming zu knacken. Kann ich mir nicht vorstellen. Und ansonsten wird es halt, du kannst es mit Sportangeboten probieren, aber du musst auch weiter die Preise erhöhen. Ich halte es für, ich glaube nicht, dass sie sich jetzt halbiert oder so, aber dass sie sich noch mal verdoppelt in den nächsten drei Jahren, halte ich auch für relativ schwer. Deswegen, wenn ich die hätte, würde ich es vielleicht verkaufen und lieber jetzt in ein paar günstiger gewordener SaaS-Titel oder so reingehen.
Ich glaube einfach nicht mehr so ganz an das Format. Also der Content, es wird ja so viel Content kreiert, auch von Privatpersonen oder Influencern, Content-Creator und, und, und. Und halt auch konsumiert. Und irgendwo muss ja die Zeit hin. Also außer der Content, der auf Netflix konsumiert wird, wird irgendwie passiv konsumiert, während man auf TikTok die ganze Zeit guckt. Aber irgendwo muss die Zeit ja hin.
Ich glaube TikTok ist schon viel Second Screen auch. Aber die Leute merken vielleicht irgendwann auch, dass alleine auch reicht. Ich finde, also was Netflix ja von Anfang an sehr transparent gesagt hat und erkannt hat, ist, dass sie mit allem konkurrieren. Also dass Minecraft ihr Gegner ist und eben auch TikTok. Und genau das zeigt sich, glaube ich, jetzt auch mehr und mehr.
Und Sleep. Der CEO hat doch auch mal gesagt, dass Schlaf mit einer der größten Konkurrenten ist.
Am Ende geht es um Attention. Alles was Media ist, geht um Attention. Und da wachsen andere grad schneller. Das ist halt einfach die Wahrheit. Und auch das sind die kleinen Streaming-Anbieter, das sind auch Social Media. Das ist Gaming wächst schneller als Netflix wahrscheinlich. Von daher. Und es ist auch wieder das Wahrwerden der Prophezeiung, dass Netflix ein guter Wert ist, um Pre-Earnings zu shorten.
Hast du das gemacht diesmal?
Ne, leider natürlich nicht. Wenn ich mir sicher bin, dann mache ich es ja mal nicht. Dann passiert es. Aber was soll's.
Was du auch hättest shorten können, wäre Paladins. Die haben gestern oder vorgestern kam raus, dass sie einfach mal die Produktion anhalten. Wann würdest du eine Produktion anhalten? Stell dir vor, du hättest eine kleine Produktion von T-Shirts. Wann würdest du anfangen, die Produktion zu starten?
Wenn ich nichts mehr verkaufe. Wenn ich weiß, dass ich nichts mehr, wenn ich das nicht verkaufen kann, was ich produziere.
In den kommenden Wochen muss doch ein Foto liegen, wie die nicht verkauften Autos oder die Sharing-Bikes, die so aufeinander gestapelt sind. Also irgendwo muss es doch jetzt 1, 2, vielleicht 3 große Lager geben, wo überall diese Fahrräder stehen. Wahrscheinlich nur Einzelteile, weil sie noch nicht mal zusammengeschraubt sind. Obwohl, die schrauben die wahrscheinlich direkt in China zusammen. Aber ja, das ist auf jeden Fall ein ganz schöner Schlag. McKinsey soll es jetzt retten. Die sind schon beauftragt worden.
Wirklich?
Ja, es werden jetzt ein paar Leute rausgeworfen. Die Preise werden wieder erhöht.
Achso, dann war McKinsey schon da.
Also, ja, herzlichen Dank. Ich glaube, ich hätte eher einen M&A-Berater eingestellt, damit das Ding endlich mal wegkommt.
Es sind nur noch 8 Milliarden wert. Die waren mal über 100 Milliarden wert, weißt du das noch? Also sind jetzt 85% runtergekommen. Nee, dann können sie nicht über 100 Milliarden wert gewesen sein. Habe ich falsch gerechnet. Dann waren sie 60 Milliarden wert oder so. Aber sind 85% unter Allzeithoch mit 8 Milliarden, kann man die mal schnell essen. Und nur noch mit zweimal Umsatz bewertet. Da müssen wir jetzt wieder auseinanderrechnen, was ist Device-Umsatz und was ist Subscription-Umsatz. Aber ich war ja vorher kein großer Fan davon, dass Apple Paladin kauft, weil Paladin so teuer war. Aber das Argument ist jetzt zu 85% weggefallen, würde ich sagen. Und inzwischen ist es ein Schnapper.
Ich glaube, Apple kauft den Laden nicht. Das glaube ich nicht. Scott Galloway meinte, er glaubt, dass Nike die kaufen würde. Ich bin mir nicht sicher. Ich glaube, dass irgendjemand das natürlich wegschnappen wird. Aber ich wüsste nicht, wer. Ich würde auf jeden Fall gegen Apple betten.
Okay. Paladin hat keine Metaverse-Strategie. Vielleicht ist das auch ihr Fehler gewesen. Das ist die Frage, ob du das Konzept mit echten Menschen, echten Trainern, das ist ja ein Teil der Faszination an Paladin, dass du mit echten Trainern Kurse machst. Und gibt es noch irgendeinen Grund, das zu machen, wenn du das Metaverse hast?
Vielleicht kauft Netflix das. Die könnten es kaufen. Bildschirm hast du sowieso. Medien, können darüber Medien abspielen. Ich glaube, da kommt noch die eine oder andere Überraschung.
Ich finde, es verliert noch Geld. Wahrscheinlich viel im Marketing. Aber es ist am Umsatz gemessen relativ günstig, wenn man glaubt, dass sie den jetzigen Umsatz behalten können, was nicht sicher ist. Es sieht eher so aus, als wenn der runtergehen würde. Wahrscheinlich werden wir ein negatives Umsatzwachstum sehen, wenn die Zahlen richtig rauskommen.
Es gibt drei Sachen, die wir nicht mehr machen werden, wenn wir jetzt alle durchseucht sind. Das erste ist Netflix gucken. Das zweite ist Paladin Bike fahren. Das dritte sind Zoom-Calls.
Da bin ich mir nicht so sicher. Ich glaube nicht, dass die Business-Reisetätigkeit so schnell wieder aufnimmt. Nicht mal zu 80 Prozent, würde ich behaupten.
Das ist der Grund, warum Brian Chesky jetzt hier Langzeit-Meetings pushen muss. Weil sie nicht auf seine Konferenzen fliegen oder auf die Konferenzen fliegen, auf denen sie alle die Airbnbs bewohnen, dann hat der auch ein Problem.
Dafür können sie überall arbeiten.
Weil du CEO bist.
Und Affirm wurde gleich mit verdroschen. Sie können nicht mal gucken, wie stark. Aber die haben ja relevant Paladin Umsatz immer gehabt und sind nur so zwei, drei Prozent runtergegangen. Meine Prediction ist, dass Affirm-Earnings so schlecht werden, dass Clana entweder eine Down-Round macht oder es nicht an die Börse schafft dieses Quartal. Obwohl sie eigentlich müssten, weil Affirm nicht besser wird über die Zeit. Aber mal schauen, wie das wird. Bin verhalten skeptisch da.
Dann lass uns mal zum Schluss kommen und in die Antitrust-Corner springen. Was ist bei Google schon wieder los?
Google hat einigermaßen erstaunlicherweise, es gab ja dieses Shopping-Verfahren, über das wir mal gesprochen haben. Also da geht es letztlich darum, die PLAs, also Product Listing Ads oder Shopping Ads, die man oben in den Suchergebnissen sehen, ob das sozusagen ein marktmissbräuchliches Verhalten ist, weil man die Sichtbarkeit den Preisvergleichen und so weiter wegnimmt und den organischen Ergebnis und sein eigenes Produkt oben drüber stellt, obwohl der eigene Algorithmus anscheinend herausgefunden hat, zufälligerweise, dass Preisvergleiche kein attraktives Suchergebnis sind. Und das nimmt man zum Anlass, seinen eigenen Preisvergleich ganz nach oben über die Ergebnisse zu stellen, was ja sozusagen einfach doppelmoralisch wäre. Dafür haben sie diese Shopping-Rekordstrafe von 2,4 Milliarden bekommen, haben dagegen natürlich Berufung eingelegt, dadurch hat das Verfahren irgendwie acht Jahre oder sowas gedauert. Die meisten Preisvergleichsanbieter sind in der Zeit pleite gegangen, haben das Berufungsverfahren verloren vom zweithöchsten Gerichtshof, dem EUG in Luxemburg und haben, ich glaube, das habe ich damals auch befürchtet, als wir es besprochen haben, erneut Berufung oder Appeal eingelegt, um das nochmal höchstrichterlich klären zu lassen. Obwohl Rechtsexperten das als relativ unwahrscheinlich ansehen, das zu gewinnen. Das sagt Google selber auch fast, nicht ausdrücklich, aber sie sagen, das sagt der Google Spokesman. Was nicht stimmt. Oder was meine Meinung, Entschuldigung, ist der Gott vorgebracht hat. Aber mein Eindruck ist nicht, dass sie besonders kooperativ da arbeiten, aber natürlich würde man das auch nicht so sagen. Also anscheinend ist es ihnen das wert, das Verfahren weiter zu verzögern. Man muss dazu sagen, dass Google Shopping natürlich nicht nur ein substanzieller, sondern wahrscheinlich der größte Geschäftsbereich ist, den es zumindest bei Search Advertising gibt und letztlich wird ihnen damit dieses Modell untersagt, wenn dieses Urteil in Kraft tritt, was es glaube ich eigentlich trotzdem tun sollte. Keine Ahnung, welche Art von Clarification sie sich da wünschen. Ich denke, es geht darum, nochmal zu definieren oder ganz sicher zu gehen, ob das eben ein Konkurrenzprodukt darstellt oder nicht. Und wenn ja, ist eigentlich relativ klar, dass man das eben nicht so hätte behandeln dürfen. Ja, ist ein bisschen schade, belastet wenig. Am Ende kostet das Google Peanuts. Die Wettbewerber warten damit längere Zeit, weitere Zeit auf Rechtssicherheit. Irgendwelche Schadenersatzprozesse etc., die sich daran anschließen, werden tendenziell dadurch verzögert, würde ich annehmen. Aber es ist wahrscheinlich auch einfach ein mathematisches Game, dass du sagst, selbst für eine 1% Chance, so wichtig und wertvoll es wäre, diesen Marktmachmissbrauch weiter verfolgen zu dürfen und wie lukrativ das wäre, ist selbst für eine 1% Chance 10 Millionen zu zahlen ein No-Brainer für Google. Und deswegen geht das eben jetzt das zweite Mal. Ich weiß nicht, ob in dem Fall jetzt Appellberufung oder Revision heißt. Ich glaube, es dürfen jetzt auf jeden Fall keine neuen Beweise mehr eingebracht werden nach meinem Verständnis. Die allermeisten Leute gehen davon aus, dass sie auch das verlieren werden, aber wie gesagt, sie haben damit erstmal Zeit gewonnen.
Wie kann man solche riesengroßen Firmen überhaupt dazu bringen, dass sie sich ein bisschen ändern? Müssen die Strafen noch größer werden?
Noch größer. Hast du von irgendeiner großen Strafe gelesen? Ja, also für normales Sterben. 2,4 Milliarden klingen viel, aber ich habe gerade versucht zu erklären, wie groß Google Shopping ist. Dass das wahrscheinlich zwischen 40 und 55 Prozent der Gesamteinnahmen im Google Search ist, würde ich schätzen. Habe ich jetzt nicht gerade recherchiert. Und dass Google einen operativen Cashflow von 90 Milliarden im Jahr macht. Und jetzt haben wir eine 2,4 Milliarden Strafe bekommen. Das sind 2,5, 2,7 Prozent des operativen Cashflows. Einmalig. Dafür, dass du zehn Jahre einfach deine Konkurrenz auf der zweiten Seite vergraben konntest und dein eigenes Produkt über die organischen Ergebnisse drüber packst, mit sichtbaren Features, die keinem anderen zur Verfügung stehen, mit Preisangaben, die keinem anderen zur Verfügung stehen, mit Coupon Promotions, die keinem anderen zur Verfügung stehen. Ich finde das keine hohe Strafe. Ich weiß auch nicht, wie man begründen will, dass das eine hohe Strafe wäre.
Aber was muss die Strafe sein?
Es gibt eine einfache Antwort darauf, was du sagst. Müsste man eine hohe Strafe? Das Ding ist, nach Shopping ist es doch weiter in anderen Industrien. Danach kam Google Flights, dann kam Hotel Finder, dann kam Vacation Rental Finder, dann kam Google Jobs. Das klingt jetzt nicht so, als wenn die Strafe eine abschreckende Wirkung entfaltet hätte. Das Handeln von Google ist doch der beste Beweis dafür, dass sie sich überhaupt nicht in die Verpflichtung genommen oder eingeschränkt geführt haben durch die Strafe. Im Gegenteil. Das hat sie offensichtlich motiviert, das auf weitere Industrien auszubreiten. Weil die Strafe so billig ist, dass du sie in Kauf nehmen musst, um mal wieder eine ganze Industrie noch online zu gewinnen oder den oberen Funnel oder den Zugang zu einer Industrie zu kontrollieren. Das ist doch immer mal zwei Milliarden wert, wenn du dafür auch die Chance hast, sie jahrelang komplett zu kontrollieren und extrem hohe Werbeeinnahmen daraus zu haben. Und ja, vielleicht müsste die 10x höher sein. Das Ding ist, jedes Mal, wenn so eine Strafe rauskommt, geht der Aktienkurs von Google auf 5% hoch, weil die Leute sagen, endlich Rechtssicherheit. Die Strafe war genauso, wie sie erwartet haben, nämlich ein Parkticket. Du musst ihn verbieten, dann müssen die Schadenersatzverfahren positiv entschieden werden. Das ist natürlich schwer zu beziffern, was sind die entgangenen Gewinne, dadurch, dass du letztlich die Sichtbarkeit verloren hast. Wie viel Umsatz hättest du, wie viel EBIT hättest du auf der Position gemacht, wenn du dort geblieben wärst, wo du vorher warst. Ist das fair anzunehmen, dass du dort geblieben wärst? Hättest du vielleicht mehr Traffic gehabt, hättest du weniger gehabt, hättest du dein eigenes Produkt mit dem Geld verbessern können, was nicht passiert ist in der Zeit, weil dir das EBIT geklaut wurde. Du konntest selber weniger in Innovation investieren, du konntest nicht investieren, Google Konkurrenz zu machen in der Zeit. Es ist gar nicht so einfach, das zu beziffern, was ein fairer Schadenersatz dafür wäre. Das wird sich ja jetzt über die nächsten zehn Jahre bestimmt klären. Also Folge 2000. Genau, wenn wir 52 sind, dann können wir darüber reden, wie das damals war.
Nächste Woche haben wir Earnings von Microsoft, Tesla und Apple und wahrscheinlich noch ein paar anderen, die ich jetzt nicht auf der Liste habe.
Lass mal schauen kurz, wir haben jetzt schon zwei Fragen, die machen wir nächstes Mal, die ich angekündigt habe und wir nicht geschafft haben, weil wir uns schon wieder so verquasselt haben. Also es kommt am Dienstag vor dem Markt und bevor wir aufnehmen, also wir können Robinhood live machen und Microsoft live. Ich glaube von Microsoft erwarte ich keine Überraschung, da wird man auf das Cloud Segment gucken, ob das nochmal 50% geschafft hat. Das wird es glaube ich nicht, es wird knapp unter 50 liegen. Ich glaube alles über 45 oder so würden die Leute als toll aufnehmen bei Asia. Dann bei den anderen hoffentlich keine negativen Überraschungen bei den anderen Segmenten von Microsoft. Robinhood wird, wäre ich auch eher skeptisch. Kann man sich vorstellen.
Das Kundenwachstum muss doch eigentlich ähnlich wie die Tech Aktien im letzten Quartal gelaufen sein.
Ja die Frage ist, ob sie überhaupt Neukunden geschafft haben. Also sie werden erhebliche Churnen, da müsst ihr jetzt nochmal die Folge vom letzten Mal hören, was ich da gesagt habe. Aber ich sage, tendenziell bin ich skeptisch. Kundenwachstum entweder sehr niedrig oder vielleicht sogar negativ. Man weiß es nicht. Home24 kommt noch am Dienstagmorgen in Europa.
Die meistgeschorteste deutsche Aktie, oder?
Ist das so? Die haben Butler zuletzt übernommen. Möbel ist ein schweres Segment, finde ich schwer. Aber dann brauchen wir jetzt nichts mehr groß. Niemanden noch sagen, welche Aktien sie schnell abstoßen müssen.
Disclaimer lesen.
Genau, immer Disclaimer lesen. Nicht zu viele Verluste mitnehmen, wo ihr von den Aktien überzeugt seid. Keine Panik. Einfach auch mal nicht drauf schauen, wenn ihr davon überzeugt seid, dass ihr in Unternehmen investiert seid, denen es auch weiterhin gut geht. Und ansonsten sehen wir uns auf TikTok.
In diesem Sinne habt ein schönes Wochenende. Viel Spaß im Metaverse auf TikTok und sonst wo ihr Podcasts hört. Bis dann. Ciao, ciao.