Doppelgänger Folge #116 vom 5. Februar 2022

Tech Earnings: Amazon Facebook Meta Snap Pinterest Paypal Spotify Teamviewer & Match Group | Coding-Bootcamp

Was für einer Woche. Erst macht Facebook alles rot und dann kommen Amazon, Snap & Pinterest. Wir tauchen tief ein in die verrückte Earnings-Woche und sprechen über alle spannenden Tech Firmen. Und Facebook 🙃

(00:04:10) after hours zahlen finden

(00:09:50) Match Group

(00:17:00) Teamviewer

(00:24:00) Facebook Meta

(00:48:40) Snap

(00:57:45) Pinterest

(01:00:30) Paypal

(01:03:30) Spotify

(01:11:30) Amazon

(01:33:00) Karriere Corner

Shownotes:

Analyse-Tools, die wir regelmäßig benutzen https://www.doppelgaenger.io/info/besten-tools/

Doppelgänger Tech Talk Podcast

Earnings & Event Kalender https://www.doppelgaenger.io/kalender/

Sheet https://doppelgaenger.io/sheet/

Disclaimer https://www.doppelgaenger.io/disclaimer/

Post Production by Jan Wagener https://www.linkedin.com/in/jan-wagener-49270018b

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Willkommen im Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 116 Anfang Februar eine krasse Earningswoche geht zu Ende. Wir hatten Match.com, Teamviewer, Facebook, Paypal, Spotify, Amazon, Pinterest und Snap und After Hours haben sich Sachen bewegt, das kenne ich eigentlich nur aus dem Kryptomarkt. Pip, wie war deine Woche so?
Herzlich willkommen aus dem Studio Kleiderschrank in Prenzlauer Berg. Ich habe mich für die bessere Audioqualität diesmal extra in den Kleiderschrank gesetzt, mal schauen, ob das wirklich besser ist, das werden wir dann später sehen. Die Woche war also ganz ehrlich, ich fand es einigermaßen absurd. Einerseits habe ich ein paar Sachen erst gut, dann schlecht getroffen. Ich verstehe teilweise entweder die Amplitude der Ausschläge nicht oder auch bei einigen sogar die Richtung. Aber darüber reden wir gleich. Was ich eventuell anders sehe oder wo ich den Markt nicht verstehe oder der Markt mich nicht versteht. Es war auf jeden Fall, also ich weiß nicht, ob Snap jetzt 25 Milliarden Mehrwert ist über Nacht, das werden wir alles noch herausfinden gleich. Aber ansonsten, ich meine, der Kurs von Amazon ist brutal angestiegen. Das ist meine größte Portion, Position im Portfolio. Und rein finanziell war das ein sehr schöner Tag gestern.
Wie fühlt sich das so an? Bei Amazon fühlt man sich ja fast wie ein Tesla Aktionär.
Wegen der Kurssprünge?
Ja, wegen der Kurssprünge und dass 70, 80 Prozent davon eigentlich wegen der Beteiligung an Rivian ist. An dem Elektroautohersteller, der seitdem er an der Börse ist eigentlich nur noch bergab geht.
Also diese hohen Schwankungen sagen mir eigentlich nur, also doch, es ist schon die Zeit wieder nachzukaufen langsam. Aber ich glaube nicht, dass wir einen Tiefpunkt gesehen haben, wenn da noch so erratisch getradet wird.
Hi, hier ist Janin Ullmann vom Female Finance Podcast, dem Podcast für Frauen und vor allen Dingen für die finanzielle Unabhängigkeit von uns Frauen. Und wie auch bei meinem Finanzpodcast geht es hier nicht um Anlageberatung. Man sollte aufgrund des Gehörten keine Kauf- und Verkaufsentscheidungen zu Aktien und anderen Wertpapieren treffen. In beiden Podcast-Halls können die Risikodispositionen der Hörerinnen nämlich nicht einschätzen. Es besteht zudem immer das Risiko eines Totalverlusts. Ihr solltet immer euren eigenen Research machen und selbstständig Entscheidungen treffen. Solltet ihr dennoch aufgrund der Informationen im Podcast handeln, handelt ihr stets auf eigenes Risiko und wir können unmöglich für etwaige Verluste haften. Alles könnt ihr auch nochmal auf doppelgänger.io-disclaimer nachlesen. Und jetzt viel Spaß euch weiterhin beim Doppelgänger-Tech-Talk.
Und das andere ist, dass man die Märkte einfach extrem verunsichert ist und man sofort Angst hat, jetzt zu spät einzusteigen und dann Aktien einfach brutal hochgetrieben werden. Auch meiner Meinung nach jenseits dessen, was von den Zahlen und Modellen Sinn macht. Aber wie gesagt, da schauen wir gleich mal rein.
Oder auch runtergedrückt. Jemand announce die Zahlen und dann ist entweder die Welt zusammengebrochen oder man feiert und sagt, es geht alles wieder nach oben, wenn man jetzt vergleicht.
Oder beides innerhalb von 48 Stunden vor allen Dingen. Das wäre das Standardbild, dass du irgendwie erst ein Viertel verlierst und dann 60 Prozent hinzuzugewinnen. Aber wir reden nicht nur über Earnings, keine Sorge. Es gibt auch ein paar exzellente Hörerfragen wieder.
Nur wir schieben die für Hörerfragen heute mal ein bisschen nach hinten und machen erstmal Earnings.
Oder in die Mitte vielleicht auch, weiß man nicht. Vielleicht sind sie auch in der Mitte.
Vielleicht auch in der Mitte. Wer weiß. Vielleicht reden wir so lange über Amazon, dass wir überhaupt keine Zeit mehr dafür haben. Wir haben eine Frage, die passt sehr gut. Und zwar, wo wir die Zahlen sehen, wenn after hours was getradet wird. Ich persönlich schaue dann immer auf Yahoo Finance in meine kleine App und die zeigt mir dann immer in Klammern plus minus null. Und so war es auch gestern Abend, als wir beide Payment und Banking Podcast aufgenommen haben und ich um 10 Uhr auf meinem Handy geguckt habe und dann auf einmal gesehen habe, oh da ist Bewegung bei Amazon und bei Snap. Guckst du noch woanders?
Also insbesondere diese nachbörslichen beziehungsweise Pre-Market Kurse kann man zum Beispiel auch einfach bei nestec.com, also bei der Technologiebörse oder digitalen Börse der USA nachschauen. Da gibt es für jedes Ticker-Symbol oder jede Aktie eine Unterseite und da wiederum einen Reiter Pre-Market und After Hours. Also Pre-Market ist der vorbörsliche Handel, der irgendwie 3-4 Stunden vor der Öffnung anfängt und After Hours ist sozusagen was nach der Börse getradet ist. Das ist natürlich genau dann wichtig, wenn die Earnings kommen halt nachmittags um 4, wenn die Börse schon geschlossen hat in der Regel. Und dann wird eben an diesem im nachbörslichen Handel schon sehr extrem auf die Earnings in der Regel reagiert und diese extremen Ausschläge kann man sich eben auf nestec.com anschauen. Sie sind aber auch eigentlich in Yahoo Finance oder selbst in die Google One Box oder Google Finance. Also wenn man einfach das Blumenberg-Ticker-Symbol bei Google eingibt oder sowas wie, keine Ahnung, Meta-Stock oder Meta-Aktie, dann bekommt man ja so einen Chart in der Regel ganz oben in den Suchergebnissen. Und da ist inzwischen eigentlich auch das vor- und nachbörsliche Trading in so einem kleinen Vermerk mit drin. Und dann sieht man den Kurs des letzten Tages, aber eben auch schon wie es vor oder nach der Börse sich verhält. Und ansonsten, die Frage ging noch ein bisschen weiter, um dann wirklich in die Zahlen reinzugehen, dann muss man eben doch in die Quartalsberichte gehen, glaube ich. Ansonsten ist es schwer, die großen Seiten, irgendwie sowas wie Yahoo Finance oder Google Finance, sind in der Regel nicht schnell genug und aktuell genug, insbesondere um die neuen Zahlen zu integrieren. Das heißt, wenn man es wirklich aktuell haben will, muss man eigentlich auf die Investor Relations-Sektion der einzelnen Unternehmen gehen und dort sich den Bericht runterladen für das letzte Quartal. Der erscheint dann zeitverzögert, aber in den meisten Tools auch. Und eigentlich muss man sogar noch die Interpretation der Zahlen, also den Earnings Call anhören, der in der Regel so ein bis zwei Stunden später ist. Das machen wir jetzt auch nicht bei jeder Aktie. Also da gibt es in der Regel Transkripte, die man durchsuchen oder durchlesen kann, aber theoretisch ist da sozusagen die Deutung des Managements für die Zahlen mit drin. Alternativ kann man sich die Zusammenfassung bei CNBC, Barron oder Marketwatch auch noch durchlesen. Da gibt es meistens ganz einprägsame Zusammenfassungen, wobei die dann auch nicht immer den ganzen Sachverhalt darlegen. Das können Aktien sein, das können Marktteilnehmer sein. Das heißt nicht, dass es da nicht viel gute Analysen und Wissen gibt, aber es gibt halt fast immer eine eigene Position oder es ist eben eher ein Sammelsurium von verschiedenen Meinungen. Man kann sich die Aktien bei Google abonnieren, also da gibt es so ein kleines Plus-Symbol oder bei Investing.com oder irgendwelchen anderen Apps kann man das auch abonnieren und dann kriegt man in der Regel so Push-Alerts, wenn es neue News gibt oder Quartalsberichte zu Aktien. Und wenn man wirklich viel Geld investiert oder sich viel damit beschäftigt, lohnt sich dann eben auch irgendwann ein Bloomberg oder Refinitiv. Also Bloomberg und Reuters sind die zwei größten Dienste für Finanzdaten und die Produkte heißen Bloomberg Terminal und Refinitiv von Reuters. Damit kann man dann auch noch arbeiten und die sind dann im Zweifel auch relativ aktuell. Es gibt so ein bisschen günstigere Konkurrenten oder beziehungsweise gibt es jeden Tag ein paar neue davon gefühlt. Käufe und Ticker ist dabei. Wir packen in die Shownotes mal einen Link doppelgänger.io. Da gibt es einen weiteren Link auf die Tools, die wir benutzen. Da kann man sich nochmal so ein bisschen durchfühlen. Da sind Tools dabei, wie man Insiderhandel beobachten kann für verschiedene Aktien. Diese Market Map, wo man rot-grün sieht, welche Aktien Gewinn und verlieren. Sehr übersichtlich. Tools, wo man sieht, wie die Senatoren, also exponierte Politiker in den USA traden. Und alles, was wir regelmäßig benutzen, listen wir. Das ist nicht hübsch, also ist jetzt noch nicht auf Schönheit getrimmt, aber alles, was wir machen oder nutzen, ist da eigentlich drin und wir vervollständigen es weiter. Und das beste Tool ist natürlich, Philipp?
Unser Kalender und unser Sheet.
Genau, also doppelgänger.io. Wir nehmen da nach und nach immer mehr Aktien auf. Jede Earnings-Saison ein paar mehr. Da versuchen wir schon, das so transparent und auch aktuell wie möglich darzustellen. Das ist, was wir nutzen. Also, wenn wir mal was anderes finden, fügen wir es zu dieser Liste bei den Tools hinzu. Ansonsten ist das, glaube ich, ganz ehrlich, sehr viel weiter. Recherchiere ich dann eigentlich auch nicht, als die Quellen, die wir jetzt erwähnt haben, wenn ich mich nicht irre. Aber wirklich die Hälfte der Arbeit ist tatsächlich die Firmenpräsentation und Pressemeldung und eventuell auch die Earnings-Calls, wenn es mal wichtiger ist oder Deutung bedarf.
Dann lass mal durchstarten. Es wurde sich gewünscht, dass wir uns Match.com angucken. Match.com macht Dating, hat verschiedene Produkte. Wahrscheinlich das bekannteste in der jüngeren Zielgruppe ist Tinder. Die sind ganz gut abgegangen, waren auch ein Corona-Gewinner und jetzt scheint das Business ein bisschen schwieriger zu werden.
Waren die ein Corona-Gewinner? Ich bin mir gar nicht so sicher. Also, die sind so ein bisschen, also die Produkte sind Match.com, OkCupid und Tinder jetzt als die nächste Generation oder nächster Horizont. Tinder ist inzwischen der Großteil tatsächlich. Und Corona hat sowohl positive als auch adverse Effekte. Also einerseits ist die Einsamkeit natürlich größer als zuvor, wenn man zu Hause im Lockdown sitzt. Andererseits kann man sozusagen das angeschlossene Date, falls man sich im Real Life dann treffen will, nicht mehr so gut machen. Deswegen bin ich mir gar nicht so sicher, ob es weder klar positiv noch klar negativ ist, glaube ich. Letztlich. Die sind um 24% gewachsen dieses Quartal. Das ist ein bisschen langsamer als zuvor, aber auch nicht total schlecht. Das Ergebnis ist relativ negativ mit 179 Millionen Verlust. Das wiederum liegt aber an einer einmaligen Zahlung, um ein Gerichtsverfahren zu begleichen oder beizulegen. Und zwar mit drei der ehemaligen Gründer von Tinder. Also Tinder.com wurde von Match.com akquiriert. Match.com ist sozusagen die Dating-Tochter von IAC. IAC ist Interactive Corp. Das ist ein Media Holding um Barry Diller herum. Da lag auch Expedia drin und andere Firmen. Das hat jetzt das Ergebnis doll verhagelt. Aber so Einmaleffekte werden normalerweise eigentlich ignoriert von der Börse. Das zieht man dann vom Cash der Firma ab. Aber für die Ertragskraft hat das ja keinerlei Implikation. Deswegen hätte sich der Gewinn normalerweise gesteigert. Und auch so war die Akquisition von Tinder sicherlich ein starker Deal, weil Tinder heute 5 Millionen Umsatz am Tag macht für Match und IAC. Und von daher war das trotzdem eine schlaue Akquisition, selbst wenn man jetzt nochmal 440 Millionen draufzahlen muss. Und man geht davon aus, dass man im nächsten Jahr über eine Milliarde Ebit machen wird. Die Firma ist bewertet mit ungefähr 30 mal Earnings. Also KGV von 30 fürs nächste Jahr. Bei 20% Wachstum und 30% Operating Margin ist das eigentlich ganz fair. Also ich würde jetzt weder ausrufen, dass die unterbewertet ist, noch dass sie zu teuer ist. Bei Dating ist es so ein bisschen wie bei Social Networks, glaube ich. Die Gefahr ist halt immer, dass das nächste um die Ecke kommt. Bumble hat Tinder jetzt nicht komplett disruptiert, aber eigentlich, ich glaube schon, dass Dating-Apps so eine Art Mode sind.
Ich habe ein bisschen das Gefühl, dass alle, die interessiert sind, dabei zu sein, eigentlich überall dabei sind. Wir bekommen beispielsweise oft Fotos geschickt von Bekannten, die dann dort gefunden werden. Und komischerweise sind die auf allen Plattformen gleichzeitig. Oder wandern so weiter. Dann wird man zwei Monate darum gesucht und dann zwei Monate auf dem nächsten.
Ja, bis man bezahlen muss vielleicht. Also ich glaube, bezahlen tut man dann doch nicht auf allen Plattformen. Vielleicht wird die immer ausprobiert. Genau, es gibt so, wie bei Social Networks auch, würde ich sagen, es gibt so eine Herdenwanderung. Und deswegen bin ich mir nicht so sicher, wie weit ich die Gewinne mal voranschreiben, also weiterschreiben würde bei Dating. Aber scheint mir jetzt fair bewertet.
Meinst du nicht, dass vor allem Dating ziemlich leiden müsste unter der Privacy-Debatte und dass man nicht mehr so gut targeten kann auf Facebook und Sachen? Also war nicht bei Match.com oder, anfangs war doch so ein bisschen, dass man bei Tinder irgendwie die Nutzer kauft und die dann irgendwann auf Match.com irgendwie rüber funnelt. Das geht wahrscheinlich noch, aber so richtig gut aussteuern kann man wahrscheinlich nicht mehr wie vorher.
Ja, die Customer Acquisition wird ein bisschen schwerer.
Oder so dieses Zusammenspiel von man holt die Nutzer auf IOS, weil das sind vor allem die zahlenden Kunden.
Ja und ich meine, so ein Metaverse wäre ja auch nochmal eine Gefahr für Dating. Also es ist ja relativ sicher, dass Facebook-Dating scheint jetzt nicht besonders gut funktioniert zu haben, oh Wunder.
Aber im Metaverse gibt es schon Sexual Harassment, wie man jetzt lesen kann.
Ja, natürlich, wenn Facebook das baut. Ich meine überall, wenn du Menschen irgendwo reinlässt, natürlich fangen die an. Da hat Roblox gerade riesige Probleme. Roblox hat hier einen Report, also einen Short-Seller-Report von Bear Cave Capital bekommen, dass die ihre virtuelle Welt auch nicht besonders gut im Griff haben. Und da geht es, also Performa, Roblox bestreitet das alles sehr stark, aber es scheint da Orte zu geben, wo sich Pädophile sehr wohl fühlen und auch unter den Creatern Menschen mit solchen Neigungen dabei sind. Und das ist natürlich gefährlich. Also man muss sein schönes digitales Universum natürlich auch polizen, wenn man das ist. Das sagt mir nicht, dass Facebook der Richtige ist, der das tun sollte. Roblox scheint mir bisher ein Player zu sein, der Sicherheit sehr stark an Nummer einstellt. Das komplett auszuschließen ist natürlich trotzdem schwer. Es wird sich jetzt zeigen, wie gut und resolut sie das machen können.
Ja krass, also wenn man überlegt, wie schlecht sie Governance machen können in einer 2D-Welt oder irgendwie in einer Welt mit ein paar Bildchen und ein paar Posts. Im Metaverse wird es auf jeden Fall eine ganze Nummer anstrengender zu gucken, was alle Leute so sagen und machen und wie man sich benimmt.
Naja, beides sind Nullen. Also ich weiß nicht, ob das komplexer ist. Beides sind Einsen und Nullen und sie haben ja ihren den größten Supercomputer der Welt fürs Metaverse. Irgendwie das Gefühl, der wird nicht zu Sicherheitszwecken eingesetzt werden, aber weil das 3D ist, wird es jetzt nicht schwerer, das zu überwachen. Es ist nicht so, dass sich die Leute an den Ecken verstecken können. Am Ende sind das Nullen und Einsen und relativ eindimensional, das Problem zu lösen.
Hoffentlich machen sie die Tür ein bisschen härter als bei Fake-Accounts auf Instagram und Facebook. Aber bevor wir zu Facebook gehen, Teamviewer wurde auch gefragt, hat auch Earnings am Mittwoch gemacht. Ich habe nur irgendwo heute glaube ich bei uns im Discord-Channel gesehen, dass Google jetzt auch als Chrome-Extension das Produkt eigentlich kostenlos anbietet. Wie sieht es bei Teamviewer aus? Schaffen die den Turnaround? Sind da die Aktionäre mittlerweile zuversichtlicher?
Ich sehe es nur mit 9,3% jetzt. Auch die Gross-Margin sieht wieder extrem gut aus mit rund 87%. Das ist ein sehr guter Wert. Was auffällt ist, es gab ja so eine Art, ich nenne das Restrukturierungsprogramm, Teamviewer würde es selbstverständlich nicht so nennen, aber man hat da strategisch sehr stark eingelenkt nach dem schlechten Q1. Was auffällig ist, ist, dass die Kosten für Vertrieb, also Sales von ca. 19% des Umsatzes jetzt auf 10% des Umsatzes runtergehen. Also man gibt statt vorher 24,5 Millionen nur noch rund 14 Millionen für Vertrieb aus. Ganz erheblich, also Halbierung der relativen Kosten eigentlich. Und gleichzeitig hat man Marketing aber von im Q1 11% des Umsatzes auf jetzt 21%, fast verdoppelt. Also hat da so eine große Scharade gemacht, dass man die Vertriebskosten sehr stark reduziert hat und die Marketingkosten sehr stark erhöht. Die Marketingkosten sind ganz sicher, das Sportsponsoring bei Menyoo war das glaube ich und dem AMG Petronas Formel 1 Team. Warum man jetzt Sales stark reduziert, könnte ich mir nur vorstellen, dass es so ist, dass man da den Headcount stark reduziert hat, weil man sich deutlich stärker Enterprise Kunden statt SMB Kunden widmet. Das wäre natürlich logisch, dass die ein bisschen weniger personalintensiv sind. Sofern SMB Kunden nicht Sales, also SMB sind kleine und mittlere Unternehmen. Da gibt es nur zwei Lösungen. Entweder muss man die sehr personalintensiv betreuen, also der Anteil des Accountmanagement am Umsatz wäre dann relativ hoch, weil die Umsätze so klein sind, unter 10.000 Euro im Jahr. Oder man muss eine Art Safe-Signup-System finden, wo die sich selbst betreuen, mehr oder weniger. Das könnte aber gefährlich sein bei dem Modell. Bei Enterprise Kunden, also sehr großen Kunden, wäre es dann eben so, dass relativ gesehen das Accountmanagement ein bisschen weniger kostet, weil die Umsätze so groß sind. Das würde ich jetzt hier als Erklärung sehen. Die Vertriebskosten sind wirklich von 25 Millionen auf jetzt 14 runtergegangen. Das heißt, da hat man wirklich ordentlich gespart irgendwo. Das kann so ein bisschen auch noch ein Effekt mit Stock-Compensation sein, dass es daran liegt. Das habe ich jetzt nicht gecheckt. Aber das scheint mir auffällig, dass da Marketing jetzt deutlich mehr ausgegeben wird. Das wussten wir ja beim Sportsponsoring.
Ich bin mal gespannt, wie das im nächsten Quartal aussieht, weil die CMO, die im April angefangen hat, haben sie ja im November wieder rausgeworfen. Oder sie ist wieder gegangen. Und da wird ja bestimmt auch wieder so ein bisschen rumgedreht.
Ja, also muss man auf jeden Fall weiter beobachten. Was gut ist, dass der Operating Profit wieder stark anzieht. Also nach den letzten drei Quartalen 29 Millionen, 29 Millionen, 18 Millionen, sind wir jetzt wieder bei 41 Millionen. Das sieht ganz gut aus. Und damit ist die Operating Marge auch wieder auf 31 Prozent hoch. Die war im Gesamtjahr schlechter. Da kommen wir jetzt wieder in Richtung der alten Margen. Und das Adjusted EBIT, da ist auch jetzt erstmals wieder über 50 Prozent. Da ist man ja auf 33 Prozent gefallen zwischenzeitlich. Aber das ist jetzt wieder über 50 Prozent EBIT-Darmarge. Das ist natürlich sehr gut. Der operative Cashflow sieht gut aus. Die Billings wachsen mit rund 20 Prozent. Da ist immer die Gefahr, man kann Billings natürlich so ein bisschen vorziehen. Man sagt, hier, verlängert auch jetzt mal schon den Vertrag. Deswegen würde ich da jetzt nicht zu sehr drauf abstellen. Aber sie glauben, dass sie im nächsten Jahr, also ihre Guidance für nächstes Jahr ist, dass sie in den High Teens, also zwischen 17 und 19 Prozent wachsen. Die Billings geben das theoretisch her, wenn sich das so materialisiert an Umsatz. Da muss man halt weiter genau hinschauen. Was nicht gut aussieht, aufgrund der hohen Marketingkosten. Also wenn man das Marketing und Vertrieb einfach mal zusammenlegt, damit ich durch diese Scharade oder diese Umschichtung von Marketing und Vertriebsbudget jetzt nicht so beeinflusst bin. Wenn man das zusammenlegt, dann ist die Magic Number bei 0,3. Das heißt, für jeden Euro, den man ausgibt, holt man nur 0,3 Umsatz, 0,3 oder 30 Cent neues ARA rein. Oder die Payback Period wäre dann drei Jahre. Das ist schon erstaunlich schlecht. Das ist eigentlich aus dem Product Market Fit rausgefallen. Man muss jetzt natürlich sagen, dass die Branding Ausgaben vielleicht keinen Einmalcharakter haben. Aber das ist halt eine Initiative, die sofort wieder reinzuholen ist schwer. Sondern man macht das ja, um langfristig eine Marke aufzubauen und dann später positive Spillover Effekte auf die Vertriebstätigkeit zu haben. Aber jetzt kurzfristig würde man das sehr nerdisch betrachten. Ist die Magic Number wirklich schlecht? Da muss man jetzt eben schauen, ob die positiven Effekte aus der TV-Werbung auch eintreten. Die wurden von Pemira an die Börse gebracht. Natürlich vorher ordentlich mit Schulden aufgeladen, weil sie auch da schon Cashflow-positiv waren. Dem steht aber noch mal 550 Millionen Cash entgegen. Also netto Verschuldung ist so zwischen 400 und 500 Millionen. Achso und die SMB Churn wurde jetzt auf 14% gesenkt. Aber jedes Jahr verlieren sie 14% des SMB Umsatzes. Das ist schon, das kann man auch nicht, auf deutsch, das Segment wird irgendwann mal komplett wegbrechen, wenn man das weiter so führt. Man will sich aber auch mehr auf Enterprise konzentrieren. Insgesamt war die NRA, die Revenue Expansion auf Jahressicht bei 98. Das ist auch eigentlich nicht gut genug, um langfristig zweistellig zu wachsen. Dann ist man eben am unteren Bereich von 10, 15, vielleicht 16, 17%. Also ein wirkliches Wachstumsunternehmen wird TeamViewer aus meiner Sicht jetzt erstmal nicht mehr. Wenn die Enterprise Strategie aufgeht, dann könnte es noch besser aussehen. Aber es ist jetzt noch ein bisschen früh, das auszurufen, glaube ich.
Und weißt du, welche Webseite heute vor 18 Jahren live gegangen ist?
Facebook.
Kennst du schon den Twitter-Account? Facebooks Top 10?
Ne, was ist das?
Der twittert jeden Tag die Top 10 meistgelikten Facebookseiten in Amerika. Also die Posts.
Und wer sind die anderen neun außer Breitbart?
Genau, da weißt du auf jeden Fall, wer auf Nummer eins ist.
The Daily Stormer oder so kommt noch.
Breitbart, Ben Shapiro, NPR, Ben Shapiro wieder viel. Ja und es wiederholt sich eigentlich. Breitbart ist immer unter den Top 3. Das ist schon krass. Also muss man dazu sagen, ich glaube, Breitbart darf seine Produkte nicht mehr über Shopify verkaufen. Aus gutem Grund. Und da scheint wirklich die meiste Interaktion zu sein. Wahnsinn. Du hattest auch eine Grafik über Fake-Accounts geteilt die Tage, ne?
Ja, gestern gerade. Also wenn ihr das hört, gestern. Tatsächlich natürlich heute. Da können wir gleich nochmal drüber reden. Bei den DAOs. Wir können ja erstmal ins Sheet gehen und uns die Earnings anschauen. Natürlich nicht, weil Facebook nicht im Sheet ist. Irgendwelche seelenlosen Aktionäre können sich das gerne woanders holen. Wir packen das Philip Morris auch nicht in unserem Sheet. Ist mir die Zeit nicht wert, das aufzuschreiben. Also Facebook hat den Umsatz um immerhin 20% gesteigert. Auf 33,7 Milliarden. Macht mit seinem Kerngeschäft, also ihre Family of Apps heißt das jetzt. Was ich als sehr süßen Begriff finde. Also damit ist Facebook, Instagram, WhatsApp und der Messenger von Facebook gemeint. Damit machen sie immer noch eine Rohmarge von 50% muss man dazu sagen. Oder ne, nicht Rohmarge, sondern Ebitmarge auf dem Segment. Und dann haben sie aber natürlich noch hohe Kosten für ihre neuen Wetten, Oculus und Metaverse und so weiter, die die Kosten auch sehr belastet haben. Dadurch ist es so gekommen, dass das Operating Income 1% unterm Vorjahr liegt. Also es ist nicht negativ, aber es liegt 1% unterm Vorjahr. Und wie gesagt 20% Wachstum ist nicht schlecht, ist aber auch nicht gut. Den Rest des Jahres ist man mit rund 40% gewachsen. Also es hat sich schon noch mal verlangsamt zum Q4. Achso und was man auch sagen muss. Also dann haben sie einen Outlook gemacht. Also der Outlook auf Q1 und das war was, was Leute dann schockiert hat, ist, dass sie glauben, dass sie im Q1 nur noch mit 3 bis 11% wachsen werden. So daraufhin ist die Aktie von Facebook im nachbörslichen Handel um ungefähr ein Viertel eingebrochen. Das ist schon sehr viel, das ist aber noch mehr, wenn man sich das in absoluten Zahlen klar macht. Nämlich so irgendwo zwischen 230 und 270 Milliarden hat Facebook an Wert verloren. Das ist der größte, in absoluten Zahlen größte Verlust von Market Cap in der Geschichte. Passt auch gut zur Bedeutung von Facebook, dass sie sich diesen Rekord als erster holen.
Glaubst du, dass Mark Zuckerberg dann so SMS bekommt von so Typen, die sagen, hey, also von irgendwelchen Milliardären, die dann sagen, ha ich hab dich gerade wieder überholt.
Ja, Mark Zuckerberg kämpft gerade um den 10. Platz in der Bloomberg Billionaires List. Also er ist gerade noch auf Platz 10, aber es trennen ihn noch 100 Millionen, also es sind ja Peanuts da in dem Segment. Könnte jetzt je nachdem wie es weiter geht mit Facebook aus den Top 10 der reichsten Menschen der Welt raus fliegen. Also er hat 36 Milliarden verloren. Das macht meine Verluste aus meinen Mediaseiten Spekulation, dann lässt es klein erscheinen.
Wie viele Yachten von Jeff Bezos kann man sich dafür kaufen?
Man kann viel Geld für Yachten ausgeben. Ich glaube die teuerste war mal anderthalb Milliarden oder so von die Eclipse oder so von Abramovich, aber Jeff Bezos hat das bestimmt längst übertroffen. Also ihr müsst euch keine Sorgen machen, Mark Zuckerberg hat noch 90 Milliarden, also auch nachdem er 36 Milliarden verloren hat ist alles gut. Übrigens der Einzige der zugelegt hat in der Forbes und Bloomberg Billionaires Liste ist Warren Buffett, der hat 5 Milliarden gewonnen dieses Jahr. Alle anderen sind tief rot, Elon Musk, Jeff Bezos, obwohl Jeff Bezos könnte jetzt wieder besser aussehen, aber alle anderen sehen tief rot aus, aber Warren Buffett hat 5 Milliarden. Dann merkst du, dass es gerade ein Value Markt ist, wenn Warren Buffett 5 Milliarden plus macht und alle anderen tief rot sind. Aber wir sind vom Thema abgekommen.
Also Facebook zahlen.
Größter Verlust an Marktkapitalisierung in absoluten Zahlen, Facebook ist statt 900 Milliarden nur noch unter 700 Milliarden wert. Wie viele von 50 Analysten, die die Aktie covern, hatten Facebook vorher auf einem Verkaufsrating?
Keiner.
Genau, also ich habe keinen gefunden. Wahnsinn. Also überwiegend 36 davon haben gesagt, kaufen. Ein paar haben outperform oder overweight gesagt, ich glaube 5 oder 6 haben hold gesagt, keiner war auf sell. Und Status heute, nachdem die meisten ihre Ratings revised haben, sieht es eigentlich noch genauso aus. Der Median und Average der Kursziele ist bei 340 Dollar, das wäre 100 Dollar über dem heutigen Kurs oder ein Drittel auch, denkt man, kann es wieder hoch gehen. Und das Wallstreet High Target ist bei 460 US Dollar. Das wäre eine Verzweiflung, die man Facebook zutraut. Da wäre ich mir nicht so sicher. Aber kommen wir mal, also was hat schockiert? Einerseits der schlechte Revenue Wachstums Outlook auf das Q1 mit 3 bis 11 Prozent, das macht Angst. Und das andere, das wurde glaube ich nicht genug beachtet, aber ist, dass die Facebook Daily Active Users, also was Facebook reported, ist, dass sie um 5 Prozent year on year gewachsen sind. Tatsächlich ist es aber so, dass sie zum Vorquartal um eine Million gefallen sind schon. Also zum Quartal des letzten Jahres hat man noch 5 Prozent Wachstum. Da würde ich ja ein Fragezeichen ran machen, wie echt dieses Wachstum ist. Zum Q3 ist es aber schon ein Verlust um eine Million. Und getrieben war das vor allen Dingen auch durch ein TikTok Ban, also in Indien wurde ja TikTok verboten. Das allein hat das Engagement auf Facebook um 15 Prozent und auf Instagram um 35 Prozent in Indien hochgetrieben. Und was Daily Active Users angeht, ist Indien ja ein nicht ganz unwichtiges Land. Ich bin mir sicher, hätte man TikTok in Indien nicht verboten, würden diese Zahlen nochmal deutlich schlechter aussehen. Wir haben in einer der letzten Folgen, ich glaube es war die vorletzte, über diesen App Annie State of Mobile Report gesehen. Da konnte man eigentlich ganz gut schauen, wie sich Nutzerzahlen und Engagementzahlen wirklich verhalten. Da sah man, dass in den USA die Time Spent in App bei Facebook eigentlich um 10 Prozent runter geht zum Vorjahr. Wahrscheinlich beschleunigen zum Q4. Dass Instagram eigentlich flat ist, also stagniert bei der Zeit, die man dort verbringt. Dass WhatsApp rückläufig ist auch. Und dass bei Downloads TikTok in fast jedem relevanten Land der Welt vorne liegt und dynamisch wächst. 70 Prozent beim Revenue ist TikTok gewachsen in 2021, obwohl Indien sie rausgeschmissen hat. TikTok frisst brutal ins Engagement rein. Und jetzt ist die Frage, wenn Facebook, also Sie sagen 5 Prozent Jahr und Jahr wachsen. Übrigens, es hat noch genau, der Unterschied zum Vorquartal war genau wie gesagt eine Million Nutzer. Also Sie haben nur in dem blauen Facebook 1,929 Milliarden Nutzer. In der Gesamtfamilie reden Sie von rund drei Milliarden. Im Vorquartal waren es 1,93. Das heißt in absoluten Zahlen eine Million Nutzer. Das erste Mal verloren. Wenn wir aber erleben, wie viele Fake Accounts jeden Tag aufgemacht werden, wie meine zwei Doppelgänger, wenn es nicht inzwischen schon drei sind oder noch mehr, die alle noch aktiv sind nach über einem Monat. Dann glaube ich halt, dass diese Zahl minus eine Million wahrscheinlich viel größer ist. Und dann gibt es eine ältere Statistik von 2019, wo Facebook selber mal gesagt hat, dass sie der Auffassung sind, dass elf Prozent ihrer Accounts Duplicate Accounts sind und fünf Prozent, was sie Missclassified oder Undesirable Accounts nennen. Das haben sie wieder ausgewiesen im 10K-Filing. Und das Entspannende ist, seit 2018 hat sich diese Zahl einfach null verändert. Also komischerweise sind sie jedes Jahr genau, ich weiß nicht, ob man sie nie wieder angucken wollte. Mein Gefühl ist, dass dieses Problem sehr viel schlimmer geworden ist. Wenn man so schaut, auf Facebook habe ich das Problem nicht mehr, weil wir es letztes Jahr zum Glück gelöscht haben, unseren Facebook Account. Aber da wurde man ja ständig von irgendwelchen Menschen in irgendwelche Gruppen eingeladen. Auf Instagram hast du die ganzen Trading, Spam und Scam Accounts. Du hast die Impersonation Accounts und so weiter. Und gefühlt wird das alles rein anekdotisch. Ich kann das jetzt schlecht quantifizieren, beziehungsweise versuchen wir das vielleicht später nochmal. Aber rein anekdotisch würde ich sagen, wird das alles viel schlimmer. Diese Zahlen haben sich komischerweise seit 2018 aber nicht verändert. Jetzt nehmen wir mal die 2018 Zahlen. 5% sind misclassified und undesirable. Das ist Latein für Scam and Fraud, würde ich sagen. Und 11% sind Duplicates. Das kann halt sein, dass jemand nochmal einen Firmenaccount hat oder eine zweite Identität. Oder vielleicht glaubt Facebook auch, dass mein Doppelgänger ein Duplicate von mir ist und nicht ein Impersonation oder Identity Theft. Wie auch immer, das sind 16%. Das klingt jetzt vielleicht gar nicht so viel. Aber auf die Gesamtfamilie der Apps bezogen sind 16% von 3 Milliarden sind fucking 480 Millionen Accounts. Eine halbe Milliarde Fake Accounts, an die Shareholder glauben sollen, an die Advertiser glauben sollen, für die man teilweise, die einem als Reach ausgegeben werden. Das finde ich schon beachtlich und das erklärt vielleicht auch warum Facebook nicht so schnell agiert, damit die Fake Accounts zu löschen, selbst wenn sie reported werden. Wenn tatsächlich jeder sechste Account fake ist und man sowieso stagnierende Zahlen hat und wenn man überlegt, dass wenn die tatsächlichen Nutzer zurückgehen, die Fake Accounts wachsen ja zum Glück weiter.
Deiner lebt jetzt über einen Monat.
Aber ich glaube die Zahlen sind tatsächlich viel höher und ich glaube auch, dass die User Churn tatsächlich viel höher ist bei Facebook. Und wenn du das so ein bisschen messen willst, ich habe auch vorgestern getwittert, wenn du dir mal ein similar Web, das misst nur den Web Traffic, Mobile und Desktop. Also ich sehe natürlich nicht, was in den Apps von Facebook passiert, aber gerade unsere Generation hat Facebook durchaus auch im Web benutzt und das ist zumindest richtungsweisend, glaube ich. Und da siehst du schon einen relativ klaren Rückgang an Nutzern. Wenn man versteht, wie Similar Web die Daten erhebt, dann ist klar, dass die ein relativ niedriges Risiko haben Bots mitzuzählen. Weil Bots installieren sich nicht irgendwelche Plugins oder hängen nicht an dem ISP dran, der die Daten an Similar Web verkauft. Von daher würde ich denen Zahlen eigentlich mehr vertrauen als denen von Google, äh von Facebook.
Aber müssen die nicht irgendwie eine DD oder einen Wirtschaftsprüfer durchlaufen lassen, der dann schaut, was für Fake Accounts es da gibt?
Es hat ja einen Grund, warum die das in ihr 10k Filing reinschreiben. Dass sie davon ausgehen, dass 11% Accounts Duplicates sind und 5% misclassified und undesirable. In Klammern Scam and Fraud. Das machen sie schon, um sich zu schützen. Wir haben nie behauptet, dass das alles echte DOS sind, weil normalerweise die SEC auch so ein bisschen darauf schaut. Aber die Frage ist ja auch, wenn ich weiß, dass 16% der Accounts, also wenn ich das Wissen habe oder das schätzen kann, dann entspringt daraus ja eine gewisse Verantwortung, das Problem auch mal zu lösen. Außer wenn das eben das einzige ist, was dein Userwachstum oder was die Grenze zwischen Stagnation und krassem Verfall ist. So, löscht jetzt mal nur die Fraudaccounts, 5% weniger. Sind 150 Millionen Nutzer. Wenn du nur den Fraud abstellst, was das Mindeste ist, welcher Betreiber von einem Café oder so würde erlauben, dass jeder sechste, jeder siebte Nutzer ein Verbrecher ist und den Leuten das Geld aus der Tasche stiehlt oder so. Wenn du nur den Fraud mal abschalten würdest, hättest du 150 Millionen Accounts weniger.
Vor allem es mag ja auch überhaupt kein Influencer oder keine Person mehr Content produzieren, wenn der halt die ganze Zeit dupliziert wird von irgendwelchen Fake-Accounts. Also jetzt gab es heute in der Community jemand von irgendwie Kale, das scheint irgendwie eine Influencerin zu sein, die auch irgendwas mit Krypto und Ernährung und so macht. Die twittert I hate Instagram und hat dann ein Poster drunter, wo sie einfach sieben, acht mal ein Fake-Account von sich aufzeigt, wenn sie ihren eigenen Namen sucht. Also da möchtest du doch eigentlich nur noch die Plattform verlassen.
Ja genau. Es gibt eine Studie, die Lina Kahn, die FTC Kommissarin oder Chairwoman getwittert hat, dass jeder vierte Betrugsfall in den USA beginnt auf Social Media. Und in den USA heißt das wahrscheinlich mindestens 70 Prozent Facebook. Jeder vierte Betrugsfall von allen Betrügern hängt direkt mit Social Media zusammen. Und das andere, was wichtig ist, ich glaube schon, dass das zunehmend auch, also Creator und Influencer betrifft das ja schon nochmal ein bisschen stärker als normale Accounts offenbar, wenn die Scammer irgendwie gezielt vorgehen. Und es nervt halt. Also ich finde Instagram schon einigermaßen eine Zumutung. Inzwischen. Facebook war sowieso unsäglich schlimm, aber auch Instagram. Sobald ich das Gefühl habe, ich erreiche 80 Prozent der Leute auch über LinkedIn und vielleicht TikTok oder was anderes, würde ich auch glaube ich schauen, dass ich möglichst bald von Instagram runterkomme.
Ich mache jetzt nur noch Twitter.
Und ich glaube, das machen halt viele Leute auch schon. Und das gefährliche ist, also für Facebook, das Gute für die Gesellschaft, dass natürlich die schlauesten und am besten gebildetsten oder Leute mit einem vernünftigen Herz oder einer guten Kinderstube zuerst weggehen. Das verschlechtert das Profil für Werbetreibende schon mal relativ stark. Das heißt, du fummelst dann nur noch in der Jauchegrube rum als Werbetreibender. Nach und nach ist das ein bisschen übertrieben, aber so tendenziell verschlechtert sich das Profil, glaube ich. Und das Gute ist aber, und das vergessen Leute oft, dass Netzwerkeffekte ja auch invers funktionieren. Also ein Social Network wird immer wertvoller, je mehr Leute da sind, weil der Nutzen steigt, du hast mehr Content, du kannst davon ausgehen, dass alle deine Freunde da sind und so weiter. Aber wenn die besten Contributor und Kreatoren erstmal weg sind, dann sinkt der Wert auch ganz gerne. Also wenn in deiner Online-Marketing- oder Amazon-Händlergruppe irgendwann die schlauesten Köpfe und die erfolgreichsten Menschen weggehen, weil sie sich den Scheiß nicht mehr geben wollen, dann sinkt sofort die Qualität. Dann bleibt eigentlich nur noch ein Bodensatz, also man sollte User nicht als Bodensatz bezeichnen, aber du hast eine adverse Selektion, sagen wir mal so, dass die schlaueren Leute sich andere Netzwerke suchen oder lieber einen Podcast bauen oder einen Discord-Server, wo man selber die Kontrolle ausübt und sich verantwortlich zeigt für das Verhalten und den Umgang miteinander. Und ich glaube, das wird Facebook super hart treffen. Und jetzt Facebook, und es gibt natürlich Stimmen auf Twitter, die sagen, ja, aber das ist jetzt so günstig bewertet bei dem Cashflow, da kann man, jetzt muss man das, oder irgendjemand meinte hier, Mark sollte das jetzt private nehmen. Mark soll sich Geld borgen und Facebook private nehmen, weil das bewertet ist wie ein Value Stock, soll er eigentlich einfach von der Börse runternehmen, so wie Elon mal Tesla private nehmen wollte. Ich glaube, so einfach ist es halt nicht, weil du kannst diese Umsätze und Gewinne nicht einfach fortschreiben, weil wenn es exponentiellen Anstieg gibt, gibt es halt auch logarithmischen Verfall, das heißt, die können auch ganz schnell erodieren, diese Netzwerke. Die Zahlen sagen, niemand glaubt gerade an die Meta-Strategie, an die Meta-Worst-Strategie auch, sondern die Fantasie, die man da einpreisen könnte, will niemand kaufen von Mark, das glaubt niemand, sonst wären die Kurse höher. Du kannst den Cashflow halt nicht einfach weiterschreiben und sagen, Facebook müsste eigentlich wieder eine Trillion wert sein, weil es ist nicht klar, dass der Cashflow, jeder kommt so. Es ist auch die Frage, ob Social Networks überhaupt länger als 20 Jahre überleben können, wenn sie nicht immer wieder M&A machen können, was jetzt schwerer wird für Facebook. Und vor allen Dingen, der Kurs einer Aktie ist eben nicht nur die Summe der zukünftigen Cashflow, es ist auch der Fakt, ob du in Zukunft nochmal jemanden findest, der dir diese Aktie abnehmen will. Und wie gesagt, Philip Morris hat Growth adjustiert, bessere Multiples und die verkaufen Lungenkrebs. Und deswegen wäre ich da skeptisch und da jetzt aus Value-Gründen zuzugreifen bei Facebook, hielt ich immer noch für gefährlich. Um meinen Monolog noch nicht zu beenden, was auch spannend ist, der CFO Wehner hat dann natürlich das alles kommentieren müssen, hat dabei 30 mal das Wort Headwinds benutzt. Gegenwind, also man unterscheidet, adverse Effekte bezeichnet man in der Regel als Headwinds, also Gegenwind, Dinge, die den Gesamtmarkt oder das Business schwerer machen. Und sowas wie Corona für E-Commerce war halt eher ein sogenannter Tailwind, also Rückenwind. Und damit will man eigentlich sagen, irgendwie Probleme, Challenges ist echt gerade kompliziert. Aber man sagt dann so Headwinds, um das so ein bisschen zu objektivieren, als ginge es dabei nicht um die Firma. Und was der natürlich zuerst geschrien hat, also für alle, die das Meme nicht verstanden haben, was ich auf Twitter gepostet habe, was ich viel zu wenig Beachtung bekommen habe, finde ich. Der sagt natürlich, es liegt hauptsächlich an Apple und der App Tracking Transparency. Also dass Apple den User Consent einholt und damit das Tracking für Facebook schwerer wird. Das ist natürlich was, was Facebook belastet und das Facebook Werbemodell komplizierter macht. Der CFO sagt, er rechnet damit, dass das 10 Milliarden an Umsetzen kosten könnte in 2022. Das weiß ich jetzt nicht, ob man das alles Apple zurechnen sollte oder ob Facebook da nicht auch selber ein paar Fehler gemacht hat. Natürlich ist das schlau, jetzt faul zu schreien und sagen, das ist alles Apple und wegen denen passiert das. Tatsächlich sind die Gründe aber viel vielfältiger. Du hast TikTok, die brutal rein essen, was sie natürlich auch zugeben, aber ja, so einen Nebensatz. Ich glaube, Facebook hat ein Riesenproblem, weil sie nicht weiterhin zukaufen können. So, weil Lina Kahn jetzt der FTC Vorsitzt und man nicht so wie früher einfach immer das nächste, also nicht nochmal ein Snapchat versuchen kann zu kaufen oder ein Pinterest oder was auch immer. Sie hatten schon immer ein internes Innovationsproblem. Seit dem Feed hat Facebook nichts mehr erfunden, bestenfalls nachgemacht und die kreativsten Leute wollen halt einfach auch nicht für Facebook mehr arbeiten. Das ist zumindest mein Eindruck und es wäre komisch, wenn es anders wäre. Und übrigens durch den 25% Einsturz der Aktie sind jetzt die LTIs, die Long Term Incentives, also die Mitarbeiter in den USA, gerade bei Techkonzernen, werden ja zum substanziellen Bestandteil den Aktienoptionen bezahlt und die sind halt auch alle ein Viertel weniger wert. Das heißt, Facebook wird wahrscheinlich ein Drittel, um das auszugleichen, Lohninflation haben. Ja, weil die Leute bleiben jetzt nicht da, wenn ihr LTI Package nur noch drei Viertel wert ist von dem, was sie vorher bekommen haben. Deswegen ist es auch geleakt, dass Mark so eine interne Ansprache gehalten hat, um die Leute schon zu beruhigen, dass die Börse nur ein bisschen nervös wäre und so weiter und dass man sich jetzt voll auf Video stürzen müsste und aufs Metaverse natürlich. Andere Effekte, glaube ich, sehr negativ ist, dass Facebook sagt Reels, also diese Kurzvideos, die sie von TikTok abgeschaut haben, laufen eigentlich ganz gut. Und das Problem ist aber, dass, also die sind vom Engagement her innerhalb der Facebook-Apps verwachsen Reels gerade am schnellsten. Das Problem ist aber, dass Reels, weil es ja ein Konkurrenzformat ist, wo es noch Konkurrenz gibt mit TikTok, natürlich überhaupt nicht monetarisiert ist oder längst nicht so gut monetarisiert. Das ist halt nicht jede dritte Anzeige, wie in den Stories und wie im Feed. Und Facebook kann halt nicht noch mehr Werbung da reinhauen im Moment, weil dann wird das Produkt unattraktiv für Creator. Dann gehen die wieder zu TikTok. Das heißt, sie müssen einerseits Reels nutzen, um das Engagement hochzuhalten, andererseits ist das aber das am schlechtesten monetarisierte Produkt nach WhatsApp. Das heißt, das macht es auch schwer zu wachsen und profitabel zu wachsen. Und das letzte, was glaube ich ein riesen Headwind ist, ist immer noch, dass Facebook keine Device-Strategie hat, beziehungsweise Oculus und das Metaverse halt zu weit draußen ist und sich viel zu spät darum gekümmert hat. Das ist natürlich auch einer der Gründe, warum Apple sie so überhaupt in die Zange nehmen kann.
Nach den Zahlen hätte man jetzt erwartet, dass es bei Snap und Pinterest genauso schlecht aussieht. Das ist aber nicht so. Die Leinen müssen doch unter den gleichen Sachen sein. Vor allem Snapchat muss doch massiv unter TikTok leiden und unter dem Update von Apple. Wieso können die dann auf einmal gute Zahlen abliefern?
Ja, die haben relativ gut geliefert. Das ist die große Frage, bevor wir dazu kommen. Das ist eine sehr gute Frage. Ich will nur kurz erwähnen, weil ich es wirklich lustig fand. Zwei Stunden nach den Earnings, oder am nächsten Tag glaube ich, erscheint in meinem LinkedIn-Feed ein Message, also da wo ich sonst erfahre, wenn irgendwelche Firmen was selber announced haben oder wenn irgendein Bekannter was auf LinkedIn gepostet hat, einen Job oder so, habe ich eine Anzeige von anscheinend LinkedIn selber. Das sind related News anscheinend zu einer Company, die ich folge. Aber da steht dann Facebook just got smaller for the first time ever. Here is news about where the company is losing users. Das fand ich schon ziemlich savage von LinkedIn, wie das auszuspielen. Klingt ein bisschen nach Heme. Vielleicht folge ich Meta sogar, aber normalerweise sieht man dann ja die Informationen von der Firma und weniger über die Firma. Und da gab es auch keinen Link zu einem, achso Sekunde, wohin führt der Link? Schau ich später mal. Und das andere was noch spannend ist, ist Facebook ist auch ein verdammt schlechter Investor. Die haben nämlich letztes Jahr für 50 Milliarden US-Dollar eigene Aktien nachgekauft. Während Mark Zuckerberg und sein Executive Team teilweise ordentlich ihre Auktionen und Aktien abgeladen haben, sozusagen in den steigenden Kurs hinein, den sie selber mit Firmen, also mit Shareholder Geld haben sie die Aktie gestützt mit 50 Milliarden an Shareholder Geld. Haben dafür 3% der Aktien von Facebook wieder eingezogen. Während sie selber verkauft haben und jetzt der Kurs 25% runter. Den Kursabsturz haben sie eben nur teilweise erlitten, weil sie vorher verkauft haben. Während der Shareholder jetzt voll verwässert wurde durch, bzw. einfach Aktien wieder, jetzt muss die Aktie erstmal wieder ein Drittel hochgehen, bis das Sharebuyback Programm auch sinnvoll und positiv war. Das ist auch nicht so cool. Aber ja, was ist der Unterschied zu Snap und Pinterest?
Erstmal, wie sieht es aus mit deiner Short-Position in Snap und Pinterest?
Ich bin gestern, als du mir die Karten gelegt hast um 10 Uhr nachts, bin ich kurz weiß geworden. Im Kleiderschrank hier. Die Wette war, dass die Zahlen aller in den Werbenetzwerken relativ schlecht aussahen. Das haben wir in letzter Folge erklärt, dass es bei Google so ein bisschen gemischt war. Das Search-Business ist extrem gut gelaufen. Während YouTube aber auch sehr schlecht gelaufen ist. Daraufhin sind dann Snap und Pinterest runtergegangen. Snap 25%, Pinterest glaube ich 10%, Twitter 8 oder 9. Das hat also erstmal gut funktioniert. Dann kam aber gestern die Nachricht, dass Facebook, warum sind die überhaupt hochgegangen? Facebook ist doch abgekackt. Snap hat dann überraschend gut geliefert. Glück hat mir gestern nachts um 10 Uhr eröffnet, dass Snap zu dem Zeitpunkt nur 42% hochgegangen ist. Bis jetzt ist das glaube ich auf 60% hochgegangen. Ich gucke mal, ob die Börse schon auf hat. Der Pre-Market-Kurs, das letzte Mal, als ich geschaut habe, war 60% im Plus.
Wir nehmen gerade auf, es ist gerade 15 Uhr am Freitag.
Ach, es ist nur noch 44, beruhigend.
Was für ein Auf und Ab gestern Abend, Wahnsinn.
Ich hatte natürlich das, was ich predige, auch gemacht. Das mache ich nicht immer, fairerweise. Ich hatte eine Snap Short Position, wo ich mich sehr gefreut habe. Die ist 24% hochgegangen, das heißt mehr als Verdopplung auf die Art, wie ich es getradet habe. Da war ich ganz gut dran. Dann hatte ich mehr Glück als Verstand. Ich habe erzählt, dass ich immer diesen Trading Stop Loss setze, wenn ich bei Earnings trade. Der hat zum Glück gestern Abend, spät nachmittags, mich aus der Position rausgekeilt. Was aber nicht gemacht hat, sondern meine Pinterest Position ist aber offen und die läuft eh nicht schlecht. Also im besten Fall, ich bin nicht mit den vollen 24 bei Snap rausgegangen durch das Limit, sondern mit 20 oder 22. Die habe ich sozusagen in grün, aber das wird jetzt durch die 17 oder so Sekunde, was ist Pinterest heute unten, also für mich dann unten. Pinterest wird, oh, mit nur plus 6 starten, das ist gut. Status jetzt sieht es gut aus, aber es war mehr Glück als Verstand. Hätte die Position bei Snap jetzt nicht automatisiert geschlossen, dann hätte man bei 60% das Dreifache des Einsatzes verloren. So gefährlich ist das. Deswegen sollte man es entweder gar nicht machen, wie gesagt, ich mache das mit einem extrem kleinen Bestandteil und dieser Bestandteil ist hoch diversifiziert. Also da achte ich zum Beispiel mehr auf Diversifikation als in meinem eigentlichen Buy and Hold Depot. Das heißt, ich habe immer eine Short und Long Kombination. Ich habe mindestens 10 Positionen insgesamt, sodass selbst ein relativ hoher Verlust da nicht zu einer Glattstellung führt. Aber das hätte schief laufen können. Deswegen, wie gesagt, ich glaube kein vernünftiger Day Trader würde überhaupt Earnings traden ohne signifikante Insights aus alternativen Daten. Ich dachte, ich hätte die hier und wie ich schon öfter mal gesagt habe, je sicherer ich mir bin bei was, desto schlechter läuft es in der Regel. Und wo ich mir auch sicher war ist, dass Amazon zum Beispiel nicht so gut reporten wird, aber das kommt später. Wir können kurz noch Snap zusammenfassen. Also letztlich haben die ihr Revenue um 42% gesteigert, womit glaube ich niemand gerechnet hat. Die hatten so wie Pinterest und Twitter auch extrem gute Quartale durch den E-Commerce Boom und viel Rückenwind in dem Markt. Haben jetzt den am besten von allen Playern eigentlich gehalten mit plus 42% zum Vorjahr nochmal. Sie haben ihre Daily Active Users weiter gesteigert, Year on Year um 20%. Aber Vorsicht, Quartal zu Quartal, also zum Q3 haben wir eigentlich schon eine Stagnation in Nordamerika. Die sind auch so ein bisschen über die Kuppe rüber erstmal. Deswegen, ich weiß nicht, wir haben ja so ein bisschen geschrieben zwischendurch, ich halte die 60% für eine komplette Überreaktion. Das entspricht 25 Milliarden auf Snaps Bewertung obendrauf. Das ist zu viel. So viel besser sieht Snap nicht aus heute. Aber die Märkte sind irgendwie fickrig wie ein 16-Jähriger auf der Schülerdisco und deswegen würde ich da auch, selbst wenn ich die Position noch offen hätte, würde ich sie wahrscheinlich, ist immer gefährlich, aber dass das jetzt über 60% landet, würde ich nicht denken. Von daher glaube ich, das geht nochmal ein bisschen runter. Ich glaube vor allem langfristig bin ich jetzt auch nicht so bullisch für Snap wie der Markt. Diese 42% Revenue Wachstum setzen sich zusammen eben auf 20% mehr Nutzern und 18% besseren Average Revenue per Nutzer. Was man sieht ist, dass Snap jetzt einen schönen Operating Leverage hat. Also im Vergleich zum Umsatz sind die Cost of Revenues vergleichsweise langsamer gestiegen und auch die anderen Kosten, die Operational Expenses sind langsamer gestiegen als der Umsatz gewachsen ist und dadurch hat Snap halt ein profitables Quartal jetzt hingelegt. Extrem gute Zahlen, positiver Cashflow sind gute Zahlen, aber für mich fühlt es sich eher wie der Höhepunkt an. Also ich würde die Wette in einem Quartal, schaue ich mir das nochmal genauer an. Ich glaube, dass sie einfach und also ich habe unheimlich viel Zeit, also wir sollten mal so ein Postmortem machen. Sowas habe ich falsch gehabt eigentlich. Also irgendwo gab es einen richtigen Bestandteil, nämlich Facebook hat extrem schlechte Zahlen geliefert, YouTube hat extrem schlechte Zahlen geliefert. Das sind die Kanäle, die am ehesten glaube ich von ATT auch abhängen schon und gleichzeitig haben Snap und Pinterest relativ gut geliefert. Und die verschiedenen Erklärungen, also eine könnte sein, wir haben damals, ich glaube bei der letzten Earnings Season hatte ich dieses Narrativ so, wenn ein Auge ausgestochen wird, so juckt das die Blinden am wenigsten und vom Targeting sind Snap, Pinterest und Twitter eben nicht so stark wie Facebook. Facebook hat sehr sehr stark vom Targeting profitiert und war da eigentlich sehr gut und die trifft das dann schon nochmal am meisten. Ich glaube aber auch ehrlich gesagt sehr, dass dadurch, dass diese verschiedenen Plattformen so stark in der Marketingeffizienz gewonnen haben letztes Jahr, dass einfach die Budgets, also wir in unserer Startup Bubble denken immer, dass Budgets sich sozusagen in Millisekunden Richtung, wie ein Arbitrageur an der Börse in Millisekunden in Richtung des besten ROI bewegen. Aber tatsächlich funktioniert ein Großteil der Werbeindustrie nicht so, sondern das Budget ist gerade im Q4, da ist Budget da, das muss weg, damit man das nächstes Jahr wieder bekommt das Budget. Und ich glaube es ist auch einfach viel Geld in die Werbetöpfe der Großen geflossen im Q4, was eigentlich nicht mehr 100% rational dort hätte ausgegeben werden sollen. Ich glaube das hat vielleicht gerade die getrieben, also die besonders gut funktioniert haben, weil Leute da erstmal Budget, erstmals Budget allogiert haben. Das könnte ein Grund sein, warum die besser, also dieser Budgeteffekt, dann, dass sie am wenigsten von ATT betroffen sind, glaube ich. Warum Snap nicht stärker von TikTok angegriffen wird oder stärker darunter leidet, verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Wobei, wie gesagt, die Nutzer stagnieren. Snap hat es einfach nur sehr gut geschafft zum Vorjahr zu performen, zum Vorquartal ist das wieder fast nur noch ein Apu-Effekt, also mehr Umsatz pro Nutzer. Das ist wiederum klar, weil es das Weihnachtsquartal war. Also Q1 bei Snap bleibe ich skeptisch. Aber eine bessere Erklärung habe ich ehrlich gesagt noch nicht dafür. Aber wie gesagt, schöner Operating Leverage, gute Zahlen. Ich glaube Snap ist relativ teuer bewertet jetzt wieder, wenn das so hoch geht. Also jetzt kommt es auch ein bisschen darauf an, wo sie landen. Sie waren gestern bei 25 US-Dollar. Jetzt, ne Sekunde, das ist Pinterest, Entschuldigung. Snap war doch lustig, kostet genau das gleiche, ist ja auch alles egal. Also die waren bei 25 US-Dollar. Man wollte ja zwischenzeitlich bei 40 fast sehen, das wäre eine Market Cap von irgendwie 75 Milliarden. Das ist zu teuer für 5 Millionen Revenue. Und wie gesagt, dass das Wachstum jetzt nächstes Jahr so weiter geht, ist keinesfalls gegeben. Ich bleibe da verhalten skeptisch, auch wenn die Zahlen wirklich super waren. Ich will gar nicht seine Zahlen rumnörgeln. Achso, das muss man auch noch sagen, Snap ist 60% hochgegangen oder scheinbar 26%, aber sie haben ja am Vortag 25% verloren. Der absolute Effekt ist dann eben noch mal ein bisschen kleiner, gerade wenn es jetzt doch nur vielleicht 44, 40% hoch geht. Und auch Pinterest ist 25% hochgegangen, der Aktienkurs, aber die haben ja auch am Vortag 10% verloren. Und auch Amazon, über die wir gleich reden, da kam es zu 8% Verlust am Vortag, was für Amazon echt eine ganz schöne Latte ist. Und dann ging es 14% hoch oder 17%. Die Anstiege sehen brutal aus. Die Amplitude vor allen Dingen, also die absolute Schwankung ist sehr groß. Aber im langfristigen Schatz ist dann, obwohl Snap ist immer noch beeindruckend. So, Pinterest, auch 20% Umsatzwachstum, so wie Facebook. Nicht besonders gut, aber die wachsen tendenziell auch ein bisschen langsamer. Der Outlook für Q1 war relativ gut. Da glauben sie, dass sie auch weiterhin mit 18% wachsen. Da bin ich mir nicht so sicher. Aber wenn sie das schaffen, wäre das gut. Und was man auch da sieht, Monthly Active Users, minus 6% zum Vorjahr. In USA minus 12% zum Vorjahr. Und es ist schon das dritte Quartal in Folge, dass die User runtergehen. Also die sind irgendwie bei 420 Millionen. Die waren aber schon mal bei 480. Also Pinterest auch weit über der Kuppe. Und auch da, ich weiß nicht, was die Leute reitet. Die sehen, was Engagement und Userwachstum angeht, pieken die alle meiner Meinung nach. Und natürlich freut man sich, dass die Ergebnisse jetzt nicht so schlecht sind, wie man teilweise erwartet hat. Und ich glaube, Snap hat Pinterest und wahrscheinlich Twitter jetzt auch noch mal stark Luft gegeben. Aber die Userzahlen sehen alles andere als gut aus. Und man schaut immer sehr auf den Year-on-Year-Vergleich. Aber gerade bei Userwachstum muss man sich auch das Vorquartal anschauen. Und da sind die alle bestenfalls stagnierend. Außer TikTok wächst keiner in dem Segment. Und überhaupt, wie gesagt, man muss sich fragen, ob man irgendeinem Social Media Network mehr als 10, 12 Jahre Sommer gewährt oder ob die nicht alle eine gewisse Halbwertszeit haben. Und ich bin da skeptisch.
Ja, ich glaube für Pinterest wird es richtig schwierig in den kommenden Wochen und Monaten. Wenn das Wetter jetzt noch ein bisschen besser ist. Für mich ist das auch eher eine Anwendung, die man wirklich am Computer macht.
Ja, Q1 ist so ein bisschen Homing, Cocooning-Saison. Also die Leute richten sich nochmal neu ein. Das hilft wiederum Pinterest. Und im Winter, also man kocht mehr und richtet sich mehr ein. Aber insgesamt, ich habe das nicht, also ich verstehe irgendwie die Überreaktion. Aber rational finde ich das nicht. Also ich glaube, wenn man da mal ein bisschen besonderer drauf schaut, sieht man das vielleicht auch nochmal ein bisschen anders.
Dann lass uns zu PayPal gehen. Die haben auch mächtig abgelost. Warum das?
PayPal hat auch 24,25% verloren. So wie Facebook. PayPal ist, was sind die groß? 300 Milliarden? Sekunde. Also in dem Dreh. Das ist jetzt kein Penny Stock. PayPal sollen wir mal sagen. Oh, nur noch 140, 150 Milliarden. Ich glaube sie waren mal 300 vielleicht.
Ich würde gerne Pinterest bald kaufen. Nein, das nicht.
PayPal letztlich glaube ich relativ einfach. Sie sind nur noch 16% gewachsen. 18% hatte man erwartet. Beziehungsweise, das ist der Outlook. Also die Zahl war gar nicht so schlecht. Aber der Outlook war für 2022 16% Wachstum. Man hätte gerne 18% gesehen. PayPal sagt, Inflation und Supply Chain lassen uns nicht wachsen. Ich glaube PayPal ist ein guter Indikator dafür, dass das E-Commerce nicht gut geht. Oder dass E-Commerce unter starken Vergleichswerten leidet. Sie haben viel Konkurrenz. Sie leiden immer noch unter der Ebay Transition. Also dass sie Ebay als Kunden verloren haben. Auch PayPal hat ein kleines Problem mit Undesigned Accounts. Sie berichten 4,5 Millionen Illegitimate Accounts. Das ist fast 1% der User, die sie gelöscht haben und die ihre Wachstumszahlen kaputt machen. Square verliert mit, weil man glaubt Payment geht kaputt. Wobei Square ein bisschen gehätscht ist, weil sie auch Offline-Business haben mit dem Card Reader. Und Affirm bekommt weiteren Gegenwind. Ich weiß nicht, ob ihr Amazon Deal sie da vom Volumen her retten wird. Von den Margen ganz sicher nicht. Affirm könnte ich nochmal, wenn die reporten. Da würde ich auch nochmal dagegen. Obwohl, das ist schon ein bisschen risikoreich, weil die können jetzt auch super Ergebnisse aus dem Amazon Deal rausholen. Nicht Ergebnisse, aber super Topline-Zahlen. Und weil das immer so eine schöne Hoffnung ist, hat auch PayPal gesagt, der Katalysator, mit dem sie rechnen für 2022, der ihr Schicksal nochmal wenden könnte, wäre das Venmo jetzt eine Partnerschaft mit Amazon. Macht 2022. Und das könnte Game Changer sein. Daran glaube ich ja nicht. Du wirst nicht 10 Zahlungsvarianten bei Amazon sehen, sondern am Ende wahrscheinlich vor allen Dingen die von Amazon selber. Nachdem sich Amazon die Kunden der ganzen Payment-Apps geholt hat. Von daher bleibe ich da eigentlich skeptisch. Wir haben ja neben dem Payment und Banking Podcast, der am Wochenende rauskommt, mehr darüber geredet. Deswegen müssen wir jetzt unsere teure Zeit hier nicht dafür verwenden. Das kann man sich alles dann nochmal in dem Payment und Banking Podcast anhören, der am Wochenende rauskommt. Wenn ihr hier durch seid, könnt ihr da nochmal was zu PayPal, Banking, Fintech und so weiter hören.
Dann lass uns über das Audio Facebook sprechen. Spotify. Da gab es also auch nicht die besten Nachrichten, nachdem sie sich erstmal PR-mäßig um Joe Rogan kümmern mussten.
Ja, die Zahlen waren gar nicht so schlecht. Sie haben die Anzahl der Maus um 18% gesteigert. Das sind die einzigen, die mit monthly active user keine wirklichen Probleme haben. Das war im Vorquartal plus 19%, jetzt plus 18%. Auch zum Vorquartal klares Wachstum. 381 nach vorher 365 Millionen Nutzern. Also solides Wachstum bei den 400 Millionen Nutzern. 306 nach 381. So ist es richtig. Also die wachsen gut bei den paid subscribers und ad-supported users. Warum ist das, also nochmal das Modell von Spotify. Spotify kriegt von euch, was kostet Spotify?
9,99.
Genau, oder Family Account glaub ich 14,99 oder so. Was ist der Umsatz von Spotify pro Monat glaubst du? Pro User? Also wenn ich jetzt alle, du bist ein Premium Nutzer, zahlst 9,99. Ich rechne alle Umsätze aus diesem Bereich durch die Anzahl der Premium Nutzer. Was ist der monatliche Umsatz?
Was von meinen 9,99 bei Spotify liegen bleibt? Ach gar nichts. Sie überweisen auch alles sofort.
Übrig bleiben bleibt nichts. Aber was taucht überhaupt auf, auf dem Balance Sheet als Umsatz?
Maximal 30%, nee 70%, weil sie 30 oder 15% an Apple geben müssen und dann von denen müssen sie halt irgendwie alles an die Musikproduzenten oder Musiklabels geben.
Genau, dass sie 70% weitergeben ist richtig. Also der Premium Up, der Average Revenue per User, in dem Fall pro Monat, sind 4,40. Das ist was von deinen 9,99 übrig bleibt. Also du hast Mehrwertsteuer, die abgeht, dann sind es noch ein bisschen mehr als 8 Euro. Dann kommt Apple mit im ersten Jahr 30, später 15% oder eben Google. Und dann bleiben, warum dann nur noch 4,40, weil es natürlich im Rest der Welt, in Westeuropa kostet es ein bisschen mehr, im Rest der Welt vielleicht ein bisschen weniger. Und so ist der Durchschnittsrevenue pro Nutzer nur 4,40, der noch bei Spotify ankommt. Und davon müssen sie aber 70% in den sogenannten Artist Pool werfen. Das ist, muss man sich vorstellen, wie eine große Rechteverwertung. Und der Artist Pool wird dann nach Anzahl der Abspielung der Songs aufgeteilt. Also es ist nicht so, dass technisch gesehen Spotify pro Play bezahlt, beziehungsweise schon, aber wie viel jeder Play kostet, das hängt grundsätzlich davon ab, wie groß der Artist Pool dieses Jahr auch ist. Also es ist nicht so, dass jeder Play immer gleich viel wert ist. Wenn wir alle doppelt so viel hören würden, dann würde wahrscheinlich, also die allermeisten Artists würden dann nicht mehr Geld bekommen, sondern der Share bleibt ja der gleiche.
Aber wie ist das denn, wenn wir jetzt über Spotify Podcasts hören? Dann verbringen wir ja viel Zeit in Spotify, aber wir Podcaster, also Podcaster bekommen ja kein Geld von Spotify, außer sie sind exclusive. Aber es wird ja weniger Musik gehört. Also unterstützt man Künstler, indem man Podcasts hört? Weil der Pool von den …
Die haben ja keine Kosten beim Abspielen, die Künstler.
Naja, aber jetzt wenn da jeder vier Euro reinlegt in den Topf und früher wurde Spotify nur genutzt, um Musik zu hören, dann …
Sind neun Milliarden im Jahr übrigens, ne? Also nicht der Pott, sondern die Einnahmen sind neun Milliarden und 70 Prozent davon sind dann eben irgendwie ein bisschen über sechs.
Genau, aber wenn jetzt die Leute nur noch halb so viel Musik hören, weil sie alle Podcasts hören, dann müsste das doch für die Künstler gut sein, oder nicht?
Naja, die kriegen halt weiter ihren Anteil, ob du das hörst oder nicht letztlich. Also wenn die Künstler selber Kosten hätten, dann könntest du sagen, okay, sie werden nicht mehr gehört und hätten keine Kosten, aber das passiert ja nicht. Also die letztlich ist, ich will nicht sagen, es ist egal, ob du die hörst, aber solange die Verteilung gleich bleibt, ist es vollkommen egal, wie viele Leute hören. Aber was richtig ist, wenn weniger Leute Musik hören, bekommst du pro Play mehr Geld. Genau, das meine ich. Aber du kriegst in absoluten Zahlen nicht mehr Geld. Also pro Play kriegst du dann mehr Geld, aber du wirst dann auch weniger geplayt, heißt das ja, wenn weniger Leute das hören.
Ja, aber dann kannst du wenigstens, wenn du dann deine drei Fake-Accounts hast, kannst du wenigstens selbst deine Plays wiederholen.
Das wollte ich nicht aufmachen, das Thema, aber ich glaube auch bei Spotify kannst du noch ein Fake-User-Problem geben.
Das ist sowieso das Witzigste, hier im Jahresrückblick, wenn dann die Rapper auf Instagram posten, dass sie ihre eigenen Songs am meisten gehört haben, um sich dann zu freuen.
Ich glaube nicht mal, dass die Rapper selber das Problem sind, sondern eher organisierte, naja. Wir sind jetzt ein bisschen vom Thema abgekommen. Das ist auch der Grund, warum ich aus dem Kleiderschrank sind musste. Was gut ist, dann gibt es aber die Ad-Supported-Nutzer, das sind halt die, die kein Account haben und werbefinanziert sind. Die tragen dann hauptsächlich die Podcast-Produktionskosten, beziehungsweise rechnet Spotify das so auf. Da entwickelt sich die Marge immer besser. Das, was man für Podcast-Produktion ausgibt, wird im Vergleich zu den steigenden Umsätzen aus Ad-Supported-User, also den Nicht-Premium-Nutzern, wird nicht kleiner, sondern es wächst langsamer. Also die Umsätze mit selbstproduzierten Inhalten wachsen schneller als die Kosten dafür. Das geht leider zu langsam und dauert zu lange, aber Spotify schrammt immer so an der Profitabilität. Mal sind sie profitabel, mal nicht. Das ist so ein bisschen volatil, 3% plus, 2% minus. Kann man nicht sagen. Insgesamt verdienen sie kein Geld, muss man schon sagen. Das könnte sich aber, wenn Podcasts größer werden, noch mal ändern. Das, was dann aber doch die Stimmung verhagelt hat, also die Aktie hat auch verloren, ist, dass sie für das Q1 nur 3 Millionen neue Premium-Subscriber gevorkastet haben. Das entspräche nur einem Anstieg von 1,7%. Normalerweise um die 7% Wachstum, Quartal zu Quartal. Und das mochte man dann eben nicht. Da klingt eine gewisse Skepsis mit, dass sie Joe Rogan doch nicht so gut verdaut haben. Ich könnte mir vorstellen, dass das besser rauskommt, als man denkt. Muss man mal schauen. Sollte man jetzt nicht drauf traden oder spekulieren, aber ich glaube, dass sie schneller wachsen werden als 2%, auch im Q1. Aber das wissen sie selber am besten.
Sie brauchen halt wieder ein paar gute Shows. Der einfachste Weg, um Nutzer zu gewinnen für sie, ist doch irgendwelche krassen Exclusives zu machen. Oder warum kauft man sich denn?
Das Problem ist, du brauchst Exclusives, die eine Hörerschaft haben, die noch nicht auf Spotify sind. Das ist halt die Frage.
Du brauchst jetzt irgendeinen Podcast, der die Leute adressiert, die Neil Young eigentlich hören.
Ja, die sind ja eh nicht auf Spotify, die Nils Young Hörer. Nils Young. Oh Gott, oh Gott. Die sind ja eh irgendwie kurz vorm Erdmöbel.
Echt? Hört dein Vater zu?
Nee.
Ich bin gespannt, wie sie das machen. Ich nutze das Produkt täglich. Das ist auf jeden Fall ein Produkt, das ich täglich nutze. Und ich bin ganz froh, dass die Aktie mittlerweile wieder da ist, wo ich sie verkauft habe. Vor Jahren.
Naja, das ist ja erfreulich.
Dann Amazon. What the hell? Wir haben ja letzte Woche kurz drüber gesprochen, oder letzte Folge, da hast du sogar gesagt, dass du vielleicht denkst, es zu shorten. Ich meinte auf keinen Fall.
Kurzzeit. Ich bin immer Amazon langfristig long. Aber ich habe überlegt, mich kurzfristig abzusichern. Du hast mich davon abgehalten. Du möchtest ja ein Dankeschön abholen. Hier ist es. Vielen Dank. Prost.
Danke, aber darum geht es mir gar nicht. Mich ärgert eher, dass wir nicht gecheckt haben, dass sie das reporten werden, dass sie halt mit dem IPO von dem Autohersteller Rivian dort Profit machen. Weil eigentlich war das ja klar.
Hätte das deine Meinung ein Stück geändert über das Geschäftsmodell von Amazon, dass sie in Rivian investiert haben?
Ich kenne die komplette Geschichte davon. Ich kann mich daran erinnern, dass Amazon mal 100.000 Fahrzeuge bei Mercedes bestellt hat und dann relativ spät danach, oder war davor, das Investment in Rivian gemacht hat und dort verkündet hat, dass sie bis 2030 da auch ihre 100.000 elektrischen Fahrzeuge haben möchten. Und ich wusste auch, dass sie ein IPO machen. Dass sie das so in das Earnings nehmen, hat mich fast überrascht und dann geärgert, dass wir da nicht selbst drauf gekommen sind, dass das da ist.
Ganz ehrlich, das hätte meinen Blick null. Also was passiert ist, Amazon muss so wahrscheinlich rund zwölf Milliarden, zwischen 10 und 12 Milliarden Finanzgewinn, also Spekulationsgewinn durch den Börsengang. Die haben für eine Milliarde oder 1,3 Milliarden, glaube ich, 22 Prozent an Rivian, einem Autobauer, der irgendwie drei Autos im Monat baut, gekauft. Und nach dem IPO ist Rivian halt deutlich hochgegangen und jetzt bilanzieren sie halt einen Finanzgewinn von irgendwie zwischen 10 und 12 Milliarden und haben deswegen ein Rekordergebnis, sozusagen nach vorher, nach im letzten Quartal 6 Dollar pro Quartal, machen sie jetzt 28 Dollar Earnings pro Aktie, pro Quartal. Aber das ist ja ein Einmaleffekt. Im Gegenteil, im Q1, Rivian ist ja seit dem, seit Year-to-Date, 40 oder 60 Prozent runter und dann müssen sie es auch wieder runterschreiben.
Ja genau, werden sie das jetzt in jedem Earnings Report reporten?
Solange sie da irgendwie minderheitsbeteiligt sind, wahrscheinlich schon. Wie gesagt, ich halte es, also es ändert jetzt überhaupt nicht meine Meinung zu der Aktie. Also ich verstehe auch nicht, also ich finde die Zahlen, die Zahlen sind ungefähr so schlecht, wie ich sie erwartet hätte. Ich habe gesagt, ich bin relativ skeptisch. Ich finde sie nicht desaströs. Ich finde sie nicht gut. In meinen Erwartungen. Es gibt ein paar gute Aspekte, es gibt auch ein paar nicht so gute. Aber warum da jetzt, wie gesagt, sie sind 8 Prozent runtergegangen und dann was hoch? Sekunde, ich gucke mal, was sie jetzt heute letztendlich hoch sind. Vielleicht ist es auch gar nicht mehr so viel. Also man muss nochmal dazu sagen, dieser Pre-Market und After-Hours-Handel, der ist halt auch sehr volatil. Da ist ja viel weniger Liquidität drin, das heißt, weil einfach gar nicht so viele Leute handeln an diesen Marktsegmenten, ist die Übertreibung viel höher. Und jetzt ist er zum Beispiel heute nur noch 8,6 Prozent hoch, nachdem er halt, also er ist letztlich 3 Prozent netto hochgegangen. Gestern 7 Prozent gefallen, jetzt 8 Prozent hoch oder 10 Prozent insgesamt. Und letztlich war das jetzt ein Nicht-Effekt. Damit kann ich schon wieder eher leben. Also es ist eigentlich nichts passiert. Nur, dass er zwischenzeitlich mal After-Hours nochmal deutlich übertrieben hat. Aber so das Ergebnis jetzt finde ich schon wieder gut. Da ist ein bisschen Sicherheit eingekehrt. Von diesem Rivian-Quatsch hat sich vielleicht doch keiner täuschen lassen. Es war ein schweres Quartal für Amazon. Man erkennt aber auch, es gibt Hoffnungszeichen in einzelnen Segmenten. Wir können mal ein bisschen durchgehen, die Zahlen. Oder möchtest du noch was zu Rivian sagen?
Ja, hau raus. Wir schauen aufs Sheet, doppelgänger.io.sheet und dort hast du die aktuellen Zahlen von Amazon eingetragen.
Genau. Ah lustig, hatten wir nicht eine Wette offen, dass die Net-Service-Sales die Net-Product-Sales übertreffen? Oder war das auf Jahressicht erst 2016?
Ja, hatten wir. Aber ich meine, wir hatten das schon vorher.
Nein, aber es ist nicht passiert auf jeden Fall. Zumindest noch nicht. Also insgesamt, der Gesamtumsatz ist 137 Milliarden. 137,4. Und damit auf Jahressicht, im Gesamtjahr hat Amazon 470 Milliarden Umsatz gemacht. Und das ist nur der auf dem eigenen Balance-Sheet. Theoretisch müsste jetzt der Marktplatz-Umsatz nochmal hinzukommen. Das entspricht einem Wachstum von unter 10 Prozent im Gesamtumsatz. Also 9,4 Prozent ist man zum Vorjahr gewachsen, zum Weihnachtsquartal des Vorjahres. Das ist natürlich einigermaßen enttäuschend für Amazon. Die Gesamtlage in Betracht ziehend ist es glaube ich aber kein schlechtes Ergebnis. Ich würde bei allen anderen Retailern mit schlechteren Ergebnissen rechnen. Ich bin mir auch sehr sicher, dass Shopify relativ enttäuschende Ergebnisse zeigen wird. Die 24 Monats-Käger, also um den Corona-Effekt ein bisschen rauszubügeln, ist jetzt bei 25,4 über zwei Jahre. Das ist eigentlich so was das natürliche Wachstum von Amazon ist, würde ich sagen. So die Zwischenzeitigkeit ist auf 35 hochgegangen während Corona. Jetzt mit 25 ist sie eigentlich wieder, wenn sie sich da einpendelt, dann wäre es deutlich, wäre es super. Aber wir sind jetzt erst mal unter 10 Prozent gerade. Und der Forecast von Amazon ist für das nächste Quartal nur noch 114 Millionen. Also Q1 ist historisch natürlich stärker als Q4, weil Q4 das Weihnachtsquartal ist. Das würde nur 5 Prozent Wachstum entsprechen. Das heißt, ich würde jetzt mal eher davon ausgehen, dass sie am oberen Ende landen bei 117, 118, vielleicht knapp an den 120 Milliarden. Schramm 120 Milliarden wären dann schon wieder 10 Prozent Wachstum. Das werden sie vielleicht, na, das werden sie nicht ganz schaffen, glaube ich. Vorkasten tun sie 114. So ein Kanal, der in der Mitte 114 heißt. Die Rohmarge ist hochgegangen auf 60 Prozent. Das ist gut. Da haben sie entweder Preiserhöhungen weitergegeben oder vor allen Dingen haben sie weniger selbst gehandelt. Das hilft der Rohmarge. Das sehen wir gleich noch. Die Fulfillmentkosten sind anteilig zum Vorquartal gesunken, sind mit 31 Prozent immer noch hoch. Muss man wieder dazu sagen. Also eigentlich sind sie relativ stark gesunken. Weil da der Marktplatzanteil gerade deutlich schneller wächst als der Eigenhandel und da Fulfillment durch das, also wenn Amazon ein eigenes Produkt für 100 Dollar verkauft und sagen, wie man das Fulfillment kostet mit allem, Versand, Lagerhaus, Retouren und so weiter, 10 Dollar, dann sind die anteiligen Fulfillmentkosten 10 Prozent. Wenn das ein Dritthändler macht, dann kriegt Amazon vielleicht insgesamt nur 25 Dollar Revenue, also ein Viertel vielleicht im Schnitt und daran gemessen wäre Fulfillment dann natürlich 40 Prozent. Also weil das Fulfillment kostet auch beim Dritthändler vielleicht 10 Dollar, ganz stark vereinfacht. Und das heißt der Fulfillmentanteil ist beim Marktplatzhändler immer größer, weil Amazon nicht den vollen Umsatz verbucht. Verstanden? Und deswegen, da sie über lange Zeit gesehen immer mehr Marktplatzumsatz machen und immer weniger Eigenhandel, muss logischerweise der Fulfillmentanteil steigen. Und da jetzt aber gesunken ist im Q4, ist das eigentlich ein gutes Zeichen, weil auch im Q4 der Marktplatzanteil weiter gestiegen ist. Das heißt man kann das sogar noch wichtiger bewerten. Der ist aber auch historisch immer besonders niedrig im Q4, weil natürlich die Auslastung besonders gut ist im Q4. Es ist halt Weihnachtsquartal und während man im Rest des Jahres eben nicht 100 Prozent ausgelastet ist und viele Kosten aber trotzdem hat, hat man im Weihnachtsquartal die beste Auslastung, also sehr stark an der Kapazitätsgrenze und hat damit die besten Economies of Scale oder Skaleneffekte und eine hohe Auslastung führt zu einer hohen Effizienz im Fulfillment logischerweise. Die Technologiekosten sind relativ klein prozentual, das liegt aber auch am Weihnachtsquartal, weil eben mehr ist. Was krass ist, ist dass die Marketingquote ein absolutes Rekordniveau hat. Amazon hat in den letzten drei Jahren, vier Jahren nie so viel Geld für Marketing ausgegeben wie im letzten Quartal. Fast acht Prozent, das ist ein Rekordwert. Auch der wird ein bisschen getrieben, dass man von dem Marktplatzanteil, aber so oder so, sieht man, dass Amazon jetzt nicht mehr die Probleme von Corona hatte, nämlich dass man gar nicht genug Ware hat und die Werbung teilweise sogar eingestellt hatte, sondern dass man schon um diese neun Prozent Wachstum überhaupt zu erreichen, musste man schon deutlich mehr prozentual in Werbung investieren als zuvor. Was man unter anderem daran sieht, dass erstmals die Werbung, die Amazon selber bezahlt mit 10,8 Milliarden größer ist als die Werbeeinnahmen, die sie selber machen. Das war ja in der Vergangenheit anders und das hat sich jetzt nochmal gedreht. Auf Jahressicht ist es sehr ähnlich, aber jetzt im Q4 haben sie mehr Geld für Werbung ausgegeben als sie eingenommen haben. Das ist eigentlich auch nicht so schön. Da müsste man jetzt mal drauf achten, ob sich das im Q1 wieder ein bisschen relativiert. Ansonsten, sagen wir mal, die Geschichte wäre deutlich schöner, wenn man weitererzählen könnte, dass eigentlich die Werbeeinnahmen aus dem Marktplatz die eigene Werbung komplett querfinanzieren und dabei noch Gewinn abfällt. Übrig bleibt Gewinn und Operating Income von nur 3,5 Milliarden ungefähr und das ist jetzt zum Beispiel pro Forma die Hälfte vom Vorjahr. Also der Gewinn hat sich, oder der operative Gewinn hat sich erstmal halbiert. Deswegen gibt es jetzt auch keinen Grund in Freude Schreie auszubrechen bei Amazon eigentlich. Man hat unter 10% Wachstum, der Gewinn hat sich halbiert, aber es war auch ein unheimlich schweres Quartal. Der Mindestlohn wurde auf 18 Dollar erhöht. Es gibt 3000 Euro Signing Bonus bei Amazon, wenn du überhaupt dort arbeiten gehen willst. Man kann sich vorstellen, wie schwer es für andere Businesses ist, Arbeiter zu finden. Also es war ein Quartal mit viel Gegenwind, aber von so Crunch-Time-Perioden sollte Amazon relativ gesehen immer profitieren, würde ich denken. So dann gucken wir uns mal ein bisschen die Segmente an und da sieht man, dass einerseits das internationale Segment sogar geschrumpft ist. Ein halbes Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr, während man in Amerika ja 9% mehr gemacht hat immerhin. Und das internationale Segment ist auch Operating Income negativ, aber das ist oft so. Während Corona war das mal positiv, weil man so viel Rückenwind hatte. Jetzt ist es wieder negativ, das war es aber auch vorher. Das bleibt im Investmentmodus und das scheint mir auch sinnvoll zu machen. Und wahrscheinlich dann das beste oder eines der Highlights der Earnings ist natürlich das AWS-Geschäft, was mit 39,5% schneller gewachsen ist als im ganzen Jahr. Also das hatte schneller wahrscheinlich sogar als seit den letzten drei Jahren Sekunde. Also AWS hat dieses Jahr 62 Milliarden Umsatz gemacht und von diesen 62 Milliarden bleiben nicht ganz ein Drittel, aber 30%, also 18,5 Milliarden als Gewinn hängen. Das ist schon ein geiles Geschäftsmodell. 18,5 Milliarden bei 40% Wachstum. Jetzt haben sich die Malte-Bills ein bisschen verbessert, aber normalerweise wäre das schon ein Trillion Dollar Business vor letztes Jahr gewesen. 39% Wachstum hatten wir das letzte Mal vor drei Jahren tatsächlich im Cloud-Segment, da waren sie nicht mal halb so groß. Also das sind extrem gute Werte. Das haben wir auch bei den anderen Cloud-Playern gesehen. Microsoft hatte glaube ich 45% Wachstum. Google hatte relativ hohes Wachstum, niedrige Profitabilität, weil sie Kampfpreise machen und der kleinste sind. Und apropos Profitabilität, bei der Marge ist AWS auch ein bisschen runtergegangen um minimal ein halbes Prozent Marge verloren. Das ist nicht schlimm, immer noch bei 30% Marge ist extrem gut. Also AWS, extrem gut. Ertragskraft und Wachstum top.
Und was sehen wir jetzt? Nächstes Quartal Aufsplittung, AWS geht alleine an die Börse oder Aktiensplit?
Als Shareholder würde ich es gerne haben. Also ich hätte gerne das Marktplatz und Advertising Business in einer Company. Ich hätte gerne das Subscription Media Business in einer, wobei das hat wieder Überschneidung mit Advertising. Auf jeden Fall AWS hätte ich lieber einzeln klar. Also wir machen es mal im Umsatz fest. Was habe ich gesagt? 60 Milliarden Umsatz, bei 40% Wachstum, 30% Marge, hättest du mindestens ein 30er Sales Market beim letzten Jahr gehabt. Ich glaube bei der Qualität und der Berechenbarkeit sogar heute noch wären 1,8 Trillionen. Also Billionen, deutsche Billionen.
Ich glaube das Absplitten wird nur passieren, wenn Jeff zurück ist und der wird nicht zurück gehen, weil er sich die Brücke irgendwie da.
Es reicht ja, wenn er nichts blockiert. Apropos blockiert. Was Jeffs neuen Dreimaster blockiert, ist eine hässliche, vollkommen unpässliche Hafenbrücke in Rotterdam, die abgebaut werden muss.
Also übersetzt auf uns ist das, wenn du so ein Schild oder ein Fahrrad zur Seite schiebst, um dein Auto zu parken.
Weißt du was das kostet? Hast du Zahlen gefunden, was das kosten wird?
Hast du gesehen?
Naja, also die doofen Holländer haben auf jeden Fall in Rotterdam so eine Brücke in den Hafen gebaut, genau vorne Werft, also beziehungsweise war die immer da, aber in der Werft wird jetzt erstmals das größte Segelschiff der Welt gebaut, für den Mann mit dem kleinsten Penis der Welt. Und damit diese gigantomanische Mast, diese drei Masten dort durchfahren können, muss diese Brücke mal eben abgebaut werden. Damit die Yacht von Jeff Bezos da zu Wasser gelassen, also seine Zweitjacht oder Drittjacht wahrscheinlich. Also bis jetzt hat er nur eine Riesenmotorjacht und die ist ihm anscheinend zu laut, deswegen braucht er noch eine Segeljacht.
Ist das nicht die Segeljacht, die noch ein Boot daneben hat, damit seine Freundin mit dem Hubschrauber landen kann?
Achso, das geht auf einer Segeljacht nicht so gut, ja. Das würde viel Sinn machen. Sei froh, dass du dir solche Probleme alle nicht machen musst. Genau, dann schauen wir nochmal, also AWS, was ist noch spannend? Es gibt zwei weitere spannende Segmente bei Amazon nach AWS. Also eher langweilig ist das eigene Handelsbusiness, das ist übrigens auch geschrumpft zum Vorjahr. Also wenn Amazon selber als Händler aktiv wird, haben sie minus 0,6 Prozent Wachstum zum Vorjahr. Also konnten nicht, ich glaube das wollen sie auch gar nicht halten, sondern sie wollen mehr Umsatz im Marktplatz haben, weil der attraktiver ist. Und vor allen Dingen, weil der das Advertising Revenue stärker nach sich zieht, weil Amazon ja nicht so doof ist, selber Advertising für ihre eigenen Produkte zu machen, sondern allein deswegen ist es schlau, Retail Umsatz zu Händlern zu schieben, weil die Händler natürlich nicht nur Markplatzumsätze bescheren, also die Take Rate von Amazon bezahlen, sondern zusätzlich noch Advertising Revenue generieren, was Amazon selber aus seinem eigenen Marktplatz ja nicht tun würde. Von daher hat der Eigenhandel eigentlich nur zwei Funktionen bei Amazon. Das eine ist glaube ich, dass er einen sehr guten Cashflow Effekt hat, wenn du die Ware später bezahlst, als du sie verkaufst. Das heißt, der Eigenhandel könnte eine Art Finanzierungsquelle fast sein für Amazon, eine sehr günstige, weil ich verkaufe was für 100 Dollar und zahle den Lieferanten 75 Tage später, dann habe ich mir das Geld letztlich geborgt, weil der Kunde es mir ja sofort gibt. Und das andere ist, du kannst ein bisschen Druck ausüben auf den Preis der anderen Händler. Also damit du weiterhin der günstigste Händler bleibst oder günstigster Marktplatz, bleibst du als Händler auf der Plattform aktiv, um die Preise auch in eine gewisse Range zu steuern. Damit die anderen aber bei ähnlichen Preisen dann die gleichen Positionen auf dem Marktplatz haben dürfen, müssen sie halt Advertising bezahlen und die Take Rate von rund 25 Prozent im Schnitt, soweit ich das einschätzen kann. Dann die Physical Stores, hier Whole Foods, das ist wieder ein bisschen hochgegangen, ist aber auch vom absoluten Umsatz her langweilig. Was jetzt interessant ist und ein bisschen bedrohlich ist, Amazon Prime. Die sind zum Vorjahr um 15 Prozent gewachsen noch, das ist auch weniger als zuvor. Da ist man immer zwischen 20, 30, 35 Prozent während Corona gewachsen und es geht jetzt von 31 auf 24 Prozent, auf 15 Prozent Wachstum runter. Und was viel schlimmer ist, ist, dass das erste Mal der absolute Prime Umsatz gesunken ist. Im Vorquartal waren das 8,148 Milliarden und jetzt 8,123 Milliarden. Und was macht man dann?
Preise erhöhen.
Genau. Und Amazon hat den Prime Preis in den USA um 17 Prozent erhöht. Statt 12,99 wird er jetzt 14,99 kosten. Das macht Sinn, weil da viel mehr inkludiert ist natürlich an Filmrechten, an Sport, TV-Rechten und so weiter. Von daher kann man argumentieren, für den Konsumenten ist es fair, da auch mal wieder nachzulegen beim Preis. Aber was schon beachtlich ist, ist, dass die Anzahl der Subscriber, der Subscription-Einnahmen auch gepiekt hat vorläufig.
Ist es nicht ähnlich wie bei Netflix?
Ja, genau.
Es gibt einfach ein Überangebot an Streaming und man weiß nicht mehr, wo man alles, also es gibt gar keine Zeit mehr dafür. Und im Sommer müsste es doch eigentlich jetzt noch schlimmer werden, wenn die Leute nicht mehr so viel zu Hause sein möchten. Wahrscheinlich fängt der richtige Streaming-War dann wieder im Winter an, wenn irgendwelche Blockbuster, Serien und Filme reinkommen, die dann wieder Subscriber holen.
Ja, also ich meine, das muss man schon nochmal so klar sagen. Das heißt, Amazon gewinnt keine neuen Prime-Kunden mehr gerade, zumindest nicht mehr als sie verlieren. Und wenn das jetzt mit all den anderen Mao-Dao-Kundenzahlen vergleicht, die wir genannt haben, vielleicht sind wir auch irgendwo Peak-Subscription. Oder vielleicht haben alle Nutzer auch schon alle Produkte, die sie brauchen und jetzt beginnt der Red-Ocean-Verteilungswettkampf in ganz vielen Industrien. Corona hat halt nur ein paar Jahre vorgezogen in die letzten zwei Jahre. Und jetzt die Nutzer zu halten und davon weiter zu wachsen, scheint eine erhebliche Herausforderung, selbst für die besten Unternehmen der Welt zu sein. Also damit hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Das hätte mir jetzt jemand gesagt, Amazon wird nicht mindestens 100 Millionen mehr Prime-Umsatz machen. Das hätte mich sehr überrascht. Das andere, was noch spannend ist, sie haben das erste Mal das Advertising-Revenue gesondert ausgewiesen. Das war ja bisher immer in Other versteckt, aber das ist jetzt bei fast 10 Milliarden, bei 9,7 Milliarden im Q4. Das ist eine Steigerung von 32,2 Prozent. Das ist saugut, ehrlich gesagt, gemessen am Umfeld. Das jetzt getrennt auszuweisen, auch um eine positive Tendenz oder ein positives Signal zu senden, ist glaube ich schlau. Das ist glaube ich eine der Sachen, die tendenziell zusammen mit den AWS-Ergebnissen für den gestiegenen Kurs verantwortlich ist. Und was man jetzt nochmal sehr gut sieht ist, der eigene Handel ist mit 0,6 Prozent geschrumpft. Der Third-Party-Handel ist um 11 Prozent gewachsen und das Advertising ist um 32 Prozent gewachsen. Das zeigt relativ klar, wo die Prioritäten bei Amazon sind. Und das Besondere ist halt, dem Advertising-Revenue stehen minimale Kosten entgegen. Also wir können mal zusammenrechnen hier, das war im Gesamtjahr über die letzten 31 Milliarden, die Amazon mit Advertising gemacht hat. Das ist so groß wie die US-Newspaper-Industrie. Das ist der drittgrößte Werbe-Player der Welt nach Google und Facebook damit. Das könnte Facebook irgendwann einholen. Und das ist wahrscheinlich mehr Contribution-Margin, als AWS macht. AWS haben wir 18,5 Milliarden gesagt. Ich kann mir vorstellen, dass von diesen 31 Milliarden mehr als 20 Milliarden übrig bleiben, weil diese Werbung ja eigentlich keine Kosten hat, außer sozusagen den Real Estate, den man sich selber klaut im Produkt. Und da man selber ja als Händler gar nicht mehr so stark wachsen will oder muss, tut das weniger weh, denn man klaut es nur anderen Händlern und die bezahlen ja diese Werbung. Von daher glaube ich, seit einem Jahr reden wir relativ viel darüber, dass Amazon eigenen Umsatz mit Third-Party-Umsatz und Advertising ersetzt. Und ich glaube, das wird jetzt als Muster sehr stark bleiben. Ich rechne nicht mit irgendwelchen zweistelligen Wachstum bei den eigenen Produkt-Umsätzen, sondern das, was wachsen wird, wird AWS sein, Advertising und zu einem gewissen Grad Third-Party-Seller-Umsatz. Und dann kommt irgendwann, die Frage ist jetzt ein bisschen, was ist Amazons nächste Horizontion? Die müssten sie jetzt eigentlich aufmachen. Ich denke, es könnte Amazon Health sein. Ich denke, es könnte irgendwas wie Amazon Job Solutions werden im HR-Bereich, weil da lernen sie glaube ich gerade, wie man diese Riesen-Challenge besser als die Industrie löst und das kann man irgendwann anderen verkaufen, denke ich. Wie gesagt, insgesamt die Zahlen nicht großartig, aber das wussten wir vorher oder dachten wir vorher, du warst ein bisschen bullischer. Vom Kurs-Ergebnis her hast du recht gehabt. AWS ist ein Highlight, Advertising ist ein Highlight. Von daher würde ich sagen, durchwachsen tendenziell aber doch gar nicht so schlecht. Die Überreaktion von gestern hat glaube ich keinen Sinn gemacht. Und diesen Rivian-Play überhaupt dem so viel Beachtung zu schenken, halte ich für einigermaßen bekloppt. Da sieht man auch, dass heute sind vielleicht dann eben doch die größeren Investoren wieder an der Börse und im nachbörslichen Handel waren das eventuell weniger erfahrene Investoren, die da mitgespielt haben.
Dann lass uns langsam zum Schluss kommen. Ich habe die eine oder andere Frage jetzt schon wieder für die nächste Folge rüber geschoben, aber eine sollten wir noch beantworten. Und zwar hat jemand geschrieben, dass er zwei Jahre in einem Corporate Startup gearbeitet hat, zwei Jahre in einer Unternehmensberatung und jetzt gerne im Tech-Unternehmen arbeiten würde. Und bei der Bewerbung oder so beim Durchblicken der ganzen Stellenbeschreibung war immer wieder Software-Know-How und Erfahrung drin, was ihm so ein bisschen fehlt. Und sein Gedanke war jetzt so ein Coding-Bootcamp zu machen und er würde gerne wissen, was wir davon halten. Würdest du ein Coding-Bootcamp machen, wenn du jetzt nochmal 25 wärst, auf dem Weg zum nächsten Job in einem Tech-Unternehmen?
Ich glaube, das Verständnis für Software ist wichtig. Ich würde vielleicht eher, also man kann das machen und das hilft bestimmt. Wir haben ja ein paar mehr Informationen von dem Profil, die wir jetzt nicht erzählen sollten. Aber ich glaube, es gibt genauso spannende Jobs im Business Development, in der Strategie von Unternehmen. Gerade wenn US-Player zum Beispiel nach Deutschland kommen, einfach auf eins der neuen großen Rocket-Chips raufzuspringen, also sagen wir mal so ein DoorDash kommt oder sowas wie Gorillas oder ein Volt oder was weiß ich. Die brauchen alle auch Business Development Leute, die brauchen alle auch Strategie Leute, die brauchen Einkaufsleute, die brauchen Projektmanager. Also es gibt schon auch noch andere Wege in die Tech-Industrie einzusteigen. Ich glaube, die Leute wären erstaunt, wie viele nicht Tech-Leute in solchen Unternehmen arbeiten und die sind genauso wichtig, finde ich. Das heißt, ich würde das gar nicht aufgeben, sondern auch versuchen, mich einfach auf die so normale Expansion-Manager oder City-Manager, Regional-Manager, Projektmanager stellen zu bewerben und schauen, ob das nicht vielleicht genauso gut ist, wenn einem das Spaß macht. Also warum willst du hier Coden beibringen, wenn du es bisher nicht wichtig fandest und warum arbeitest du nicht weiter auf dem bisherigen Profil? Man kann natürlich versuchen, einen Einstieg in Coding zu finden. Ich glaube, das wird nicht einfacher mit dem Alter, aber es gibt unheimlich viele Entwickler, die das komplett auch didaktisch gelernt haben oder mit irgendwelchen Tool-Sets oder Kursen. Und so das Mittelding, finde ich, ist so ein bisschen Produktmanager zu lernen. Vielleicht auch da braucht man einen Kurs, glaube ich. Dazu braucht man ein grundlegendes Verständnis für Software, wie eine Datenbank mit einem Frontend zusammenarbeitet, mit einem Data Warehouse, was eine API ist, was die Vorteile sind, was irgendwie klientenfähige Systeme sind. Das kann man aber, glaube ich, viel einfacher lernen. Also A sind so Soft Skills, die man im normalen Lebenslauf eh schon erwerben konnte, dort viel wichtiger, glaube ich. Es geht mehr um logisches, strukturiertes Denken, gute Arbeitsorganisation. Das hielte ich für einen guten Mittelweg. Aber ich glaube, alle drei Wege sind möglich. Sowohl, sagen Sie, sich mit der bisherigen Qualifikation in einfach andere Jobs zu bewerben. Es gab noch nie mehr Jobs, ganz ehrlich. Das kann nicht so schwer sein.
Ich kenne ein paar BWLer, die dann zu Entwicklern geworden sind, so im ersten oder zweiten Job. Das geht auf jeden Fall. Von dem Kurs, da habe ich mir das Video angeguckt, bin ein bisschen skeptisch. Ich finde, es gibt so gewisse Programme, die verkaufen so eine Art, ja, wannabe Entrepreneur Entertainment, würde ich es erklären. Also so, ja, sehr, es macht unheimlich viel Spaß, es ist an einer unheimlich super Location und alles ist irgendwie neun Wochen Surfurlaub. Da bin ich ein bisschen skeptisch. Und bei den Programmen so, ich finde halt diese, also zum Beispiel gibt es ja von Google ein Programm, das heißt irgendwie APM, Associate Product Manager. Also wenn man da in jungen Jahren noch reinkommt, dann lernt man, glaube ich, alles, was man braucht, um ein Produkt vernünftig zu machen. So und würde dann in jungen Jahren eher schauen, ob ich da reinkomme bei den großen Tech-Firmen, wenn ich halt in diese Produktrichtung gehen möchte. Das sind halt Programme, die es vor zehn Jahren noch nicht gab und die, glaube ich, sehr interessant sein können und in dem man dann auch gut Karriere machen kann.
Und ich würde mich trotzdem nicht zu sehr sozusagen von den Profilen, die dort gefordert werden, abschrecken lassen. Also man möchte natürlich tech-affine Leute haben und deswegen formuliert man die Anzeigen dann teilweise. Aber am Ende wollen man vor allen Dingen ambitionierte, motivierte, schnell lernende Menschen haben. Und wenn man glaubt, dass man das bisher gut gemacht hat in den vergangenen Jobs, wenn man vielleicht gute Referenzen hat, ehemalige Mitarbeiter, die das attestieren können, dann würde mich das nicht davon abhalten, jemanden einzustellen, der jetzt noch nicht selber was gecodet hat. Also ich habe auch irgendwie seit 32 Jahren nichts mehr gecodet.
Und ich würde lieber jemanden einstellen, der sagt, er würde da gerne was lernen, als jemand, der sagt, hier ich habe hier so einen Orden, hier war ich neun Wochen an diesem Kurs, damit ist das abgehakt. Also ich würde da eher schauen, vielleicht kann man ja auch schon mal im Vorgespräch irgendwie checken, ob und wie man das irgendwie im Job lernen kann. Oder ob man das davor, also ob dieser Kurs wirklich erwünscht ist. Auf der Webseite sind ja beispielsweise ein paar Leute, die würde ich jetzt zum Beispiel anschreiben und fragen, hey du bist ja auf der Webseite, wie war der Kurs, kannst du den weiterempfehlen und so weiter. Ja gut, genug Smalltalk, nächste Woche wieder eine ganze Reihe Earnings im Schnelldurchgang, Digital Turbine, Paladin, Disney, Uber, Twilio, HubSpot, Cloudflare, Twitter. Irgendwas, also es wird ja wahrscheinlich jetzt wieder alles plus und minus 20% After Hours sein. Oder glaubst du nächste Woche wird ruhig?
Also ich glaube schon, dass man viele Industrien jetzt ganz gut einschätzen kann. Also ich würde jetzt bei den Cloud und Software Unternehmen nicht mit Riesenüberraschungen rechnen und wenn dann eher positiven. Also dadurch, dass alle Clouds, also AWS haben wir, Azure haben wir, Google Cloud Plattform haben wir, die haben alle eher positiv überrascht. Das heißt Cloudflare.
Cloudflare, Twilio, positiv, alles andere rot.
Bill.com hat auch sehr gut abgeliefert, gestern oder vorgestern. Also was nicht heißt, dass die jetzt alle hochgehen werden, aber ich würde damit rechnen, dass die Volatilität ein bisschen runter geht, diese Nervosität. Aber ansonsten würde ich da keine großen Vorhersagen mehr machen, so wie mich bisher in die, also wie gesagt, insgesamt ja gar nicht so schlecht, aber Snap ist schon, wir gucken jetzt nochmal ganz kurz, wie Snap und Pinterest wirklich angekommen sind.
Also es ist 16 Uhr 6, Snap ist plus 53 Prozent, Amazon plus 12 Prozent fast.
Das ist wirklich bescheuert.
In diesem Sinne, habt ein schönes Wochenende, wir hören uns am Mittwoch wieder. Ciao, ciao.
Bis dann, ciao, ciao.