Doppelgänger Folge #129 vom 23. März 2022

Pips Aktien Anfänge | VC | Jordanien | Inflation | Erneuerbare Energien ETF | Gitlab + SentinelOne Earnings

Wir starten mit Reiseführer Pip aus Jordanien und sprechen dann über den Inflationswahnsinn. Lisa hat interessiert was Pips erste Aktie war und Moritz welche Fehler er damals gemacht hat. Was spricht dafür bei einem VC zu arbeiten? Kann man in einen Erneuerbare Energien ETF ohne Plug Power investieren? Pip führt uns durch die Earnings von Gitlab und SentinelOne.

Falls du unseren exklusiven Hoodie haben willst, hast du noch bis heute Mittwoch (23.3.22) Zeit. Mit einer Spende an ab 500 € an Mission Lifeline (https://www.doppelgaenger.io/spende) bekommst einen Hoodie von uns geschenkt. Dabei gehen 100% deiner Spende an Mission Lifeline. Wir tragen die Produktionskosten der Hoodies.

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

(00:03:00) Okta hack

(00:04:30) Jordanien

(00:24:30) Spendenaktion update

(00:28:00) Inflation

(00:38:00) Pips erste Aktie

(00:46:00) Bei VC Anfangen?

(00:50:00) Erneuerbare Energien ETF ohne Plug Power?

(55:50:03) Gitlab

(01:03:00) sentinel one

Shownotes:

The Mauritanian https://www.rottentomatoes.com/m/the_mauritanian

Joe Rogan #1691 with Yeonmi Park https://open.spotify.com/episode/0G5o6GYjWgbSvKG3W2W2xO?si=1V-TICqTTaSjBBK2Icvazw

Doppelgänger Tech Talk Podcast

Sheet https://doppelgaenger.io/sheet/

Earnings & Event Kalender https://www.doppelgaenger.io/kalender/

Disclaimer https://www.doppelgaenger.io/disclaimer/

Post Production by Jan Wagener https://www.linkedin.com/in/jan-wagener-49270018b

Sponsoring: https://www.doppelgaenger.io/sponsoring/

Ein Klick auf die Textabschnitte spielt diese ab. Du kannst auch mit dem Player umherspringen.

Willkommen im Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 129 Mitte März. Pip im Urlaub, heute mit einem kleinen Reiseführer Ausflug. Sonst ein bisschen Inflation, ein bisschen Hörerfragen, eine leichte Folge und ein kleines Geschenk von mir. Pip hast du schon auf unsere Webseite geschaut? Fällt dir was auf?
Auf unserer eigenen Webseite? Mir ist aufgefallen, dass wir die 600.000 geknackt haben. Das finde ich schon mal sehr gut. Herzlichen Dank dafür.
Guck mal in den Reiter oben.
Du hast das Sheet da reingelegt.
Nein. Da steht eine Predictions und eine Jahreszahl.
Oh, du hast dir die Zeit genommen und unsere Predictions übersetzt?
Genau, ich habe die Predictions 2022 reingemacht.
Das ist ja ein Ausbund des Fleißes dieses Jahr. Hast du das jetzt in Evergreen Predictions?
Ja, ich habe da sozusagen alles runtergeschrieben, wie wir die Folge gemacht haben. Und ganz unten kannst du noch draufklicken, da kannst du noch mal gucken auf die Predictions von 2021.
Also ich werde jetzt irgendwie gegen Baden gefahren gerade. Das kriegst du gleich zurück. Oh, toll. Viele rote Kreuze bei dir.
Ja, bei dir auch. Wir haben eigentlich alles falsch. Das einzige, was wir ganz okay gemacht haben, war die Cut in half, Jungs.
Die gucken wir uns nochmal an. Ja, hast du toll gemacht. Herzlichen Dank. Großartig.
Vielleicht habe ich auch falsch abgeschrieben. Du kannst noch korrigieren, wenn du magst.
Ich halte mich größtenteils von Medienfern hier. Aber ich habe kurz reingeguckt und wollte kurz fragen, ob du okay bist. Also ich habe sofort gesehen, was das Nummer eins Thema in Deutschland ist. Und ich weiß ja, dass du ein Auto hast, das viel Benzin braucht. Müssen wir uns Sorgen machen um dich? Wirst du Geld von der Spendenaktion für deine Benzinrechnung abzweigen müssen? Ich habe gehört, dass ich das jetzt eventuell mit einer Tankprämie, Tankbon, Tankgutschein oder so, dass ich meine Steuergelder deinen SUV mitfinanzieren in Zukunft. Das ist wahrscheinlich gut. Da freust du dich. Nehme ich an.
Ich fahre ja eigentlich kein Auto und nur Fahrrad. Von daher ist es mir relativ egal. Es gibt ja so einen schönen Vergleich, dass die Franzosen den Deutschen vorwerfen, dass den Franzosen wichtiger ist, was in ihr Auto geht, als was in ihren Körper geht. Aber bescheuert. Ich fände gut, wenn es irgendwie fünf Euro wären, dann würde wahrscheinlich der eine oder andere mal überdenken, ob alles mit dem Auto gefahren werden muss oder nicht. Das ist für mich nicht so wild. Ich fande, für mich die krasseren News kam, hat mir unser Hörer Andreas Lehr gepostet, dir vielleicht auch, Okta Preach. Und zwar hat eine Community herausgefunden, dass man bei Okta irgendwie ein bisschen...
Ne Community. Ransom Hacker. Also die für Fun und Profit vor allen Dingen hacken. Haben im Januar wahrscheinlich geschafft Zugang zu erwerben.
Genau. Und Matthew Prince, der CEO von Cloudflare, ist gerade in Parental Leave und nicht so amused. Also der sagt zwar, für sie gibt es irgendwie noch kein Evidenz, dass irgendwas passiert ist. Sie sind aber dabei, alle Mitarbeiter das Passwort abzudaten, die das in den letzten vier Monaten nicht gemacht haben und suchen nach einer neuen Option für Okta. Also das müsste sich doch eigentlich jetzt heute, wir nehmen gerade Dienstagmorgen auf, am 22. März, das sollte man doch jetzt an der Börse merken oder ist das einfach ein Reißsack in China?
Komischerweise juckt es die Börse überhaupt nicht. Schläft noch. Aber vielleicht wird Cloudflare es einfach selber bauen. Würde man so oder so davon profitieren. Ich weiß nicht. Also mein Gefühl ist, sowas wird immer schnell vergessen. In den allermeisten Fällen, die ich bisher beobachtet habe, war sowas immer relativ schnell vergessen. Aber ist natürlich für eine Company, die Identity Management und eine Safe Login macht, wirklich nicht gut, wenn das passiert. Das verstehe ich schon.
Und wie viele Direct Messages hast du bekommen, dass du eigentlich keinen Urlaub in Jordanien machen solltest?
Ich habe eine bekommen tatsächlich. Du kannst mal kurz erklären, warum ich das nicht tun sollte.
Geopolitisch kann ich mich nicht äußern. Kenne ich mich gar nicht aus. Du bist der Reiseführer.
Also mir hat ein Nutzer geschrieben, das, und ich finde es immer gut, auch wenn ich jetzt vielleicht dagegen argumentieren werde, ich finde es immer gut, so an seinen Standards gehalten zu werden. Deswegen immer her mit der Kritik. Und zwar, dass in Jordanien einerseits die Todesstrafe noch ausgeübt wird und andererseits die Menschenrechte, der Menschenrechtsindex nicht optimal ist, sondern ungefähr bei der Hälfte. Ich glaube, der Maximalpunkte, wenn ich mich richtig erinnere. Und dass man deswegen, das ist ein bisschen anders formuliert, das möchte ich gar nicht wiederholen, aber eben, dass er sanktionieren sollte, indem man nicht reist. Das ist so richtig, glaube ich, was er sagt. Es gibt die Todesstrafe noch, wie in den vielen muslimischen oder islamischen Ländern. Und was Menschenrechte angeht, gibt es verschiedene Vorwürfe, aber unter anderem, dass der Nachrichtendienst GID so ein Folter anwenden würde. Also ich glaube, A-Reisen ist immer was, was Leute verbindet und zusammenbringt. Und wenn man das jetzt als Maßstab nähme, dann dürfte ich auch nicht in die USA reisen. Also was in Abu Ghraib passiert, ist mit keinem Menschenrechten zu ver-. Da gab es auch einen guten Film, wie heißt der? Hast du den gesehen? Wo eine Anwältin so ein Pro Bono Case nimmt, ich glaube, Judy Forster, das suche ich mal kurz, ist ein guter Film. Den kann man sich dann eben mal angucken und dann überlegen, ob man nochmal in die USA möchte, wenn man sozusagen Menschenrechte sanktioniert oder Mangel an Menschenrechten sanktioniert. The Mauritanian, so heißt der. Den würde ich dir empfehlen. Können wir mal in die Show Notes verlinken, gern. Also theoretisch kannst du nicht in die USA. Also da Todesstrafe, so wissen wir alle, gibt es in einigen Bundesländern, wird nicht überall ausgeübt, aber weiß nicht, wann der letzte Mensch da hingerichtet wurde. In all die Länder dürfte man da nicht reisen, wenn Todesstrafe ein Problem wäre und Menschenrechte im weitesten Sinn. Ich bin mir sicher, dass der Mensch, der mir das geschrieben hat, ein Telefon hat, was in Vietnam oder China hergestellt wird. Also die meisten in China, die, die nicht in China hergestellt werden, werden von Samsung, oft in Vietnam hergestellt. Das gleiche Thema. In China ist vollkommen klar, dass es massig Todesstrafe noch gibt, dass die Uiguren kaserniert werden oder in Konzentrationslagern gehalten werden, sterilisiert werden und so weiter. Um es kurz zu sagen, oder mit schlammeren Worten zu sagen, das ist below my line. Das ist natürlich nicht. Ich finde es wichtig, sich das bewusst zu machen. Es gibt auch Länder, in die ich nicht reisen würde. Zum Beispiel halte ich es nicht für richtig, Nordkorea mit ausländischen Währungen und Tourismus zu belohnen. Wer will, kann da mal. Da gibt es einen sehr guten Podcast von tatsächlich Joe Rogan, wo er eine geflüchtete Nordkoreanische interviewt. Das sollte man nicht mit seinen Kindern hören und vielleicht nicht mit vollem Magen. Also ich glaube, es gibt schon Länder, die man auch mit Reise tätig sanktionieren muss. Aber ich glaube, Jordanien gehört ehrlich gesagt aus meiner persönlichen Sicht nicht dazu. Jordanien gehört aus meiner persönlichen Sicht nicht dazu. Es gilt als der Stabilitätsanker in deiner Ostregion. Wir haben hier unsere Truppen stationiert in den Golfkriegen. Es ist überwiegend friedlich, unter anderem weil 95% der Bevölkerung Sunniten sind, also sozusagen der Mehrheitsfraktion des Islams angehören. Es ist das Land, in das die meisten Flüchtlinge fliehen, weil es verhältnismäßig sicher und offen ist. Hier dürfen Kirchen gebaut werden, hier dürfen andere Religionen praktiziert werden, obwohl der Großteil dem Islam folgt. Das entbehrt nicht eines Fundaments, aber ich würde dann nicht bei Jordanien anfangen. Wenn man sieht, wie der thailändische König lebt und wie da Menschenrechte gehandelt sind, dann hat man eine sehr lange No-Fly-List, wenn man das so machen würde. Wir sind in der Nacht schon innerhalb von 4,5 Stunden hier, also ungefähr so weit wie nach Israel oder auf die Kanaren. Ich dachte es wäre eine gute Zeit im März schon ein bisschen Sonne zu bekommen. Turns out ist es der kälteste Winter in Jordanien seit 50 Jahren. Wir haben nachts Frost, an Flip-Flops ist nicht zu denken. 11 Grad war die Höchsttemperatur bis gestern zumindest. Wo kommt der rote Kopf jetzt her? Die habe ich vor 5 Jahren mal beraten, ein oder zwei Tage. Ich habe den Mörderfehler gemacht. Bin hierher geflogen. Ich versuche normalerweise vom Hotel zu Fuß zu gehen, um ein bisschen was von der Stadt zu sehen und nicht nur in Resorts oder Hotel-Lobbys rumzupimmeln. Ich habe mir schöne neue Lederschuhe angezogen. Der Weg war so 4 Kilometer. Ich dachte ich kann so schön 45 Minuten dahin gehen mit dem Kaffee. Hab dann gelernt, dass Amman die Hauptstadt ist. Die zwei größten Städte in Jordanien sind Amman im Norden und im Süden am Roten Meer, Akaba, was eher so ein touristischer Red Sea Resort Ort ist. Amman ist auf 7 Hügeln gebaut und die Straßen haben so locker 12% Steigung oder mehr zwischendurch. Ich hatte zwei wirklich 5 Mark Stück große Blasen. Also eine halbe Stunde bevor ich angekommen bin hatte ich schon zwei 5 Mark Stück große Blasen. Was dann hieß, dass den zweiten Tag, der eigentlich so für Freizeit gedacht war, habe ich, bin immer noch auf die Idee gekommen Flip Flops anzuziehen, anstatt Schuhe überhaupt noch beweglich zu sein. Bin dann damals mit einem Fahrrad zum Toten Meer gefahren. Also dieses sehr salzhaltige, was 54 Meter unter dem Meeresspiegel liegt. Was ich nicht empfehle, also man sollte nicht die Augen in dem Wasser, Salzwasser brennt wie Feuer. Was man noch weniger machen sollte ist seine Blasen in dem, also das sterilisiert zwar sehr schön, aber es ist einfach so als wenn dir jemand mit dem Käsehobel hinten an den Hacken die Haut abzieht, wenn du mit zwei großen Blasen oder die waren schon offen zu dem Zeitpunkt ins Salzwasser gehst.
So ein schlauer Typ und dann manchmal doch so doof.
Aber es hat der Heilung wahrscheinlich sehr beigetragen. Also da lebt kein Bakterium mehr drin hinterher. Danach ist es vollkommen steril.
So aber jetzt deine Top 3 Reisetipps.
Wofür die meisten Leute nach Jordanien kommen ist diese Felsenstadt Petra, die im Süden liegt auf der Hälfte und quer zwischen Aqaba und Amman. Das ist eins der sieben Weltwunder, ich glaube der moderne sogar. Ja, nicht antike. Und das sollte man sich anschauen. Also wir waren da zwei Tage allein. Es ist nicht nur dieses eine Bild, was jeder kennt, was man auf Instagram gesehen hat, sondern es ist halt ein riesiges Areal, wo man durchwandert, wo es tausend total geile Stellen gibt. Nicht tausend, hunderte. Wirklich cooler Spot, so Aussichtspunkte, verschiedene Ruinen, die alle von den Nabatean in den Fels geklopft wurden. Sehr schön. Dann was war noch gut, es gibt im Norden, noch nördlicher als Amman, Djerasch. Das ist eine alte Stadt, also was man dazu sagen muss. In Jordanien haben, als wir noch auf den Bäumen gelebt haben, die Kultur, die Besiedlung geht auf zwischen 7000 und 9000 vor Christus zurück. Also eine der Wiege, die Menschheit ist, soweit ich verstehe, in verschiedenen Orten auf der Welt gleichzeitig entstanden. Eine war beim Mesopotamien, also Zwei-Strom-Land, was der heutige Irak ist, zwischen Euphrat und Tigris. Das ist relativ nicht weit von hier. Im Osten von Jordanien ist der Irak, im Süden Saudi-Arabien, im Norden Syrien und im Westen die Westbank, beziehungsweise Israel. Westbank ist das Westufer des Jordans, Westjordanland auf Deutsch. Was übrigens dazu führt, dass die ganzen Flüchtlinge hierher kommen. Jordanien gilt ebenso als stabil und hat das Glück, dass um Jordanien herum ständig Krieg ist. So dass sie viele Flüchtlinge aus dem Irak beim Irak-Krieg bekommen haben unter Skowheat. Sie haben viele Flüchtlinge aus Syrien bekommen, aus dem Norden, als Syrien plattgemacht wurde. Sie haben unheimlich viele Palästinenser bekommen, als Israel gegen die Palästinenser und Jordanien und Syrien Krieg geführt hat. Und so kommt es, dass bei der Unabhängigkeit des Landes 1946 gab es ungefähr eine halbe Million Menschen in heutigen Jordanien, was hauptsächlich Wüste und Berge ist. Und heute sind es 10 Millionen. Und es kommt unter anderem dadurch, dass zwei Drittel des Landes sind palästinensische Flüchtlinge. Der Rest sind, die Urjordanier sind eher so Beduinen, Wüstenvolk. Und wie gesagt, immer wenn Krieg ist in der Region, kommen die Leute in das relativ sichere Jordanien. So ist es auf 10 Millionen von ursprünglich 500.000 angewachsen jetzt. Und es ist entsprechend arm. Ich glaube, das Durchschnittseinkommen ist bei 3.000 bis 4.000 Euro im Jahr. Der Median ist natürlich noch deutlich niedriger. Es gibt unheimlich viele römische und griechische Ruinen hier, die relativ gut erhalten sind, weil sie von Sand überlagert worden sind. Und dann erst Ende des vorletzten Jahrhunderts ausgegraben oder entdeckt wurden. Oder teilweise auch erst Anfang des 20. Jahrhunderts. Und wenn du dir irgendwie Rom oder so anschaust, ist es ein Witz dagegen. Also du hast viel besser erhaltene Amphitheater, riesige ehemalige Tempel, die zumindest dadurch, dass es hier ständig Erdbeben gibt, so haben die sich nicht super gut eingefallen. Aber die alten Römerstädte sind hier deutlich größer als in Rom oder Italien selber, würde ich behaupten. Genau, das sind die zwei Sachen, die man sehen muss. Ansonsten gibt es hier diese Wüste Wadi Rum, wo man auch übernachten kann. Da wurde Dune gedreht, Star Wars. Indiana Jones wurde in Petra teilweise gedreht. Das ist ganz nett. Und man kann unten am Roten Meer ein bisschen Urlaub machen. Was war noch gut? Das Tote Meer kann man besuchen. Theoretisch kann man die Taufstätte, wo Johannes der Täufer, oder John the Baptist, Jesus getauft hat, am Fluss Jordan. Das ist allerdings eher enttäuschend, weil der Jordan komplett ausgetrocknet ist. Und das ist so eine Fitze. Da kann man sich sparen, soweit ich das verstanden habe. Es ist gut um seine Bargaining Skills. Wer die nächste Runde in Verkaufshandlung steckt, kann hier sehr gut seine Verhandlungstaktiken üben. Es steht nirgendwo ein Preis dran. Du gehst in den Laden, da steht kein Preis dran. Du fragst, was es kostet. Es muss das Ziel sein, mit der Hälfte rauszugehen. Ansonsten hast du was falsch gemacht.
Hast du irgendeinen guten Deal schon gemacht?
Wenn du zwei Tage in Petra bist, dann lässt du dich auf die Rückseite eines Taxis fahren. Dann gehst du zu einem sehr hohen Punkt, dem Monastery, das wahrscheinlich das zweitschönste Motiv ist. Dann gehst du den anderen Weg zurück. Damit du am Haupteingang rauskannst, musst du dich vom Taxi hinfahren lassen. Das dauert 10 Minuten. Deswegen kostet das 20-25 Dinar. 20 Dinar wären 24 Euro. Der Typ an der Hotelrezension meinte, das kostet 15 Dinar. Wenn man Glück hat, kriegt man es auf 12-13 Dinar runter. Ich habe 8 Dinar bezahlt. Ich verhandle eigentlich super ungern.
Mit einem armen Taxifahrer machst du das schon gerne?
Eigentlich nicht. Wenn die das Taximeter nicht anmachen, dann ja. Aber die verdienen im Schnitt 10 Dinar am Tag. Das heißt, dass sie einen Tag laufen, wenn sie die Tour gemacht haben. Von daher ist es immer noch sau viel Geld, das sie für 5-10 Minuten Taxi fahren. Ich habe es früher mal geübt, als ich noch jünger war. Da lief ein Inner rum und hat Rosen für 3 Euro verkauft. Es war jünger und wilder als es scheint. Ich bin nachts um 2 nach Hause gegangen und habe meiner Freundin Rosen mitgebracht. Ich wollte aber die ganzen Strauße mitbringen, weil mit steigendem Alkoholkonsum ich immer romantischer wurde. Mein Ziel war, dass die Rosenstrauße immer günstiger sind. Das Beste war, dass ich die Rosen für 23 Euro gekauft habe. Damit muss man sich abfinden, sonst zahlt man überall das Doppelte.
Wie kommst du an Alkohol?
Wenn man dem Alkohol frönen will, ist das nicht das richtige Land. Es ist nicht so schlimm wie Saudi-Arabien. Man kann in internationalen Hotels unter Umständen an der Bahn etwas trinken. Es gibt in der Hauptstadt Lickershops, aber auf dem Land nicht. Manchmal gibt es ein Fach im Kühlschrank, wo man eine Büchse Bier rausbekommt. Jordanien produziert sogar eigenen Wein, der ist auch gar nicht so schlecht. Aber es ist relativ unüblich, Alkohol zu bekommen. Die Ausstandslizenz ist relativ teuer. Ein Bier kostet 9 Euro, ein Wein ähnliches. Spring Break oder Urlaub ist hier nicht so angesagt. Es ist gewöhnungsbedürftig, dass zwei Drittel des Landes nachkommen. Oder direkt eingewanderte Palästinenser sind. Aufgrund der eigenen Geschichte sind sie unheimlich israelfeindlich. Ich würde nicht sagen, dass sie religiös antisemitisch sind. Sie betrachten Israel als einen sehr aggressiven Staat. Sie haben eine gemeinsame Grenze und hatten den Sechstagekrieg miteinander. Syrien hat die Golanhöhen verloren. Jordanien, das Westjordanland, Ägypten, den Gazastreifen. Israel sehen sie als einen sehr aggressiven Staat. Der Sechstagekrieg war ein Angriffskrieg, den Israel gestartet hat. Der Auskampf ist unheimlich komplex. Ich werde nicht den Pip-Scholler-Tour machen und mich darin verlieren. Nur um zu verstehen, warum die Israel nicht besonders mögen. Viele tragen die alten Grenzen von Palästina. Sie glauben, das ist ihr Land. Trotzdem sind die Menschen sehr offen. Es ist überraschend und komisch, wenn man sieht, wie unfreundlich Israel wahrgenommen wird. Aus deren Sicht ist Israel ein sehr starker Aggressor. Im Nordskonflikt gibt es keine Seite, die sich nichts zu Schulden kommen lassen. Ich glaube, dass viele Leute eine sehr kleine Seite beziehen wollen. Ich will nur darstellen, wie es hier gesehen wird. Ich glaube, beide haben es nicht leicht gehabt. Der Angriffskrieg von Israel wurde gestartet, weil sie aus den Golanhöhen von Syrien ständig beschossen wurden. Weil Ägypten auf der Sinai-Halbinsel Militär aufgefahren hat. Und weil sie den Golf von Aqaba dichtgemacht hat. Das ist die wichtigste Versorgungslinie aus dem Süden. Da haben Israel und Jordanien Hafen. Von daher ist es auch komplexer, als es einfach einen Angriffskrieg zu nennen. Aber der ist damals von Israel ausgegangen. Gleichzeitig wollen alle Länder, die um Israel herum sind, am liebsten den israelischen Staat vertreiben. Aber darauf muss man ein bisschen vorbereitet sein. Ich habe nicht das Gefühl, dass andere Meinungen hier nicht akzeptiert werden. Ein spannender Satz war, den ein Guide gesagt hat. Um auf die Kritik zurückzukommen. Der meinte, sobald hier Demokratie herrschen würde, würde ich ausreisen. Der Grund ist, dass es ein absolutistischer Staat ist. Du hast das haschemitische Königshaus. Das ist der 46. Generationen Nachkommen von Moses. Das ist lustig, weil nach meinem Verständnis jeder Nachkommen Moses wäre. Fakt ist, wenn du Demokratie ausrufst, würdest du wahrscheinlich die Moslem-Bodeschaft gewinnen. Die Bevölkerung ist tatsächlich konservativer als das Königshaus. Wahrscheinlich hattest du schnell deutlich schlechtere Verhältnisse, was Menschenrechte und Freiheitsrechte angeht. Wenn du Demokratie ausrufen würdest. Dann würden die Leute ultra konservative Islamisten wählen. Insofern sieht man das eher als einer der Gründe für die Stabilität in der Region. Und warum Jordanien vom Westen unterstützt wird. Dass das Königshaus, solange es die Macht ausübt, auch Garant für die Stabilität ist. Problematisch ist aber, dass es wirtschaftlich relativ schlecht geht. Dadurch, dass unheimlich viele Flüchtlinge kommen und es ein sehr armes, karges Land ist. Der sogenannte informelle Sektor, auf Deutsch würde man einfach Schwarzarbeit sagen, wird auf bis zu 40% der Industrie geschätzt. Jeder sagt hier immer, no tax, no crown. Also Schwarzhandel, wenn du irgendwas kaufst, wenn du irgendeinen Driver nimmst, dann sieht in der Regel der Staat davon nichts. Das heißt, vieles ist einfach Schwarzarbeit und wirtschaftlich geht es dem Land wirklich schlecht. Und vielleicht ist es sogar schlau, dass man hier offen homosexuell leben kann. Also man kann sich offen auf der Straße ausleben im Sinne von Küssen, aber das dürfen auch Männer und Frauen nicht. Oder das ist nicht gern gesehen. Aber es steht zum Beispiel keine Strafe auf Homosexualität oder so. Also ich würde schon sagen, dass es ein stabiles und offenes Land für die Region ist. Und wenn ich eins unterstützen würde in der Region, dann, also wir waren schon in Israel, das ist auch ein gutes Reiseland, glaube ich. Dann würde ich eher nach Jordanien gehen als nach Ägypten, Saudi-Arabien oder in die Emirate in Dubai oder Abu Dhabi. So tun, als würde da nichts Schlimmes passieren. Und vielleicht noch wichtig, dass wenn man hier eingereist ist und man danach nach Israel einreist, empfiehlt es sich einen neuen Reisepass zu holen. Ich habe das lustigerweise bei meinem letzten Besuch, also ich war ja wie gesagt 2017 schon mal für Business hier, habe mir danach für Israel, weil es oft empfohlen wird, einen neuen Reisepass geholt. Und interessanterweise bei der Ausreise, nicht bei der Einreise, gab es dann trotzdem so einen Gesprächsablauf, wo ich gefühlt vom First Level in den Third Level Support mich weitergearbeitet habe durch das dumme Beantworten von Fragen. Und gefühlt kurz vor einem Raum ohne Fenster stand. Und das Spannende war, obwohl ich einen neuen Reisepass hatte, wusste ich trotzdem, dass wir in Jordanien waren 2017. Ich weiß nicht, ob die Fluglinien die Daten weitergeben oder was weiß ich. Auf jeden Fall hatten sie viele Fragen.
Vielleicht dein Facebook Account?
Vielleicht Facebook Account, das kann auch sein, ja, guter Punkt. Oder Twitter oder Instagram. Auf jeden Fall gab es erhebliche Fragen zu dem Fakt, was ich denn in Jordanien machte. Da muss ich sagen, in welchem Gebäude ich in Tel Aviv arbeiten war und was ich da machen wollte. Genau, weil Israel hat halt ein gesteigertes Sicherheitsinteresse, das muss man auch verstehen. Aber so oder so sollte man sich einen neuen Pass holen danach. Aber das gilt ja für Abu Dhabi und so weiter auch, dass man am besten immer einen Pass für die islamische Welt, der arabischen Völker hat und einen für die jüdische Israel. Ich kann das Land sehr empfehlen, es ist relativ karg, aber hat unheimlich viel Kultur. Also von der Zeitleiste her deutlich mehr, als man irgendwo in Europa finden wird. Und wirklich cool und ich glaube eine gute Reisezeit ist so 10 bis 12, 14 Tage. Danach wird es vielleicht auch schon langweilig.
Dann lass mich kurz ein Update geben zu unserer Spendenaktion und unseren Hoodies. Wir nehmen wie gesagt am Dienstagmorgen auf, aktuell haben wir 600.000 Euro schon zusammen. 602, um korrekt zu sein. Das Ganze bedeutet so überschlagen 570 Hoodies. Man kann jetzt noch spenden bis Mittwochabend, also heute den ganzen Tag könnt ihr noch spenden, falls ihr das noch machen wollt. Link ist natürlich in den Shownotes, doppelgänger.io, slash spende. Und dann wird euch Mission Live eine E-Mail schicken und da könnt ihr dann den Hoodie auswählen, die Größe und so. Alles datenschutzkonform natürlich. Eine Kleinigkeit ist uns da aufgefallen und zwar beim Spenden kann man seine E-Mail angeben, muss es aber nicht. Also falls ihr jetzt eine der Personen seid, die das gemacht haben, wir haben uns noch nicht genau angeguckt wie viele das sind, aber falls ihr eine Person davon seid, schreibt uns bitte eine E-Mail kurz an podcast.doppelgänger.io. Wir werden so ein Zeitfenster haben von wahrscheinlich einer Woche, in der jeder sich seine Größe, sein Hoodie auswählen kann. Und dann die Sachen einmal produzieren und fertigstellen, so dass jeder Anfang Mai, Ende April den Hoodie im Postfach haben sollte. Und das war jetzt unser kleiner Service-Announcement für die Spenden. Vielen Dank für die ganzen Spenden, damit kann man echt einiges machen. Und wir sind beide glaube ich überwältigt wie viel da zusammengekommen ist.
Kann man das irgendwie in Busse umrechnen, diese 600.000?
4000 Euro ist ein Bus, also so ein richtig großer Bus.
Das heißt 150 Busse.
Und in Bus passen glaube ich 60 Leute.
Das wären 9000, richtig?
Genau. Also es ist immer noch, wenn man jetzt sagt, es fliehen 10 Millionen Leute, dann ist das natürlich immer noch wenig. Ich habe auch wieder eine Nachricht bekommen von einem Hörer, der gerade da ist, also mit einer NGO, mit care.de, wie das da gerade abläuft und meinte, man könnte sich da kein Bild von machen. Aber ja, jede Person hilft dort und was Mission Life auch macht, ist, dass sie darauf achten, wer wohin kommt und auch einen Plan haben, dass Leute dann wieder zurückkommen können.
Krass. Wir befestigen unser Image als Schleuserbande. Erst haben wir Leute in ein Clubhouse reingeschleust, jetzt aus der Ukraine raus. Wir sagen euch, in Halle 7, hinten an der OMR gibt es eine Backdoor, wo man umsonst sein kann. Das ist unser nächster Schleuser. Umsonst zur OMR mit deinem Spaß. Aber man sollte sich ein Ticket zur OMR kaufen, das sollte man nicht verpassen. Und die Eventbranche muss man auch unterstützen. Der arme Philipp muss sich die Uhren schon schenken, kann sich nicht mal eine Uhr kaufen und muss sich spannen lassen.
So leicht ist PIP kaufbar, kaum sieht der, dass OMR gespendet hat, zack, kommt das Werbe-Ticket.
Wir haben eine signifikante Spende gemacht, vielen Dank dafür. Sollte man auf jeden Fall hingehen. Wir zeigen euch trotzdem die Backdoor und schleusen euch irgendwo rein.
Vielleicht machen wir noch ein Secret-Event, mal gucken. Sonst, Inflationswahnsinn, wie rette ich mich jetzt dagegen? Du machst ja schon immer Witze über das Auto, dass ich kaum fahre.
Du musst ja nicht gerettet sein, du wirst mit meinen Steuergeldern gerettet. Das ist total okay, musst dir keine Sorgen machen. Es ist komplett blöd, diese veraltete Technologie noch mal zu unterstützen. Ich glaube schon, dass es Menschen gibt, die das härter trifft, Pendler oder Leute, die wenig Geld zur Verfügung haben. Dann fände ich es viel besser, um nicht gezielt den Benzinkonsum zu unterstützen. Was nicht geht, scheint es eine Pro-Kopf-Prämie auszuzahlen. So einfach funktionieren das Steuerwesen und der deutsche Staat nicht. Dass man auf jedes Konto eines Bundesbürgers mal eben 500 Euro überweisen könnte. Und gleichzeitig will man ja auch kein Bürokratiekomplex erschaffen, wo man das beantragen müsste. Wo dann die Hälfte des Geldes schon für die Bürokratie und den Prozess versickert. Ich glaube, das Schlauste wäre, stattdessen einfach die Mehrwertsteuer zu senken. Die wiederum würde einerseits den Benzinpreis senken, auch mit senken, aber nicht über Gebühr. Die die Wirtschaft befeuern, was vielleicht gar nicht so gut ist in Zeiten von Inflation. Aber vor allen Dingen würde sie überwiegend den ärmeren Menschen wehren. Weil konsumieren zumindest die Grundnahrungsmittel muss jeder. Und da das günstiger zu machen, wäre wahrscheinlich schlauer. Also hier halte ich für schlauer, als jetzt direkt das Tanken von Benzin. Was früher oder später eh so teuer werden muss. Zu subventionieren mit dem hart verdienten Steuergeld der Leute, die eventuell kein Auto haben. Oder es vielleicht besser anders nutzen wollen würden. Das Thema war, es hat ein Nutzer auf Twitter auch geschrieben, wir sollen unsere Hörer auf den Inflationswahnsinn vorbereiten. Und es gab glaube ich auch ein paar andere Fragen zum Thema Überinflation. Also ich möchte schon nochmal sagen, wir hatten das schon mal in der Folge, die heißt, kann man auch suchen. Ich glaube Überinflation war in der Titel. Was wir gerade sehen, ist keine Überinflation. Überinflation ist dann das Geld, das sich irgendwie im Wert halbiert oder so regelmäßig. Wir haben schon eine Rekordinflation. Ich glaube Paul Gertschew bezahlt gestern, sagen selbst ohne Energie, sind wir bei 12% im Februar oder so. Dass die Preise gestiegen sind, oder der Consumer Price Index. Das ist natürlich schon enorm. Aber ich glaube, was wir einfach nur lernen ist, wie gesagt, was früher noch so war. Was früher später eh gekommen ist. Man muss mal ganz klar sagen, dass dieses Inflation is transitory, das war glaube ich von Anfang an eine Lüge. Nun konnte natürlich niemand diesen Krieg vorhersehen. Beziehungsweise, das tun ja viele so, als hätte man es können. Oder vielleicht gibt es auch Gründe dafür, anzunehmen, dass so etwas passieren könnte. Aber der Krieg ist ja nicht der einzige Grund dafür, dass jetzt das, was konkret sehr stark auf die Preise drückt. Oder was die Preise treibt. Was wiederum nur darum liegt, dass unsere ganze Ökonomie mit fossilen Brennstoffen gepowert ist. Deswegen wird Stahl teurer, weil teilweise die Rohstoffe aus dem Osten kommen. Aber auch weil es ein sehr energieaufwendiger Prozess ist. Es ist vollkommen klar, dass Lebensmittel teurer werden, weil sie mit Öl hergestellt werden. Letztlich. Es ist vollkommen klar, dass Fleisch ja auch Lebensmittel ist. Das ist übrigens auch nochmal spannend. Der beste Weg, die Weizenpreise steigen ja ganz stark, weil Ukraine und Russland krasse Ölexporteure sind. Und viele Länder, die wirklich hungern oder relativ arm sind, diesen Weizen eigentlich zu fairen Preisen brauchen, um ihre Bevölkerung zu ernähren. Der beste Weg, die Weizenpreise runter zu bekommen, wäre einfach, unsere Tiere nicht mehr mit Weizen zu füttern und weniger Fleisch zu essen. Also ich selber esse noch Fleisch, aber in relativ niedrigen Mengen. Aber allein die Schweinemastindustrie, die wir in Deutschland haben, wir sind ein Nettoexporteur von Schweinefleisch. Unter anderem gehen unsere Schweinebräuche nach China. Keine Angst, nicht deine, also die von den Tieren. Und sich mit dieser Industrie zu brüsten, die ist ja kaum arbeitsintensiv. Wir schaffen wenig Arbeitsplätze damit. Beziehungsweise die einzigen Arbeitsplätze, die wir schaffen, sind für irgendwelche osteuropäischen Sklaven, die in den Tönniesfabriken arbeiten müssen, unter auch wirklich Bedingungen, unter denen, glaube ich, oder offensichtlich kaum ein Deutscher mehr arbeiten möchte. Das heißt, mit Arbeitsplätzen sichern hat das eigentlich nichts zu tun. Wir übersäuern komplett unseren Boden mit den ganzen Exkrementen der Schweinemast oder auch anderen Tierprodukten. Und ich glaube 50 Prozent, Sekunde, ich muss mal gucken, ich habe das neulich mal kurz recherchiert, ich glaube 50 Prozent unseres Weizens wird nur als Futtermittel und Kraftfutter für Rinder und Milchkühe usw. verwendet. Sekunde. Also wir sind Netto-Schweinefleisch-Exporteur. Die anderen Tierarten mal so, mal so, ja, ich glaube die Hälfte ungefähr, geht nur für Futtermittel rein. Das könnte man sehr gut sparen, indem man einfach weniger Tiere konsumiert. Ich weiß nicht, warum wir unbedingt in Deutschland so viel Schweinefleisch herstellen müssen. Das ist super schlecht für unsere Böden, es ist keine menschenwürdige Arbeit, es ist eine extrem margenarme Industrie, die nichts mit Technologie zu tun hat. Vielleicht kann man das Geld besser investieren, um Fleisch im Labor herzustellen oder sowas. Das wäre immer eine Hochtechnologie, vielleicht langfristig nicht viel margenstärker, aber würde definitiv weniger menschliches Leid und weniger Tierleid machen. Ich glaube, das wäre der beste Weg, den Weizenpreis kurzfristig und auch Soja runterzubekommen. Ansonsten gehe ich davon aus, dass die Inflation mittelfristig so hoch bleibt. Solange der Prozess, dass wir fossile Brennstoffe versuchen abzulösen und ihnen einen halbwegs fairen Preis geben, über CO2-Steuer oder durch die Knappheit, die jetzt verursacht wird, müssen die Preise steigen. Ich tue mich ein bisschen schwer, das jetzt Inflation zu nennen. Natürlich ist das technisch gesehen eine Inflation, aber eigentlich ist es ein Abbau von Subventionen. Vorher haben wir die gesamte Industrie mit einem fast kostenlosen Dopingmittel, was Rohöl heißt, befeuert. Und dieser kostenlose Impuls, den andere Generationen tragen und andere Länder, den bauen wir jetzt ab. Dadurch müssen die Preise steigen, das ist klar. Und jeder, der sagt, dass das in den nächsten 20 Jahren nicht so bleiben wird, der lügt einfach. Wir müssen jetzt, ich glaube, mindestens zwei Dekaden mit hohen Inflationsraten nehmen, bis wir es irgendwie geschafft haben, die Warenkosten des Verbrennens von Öl, also sowohl die Warenkosten, die Knappheit des Öls zu berücksichtigen, als auch die externen Effekte im Verbrauch zu verhindern. So lange werden wir mindestens 4-5% Inflation pro Jahr haben. Aber sich darüber zu beschweren, ist Quatsch, weil wir haben alle davon profitiert, als wäre das kein Problem in der Vergangenheit. Also den Wohlstand, den wir aufgebaut haben, haben wir uns geborgt auf die Kosten. Ich glaube, es kommt kein Inflationswahnsinn, es ist keine Hyperinflation, sondern es ist eher eine Normalisierung des Wirtschaftssystems, glaube ich. Und da werden aber ganz viele Leute darunter leiden. Und weil das Problem eben so stark mit Ungleichheit verknüpft ist, nämlich dass die Profiteure der Ausbeutung des Planeten vielleicht nicht an einer Hand abzählbar sind, aber in der Regel in den oberen 1-2% der Bevölkerung sitzen, die davon übermäßig profitiert haben, ist der beste Weg, das zu tun. Einerseits die CO2-Steuer in dann wieder relativ hohen Kosten, andererseits eben vielleicht über Erbschaftssteuer diese Aufkosten anderer Generationen gebildeten Vermögen auch wieder umzuverteilen. Das hören jetzt viele bestimmt wieder nicht gerne, aber ich glaube, wenn man die Geschichte richtig versteht, ist das der einzige logische Schluss, wenn man irgendetwas wie Gerechtigkeit erreichen möchte, zwischen den Generationen, zwischen den Schichten, zwischen den Ländern. Und mit dem Thema Klimaschutz, das ist ja auch ein Thema, das ist ein Thema, das wir uns immer wieder an die Schichten zwischen den Ländern.
Und wie kann man sich davor schützen? Aktien, Immobilien, Rolex?
Vor der Inflation? Ja, Sachwerte, idealerweise CO2-vernichtende Sachwerten wie Wälder. Wir haben schon einen relativ starken Preisanstieg bei Wäldern, aber ich glaube, der wird weitergehen. Eventuell wird man später noch stärkere Kredite bekommen, also Kredits im Sinne von positiven CO2-Kredits, die man wieder verkaufen kann, wenn man Wälder schafft oder Moore wieder versumpft, um sie auszutrocknen und so weiter. Immobilien wahrscheinlich. Und Unternehmen, die den Preisanstieg gut weiterreichen können. Also eben nicht so ein Oatly oder Bier und Miet, sondern man sagt immer so Luxusgüter als bestes Beispiel, aber ich finde es auch albern, dass wir immer mehr Geld in Hermes und LVMH stecken, ehrlich gesagt. Die sind ja schon auch krass bewertet. Die beste Versicherung ist, wenig zu konsumieren. Das bringt uns zu anderen Problemen. Dann kriegen wir nämlich eine starke Inflation, aber letztlich, was die Inflation jetzt auch anheizt, können wir noch mehr kaufen, weil sie Angst haben, es wird in der Zukunft teurer. Und ein guter Weg ist einfach, seinen Konsum auch ein bisschen einzuschränken. Dann wird vielleicht unsere Wirtschaft mal ein bisschen weniger wachsen. Das bringt andere Probleme mit sich, aber vielleicht kann man den Kauf eines neuen Autos ja verschieben, was eh schon viele machen und vielleicht merkt man auch, man braucht irgendwann vielleicht gar kein Auto mehr. Kurzer Einschub von Jan aus dem Off. Wer auch gerade nicht in der Lage ist, sich Wald oder Immobilien zu kaufen, so wie Pip das empfiehlt, sondern das Geld breit gestreut in Aktien, zum Teil von Tech-Unternehmen steckt, darf sich trotzdem beruhigt fühlen. Das erklärt Pip ganz gut in Folge 112 in den ersten 10 Minuten und dann bei ca. Minute 50 geht es nochmal um das Thema Inflation. Genauso wie in Folge 87. Irgendwann erklärt Pip auch, dass Arbeiten gehen und gefragtes Skills erlernen eigentlich die beste Versicherung gegen Inflation sind. Welche Folge das war, weiß bestimmt die Community auf Discord. Schaut doch mal vorbei auf doppelgänger.io.
Lisa hat gefragt, wie du angefangen hast an der Börse zu investieren. Also wann hast du damit begonnen, was war deine erste Aktie, mit was für einer Summe bist du eingestiegen?
Hervorragende Frage. Das sind genau die leichtgewichtigen Fragen, die ich mir wünsche. Jetzt habe ich vergessen das vorzubereiten, merke ich gerade. Ich versuche mal kurz in mein, mal sehen, ob die Commerzbank das hinbekommt, dass ich da jetzt noch mich einloggen kann und das so weit zurückverfolgen. Das war nicht so einfach manchmal. So meine PIN.
Ich fange mal an. Damals. Pip war 8.
Genau und kam mit toller Zeichen in den Augen auf die Welt.
Fängst du an zu heulen, wenn du siehst, was du alles verkauft hast?
Ja, auf jeden Fall. Oh, hier steht nur 36 Monate, aber ich kann auch individuell. Sekunde, machen wir individuell. Startdatum, das müsste 97, 98 gewesen sein. Achso, der Kalender geht auch nur bis 2000 zurück. Das ist ja enttäuschend. Leider ging das noch. Na gut, dann vergesse ich natürlich die schlimmsten Fälle immer. Habe ich jetzt erst aus dem Kopf dann. Also ich habe angefangen tatsächlich mit meinem Zivildienstgehalt. Also nach dem Abitur habe ich Zivdienst gemacht und weiterhin bei meinen Eltern gelebt, um Geld zu sparen. Und damit hatte ich ein bisschen verfügbares Einkommen, was sich in der 98, 99er Bubble in Aktien gesteckt hat. Und habe irgendwie aus, keine Ahnung, 5, 6, 7.000 Euro Zivildienstgehalt relativ schnell signifikant eine hohe fünfstellige Summe gemacht. Und die dann später auch wieder verloren, um das gleich mal auf weg zu sagen. Ich weiß noch, meine erste Aktie war eine ganz spannende Pixel. Also die eine war König & Bauer, das ist ein deutscher Druckmaschinenhersteller. KBA hießen die damals, glaube ich, noch, oder König, Bauer, Albert. Es gibt Heidelberger Druck, ist ein großer Druckmaschinenhersteller. König & Bauer und Hämmer in Ronan, glaube ich, sind die drei großen. Und König & Bauer hat damals eine hohe Dividendenrendite gehabt. Und Druckmaschinen 1998, dachte ich, wie schlau ist das denn? Da druckt man quasi Geld. Hat sich herausgestellt, die haben, soweit ich weiß, Roll- und Rotationsdruckmaschinen gebaut, wo man typischerweise auch Zeitungen mitdruckt. Und wie das ausgeht, kann man sich vorstellen. Das wäre jetzt im Nachhinein nicht der beste Pick gewesen. Meine zweite Aktie war Singulus. Die haben was viel Schlaues, was Modernes gemacht, nämlich CD-Rohlinge gedruckt. Das Spannende ist, das ist alles nur 20 Jahre her. Also man muss sich bei den Aktien, die man heute kauft, ganz genau fragen, wie lange es diese Technologien überhaupt noch geben wird. Und die Geschwindigkeit, mit der sich die Welt ändert, hat sich stark beschleunigt. Ich habe vor 20 Jahren eine Druckmaschinenaktie und eine CD-Presswerkaktie gekauft. Beide Businesses gibt es heute quasi nicht mehr. Die Aktien gibt es beide noch, aber die haben sich, glaube ich, nicht großartig entwickelt in der Zeit. Aber es können Technologien einfach vollkommen vom Markt verschwinden. Also wenn man heute glaubt, Wasserstoff, das Ding, Sonnenklar, Windräder, was weiß ich, kann auch sein, dass es in 20 Jahren keine Sau mehr juckt. Das ist schon mal ein gutes Learning aus der Story.
Was war so dein Research? Hast du viele Zeitungen gelesen und hast du irgendwie so diese Box mit den CD-Rohlingen gehabt und die ganze Zeit irgendwelche Sachen gebrannt?
Ich war wie der schlimmste Börsenanfänger, den man sich vorstellen kann. Also ich habe irgendwie Euro am Sonntag gelesen, NTV geguckt und der Typ, der den schönsten Schnips hat, dessen... Also ich habe mir irgendwie Narrative angehört und wenn ich das logisch fand, da waren so teilweise die gleichen Figuren wie heute noch, irgendwie so Bärnecker und so. Und wenn ich das sinnvoll fand oder schlau, dann habe ich mir die Aktie zugelegt. Ich hatte SAP-Vorzüge, war damals super heiß, weil der deutsche Softwarekonzern war auch stark übertrieben nach oben. Ich glaube, ich hatte mal Siebel Systems, aus denen später Salesforce entstanden ist. Ich hatte Softbank, das war quasi das Tesla der Zeit, wo der Hauptsport von Analysten und Journalisten war, auszurechnen, wie die Bewertung von Softbank doch noch passen könnte. Die mit irgendwie, ich glaube, 100 Mal Earnings oder Umsatz, ich weiß gar nicht mehr, aber krass übertrieben waren. Dann hatten wir mal Alibaba, also Alibaba hat glaube ich einen wesentlichen Anteil in Softbank ausgemacht. Wenn das so schnell wächst und irgendwelche anderen Internetaktien, die Softbank hatte, dann muss der Kurs von Softbank irgendwie exponentiell wachsen und das weiß ich. Dann hatte ich natürlich russische Ölaktien, die damals auch schon auf WUG waren, also Gazprom, Lugol und Suguniewte Gas und Rosneft, glaube ich. Natürlich ohne irgendeine Ahnung vom russischen Ölmarkt zu haben. Ich glaube, das waren die ersten Aktien, die ich so hatte. Und dann kam, ich hatte Steico tatsächlich später, die hätten sich glaube ich gut entwickelt, die bauen so Dämmstoffe, das gilt als relativ eine gute Aktie wieder heutzutage. Dann Asian Bamboo, das war glaube ich eher so zwielichtig, ich glaube die gibt es auch nicht mehr, eher so zwielichtig. Die haben irgendwie eine schöne Börsenstory erzählt, nämlich dass Bambus ebenso viel schneller wächst als Holz und deswegen kaufen sie Wälder und bauen Bambus an und verkaufen den dann an die Papier- und Möbelindustrie. Und das ist glaube ich am Ende nicht so gut ausgegangen, aber da bin ich irgendwie noch gut genug rausgekommen zum Glück.
Und Moritz hat gefragt, was deine Fehler waren und was du heute anders machen würdest? Also weniger Fernsehen gucken?
Ich glaube die Fehler waren anzunehmen, dass die Aktienjournalisten, ich glaube ich verstehe heute besser sozusagen, die brauchen halt jede Woche oder jeden Monat eine neue Story. Und wie viel Substanz dahinter steht, würde ich, also ich verstehe das total, so funktioniert die Presse halt und es geht ja auch darum einfach eine Inspiration zu finden und man muss dann eben selber den Research machen oder schauen, ob man diese Inspiration mag oder ob dieses Narrativ verfängt. Aber ich glaube damals und teilweise auch heute war das schon so, dass viele Akteure, der Aktionär war damals natürlich auch schon eines der größten Medien, was da drin steht, das geht fast automatisch hoch. Was teilweise auch so war, einfach durch den Effekt, dass einfach die Lemminge da hinterher gelaufen sind. Also du hast halt am schlimmsten Fall Samstag den Aktionär oder dann kam der Donnerstag raus sogar, ich weiß nicht mehr genau. Und dann am nächsten Tag, der erste Kurs war halt immer übertrieben. Dann nach und nach, je nachdem wer die schnellste Verbindung zu seinem Banker hatte per Telefon, wirklich ganz furchtbar.
Erst mal Podcast, dann ganz anders.
Genau, aber was habe ich sonst. Dann habe ich aber eine ganz lange Zeit auch einfach keine Aktien mehr gehabt, bestimmt bis vor fünf Jahren oder so, einfach weil ich mein Geld immer zu 100% in entweder so meine eigenen Side-Hustles investiert habe oder in irgendwelche anderen Feder. Und jetzt, aber das Gute ist dadurch, letztlich hat man dann mit 2000er Crash und Great Financial Crisis 2008 schon zwei Crashes durchlebt, was dann so ein bisschen ruhiger stimmt für Zeiten wie jetzt. Aber trotzdem weiß man, dass in Blasen schon auch Geld zu verdienen ist. Was glaube ich Quatsch ist, ist zu sagen, weil jetzt eine Aktie irgendwie mit 30x Sales bewertet ist, dass es zwangsläufig falsch ist. Das ist kurzfristig vielleicht eine Überbewertung, was heißt nicht, dass sie auch noch zu 60x Sales steigen kann, wenn der Markt das will. Genau, ich überlege gerade, ob es noch irgendwelche guten Storys gibt, ob das sind die Aktien, an die ich mich erinnere.
Na gut, dann lass uns weitermachen. Eine weitere Frage war, ob du mal überlegt hast, bei einem VC zu arbeiten und was dafür und dagegen spricht.
Boah, die habe ich extra nicht kopiert, aber du hast es trotzdem gemacht. Was heißt denn bei? Als Angestellter? Als Partner. Also ich mache das ja sozusagen im Kleinen als Business Angel. Das hat gewisse Parallelen. Der einzige Unterschied ist, dass sich nicht andere Leute Geld verweilen. Und allein das würde mir schon viel Spaß verderben. Also wenn ich benötigte Maßnahmen, due diligence und sowas machen muss, ich weiß nicht, ob das der spaßigste Teil des Jobs ist. Und gleichzeitig ist VC ein starkes Beziehungsbusiness. Wir haben es ja schon ein paar mal angeschnitten, das ist nicht zwangsläufig meine Stärke. Das passt zu dir vielleicht viel eher sogar. Es ist insofern attraktiv, dass du durch das Managen anderer Leute, wenn du in der Partnerschaft bist, diese 2 in 20, also 2% Managementgebühr, oder 20 teilweise, oder ein bisschen mehr Prozent, je nachdem wie gut es ist, der Performance bekommst. Man kann reicher werden, wenn man mit anderen Leuten Geld arbeitet, das ist vollkommen klar. Ich finde ehrlich gesagt die Freiheit, irgendwie meine eigenen Entscheidungen zu treffen, und das vielleicht nicht aus dem Bauch, denn ich bin ja schon ein relativ rationaler Mensch. Aber ich habe ehrlich gesagt nie wirklich das als Option in Betracht gezogen. Und finde es auch jetzt nicht mega spannend. Ich glaube mir macht es mehr Spaß, mein eigenes Geld zu, und wie gesagt, so viel ist es ja auch gar nicht. Wäre das für dich spannend? Oder was sind deine Pro und Kontra?
Die Pro sind, dass man unheimlich viel sieht. Du lernst viele Leute kennen, v.a. in der jetzigen Phase schon früh kennen. Man sieht viel, das kann schon interessant sein. Manchmal ist es mir ein bisschen zu bankenlastig, also dann denke ich, das ist eigentlich eher so wie ein Investmentbanker. Aber wäre jetzt nicht abgeneigt. Kommt halt drauf an für wen, wie bei allen Arbeitgebern. Bei den Top VCs siehst du halt die Top Cases, und da kann es auf jeden Fall super interessant sein.
Ja, ich glaube das Spannende ist, wie du sagst, sich beruflich mit spannenden Industrien und Technologien beschäftigen zu können. Das ist sicherlich einer der Vorteile. Und es gibt durchaus VCs, die versuchen das wirklich tief zu durchdringen. Das ist ganz spannend.
Dann noch eine weitere Frage, und zwar erneuerbare Energien. Jemand möchte da rein investieren, am liebsten in einen ETF, aber dann nicht in einen Deal.
Entschuldigung, wenn ich dich unterbreche, wollen wir mal einen Deal machen. Du merkst ja, ich versuche mir das zumindest sehr stark abzugewöhnen und korrigieren. Können wir dir das rein investieren? Abgewöhnen, das ist eigentlich so eine Toplung, und bei mir dreht sich immer alles im Magen um, wenn ich das höre. Aber wir lassen das schön on tape und machen das aber zu unserer Challenge. Ich werde in Zukunft immer wieder darauf hinweisen, das ist ungefähr schon zweihundert Mal passiert, und jedes Mal sage ich nicht, was dann man wieder machen möchte. Aber ich weiß ganz höflich drauf hin, okay? Und es ist ein sehr gängiger Fehler, und ich mag den auch schon gemacht, keine Sorge. Wir versuchen uns ja ständig zu verbessern, und deswegen sage ich weniger zumindestens, und du, in etwas investieren, nicht rein investieren. Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Keine spezifischen Kauf- und Anlageempfehlungen. Keine Anlageberatung, keine Rechtsberatung, keine Steuerberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Verantwortung für solche Trades liegt bei euch. Pipp und Philipp haften nicht vor eure Verluste. Philipp und Philipp und Philipp können Risiko- Dispension der HörerInnen nicht einschätzen. Ihr entscheidet selber, was ihr kauft und tragt dafür auch die Verantwortung. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.eu slash disclaimer nachlesen.
Also ETF, erneuerbare Energien ohne die ganzen Hype-Aktien, also kein Tesla, kein Plug Power und und und. Gibt es sowas? Also wirklich erneuerbare Energie nicht gehypt? Das, also kann ich mir kaum vorstellen, dass es sowas im Angebot gibt. Wie müsste man das denn schneiden, dass man dann sagt, ok, außer alle, die irgendwie ein Multiple von XY haben, fallen da wieder raus?
Also was du machen kannst, ist du kaufst dir ein ETF und kaufst dir einen langfristigen Short, also zum Beispiel lieber CFD, wobei man das eigentlich nicht machen sollte. Aber also du kannst dir sozusagen das Gegengewicht als Long Short Strategie bauen. Das heißt, du kaufst dir den iShares, also BlackRock iShares, wie heißt das, Clean Energy und dann shortest du ab Plug Power oder alles, was du da nicht schön findest. Das ist eine Möglichkeit, wobei man eben dieser Short hat halt immer Kosten und wenn du es langfristig machen willst, hast du so einen rollierenden Kosteneffekt, dass du entweder immer neue Optionsscheine kaufen musst oder die Rolloverkosten für die Terminkontrakte. Deswegen ist das wahrscheinlich nicht die beste Lösung. Es gibt auch nicht so viel bessere. Also man kann schauen, ob man was findet, was zum Beispiel nur Windkraft ist oder nur Solar. Aber auch in dem Sektor gibt es glaube ich schon Overhyped Aktien und so richtig gut funktioniert, ich glaube Vestas funktioniert noch ganz gut. Aber ansonsten, es gibt auch durchaus Troubled Companies im Solar- und Windkraftsektor. Was vielleicht wichtig ist, das System wie ein ETF funktioniert, ist ja schon, dass es durchaus einkalkuliert ist. Du hast dann eben diese Overhyped Aktien drin und ganz langfristig, wenn die mal abbauen, dann gewinnen andere Aktien wieder an Gewicht. Und das ist ja einer der Gründe, warum ETFs langfristig besser funktionieren. Weil die wirklich guten Aktien, die langfristig funktionieren, immer mehr Gewicht bekommen und die, die overhyped sind, tendenziell nach und nach rausfallen oder weniger Gewicht nehmen. Auch wenn die jetzt kurzfristig mal mehr haben. Das heißt, so schlimm wäre das gar nicht, dass man das gezielt rausnehmen müsste. Mir ist kein Produkt bekannt, dass die Definition, was ist overhyped und was nicht, ist ja auch arbiträr. Das sagen wir jetzt so. Vielleicht ist Plug ja auch die Zukunftstechnologie. Da können wir uns ja irren. Vielleicht ist Tesla eben auch, doch, ich halte es für einigermaßen unwahrscheinlich, aber vielleicht schaffen sie es irgendwie, diese Bewertung mal zu rechtfertigen. Ich habe irgendjemand gesagt, 2025 gibt es keine anderen Autos, Autobauer mehr oder so ein Quatsch. Ich glaube, es ist schwer. Also, wenn man auf den Sektor sitzt, also man kann wieder Einzeltitel nehmen oder einen Korb aus Einzeltiteln, dass man sagt, man macht sich einmal die Mühe, den Research zu machen, obwohl man dann eigentlich sie auch weiterverfolgen muss. Schwer. Wie gesagt, entweder Short-Long-Strategie machen oder einen puren Windkraft- oder puren Solar-ETF nutzen oder eine Technologie, an die man glaubt. Aber man kann auch einen Energieversorger, also einen Versorger-ETF, die gibt es ganz sicher. Die gelten als sehr krisenresistent, weil sozusagen Strom wird immer gebraucht, einfach gesagt. Ansonsten fällt mir keine bessere Möglichkeit ein, das umzusetzen, ohne immer regelmäßigen Rechercheaufwand zu haben. Aber wie gesagt, in der ETF-Strategie ist es eigentlich integriert, dass solche Übertreibungen abgebaut werden und man langfristig eben trotzdem auf den Sektor setzt. Und zu glauben, dass der Clean-Energy-Sektor langfristig Rückenwind hat, ich glaube, das ist trotzdem sehr rational, auch wenn da jetzt Sachen drin sind, die weniger werthaltig sind. Aber die sind ja auch alle stark runtergekommen schon. Also die ganz schlimmen Sachen haben ja auch ordentlich an Wert verloren. Von daher ist es vielleicht nochmal ein bisschen einfacher jetzt. Ich kann mal gucken, wie der Clean-Energy runtergegangen ist. Der hat wahrscheinlich auch schon 20-30% an Wert verloren, dadurch, dass da eben so ein kopflastiges Year-to-Date ausgeglichen ist. Also dieses Jahr ist er genau Plus-Minus Null. Der ist aber vom Hochhöhepunkt schon runtergekommen. Also im letzten Jahr hat er 24% verloren. Und trotz dem jüngsten Absturz hat er über 10 Jahre den MSCI World nach meinem Verständnis outperformed. Je jünger die Geschichte, also 3 und 5 Jahre sogar noch deutlicher. Von daher, ich würde mich da einfach nicht abschrecken lassen. Wie gesagt, ETF heißt eben, du kaufst vollkommen undiskriminativ. Undiskriminatory, wie es auf Polnisch auch Deutsch heißt. Also du kaufst blind oder ohne weitere Überlegungen und Meinungen dahinter den gesamten Sektor. Und auch wenn du einen MSCI World kaufst, vielleicht kann man es mal so sehen, um das zu vereinfachen und noch abstrakter zu machen. Wenn ich einen MSCI World kaufe, kaufe ich auch Aktien, die ich definitiv nicht drin sein will. Wo ich glaube, die sterben in den nächsten zwei Jahren. Pleitekandidaten, da ist alles mögliche drin. Aber weil die eben schon immer schlechter gewichtet werden oder immer niedriger gewichtet werden, ist das für Gesamtperformance eben gar nicht schlimm. Das ist vollkommen einkalkuliert, dass da absolute Underperformer drin sind, weil eben auch alle Outperformer drin sind. Die hast du auch. Und deswegen ist es glaube ich total okay, trotzdem einfach den Clean Energy oder irgendeinen anderen grünen ETF zu kaufen. Und sich darüber nicht zu viel Gedanken zu machen. Und wenn doch, kann man eben einzelne Titel shorten. Kann man einen Optionsschein machen, kann man per CFD machen oder vielleicht irgendeinen Inverse ETF. Oder einfach lassen. Du könntest einen Inverse ETF auf Hype Aktien machen, den Inverse Cathie Wood ETF und den Long Clean Energy. Dann hättest du vielleicht genau das Ergebnis. Aber wie gesagt, das ist für den normalen Anwender vollkommen unnötig.
Dann lass uns mal in unsere Earnings Ecke gehen. Wahrscheinlich schon ein paar Tage alt. GitLab wollten wir uns die Zahlen angucken.
Genau, das haben sich viele Hörer gewünscht, weil das die letzte Woche spannende Zahlen gebracht haben. GitLab macht DevOps Software. Also so, willst du das erklären?
Du kannst es bestimmt besser erklären. Die Hauptkonkurrenten sind GitHub und Bitbucket. Bitbucket, Entwickler nutzen es, um verschiedene Updates oder Software hochzuladen.
Genau, die Commitments in den Code zu senden und eventuell verschiedene Stränge zu entwickeln, der gleichen Software. Ich glaube, wie heißt das? Fällt das Wort nicht ein? Also es ist letztlich ein Operating System oder Management System, um die verschiedenen Contributions der Entwickler zu einer Gesamtsoftware zu verwalten.
Und gegründet von zwei Ukrainern.
Und gegründet von zwei, das wusste ich gar nicht. Nicht überraschend. Also, die haben Q4 2022 announced, das heißt sie haben ein verschobenes Fiskaljahr, wahrscheinlich bis Ende Januar. Ich habe es noch nicht entschieden, vielleicht schaffe ich es noch entschieden zu machen, wenn ich es nicht mache, spätestens bei den nächsten Earnings. Sie sind gewachsen mit knapp 69 Prozent. Das ist schneller als im Vorquartal, aber ungeher so schnell wie im Jahresschnitt, war 66 Prozent für das Gesamtjahr. Jetzt in Q4 nochmal leicht beschleunigt mit 69, das ist super. Sie haben eine Gross Margin von rund 88 Prozent über das Gesamtjahr. Das ist für Software schon im absolut oberen Bereich, Top Bereich. Die EBITDA Marge ist noch minus 50 Prozent. Das ist relativ hoch logischerweise und eigentlich zu hoch für 66 Prozent Wachstum. So, was machen wir denn in der Regel? Wir gucken auf den Cashflow und dann sind wir gnädiger, wenn der Cashflow hoch genug wäre. Und der Cashflow, Cashflow Operations in dem Fall würde ich nehmen, ist nur noch minus 1,1 Millionen im Q4. Im Gesamtjahr sind es minus 50 Millionen auf Gesamtumsatz von 250 Millionen. Das wäre nämlich ziemlich genau minus 20 Prozent Operating Cashflow Marge. Im Vergleich zu 66 Prozent Wachstum wäre das wiederum eine Rule of 40 von 66 minus 20 Prozent, also negative 20 Prozent Operating Cashflow. Wären wir bei einer Rule of 40 von so ungefähr 45, 46. Das wäre sozusagen im guten Bereich. Wenn man jetzt das letzte Quartal nimmt, wo man sogar auf nur noch eine Million negative Cashflow Operations ist, dann hätte man sogar eine deutlich höhere Rule of 40. Also es entwickelt sich viel in die richtige Richtung. Das Wachstum wird beibehalten. Die Cross-Margin ist sehr gut. Die Kostenstruktur verbessert sich und es fängt an wahrscheinlich im nächsten Quartal Cash zu generieren. Es ist ungefähr mit ein bisschen mehr als 20 mal CS bewertet. Das ist das, was man glauben würde bei den Zahlen. Das ist jetzt kein Schnäppchen, aber wahrscheinlich fair bewertet. Und vielleicht nochmal in die kleineren, aber wichtigeren Zahlen. Die DB-NER ist mit 152 Prozent sehr, sehr gut. Das macht wahrscheinlich insofern Sinn, dass wenn man eine Firma mit Entwicklern hat, dass man in der Regel immer mehr Leute einstellt. Die Operations im IT-Bereich vergrößern sich fast von alleine. Mit steigender Größe, die Ineffizienz steigt und man immer noch mehr Entwickler braucht, um das Gleiche zu schaffen. Zumindest ist das mein Gefühl. Und so steigt dann wahrscheinlich auch die Rechnung an GitLab. Die Kunden, die über eine Million ausgeben, steigen sogar um 95 Prozent. Die, die über 100.000 ausgeben, um 74 Prozent. Und die, die mehr als 5.000 ausgeben, um 67 Prozent. Also die größeren Kunden wachsen schneller. Das ist wiederum auch ein natürliches Resultat der DB-NER. Wenn ich eine hohe Upselling-Rate habe, dann entstehen automatisch immer mehr große Kunden, die diese abiträr gesetzten 100.000, eine Million, zwei Schulds überschreiten. Das sind jetzt zwei wichtige Zahlen, auf die wir mal schauen. Dollar-based Net Retention Rate. Die DB-NER ist bei 152 absoluter Topwert. Alles über 130 ist schon sehr gut. 152 ist sehr, sehr gut. Und das andere ist die Magic Number. Wie gesagt, wir haben es noch nicht im Cheat, aber wir können es mal kurz... Also sie haben von Q3 auf Q4 sind sie von 67 auf 78 Millionen Umsatz gestiegen zum Vorquartal. Das sind 11 Millionen Differenz mal 4, um es zu annualisieren, sind dann 44 Millionen. Und die Marketing-Ausgaben waren 57 Millionen. 44 durch 57 müssten 78 oder 77 Prozent sein. Also Magic Number ist .77 oder .78 und das müsste einer Payback-Periode von 14 bis 15 Monaten entsprechen. Das ist auch super gesund. Es scheint, als wenn das Marketing effizient ist. Von daher kann man davon ausgehen, dass das Wachstum weiter voranschreitet. Die Revenue Expansion ist gut. Sie sind sozusagen dabei, Cashflow positiv zu werden. Würde ich sagen, ist eine der besseren Software-Aktien, die es gerade gibt. Das ist jetzt mit diesem Quartal noch mal klarer geworden. Deswegen haben sie glaube ich in den letzten fünf Tagen im Schnitt 30, 40 Prozent zugelegt. Wenn ich Top 20 Software-Portfolio bauen würde, wären die wahrscheinlich gerade drin. Das sieht ganz gut aus. Es ist nicht unmöglich günstig bewertet, aber es sieht spannend aus und ist etwas, wo ich glauben würde, dass es weiter genutzt wird von Entwicklern. Entwickler sagen in der Regel, wenn ein Entwickler etwas Eigenes gründet oder Head of Engineering oder CTO beim Startup wird, würde er das wahrscheinlich relativ schnell mitbringen und so setzt sich das immer weiter in neue Gründungen fort. Das ist ganz gut. Sales und Marketing ist nur ganz leicht gesteigert von 55 auf 57. Das ist bei der Inflation einrechnet fast geschrumpft. R&D ist sogar von 49 auf 28 runter und G&A von 65 auf 23 runter. Das ist so, weil im Vergleichsquartal des Jahres 2021 der Börsengang passiert ist. Da sind unheimlich viele Stockoptions im Wert von über 100 Millionen Euro herausgegeben worden. Dadurch sind die Vergleichswerte jetzt sehr hoch. Tatsächlich ist es nicht so, dass die jetzt ein riesen Kostensparprogramm gemacht haben und deswegen die OPEX von 128 Milliarden auf 40 Milliarden runtergegangen sind. Vielmehr ist es so, dass man von 128 Milliarden auf 100 Milliarden IPO-Aufwendung abziehen muss. Dann sind die Kosten eben von 28 auf 40 gestiegen. Das heißt, sie investieren weiter in allen Bereichen. Das sieht jetzt nur einmal so anders aus, weil das Q4 2021 oder Iris Fiskalias 2021 einen starken Sondereffekt hatte durch den Börsengang.
Und wie sieht es bei Sentible One aus? Cybersecurity-Firma, eigentlich Hauptkonkurrent zu Crowdstrike.
Genau, wie du gesagt hast, Security-Sektor, an den wir stark glauben. Die spannenden Titel sind Sentinel One, Z-Scaler, Crowdstrike und irgendwann wollten wir uns das Sekundär oder ein paar andere nochmal anschauen. Die hatten in Anführungsstrichen das Problem, dass sie in den letzten drei Quartalen sehr stark gewachsen sind mit 108, 121, 128 Prozent. Was man sonst nur beim Snowflake vielleicht sieht. Haben immerhin noch wieder 119 Prozent geschafft im Q4. Das finde ich ganz gut, dass sie das noch weiter schaffen. Die Grossmargin ist bei nur 63 Prozent. Das ist natürlich relativ wenig für Software. Und die Loss from Operations ist dann im Moment höher als der Umsatz. Sie verlieren also 71 Millionen Dollar, während sie nur 65,6 Millionen Dollar Umsatz machen. Und so beträgt dann die negative Marge 108,3 Prozent. Aber der Operating Cashflow ist sogar noch mehr negativ. Sie brauchen gerade noch unheimlich viel Cash. Das Job-Based Compensation ist relativ hoch. Das sieht alles nicht so gut aus. Aber das ARR wächst eben mit 123 Prozent und die Kundenanzahl wächst weiter dynamisch. Die Net Revenue Retention ist mit 130 in einem guten Wert. Ich habe für die Ruler 40 den Free Cashflow genommen. Warum ist denn der Wert für den Operating Cashflow so hoch? Das muss ich nochmal überprüfen. Die Free Cashflow Marge ist nur minus 10 oder minus 11 Prozent. Und dann ergebe sich eine Ruler 40 von über 100 Prozent. Das wäre dann wiederum okay, bei dem starken Wachstum so viele Verluste kurzfristig zu machen. Natürlich muss man jetzt darauf hoffen, dass sich bald ein Operating Leverage ausbildet. Und dann die Kosten langsamer wachsen, als der Umsatz, der dynamisch wächst. Ich muss nochmal schauen, warum hier der Unterschied zwischen Free Cashflow und Operating Cashflow. Der Operating Cashflow ist ungefähr minus 50 Prozent des Umsatzes. Das wäre bei dem schnellen Wachstum aber auch noch okay. Und der Free Cashflow ist ein bisschen besser. Ich glaube die Börse mochte die Zahlen nicht so hundertprozentig, weil der Ausblick schlecht war. Es ging auch ein bisschen bergab. Wir haben ein bisschen komplizierter Titel. Wenn die weiter so schnell wachsen, sollte das eigentlich passen. So wie die Ruler 40 zeigt, wenn man den Free Cashflow nimmt. Aber würden die jetzt mal unter die 100 Prozent fallen beim Wachstum, dann haben sie dafür einen zu teuren Kostenapparat. Aber gerade bei Cyber Security sollte man davon ausgehen, dass unter anderem auch durch die neuen Bedrohungen aus dem Osten noch mehr investiert wird. Von daher bleibe ich da noch vorsichtig optimistisch. Der Preis zählt sich mit 52 natürlich extrem hoch, aber bei dem sehr hohen Wachstum ist das auch nicht wichtig. Ich würde sagen, es ist ein spekulativer Wert, irgendwo auf den Sektor zu setzen. Wenn man ein bisschen mehr Sicherheit will, sollte man eher den Wisdom Tree Cyber Security ETF nehmen oder vielleicht die drei oder vier Werte zusammenfassen, als dass man Set Scaler, Central One und Crowdstrike kauft. Das wäre wahrscheinlich die schlaueste Strategie.
Ich glaube auch. Durch Russland wird man vor allem auch in Amerika jetzt sehen, dass sie guten Rückenwind haben mit allem, was Security irgendwie heißt.
Genau. Und die Rechnung, die Crowdstrike ja immer aufmacht, ist, dass sie sagen, dass ich glaube unter zwei Prozent der Gesamt-Cloud-Ausgaben nur für Security ist. Und das ist wahrscheinlich vom prozentualen Anteil zu niedrig, wenn man überlegt. Wie sensibel die Daten sind, die da liegen und so weiter, sollte man wahrscheinlich bis zu fünf Prozent der Gesamtaufwendung auch in die Security stecken. Und dann sollte die Branche eigentlich noch viel, viel Rückwind hinter sich haben in den nächsten Jahren.
Dann letzte Frage des Tages von Arne. Er würde gerne wissen, ob es irgendeine Formel, irgendeine Kombination von Sales Multiple, Rule of Forty gibt, die ihm sagt oder dir sagt, ob jetzt eine Firma über- oder unterbewertet ist.
Ja, schwer. Am Ende macht man am ehesten so eine Art Peer-Vergleich oder Benchmark, dass man schaut, wie sind andere Firmen mit ähnlichen Werten bewertet, also die ein ähnliches Wachstum haben und eine ähnliche Profitabilität und eine ähnliche Grossmarkt. Das sind eigentlich die drei Sachen, die den zukünftigen Cashflow, also die Bewertung, der Unternehmung abbilden. Das ist die Idee einer Bewertung. Und der zukünftige Cashflow ist von drei Sachen maßgeblich beeinflusst. Der Grossmargin, dem Gesamtwachstum des Umsatzes und dann mit dem Grossmargin der Anteil des Profits daran. Also man könnte auch die beiden Sachen weglassen und man nimmt nur das Wachstum des Grossprofit. Dann hätte man das schon konsolidiert. Und dann am Ende sozusagen die Cashflow-Margin, also wie viel Prozent des Grossprofit schafft man in Geld umzuwandeln. Das ist das, was am stärksten in dem Modell die zukünftige Bewertung beeinflusst. Und man würde sich dann verschiedene Optionen anschauen, also verschiedene Firmen und eine Firma versuchen zu finden, die sehr ähnlich ist. Also entweder macht man die kompletten Modelle, dann sieht man eh was sich ergibt. Aber man würde es sich immer im Vergleich zu anderen Softwareaktien oder so anschauen. Am Höhepunkt der Blase, also vor einem halben Jahr, konnte man so Pi mal Daumen sagen, dass die Rule of Forty ungefähr dem Sales Multiple entsprochen hat. Ob das dann richtig oder falsch ist, ist eine andere Sache, aber das ist wie der Markt damals bewertet hat. Mit einem gewissen Bias, dass wenn man sehr schnell wächst, dieser Wert noch weiter abweicht sogar. Und wenn man eher langsam wächst, dann dass man auch weniger als die Rule of Forty als Bewertung bekommt. Also wenn man eine Rule of Forty von 20 hatte, hat man vielleicht einen Sales Multiple von 7 oder 9 bekommen. Wenn man eine Rule of Forty von 80 hatte, hat man vielleicht auch 100 oder 120 als Sales Multiple bekommen, was natürlich eine Übertreibung war. Man könnte jetzt sagen, in dem Moment ist es ungefähr die Hälfte davon, nachdem die Wachstumsdiele fast alle 50% verloren haben. Aber es gibt wirklich keine feste Daumenregel. Am Ende müsste man dann wirklich das Modell machen. Was vielleicht sinnvoll ist, ist wenn man sich zum Beispiel zwei Cyber Security Aktien anschaut, die dann tatsächlich ähnlich schnell wachsen. Dann kann man so ein bisschen gucken, was ist jetzt die am besten bewerte. Aber bei der Bewertung spielen eben auch andere Faktoren mit, zum Beispiel wie solide sie abliefern, wie gut sie reporten, wie gut sie ihre eigene Guidance treffen, das Vertrauen ins Management letztlich damit. Von daher ist es auch nicht so einfach. Aber es gibt keine einfache, also wenn ich mal sage, das scheint mir fair, dann ist das auch mein Bauchgefühl, weil ich es im Kopf mit, also es gibt so einen Spruch, das Bauchgefühl ist eigentlich nur auch ein trainierter Muskel. Du hast einfach so viele verschiedene Fälle gesehen, dass was sich für dich wie Bauchgefühl anhört, ist eigentlich Pattern Recognition, das zusammen sehr schnell ist mit Werten Vergleichs, die du in der Vergangenheit gesehen hast. Es gibt eigentlich kein echtes Bauchgefühl, sondern regelentwickeltes Bauchgefühl als Resultat von vielen Vergangenheitsvergleichen. Es ist schwer zu beschreiben, aber im Kopf habe ich halt ein Gefühl dafür, was eine Aktie, die so wächst und gerade so profitabel oder casual positiv ist, in der Vergangenheit wert war. Oder was andere Firmen, weil ich es mir jeden Tag ein paar Firmen anschaue, dann hat man so ein Gefühl dafür. Aber ich glaube nicht, dass es ein wirklich guter Rule of Thumb gibt, sonst würde die auch irgendwo sein, dann hätten wir es auch schon erwähnt. Ich habe noch bisher keine gesehen. Am Ende geht es immer um Vergleich zum Gesamtmarkt und anderen Firmen. Das ist meine beste Erklärung, die ich habe dafür. Wenn jemand eine bessere hat, immer gerne in unserer Community. Und vielleicht noch etwas, was aus einem Gespräch entstanden ist. Ich glaube, was gefährlich ist, ist gezielt nach unterbewerteten Aktien zu suchen. Dann findet man viele Software-Titel, die nur noch auf sieben oder neunmal Sales traden. Und das hat aber fast immer einen Grund. Es gibt diese Schnäppchen nur ganz selten. Es gibt selten mal so ein Turnaround-Case, zum Beispiel wie ein GitLab, was noch nicht gut genug aussah im Q3, aber jetzt im Q4 deutlich besser aussah. Oder wo man sich gefreut hat, dass man eine Aktie auch positiv überrascht. Aber darauf zu wetten, halte ich für relativ kompliziert. Wenn Software-Titel gerade unter zehnmal Sales traden und gleichzeitig aber jetzt Microsoft oder Sales, was auch immer, rausnehmen, dann hat das ganz oft einen Grund, dass irgendwas schon nicht mehr stimmt mit der Story. Also dass zum Beispiel die Verluste schneller wachsen als der Umsatz. Dass sie eben nicht in einen Cashflow-positiven Bereich kommen. Deswegen wäre ich vorsichtig, da auf die absolute Bewertung zu schauen. Ich glaube am Ende ist es wichtiger, dass man dem Management vertraut. Und dass man im Zweifel auch für Qualität mal ein bisschen mehr zahlt und dafür aber etwas hat, was langfristig funktioniert. Oder auch da den ETF, den breiten Index, nehmen. Bei Software-Titeln gibt es den WisdomTree-Card-Computing-Index, der den Bessemer Venture Partners Cloud-Index abbildet. Oder man kann den NesTech kaufen, da ist aber noch viel Konsumgüterquatsch drin, den man eigentlich nicht haben will.
Pip, ich wünsche dir viel Spaß in der Wüste, genieß deinen Urlaub, wir sprechen Ende der Woche wieder. Ich freue mich auch ein bisschen, wenn du wieder zu Hause bist und die Soundqualität ein bisschen besser wird.
Es gibt immer Leute, die so lieb sind, uns Tipps zu geben, was die Soundqualität angeht. Also A, es liegt selten am Equipment. Wir haben relativ professionelles Equipment und versuchen da auch nicht am Geld zu sparen. Das hat bisher noch keinen großen Unterschied gemacht, bzw. ist das, was im besten Fall zu der Qualität führt, die wir gerade haben. Manchmal gibt es einen Anwendungsfehler, man vergisst jemanden ein Kabel, ich zum Beispiel, manchmal läuft irgendwas anders schief. Aber das Hauptproblem ist, dass man letztlich, Philipp Glöckler ist so schlau und geht in einen Raum, der sehr gut dafür geeignet ist, aufzunehmen. Bei mir ist es so, dass ich die Wahl hätte, entweder meinen Kleiderschrank umzubauen oder mein Wohn- und Arbeitszimmer, was beides relativ hohe Hürden sind. Wir versuchen das schon alles so professionell wie möglich zu machen und verstehen auch, dass wir so viele Hörer haben, dass wir es schuldig sind, besser zu machen. Aber es ist nicht so einfach wie, kauft euch mal ein ordentliches Mikrofon. Auf die Ideen sind wir. Das haben wir schon versucht. Gleichzeitig versuchen wir aber zum Beispiel, selbst wenn wir im Urlaub sind, das aufzunehmen. Ich weiß gar nicht, wie gesund das ist, aber dann ist die Qualität eben mal nicht perfekt, weil wir gerade unterwegs sind. Dafür sind wir aber draußen. Da gibt es auch spannende Dokus zu, wie Influencer und YouTuber und Twitcher und so leiden und alle nach drei Jahren Burnout haben, weil sie sich nicht einen Tag trauen, nichts zu senden. Ich glaube, so schlimm ist es bei uns nicht. Wir machen das ja auch mit viel Freude noch. Trotzdem immer gerne Kritik und Hinweise. Wir versuchen es so gut wie möglich zu machen und wir werden nur besser, weil wir Kritik und Hinweise bekommen. Von daher sollte es keine Relativierung sein, sondern nur Erklärung, was wir schon hinbekommen. Und ansonsten immer her mit der Kritik.
Genau. Und falls ihr noch spenden wollt, Mittwoch ist Deadline, also bis Mittwoch, Mitternacht könnt ihr noch spenden.
Und falls diese Folge immer noch nicht lang genug war, könnt ihr immer noch die Doppelgänger Behind the Curtain oder wie auch immer bei Digital Kompakt hören. Da hat Joel uns interviewt und die, die es gehört haben, haben gesagt, es ist ein ganz spannendes Interview dabei rausgekommen.
Und falls ihr mit Okta irgendwas macht, vielleicht mal kurz Passwort ändern. Also habt eine schöne Woche.
Bis Samstag. Ciao, ciao. Ich weiß gar nicht, ob ich da in der Wüste bin oder im Hotel. Die Straßen sind hier übrigens sehr schlecht. Dafür ist das Intel. Also mitten in der Wüste hat man trotzdem LTE. Von daher bin ich optimistisch, dass wir uns sehen werden. Wenn ich telefonieren darf miteinander. Das kostet ein bisschen mehr Geld, aber das bist du mir natürlich wert. Bis dann. Ciao, ciao. Peace.