Doppelgänger Folge #130 vom 26. März 2022

e-Commerce merkt Krieg | Freelance vs. Founder | Florence Gaub | Hubspot ❤️ Podcast | Apple Abo | Frank Bohlen

Als Freelancer etwas gründen? Google + Spotify gegen Apple? Person des Monats: Die Sicherheitsexpertin Florence Gaub. Hubspot macht Podcaster_innen groß. Instacart wird kleiner. E-Commerce merkt Krieg. Apple macht Abo. Tencent wächst langsamer. Der Digital Market Act kommt im Oktober. Blue Orca Capital shortet Li-Cycle.

P.S.: Sorry für die Hintergrundgeräusche in der ersten Hälfte

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

(00:05:00) Gründen während man Geld zum Leben braucht

(00:14:00) Spotify und Google Pay

(00:16:45) Apple Hardware subscription

(00:22:00) Hubspot und Podcasts

(00:32:45) state of ecommerce

(00:50:00) Tencent

Shownotes:

Florence Gaub (Sicherheitsexpertin) https://twitter.com/florencegaub

Stefan Brand (Care) https://twitter.com/der_brand

Blue Orca Capital is short Li-Cycle https://twitter.com/blueorcainvest/status/1506982970145615878

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Willkommen im Daffelgänger Tech Talk Podcast. Pip, wo finde ich dich gerade?
Du findest mich gerade mitten in der Wüste, weil die Rum. Ich muss ein bisschen leise reden, weil ich habe mich eigentlich gefreut, dass ich relativ gute Akustik haben müsste, weil ich in einem komplett mit Teppichen ausgehangenen Beduidenzelt bin. Das Problem ist aber, da sind jetzt auch noch ein paar Touristen und Beduiden drin. Deswegen gibt es im Hintergrund vielleicht ein bisschen Geräusche. Ein kurzer Ausblick von Jan aus dem Off. Ab der zweiten Hälfte dieses Podcasts wird es deutlich besser. Dann verschwinden die Stimmen aus dem Hintergrund und Pips Stimme wird nur noch von dem sanften Brummen eines Dieselgenerators begleitet. Aber wir wissen ja, Inhalt, größer Audioqualität. Trotzdem, wenn dein MBB oder Investment Banking Senior Partner seit Monaten versucht, dich zu überreden, mal in seinen oder ihren Lieblingspodcast reinzuhören und du jetzt ausgerechnet diese Folge als deine erste erwischst, probier es doch mal mit einer der letzten Folgen und komm definitiv nächstes Mal nochmal vorbei. Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung, keine spezifischen Kauf- und Anlageempfehlungen, keine Anlageberatung, keine Rechtsberatung, keine Steuerberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Verantwortung für solche Trades liegt bei euch. Pip und Philipp haften nicht vor eure Verluste. Philipp und Philipp und Philipp können das Risiko des Pips Position der HörerInnen nicht einschätzen. Ihr entscheidet selber, was ihr kauft und tragt dafür auch die Verantwortung. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.eu slash disclaimer nachlesen.
Ja, die Internetverbindung ist auch nicht ganz so, wie ich sie mir vorgestellt habe.
Aber das ist das Zelt mit der besten Internetverbindung. Ich sitze quasi neben dem Router. Alles andere, wir hätten auch telefonieren können. Das hätte für bei unserer Podcast-Länge ungefähr 300, 400 Euro gekostet.
Gut, das investieren wir lieber in die Hoodies. Da gibt es schon ein kleines Update. Alle, die 500 Euro und mehr gespendet haben, sollen eigentlich jetzt ein E-Mail bekommen haben von Mission.Line und können sich eintragen in eine Liste. Und dann kriegen wir alle schön die Adressen und die Hoodie-Größen. Man kann sich auch ein Zipper ausdahlen. Also das scheint alles zu laufen. Wir haben schon über 200, 300 Leute jetzt eingetragen, welche Größe sie haben. Und Hoodie-Trended. Also Zipper kommt nicht ganz so gut an. Wir freuen uns, die jetzt alle abzuarbeiten. Also ihr habt bis 31. März Zeit und das scheint alles zu laufen. Wenn ihr keine E-Mail bekommen habt bis Sonntag, dann schreibt uns vielleicht nochmal an doppelgänger oder podcast.doppelgänger.io Pip, ich freue mich, wenn du wieder zurück bist. Wir scheinen ja...
Ich auch. Also ich muss noch dazu sagen, Philipp Glückner hat mich, als das Zoom-Video gerade aufging, wurde ich von Herzen ausgelacht. Weil ich sitze hier in sechs Schichtsekunden. Ich habe ein Unterhemd, einen Longsleeve, einen Turtleneck, da drüber eine Weste, da drüber ein Hoodie und da drüber ein Windbreaker an. Weil ungefähr 8 Grad, gefühlte 4 Grad wegen des Windes in der Wüste sind.
Und gibt es Corona in der Wüste?
Nicht, dass wir es glauben. Offiziell haben 16 Prozent der jordanischen Bevölkerung das bekommen. Aber dass das statistisch zuverlässig ist, ist zu bezweifeln. Weil das Gesundheitssystem ist einigermaßen gut, aber wahrscheinlich nicht so gut, dass zu stemmen. Zumal die meisten Leute überhaupt nicht zum Arzt fahren würden wahrscheinlich.
Ja, hier ist es ja wieder aktueller denn je. Also ich habe das Gefühl, egal ob ich...
Was ist die Inzidenz?
Oh, ich habe heute...
200.000?
Es gibt 300.000 Leute in Deutschland, die gerade positiv sind.
300.000? Kriege ich jetzt nicht ausgerechnet die Inzidenz daraus?
Ja, aber es ist auf jeden Fall so, dass ich das Gefühl habe, alle in meiner Umgebung haben
es mal wieder. Ich lade einen zurückzukehren. Achso, ich muss schon mal vorwarnen, der nächste Podcast wird signifikant davon abhängen, ob die Deutsche Bahn ihr Versprechen hält. Weil ich um 20.30 Uhr oder so in Berlin ankomme am Dienstag. Und wir normalerweise um 21 Uhr aufnehmen. Also entweder wird es eine lange Nacht für dich oder ich sage dir früh genug Bescheid, ob ich pünktlich bin. Sehr gut, sehr gut.
Ich hoffe, einiges gut, wenn du zurück bist.
Das Gute ist, ich kann auf der Bahnfahrt schon die Top... Es haben sich Leute auf Instagram gewünscht, was die Top 3 Verhandlungstaktiken sind, die ich hier gelernt habe oder eingesetzt habe. Die bringen wir dann vielleicht am Dienstag. Heute in dem Umfeld halte ich das für ein bisschen gefährlich. Vielleicht spricht noch einer Deutschen, wenn es morgen mein Frühstück vergiftet.
Ach Pip, bevor du dich in irgendein anderes Loch krebst, lass mal anfangen mit ein paar Fragen. Faru hat gefragt, wie das so als Gründer und Freelancer geht. Also ich habe ja irgendwann mal gesagt, dass ich nicht so ganz daran glaube, dass man neben Freelance oder Agenturarbeit noch erfolgreich ein Produkt bauen kann. Und seine Frage geht da drauf hin. Wie schafft man es nebenbei etwas zu bauen oder wie überzeugt man dann Investoren von dem Self-Mode oder was sagt man, von dem Hustle-Side-Project irgendwie deine Finanzierung zu machen?
Das ist die eine Frage. Die andere Frage ist, wie bestreitet man seinen Lebensunterhalt, wenn man... Ich glaube, es steckt so ein bisschen die Frage dahinter, was macht man, wenn man irgendeinen Job zum Leben braucht und trotzdem gründen will, oder? Ja. So habe ich es verstanden. Habe ich es falsch verstanden. Dann ist der typische Weg, also entweder muss man eben noch nebenbei Beratung machen oder so. Es gibt schon ein paar Leute, die es gemacht haben. Es gibt sogar Gründer, die während des Gründens dann zurück in die Beratung mussten, um die eigene Firma am Leben zu halten. Das ist ein Teil der Idealogeschichte, wenn ich mich nicht irre zum Beispiel. Aber ideal ist es sicherlich nicht. Das passiert in Notfällen sicherlich mal. Aber genau dazu holt man sich in der Regel Seed oder Pre-Seed Capital von Friends and Family oder den ersten Angels, das man sich halt leisten kann. Dann einfach sozusagen sich von der Firma das Gehalt zu zahlen, von der Gründung. Und ich glaube, der Investor möchte lieber, oder die Investorin möchte lieber, dass der oder die Gründerin dann Vollzeit an einem Projekt arbeitet, als dass der oder die Gründerin sich kein Gehalt zahlt. Und dafür aber noch irgendwelche Side-Hustles hat oder sich mit anderen Dingen beschäftigen muss, als das Business, in das ich gerade investiert habe als Investor.
Ja, das sehe ich genauso. Ich glaube auch, dass wenn jemand, also wenn man Freelance-Jobs macht oder zum Beispiel jemand ist irgendwie Berater für E-Commerce-Themen oder sowas, dann würde ich eher versuchen, irgendwie in Vorleistung zu gehen oder halt einfach Sachen abzuarbeiten, um mir dann ein Zeitfenster von drei Monaten oder sechs Monaten rausnehmen, indem ich sage, okay, jetzt versuche ich meine Hypothesen zu verifizieren. Jetzt schaue ich irgendwie, jetzt versuche ich eine Finanzierungsrunde zu machen, spreche mit Investoren und setze halt alles auf die Karte in diesen drei bis sechs Monaten, anstatt so zwei Sachen parallel zu machen. Ich finde, in der Festanstellung geht es fast besser oder einfacher zu gründen oder halt so ein Side-Project zu starten. Je nachdem, da kann man sich ja ab und zu ein bisschen besser verstecken. Aber meine Erfahrung aus diesen ganzen Freelance- oder Agenturgeschäften ist ja, dass man dann doch immer irgendwie guckt, okay, wie, also das ist noch ein interessanter Job, das ist noch ein interessanter Job, den könnte ich noch mitnehmen. Und wenn es gleich mit mehreren Leuten ist, hast du auch so ein bisschen das Kulturthema. Also was machst du beispielsweise, wenn du eine Agentur von zehn Leuten hast, die beispielsweise Software entwickeln und dann schickst du irgendwie acht zum Kunden, zwei arbeiten an dem Herzenprojekt der Geschäftsführung oder so was, ist es auch schwierig, kulturell dann das Unternehmen irgendwie zu steuern. Also da würde ich eher drauf gehen und sagen, okay, lass mal riskieren, um drei bis sechs Monate zu machen.
Ansonsten ist es natürlich aber schon praktisch, wenn man mit Threat Equity irgendwie zum ersten Prototypen kommt, wenn man das irgendwie schafft mit Ersparnissen oder dass man wirklich nur minimal für seinen eigenen Unterhalt sorgt in der Familie, dann ist es natürlich schon opportun, jetzt die ersten 20 Prozent nicht schon zu verbessern, bis man den Prototypen baut oder so. Also wenn es irgendwie geht, dann ist das schon von Vorteil. Aber es ist auch vollkommen okay, dass das nicht jedem gegeben ist, dass man ein entsprechendes Polster hat. Aber ideal ist es egal, wenn man vielleicht eine Abfindung hat oder irgendwie so was, von dem man sich eine gewisse Zeit dafür kaufen kann.
Ja, sonst habe ich mich gefragt, wie ist dein Medienkonsum überhaupt denn in den letzten zwei Wochen so gewesen? Hast du wesentlich weniger mitbekommen? Konsumierst du wesentlich weniger, also Podcast, News, Nachrichten oder bist du trotzdem noch so viel auf Twitter?
Ich bin deutlich weniger, also ich bin, als ich die Gastfamilien hatte, hat sich mein Medienkonsum schon deutlich reduziert. Und jetzt im Urlaub noch mal deutlicher. Also ich bin irgendwie zwei, drei Mal am Tag, wenn ich dem WLAN hier nah genug komme, auf Twitter und Instagram und check vielleicht noch ein paar E-Mails, wenn ich es schaffe. Aber das war schon. Du bist ja mein Medienversorger.
Hast du schon mitbekommen von der neuen Trostenfigur in Deutschland?
Oh nee.
Und zwar die Sicherheitsexpertin Florence Gaub. Die war jetzt diese Woche bei Lanz, bei Maybrit Ilda, hat auch einen Twitter-Account, den tun wir gleich mal in die Show Notes. Die gibt uns Sicherheit in Deutschland und erklärt uns, wie der Krieg so läuft, dass wir uns nicht, dass wir keine Angst haben sollen. Und dass beispielsweise ein Zitat war, nicht die Bombe ist die Waffe, sondern die Angst vor der Bombe ist die Waffe. Damit habe ich mich diese Woche ganz gut durch die Woche gezogen und bin gespannt, wann sie vom NDR angesprochen wird und einen eigenen Podcast bekommt.
Die Prediction habe ich gesehen bei dir, jetzt verstehe ich die auch.
Also das war so eine. Und dann nochmal, wenn wir schon bei dem traurigen Thema sind, ich habe mit Stefan gesprochen gestern, das ist einer unserer Podcast-Hörer, der arbeitet bei Care.de. Das ist so ein internationales, amerikanisch geprägtes NGO und der war an der Grenze gerade. Die letzten Tage hat die ein oder andere wirklich traurige und erschreckende Geschichte erzählt von Leuten, die er da kennengelernt hat, aber auch, wie gut das alles organisiert ist und wie viel es in Polen, an der polnischen Grenze, da gemacht wird von allen Leuten, wie die Leute alle empfangen werden. Und da wollte ich auch noch kurz ein paar Sachen einwerfen, weil wir jetzt auch von vielen Seiten kontaktiert werden. Also falls irgendjemand wirklich Leute aufnehmen möchte, dann ist das natürlich gut. Aber man sollte schon nicht den PIP geht an den Bahnhof Case machen, sondern halt eher über eine Liste und halt Informationen abgeben und so. Und die also an den Grenzen wird jetzt auch wirklich plakatiert und viele Flyer und so ausgegeben, die in zwei Richtungen gehen. Also das eine so passt auf, so falls irgendjemand auffällig ist, sagt sofort Bescheid. Da gibt es viel Angst und auch Fälle von von Sachen, wo man nicht weiterdenken möchte, was da passiert.
Menschenhandel meinst du? Genau. Dass jemand hingeht und sagt, gib mir schon mal die Pässe und steigt in diesen Vortransit und dann kommt man in den dunklen Raum.
Ja und dann auch, das fand ich jetzt eher ein bisschen amüsant so, es gibt beispielsweise, hat der mir ein Flyer gezeigt von England, die halt dann so werben, wie super, also dass man nicht nach Europa kommen sollte, sondern doch eher nach England und dass man da sechs Monate Healthcare und so bekommt und ja, dass da richtig geworben wird.
Da habe ich aber Widersprüchliches gehört, also dass sie offiziell bis zu 100.000 aufnehmen wollen, aber entweder eine harte Tür machen und trotzdem jemand auswählen. Also viele Leute, von denen ich gehört habe, die wurden relativ schnell von der Botschaft abgewiesen. Also entweder braucht man Verwandte im Land oder eine sehr, sehr gute Ausbildung, glaube ich. Und die Leute hätten ja mehr oder weniger auch vorher schon nach England gefunden.
Ja und dann auch zwei Punkte. Das eine ist, als Privatperson an die Grenze fahren sollte man vermeiden. Also am besten Fall nicht machen, weil man eigentlich nur Stau produziert für die Leute, die sich auskennen. Und wir wurden ja auch angeschrieben, wie es mit Sachspenden ist, ob wir irgendwie teilen könnten, dass jemand zum Beispiel in München Sachspenden oder sowas gibt. Auch davor hat er eigentlich abgeraten. Also er meinte so, das Beste, was jeder machen kann, ist ein bisschen Research zu machen, welche NGO man unterstützen möchte und dort Geld hinsenden, weil die sind alle vor Ort, die wissen eigentlich immer, was gebraucht wird. Und es kann halt sein, dass heute irgendwie ein Produkt gebraucht wird, was morgen nicht mehr gebraucht wird. Also vielleicht, ja, das wollte ich auch einfach nochmal teilen, dass, wenn man was helfen will, spendet, schaut, wie man irgendwie das unterstützen könnte. Aber es muss vielleicht nicht so viel Eigeninitiative gemacht werden, wie wir am Anfang vielleicht verkündet haben. Und ja, also Geschichten gibt es halt noch und näher von Leuten, die sich im Schrank verstecken, während jemand durchs Haus geht und alles. Also das möchte man alles nicht teilen und halt die ganzen getrennten Familien und so weiter. Das war schon wirklich crazy. Und ja, Stefan hat auch so ein bisschen darüber getwittert. Das tun wir vielleicht auch nochmal in die Show Notes. Sonst für mich eins der Highlights der Woche. Google und Spotify machen Druck auf Apple. Hast du das mitbekommen? Im Play Store wird jetzt Dual Billing, also zweifaches Bezahlen erlaubt. Und mit Spotify fängt man an und gibt so eigentlich ein bisschen Druck an Apple, dass das auch passieren soll. Also in Zukunft in Amerika kann man jetzt, wenn man das Abo abschließen möchte, auswählen, ob man an Google die 10 Dollar zahlen möchte oder direkt wahrscheinlich über Stripe an
Spotify.
Was denkst du? Wird auf einmal der Markt komplett revolutioniert oder sind die Side Deals genau die gleichen? Also die Abrechnung wird nur komplizierter hinten rum.
Es könnte sein, dass es gegen Apple gerichtet ist. Es könnte sein, dass sie wissen, dass sie den Deal eventuell eh verlieren früher oder später. Oder dass sie sich sogar aktiv verbunden haben gegen Apple.
Dürften die so eine Absprache machen, dass sie sagen, wir beide, also es hört sich so ein bisschen an, wie wenn mehrere Konzerne sich absprechen, wie teuer jetzt die Autos
werden. Ja, schwer. Ich würde sagen, in dem Fall vielleicht schon. Aber so richtig verstehe ich die. Aber ich verstehe die Spotify Payment Logik sowieso nicht. Ich verstehe auch nicht diese ganzen Kickback Deals, die die Kreditkarten und Krypto Betreiber haben, dass du 100% Rabatt bekommst, wenn du deine Kreditkarte einsetzt. Und N26 macht das auch, glaube ich. Spotify hat irgendeinen Trick mit den Abrechnungen, den ich noch nicht verstanden habe.
Zahlen sie den Künstlern vielleicht weniger, wenn sie Discounts geben? Also manchmal gibt es ja bei Marktplätzen so das Gefühl, du denkst, der Marktplatz macht was Gutes, aber es geht auf Kosten von den Anbietern.
Na ja, Theoretisch. Man müsste ja ganz gut sehen, ob das in Anspruch genommen wird. Aber dann müsste Spotify ja sofort ein paar Prozent mehr Umsatz machen damit, weil sie ja den Share sparen von den App Stores. Ich frage mich auch, warum die das öffentlich announcen. Ich glaube schon, dass es irgendwie so ein bisschen tot ist. Aber andererseits für Google ja bestimmt auch keine Präzedenz setzen, dass jetzt alle kommen und sagen, wir zahlen nicht mehr die Play Store Gebühren. Verstehe ich nicht 100% in dir, ehrlich gesagt.
Ja, ich glaube, es wird hintenrum genau das Gleiche sein. Also wir werden vielleicht einfach den Payment, also es wird wahrscheinlich zwei Prozent günstiger sein, weil sie Payment Processing nicht mehr haben. Aber sonst ist es mehr oder minder dasselbe. Und für Spotify, selbst wenn es der gleiche Preis wäre, würde es ja für Spotify wahrscheinlich trotzdem mehr Sinn haben, weil sie dann den Payment Gate haben, die Adresse und also nochmal mehr Daten vom Kunden. Ich glaube, es tut sich nicht viel, es ist eher ein bisschen PR. Und wenn wir schon bei Apple sind, hier Scott Galloway hatte ja eine ganz gute Woche jetzt. Sein, wie nennt er es, Rundle, also Subscription von Apple wurde jetzt announced oder ist geleakt ab Ende des Jahres. Kann man wohl ein iPhone einfach als Subscription kaufen und kriegt dann vielleicht noch irgendwie Apple TV und ein bisschen Medien und so Sachen dazu. Ist das jetzt besser oder schlechter für die Umwelt?
Das habe ich mich auch gefragt. Also andererseits motivierst du Leute, das Gerät früher zu tauschen dadurch. Leute, die es sonst aus finanziellen Motiven vielleicht immer mal, also es passiert ja immer mal, dass man sagt, dieses Jahr brauche ich das neueste Gerät noch nicht, deswegen kaufe ich das nächste oder warte, bis das nächste kommt.
Genau, also ich bin voll so ein Fall. Ich bin voll so ein Fall. Ich kaufe alle zwei Jahre ein iPhone.
Wenn du jetzt jedes Jahr Arbeit in Anspruch hättest, dann würdest du jedes Jahr einen kaufen wahrscheinlich, nehmen, weil eher dumm, das verfallen zu lassen.
Ja, genau.
Also für Apple ist es wahrscheinlich, für Apple selber ist es gut erstmal, weil dieses Subscription Revenue höher bewertet werden wird und man bestimmt noch mehr Service Revenue da reingebundelt bekommt. Also das erscheint unbedingt sinnvoll. Nachhaltig ist es wahrscheinlich nicht, seitdem hat man wirklich guten Weg, die Altgeräte dann wieder zu recyceln oder eine zweite Nutzung zuzuführen. Da hat Apple ja eigentlich schon immer Systeme gehabt, um so Refurbished Sachen weiter zu verkaufen. Das macht schon Sinn. Wobei theoretisch gibt es ja auch, also die nennen das halt jetzt Abo, aber du kannst das ja theoretisch auch mit dem Konsumentenkredit jetzt schon machen. Wenn ich zur Telekom gehe, kriege ich mein iPhone auch mehr oder weniger oder auch bei Apple selber, wenn ich es über Klana kaufe oder irgendein Konsumentenkredit, kann ich das ja auch schon jetzt über 24 oder 12 Monate zahlen. Die Option gibt es ja. Das ist eigentlich nicht so viel anders als ein Abo, außer dass ich es jährlich neu auslesen muss. Das verlängert sich nicht von alleine. Aber ich kann iPhone in Raten zahlen, jetzt schon. Das ist nicht so viel anders eigentlich. Das heißt, die, die sich Sorgen machen sollten, sind vielleicht so die Mittelsmänner, die sie damit rauskarten. Also der Handel, also es ist wahrscheinlich ein Anreiz, direkt bei Apple zu kaufen, noch mehr als so nicht mehr bei irgendwie Gravis, Mediamarkt oder sonst so. Und dann die Telcos, also die irgendwie Telekom, Vodafone werden wahrscheinlich weniger Applegeräte dadurch direkt verkaufen. Und vielleicht auch die Konsumentenkreditvergeber, weil was Apple dann nicht braucht, ist glaube ich, ein Finanzdienstleister dafür. Eigentlich ist das vermutlich der beste Weg, ihre 200 Milliarden Cash zu verzinsen, dass sie nämlich ihr eigener Finanzdienstleister werden. Das heißt, sie geben den Kunden selber diesen Kredit und kriegen damit wahrscheinlich die beste Rendite auf ihre 200 Milliarden, die irgendwo auf dem Grand Cayman rumliegen. Mehr als von jeder Bank. Also ich meine, sie könnten auch weiterhin ins Aktienrückkaufprogramm stecken. Aber eigentlich wäre das total schlau, wenn sie Finanzdienstleister werden. Ich glaube, es müsste eigentlich die Eigenkapitalrendite steigern, wenn dieses Geld nicht mehr nutzlos rumliegt irgendwo. Weil das senkt eigentlich nur die Gesamtrendite. Wenn sie das jetzt noch sozusagen in Financial Service umwandeln und damit die Konsumentenkredite rausgeben und dieses Abo. Also du musst das ja vorfinanzieren, das Abo. Weil du baust ein Gerät, das kostet ungefähr drei Monate des Abos und dann verdienst du neun Monate obendrauf, schätze ich mal. Und das vorzufinanzieren hat einen gewissen Finanzierungsbedarf, was man normalerweise immer mit fremdem Geld machen würde, um die eigene Bilanz nicht zu belasten. Da Apple aber nichts mehr hat als Geld gerade, ist es vielleicht total schlau, das so zu machen für die. Diese 200 Milliarden einzusetzen, um die Apple Bank zu werden. Und wer weiß, ob die nicht eine weitere super profitable Geschäftseinheit von Apple wird.
Müsste Apple dann neben der Apple Bank auch noch der Apple Mobilfunkanbieter werden? Oder ist da keine Marge drauf? Lohnt sich das nicht, die rauszukacken? Oder ist es international viel zu schwierig, um das abzudecken?
Du bräuchtest halt Operations in jedem Land, dann in den größten Ländern. Sie könnten so ein Reseller werden, sowas wie, obwohl die 1&1 ja auch mehr und mehr ein eigenes Netz hat, das ist ja nicht richtig, was ich in Erinnerung habe, aber ich glaube nicht, dass sie eigene Funkmasten aufstellen werden.
So ein Blau.de zum Beispiel.
Genau. Also eigene Funkmasten werden sie nicht aufstellen, aber einen eigenen Tarif zu machen, würde auch total Sinn machen eigentlich. Und vor allen Dingen könnten sie, sie könnten dann viele Calls über Wireless machen. Könnte auch sinnvoll sein, klar. Und das Service Revenue.
Also die Telefonanbieter in Amerika müssten das doch sofort merken.
Wobei, ich glaube die Marge wäre auch nicht so viel. Ich glaube, Telcos haben eine deutlich niedrige Marge als Apple. Also da bleibt, glaube ich, nicht so viel übrig.
Aber also, ich frage mich gerade, wie viele Leute haben einen Premium Telekom Account zum Beispiel, also Vertrag in Deutschland, um das iPhone zu, oder generell ein Premium Contract, um ein iPhone jedes Jahr oder alle zwei Jahre neu zu haben. So sind das 50 Prozent. Also der Deal, der wird ja nicht mehr vergleichbar gut sein. Da könnte ich mir schon vorstellen, dass sich da irgendwie ein bisschen was bewegt oder bewegt hat sogar schon. Sonst, wenn wir noch bei Podcast sind. Hier, Apple ist ja der Erfinder des Podcasts ein bisschen. HubSpot, hier unser CMM Liebling, hat einen HubSpot Creator ausgerufen und konzentriert sich jetzt aufs Podcast da, vor allem junge Podcaster oder neue Podcaster und möchte denen ein bisschen Reichweite geben. Ich fand das sehr interessant, weil es gibt ja, Hörer wissen es wissen, es gibt ja einen Podcast, My First Million, von diesem Hustle.co Gründer, Sam Parr, der das an HubSpot verkauft hat, wohl für 28 Millionen oder sowas und die den Podcast dann voll nochmal größer gemacht haben. Und der hatte irgendwann mal getwittert, man könnte mir eine Million geben und ich würde nicht wissen, wie ich einen Podcast erfolgreich mache. Und parallel auf der Landingpage kam es jetzt so ein bisschen so, hey, wir sind die Podcast Growth Experten. Wir kommen zu uns und wir helfen uns. Ist es wirklich eine Hilfe für junge Podcast oder ist es einfach ein günstiger Weg für HubSpot ein Contentplay zu machen oder günstig CRMs zu kaufen?
Der Marketing-Guy sagt, we're very excited to bring these new creators on board and to support them with our market leading insights as they build their shows. Weiß nicht, welche market leading insights?
Ich habe auf jeden Fall einen market leading insight von uns. Also wenn man über Politik oder Krieg redet, verliert man Hörer oder Hörerinnen.
Oder Reiseberichte. Das kann auch noch andere Gründe haben. Mein Insight ist, sie locken die Kreatoren damit, dass sie sagen, die Industrie, die Podcastindustrie wächst mit einer CAGR von 16 Prozent, gerade laut Statista. Und die HubSpot Podcast-Netzwerk ist annualized mit 167 Prozent gewachsen. Wie lange gibt es Sean Puri und Sam Parshan?
Drei Jahre vielleicht.
Ja, maximal. Und seit sie unterzeichnet haben, also wahrscheinlich ist das auf ein Jahr gerechnet, also seit sie da sind, sich verdreifacht, das jetzt mit der Gesamt-Podcast-Industrie, die in Anführungsstrichen nur 16 Prozent wächst, zu vergleichen, ist ein bisschen unfair, glaube ich. Nach der gleichen Logik könnten wir sagen, das Doppelgängernetzwerk wächst um 500 Prozent annualized, gerade weil es im letzten Jahr das geschafft hat. Das ist ein bisschen Augenwischerei, glaube ich. Was ich mich frage ist...
Also man muss schon sagen, die machen einen super Podcast, die haben auch richtig Gas gegeben und sie sind schon, sich immer wieder am Überlegen, was sie machen können. Experimentieren noch mehr mit uns, arbeiten auch mit richtigen Redaktionen und Vorbereitungen. Die machen das schon sehr professionell und was du natürlich hast, also das ist ja nichts Neues, das ist ja normal bei jedem Podcast-Netzwerk, du kriegst so eine gewisse erste Hörerschaft. Also wenn Jan von The Off jetzt irgendwie einen Podcast machen würde mit irgendjemandem und wir würden vor jedem Doppelgänger-Podcast sagen, so hier, Jan von The Off macht jetzt hier seinen Podcast, dann würde das ja schon Leute zu ihm spülen und immer wieder so ein bisschen höher hinkriegen.
Das macht ja Acast und jedes andere Podcast-Netzwerk auch und OMR und Audiboom und alle.
Genau, ich verstehe halt nicht, warum sie das jetzt nochmal gesplittet haben. Also wo die Strategie ist zwischen dem Podcast-Network und diesen Creators und wie sie das irgendwie aufspielen wollen oder versuchen sie Hubspot noch mehr auf Creator zu setzen, also unter dem Claim, so was früher Startups waren, sind jetzt Creators und wir müssen irgendwie unser Produkt da noch ein bisschen hinspielen. Das war das Erste, was ich gedacht habe, als ich die Überschrift gesehen habe.
Und es ist ja offiziell so eine Art Creator-Network-Accelerator, also es gibt so diese Stufen, CSA, BC, wo du immer mehr Beihilfe bekommst. Und da frage ich mich, brauchen Podcast-Creator finanzielle Hilfe? Ist das was du als am nötigsten, also würde uns jetzt jemand eine Million geben, könnten wir die sinnvoll einsetzen, um mehr Reichweite zu schaffen? Oder bessere Qualität? Ne.
Also, aber auf der anderen Seite, wenn man sich links und rechts umschaut, gibt es ja schon Podcasts mit ähnlicher Reichweite, die irgendwie richtig Manpower dahinter haben. Also ich glaube, du kannst relativ schnell wie in jedem Produkt oder bei jedem Thema zu groß denken und sagen, okay, ich brauche irgendwie zwei Journalisten oder Redakteure, ich brauche irgendwie Postproduktion, ich brauche dies und das, ich mache irgendwie noch ein bisschen Social und zack, hast du da sechs Leute sitzen. Aber also, ich glaube, dieses sich gegenseitig empfehlen, das ist so die Kunst des Podcast-Marketings, das kann schon funktionieren, langfristig sehe ich es nicht so. Also ich würde jetzt, ja, ich würde gerne die Terms genauer sehen und für uns wäre es wahrscheinlich sowieso nicht relevant, weil die Internationalisierung nicht funktionieren wird.
Wo es vielleicht Sinn machen kann ist, wir wissen ja, HubSpot hat mit 50% des Revenues eine relativ hohe Marketing-Ratio, also 50% jedes verdienten Euros drücken die immer noch direkt wieder in Marketing rein, das wurde von dem einen Schwarzer ja auch so ein bisschen bemängelt. Ich halte das sozusagen bei den zugrunde liegenden Effizienzzahlen nicht für falsch im Moment, aber was sie sich natürlich schon fragen können ist, die haben wahrscheinlich eine ganz gute Übersicht, was die erfolgreichsten Kanäle sind für sie und für Lead-Generierung und ich kann mir vorstellen, dass das Newsletter, Podcast, Influencer sind und wenn man sich dann sagt, irgendwie, statt weiterhin die 30-40% Operating Margin von Google, Facebook, Agenturen, Podcast-Netzwerken zu bezahlen und insgesamt wahrscheinlich einen 50% Efficiency Loss durch die Mittelsmänner haben, dann bauen wir uns doch ein eigenes Podcast-Netzwerk mit eigentlich 100% Targeting auf Unternehmer auf und dann haben wir sofort 50% Effizienz gewonnen, weil die alle Mittelsmänner ausgeschnitten sind und sie wissen, welche Kampagnen funktionieren, sie wissen, welche Themen funktionieren und vielleicht ist es einfach nur Marketing-Effizienz-Play und dann würde es insofern natürlich noch Sinn machen, dass dieser Accelerator wahrscheinlich weniger Geld kostet, als sich den nächsten Joe Rogan oder so zu kaufen. Und was hast du gesagt, hat MyFirstMillion bekommen? 38? 38 Millionen, 28 Millionen. So, dieses Accelerator-Programm kostet weniger, könnte ich mir vorstellen und stehe davor aus, wenn wir voll monetarisieren, haben wir 1-2 Millionen im Jahr, 500% Revenue Growth hier und hier, 90% Gross Margin, weil nichts was kostet, so würde Doppelgänger kaufen auch 100 Millionen kosten, dann ist es halt einfacher, so einen Accelerator zu bauen und hier die Talente selber aufzubauen und du hast ja unten so einen großen Fischteich, der dann durch diese C-Series ABC sozusagen hochgefiltert wird oder wo so ein Funnel wird, wo nach dem VC-Prinzip ein paar Podcasts erfolgreich werden und wahrscheinlich brauchst du nur einen von 10, der wirklich erfolgreich wird und das ist wahrscheinlich günstiger, wenn du dem von Anfang an irgendwelche Knebelverträge gibst, als sich später diese Podcasts hinzuzukaufen oder das Geld in andere Marketingkanäle zu schmeißen, oder?
Aber ich glaube nicht an diese Knebelverträge, das ist genauso, wie wenn du jetzt irgendwie zwei junge Gründer, Gründerinnen hast und denen sagst, hier, ich kümmere mich um die Finanzierung und ihr habt irgendwie beide 3% der Firma und der Rest gehört mir und ich mache euch groß, das ist halt Short-Term-mäßig für ein Jahr eine super Idee, aber Long-Term kriegst du das nicht hin und jeder Podcast lebt ja auch davon, dass die Leute das richtig, richtig lange machen.
Allein durch die Direktvermarktung müsste doch HubSpot der bessere Kanal sein. Wenn das Targeting wirklich sehr stark auf Unternehmer und Unternehmerinnen ist, dann wer soll dir ein bestes Angebot machen, der das Geld immer noch selber braucht oder mit dir teilt oder mit Agenturen teilt? Also wenn du ein Podcast-Netzwerk gekauft hast, dann verlierst du ja 30% Effizienz. Vielleicht bist du offen für mehr Werbekunden, das hilft schon, aber ich weiß nicht. Das ist so richtig schlau, finde ich es auch nicht, ich versuche es ja auch nur zu verstehen und Öl überhaupt sinnbar anzufinden. Aber, ja.
Ich finde es auch für Influencer nicht richtig, sich nur auf eine Brand zu konzentrieren.
Vielleicht ist die Hypothese ja, dass alle anderen Marketingkanäle gerade sehr ineffizient werden und sehr teuer. Und Podcast ist sicherlich einer, der gut funktioniert für HubSpot. Wie würdest du sonst Double Down in dem Kanal machen?
Ich würde wirklich effizient Podcast-Werbung machen und ich würde Podcastern ein Tool geben, wie sie HubSpot vernünftig nutzen. Und halt so Deals machen, also nicht Media for Equity, sondern HubSpot for Equity. Also sozusagen hier nutzt das Produkt und du kriegst Geld dafür und mach Werbung und da auf mehrere setzen.
Es ist ja schon auch eine unterschiedliche Wirksamkeit, ob Scott Galloway gelangweilt oder mit Kater so ein Post-Roll nach dem Podcast einliest. Oder ob du halt einen super authentischen Podcast hast, der Co-Branded ist von HubSpot und der wirklich sehr, sehr nah an Hands-on-Themen für Unternehmer und Unternehmerinnen ist.
Genau, aber das hast du nicht, wenn du so zwei Vögel für 28 Millionen kaufst, die eigentlich nur am überlegen sind, wie sie aus ihrem Kniebel-Vertrag wieder rauskommen. Und also so richtig, richtig krass motiviert wirkt das auch alles nicht. Und dann würde ich eher immer irgendwie sechs Monate Deals machen mit verschiedenen Podcastern und halt sagen so, hey, ich helfe dir, deine Audience auf einem...
Du kleines Hils, Bitch.
Aber ist doch so.
Ist ne Hure, aber ne teure Hure. Okay, wir haken das Thema ab. Wir haben verstanden, was du sagen wolltest, glaube ich.
Dann nochmal, lass uns nochmal kurz ein trauriges Thema machen. Ich habe diese Woche das erste Mal gehört, dass Umsätze einbrechen. Also letzte Woche habe ich hier unsere Predictions abgetippt. Vielen Dank für die Leute, die mir die Rechtschreibfehler nochmal korrigiert haben. Und da hast du ja gesagt, es wird ein schweres Jahr für E-Commerce. Und ich glaube, jetzt wird es ein richtig schweres Jahr für E-Commerce. Also egal wo, ich habe jetzt fünf Leute gefragt, oder von fünf Leuten Antworten bekommen, ne sogar mehr hier in der Community hatte ich auch noch gefragt, ein paar DMs bekommen. Alle seit Kriegsbeginn weniger Umsatz, wesentlich weniger als erwartet. Und was jetzt passiert ist, wahrscheinlich werden alle nochmal schön den Marketinghahn aufdrehen, um die Ziele zu erreichen. Oder? Was passiert? Also jetzt ist Angst vor Inflation, vor Krieg, vor Spritpreisen und auf einmal wird links und rechts weniger gekauft.
Ich habe in einem anderen Podcast diese Woche die E-Commerce-Kranen Jochen Krisch und Alex Graf gehört, die weiterhin sehr stark an ein gutes Jahr für E-Commerce glauben. Prinzipiell ist es auch gar nicht falsch. Für die Aktienkurse wird es glaube ich schwer, für E-Commerce natürlich nicht. Die Frage ist, betrifft das was du sagst nur E-Commerce oder betrifft es nicht den gesamten Konsum und Handel gerade? Weil ich habe gesehen, du hast John Maynard Cain auf Twitter sogar zitiert für den Zusammenhang.
Ich versuche mit dir mitzuhalten. In a war we must move back from the age of plenty to the age of scarcity. Also du kannst schön sagen, die nächsten 10, 20 Jahre ist alles Verzicht. Vielleicht ist jetzt diese ganze politische Scheiße hier der Weg, wie wir dann doch die Welt noch retten. Indem wir weniger konsumieren.
Ich glaube das wird passieren. Dann haben wir halt das Problem, dass wir dann Stagflation bekommen. Nämlich trotzdem Inflation durch die Energiepreise und ausbleibendes Wirtschaftswachstum. Das wird jetzt gerade nochmal sehr viel wahrscheinlicher. Ich glaube es gibt mindestens zwei gute Erklärungen für das was du sagst. Einerseits glaube ich, dass der Medienkonsum sehr stark ansteigt und du shoppst vielleicht nicht, wenn du einfach nur vom Fernseher hängst oder auf Twitter. Das betrifft aber die Breitöffentlichkeit vielleicht gar nicht so sehr. Wichtiger ist vielleicht, heute ist so ein Update des Consumer Confidence Index, also nicht der Consumer Price, sondern Consumer Confidence oder Verbrauchervertrauen nennt man es auf Deutsch, in der Eurozone rausgekommen. Im März, der noch nicht abgeschlossen ist, geht man davon aus, dass der auf das tiefste Level seit Mai 2020, also dem größten Höhepunkt der Corona-Angst, gefallen ist mit minus 12,9%. Der Consumer Confidence Index oder Verbrauchervertrauen misst letztlich. Die Frage die man stellt ist, sind sie zuversichtlich mit Bezug auf ihre zukünftige finanzielle Situation. Und minus 12,9% lag vorher bei minus 8% in den Vormonaten, war schon immer langsam am sinken, aber jetzt ist er nochmal deutlich runtergerutscht um 4%. Und letztlich heißt es, dass Leute Angst haben, dass sich ihre finanzielle Situation verschlechtert und dass sie weniger Geld ausgeben können in Zukunft. Und der Grund ist, glaube ich, dass ist letztlich die Tankstelle und die Gas- und Ölrechnung, die man bekommt und vielleicht auch die allgemeine Inflation. Und natürlich ist klar, dass man gerade wenn man haushalten muss, und das betrifft ja nun mal die meisten Haushalte, dass man dann Abstriche beim privaten Konsum oder beim Discretionary Spending, also den Sachen die man beeinflussen kann. Also meine Gas- und Ölrechnung, mein Benzinpreis, glauben die meisten Menschen ja, dass sie den nicht oder nur bedingt beeinflussen können. Und wie viel Benzin man tankt und alles was übrig bleibt, was man noch frei entscheiden kann, das ist eben das Discretionary Spending oder das was man zur Verfügung hat, verfügbarer Einkommen. Und dass das gerade zurückgehalten wird und eben nicht in E-Commerce geht und dass man sich irgendwie nicht das neue iPhone gerade kauft vielleicht oder nicht sein Laptop erneuert oder doch nicht das neue Auto schon kauft, ist wahrscheinlich nachvollziehbar. Und ich glaube also, das was du jetzt anekdotisch beschreibst aus dem Bekanntenkreis oder aus dem Flurfunk des E-Commerces, drückt sich letztlich da schon statistisch aus. Dass die Leute sagen, wir glauben uns geht es in der Zukunft oder in den nächsten Monaten finanziell schlechter. Deswegen hält man das Geld zusammen und macht keine unnötigen Ausgaben. Das scheint ein relativ klarer Zusammenhang zu sein. Und das heißt dann eben, dass 2021 noch mal schlechter für den E-Commerce, aber auch für den gesamten Handel wird. Wahrscheinlich für alles was L50, CPG, Elektronik, Handel, vielleicht auch Fashion, wahrscheinlich Fashion ist. Und gerade deswegen wäre es vielleicht wiederum schlauer die Mehrwertsteuer zu senken und nicht irgendwelche Benzinboni zu zahlen oder da 30% vom Preis zu streichen. Problem ist natürlich, dass Benzin eben eins der preissensibelsten bzw. eigentlich hat es keine echte Preiselestizität. Man tankt trotzdem, egal was es kostet, aber man sieht den Preis halt immer sehr direkt. Und irgendwie bei jedem Stammtisch wird zuerst der Benzinpreis diskutiert. Und die Wahrnehmung ist halt sehr hoch und das drückt dann glaube ich sehr stark direkt auf die Laune, die Energiepreise. Und das ist eben eine Ausgabe, der keiner entgehen kann und deswegen betrifft es alle Leute, aber die ärmeren Haushalte überdurchschnittlich. Weil es gemessen am Einkommen natürlich ein höherer Anteil ist bei denen. Und der übrigbleibende Konsum sollte darunter leiden. Und deswegen bleibe ich bei meiner These und bin noch konfidenter, was die angeht. Das es für Handel und besonders für E-Commerce ein sehr sehr schweres Jahr bleiben wird. Und vielleicht fehlt auch einfach die Lust an Ausgaben.
Ich glaube, dass das ein großer Punkt ist. Du hast auf der einen Seite die Angst, dass man sich das nicht mehr leisten kann. Aber auf der anderen Seite auch sehr viel von, und das wird bestimmt auch auf Travel zu sehen sein, und auf Konsum. Du siehst auf einmal, wie Leute, wie ich vor ein paar Wochen gezeigt habe, hier Frau Flied mit ihrem zweijährigen Kind mit einer Decke und einer Windel. Und du siehst, wie Leute mit einem Rucksack ein neues Leben anfangen. Und dann fragst du dich zwei, dreimal, brauche ich wirklich jetzt dieses Konsumgut oder brauche ich es nicht? Und dann mit diesen Bildern habe ich jetzt auch schon gehört, dass Leute am überlegen sind, den Urlaub jetzt abzusagen. Wieso soll ich mir jetzt diesen Urlaub gönnen, wenn hier ein paar Kilometer weiter es so am Turm ist. Also ist das jetzt wirklich nötig?
Mein persönliches Learning ist auch spätestens, wenn du direkten oder einigermaßen direkten Kontakt mit Flüchtenden hast, merkst du ganz schnell, wie unsinnig die letzten 20 Dinge sind, die du gekauft hast, im Vergleich zu was wirklich. Also einer der Gründe, warum die Menschen nach so wenig fragen und um so wenig bitten, ist eben dieses, der Flüchtende hat nur einen Wunsch. Und die sagen halt immer, safe, das reicht hier. Also hier ist es safe, das reicht. Alles andere, also Grundnahrungsmittel und safe, das ist gerade die Nummer eins prior und alle anderen kommen dann gar nicht zum Zuge. Und das überträgt sich, glaube ich, so ein bisschen auf den Rest der Bevölkerung auch. Also überrascht bin ich nicht, aber ich habe noch nicht viel davon gehört, ehrlich gesagt, außer das Update. Also du hattest mir das ja zugeschoben, das Thema vorher. Dann dachte ich, das müsste man ja im Verbrauchervertrauen eigentlich validieren können. Und das gab es aber nur für Februar, da ist es noch relativ leicht so gegangen. Und jetzt im März aber dann doch wird es wahrscheinlich relativ drastisch denken. Und damit ist es dann eigentlich schon fast bewiesen und einigermaßen transparent, glaube ich.
Ich habe von einem Shopbetreiber auch gehört, dass es seit einer Woche wieder ein bisschen besser ist. Wäre mal interessant zu sehen aus der Community, wir haben ja bestimmt den einen oder anderen, die eine oder andere, die irgendwas mit E-Commerce macht, was so die Erfahrungen sind und wie dagegen gesteuert wird. Also sehen wir, fangen wir jetzt auf einmal an, überall minus 20, minus 30 Prozent schon zu sehen. Merkt man irgendwie, es wird mehr und mehr Werbung ausgespielt. Oder macht man sich einfach für das Weihnachtsgeschäft wieder dingfest. In Hamburg war in den letzten drei Wochen super Wetter, vielleicht war es auch einfach immer nur das Wetter, was bei E-Commerce immer die Ausrede Nummer eins ist. Zu viel Sonnenschein, zu wenig Umsatz.
Wie ist das Wetter denn gerade in Deutschland? Ich habe gehört, es ist wärmer als hier in fucking Jordanien, in meinem schönen Wintersommerurlaub.
Ja, genau, es ist eigentlich seit drei Wochen Top-Wetter. Ich habe schon von verschiedenen Leuten, die dann doch Urlaub gemacht haben oder mal woanders sind, gehört, dass es eigentlich hier gerade besser ist. Was nicht besser ist, ist Instacart. Die haben irgendwie auch recht viel News gehört. Ich habe zwei News von denen bekommen. Du bist ja so ein Delivery-Experte. Also Instacart zum einen wesentlich weniger wert und zum anderen wollen sie jetzt auch hier so ein bisschen Last-Mile-Food-Grocery machen. Normalerweise, nee, was macht Instacart überhaupt? Die holen Sachen vom Supermarkt ab und bringen die nach Hause?
Genau, die gehen picken und hauen und die haben Bier oben drauf.
Und das wollen sie jetzt noch schneller machen? Oder was ist der Case, den sie jetzt in Miami und Atlanta irgendwie testen wollen?
15 Minuten geht eigentlich nur aus eigenen Warenhäusern. Also nach meinem Verständnis wollen sie eigene MFCs, also Micro-Fulfillment-Centers oder Dark-Warehouses aufbauen. Und dann eben auch das Gorillas- oder Go-Puff-Modell anbieten. Genau, aber ihre Bewertung wurde bei der letzten Runde, die jetzt eine Down-Round ist sozusagen per Definition, von zuvor 38 Milliarden auf 24 Milliarden um 40 Prozent beschnitten. Und das werden wir wahrscheinlich sein, ich habe es ja versehen.
Das heißt, der prediktet, dass die alle weniger wert werden.
Ja, das ist auch eine gewagte Prediction, nachdem die Public-Markets 50, 60 Prozent an Wert verloren haben im Wachstumsbereich.
Gut, ich habe es Anfang des Jahres, Ende des Jahres prediktet, da war es ja noch nicht so eine Talfahrt.
Na gut, dann gebe ich dir das gern. Und wer ist die nächste Company, bei der das passieren wird? Die Down-Rounds? Meine Prediction. Das war meine Prediction. Wenn du die selber eingetragen hättest, müsstest du es ja wissen. Wahrscheinlich hat es wieder...
Ne, ne, ich habe es tatsächlich selber gemacht.
46 Milliarden.
Ach so, Klarna. Ja gut, das laberst du ja schon seit drei Jahren runter, dass die irgendwie abgestraft werden. Wie geht es überhaupt Affirm? Wann haben die immer wieder hier Earnings?
Ich glaube, die haben auch ein verschobenes Jahr oder waren ganz früh dran, eins von beiden.
Ich gucke mal kurz. Klar, Affirm oder Klarna.
Auf jeden Fall, Instacart sagt, sie leiden unter der Volatilität an den Finanzmärkten. Also das ist letztlich, dass sich jetzt eben die schlechteren Bewertungen vom Public-Markt, also den börsennotierten Unternehmen, auf den privaten Markt, also die Pre-IPO-Unternehmen, die Wachstums-Startup-Grown-Up-Firmen übertragen. Und dann müssen natürlich auch die Bewertungen angepasst werden. Man kann das ein bisschen raus schieben mit irgendwelchen Bridge-Runden oder in dem, hauptsächlich mit Bridge-Runden und irgendwelchen Convertibles. Aber bei dem Kapitalbedarf, den Instacart hat, ist das wahrscheinlich relativ schwer.
Krass, Affirm, ich gucke gerade, die Aktie war 164 Dollar im ersten November noch, letzten Jahres. Jetzt sind sie bei 41. Alter Falter.
War, glaube ich, auch ein Short-Kandidat. Es stellen ja viele in Frage, ob das Delivery-Modell, das 15-Millionen-Modell funktionieren kann, das Quick-Commerce-Modell. Aber ich glaube nicht, dass das Instacart-Modell besser ist. Also ich glaube im Zweifel überlegt GoPuff, GoPuff hat 15 Milliarden Wert, also sie sind jetzt relativ nahe aneinander. GoPuff 15 und Instacart 24. Ich glaube, Ende des Jahres ist GoPuff mehr wert als Instacart, würde ich behaupten. Weil Instacart hat einen großen Vorteil, dass sie ein fast endloses Sortiment haben, weil sie aus jedem Supermarkt das rausholen können. Aber von der Bequemlichkeit, Convenience, ist es, glaube ich, unterlegen, das Modell. Und je besser GoPuff wird, oder die anderen Konkurrenten, desto weniger brauchst du eigentlich das Instacart-Modell, würde ich behaupten. Und dieser Aufschlag auf jede Lieferung ist halt irgendwie nicht so wirklich skalierbar, finde ich.
Alter, ich sehe gerade von einem Bekannten auf Twitter, der postet eine Werbung von Facebook, also ein Screenshot von Facebook auf eine App. Und die App heißt Dritte-Weltkrieg-Simulation. Da ist so eine Karte von Europa drauf. Dass man so eine App bewerben darf.
Ja, war nie aktueller.
Wahnsinn.
So, jetzt mache ich nicht so schlechte Laune, ich versuche mich hier schon extra von News fernzuhalten.
Was haben wir noch für schöne Dates? Ich habe gehört, bei Uber kann man jetzt in New York auch Taxis bestellen. Da wäre meine Frage, ob die jetzt mein Taxi endlich mal kaufen. Also auf einmal macht Uber, also hier Travis, der Gründer von Uber, der muss ja irgendwie gedacht haben, er wird verarscht oder so. Das hat er immer dagegen gehalten. Und eigentlich wollten sie das ja Anti-Taxi machen.
Aber die Frage ist, haben die Taxis dann Taxipreise oder Uber-Preise?
Taxipreise. Und die sind dann wiederum so wie Uber-Ex, meine ich. Hört sich für mich eher so an, dass sie entweder Druck von der Stadt bekommen haben, dass sie das machen müssen. Oder dass sie einfach ein komplettes Angebotproblem jetzt haben.
Uber braucht vor allem mehr Angebot. Aber ich würde fast glauben, dass die Taxi dann zu Uber-Preisen fahren. Dann macht es beiden Seiten nämlich Spaß. Und das Problem ist, dass die Verbraucher dann nicht mehr den Vorteil, dass sie beim Uber-Search-Pricing ein Taxi nehmen können. Was dann ja eventuell nicht verfügbar wäre.
Was würdest du als Stadt machen? Also stell dir vor, du bist jetzt für die Taxis in Hamburg oder in Berlin zuständig. Und die Taxifahrer merken natürlich den Spritpreis. Und die Nachfrage und alles. Was würde der Bürgermeister Pipp jetzt in Berlin machen, damit die Taxifahrer weiterhin glücklich sind?
Du könntest natürlich Subventionen machen und Ausnahmen. Also denen Zuschuss geben. Aber genau das halte ich ja für falsch eigentlich. Das heißt, du kannst nur... Und andererseits den Tarif zu erhöhen ist total blöd. Weil das schwer wieder zurückzunehmen ist. Obwohl, langfristig müsste davon ausgehen, dass der Benzinpreis vielleicht nicht so hoch bleibt. Mittelfristig noch mal sinkt, aber langfristig höher geht. Wahrscheinlich ist ein guter Zeitpunkt für eine Tariferhöhung. Anders geht es kaum, oder?
Aber Tariferhöhung bedeutet ja einfach, dass weniger gefahren wird. Also wenn das Taxometer auf einmal 25 statt 20 Euro ist, dann überlegt man sich vielleicht doch, ob man jetzt das Taxi nimmt oder nicht. Und es gibt ja genug andere Angebote.
Wenn ich die Taxigenossenschaft frage, würden die sagen, wir wollen lieber keine Tariferhöhung. Das glaube ich nicht. Also sie wollen lieber Geld vom Staat, klar. Würde ich auch machen. Aber ich weiß nicht, ob man...
Meinst du nicht, sie wollen günstigere Preise?
Das ist halt Individualverkehr. Das ist Individualverkehr. Da sollen Leute halt zu dritt Taxi fahren. Und sich das teilen. Ich glaube auch da muss es, so wie derjenige, der zur Arbeit fährt, das spürt, muss dann auch der Fahrgast das spüren. Das muss dann halt teurer werden.
Dann sehe ich hier noch Tencent Earnings. Hatten die die chinesen Earnings diese Woche? Hast du irgendwas vorbereitet oder hast du nur eine Überschrift auf Twitter gelesen?
Ich weiß, dass es das langsamste Wachstum in der Geschichte von Tencent war. Man hat den Umsatz nur auf 22 Milliarden Dollar und damit um knapp 8% gesteigert. Grund sind natürlich die Antitrust-Bemühungen der chinesischen Regierung. Der Gross Profit, also Rohgewinn, ist sogar schon zurückgegangen um 2%. Also geschrumpft erstmalig wahrscheinlich. Das Media Ad Revenue ist sogar um 25% gesunken. Wahrscheinlich, weil die Education Companies, also diese schulvorbereitenden Tutorials und so, mit denen viel Geld verdient wurde von GSX und so weiter, wurden ja auch quasi verboten von heute auf morgen. Und dadurch wurde wahrscheinlich viel Geld für Werbung ausgegeben. Und jede chinesische Familie, die ich das leisten konnte, hat sicherlich in die Bildung ihrer Kinder versucht zu investieren. Von daher ist ein großer Markt und damit auch Werbemarkt weggebrochen. Das muss mindestens ein Grund sein, warum das Media Revenue so stark schrumpft. Vielleicht auch, weil andere Tech-Firmen schon den Druck spüren und deswegen auch ihre Marketing-Budgets gecuttet haben. Das merkt man im Ad-Business von Tencent sicherlich auch. Die Netto-Marge ist von 26 auf 18% runter. Also Profitabilität deutlich gesunken. Das ist wieder die Monopolis Tencent vielleicht bei WeChat. Was haben die noch? QQ? Einfach googeln. Top-Geganger Tencent, wir haben schon mal erklärt, was die Geschäftsmodelle sind. So richtig Monopol sind sie nirgendwo. Aber die Regulierung scheint auf jeden Fall stark auf die Marge gedrückt zu haben. Das Ebitda hat sich zwar formell verdreifacht, da gibt es aber einen Einmaleffekt durch den Verkauf. Ansonsten wäre es deutlich runtergegangen, sonst wäre die Netto-Marge ja nicht runter. Und Tencent war mal fast 1 Trillion, also 1000 Milliarden Dollar wert und hat die Hälfte davon verloren. Also 500 Milliarden allein an Börsenwert verloren. Seitdem ist es inzwischen schon wieder ein bisschen hochgekommen. Aber die Zahlen waren jetzt, ich glaube auch da wird man jetzt einen neuen Boden finden. Und da muss man schauen, wie schnell die wieder wachsen können. Wenn diese Antitrust-Sachen einmal verdaut sind, wo Xi, also Präsident Xi, ja angekündigt hat, dass sie versuchen, das so bald wie möglich abzuschließen. Und damit zumindest Rechtssicherheit, sofern man im chinesischen Teil von Rechtssicherheit sprechen kann. Aber dem Markt würde es natürlich Sicherheit geben, wenn man jetzt sagt, wir hauen vielleicht sogar nochmal drauf, aber danach ist dann Schluss. Und von da können sich die Firmen dann wieder einigermaßen normal entwickeln. Das wäre wahrscheinlich gut. Aber diese Bodenbildung wird man jetzt glaube ich sehen bei Alibaba, bei Tencent, vielleicht JD, vielleicht Didi, Xuxing. Muss man mal schauen. Und weil wir ja vorhin gerade über Instacart gesprochen haben. Also Tencent ist ja auch ein relativ großer Late-Stage-Growth-Investor. Also oft in großen Milliardenrunden als eine der letzten Parteien drin. Zum Beispiel auch in Gorillas. Und außer bei Gorillas würde ich jetzt davon ausgehen, dass es natürlich, wie wir gerade gesagt haben, es weitere Downrounds gibt. Und im Q4 hat Tencent noch fast alle, also im Schnitt zumindest, ihre Assets und Beteiligung hochgeschrieben. Also da ist der Buchwert gestiegen. In den nächsten Quartalen könnte es natürlich, wenn jetzt Downrounds in ihrem Portfolio geraced werden, auch nochmal zur Abschreibung kommen beim Vermögen. Weil die Beteiligung an den Grown-Ups und Unicorns eventuell weniger wert werden bei Tencent. Weil sie eben relativ spät in genau den Runden drin waren.
Bei Amazon gab es doch dieses Thema mit Rivian. Wenn ich mir jetzt Rivian angucke, die Autohersteller, von denen Amazon investiert ist, die sind jetzt hier minus 55 Prozent year-to-date.
Das sollte ein Sonderverlust werden dann. Also es ist im bereinigten Ergebnis dann vielleicht nicht mehr drin, aber im operativen Ergebnis ist es pro forma, glaube ich, drin. Rivian bin ich übrigens short, läuft gut bisher.
Sehr gut.
Aber genau, so wie dieses Amazon-Ergebnis damals, das hatten wir ja besprochen, dass es einmalig sehr positiv war und dass die Börse da ein bisschen zu gut drauf reagiert hat. Und genauso wird es jetzt sehr stark enttäuschen, wahrscheinlich.
Wer sind noch so Player, die sehr viele Beteiligungsübungen haben? Eigentlich doch alle, oder? Google hat doch mit Google Ventures auch irgendwie viele Beteiligungen. Oder ist das alles zu klein?
Ja, im Vergleich zum operativen Geschäft ist es bei Google relativ klein. Amazon macht viel diese Beteiligung, gerade mit Suppliern, also Firmen, die eventuell dann an Amazon verkaufen, so wie Plug Power auch zum Beispiel. Wer hat noch ein großes Venture? Ich glaube Tencent ist schon eine der größten Softbank natürlich. Ich würde sagen, die größte Exposure zu solchen Berichtigungen hat Softbank, dann Tencent, dann vielleicht so Prosus oder Adavinta, also Delivery Evo zum Teil. Die waren ja in vielen anderen Delivery Companies investiert. Uber hat doch auch ziemlich viel so gemacht. Das sind glaube ich so die größten Corporate Late-Stage-Investoren, die mir gerade einfallen. Es gibt aber bestimmt weitere.
Und dann steht hier auf unserer Liste noch DMA im Oktober. Was heißt DMA?
Achso, heute wurde der Digital Markets Act von der DMA beschlossen. Wird wahrscheinlich aber erst wirksam dann im Oktober, zumindest rechnet man damit. Das ist die Gesetzesgrundlage, um große Tech-Konzerne in Europa besser zu regulieren. Also dazu fehlt, das Wettbewerbsrecht gibt es bisher nicht gut genug her. Und damit entscheidet man, was Marktbeherrschende oder Plattformen mit einer außergewöhnlichen Rolle oder Bedeutung oder Infrastruktur mit einer außergewöhnlichen Bedeutung oder sowas. Mir fällt die Formulierung immer nicht ein, aber das kann man ja nachlesen. Es sind halt Firmen, die einen sehr hohen Marktanteil auf sich vereinigen. Und die müssen sich damit besonderen Regeln unterwerfen. Zum Beispiel, dass sie sich nicht selbst bevorzugen können, wie Amazon im Handelsgeschäft oder Google in den Vertikalen suchen mit Google Shopping, Google Hotel, Flightfinder und so weiter. Also das erleichtert die zukünftige Regulierung und weist Tech-Konzerne in die Schranken. Wie gut das durchgesetzt werden kann, muss man dann schauen. Die Tech-Konzerne haben einiges getan, um das zu verhindern durch Lobbyismus. Aber durch Lobbying. Aber mal sehen, wie das dann tatsächlich wirksam wird. Ich bin da mal vorsichtig optimistisch, aber erstmal gut. Aus meiner Sicht zumindest, dass es da weitergeht.
Ja, dann zum Ende hin noch ein, zwei Content-Empfehlungen. Zum einen gibt es jetzt auf Apple TV We Crash. Also die Nachverfilmung von We Work. Ich habe mir die erste Folge angeguckt. Sehr amüsant. Gibt es das nur auf Apple TV? Ich meine schon, da schaue ich es auf jeden Fall. Ist auf jeden Fall sehr witzig. Die fängt sehr früh an. Also wie Adam Neumann am Anfang als Unternehmer erstmal versucht hat, Hosen für Babys mit Knieschonern zu verkaufen. Und da am Kämpfen war, um ein Unternehmer ist. Ich habe noch nicht so weit geguckt. Ich werde jetzt gleich nach unserer kurzen Folge hier weiterschauen. Fand ich sehr amüsant. Und dann habe ich gesehen, hier wurde mir zugeflüstert, gibt es von der Vivo ein Bücherband über Milliardäre. Also da ist jetzt unter anderem Klaus Hipp dabei. Da wird über sein Leben und so berichtet. Hier dann der Schraubenkönig hier wird. Und hier Frank Bohlen hat auch sein Buch da. Also man kann da lernen, wie er über sein Leben, seine Firma, seine Strategie arbeitet. Und das fand ich jetzt eher so mal. Also wahrscheinlich wird das von den dreien das meistverkaufte Buch von der Vivo. Ich weiß nicht, wie das mit der Glaubwürdigkeit ist für die Journalisten, die das Buch geschrieben haben. Aber es wird wahrscheinlich ein Kassenschlager.
War das gerade ein beabsichtigter Versprecher? Dann fand ich den furchtbar lustig. Oder hast du es gar nicht gemerkt? Dann findest du es noch lustiger.
Was ist passiert?
Sag nochmal, wie der Dritte in der Reihe hieß.
Frank Bohlen.
Du weißt, dass der nicht Bohlen heißt. Wieso doch? Wie geil ist das denn?
Nein, ein kleiner Joke am Rande. Natürlich. Ich finde es auf jeden Fall krass, dass man in so jungen Jahren schon eine Biografie oder so ein Buch rausbekommt. Aber es ist wahrscheinlich einfach ein Kassenschlager. Also das Ding wird sich bestimmt verkaufen.
Das kann gut sein. Das Schlimme ist, dann sieht man ihn immer wieder in mehr Talkshows, wenn er ein Buch draußen hat. Wobei, sieht man dann den Redakteur? Weiß ich gar nicht. Aber zu Licht gehört ja auch immer Schatten. Und der Schatten ist, es gibt einen neuen Short-Seller-Report für eine der Beteiligungen des TENIX-DNA-Fonds. Und zwar haben die laut ihrer eigenen Website 4% in Lye Cycle. Das ist so eine Lithium-Recycling-Firma. Und die hat Blue Orca Capital, ein Short-Seller. Oder Blue Orca Invest ist der Twitter-Handler. Kann man auch nachschauen, wenn wir es nicht verlinken. Einen kurzen Thread zugemacht und ein längerer Artikel auf der eigenen Homepage. Wo die halt sagen, dass die mit 100 Mal Revenue relativ stark überbewertet sein könnten. Dass es ein bisschen problematische Governance gibt. Dass der CEO vor allen Dingen seine Familie mit irgendwelchen Zuwendungen überhäuft. Dass die Verkäufe an einen Zwischenhändler, also der Revenue kommt hauptsächlich aus Verkäufen an einen Zwischenhändler, der wiederum an Lye Cycle beteiligt ist. Und das Revenue wird realisiert zu einem Zeitpunkt, wo sie erst an den Zwischenhändler und dann nicht an den Endkunden verkauft haben. Eventuell, sagt Blue Orca Capital. Und das betrifft 45 Prozent des Umsatzes. Das entsteht durch die Hochschreibung, also Zuschreibung von Buchgewinnen auf die zwischenverkauften Sachen, die noch gar nicht wirklich verkauft zu sein scheinen. Wie gesagt, kann man sich auf Twitter durchlesen. Sieht erst mal nicht so aus wie der Topic, auch im Vergleich zu den Bewertungen der tatsächlich profitablen Vergleichswerte zu Lye Cycle. Und damit häufen sich jetzt so ein bisschen die Short-Seller-Reports. Da muss man eher schauen, was außer Ethereum, Bitcoin und den Cash-Polls der Amazon noch kein Short-Seller-Report im Tenex-Portfolio gab. Also wir haben jetzt Lye Cycle, Upstart. Upstart hat zwar 15 Prozent Short-Exposure, aber ich finde das immer too good to be true. Aber ich glaube es gab noch kein Report. Bei Too Simple hat Grizzly Reports das angegriffen. Geenco Bioworks wurde von Scorpion Research angegriffen. Stone Co. und Paxecuro. Von immerhin Viceroy Research, das ist Frazer Perring, also der von Wirecard Adler, Grenke und so weiter bekannt ist. Bei Hubspot hat Carousel Capital einen Short-Report gemacht, den ich nicht so überzeugend fand. Aber Palantir, Hymns und Oscar haben auch relativ hohe Short-Exposures. Bei Oscar wundert mich, dass es noch keinen Short-Report gibt, ehrlich gesagt. Das ist schon eine brisante Anhäufung von Titeln.
Aber gehört das nicht dazu, aktuell bei allen Sachen, also hat so ein Cloudflare, Snowflake oder so was, haben die nicht auch ein unheimliches Short-Exposure schon?
Also genau, die hoch überbewerteten Aktien haben auch ein hohes Short-Exposure. Konkrete Short-Seller warten ja normalerweise auf so einen katalysierenden Moment. Den gibt es da glaube ich noch nicht, dass es irgendwie konkret Anhaltspunkte gibt, warum es da Governance-Probleme gibt.
Ich erinnere mich halt so ein bisschen an beispielsweise Shopify oder Tesla, wo es ja immer wahnsinnig viel so Short-Gedanken, Fantasien irgendwie so gab. Also Shopify wurde ja irgendwie vorgeworfen, dass sie so ein bisschen Schneeball-System, Marketing-mäßig das so ein bisschen machen. Und Tobi hat ja auch irgendwie da mal Stellung zugenommen, dass das ihn eigentlich besser gemacht hat in der Kommunikation, im Marketing und so.
Ja, auf meine Rückfrage.
Ja, genau, aber es muss ja nicht immer schlechter sein. Oder es heißt ja jetzt nicht, dass die Aktie nicht mehr performt, weil da jetzt ein Short-Report irgendwie auftaucht.
Genau, also ein Short-Seller-Report sollte insofern keine Vorverurteilung sein. In der Regel sind die einigermaßen gut recherchiert, aber es gibt durchaus Fälle, also auch bei Fraser Paring, ich glaube bei Gränke, sorry, bei Gränke Leasing, sah es nicht so aus, als wenn er wirklich auf etwas getroffen ist. Aber ich glaube es ist schon ein negatives Signal, aber es heißt nicht sozusagen, dass das Schicksal der Company damit jetzt besiegelt ist. So war es auch nicht gemeint. Aber dass du so eine Häufung hast, ist glaube ich andersrum auch nicht normal, würde ich behaupten.
Pip, ich freue mich, wenn du wieder zu Hause bist.
Ich auch. Ich sehe mit einem weinenden und lachenden Auge natürlich hier, es ist eigentlich ganz schön.
Ja, aber fürs Podcast aufnehmen ist ein bisschen angenehmer.
Ich hatte ein bisschen Hintergrund, am Anfang hatte ich das Gefühl, inzwischen ist es leise, jetzt wird hier aufgeräumt. Es tut mir sehr leid, aber wie gesagt, it is what it is.
Ja, ich wünsche euch ein schönes Wochenende. Pip, eine gute Rückreise. Wir hören oder ihr hört uns wieder am Mittwoch. Vielen Dank an alle, die gespendet haben. Alle, die mehr oder 500 Euro und mehr gespendet haben, sollten jetzt mittlerweile ein E-Mail bekommen. Bitte tragt kurz ein, welchen Zipper, Hoodie ihr haben wollt, in welcher Größe. Und dann können wir nächste Woche anfangen zu produzieren und zu versenden, dass ihr alle im Mai dann unseren schönen Hoodie habt und damit unseren Podcast hören könnt. Vielen Dank nochmal für's Spenden. Bleibt stabil. Schönes Wochenende. Peace.
Ciao, ciao. Peace.