Doppelgänger Folge #132 vom 2. April 2022

META vs TikTok | RobinHood 24/7 | UIPath | Palo Alto Networks | Braze | OnlyFans SPAC

Was macht Pip mit neu gewonnener Liquidität? Wie steht es um seine Amazon Position? Facebook findet TikTok böse. RobinHood findet wir sollten 24/7 zocken. Börse findet UIPath uncool. Wir finden Palo Alto Networks besser. Dazu gibt es noch Braze Earnings und vielleicht geht OnlyFans per SPAC an die Börse. Es gibt einen kleinen Einblick in Pips Zweit- / Zockerportfolio

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

(00:01:00) Meta gegen TikTok

(00:06:00) Robinhood 24/7

(00:09:00) Gopuff

(00:13:00) Quick Commerce Bewertungen

(00:14:30) Lilium, Flugtaxis

(00:17:00) Waymo

(00:18:25) Home2Go

(00:21:05) H&M

(00:25:00) Karriere Advice für Marker

(00:32:30) Poalo Alto Network

(00:38:00) Brace

(00:44:00) Yandex Cookies

(00:46:50) UI Path

(00:54:30) Pips Amazon Position

(01:01:00) Twilio Insider trading

(01:06:00) Podcasts auf Youtube

(01:11:00) Etsy

(01:16:45) Biontech

(01:20:00) Onlyfans SPAC

Shownotes:

Don’t hate the player … https://twitter.com/gloeckler/status/1508703937259622402

Look at the Amazon’s YoY growth in parcel volume. https://twitter.com/pip_net/status/1508059822037610501

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Willkommen im Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 132. Wir nehmen am 1. April auf, ihr hört es am 2. Ich hoffe ihr seid noch nicht zu müde von den ganzen April Jokes.
Was war dein Favorite April Joke heute?
Um ehrlich zu sein habe ich nicht so viel reingeguckt. Also ich habe keinen Top bis jetzt. Gab es mal irgendeinen den du richtig richtig gut fandest?
Also heute habe ich auf jeden Fall keinen gesehen den ich gut fand.
Ist auf jeden Fall auch schwierig für Medienbetreiber dann immer noch guten Content zu produzieren damit es nicht ist. Ja wir haben eine ganze Menge Themen. Wir fangen mit Zigaretten an. Facebook bzw. Meta hat sich wohl gedacht dass sie jetzt mal gegen TikTok treten und versucht wohl mit Beratungsfirmen jetzt die amerikanische Politik darauf zu drängen, dass TikTok nicht so gut für die Jugend ist. Würdest du das auch machen wenn du ein großer Tech Konzern bist und siehst dass du links und rechts überholt wirst von einem jüngeren, schnelleren, süchtigeren.
Die Frage ist glaubst du die wollten gegen TikTok schießen oder wollten sie nur eigentlich das Rampenlicht von sich selbst entfernen.
Das haben sie ja ziemlich schlecht geschafft weil dann am Tag danach jetzt heute die Nachricht rauskam dass sie versehentlich ein Bug in ihrem Newsfeed hatten.
Also ich glaube es hat tatsächlich. Also erzähl erstmal was mit dem Newsfeed vielleicht.
Es wurde herausgefunden dass man jetzt in dem Newsfeed in den vergangenen Monaten wohl vermehrt Sachen gesehen hat die eigentlich runter priorisiert werden sollten und es gibt auch interne Dokumente dass man sowas schon mal 2019 gesehen hat. Und da stellt sich die Frage ob das wirklich ein Bug oder ein Feature ist weil mehr Interaktion mehr Hate ist ja eigentlich bessere Zahlen.
Es wird besonders viel so harmvoll Content gezeigt wenn ich es richtig verstanden habe. Aber das ist die Frage wie unterscheidest du das vom Normalzustand auf Facebook. Also wem soll das dann noch auffallen außer intern. Weil wenn du viel harmvoll Content siehst. Also ich war jetzt ja unter anderem dank dir vielen Dank nochmal fast ein Jahr. Wie lange bin ich schon nicht auf Facebook. Ich vermisse das echt zu null. Neulich habe ich mal überlegt Sekunde wann habe ich überlegt. Da habe ich einmal Facebook weil irgendein Vollspacko was auf LinkedIn geschrieben hat. Da dachte ich wie müssen da erst die Reaktionen auf Facebook aussehen. Dann dachte ich jetzt wäre es nochmal cool auf Facebook zu sein. Das einzige Mal wo ich dachte da würde ich gerne mal auf Facebook gucken. Keine Ahnung wie sich das ausgewirkt hat aber mein Verdacht wäre man kann es vom Normalzustand gar nicht so stark unterscheiden. Aber zurück zu dem anderen Thema. Also der positive Effekt wenn das geklappt wäre ist natürlich einerseits dass sie TikTok das Leben damit schwerer machen indem sie die Scrutiny oder das Augenmerk der Regulatoren und Politiker auf TikTok lenken. Dass das der wahre Feind ist plus in ausländischer Hand beim Regimefeind sozusagen. Und gleichzeitig versucht man sich selber so ein bisschen den Kopf aus der Schlinge zu ziehen indem man so ablenkt. Die Details sind ja schon durchaus spannend. Die Washington Post hat das irgendwie gebraked rausbekommen. Und so aus internen Mails ging hervor dass die Kampagne Platzierung von Meinungsbeiträgen und Leserbriefen in großen regionalen Zeitungen erwirken sollte. Das heißt die haben jemand dafür bezahlt falsche Leserbriefe an große Zeitungen zu schreiben. Wenn ich es richtig verstehe. Um dubiose Geschichten über angebliche TikTok Trends die in Wirklichkeit von Facebook stammen sozusagen in den Mittelpunkt der Berichterstattung zu heben. Dann wie gesagt so falsche Leserbriefe von besorgten Eltern Mitarbeiter der Agentur. In diesen Datenschutzmängel anprangern. Das ist die psychische Gesundheit. Aber man muss auch mal sagen TikTok ist ja für psychische Gesundheit so wahrscheinlich nicht viel besser. Also es entbehrt jetzt nicht jeder Logik aber dass ausgerechnet Facebook sich dahin stellt und sagt das sind jetzt die neuen Bösen. Und wir sind nicht das eigentliche Übel. Es sind auch so geile Zitate drin. Es wäre ein Traum wenn man Headlines hinbekäme wie From Dancers to Danger. How TikTok has become the most harmful social media space for kids. Stand angeblich im Briefing.
Für mich liest sich das so wie zwei Zigarettenfirmen die sich gegenseitig beklagen oder anklagen und der eine sagt Ja die Zigaretten bei dir sind viel viel viel gefährlicher als meine. Also kompletter Unfug.
Ja so kann man es auch sagen. Ich glaube mir haben meine Eltern mit drei Jahren oder so beigebracht dass es mich relativ gesehen nicht besser aussehen lässt wenn ich andere schlechter mache. Dass man das dann irgendwie im Business Kontext als 600 Milliarden Unternehmen trotzdem versucht. Schon albern aber wahrscheinlich wünscht man sich immer auch nicht dass sowas rauskommt. Und die Frage ist wie oft ist sowas nicht rausgekommen. Also es ist jetzt einmal öffentlich geworden. Weiß ja nicht wie oft sowas hinter den Kulissen passiert wo es einfach keiner mitbekommt aber genau das gleiche schon passiert ist.
Ja also auch bei anderen Firmen bestimmt. Also die Taktiken so Leserbriefe zu schreiben ist ja bestimmt keine neue.
Und es hat aber auch irgendwie eine Verbindung mit der Republikanischen Partei oder der GOP diese Agentur. Oder verwechsel ich das? Ja wirklich.
Aber ja das ist auf jeden Fall ganz gut für meine Prediction. Weil ich habe ja prediktet dass dieses Jahr TikTok in Amerika gebannt wird.
Vielleicht hilft da Facebook.
Du auf der anderen Seite hast prediktet dass Robinhood irgendwann 24 7 traden wird und das scheint jetzt zu kommen. Oder ist es schon soweit?
Aber schon im vorletzten Jahr habe ich das. Mich wundert eher dass es ich glaube das war sehr absehbar was mich wundert ist dass es so lange gedauert hat. Sie haben nur angekündigt dass 24 7 also rund um die Uhr irgendwann funktionieren wird. Im Moment haben sie glaube ich so Extended Hours um vier Stunden gemacht. Wobei ich glaube die normalen Extended Hours hatten sie schon wenn ich mich nicht irre. Und jetzt wollen sie vier extra Stunden angeblich weil jetzt wo die Menschen wieder arbeiten sie keine Zeit mehr zum Traden haben. Wenn sie aus dem Furlough oder aus der Kurzarbeit rausgehen. Das ist jetzt der Grund. Ich glaube einfach dass sie gemerkt haben dass die sozusagen der größte Treiber für Umsatz von Robinhood ist wahrscheinlich Time Spent in Apps. Und der größte Distractor der dich aus der App rauszieht ist wenn die Börse schließt. Weil die App dann in dem Moment nutzlos wird. Und dann macht es total Sinn das wahrscheinlich rund um die Uhr laufen zu lassen. Zumindest bei dem Teil der Audience der sozusagen Trading süchtig ist oder das auch unter Ausunterhaltungsgründen macht und irgendwelchen Kicks daraus bekommt. Dass die das dann auch weitermachen können. Man muss dafür halt irgendeinen Liquiditäts Provider finden der sozusagen rund um die Uhr Kurse für Aktien stellt. Der hat natürlich das Risiko dass am nächsten Tag an der Börse die Aktie ganz anders handeln kann. Und deswegen lässt er sich das in der Regel durch sehr hohes Breads vergüten. Also man sagt wir haben ein hohes Risiko dass wir uns über Nacht in die Nesseln setzen mit einem Trade. Und deswegen erlauben wir uns den Spread deutlich größer zu machen damit das Risiko entsprechend abgegolten ist. Das heißt die Handelsbedingungen werden nach der Börse deutlich schlechter sein. Das ist zumindest in der Regel der Fall. Alles andere würde ich auch verwundern. Ansonsten wie gesagt ich fand das überfällig fast. Es gibt noch ein paar andere Orte die 24 Stunden in der Regel geöffnet sind. Ich glaube Casinos gehören dazu. Zumindest bis in die frühen Morgenstunden. Deswegen warum sollte ein Casino für Aktien nicht auch so lange geöffnet sein.
Und hat das positiven Einfluss gehabt auf die IG Group? Hattest du die nicht irgendwie damals dafür?
Das wirst du dir in 10 Jahren noch vorhalten. Also es hat erstmal 25 Prozent die Robinhood Aktie nach oben gehoben. Ich weiß nicht ob in dem Umfang es sinnvoll ist. Aber dass da zu einer erheblichen Reaktion kommt ist nicht verwunderlich. Das sollte das Geschäft deutlich beflügeln. Die IG Group läuft weiter seitwärts. Die ist nicht betroffen. Schade.
Und zuletzt noch eine Prediction. Ich habe dieses Jahr prediktet, dass die Valuations von diesen 10, 15, 20 Minuten Commerce Dingern nach unten gehen. Jetzt kam raus GoPuff wird irgendwie ein bisschen Geld sparen müssen und will jetzt sich schon mal von 4 Prozent der Mitarbeiterinnen trennen. Wie siehst du die News?
Also zwei Erleichterungen. Also noch hat keins dieser Startups eine Download gemacht. Und Getty ist nach meinem Verständnis nicht das mit den besten Zahlen. Selbst die haben es geschafft zu raisen. Ich glaube nicht unter den. Also da müsste man sehr gut auf das Feingedruckte in der Serie C oder D Round gucken, was da für Terms dranhängen an dem neuen Geld von Mubadala war das. Und ich glaube Tiger hat auch nachinvestiert. Ich könnte mir vorstellen, dass es da entweder gewisse Profitabilitätserfordernisse oder Liquiditätspräferenzen geben. Das wird aber jeden treffen, der in diesem Umfeld nicht profitabel ist und so viel Geld raisen muss, ehrlich gesagt. Befürchte ich. Ansonsten genau, die sollen 3, 4 Prozent Personal abbauen, um 40 Millionen einzusparen. Das ist, glaube ich, sinnvoll, sich so ein bisschen Runrate raus zu... Also GoPuff hat ja positiv gesagt, sie haben, als es noch Geld gab, noch mal Geld geraised und auf einer sehr guten Valuation. Und jetzt so ein bisschen Optionalität zu schaffen, indem man den Runway, also die Zeit, die man noch hat, mit dem bestehenden Geld zu verlängern, ist wahrscheinlich nicht doof. Weil ob du jetzt gerade raisen musst oder in zwei Monaten, wo es vielleicht noch düsterer ist oder in 18 Monaten, wo es vielleicht schon wieder sich leicht aufgehellt hat, macht einen riesen Unterschied. Und da ein, zwei Monate zu gewinnen, indem man 40 Millionen spart, ist wahrscheinlich schlau. Und wir werden das natürlich bei vielen anderen Companies jetzt dieses Jahr sehen. Gerade in dem, ich glaube gar nicht, dass es so gefährlich ist für junge Start-ups, alles bis Series B hat vielleicht gar nicht so schwer darunter zu kämpfen. Im Gegenteil, da gibt es weiterhin, glaube ich, sehr große Konkurrenz unter den VCs, weil die Crossover-Funds, die typischen Late-Stage-Investoren, also Tencent, Tiger, Softbank, Co2, Dragonair, die Tiger Cups, weil die alle ein bisschen runtergehen sogar in die Runden. Und er versuchen früher einzusteigen, weil die Late-Stage-Runden nicht mehr attraktiv sind, weil der Exit-Kanal zu den Public Markets quasi versiegt, weil der Wert an den Public Markets sich halbiert hat. Deswegen will man eigentlich nicht mehr der Letzte sein, der im Private Market sozusagen der Backholder ist oder die höchste Bewertung bezahlt wird. Das heißt, sie versuchen früher einzusteigen. Das heißt, du wirst wahrscheinlich auf frühen Runden mehr Konkurrenz haben und wahrscheinlich sogar weiterhin gute Bewertung. Aber diese Late-Stage-Bewertung, wo man dann eben darauf bauen muss, dass man an der Börse jemanden findet, der dann nochmal ein Premium draufzahlt, da will, glaube ich, gerade niemand sein. Und deswegen wird es, glaube ich, für alles schwer werden, da nochmal Geld zu bekommen. Und das geht dann zwangsläufig damit einher, dass man das Geld als Unternehmen festhalten wird, Sparprogramme macht, eventuelle Entlassungen, mehr auf Profitabilität achtet, auf Deckungsbeiträge, den sogenannten Pfad zur Profitabilität zumindest in Ansätzen zeigen kann. Und was noch erschwerend hinzukommt, ist, dass natürlich auch sozusagen durch die Performance von Specs der Ausweg für alle, die es nicht geschafft haben, gutes Geld zu raisen oder ein richtiges IPO zu machen, für die war ja der Ausweg oft nicht für alle, aber für viele sozusagen ein Speck. Und das wird natürlich auch deutlich schwerer. Das nochmal hinzubekommen. Es gibt zwar viele Specs, die da draußen sind und noch Tage suchen, aber irgendwie noch so eine Speck-Transaction hinzubekommen, wird deutlich schwerer, denke ich.
Ich habe gestern auf Twitter mal gefragt, was denn die nächste Fyre Festival-Dokumentation wird. Also ob es so ein Electric Air Taxi wird, ob es ein Instacart Delivery oder Web 3 wird. Was denkst du? Hast du das Ergebnis gesehen?
Ich habe das Ergebnis nicht gesehen. Meine persönliche Meinung ist ganz klar Flugtaxis.
Ja, also 60 Prozent fast meinen Flugtaxis, 30 Prozent Web 3, also NFT, Skripte und so und 11 Prozent Instant Delivery.
Bei Instant Delivery wird es entweder Konsolidierung geben, also dass man sich entweder die Gebiete aufteilt oder Firmen zusammenlegt. Ich glaube, für die Nummer 3, Nummer 4, Nummer 5 Player im Markt wird es unheimlich schwer. Und auch die Großen haben es wahrscheinlich nicht super einfach. Das ist einfach so, dass wenn die Exitmalt, also du hast Instacart, DoorDash und Delivery Hero haben alle zwischen 50 und 70 Prozent Bewertung verloren. Damit sind einerseits ein paar Geldgeber vom Markt raus letztlich, die jetzt nicht mehr nachlegen können. Und andererseits sind die Exitmalte-Pilz auch damit bis zu gedrittelt. Das macht es natürlich nicht einfacher, dass jemand dann jetzt noch mal blind eine Milliarde reinlegt. Ich glaube, dass die alle finanziert werden, die Großen. So wie Gert hier das auch geschafft hat. Aber das war sicherlich vorher einfacher, bevor diese Businesses alle an der Börse relativ stark verdroschen worden sind. Aber welche EVTOLs werden wir dann, was ist denn das Fire Festival der EVTOLs? Also der Electrical Vertical Take-Off and Landing, oder die Vehicle Take-Off Vehicles, also in Flugtaxis.
Das wird wahrscheinlich irgendeine Story sein, die vielleicht eher wie We Crash oder We Crashed, dass das halt sehr hoch bewertet war, sehr hoch bejubelt wurde und dann vielleicht gar nicht geflogen ist.
Oder gar nicht so viel.
Da gibt es ja verschiedene Player.
Und wen trifft das? Volocopter, die haben Speck abgesagt. Joby Aviation, Kitty Hawk, weiß nicht. Lilium hat gestern, die waren ja sehr optimistisch, dass sie, ich glaube 2025 Revenue machen, haben gestern, kam eine Bloomberg-Meldung, Lilium delays aircraft production until 2025, citing pandemic. Ja, irgendwelche pandemischen Probleme. Warum, vielleicht kannst du mir das als Luftfahrtexpert erklären, was hat die verstört, die Pandemie beim...
Bestimmt Chips, keine Chips. Irgendwas gibt es auch immer, logistisch.
Ein Flugzeug, was Milliarden an zukünftigen Revenues produziert, dafür wird man ja wohl ein Chip bekommen, wenn man für irgendeinen Tesla ein Chip bekommt. Ja, aber... The company plans to have its seven passenger electric jet ready to certify for production in 2025 and can build it immediately after that. Ach so, aber das ist ein schöner Konditionalsatz. Wenn man die Certification bekommt, dann kann man es machen. Das heißt, man bekommt die Certification nicht, dann ist das ein wahrer Satz. Lilium originally had a goal to certify its aircraft for flight next year and build hundreds of planes. Naja, also es wird, wie erwartet, nicht passieren jetzt. Aber ist vielleicht nicht so schlecht,
dass man erst produziert, wenn man es fliegen darf, oder?
Also der ursprüngliche Plan war ja 2025 Geld zu machen oder zumindest anfangen, die zu operieren. Und nach meinem Gefühl, wie Behörden operieren, bräuchte man dazu eigentlich vor zwei Jahren den ersten bemannten Flug geführt. Oder man müsste jetzt zumindest anfangen, mal einen bemannten Flug zu zeigen, damit man in zwei Jahren vielleicht die Möglichkeit hat, das zu operieren. Aber mal sehen. Okay, also das ist das nächste Weakridge.
Hast du gesehen, dass Waymo jetzt in San Francisco fährt?
Ja, da gibt es Pilotprojekte.
Die fahren jetzt ihre Mitarbeiter. Wahnsinn. Komplett autonomes Auto, holt den Mitarbeiter ab und fährt ihn ins Büro.
Ja, und Tesla kriegt es nach wie vor nicht hin, dass das Auto dich nicht irgendwie in Gegenverkehr steuert oder sonst irgendwas. Ich bin gespannt, wie viele Millionen Waymo-Autos auf der Straße sein müssen, bis irgendjemand erkennt, dass es noch kein Tesla-Robotaxi gibt. Ja, wir werden es sehen.
Ich kann mir noch nicht vorstellen, dass mir hier auf einmal ein Auto entgegenkommt und da sitzt einfach niemand drin.
Mal schauen.
Wir werden es auf jeden Fall miterleben. Mal gucken, ob wir es in Deutschland miterleben werden. Aber wir können vielleicht mal.
Ich glaube, in Deutschland ist es noch vergleichs-, ich glaube, am einfachsten ist es tatsächlich in den USA, weil die Straßen so breit und relativ leer sind und die Parkplätze so groß. Deutschland ist da relativ reguliert, sollte auch gehen. Ich glaube, schwerer ist es, nach zehn Tagen Autofahren in Jordanien, ich glaube, im globalen Süden und globalen Osten ist es ein bisschen schwerer.
Dann lass uns mal direkt in die Reisewirtschaft gehen. Home2Go hat Zahlen vorgelegt, die kennst du bestimmt sehr genau als Aufsichtsrat. Was darfst du uns dazu sagen?
Nach meiner Belehrung darf ich nur die Fakten sagen und du musst sie dann selber deuten, beziehungsweise der Hörer, die Hörerin. Home2Go macht Ferienwohnungen als Marktplatz übers Internet. Hat es geschafft, im letzten Jahr die Booking Revenues um 51 Prozent zu steigern gegenüber dem Vorjahr. Das IRFS Revenue um 44 Prozent. Der Unterschied ist, die Booking Revenues sind die Buchungen, die jetzt getätigt werden. Während das IRFS Revenue, das, was jetzt verbucht werden darf im buchhalterischen Sinne, weil man als Reiseplattform natürlich die Revenues erst dann recognizen kann oder realisieren kann, wenn der Reisender auch wirklich gereist ist. Ich kann nicht sagen, bloß weil jemand für nächsten Herbst eine Finca gebucht hat, dann kann ich zwar jetzt das Booking Revenue schon realisieren oder das Cross-Booking Volume, aber den wirklichen Umsatz verbuche ich dann eben, wenn die Reise angetreten wurde. Das ist der Unterschied zwischen dem IRFS Revenue und dem Booking Revenue. Und beides wächst ebenso zwischen 44 und 51 Prozent. Auch da macht es Sinn, gerade wenn man es mit Airbnb vergleichen will oder so, sich den Zwei-Jahres-Vergleich anzuschauen. Und eine der spannendsten Zahlen ist das sogenannte On-Site Booking Revenue. Das ist also im Moment, es gibt verschiedene Abrechnungsmodelle noch innerhalb von Home2Go. Das langfristig Spannendste ist sicherlich sozusagen der echte Marktplatz, wo die Buchung über Home2Go passiert. Das heißt, man erhält die Kundendaten, man kann den Kunden selber reaktivieren, kann sehr gut mit dem Custom Lifetime Value des Kunden oder der Kunden rechnen. Und dieser Bestandteil ist mit 116 Prozent hier und hier und 151 Prozent gegenüber dem Zwei-Jahres-Vergleich gestiegen. Das zeigt, dass man gegen diese Strategie relativ gut delivert, würde ich sagen. Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Keine spezifischen Kauf- und Anlageempfehlungen. Keine Anlageberatung, keine Rechtsberatung, keine Steuerberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Verantwortung für solche Trades liegt bei euch. Pipp und Philipp haften nicht vor eure Verluste. Philipp und Philipp und Philipp können ihr Risiko... ...Position der HörerInnen nicht einschätzen. Ihr entscheidet selber, was ihr kauft und tragt dafür auch die Verantwortung. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.eu slash disclaimer nachlesen.
Und weiter zu H&M, die Brand für Fast Fashion. Da bist du ja auch immer sehr kritisch und hast glaube ich vor Jahren schon das Ende von Fast Fashion auf Twitter vorhergesehen. Wie ging es denen so in den letzten Monaten?
Die leiten, aber das ist ein guter Punkt, das habe ich jetzt tatsächlich gar nicht geschaut, wie sie sich eigentlich langfristig entwickelt haben. Ich glaube, ich lag damit relativ lange falsch. Es hat sich relativ gut gehalten. Auch die Primark Mutter Company ist an der Börse. Die heißt irgendwie... ...British... ...keine Ahnung. Obwohl, auf 5-Jahres-Sicht sieht H&M tatsächlich schlecht aus und auf 1-Jahres-Sicht hat es sich fast halbiert. Ja, gar nicht so schlecht. Genau, sie leiden darunter, dass sie während der Pandemie keine besonders guten Online-Auftritte haben. Das heißt, da haben die Pure Online-Player sehr stark gewonnen. Jetzt wird eröffnet und der Umsatz von H&M ist durchaus gestiegen um 22,7%. Im Vorjahr ist man aber um 27% geschrumpft. Das heißt, netto ist man immer noch im Minus und das Geschäft erholt sich eben noch lange nicht so gut. Plus, sie sagen selber, sie waren eins der ersten Unternehmen, die sich aus Russland zurückgezogen haben. Und sie leiden unter dem Ukraine-Konflikt mit. Und deswegen sind die Zahlen eben nicht so gut. Die Aktie hat, ich glaube, so 13% verloren. Da bin ich mir nicht relativ stark reagiert darauf. Und ich sehe ehrlich gesagt nicht, dass sie besser sind. Also alle großen Modehändler, sowohl online als auch offline, aber gerade fast Fashion, werden zunehmend dieses Sustainability-Problem bekommen. Das versuchen sie natürlich mit ganz viel Greenwashing und so in den Griff zu bekommen. Und zu jedem Annual Report gibt es immer einen integrierten Sustainability-Report schon dazu, auch wegen Arbeitnehmerrechten in Drittländern und so weiter. Aber ich könnte mir schon vorstellen, dass während der Pandemie, als diese Läden auch lange Zeit geschlossen waren oder sozusagen nur sehr unkomfortabel zu besichtigen waren, ich habe zum Beispiel im Urlaub sehr stark gemerkt, wie stark Patterns sind. Wenn du zehn Tage was ganz anders machst, zum Beispiel in Jordanien wird man normalerweise sehr schnell sehr wassersensibel, weil das ein Land ist, was sich nicht selber mit Wasser versorgen kann. Und sich das wieder abzugewöhnen, also ich will das ja gar nicht abgewöhnen. Ich merke, dass sich das sehr stark mitgenommen hat. Und ich glaube, so Patterns brennen sich sehr stark ein. Und dieses dann eben nicht mehr jede Woche oder jedes Mal, wenn der Gehaltscheck kommt, in H&M als erstes zu rennen, ich glaube, bis man da wieder zurück ist, das dauert eine Weile. Und deswegen glaube ich nicht, dass die vielleicht nicht mehr so schnell, was die Like for Like umsetzen. Also Retailer wachsen natürlich immer mit neuen Pflichtflächen. Das heißt, in den Merching Markets eröffnet H&M sicherlich weiter Filialen, vielleicht irgendwo in Vietnam, Singapur, Dubai oder so. Aber in Westeuropa schließen sie netto eigentlich schon Filialen. Und zwar in der flächenbereinigten Umsatz. Also wenn man das Eröffnen und Schließen von Filialen rausnimmt, dann glaube ich, dass man vielleicht schon den Höhepunkt oder sehr wahrscheinlich den Höhepunkt der Flächenumsätze gesehen hat. Weil die Innenstadt stirbt, weil es auf der grünen Wiese auch nicht deutlich besser aussieht, weil man online nicht gut genug im Griff hat und weil das Modesegment, glaube ich, weniger attraktiv wird. Und hinzu kommen natürlich jetzt auch diese Verbrauchervertrauensprobleme, über die wir letztes Mal geredet haben, dass die Leute einfach wenig Geld haben. Und wo man vorher vielleicht so den letzten 50er im Monat eben dann noch in neue Klamotten gesteckt hat, der ist dann einfach nicht mehr da vielleicht. Und man könnte argumentieren, deswegen muss man billig Klamotten kaufen, fast fashion. Aber ich glaube einfach, dass die Shoppinglaune gerade auf einem tiefen, also lokalen Tiefspunkt ist. Aber ich sehe auch keine schnelle Erholung dafür.
Und du wirst online ja auch immer schlechtere Zahlen haben. Also ich würde mal meinen, dass bei fast fashion die Retourenquote viel, viel höher ist als im normalen Fashionbereich.
Oder eher? Ja, da bin ich mir nicht so sicher. Im Gegenteil.
Ja, behalt ich, weil es so billig ist.
Wenn es ein Ding nur 10 Euro kostet, dann schickst du es halt vielleicht auch gar nicht zurück. Sondern gibst es lieber der kleinen Schwester oder weiß nicht.
Ich glaube trotzdem dagegen. Vielleicht kann uns eine Höherin Insights teilen. Dann lass mal in unsere kleine Karriereecke gehen. Diesmal haben wir einen 28-jährigen interessierten Marketinghörer. Er hat dreieinhalb Jahre ein Marketing in einem Startup aufgebaut. Das Startup hat jetzt 200 Mitarbeiter, hat alles gemacht, in sechs Länder expandiert und nun ein Angebot, um das gleiche erneut zu machen. Also wieder von null auf 100, 200. Und fragt uns, was er machen soll. Lieber jetzt das größere Ding noch größer machen oder noch mal von Anfang. Und er fragt halt so ein bisschen, ob er weiter in das Scale-Up reinwachsen soll oder halt lieber der Startup-Marketing-Spezialist. In Zukunft wäre er gerne Berater für VCs anderer Startups und Gehalt wäre für ihn jetzt gar nicht mal Prämisse Nummer eins. Was bei 28 oder generell auch immer ganz gut ist. Was siehst du, Kip? Was würdest du machen? Würdest du sagen, mach noch mal bis ihr 500 Leute seid?
Ich habe eine relativ klare Meinung. Also prinzipiell würde ich sehr stark immer vom Team abhängig machen. Also wo man glaubt, wo man am meisten lernt. Das kann theoretisch beides sein. Es kann auch sein, dass man, wenn man das Zero-to-One gemacht hat, von null auf eins oder von null auf 200 Mitarbeiter, das ist eine spannende Phase. Und die nächste ist sicherlich auch sehr spannend. Und es sind andere Skills, die man dafür braucht. Und zu beweisen, dass man da reinwachsen kann, also dass man sowohl ein kleines Team aufbauen kann, aber eventuell auch eine größere Organisation leiten. Das sind beides sehr wertvolle Skills. Was ich aber glaube, ist, dass im Zweifel man sozusagen in einer anderen Industrie, in einem woanders gelagerten Start-up, dann doch eine höhere Lernkurve hat, als wenn man in der gleichen Firma dann, habe ich es richtig gelesen, dass er so rund fünf Jahre da war? Dreieinhalb. Dreieinhalb. Ja, schon relativ schnell. Im Zweifel lernen wir, glaube ich, in einer neuen Industrie nochmal mehr dazu. Und vor allen Dingen mit dem Hintergrund, dass man eventuell Berater werden will. Da ist es schon wertvoll, mehr als eine Industrie zu sehen. Also ich kenne ganz viele Leute, die ich für unheimlich kompetent halte, die aber in Grown-Ups arbeiten und irgendwie fünf bis sieben Jahre da verbracht haben. Die haben eine super Karriere, haben immer bessere Senior-Positionen bekommen über die Zeit. Aber die dann als Experten zu verkaufen oder als Berater, ist gar nicht so einfach, weil jeder denkt so, die haben nur Nischenwissen in einer Nische. Und wenn du aber zum Beispiel einmal bei einem B2B-SaaS gearbeitet hast, einmal bei einem D2C-E-Commerce und dann noch bei einem vielleicht Marktplatz oder so, oder bei verschiedenen Marktplätzen, so wie ich zum Beispiel, dann ist das, glaube ich, wertvoller. Gerade wenn man später sein Wissen und seine Erfahrungen verkaufen will, als wenn man Mitarbeiter der ersten Stunde war und dann sehr lange bei ihm war. Ich glaube, beides ist jetzt nicht wirklich schlimm, aber spannender für das, was er beschreibt, weil man deshalb noch relativ jung ist, wahrscheinlich zu wechseln und nochmal was anderes zu lernen und auch sein CV damit zu erweitern.
Aber jetzt nochmal zu dir. Es ist ja schon recht vergleichbar mit dir und Idealo. Wie lange warst du bei Idealo? Fünf, sechs Jahre?
Genau.
Meinst du, du hättest eine noch bessere Karriere gemacht, wenn du nur drei Jahre da gewesen wärst?
Das ist im Nachhinein immer schwer zu sagen. Also warum ich bei Idealo so vergleichsweise lange war, war, dass ich halt trotzdem unheimlich viel gelernt habe. Und immer neue Aufgaben hinzubekommen habe. Also angefangen habe ich als jemand, der Produktdaten und Shopdaten pflegt. Dann kam aber schnell so ein SEO dazu. Dann kam Marketing dazu. Dann kam P&L-Verantwortung, Produktmanagement für das Reiseprodukt hinzu. Teilweise so Business Development, BI-Tools bauen. Also es war trotzdem irgendwie jedes halbe Jahr kam ein gefühlter neuer Job, neue Verantwortung dazu, sodass ich das Problem ein bisschen weniger hatte. Aber ja, so hätte ich ein weiteres erfolgreiches Unternehmen auf dem Ziel. Wie hielt ich das für tendenziell förderlich tatsächlich?
Genau, das Risiko ist halt, wenn du bei der Nullnummer, also von Null auf 100 mitmachst, dass die Nullnummer halt eine Nullnummer bleibt.
Genau, das ist die große Gefahr, gerade wenn man in einem erfolgreichen, das ist ein sehr guter Hinweis, also gerade wenn man in einem erfolgreichen Startup groß geworden ist, dann unterschätzt man, wie selten das ist. Weil eben mindestens zwei von drei, eher mehr Startups gar nicht in die so eine Series A-Phase oder B-Phase kommen. Es kann schon sein, dass das nächste dann ein Reihenfall wird. Je besser, also wenn man bessere Leute hat, steigt natürlich die Wahrscheinlichkeit. Aber deswegen soll man ja auch aufs Team schauen. Also ich würde mir, wenn ich jetzt nochmal was von Null anfänge, natürlich genau überlegen, ob das ein Produkt ist, an das man selber glaubt, ob das ein Gründer oder Gründerin, ein Team ist, an das ich glaube. Das ist halt schon wichtig. Aber es ist ein guter Hinweis, auch wenn man risikoavers ist. Ich glaube, es wird dir nicht übel genommen, wenn es kein gutes Startup ist. Aber das Gute ist, es dauert ja in der Regel nicht dreieinhalb Jahre, bis sich das zeigt, dass es nicht klappt. So, das geht ja oft dann relativ schnell und dann kann man sich auch nochmal umentscheiden.
Also Pipp sagt, du sollst gehen. Mein Tipp wäre, bleib. Guck vielleicht, ob du irgendwie 80 Prozent machst und mach 20 Prozent,
dann bist du was anderes. Dann mach auch ein Case für bleiben. Dann sag genau, warum. Dann sag genau, was der Vorteil von bleiben ist.
Der Vorteil von bleiben ist, du sagst, du willst auf 500 Leute hoch, du willst irgendwie noch mehr Märkte, willst dir drei, vier Sachen noch lernen. Also du kannst ja auch viele Sachen erst lernen, wenn du halt eine gewisse Größe hast. Team, Leadership und so weiter. Und baust daraus irgendwie noch ein bisschen dein Netzwerk auf. Und guckst dich links und rechts vielleicht ein bisschen um. Aber ich würde noch mindestens anderthalb Jahre weitermachen.
Du warst zu lange in der Corporate.
Außer du glaubst überhaupt nicht mehr an das Team oder es ist irgendwas intern falsch.
Also ich würde sagen, unter der Hypothese ist das valide. Den Weg gibt es auf jeden Fall auch. Der hat auch Vorteile. Ich würde das so annehmen, aber ich finde ein wichtiger Caveat, den man dann machen muss, ist, dass aus der Position, also wenn du 200 bis 500 gemacht hast, dann wieder bei null anzufangen, würde ich Leuten in der Regel nicht zutrauen. Also ich würde jetzt sagen, jemand, der bei Delivery Hero eine Abteilung mit 50 Leuten geleitet hat, den würde ich mir wahrscheinlich nicht als sozusagen Mitarbeiter Nummer drei in einem Startup aussuchen. Weil ich glaube, das wäre ein bisschen zu Corporate, ein bisschen zu arriviert schon wäre. Und ich glaube, man traut den Leuten dann nicht mehr so das Hands-on zu, wenn man einmal sozusagen in einer so reifen Organisation gearbeitet hat. Oder? Siehst du es anders?
Ja, Fairpoint.
Also eigentlich muss man sich jetzt, man vielleicht ist die Entscheidung einfach sagen, möchte man dauerhaft sozusagen der Null auf Eins oder der Eins auf Zehn Mensch werden.
Wieso habe ich keine Palo Alto Network Aktien?
Weil du keine gekauft hast. Hast du welche gekauft? Wir hatten die schon mal besprochen. Das ist nicht das erste Mal, dass ich glaube, ein Hörer hat wieder gefragt, ob wir es noch mal besprechen dürfen. Der Hörer hat mir gefragt,
ob wir es besprechen können. Ich habe mir gemerkt, so ja, ist irgendwas mit Security, wird schon so gelaufen sein, wie alles, was irgendwie mit Internet und Security gegangen ist. Und dann habe ich mir angeguckt, irgendwie die letzten zwölf Monate, ist das Ding ja weiterhin grün und nach oben.
Ja, das ist eine der wenigen Aktien, die gegen den letzten Trend durchaus dynamisch gestiegen ist. Ich kann dir genau sagen, warum du die nicht hast. Wir haben Palo Alto schon mal besprochen und zwar in Folge 98. Und da warst du nämlich so Clone X NFT-hebelig, dass du die guten Aktientipps, dass du kein offenes Ohr mehr dafür hattest, weil du nur noch in deinem NFT-Jungo wärst. Und hättest du damals deine 12.000 Dollar da reingesteckt, dann Sekunde, wo steht dein Clone? Steht da wieder relativ gut, ne?
Ja, sag mal.
33, da hat es sich ungefähr zweieinhalbfacht. Ja, sehr gut. Na gut, also vergleichbar. Stehst erst mal nicht schlechter. Ich glaube, wir haben letztes Mal schon gesagt, dass es gar nicht so schlecht ist. Ich würde dir auf jeden Fall in den, wir haben ja immer unser Cyber Security Körbchen mit ZSK, Ascental One, Crowdstrike. Wenn man da weiter streuen will, macht man wahrscheinlich nichts falsch, wenn man Palo Alto Networks dazu nimmt, glaube ich. Die haben jetzt Zahlen rausgebracht. Und zwar wachsen sie beim Umsatz mit 29,5%. Die Quartale davor hat es sich sehr stark beschleunigt. Die waren vor zwei Jahren noch bei 15%. Sind dann hochgegangen über acht Quartale auf 32% am Höhepunkt, vorläufigen Höhepunkt. Und wachsen jetzt noch mit 29,5%. Also ein bisschen langsamer als im Vorquartal, aber schneller als vor zwei Jahren auf jeden Fall. Haben nicht so hohe Cross-Margin, nur 69%. Das wiederum liegt daran, dass sie selber relativ hohe Cox haben, als die machen Network Security und Cloud Security. Ein bisschen komisch, warum haben die so hohe Cox? Gehört da Hardware dazu eventuell? Wundert mich gerade. Aber gut, 70% ist jetzt, obwohl das für Software schon relativ niedrig. Sie sind noch leicht unprofitabel. Operating Income ist minus 5,6% nach GAP. Nach GAP inkludiert das aber auch die Stock-Base-Compensation. Aber die ist 283 Millionen. Das wiederum ist ein Drittel der gesamten operativen Ausgaben, die in Aktien bezahlt wird. Also relativ hoher Anteil. Beziehungsweise sind es 21% des Umsatzes, der als Share-Base-Compensation rausgegeben wird. Aber selbst inklusive dieser Share-Base-Compensation, also der Verwässerung der Aktionäre, sind sie nur minus 5,6%, knapp unprofitabel. Wenn man dann auf das Non-GAP-Income schaut, haben sie eigentlich eine 14% positive Operating Margin oder Net Income Margin. Oder wenn man auf den Cashflow schaut, sind es sogar 37% positive Operating Cashflow Marge. Also man kann schon sagen, dass sie deutlich Cash generieren und dass sie auch mehr Cash generieren als die Verwässerung der Aktionäre betreibt. Je nachdem, was man dann nimmt, kommt man auf eine Rule of 40 so um die 70. Was habe ich genommen? Die 32 ist der ... Ich habe den Cashflow genommen, das ist ein bisschen positiver. Dann ist es bei 66, wenn nicht, wäre es aber immer noch knapp über 40 so oder so. Das heißt, die wachsen nur noch mit 30%. Das ist nicht groß großartig, aber dafür sind sie halt sehr Cash generative. Verwässern ein bisschen, aber ... Sieht eigentlich alles gut aus. Die Gefahr wäre, dass es sich wieder verlangsamt. Aber ich würde sagen, dass Cybersecurity eher an Momentum gewinnt. Sie sind einer der größten Anbieter, machen in den letzten 12 Monaten rund 5 Milliarden Umsatz. Das ist deutlich mehr als wahrscheinlich CrowdStrike, Sentinel, SetScaler zusammen, würde ich schätzen, oder in dem Bereich. Und einziger Wermutstropfen ist, dass die Magic Number sehr unausgeglichen ist. Sie liegt jetzt gerade bei 0,53, das ist nicht total schlecht. Aber im Vorkwartal war es 0,2. Davor dann wieder 1,2, was extrem gut ist. Das sieht aber auch nicht nach Saisonalität aus. Es ist einfach sehr ... Es hat auch schon ein bisschen scheinbar Saisonalität zu sein. Aber dann würde es in Anbetracht der Saisonalität eigentlich sogar ein bisschen zurückgehen, gerade die Magic Number. Die Gefahr ist, dass es sich wieder ein bisschen verlangsamt. Aber sie sind, glaube ich, nur mit 12 mal ... Sekunde PANW ist das Kürzel. Es ist mit 12 mal ... Ja, mit 12 mal zählt, bewertet. Das ist wahrscheinlich fair. Aber sozusagen würde ich ein Körbchen bauen, Cybersecurity, und wenn man nicht diesen Wisdom Tree Cybersecurity am ETF nehmen möchte, dann einfach sozusagen, um ein bisschen mehr Diversifikation zu haben, kann man die zu CrowdStrike, Sentinel1, SetScaler gut dazu nehmen, glaube ich. Aber sie sind eben sehr gut gelaufen. Cooler wäre es natürlich gewesen, wenn es um die Software-Aktien geht. Dann wäre es eine der wenigen Software-Aktien, die in der Zeit absolut outperformt haben.
Und relativ gesehen extrem outperformt haben. Wer nicht outperformed hat, war einer meiner Ideen von Anfang des Jahres. Brace. Wenn man die Anfang des Jahres gekauft hätte, wäre man jetzt 46% weniger. Oder hätte 46% weniger. Die haben Earnings am Mittwoch gemacht. Wie siehst du da die Zahlen?
Um diese Verfehlung zu dokumentieren, habe ich die entschieden auf... Nein, Spaß. Die meisten Tech-Aktien, die wir besprochen haben, sind in der Zeit so 30, 40% teilweise mehr runtergegangen. Es gab auch eine Erholung. Deswegen, wenn sie jetzt immer noch 46% im Minus sind, dann ist es nicht so gut. Ich glaube, die Earnings wurden relativ indifferent aufgenommen. Es hat den Kurs nicht allzu stark bewegt. Es gab eine sehr starke Beschleunigung beim Umsatzwachstum. Im Q2 waren wir bei 52%. Jetzt 63% im Q3. Und jetzt im Q4 geht es wieder leicht auf 64% runter. Das heißt, die haben jetzt gar nicht schlechte Zahlen abgeliefert. Sondern einfach unter dem gesamten Sentiment ein bisschen gelitten. Die waren sehr hoch gejubelt. Also sind jetzt noch bei 20 mal Umsatz. Das heißt, sie müssen vorher bei 40 gewesen sein. Die Rohmarge ist ein bisschen eingebrochen. Von 70 auf 65%. Das sieht man bestimmt auch nicht so gerne. Willst du noch erklären, was Brace macht? Ich glaube, so wie Cross-Engage, nur auf Englisch.
Ja, du kannst personalisierte Push-Nachrichten an deine Kunden schreiben.
So Multichannel, nicht nur Push, auch andere. So ein bisschen die Brücke zwischen CRM und Twilio, würde ich sagen. Basiert auf Kundendaten, die das richtige Messaging zur richtigen Zeit schickst für Reactivation, CRM usw. Da wiederum ist dann relativ klar zu erklären, warum die Grossmargin nicht so hoch ist mit 65. Weil sie eben selber wahrscheinlich Kosten für die Wege haben, die sie benutzen. Also die Push-Nachrichten zum Beispiel. Oder andere Kanäle. Ihre operative Marge ist sehr stark eingebrochen. Das liegt auf minus 61% nach vorher minus 16%. Das liegt aber daran, dass sie im Q3 den Börsengang gemacht haben. Und den wir, glaube ich, besprochen hatten. Und jetzt wären, also der größte Kostenfaktor ist die Stock-Base-Compensation in Höhe von 29 Millionen. Wenn man die jetzt abziehen würde, dann hätten sie sogar das operative Ergebnis fast verbessert. Und wären nun in der Lage, und wären nur leicht negativ. Da jetzt sozusagen im Q4 die gesamten Kosten des IPOs, da fallen ja immer extrem viele Aktien an, weil die schlagartig gevestet werden durch Accelerated Vesting. Deswegen haben sie da pro forma nach GAP relativ hohe Kosten. Das sollte im nächsten Quartal wieder deutlich besser aussehen. Und wenn man dann aber wieder auf den Cashflow schaut, dann ist der trotzdem mit minus 35% Cashflow-Marge auch relativ hoch im Minus. Aber das liegt unter anderem auch daran, dass mit den Stock-Base-Compensation es wahrscheinlich auch zu Steuerzahlungen kommt, die dann den Cashflow wiederum belasten. Das heißt, auch da würde ich davon ausgehen, dass der ein bisschen besser aussieht im nächsten Quartal. Ansonsten das Kundenwachstum sieht gut aus mit 55%. Die DB-NIA verbessert sich von 123 im Vorjahr auf jetzt 128. Also mit einem Kundenwachstum von 51%. Und die DB-NIA von 128, dann sollte man auch in Zukunft über 50% wachsen können eigentlich. Also da bin ich relativ optimistisch, dass die auf dem gleichen Wachstumspfad bleiben. Also hattest du die gekauft tatsächlich auch? Nee. Genau. Also auf dem Niveau jetzt könnte man sie fast dann auch weiterhalten. Aber pro forma durch diese Cashflow-Belastung durch den, also ich gehe davon aus, dass der IPO auch den Cashflow belastet hat durch den steuerlichen Aspekt, ist jetzt die Rule of 40 auf 29 gefallen. Das wäre kein guter Wert mehr. Ich könnte mir vorstellen, dass die im nächsten Quartal wieder über 40 geht. Und dann sollte die Aktie auch wieder leicht drücken, wird bekommen. Problematisch ist, dass die Magic Number auch dieses Quartal jetzt mit 0,57 nicht mehr perfekt ist. Vorher war die extrem gut. Sieht jetzt nicht mehr so schick aus. Nee, wobei auch die ist falsch. Weil die Magic Number wird auf Basis der Gap-Marketing-Ausgaben berechnet. Und da die Gap-Marketing-Ausgaben durch die Stock-Base-Compensation hoch belastet, also höher sind als normal, und das unterm Nenner steht, also unterm Strich steht im Bruchschirm, drückt das die Magic Number stärker, als sie sein sollte. Das heißt, wir gucken mal, die Stock-Base-Compensation ist 29 Millionen von Gesamt-Opex 88. Das heißt, es ist auch ungefähr wieder ein Drittel. Wenn wir jetzt ein Drittel der Marketing-Kosten abziehen, dann müsste ja logischerweise die Magic Number fast bei 0,8 liegen, wenn ich mich nicht irre, sogar ein bisschen höher. Das heißt, sie ist gar nicht so schlecht. Das ist auch nur der Sondereffekt. Aber mit 20 ist sie auch schon relativ hoch bewertet, 20-mal Umsatz. Ansonsten würde ich da fast auf eine Erholung spekulieren. Da könnte es so ein Turnaround, das ist das falsche Wort, ich glaube, das sieht jetzt nur aufgrund des Sondereffektes schlecht aus, könnte sich verbessern, aber muss man jetzt nicht traden. Ich werde es definitiv nicht mal.
Was könnten wir machen, wenn wir uns von Yandex irgendwie ein Cookie auf unsere Webseite legen würden?
Es gibt wenig Gründe, das zu tun. Wenn man mit vielen russischen Besuchern rechnet, dann kann man sich für die Yandex-Version der Webmaster Search Console, also sozusagen den Suchinsights der Suchmaschine für Webmaster registrieren. Dazu bräuchte man eine einmalige Verifikation. Und dann kann man natürlich auch das Web-Analysetool von Yandex, Metrika, sie haben so eine Art Google Analytics-Abklatsch, und den könnte man auch kostenlos nutzen. Die Gefahr ist natürlich, dass die Daten werden alle in Russland gespeichert. Und deswegen sollte man das wahrscheinlich nicht tun, weil man damit Daten an Russland verschenkt. Und wo sich aber laut eines Twitter-Users, wo wir mal sicherheitshalber einen Link dazu machen, damit man das selber überprüfen kann, haben sich auf Breitbart und verschiedenen anderen Missinformations- oder rechtslastigen Webseiten mit einer gewissen Häufung diese Yandex-Snippets gefunden. Was wiederum heißt, dass theoretisch, sozusagen sollte der russische Staat darauf Zugriff haben, könnte er das wahrscheinlich nutzen, um gezielte Desinformationen an Leute zu senden, die qua Besuch dieser Webseiten sich selber identifizieren als Leute, die jeden Scheiß glauben.
Also so ein bisschen Retargeting auf anderen Webseiten und man sieht dann, dass es kein Krieg ist oder sowas.
Genau, das wäre zumindest potenziell zu befürchten. Also geschrieben hat da drüber die Financial Times, glaube ich. Die sagen, Yandex has acknowledged its software collects device, network and IP addresses, information that is stored both in Finland and Russia. Die Daten wären nicht personalisiert und sehr limitiert, aber für Retargeting braucht man eben keine. Das Spannende ist gar nicht, ob jemand weiß, wer du bist, sondern die wichtige Information ist ja, welche Webseite du besucht hast. Da ist es vollkommen egal, ob die personalisiert sind oder nicht. Und auch mit sehr limitierten Daten kann man da das Ziel erreichen, nämlich dass man weiß, jemand ist sozusagen susceptible, wie sagt man das, anfällig für Missinformationen und das kann man natürlich gezielt nutzen damit.
Dann auch eine eher bad News, wenn man sich Aktien anguckt. UiPath ist minus 25 Prozent gegangen. Die haben announced, dass sie Leadershipveränderungen haben. Also der Chief Revenue Officer wird wohl gehen und ein neuer kommt. Und die Aussichten sehen nicht mehr so rosig aus wie vorher. Oder was gab es da noch Großes?
Die Frage ist, ob die vorher rosig waren. Ich fand die auch vorher nicht rosig, glaube ich. Ich war da immer verhalten skeptisch, auch wenn man sich das immer wünscht, weil das immer als EU-Unicorn oder Dekacorn gebrandet wird. Das wurde ja in Rumänien gegründet. Das ist inzwischen in New York ansässig, soweit ich weiß. Ich fand, das sah schon mal problematisch aus. Sie hatten in der Vergangenheit auch schon Kostensparprogramme und Restrukturierungsprogramme verordnet bekommen wahrscheinlich. Jetzt haben sie aber einen extrem schwachen Ausblick mit rund 20 Prozent Wachstum. Nachdem ihr Wachstum im IPO-Jahr um die 80 auf jetzt nur noch knapp unter 40 sich halbiert hat. Die Zahlen des Q4 waren 290 Millionen Umsatz. Das entspricht wie gesagt einem Wachstum von 39,4 Prozent. Die Cross-Margin ist mit 86 Prozent sehr gut. Wieder auf einem besseren Niveau. Die hat zwischendurch auch mal stark gelitten. Der operative Verlust ist immer noch 17,6 Prozent des Umsatzes. Auch der Cashflow ist 19 Prozent negativ. Hier kann man auch nicht einfach sagen, das ist nur die Stock-Base-Compensation. Die gibt es zwar mit 77 Millionen, ist auch da wieder circa ein Drittel des Umsatzes. Außer, dass es in dem Fall nicht IPO-basiert ist. Das IPO war im Q1. Da gab es 250 Millionen als Sondereffekt bei der Stock-Base-Compensation. Der Normalfall ist jetzt aber, dass er eher so um die 90 oder jetzt 77 Millionen. Die wird günstiger logischerweise, wenn die Aktie fällt. Deswegen gehen pro Forma die Kosten gerade runter. Aber das liegt einfach nur daran, dass die Stocks billiger werden für die Firma rauszugeben, wenn sie weniger wert sind. Das heißt ansonsten wäre das jetzt noch höher. Aber auch der Cashflow ist trotzdem negativ. Das sind nicht nur die herausgegebenen Aktien, die da das Problem sind. Wenn man nur noch 40 Prozent wächst und minus 19 Prozent operative Cashflow-Marge hat, dann ist klar, dass man bei der Rule of Forty nicht mehr über 40 landen kann. Deswegen ist die nur bei 20. Sie war vorher bei 28, da fand ich es doof. Davor war sie bei 28,3, da fand ich es doof. Im Börsengang-Quartal war sie gerade so noch 55. Davor war sie aber 95 und 80. Was UiPath wirklich fabulös hinbekommen hat, ist, dass sie zum Stichtag Q1 2022, als der Börsengang war, die seit Jahren die besten Zahlen überhaupt geliefert haben, mit Wachstum weit über 80 Prozent in einzelnen Quartalen. Da waren sie auch Wunder-Cashflow-positiv. Man muss sich ein bisschen fragen, wie schafft man das, im Jahr 2021 mit 80 Prozent zu wachsen und Cashflow zu generieren. Dann hat man aber das gesamte nächste Jahr nicht ein Dollar Cashflow, sondern häuft 55 Millionen negativen Cashflow im Q4 an und wächst auch beim Umsatz nur noch mit 39 Prozent. Ich überlege die ganze Zeit, wie das eigentlich möglich ist. Eine logische Erklärung wäre, dass man einfach Cash vorgezogen hat. Es gibt ja mal den Trick bei Software, dass man sagt, zahl uns schon mal für die nächsten drei Jahre, dann bleibt das Revenue relativ niedrig sogar. Theoretisch kann man sogar sagen, wie bedarf man das? Also fangen wir mal mit dem einfachen Fall an. Der einfache Fall ist, zahl uns drei Jahre im Voraus, dann hast du einen hohen Cashflow und den Umsatz realisierst du über drei Jahre. Das würde erklären, warum man einmal Cashflow-positiv war. Oder es ist eine mögliche Erklärung, warum man Cashflow-positiv war und jetzt nochmal so tief in die roten Zahlen geht.
Welcher Kunde würde das denn machen? Wer ist denn so dumm und zahlt drei Jahre im Voraus?
Du hast null Zinsen und wenn jemand sagt, du kriegst 20 Prozent Discount, wenn du vorab zahlst, dann hast du dein Geld letztlich für 20 Prozent angelegt, weil die Rechnungen kommen früher oder später sowieso. Zu der Zeit gab es keine bessere Verwendung für Geld. Es wäre rational, das zu machen, solange du glaubst, die Company überlebt. Wenn du das Geld hast, wenn du selber Cashflow generierst, wäre das gar nicht doof. Was ich gerade überlege, ist, kann man das sogar aufs Revenue machen. Du kannst theoretisch sagen, du zahlst dieses Jahr mehr Revenue und bekommst dafür nächstes Jahr weniger Revenue. Das würde dann aber extrem die BNR kaputt machen. Das würde keine Software-Company machen und die BNR sieht auch gut aus. Das würde ich auch nicht unterstellen. Das könnte man vielleicht machen, ich weiß nicht, das würde wahrscheinlich nicht durchgehen bei irgendeinem Wirtschaftsprüfer. Man müsste das immer gleichmäßig verteilen über die Periode des Revenue. Mich wundert es ein bisschen, warum sahen die zum IPO eigentlich so fast perfekt aus und dann hagelt es jetzt Verluste und auch negativen Cashflow auf einmal. Wie gesagt, im Moment, was heißt das, wenn die Rule of Forty unter 40 geht? Das heißt, es wird unwahrscheinlicher, dass das Unternehmen noch auf den grünen Zweig kommt. Sie machen 20% Verluste, wachsen mit 40%. Das kann über einen langen Zeitraum funktionieren, dass man noch so break-even wird oder wenn man doch mal Kosten spart. Aber da wird jetzt auf jeden Fall Dynamik verloren gehen, denke ich. Sie haben nach den News jetzt, und ich glaube, es war einerseits der Ausblick, der enttäuscht hat, aber sicherlich auch ein bisschen der Cashflow, haben sie 25% verloren. Der Vollständigkeit halber muss man sagen, dass das eine 3%-Position im Tenex-DNA-Fonds ist. Eine der großen Wachstumshoffnungen. Ach so, wir können mal gucken, ob es da eine Hypothese für gibt. Das habe ich leider nicht gecheckt, hätte ich vielleicht vorher machen sollen. Da teilt man die Wachstumshypothese leider nicht mit uns. Also ich fand es von Anfang an nicht so gut, glaube ich, UI-Paths. Aber bis jetzt, ich gucke mal, was die noch kosten. Kann man dann sagen, so schlimm ist es auch wieder nicht mehr. Die machen so Robotic Automation, also Büroprozesse automatisieren, indem sie den 20-mal Umsatz, ist deutlich zu viel.
Das wäre eine faire Bewertung.
Ach, ich suche eh gerade einen Short, vielleicht mache ich das dann. Ach, schade, dass ich es nicht vorher gemacht habe.
Das wäre zu gut gelaufen.
Ja, eigentlich, ich finde, hier die jetzt, ich weiß nicht, ob die Yahoo-Zahlen, schon eine Sekunde, das sind 16,5 Market Cap und der LTM Revenue ist 900 Millionen. Was habe ich gerade gesagt, Market Cap? 16, ja, sind fast 20-mal. Ich finde das zu teuer, dafür, dass sie nur mit 30% wachsen und dass sie jetzt wahrscheinlich nur mit 20% wachsen. Also wenn ich irgendwas Software-long gehen würde, wäre das ein guter Weg, um den Gesamtmarkt vielleicht dagegen zu setzen. Ach so, ich muss, Sekunde, ich hatte ja letztes Mal gesagt, dass ich überlege, mich sogar von Amazon zu trennen. Und das habe ich tatsächlich, ich habe 50% meiner Amazon-Anteile schweren Herzens verkauft. Du schuddelst den Kopf, findest du falsch?
Ich finde es super, es ist super Content für diesen Podcast. Ich werde es mir notieren und dich an diesen Tag immer wieder erinnern.
Du meinst, es geht jetzt nur noch bergauf mit Amazon?
Hast du gesehen, wie der neue CEO hier, Andy Jassy, jetzt aussieht?
Noch nicht so wie Jeff Bezos.
Ja, aber der hat auf jeden Fall ein bisschen Kilo abgenommen und alles. Keine Ahnung, vielleicht kommt da bald eine Scheidung, neue Freundin. Heißt es, dass es seine Teamfreundin ist?
Steve Jobs sah am Ende auch so aus. Ah, nee, nee, nee, nee, nee.
Ich glaube an Andy, der rockt das. Oder Jeff kommt wieder zurück.
Ich würde ja später auch gerne noch mal günstiger einsteigen. Das wird nicht passieren. Ich glaube, es wird ein richtig schlechtes Jahr für E-Commerce. Ich habe 50% verkauft und auf den anderen 50% läuft ein Trailing Stop. Das heißt, wenn das erste Mal Amazon mehr als 1,5% verliert, wird das auch noch verkauft.
Amazon wird immer gewinnen.
Gleichzeitig habe ich meine Snowflake-Position auch auf Trailing Stop gesetzt, um da die kleinen Verluste zu realisieren. Da würde ich aber sofort wieder nachkaufen. Da geht es wirklich nur noch um die Steuer, die jetzt bei dem Amazon-Verkauf anfällt, zu kompensieren. Dann kann ich noch mal günstiger bei Snowflake einsteigen. Und dafür gekauft habe ich ... Sekunde. Ich habe doch heute irgendwas gekauft. Ich muss mal gucken, was ich gekauft habe. Ich habe es schon wieder vergessen. Sekunde, Sekunde, Sekunde. Kleines Schloss in Potsdam. Ach so, nee. Kleines Schloss in Potsdam, sage ich. Ich überlege Microsoft. Ich halte Microsoft gerade für das bessere defensive Investment im Vergleich zu Amazon. Ansonsten glaube ich, dass bei den derzeitigen Energiepreisen Bitcoin-Mining super spannend ist. Das hat mir Northern Data ... Nein, Spaß. Twitter bin ich short term long, glaube ich. Ah, hast du auf deinen Kovog gehört. Das habe ich ja gesagt. Nicht langfristig, aber kurzfristig glaube ich, dass ich die gute Engagement-User-Zahlen zeigen werde. Und ich habe Rohöhe gechortet. Also es gibt noch eine Position, obwohl das ist factual, ich weiß nicht, da kann man später noch mal drüber reden. Ich habe Rohöhe gechortet, weil ich glaube, dass in den Ölpreisen viel Panik drin ist. Und es schon verschiedene Katalysatoren geben könnte, die schnell zu einem Rückgang ... Also es ist hoch spekulativ, es ist super wenig Geld, was da drin ist und es ist ein ganz enges Stop-Loss-Limit. Aber im Moment sind die Sekunde ... Also ich hatte sehr viel Glück, dass Biden nämlich gestern angekündigt hat, dass sie ihre Ölreserven teilweise auflösen werden, was den Kurs runtergebracht hat. Durch den Hebel ist das dann sehr spannend, sehr schnell geworden. Aber ich glaube einerseits, wenn wir die Konjunkturschwäche bekommen, mit der ich fast rechne, dann wird das auf den Ölpreis drücken. Wenn China sein Corona-Problem nicht in den Griff bekommt, wird das sehr stark auf den Ölpreis drücken. Und wenn es, so Gott will, eine schnelle Einigung im Ukraine-Konflikt geben würde, würde es auch sehr stark auf den Ölpreis drücken. Standard-Szenario wäre natürlich noch mehr Konflikt, noch höherer Ölpreis. Irgendwann entscheiden wir doch zu sanktionieren, auch über Öl. Dann würde sich der Trade sofort in Luft auflösen. Da wäre ein Totalverlust, wenn man keinen Stop-Loss hätte. Deswegen sollte man es vielleicht nicht machen. Aber ich glaube, es gibt eine valide Chance, dass sich das umkehrt.
Also bitte noch mal alle auf doppelgänger.io. Pipp scheint ein bisschen in Socker-Laune zu sein. Geh doch mal wieder ins Casino, such dir ein neues Hobby, guck einen Film.
Ich habe einen kleinen Betrag von dem Amazon-Geld auf das Socker-Konto überwiesen. Ich kann mal sagen, ich bin auch da Microsoft-long. Freitag Nachmittag ist immer ein guter Zeitpunkt, um Northern Data Short zu sein. Oatly bin ich noch short, Recruit-long, Rivian short, um einen Tech-Bubble abzusichern, Rohöl-short. Rohöl-short ist 5% runtergegangen, seit ich eingestiegen bin. Und weil du ein 10-facher Hebel auf Öl bekommst, sind das 50% in 24 Stunden.
Hast du früher nicht immer gesagt, du willst eigentlich nur irgendwelche Aktien haben, von Sachen, die auch einen Wert generieren könnten oder sowas?
Ja, aber wenn ich den Rohölpreis shorte, dann wird deine Energie-Richtung dadurch quasi günstiger. So musst du das sehen. Also ich verkaufe gerade virtuell Öl, um den Preis zu drücken, damit ihr alle billiger tanken könnt. So würde ich das einordnen. Dann bin ich Sentinel-one-long, Twitter-long und Zip-Recruiter-long. Also in dem Socker-Count. Und das ist deutlich weniger als 1%. Obwohl, wenn man den Hebel draufrechnet, ist es dann doch... Naja, egal. Ich wollte nur sagen, wenn Amazon jetzt abcrashed, war ich schon raus. Und wenn die E-Commerce-Zahlen weiter schlecht werden. Aber Anfang Q4 möchte ich eigentlich wieder rein. Wobei ich dann wieder das Geld nicht haben würde.
Ich kann mich noch erinnern, wie wir durch Hamburg gelaufen sind, als Amazon gerade den Corona-High hatte. Also gerade angegangen, es muss im Mai oder im Juni gewesen sein. Und du noch so ganz bullish warst und meintest, Amazon geht weiter. Und seitdem hat sich Amazon eigentlich nicht mehr bewegt. Und ich bin jetzt sehr positiv.
Ja, aber Amazon ist relativ gesehen stark geblieben. Wenn du überlegst, wie die anderen Aktien teilweise verdroschen worden sind, auch Retail-Aktien, dann hat es eigentlich eine relativ gute, relative Stärke. Aber ich finde einfach null Exposure zu E-Commerce. Also das Einzige, was man hätte machen können, ist, dass man den gesamten Sektor short setzt. Und dann würde ich sagen, Amazon and About You long. Weil ich glaube, dass die relativ gesehen outperformen. So hätte man es machen können. Und da ich jetzt nicht alles ständig absichern möchte in meinem Hauptportfolio, bleibe ich es lieber eine Zeit lang mal ohne Amazon und mache Microsoft zu einer meiner größten Positionen. Weil ich glaube, dass sie in so turbulenten Zeiten ganz gut für Sicherheit sorgen können.
Ja, ich bin kein Microsoft-Nutzer, kein Microsoft-Fan.
Weil du kannst deine Apple kaufen und deine Uiguren, deine Uiguren-Handys mitverdienen.
Aber lass mal weitergehen. Twitter, nee Twitter sag ich schon, Twilio hat ein bisschen Ärger nicht, aber Mitarbeiter haben ein bisschen Ärger bekommen. Die haben wohl Insider-Trading gemacht. Wie macht man das und wieso macht man das als gutverdienender Entwickler bei einer großen Tech-Firma?
Das ist eigentlich die richtige Frage. Also die als Entwickler verdient wahrscheinlich mindestens 300.000 Dollar aufwärts. Und die haben anscheinend zu dritt nur eine Million, also in Anführungsstrichen nur eine Million damit gemacht. Was die gemacht haben, ist, dass sie sehr früh während der Pandemie sozusagen aus eigenen Revenue- und Usage-Daten von Twilio gesehen haben, dass einzelne Kunden ihre Ausgaben mit Twilio sehr stark erhöht haben. Und dass das wahrscheinlich ein sehr gutes Quartal werden muss für Twilio, weil sie Zugang zu den Revenue-Daten hatten. Und das war quasi der Earnings-Call, wo die Twilio-Achse von 122 auf 170 gegangen ist. Also an einem Tag mal über 40% After-Hours gemacht hat. Und das hatten sie quasi antizipiert, was nicht schwer ist, weil man die Daten schon kennt. Und das ist der Inbegriff von Insider-Trading. Wenn du Daten, die nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, nutzt, um sozusagen den Markt zu Frontrun. Und deswegen ist es gut, dass die SEC die gefunden hat. Was so ein bisschen komisch ist, ist natürlich, die Leute, die wirklich viel Geld mit Insider-Trading verdienen, sind ganz andere. Aber es ist natürlich trotzdem wichtig, allein als Abschreckung, dass du auch immer mal Exempel statuierst, dass eben nicht ein Entwickler auf die Idee kommt, das Gleiche zu machen, sondern dass man weiß, das ist leicht zu verfolgen. Du kannst halt gucken, wer hat irgendwie kurz vor den Earnings da große Volumen da gehandelt. Und dann das irgendwie mit anderen Registern vergleichen. In der Regel müssen Firmen Insider-Listen pflegen, also Leute, die eben nicht handeln dürfen. Da gibt es so Blackout-Phasen um die Earnings herum, um Übernahmen herum, um Bar-Token-Mitteilungen herum, wo nicht getradet werden darf. Achso, das hatte ich gerade, apropos, wo ich das gerade sage, Home2Go hat auch noch eDomizil übernommen am 31. März, wurde bekannt gegeben. Das habe ich ganz vergessen zu erwähnen. Was spannend ist, also klar, die hatten jetzt Insights, wie gut es ihrer Firma geht, haben die genutzt. Das ist die einfachste Form von Insider-Trading, die man sich vorstellen kann. Was natürlich auch noch krass wäre, ist, du siehst als so ein Twilio-Mitarbeiter, natürlich auch welche Kunden sich da teilweise verzehnt, verzwanzigfacht hatten. Das ist ja fast noch spannender, die Daten, also es soll keine Anleitung oder Aufruf zum Verbrechen oder Straftaten sein, aber was ja fast spannender ist, ist nicht zu verstehen, dass Twilio ein gutes Quartal hat, sondern zu sehen, welche Firmen eben auch noch hohe, also das könntest du ja zum Beispiel bei Cloud-Providern oder so gut sehen oder bei Analytics-Providern, bei Marketing-Providern, welche Firmen halt sehr stark am Spending drehen oder bessere Marketing-Effizienzen erreichen. Und dann ist es schon deutlich schwerer zu entdecken, weil du dann ja selber nicht auf der Insider-Liste bist, sondern nur mittelbar die Informationen hast. Also du hast nicht öffentliche Informationen, aber du bist nicht so klar First-Hand-Insider. Oder, und das ist ja was viel häufiger passiert ist, dass man die Tipps verkauft, also dass man gar nicht selber den Trade macht, sondern dass irgendwie auf einmal ein neues Auto auf dem Hof steht oder dein rechter Arm schwerer wird, weil nur auf einmal ran gegangen ist und stattdessen irgendwelche Hedgefonds die Informationen nutzen.
Aber eigentlich zeigt es doch nur, dass man bei allen großen Tech-Firmen irgendwie aufpassen muss. Also nicht, also zum einen die Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen sollen sich nicht erwischen lassen oder sonst schon gar nicht machen, aber auf der anderen Seite, dass die Regulatorik dort schaut, weil also wenn du irgendwelche Daten hast, sei es von Stripe oder AWS oder was auch immer so, wie du gesagt hast.
Ja, Payment ist eine richtig gute Datenquelle.
Genau, siehst du ja alles. Also kannst du ja auch irgendwie schön, wenn du dann auch irgendwie siehst, wie viele Retouren du noch zurückzahlen musst und so weiter, hast du die Zahlen, bis vor der eigene CFO die Zahlen hat.
Ja, Payment ist super sensibel. Also ich wollte es auch nicht zu sehr Leute anleiten, aber ich glaube, wenn ich zwei Quartale Stripe Daten hätte, würde ich auf einmal ein sehr guter Trader werden.
Wenn die Payment für Amazon machen würden, hättest du es nicht verkauft. Lass mal zum anderen Big Tech gehen. YouTube macht jetzt Podcasts. Es ist eine Präsentation geleakt, in der gezeigt wird, dass RSS-Feeds wohl integriert werden und dass man dann auf YouTube auch Podcasts hören kann.
Ja, damit ist deine Prediction ja 50% wahr. Ja, genau. Also es gibt einen neuen großen Podcastplayer, es ist halt nur nicht Twitter, sondern YouTube.
Ja, Twitter hat die Präsentation auch, die sind nur besser im Nicht-Leaken. Da arbeitet nicht so viel an einer Präsentation, da arbeitet nur einer dran und der teilt die nicht.
Verstehe.
Ja, kann ich mir schon gut vorstellen. Ich meine, bei Spotify geht ja auch mehr auf Video. Die haben jetzt auch ihren eigenen Reiter mit Videopodcasts. Joe Rogan ist da ganz vorne dabei. Ich habe eben nochmal kurz geguckt, die ganzen Joe Rogan Podcasts gibt es ja eigentlich nur noch als Clips auf YouTube und das merkt YouTube auf jeden Fall. Also zum Beispiel die Folge mit Elon Musk vor einem Jahr, die hat 25 Millionen Views. Das merkt YouTube schon, ob die Leute da irgendwie zwei Stunden committed sind. Wahrscheinlich wird YouTube auch die Firma sein, die dann die Transkriptionen richtig macht und einfach da nochmal das Aufsuchen von Podcasts verbessert.
Das mit den Transkriptions traue ich ihnen zu, das können sie ja jetzt schon sehr gut für normale Videos. Das wäre tatsächlich einer der wenigen Vorteile, die ich sehe. Ansonsten glaube ich nicht, dass ich YouTube zu meiner Haupt- also du bist als Podcaster so oder so von Plattformen abhängig, das ist die traurige Wahrheit. Aber ich glaube nicht, dass ich jetzt ausgerechnet vom YouTube-Algorithmus abhängig sein möchte. Ich glaube, du hast einen viel höheren Drang täglich zu publizieren dann, als es zum Beispiel auf Spotify oder Apple Podcast der Fall wäre. Obwohl es auch da schon den Antrieb oder den Anreiz sehr stark gibt. Und ich glaube bei Google hat man oder bei YouTube hat man sich einfach gefragt, was kostet uns eigentlich gerade Wachstum. Wir haben ja gesehen, im Q2 war das YouTube-Wachstum noch 84%, im Q3 noch 43% und im Q4 nur noch 25%. Und wie die Reihe weitergeht, kann man sich auch vorstellen. Und YouTube muss langsam herausfinden, wo die Zeit hin ist, die nicht mehr da verbracht wird. Und ich glaube, das ist vor allen Dingen TikTok, das haben sie probiert mit Shorts, hat nicht funktioniert. Und es ist auch Podcast wahrscheinlich. Die Leute, die für- ich glaube auf YouTube gibt es entweder ein Unterhaltungsmotiv oder ein Education-Motiv. Und die Leute, die schlaue Videos sehen wollen, die können sich entscheiden zwischen Podcast und YouTube, glaube ich. Und bei beiden Sachen kann man viel lernen. Und deswegen ist es wahrscheinlich sinnvoll, Podcast ein bisschen zu integrieren. Man kann wahrscheinlich eine bessere Monetarisierung für Podcast auch anbieten mit YouTube-Ads. Das ist wahrscheinlich effizienter, als würde ich das über Spotify gerade machen. Also wenn du keine nativen Werbekunden hast, also die jetzt Leute, die jetzt sagen, für einen Spot bezahlen wir euch so und so viel tausend Euro, dann würde ich vermuten, dass YouTube besser monetarisiert als die anderen Audio-Ads, könnte ich mir vorstellen. Von daher macht das Sinn. Aber ich würde jetzt deswegen glaube ich nicht als Publisher zu YouTube gehen. Und das Lustige ist, wie gesagt, Spotify macht genau das Gegenteil. Die schauen auf, wer ist eigentlich unsere größte Konkurrenz und deswegen machen sie so ein bisschen Videos mit rein. Wobei da glaube ich, solange du nicht darauf vertrauen kannst, dass alle Podcast auch ein Video haben, ist es immer eher verwirrend, dass dann manchmal ein Video da ist und manchmal nicht. Also so 100% geil ist es noch nicht, glaube ich.
Auf die UX bei YouTube mit Podcast bin ich dann auch gespannt.
Was ich YouTube auch zu, also ich würde ihnen zwei Sachen, drei Sachen zugestehen, was sie wahrscheinlich besseren bekommen als alle Plattformen. Nummer eins, Monetarisierung. Du hast eine viel höhere Advertiser-Base sofort und Google und YouTubes Sales Staff kann das sehr, sehr schnell neues Advertiser-Budget schaffen für YouTube, indem sie sagen, hier gibt es neue Werbeformen, ist unteraus gebucht, die findigsten Online-Marketeer werden das sofort testen. Das heißt, du hast einen relativ effizienten Markt sofort bei der Podcast-Vermarktung von YouTube. Das zweite ist die Transcription, wie du richtig sagst, das kann YouTube schon jetzt besser. Und das dritte ist der Discovery-Algorithmus, ist sehr wahrscheinlich deutlich besser als bei Spotify. Ich muss sagen, auch wenn ich so einen YouTube als Plattform nicht übermäßig mag, die Recommendation Engine halte ich für wahrscheinlich die zweitbeste nach TikTok, die es gibt, die schon sehr, sehr gut, also wenn zwölf Videos geteasert werden auf meiner Startseite, sind acht bis zehn davon hochrelevant für mich in der Regel. Und die anderen haben zumindest einen Discovery-Charakter. Dass da Zeug steht, den ich gar nicht sehen will, ist extrem unwahrscheinlich. Von daher haben sie schon ein paar strategische Vorteile, aber ich glaube, dass die typische Podcast-Hörerschaft nicht zwangsläufig, natürlich ist zu Hause auf YouTube halt.
Ja, oder generell auf Google. Also wenn wir unsere Zahlen angucken, sehen wir ja auch, dass auf dem Google-Player da nicht viel passiert.
Ja, genau, sie haben ja eigentlich schon in einen Podcast-Player, auch eigentlich jetzt weiter versucht, schon in einen Podcast reinzugehen. Ja, guter Hinweis.
Dann für mich die größte No-News-News der Woche. Es gibt ein paar Strikes bei Etsy. 5000 Shop-Owner protestieren, dass die Take-Rate von Etsy sich erhöht jetzt im April. Wir erhöhen 30% auf jetzt 6,5% pro Verkauf. 5000 Shops, wahrscheinlich sind es jetzt 10.000, aber wie viele Shops hat Etsy? Was denkst du? Hast du geguckt?
Ich habe nicht geguckt. 240.000?
5,3 Millionen Active Sellers.
Uiuiui, okay, also es ist nichts. Also die Verteilung ist sicherlich sehr ungleich.
Genau, ich glaube es ist nichts. Ich glaube es sind auch nicht die größten Shops. Wir haben bei Avocados doch mal so eine Sache, wir haben da mal so eine monatliche Gebühr eingeführt. Und da sind auch viele Shops rausgeflogen aus Protest oder meinten, es lohnt sich dann nicht mehr. Aber es war eigentlich ein super Aussieben von guten und nicht guten Shops. Also ich glaube, dass es bei Marktplätzen gar nicht mehr so schlecht ist, wenn man ab und zu mal so ein bisschen ajustiert. Und in der Sache habe ich mich nur gefragt, wieso jetzt irgendwie da die News drauf springen und da eine Story draus machen, weil es ja schon echt wenig ist. Vielleicht wird es jetzt mehr nächste Woche, übernächste Woche, wenn es soweit ist. So am 11. April wird es soweit sein. Aber in der heutigen Zeit kann ich mir kaum vorstellen, wo die Shops sonst das Revenue hinkriegen. Also selbst machen auf Shopify und dann Facebook Ads kaufen wird auf jeden Fall teurer. Über Instagram DMs wird auch nicht so viel kommen. Also es gibt einfach keinen anderen Marktplatz. Ebay kann man vielleicht machen, Craigslist. Aber 6,5% ist auch echt nicht viel.
6,5? Wo kommt die Zahl her?
Das wird die Take Rate sein. Die war vorher 5% und jetzt wird sie 6,5 sein.
Also die Netto Take Rate ist tatsächlich 17,1%. Ich sage auch gleich, wie die sich zusammensetzt. Das ist schon relativ hoch. Ich glaube bei Amazon geht man sozusagen, der Vergleichswert bei Amazon wäre so um die 25, wenn ich mich nicht höre. Also inklusive Werbung und so weiter. Und die von Etsy setzt sich glaube ich so zusammen, dass du bezahlst 5% pro Sale. Das ist die, die du sagst. Und die soll um 30% erhöht werden. Das sind eben dann die 6,5. Du bezahlst in der Regel zusätzlich noch, sagen wir 6,5 wäre eine sehr faire niedrige Take Rate. Da würde sich niemand beschweren, glaube ich. Aber dazu kommt in der Regel noch 4% Payment Gebühr, wenn du das Etsy Payment benutzt. Dann so ein paar Pennies Publishing Fee. Ich glaube pro Artikel sind es so 20 Cent oder so. Die bringen dich wahrscheinlich auch nicht um, aber das kann prozentual bei niedrigen Sachen natürlich auch schon was ausmachen. Und das Advertising kommt noch on top. Und so kommt man dann auf Netto. Also durchschnittliche Händler gibt es 17% des Umsatzes. Wahrscheinlich des Netto-Umsatzes müsste es dann sein als Provision aus. Ja, muss man, ich meine es ist schon wichtig zu verstehen, ob Händler sich das gefallen. Ich glaube ich bin eher bei dir, dass sie nichts machen können. Also warum streitet man? Streikt man, weil man sonst keine Macht hat. Ansonsten hättest du eine Wahl, würdest du einfach rational sagen, ich gehe da weg. Warum willst du was bestreiten, wenn du eine andere Wahl hättest? Das Problem ist, es gibt nicht so viele Alternativen zu Etsy. Und deswegen müssen die Leute streiken, weil sie ansonsten keine Mittel haben, ihre Rechte durchzusetzen. Etsy wiederum hat aber das Problem, dass ihr Wachstum sozusagen nach dem Verdopplung oder mehr als Verdopplung während Corona jetzt auf 16% runtergegangen ist. Das liegt auch an den starken Vergleichswerten. Das heißt, es wird von alleine wieder ein bisschen hochgehen. Aber es ist eben ein guter Zeitpunkt, um auch einfach die Take Rate ein bisschen anzuheben. Aber wie gesagt, das kann man nicht allzu oft machen in der Regel. Und wenn man jetzt Richtung 20 geht, dann geht das eben auch in die Richtung des nächsten Amazon.
Klar, aber diese 15% Offsite-Ads Gebühr, die kann man ja auch wahrscheinlich sparen und mal überlegen, ob man irgendwie Selbstwerbung irgendwo macht, oder?
Das ist so, als wenn du sagst, der Amazon-Händler muss nicht Amazon-Advertising machen. Ich glaube, wenn du zehn Fragen würdest, würden die meisten sagen, sie können nicht gut drauf verzichten. Und wie gesagt, die effektive herausstellende Take Rate ist halt 17,1. Also so geben sie es selber den Earnings an. Da würde ich jetzt davon ausgehen, dass die meisten Händler halt mehr zahlen. Und 17,1 heißt ja auch, dass einige sicherlich weniger zahlen, zum Beispiel nur 5%, die halt weder Payment noch Ads in Anspruch nehmen. Und das heißt auch, dass einige schon deutlich mehr als 20% zahlen wahrscheinlich.
Dann gab es noch Biontech-Zahlen. Was macht unser Mainzer Unicorn?
Genau, Disclaimer, ich habe noch ein paar Biontech-Aktien, die machen noch 3,5% bei den Depots aus. Sind Plus, Minus, Null mehr oder weniger. Und Biontech, ich glaube, die haben wir sogar im Sheet.
Also das Sheet findet ihr auf doppelgänger.io.
Genau, da schreiben wir von den Unternehmen, die uns besonders interessieren, die Income Statements ein bisschen mit. Und Biontech hat ein bisschen weniger Umsatz als im Vorquartal gemacht. Letztes Quartal waren 6,1 Milliarden Euro. Dieses Quartal sind es immer noch 5,5 Milliarden Euro. Davon bleiben 4,7 Milliarden operativer Gewinn übrig. Die Cost of Sales sind 583 Millionen. Das heißt, der Gross Profit ist 4,94 Milliarden. Das ist eine Gross Profit Margin von 89,5. Also da wäre jedes Softwareunternehmen neidisch, offenbar, wenn sie die gleiche Marge haben. Aber klar, mit Hochtechnologie, du hast extreme Entwicklungskosten, hohes Risiko, dass das überhaupt was wird. Und so begründet man eben, dass man dann in dem Fall langfristig, in den letzten zwölf Monaten hat Biontech eine 75% Operating Margin gehabt. Das ist schon ganz, ganz gut. Aber man muss eben auch davon ausgehen, dass das nicht langfristig zu halten sei. Im Moment sieht es so aus, als wenn jede Impfwelle für ungefähr 5 Milliarden Euro Ertrag sorgt. Wenn wir jetzt die vierte Welle bekommen, heißt das einfach nochmal 5 Milliarden. Wenn wir den Rest der Welt noch durchimpfen, eventuell ein bisschen mehr. Ich glaube, Sie haben ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Das macht Sinn, weil man das ganze Cash natürlich gar nicht sinnvoll in Forschung investieren kann. Die Forschungsausgaben sind rund eine Milliarde im Jahr. So viel mehr kann man wahrscheinlich nicht sinnvoll in Grundlagenforschung, oder Grundlagenforschung ist ja nicht mehr, sondern Anwendungsforschung für mehr Nahrungsstoffe investieren. Deswegen gibt man einen Teil des Geldes an Aktionäre zurück. Das kann man als Dividende machen oder als Aktienrückkäufe. Rückkäufe sind Steuerschonender. Biontech ist pro forma natürlich unheimlich günstig bewertet mit 2,7 Mal Umsatz und 5 Mal KGV, also 5 Mal Gewinn. Aber natürlich, weil man weiß, dass die jetzigen Gewinne nicht in die Zukunft fortschreibbar sind. Also es ist klar, dass diese fast 5 Milliarden Euro Ertrag, die es jetzt pro Jahr gibt, die werden irgendwann aufhören. Das heißt, man weiß nicht. Wenn wir jährlich zwei Impfungen bekommen, das ist ja auch ein Szenario, was nicht auszuschließen ist, dann könnte es auch wieder sein. Ich glaube, man muss sich bewusst sein, dass man das nicht einfach linear vorschreiben kann. Dann kann man das spekulativ halten. Es hat relativ viel Substanz, würde ich sagen. Es gibt eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Sie auch noch andere Krankheiten, vielleicht sogar Malaria oder Krebsarten, damit lösen können. Dann könnte man wieder in ähnliche Regionen kommen, was der Umsatz angeht. Aber es kann eben auch sein, dass sich Corona von sich selbst erledigt und die Umsätze einfach von sich hinschrumpfen. Dann hat man eine Firma, die jetzt noch 60 Milliarden wert ist. 61 stimmt das, ich glaube. Entschuldigung, 42 Milliarden wert ist. Die dann aber immer weniger Umsätze macht. Es ist beides möglich.
Letzte Frage. Hast du ein bisschen von dem Amazon-Geld übrig für Onlyfans? Also nicht als Konsument, sondern eher als Shareholder?
Onlyfans, da hatten wir schon mal darüber berichtet, als öffentlich wurde, dass sie seit längerer Zeit im privaten Markt Geld suchen, also Wachstumsinvestoren gesucht haben. Und schon da hat sich niemand wirklich interessiert. Es hat sich bestimmt jeder große Wachstumsinvestor mal ganz kurz angeschaut zumindest. Aber niemand wollte so richtig ins Pornbusiness einsteigen, auch weil die Exit-Kanäle wahrscheinlich fehlen und schwer sind. Dann war der CEO so ein bisschen umstritten. Den hat man jetzt abgesägt und untersetzt. Hat, glaube ich, den oder die CMO stattdessen eingesetzt. Und Onlyfans versucht jetzt, einen Speck zu machen. Ich glaube, eher als letzten Ausweg, nachdem man anders nicht Geld bekommen hat. Prinzipiell ist das ein höchstrentables Unternehmen. Die haben über 3,2 Milliarden US-Dollar schon an Kreatorinnen ausgezahlt und damit wahrscheinlich bis zu 700 Millionen Take Rate eingenommen. Das heißt, theoretisch gibt es da keine Not zu finanzieren, aber offensichtlich will sich Lenn Blavatnik, ist es, glaube ich, dann will der sich trotzdem davon trennen von dem Geschäft und sucht einen Exit. Obwohl es eigentlich sozusagen passives Einkommen ist und Cash-Druck. Sie sagen, sie wollen so ein bisschen aus der Pornecke raus und einfach die Creator-Economy verbinden. Irgendwelche Köche, Comedians, UFC-Fighter und sowas. Ich glaube nicht, dass man das hinbekommt. Ich habe das Produkt in meiner Professional-Capacity ausgiebig getestet und ich finde das Produkt unheimlich scheiße, ehrlich gesagt. Ich weiß nicht, ob es da Leute gibt, die an dem Produkt arbeiten. Ich sehe nicht, dass es irgendwo hinfällt, aber es ist hoch profitabel. Aber ich glaube nicht, dass es an die Börse kommt.
Dann wünsche ich euch allen ein schönes Wochenende und wir hören uns wieder Mittwoch. Bleibt gesund. Peace.
Du werd gesund und bis Mittwoch. Ciao, ciao.