Doppelgänger Folge #136 vom 15. April 2022

Elon Musk 🦅 Twitter | 🧂Nestlé kauft Ankerkraut | Secunet | 📈 Chartanalyse | Sweat Equity | 🥶 Venture Winter

Elon Musk will Twitter kaufen und von der Börse nehmen. Ankerkraut hat den Shitstorm der Woche. Pip wurden nach Secunet gefragt und was er von Chartanalysen hält. Wir sprechen über Sweat Equity und einen möglichen Venture Winter.

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

(00:00:20) Elon x Twitter

(00:07:30) Twitter kann ohne Elon, Elon nicht ohne Twitter

(00:14:00) Flip In Poison Pill

(00:16:30) Flip Over Poison Pill

(00:21:00) Wer sonst kauft Twitter

(00:27:20) Nestle kauft Ankerkraut

(00:42:00) Private Equity Performance Metriken

(00:54:20) ETFs, Einzelaktien, Zinseszins

(00:58:00) Secunet AG

(01:04:00) Astrologie x Chartanalysen

(01:09:00) Sweat Equity

(01:18:00) Inflation über 15%?

Shownotes:

Sequoia Capital’s 56 Slide Presentation Of Doom https://techcrunch.com/2008/10/10/sequoia-capitals-56-slide-powerpoint-presentation-of-doom/

‘The Brutal Reality’: Startups Face Great Uncertainty—Again https://www.theinformation.com/articles/the-brutal-reality-startups-face-great-uncertainty-again

The global economy’s growing risks: stagflation, refugees and lockdowns https://www.ft.com/content/0f7945f5-b269-4d13-9151-c1ac9ec6fddc

Doppelgänger Tech Talk Podcast

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Willkommen zum Doppelgänger-Tag-Talk-Podcast. Hier sind deine beiden Osterhasen. Folge 136. Pip, Elon, kriegt er das durch? Kann er sich sein Hobbyprojekt, Side-Project, kriegt er das durchfinanziert?
You tell me. Das waren deine Predictions. Du sagst mir jetzt, warum du das vorausgesehen hast, ob du richtig lachst.
Ich glaube, dass er einfach wie jeder, der ein bisschen zu viel hat, immer mehr haben möchte und deswegen einfach gedacht hat, er macht das jetzt. Aber so wie ich deine und andere, also was passiert ist, ist Elon Musk hat ja vor zwei Wochen kam raus, dass er für 9,2% Tesla-Aktien hat. Tesla hat Twitter. Sorry, Tesla hat er vielleicht mehr, vielleicht auch weniger. Twitter, dann war so kurz die Sprache davon, dass er ins Twitter-Board geht. Dann kam wieder die Nachricht, dass er nicht ins Twitter-Board geht, weil er nicht mehr Aktien oder wesentlich mehr Aktien haben dürfte, wenn er im Board ist. Und ich habe in der letzten Folge dann so kurz gesagt, dass ich glaube, dass er den Laden komplett übernehmen möchte, was am Donnerstag Mittag unserer Zeit dann announced worden ist. Und zwar hat er dann ein SEC-Filing gemacht, dass er gesagt hat, hey, er würde gerne für 54,20 Dollar pro Aktie den ganzen Laden kaufen und privatisieren.
Was 43 Milliarden Bewertung entspricht.
Was weniger ist als Snapchat.
Genau. Und du erklärst mir jetzt, warum die Twitter-Aktien bei 45 Dollar stehen, wenn niemand bereit ist, 54 dafür zu bieten.
Weil jeder das Crypto-Geld machen möchte. Jeder wäre bereit, wenn er ein 2x oder ein 4x machen könnte, dass er es machen würde. Und es ist einfach zu wenig Geld.
Also ich glaube, es gibt zwei entscheidende Fragen. Also A, der Kurs, der Markt spricht relativ klar dafür, dass niemand an diese Übernahme glaubt. Sonst wäre es rational. Normalerweise nähern sich Kurse sehr schnell dem Übernahmepreis an, weil es ja ein scheinbar sicheres Ereignis wäre. Sonst wäre es irrational, die Aktie dann nicht knapp unter dem Übernahmepreis zu bewerten. Wobei es dann eben immer einen Abschlag gibt für die Wahrscheinlichkeit, wie wahrscheinlich die Übernahme tatsächlich ist. Also letztlich würdest du die Aktie mit dem Erwartungswert bewerten. Mal ganz krass über den Daumen könnte man es so sagen, wenn man das für 80% wahrscheinlich hielte, dann würde man es eben ganz knapp unter dem, oder so ungefähr auf dem Weg zwischen dem aktuellen Preis und dem Übernahmepreis bewerten. Aber tatsächlich ist nach der Ankündigung der Twitterpreis gestern um 2% gesunken. Sprich, Bände dafür, dass niemand daran glaubt. Unter anderem, weil keiner weiß, woher Elon Musk das Geld nehmen. Hast du da schon neue Insights, woher das Geld kommen könnte?
Friends and family. Ähnlich wie wenn...
Wo hat der denn Freunde?
Irgendjemand möchte mit dem schon auf die Party in Berghain gehen. Also, keine Ahnung, das Geld kriegt der das Geld nicht auch von Banken noch?
Also es ist nicht ganz untypisch, dass du Übernahmen fremdfinanzierst, also mit Bankgeld. Das Problem ist, dass eine Bank das eben nur zu einem gewissen Grad beleiden kann. Und ich habe letztes Mal gesagt, dass Twitter irgendwie 630 Millionen operational cashflow hat. Der wiederum geht aber zum großen Teil auch in Investitionen. Sozusagen der free cashflow ist dann kleiner. Selbst wenn man jetzt vom Positivsten ausgeht, Twitter kann anscheinend so um die 6,5 Millionen cash generieren im Jahr. Oder in dem sehr guten 2021 hat es das geschafft. Ich habe letztes Mal gesagt, 5 Milliarden Übernahmepreis könnte man damit finanzieren. Vielleicht, wenn du eine ganz nette Bank findest, kannst du auch 10 Milliarden. Dagegen borgen. Aber das reicht eben nicht für die 43 Milliarden. Elon Musk hat ja Tesla-Shares Anfang des Jahres verkauft, im Wert von 22 Milliarden. Da geht man aber davon aus, dass er das nicht ohne Grund gemacht hat. Also wahrscheinlich ist das entweder in Steuern gegangen oder auch schon in anderen Projekten. Dass er jetzt irgendwo 20 Milliarden Cash rumliegen hat, hielt ich für unwahrscheinlich. Sein Tesla-Share hat 173 Millionen Aktien. Die stehen dankenswerterweise fast genau bei 1000 Dollar. Das heißt, er tut sein Tesla-Vermögens 173 Milliarden. Das wiederum darf er nur mit 25% beleihen, laut der Tesla-Statuten. Das wiederum wären genau 43 Milliarden. Ich würde aber davon ausgehen, dass dieser Kreditrahmen zu einem gewissen Rahmen schon ausgereizt ist. Also er hat schon Shares geplätscht von Tesla. Ich glaube, es ist nicht öffentlich wie viel. Die Öffentlichkeit geht davon aus, dass ein Teil der Tesla-Share schon beliehen ist. Das heißt, daher kriegt er das Geld nicht. Er hat aber in so einem TED-Talk, er hat irgendwie gestern auch einen TED-Talk gegeben. Da meinte er, was war die Formulierung? Er hat die Assets, um das durchzuziehen oder sowas hat er gesagt. Sekunde, wo ist denn das Zitat?
Funding secured oder wie?
Das wäre die normale Ausdrucksweise. Er hat sinngemäß gesagt, er hätte die Assets, um so eine Transaktion zu bewerkstelligen. Er sagt auch, er würde gerne so viele Shareholder, also sufficient Assets, er will so viele Shareholder wie möglich an Bord behalten. In Twitter ist ja unter anderem Silver Lake und Elliot Management investiert. Jack Dorsey selber würde er wahrscheinlich drin behalten, die Saudis vielleicht. Denn jetzt zum Beispiel, die müssten zusammen alle so rund 20% haben. Wenn du die mit drüber rollst, das wäre auch in der privaten Welt, wenn ich Twitter von der Börse nehme, bleiben das weiter meine Partner. Ich habe halt 80% und die Mehrheit, aber warum soll ich irgendwie fähige Partner nicht mit drin behalten? Das sind ja auch die Bordmember und so weiter. Dann muss er die 20% nicht übernehmen, dann fällt der Preis von 43 auf 35 Milliarden. Da kann er ein bisschen sparen. Und es sind 6 Milliarden auf dem Balance Sheet bei Twitter. Sie haben flüssig machbare Assets in Höhe von 6 Milliarden. Diese Netto Cash Position, die kannst du halt theoretisch nochmal abziehen. Dann wird es billiger. Und Sam Bankman-Fried, das ist der Gründer von der Crypto Exchange FTX und einer der, ich glaube, der jüngste Milliardäre, oder ein sehr junger Milliardär, der 20 Milliarden schwer ist. Der hat gesagt, er wäre excited, da mitzuhelfen und würde considert, also zieht in Betracht, auch sich finanziell zu engagieren. Wenn das alles zusammenkommt, gibt es vielleicht eine Chance. Aber du musst doch erstmal eine Bank finden. Mit JP Morgan gilt Elon Musk als verstritten mit dem CEO Jamie Dimon. Die hatten immer mal Konflikte und es gibt, glaube ich, nur drei große Banken. Also du kannst nur mit JP Morgan Goldman Sachs oder Morgan Stanley machen. Also das macht es auch nicht einfacher. Ich glaube, die Finanzierung ist noch etwas unsicher und ich bleibe skeptisch. Und wie gesagt, der ganze Markt glaubt das nicht, sonst würde sich der Kurs bewegen. Im Moment geht er nur weiter runter.
Aber er sagte auch, oder hat geschrieben, wenn die das Angebot jetzt nicht annehmen, das Board, dann würde er wahrscheinlich seine Position verkaufen. Meine Frage an dich als Twitter-Shareholder, was ist denn schlimmer für dich, wenn er jetzt seine 9,2% wieder verkauft oder wenn er die verkauft und sagt, I'm out, also nie mehr irgendwas twittert?
Also wenn er bockig ist, aber das kann er nicht. Ah ja, sehr gute Frage. Also es würde natürlich dem Kurs jetzt schaden, wenn er sagt, er verkauft seine 9,2%. Es hat übrigens dem Tesla-Kurs aber auch geschadet, weil die Leute eben annehmen, dass wenn er es übernehmen will, er eventuell weitere Tesla-Shares verkaufen muss. Deswegen hat es sehr stark auf den Tesla-Kurs gedrückt, weil die Leute erwarten, dass er eventuell Shares verkaufen könnte, wenn er es wirklich durchzieht. Für den Twitter-Kurs wäre es ungünstig, wenn er sozusagen dieses, eigentlich ist das ja ein Hostile-Takeover. In dem Moment, wo er gesagt hat, ich will nicht mehr ins Board, ich will weitere Anteile kaufen, dann wird das ein sogenannter Hostile, also feindliche Übernahme. Und wenn das Szenario wegfällt, dann würde es kurzfristig negativ auf den Kurs wirken. Und wenn er sagt, als Power-User, also was natürlich schlau wäre, wenn er sagt, also wenn er mehr Anteile kaufen will und droht jetzt trotzdem an, Twitter zu verlassen, um den Kurs weiter zu drücken und dann günstiger einzukaufen. Das wäre wirklich infam, aber schlau. Also es wäre für Twitter vielleicht nicht bedrohlich, aber definitiv advers oder ungünstig, wenn Elon Musk jetzt sagt, ich twitter jetzt zwei Jahre erst mal nichts aus Rache. Aber das kann er sich halt nicht leisten, weil es auch sein wichtiger Marketingkanal ist. Also es wäre ein Loose-Loose, sagen wir mal so.
Er macht jetzt auch Fim Kliemann und sagt, er kauft sich ein Häuschen in Frankreich, renoviert das und macht mal hier ein paar Wochen Digital Detox. Jeder Influencer macht Digital Detox.
Das kann ja androhen, aber du solltest nichts androhen, was du nicht einhalten kannst. Ich glaube Elon Musk ist mehr von Twitter abhängig als mit Twitter. Twitter kann definitiv ohne Elon Musk leben. Ich sage nicht, dass er nicht wichtig für die Plattform ist, aber Twitter kann ohne Elon Musk leben. Ich weiß nicht, ob Elon Musk so gut Autos verkaufen kann und Firmen gründen und seinen Status aufrecht erhalten, seine Publicity, wenn es Twitter nicht gäbe. Im Gegenteil, was wäre, wenn Twitter sagt, Musk ist ein nicht benevolent Actor, so eine Art Bad Lever, der greift unsere Firma an, wir sehen ihn als eine Gefahr an und wir bannen ihn. Danach kommt natürlich die ganze Free-Speech-Debatte, das werden sie nicht tun. Aber ich glaube, das wäre ein viel fieserer Move als andersrum. Also Twitter kann ohne Elon Musk, Elon Musk kann nicht ohne Twitter, bin ich relativ klar.
Ich würde sagen, bei Trump 100%, aber Elon kann sich ein neues Twitter bauen. Kann Trump doch auch. Wie ist das denn gelaufen?
Hast du einen Account auf True Social?
Auf keinen Fall.
Was aber krass ist, dass er auch sagt, er möchte, dass die Shareholder das entscheiden, weil er natürlich weiß, dass die ihm Zweifel erfolgen. Also er sagt, dass Bord, dessen Aufgabe das wäre, so eine Situation zu managen, soll sich doch bitte raushalten. Und es soll ein Shareholder-Vote geben. Ich als Shareholder würde definitiv nicht für 10% mehr meine Twitter-Aktien jetzt vor den Q1-Earnings. Ich glaube auch ganz ehrlich, das meiner Meinung nach, er versucht die Company zu stehlen, weil ich rechne ja mit relativ guten Q1-Ergebnissen. Und er bedroht das Bord schon, also bedroht massiv, er übertritt Riem, aber er versucht Druck auszuüben auf das Bord. Er sagt, wenn die nicht die Shareholder entscheiden lassen, das Bord sozusagen ist der Aufsichtsrat, würde man im deutschen Verwaltungsrat sagen, dass deren Obligation oder Verpflichtung ist, natürlich die Shareholder-Interessen zu vertreten. Das ist die Aufgabe des Bords. Er sagt, sie würden ihrer fiduciary obligation, also dieser treuhänderische Pflicht, nicht gerecht werden, wenn sie nicht die Shareholder selbst entscheiden lassen. Was quasi heißt, dann brauchst du auch kein Bord. Und droht ihnen sozusagen huge liability an, also dass sie sich quasi haftbar machen. Was das Bord macht, sie versuchen diese hostile takeover, die feindliche Übernahme, jetzt zurück zu fighten. Die haben unter anderem auch die Kingdom Holding, also die Saudis, Prinz Al-Walid bin Talal, der ist ja auch im Bord, und der hat schon gesagt, er ist dagegen. Er glaubt, das ist zu wenig Geld, was, glaube ich, eine richtige Einschätzung ist. Den hat Musk dann sofort angegriffen und sagt, wie steht es denn eigentlich um die Freiheitsrechte und so weiter in Saudi-Arabien? Was ihn und Musk ja überhaupt nicht gestört hat, als er mit den Saudis zusammen Tesla private nehmen wollte. Da war das offenbar kein Problem. Und auf einmal sind die beiden jetzt nicht mehr Freunde, weil der Saudi-Prinz quasi das Bord, als erster im Bord schon gesagt hat, er wird das Angebot für zu niedrig. Und was das Bord jetzt macht, um sozusagen diese feindliche Übernahme abzuwerten, ist einerseits sich in Teilen schon zu äußern, dass sie es nicht gut finden. Also das Bord sind, Sekunde, die drei, die ich kenne, sind Egan Durbin, das ist der Silver Lake Gründer oder CEO, ist einer der Bord-Member. Dann Jesse Cohn von Elliot Management, wobei der im Juni, glaube ich, verschwunden ist. Sie sind noch Shareholder, aber ich glaube, der ist nicht mehr im Bord und darf damit seinen Anteil auch erhöhen. Also es könnte auch ein Partner. Silver Lake darf nicht weitere Anteile kaufen. Also Silver Lake hat so einen Stillhalter am Abkommen, dass sie zwar im Bord sein dürfen, aber eben nicht an der Übernahme aktiv teilnehmen und auch nicht finanzieren dürfen. Elliot Management wiederum hat sich aus dem Bord zurückgezogen, das heißt, die könnten zusammenarbeiten. Das könnten jetzt weitere 5 Milliarden sein, die Elon vielleicht einsammelt bei der Übernahme. Also es könnten Kooperierer werden, Kooperateur. Und Brad Taylor, das ist der Salesforce-CEO, Co-CEO, der sollte dagegen sein, weil Salesforce ja eventuell immer noch selber ein Interesse hat. Die könnten auch White Knight sein, also der weiße Ritter, der eventuell Twitter rettet oder eine Sperrminorität versucht zu kaufen. Und dann gibt es eben noch Jack Dorsey, der Gründer, der ist im Bord und dieser Prinz Al-Walid Bin Talal von den Saudis. Was sie jetzt sehr wahrscheinlich versuchen werden, ist eine sogenannte Poison-Pill. Weißt du, was das ist?
Ne. Also man vergiftet sich selbst?
Genau, so kann man das beschreiben. Also man etabliert Shareholder-Gesetze, beziehungsweise müssen die vorher schon so ein bisschen vorbereitet sein in den Bylaws. Also Bylaws sind letztlich das Shareholder-Agreement oder die Gesellschaftsvertragstatuten, wie auch immer man das nennen möchte. Also Poison-Pills sind typische Verteidigungstaktiken gegen Hostile Takeover, also eine feindliche Übernahme. Und die zwei gängigsten Mechanismen, das zu tun ist, eins, du beschließt, dass alle bestehenden Shareholder, außer die, die mehr als 20% haben oder mehr als 15% oder in der Regel nimmt man irgendwas zwischen 20 und 50, um sich wirklich nur gegen Übernahmen zu wappnen, dass die im Fall einer Übernahme, also du sagst alle Shareholder, die weniger als 20% haben, dürfen im Fall des Falles, dass ein Shareholder mehr als 20% oder eine Fraktion aus verschiedenen Shareholdern mehr als 20% sozusagen aggregiert an Shares, werden neue Shares zu einem Vorzugspreis, zum Beispiel einen Cent herausgegeben, die alte Shareholder im Verhältnis 1 zu 1 oder 1 zu 10 kaufen können. Also jeder, der vorher schon Shares hatte und keinen großen Stake hat oder keinen zu großen Stake, kriegt sofort neue Aktien. Was passiert dadurch? Zu einem heavily discounted Preis. Verwässerung. Genau. Du verwässerst den neuen, also A, du hast auf einmal mehr Aktien, auf die das Übernahmeangebot gilt. Also ich kaufe ganz günstig Aktien, die theoretisch sozusagen das Subjekt dieses Übernahmeangebots wären. Das heißt, wenn es doch noch zu der Übernahme kommt, habe ich einen extrem finanziellen Vorteil gewonnen auf einmal. Also es wird auf jeden Fall teurer, die Übernahme. Du verwässerst die Stimmrechte raus des neuen Shareholders. Also es ist ein Poison Pill, in dem Sinne, dass wenn dann die Firma trotzdem gekauft wird, hast du so eine Winner's Curse. Also du kannst dich eigentlich nicht mehr darüber erfreuen, weil du hast zu viel bezahlt, es war zu teuer. Eventuell wirst du halt so weit runterverwässert, dass die Übernahme unmöglich wird. Die neuen Aktien fluten den Markt, der Kurs sinkt, die Spanne zwischen aktuellem Kurs und Übernahmeangebot wird so groß, dass es super unaktiv wird. Und angeblich scheint Twitter zu versuchen oder zu testen, sowas vorzubereiten. Eine andere Poison Pill ist, also das ist eben die Flip-In-Poison Pill, es gibt noch eine Flip-Over, die sozusagen appliziert das Gift auf das Gegenüber. Da hast du eine Provision in dem Shareholderletter oder in den Statuten, die sagt, wenn immer jemand diese Firma übernimmt, dann bekommen wir das Vorkaufsrecht, es geht nur, wenn wir das Recht haben, diskontiert der übernehmenden Firma zu kaufen. Also die, die geschluckt werden, kriegen das Recht, den Aufkäufer zu diluten in ihren eigenen Shares. Das kannst du halt reinschreiben, dann musst du, wenn du kaufst, dem zustimmen, das ist letztlich genauso schädlich. Das sind so die zwei Möglichkeiten, das sind sehr effektive Verteilungsmechanismen, also es ist sauschwer, das zu umgehen. Eigentlich ist es so, dass du die Kontrolle im Board vorher hinkriegst, sodass die Poison Pill gar nicht etabliert werden kann. Es hat natürlich auch Nachteile, also es macht die Firma dann für potenzielle andere, also sagen wir, das schreckt genauso ein Sales-Force ab, wie es einen Elon Musk abschreckt. Also ich weiß dann eigentlich, Twitter wird jetzt in den nächsten zehn Jahren nicht verkauft, wenn diese Poison Pill konstituiert wird in den Statuten. Also es ist sozusagen eine Abschreckung gegenüber jeglicher Übernahme. Und auch lustig, dann hat Cameron Winklevoss, das ist einer der Facebook-Zwillinge, mit der kennt ihr vielleicht aus dem Social Network Film, die inzwischen Krypto-Zwillinge sind, schreibt dann, Twitter ist considering a Poison Pill to thwart Elon Musks Offer, um das zurück zu kämpfen. They would rather self-immolate than give up their censorship programs. This shows how deeply committed they are to Ovalian Control and the narratives of global discourse. Verschwörungstheorie quasi, jetzt gegen Twitter, also sie schlucken lieber eine Poison Pill, um weiter zu zensieren. Und daraufhin sagt Elon Musk dann quasi, the current Twitter Board takes action contrary to shareholder interest. They may be breaching their fiduciary duty. The liability they would thereby assume would be titanic in scale. Also bedroht das Board eigentlich wirklich mit Haftbarkeit, wenn sie das nicht annehmen. Und er sagt in anderen Tweets dann nochmal, dass das Board quasi nicht im besten Interest der Shareholder handelt. Und ich glaube eben nicht, dass das so einfach ist. Also ein Beispiel, das ist komplett erfunden. Ich würde jetzt zum Beispiel als Aufsichtsrat, also Board Member quasi bei Home2Go, ich kenne das Buchungsvolumen des nächsten Jahres wahrscheinlich schon. Also die ersten Buchungen für das nächste Jahr trudeln längst ein. Ich weiß vielleicht, welches Inventar auf der Plattform dazugekommen ist. Ich sehe vielleicht Conversion Rate oder Marketing Effizienz sich verbessern. Ich kenne eigentlich schon zu diesem Zeitpunkt oder habe eine relativ gute Sichtbarkeit über die Q1 Ergebnisse. Und wenn mir jetzt jemand nur 10% mehr für meine Shares geben würde, ich würde mich nicht verpflichtet fühlen, das anzunehmen ehrlich gesagt. Also das ist total, wie sagt man, fiktiv das Beispiel. Aber ich glaube auch, dass das Twitter Board eventuell weiß, dass es ein ganz gutes Quartalgrad für Twitter ist. Durch den NFT-Boom, durch den Ukraine-Krieg. Und jetzt für 10% mehr oder 11, 12% keine Ahnung, was das Angebot dann entsprechen würde, die Shares abzugeben, hielte ich durchaus in meinem besten Interesse als Shareholder. Also ich will ja jetzt zum Beispiel, ich will auch nicht voten, das darf das Board gerne für mich entscheiden. Aber subjektiv ist das überhaupt nicht klar, dass das Board da seine Pflichten verletzt, wenn es gerade sagt, sie nehmen dieses Angebot nicht an. Also sie sollten dann besser in den nächsten Jahren auch vernünftig deliveren natürlich. Aber ich glaube es ist nicht so einfach zu sagen, dass die sich jetzt strafbar machen oder haftbar, wenn sie dieses meiner Meinung nach wirklich billige Übernahme- oder Diebstahlangebot von Elon Musk nicht akzeptieren würden. Und dann sagt Musk noch auf dieser TED-Konferenz in Vancouver, also die gestern war, dass es jetzt ein Civilizational Risk auf einmal ist, wenn Twitter eine Public-Plattform bleibt. Man muss die Private nehmen, weil das für die Entwicklung der menschlichen Zivilisation jetzt auf einmal ein Issue ist, seiner Meinung nach.
Und wer macht jetzt noch ein Angebot?
Das wollte ich dich gerade fragen, wer ist der White Knight? Also sagen wir jetzt, Salesforce könnte ein White Knight sein, die zumindest auch ein, also du könntest ein Auktionsverfahren starten, das würde Monate dauern, verschiedenen Investmentbanks involvieren und so weiter. Du könntest jetzt sagen, wir öffnen uns einem Verkauf und hoffen damit, dass ein weißer Ritter auf dem Pferd daher, auf dem hohen Ross daherkommt. Salesforce ist das, was immer kolportiert worden war. Disney hat angeblich mal ein Interesse an Twitter bekundet. Microsoft glaube ich, sollte zumindest ein Gebot abgeben. Aber ich glaube es ist ein, sagen wir mal, wer definitiv Spaß haben sollte und das Geld und seine Aktien noch nicht komplett verliehen hat, wäre Jeff Bezos.
Nein, du hast mir meine Vorharte kaputt gemacht.
Das tut mir leid. Aber das Beste sozusagen, um Elon Musk in die Suppe zu spucken gerade, wäre, wenn Jeff Bezos zumindest genug Anteile kauft, um zusammen mit dem Board eine Mehrheit zu haben. Der muss ja nicht mal Twitter private nehmen, aber wenn der nur die restlichen 30% kauft, um mit den Leuten im Board, die definitiv nicht verkaufen wollen, oder lieber mit Bezos zusammenarbeiten, das wäre glaube ich, wenn du davon ausgehst, dass jede große Errungenschaft und Technologie, würde ja gerade ein Rennen Jeff Bezos gegen Elon Musk. Sei es Starlink, sei es Space Exploration, sei es, ich weiß nicht, wo sich die überall noch gegenüber stehen gerade, aber das sollte sich Jeff Bezos nicht nehmen lassen, das zumindest deutlich teurer zu machen vor Elon Musk, diesen Spaß. Und ganz ehrlich, wenn Twitter 20% hochgeht, ist es unmöglich geworden. 60 Millionen würde Elon Musk unmöglich, oder 55 Millionen würde er unmöglich zusammenbekommen. 43, mit Hängen und Würgen, wenn du sehr offene Banken hast, wenn du einen großen Teil des Boards oder der Shareholder mit auf deine Seite bekommst, dass die 20% mit drüber rollen, wenn er noch irgendwo Geld hat, was wir nicht kennen, wenn er noch ein bisschen beleihen darf bei SpaceX oder so, aber die SpaceX kriegst du nicht beliegen, glaube ich, dann schafft er vielleicht die 43 oder 35, die er noch braucht, minus Netto Cash Position 30, das wäre möglich, aber 10 Milliarden mehr, das ist einfach unmöglich, ich glaube, ist jetzt schon unmöglich.
Also ich wollte jetzt eigentlich die Story erzählen, dass Jeff Bezos gerade auf dem Coachella Festival ist, schön am Tanzen und hier und da wird er mal von ein paar Leuten angesprochen, sag mal willst du hier Elon nicht mal einen auswischen? Und dann ruft er seine Anwälte und alle an und in einem großen Haus da in der Nähe von dem Festival gibt es dann ein Emergency Meeting und am Dienstag kommt dann raus hier, Jeff is in the game.
Also Jeff müsste eigentlich nur erklären, dass er anfängt Shares zu kaufen, das würde schon reichen. Eine kleine Position aufbauen und einfach nur sagen, I'm starting to buy Twitter Shares, der müsste nicht mal 5% kaufen, könnte den Preis dann so hoch treiben, dass es eine richtig saure Suppe wird für Elon Musk.
Und was ich mir auch vorstellen könnte ist, dass jetzt nächste Woche Elon irgendwie sagt, ich hab mich gerade mit 3, 4 Ex-Twitter oder irgendwelchen Krypto-Entwicklern getroffen und wir bauen jetzt hier einen Twitter-Competitor oder irgendwas.
Würdest du dich anmelden auf einem sozialen Netzwerk, einfach weil das der exklusive Ort ist, wo Musk noch twittert? Ich vielleicht nicht. Wenn sie es komplett private machen und du dich anmelden, sag mal so, du würdest ja fast alle Journalisten und so drauf kriegen, wenn du dich anmelden müsstest um seine Tweets zu sehen, müsste man es wahrscheinlich machen.
Ich verstehe halt nicht warum, also man könnte das ja auch irgendwie so machen, dass man Anteile hat, wenn man da viel Content produziert oder eine große Interaktion hat.
Das will Twitter selber ja eigentlich bauen, ein dezentrales Twitter. Die Pläne gibt es ja schon. Und Park Agerwal wird mit Sicherheit die Strategie von Jack Dorsey letztlich weiter verfolgen, oder?
Ja, weil so viel twittern tut er auf jeden Fall nicht. Und die Frage ist halt, kriegst du es in Twitter gebaut und kriegst du die Kultur von Twitter, die ja jetzt irgendwie aktuell eine Woche hatten, um Focus Week zu haben, um sich ein bisschen zu entspannen, kriegst du das gedreht oder machst du es von einem weißen Blatt Papier?
Findest du, dass jetzt gerade Twitter, im letzten Quartal, findest du, dass Twitter schlecht lief? Aus Produktsicht, aus Nutzersicht? Ist es nicht noch wertvoller geworden gerade?
Für mich hat Twitter noch nie so eine hohe Bedeutung gehabt wie aktuell.
Genau, hättest du 90 Dollar zahlen müssen für ein Quartal, hättest du es gemacht dieses Quartal?
Wahrscheinlich schon.
Also man rechnet damit, dass es 2-3 Dollar im Monat kosten wird?
Also LinkedIn habe ich ja gekündigt, also dieses Premium Ding da, das ist auch krass, das merkt man im Produkt gar nicht, dass man da nicht mehr zahlt. Aber ja, für Twitter, mein LinkedIn Money würde ich auf jeden Fall in Twitter reinsetzen.
Warum bist du kein Aktionär dann? Du wolltest ja gerade mal.
Ja, aber ich...
Jetzt kommst du quasi für, was ist das, der Kurs von vor 2 Wochen, oder? Ganz, also eigentlich...
Nee, noch nicht ganz.
Noch nicht ganz weit runter?
Ich freue mich einfach, dass du gut Geld verdienst.
Moment, das ist ja auch wieder ganz schön runter.
Mal gucken, ich guck mir das aktuell wieder ein bisschen mehr von der Seite an. Das ist mir zu stressig aktuell.
So, aber jetzt versuch trotzdem mal, du lagst ja trotzdem halbwegs richtig, dass er es zumindest versuchen würde, in 2 Wochen, Ende, Anfang Mai, 1. Mai, hat er seine Anteile bis dahin verkauft, oder hat er mehr Anteile?
Er ist raus. Er ist komplett raus und er ist auch auf Twitter.
Das glaube ich nicht. Jede Wette dagegen. Doch. Also nicht dauerhaft, vielleicht als Drohung.
Weißt du, wer der größte Gewinner ist von der ganzen Sache?
Gewinner von der ganzen Sache? Nee, erklär es mir.
Netflix. Die freuen sich schon auf die Doku des Jahres.
Das wiederum glaube ich nicht. Ich glaube, das ist eine super Folge für Billions oder Suits, um mal so Poisonpillen und sowas zu erklären. Weil es ist ja gesellschaftsrechtlich, das ist ganz spannend. Du hast exzentrischen Milliardär, das ist schon eine gute Story. Ich glaube für eine eigene Netflix-Serie ist es nicht genug. Doku. Oder Doku.
Man weiß nicht ganz genau, wird es Last Dance, hier dann diese Kanye West Doku, die war ja 3 Teile, oder wird es halt ein Einteiler-Feierfestival?
Also für den einen Teil ist es gut genug, glaube ich. Weil es so eine schöne Timeline der Ereignisse gibt.
Ein weiteres Ereignis, Shitstorm der Woche geht an Anker Kraut und Nestlé. Wahrscheinlich das erfolgreichste Investment oder eines der top erfolgreichsten Investments unseres Star-Investors Deutschlands, Tech-Investor Frank Thelen. Eigentlich ist es die perfekte Geschichte. Die PR-Managerin von Scooter lernt auf Finja, der kostenlosen Dating-Plattform, ihren Mann Stefan kennen. Nach einem Jahr heiraten sie sofort. Glückliche Familie. Stefan macht irgendwas mit Internet und möchte was gründen, kocht gerne, erfindet selbst die Gewürze, kommt auf die Idee der Marke Anker Kraut, zerfetzt sich ein bisschen mit seinem Mitgründer Hauke, der jetzt bei OMR einen super Job hat, kauft den raus, seine Frau wird immer aktiver. Sie überredet ihn zur Höhle der Löwen zu gehen, er hat keinen Bock.
Das ist eine viel bessere Story als für Netflix, finde ich.
Ja, also keine Ahnung, für die ARD Mediathek oder so. Also Finn, falls du zuhörst, hier kannst du ja mal schauen, was man da machen kann. Genau, dann geht zur Höhle der Löwen, hat keinen Bock. Frank Bohlen drückt den Preis um die Hälfte, investiert 300.000 für 20%. Es geht ab, 50% des Umsatzes, eigener Online-Shop. Irgendwann so Anfang, Mitte Corona steigt ein Private Equity ein, das Gründerpaar hat immer noch 51%. Frankie schafft es ein super Intro zu OMR zu machen und es gibt ein OMR Podcast darüber, was so schon eine harte Frankie PR Nummer ist. Also Frank wird sehr gelobt von den Gründern.
Normalerweise dürfen die Gründer noch nicht über die Zusammenarbeit mit Frank Thelen sprechen. Hatten die keinen Knebelvertrag?
Keine Ahnung, vielleicht gab es den 2020 noch nicht. Und ein Statement ist wirklich, wirklich gut und das erklärt auch diesen Shitstorm, den die dann bekommen haben. Und zwar sagt Stefan, also Gründer und CEO von Ankerkraut, das ist eine sehr authentische Gruppe von Menschen. Da muss man einen super No Bullshit Ansatz haben. Das kannst du nicht machen, wenn du in der Großindustrie bist. Da haben die keine Lust zu.
Welche Menschen meint er?
Achso. Also ok, wer sind, also Grillen ist ein großes Thema. Wer sind die Leute, die grillen? Auf welchen Kanälen ist es? Nehmen wir jemanden auf Instagram, die eher teuer sind? Oder schauen wir lieber, dass jemand irgendwie, ist es ein Twitcher oder ein YouTuber oder ein Blogger? Machen wir mit den Events, Reisen sehr familiär? Also man kann das auch alles nachschauen, wenn man auf YouTube guckt, Ankerkraut Mallorca, dann sieht man, wie die da mit 20 Leuten auf Mallorca irgendwie so einen Grillwettbewerb zum Beispiel machen. Das hat alles sehr, sehr auf die Familie gesetzt, die Firma auch. Also, Ehepaar gründet Firma, Schwager ist irgendwie Finanzchef und so. Das ist halt ein Family Business. Und dann halt Private Equity ist rein, Umsatz verdoppelt sich während Corona, Hälfte online, eigener Shop und so.
Weißt du warum also für online?
Weil die Marge wahrscheinlich besser ist.
Das auch und du kannst effektiv Gewürze nicht im Supermarkt verkaufen. Es gibt quasi eine Monopol in Deutschland, die Fuchs Gruppe oder DF Spices oder so. Zu denen gehören, also wenn jemand fragt, welche Gewürzmarken kennen sie, würden sie normalerweise sagen, so Fuchs, Wagner, Ostmann, Kania, Ubena. Tatsächlich gehören die aber alle zum gleichen Produzenten und kommen in anderen Verpackungen. Und dieses Bamboo Garden, also diese Asialebensmittel, die du im Supermarkt hast, das kommt von denen, Katus, so Oliven, Kapern und so was, Fuego, das ganze Mexican Food im Supermarkt, Escoffier, die ganzen Fonds und Suppen, das ist alles ein Hersteller. Und man geht davon aus, dass sie halt keine Konkurrenzregale erlauben, das muss immer in der Fleischabteilung direkt neben dem Fleisch stehen und so weiter. Und dadurch ist es quasi unmöglich, eine neue Marke im Supermarkt zu etablieren. Das heißt, es bleibt nur online eigentlich oder eigene Flagship Stores, die es ja gibt von Anker Crowd. Sie sind ganz schlau, sind zu Fleischern gegangen, die keine Gewürzregale hatten. Das macht glaube ich viel Sinn, um insbesondere die grillende Bevölkerung zu erreichen.
Und im Baumarkt.
Genau, im Baumarkt und so in der Nudelnau, so Einrichtungsläden, Depot vielleicht auch oder so, scheinen sie auch zu verkaufen, um eben diesen Supermarktmonopol mit der Fuchsgruppe zu entgehen.
Und Lebensmittelzeitung hat geschrieben, Jahresumsatz 40 Millionen. Es könnte hinhauen, wenn man sagt Corona hat verdoppelt, weil Wessemeier hat beim OMR irgendwie so 25 rausgeinterpretiert. Ziel ist es in fünf Jahren 100 Millionen in Deutschland zu machen. Jetzt wäre meine Frage an dich. Was siehst du von außen? Was denkst du, was hat Nestlé für die 85 Prozent bezahlt?
Oh, was sind denn? Man würde sich immer einen Vergleichsmaßstab suchen.
Just Spice hat glaube ich verkauft an Kraft oder? An wen?
Kennen wir da Umsatz? Mein Bauchgefühl sagt, drei bis fünf Mal Umsatz kann man vielleicht dafür bezahlen. Du wirst langfristig eine sehr gute Marge haben. Also nichts ist besser als Gewürz. Ich halte Gewürzmischung selber für absolut unfug, ehrlich gesagt. Ich habe in Jordanien Gewürze gekauft. Es ist ein hochmargiges Business, soll ich nur sagen. In dem Moment, wo du es von einem großen Sack in ein kleines Säckle machst, hast du irgendwie 80 Prozent Marge schon rausgeholt. Wenn du es dann noch mixst, hast du wahrscheinlich nochmal 50 Prozent. Schön verpackst, Marke drauf, weitere Marge. Ich glaube, das ist schon ganz spannend. In Jordanien auf dem Markt gibt es so lokale Mischungen, Satta und Sumac zum Beispiel. Kaufst du halt für sieben Dinar und das ist fast eins zu eins pro Kilo oder so. Wirklich spottbillig im Vergleich zu was du hier im Supermarkt packst. Also es ist ein super spannendes Business. Deswegen würde ich glauben, du kommst bestimmt auf 20, vielleicht sogar 30 Prozent EBIT-Marge am Ende. Würde mich nicht wundern. Dann könnte man es bei dem Wachstum durchaus mit vier, fünf Mal Umsatz vielleicht sogar ein bisschen mehr bewerten. Fast noch zu günstig. Ich schätze fünf Mal Umsatz. Das heißt 200 Millionen wäre das dann. 200 Millionen würde ich schätzen, aber ich kann daneben liegen. Es ist natürlich spannend, weil Nestle sagen kann, sie haben D2C und Online-Share. Und eine Premium-Marke. Jetzt dieses 100 Prozent Wachstum anzunehmen. Was ich jetzt in der Due Diligence in meiner E-Mail geschrieben hätte, ist, dass die 100 Prozent Verdopplung zuletzt natürlich ein Sondereffekt und Corona-Effekt war. Die Konkurrenz war geschlossen. Essen wurde wichtiger für Leute. Man hat mehr selbst gekocht, weil man nicht mehr ins Restaurant durfte. Das alles, also Angekraut weiß ich nicht, hat wahrscheinlich keine professionelle, also die Fuchsgruppe macht bestimmt einen Großteil des Umsatzes. Einen signifikanten Teil auch mit professionellen Köchen, Fleischern und so weiter. Die würzen auch die Oetker-Pizza und die Pringles-Chips. Bei Angekraut wird es kleiner sein. Das heißt, durch selber kochen während Corona haben sie profitiert. Und das Langfristig-Wachstum wird natürlich deutlich niedriger sein. Bestimmt auch zweistellig, aber nicht so hoch wie jetzt zu Corona. Das heißt, es ist ein bisschen ein ungünstiger Zeitpunkt, das zu übernehmen auf den einmaligen besten Zahlen.
Und hättest du den Shitstorm interpretiert?
Den hätte man antizipieren müssen. Das kredible Influencer, man würde sich die Influencer-Kampagne durchaus anschauen und den Marketing-Pool an den Influencern. Wie gut der Brand ist zwischen den Influencern und der Brand. Und wie sich eine Übernahme, insbesondere wäre man Nestlé, sondern die eine zunehmend problematische Brand haben in den letzten Jahren. Durch irgendwie Communities ihres Wassers berauben und zu viele Plastikflaschen, Supply Chain Sachen, alles mögliche.
Es gibt selbst ein Handelsblattartikel von 2019 mit der Überschrift, warum ist Nestlé so unbeliebt.
Ja genau. Wenn du in die Bildersuche schaust, findest du als erstes Boykottlisten, welche Marken zu Nestlé gehören und so, Vittelflaschen und so weiter.
Russland, Ukraine hat das Thema jetzt auch nochmal nach oben gespült.
Achso genau, und sie haben sich noch nicht aus Russland zurückgezogen. Die Begründung ist immer Babynahrung oder so. Was könnte man jetzt noch nehmen, wo keiner Nein sagt. Wir müssen die weiter mit Babynahrung versorgen. Das ist aber nicht der Sinn von Sanktionen. Der Sinn von Sanktionen ist, dass das wehtut. Das richtet sich ja explizit gegen die Zivilbevölkerung. Warum man Sanktionen macht, ist, weil man nicht in den Krieg eintreten will. Das soll ja wehtun. Aber Babys kann man am besten vorschieben, würde ich sagen. Und deswegen wollte ich nicht zurückziehen. Und ich glaube, man hätte antizipieren müssen, wenn du weißt, dass 30 bis 50 Prozent des Marketing-Effekts oder der Marketing-Ausgaben im Bereich Influencer-Marketing liegen, dass es da ein signifikantes Risiko gibt. Es gibt ganz andere Risiken langfristig noch. Aber unter anderem, dass die für eine Marketing-Decision Nestlé gehört, entweder nicht mehr Marketing machen wollen oder es auch nicht kredibel können. Also dass es nicht mehr funktioniert in dem Moment. Das hätte man, glaube ich, wissen müssen. Die Frage ist, wie viel Impact hat das jetzt wirklich? Die Frage ist, kriegt Nestlé, also wenn Nestlé es schafft, Ankerkraut in die Supermärkte zu bekommen gegen die Fuchsgruppe, dann wäre das natürlich spannend und könnte das überkompensieren, glaube ich. Das ist ein bisschen schwer abzusehen. Wie viele Leute kriegen das gerade alles gar nicht mit? Wie viele Konsumenten ist Nestlé auch vollkommen egal? Wenn du es im Gegenzug in irgendwelche bestehenden Vertriebskanäle von Nestlé reinbekommst, dann wäre es natürlich spannend. Die können das auf ihre Garden Gourmet Produkte und so. Ich glaube, die vegane Marke von Nestlé ist Garden Gourmet, wenn ich mich nicht irre. Oder auf jeden Fall haben sie eine vegane Marke. Die können so sagen, das schmeckt hier alles am besten, wenn es mit Ankerkraut gewürzt ist und so weiter. Aber die Firma hat auf jeden Fall jetzt erstmal Traktion verloren, glaube ich. Das hätte man erkennen, weiß ich nicht, müssen, aber können. Also ich habe mir bei vorherigen Due Diligence, die ich gemacht habe, eine Frage gestellt, wie skalierbar sind Influencer Kanäle und würde das unter einem Private Equity Owner noch genauso gut funktionieren? Und bei Nestlé ist es, glaube ich, noch mal ein bisschen komplizierter.
Ich glaube, es wird nicht so schlimm, wie man denkt. Also wie man vor allem während des Shitstorms denkt. Aber von der Kommunikation her einfach einen Instagram Post zu machen und zu sagen, hey die Transaktion ist durch und wir haben uns überlegt, das ist ein guter Partner. Das finde ich ein bisschen hart, vor allem wenn man es halt so auf familiäre Verhältnisse Influencer aufbaut. Das ist, glaube ich, nicht so die feine hanseatische Art.
Ja und ich meine, es geht ja so ein bisschen die gesamte Mission verloren. Die Mission war, also ich weiß nicht, was der Mission war, aber ich würde es jetzt das Umfeld beschreiben, als es gab einen Player, einen Monopol, das 75% des Umsatzes der Branche macht. Wir sind der einzig unabhängige Player und jetzt ist es halt ein Großer gegen einen Großen. Also Nestlé gegen Fuchs Gruppe. Und was sagen die? Achso, Sekunde, Vision kann man nachlesen. Sehr transparent. Wir bringen frischen Wind in die angestaubte Gewürzregale dieser Welt. Na gut, das kann man auch mit Nestlé machen, aber ich würde sagen, das ist nicht mehr ganz so glaubwürdig. Und die Mission ist, wir bringen Menschen auf den Geschmack, das Kochen wieder zu leben und zu lieben. Kann man auch mit Magie. Ja, aber, I don't know. Ich glaube, das ist so ein bisschen der Bionade Case, oder? Die haben ja auch einen Coca Cola verkauft, glaube ich. Fritz Cola aber noch nicht, oder? Fritz Cola ist noch eigenständig, obwohl sie sich sicherlich vor Angeboten nicht retten können.
Hättest du verkauft, also mal angenommen, man hat ja immer noch ein zweites Angebot auf dem Tisch, oder? Wenn man sowas macht. Also das hat ja bestimmt auch irgendwie eine Boutique gemacht oder ein Berater.
Weiß man nicht, ob die auf sie zugekommen sind oder ob es ein gesteuerter Prozess war. Kann beides sein, aber ja.
Also das Private Equity Ding hat auf jeden Fall CADCAP, beziehungsweise, ich kann mir nie den neuen Namen merken, gemacht. Also hier die Boutique aus Hamburg. Ob das jetzt weitergegangen ist, keine Ahnung. Aber hättest du ein Angebot genommen, 20% weniger für mehr Glaubwürdigkeit?
Also eigentlich der Private Equity Order, also EMZ Partners ist ja die PI-Bude gewesen, das ist eine französische glaube ich, die da drin war. Die hätten das wahrscheinlich nicht gemacht, andererseits hatten die ohne 51%. Die Frage ist, hatten die wirklich alle Stimmrechte? In der Regel lassen Private Equity Player den eigenen nicht so viel Rechte übrig.
Private Equity, also in dem Handelsblattartikel steht drin, dass die Firma als Private Equity mindestens verdoppelt in zwei Jahren. Ist das eine gute Rendite für die?
Also es ist eine gute IRR, es gibt zwei wichtige Performancemetriken für Private Equity. Das eine ist das TVPI oder MOIC, das ist sozusagen der Multiple Return, also wie viel deines investierten Gelds erhältst du am Ende zurück. Man wünscht sich 3x oder mehr nach 10 Jahren. Und das andere ist die IRR, also die interne Verzinsung des Investments. So wenn du sagst, verdoppelt in zwei Jahren, dann sind es ja so ein bisschen über 40% Rendite. Das ist eine sehr gute IRR für Private Equity. Aber du hast dein Geld in Anfangstrich nur verdoppelt und du hast das Geld nur zwei Jahre verwaltet. Das heißt, woran du incentiviert wirst oder bezahlt wirst als Private Equity ist ja 2% des Geldes, was du unter Verwaltung hast. Die 2% hast du nur zwei Jahre bekommen, weil du die Distributions, also du hast vor zwei Jahren den Capital Call gemacht an die LPs, hast gesagt gib uns mal Geld, wir haben eine Firma, die wir kaufen wollen. Und nach zwei Jahren redistruierst du das Geld schon und damit hast du es nur zwei Jahre verwaltet, bekommst du 2%. Und sagen wir mal, sie haben jetzt für 50 Millionen damals die Hälfte gekauft, der Firma. Ganz stark vereinfacht. Dann kriegen sie jetzt 100 Millionen zurück für die Hälfte, wenn meine Rechnung gestimmt hat. Dann kriegen sie von den 100 Millionen noch 20% Carry auf die Wertsteigerung. Entschuldigung, 20% von den 50, das sind 10 Millionen. Das ist dann nicht so viel. Du hättest es lieber verdreifacht, aber über 10 Jahre, dann hast du eine schlechter AJA, aber hast eigentlich mehr Geld eingenommen.
Aber das muss ja dann bedeuten, dass die Gründer verkaufen wollten und nicht die Private Equity.
Ja, der Private Equity will eigentlich lieber ein bisschen länger drin bleiben und länger an der Value Creation partizipieren. Mit einer Ausnahme, nämlich wenn du weißt, das war jetzt das beste Jahr der Geschichte und wir werden nie wieder so schnell wachsen, falls Corona war, was ich gerade beschrieben habe am Anfang, dann kannst du sagen, ich glaube eigentlich, dass ich in drei Jahren, wenn ich es eigentlich verkaufen wollte, kriege ich vielleicht trotzdem weniger Geld, weil die Wachstumsrate nicht mehr so groß ist. Dann verkaufe ich es doch lieber jetzt, habe eine gute IRA auf meinem Fonds, aber eine schlechte TVPI, habe verliert so ein bisschen Geld beim, also ich nehme nicht so viel Geld mit, aber wie gesagt, ich würde dann davon, das stellt sehr gute Fragen heute. Also man könnte sagen, normalerweise würden sie drei Jahre länger drin bleiben wollen wahrscheinlich und wenn sie es früher verkaufen, spricht das vielleicht dafür, dass sie glauben, dass sie es in drei Jahren nicht mehr mit einem 3x hätten verkaufen können. Ansonsten glaube ich, dass ein 3x oder gar 4x in drei Jahren viel, viel spannender ist als die extrem hohe AJA über nur zwei Jahre. Verstehst du das? Macht das Sinn? Also klar willst du eine hohe interne Verzinsung, damit rechnet der Geldgeber, also ich als LP, ich möchte gerne eine hohe interne Verzinsung, weil ich kriege mein Geld ja auch wieder zurück. Aber der Fonds möchte eigentlich auch, dass er möglichst viel Geld returnt, auch wenn es ein bisschen länger dauert, weil er in Anführungsstrichen sowieso zehn Jahre daran arbeiten muss. So würde ich es beschreiben.
Also Anne und Stefan haben das Fastlife, was sie durch Private Equity schon gelernt haben, jetzt nochmal, wollten sie nochmal ein bisschen mehr und wollten raus, wäre meine Konklusion.
Ja, weil sie sind sehr nette Leute bei Nestlé, haben sie gesagt, die freuen sich auf die nächsten zwei, drei Jahre bestimmt mit denen.
Ja, als Markenbotschafter müssen sie glaube ich nicht mehr ganz so viel machen.
Das Statement fand ich schön, sie haben sich das genau angeguckt und haben sich auch ausreichend über Nestlé informiert, vor allen Dingen bei Nestlé. Ja, das fand ich ganz lustig.
Zusammengefasst schon eher negativ behaftet, wenn ich jetzt irgendwie im Marketing oder so gerade eine Bachelorarbeit oder eine Masterarbeit suchen würde, wäre das auf jeden Fall ein Thema, das ich mir mal genauer anschauen könnte.
Es wäre spannend sich in einem Jahr oder in zwei Jahren besser anzuschauen, wie ist die Marke wirklich. Also bisher muss man sagen, wenn du jetzt Google Trends anschaust und die Webseite, also zur Outside-In die Daten anschaust, dann hat sich da noch keine große Stagnation angekündigt, aber die letzten zwei Jahre waren eben auch brutal gut. Es wäre jetzt sehr spannend zu sehen, wie die nächsten zwei sind. Wobei man dann wiederum trennen muss, was ist der Nestlé-Effekt und was ist der nach Corona neue Realität.
Ja, aber den siehst du ja super, weil der Nestlé-Effekt, der wird ja offline passieren.
Ich meine den negativen Nestlé-Effekt, also ich meine gar nicht den sogenannten Schub durch Nestlé, sondern das Markensentiment müsste man eigentlich messen. Wie war das Sentiment, also die Gefühle und Schwingungen, die sich verbinden mit der Marke auf Twitter und auf anderen sozialen Medien in den letzten fünf Jahren. Wie hat sich das entwickelt, sagen wir mal, das war eine überwiegend positiv wahrgenommene Marke oder haben Leute auch irgendwie darüber gerantet und sich ausgelassen und hat sich das verändert. Und dann kann man das wiederum mit den Volumenzahlen, also Webseite-Traffic, Google Trends und so weiter vergleichen oder Markenbekanntheit und das wiederum mit den Absatzzahlen. Das wäre schon spannend. Aber macht das dann, eine andere gute Frage ist, macht das Influencer-Marken dann nicht fast unverkäuflich?
Glaubwürdige.
Also wer will dann noch eine Influencer-Marke kaufen?
Glaubwürdige Marken schon, aber also du kannst ja auch...
Würdest du hier Fritz Cola oder Viva Con Agua noch kaufen, wenn sie zu Coca-Cola gehören würden oder zu Pepsi oder zu Danone?
Viva Con Agua zum Beispiel, die hätten ein anderes Problem, die werden ja gekauft deswegen. Die hätten ja noch mal ein krasseres Problem als Ankerkraut. Die sind ja noch wesentlich mehr auf der Weltverbesserungsseite. Aber klar, du musst halt schon...
Und auch Jessica Alba oder so, wenn das Procter... wer gehört... Tempest gehört zu Procter & Gamble? Wenn die Honest Co. zu P&G gehört auf einmal?
Ich glaube, das ist nicht das Problem. Das Problem eher an der Nummer ist, dass du, wenn du das Influencer-Spiel so machst, dass du es tatsächlich voll auf persönlich, wir sind eine Familie und in dem Punkt machst und dich dann noch dagegen... Also mit der Aussage, die Stefan in dem OMR-Podcast gemacht hat, hat er ja ganz klar gesagt, die Influencer, mit denen wir arbeiten, die würden das nicht für einen Großkonzern machen. Und ich hoffe einfach, dass jemand bei Nestlé, der die DD gemacht hat, diesen Podcast gehört hat und dann müssen sie eigentlich ganz klar sagen, so, hey Stefan, stimmt deine Aussage noch? Ja, nein? Und wenn nicht, dann geht das nicht über die Latentheke für so viel, weil wir gehen davon aus, dass 30, 40% der Influencer nicht mehr mit euch arbeiten werden, wenn ihr bei uns seid. Muss er nicht disclosen.
Achso und du weißt nicht, ob das... Also vielleicht ist ja ein Teil der Summe auch oder wahrscheinlich sogar wird erst nach dem Earn-Out gezahlt und wenn der Wert jetzt tatsächlich fällt oder die Umsätze, dann werden die halt auch nicht die 100 Millionen, also die wir uns gerade errechnet haben, die 100 Millionen komplett... Stell dir vor... Aber ist dir auch egal, das ist 60.
Stell dir vor Tough Life, das Ding konvertiert einfach überhaupt nicht mehr und in drei Jahren wird das einfach wieder zugemacht.
Also ich verstehe so die Antihaltung, ich würde wahrscheinlich sagen, wäre es ein pur abgefülltes Gewürz ohne... Also diesen Mischungsquatsch verstehe ich nicht, so kann man sich selber mischen oder ich glaube es ist auch besser selber Einsätze mischen, aber würde mir jemand anderes als Fuchs Gewürze verkaufen, so das fände ich schon spannend, aber jetzt ausreichend diese Mischung, auch Just Spices habe ich nie wirklich verstanden ehrlich gesagt. Das kannst du halt alles selber zusammenhauen, sparst sofort 50 Prozent, wenn du es selber einkaufst bei einem richtigen Gewürzhändler, sparst du nochmal deutlich Geld oder wenn du es im Urlaub irgendwo kaufst in Indien, Sri Lanka...
Aber du kannst dir das schöne Glas nicht so schön in die Küche stellen.
Marmeladengläser nehmen oder...
Ich bin bei dir, kenne das Produkt auch nicht wirklich, aber war schon eine interessante Story, wie es so geht, die Höhen und Tiefen des Gründens und Verkaufens. Lass mal wieder in die langweilige...
Man muss nochmal so anerkannt sagen, es ist mit hoher Sicherheit ein dreistelliger Höhler Löwenexit, das gibt es dann eben doch auch mal, erfolgsfällig ist es ja auch ganz schön.
Genau, ich finde, also so auch wirklich Hochachtung vor dem ganzen Job und alles, also bis zu diesem Exit-Deal, also ich hätte mir für die einen anderen Exit-Partner gewünscht, wenn sie es unbedingt verkaufen wollten, aber ist schon bemerkenswert und irgendwie ein Unternehmen auf 40 Millionen Umsatz in Deutschland hochzukriegen, mit einem erfundenen Produkt, einer erfundenen Marke und alles in der kurzen Zeit, ist schon super und halt dann auch noch einen 50 Prozent von der Firma zu haben. Also ich glaube, sehr sehr viele Gründerinnen und Gründer würden sich wünschen, noch eine zweistellige oder so hohe zweistellige Prozentsatz des Unternehmens zu haben, profitabel und alles, da ist schon irgendwie sehr viel zusammen super gewesen. Nur halt, ja, Finish Line hätte man vielleicht anders gestalten können.
Sie hätten halt den Private Equity auch selber rauskaufen können, ne? Theoretisch, du kannst auch sagen.
Ja, aber die hatten keine Lust mehr. Also ich glaube, es gibt auch so eine Headline, dass die irgendwie nach Mallorca ausgewandert sind und so, ich glaube einfach, es war jetzt, die waren operativ wahrscheinlich nicht mehr so drin, wie sie es sein mussten und dann, also kann ich auch verstehen, du hast als Unternehmer, vor allem wenn du es irgendwie in der Familie machst, wahrscheinlich auch wahnsinnig viel Stress und alles und die wollten halt raus. So, Heunort, die sind jetzt irgendwie Anfang, Mitte 40, erleben jetzt das Nice Life auf Mallorca, ist da ihnen gegönnt. Genau. Pip guckt so und denkt sich, ich könnte mir nichts Schlimmeres vorstellen, aber wir machen weiter und gehen in...
Aber ich kann das auch gut, wenn das ihr Traum ist, wir haben es verdient. Also ich habe Respekt vor der Leistung. Ich glaube, dass der Gewürzmarkt Disruption braucht, so zu sagen. Ich finde es schon auch, umso schöner hätte ich es gefunden, wenn es unabhängig bleibt.
Ja, das ist genau.
Ich will gar nicht die Leistung schmälern, ich finde es so schade, dass es jetzt anders leh gegangen ist.
Genau und man denkt immer so ein bisschen zu früh, wie mit Flaschenpost. Es ist geil, einen Milliarden-Exit zu machen, aber so das richtig Geile am Unternehmertum ist dann doch irgendwie noch der Marathon, die Ausdauer und halt noch weiter, noch weiter.
Und das macht ja auch wieder einen Space auf. Also dadurch entsteht sofort, du kannst sofort wieder die Underdog-Marke bauen, machst irgendwie dein nächstes Anarcho-Kraut oder was auch immer, Schanzenkraut, keine Ahnung. Und dann hast du wieder eine Marke, die sagt, wir sind gegen das Monopol, uns gibt es nur online, du wirst im Supermarkt, bist du Opfer einer Absprache zwischen großen Supermarktketten und einem Monopolisten, der 75% des Markts beherrscht mit 5 verschiedenen Marken und so weiter.
Nach Ankerkraut kommt Beterkraut. Beterkraut, genau.
Das könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.eu slash disclaimer nachlesen.
Dann lass in die ETF-Ecke gehen. Max scheint noch sehr jung zu sein. Er macht einen Ferienjob, in dem er mehr Geld verdient, als er normalerweise als Student verdient und ist jetzt am überlegen, was er mit dem Geld machen soll. Einfach seinen Sparplan weiter hochsetzen oder eine Einlage reinsetzen oder Einzelaktien kaufen. Was würde Pip tun?
Das ist kein Investmentadvice, aber die Wissenschaft würde sagen, im MSCI World SRI drinbleiben, alles was du hast, oder nicht alles was du hast, aber das was entbehrlich ist, als Einmalzahlung reinstecken. Also das nicht verteilen über mehrere Monate. Wenn du eine Einmalzahlung hast, die einmalig mehr Geld zur Verfügung steht, Jugendwahl, Konfirmation, Ferienjob, Zivildienst, was auch immer, dann nutzt das, um den aufzustocken. Wenn man Lust hat, sich mit Aktien weiter zu beschäftigen, dann kann man natürlich auch sagen, insofern das weniger als 20% der gesamten Summe wäre, ich nutze das mal, um mir noch langfristiger ein paar Einzeltitel rauszusuchen. Kann man ein bisschen solidere nehmen, wie in Microsoft oder so, kann man aber auch mal was spekulativeres nehmen, solange das ein kleinerer Prozentsatz ist. Aber wenn es um Rendite geht und man sich nicht jeden Tag damit beschäftigen möchte, dann ist es das Schlauste, das MSCI World zu lassen. Das ist auf jeden Fall schlau, wenn man so früh anfängt, also einerseits ist es schlau so früh anzufangen, das andere ist, durch die starke Wirkung des Zinses, des Zinseffektes, ist das Geld, was du sehr früh anlegst, unheimlich viel wert. Das einzige, was dagegen spricht, ist nicht mein Gedanke, habe ich glaube ich noch nicht in irgendeiner Wochenendfolge von Alstair Raxen gehört oder irgendwo anders aufgeschnappt, fand ich aber einen sehr guten Punkt, deswegen möchte ich ihn nochmal wiedergeben. Dass gerade wenn du jung bist, die letzten 10% deines Nettovermögens abzusparen, natürlich unheimlich teuer ist. Wenn du dann in einem Extremfall, du wirst kompletter Frugalist und kochst irgendwie die Kartoffelschalen aus, um Geld zu sparen.
Also so wie du?
Ne, ne, ne. Also ich bin sparsam und vielleicht nicht die Kartoffelschalen, aber andere Sachen würden Leute vielleicht überraschen. Wie viele Wochen lang habe ich einen Teebeutel benutzt? Heute ist kein Freitag, da gibt es Hummer und Gelbflossenfisch. Deswegen sind die ganzen Glocken unständig im Hintergrund, weil die verfluchte Christenheit mich hier terrorisiert gerade wieder. Wo waren wir? Achso, also in den jungen Jahren ist natürlich das Opfer, was du erbringst, auch besonders hoch. Und gleichzeitig sind die 10% von den Nettoeinkommen wahrscheinlich besonders niedrig im jungen Alter. Also es gibt viel, was dafür spricht, das Geld gerade dann, um den Zinseszenseffekt maximal auszunutzen, so früh wie möglich anzulegen. Andererseits ist der relative Nutzen von Geld natürlich höher, wenn du jung bist. Also ich glaube, was richtig dumm ist, ist so 40 Jahre lang als Frugalist zu leben und jeden Cent zu sparen, damit man 5 Jahre früher in Rente gehen kann. Und dann hat man mit 60 irgendwie eine fixe Rente im Monat und kann die eigentlich nicht mehr sinnvoll ausgeben. Ich glaube, das ist ein richtig verschwendetes Leben. Wenn du nur für Geld und Sparen lebst dein Leben und dann, wenn du endlich Geld hast, eigentlich dein Leben verpasst hast. Deswegen, vielleicht will auch einfach reisen gehen für das Geld. Ich würde die Hälfte in eine gute Reise investieren vielleicht oder etwas, was Freude bringt und Erlebnisse bereitet. Und den Rest entweder in Einzelaktien oder als Einmalzahlung in den MSC Award.
Marvin hat gefragt, ob du dir mal CQNet, Security Networks AG anschauen könntest. Wir sprechen ja ab und zu von deinem Security-Körbchen. Wäre das eine Firma, die du dort reinlegen würdest?
Also die schnelle Antwort ist nein, weil...
Gut, dann machen wir jetzt weiter.
CQNet ist die deutsche Tech- und Security-Hoffnung. Also das ist die Kreuzung, man will Technologie, man will auf den Security-Sektor setzen und man möchte im Heimatland anlegen. Dann wird von den Zeitschriften in Deutschland halt CQNet hoch und runter gepusht. In der Vergangenheit vor allen Dingen hoch. Tatsächlich im Vergleich zu den Security-Titeln, über die wir sonst reden, ist es eine furchtbar langsam wachsende Kampagne. Also sie sind im Q3 noch mit rund 10% gewachsen. Davor hatten sie zwei richtig gute Quartale mit jeweils eher 30%. Das sah ganz gut aus im Schnitt. Im vierten Quartal hat man 88 Millionen Euro Umsatz geschafft und 15 Millionen EBIT. Das wiederum ist aber nicht nur vor dem Niveau des Vorjahres, da waren es noch über 96 Millionen, also 88 statt 96 gingen mit dem Vorjahr. Und auch das EBIT ist geschrumpft gegenüber dem Vorjahr. Es ist auch kleiner als das Q3, also das direkte Vorquartal, wo das EBIT sogar 25 Millionen war. Also im Nachhinein sieht CQNet sehr stark so aus, als haben sie sehr stark von Corona profitiert. Als wenn sie vorher sowieso immer eher so im Bereich 10% gewachsen sind, nicht deutlich schneller. Sie haben eine solide Marge, die ist um die 20%, das ist auch nicht ganz fix, aber sie sind profitabel. Im Vergleich zu den US-Companies schaffen sie aber auch nicht den Cashflow deutlich vorzuziehen. Der Cashflow entspricht ziemlich genau, oder relativ genau dem EBIT. Das liegt daran, dass wenn man eh nur langsam wächst, dann bringt es auch nicht Wachstum voraus zu ziehen. Also wenn du ein schnell wachstes Unternehmen bist, kannst du immer sagen, ich stelle jetzt schon die Billings für die nächsten Jahre, deswegen habe ich das Cash der nächsten Quartale schon früher da. Wenn du eh langsam wächst, dann ist der Vorteil daraus aber gar nicht so groß. Also Cashflow ist grob gleich EBIT, es ist profitabel, das ist gut, es wächst mit 10%, das ist auch nicht total schlecht. Aber dass das jetzt 8x Umsatzwert sein soll, da bin ich eher skeptisch. Also ich würde die nicht haben wollen, ich würde sie auch nicht in den gleichen Korb oder in die gleiche Liga annähern packen wollen, wie das was wir sonst besprechen. Sie haben 63er Price Earnings, das ist auch für 10% Wachstum, finde ich zu teuer. Also da brauchst du relativ lange, um in eine faire Bewertung reinzuwachsen. Sie profitieren davon, dass man ausgeht, dass die Bedrohungslagen zunehmen. Und was man noch sagen muss, Sigunet arbeitet hauptsächlich im öffentlichen Sektor. Das heißt, sie helfen verschlüsselte Kommunikation für Behörden und für Geheimdienste und Militär zu bauen. Und sie haben so eine Grenzkontrollsoftware, das heißt langsame Sales Cycles. Die Frage ist, wenn die Ausgaben für Cyber Security im öffentlichen Sektor, also bei Staatsbehörden, deutlich erhöht werden sollten, dann könnten die langfristig noch mal profitieren, vielleicht sieht man das einfach noch nicht. Ich bin da eher skeptisch, ich glaube nicht, dass sie noch mal zu 30% Wachstum zurückkommen. Ich halte das Sales Multiple und das Price Earnings, also das KGV, für zu hoch. Es gibt eine gewisse Sicherheit durch die operative Marge um die 20%, aber ich glaube eigentlich, die müssten sich verbilligen. Weil sie zu langsam wachsen und da jetzt bzw. im letzten Quartal jetzt geschrumpft sind, mich wundert fast, dass sie noch auf 8x Umsatz traden. Ich würde, wenn ich könnte, das kann ich leider bei meinem Anbieter nicht, aber ich würde, eigentlich fällt es eine super schöne Wette zu sagen, um mich abzusichern, wette ich, das Problem ist ein bisschen das eine ist in Deutschland, das andere in den USA, das ist nicht wirklich korreliert, aber man könnte fast sagen, ich mache eine der solideren oder der schnellwachsenden, solide ist Secunet definitiv, aber eine der schnellwachsenden Security Buden Long und setze Secunet fast dagegen, weil ich glaube, dass sie den Sektor nicht outperformen. Also ich bin kein großer Fan von Secunet. Und nicht wundern, ich bin ja fast immer gegen unsere europäischen Hoffnungen, ich glaube, so dieses Home-Bias oder so ein Aktiennationalismus, da muss man wirklich relativ, wie soll man sagen, rational oder neutral sein, es macht keinen Sinn, was zu kaufen, bloß weil es in Deutschland ist. In der Regel sind das leider nicht die besseren Firmen, die wir selber hier bauen. Und in dem Fall, es sei denn, man hat irgendwelche Insights, du arbeitest jetzt selber bei einer Regierungsbehörde und weißt irgendwie, ihr bestellt alles auf heavy-bloody gerade, und falls das kein Insider-Know-how ist, dann kann man vielleicht sagen, weil man glaubt, da werden die Ausgaben signifikant steigen und man kommt auf 10% mehr Wachstum, why not? Ich sehe das im Moment, in den Zahlen zeigt sich das nicht, ich bin nicht tief genug im Markt drin, um das zu antizipieren, wenn es besser wird. Und ich finde die Bewertung ehrlich gesagt zu hoch, weil du es einfach überhaupt nicht vergleichen kannst mit den anderen Firmen. Also wir haben hier eine operative Marge von 19%, ein Wachstum von 10% und eine Bewertung von 8%, und wenn ich es jetzt mit einem Fortinet vergleiche, Fortinet wächst mit 30%, hat auch 20% Marge, gut, und ist mit dem Doppelten bewertet. Aber wenn du es modellieren würdest, sieht es trotzdem noch relativ gesehen günstig aus. Und sie ziehen Cash nach vorne. Bei Fortinet ist der Umsatz 3,5 Milliarden, und davon kriegen sie die Hälfte eigentlich als operativen Cashflow vorgezogen. Also lieber Fortinet lang, sicherlich nicht short.
Jörg Wukonig hat gefragt, ob technische Analysen bei Aktien logisch argumentierbar oder humbug sind. Er schreibt beispielsweise, von Flagge und Wimpel. Was ist Flagge und Wimpel? Also es sind so Formate, also was ist,
hat er technische Analyse oder was hat er, also muss unterscheiden zwischen technischer Analyse und Chartanalyse. Genau, er verlinkt mit dem Flaggen und Wimpeln zur Chartanalyse. Ich persönlich glaube, dass Chartanalyse größtenteils Astrologie für Männer ist. Also du verlierst irgendetwas, was du nicht verwendest, wenn du Männer bist. Also es gibt gewisse historische Muster, die wiederkehren. Man müsste aber annehmen, dass der Markt das eigentlich rausabitriert. Also wenn das so sicher wäre, dann würden entweder algorithmische Programme oder sehr versierte Tradingabteilungen in Investmentbanken das ja eigentlich zu ihrem eigenen Vorteil nutzen und deswegen würde es nach und nach verschwinden. Was ich glaube ist, dass es sogenannte Barrieren oder Widerstände gibt. Einfach wenn du weißt, dass zu einem gewissen Zeitpunkt ganz viele Leute eingestiegen sind. Oder so 20% unter den Höchstkurs. Wenn du davon ausgehen kannst, dass da zum Beispiel gewisse Limits automatisch gerissen werden, sei es im Hebeltrading oder so. Also es gibt schon so, oder weil besonders große Verkaufsorders irgendwo liegen. Es gibt ein paar Sachen, die man wirklich technisch ablesen kann an den Kursen, an diesen Schulterformationen, Flaggen, Wimpel, den Candlesticks, also da kannst du jetzt, also ob eine Aktie zum Beispiel am Höchstkurs schließt oder zwischen dem Verlauf des Tages hochgegangen ist und dann am Tiefstkurs schließt, da stehen gewisse Aussagen dahinter, was der Markt an dem Tag geglaubt hat. Man kann das interpretieren. Daraus eine Tradingstrategie, beziehungsweise man kann das teilweise vielleicht für Daytrading nutzen, aber wir sind ja kein Daytrading-Podcast. Also ich persönlich nutze das null. Ich informiere mich nicht vorher darüber. Ich handele komplett sozusagen Chartanalyse agnostisch. Ich schaue mir nicht an, ob eine Aktie gerade unter irgendeinem Widerstand ist oder irgendwo durchbrechen muss. Das würde mich extra Zeit kosten, an der ich nichts lernen kann meiner Meinung nach. Deswegen macht es mir keinen Spaß und ich trade langfristiger und einen Großteil davon halte ich auch tatsächlich für rumbock. Was nicht heißt, dass alles Quatsch ist. Es gibt Sachen, die sind wissenschaftlich ableitbar. Es sind Sachen, die sind einfach notwendige Konsequenzen, dass wenn irgendwelche großen Orders zum Beispiel, dass Leute zum Beispiel nicht verkaufen, wenn du weißt, das ist zu schwer zu erklären.
Lass uns mal Twitter als Beispiel nehmen. Bei Twitter kannst du doch jetzt sagen, der Deal mit Elon wird nicht stattfinden, weil wenn man auf den Chart guckt, Twitter war schon mal doppelt so viel wert? Ich war glaube ich der Höhepunkt.
Also zur absoluten Tech-Blase-Höhepunkt. Wann sind wir an den 70 Wert? Du kannst zum Beispiel sagen, der alte Höchstkurs ist zum Beispiel immer ein Widerstand. Das liegt daran, dass dann auf einmal Leute, es gibt so irrationale Trader, kenne ich einige von, die sagen so, ich verkaufe nichts, was rot ist, weil sie ein Ego-Problem haben, sondern die sagen, ich warte noch, bis die einmal grün ist und dann verkaufe ich sie. Schlechtester Trade der Welt. So kommst du von minus 40 auf minus 60 in deinem Leben. Mit meiner Agora-Aktie wird das noch,
das wird irgendwann, wird das noch grün. Genau, genau. Das ist einer der größten irrationalen Biases,
die man hat, dass man sagt, ich verkaufe die erst, wenn sie wieder im Plus sind. Also ich meine, es unterstellt, dass man glaubt, sie können noch mal steigen, aber und eigentlich sagt man damit ja, ich würde sie jetzt schon verkaufen, wenn sie grün werden. Das heißt eigentlich weißt du, du willst verkaufen und nur weil diese Farbe nicht stimmt, verkaufst du nicht das Unschicksal. Aber deswegen sind zum Beispiel ehemalige All-Time-Highs immer automatisch Widerstände, auch weil es eine psychologische Hürde ist, die zu übertreffen. Damit übertrifft man ja auch eine vorherige Maximalbewertung der Firma. Und um die zu rechtfertigen, dass du nochmal die Firma höher bewertest, dann musst du dir auch eine neue Hypothese ausdenken. Achso, das war auch noch krass. Elon Musk hat auch ein Cell-Rating von Goldman Sachs. Also Goldman Sachs hat kurzfristig ein Cell-Rating für Twitter rausgegeben. Das wiederum hat Elon Musk auch retweetet, um den Kurs zu drücken offenbar. Oder um die, das Management-Service zu retweeten. Also ich glaube, es ist nicht wert, sich damit zu beschäftigen. Das ist nur meine Meinung. Es gibt tausende von Leuten, die es anders sehen und damit viel Geld verdienen in der Regel. Dass sie irgendwie anderen Leuten Trading-Hinweise geben. Aber ich glaube, dass wenig erfolgreiche Investoren sich damit beschäftigen, ehrlich gesagt. Andrej hat gefragt, wie ein guter Threat-Equity-Deal
für beide Parteien aussieht. Also ich glaube, das ist ein sehr guter Threat-Equity-Deal. Also Andrej arbeitet oder gehört eine kleine Agentur. Online-Marketing, vor allem Apps halt. Wie würde das aussehen? Jetzt mal angenommen, jemand kommt mit einem gut funktionierenden Produkt und würde jetzt gerne Marketing hochschrauben. Wie sollte der Deal aussehen zwischen einer Agentur und einem Start-Up? Also es gibt, glaube ich, keine gute Antwort. Ich glaube, es ist ein Threat-Equity-Deal. Zwischen einer Agentur
und einem Start-Up. Also es gibt, glaube ich, keine guten Objektiven, Sachen, um das zu bewerten. Du könntest sagen, wie viel Geld würdest du für Marketing-Personal im Moment ausgeben? Wie viel wertet das Wert? Und das bekomme ich dann quasi als ESOP von dir oder eben als Shares an a company. Und dazu brauchst du aber trotzdem eine Bewertung der Firma schon, um zu sagen, ich bin ein Investor, ich mache Marketing und ich glaube, meine Firma ist einen Millionenwert, deswegen dürft ihr bis zu 10% bekommen im ersten Jahr. So könnte man sich das errechnen. Ich glaube, was super wichtig ist bei so einem Threat-Equity-Deal oder bei so einem Deal, wo du Leistung tauscht gegen Anteil an der Firma, dass du halt unbedingt Investing drin hast. Das wird jeder erfahrene Gründer eh machen oder Gründerin, aber die Gefahr ist natürlich, dass jemand sagt, ich kaufe dir jetzt ein Fenster und hole dir jedes Quartal so und so viel CS und dann enttäuscht das eventuell und du hast das Kapital schon rausgegeben. Du musst eigentlich immer im Fortschritt mit gewissen Milestones oder Erfolgswerten das Westen.
Westen bedeutet, dass du zum Beispiel sagst, wir arbeiten jetzt für vier Jahre zusammen und wenn wir nur für zwei Jahre zusammen arbeiten, dann kriegst du nicht die volle Summe,
die wir ausgemacht haben, verdiene mir die Shares im Fortschritt mit der Leistung meiner Zeit. Das ist auch so, wie ich in der Regel arbeite. Und dann braucht man fast gar nicht mehr so viel über Geld reden. Man muss natürlich wissen, um wie viele Anteile redet man, aber ich würde zum Beispiel sagen, ich würde gar nicht mehr so viel Performance-Bedingungen reinbauen, sondern wenn du einfach sagst, wir können uns eh jedes Quartal oder jeden Monat auch sagen, dann beendet man den Deal einfach. Also wenn man sowieso westet, dann braucht man gar nicht mehr so viele andere Performance-Kriterien, sondern man sagt einfach, es passt für uns nicht mehr und dann ist man weg. Oder man kann auch sagen, die Shares sind jetzt unserer Meinung nach Mehrwert, deswegen brauchen wir einen neuen Deal. Natürlich sollten Verträge immer verbindlich sein, aber es ist auch okay zu sagen, es ist eine neue Realität und wenn beide Seiten glücklich sind, wird es ja nie passieren, sondern westet man halt durch, am Ende sind alle froh, alle haben alles richtig gemacht. Deswegen glaube ich, dass man gar nicht so viel Nebenbedingungen braucht, wenn man ein gutes Westing-Schedule hat, würde ich behaupten. Aber du brauchst irgendeine Art für Bewertung an der Firma, um zu sagen, wie viel ist denn jetzt ein Prozent wert ungefähr, wie viel kann ich dafür tun. Wenn wir als Firma, als Agentur, die richtig gut bewerben und das alles klappt, wie groß, wie viel Umsatz werden die machen, mit wie viel Unternehmensbewertung wird der Markt diesen Umsatz bewerten und was sind meine 0,5 oder 1 oder 2 Prozent an dieser Firma dann eigentlich wert. Brauchst du nicht noch so
irgendwelche Sachen, was ja passieren kann, ist die App oder die Kunden entscheiden sich zum Beispiel jetzt nicht mehr so viel Marketing zu machen. Also wenn auf einmal Adspend runter geht,
dann kann die Agentur ja auch nichts mehr machen. Ja, aber soll ich dann weiter meine Shares bekommen, wenn ich nichts mehr machen kann? Das ist halt so. Das ist mir sicher schon passiert. Das habe ich vielleicht nicht zu verschulden, aber es wäre doch auch bescheuert,
wenn ich weiter mein Geld bekomme. Bloß weil ich bereit wäre, mit denen zu arbeiten. Aber das ist ein guter Punkt, was so gut ist in Race. Das ist nicht mehr irgendwie 100.000 Euro wert, sondern 20 Millionen.
Ist auch okay, ich habe ja meine Shares, ich profitiere weiter davon, wenn die Firma es noch besser macht. Auch okay. Das klingt vielleicht unfair, dass du dann rausgeschmissen wirst oder so, dass sie sagen, wir machen das jetzt mit jemand anderem. Aber das ist ja der beste Anreiz, dass ich maximal gut abliefere. Und es soll ja genau diesen Anreiz schaffen. Auch an mich sozusagen, dass ich gut abliefere. Wir erfüllen beide gerade die Erwartungen. Ich finde das eigentlich ganz gut. Und es ist extrem simpel. Es ist viel besser, als darauf zu bestehen, ihr habt doch gesagt und wir wollten doch, wir hatten Pläne. Darüber zu diskutieren, ist mega nervig. Sonst, was hältst du davon,
soll ich dir jetzt Jack Dorsey Tweet NFT kaufen? Ist auf jeden Fall günstiger geworden, oder?
Der erste Tweet von Twitters Gründer Jack Dorsey wurde ja als NFT verkauft für 2,9 Millionen Euro. Für 2,9 Millionen US-Dollar letztes Jahr. Wie viel ist er heute noch wert? Unter 100 Dollar. Ist das diese Inflation, von der alle sprechen? Das ist ja extrem deflationär, scheint mir. Warum ist das so? Es gibt einfach keinen Mehrwert.
Achso, und übrigens hier mein,
gestern habe ich mich noch mega gefreut hier, da waren wir feiert, du hast dich von mir einladen lassen, weil der Premium Collector, der Pass, den ich dank dir kaufen durfte, war zwischenzeitlich bei 1,7 ETH pro Piece. Jetzt ist es wieder auf 1,07 runter. Bricht jetzt der NFT-Markt komplett zusammen?
Ach, warte mal, warte mal. Ist Wochenende ab. Wir sprechen am Mittwoch wieder.
Also der Jack Dorsey Tweet ist auf jeden Fall weniger als 1.000 Dollar wert, Status. Heute. Findet keiner mehr wertvoll, offenbar.
Ja, pass. Man muss wahrscheinlich schon aufpassen, generell muss man aufpassen. Ich habe auf Twitter ein bisschen Kritik bekommen, dass ich da nicht kritischer zu stehe. Und ja, man muss aufpassen, was man da kauft. Ist das Scam, was du mir verkauft hast?
Was habe ich da gekauft? Das habe ich aber noch nicht verstanden.
Du hast ein Angel-Investment gemacht am Ende. Das heißt, mir gehört jetzt was von dessen Firma? Ja, also dir gehört jetzt was. Du ermöglichst allen Gründern etwas zu bauen, was einen Mehrwert bringt. Du hast natürlich übertrieben, sofort fünf gekauft.
Du hast mir das als Spende.
Nee, du kriegst kein Hoodie.
Aber kriege ich, gehört mir was von der Firma? Kriege ich ein Avatar wenigstens? Nein, du kannst dich jetzt auf Listen freischalten
und dann kannst du dir da ein Avatar kaufen. Kriege ich Zugang zu Listen? Du kriegst vor allem Zeit. Also anstatt, dass du jetzt die ganze Zeit auf Twitter und Discord rumhängen musst und irgendwie gucken musst, dass du irgendwo mitspielen darfst, dann transportiert der dir das.
Das heißt, er ist ein NFT-Schaufelverkäufer? Der kauft mir die Schaufel für den Goldrausch? Und ich kann mir damit andere NFTs freischaufeln?
Du klingst nicht mehr so überzeugt.
Schuldbewusst würde ich deinen Ausdruck gerade nennen. Ich bin happy.
Wie gesagt, ich habe den über diese Podpages kennengelernt. Ich finde den Typen super. Der kann bauen, kann kommunizieren und alles. Und finde, das war eine gute Wette. Ich glaube, der baut da was Cooles in den Nächsten Jahren.
Also es wird kein...
Aber wie gesagt, Disclaimer, Disclaimer, Disclaimer. Das ist alles nur Zockerei hier. Und das solltet ihr auf jeden Fall nicht machen. Ist ja auch ein bisschen Content für den Podcast.
Sind NFTs eine gute Versicherung gegen Inflation?
Keine Ahnung. Die Frage ist halt, ist Krypto und wie ist Ethereum? Oder Moment, ich sage ja nur noch Ether, weil ich da angeblich falsch ausspreche. Wie entwickelt sich das? Es gibt ja jetzt wieder Leute, die sagen, Ether sollte irgendwie bei 10.000 Ende des Jahres sein. Und wenn man das dann vergleicht mit Tech-Aktien und Inflation und, und, und, dann ist es vielleicht nicht schlecht. Und je nachdem, bei meinem Viech ist es ja so, dass das jetzt in den letzten Monaten relativ konstant war. Könnte das vielleicht nicht so schlecht sein. Aber da würde ich mich... Ich glaube, da macht es wahrscheinlich mehr Sinn, eine Immobilie zu haben, als irgendwie ein Korb voll NFT ist. Also ich kann mir schon gut vorstellen, dass der Hype irgendwie in ein paar Wochen komplett vorbei ist. Und dass auf einmal alles null ist.
Und wie viel Inflation bekommen, also achten Halb, glaube ich, das was wir jetzt in den USA gesehen haben. Wie hoch geht es noch, glaubst du? Keine Ahnung. Inflationsexperte bist du.
Was denkst du? Ich weiß nicht.
Diese Woche wurde wahrscheinlich verschiedenen Foundern eine E-Mail zugekommen von... Also ich würde die jetzt als quasi öffentlich behandeln, weil die so viele Leute bekommen haben. Also eigentlich jeder von Oli Sambas Foundern. Ich werde es vielleicht nicht wortwörtlich verlesen, aber so ein paar Passagen. Der geht davon aus, dass die Inflation possibly 15 Prozent oder mehr erreichen würde. Also er bietet im ersten Absatz höflich seinen Advice an. Er sagt so, das ist nur seine Meinung. Oder es ist aus vielen Studies von irgendwelchen Krisen, Kriegen, Krisen und Experten entstanden, seine Überzeugung. Und man soll das als eine Meinung betrachten. Aber er sagt, dass die Commodity Prices, also Commodities sind, was ist denn das deutsche Wort dafür? Also die handelbaren Güter, die Terminkontrakte, die Rohstoffe, also die Rohstoffe, die man in den USA auch schon mal gehört hat, die sind teilweise 50 bis 300 Prozent gestiegen. Das sieht man bei den Metallen, die teilweise aus Russland kommen. Bei Lagerungsmitteln, Weizen, Hafer, und so hatten wir auch schon mal drüber geredet. Und weil Commodities 40 Prozent des Consumer Price Index ausmachen, oder um die 40 Prozent, wäre es nur eine Zeit, bis das zu einer Inflation von 15 Prozent sich quasi übersetzen würde. Und das ist dann auch ein bisschen das Problem, weil dieses Thema, das ist ja auch ein Thema, das wir in der Politik immer wieder so oft diskutieren, und selbst vor der Ukraine-Krise war die Inflation schon bei 8 Prozent. In der nächsten Zeit sieht er halt zusätzlichen Stress für Supply Chains, Sicherheit und so weiter, sodass er glaubt, dass die Federal Reserve gezwungen sein wird, die Zinsen auf 5 Prozent oder mehr anzuheben. Das letzte Mal, als die US 15 Prozent Inflation hatte, haben sie die Zinsen auf 20 Prozent erhöht. Und das ist ja auch ein Thema, das wir immer wieder so oft diskutieren, weil wir ja auch immer wieder sagen, dass die Zinsen auf 5 Prozent erhöht. Ich weiß nicht, ob wir 15 Prozent sehen würden. Dass es mal ganz kurz über 10 geht, könnte ich mir vorstellen. Ich glaube auch, dass Inflationen lange in Szenario, also dass wir bei 5 Prozent sehr lange bleiben, da bin ich 100 Prozent dabei, einfach durch die Energiepreise vor allen Dingen getrieben, aber auch ein paar andere Sachen. 15 Prozent halte ich für outrageous, hätte ich gesagt, und dass die Zinsen Richtung,
die Zinsen über 5 Prozent gehen, glaube ich wiederum auch nicht. Hat er denn noch irgendeinen Tipp, oder sagt er einfach,
in der Vergangenheit hatte es dann immer sehr tiefgründige, tiefe Einschnitte in die gesamte Wirtschaft und insbesondere für Tech-Companies. Verweist auf den CEO des Harvard Endowments, der auch so ein bisschen Angst streut, sagt, das ist einer der schlimmsten Challenges seit den 17, 18, 19 Jahren und alles, was man da gesehen hat, kommt jetzt auf einmal zusammen, also irgendwie Pandemie, Supply Chain, Krieg und so weiter. Sagen wir es mit fairer Weise, das ist jetzt ein bisschen zu weit gefügt. Und dann verlinkt er noch einen Artikel von The Information, The brutal reality, Startups face great uncertainty again. Den kann man sich auch durchlesen, wenn man Information abo hat und The Information oder der Autor dieses Artikels sieht, massive Implikationen für Tech-Companies, inkludierend deutlich schweres Fundraising-Environment, reduzierte Zugang zu Kapital, Dropping Valuations, klar, Downruns, klar, Layoffs, ja, wird es auch geben, Cost-Cutting und so weiter. Ich glaube, das stimmt schon. Sein Intent ist nicht, die Leute zu erschrecken oder zu entmutigen, sondern ihn zu erklären, was ein smarter Founder jetzt zu tun hat und dann kommt der übliche Verweis auf das 2008er Sequoia Doom Deck. Das packen wir mal als Link in die Shownotes. 2008 war die Great Financial Crisis, also die Housing Bubble war davor. 2000 war der Dotcom-Crash und 2008 war GFC, was nicht für Global Founders Capital in dem Fall stand, sondern die Great Financial Crisis, also die Subprime-Krise, wo die Aktien angesetzt sind. Und da hat Sequoia Capital, also einer der renommiertesten Wachstumskapitalgeber in den USA, ein inzwischen legendäres Deck rausgeschickt und da hat man dann die Idee, wie man sein Geld zusammenhalten sollte, dass man mit einem Winter der Finanzierung rechnen sollte. Und Olli zitiert ein bisschen daraus, also es ist ja interessant für alle Founder, deswegen lesen wir es mal ein bisschen vor. Wenn man einen Short Run-Ray hat, also wenn das Geld, was in der Bank ist, nicht mehr für viele Monate reicht, dann sollte man so schnell wie möglich versuchen, zu analysieren, was sind die drei, vier möglichen Szenarios und einen Plan dafür haben. Laser-Fokus auf Spending, also wo man Geld ausgibt. Wachstums- und Einkommens-Assumptions-Annahmen adjustieren, runterschrauben soll das heißen in dem Fall. Focus on Quality, nur bauen, was man wirklich braucht. Keine Sonderlocken mehr an Produkten. MVP-Style, no frills, bauen. Und dann auch ein bisschen Risiko und Schulden reduzieren, wo man kann. Find a way to become cashflow positive if you can. Das wird nicht ganz einfach werden für die meisten Companies. Delay Acquisitions, weil er davon ausgeht, dass Valuations sozusagen, also die notwendige Konsequenz wäre, dass die Bewertungen vermeintlicher Übernahmekandidaten weiter droppen würden. Könnte man auch die in Zukunft günstiger kaufen, deswegen sollte man jetzt eigentlich keine Firma akquirieren zu den hohen Preisen von jetzt oder relativ hohen Preisen. Und most importantly, don't delay taking these steps as numerous other companies did in the past crisis. Sequoia Tech explains why you are most likely to die if you delay action. Don't lose my money. Ne, das kommt nicht. Das habe ich dazu gedichtet. Aber ich finde es schon krass, also Oliver Samba gilt als eine der risikoerwärmsten, was heißt gilt? Ich sage, es ist eine der risikoerwärmsten Personen, die ich kenne, dafür, dass er ein wachsendes Kapitalfinanzierer ist. Du wolltest mir heute noch was erzählen, oder? Kommt das später?
Nee, Mittwoch. Mittwoch.
Jetzt habe ich es gespoilt. Aber sagen wir mal, du wärst jetzt Gründer. Würdest du jetzt schon dein Geld zusammenhalten, Panik schieben, nochmal Funding auch zu schlechten Konditionen vorziehen, Leute feuern, Cost-Cutting, Spending reduzieren, Projekte stoppen, Akquisitionen stoppen? Hätte Nestle in einem Jahr Ankerkraut für die Hälfte bekommen? Gute Frage. Also, ich glaube, das ist eine sehr gute Frage.
Ich glaube, er hätte sowieso versucht, den Laden so zu haben, dass ich immer das Gefühl habe, er ist am besten optimiert. Also, dass du halt nicht so viel Fett an der Seite hast, dass das geändert werden muss. Also, dass du gar nicht so viel abschneiden kannst. Also, ich glaube schon.
Na gut, aber in Hyperwachsungsphasen baust du Fett. Also, wenn du viel isst, dann wachsen deine Muskeln, aber es wächst auch immer ein bisschen Fett, weil du halt nicht ständig sozusagen Definitionen reinbringst. Also, du kannst nicht so viel Fett in den gestillten Körper
der Wachstumskompanie. Also, ich glaube, dass sich die Zeiten jetzt auf jeden Fall für viele ändern werden, die halt sehr auf Growth gesetzt haben und jetzt halt auf Hovitabilität irgendwie sich konzentrieren müssen. Aber das haben wir ja schon. Also, das ist ja jetzt nicht New News,
sondern das wäre in den letzten Monaten schon so ein bisschen... Ich glaube, das klingt ja schon noch mal drastischer als... Also, ich meine, dass es ein paar Downruns geben wird, aber das klingt ja jetzt noch mal viel mehr nach... Es kommt wieder eine große Financial Crisis, oder ich würde sagen, hergeleitet wird das. Das wäre es größer als alle bisher gesehenen.
Für mich hört es sich eher so an, dass er sich freut, dass er bald wieder günstig irgendwo reinkommt.
Aber er schreibt es ja an seine Founder, also an die Firmen, wo er beteiligt ist. Ich denke halt immer... Also, A, ich glaube, als Founder oder Gründerin möchtest du immer sowieso in einem Default-Wachstumsstatus sein. Also, ich weiß gar nicht, ob es das wert ist, Wachstumschancen aufzugeben in der Hoffnung, dass man irgendeine Krise deswegen... Es kommt ein bisschen auf den Status, also das Stadium der Company an, je mehr Verantwortung du für Mitarbeiter hast und je größer das Unternehmen ist, wird Überleben ein bisschen mehr zum Trieb. Aber ich glaube, gerade für Early-Stage-Companies ist es nicht so dumm. Ich glaube, sich immer in Plan B jetzt so im Excel-Sheet noch eine Rückseite zu haben, wo ein Plan B drin ist und das Cost-Cutting vielleicht mal durchzuexerzieren, um das bereit zu haben, wenn man es braucht, ist vielleicht gar nicht schlau. Wenn man einfach Geld raisen kann, das zu machen, ist es, glaube ich, auch nicht dumm. Aber jetzt mit brutalem Cost-Cutting anzufangen, dann bringst du dich, glaube ich, aus der Angst vom Tod selber um. Und ich glaube, dein Default-State als Start-Up muss wachsam sein. Und das jetzt einzuschränken, ist, glaube ich, also es sei denn, die Anzeichen mehr an sich noch deutlicher, dass das Geld noch teiler wird. Aber das zu pre-empten, also vorwegzunehmen, halte ich für falsch. Oder eine gute Analogie ist ja die, wir hatten zu Corona ja schon mal genau das gleiche Thema, wo alle VCs ausnahmslos, auch mit Bezug auf das Sequoia-Deck wieder, gesagt haben, jetzt ist der Funding, der ist jetzt zu klein, jetzt ist der Funding, der ist zu klein, jetzt ist der Funding, der ist zu klein, jetzt ist der Funding oder Venture-Winter, ihr kriegt die nächsten zwei Jahre mit Sicherheit nie wieder Geld. Und was kam, ist der größte E-Commerce-Boom, den wir jemals gesehen haben. Man muss nochmal unterscheiden, wenn eine Travel-Company oder Event-Company, wenn die Leute in Kurzarbeit schicken müssen, das ist vollkommen klar, das war richtig, aber, dass teilweise E-Commerce-Companies, Konsumabhängige Companies Leute in Kurzarbeit geschickt haben oder Produkte nicht entwickelt haben, Dinge verschoben haben, das war eine vollkommen stupide Entscheidung. Und was er damals geschrieben hatte, also vor Corona, war, das ist vor zwei Jahren eine ähnliche Mail, die rausging, Plan and execute for a very dark scenario. Plan and execute measures for the worst scenario, e.e. strong decline of customers, strong impact on your business operations, low customer and business spend. All das ist nicht passiert, das Gegenteil ist passiert. And the line is open, and you need to cut much deeper and bring cost and revenue in line. If you cut, cut deeper. You need to change the cost-cutting goal. The bare minimum was needed to maintain the core functions. Also Runway so lang wie möglich erweitern, 18, besser 24 Monate, become the Yoda of cost-saving. Im März, ich weiß nicht ob es im März war, aber Anfang der Coronaphase, haben fast alle VCs den Advice gegeben. Und es war von allen auch gut gemeint. Die dachten alle, wir haben das einmal miterlebt, 2000 und 2008 oder zweimal oder mehrmals. Und wir geben euch jetzt den wertvollsten Advice, den es gibt. Nämlich wie man sich verhält, wenn nicht mehr alles hoch geht. Trotzdem, was passiert ist, ist das komplette Gegenteil. Und dann Punkt 3, cut Marketing 100%. There is no demand, don't even try chasing it. Was kam war, das war der größte Demandever. Wie gesagt, Travel sah es genau andersrum aus. Da wäre es ein extrem schlauer Advice gewesen. Cashflow, every dollar of cost-cutting is every dollar of cash matters. 1000$ Rule, jede Rechnung über 1000$ unterschreibt der CEO. Um sich der Kosten bewusst zu werden, was prinzipiell gar nicht dumm ist, das mal zu machen ab und an. Turn it upside down, every cost blah blah blah. Rather cut one time super hard than in waves. Das ist prinzipiell immer ein guter Advice, glaube ich. Und dann Punkt 4, regelmäßig zu dezimieren. Weißt du, woher der Begriff dezimieren übrigens kommt? Als disziplinarisches Mittel hat man in der römischen Armee früher ein Zehntel der Leute einfach umgebracht, damit die anderen besser gehorchen. Wie auch immer. Auf jeden Fall, für die Moral ist es deutlich schlechter, immer wieder zu dezimieren, als einmal einen harten Cut zu machen. Da kann man viel zu erzählen, es gut erklären usw. Das würde ich 100% unterschreiben. Wenn man einen Cost Cut macht, dann lieber härter cutten, so dass man weiß, das wird voraussichtlich der letzte bleiben. Most founders cut too little and have to repeat it over and over. Ja, das stimmt. You've built a wonderful company, dann kommt so ein bisschen Motivation noch.
Also, kommt es jetzt zum Venture Winter oder bleibt alles wie es ist?
Ja, es kommt, ich glaube es kommt zu dem... Also, niemand weiß das so. Ich glaube, dass viele der Sachen, die da angenommen werden, jetzt erstmal passieren, das sehen wir auch schon, dass Downruns kommen und Cost Cutting ein Thema werden wird. Effizienz, Personal Profitability, das glaube ich. Ich glaube aber, was auch wichtig ist zu verstehen, dass das Wissen von 2000 oder 2008, die nicht zwangsläufig hilft, eine noch nie dagewesene Herausforderung zu bewältigen. Und das ist für viele Companies, glaube ich, nicht schlau, während Corona komplett unter zu investieren oder Marketing rauszuholen. Gute Leute zu verlieren teilweise. Von daher würde ich das immer mit einem Green Off zu ausnehmen. Und dass die Inflation deutlich über 10% geht, glaube ich nicht. Vielleicht würde sie kurz mal 10, irgendwas touchen. Aber ich sehe eigentlich, also 15% halte ich für absurd. Let's see. Aber ich glaube, denen sich den Plan vorzubereiten und sozusagen mal ein Exerzise zu machen, wie würde diese Firma eigentlich in so einer Phase aussehen? Was würden wir cutten? Ist es Marketing? Ist es Leute? Welche Leute sind für den Geschäftsbetrieb eben nicht essentiell? Das kann vielleicht ganz schlau sein, so die Vorbereitungen dafür zu treffen. Das jetzt anfangen zu exekutieren, hielt ich persönlich für falsch. Ehrlich gesagt. Aber wie gesagt, ich kann mich irgendwie, I don't know. Let's see.
In diesem Sinne, frohe Ostern. Wenn ihr bis hierhin gehört habt, macht die Handys aus. Wir hören uns wieder am Mittwoch. Peace.
Alles Gute. Ciao, ciao.