Doppelgänger Folge #142 vom 6. Mai 2022

Böhmi vs. Fynn | SaaS Marketing | Cloudflare | Shopify | Airbnb | Oatly | Lyft Uber | Zalando | MercadoLibre | 🦍

Jan Böhmermann rasiert Fynn Kliemann und unseren Hoodie Produzenten Global Tactics. Was macht man mit zu viel Geld in einer SaaS Firma? Was bedeutet das Labour-Shortage für US Growth Stocks? Tiger Global macht Verlust. Eine Menge Earnings: Shopify, Etsy, Airbnb, Otly, Lyft, Uber, Doordash, Block (Square), Zalando, MercadoLibre, Datadog, Cloudflare, Twilio, Hubspot und Wish. Wir es eine Downround bei Gorillas geben?

(00:21:30) ARR und markting spend: Magic number

(00:26:30) labour shortage

(00:31:50) Die Woche revue

(00:39:15) Tiger Global

(00:42:30) Shopify

(00:51:00) Etsy

(00:52:15) AirBnB

(01:04:30) Oatly

(01:14:00) Lyft

(01:12:00) Doordash

(01:39:00) Cloudflare

(01:24:00) Block / Square

(01:28:00) Zalando

(01:31:00) MercadoLibre

(01:35:30) Datadog

(01:44:00) Twilio

(01:47:00) Hubspot

(01:50:00) Wish

(01:52:00) Gorillas

Shownotes:

Fynn Kliemann: SCHEISSE bauen (DIY) | ZDF Magazin Royale https://www.youtube.com/watch?v=P1GZQDeVqlk

Statement von Fynn Kliemann (veröffentlicht nach Aufnahme dieses Podcasts) https://www.instagram.com/p/CdOXtS0DqjN/

Statement von Target Müller: https://twitter.com/tarekmueller/status/1522655600395628544

Philipp’s Produktionspolizei: Mimi Sewalski vom https://www.avocadostore.de/ und Bernd Hausmann von https://www.glore.de/

Project A Podcast mit Philipp Gloeckler zu 🍭🎧 Lollipod: https://twitter.com/projectacom/status/1522574802749427715

Doppelgänger Tech Talk Podcast

Sheet https://doppelgaenger.io/sheet/

Earnings & Event Kalender https://www.doppelgaenger.io/kalender/

Disclaimer https://www.doppelgaenger.io/disclaimer/

Post Production by Jan Wagener https://twitter.com/JanAusDemOff

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Willkommen im Doppelgänger-Tech-Talk-Podcast, Folge 142, Anfang Mai. Kleiner Tipp für alle, morgen ist Muttertag, also nochmal schnell Blumen kaufen.
Ich hab eine Frage an dich und zwar, ich erwarte die Hoodies, wo sind sie? Hast du dazu News?
Ja, also ja, ein bisschen. Rat mal, wer sie produziert?
Sag du es mir mal. Ich hab eine Ahnung.
Also, wer den Podcast schon seit ein paar Folgen oder Jahren verfolgt, weiß ja, dass ich schon Fynn Kliemann Fanboy bin. Wir haben irgendwann mal drüber gesprochen, zum Thema Masken und diesem Film und so. Und ja, gestern war ja hier All Ears, Podcast-Event in Berlin. Ich war nicht dabei und hatte so ein bisschen FOMO und hab auf Twitter die ganze Zeit geschaut, was da so gesprochen wird. Und da gab es eine Person, David Streit, der hat getwittert, welche zwei Podcasts sollten dringend mal eine Folge zusammen aufnehmen. Und ich hab daraufhin geschrieben, eigentlich hab ich erwartet, dass es einen Live-Podcast zwischen Janni und Fynn gibt. Du warst auf dem Event, wie war's?
Insgesamt sehr cool eigentlich. Also Spotify All Ears ist quasi das, sie sagen selber, glaube ich, Klassentreffen für Podcaster, so fühlt sich das an. Sehr bunt, sehr divers. Die S-Bahn dahin hat sich so ein bisschen angefühlt wie der Shuttlebus nach Coachella. Was habe ich, was ist mir aufgefallen? Gefühlt ist die Business-Seite der Podcast-Branche sehr erwachsen geworden, so in den letzten drei Jahren. Die Creator-Seite, da gibt es schon auch Professionalisierungen, aber ich war in so ein paar Masterclasses, damit ich was lernen kann. Zum Beispiel haben die Dudes, die kennst du, glaube ich, oder? Was über die Logos gemacht, also wie du die Thumbnails optimierst, fand ich ganz spannend. Dabei ist mir auch gefallen, dass wir das schlechtmöglichste Thumbnail haben, weil es einfach schwarz ist und damit die Hintergrund, was überhaupt nicht aus, im Gegenteil, es sticht nicht heraus, sondern es blendet sogar rein in die Spotify-UI. Obwohl ich es ja total mag, ich würde es auch gar nicht ändern eigentlich, aber vom Aufmerksamkeit stark ist es auf jeden Fall nicht so richtig. Also dann habe ich gelernt, dass man definitiv keine Videos in Powerpoints benutzen sollte. Das war ein regelmäßiger Fail, leider. Das ist krass, das hat man nicht gelöst. Ich glaube, das Beste, was Pitch.com machen könnte, wäre einfach die Erlauben, ein PowerPoint in Pitch zu verwandeln und das Videoproblem lösen. Das würde schon einen großen Markt erschließen. Dann war ich in einem Data- und Analytics-Vortrag. Das war so, wie du dir das vorstellen würdest. Also da wurden die viel zu wenigen Metriken, die man bekommt, einmal beschrieben und eigentlich nur gesagt, dass man... In Anchor gibt es ein bisschen mehr Daten, aber auch nicht viel mehr. Aber schon echt unbefriedigend, glaube ich. Wenn man gewohnt ist aus der Web-Analyse oder Website-Analyse oder App-Analyse, mit wie viel Daten man da rumspielt, ist Podcast immer noch schon ein Problem. Achso, dann war ich noch in einem Überhöre-Engagement oder Community-Engagement mit gefühlten Fakten. Davon war einer da. Aber die waren auch nicht weiter als wir. Also sind wir mit der Discord-Community eigentlich weiter. Aber es war trotzdem nett. Und am Ende gab es einen Alles-gesagt-von-Zeit-ganz-sicherlich. Da war Philipp Westermeyer so lange zu Gast, dass ich früher gehen musste, was selten passiert.
Was? Das heißt, er hat übernachtet oder hat er noch den letzten Zug bekommen?
Nee, letzter Zug kann nicht funktioniert haben. Das ist ja in Berlin-Hamburg echt nicht mehr so geil mit dem letzten Zug. Aber es war, glaube ich, 23 Uhr später, als er fertig war.
Ich glaube ja, du wärst der Endboss bei denen. Du würdest zwei Tage durchhalten.
Ich würde zwei Tage durchhalten. Die haben ja Wein und Essen. Also, hallo? Ich würde dann irgendwann wieder anfangen zu rauchen, glaube ich, aus Langeweile. Aber dein Kumpel Jan Böhmermann war auch leider nur zugeschaltet, weil er meinte, er ist im Studio Ehrenfeld und hat was ganz Wichtiges zu tun an der aktuellen Ausgabe. Da kannst du mir ein bisschen was zu erzählen, was ihn davon abgehalten hat, live aufzutreten.
Also, ich bin heute Morgen aufgestanden, hab die Kaffeemaschine angemacht, hab mir einen Kaffee gezogen und hab in unsere Discord-Community geschaut. Und da kam eine direkte Nachricht von einem unserer Lieblingshörer. Andreas Lea meinte, Böhmi-Video zu Finn schon gesehen. Und ich hab nur gedacht, oh oh, das kann ja heiter werden. Hab dann zwischendurch noch, bevor ich los bin, getwittert, Team Böhmi oder Team Finn. Den Tweet gibt's nicht mehr. Mein Papa Pipp hat gesagt, warum so ein Tweet. Hab ich dann rausgenommen.
Muss man sich da entscheiden?
Ich glaube schon, ich würde sagen, dass das erfolgreichste Video, was Böhmi je gemacht hat, weil die Schnittmenge zwischen wem Finn und wem Böhmi gut findet wahnsinnig hoch ist und es halt sehr digital ist. Und polarisiert. Dann hab ich mir gedacht, zieh ich mir mal das Video rein, aber halt so in der Hosentasche. Also Telefon in der Hosentasche, Kopfhörer auf und ab Richtung Büro. Hab dann noch einen Zwischenstopp gemacht und noch einen Kaffee getrunken. Und ja, da sehe ich auf einmal das Logo unseres Hoodie-Herstellers. In Minute 15. Und ja, mit Finn und Böhmi.
You had one job. Fairerweise, ich muss dazu sagen, das ist schon großes Pech, würde ich sagen. Fairerweise habe ich ja gesagt, dass die Hoodie-Produktion komplett bei dir liegt. Und da ich mich nicht selber kümmern wollte und damit alles abgesignet habe, übernehme ich natürlich mit dir vollste Verantwortung.
Naja, und ich habe da verschiedene Sachen angeguckt und angeschaut und hab mich dann für die entschieden. Einmal, weil ich halt wie gesagt Finn immer ganz gut fand, weil ich auch Global Tactics schon seit Jahren kenne. Also nie mit denen zusammengearbeitet, aber immer wieder gehört, immer mal wieder gesehen, für wen die arbeiten. Und qualitativ auch die Sachen am besten waren. Also es gibt so beispielsweise eine Marke, die in den letzten Jahren sehr groß geworden ist, die halt Samples macht oder so Planks, die man dann bedrucken oder besticken kann. Da sind die Hoodies aber qualitativ nicht so gut. Die werden auch in Indien hergestellt und die sind auch so ein bisschen kürzer und so.
Wie auch? Unsere sind jetzt aber nicht in Indien hergestellt.
Unsere nicht. Und auf jeden Fall, ja.
Unsere sind in Europa. Serbien.
Hergestellt?
Serbien. Aber das war vorher auch. Dafür legst du deine Hand ins Feuer.
Bester Tweet des Tages. Bangladesh oder Vietnam, Hauptsache Europa.
Hat was.
Bin dann auf jeden Fall weiter ins Büro und hab dann mal so ein bisschen überlegt, was das für uns auch so bedeutet. Hab dann meine alten Kontakte erstmal angehauen. Also Mimi vom Avocado Store, Bernd Hausmann. Hallo Bernd, ich weiß, dass du hörst. Der Urvater der modischen Ökomode ist. Der hat Glor.de gemacht oder macht das. Also die haben verschiedene Shops und Online Stores. Und hab dann halt eine E-Mail geschrieben, weil ähnlich wie diese Screenshots, die es so gibt, hab ich halt auch E-Mail-Verkehr. Erst mit Fynn gehabt, dann mit Tom und dem ganzen Team. Und hab auch letzte Woche noch gefragt, ob wir die Deadline schaffen. Also nächste Woche kommen die Hoodies und so. Und ja. Ein paar Minuten später klingelt das Telefon und Tom ruft an.
Und sagt was?
Tom und Fynn.
Das ist der Mehrheitseigner und Geschäftsführer von Global Tactics?
Genau. Tom und Fynn sind irgendwie seit zwei Uhr wach, also seitdem das Video rausgehauen wurde. Und ja, also die werden jetzt ein Statement rausbringen. Ich hab mir das Video nochmal angeschaut. Also es gibt ja so einen schönen Spruch, man soll sich auch benehmen, wenn keiner guckt. Und das ist schon uncool. Also generell, wer das Video jetzt noch nicht gesehen hat, wir tun es vielleicht in die Shownotes. Fakt ist, dass sie nach außen hin kommuniziert haben, dass sie in Europa produzieren. Wenn man so nicht richtig zugehört hätte, würde man sagen, die produzieren nur in Portugal. Und es sind halt Daten rausgekommen, dass sie halt auch aus Bangladesch Masken hergestellt haben. Und vor allem, und das ist halt so der krasse Part, dass man halt versucht hat, das zu verschleiern. Und das auch dann so an About You weiterzugeben. Und das ist halt schon Betrug oder Verarsche, wie man es nennt. Mit solchen Personen oder wenn so etwas passiert, will man dann eigentlich nicht mehr wirklich damit zusammenarbeiten. Was denkst du?
Also ich bin bei dir, dass man Vorsatz unterstellen muss, weil das versucht wurde zu verändern. Ich glaube schon, dass man da auch so ein bisschen rein stolpern kann. Und fairerweise muss man auch sagen, dass die immer nur 20 Prozent an der Firma gehören. Aber er hat das selber aktiv mitpromotet und so weiter. Aber so spätestens, wenn du anfängst, das zu verschleiern und sagst, da darf draußen nicht das Land auf dem Karton stehen oder es muss in sauren Kartons umgepackt werden oder geliefert werden. Spätestens dann hat man sich das, glaube ich, selber eingestanden, dass man was macht, was nicht richtig ist. Das ist nicht cool. Was nicht heißt, dass ich glaube, dass Fynn Kliemann insgesamt eine Person ist, der man nicht vertrauen kann oder der prinzipiell betrügerische Absichten hat oder nicht auch teilweise redlicher Absichten. Aber man muss das eben doch auch einfach durchziehen, gerade wenn, wie du sagst, Leute nicht zugucken. Von daher ist es super schade, glaube ich. Und ja, uncool. Wir hätten mit dem Wissen natürlich nicht da unsere Hoodies gesourced. Ich glaube, es würde auch nicht zu unserer Marke passen, das deswegen ja zu vernichten oder zurückgehen zu lassen. Sofern wir davon ausgehen können, dass unsere in Europa hergestellt sind und fair und so weiter, was du ja versuchst zu checken bzw. gecheckt hast. Man muss sich auch bewusst sein, glaube ich, dass das ZDF-Magazin natürlich bewusst die kompliziertesten Sachverhalte da rauspult. Und ich finde schlau, was Fynn gemacht hat, dass er da mit einem Video auf die Konfrontation draufgegangen ist. Also es ist so, dass wenn jemand über dich berichtet, dann gebietet ist der Pressekodex oder die Berufsmoral, die Leute damit zu konfrontieren und ihnen die Möglichkeit zur Stellungnahme zu geben. Das hat er schon ein bisschen früher dann per Video gemacht. Das ist, glaube ich, schlau. Damit ist seine Version der Story nämlich auch draußen zumindest. Also Neo Magazin hat durch die gezielte Selektion von Fakten und Quellen natürlich die Möglichkeit, das sehr speziell wiederzugeben. Und da gibt es aber einige Sachen, die sind indiskutabel. Soll es nicht heißen, dass die das irgendwie krass frisiert haben oder so, sondern das, was man sieht, reicht allein, um jetzt nicht mehr noch einen unheimlich großen Kontext dafür zu brauchen, um das zu verstehen, ist mein Gefühl zumindest. Aber ich finde es trotzdem schlau, sozusagen auch seine Version der Story komplett rauszubringen, damit eben nicht nur zwei, drei Zitate von ihm existieren.
Genau, aber da gibt es einen Punkt noch. Die Herstellung von den Masken, auf jeden Fall die Bangladesch-Vietnam-Sache ist da nicht drin. Also ich glaube, da so tief, also es wurden Fragen gestellt, aber das war dann nicht Sache. Also man hat das halt nicht vorher von Fynn erfahren, sondern es war jetzt eher so im Nachgang und es wird wahrscheinlich, wenn der Podcast hier live ist, wird es eine Stellungnahme nochmal geben. Da gehe ich schwer von aus.
Was wiederum, wenn man das so öffentlich beantwortet, ich glaube, dann ist es schlau, seine Hände besser unter Kontrolle zu halten. Es gibt so einige Mikroausdrücke an den kompliziertesten Stellen, würde ich sagen, die ich kompliziert finde.
Deutung, Körper, wie heißt das, Körperhaltung oder Mimik oder wie?
Es gibt halt so Sachen, die du unterbewusst nicht hast, du dir irgendwie unter der Mütze kratzt an bestimmten Stellen oder irgendwie die Nase richtest, die Arme verschränkst. Aber es ist natürlich auch kompliziert, wenn du zu so Sachen Stellung nehmen musst. Ich glaube, was dumm wäre, wäre das tatsächlich dann nicht verheitsgemäß zu beantworten.
Genau, was mir so ein bisschen bei der Bömi-Nummer gefehlt hat, war, wie viele Masken waren es total. Und was man natürlich auch sagen könnte ist, die Fabrik könnte auch zertifiziert sein und so. Also er sagt natürlich irgendwie 120 Euro im Monat Gehälter, das ist nicht viel. Es ist auch irgendwie nicht so viel, wie es die Gewerkschaft fordert, das ist klar. Ist aber immer noch mehr als der Mindestlohn dort.
Aber unterm Existenzminimum?
Ja, genau. Also schon, es ist auf jeden Fall zu wenig. Aber ja, ich glaube, er wollte den Schuss haben. Kannst du dir vorstellen, warum? Wie er die ganzen Infos bekommen hat?
Das muss ja ein Insider. Also die Dialoge bekommst du ja nur, wenn jemand innerhalb der WhatsApp-Gruppe das durchsticht. Das ist die einzige Möglichkeit, dass irgendjemand im Team frustriert war oder das aufdecken wollte.
Freund wird zum Feind und die beiden verklagen sich aktuell. Also warum das ganze raus ist, ist, dass die Personen, die das Zeug gesourced oder produziert hat in den Ländern, dass die aktuell vor Gericht stehen gegen Fynn und das Team.
Verstehe.
Und genau, das wird wahrscheinlich jetzt gleich auch noch rauskommen. Dann natürlich About You. Da meine Frage an den Experten im OMR-Podcast noch Ende April. Der fängt an mit Tarek. Wir haben mehrere Millionen Masken von Fynn bestellt und der Typ kann liefern. So mehr oder minder O-Ton. Was bedeutet das für About You? Die hatten bis wahrscheinlich heute noch die Masken mit Made in Portugal auf der Webseite. Müssen die jetzt als Aktiengesellschaft nicht Fynn verklagen?
Ich bin kein Rechtsexperte. Das kann ich nicht sagen. Sie wären gut beraten, die runterzunehmen. Ich glaube, dass die bisher das treugläubig getan haben. Vielleicht komisch, dass niemanden da die Kartons aufgefallen sind oder das nicht gefixt wurde. Aber das müssen wirklich andere Leute. Ich bin da nicht der Experte. Ich kann auch gut sagen, wenn ich von irgendwas keine Ahnung habe. Und das gehört definitiv dazu. Was würdest du moralisch für richtig halten? Wenn man das entdeckt, dann muss man sich um seine Supply Chain kümmern. Aber ich weiß ja nicht, ob das intern bei About You aufgefallen ist. Wo man hätte es ahnen müssen, war als Fynn Kliemann für Philip Morris Werbung gemacht hat. Da ist alles zerbrochen. Da hätte man sich Fragen stellen müssen. Ich glaube, das ist schwer zu sagen. Ein korrekter Typ ist es definitiv nicht so. Das hat man jetzt gesehen. Ich glaube auch nicht, dass ihn das auszeichnet. Es ist sicher ein Fehler, den er gemacht hat. Sehr bewusst, wo man Vorsatz unterstellen muss. Schade.
Dann noch eine Frage. Du als Podcast Experte. Wie viel Energie würdest du jetzt rein investieren als Philip Westermeyer, um jetzt einen Podcast mit Tarek und Fynn für Sonntag zu droppen?
Also ich glaube, es ist ein großer Vorteil, deine eigene Follower-Schaft zu haben, so wie Fynn. So dass er, bevor das ZDF Magazin Royale rauskam, der Story in der Welt hat. Ich glaube, das ist unheimlich wichtig. Das gab es vor Social Media nicht, glaube ich. Stell dir vor, du bist jemand, der keinen Zugang zu Medien hätte, dann bist du dem auch ein bisschen ausgeliefert. Magazin Royale hat er nichts falsch gemacht, aber es ist natürlich immer tendenziell, also stellt die Fakten zusammen, die ein Bild zeichnen, was nicht das volle Bild ist. Und ich bin großer Fan von Jan Böhmermann und Magazin Royale, finde aber trotzdem, dass da oft so irgendwelche Zeitungsüberschriften von 2013, 17, 21 gemischt werden, um einfach eine Story zu erzählen. Ich finde, das ist auch nicht immer 100 Prozent, aber wahrscheinlich ist es journalistisch sauber, aber man muss auch das hinterfragen. Wo wollte ich hin?
Podcast.
Achso, die Story draus haben. Deswegen ist es für ihn vielleicht gar nicht so wichtig, jetzt einen Podcast zu machen. Ob das für OMR wäre, also die Nachfahren auf dem Podcast wären sicherlich groß. Aber willst du jetzt unterstellen, dass About You da mit drin steckte? Oder warum muss da jetzt Tarek mit?
Naja, About You wurde erwähnt und war bestimmt einer der großen Endkonsumenten. Oder nicht Endkonsumenten, aber für die wurden ja viel von den Masken produziert. Und sie wurden erwähnt in der Nummer.
Ich glaube übrigens, unsere Pullis können nicht fast unmöglich aus Asien kommen, weil die Lieferzeit hätte dann länger. Also bei den jetzigen Problemen ist es unwahrscheinlich, dass die in der Zeit von Asien herkommen könnten.
Plus bei so kleinen Stückzahlen lohnt sich das gar nicht. Bernd und Mimi, die Produktpolizei wird mir weiterhelfen, das nochmal zu kontrollieren. Und ich hab den Jungs ja geschrieben, sie sollen nochmal mir das auch bestätigen.
Wer den Hoodie nicht haben will, darf ihn zurückgeben und wir spenden das Geld. Also die Hoodies bezahlen ja eh wir, von daher gibt es eh keinen Anspruch darauf, würde ich behaupten. Wer den Hoodie nicht haben will, kann uns das schreiben und dann spenden wir das Geld noch zusätzlich an ein bisschen Lifeline, was der gekostet hätte.
Macht das Sinn?
Ja. Ja. Soll niemand das tragen, bis man was auf keinen Bock hat.
Genau, soll auch niemand was haben, was nur im Schrank rumliegen hat. Und letzte Frage, was denkst du, wie viel Prozent an Klamotten, die nicht in Europa hergestellt wurden, steht überhaupt made in Europe drin? Also das kann ja eigentlich jeder machen.
Ja, es gibt doch diesen Trick, dass du das Label in Euro, also machst ein schönes Stofflabel, stickst das von innen rein und dann kannst du sagen, assembled in Europe oder irgendwie sowas. Oder? Ja. Entschuldigung, ich wollte, dass ich dir das versaut habe. Sollte man schon wissen. Hast du einen guten Film, was ist der beste Film über die Verbrechen der Modeindustrie?
Boah, keine Ahnung.
Gibt's aber auch genügend.
Bestimmt. Bestimmt. Aber ja, wir werden, das wird auf jeden Fall spannend. Bin gespannt, ob Finn noch auf die OMR kommt.
So, und du hast auf jeden Fall, also du hast geschafft bei der Hoodie-Aktion, ich trete natürlich nicht raus, das ist dumm genug gelaufen für dich. Und wie gesagt, das ist auch meine Verantwortung, ich hätte mich ja selber kümmern können. Und dann wäre es wahrscheinlich nicht besser gelaufen. Aber so, wir haben jetzt die Hoodies bei einer der nicht besten Optionen, vorsichtig gesagt, bestellt und du hast es dann aber nicht mal geschafft, in die Sendung zu kommen mit einem WhatsApp-Verlauf. Ja, genau. Das wäre das Mindestziel gewesen. Aber, ist ja gut. Genau. Aber vielleicht kommen wir rein, wenn rauskommt, dass wir einen schönen Urlaub machen im Sommer von den 650.000 Euro.
Den Screenshot hast du gelöscht, ne?
Genau. Mission Lifeline ist nämlich eigentlich Glück, das ist keine Familienstiftung.
Ja, genau. Vielen Dank dafür. Dann lass mal weitermachen, wir haben ja ein bisschen Earnings hier, ich kriege auch schon DMs, dass du dich zu irgendwelchen Aktien äußern sollst.
Was denn noch? Also ich muss mal sagen, letzte Woche war ja die spannende Woche mit GAFA, die macht echt Spaß, finde ich. Da gibt es so drei, vier richtig wichtige Earnings. Und diese Woche ist definitiv die, also wir haben noch zwei, drei Fragen vorher und auch hinterher, aber diese Woche ist definitiv die richtig schwere Earnings-Woche, wo so irgendwie zig SaaS und E-Commerce-Konzerne. Das ist schon ein erheblicher Aufwand, auch da durchzusteigen. Aber auch große Freude natürlich. Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Keine spezifischen Kauf- und Anlageempfehlungen. Keine Anlageberatung, keine Rechtsberatung, keine Steuerberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Verantwortung für solche Trades liegt bei euch. Philipp und Philipp haften nicht vor eure Verluste. Philipp und Philipp und Philipp können ihr Risiko dis- Position der Hörer in nicht einschätzen. Ihr entscheidet selber, was ihr kauft und tragt dafür auch die Verantwortung. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.eu slash disclaimer nachlesen.
Lass mal die erste Frage starten. Und zwar machen zwei, drei Jungs eine Firma, SaaS-Produkt für im Immobiliensegment. Und die haben es geschafft mit 50.000 Euro 250.000 ARR zu machen, also Umsatz im Jahr. Wieder keine Umsatzproben. Und jetzt haben sie ein bisschen Geld übrig und sollen überlegen, was sie damit machen. Ob sie es ausgeben sollen oder lieber nicht. Und ausgeben würde auch bedeuten, es jetzt nicht in wirklich notwendige Sachen auszugeben. Also zum Beispiel bessere Hardware oder irgendwie nochmal eine Messe mehr besuchen oder so was. Also oder Marketingkanäle, die einfach einen schlechteren ROI haben. Was würdest du als Jungunternehmer, Unternehmensführer machen, um ein bisschen Steuern zu sparen oder vor allem das Unternehmen weiter nach vorne zu bringen?
Ja genau, du hast jetzt gerade noch erwähnt, das Steuermotiv scheint eine der Hauptfragen zu sein. Sollte man jetzt Kosten produzieren, um nicht Steuern abzuführen auf den Gewinn? Also 250.000 ARR mit 50.000 Marketing zu machen ist deiner Meinung nach?
Ich würde sagen nicht so gut.
Ja es ist eigentlich zu. Es ist ein krasser Fail, aber eigentlich so, weil es heißt, man hat brutal unterinvestiert. Also man kann sich auch damit rüben, dass man unheimlich effizientes Marketing gemacht hat. Nämlich man hätte eine Magic Number von 5, wenn das richtig ist. Oder eine Payback Period von irgendwie zwischen 2 und 3 Monaten. Aber eigentlich heißt das, man hat zu wenig Geld ausgegeben. Weil man strebt eigentlich an, selbst wenn man sehr konservativ arbeitet, zum Beispiel die ersten 9 Monate des ARR, das wären ja in dem Fall hier ein bisschen unter 200.000 Euro, in Marketing reinzudrücken, um dann maximal zu wachsen. Und hier hat man jetzt aber eigentlich zu sparsam Marketing betrieben. Und deswegen brauchte man nur ein Fünftel des Umsatzes, um das zu generieren. Und hat damit eigentlich Geld auf der Straße gelassen. Sollte man deswegen jetzt diese, oder jetzt könnte man aber einen zweiten Fehler machen, und das Geld dann irgendwie bloß um Steuern zu sparen irgendwo reinprüfen. Ich glaube das ist definitiv falsch. Dann würde ich eher sagen, dann zahlt es euch als Gehalt aus. Oder was weiß ich, dann habt ihr ein bisschen Geld im Warmen. Aber tatsächlich, das ist eigentlich das, was du auch schon erwähnt hast. Man sollte jetzt definitiv auch Marketingkanäle mit einem schlechteren ROI in Betracht fassen. Also man muss sich einmal eigentlich modellieren, was ist die, also man kann entweder auf Basis von der Payback Period, also wenn man SaaS plus Payback Period oder SaaS plus Magic Number googelt, oder auch ROI, dann findet man da entsprechende Rechnungen. Und ich glaube das müssen Sie einfach mal machen, um zu sehen, was ist ein Zielwert, mit dem Sie sich wohlfühlen. Das sollte aber jetzt nicht eine Magic Number von 5 sein, sondern selbst wenn man sehr, sehr konservativ ist, dann kann man sagen, 1,5 oder 2, also dass man bereit ist, 6 Monate des Umsatzes auszugeben, oder ja 6 bis 9 Monate des Umsatzes auszugeben, um dann ERA zu generieren. Es sei denn, man hat die begründete Vermutung, dass die Churn im zweiten Jahr extrem hoch sein wird. Also es kann natürlich sein, dass man eine hohe Churn hat, dann kann das ERA von 250.000 auch ganz schnell wieder wegschmelzen. Das wäre natürlich ungünstig. Aber ansonsten müsste man eigentlich mehr Marketing ausgeben. Und das heißt ja auch, vielleicht ineffizientere Kanäle spielen, also entweder die Gebote erhöhen bei Google und Facebook oder LinkedIn, oder eben auch mal eine Messe machen, wo man nur mit 3 Leads nach Hause geht. Aber mein Gefühl ist, dass Sie unterinvestiert haben im Marketing. Was ich mal nicht machen würde, ist jetzt irgendwie eine 40.000 Euro Espresso-Maschine fürs Büro bestellen, bloß um Steuern zu sparen. Ja, da kriegst du irgendwie die Hälfte vom Staat dazu, aber ich halte es für unfug, sich dann einen besonders großen Firmenwagen zu kaufen, oder was weiß ich, wenn man das Geld übrig hat, dann kann man es ja ausschütten oder sich als Gehalt zahlen. Ansonsten wäre das Schlauste, sozusagen mit den wenigen Zahlen, die wir haben, ist es offensichtlich zu effizient beim Marketing, also zu konservativ gedacht, ist mein Gefühl zumindest. Und wenn das ein Venture Case werden soll, also auf Wachstum ausgelegt ist, dann könnte man das Marketing jetzt guten Gewissens weiter auftreten, nach meinem Gefühl. Oder?
Ja, wenn du meinst, es liest sich so ein bisschen, dass Sie happy sind mit der Sache, wie es so ist, wie es optimiert ist und einfach das so weiter durchziehen wollen.
Also mal zum Vergleich eine Public SaaS Company, also das ist irgendwie was an der Nestec notiert ist, würde um 250.000 Euro ARR zu generieren, ungefähr 200.000 ausgeben in der Regel. Das heißt eben, sie sind viermal, fünfmal, je nachdem wie man es sieht, aus welcher Richtung effizienter. Und das heißt, sich irgendwo in der Mitte zu treffen, man muss ja nicht so Vollgas gehen wie die und hohe Verluste machen zwischendurch, aber man kann schon sagen, ich bin mal bereit ein halbes Jahr Akquisekosten auszugeben, um dann ARR zu generieren.
Dann nächste Frage geht über Labor Shortage, also dass es so wenig Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen gibt und vor allem für amerikanische Growth Stocks, also die Bedeutung, dass jetzt mehr und mehr Anteile gebraucht werden von der Firma, um Mitarbeiter zu bekommen, zu halten, weil ja die Aktien oft Teil des Gehaltes sind. Und siehst du das auch so, dass das jetzt schwieriger wird? Also wir sehen ja manchmal diese, wie heißt das, Stock-based Compensation, die irgendwie dann immer wieder große Kostenblöcke sind. Ist das ein Thema in den kommenden Monaten? Verwässern wir als Aktionäre, weil Mitarbeiter bessere Pakete bekommen?
Ja, also da wurden viele Sachen zusammengeworfen, die isoliert gesehen richtig sind, aber wahrscheinlich nicht so ganz. Und am Ende wird dann vor allen Dingen, ich glaube es wird Wachstum mit Dilution sozusagen in Verbindung gesetzt. Aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob das Sinn macht. Also die Labor Shortage im Tech-Bereich, die gibt es schon seit Jahren. Nach meinem Gefühl verstimmert sie sich auch nicht. Es gibt zwei Sachen, die das, also du hast eine generelle Fachkräftemangel bei STEM-Berufen oder insbesondere Informatikern. Du hast dazu die GAFA-Konzerne, die unheimlich viel Arbeitskraft binden, was den anderen Firmen nicht hilft. Und du hast die NFT- und Kryptoszene, die unheimlich viel gute Entwickler binden, um genau nichts an Output zu generieren. Bilder. Genau, irgendwelche 8-Bit-Bilder. Das hilft jetzt alles nicht, aber das Problem haben wir eigentlich seit Jahren. Das heißt, die sich aktuelle intensivierende Labor Shortage betrifft vor allen Dingen den Blue-Color- oder Low-Skilled- oder unausgebildeten Bereich, je nachdem wie man es nennen möchte. Oder man kann auch sagen, die essentiellen Arbeiter, die vielleicht im Zug, im Krankenhaus, im Pflegeheim, hinter der Kasse arbeiten, da ist eigentlich sozusagen die neue Labor Shortage. Das heißt nicht, dass Tech-Berufe oder Ausbildungsberufe oder Berufe, die einen Universitätsabschluss erfordern, nicht auch in High Demand sind, aber die neue Labor Shortage ist eigentlich eher so im Logistik, Retail und Pflege, Healthcare-Bereich, würde ich sagen. Trotzdem muss man sich immer die Dilution anschauen. Deswegen habe ich jetzt mehr und mehr im Sheet auch immer die Anzahl der Shares und die Share-Based-Compensation und sowas noch extra eingetragen, damit man es ein bisschen nachvollziehen kann. Da gibt es schon Firmen, wo irgendwie die Shareholder zu fast 20% im Jahr oder so diluted werden. Durch die Herausgabe von vielen Stockoptionen, das muss man schon mit betrachten. Das jetzt gegen das Wachstum aufzurechnen, da bin ich mir auch nicht so sicher, ob das Sinn macht. Was man tun sollte, beziehungsweise was die GAAP, so diese General Accepted Accounting Principles in den USA, wenn man auf die Gap Numbers schaut, dann hat man das schon drin. Also man muss Stock-Based-Compensation oder Share-Based-Compensation mit in die Gap Buchhaltung mit reinnehmen. Das heißt, im ganz normalen Income Statement ist das schon berücksichtigt und du siehst indirekt, wie du diluted wirst, weil die Zahlen deutlich negativer als der tatsächliche Cashflow zum Beispiel sind, weil da Shares mit reingerechnet werden zu ihrem derzeitigen Preis. Was ein bisschen Effekt hat, ist wie hoch oder tief gerade die Aktie steht. Wenn sie tief ist, muss man mehr Aktien rausgeben, was doof ist. Wenn sie hoch ist, sieht es auf dem Balance Sheet teurer auf, was auch nicht gut ist. Aber das gleicht sich wahrscheinlich auch so ein bisschen aus. Deswegen muss man da nicht extra viel Achtung drauflegen. Worauf man achten muss, wenn man nicht in die Dilution Falle, also Dilution ist Verwässerung, ist immer mehr neue Stockoptions rauszugeben an Mitarbeiter. Dadurch haben die eigentlichen Shareholder dann immer weniger Anteil an der Firma. Worauf man achten muss, ist einfach der Unterschied zwischen Gap und Non-Gap Earnings oder zwischen Gap Earnings und Cashflow. Oft sagen dann Firmen, sie haben ein positives Adjusted Ebitda von 50 Millionen oder ein Non-Gap Operating Income von 50 Millionen und dann ist das Gap Income aber minus 200 Millionen. Dann ist ganz oft der Grund, dass da minus eine Viertel Milliarde an Sharebase Compensation, die rausgeprügelt wurde, dazwischen steht. Darauf sollte man eher achten. Eine zusätzliche Rechnung dafür anzustellen, macht, glaube ich, nicht so viel Sinn. Und wie gesagt, ich habe mich das Gefühl, dass es sich im Tech-Sektor gerade, dass der Druck noch höher wird, der war in den letzten Jahren hoch. Ich glaube eher, dass es mehr und mehr Firmen gibt, die jetzt, Facebook, obwohl es ihnen ja qua eigenen Zahlen hervorragend geht, scheint sehr viel defensiver zu heiern. Ich könnte mir vorstellen, dass andere Firmen auch weniger heiern, denen es nicht großartig geht. Von daher könnte sich das sogar wieder ein bisschen entspannen, könnte ich mir fast vorstellen.
Letzte Woche war die News mit Tragio, oder wie heißt der Laden, der die ganzen Amazon-Händler kauft, dass die irgendwie Brut rausgeworfen haben. Robinhood hat ja auch schon ein bisschen sich von ein paar Leuten befreit.
Genau. Tragio hat natürlich ein Problem. Dieses Amazon-Aufkaufen funktioniert in einem steigenden Zinsumfeld natürlich gleich deutlich schlechter. Wenn du mit Fremdkapital Firmen aufkaufst, dann wird dein Leverage, mit dem du arbeitest, deutlich komplizierter, wenn du mehr Zinsen zahlst, logischerweise, und eventuell trotzdem viel Konkurrenz auf der Kaufseite hast. Das macht es nicht einfacher, ehrlich gesagt. Robinhood hat entlassen, das war Susan, eine sehr interessante Woche diese Woche übrigens, die hat gesagt, wir machen eine Achterbahnfahrt. Erstmal hat hier JPOW gesagt, dass er nur 50 und nicht 75 Basispunkte den Zins erhöht. Darauf konntest du in meinem Trading-Account sehen, wie die Scheiße hochgespült wurde. Ganz ehrlich, wenn jemand merkt, an den Zinsen wird nicht gedreht, kommen sofort die schlechtesten Companies der Welt mit zweistelligen Gewinnen hervor.
Du willst sagen, das erste Mal dieses Jahr war dein Screen grün.
Nee, in den Scheiß-Companies bin ich ja short. Das heißt, der ist von irgendwie minus 20 Prozent auf minus 42 Prozent oder so gegangen. Es macht überhaupt keinen Spaß, wenn die ganze Gülle da hochkommt, weil die Geldpresse langsam angezogen wird. Aber dann, das hat selbst Hotly, wir reden gleich mal über Hotly noch, Hotly hat die schlechtesten Zahlen, also ich habe sehr schlechte Zahlen vorausgegaben, sie sind genauso schlecht geworden. Erst hat der Markt sich relativ wenig gekümmert, weil offensichtlich jeder davon ausgegangen ist, oder die Leute komplett schmerzbefreit sind, ihnen ist vollkommen egal, was die noch für Zahlen liefern. Dann kam aber die Notenbank-Entscheidung. Dann ist Hotly innerhalb der letzten zwei Stunden des Tradings noch mal zehn Prozent hochgegangen zusammen mit allen anderen Drecks-Aktien, die nicht überleben werden. Nur weil sich das Zinsklima nicht so angespannt gestalten wird. Aber am nächsten Tag kam ein riesen Crash, der mein Hauptdepot natürlich sehr negativ beeinflusst. Aber Palantir ist nur noch neun Cent von dem 10-Dollar-IPO-Preis entfernt. Sekunde. Ich glaube, inzwischen langfristig, wenn alle Predictions waren ... Ach so, die Burns hat noch gar nicht auf. Ist jetzt in einer halben Stunde auf. Also, pre-Market sind wir sechs Cent über zehn Dollar. Sieben Cent, das kann ich selber machen. Sieben Cent kriege ich zu drücken mit Optionen. Meine Palantir-Prediction könnte noch wahr werden, dass sie nach zwei Jahren gedauert, aber sie werden eventuell unter dem IPO-Preis landen bald. Und Northern Data ist ... Sekunde, es geht weiter mit den Höhepunkten. Northern Data ist unter 44 gewesen heute. Man merkt, meine Laune hängt überhaupt nicht am Trading. Also, ich fasse nochmal zusammen. Ach so, und Eform und Shopify haben auch jetzt richtig schöne, schlechte Zahlen gebracht. Das heißt, es verbessert sich jetzt wieder. Nach meiner schlechten Meta-Wette, in der bin ich übrigens dringend geblieben, da habe ich mir jetzt überlegt, ob ich stur und dumm bin und habe gesagt, ja. Und Meta bleibe ich drin. Ich weiß, ich muss mir noch einen guten Call, also eine gute Long-Wette dagegen. In Snap will ich Long nicht unbedingt drin bleiben. Aber ich bleibe Meta-Short. Und ansonsten, nach dieser kurzen Hoffnung, weil die Notenbank nicht so stark reagiert hat, gab es ja gestern den sehr, sehr größten Sturz seit 2020, glaube ich. Da hat C3.AI wieder schön erwischt, Eform, wo bin ich noch, Short. Revian sehr gut, Shopify sehr schön. SimpleCode erhält sich gut. Läuft wieder besser. Man merkt es auch. Es haben Leute gesagt, ich klang nicht glücklich jetzt mal. Ihr braucht euch keine Sorgen machen. Wenn die Dreck-Aktien endlich wieder verprügelt werden, geht es mir auch besser.
Also ich fasse zusammen, du freust dich, dass die Aktien, die du nicht so gut findest, genauso leiden wie beispielsweise Cloudflare, die du sehr gern hast.
Das hast du sehr gut beobachtet, Fair Enough. Da hast du recht, den anderen geht es auch nicht gut. Aber bei denen weiß ich ja, dass ich einfach nur länger drin bleiben muss und dann wird alles gut. Da bin ich entspannt im Long-Portfolio. Da gehört mir ja genau das Video an der Kampagne, da muss ich nur warten. Und Social Chain ist unter 13, auch krass.
Was war da nochmal die Wette? Du hast an der Weihnachtsfeier irgendeine Wette mit Westermeyer dazugehabt. Mit dem? Ich meine mit Westermeyer.
Ah stimmt, oh Gott, oh Gott, oh Gott. Achso, der Podcast, den Teil vom Podcast, den ich gehört habe, war übrigens richtig gut. Hat es gesagt, muss ich nochmal sagen. Also erfährt man auch Neues. Ich höre eigentlich jeden Podcast mit Philipp, oder fast jeden. Und ich habe viel Neues erfahren. Ne, Social Chain, Sekunde vom Höhepunkt, sechs Monate muss das her sein. Von 60 auf 13, was ist das? Minus 80, nicht ganz, minus 78 Prozent. Genau, wo waren wir?
Ich hätte jetzt eine Frage. Meinst du es würde Sinn machen, dass ich mir jetzt über Robinhood ein bisschen Geld leie und dann davon zum Beispiel Cloudflare kaufen würde? Die haben doch jetzt hier ein neues, da kann ich doch jetzt meine Aktien beleihen, oder habe ich das falsch verstanden?
Genau, also Aktien beleihen konnte man bei Robinhood schon immer. Ob das gut ist, muss man sich fragen. Aber bisher hat Robinhood dafür die Aktien dann bei irgendwelchen ETFs oder solchen Leuten geliehen, die die Aktien auch wirklich halten. Das sind oft die ETF-Provider zum Beispiel, die dann die Aktien zu Leihe anbieten, um ein bisschen extra Rendite zu machen. Und was sie jetzt machen, und da verliert man natürlich ein bisschen Marge, und was sie jetzt machen, ist, dass sie eigentlich das Verleihen der Aktien der Nutzer untereinander ermöglichen. Das heißt, sie sagen, wenn jemand sich gerade 100 Tesla-Aktien zum Shorten leihen möchte, dann haben wir auf Robinhood auch jemand, der gerade diese Aktien besitzt in der Regel, über einen Sparplan oder auch einfach so. Und warum verbinden wir nicht einfach die beiden Parteien und nehmen uns da eine Marge, statt mit einem externen Provider zu arbeiten? Und man glaubt, dass man die Rendite aus Margin Trades, aus dem Verleihen von Aktien, damit verdoppeln kann. Von daher, für Robinhood ist das eine schlaue Sache. Das ändert sich jetzt vom Risikoprofil nicht, solange man nicht neue Incentives macht, das jetzt noch zu fördern. Aber das heißt eigentlich nur, dass statt der ETF-Provider bekommen jetzt die Robinhood-Nutzer die Gebühren fürs Verleihen der Aktien. Das halte ich fast für eine sinnvolle, ne, ich halte es für eine sinnvolle Sache, das zu machen. Sofern man jetzt das nicht übertreibt und damit noch mehr Margin Loans ermöglicht. Dass die Leute, die Aktien halten, ein Zusatzeinkommen haben, ist ja eigentlich total gut.
Dann, was war sonst noch so los? Ich habe einen Überschuss gesehen, Tiger Global läuft nicht so gut?
Ja, Tiger Global ist der sozusagen bekannte Late-Stage-Hedgefund oder Vermögensverwalter, der sozusagen einen Großteil, so ein bisschen wie Softbank, auch einen Großteil der späten Runden hochschiebt. Und außerdem, dafür bekannt ist, dass sie eben sehr schnell entscheiden, keine super Due Diligence machen, oder die Due Diligence an Bain outsourcen, kein Board-Seat haben möchten, sondern sehr, sehr schnell Kapital allokiert haben. Und damit sicherlich einen gewissen Teil zur Übertreibung in den privaten Markt, Late-Stage-Private Markets beigetragen haben. Und dann auch immer weiter runtergegangen sind bis zur CSA eigentlich. Und die waren im April jetzt 15% unter Wasser mit dem Fonds. Und auf Jahressicht sind sie 44% im Minus, was ganz ordentlich ist. Also das muss man erstmal wieder einholen. Ich meine, so ein Fonds hat ja eine relativ lange Haltephase. Das heißt, kann die normalerweise, muss man dazu sagen, ich hatte die Möglichkeit, über einen Fiederfand in Tiger Global zu investieren. Das war sogar besonders verlockend, weil die Fonds heißen immer PIP. Also die heißen Tiger Global Management PIP 15, war glaube ich die letzte. Dann habe ich mir mal schicken lassen, wie schnell die sozusagen das Geld abfragen. Normalerweise dauert es so zwischen ein und drei Jahre, eher zwei bis drei Jahre, bis sozusagen das Geld komplett abgefragt wird von dem Fonds. Und da ist es so, dass sie teilweise nach acht bis zwölf Monaten sozusagen durch eine Fondsgeneration durchgebrannt sind, also das Geld komplett allokiert haben. Und dann quasi ein Jahr später, spätestens so neun Monate später, den nächsten Fonds raisen. Und es war wahrscheinlich ganz schlau, dass ich da jetzt nicht investiert habe. Weil das, was jetzt am meisten beeinträchtigt ist durch die schlechten Public Markets, ist natürlich der Late-Stage-Bereich, weil da der Vergleich zu den Public Markets, zu den Börsen am einfachsten ist. Und deswegen werden da die Multiples schon mal angepasst, weil man natürlich weiß, dass man Klarna jetzt vielleicht nicht mehr für 46 Milliarden an die Börse bringt oder dass auch die 100 Milliarden von Stripe kein Spaziergang werden etc. etc. Und da Tiger oft eine der letzten Parteien waren, die da die Investments noch hochgemarkt haben, aber auch andere, Tencent, Softbank, die Staatsfonds, Temasek, Saudis, Mubadala etc. genauso oder TST. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass sie jetzt unter Wasser sind. Die Erfolgsgeschichte könnte jetzt damit erstmal dann, das galt ja als irgendwie innovatives neues Modell, wie man extrem effizient Kapital allogieren kann im Venture-Markt. Und jetzt zeigen sich das erste Mal auch die Risiken sehr manifest dadurch. Minus 44 Prozent ist schon viel. Das junge Fonds ein bisschen unter Wasser sind ist gar nicht. Tiger hat auch ein Hedgefund und ein Venture-Fund, muss man nochmal unterscheiden. Ich glaube da geht es um den Global Hedge Fund. Ich weiß nicht, ob die es vermischt haben. Wobei mir hat jemand gesagt, dass der Hedge Fund von Tiger Global eigentlich überwiegend short ist. Und deswegen müssten sie eigentlich nicht getroffen sein. Also vielleicht geht es doch um das Gesamtportfolio oder so.
Dann lass uns mal in die Earnings gehen. Fangen wir an mit Shopify. Pip sagt immer E-Commerce ist schwierig. Ich würde sagen, da hast du recht gehabt.
Ja, nicht bei allen Unternehmen, das lernen wir heute auch noch. Aber beim überwiegenden Teil. Und zwar ist es bei Shopify so, dass, was Shopify macht, sollte eben klar sein, es ist ein Shop-System, womit jeder sehr schnell seinen eigenen Shop oder sein ganzes Start-Up bauen kann. Und darauf basierend bauen sie auch ein Full-Fulfillment-Netzwerk, Payment und so weiter. Ein ganzes Ökosystem für SMBs, die jetzt nicht z.B. auf Amazon aktiv sein wollen. Und sie haben im Prinzip zwei Geschäftselemente. Das eine ist das sogenannte Subscription Revenue. Das ist letztlich die SaaS-Fee, also die Recurring Software-Fee, die du bezahlst, damit du das Shop-System Shopify oder Shopify Core oder Shopify Plus benutzen darfst. Und dann haben sie Merchant Solutions, was wiederum eine Volumenabhängige, oder vom GMV, dem Gross Merchandise Volume, das ist alles, was über die Shops der Händler verkauft wurde, abhängig ist. Und logischerweise, das hatten wir, ich glaube, bei den vorletzten Earnings mal besprochen, da dachte ich eigentlich schon, dieser Effekt wird früher eintreten. Er hat jetzt ein bisschen länger gebraucht. Es war klar, dass der Teil Merchant Solutions mindestens langsamer wächst oder sogar schrumpft. Und da ist es jetzt so, dass im Vorquartal waren die Merchant Solutions Einnahmen noch bei 1,029 Milliarden US-Dollar. Und die sind jetzt runter auf 859 Millionen US-Dollar. Das ist insofern aber auch nicht verwunderlich, das war das Weihnachtsquartal, das davor. Da ist Shopify logischerweise historisch stärker. Aber es ist schon nochmal ein deutlicher, stärkerer Abfall, weil im Vorquartal war das Wachstum immerhin noch 47%. Jetzt ist das Gesamtwachstum bei den Merchant Solutions auf 28% runter. Und, und das ist bedenklich, das ist eigentlich, was ich das letzte Mal dachte, was schon eintreten könnte, aber dann ist es später eingetroffen, als ich es dachte, und zwar das Wachstum der Subscription Solutions. Das ist das erste Mal, also es ist gegenüber dem Vorjahr um 7,5% gestiegen. Das berichten dann auch viele Medien, dass beide Sachen klar gestiegen sind und auch das MRR. Aber gegenüber dem Vorquartal und die Subscription Solutions hängen meiner Meinung nach nicht so stark am Volumen, sondern eben eher an der Händleranzahl. Das ist jetzt um 1,5% oder 1,8% runtergegangen. Das heißt, du kannst jetzt ganz stark vereinfacht sagen, es gibt wahrscheinlich weniger Händler oder die Händler zahlen weniger regelmäßige Gebühren an Shopify. Wobei, wie gesagt, das MRR, das Monthly Recurring Revenue, wächst noch. Das liegt konkret daran, dass die Gebühren für Shopify Core und Shopify Apps Plus sind gestiegen, aber es gibt noch ein weiteres Paket, und zwar sind es die Apps, Themes, Domains und Designs. Und da sind die Ausgaben so stark zurückgegangen, das ist netto eben ein kleiner Verlust beim Subscription. Da muss man jetzt jedes Quartal genau darauf achten. Also wird das weiter sinken, das Subscription Revenue? Das würde dafür sprechen, dass die E-Commerce Aktivität insgesamt wirklich runtergeht. Bei den Merchant Solutions, die am GMV hängen, wird es sowieso schwer werden dieses Jahr, glaube ich. Und was ganz spannend ist, man sieht in der Shopify Präsentation auch, Sekunde, lass mich die mal aufrufen, da ist ein Graph drin, der zeigt, das ist nicht das Overview Deck, sondern das Results Deck zum Q1 2022. Da ist auf Seite 5 eine Grafik aus dem Wall Street Journal kopiert, und da sieht man, dass das E-Commerce Wachstum sich stark normalisiert, also dass dieser Covid-Effekt abgebaut wird. Da wird die Penetration von Online-Retail am Gesamt-Retail in den USA betrachtet, und das sieht inzwischen nicht mehr so aus wie, also das Narrativ war ja bisher, das hat viele Jahre E-Commerce Wachstum vorgezogen, sozusagen, der Covid-Boom, und es sieht jetzt sehr, sehr danach aus, als würde das wieder auf das alte Wachstum zurückfallen. Also ja, du hattest so einen Bump, so einen Sondereffekt, wir verlinken das mal in den Show Notes, aber dieser Bump geht jetzt gerade runter auf die Trendlinie des bisherigen Wachstums. Also es ist nicht so, dass wir auf das Niveau von in 10 Jahren gestiegen sind und fallen jetzt auf das Niveau von in 6 Jahren zurück, sondern wir fallen auf genau das Niveau zurück, wo man es annehmen würde. Vielleicht bleibt es ein bisschen höher, wenn man sehr wohlwollend ist, aber es sieht gar nicht mehr so aus, als wäre das so nachhaltig, die Sonderkonjunktur durch Corona. Wenn das wahr wird, dann wird es noch schlimmer werden. Aber man muss auch nochmal sagen, die Bedingungen haben sich verändert, wobei das würde die Verteilung von Online und Offline ja nicht ändern. Naja, muss man sehen, ob man da jetzt wirklich wieder auf einen schnelleren Pfad kommt oder auf ein höheres Level. Im Moment sieht das meiner Meinung nach nicht so aus, wenn ich die Zahl richtig interpretiere. Aber zurück zu Shopify. Genau, der Gross Profit ist damit ein bisschen noch langsamer gesunken, weil die Marge leicht runtergegangen ist. Und am Ende hat man nach ein paar eigentlich sehr guten positiven Quartalen jetzt wieder einen Q1 mit einer negativen Operating Marge von 8%, was stark ins Negative gefallen ist. Gefallen ist das übrigens auch noch ganz lustig. Shopify war ja auch in unserem Lieblingsfonds Tenex DNA drin. Und nach den schlechten Earnings hat der Fonds aber bekannt gegeben, dass sie sich vor den schlechten Earnings von der Position getrennt haben. Was insofern verwunderlich ist, dass es natürlich, ich kann jetzt nicht unterstellen, dass sie es falsch wiedergeben, weil das wäre, würde ich sagen, betrügerisch. Trotzdem kann man dann ja so fair sein und seinen Anleger unterrichten, dass man es vor den Earnings verkauft hat, so lange es noch vor den Earnings ist und nicht die Earnings abwarten. Das finde ich stilistisch ein bisschen ungünstig. Aber Tenex DNA sagt, sie haben sich da gerade noch rechtzeitig getrennt von, weil Shopify ist dann 15% eingefallen. Die sagen, also die guiden zwar auch schlecht, was dazu beiträgt, dass die Aktie fällt. Sie sagen, der Merchant Growth will be comparable to 2021. Das glaube ich nicht. Comparable ist natürlich ein sehr dehnbares Wort, aber ich glaube, dass der Merchant Growth ganz klar unter 2021 liegen wird. Sie sagen aber schon, we saw lower Merchant Ads than last year. Also es gab eben schon jetzt eigentlich weniger im Vergleich zum Vorjahr. Genau. Und was positiv ist, ist, dass das Total Payment Volume inzwischen 51% des GMV ist. Also das kann man grob interpretieren, dass die Hälfte aller Transaktionen auf Shopify mit Shopify Pay bezahlt werden. Und dann wurde Tobi Lüttke noch zu Amazon Prime oder Buy with Prime befragt, was ja quasi allen möglichen Händlern erlaubt, die Amazon Prime Erfahrung in ihren Shops einzubauen bei Payment und Logistik. Und da soll es laut einem Artikel von The Information von Marty Stefano relativ verschiedene Meinungen innerhalb von Shopify dazu geben. Weil einerseits könnte das natürlich die Sales boosten. Also wenn das Bezahlen einfacher wird und die Logistik, das Logistikversprechen von Amazon dafür sorgt, dass Leute eher bereit sind, was zu bestellen, auch bei einem Shopify Händler, dann würde der Umsatz für Shopify ja auch mit steigen. Das könnte gut für sie sein. Andererseits ist es langfristig strategisch natürlich nicht unbedingt schlau, weil langfristig könnten die Händler ein Login in das Payment, in das Fulfillment von Amazon bekommen und dann wäre Buy with Prime eher so ein trojanisches Pferd, was Andrew Jassy da eingeschleust hat bei Shopify. Und das war ja auch als Gegenmaßnahme zu Shopify geplant eigentlich. Und das jetzt dann so zu umarmen, hielte ich für vielleicht ein bisschen blauäugig auch. Es hat kurzfristig ganz nette Effekte, aber langfristig sollte es eigentlich nicht so gut sein.
Dann weiter im E-Commerce. Etsy. Wie ist es denen so ergangen?
Etsy, logischerweise nicht besonders gut. Also sie bleiben auf einer hohen Ebit-Marge, aber die Zahlen waren insgesamt eher enttäuschend. Die Umsätze gehen also insbesondere im Vergleich zum Q4 zurück. Im Vergleich zum Q1 steigt man immer noch beim GMS, das ist Gross Merchandise Sales, um 3,5%. Das Revenue geht ein bisschen höher, um 5,2% hoch. Und das EBITDA geht sogar schon runter, wobei die Marge auch runter geht. Also da würde ich auch jetzt erstmal eine Bodenbildung vielleicht abwarten. Sie investieren sehr viel in neues R&D und haben ja Übernahmen getätigt in der Vergangenheit, aber insgesamt sieht es auch eher so aus, als würden die jetzt den Übernahmekader voll durchleiten. Aber haben wir auch schon vermutet, dass es jetzt kein großartiges Quartal für Etsy sein wird. Was da nochmal Rückenwind geben könnte, sind die Preiserhöhungen. Wenn sie die durchgesetzt bekommen, sie würden größtenteils im nächsten Quartal effektiv, dann müsste das Revenue im Vergleich zum GMS deutlich ansteigen. Im Moment ist der Anstieg noch nicht so groß, dass man davon ausgehen muss, dass das noch nicht im Effekt ist.
Dann etwas erfreulicher, Airbnb. Bist du da überhaupt drin? Nee, oder?
Nee, ich bin der Transparenz halber im Aufsichtsrat eines Konkurrenten von Airbnb, deswegen würde ich das so faktisch wie möglich beschreiben. Beziehungsweise habe ich es auch einmal für Ohne Aktien wird schwer gemacht in der Folge vom Donnerstag oder Freitag, im Zweifel beide hören. Aber Airbnb hat sehr gute Zahlen eigentlich abgeliefert, würde ich sagen. Also man hat die gebuchten Nächte um 58,5% gesteigert auf erstmals über 100 Millionen Nächte und Experiences pro Quartal. Das Gross Booking Volume ist um 67% gesteigert worden. Der Warenkorb pro Nacht um 5%. Man hat das erste Mal auch den Rekordwert von vor Corona wieder übertroffen im Q1. Von daher eigentlich alles sehr gut. Das Revenue ist um 70% hoch im Vergleich zu 2019 sogar um 80% und die Zwei-Jahres-Wachstumsrate wäre 34% sozusagen über die zwei Corona-Jahre. Das heißt eigentlich ganz gute Zahlen. Beim Marketing ist man immer noch nicht, also das Marketing zieht wieder ein bisschen an. Also sie geben schon auch wieder Geld aus, aber das sind immer noch drei Viertel von der Vor-Corona-Zeit eigentlich. Also man ist noch lange nicht dabei, was man vorher bei Google ausgegeben hat. Aber man hält seinen Fuß wieder vorsichtig ins Wasser, den Zeh wieder vorsichtig ins Wasser und gibt auch Geld für Marketing aus.
Moment, man gibt drei Viertel so viel, also prozentual immer noch drei Viertel?
Ne, absolut gesehen. Also prozentual ist es sogar noch ein bisschen weniger. Ein guter Hinweis. Genau, es ist absolut gesehen, drei Viertel und das Pro-GMV, also die Marketing-Ratio ist damit noch lange nicht wieder da. Aber wir sagen, dass die Marketing-Ausgaben gegenüber dem Vorjahr sind um 50% gestiegen. Die Marketingquote gegenüber dem GMV liegt bei, Sekunde, bei 2% macht Cross-Booking-Volume. Das macht eigentlich keinen Sinn, das im Vergleich zum Revenue zu sehen, das Marketing, weil das Marketing zieht ja Buchung an. Das Revenue wiederum hängt davon ab, wie viele Leute übernachtet haben irgendwo. Und der Zeitpunkt der Buchung und der Übernachtung fallen in der Regel auseinander. Es gibt Leute, die im gleichen Quartal buchen und übernachten, dann ist es in einem Quartal. Es gibt natürlich auch viele Leute, die buchen für den Sommerurlaub im Januar. Und dann entfällt das Buchungsvolume im Januar, während das Revenue erst gebucht werden kann, wenn die Reise auch angetreten ist. Man kann das ganz gut beobachten. Airbnb muss auf dem Balance-Sheet auch ausweisen, wie viel Geld sie gerade im Auftrag von Kunden oder wie viel zukünftige Kommission sie halten. Dann kannst du eigentlich das zukünftige Revenue ganz gut ablesen. Du siehst eigentlich schon, was an Revenue anfallen wird in den nächsten Monaten, weil sie das über das Cross-Booking-Volume schon vereinnahmt haben, aber noch nicht als Revenue verbuchen dürfen. Genau, deswegen schauen wir bei der Marketingquote lieber auf das Cross-Booking-Volume, weil das Marketing dieses Quartals beeinflusst ja nicht das Revenue, das beruht ja auf Buchungsvorgängen von früher, sondern das beeinflusst das Cross-Booking-Volume. Und das ist mit 2% relativ niedrig. Das war vor Corona. Im Q4 2019 war es bei 5% die Marketingquote. Also schon deutlich niedriger jetzt. Ansonsten kann man zu Airbnb noch sagen, also das Q1 ist ein relativ schweres Quartal in der Regel. Und sie sind knapp profitabel gewesen. Also Operating Income ist eine schwarze Null, würde ich sagen, minus 0,3%. Das kann man sich schenken. Und das Q1 ist aber tendenziell, weil man hohe Marketingausgaben hat, aber noch niemand übernachtet. Also es ist ja Low Season aus Travel-Sicht, aber High Season aus Booking-Sicht. Das heißt, man hat hohe Marketingausgaben, weil Hochsaison beim Buchen ist, aber man hat niedrige Revenues, weil nicht Hochsaison beim Übernachten ist. Zumindest in der nördlichen Hemisphäre. Und deswegen kann man davon ausgehen, dass wenn das Q1 jetzt schon sehr gut lief, würde ich vermuten, dass es eine begründete Hoffnung gibt, dass die nächsten Quartale sehr, sehr Cashflow-positiv werden. Also dann werden die Revenues recognized und auch der Cashflow kommt rein und es sollten gute Quartale werden. Und insgesamt muss man sagen, Airbnb ist eine der wenigen Aktien, die sind ja mitten in Corona an die Börse gegangen. Sondern das muss man erstmal schaffen und haben, notieren heute aber über dem Ausgabekurs der Aktie, ich glaube, wann war das? Q3 oder so 2020. Von daher schon ganz gut. Und dann gibt es noch einen spannenden Tweet von Brian Chesky, der CEO. Der hat einerseits die Zahlen so ein bisschen kommentiert und seine Erfahrungen des letzten Jahres. Und dann aber angekündigt, dass es das wichtigste Event seit der Gründung von Airbnb geben würde. Ein Redesign für Travel angekündigt in so einem Apple-like Event am 11. Mai, also nächste Woche, beziehungsweise kommende Woche. Und das ist ja, so etwas zu interpretieren, ist ja eigentlich deine Spezialität.
Du hast in dem Ohne Aktien wird schwer Podcast ein, zwei Ideen gehabt. Was war das?
Hast du meine Idee schon vorweg gehabt? Hast du eine bessere?
Lass erstmal teilen, was du gesagt hast. Also was sagt die Community auf Twitter?
Also im Trend wäre es natürlich zu sagen, das muss irgendwas mit Workation zu tun haben, Work and Travel. Weil das hat die Welt am meisten verändert in den letzten zwei Jahren eigentlich. Das ist nicht mehr nur Reisegeschäft bei Airbnb gibt, sondern dass viele Leute ihren Aufenthaltsort frei wählen können und freizügig innerhalb ihrer Arbeitnehmerschaft sind. Und dafür eine Solution wäre natürlich was relativ Revolutionäres, wenn man das deutlich besser nochmal macht. Und das andere, und da gibt es ein paar Hinweise in dem Statement, wenn man das genau durchliest drauf, wäre, dass sie sagen, man wechselt von einer reinen Suchexperience zu einer Suggestionsengine, die dir eigentlich sagt, wo du als nächstes Urlaub machen willst. Oder vielleicht sogar so eine Rundreihe. Also das krasseste wäre eigentlich ein Subscription-Modell, was dir sagt, so jetzt geht es weiter da hin und du bist nur noch am Reisen mit Airbnb. Wobei das glaube ich so schlecht für die Umwelt wäre. Aber ich glaube, was sie machen werden, ist, dass du mehr Dinge vorgeschlagen bekommst, statt immer selber suchen zu müssen. Weil sie sagen so auch, es wird Kunden helfen, Dinge zu entdecken, nach denen sie niemals gesucht hätten. Und das wiederum würde wirtschaftlich Sinn machen, weil Airbnb mit der sinkenden Marketingquote natürlich ein Problem hat. Nämlich, dass sie nicht mehr so gut die Nachfrage auf das Supply allokieren können. Sie müssen, sagen wir, wenn du eine große Marke bist, kommen unheimlich viele Leute direkt auf deine Homepage und sie suchen im Zweifel alles gleiche. Die wollen alle nach Cape Cod oder alle nach, keine Ahnung, wo man so hinfährt, Espen, Colorado oder Miami oder Cabo in Mexiko oder was weiß ich. Diese Holiday Rentals sind dann alle sehr früh ausgebucht und das macht Marketing dann auch sehr ineffizient. Weil man würde sagen, man würde da mehr Leute einkaufen, würde es zu keinen Conversions mehr kommen können, weil die Preise zu hoch sind oder gar keine Verfügbarkeiten. Und gleichzeitig gibt es Locations, wo die Auslastung sehr niedrig ist, was schlecht für den Host oder die Gastgeberin und für Airbnb ist. Das heißt, eine der großen Challenges ist es eigentlich die Liquidität im Marktplatz herzuschaffen und das Überangebot auf die Unternachfrage umzuleiten. Und dazu musst du eigentlich algorithmisch eingreifen in den Suchprozess. Das machst du natürlich schon so ein bisschen, dass wenn du eine Suche machst, einerseits willst du natürlich die schönsten Ferienwohnungen anzeigen, andererseits willst du natürlich auch nicht die anzeigen, die sich eh verkaufen oder die schon ausgebucht sind. Das heißt, du schiebst vielleicht verfügbares Inventar eh schon ein bisschen weiter nach oben, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie da eben noch stärker darauf hinwirken werden, die Überkapazitäten besser auszulasten, indem sie Nutzer mehr in die Hand nehmen. Aber ich kann mich auch irren. Was würdest du machen, wenn du Brian Chesky wärst?
Diese AI-Geschichte, die glaube ich keinem. Also keiner kriegt einen Algorithmus vernünftig hin, außer TikTok vielleicht. Dieses ich sag dir was du willst, weil ich deine Daten habe, das glaube ich nicht. Ich denke, dass das Produkt irgendwie so das absolute digitale Nomadenprodukt wird. Also dass es den Nutzern eine Ausrede gibt, den aktuellen Mietvertrag zu kündigen und jetzt 1000, 2000 Euro Miete monatlich an Airbnb zu geben und damit halt dann zu leben.
Das habe ich auch überlegt. Das ist ja das subscription Modell, aber also total sinnvolle Schlussfolgerung. Also dachte ich auch, dass wäre es. Das ist ein wirkliches Redesign, um in einer ganz neuen Welt zu leben. Aber du könntest sagen, vermiete oder kündige dein teures Apartment, habe 2.000 bis 3.000 Dollar zur Verfügung und reise durch die Welt. Dann was du aber tun musst ist, also A, du musst unheimlich viel fliegen von A nach B. Du kannst sagen, du kannst überall bis zu drei Wochen bleiben oder so, aber du müsstest dann ja die Miete cappen. Also ich bekäme dann eben nur Apartments in Höhe von bis zu so und so viel US Dollar. Das ist von Experience ja eigentlich auch ein bisschen doof, oder? Obwohl habe ich bei meiner Miete ja auch, da kann ich ja auch kein Luxusapartment. Du könntest so verschiedene Pakete machen, so Platinum, Silber, Gold und Hostel. Ja vielleicht. Also intuitiv fand ich das auch das Richtige. Und dann habe ich überlegt, wie würde man das bauen und dann sind mir zu viele Dinge aufgefallen, die es echt schwer machen.
Echt, das bei dir?
Das wäre zum Beispiel geil für Auslastung auch. Machst du Witze über mich? Nein, überhaupt nicht. Das wäre, fällt dir ein Bleistiftschloss ein, mein Argumentationsbleistift. Warum lachst du da? Aber auch das wäre natürlich gut, um die Shell-Farger, die unterausgelasteten Sachen voll zu bekommen.
Stell dir vor, es gibt irgendwie einen Pass, der heißt irgendwie Europe und dann kannst du in ganz Europa für 6 Monate, 12 Monate damit in einer bestimmten Preisklasse wohnen. Oder es gibt einen, der heißt nur Spain oder wie auch immer.
Also es wäre schon geil, weil eigentlich ziehst du den größten Markt der Welt, ich glaube persönliche Miete, also Residential Rental müsste der zahlenmäßig größte Markt der Welt sein. Und wenn du den zu einem Teil auf dein Balance Sheet bekommst, das wäre schon brutal. Krass.
Ja und ich kann mir schon vorstellen, du sagst natürlich fliegen, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass so ein Roadtrip-like Sache, also wir machen gerne so Urlaub, dass wir irgendwie von Hotel zu Hotel zu Airbnb zu Airbnb mit dem Auto fahren, dann immer ein paar Tage da sind und dann Stadt erkunden und dann weiter.
Was sie bestimmt gesehen haben, ist, dass es zwei Klassen von so High Engagement und High Revenue Kohorten gibt. Das eine ist sicherlich so Geschäftsleute, die in sehr guten Apartments irgendwie ein Dutzend bis 50 Mal im Jahr mit Airbnb schlafen. Die machen sicherlich viel Umsatz als Kohorte und das andere sind aber tatsächlich die Traveller, die ganzjährig mit Airbnb traveln. Die haben vielleicht nur 18 bis 50 Dollar pro Nacht, machen das aber das ganze Jahr. Und wenn du die einmal akquiriert hast, ist es letztlich wie ein Subscription-Modell. Es funktioniert schon wie ein Subscription-Modell.
Und Airbnb lebt das gerade vor mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die jetzt von überall arbeiten dürfen.
Und wenn ich dann drauf schaue, sind die Holiday Rental Kunden, die einmal in ihrer zwei Wochen Ostsee Urlaub buchen, dann vielleicht gar nicht mehr die spannendsten Kunden. Das könnte schon sein. Wir werden es am 11. Mai erfahren, wer von uns beiden recht hat oder ob der geniale Brian Chesky auf was noch Bahnbrechenderes gekommen ist.
Ich würde mir mal kurz ein Cappuccino machen. Magst du mir in der Zwischenzeit was über Oatly erzählen?
Oatly war zahlenmäßig einer der, also ich war da sehr deutlich short der Transparenzhalber. Warum, das kann man beim Twitter-Feed so ein bisschen nachverfolgen. Oatly hat eh schon, das kann man auch in unserem Sheet nachverfolgen, da habe ich es nämlich extra eingepflegt, um den Verfall zu dokumentieren. Oder vielleicht auch das Wiederaufleben, man wird es sehen. Oatly hat ein manifestes Problem bei der Cross-Margin. Also Cross-Margin ist der Unterschied zwischen Verkaufspreis und eingesetzten Gütern. Das war schon immer problematisch bei nur 32%. Zum Vergleich, ein großer Konsumgüterkonzern wie Nestle oder Unilever, Johnson & Johnson etc. würden eher bei irgendwo zwischen 45 und 54 oder 52% liegen bei der Cross-Margin. Also man möchte eigentlich die Hälfte an dem Produkt nur als Waren-Einsatz haben, um wirklich gutes Marketing damit machen zu können und Marken aufzubauen und dann auch am Ende auf eine EBIT-Marge von knapp, hoch einstellig vielleicht zu kommen. Oder vielleicht auch ein bisschen mehr. Und mit 32%, die Oatly vor zwei Jahren hatte, ist das schon deutlich schwerer. Das lag so ein bisschen daran, dass Oatly noch nicht schnell genug bei den Produktionskapazitäten wachsen kann, beziehungsweise zumindest sagen sie das immer. Und dass man quasi zu viele Mittelsmänner dazwischen hat. Also Oatly produziert eine Trockenmischung aus Hafermehl logischerweise. Dann die nächstgrößte Zutat ist Rapsöl und dann noch ein paar Zusätze. Das wird nach meinem Verständnis trocken oder als Paste verschifft und irgendwo lokal mit Wasser zusammengemischt, hochgeschält, emulgiert, was weiß ich und dann verpackt. Und weil das Lohnunternehmen letztlich für Oatly machen, muss man ein bisschen der Marge teilen, deswegen hat man eine relativ niedrigere Marge. So und was jetzt erschwerend hinzugekommen ist zu einem Modell, was sowieso nicht mehr richtig schnell gewachsen ist und erhebliche Probleme bei der Marge hatte, ist, dass die Preise für die zwei Hauptzutaten, nämlich Oats, also Hafer und Rapeseed, also Rapssaat, woraus das Rapsöl gemacht wird, brutal durch die Decke gegangen sind. Hafer hat sich auf hohem Niveau inzwischen stabilisiert, aber ein deutlich höheres Niveau. Rapsöl geht durch die Ölkrise und weil irgendwelche Idioten mit so einem Blümelöl ihren Diesel beheizen, dann wird Rapsöl zunehmend noch weiter teuer. Und das hat jetzt dazu geführt, dass die Rohmarge nur noch, das hatte ich vorausgesagt, also ich habe gesagt, sie werden vielleicht nur noch Single Digits sein, also einstellig, im einstelligen Prozentbereich sind sie jetzt bei 9,5, also sehr knapp geschrammt, aber die Rohmarge ist jetzt nur noch 10%. Also man muss sich vorstellen, aus der Rohmarge eines Produkts muss die gesamte Entwicklungsarbeit, das gesamte Marketing und die gesamten Gemeinkosten der Unternehmung, also das HR, Office, Finanzen und so weiter bezahlt werden. Und das ist schlichtweg unmöglich mit einer 10% Marge, was jetzt dazu geführt hat, dass die Rohmarge ist nur noch 9,5%, positive 9,5% und die Operating Marge, also Nachabzug dieser eben benannten Kosten, ist von minus 50 auf minus 55,5% runtergegangen. Und das Gute ist aber, dass Oatly minimal seinen Operating Loss stabil halten konnte, oder so ganz, ganz klein bisschen zurücknehmen, also statt 92,66 Millionen Verlust machen sie noch 92,15 Millionen Verlust. Und der Trick dazu ist, sie haben den Umsatz gesenkt, also sie verkaufen weniger Milch und machen weniger Verlust. Und zwar ist der Umsatz von 186 Millionen auf 166 Millionen runtergegangen, das ist gegenüber dem Vorjahr interessanterweise noch eine Steigerung um 19%, gegenüber dem Vorquartal, das ist die Zahl, die ich eben genannt habe, geht es damit eben, was liegt da zwischen, also ziemlich genau 10% runtergegangen. Jetzt sind sie in einer Todesspirale, wo sie weniger verkaufen, achso sie sagen, das liegt an, sie haben irgendwelche Ersatzteile aus China nicht bekommen, Labor Shortage, Inflation, alles mögliche natürlich, was ja auch Sinn macht. Aber Fakt ist, sie wachsen gerade nicht mehr im Vergleich zum Vorquartal und die sollten keine Saisonalität haben, dass man Weihnachten mehr verkauft, oder so. Sie haben eine vollkommen unnachhaltige Rohmarge und mit jedem 2 Euro Oatly Milchding, das du kaufst, verlieren sie eigentlich, also näher muss man die Handelsmarge rausnehmen. Genau genommen sagen Oatly verkauft die für 1 Euro an Edeka und der hast Handelsmarge wahrscheinlich, aber mit jeder 1 Euro, die sie verdienen, verlieren sie 50 Cent an Operating Margen im Moment und wachsen nicht und es ist wirklich schwer abzusehen, wo das hingehen soll. Also der Operating Cashflow ist stark negativ, es ist nicht mehr unbegrenzt viel Geld in der Bank, sie werden das irgendwann nachfinanzieren müssen und ich sehe nicht, wie es da zum Turnaround kommt. Die Turnaround Story ist definitiv, Inflation geht zurück, Lebensmittelpreise gehen zurück, China, Russland, alle Krisen lösen sich von alleine und wir produzieren die Milch überall selber. Wenn man sich dann noch die einzelnen Märkte anschaut, dann ist es so, dass EMEA, also Europa, mittlere Ost-Südafrika war vor 2 Quartalen immerhin schon positiv und hat ordentlich EBITDA abgeliefert, hatte eine 10% EBITDA Marge, was ja ganz gut ist, oder adjustiertes EBITDA. Das ist jetzt inzwischen minus 6-7% negatives EBITDA. In Amerika ist es so, dass man 47,5-47,6 Millionen Umsatz macht und 22 Millionen Verluste, also erheblich und in Asien eigentlich ganz ähnlich 50% negatives EBITDA. Stark rückgängige Verkäufe im Vergleich zum Q4, das sieht sehr, sehr, sehr schlecht aus und was dann wiederum krass ist, also dann sagen alle ja, gegenüber dem Vorjahr sind die Zahlen hier toll gestiegen, schreiben irgendwelche Analysten und die Financial Times. Also man darf ja den Fakt nicht außer Betracht lassen, dass es im Vergleich zum Q4 jetzt schon gesunken ist. Also manchmal frage ich mich auch, wie Leute nur irgendwie die Hier und Hier Zahlen lesen und dann Schluss machen und sagen, schön, der Markt hat auch erstaunlich wenig reagiert. Mich würde das in Panik versetzen, wenn ich, oh die Aktionär, aber vielleicht ist es auch schon am Tiefpunkt, wobei die noch 2 Milliarden wert sind, was mich wundert. Was interessant ist, sie gehen für das Gesamtjahr weiterhin von einem Wachstum von 37-43% aus und glauben, dass sie fast eine Milliarde, ja neuneinhalb Millionen Revenue im Schnitt schaffen wollen. Die Runrate im Moment ist 600 Millionen auf Basis des letzten Quartals, da wäre ich jetzt noch sehr skeptisch, ob sie das schaffen. Also die Gross Margin ist im Vergleich zum Vorjahr 2040 Basispunkte runter, also 20,4% weniger Marge als im Vorjahr. Da können sie wiederum nichts für, das sind die Preise. Aber, dass jetzt wirklich der Umsatz auch zurückgeht, das ist ein Problem, entweder ist es eine Ausrede, die ganzen Sachen, die sie anführen, oder sie haben es einfach schlecht gemanagt. Das ist halt eine Aufgabe, die Supply Chain hinzubekommen. Und die Operating Expenses steigen halt weiter, als wäre es eine Wachstum Company. Also die Ausgaben für Marketing, R&D und Gemeinkosten sind gegenüber dem Vorjahr um 53% gestiegen, wobei der Umsatz eben nur um 19% gestiegen ist. Also die überholen das Umsatzwachstum und es entsteht ein negativer Operating Leverage und je größer die Firma wird, desto mehr Verlust machen sie nur noch. Das sieht nicht gut aus. Aber, als Jerome Powell gesagt hat, wir machen nur 50 statt 75 Basispunkte Zinserhöhung, ist Oatly erst mal 10% hochgegangen nach der Börse. Hat sich inzwischen wieder normalisiert, aber das ist der Effekt von Billigengeld auf Schrottaktien auf jeden Fall.
Bist du irgendwo ausgesquizzt worden?
Meinst du, dass eine Position geschlossen wurde bei mir? Sekunde, nicht, dass ich wüsste warum.
Achso, einfach so, weil du so negativ bist. Bei Oatly? Ja, generell.
Ich bin großer Oatly Fan, hier steht in meinem Kühlschrank steht Oatly Barista, die wird immer billiger, das ist ja auch das krasse, die haben gesagt sie geben die Preiserhöhung jetzt langsam weiter an den Handel, aber hier auf Twitter hat ein User gepostet, im neuesten Edeka Prospekt 20% Rabatt auf Oatly Milch und die hat früher mal 2,39 gekostet, gibt es jetzt wieder für 2,09 im Supermarkt. Ja, der Philipp kennt noch die Supermarktpreise. Nein im Ernst, also das wird, je billiger die wird, das habe ich jetzt nicht erwähnt, aber die haben natürlich ein riesen Problem mit Konkurrenzprodukten. Es gibt immer wieder innovative neue Marken, die eben das mit Lupinen, Mandel, Erbsen, was weiß ich, besser oder anders machen. Die haben halt die ganzen Early Adopter gehabt, also Mandelmilch schmeckt vielen Leuten nicht, Hafermilch schmeckt vielen Leuten ein bisschen besser als Milchersatz, deswegen haben die unheimlich viel sozusagen First Mover Audience gehabt und die verteilt sich jetzt auf viele andere Produkte, gleichzeitig kommen günstigere Handelsmarken, jeder Discounter, jeder große Supermarktkette, jeder große FMCG Konzern hat inzwischen eine eigene Marke. Und das ist letztlich ein gutes Beispiel für die, die erste Maus kriegt nicht den Käse, sondern die Mauserfalle in den Nacken geschlagen. Es tut mir mega leid, ich mag das Produkt, aber es ist nicht als nachhaltige Firma aufgesetzt, meiner Meinung nach.
So wir haben noch eine ganze Menge Earnings hier, die Liste ist noch lang.
Wir machen auch mal alles gesagt Episode heute mal wieder, können auch mal wieder länger machen, schönes Wochenende, gutes Wetter, die Leute fahren bestimmt weg.
Wir machen es so lange bis Fynn Kliemann die Story gepostet hat, bis er sich entschuldigt hat. Also erstmal Lift, Lift war minus 26 Prozent, da ich mich eher um Hoodies heute gekümmert habe als um alles andere, habe ich nur kurz gesehen, die Guidants waren nicht so gut, aber der CEO scheint optimistisch zu sein. Er sagt hier Q2 ist die Opportunity, um jetzt richtig auf Wachstum zu gehen und will wild Geld ausgeben. Das fand die Börse nicht so gut, glaube ich. Börse fand das nicht so gut und Uber hat das wohl gehört und hat gesagt, okay wir sind ready, wir gehen besser jetzt raus, haben sofort Zahlen, also frühzeitig vorgelegt. Und der CEO, Dara, hat sich auch positioniert von wegen, hey vergleicht uns mal nicht mit Lift, wir sind ganz anders, wir sind viel globaler, wir arbeiten auf Scale und wir brauchen diese ganzen Discounts nicht, weil wir weltweit handeln. Siehst du das so, sind die so unterschiedlich?
Ja, Uber hat globale Netzwerkeffekte, das hat ein bisschen gedauert, bis man das erkennt, aber viele haben gesagt, man muss da Stadt für Stadt aufbauen, das ist ein krasses Operation Game, was ja auch stimmt, aber der Vorteil ist schon, dass wenn du irgendwo auf der Welt aus dem Flughafen aussteigst, irgendwie in Jordanien oder Südostasien oder Lateinamerika, wenn du den lokalen Taxis vielleicht nicht vertraust oder prinzipiell versuchst eine Taximöglichkeit zu bekommen, ist dein erster Griff eigentlich zu Uber, das hat einen Großteil der kaufrechtfertigen Weltbevölkerung installiert, während Lift glaube ich nur in New York und an der Westküste Sinn macht, oder? Ist so ein bisschen coastal oder sogar nur in New York, ne, ist an beiden Küsten so ein bisschen in großen Städten, glaube ich.
Also im Markt ist Amerika, aber auf beiden Seiten.
Nicht so viele Märkte wie Uber auf jeden Fall, ne?
Genau.
Und ich glaube das macht es schon schwerer, die Mobilität kommt auf jeden Fall wieder zurück, Uber macht glaube ich wieder mehr Mobility Umsatz als Delivery mit Essen endlich mal, aber Lift hat ja überlegt, ob sie so eine Mobility Flatrate machen, glaube ich, wenn ich mich nicht verraue. Das könnte spannend sein, aber ja, ich glaube, wenn ich jetzt auf einen setzen müsste, würde ich nicht nur wegen des Managements, aber auch wegen des Setups eher auf Uber setzen. Die haben jetzt aber einmal ihre Verluste abgeschrieben, die waren ja in Grab und Didi-Chuxing, also Grab ist Südostasien, Didi ist chinesischer Ride-Hailing-Dienst von UnzuBab, und da mussten jetzt Anpassungen annehmen, haben deswegen so einen Sonderverlust ausgewiesen. Also aber das operative Geschäft sieht eigentlich schon wieder relativ gut aus bei Uber.
Und die meinten, dass die bald Free Cashflow Positiv sind, was bedeutet das?
Free Cashflow Positiv heißt, dass du am Ende, in deiner Kasse, am Ende des Quartals mehr Geld hast als vorher. Also mehr liquide Mittel.
Für in einem Quartal.
Dass du einen Zahlungsüberschuss hast, wäre die einfache Formulierung, am Ende des Quartals.
Profitabel.
Das wiederum ist nicht so einfach. Theoretisch kann es zum Beispiel sein, dass du Free Cashflow Positiv bist, aber du gibst zum Beispiel neue Aktien an Mitarbeiter raus, dann wärst du nach Gap unprofitabel, weil diese Aktien ja einen Preis haben, theoretisch. Free Cashflow heißt, du bist beim Zahlungsstrom, bei Einzahlung versus Auszahlung positiv. Du generierst Cash, heißt das. Das kann sein, dass du es auf Kosten sozusagen von Verwässerungen machst oder so, aber es gibt gute Gründe manchmal eher auf den Cashflow zu gucken. Und es gibt gute Gründe manchmal eher aufs EBITDA und manchmal aufs Gap Income zu gucken. Man muss schon verstehen, was die Unterschiede sind.
Und glaubst du nicht, dass die jetzt mega überrascht werden, weil Fahrer immer weniger fahren werden?
Ach, wie sie vielleicht Cashflow Positiv werden, ist mit dem Uber One. Hast du das gesehen in deiner App? Dass du jetzt Uber One machen kannst, was glaube ich so ein Subscription Service ist?
Totzdem nicht.
Achso. Da hast du natürlich Prepayment und würdest die Leistung erst später abrufen in der Regel. Das ist aus Cashflow-Sicht wiederum sehr attraktiv für Uber. Also ein Subscription-Modell, wo du vorneweg zahlst und dann nach und nach das Revenue wirksam wird. Das ist ein gutes Beispiel, das ist ein Subscription-Modell. Da hättest du, sagen wir, ich habe ein Subscription-Modell, das kostet 10 Euro im Monat oder 10 Dollar. Dann würde ich sagen, man muss das dann sinnvoll über das Jahr verteilen, entweder nach der Nutzung oder einfach gleich nach Perioden. Zum Beispiel 10 Euro im Monat. Und wenn ich das aber vorweg bezahle, zum Beispiel, dann hast du im Quartal 1 einen sehr hohen Cashflow, weil mein Geld reinkommt. In den nächsten Quartalen hast du vielleicht sogar einen negativen Cashflow, weil die Fahrer auch bezahlen müssen, die mich gefahren haben. So kannst du das fortfahren. Es entsteht zum Beispiel ein Unterschied zwischen Profitabilität, Umsatz und Cashflow.
Aber wenn deine Wette nicht aufgeht und der Ölpreis weiter so bleibt oder höher geht, dann kriegen die auch ein riesen Problem. Oder geben die das einfach an die Kunden weiter?
Also Uber kann zum Beispiel den Ölpreis ja sehr gut weitergeben. Du bist ja jetzt schon gewohnt, dass du Search...
An die Fahrer hauptsächlich, oder?
Ach, du kriegst ja auch Search-Pricing als Nutzer, glaube ich. Ich glaube schon, dass der Fahrer würde im Zweifel, das wäre sogar gut, weil der Fahrer kriegt ja eine prozentuale Vergütung, glaube ich. Und wenn der Gesamtpreis steigt, ist das vielleicht sogar gut für den Fahrer, falls die das miterhöhen. Ich glaube, ein Vorteil ist, dass sie die Preise viel schneller anpassen können als eine Taxigenossenschaft zum Beispiel. Die braucht ja einen Beschluss von der Kommune, damit sie die Preise anpassen darf. Und das könnte sogar ein Vorteil sein für Uber. Wenn du mit dem eigenen Auto fährst, wird es ja auch teurer. Und wenn die Preise steigen, wird Uber Pool vielleicht wieder auch attraktiver.
Wie sieht es mit DoorDash aus?
DoorDash hat relativ gute Ergebnisse abgeliefert. Also DoorDash Lieferservice, vergleichbar mit einem Take-away-Lieferando vielleicht, hat natürlich sehr stark von Corona profitiert. Und deswegen hat man natürlich Angst, dass der Umsatz zurückgeht jetzt nach Corona. Haben aber den Markt eher positiv überrascht. Also sie haben vorher schon sehr viel verloren natürlich in letzter Zeit, aber die Earnings waren jetzt besser als gedacht. Die Orders sind um 23% gestiegen und lagen über dem Vorquartal im Gegensatz zu Delivery Hero zum Beispiel. Und der Umsatz, das Revenue, ist sogar um 35% hochgegangen mit einer eigentlich stabilen bis positiven Take-Rate. Vom Cross-Order-Volume nehmen sie 12 statt vor einem Jahr nur 11% ein im Schnitt. Das ist eigentlich sehr gut. Aber auch da muss man so ein bisschen genauer hingucken. Und zwar ist es so, dass das adjustierte EBITDA ist pro Forma sogar von 43 auf plus 54 Millionen US-Dollar gestiegen. Also da könntest du jetzt sagen, profitabler geworden nach GAAP, also den akzeptierten Buchhaltungsstandards der USA, ist aber der Verlust von 110 Millionen auf 167 Millionen gestiegen. Also sehr gegenteilige Aussagen. Und ein Großteil des Unterschieds hier ist die 130 Millionen an Stock-Base-Compensation. Die werden aus dem adjusted EBITDA herausgerechnet. Und so werden aus über minus 100 Millionen Loss auf einmal ein positives adjusted EBITDA. Und das andere ist 59 Millionen, also EBITDA heißt ja Earnings Before Interest Tax, Depreciation and Amortization, also Abschreibung und Amortisierung. Und das sind allein noch einmal 60 Millionen. Da muss man jetzt eigentlich nochmal gucken, was wurde eigentlich abgeschrieben, was man da rausrechnet. Also wenn das jetzt, sagen wir mal, Delivery-Bikes sind, dann muss man überlegen, ob das nicht vielleicht auch zum Geschäftsmodell dazu gehört. Und auch nicht ganz typisch für so ein Ding, sie haben 40 Millionen an Software allein kapitalisiert. Also das haben wir letztes Mal, glaube ich, besprochen. Das heißt, die haben die Software aktiviert und gesagt, bei uns gibt es keine Softwarekosten, sondern wir haben Entwicklerzeit in ein Asset gewandelt, letztlich. Also wir haben was hergestellt, so wie Netflix die Filme aktiviert, die gedreht werden und dann daraus Assets macht. Sagt dort, dieses Quartal haben wir einen Teil unserer R&D-Ausgaben genutzt, um Software im Wert von 40 Millionen zu erstellen, die wir dann aktivieren. Und so, das zusammen mit der Stock-Base-Compensation sorgt dafür, dass ein Gap-Loss von minus 167 Millionen und ein negativer Cashflow von 91 Millionen zu einem adjustierten positiven EBITDA, was gegenüber dem vorher dann sogar steigt, von plus 54 wird. Das Wichtigere war hier aber schon, dass die Firma wächst. Ob man den EBIT-Berechnungen da folgt, ist eine andere Frage.
Gut, das hört sich alles viel zu positiv an. Wie hat sich die Aktie in den letzten fünf Tagen bewegt?
Ich würde sagen, auf die Zahn hat sie erst mal positiv reagiert, aber sie wurde dann sicherlich verdroschen, also gestern nochmal, oder?
Minus 20 Prozent. Also nicht gestern, aber die letzten fünf Tage. Und zwischendurch, ja, ging es ein bisschen nach oben bei den News, aber sieht schon stärksthaft aus.
Weil es eher Wachstumsbereich ist und noch Cashflow negativ. Aber die Zahlen selber wurden erst mal positiv aufgenommen.
Dann lass mal was Sicheres besprechen. Wie sieht es mit Block aus? Das ist doch Krypto, das geht doch immer nach oben.
Das wurde erst so leicht abverkauft und ist dann auch nach dem Post-Market leicht hochgegangen. Square habe ich glaube ich sogar ins Sheet aufgenommen. Es wurde mal Zeit, ist noch nicht ganz voll, doch ist relativ vollständig. Was Jack Dorsey, das ist der Twitter-Gründer und auch Square-CEO, so ein bisschen ver****t hat, ist ja, dass er angefangen hat mit Square selber Bitcoin zu traden und seinen Nutzern erlaubt das zu traden. Das hat dazu gesorgt, dass man nicht mehr auf den Umsatz eigentlich schauen kann bei Square, sondern stattdessen schaut man auf entweder das Operating Income oder den Gross Profit. Was bei einem Payment-Anbieter auch gar nicht so doof ist. Das heißt, würde man jetzt die Bitcoin-Umsätze mit reinnehmen in den Umsatz, dann hat Square jetzt gegenüber dem Vorjahr sogar 22% weniger Umsatz gemacht. Der Gross Profit ist aber eigentlich zum Beispiel dann trotzdem positiv, Sekunde, ich muss mal kurz hier ausrechnen, der ist nämlich um 35, 34,4% hochgegangen. Hier und hier, also eigentlich ganz gut, also die Umsätze aus dem, das Transaction-Based Revenue ist 28,5% hoch, das Subscription und Service Revenue ist 72% hoch, das ist sehr gut und das Hardware Revenue um 30% gewachsen, das sind dann die neuen Geräte. Und Bitcoin Revenue ist minus 50% gefallen und das hat es quasi so ein bisschen sehr stark runtergezogen. Insgesamt ganz gute Zahlen, das Operating Income war bei eher negativ, da haben sie einfach sehr hohe Kosten gehabt und daher minus 27 Millionen Verlust gemacht. Genau, das war schon mal besser, obwohl das schwankt bei Square auch einfach mal sehr. Das Wichtige ist eigentlich, dass der Umsatz weiter steigt, trotz Corona, das ist ganz gut, weil Square wie gesagt diversifiziert ist, Offline-Online-Terminals hat es für Payment. Der Umsatz vom Square-Produkt selber ist 41% hoch, die Cash-App ist eher das, was langsamer wächst mit 26%. Das EBITDA ist weniger als, also auch da ist es übrigens so, dass das Adjusted EBITDA plus 195 Millionen ist, während das Net-Income minus 207 Millionen ist, also große Lücke. Da muss man sich auch genau anschauen, ob man dem folgen möchte. Aber insgesamt wurde es, glaube ich, relativ positiv, also erst ein bisschen unentschieden, dann im Nachhinein eher positiv aufgenommen. Auch da wird fleißig dilutiert, ungefähr 8% Dilution pro Jahr in Shares, die neu rausgegeben werden, aber es ist weiter auf einer Wachstumsfahrt, würde ich sagen, weiter innovativ. Ich glaube, zusammen mit Etyen einer der besseren Payment-Gambles. Also Square Long, Paypal Short halte ich eigentlich weiterhin für eine gute Idee, wobei Square halt deutlich höher bewertet ist.
Was macht man denn als Mitarbeiter, wenn man da anfängt und die Aktie irgendwie bei 250 ist und jetzt ist sie bei 80, 90?
Das hängt sehr davon ab, ob du Aktienoptionen hast oder RSUs, diese Restricted Stock Units. Wenn du RSUs hast, also das sind letztlich echte Mitarbeiteraktien, dann hast du insofern Glück, dass du nur 60% des Wertes verloren hast in deinem Beispiel. Wenn du Optionen hast, dann sind die quasi wertlos geworden, wenn der Kurs nicht irgendwie dein Strike Price, der in der Regel irgendwie der Preis des letzten Quartals oder sowas ist, übersteigt, dann sind deine Optionen wertlos geworden. Und dann muss man oft auch neue, also das Gute ist, dann schlagen sie auch nicht so, dann findet die Verbesserung auch nicht statt, weil natürlich niemand die Option ausüben würde und damit die Aktien kaufen würde. Aber in der Regel muss man dann einfach neue RSUs oder Aktien rausgeben, um dann die angestrebte Kompensation wieder hinzubekommen.
Dann lass uns ein bisschen in die Fast Fashion Ecke gehen. Zalando, wie sieht es da aus?
Da gehen wir einfach durch die Präsentation auch. Zalando spürt auf jeden Fall auch die E-Commerce Depression, das GMV, der Marktplatzumsatz von Zalando insgesamt ist um 1% immer noch gestiegen, year on year, also ein ganz knappes Wachstum, der Umsatz ist aber um 1,5% gefallen sogar und selbst das adjustierte EBIT ist mit minus 52 Millionen negativ, also spürt ganz klar eine Konsumzurückhaltung eigentlich. Der Deutschlandumsatz, in Deutschland ist das GMV sogar 3,4% negativ, Rest of the World steigt noch ein bisschen, dafür ist Deutschland aber auch noch immerhin mit 2,5% relativ profitabel, während Rest of the World jetzt wieder deutlich in die roten Zahlen rutscht. Die aktiven Kunden konnte man steigern immerhin, aber der Basket pro Kunde und die Frequenz im letzten Quartal sind halt runtergegangen, dadurch dass das Volumen auch damit, die Fulfillment Kosten sind erheblich gestiegen, die waren im Q1 letzten Jahres nur 25,5%, sind jetzt auf 29,5%, also 4.400 Basispunkte, oder 4% Punkte angestiegen, oder relativ gesehen 20% teurer, ganz ähnlich wie bei Amazon ungefähr. Man muss sagen, der Mix hat sich wahrscheinlich ein bisschen verändert, dass der Marktplatz schneller gewachsen ist als der Eigenhandel und dadurch hast du wieder diesen Verwässerungseffekt beim Fulfillment, das heißt ein Teil ist davon, ein Teil ist aber einfach auch, dass die Lohnkosten hochgegangen sind durch Inflation, das haben wir oft genug behandelt. Genau, und fürs Gesamtjahr rechnen sie weiterhin mit so rund 20% Wachstum bei GMV und beim Revenue aber nur eher zwischen 12 und 19, sehr breit spannende finde ich, aber das macht man bewusst irgendwie, weil auch zueinander nicht weiß, wie es weitergeht. Und wie gesagt, der Revenue ist minus 1,5% im ersten Quartal, das macht es nicht einfacher jetzt im Gesamtjahr noch 12 bis 19% zu erreichen. Es wird insofern einfacher, dass ab Q3 die Vergleichswerte ein bisschen einfacher werden, aber ob man dann noch genug rausholt um wieder über 12% zu landen ist gar nicht so klar, wird auf jeden Fall ein Kraftakt, aber für alle E-Commerzler ist das jetzt nicht ein zalando isolierter Fakt, sondern relativ gesehen haben sie sich wahrscheinlich sogar ganz gut geschlagen. Melly? Melly ist Mercado Libre, da gucken wir auch ins Cheat. Mercado Libre ist einer der wenigen E-Commerzler, die positiv überrascht haben und zwar sehr deutlich, muss ja gucken wie der Kurs reagiert hat, aber du hast das schon getan.
Wann hast du die Aktien verkauft?
Ja, ja, ja, soll ich jetzt wirklich gucken, damit du mich ärgern kannst? Ich gucke gerne für dich, das ist das einzige was dir noch Spaß bereitet. Kann dir mal sagen, was ich bei Agora verkauft habe bei 36 Euro, nämlich, das sehe ich hier gerade. Mercado Libre habe ich bei 818 Euro verkauft am 26.03. und jetzt sind sie, jetzt sehe ich hier natürlich, ja US-Dollar sind das, aber das muss ich jetzt noch umrechnen, Sekunde.
Heute ist ja echt wieder alles rot, Freitag nach Mittwoch.
Aber wir dürfen jetzt nicht die Laune, aber Sekunde, hat jetzt die Börse, ach ja 16 Uhr die Börse ist auf, oh wunderschön. Ich bin fast nicht mehr im Minus jetzt. Also meine, alles was ich seit dem Metacrash aufgeholt habe, weil jetzt nämlich schöne Firm und Shopify durchschlägt. Hm, fein, fein, fein. Nur Datadog ist noch tiefrot leider. Achso, da reden wir auch noch gleich drüber. Also es sind 886, ich habe 818, habe ich 40 Dollar, das sind wiederum genau 5%, 5% mehr hätte ich mitnehmen können, wäre ich drin geblieben. Und natürlich hat das, was ich stattdessen gehalten habe, er verloren. Von daher, ja, aber damit hätte keiner rechnen können, oder ich meine, vielleicht haben schlaue Leute mit gerechnet, ist auf jeden Fall cool, dass so ein E-Commerce Unternehmens auch geschafft hat, sozusagen echt noch richtig gute Zahlen abzuliefern und dagegen zu stinken. Konkret heißt das, sie haben 81 Millionen aktive Nutzer gehabt im Vergleich zu 82 Millionen im Q4, das ist aber historisch eben sehr stark, weil Weihnachtsquartal auch in Lateinamerika, das heißt das Q1 liegt immer ein bisschen unter dem Q4. Das GMV ist um 26,5% gestiegen, das Total Payment Volume um 72% massiv hochgegangen, das Service Revenue daher um 62%, das Net Product Revenue um 70%. Das heißt sie ziehen aus ein bisschen mehr GMV deutlich mehr Umsatz und Payment Volume raus. Extrem gute Zahlen, wie ich finde, insgesamt Net Revenue ist 63% hoch. Im Schnitt über die letzten zwei Jahre eine CAGR von 86%, extrem hoch, extrem dynamisch. Cross-Margin hat sich verbessert auf 47% von zuvor, 43% im Vergleichsquartal des letzten Jahres. Die OPEX haben sich natürlich gesteigert, aber dadurch, dass sie nicht so schnell wachsen wie der Umsatz gibt es einen schönen positiven Operating Leverage und man hat ordentlich Plus gemacht, sowohl beim Operating Income als auch beim Net Income. Allein der Operating Cashflow ist ein bisschen negativ, das liegt glaube ich daran, dass man im Q1 ein bisschen mehr Ware einkauft und im Rest des Jahres verkauft. Also es ist nicht ungewöhnlich für E-Commerce, wenn ich mich nicht irre. Hervorragende Ergebnisse, also verstehe ich, dass die Börse das gut fand. Relative Stärke bewiesen, kann ein bisschen sozusagen an dem lokalen Verlauf von Corona in Südamerika liegen, das ist ja Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Mexiko hauptsächlich, Uruguay vielleicht. Aber ja, richtig gute Zahlen. Hätte man genau genommen vielleicht nicht so stark mit verdreschen sollen. Ich weiß nicht inwiefern es da Lockdowns gab und ob das vielleicht alles sich ein bisschen besser durchgeglättet hat. Also sie haben definitiv profitiert von Corona, das sieht man schon sehr stark. Aber sie schaffen, also wir vergleichen jetzt mit einem Quartal, in dem sie, also im Q1 2021 sind sie um 111% gewachsen, also haben sich mehr als verdoppelt beim Revenue und hauen jetzt nochmal 63% drauf. Das heißt sie sind viermal so groß wie vor zwei Jahren. Vor zwei Jahren waren sie bei 650, jetzt sind sie bei 2,25 Milliarden Revenue. Das ist schon echt krass. Wer die gehalten hat, wahrscheinlich schlau. Langfristig sowieso gut. Also sie sind schon positiv, wachsen noch. Man kann argumentieren, die sind natürlich auch unheimlich teuer, deswegen. Aber ich würde sagen die sind ein bisschen näher am nächsten Amazon dran als SIEA Limited sogar. Wobei SIEA Limited ein paar andere Vorteile hat, aber von der Profitabilität sieht mir gerade Libre besser aus.
Und im Vergleich zu Jumia?
Aufzustenken. Dann das weitermachen zu Datadog. Datadog. Disklaimer, bin im Besitz seit Q1 der Aktie. Hat meiner Meinung nach gut abgeliefert. Also Datadog macht Server Observability, letztlich wieder ein bisschen gucken was für Applikationen auf dem Server laufen und so weiter. 83% Wachstum. Also Datadog ist eine Winnie Aktie, die schafft ihr Wachstum zu beschleunigen über die letzten vier Quartale. Dieses Quartal ist jetzt ganz leicht runtergegangen von 83,7 im Vorquartal auf 82,8. Aber sehr so dieses Wachstum. Gross Margin verbessert auf fast 80%. Die Kosten wachsen langsamer mit 69, während der Umsatz mit 83 wächst. Also auch da Operating Leverage. Operating Leverage heißt immer, dass der Umsatz schneller wächst als die Kosten und dadurch sozusagen eine Schere sich aufmacht, die den Gewinn schneller steigen lässt. Und so ist das Operating Income jetzt auch positiv das zweite Quartal in Folge mit 10 Millionen nach Gap Operating Income. Also da sind jetzt alle Aktien und so Effekte schon mit eingerechnet. Und der Operating Cashflow ist 40% des Umsatzes kann sozusagen Cash verwandelt werden. Das ist auch ein sehr guter Wert. Damit ist die Rule of 40 auf einem Rekordwert. Dadurch, dass jetzt das hohe Wachstum mit einem sehr starken Cash-Effekt zusammenkommt, ist die Rule of 40 bei 123 brutaler hoch. Ich schätze mal die müssten zwischen 30 und 40 Multiple noch haben. Mehr gibt einem die. Also die waren vorher bei dem Dreifachen natürlich. Auch die haben stark verloren. Ich muss mal gucken wie stark der Jock verloren hat. Aber das ist schon echt. Oh Gott, ich sehe gerade Cloudflare ist bei 62. What the fuck. Sekunde. Also 36 genau ist hier Sales Multiple. Das ist für jetzige Verhältnisse schon hoch, weil das eben so gute Zahlen sind. Auch die waren mal doppelt so viel wert. Also haben sich fast relativ stark gehalten. Die meisten Tech-Aktien haben eher zwei Drittel verloren. Genau Sekunde, ich gucke nochmal unten rein. Ansonsten Magic Number ist weiterhin deutlich über 1. Das ist gut. Selbst alles über 0,7 wäre schon gut. Und sie sind bei dem Doppelten eigentlich. Sie gewinnen neue Kunden hinzu. Da ist die Wachstumsrate ein bisschen langsamer als beim Umsatz. Aber das ist total gut. Die DBNRR ist regelmäßig über 130. Genauer geben sie es nicht an. Sie verwässern relativ stark über die Share-Based Compensation. Also es ist 24% der operativen Ausgaben sind allein in Shares bestritten. Das liegt vielleicht auch so ein bisschen daran, dass der Aktienpreis sich relativ gut entwickelt hat. Aber selbst nach der Share-Based Compensation sind sie Operating Income positiv nach Gap. Also da ist das wie gesagt schon drin. Von daher brutal guter Operating Cashflow, starker Free Cashflow, perfekte Aktien. Deswegen halt immer noch sehr teuer. Würde man jetzt auf Price Earnings gucken, ist man wahrscheinlich wieder im dreistelligen Bereich. Aber sie wachsen eben auch noch sehr stark. Und die Leute flüchten natürlich auch in die besseren SAAS Titel jetzt. Und das treibt dann bei den besseren die Bewertung halt noch relativ hoch weiter.
Ja also zu den besseren SAAS Titeln. Als ich mit Discord fertig war, habe ich dann Twitter aufgemacht und habe da eine Direct Message von Stefan bekommen. Stefan ist auch einer unserer liebsten Hörer. Und er schrieb, gibt Pip überhaupt mal ein Update zu Cloudfair. Die Aktie hatte er sehr gelobt letztes Jahr und ist mittlerweile, ich zitiere, komplett abgestürzt.
Also ein Update gebe ich gerne, weil ja die Zahlen erst diese Woche rausgekommen sind. Und abgestürzt sind halt alle Tech-Titel. Und auch Cloudfair, weil die einfach besonders hoch bewertet waren. Wir gehen mal durch die Zahlen. Der Umsatz ist um 54% gestiegen und damit stärker, also genauso stark wie im letzten Quartal und stärker als in allen anderen Quartalen des letzten Jahres. Also Umsatzwachstum passt noch voll. Das ist super gut. Die Cross-Margin ist bei 78%, was für Cloudfair auch ein sehr guter Wert ist, weil die müssen ja einiges an Infrastruktur bereitstellen, um ihre Service zu verkaufen. Cloudfair macht DNS und CDNs, also sorgt dafür, dass unsere Webseiten, Videos, Pornos und so weiter zuverlässig in der ganzen Welt schnell sichtbar werden. Und die Kosten sind mit 50% gestiegen, also langsamer als der Umsatz. Auch hier positive Operating Leverage. Trotzdem ist das Operating Income noch negativ mit circa minus 19% Marge. Aber der Cashflow, der ist in diesem Quartal ein bisschen schlechter, negativer. Das wird der Börse auch nicht gut gefallen haben wahrscheinlich. Der ist negative 5%, also hat man ein bisschen mehr ausgegeben. Aber die eigentlich wichtigen Zahlen, nämlich die DB-NDR ist hochgegangen auf 127. Das ist der beste Wert der letzten vier Jahre, den ich hier sehe. Die Kundenwachstum, 30% neue Kunden dieses Jahr. Die Kunden über 100.000 Dollar Umsatz sind stark gestiegen. Die einzigen, die nicht ganz so stark gestiegen sind, aber weiter gestiegen sind, sind die über 100.000 Dollar. Da ist das Wachstum ein bisschen verlangsamt, aber immer noch mit 62,6% sehr hoch. Die sind vorher einfach nur noch stärker gestiegen. Die Magic Number liegt mit 0,77% noch total im grünen Bereich. Customer Acquisition Kosten sind relativ niedrig. Marketing Ratio ist sogar runtergegangen. Rule of Forty ist stabil bei 56. Sieht super aus. Topline Wachstum ist so hoch wie immer. Das einzige ist, dass sie ein bisschen weniger profitabel gewesen sind als angenommen. Und ich glaube da sieht man halt auch, wie sich auch an Public Markets eben das so verschiebt, dass Wachstum eben nicht mehr das wichtigste ist. Ich glaube vor neun Monaten wären solche Ergebnisse noch gefeiert worden. Also alle Kernzahlen haben sich eigentlich verbessert. Von daher verstehe ich es nicht ganz so richtig, warum die jetzt gelitten haben. Dass die insgesamt genau so viel verloren haben, oder eine der Titel sind, die mehr verloren haben, verstehe ich insofern, dass sie vorher einfach sehr sehr hoch bewertet waren. Aber ich glaube es bleibt weiterhin eine meiner größten Positionen. Ich kann mal gucken, wie viel da drin ist. Also es ist deutlich weniger als vorher. Es sind immer noch 12%, die ich in Cloud-Cloud. Also es ist ein erheblicher Bestandteil in meinem Depot. Ich würde vermuten, eine der letzten Sachen, die ich verkaufen würde. Aber das war ja mal über 700% und plus glaube ich jetzt sind es nur noch verdreifacht. Aber 62% ist echt krass. Ich gucke jetzt mal, was die aktuelle Bewertung ist. Also es ist ja echt ein bisschen günstig jetzt. Also ich weiß noch nicht, ob es günstig ist. Ich muss erstmal gucken. Aber ich fand die Zahlen jetzt, dafür dass sich ja Leute auch Sorgen machen, ob das Investitionsniveau überhaupt okay ist. Ja gut, es hat immer noch 40 mal Cels. Das ist halt auch weiterhin sehr hoch bewertet einfach. Das ist schon problematisch. Aber wie gesagt, die können immerhin da reinwachsen.
Kann es sein, dass es daran liegt, dass sie eine der Firmen sind, die immer noch in Russland arbeiten und das jetzt ein paar, keine Ahnung, ETFs, die rausnehmen müssen?
Das könnte unter Umständen sein. Das hatten wir mal, also ich würde es ungern wieder aufwärmen. Wir hatten das mal besprochen in einer anderen Episode. Warum ist Cloudfair noch nicht aus Russland raus? Und wie man das sehen kann. Ich verstehe Leute, die das nicht gut finden und die Aktie deswegen meiden wollen. Ich glaube es ist auch schwer als Infrastrukturprovider so eine Entscheidung zu treffen. Also wie willst du nochmal außerhalb von Amerika Software verkaufen, wenn du quasi klar machst, dass du ein politisches Mittel bist? Schwer. Aber ja, genau. Wir haben uns das letzte Mal ausreichend behandelt. Ich weiß nicht, ob das jetzt der Grund ist. Der Grund ist eher, dass sie einer der totalen Highflyer vorher waren. Die waren ja bei 130 mal Cels oder so. Das war absurd. Aber ich glaube es ist eine der Aktien, die eine gute Chance darauf hat, mal irgendwann 10 Milliarden Umsatz zu machen mit den Dienstleistungen in 5, 6 Jahren.
Dann weiter zu Twilio. Wie ist es bei denen gelaufen? Sieht auf den ersten Blick nicht ganz so schlecht aus. Also wenn ich mir die letzten 5 Tage angucke nur minus 4 Prozent. Das ist ja schon fast grün.
Ja ich glaube die wurden vorher aber auch relativ stark verprügelt. Also es sieht in der Tat nicht super schlimm aus. Der Umsatz ist immerhin noch um 48 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorquartal aber zum Beispiel nur noch um 4 Prozent. Das ist ein relativ niedriger Wert, was aber auch so ein bisschen saisonal geprägt ist. Also das Q1 ist historisch immer oder saisonal Schwach bei Twilio. Deswegen ist es gar nicht so schlimm. Aber das Wachstum geht runter. Das sieht man auf jeden Fall. Die letzten Quartale waren 65 Prozent, jetzt 54 Prozent und jetzt nur noch 48. Also es geht langsam runter das Wachstum. Der Gross Profit ist niedriger als sonst. Normalerweise geht der Richtung 60, jetzt ist es nur noch 55. Warum schafft Twilio keine 80 Prozent? Weil sie zu viel Infrastrukturleistung einkaufen müssen bei Telcos und so weiter. Also Twilio versendet im Auftrag von Software oder Anbietern. Also SMS, Telefoncalls und so weiter. Da ist die Marge jetzt eingebrochen. Das ist eigentlich nicht so schön. Und gleichzeitig galoppieren die Kosten weiter. Und so ist das Operating Income niedriger als im Q1 des letzten Jahres. Von minus 297 auf minus 218 Millionen US-Dollar ausgeweitete Verluste. Prozentual gesehen ist es aber weniger muss man sagen. Also der Operating Margin hat sich leicht verbessert. Der Cashflow ist kaum noch negativ. Minus zwei Prozent nur negativ. Die DBNEA hat sich leicht verbessert. Ist nicht so gut wie zu Corona Zeiten, aber über 127 ist ein guter Wert. Sie gewinnen neue Kunden. Die Rula40 ist noch über 40. Das einzige was einem zu denken geben sollte ist einerseits die Gross Margin wie gesagt und die Magic Number ist unter 0,5 gefallen. Die ist im Q1 immer ein bisschen schwerer. Aber unter 0,4,5 ist schon problematisch. Also das heißt eigentlich, dass sie mit den gegebenen Marketingmaßnahmen nicht mehr ausreichend viel neues Revenue hinzufügen. Aber doch, das liegt ja natürlich auch am saisonalschwachen Q1. Das ist nicht ganz fair das zu vergleichen. Das heißt die wird höchstwahrscheinlich im nächsten Quartal wieder besser aussehen. Ist gar nicht so schlimm wie ich denke eigentlich. Ansonsten wird auch da fleißig verwässert weiter. Es sind im letzten Jahr acht Prozent neue Aktien entstanden. Und die Sharebase Compensation ist so 25 Prozent der operativen Ausgaben. Also daher der Unterschied, dass der Cashflow fast positiv ist und nur zwei Prozent negativ. Die Operating Margin aber 25 Prozent negativ. Also deutlich negativer. Also für Trillio ist es unheimlich wichtig, dass sie das Wachstum halten. Weil sonst, also wenn jetzt die Marge schlechter wird und das Wachstum runter geht, dann ist irgendwann die Ruler 40 auch in Gefahr. Im Moment sind sie mit 46 noch knapp drüber, aber so ein bisschen Wackelkandidat würde ich sagen.
Und fast zum Schluss HubSpot.
HubSpot macht Marketing und CRM Software. Letztlich konnte sein Umsatz um 41 Prozent steigern im Q1. Das ist langsamer als in den vorherigen Quartalen, aber auch nicht ganz schlecht. Die Cross-Margin hat man eher ausgebaut. Das ist bei 84 Prozent sehr hoch. Die Operating Margin hat sich verbessert. Also ist fast auch ausgeglichen schon. Nur noch minus 2,8 Prozent. Das ist eigentlich ganz gut für das Q1. Und die Non-Gap Operating Margin ist sogar positiv und der Cashflow ist dann auch deutlich positiv. 20 Prozent positive Cashflow Marge. Aber auch sie drucken halt quasi so viel Mitarbeiteraktien, dass das insgesamt nach Gap dann noch leicht negativ ist. Aber sind auf einem guten Pfad. Ruler 40 ist um die 50 auch gut. Die Magic Number zeigt ein bisschen in die falsche Richtung. Geht langsam auf 0,58 gerade runter, wenn sich das fortsetzt. Wobei die schwanken immer so zwischen 0,5 und 1,0. Das ist auf jeden Fall noch kein Trend. Das ist jetzt einmal wieder ein bisschen schlechter als sonst. Eigentlich fangen Zahlen ganz ähnlich wie Trilio. Jetzt kein Wahnsinn. Das Wachstum, dass das ein bisschen runter geht, war auch klar. Wichtig ist nur, dass es jetzt nicht wieder in den 30er Bereich geht wie vor Corona. Das ist ja so was, was einen Short-Seller unterstellt hat, dass HubSpot nur so eine Sonderkonjunktur hatte. Dass man da im 40er Bereich bleibt, wäre schon sinnvoll. Ansonsten müsste man irgendwann mal anfangen an den Kosten zu arbeiten.
Und dann zum Schluss WISH. Haben bestimmt super abgeliefert. Tolle Aktien. Da hast du einen schönen Tweet rausgehauen, habe ich gesehen. Habe ich nicht gelesen, aber ich habe gesehen, da kam was.
Genau. Die erste Slide im WISH-Tag sagt 189 Millionen Umsatz minus 48 Millionen Free Cashflow. Adjustiert ist EBITDA immer noch minus 40 Millionen. Also mit 190 Millionen Umsatz rund 150 Millionen negativen Cashflow hinzubekommen, ist schon echt schwer. Danach hat man eigentlich keinen Bock mehr die Präsentation weiter anzuschauen. Ich habe es trotzdem gemacht. Zwei Seiten weiter kommt dann, also es wird hauptsächlich auf irgendwelche Produktfeatures und Strategiewechsel umgegangen und so weiter. Sie haben hier ein NPS verdoppelt von November 21 auf März 22. Man sieht nur leider keine Legende in welchem Bereich der sich bewegt, sondern es steht nur verdoppelt. Ob der jetzt vorher, ob der von 50 auf 100 gegangen ist oder von 40 auf 80 sieht man nicht. Ich habe Outside In mal geschaut, das ist nicht 100% zuverlässig, aber da sieht es eher aus als wenn der NPS von WISH eher negativ war. Das würde mich ehrlich gesagt bei der Produkterfahrung auch nicht wundern. Also der ist negativ, wenn quasi mehr Leute sagen, ich würde das Produkt meinen Freunden nicht empfehlen, als die sagen, ich würde es empfehlen. Ansonsten sehen die Financials wirklich gruselig aus. Im Vorjahr hatten sie noch 100 Millionen Nutzer, jetzt sind es nur noch 27, also ein Viertel, drei Viertel der Nutzer verloren, der aktiven Nutzer. Bei den Käufern hatten sie noch 61 Millionen letztes Jahr, jetzt 28, also 55% verloren. Revenue von 770 auf 189 Millionen runter, das müssten zwei Drittel ungefähr sein, die weg sind. Gross Profit Margin nur noch 34% statt 57% vorher. Die Verluste türmen sich auf, nächstes Quartal sollen die Verluste sogar noch größer sein, selbstadjustiert, glauben sie wird man 100 Millionen Verlust machen. Dieses Quartal waren es nur 40 Millionen adjustiertes negatives EBITDA und die wichtigste Zahl, die sie auch auf dieser ersten Slide hatten, ist wahrscheinlich, dass sie noch eine Milliarde an Cash Equivalence haben, also liquide Mittel. Das gibt ihnen bei der derzeitigen Burn, wobei da ist ja zum Beispiel nicht das EBITDA Ausschlaggebend, sondern eben der Free Cashflow und bei 150 Millionen heißt das, wir müssen WISH nicht mehr länger als anderthalb Jahre ertragen wahrscheinlich.
Dann zum Schluss über eine Firma, über die wir lange Zeit nicht mehr gesprochen haben, Gorillas. Es wurde sich gewünscht, unter anderem von Alexander, dass du da mal so ein bisschen was erzählst. Alexander schreibt, ihn würde so der aktuelle Stand bei Gorilla interessieren. Er sieht Inflation, Lohnprobleme, Marktumfeld und denkt, dass da eher eine Downroad kommen würde. Magst du uns einmal durch die Unit Economics führen und uns erklären, wie die Jungs profitabel werden können? Was ist da bei Tech, wo haben sie ihr Competitive Advantage? Wie geht es mit deinem Investment, Gorillas?
Also ich kann natürlich keinerlei Interna von Gorillas verraten, aber es gibt immer wieder Nutzer, die dann die üblichen Vorwürfe aus anderen Podcasts oder Zeitungen, dass Gorillas immer noch nicht profitabel ist nach einem Jahr oder zwei Jahren, wiederholen und sagen, bitten, dass wir da zur Stellung nehmen oder ich. Wie kann das profitabel werden? Also ich glaube, das muss ganz sicher nicht nach zwei Jahren profitabel sein. Das ist ja auch Quatsch. So kann man kein Fünf-Milliarden-Unternehmen aufbauen. Was man schon sagen muss, ist, dass für ein Modell, was hauptsächlich durch Wachstum getrieben wurde in der Vergangenheit, gerade die Zeiten deutlich schwerer werden. Das wird niemanden verwundern. GetTeer hat es noch geschafft, eine Runde zu raisen. GoPuff hat es irgendwie noch hinbekommen, aber redet über auch Kosteneinsparung. Insgesamt hat sich das Umfeld gestaltestlich deutlich schwieriger jetzt. Das ist keine Frage. Was nicht heißt, dass jetzt der automatische Down-Round kommen muss. Wie kann das profitabel werden? Den einen Teil habe ich ja früher schon mal erzählt, dass mit höherer Dichte, höherer Frequenz theoretisch das Modell immer effizienter wird. Das sollte relativ klar sein. So kann man sich irgendwelche alten Folgen anhören, um das zu verstehen. Dadurch verkürzen sich die Wege und man kann eventuell Orders stacken, also mehrere Orders in einen Lastenfahrrad zum Beispiel packen. So ein weiterer Hebel, um das langfristig profitabel zu machen. Also erst mal muss man sagen, GoPuff hat ja schon Dutzende profitabele Warenhäuser. Also dass das profitabel funktionieren kann, ist längst bewiesen. Also es gibt, Gettyr schafft das in der Türkei zumindest auch, die schaffen es glaube ich im Rest von Europa überhaupt nicht gut, das irgendwie hinzubekommen und hauen unheimlich viel Geld raus, angeblich zwischen 100 und 120 Millionen im Monat. Aber es gibt genug Cases, wo das funktioniert hat. Unter anderem eben auch in den USA mit GoPuff. Joker sagt, sie sind profitabel in ihren Märkten. Die haben nochmal auch andere Ungleichheit, würde ich sagen, aber sie sind quasi Contribution Margin positiv, kann man nur glauben. Wie auch immer scheint nicht ganz unmöglich zu sein, wie holt man zusätzliche Profitabilität aus dem Modell raus. Also ein Problem sozusagen, was immer erwähnt wird, ist die Möglichkeit die gestiegenen Kosten durch Inflation nicht weiter zu geben. Ich glaube, dass es weitaus einfacher ist, das bei einem Gorillas zu machen, als bei einem Discounter-Modell oder so, weil die Gorilla-Kundschaft tendenziell weniger preissensibel ist, würde ich vermuten. Alles andere würde mich sehr wundern. Von daher und du ist es viel einfacher Preise dynamisch zu gestalten zum Beispiel. Bei dem Modell, das hier hätte ich fast für einen Vorteil, aber gut. Die Lohnkosten drücken schon eher auf das Modell, das muss man fairerweise sagen, so dass Arbeitskräfte zu finden nicht super einfach ist, logischerweise. Die Profitabilitätshäbel wären einerseits natürlich einfach mehr Marge ausziehen, also mehr Gross Margin, das was wir vorhin bei Oatly beschrieben haben. Man kann davon ausgehen, dass im Lebensmitteleinzelhandel die Gross Margin so um die 30% sind, je nachdem was man liefert. Das kann man verbessern, indem man Eigenmarken baut und man kann nicht nur sozusagen billig Eigenmarken bauen, sondern, also warum es eine Eigenmarke effizienter ist, weil man quasi den direkt quasi beim Produzenten einkauft und die Marge der Marke oder des FMCG, der dazwischen steht, für sich vereinnahmt. Da verteilt sich die Marge nur noch zwischen dem Händler, also in dem Fall Gorillas und dem Produzenten. Und genau, man kann es halt im Budgetsegment machen, also eine Billigmarke, so wie Ja im Edeka, ich glaube, oder im Rewe, I don't know. Naja, die sind ja gut und billig und wie die alle heißen. Man kann aber durchaus auch zum Beispiel eine grüne Marke machen oder eine Luxusmarke, so wie Rewe Bestewahl oder so, dass man sagt, man verkauft Sachen gar nicht billiger, sondern sogar gleich teuer wie Marken, aber mit einem höheren Versprechen dahinter. Man kann Werbung machen, das ist, das Modell ist besonders dazu geeignet, weil die Plätze, also ein Supermarkt macht ja einen signifikanten Teil seines Umsatzes, auch mit sogenannten Werbekosten zuschüssen. Das heißt halt, dass Coca-Cola mindestens ein Regal auch im Kassenbereich haben will oder irgendwelche Dinge, die da eben, die in Sichthöhe stehen müssen oder und so weiter und so fort. Das ist bei dem Modell besonders opportun, weil du ja eine begrenzte Sichtbarkeit hast. Du hast im Viewport maximal vier Produkte, je nachdem, was für ein Handy, man hat vielleicht auch mal sechs, aber die Not als Marke dort zu erscheinen unter den ersten sechs Produkten ist sogar noch höher. Das heißt, es müsste bei einer gewissen Größe sollte ein zusätzlicher Anreiz entstehen, Geld zu bezahlen, um eben so wie bei Amazon auch in der ersten Reihe zu stehen. Ich glaube, was spannend ist, dass diese Quick-Commerce-Modelle und alles, was ich sage, trifft jetzt nicht Gorillas, sondern es soll allgemein über den Markt gemeint sein, sind die einzigen Modelle, die eine Kundenbeziehung zu ihrem Kunden haben und genau wissen, was jeder Kunde gekauft hat. So mein Rewe und mein Edeka wissen nicht, was ich bei denen zuletzt gekauft habe, meinen Discounter auch nicht, sofern ich keine Payback-Karte oder irgendein Spionagetool nutze. Von daher ist das, glaube ich, der einzige Partner, der jetzt zum Beispiel sagen kann, ich kann Werbung ausspielen, sei es für dein Produkt oder für was anderes, für Leute, die regelmäßig besonders organisch, besonders teuer einkaufen, die Alkohol einkaufen, die Coca-Cola einkaufen, aber nicht Pepsi, die sich für Hummus interessieren oder für Hafermilch, aber deine Marke noch nicht kennen. Ich glaube, das ist ein einzigartiges Werbemodell, was keine andere Lebensmittelpläne machen. Das heißt, es würde mich davon ausgehen lassen, dass das effizienter sein könnte. Die ganze Lebensmittelverschwendung muss ich nochmal erklären, so dass im Supermarkt ist ein großer Showroom, wo zwei Drittel der Frischwaren vergammeln, damit wir sie alle begrabbeln können, ist vielleicht nicht unbedingt nötig. Ich glaube schon, dass es einen ausreichenden Teil der Bevölkerung gibt, für die die Zeitersparnis essentiell ist. Da gibt es dann immer das Argument mit der Brutto-Netto-Zeit. Also ich muss mit meinem hart verdienten und versteuerten Geld das Brutto-Gehalt des Gerüller-Fahrers bezahlen. Also einfach gesagt, mein Stundenlohn ist nachsteuern im Schnitt glaube ich in Deutschland 20 Euro und der Bruttolohn des Gerüllers-Fahrers ist aber inklusive aller Kosten auch fast in dem gleichen Bereich. Also einerseits muss man sagen, diese Brutto-Netto-Sache ist ja, also bei relativ reichen Leuten ist die Preissensibilität niedriger. Da wäre es vielleicht auch egal, wenn man entweder mehr bestellt oder eine höhere Liefergebühr zahlt, weil man das Geld ja hat. Und bei Leuten, die kein Geld haben, ist der Brutto-Netto-Unterschied wiederum nicht so groß, weil sie ja selber weniger steuern, zahlen auch. Wird jetzt jemand, der selber Mindestlohn verdient, für den ist wahrscheinlich die eigene Arbeitszeit zu nutzen oder die eigene Freizeit zu nutzen, um einkaufen zu gehen sinnvoller für viele Leute. Es gab mal in dem einen Shareholder-Letter von Amazon, hat Jeff Bezos nochmal diese Rechnung aufgemacht, dass der Ware-Value von Amazon ist, wie viel Zeit sie als Menschen einspart. Wenn jetzt der Fan des Wocheneinkaufs zweimal die Woche mindestens 30 Minuten einkaufen geht, und das ist schon sehr positiv gesehen, oder ich versuche möglichst frische Waren zu kaufen, das heißt, gehe zwei bis dreimal die Woche einkaufen, brauche dann aber vielleicht nur 30 Minuten, was weniger ist als der Wocheneinkauf, glaube ich, dann kann Gorillas noch deutlich teurer werden, noch deutlich mehr kosten. Also ich bin jetzt natürlich auch ein Ausnahmefall, aber selbst bei einem sehr durchschnittlichen Menschen, wenn man seine Freizeit oder Zeit mit Kindern oder Hobbyzeit sinnvoll bepreist, sollte es immer opportun sein, statt irgendwie im Stau zu stehen oder nach Parkplätzen zu suchen oder irgendwelche Waren im Supermarkt zu befummeln oder sich an der Kasse aufzuregen und Corona zu holen, halte ich es für sinnvoll, wenn man seine Zeit richtig bewertet, das Modell zu nutzen. Und ich habe dadurch, wenn ich es fair betrachten würde, eine fünfstellige Summe im Jahr gespart. Und selbst beim Durchschnittslohn von 20 Euro würde es bei der Rechnung noch Sinn machen, das zu machen. Das ist nicht heißt, dass alle Leute das so denken. Es gibt ja auch Leute, die fahren wegen 1 Cent Benzinunterschied eine Viertelstunde durch die Walachei, um ihr Auto zu tanken. Die wirst du wahrscheinlich damit nicht erreichen. Aber die Unterstellung ist ja immer, dass es nicht rational wäre, dass dieses Modell funktionieren kann. Ich würde das Gegenteil behaupten, dass es einzig rational ist, so wie du alle Sachen von anderen Menschen erledigen lässt, in der Regel, auch das zu machen. Ich wüsste nicht, warum Leute ihre Freizeit dafür opfern sollten, um sowas Banales zu machen, wie Lebensmittel zu kaufen, wenn sie stattdessen mit den Kindern spielen können oder selber einen Job machen, um nebenbei Geld zu verdienen. Du kannst ja in der Zeit auch selber als Freelancer Geld verdienen und arbeitest eine halbe Stunde, um dafür den Grillerfahrer zu bezahlen.
Soll ich noch ein, zwei Minuten dagegenhalten oder sollen wir es so lassen?
Könntest du gerne, bitte, wenn du was Gutes dagegen hast, gib Gas.
Ich finde einfach, wir sind jetzt zwei Jahre alt, die ersten sechs Monate war ich als Konsument mega geflasht. Jetzt finde ich, vielleicht ist die Innovation nicht hier im Markt oder nicht in Hamburg, aber ich sehe einfach, es bewegt sich sehr wenig. Produkt könnte meines Erachtens schneller werden. Ich hätte gedacht, ich sehe jetzt hier an jeder Ecke irgendwie einen Laden. Ich habe das Gefühl, seit der Eröffnung oder seit den ersten drei, vier Läden in Hamburg aufgemacht wurden, wurde da keiner mehr gemacht. Vielleicht ist Hamburg auch nicht, also ist schon abgedeckt oder so. Ich sehe nicht so wahnsinnig viel Marketingpower. Und dann, last but not least, glaube ich, so eine Sheryl Sandberg wäre ganz gut jetzt, wenn eine Finanzierungsrunde kommt. Also schon krass zu sehen, wie viele Leute da irgendwie ausgehen. Aber du sagst, also soll er Wette machen? Ich habe ja auch gedacht, es kommt eine Down-Round. Du glaubst, es kommt keine?
Die erste Wette ist ja, ich glaube, ich habe vor einem Jahr oder so mal Sven Schmidt hören sagen, dass er eine Kiste Zitronen frisst oder so, wenn das in einem Jahr noch gibt. Ich weiß nicht mehr genau, was der Wortlaut war, aber es ging um eine Kiste Zitronen. Und ich habe in meinem Kalender einen Reminder gehabt, also es muss irgendwas mit dem Jahr gewesen sein, vielleicht, aber ich weiß nicht. Aber wer das noch rausfindet, was die Zitronenwette mit Bezug auf Gorillas war, da können wir nochmal draufschauen, ob ich ihm mit Gorillas ein paar Zitronen nach Hause schicken sollte. Wenn das jemand findet, gibst du dem eine Limo aus? Der kriegt auch eine Kiste Zitronen, der oder die. Was wolltest du mit mir wetten? Down-Round? Ich halte dich dagegen. Und ich wette, dass ich nicht verlieren kann.
Ja, dann weißt du vielleicht schon was, was ich noch nicht weiß. Aber ja, es ist auf jeden Fall eins der absoluten Corona-Gewinne. Es hat schon wirklich so eine Veränderung des Kaufverhalten gebracht. Und ich kann mich noch erinnern, als ich Corona hatte und ich glaube, sie gerade gestartet haben in Hamburg und Rewe mich nicht bestellen lassen hat. Also, aber wird ein krasser Markt. Wie heißen die? Knisper oder so was kommt jetzt weiter nach Deutschland. Picknick, die machen ja eher die kleinen Städte.
Aber es sind auch super Modelle. Würde ich sofort auch rein investieren. Ich würde auch in die sofort investieren, glaube ich. Die Modelle sind auch gut für eine andere Zielgruppe, glaube ich. Ich halte nur viele der Argumente einfach für Quatsch. Also überhaupt mal von diesem Wocheneinkauf zu reden, das habe ich ja mal woanders erklärt, dass das absoluter Irrsinn ist, irgendwie ein Fest daraus zu machen. Also warum, wenn ich das nochmal kurz wiederholen darf, warum gibt dieses Wort Wocheneinkauf, weil die Sch**** Einkaufsexperience im Lebensmitteleinzelhandel so ekelhaft ist, dass man die maximal einmal die Woche machen will. Weil keiner Bock hat, wenn das so schön wäre das Einkaufen, dann könnte man jeden Tag frische Sachen vom Markt holen, aber es ist einfach so nervig für eine vierköpfige Familie einzukaufen, dass man das nur einmal die Woche machen will und deswegen bevorratet man mit Konservierungsstoffen voll geprügelte Sachen und will die halt nur einmal ins Auto packen, hochschleppen und so weiter. Ich halte es für das bessere und gesündere Modell, entweder täglich oder irgendwie zwei, dreimal die Woche frische Sachen nach Hause zu holen, auch wenn die ein bisschen mehr kosten. Du bist was du isst. Es gibt unheimlich viele operative Sachen, die wir besprechen können, die man da besser machen kann. Das Modell ist nicht einfacher und das wird auch gerade nicht einfacher und die Marktlage ist dafür nicht einfacher, das will ich ja gar nicht leugnen, das ist ja vollkommen klar auch. Aber langfristig fände ich es besser, relativ spontan, es muss nicht in 10 oder 15 Minuten sein, aber relativ spontan das was ich zum Kochen oder zum Essen brauche und benötige zu bestellen, dann wann ich es brauche und nicht wie ein Neandertaler Vorratshaltung zu betreiben von Sachen die im Supermarkt auf dem Weg hierher in meinem Kühlschrank vergammeln, weil weder die Wirtschaft sozusagen eine vernünftige Supply Chain hinbekommt, noch das Individuum an sich. Wir haben ja gerade ein riesiges Problem, dass eventuell durch den Mangel an Dünger, durch den Krieg in der Ukraine und die gesamten Lebensmittelpreise eigentlich die Weltbevölkerung nicht mehr mit ausreichenden Kalorien versorgt werden kann. Und der einfachste Weg das zu lösen und dazu braucht man nicht Gorillas, aber das hilft im Zweifel wäre die Lebensmittelverschwendung mal zu reduzieren und weniger Sachen wegzuschmeißen und vergammeln zu lassen, bloß wenn man keinen Bock hat sie irgendwie zu essen oder sich verplant hat. Und ich glaube wenn man dieses Planen obsolet macht, ist das schon was sehr nachhaltiges. Und dann ist der Competitive Mode oder Sustainable Competitive Advantage, wie gesagt bei einer gewissen Größe hast du Netzwerkeffekte davon. Ich glaube die größten zwei Player werden immer Netzwerkeffekte haben, so die wären noch größer, wenn sich die beiden zusammentun würden, egal in welchem Markt, man redet nicht nur über die zwei in Deutschland, sondern es gibt ja auch noch woanders solche, dass es da Konsolidierung geben wird und dass die Nummer drei Nummer vier wahrscheinlich das Jahr nicht überleben wird, auch vollkommen klar. Und dass es vielleicht schlauer wäre, wenn die Nummer eins und zwei sich zusammentun, in den meisten Märkten könnte ich mir auch gut vorstellen. Und dann hast du aber, dann ist es glaube ich deutlich schwerer nochmal mit einem neuen Modell zu bekommen. Oder zum Beispiel auch dieses Pharma Ding, also eigentlich ist diese mobilen Apotheken oder Cucumbers für Pharmacy eine perfekte Ergänzung oder ein perfektes Kompliment für das Modell, weil die Delivery Driver bei Gorillas sind eher unter ausgelastet tagsüber zu den Arbeitszeiten, weil alle Leute irgendwie morgens und abends Essen bestellen. Die Medikamente holst du aber typischerweise, wenn du krank bist und beim Arzt warst, das ist wiederum zu Tageszeiten, das heißt es wäre ein sehr guter Weg, die Fahrer optimal auszulasten, wäre sie tagsüber Medikamente fahren zu lassen und abends und morgens Lebensmittel zum Beispiel. Und man könnte ja noch viel mehr über die, wenn man sozusagen diese vertraute Supply Chain oder Last Mile Logistik aufgebaut hat, kann man noch ganz andere Sachen darüber verteilen, seien es Pakete oder und so weiter und so fort. Aber ich sage nicht, dass es einfach ist, das Modell sah natürlich vor einem Jahr deutlich besser aus als heute. Aber wie gesagt, es werden Unternehmen weltweit gefunden, es gibt profitable Warehouses.
A. So einmal nochmal kurz gucken, was es so als News gibt. Freitagnachmittag, Fynn Kliemann hat noch keine Entschuldigungsstory gemacht, aber Wirtschaftswoche schreibt, About You hat den Stop den Verkauf der Atemschutzmasken.
B. Ja das ist auch das Mindeste.
A. Der Firma Oder So, hätte man fast schon schneller machen können. Pip, ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
B. Vielleicht war der letzte Entscheider noch nicht wach.
A. Tarek, am Feiern.
B. Der ist ja heute auf dem Panel. Das wird ja auch spannend, wie das ausgeht.
A. Ja, Fynn ist heute nicht dabei in Hamburg auf dem Panel.
B. Hat er abgesagt?
A. Das wurde abgesagt. B. Kann ich verstehen. A. In diesem Sinne.
B. Aber Thomas Mittelhof ist als moralische Instanz stattdessen ja noch weiterhin da. Von daher ist er gut vertreten.
A. Gut, vergesst Muttertag nicht und falls ihr mich jetzt noch eine halbe Stunde hören wollt, schaut mal bei Project A vorbei. Da bin ich im Podcast. Bis dann. Tschüss.
B. Worüber redest du denn? Das sagst du mir jetzt. Das hab ich nicht mehr mitbekommen.
A. Lollipop. Einmal Lollipop suchen, dann findest du es. War ein sehr nettes halbestündiges Interview auf Englisch, aber ich werde jetzt Rainer nochmal einen kleinen Growth Hack geben, dass ich glaube Freitags nachmittags nicht die beste Zeit ist, um einen Podcast zu releasen.
B. Und wer hat dich interviewt?
A. Rainer. Also viel Spaß damit. Tschüss.
A. Alles gut. Achso und Erinnerungen an K.T. Wood noch. Es wird mal wieder Zeit die Year-to-date-Performance auf der Webseite abzutreten. Die hört ja bestimmt zu. Hab ich grad gesehen. Die hat sich jetzt mit Elon Musk geeinigt, dass der ETF der neue Feind ist und das gemanagte ETFs und Fonds natürlich viel besser sind. Und dabei ist mir aufgefallen, dass die Year-to-date-Performance bei des ARK Innovation Funds immer noch am 31. März stehen geblieben ist. Da sind weitere minus 20% eingefallen. Könnte man mal updaten, falls das Geld noch da ist.
Also schönes Wochenende. Bis dann. Bis bald. Ciao, ciao.
Peace.