Doppelgänger Folge #146 vom 20. Mai 2022

E-Commerce & DTC Earnings | Layoffs | Elon Skandal | Klarna IPO | OMR |👟OnRunning | SEA Limited

Wer darf auf der OMR23 nicht fehlen? Wir tauchen tief in E-Commerce und DTC Earnings ein: SEA Limited, Coupang, Jumia, Honest Company, Figs, OnRunning. Pips Prediction zur Klarna IPO bewahrheitet sich. Welche Firmen entlassen schon Mitarbeitende?

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

(00:21:00) SEA Limited

(00:23:55) Coupang

(00:26:20) Jumia

(00:45:30) Honest Company

(00:52:00) Figs

(00:57:00) On Running

(01:01:00) Unity

(01:02:45) Similar Web

(01:20:00) Affirm, Klarna IPO

Shownotes:

Musk: https://www.marieclaire.com/sex-love/a5380/millionaire-starter-wife/

Layoffs: http://layoffs.fyi/

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Willkommen im Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 146. Wir sind wohl erholt, haben alle einen Mittagsschlaf gemacht und zurück zu Hause von der OMR. Pip, Review, wie war's? Was sind deine Highlights und Lowlights der letzten OMR? Und wie sieht deine Corona App so aus?
Jetzt kann ich dir mal eine Überraschungsfrage nicht stellen, so geht es nicht. Klar! Okay, dann gucke ich jetzt in die Corona App. Die Corona App sieht wie erwartet aus. Ich habe natürlich einen Risk, aber nur eins.
Das wäre ein bisschen komisch. Ich auch, allerdings ist es schon der 17. und wenn es einen Risk schon am 17. jetzt schon gibt, normalerweise hat es ja immer so einen Timelag von so zwei Tagen. Na gut, bevor wir anfangen mit dem OMR-Review,
habe ich noch eine Frage an dich. Bist du eigentlich ein Pferdefreund? Nee. Bist du nicht? Nee. Hast du Angst vor Pferden? So wie ich?
Das würde ich nicht sagen. Ich bin ein, zwei Mal auf ein Pferd geritten, aber ich würde eher sagen, das Pferd hat mich gelenkt. Ich habe da kein Mitspracherecht.
Weißt du, was lustig daran ist? Zwei Sachen sogar. Und sein Name? Genau, der Name Philipp kommt vom griechischen Philippos, also der Pferdefreund. Das wusstest du aber schon. Wusstest du, warum das ansonsten noch interessant sein könnte, ganz aktuell? Es ist ja gestern bekannt geworden, dass Elon Musk angeblich einer SpaceX-Flugbegleiterin ein Pferd dafür angeboten hätte. Also die war eine Pferdefreundin. Angeblich wurde jetzt ein Lawsuit gesettelt, also einen Gerichtsstreit beigelegt, wobei es darum ging, dass er ihr auf einem Flug angeboten haben soll, angeboten gehabt haben soll. Also er hat ihm ein Pferd angeboten, dafür, dass sie ihm eine erotische Massage verpasst. Worauf er lustigerweise einen Tag vorher oder ein paar Tage vorher, am 18. Mai doch noch einen Tag vorher getwittert hat bereits. In the past I voted Democrat because they were mostly the kindness party but they have become the party of division and hate so I can no longer support them and will vote Republican. Now watch the dirty tricks campaign against me unfold. Also er wusste, wahrscheinlich wurde er, so wie Philipp Niemand, auch vorher konfrontiert mit den Sachen, würde ich sagen, oder hat irgendwie anders davon Wind bekommen, dass die Presse stelle es wusste oder was auch immer und klebt noch schnell ein Tweet raus, der quasi sagt, das was sie als nächste schlechtes über mich liest, ist ein politisches Problem. Heute hat er nochmal geschrieben, the text against me should be viewed through the political lens. This is their standard despicable playbook but nothing will deter me from fighting for a good future and the right to free speech. Also er versucht sich jetzt selber zum Erdführer zu machen. Es ist natürlich ein bisschen zeitlich unpässlich, dass das gerade jetzt rauskommt. Ich habe auch noch mal versucht, auch das sozusagen, also auch da gilt, die Unschuldsvermutung kann man schwer sagen, weil der Gerichtsstrahl wurde beifallt, also wir werden die Wahrheit eh nicht erfahren. Da gibt es aber ein anderes gutes Zitat, das hat Linette Lopez, das ist glaube ich die Chief Correspondent von Business Insider, sie konnte, die hat ein sehr gutes Zitat dazu herausgesucht und zwar, also ursprünglich wurden dieser Flugbegleiterin 250.000 Dollar Severance Package als Abfindung angeboten und stattdessen hat man sich jetzt, das hat sie nicht angenommen, man hat sich dann vor Gericht getroffen, das wurde dann jetzt aber außergerichtlich beigelegt und lustig ist, dass Elon Musk mal gesagt hat, und zwar im Juli, 31. Juli letzten Jahres, Teslas policy is never to give in to false claims, even if we would lose and never to fight true claims, even if we would win. Wenn man das jetzt verbindet mit der sozusagen Zahlung einer außergerichtlichen Äußerung, würde ich sagen, da scheint was dran gewesen zu sein. Ich habe dann trotzdem versucht, das bestmöglich zu sehen und das soll auf einem Arbeitsflug auf SpaceX passiert sein. Er war schon bereit, eine Massage zu bekommen, lag nur mit einem Leinentuch bekleidet, sozusagen auf der Massage, oder irgendeinem, keine Ahnung, wo drauf. Da habe ich so, okay, also letzte Woche war ich im Hotel, da lag ich mit weniger bekleidet auf der Massageliga. Die Anschuldigung ist, er hätte sozusagen mit seinem erregierten Penis sie konfrontiert, oder Penix heißt das wahrscheinlich in dem Fall, hätte ihr irgendwie am Bein rumgefummelt oder gerubbelt und ihr sozusagen ein Pferd dafür angeboten, dass er, dass sie irgendwie mehr mit ihm macht als massiert. Und wie gesagt, das kann man auch sagen, gut, dass du bei einer Massage nackt bist, ist nicht verwunderlich, dass du dabei eine Erektion bekommen könntest, finde ich jetzt auch, könnte man auch noch nachsehen. Andererseits, wenn du ein Milliardär bist, dann kannst du dir halt einen Massagetherapeut oder Therapeutin mit auf dem Flugzeug nehmen und musst das nicht vom, es hieß dann auch, dass er sozusagen die Flight Attendant dafür in das Zimmer gerufen hat. Wenn die das nicht sozusagen im Arbeitsumfang vorgesehen hatte, Massagen zu erteilen, dann klingt es doch eher so, als wäre es die
Geschichte, wonach es kommt. Hättest du für, nur um uns so ein bisschen abzusichern, hättest du einen Link für die Show Notes dafür? Ja, das kann man alles nachlesen, das geht gerade
durch ganz Twitter und die Zeitungswelt, das ist, ich habe mir das nicht ausgedacht.
Ist es jetzt Peak Elon Musk? Meine Bubble hat mir nur irgendwie geschrieben, ich sollte mir den All-In-Video-Podcast anhören, in dem Elon Musk interviewt worden wäre und das wäre recht gut gewählt. Ach, von dem habe ich es leider nicht geschafft. Hast du den gehört? Nee, auch nicht. Ich habe nur munken gehört, dass die, dass die Jungs wohl ein bisschen Hemmungen haben, Elon die taffen Fragen zu stellen. So ist es halt. Der einzige Promi, der nicht auf der OMR war, Elon Musk.
Das ist doch eine super Frage. Wen würdest du dir auf der nächsten OMR wünschen? Also OMR ist die Online Marketing Rockstars Konferenz.
Genau, also wir waren Dienstag und Mittwoch auf der OMR, waren sehr viele Leute da, über 70.000, Messehallen, ich glaube Hamburg komplett voll, Stadt komplett voll, es wurde viel gelernt. Boah, würde ich jetzt nicht so sagen. Einen von zwei Abenden und ja, war krass. Wir hatten Ashton Kutcher dort und wie heißt der Typ, der schon so schlecht gelaunt war? Quentin Tarantino. Fandst du den schlecht gelaunt?
Also man muss dazu sagen, im Spiegel wurde ein übler Verriss, nicht übler Verriss, das ist übertrieben, aber der Spiegel-Redakteur von der Kulturseite meinte, dass der auf ihn eher grumpy wirkte. Weiß nicht, aber es ist ja auch nicht die Aufgabe des Spiegels jetzt sozusagen das hochzuschreiben. Sehr gut, dass sie mal wieder anfangen kritisch zu schreiben. Komisch, dass sie ausgerechnet im Kulturressort damit anfangen, aber Quentin
Tarantino meinst du auf jeden Fall. Ja genau, ich habe mir Snapchat ja runtergeladen während unseres Live-Podcasts und ich würde mir Even Spiegel wünschen. Oh ja, ja, sehr gut. Vordenker, Metaverse und ich muss tatsächlich sagen, so ein bisschen Empty Room Syndrom aktuell noch auf Snapchat bei mir, aber es ist schon eine Metaverse App. Ich habe schon eine Nachricht bekommen, dass ich noch keine Schuhe an hätte und deswegen ein bisschen Steve Jobs mäßig oder hier Adam Newman mäßig mein Profil aussieht, weil ich noch barfuß laufe. Aber ja, das wäre für mich auf jeden Fall ein Highlight. War der nicht sogar schon mal bei der Römer? Nee? Nee. Fände ich einen guten Pick. Wen würde ich mir noch wünschen? Magst du mit einem gegen kontern und ich überlege in der Zeit? Ich würde sofort zum Beispiel Linette Lopez.
Also ich würde auch sehr empfehlen, der zu folgen. Der Twitter-Handle ist LinetteLopez, Chief Columnist, Business Insider. Nee, nicht Chief, einfach nur Columnist. Die fände ich zum Beispiel, Taylor Lawrence fand ich gut, K.S. Wischler fand ich sehr gut. Die fände ich eine gute auf der Reporter-Seite. Margrethe Vestager, unsere EU-Web-Bewerbs-Kommissarin, fände ich super. Gerade spätestens nächstes Jahr sollte es super relevant sein. Die war aber gerade auf dem Web-Summit. Vielleicht war das auch der Grund, warum man da nicht... Die finde ich ein großartiges Vorbild und das Thema ist super aktuell. Wäre schade, obwohl es immer schade ist, dann nur 30 Minuten zu haben, aber die fände ich super. Ansonsten, was für ein Musik-Act? Zoe Ves fand ich übrigens auch super. Wüsste ich auch gar nicht, was man besser machen kann.
Nächstes Jahr kommt Cordae, der hat dann die nächste Platte raus und ist der größte Star Amerikas. Aber ich glaube, die nächste OMR wird wesentlich internationaler.
Murakami? Lebt der noch?
Ja, der ist in New York. Ich fand die Konferenz super. Mir war es persönlich ein bisschen zu voll. Ich hätte auch kein Problem, wenn es bei 50.000 bleibt. Aber es war eine tolle Veranstaltung. Wir haben viele Leute gesehen, getroffen, kennengelernt, nach zwei Jahren wieder gesehen. Und ich glaube, es wird jetzt ein Unbundling geben. Also diese Move und Finance Forward werden, glaube ich, separate Konferenzen an separaten Wochen.
Man kann es doch innerhalb einer Woche inzieren.
Ja, oder so. Und ich glaube, es wird nochmal deutlich internationaler. Also, ich würde sagen, die Mainstage wird nächstes Jahr komplett auf Englisch sein.
Wahrscheinlich. Ich finde es auf jeden Fall ein gutes Event, um sich FOMO abzugewöhnen, weil du dich eigentlich relativ schnell damit abfinden musst, dass es von allem viel zu viel gibt und du wirst zwangsläufig unheimlich viele gute Sachen verpassen, wenn du dir anschaust, was allein in den Masterclasses auf den Side Stages, also die Side Stages sind ja riesig, Solos ist schon echt groß. Die Kritikpunkte, die ich gelesen habe, waren Einlass. Ich glaube, schwer mit 70.000 Menschen. Ich weiß nicht, ob es besser geht oder ob man es unterschätzt hat, ob man es besser machen kann, überhaupt bei 70.000 oder ob es auch einfach zu viele Leute sind. In den Gängen war es nur am ersten Tag. Ich fand, ab dem zweiten Tag oder ab dem Nachmittag ging das
dann schon ein bisschen besser wieder, oder? Wobei man sagen muss, wir hatten halt den Vorteil, dass wir nicht durch jeden Gang mussten, aber ja. In der Zwischenhalle hast du irgendwie Katakomben entdeckt oder so? Ja, ich bin eigentlich immer durch die Exits durchgelotst worden.
Good for you. Es haben ein paar Leute angemerkt, dass sie es nicht gut finden, dass man das eben ohne Maske macht oder überhaupt macht. Ich weiß es nicht. Ich glaube, das ist halt die gesetzliche Lage. Ich freue mich über jeden, der freiwillig eine Maske trägt. Ich habe das nicht 100 Prozent, aber gerade am Anfang, als es richtig voll war in den Gängen, auf den Rolltreppen und so weiter schon gemacht. Ich hätte es cool gefunden, einfach am Eingang jedem eine Maske zu verteilen. Ich glaube, viele Leute hätten die erst mal aus Verantwortungsbewusstsein oder aus Gewissen benutzt und das hätte wiederum anderen animiert. Dann hätte man wahrscheinlich, obwohl es vollkommen freiwillig ist, ein paar mehr Masken gehabt. Aber andererseits, wer sich schützen will, kann ja eine tragen. Mir ist klar, dass das nicht ausreichend ist. Die Zeit ist jetzt aber eben so, dass man auch nicht mehr alle Leute dazu verteilen kann, eine zu tragen. Auch wenn ich es gut finde, wenn Leute es freiwillig machen. Aber ich kann auch
Leute verstehen, die es nicht mehr machen wollen. Ich hatte hauptsächlich eine Maske an. Wenn ich nicht auf der Bühne war, würde ich sagen 70 Prozent Maske, 80 Prozent. Ich habe jeden Morgen einen Test gemacht, auch gestern. Bis jetzt habe ich es nicht, ich habe auch keine Symptome. Mal gucken. Vielleicht, also ich glaube, es war halt sehr jung, so das Publikum.
Das ist die andere Sache. Wenn du gefährdet bist, kannst du einfach sagen, du gehst da nicht hin. Also viele Sachen wurden sogar gestreamt. Es muss sich ja niemand dem Risiko aussetzen. Und dass man bei den Mengen von Menschen mit Masken dann deutlich sicherer wäre, würde ich eventuell auch bezweifeln, dass das dann wirklich helfen würde.
Würdest du Premium zahlen, um die Streams nochmal anzuschauen?
Ein paar. Ich habe ein paar gestern nach. Ich glaube, ich habe außerdem, wo wir auf der Bühne saßen, als wir als Sidekicks da saßen, habe ich glaube ich kaum einen Vortrag gehört, leider. Deswegen habe ich gestern die Hauptbühne nochmal gesehen. Also da konnte man nicht alles sehen.
Über YouTube oder wie? Livestream?
Genau. Also es gibt die gelbe, die blaue, die Conference Stage gibt es in Auszügen auf jeden Fall noch auf YouTube. Kann man nachschauen im OMR-Feed. Die Finance Forward habe ich noch nicht gefunden. Ich hätte mir Fraser Perring nochmal gern angeschaut, ehrlich gesagt. Genau.
Und bei Finance Forward saßen wir ja den Vormittag auf der Bühne und durften Fragen stellen. Unter anderem der Gründer von Binance, der Gründer von N26, von Revolut. Das wäre jetzt meine Frage gewesen. Welche Fragen hättest du an den Gründer von Binance gestellt?
Ich hätte ihn gefragt, unter welchem Rational er sein Ticket in dem Twitter-Deal gemacht hat und ob er glaubt, dass dieser Deal noch passiert. Aber leider konnte man, weil der zeitlich eingebunden war, genau da ausgerechnet keine Fragen stellen. Aber es hat mich interessiert.
Später gab es ja noch eine Kryptorunde. Da habe ich zwei Fragen gestellt und habe für beide eigentlich keine richtige Antwort bekommen. Vielleicht die Antworten jetzt von dir. Erste Frage. Was passiert mit Krypto, wenn Twitter keinen Spam mehr erlaubt? Ist das gut oder schlecht für Krypto?
Ist gut für Krypto, glaube ich. Du meinst Fraud. Ja, weil viel mehr Enttäuschungserlebnisse geschaffen werden. Im Moment kann ich keiner Kryptomarker vertrauen, die auf Twitter mich antreibt. Wenn du bei irgendwelchen Discord-Foren drin bist, kann es dir gut passieren, dass jemand dir auf Twitter schreibt, hier ist jetzt der Drop oder so. Du musst einmal 0,2 ETH überweisen und dann kriegst du das Teil. Und dann merkst du irgendwie nur über Umwege, dass das nicht der offizielle Account war. Das könntest du ja dann schon vermeiden. Wobei, das kriegst du mit Bots und Identity auch nicht gelöst. Selbst wenn du Bots verbietest, kannst du das ja auch als humanoiden Spam machen.
Die andere Frage wäre gewesen, ob OMR einen NFT brauchen würde und wie der aussehen würde.
Ich glaube schon, dass OMR eine starke Community hat und sich ein... Ich glaube schon, dass das sinnvoll sein könnte. Also es ist am ehesten eine Brand, die dazu passt.
Wäre das nicht die Lösung sogar gewesen, um einen einfachen Check-in zu machen? Über die Blockchain? Check-in per Metamask?
Also das war bestimmt nicht einfach, auch mit diesen extra Chips und so, die du kodieren musst. Aber ich glaube, das Letzte, was ich glaube, ist, dass man das mit der Blockchain jetzt besser hinbekäme. Sowieso halte ich Modelle, die theoretisch vorher funktioniert haben, wo man dann noch Blockchain hinzufügt, glaube ich, sind nicht die Zukunft der Geschäftsmodelle. Wenn irgendwas, was normalerweise schon funktioniert, du dann auch mit Blockchain komplizierter machst und teurer und mehr Strom verbrauchst, bin ich nicht so überzeugt von. Was würdest du denn machen? Die Messe ist ausverkauft, sehr viel größer kannst du nicht mehr werden. Wie würdest du jetzt wachsen mit der OMR?
Ich würde es jetzt exklusiver wieder machen.
Also Ticketpreise hoch?
Ticketpreise hoch, weniger Leute auf 30.000, ein bisschen exklusiver, mit Bewerbung. Und auch damit rechnen, dass jetzt in den kommenden sechs Monate, zwölf Monate E-Commerce und Internet nicht so boomt. Und es wieder ein bisschen kleiner und exklusiver machen und internationaler.
Dann wird es ja auch größer. Also Ticketpreis 199 und dann...
Es hat sich so ein bisschen angefühlt, als ob diese 50-Euro-Sache hauptsächlich dafür ist, junge Leute reinzuholen, die Musik Acts sehen wollen. Das bringt auf der einen Seite eine gute Stimmung dahin, auf der anderen Seite verliert es so ein bisschen...
Du verstehst, dass das für Advertiser schon einen Unterschied macht, ob sie zu 30 Marketing Professionals oder zu 65.000 Marketing Professionals Kontakt bekommen?
Ja, aber also klar. Ich fand es fast zu groß. Vor allem am ersten Tag hat es sich so ein bisschen angefühlt, als ob man auf einem fremden Flughafen, der komplett überfüllt ist, ist und irgendwie da von A nach B muss.
Vielleicht sind wir auch nur zu alt geworden und sind nicht resilient genug.
Wahrscheinlich.
Und wenn du es ins Ernst machst, eine Sommer-, also Spätsommer-Doppelgänger Berlin Produced by OMR Konferenz. Alles ein bisschen internationaler, ein bisschen arm und sexy, ein bisschen mehr Elektro, ein bisschen weniger Hip-Hop.
Man darf nur rauf, wenn man 50% des Portfolios verloren hat in den letzten 12 Monaten.
Genau. Ein bisschen mehr Keter, ein bisschen weniger Koks, ein bisschen mehr Pfannkuchen, weniger Franzbrötchen.
Wir waren ja auch auf diesem Boot hier, Pioneers-Boot.
Das war ja wie der Berliner Hamburg. Das war...
Na ja, Gott sei Dank. Vielleicht machen wir die... Was wäre denn das Gegenprodukt zu dem Boot? So ein abgeranzter Camper mit Podcast-Aufnahmemöglichkeiten? Elektro und Solar drauf oder wie?
Aber da passen ja keine Menschen rein, oder?
Ja, wenig. Das würde dann nur um die Aufnahme des Contents passieren. Ich würde sagen gelungene Veranstaltungen. Die Impressionen, die ich so aufgenommen habe, waren recht positiv. Ich persönlich hätte gerne viel mehr mir angehört und gesehen. Aber wird nächstes Jahr bestimmt ähnlich groß, ähnlich cool, ähnlich gut. Und ich würde ein bisschen weniger Entertainment machen, ein bisschen mehr... Oder es irgendwie vielleicht ein bisschen abtrennen.
Aber die Frage ist ja, was trägt die Marke weiter? Das ist ja auch so. Hast du die State of the Internet inzwischen nachgehört?
Nee, aber ich habe gerade gesehen, dass es einen Stream dafür gibt.
Genau, das ist schon ausgeschnitten, glaube ich, als Einzelpiece. Da sagen ja zum Beispiel, die ist Hacking, Hacking the Feed. Und was du ja schon hinbekommst, ist, wenn Evan Spiegel in Hamburg ist, fotografieren das vielleicht 20 Leute. Und du kriegst vielleicht 1000 Leute sekundäre Reichweite auf Insta oder Twitter. Wenn du irgendwie Quentin Tarantino auf der Bühne hast, bist du halt die erste Seite im Abendblatt. Und kriegst auf den sozialen Netzwerken brutal extra Reichweite für das Event. Ich verstehe, dass das inhaltlich keine riesen Herausforderung ist. Aber du musst ja eben auch Marketing mit Inhalten verbinden, oder?
Ja, schon. Aber mich als Konsument interessiert halt die Mopo nicht. Ich möchte halt irgendwie Inspiration daraus holen. Ich habe mir den Talk gar nicht angeguckt. Es ist für mich immer nur eine Frage, warum der überhaupt da war.
Die Frage ist ja nicht, ob es dich als Konsument interessiert, sondern ob du es als Veranstalter tun würden.
Status Quo. Jetzt hätte ich es nicht gemacht. Das ist der einzige negative Artikel bis jetzt, dass der schlechte Laune hatte.
Das ist ja vielleicht auch nur On Brand, oder?
Ja, möglich.
Der ist ja keine Brand, hat er ja. Hast du es auch noch nicht gehört? Nee. Du musst es ja nochmal nachhören. Das ist auch noch öffentlich im Moment. Immerhin.
Dann lass uns in die Earnings gehen. Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Keine spezifischen Kauf- und Anlageempfehlungen. Keine Anlageberatung, keine Rechtsberatung, keine Steuerberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
Die Verantwortung für solche Trades liegt bei euch.
Philip und Philipp haften nicht vor eure Verluste. Philipp und Philipp und Philipp können ihr Risiko... Position der HörerInnen nicht einschätzen. Ihr entscheidet selber, was ihr kauft und tragt dafür auch die Verantwortung. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.eu slash disclaimer nachlesen. Welche Earnings haben wir für euch? Ich habe gehört, die Woche war jetzt nicht so positiv an den Börsen. Haben wir gar keine Fachfragen heute.
Genau, die Woche war viel auf und ab. Ich glaube heute oder gestern sah es wieder ein bisschen besser aus. Aber insgesamt sind es turbulente Zeiten. Wir fangen mal mit dem Positiven an. SELimited ist eine Dreieinigkeit aus einer Shopping-Plattform, einer Gaming-Plattform und einem kleinen Fintech-Universum in Südostasien. Sie betreibt eines der zwei großen Portale Shopee, die Gaming-Plattform Gamena und ihr eigenes Payment- und Fintech-System. Die haben positiv überrascht. Man hat natürlich auch da mit einer Verflachung des E-Commerce-Wachstums gerechnet. Sie sind aber insgesamt beim Revenue um 64,4% gewachsen. Man muss sagen, die fünf Quartale davor oder fast sechs Quartale haben sie sich mindestens verdoppelt. Jetzt sind es nur noch 64, aber das ist vergleichsweise gut. Ich glaube, dass man diese Verdoppelung von davor nicht ewig halten kann. Das war ja relativ klar. Man liegt ein bisschen unter dem Vorquartal. Auch das ist nicht überraschend, weil in der Region ist Weihnachten jetzt nicht so wichtig, aber andere Verkaufsaktionen, so 11.11. und so, fallen in das letzte Quartal trotzdem. Der Umsatz wird 2,9 Milliarden Euro und 64% Wachstum überrascht, als auch die Bottomline. Der Cross-Profit-Margin entwickelt sich positiv. Das ist auf jeden Fall nicht eingefallen, weil es ja schwer ist, gerade schon bei den derzeitigen Bedingungen. Er ist relativ stabil bei 40% und man macht weiter Verluste, muss man dazu sagen. Das ist jetzt aber auch nicht verwunderlich. Dafür wächst man aber eben auch noch sehr dynamisch. Der Adjusted Ebitda ist noch bei minus 17,6% des Umsatzes. Der Operating Loss ist auch bei 17%, also die Adjustierenden meinen schon nicht mehr viel weg. Die Marketingquote sinkt zum Beispiel schon, das heißt, da könnten jetzt noch gewisse Skalenvorteile oder der Operating Leverage noch stärker entstehen. Aber wie gesagt, insgesamt hat man mit schlechteren Ergebnissen gerechnet und ist relativ happy. So ist die Aktiengänge auch so 14-15% hoch am Tag nach den Earnings.
Ich schaue gerade die letzten fünf Tage plus 25%, wenn man jetzt aber Year-to-Date anguckt, minus 65% ist schon schmerzhaft. Ja, wir haben zwei Drittel verloren, aber normal für den E-Core.
Brutal hoch bewertet, einfach auch wegen des hohen Wachstums, dass die jetzt, wenn Zinsen kommen, da mit als Erster verdienen, ist relativ klar. Und bleiben hoch bewertet, sind immer noch relativ gesehen teuer bewertet. Dann bleiben wir da in der Region bzw. gehen noch ein bisschen weiter gen Osten nach Korea oder Südkorea logischerweise. Dort gibt es Coupang, auch große E-Commerce Plattformen mit komplett integrierter eigener Logistik, vielen Value-Added-Services usw. Deren Wachstum betrag knapp 22%. Auch da war man eher positiv überrascht. Die sind letztes Jahr noch 74% gewachsen, aber auch da war klar, dass das nicht so bleiben konnte. Sie wachsen 22% wie gesagt über Vorjahr, ein klein bisschen sogar über Vorquartal, aber da spielt Weihnachten jetzt noch keine so große Rolle. Die Gross-Profit-Marge entwickelt sich positiv. Die ist das erste Mal über 20% in den letzten Jahren. Das heißt, man holt da auch mehr Effizienz raus inzwischen. Gerade im Handelsgeschäft und Logistikgeschäft ist es natürlich schwer, die Gross-Profit-Marge gerade auszubauen. So kommt es, dass der operative Verlust auf nur noch minus 4% eingeschränkt wurde. Man hat also noch ein moderates Wachstum mit 21%, ist aber deutlich stärker als Amazon. Und Korea ist ja ein sehr reifer Markt. Da würde ich auch davon ausgehen, dass sie sehr ähnliche Probleme haben wie wir gerade in Westeuropa. Sie sind während Covid dann noch mal mit 70% gewachsen. Sie sind aber ein sehr reifer E-Commerce-Markt, der wahrscheinlich mit niedrig zweistelligen Wachstumsraten rechnet. Und wenn sie dann 22% wachsen, heißt das eigentlich, sie haben absolut gesehen Marktanteile gewonnen. Und von daher ist das gut. Gleichzeitig verbessert sich die Kostenstruktur der Operating Cash-Flöße noch ganz leicht negativ. Die EBITDA-Marge ist nur noch minus 1,8%. Der Revenue pro aktiver Customer verbessert sich weiter. Wie gesagt, niemand würde denen jetzt langfristig deutlich mehr als 20-30% Wachstum zutrauen, einfach weil sie schon so groß sind, in der Vergangenheit stark gewachsen sind. Deswegen würde es jetzt vor allem darum gehen zu schauen, wie weit kann man die Rohmarge noch steigern und wie weit kann man am Ende auch das Ergebnis steigern. Wie gesagt, wurde vom Markt auch positiv aufgenommen. Und was man eigentlich schon sieht, ist, dass die internationalen großen E-Commerce-Plattformen deutlich besser funktionieren und tendenziell positiv überrascht haben im Vergleich zu Amazon und den europäischen. Wenn da nicht wäre, was haben wir in der E-Commerce-Weltreise noch nicht besprochen?
Jumia?
Genau. Die haben auf ihre Weise wie immer abgeliefert. Also Jumia würde gerne sagen, dass sie auch das Amazon von Südamerika, SIEA und Shopee, das von Südostasien, Coupang, das von Südkorea und Jumia wäre dann das von Afrika. Das wäre aber eine Missrepräsentation der tatsächlichen Lage, weil Jumia noch auf einem ganz anderen Level spielt. Wir gehen einfach mal durch die Earnings-Präsentation, die kann man auf der Jumia Investors Relation Webseite anschauen. Da lohnt es sich schon, jedes Slide wirklich mal anzuschauen, um zu sehen, was da gut oder nicht so gut ist. Fangen wir mit den guten Sachen an. Also sie stellen natürlich alles gut an. Aber im Vergleich zum Vorjahr ist das GMV, also das gehandelte Volumen an Gütern und Dienstleistungen über die Plattform um 27% gesteigert. Das ist bei Jumia nicht selbstverständlich, deswegen ist das gut. Und man muss auch sagen, insgesamt wurden die Earnings gut aufgenommen. Da bin ich mir nicht so sicher. Ich würde schon sagen, dass im Vergleich zum Vorquartal, was wirklich absolut desaströs war, die etwas besser aussehen. Ich komme aber noch dazu, warum ich jetzt nicht überzeugt bin, dass hier jetzt die Trendwende eingekehrt ist für Jumia. Gmv plus 27%, wie gesagt. Die Orders haben sich sogar um 40% gesteigert. Was heißt das für den Average Order Value, deiner Meinung nach?
Es ist kleiner geworden. Sie haben mehr Alkohol verkauft.
Sehr gut. Setzen. Genau.
Oder reif.
Das ist höchstwahrscheinlich auch richtig. Wahrscheinlich werden die Orders weiter kleiner, das haben wir vorher schon mal beschrieben. Warum sollte sich das jetzt auch ändern, dieses Quartal? Der Revenue wiederum ist sogar um 56% gestiegen, also noch schneller als die Orders. Da das GMV aber langsamer als die Orders gewachsen ist, würde ich jetzt davon ausgehen, dass sie einfach mehr Eigenhandelsgeschäft machen. Weil ansonsten passt das ja nicht zu dem AOV. Und der Gross Profit for Consumer Incentives, steht da mal als kleine Fußnote dran, ist um 31%, also wieder langsamer gewachsen. Das Revenue ist um 56% gestiegen, der Rohertrag aus diesem Revenue aber nur um 31%. Dann Slide 6 sagt, sie verbessern ihre Marketing Efficiency. Best Level of Sales Advertising Efficiency in the last 4 Quarters. Das stimmt insofern, dass sie im Vergleich zum Vorjahr sogar hochgegangen ist, von 4,9% auf 7,5%. Aber in den letzten 4 Quartalen, also dass es besser ist als Weihnachten, ist ja klar. Also statt 7,6 ist sie 7,5, das war der vorherige niedrigste Wert. Also eigentlich ist es relativ stabil geblieben. Und was sie fairerweise darunter schreiben, ist, dass obwohl die Marketingquote im Verhältnis zum GMV nur 7,5% ist, kommen noch mal 15% Consumer Incentives obendrauf. Also das Doppelte, was man an Marketing ausgibt, haut man nochmals an Rabattengutschein und was weiß ich on top. Das heißt, die eigentliche, also konsolidierte Marketingquote wären 22,5% des GMVs, was für einen E-Commerce Marktplatz einigermaßen disastrous ist. So, next slide. We are past the peak of quarterly adjusted DER losses. Also im Q4 hatten sie einen adjustierten Rekordverlust von minus 70 Millionen. Das konnten sie auf 55 Millionen wieder einschränken. Da kann ich schon sagen, was das Geheimnis davon ist, nämlich dass sie im Q4 natürlich viel mehr verkauft haben als im Q1. Und dadurch, dass sie weniger verkauft haben, machen sie jetzt auch weniger Verluste. Das ist der Haupttreiber der Eindämmung des Verlustes. Dann erklären sie uns noch ein bisschen ihre Strategie. Die Orders per Quarter per Customer sind auch ein bisschen hochgegangen, aber eher stabil eigentlich zuletzt. Dann wird uns erklärt, woher das Wachstum eigentlich kommt. Dann sieht man das einmal. Den GMV-Growth der verschiedenen Kategorien. Da wächst am schnellsten Digital Services. Das ist in der Jumia Pay App. Das verdoppelt sich, aber sehr wahrscheinlich auf unheimlich kleinem Niveau, würde ich denken, weil es das noch nicht lange gibt. Dann um knapp 80% wächst FMCG. Das sind Fast Moving Consumer Goods, also Supermarktwaren, ganz einfach gesagt, oder schnelldrehende Supermarktwaren. Dann mit etwas über 60% wächst Food Delivery. Dann mit etwas über 25% Fashion und Home & Living. Und dann kaum noch wachsend, tun Elektronik, Telefone und Beauty. Wenn man jetzt aber auf die Items sold schaut, also nicht auf den GMV-Growth, sondern wie viele Stücke werden eigentlich gedreht, dann ist ganz klar vorne der FMCG-Bereich. Der wird da schon abgeschnitten. Wir sehen gar nicht, wie schnell der wirklich wächst. Außer wenn man in die ganz kleine Fußnote schaut, sieht man, dass der sich quasi verdreifacht hat zum Vorjahr. Das haben wir ja mal beschrieben. Wenn man jetzt gerade auf die Webseite von Jumia in Nigeria zum Beispiel gehen würde, dann ist das Top-Produkt ein Billig-Whisky für 8,50 Euro, den man sich mit 20% Discounter bestellen kann. Oder einen halben Cent nach Reis für 20 Euro. Letztes Mal haben wir es Brot für die Welt genannt. Das wird bei den derzeitigen Lebensmittelpreisen natürlich immer schwerer. Ich würde davon ausgehen, dass die Alkoholsachen ein bisschen subventioniert sind, weil sich die großen Alkoholkonzerne versuchen, Afrika zu positionieren. Da scheint auf jeden Fall ein Großteil des Items-Sold-Wachstums und des Order-Wachstums herzukommen. Und auch ihre berühmte Zusammenarbeit mit UPS, wo sie das international liefern kann. Da kannst du dir deine 8,50 Euro Pulle auch nach Deutschland bestellen lassen per UPS. Das ist sozusagen deren UPS-Zusammenarbeit, die sie ganz groß bekannt gegeben haben. Die Warenkörbe werden kleiner. Als Kategorie steigt FMCG. Die Elektronik und Telefone werden kleiner. Das kann insofern Sinn machen, weil die Margen am niedrigsten sind bei Elektronik. Auf einem Fernseher oder einem Telefon hast du durch die hohe Konkurrenz und den hohen Gesamtpreis nur noch eine minimale Marge. Von daher sind Fashion, Beauty oder FMCG wahrscheinlich die besseren Kategorien. Food oder FMCG hat in der Regel immer noch rund 30%. Wenn du aber 22,5% Marketing- und Consumer-Incentives drauf haust, ist es aber eigentlich auch egal. Dann gehen wir mal weiter zur Slide 15. Das ist auch eher positiv. Das Total Payment Volume ist jetzt 28% des GMV. Die Durchträgung ist angestiegen von 26% auf 28%. Das ist jetzt auch gar nicht so viel mehr. Aber insgesamt sind es schon mal 70 Millionen, die jetzt über das eigene Payment abgeliefert wurden. Das ist im Vergleich zum Vorjahr 37% mehr. Relativ gesehen zum GMV nur 2% mehr. Interessanterweise ist aber der Anteil an den Orders kleiner geworden. Scheinbar wird für die ganzen kleinen Orders weniger Jumia Pay genutzt. Eben haben wir die Durchträgung beim GMV betrachtet. Die ist um 2% Punkte hochgegangen. Wenn man es anhand der Order-Anzahlen nimmt, ist sie tatsächlich um 2,3% Punkte runtergegangen. Von 36,7% auf 34,4%. Weniger der Orders werden mit Jumia Pay bezahlt. Im Vergleich zum Vorjahr, obwohl die Anzahl der Transaktionen noch steigt. Dann kriegen wir noch mal die Revenue-Zahlen präsentiert. Und der Gross Profit, der da eben so schön wächst. Dann gibt es den Revenue Evolution Breakdown. Wie ist man von 33 Millionen Revenue auf 47,6 Millionen gewachsen? Um diese 56%? A muss man sagen, die sind jetzt von 33 auf knapp 50 Millionen gewachsen. Das ist immer noch ein Fliegenschiss. Jumia ist so furchtbar klein vom Umsatz her. Das ist meiner Meinung nach vollkommen irrelevant für jeden größeren Player. Das zusätzliche Revenue zwischen 33 und 47,6 Millionen ist zu 12,6 Millionen aus First-Party-Revenue entstanden. Das heißt, wenn Sie selber als Händler auftreten, das könnte zum Beispiel FMCG sein, wo Sie dann zu Wholesale-Preisen, Großhandelspreisen einkaufen und dann verkaufen. Da haben Sie 12,6 Millionen an Wachstum rausgeholt. Wieder Fußnote 1, ganz klein, Exclusive of Consumer Incentives. Würde man die da abziehen, weiß man nicht, wie groß Ihr Wachstum noch wäre. 3 Millionen haben Sie aus dem Marktplatzgeschäft insgesamt, 5,5 Millionen rausgeholt. Nämlich 3 Millionen aus Commissions, 0,3 Millionen mehr aus Fulfillment und 0,8 Millionen aus Advertising. Und dann gehen am Ende nochmal 5 Millionen an Consumer Incentives ab. So sieht diese Brücke dann eben so aus, dass man sich steigern konnte von 33 auf 47 Millionen. Dann kommt Slide 40, We are leveraging robust marketplace revenue momentum to invest further into growth. Auch eine sehr schöne, sinnleere These. Nach Consumer Incentives ist das Marktplatzrevenue eigentlich nur um 8% gestiegen. Wir haben vorhin einen Revenue-Anstieg um 56% gesehen. Das Marktplatzrevenue, das was Amazon gerade, also wo jeder große andere Händler draufsetzt, das ist nur um 8% nach Consumer Incentives gestiegen. Vor Consumer Incentives waren es noch 25%. Das Marktplatzgeschäft ist eigentlich in der Stagnation begriffen.
Und was macht man jetzt so? Also mal angenommen man hätte die Aktie im Februar letzten Jahres gekauft, dann hat man es jetzt eigentlich durch 10 geteilt. Hält man weiter, denkt man, wird schon irgendwann.
Ich würde sie mir jetzt zuschicken lassen von der Bank und an die Wand hängen oder so. Es gibt so eine Resthoffnung, dass irgendjemand das noch kauft, um sich die Logistikinfrastruktur zu sichern. Wie gesagt, vom Umsatz her ist es irrelevant. Die machen eine Milliarde GmbH und 200 bis 250 Millionen Revenue Run Rate. Das ist ein furchtbar kleines Geld, das verbrennt sehr viel Geld. Ich glaubte ehrlich gesagt nicht an die Übernahme. Und das Geld, das sie auf dem Cash traden, das sie haben, glaube ich, mehr oder weniger, das reicht noch 4-5 Monate bei der derzeitigen Burn Rate. Man sieht auch sehr gut, dass auf Slide 21 sieht man, dass der Gross Profit, das Wachstum nach Consumer Incentives eben dann auch wieder deutlich kleiner ist. Dann haben wir noch die Fulfillment Expenses, die wachsen um 42%. Die sagen, Fulfillment Costs are growing in line with Volume Growth. Tatsächlich wachsen sie aber ein bisschen schneller als die Orders in konstanter Currency. Sie haben keine Skalenträge, sondern das Fulfillment wird teuer, obwohl sie 40% mehr Orders haben. Normalerweise würdest du erwarten, dass die Kosten pro Order senken. Jetzt kannst du sagen, auch da gibt es vielleicht schon Lohninflation. Dann sagen sie, we are stabilizing the level of Sales and Advertising Investment. Stabilizing heißt in diesem Fall, dass die Marketingausgaben zum Vorjahr um 94% gestiegen sind. Das ist jetzt nicht meine Definition von Stabilisierung. Das Marketing ist um 94% gewachsen und hat sich fast verdoppelt. Immerhin ist das ... Achso, da fehlen wieder noch die Incentives. Dafür ist der Umsatz um 56% gestiegen. Das eigentlich Spannende kommt dann auf Seite 33 und fortfolgende. Da sieht man, dass das Marktplatzrevenue nur von 24,4 auf 26,4 gestiegen ist. Dass die Commissions aus dem Marktplatz sogar gesunken sind. Dass die Fulfillment-Einnahmen aus dem Marktplatz gesunken sind. Dass Marketing und Advertising leicht gestiegen sind. Und dass die Value-Added-Services gestiegen sind. Das sind so andere Services, die man den Händlern anbietet. Wahrscheinlich sagt man denen, du kriegst von uns Newsletter-Placements und dafür hauen wir aber Consumer-Incentives obendrauf. Dann haben sie angeblich Value-Added-Services-Revenue. So würde ich es machen. Ich weiß nicht, ob sie es so machen. Revenue haben wir gesagt von 33 auf 47,6 hoch. Das Cost of Revenue, also der Wareneinsatz, hat sich aber von 8,4 auf 19,9 Millionen mehr als verdoppelt. Und so passiert es dann eben, dass trotz 56% mehr Revenue nur 3 Millionen mehr Gross Profit übrig bleiben. Jetzt wollen wir natürlich wissen, wie viel Marketing steht dazu im Vergleich. Dazu muss man jetzt zwischen der übernächsten Folie und der vorletzten immer hin und her springen. Weil Sales und Marketing Expense ist wie gesagt um 94% gestiegen. Von 9,7 auf 18,8. Also man kann einfach gesagt sagen, sie haben 9 Millionen mehr für Marketing ausgegeben. Und haben es geschafft, damit 3 Millionen mehr Gross Profit zu kaufen. Würde ich sagen, relativ schlechte Rechnung. Mit 9 Millionen, 3 Millionen Rohertrag zu kaufen. Deswegen glaube ich, dass sie auf keinen Fall auf einem besseren Pfad sind. Man kann darüber diskutieren, ob die Zahlen nicht ganz so schlecht sind, wie das Vorquartal. Wo sie irgendwie, was war das, mit 30 Millionen, oder was war das, haben sie mit 13 Millionen 700.000 gekauft. Oder irgendwie sowas vollkommen absurdes. Das Adjusted EBITDA wurde ausgedehnt um 70%. Also Umsatz haben wir vorhin gesagt, ist um 56% gewachsen. Der EBITDA Verlust ist um 60% gewachsen auf minus 55 Millionen. Das heißt, mehr als der Umsatz fällt als Adjusted EBITDA an. Der Operating Loss ist sogar bei minus 66 Millionen. Der negative Cashflow ist sogar bei minus 75 Millionen. Das alles bei Umsätzen von 56 Millionen. Also sie machen weiter mehr als 100% des Umsatzes als Verlust. Das Inventar, also die unverkauften Güter steigen an. Weiß man nicht, ob sie die nicht loswerden oder ob sie um zu wachsen einfach ein bisschen mehr einkaufen. Insgesamt sehen die Zahlen weiterhin richtig beschissen aus, würde ich sagen. Also wie gesagt, zu der Frage, worauf man da hoffen kann, entweder wirklich viel Glück mit der Übernahme. Ansonsten kann man darauf hoffen, dass das Leiden in vier, fünf Quartalen ein Ende hat.
Und dann ist die Aktie Null wert?
Du musst mal gucken, ob die irgendwelche Vermögensgegenstände haben, die du dann liquidieren kannst. Aber ich weiß nicht, wer sollte sich das ans Bein binden. Die Chinesen vielleicht. Ich könnte mir vorstellen, dass... Ja, das könnte vielleicht sein. Coupang?
Coupang ist ja Südkorea.
Es könnte ein Alibaba-JD oder Pinduoduo. Vielleicht passt es am ehesten zum Pinduoduo-Klientel. China hat ein strategisches Interesse, in Afrika mehr Business zu machen. Ich weiß nicht, ob die das Kostenproblem im Griff bekommen oder irgendwie schaffen, dass da draußen funktionierendes Business wieder wird, ehrlich gesagt. So geht es auf jeden Fall nicht weiter. Ich würde immer noch schumial short sein, eigentlich. Auch wenn die Gefahr, dass es irgendwann doch mal jemand einsammelt, natürlich langsam wieder größer wird. Ich glaube, die traden auf 7 Dollar oder so was. Das entspricht 700 Millionen Market Cap. Also vielleicht ist es sogar noch ein bisschen über Cash. Aber eigentlich wüsste ich nicht, wie das wieder hochkommen sollte. Ich sehe da keinen Wert. Das Modell funktioniert einfach nicht. Zumindest nicht so, wie es jetzt gemacht wird.
Und wieso sollte Coupon oder SER-Group nicht das gleiche passieren? Also wenn man die Aktie vor 8 oder 12 Monaten gekauft hat, ist es ja ähnlich schlimm erlaufen.
Das ist eine gute Frage. Gründe, die dafür sprechen, ist, dass sie bessere Margen haben. Also die rohe und operative Marge bewegt sich in eine bessere Richtung. Sie liegt bei Coupon zum Beispiel nur bei minus 1 Prozent. Das ist der Operating Cashflow, der Operating Loss. Nach Gap, also schon nach einem sehr strengen Verfahren oder vielleicht ist es auch IFRS, weiß ich gar nicht. Wahrscheinlich ist es IFRS, weil es, weiß ich jetzt nicht, aber eins von beiden. Nach einer vernünftigen, nicht adjustierten Buchhaltung sind sie bei minus 4 Prozent Verlust und wachsen mit 20 Prozent. Damit ist es viel einfacher zu arbeiten, als jetzt mit den Zahlen von Jumia, wo du mehr als den Umsatz noch als Verlust ansammelst. Und dafür aber nicht schnell genug wächst. Von daher, ich kann mal gucken, bei SEA, der hat minus 16 Prozent Marge. Das ist natürlich schon noch eine erhebliche Lücke, aber die wachsen eben auch noch deutlich schneller. Das ist schon noch mehr oder weniger ganz ähnlich. Von daher ist das qualitativ einfach nicht vergleichbar, würde ich sagen. Weder von der Größe, noch von der Margenstruktur, noch vom Wachstum. Vielleicht kann Jumia es irgendwie schaffen, dass sie das Wachstum hochhalten, mithilfe von Marketing. Und dann irgendwie noch mal Geld einsammeln und dann können sie es dann wieder profitabel schrumpfen. Aber ich glaube profitabel schrumpfen kann man es ehrlich gesagt nicht. Und mit diesen Warnkörben von 30 Dollar, was willst du da auch aufbauen? Ich glaube es ist einfach noch ein bisschen zu früh für Afrika.
Dann lass uns noch beim E-Commerce bleiben und erklär uns mal, wie es bei Honest so läuft.
Genau, wir machen mal unsere Lieblings- und auch nicht so erfolgreichen DTC-Marken. Wir fangen an mit Honest. Da waren wir relativ skeptisch beim Börsengang, der letztes Jahr war. Da sieht man jetzt relativ gut, dass nach Corona die Umsätze sogar fallen. Also alle E-Commerce-Companies haben zu kämpfen mit den starken Vorjahresvergleichen. Bei Honest ist es jetzt so, dass man mehr oder weniger die Realität sieht, dass der Gesamtumsatz um 15% gefallen ist gegenüber dem Q1 des letzten Jahres. Da hat man noch 81 Millionen Umsatz gemacht. Jetzt sind es nur noch ungefähr 69 Millionen. Mit Windeln macht man 13% weniger, mit Skincare 19% weniger und mit Household & Wellness 20% weniger. Das heißt, keine der Produkte wächst gerade. Dazu kommt, dass sich die Margen weiter verschlechtern. Inzwischen machen sie auch gleich viel Umsatz offline und online. Das heißt, sie sind nicht mehr mehrheitlich online. Der Umsatz ist 68,7%. Der Cost of Revenue ist 48,1%. Das müssten so rund 30% sein. Ich rechne mal kurz nach. Das sind sogar genau 30%. Krass, wie genau. Genau 30%. Im Q1 hatte man immer noch 35% Grossmargin. Das alles ist eigentlich schon relativ knapp. Mit 30% ist das auch schon wieder zu wenig für ein DTC-Geschäft. Dafür, dass es Beauty, Kosmetik und Windeln ist. Die Operating Expenses sind leicht gestiegen. Sie haben fallende Umsätze, steigende Kosten. Das führt nur in eine Richtung. Nettoverlust ist knapp 15 Millionen US-Dollar. Auf der Bank sind noch 45 Millionen. Sekunde, stimmt das? Cash & Cash. Den Konsustand sieht man nicht im Income Statement, sondern da, wo immer Assets steht. Im Balance Sheet steht Cash & Cash Equivalence 44,7. Insgesamt gibt es noch 200 Millionen an Liquidenmitteln. Davon ist die Hälfte zum Beispiel Inventar. Das kann man auch wieder abrechnen. Also würde ich auch sagen, 4 bis 6 Quartale. Vielleicht sollte das Geld noch alle sein.
Wow, das heißt es gibt viele Schauspielerinnen am Markt.
Ja, es ist natürlich schade, dass das Asset Store jetzt nicht funktioniert hat. Gerade auch, weil es eine Female-Founderin oder Mitgründerin war. Aber von Zahlen her scheint es einfach nicht zu funktionieren. Vielleicht werden sie jetzt das nächste Jahr wieder nicht so stark schrumpfen. Das sind jetzt eben auch die Vergleichswerte. Aber ich glaube, dass sie über Kosteneinsparungen nachdenken. Ein bisschen handen scheinen sie schon zu machen. Die Kosten wachsen nicht in den Himmel, die wachsen nur sehr moderat. Aber wenn der Umsatz fällt und die Gross Margin sich verschlechtert, also der Rohertrag, dann sieht es nicht besser aus für die Company. Das war meiner Meinung nach absehbar. Oder zumindest wahrscheinlich, dass es nicht funktioniert. Ist glaube ich auch, für Sekunde muss ich mal gucken, ist für 20 Dollar IPO das heute noch 3 wert.
Krass, die sind weniger als 300 Millionen wert? Ja, und das Inventar staut sich auch an.
Das sieht man auch schön im Balance Sheet wieder. Da sieht man unter den Assets, gibt es neben Cash und so weiter, im Posten Inventories, zumindest bei Handelsgeschäften oder produzierenden Gewerbe ist das immer ganz schlau da hin zu schauen. Das wächst leicht an. Jetzt könnte man sagen, dass dein Inventar wächst, wenn die Firma wächst oder der Umsatz wächst, ist relativ normal. Weil du rollierend immer irgendwas auf dem Lager hast, was du demnächst verkaufst. Wenn du mehr verkaufst im Schnitt, sollte auch das Inventar steigen. Da diese Firma aber nicht mehr wächst, sondern schrumpft, sollte das Inventar eigentlich nicht hochgehen. Das heißt auch, da liegen unverkäufliche Sachen vielleicht im Inventar gefährlich. Es ist immer, wenn das Inventar schneller wächst, deutlich schneller wächst, als der Umsatz wächst. Man sollte immer nochmal auf die Saisonalität schauen. Manchmal gibt es so Geschäftsmodelle, wo man sich in bestimmten Quartalen besonders das Lager vollhaut und dann in anderen Quartalen abverkauft. Dann kann das ein bisschen auseinanderfallen. Aber in dem Fall sieht man eigentlich schon, dass sie Zeug, was sie produzieren, nicht verkauft haben.
Angenommen, du würdest bei M&A arbeiten, bei Procter & Gamble. Wäre das jetzt nicht ein super Target? 300 Millionen wert, wahrscheinlich für 350 kannst du es jetzt kaufen. Da hast du ein bisschen Nachhaltigkeit, ein bisschen Direct-to-Consumer, ein bisschen Influencer-Game da drin. Das ist doch eigentlich ein ganz gutes Target, oder nicht?
Du kannst sagen, die Brand 300 Millionen, ob Jessica Albers Brand. Also, gute Frage.
Verhaftest du sie nochmal für drei Jahre? Zahlst du den Aktien?
Das Problem ist ja, wenn die Brand so wertvoll wäre, dann würde die Company ja vielleicht Geld machen. Das spricht ja auch so ein bisschen dagegen, dass das Modell... Also, wenn das Modell schon nicht funktioniert, du kannst sagen, du hast hohe Synergieeffekte im Fulfillment, im E-Commerce und so, das kannst du alles vielleicht aus der Procter Organisation dann rausstellen und kannst da viel Kosten einsparen. Aber es ist schon schwer. Das andere Problem ist halt, die machen halt 67 Millionen Umsatz, das sind 280-300 Millionen im Jahr. Und Procter & Gamble macht so 80-100 Milliarden im Jahr. Das ist schon auch ein sehr kleiner Posten für die. Es gibt ja auch gute Marken demnächst günstiger. Du kannst ja stattdessen auch eine gute Company kaufen, die funktioniert. Die sind ja leider auch günstig. Also, Honest ist schon besonders günstig, und tradet unter anderem Revenue, logischerweise. Aber es ist schon möglich, dass sie nochmal übernommen werden. Da würde ich schon sagen, wenn du die Kosten zusammenlegst in eine größere Organisation, dann kann das wahrscheinlich irgendwie funktionieren.
Also, ich höre raus, du würdest lieber Fix kaufen.
Genau, Fix, wie die Feigen, war eine TTC Firma, die wir mochten bei ihrem IPO. Auch die hat, glaube ich, zwei Drittel oder sogar drei Viertel verloren. Schau du mal nach, wie viel die verloren haben. Ja, 60-70 Prozent. Genau, also zwei Drittel. Aber deren Umsatz ist um 26,4 Prozent gestiegen, trotz schwerer Vorjahresvergleiche. Also, Fix macht Scrubs, also Arztbekleidung und Pflegebekleidung, also Arzt- oder Ärztinbekleidung für medizinische Berufe oder für Pfleger und Pflegerinnen. Macht damit pro Quartal rund 350 Millionen Anodes Hubs. Da sind die Assets, verguckt, Vorsicht. Macht 110 Millionen Umsatz damit und hat eine brutale Malschweiz. Also, alle Probleme, die Honest hat, haben die nicht. Die machen 110 Millionen Umsatz, konnten das steigern um, was habe ich gesagt, 26 Prozent. Aus diesen 110 Millionen nehmen sie 78 Prozent Grossprofit mit. Das müsste fast drei Viertel sein, Sekunde, nicht ganz, 71 Prozent sind es. Aber es ist eine sehr gute Grossmartian, selbst für Kleidung ist es noch sehr gut. Man muss sagen, die operativen Ausgaben steigen 40 Prozent und damit ein bisschen schneller ist der Umsatz. Deswegen verbessert sich die Profitabilität nicht, aber sie sind profitabel, also sie verdienen Geld. Warum verbessert sich die Profitabilität jetzt nicht? Weil sie einerseits noch ein paar Share-Based Compensation, also Aktienoptionen, rausgeben müssen im Zusammenhang mit dem Börsengang. Und weil ihre eigenen Fulfillmentkosten auch so ein bisschen unter der Inflation leiden und sie das nicht eins zu eins weitergeben an Preise. Obwohl die Warnkörbe steigen, das könnte schon auf, obwohl ich glaube nicht, dass es schon an Preiserhöhungen liegt. Die Adjusted EBITDA Marge ist noch 23 Prozent, war im Vorjahr aber 28, aber ist immer noch 23, was sehr sehr gut ist. Das ist halt ein DTC Modell, was funktionieren kann. Du hast 70 Prozent Rohmarge, es bleiben 23 Adjusted EBITDA hängen. Selbst ohne die Adjustierung wären es immer noch 7, 8 Prozent operative Marge. Da kann man jetzt fragen, wie lange kann das noch so schnell wachsen? Aber im Vergleich zu dem schweren Vorjahr, da würde ich sagen, wenn wir die uns im Q1 2023 anschauen, wachsen die schneller als 26 Prozent. Die wachsen jetzt nur 26, weil das Vorjahr so gut war. Könnte mir vorstellen, dass die sich noch mal beschleunigen. Also sieht deutlich deutlich besser aus. Ist eigentlich mein DTC Vorbild Modell. Warum funktioniert das so gut? Hohe Grossmargen, weil relativ einfache Kleidung. Die Vergleichs, also die Unternehmen mit denen du konkurrierst, sind relativ teuer. Es ist halt ein modischeres Produkt als die Standard Arzt- oder Gesundheitswesenbekleidung. Du hast eine hohe Wiederholungsrate, weil du immer wieder weitere Teile kaufst. Also sie nutzen sich stark ab, weil du es ja täglich trägst im Beruf. Das ist letztlich Berufsbekleidung logischerweise. Dann will man aber trotzdem vielleicht noch mal andere Farben haben, falls man das an der Arbeitsstelle überhaupt darf. Und du hast hohe Warnkörbe, hohe Repetition oder Retention. Super DTC Modell. Funktioniert richtig gut.
Ich schaue gerade, gegründet von zwei Frauen. Vielleicht wäre das auch eine gute Kandidatin für die nächste OMR. Finde ich auch gut.
Das könnte gut erklären, was man richtig machen kann.
Und dann On-Running. Du auf der Bühne mit Adidas-Schuhen. Wieso hast du nicht deine On-Running-Schuhe angehabt? Ich trage... Deine gelben Sneaker sind deine Messe- oder Bühnensneaker, oder? Glaubst du, die bringen Glück?
Tendenziell ja. Ich weiß jetzt nicht, ob ich da abergläubig bin. Aber jetzt gerade habe ich zum Beispiel die Ons an. Die Ons sehen auf der Bühne immer relativ doof aus. Man sieht ja zwangsläufig die Sohle. Die ersten Generationen hatten ein paar Fehler, dass sie an besonders strapazierten Stellen besonders leicht kaputt gegangen sind. Ich habe aber das Gefühl, dass man daran arbeitet. Das hatten aber die Ping-Pong-Rucksäcke zum Beispiel auch. Und das ist, glaube ich, normal, dass wenn man die ersten zwei, drei Produktgenerationen hat, dass da noch nicht alles perfekt passt. Es liegt auch ein bisschen daran, dass man die so oft trägt. Aber einer der Hauptfehler, und die lässt sich nicht gut wegoptimieren, ist, durch das Konzept der Sohle, dass sie so eine Parhoofersohle haben, bleiben relativ große Steine daran stecken. Und da quitscht, macht das ein furchtbares Geräusch, wenn man damit auf Plastikböden läuft. Und sieht auch scheiße aus. Aber ansonsten bin ich nicht so eitel, dass ich meine Sneakers nach dem Anlass aussuche. Meine Ons waren auch einfach dreckig.
Ich finde, es wäre schon Zeit für ein neues Paar Sneakers für die nächste Bühne.
Du darfst mir ein schönes gelbes aussuchen. Da müssen wir schon treu bleiben.
Community hilft bestimmt. Wir suchen dir ein schönes Paar raus.
Ja, größte 44 habe ich. So, was wollten wir noch? Achso, On. On fanden wir auch gut, weil, haben wir immer gesagt, das ist viel zu teuer bewertet. Sah aber immer wie eine relativ solide Company aus. Dann gehen wir da mal in das Press Release rein.
Ist günstiger geworden, aber auch nicht viel günstiger. Also minus 40 Prozent, glaube ich, in den letzten Monaten.
Das nennt man ja relative Stärke. Die schlechten Modelle wie On sind brutal abgeflogen. Selbst die guten wie Fix haben stark verloren. Relativ gesehen hat sich On dagegen aber wirklich gut gehalten, würde ich sagen. Und zwar konnten sie die Sales um 68 Prozent steigern auf 235,7 Millionen Schweizer Franken. Das ist eine Schweizer Firma. Also Umsatz plus 68 Prozent. Super stark. Wie gesagt, die sind im gleichen E-Commerce Markt. Die haben die gleichen Probleme wie alle, sind aber mit 68 Prozent über dem Vorjahr. Das kommt hauptsächlich aus Asien. Da sind sie am stärksten gewachsen prozentual, aber auch auf dem kleinsten Niveau. In Europa wachsen sie aber immer noch mit 31 Prozent auf was Gutes. Der Gross Profit, also der Rohertrag, Produktionskosten, Einsatzstoffe, Verkaufserlös minus die Produktionskosten und eingesetzten Güter und Arbeit usw. liegt hier auch bei 51 Prozent. Das ist gut, das ist was du beim Modo oder Schuhen haben willst, dass du mindestens die Hälfte als Marge übrig behältst. Das ist weniger als im Vorjahr, weil natürlich auch die höhere Kosten und sie sagen insbesondere die Logistikkosten werden höher. Aber das ist gut. Das adjustierte EBITDA ist leicht runtergegangen dadurch auf nur noch 15,7 Millionen. Das war zuvor 20 Millionen, also waren auch profitabel schon. Die EBITDA-Marge ist jetzt nur noch 6,7 Prozent. Aber sie wachsen noch. Wenn sich irgendwann mal die Logistik und die Erzeugerpreise ein bisschen verbessern, könnte die Marge auch wieder hochgehen. Ich würde sagen, auch relativ gute Zahlen. Überraschend hohes Wachstum, ist profitabel. Das sind die Firmen, die diese Krise relativ leicht jetzt durchleben würden. Wenn du entweder sehr schnell wächst und deine Kosten im Griff hast oder wenn du moderat wächst und aber richtig Geld verdienst oder so wie ON schnell wächst und profitabel bist, dann musst du dir eigentlich nicht viel Sorgen machen, sondern kannst eher überlegen, wie du jetzt auch das Beste aus dieser Krise machst.
Und zum Schluss noch zwei Firmen, Unity und SimilarWeb. Wenn du eine der beiden Aktien haben müsstest, welche würdest du nehmen?
Wir machen SimilarWeb gegen Semrush. Das können wir machen. Die habe ich glaube ich beide schon fertig. Unity machen wir erstmal. Das ist ein Toolkit oder wie sagt man, Entwicklungsumgebung für Spiele. Die haben 30 Prozent verloren, hauptsächlich weil sie gevorcastet haben, dass sie im Q2 nur noch um 8 Prozent wachsen werden. Das ist ein schlechter Outlook für das Q2. Wir sprechen von 290 Millionen Umsatz. Das wäre sogar unter dem Vorquartal mit 320 Millionen. Die operative Marge nach Gap ist noch minus 53 Prozent. Dann alles bereinigt, wegerjustiert, immerhin noch minus 7 Prozent. Aber das ist schon gefährliches Territory, wenn du minus 50 Prozent Operating Marge hast und dann nur 8 Prozent wechseln in einem Quartal. Sie sagen im Gesamtjahr schaffen sie vielleicht trotzdem 30, aber da wäre ich vorsichtig. Sie sind Cashflow-positiv, muss man dazu sagen. Der positive Cashflow sind aber rund 100 Millionen Deferred Revenue. Deferred Revenue ist nach vorne gezogener Umsatz. Der Kunde hat schon bezahlt, die Dienstleistung wird noch erbracht, deswegen darf das Revenue noch nicht verbucht werden. Das ist gut für die Liquiditätslage. Du hast das Geld schon in der Bank. Aber wenn du dann nicht wächst, kannst du das immer genau einmal machen. Du kannst das Revenue ja nicht zweimal vorziehen. Das ist buchhalterisch ein passiver Rechnungsabgrenzungsposten. Deswegen ist das nicht ergebniswirksam. Das Revenue sieht trotzdem schlecht aus, aber sie haben jetzt einen vergleichsweise guten Cashflow. Der Cashflow täuscht aber über die wahre Liquiditätslage hinaus. Das ist ein Einmaleffekt, wenn sie jetzt einmal 100.000 Deferred Revenue geschafft haben. Sie haben noch eine Milliarde auf der Bank. Die werden das schon irgendwie schaffen, glaube ich. Aber ich fühle mich da nicht genügend, da einzusteigen. Ich würde es eigentlich auch nicht besitzen wollen. Die positive, auch fairerweise die Bull-Story ist, sie werden eine der Firmen sein, die wahrscheinlich die Schaufeln für das Metaverse bauen. Zusammen mit Roblox und anderen Spieleentwicklern. Sie haben eine Engine dafür, die in vielen anderen Games benutzt wird. Aber das Megawachstum ist jetzt auf einmal weg und sie verbrennen aber trotzdem noch Geld, als würden sie in der Wachstumsphase sein. Und das ist einigermaßen gefährlich.
Und bei SimilarWeb, da habe ich nur Erfahrung als kostenloser Kunde. Ich habe als Kunde, der nicht zahlt, nicht registriert ist, sondern ab und zu mal Traffic zahlen oder so checken möchte, ob irgendwie eine Webseite gewachsen ist oder weniger. Als nicht zahlender Kunde habe ich immer das Gefühl, ich kriege immer weniger Daten. Also sie wollen mich immer schneller konvertieren als zahlende Kunden.
Ja genau, du kriegst glaube ich drei Monate Traffic Daten, ganz grob, ohne viele Dimensionen, wo du das weiter filtern kannst.
Und ich kann mich erinnern, früher waren es mal sechs. Da konnte man schon eher eine Tendenz, ob was nach oben oder nach unten geht, analysieren. Jetzt eigentlich nicht mehr.
Ja und mit sechs konnte man schon relativ viel machen. Also wichtig sind auch da natürlich die Vorjahresvergleiche. Also anfangen Sinn zu machen, in Anführungsstrichen, tut das Tool eben ab 13 Monaten eigentlich. Damit du den Vorjahresvergleich hinbekommst und die Saisonalität zum Beispiel zu verstehen. Aber kann schon sein, dass die Schrauben ein bisschen anziehen. So oder so scheint aber zu funktionieren, weil SimLab ist eine der wenigen Firmen, die schafft ihr Wachstum zu beschleunigen. Nämlich im Vorjahr sind sie um 43% gewachsen, auf 29 Millionen. Und jetzt sind sie um weitere 50, 51% auf 44 Millionen gewachsen. Das heißt, sie haben es geschafft, sich von 42, 43% auf jetzt schon das zweite Quartal in Folge 50% Wachstum hochzuarbeiten. Man muss fairerweise sagen, sie machen dafür auch noch erhebliche Verluste. Zwei Drittel des Umsatzes geht allein ins Sales und Marketing. Deswegen ist die gesamte operative Marge auch noch minus 60%. Das geht aber so lange gut, wie man eben weiter wächst mit mindestens 50%. Man kann dann auch sagen, der Operating Cashflow ist sogar positiv im Q1 mit knapp 2%. Dadurch ist dann die Rule of 40 Sekunden rund bei 52,6 Sekunden. Das ist eigentlich ganz gut. Aber da ist es zum Beispiel so, dass der Cashflow auch unregelmäßig im Jahr kommt. Das heißt, man muss es eigentlich auf Basis der letzten zwölf Monate machen. Im nächsten Quartal oder vor allem im übernächsten wird der dann wieder schlechter aussehen. Dann implodiert auch die Rule of 40 ein bisschen. Also die fahren schon sehr aggressiv weiter, wachsen mit 50%, das ist gut. Aber sie sind auch noch sehr unprofitabel. Sie müssten eigentlich auch mal ein bisschen auf die Kosten gucken. Die Rohmarge schmilzt ein bisschen zusammen. Das liegt daran, dass sie immer mehr Daten einkaufen und das Produkt erweitern. Sie kriegen diese Daten aber nicht sofort teurer verkauft. Du hast einen langen Salescycle und schaffst nur einmal im Jahr dem Kunden ein neues Datenpaket zu verkaufen. Oder eben neue Kunden dazu. Sie haben gerade eine SEO-Software, RankRanger, übernommen und könnten damit noch zusätzliche Dienste im SEO-Segment verkaufen. Das halte ich nicht für so schlau, weil das SEO-Team eigentlich immer mit ihren eigenen, präferierten Tools schon arbeitet. Da weiß ich nicht, ob das so erfolgreich sein wird. Aber vielleicht zahlt irgendjemand dann doch mehr Geld dafür. Die Magic Number ist mit 0,54 auch noch gerade so über Wasser. Die liegt immer so bei denen in dem Bereich eigentlich. War nicht ganz gut. Also schön wäre, wenn man das alles mit ein bisschen weniger Marketingquote erreichen würde. Und die ein bisschen Kostenbewusstsein jetzt zeigt in der Zeit. Aber solange alle daran glauben und der Umsatz wächst, könnte es auch gut gehen. Oder wenn sie den Umsatz noch weiter beschleunigen, dann wird sich niemand beschweren über die Kosten. Und man muss sagen, die NRR geht auch immer weiter hoch. Die liegt jetzt bei 115 für große Kunden, sogar bei 127. Das war vor einem Jahr noch 103. Also sie verbessert sich die Cross-Selling oder Up-Selling-Rate. Sieht schon alles gut aus, ist aber noch ein bisschen edgy. Also die Ruler40 schaffen sie nicht jedes Quartal, weil der Cashflow eben sehr ungleichmäßig ist. Aber jetzt bin ich noch relativ optimistisch. Schauen wir uns mal Zemrush an. Die schaffen es, ihre Cross-Marge zu verbessern, Richtung 80%. Das ist gut. Die wachsen aber langsamer. Da geht das Wachstum runter von über 50% auf 43%. Dafür machen sie aber nur minimal Verlust. Nach Gap sind es nur ungefähr 4% Verlust, die sie machen. Und Cashflow ist sogar deutlich positiv, weil sie auch Revenue regelmäßig vorziehen können. Die DBNEA weitet sich aus von 116 auf 127%, also Kunden geben 27% mehr. Das haben sie aus sehr sehr aggressiven Preiserhöhungen rausgeholt im letzten Jahr. Und die Ruler40 sieht damit ganz gut aus mit 57%. Jetzt schaue ich nochmal, was die gegeneinander kosten. In solchen Zeiten wird man ein bisschen risikoaverser. Deswegen würde ich jetzt fast Zemrush sagen, auch die wachsen zwar langsamer, aber sind fast profitabel schon. Sind bewertet mit 1,35% während SimilarWeb mit der Hälfte bewertet ist. Zemrush macht 200 Millionen Umsatz. SimilarWeb auch 200 Millionen, ist deutlich günstiger. Macht 150 Millionen. Zemrush ist ein bisschen teurer, weil es etwas langsamer wächst, aber profitabel ist. Ich würde in den jetzigen Zeiten Zemrush bevorzugen.
Dann haben wir jetzt ein paar Aktien besprochen, ein paar Techfirmen, denen langsam das Geld ausgeht. Und Marc hat uns dazu eine Frage geschickt. Und zwar würde er gerne wissen, wie das jetzt aussieht. Kommen jetzt die goldenen Zeiten für Private Equities, die jetzt Techfirmen günstig kaufen, aufsammeln, von der Börse nehmen, hübsch machen, wieder an die Börse zurückbringen oder irgendjemand anderes verkaufen. Wie siehst du das? Kriegst du mit, dass jetzt auf einmal viel geschaut wird und kommt jetzt ein Sommer der PIs auf uns zu?
Also wir sehen zunehmend unprofitable Techfirmen an der Börse, denen langsam das Geld ausgeht. Das Problem ist, dass für unprofitable Firmen Private Equity in aller Regel auch nicht die Rettung ist. Damit Private Equity wirklich gut funktioniert, muss der Erwerb der Firma eigentlich geleveredgt werden. Das heißt, man nimmt Geld im Namen der Firma auf. Das ist vom Konstrukt her ein bisschen komplizierter, aber ganz einfach gesagt, wird das mit 40 bis 60 oder sogar ein bisschen mehr Prozent fremdfinanzierter Deal. Und dieser Kredit, mit dem man die Firma kauft, den zahlt die Firma selber aus den Cashflows oder den Gewinnen später zurück. Das Problem ist, dass eine Firma, die nicht profitabel ist, natürlich diese Kredite auch nicht zurückzahlen kann. Dann macht das Private Equity Modell nur noch halb so viel Spaß und ist auch hoch riskant. Private Equity Firmen sind in der Regel relativ risikoerwärts, würde ich sagen. Es gibt jetzt eine Ausnahme. Wenn eine Firma noch nicht profitabel ist, aber sehr hohe Cashflows hat, die schon positiv sind, dann könnte man unter Umständen das vielleicht hinbekommen. Aber die Firmen, über die wir heute skeptisch geredet haben, für die ist Private Equity meiner Meinung nach keine Lösung. Es gibt dann noch Distressed Funds, die auch wirklich sagen, wir nehmen jetzt 50 Prozent der Kosten raus und gucken dann mal, ob Cashflow übrig bleibt. Dann fliegt ja das ganze Wachstum wieder weg. Ich bin mir nicht sicher, ob das funktionieren würde, ehrlich gesagt. Für unprofitable Firmen ist Private Equity in der Regel mit wenigen Ausnahmen nicht der Retter, würde ich sagen. Sondern eher, dass dann mal große Strategen zuschlagen, also größere Tech-Konzerne, die alle auf viel Cash sitzen, oder größere herkömmliche Konzerne, wie du es vorhin mit Procter & Gamble und Onis beschrieben hast. Das ist schon eher wahrscheinlich. Aber wie gesagt, wenn das Modell insgesamt nicht funktioniert, dann kauft es auch niemand. Man kann da irgendwie ein paar Unternehmensberatungen draufjagen und eben schauen, was man da an Kosten rausnehmen kann, wenn man das an die zentrale Logistik und zentrale Produktion und Marketing von Procter & Gamble ranbaut. Aber ich würde sagen, nein. Mein Gefühl ist, dass auch Private Equity Firmen gerade eher abwarten, ob es dann Artboden-Bildungen gibt. Einerseits sieht man natürlich schon viel Qualität, die es auch günstig zu kaufen gibt, oder günstiger zu kaufen gibt inzwischen. Aber ob man beim E-Commerce jetzt zum Beispiel gerade ins fallende Messer greifen möchte, bin ich mir nicht so sicher. Ich habe ja ursprünglich gesagt, dass es mehr und mehr gegen Q4 wieder einsetzen wird. Da bin ich mir inzwischen auch nicht mehr so sicher, ob der auch schon kommt. Der Vorteil ist, dass im Q4 das erste Mal die Vergleichswerte wieder deutlich einfacher werden. Das heißt, man muss sich nicht mehr mit diesen schweren Werten aus dem Corona-Boom, wo das Wachstum so hoch war, vergleichen lassen. Aber ich befürchte fast, dass wir mit Lohninflationen und Erzeugerpreisen, dem Krieg in der Ukraine, den Supply-Shocks in China und auf den globalen Lieferketten, können es wahrscheinlich auch noch länger andauern, als man denkt. Ich würde inzwischen eher meine amateure Prognose auf 18 bis 24 Monate sehr schwere Zeit ausdehnen, würde ich vermuten. Und was wir noch gar nicht eingepreist haben, ist die Konsum-Zurückhaltung durch Rezession und Inflation. Das haben wir erwähnt, dass das ein Faktor ist, aber das war bisher nicht der wichtigste, dachte ich. Aber das wird jetzt in der Rezession, wenn die Energiepreise hoch bleiben, vielleicht auch noch mal wichtig. Wobei, so viele Impulse können wir da auch nicht schaffen, außer die Zinsen eben nicht so stark steigern.
Und was können Firmen tun? Kosten heißt, kein Marketing mehr ausgeben und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen entlassen. Irgendwie die unteren 5-10 Prozent rauswerfen. Also was werden wir denn jetzt sehen in den nächsten Monaten? Ich finde, man merkt schon so ein bisschen beim Freelance-Markt, dass da Sachen gestoppt werden. Das sind ja immer die ersten, das war bei Corona genauso. Erstmal ein bisschen Geld zusammenhalten. Aber jetzt werden wir doch wahrscheinlich ähnlich wie 2008 erleben, dass es auf einmal nicht mehr so einfach ist, einen Job zu finden. Oder dass Leute ihren einst sicher gedachten Job aufgeben müssen.
Ja, also du hast drei große Kostenblöcke eigentlich in Unternehmen. Das eine ist IT und Infrastruktur und Softwarelizenzen. Da kannst du sehr schlecht sparen, denke ich. Also du kannst jetzt mal gucken, ob jeder Prozess, den du in der Cloud machst, ob der wirklich dreimal am Tag aktualisiert werden muss. Und ob du nicht mal Daten wegschmeißen kannst, um irgendwo Credits zu sparen. Das wird sicherlich auch mehr passieren, aber das ist, glaube ich, schwer daran zu sparen. Der andere große Block ist Marketing. Das wird in der Rezession wahrscheinlich auch weniger ausgegeben werden. Also dass man auch vorsichtiger und rechnet besser bei den Kacks.
Einfach mal die Hälfte der Daten bei Snowflake löschen.
Ja, das könnte mehr und mehr passieren. Und ich glaube schon, dass auch die Softwarefirmen irgendwann die Rezession spüren werden. Und natürlich gerade auch die Volumenbasierten. Dann ist das Volumenbasierte Modell auf einmal auch nicht mehr so schön. Aber ich glaube, wie gesagt, da lässt sich schwer sparen, aber es ist auch nicht unmöglich. Und das wird auch passieren. Spätestens wenn eine Firma ganz aus dem Markt verschwindet, dann ist deren Budget schon auch weg. Wie gesagt, der andere große Block ist dann eben Marketing. Das könnte heißen, dass irgendwann auch bei den großen Netzwerken, den Gafas, weniger Geld ankommt. Und dann, der riesige Block ist natürlich Personal. Das wäre natürlich schön, wenn man, so wie du sagst, die unteren 5 bis 10 Prozent immer einsparen kann. Wie auch immer du das definierst. Tatsächlich muss man ja oft aus rechtlichen Gründen dann eben zuerst die Neueinstellungen wieder nach Hause schicken. Und ich glaube schon, dass es auch manchmal heilsam sein kann, sich für eine Company von Personal zu trennen. Gerade wenn man während der Hyperwachstumszeiten dann auch so ein bisschen fett angesetzt hat. Oder ein bisschen ineffizient geworden ist als Organisation. Aber das passiert ja schon. Wir haben gesagt, bei Uber gibt es einen Einstellungsstopp. Es gab gerade News, wieder vorgestern, glaube ich, dass Facebook in der Messenger for Kids und anderen Abteilungen weiter sparen will. Es gibt eine ganz coole, ich weiß nicht, cool ist das falsche Wort, aber es gibt eine Webseite, die heißt layoffs.fyi, also for your interest. Oder for your information, heißt es, glaube ich. layoffs.fyi, da sieht man, welche Unternehmen gerade nicht nur Einstellungsstopp haben, sondern entlassen. Und ich lese mal nur von dieser Woche vor. Alter, krass. Cars 24, 600 Leute. Pollen, 70 Leute. Vedantu, 424 Leute. Das ist eine indische Firma. Netflix, 150 Leute. K.R.Ü., glaube ich, Project E-Investment, Stockholm, 100 Leute.
10 Prozent. Genau.
PixArt, 90 Leute, 8 Prozent. Zack, zack in San Paolo, 40 Prozent, 100 Leute weg. AliExpress Russia, na gut, das hat andere Gründe, nehme ich an. Zwift, das war dieser Zoom-Konkurrent, der nur die Software macht, ohne Bike, 150 Leute. Section 4, das ist die Firma von Scott Callaway, 32 Leute, das entspricht angeblich 25 Prozent der Belegschaft. Da fragst du dich, das ist eine Firma, die digitale Inhalte produziert und verkauft. Wie kann man da denn überskalieren? Aber das ist vielleicht auch so, wenn man wie sie aufnimmt, dann muss man halt auch in Boom-Zeiten, wirst du halt zum Wachstum gedrängt und dann wird sofort die Handbremse angezogen, wenn es halt nicht mehr läuft. Ansonsten würde mich, man fände ich es schwer, damit Geld zu verlieren, ehrlich gesagt, sodass man Leute rausschmeißen muss bei dem Modell. Aber anscheinend scheinen es zu sein, Carvana, 12 Prozent der Leute.
Ich frage mich gerade über Section 4, ob er 32 Leute eingestellt hat, um die CNN Plus Sache zu produzieren.
Da hat er das selber produziert? Das wäre krass. Ich habe schon überlegt, ob er deswegen gerade nicht so viele Auftritte macht, weil ich kann mir vorstellen, dass er das mitnimmt. Und er hat in seinem eigenen Podcast, glaube ich, nicht darüber geredet. Er redet viel über Entlassungen und hat so eine Anspielung gemacht, dass er das aus persönlichen Erfahrungen gerade kennt. Aber beleuchtet hat er das jetzt.
Ich würde mir wünschen, dass ihn das nicht so sehr aus der Fassung nimmt. Ich gehe mal davon aus, dass er mindestens doppelt so viele Leute, oder zehnmal so viele Leute entlassen musste früher.
Trotzdem ist es, glaube ich, nie cool. Ich kenne wenige Leute, die das jetzt gar nicht mitnehmen würden. Cameo hat 25 Prozent entlassen. Thrajo hat entlassen. Was haben wir noch, was man so kennt? Better.com gehört zu. Ach, Better.com ist der Profi. Ja, genau. Das müssen wir in den alten Folgen suchen.
Wish 15 Prozent sehe ich gerade. Anfang März.
SEA steht auch da. GoPuff 450 Leute. Genau, kann man sich selber anschauen. Genau, Wish auch. Virgin Hyperloop. Peloton.
Und das kommt ja jetzt. Delivery Hero.
Was ist denn das? Hier steht Delivery Hero Berlin. 300 Leute. Achso, das war Ende letzten Jahres. Entschuldigung, ich bin jetzt schon im Dezember.
Das war noch der Punkt, wo sie nach Deutschland wollten und sich dann wieder zurückgezogen haben, oder?
Ja, genau.
Aber Selo 25 Prozent, das war auch bekannt. Hier 2000 Leute, weil sie irgendwie zu viel Zeug gekauft haben. Aber ja, spannende Seite. An der Stelle würde ich mal anfangen, Werbung drauf zu setzen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Seite viel besucht wird in den nächsten Wochen und Monaten.
Ja, oder das gleiche mal für Deutschland zu bauen. Der Jan aus dem Off packt euch das in die Shownotes.
Wir reden zum Schluss nochmal über deine beiden Lieblingsfirmen, Klana und Affirm. Was gibt es da an News?
Genau, Affirm nur sozusagen beiläufig. Aber ich habe ja, ich glaube, letztes Jahr angefangen zu sagen, dass ich davon überzeugt bin, dass Klana es nicht schafft, für mehr als 46 Milliarden an die Börse zu gehen. Unter anderem meine These war, so ein bisschen Wachstumsprobleme, die ich sehe beim BNPL-Modell. Aber vor allem, dass ich dachte, Affirm sieht als Public Listed Company immer schlechter aus eigentlich. Die haben jetzt mit den letzten Ergebnissen relativ sogar überrascht, positiv würde ich sagen. Ich bleibe da weiter skeptisch und denke, dass ich eventuell nur das Timing falsch hinbekommen habe und dass es nächstes Jahr, im Quartal, noch mal schlechter aussehen wird. Aber was jetzt gestern bekannt gegeben worden ist, ist, dass Klana statt auf 46 Milliarden, und man muss sagen, vor einer Woche, glaube ich, hat Bloomberg noch berichtet, die ansonsten sehr gut informiert sind. Das empfehle ich Ihnen, schon nicht vor einer Woche, im Februar haben sie es berichtet, dass Klana auf 50 bis 60 Milliarden die nächste Runde machen wird. Jetzt sieht es so aus, als ob sie es auf 30 Milliarden machen, also 30 Prozent unter der letzten Bewertung. Da sieht man jetzt quasi, dass die großen Dekacorns langsam crunchen. Sie raisen 1 Milliarde, man muss dazu sagen, Klana und die Investoren trifft das nicht so hart. Klar ist jetzt alles weniger wert, aber sie haben in der Vergangenheit, glaube ich, auch erst 3 Milliarden geraised. Das heißt, da liegen jetzt nicht riesige Liquidation Preferences drauf. Hätten sie jetzt 20 Prozent der Firma mal weggegeben pro Runde und hätten jetzt schon 15 Milliarden geraised, dann hast du bei 30 Prozent das Problem, dass eventuell irgendwann Investoren, gerade weil die letzten Investoren dann oft sogenannte Liquidation Preferences bekommen. Das heißt, bei einem Verkauf bekommen die ihr Geld mindestens zu 100 Prozent, manchmal sogar zu mehr, entweder mit einer Mindestverzinsung oder mit 1,2 oder 1,5 Mal Likprev zurück. Das würde jetzt zum Beispiel heißen, wenn Klana insgesamt 15 Millionen geraised hätten und es sind jetzt nur noch 30 Millionen wert, dann hast du vielleicht 1,2 Likprev drauf, sodass sich dann alle anderen Investoren nur noch 10 Milliarden teilen können. Das ist hier wie gesagt nicht der Fall, weil man insgesamt nur 3 Milliarden geraised hat. Das heißt, Liquidation Präferenzen sind da ein kleineres Problem noch, aber wie gesagt, in den ganzen Fonds muss das Investment jetzt runtergeschrieben werden, schon mal um 30 Prozent. Das ist natürlich nur das erste oder eine der ersten, die wir sehen, da wird es noch mehr geben. Ich fand es hier relativ übersichtlich, weil es so aussah, als wenn man bei Affirm schon relativ transparent sehen kann, was auch nicht so gut funktioniert bei dem Modell. Man kriegt die Klana selbstreported ja auch schon immer mal wieder Zahlen. Was man bei Affirm ja, da habe ich letzte Woche getweetet, man sagt ja eigentlich, Händler nutzen Affirm, um ihre Marketingkosten zu reduzieren, weil durch das Buy Now, Pay Later steigt die Conversion, weil man eben auch kaufen kann, wenn man sich eigentlich nicht leisten kann, weil das Payment vielleicht auch einfacher ist. Deswegen zahlen Händler irgendwie bis zu 8 Prozent an Affirm, um damit ihre Conversion zu steigern und Marketingkosten zu sparen. Dadurch lohnt sich das dann manchmal netto für die. Das Lustige ist aber, dass Affirm dann wiederum mehr an Marketing ausgibt, als es an Händlerrevenue einnimmt. Das ist abstrahiert jetzt von vielen anderen Fakten, sodass es noch eine Kreditkarte gibt und sowas. Das ist ein bisschen zugespitzt, aber von einem ganz hohen Level könntest du sagen, dass die Affirm-Investoren eigentlich gerade das Marketing der Affirm-Kunden und bei Klana wäre das ja dann wahrscheinlich ganz ähnlich mitfinanzieren. Du würdest ja eigentlich erwarten, dass Affirm mehr Geld von Händlern einnimmt, als sie dann selber wiederum in Marketing stecken. Aber es ist ein bisschen oversimplified. Mal sehen, wer als nächstes dann ... Entlassungen sind natürlich nie was Schönes, aber da werden wir zwangsläufig mehr von sehen. Das heißt aber auch, dass vielleicht Leute neue Startups gründen oder Startups Zugang zu besserem Personal wiederbekommen oder einfacher Zugang zu Personal bekommen. Ich glaube, dass ist jetzt nicht so wild, auch wenn es oft menschlich nicht cool ist. Bei der Valuation triffst du halt Investoren.
Ich wünsche euch trotzdem allen ein schönes Wochenende. Wir hören uns wieder Mittwoch. Peace. Bis dann. Ciao, ciao.