Doppelgänger Folge #148 vom 27. Mai 2022

📦 Entlassungen | How To Earnings Sheet | ZipRecruiter | Earnings: Snowflake Splunk Zscaler Farfetch | Amazon

Best of schlechtesten Entlassungen. Was machen, wenn man gekündigt wird. Community Grill: ZipRecruiter in Gefahr bei so viel Layoffs? Pip hat für alle ein Earnings Master Sheet zum kopieren erstellt. Wir schauen uns die Earnings von Snowflake, Splunk ,Zscaler und Farfetch an. Markus fragt, warum das Family Office von Otto ein Shopping Center übernimmt. Amazon spart und Oalty liefert aus.

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

(00:00:00) Layoffs; who is next

(00:22:30) ZipRecruiter und Layoffs

(00:27:15) How to Income Statement verstehen

(00:35:00) Box Earnings

(00:43:40) Snowflake

(00:59:45) Splunk

(01:03:30) China

(01:06:00) Zscaler

(01:09:00) Farfetch

(01:11:00) AboutYou

(01:20:45) Amazon

Shownotes:

Checkout Buttons https://trends.builtwith.com/payment/checkout-buttons

Bolt Built $11 Billion Payment Business on Inflated Metrics and Eager Investors https://www.nytimes.com/2022/05/10/business/bolt-start-up-ryan-breslow-investors.html

Earnings Master Sheet https://docs.google.com/spreadsheets/d/1m3h9Xce3SRMaq20li2Qg4HuSZowwxQSd9FkQmeuI7Dw/edit#gid=65254119

Amazon: Monopol im Onlinehandel? https://www.ardmediathek.de/video/dokus-im-ersten/amazon-monopol-im-onlinehandel/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3JlcG9ydGFnZSBfIGRva3VtZW50YXRpb24gaW0gZXJzdGVuL2JmOGMzYWRiLTRiYzEtNDdjYi05ZGRlLWE0YmExNjFiMDAwYg

Defund Dictators https://defunddictators.org/#/portfolio?etfs=%7B%22etf%22:%22EEM%22,%22weight%22:0.5%7D&etfs=%7B%22etf%22:%22EMSG%22,%22weight%22:0.5%7D&methodology=HUMAN_RIGHTS_FOUNDATION

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Willkommen im Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 148 Ende Mai. Die große Lay-Off Podcast Serie, wahrscheinlich für bis Ende des Jahres mindestens. Wir haben wieder eine ganze Reihe an Firmen, die diese Woche announced haben. Man kann lernen, wie man es nicht macht. Was ist so die schlechteste Art? Beim Schluss machen sagt man ja, WhatsApp sollte man nicht machen oder Sprachnachricht. Es gab mal bei Sex in the City eine Folge, da wurde per Post-it Schluss gemacht. Also stell dir vor, du wachst morgens auf und dann ist an deinem Kühlschrank nach zwei Jahren Beziehung so ein Post-it mit Sorry, ist einfach nichts für mich. Was kann man bei Lay-Offs wirklich schlimm machen? Einfach Access Key und Computer sofort sperren?
Ich glaube tatsächlich, das mit dem Computer musst du schon relativ schnell machen, weil du ja sonst schon Gefahr hast, dass Daten verloren. Also schuldest du im Zweifel auch deinen Kunden. Das fühlt sich subjektiv, glaube ich, unheimlich doof an, tatsächlich, weil es nach sehr viel Vertrauensentzug sich anfühlt. Trotzdem musst du das ja irgendwie schon machen. Das Schlechteste ist, Leute nacheinander in irgendeinen Raum in der HR zu rufen. Sozusagen, dass die anderen sich mehrere Stunden lang überlegen, ob sie auch noch dran sind oder nicht. Also du musst es, glaube ich, schon in einer Art Gruppenveranstaltung machen. Das hieß zu Corona-Zeiten halt Zoom. Ich glaube nicht, dass es anders geht letztlich sinnvoll. Oder du kannst es in kleinen Gruppen machen, dass die Teamleute das erfahren. Wobei dann hast du immer das Problem, dass es sich eventuell durchspricht vorher oder so. Aber ich glaube, du musst es in Gruppen machen. Du musst es so schnell wie möglich, also alle müssen so schnell wie möglich auf dem gleichen Kenntnisstand sein. Und du musst danach vor allen Dingen nochmal eigentlich mit den Verbliebenen auch sprechen, wie es weitergeht. Und das wären so die einfachen Weisheiten. Und man darf sich nicht einbilden, dass es, selbst wenn du es perfekt machst, wird es immer noch scheiße sein. Und die Leute haben trotzdem das Recht, auch dich zu hassen und doof zu finden. Man darf sich nicht einbilden, dass man, wenn man alles richtig macht, dass es dann irgendwie soft oder smooth abgeht. Es ist immer eine Zäsur im Leben von Menschen.
Es wird nie irgendwie super rüberkommen. Wir haben jetzt schon so ein paar gesehen. Das Paradebeispiel, wie man es wirklich, glaube ich, gut macht, ist von Airbnb vor zwei Jahren, als sie nach Corona in den ersten Wochen sich von 25 Prozent der Leute getrennt haben. Alle Side-Projects auch wirklich gut erklärt von dem CEO mit, wir müssen jetzt Kosten sparen, wir machen kein Marketing mehr, wir machen alle Side-Projects weg.
Und sie haben sehr gute Severance-Packages, also Abfälle, glaube ich, auch bezahlt bei Airbnb. Also wirklich weit über dem Nötigen.
Und auch so gut kommuniziert, dass es keine offenen Fragen mehr gab. Und auch noch mal die Mitarbeiter gesammelt für neue Jobs und so. Ich glaube, da haben alle danach einen guten Job bekommen wieder. Und keiner hat da wirklich schlecht drüber berichtet oder gesprochen. Dann gab es dieses phänomenale Zoom-Video von dem Beta-CEO, der damit eigentlich bekannt wurde. Das war jetzt nicht so gut, so nach dem Motto, wenn du in diesem Call bist, bist du gefeuert. Jetzt diese Woche auch Klana wirklich auch schlimm kommuniziert mit dem Pre-Recorded-Video und keiner wusste genau, wie viel da ist. Bolt hier, das Payment.
Was heißt ein Pre-Recorded-Video? Das musst du erklären.
Also eine Videobotschaft, die aufgenommen worden ist. Und das gab wohl...
Gehst du morgens in einen Posteingang oder wie?
Ja, sozusagen. Ich warte auf das leaked Video. Ich habe es noch nicht bekommen, aber es war wohl gar nicht... Also das Leadership-Team war sich nicht so schlüssig, ob sie jetzt ein All-Hands machen oder nicht. Und dann irgendwann wurde es ein Video und man wusste nicht so ganz genau, wie viele es bekommen haben.
Das war nur der zweitgrößte Fehler, den Klana gemacht hat.
Wer war sein größter Fehler?
Dass sie nur 10% der Leute gefeuert haben bei ihren Zahlen. Das Hauptproblem ist, dass ich mir relativ sicher bin, dass Klana es noch mehrmals tun werden muss.
Bei Klana gab es auch so eine Managerin, die darüber gepostet hat. Die hat in der Vergangenheit immer sehr gepostet, wie super sie Klana findet und dass man da alles was macht. Und wurde zweimal promotet in den letzten zwölf Monaten und dann so behandelt. Und man kann glaube ich als Mitarbeiterin, Mitarbeiter lernt man jetzt, dass es keine Familie ist, sondern halt ein Business und dass man vielleicht nicht so gewertschätzt wird, wie man manchmal gedacht hat.
Klana sind auch richtig viele Leute. Also die 10% entsprechen 700 Leuten. Das heißt, sie stellen über 7000 ein. Viele Ex-Rocket-Leute, die ich kenne, sind bei Klana gelandet.
Ich habe mir die Liste angeguckt. Man kann auch so ein bisschen glaube ich analysieren, wie gut die Liste ist, also wie sie aufgebaut ist. Und wie gut dann die Firma vielleicht gemanagt ist. Also bei Klana war es relativ offensichtlich. Da hat man auch die verschiedenen Locations drin, die verschiedenen Jobtitles und so. Manche wollen einfach nur Namen und LinkedIn-Profile. Und was da krass war, war, dass echt alle fast jetzt einen Remote- oder einen Home-Office-Job haben möchten. Das war echt, also da ist auch die Frage, sind das dann auch die ersten Leute, die du wieder entlässt? Also baust du die Kultur auf in der Firma und alle Leute, ist ein Remote-Job weniger wert?
Also es ist auf jeden Fall einfacher, jemanden zu feuern, den man nicht mehrmals die Woche sieht, oder?
Ja, das habe ich auch gedacht. Ja, es wird auf jeden Fall eine krasse Zeit für alle. Also mir ist es ja auch passiert, ich wurde ja bei Corona, Anfang Corona, entlassen. Und habe dann auch da viel gelernt, wie man es nicht macht. Also zu meinem Glück hat die andere Seite einen schlechten Job gemacht. Ich war zweimal vor dem Arbeitsgericht und das möchte ja eigentlich niemand. Also als Führungskraft oder CEO möchte ich das vermeiden, vor das Gericht zu gehen. Später habe ich erfahren, dass sich eigentlich keiner in der Firma je getraut hat, so etwas zu machen. Aber ich glaube, da hast du keine andere Wahl. Also wenn du als Mitarbeiterin, Mitarbeiter das Gefühl hast, du wirst unfair behandelt und es wird auch schlecht organisiert, was wir ja jetzt bei vielen Firmen gesehen haben, glaube ich, macht es schon Sinn, einen Anwalt einzusetzen und dagegen zu kämpfen.
Wahrscheinlich ja. Das ist übrigens krass. Es gibt Leute, die bei diesen Firmen gearbeitet haben und getargetet werden von Anwaltskanzleien auf LinkedIn. Also es gibt, es scheint ein, zwei schlaue oder vielleicht auch mehr Anwaltskanzleien zu geben, die gezielt Angestellte von den Unternehmen, die viele DASen getätigt haben, ansprechen. Mit sozusagen der Möglichkeit, dass man das Abfindungspaket verbessern könnte.
Ja, da kann ich mir auch vorstellen, dass da einiges drin ist. In meinem Fall war es so, wenn die einen guten Job gemacht hätten, wäre es wesentlich schneller und wesentlich günstiger gewesen.
Die Frage ist, wie lange das Targeting noch richtig ist. Ob man nicht eigentlich bald das gesamte LinkedIn anschreiben kann. Ja, das stimmt. Obwohl es betrifft ja hauptsächlich, das war Quatsch, nehme ich zurück, es betrifft ja hauptsächlich eigentlich schon Tech- und Wachstumsfirmen. Vor allem VC-finanzierte Firmen. Bei anderen ist es ja noch nicht ganz so übel.
Kleiner Tipp, was helfen kann, ist, hier und da mal ein Zwischenzeugnis zu haben. Vor allem vor Gericht wird ja eigentlich immer behauptet, dass das Gegenüber, dass man nicht so viel gemacht hat oder nicht so wichtig ist. Das kann man mit einem Zwischenzeugnis ganz gut widerlegen. Sonst, wenn das erste Gespräch kommt, am besten nicht sagen, warten. Nicht sofort Ja sagen, nicht sofort Nein sagen, einfach die Informationen sammeln.
Nicht sofort einen Aufhebungsvertrag unterschreiben, meinst du?
Nicht sofort unterschreiben, einfach alle Sachen da machen, so ruhig wie möglich bleiben. Vielleicht nochmal eine E-Mail nachschreiben mit irgendwie, was gesagt worden ist. Einfach und klar, wenn es kein Dokument irgendwie davon gab. Und ja, Ausdauer, ich glaube schon.
Das ist auch ganz schön gebrannt, das kennt du, du überlegst nur noch in Dokumentation und Beweissicherung.
Ja, aber wenn du, also, du wünschst wirklich keinem vor Gericht, vor dem Arbeitsgericht zu sein, das ist schon stressig. Ich hatte den Vorteil, dass ich die Ausdauer hatte und irgendwie das auch noch ein drittes Mal gefeiert, also gefightet hätte. Und, aber, also, es ist, keiner möchte das machen. Das ist einfach...
Komisch, dass du seitdem keine Jobs mehr findest. Und jetzt zwangsweise Planer sein musst. Zwangspodcast. Weil dich niemals wieder jemand anstellen wird. Spätestens jetzt wird das keiner mehr machen. Genau, aber gut. Also, wenn dein super Beispiel Planer ist, wäre meins auf jeden Fall Bolt Payments, die diesen One-Click-Checkout bauen. Da hatten wir schon zweimal drüber gerichtet und berichtet einmal war es, ist Fast, ein anderer Fast-Payment-Checkout-Player, der pleite gegangen. Da dachten wir, die sind unseriös, aber da ist Bolt, glaube ich, gar nicht so weit von weg. Da fand ich lustig, stand, ich glaube, in der New York Times stand das, die wollten nicht bestätigen, wie viele Leute sie gehen haben lassen. Und ich habe es gerade getwittert. Dann rausgefunden hat man es am Ende, dass von über 900 Leuten im Company Slack Channel nur noch 660 übrig waren, einen Tag später. Sozusagen hast du geschaut, wie viele Leute aus dem Slack Channel verschwunden sind über Nacht. Und davon ausgehend geht man davon jetzt aus, dass 27 Prozent bis zu einem Drittel der Mitarbeiter entlassen worden waren. Und auch insgesamt, das ist ja der Typ, der behauptet hatte, die Silicon Valley Mob-Bosses oder der Silicon Valley Mob aus VCs, die sich gegenseitig konflikten. Also die Stripe-Brüder, die Collison-Zwillinge, sind quasi die Gangster-Bosse des Silicon Valleys, weil sie von jedem noch so kleinen VC ein kleines Investment nehmen, einfach nur damit der kein anderes Payment-Startup mehr investieren kann, um sich selbst nicht zu konflikten. Dass er deswegen keinen Zugang zu Funding hätte und hat trotzdem aber seine Unternehmensbewertung auf 11 Milliarden hochgejetzt zwischendurch. Schien schnell gewachsen zu sein, hat wie gesagt 900 Leute geheiert. Da habe ich mal geschaut, wie groß, weil ganz ehrlich, ich habe das noch nie gesehen. Ich habe mal bei Build-Width geschaut unter Checkout-Buttons. Da ist Bold immerhin an siebter Stelle. Von einer Million Websites ist das auf 360, also laut Build-Width-Data. Die sind jetzt nicht 100 Prozent korrekt, aber auch directionally korrekt sind die. Also das wird schon halbwegs so passen. Also das wären dann 0,3 Prozent, 0,04 Prozent der ein Millionen größten Webseiten benutzen Bold zum Vergleich. Stripe benutzt fast das Zehnfache. Und Stripe ist ja 95 Milliarden wert. Moment, nicht das Zehnfache, das Hundertfache. Weil Stripe hat fast drei Prozent Durchdringung in den Top einer Million Seiten, nämlich 28.000 Seiten, die Stripe-Payments haben. Das nächste wäre Paypal mit 22.000 oder 2,2 Prozent. Amazon-Payments mit 1,3 Prozent. Klana mit 0,7 Prozent. Wenn man nach Build-Width-Checkout-Button sucht, kann man das finden. Wir packen es auch in die Show Notes. Und wie gesagt, Stripe ist 95 Milliarden wert. Der Typ hat aber knapp über ein Hundertstel der Integration nur und ist über zehn Prozent von Stripe wert. Also der muss schon sehr gut verkauft haben, um auf die Bewertung hochzukommen. Und dann hat die New York Times geschrieben, in etwas, was eher ein Hit Piece nennt, also ein Artikel sozusagen, um die Firma anzugreifen, dass sie unter anderem auch ständig Kunden als akquiriert und aktiviert gelistet haben, die sie bestenfalls geclosed hatten oder noch in Gesprächen waren, also wo die Integration teilweise auch nie stattgefunden hatte. Dass sie mit irgendwie Fraud Detection geworben haben, die noch nicht fertig war. Das war einer der Verkaufstricks, weil sie gesagt haben, ihr kriegt bei uns die Fraud Detection im Preis inklusive. Das ist eigentlich ganz schlau als Sales-Taktik, weil im schlimmsten Fall ein paar Fraud-Sachen mitzunehmen, solange du noch klein bist, ist günstiger als Sales teilweise. Das kann sinnvoll sein. Der Anti-Fraud sollen sie dann teilweise manuell gemacht haben. Und das Krasseste ist, das hast du vorhin geschickt, von Chris Becke, dass ein 50- oder jeder zweite Angestellte Geld aufgenommen, um in die Firma zu investieren. Sie haben ihren Angestellten erlaubt, zusätzliche Aktienanteile an der Firma zu kaufen auf Kredit. Und von den Leuten haben sie jetzt ein Drittel entlassen, die sozusagen eventuell ihr Haus verpfändet haben, um noch Aktien an der Firma zu kaufen, an die sie so geglaubt haben. Das ist schon hart. Und er selbst ist ja als CEO zurückgetreten. Er stellt sich auch mal so lustig guhuha vor. Es könnte auch noch viel Material werden, gefühlt. Er sagt, wir verstehen das alles nicht, das ist E-Commerce 3.0, was sie bauen. Nämlich irgendwie dezentralisiert, Checkout-Buttons. Ich glaube, sinnvoll ist das schon, aber ich würde mich nicht wundern, wenn wir die auch verlieren, die Firma.
Das ist mir alles ein bisschen zu viel Yoga,
ein bisschen zu viel Barfuß. Der Typ ist ein bisschen weird. Barfuß ist der neue schwarze Rolli eigentlich, oder? Bei dem Newman ist doch immer Barfuß rumgelaufen. Und bei Steve Jobs auch. Ach, vielleicht machen die es deswegen, weil Steve Jobs...
Da kommt auch der Rolli her.
Ja, genau. Okay, aufpassen bei Barfußgründern.
Birkenstock geht noch, ne?
Den New York Times-Artikel packen wir auch mal in die Show-Notes. Der ist so schön. Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Keine Anlageberatung, keine Rechtsberatung, keine Steuerberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Verantwortung für solche Trades liegt bei euch. Philip und Philipp haften nicht vor eure Verluste. Philipp und Philipp und Philipp können ihr Risiko... ...Position der HörerInnen nicht einschätzen. Ihr entscheidet selber, was ihr kauft und tragt dafür auch die Verantwortung. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.eu-disclaimer nachlesen.
Und zum Schluss, Paypal hat sich auch für ein paar Leuten getrennt.
Genau, Paypal auch. Die ja angeblich auch im gesunden Wachstum begriffen sind. Ich wollte ja gegen Paypal wetten und es ist nicht so richtig aufgegangen, muss man sagen. Ich hätte gedacht, die leiden stärker unter E-Commerce. Die haben aber relativ gute Zahlen gezeigt nochmal. Ich hoffe immer noch, dass es bei Firmen und Paypal nur um ein Quartal falsch lag. Timing ist halt super wichtig beim Shorten leider. Aber dass sie jetzt die Kosten... Also Q2 muss brutal schlecht aussehen, glaube ich. Beziehungsweise ist es nicht so einfach. Einerseits ist das Konsumklima nochmal deutlich schlechter in Q2 als im Q1. Und Q1 ist in Deutschland 15% gesunken zum Vorjahr. In UK 9% gesunken zum Vorjahr. Das heißt, es wird auf jeden Fall noch schlechter als ich dachte. Das wird es ja im Sinne von E-Commerce. Kann man auch vom Salesforce Shopping Index ganz gut nachvollziehen. Klima schlecht. Andererseits werden die Vergleichswerte vom Vorjahr natürlich... Das sieht man in der Salesforce Grafik auch ganz gut. Dass die Vergleichswerte ein bisschen einfacher werden. Weil das Q1 ist extrem gewachsen. Das Q2 letzten Jahres ist auch... Sekunde, kann ich gucken auf Twitter, wo ich das... Oder auf LinkedIn habe ich es auch gepostet. Also das Q1 letzten Jahres ist um 76% gestiegen. Dreiviertel über Vorjahr. Da sind wir jetzt 15% runter sozusagen. Das ist brutal. Das ist eigentlich auch fast klar. Und das Q2 ist dann um noch 26% gestiegen. Das heißt, vielleicht werden wir keinen so starken Verlust zum Vorjahr haben. Aber es wird natürlich trotzdem ein sehr schlechtes Quartal. Und wie gesagt, das Klima ist noch schlechter. Ich habe dann gewitzelt. Es gab ja damals während Corona... Wurde ja überlegt, ob man, ich glaube, von Raoul Rossmann, ob man eine Paketsteuer machen wollte, um die Innenstadt zu retten. Jetzt habe ich überlegt, ob, wenn es dem E-Commerce schlecht geht, ob man nicht eine Schaufenstersteuer einführen sollte, um den E-Commerce zu retten. Jetzt, wenn die ganzen Brick-and-Mortar-Geschäfte den Umsatz wegnehmen. Oder sich zurückholen, dem E-Commerce.
Oder man lässt die Geschäfte einfach nur noch am Wochenende aufmachen.
Genau. Oder die müssen in der Woche zumachen.
Wie sieht es denn aus? Wir haben jetzt Layoffs bei Banking, Fintech-Themen und Fast-Commerce. Was kommt als nächstes?
Ich bin relativ bullish. Aber bei ganz jungen Travel-Startups, wenn da jemand sehr schnell gewachsen ist und sich ein bisschen überladen hat, aber nur ein Jahr Runway hat oder 18 Monate, da würde man vielleicht auch... Aber tendenziell wird Travel wahrscheinlich netto Einstellung sehen. Netto Neueinstellung. Also mehr Headcount. Ich glaube, Fintech wird einmal komplett durchrasiert. Bis auf wenige junge oder sehr solide Sachen. Der Revolut sagt, sie sind profitabel, sogar wenn ich mich nicht richtig erinnere. Oder Cashflow-Positiv. Ich weiß nicht mehr, wie er es gesagt hat. Es gibt immer ein paar so die dazwischen. Das sind immer sehr absolute Statements, die natürlich in zwei von 100 Fällen dann auch nicht stimmen. Aber ich glaube, Fintech wird netto im Durchschnitt rasiert. Ich glaube, Quick-Commerce wird weiter rasiert. Also wir haben jetzt... Getty hat 14 Prozent übrigens.
Inklusive Fahrer.
Das heißt, sie müssen auch Logistik und Fahrer rausgeschmissen haben. Ein bisschen frech übrigens, dass sie... Das kam glaube ich... Wann kam das raus? Am Dienstag oder so? Einen Tag nachdem wir aufgenommen haben. Am Mittwoch, ne? Ich weiß nicht. Sie haben offiziell das bis mittags oder so noch dementiert. Und dann kam es aber nachmittags. Doch, und zwar haben die 14 Prozent... Also bei Gorillas kursiert ja die Zahl von 50 Prozent. Das ist aber in Anführungsstrichen nur im Hauptquartier. Da hat aber wirklich jeder Zweite und 300 Leute insgesamt. Sagen wir mal, was schlimm genug ist. Bei Getty sind es in Anführungsstrichen nur 14 Prozent. Das ist also gerechnet auf die ganze Arbeitnehmerschaft. Und 4.500 Leute. Das heißt, das dementieren sie glaube ich auch noch oder äußern sich nicht. Aber ich denke, da werden Länder zugemacht werden. Ich glaube, sie haben in Nord- und Mitteleuropa kein... und Westeuropa kein Product-Market-Fit. Eventuell Spanien im Süden von Europa so ein bisschen. Aber ich... Ja, wie gesagt, sie sagen es noch nicht öffentlich, aber ich denke, die werden es zu machen. Angeblich haben die auch sehr harte Profitabilitäts... Also der Markt munkelt immer, dass sie sehr harte Profitabilitätsziele von ihren Investoren haben der letzten Runde. Das heißt, dass sie entweder Milestones erreichen müssen oder mehr oder weniger zwangsläufig, um das Geld überhaupt... des Geldes überhaupt habhaft zu werden, Leute entlassen werden müssen. Vielleicht auch noch weitere weiß man nicht. Wobei ich glaube, da ist man schon eher relativ hart vorgegangen jetzt. Aber es gibt ja noch andere Player, die jetzt noch nicht das gemacht haben. Ich wünsche es niemandem, aber ich kann mir vorstellen, dass es noch schwer wird. Ich glaube, viele, die gestartet sind, werden... vielleicht, also weiß nicht, ob die ganzen ethnischen Foodplayer, also irgendwie asiatisches Essen, türkisches Essen oder andere orientalische Sachen... Das hab ich eh nicht verstanden, das Modell, ehrlich gesagt. Da würde mich wundern, wenn die jetzt noch ausreichendes Funding haben. Die haben alle viel Glück gehabt, eine Business Angel-Runde zu machen am Anfang, aber ich bin mir nicht sicher, ob da noch mal viele institutionelle Investoren das Geld nachlegen werden. Bei den Apotheken, da hoffen schon noch viele auf das E-Rezept. Aber eigentlich denke ich, das ist auch eher ein Add-on für die QuickCommerce-Player, als dass es eigenständiges Business ist. Plus, dass die wertvollsten Kunden, nämlich die, die dauerhaft regelmäßig Prescriptions, also Verschreibungen haben... Also, wenn du jetzt an QuickCommerce für Apotheken denkst, denkst du natürlich an, du holst dir mal schnell deine Augentropfen oder deine Kopfschmerztablette. Damit ist ja mal... Mit sogenannten OTC, Over-the-Counter-Medikamenten, also wo du keine Verschreibung für brauchst. Die sind relativ margenarm, kosten deswegen ja irgendwie eine Schachtel Paracetamol, kostet 1,20 oder so, glaube ich. Also damit ist in der Regel wenig Geld zu verdienen. Die liegen natürlich eher bei älteren Menschen. Und ob die nur die Early Adopter sind, die sofort so was wie Made oder so umarmen, bin ich mir noch nicht ganz so sicher. Ansonsten, was gibt's noch für Branchen? D2C wird, glaube ich, auch so ein bisschen halb-halb sein. Und die, die es gut im Griff haben, kommen wahrscheinlich durch. Die, die sozusagen mit zu viel... die Überkapazität aufgebaut haben, müssen wahrscheinlich ein bisschen runterkatten. Ein paar von diesen Konsolidierungs-Plays werden schwerer. Andererseits wegen der Finanzierungsbedingungen, andererseits weil die Exit-Multi-Pills wegschmelzen.
Und damit wird's auch komplizierter. Kann man nicht fast sagen, dass alle Unicorns jetzt drastisch Leute reduzieren müssen? Das ist für alle die gleiche Aufgabe. Die müssen alle irgendwann die nächste Runde machen oder profitabel werden. Und sie müssen ja irgendwie gucken, dass sie die Runrate verlängern und besser darstellen. Profitabler sein, ein anderes Marktumfeld. Also man könnte auch fast die Unicorn-Liste Deutschlands oder Europas durchgehen und sagen, eigentlich muss dann mindestens jeder Zweite drastisch was ändern, ob er es wirklich muss oder nicht.
Aber um besser dazustehen. Ja, man müsste es ein bisschen Modell für Modell schämen. Ich glaube, Schaufelverkäufer wie E-Commerce, die ganze Kategorie hat es auch schwer, weil der darunter liegende Markt... Also wenn du jetzt irgendwelche Services an Händler oder so D2C oder auch normale Fashion-Brands verkaufst, das wird schwerer, glaube ich. Also Flixbus so, würde ich sagen, wahrscheinlich eher nicht. Wenn die wieder gut reinkommen im Markt.
Und weil die selber ja gar nicht...
Gegen das 9-Euro-Ticket gerade. Ach so, darf ich da mit Flixbus fahren eigentlich? Bestimmt nicht. Das wäre aber ein harter Schlag. Das ist ja richtig blöd, wenn du überall im Regio kostenlos fahren kannst. Das wäre ja mal doof hier für Flixbus.
Um da zu kämpfen, ist glaube ich immer schwierig.
Das ist ja sau unfair. Krass, dass ich da noch gar nicht dran gedacht habe. Es ist ja sau unfair, da nur eine Klasse der Beförderung zu bevorzugen.
Dann lass mal in den Community-Grill-Part gehen. Und zwar, wenn wir jetzt die nächsten Wochen jede Folge mit ein paar Layoffs anfangen und hier und da sehen, dass egal in welchem Job man dann doch nicht mehr so sicher ist und die Leute doch nicht mehr so gefragt werden. Ist da nicht eine Gefahr für SIP-Recruiter, dass es so viele Layoffs gibt, dass die Plattform einfach nicht mehr so gefragt wird? Also, dass auf einmal Leute kommen zu einem und sagen, ich würde gerne arbeiten.
Also jemand, der mit Jobmarkt Geld verdient, ist glaube ich immer zyklisch. Das heißt, das hängt eben an der konjunkturellen Lage. Und wenn Leute entlassen werden, braucht man das aktive Recruiting ein bisschen weniger. Und in Hochkonjunktur, wenn man Mitarbeiter mit Prämien weglockt, so wie es die letzten drei Jahre waren, dann braucht man das mehr. Also diese Zyklik hast du schon. Das macht es jetzt erstmal nicht einfacher. Andererseits, sozusagen der größere darunter liegende Trend ist halt der demografische. Und die Joblücke wirst du halt weiterhin haben. Das heißt, ich denke jetzt nicht daran, darüber nach, deswegen SIP-Recruiter abzustoßen oder so. Im Gegenteil. Warum glaube ich, dass es trotzdem eine gute Upside hat? A, wie gesagt, die traden auf zweieinhalb mal Gross Profit und 16 oder 18 mal Cashflow. Das hatte ich neulich mal ausgerechnet. Das halte ich für sehr günstig, da sie Cashflow-positiv sind. So günstig, dass man auch die Frage stellen kann, kauft sich da nicht irgendwann mal jemand ein? Kauft sich da ein PE ein? Kauft sich ein Recruit Holding mit Indeed oder Glassdoor das ein? Kauft sich ein Steps, also ich habe keine Information dazu, so ein Performer, aber kauft sich ein Stepstone das vielleicht dazu, die ja selber mal für deutlich mehr an die Börse gehen wollten, als SIP-Recruiter noch kostet? Von daher glaube ich, ist das nach unten ganz gut abgesichert, weil sie profitabel sind, weil sie noch wachsen, langsam, aber sie wachsen noch. Und das andere ist eben diese riesige Demografische Lücke. Und es hat durchaus auch gewisse Vorteile für das Modell. SIP-Recruiter lässt sich nicht direkt pro Hire bezahlen, also pro Lange Einstellung, aber trotzdem ist es schon auch gut für das Modell, wenn wieder Leute den Job wechseln. Weil du hattest ja fast so eine Verstopfung des Marktes bisher, dass zwar der Demand, die Zahlungsbereitschaft der Employer, der Arbeitnehmer extrem hoch war, aber dass wirklich so wenig wechselwillige Arbeitnehmer am Markt waren, dass du trotzdem, egal wie viel du gezahlt hast, eventuell keine Leute bekommen hast. Und die Dienstleistung von SIP-Recruiter kann durchaus für den Arbeitnehmer noch mal besser aussehen, für den Arbeitgeber, Entschuldigung, also für den, der die Arbeitnehmer sucht, wenn man für sein Geld eben auch tatsächlich dann ein paar Leute bekommt. Das könnte die Zahlungsbereitschaft sogar erhöhen. Vorher hätte ich fast eher die Gefahr gehabt, dass Leute irgendwann aufgeben, überhaupt noch Stellen auszuschreiben, weil eh nichts kommt. Von daher bin ich relativ optimistisch. Aber die Grundaussage ist natürlich richtig, dass du in der Rezession, willst du jetzt eher nicht in der Jobbörse investiert sein. Das war aber sozusagen die letzten 80 Jahre gültig. Ich glaube, durch diese demographische Lücke schlägt das nicht ganz so sehr durch. Demographische Lücke meint, Deutschland gehen eine Million Leute in den Renten, es kommen nur 500.000 in den Arbeitsmarkt rein. So, wir brauchen Zuwanderung neuer Arbeitskräfte. Das sieht in anderen westlichen Demokratien ähnlich aus. Deswegen macht mir das keine Sorgen. Der Gedanke, die Frage sich zu stellen, ist aber vollkommen richtig. Und es wird tendenziell das Geschäft auch beeinflussen, könnte ich mir vorstellen. Meine langfristige Vision oder mein langfristiges Modell für Simple Gooder verändert das eigentlich nicht. Ich finde die weiterhin mit zweieinhalb Mal Rohertrag unheimlich günstig bewertet. Was nicht heißt, dass sie weiter fallen. Also halbieren können sich, hartes Statement jetzt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die sich halbieren. Das könnte jetzt altern wie Milch. Aber meiner Meinung nach gibt es eine natürliche Barriere.
Aber wenn du dir sicher bist...
Ja, ganz ehrlich, wenn ich für einmal Gross Profit eine Firma kaufen kann, das hat dann irgendwann einen No-Brainer. Aber man kann diese Zahlen ja auch alle nicht so einfach in die Zukunft fortschreiben. Von daher, mal schauen.
Dann lasst uns mal gemeinsam auf doppelgänger.io.scheat gehen und uns ein paar Zahlen angucken. Earnings. Wir haben zum Beispiel Box.
Genau. Ich habe Box mal genutzt, um... Wir hatten einen Wunsch aus der Community. Also wir hatten verschiedene Wünsche. Das eine war, um auch neue Hörer noch besser onzuboarden, mal wieder so ein paar Basics zu machen. Da überlegen wir uns gerade ein gutes Format, aber das wird es geben. Das sind ja immer mal so ein paar einfache Fragen, sodass sie nicht Stammhörer nerven, aber dass man immer noch mal gut einsteigen kann. Und das andere ist, jemand hat gefragt, woher man die Sheets herbekommt oder wie man das gut übertragen kann. Und deswegen habe ich mal so eine Art Master-Sheet gemacht. Also die Beispiel-Company ist tatsächlich Box. Die habe ich mal genommen, weil ich die heute eh machen wollte. Und das ist jetzt ein bisschen ausführlicher als sonst. Da kann man eher mal, wenn einen etwas nicht interessiert, auch ein paar Zeilen löschen drin. Aber es ist so ausführlich wie es geht. Das Einzige, was jetzt nicht drin ist, ist Custom Account, was ich normalerweise noch mit zähle. Aber das liefert Box nicht, aber die Zahlen mache ich vielleicht noch dazu. Also was man machen kann, ist, man löscht einfach alle Werte außer die berechneten, also die Formeln. Wie kann man das denn gut darstellen, was Input-Wert ist und was nicht? Muss ich mir mal überlegen. Hier sind jetzt Beispiel-Zahlen drin. Die kann man einfach löschen. Dann gibt man von seiner Firma die Zahlen drin. Also das kann ich euch nicht abnehmen. Man kann die theoretisch über die Yahoo-Finance-API erzielen. Es gibt eine Verknüpfung von Yahoo-Finance mit Google Sheets. Ich selber mache das nicht, weil ich will die Daten aus dem Earnings-Statement der Company haben. Ich bin mir nicht hundert Prozent sicher. Bei Yahoo weiß ich dann zum Beispiel nicht, ob das Gap oder Non-Gap ist, also ob es adjustiert wurde. Deswegen mache ich es selber. Also die Arbeit muss man schon machen, dass man sich viermal im Jahr für die Firma, die einen interessiert, die Daten überträgt. Ich habe die Felder größtenteils so benannt, wie sie auch im Income-Statement stehen. Das sollte nicht schwer sein. Eigentlich muss man nur Steuerung F machen, nach dem, was ich hier im Sheet stehen habe. Dann kann man auch die Stelle finden, an der das steht. Das fängt oben mit dem Revenue an. Dann werden die Kosten der Erstellung des Revenues abgezogen. Daraus ergibt sich der Rohe-Ertrag oder Gross Profit im Englischen. Dann werden die drei typischen Operating Expenses-Kategorien abgezogen, nämlich das sind Research & Development, Forschung & Entwicklung, also Sales & Marketing, das heißt Vertrieb im Deutschen und General & Admin, das sind die Gemeinkosten der Unternehmung. Danach ergibt sich, nachdem die Kosten des Revenues und diese drei operativen Ausgaben abgezogen sind, ergibt sich im Idealfall der operative Gewinn. Das ist ganz oft eben ein Verlust bei vielen Firmen, die noch schnell wachsen. Dann werden noch ein paar Finanzpositionen abgezogen und dann ergibt sich das sogenannte Net Income. Nach dem operativen Einkommen sind dann noch Finanz-Einnahmen und Ausgaben berücksichtigt. Dann wird es nochmal auf die einzelnen Aktien runtergerechnet und die Anzahl der Aktien sieht man. Die wiederum ist wichtig, um zu sehen, ob man verwässert wird. Also gibt eine Firma immer mehr Aktien heraus, also steigt die Anzahl der Shares, die insgesamt verfügbar sind, dann wird man als Investor immer weiter verwässert. Im Fall von Box ist es zum Beispiel nicht so, das ist sogar umgekehrt, weil Box ein Aktienrückkaufsprogramm hat und sein Cashflow dazu nutzt, Aktien zurückzukaufen. Deswegen sinkt die Anzahl der verfügbaren Shares. Damit gehört hier quasi mit einer Boxaktie jedes Quartal ein bisschen mehr. Dann findet man nochmal das Non-Gap Operating Income. Unterschied zwischen Gap, Non-Gap und Gap oder IFRS sind die tendenziell strengeren Buchhaltungsregeln, in denen alle ertragswirksamen Bestandteile abgebildet sind. Insbesondere die Stockoptions, die darf man beim Non-Gap Operating Income rauslassen. Das ist näher am Geld und wenn ich mit Aktien bezahle, ist es im Non-Gap nicht berücksichtigt. Deswegen gebe ich auch die Zahl der Share-Based Compensation nochmal extra an, damit man das erkennen kann. Der Operating Cashflow ist nicht aus Ertragssicht, sondern aus Einzahlungssicht, was beim Business übrig bleibt. Der Unterschied zwischen Einzahlung und Erträgen ist, wenn ein Kunde im Voraus zahlt, habe ich noch keinen Ertrag gemacht oder nur ein Viertel des Ertrags im ersten Quartal, aber schon 100% der Einzahlung verbucht. Deswegen kann der Cashflow vom Income abweichen. Das erklären wir immer mal nebenbei, was gute Gründe dafür sind oder wann das auch auffällig ist. Dann gibt es noch den Free Cashflow. Da ist der Hauptunterschied, dass gewisse Finanzerträge und CapEx, also Ausgaben für Kapital, also Investitionsgüter mit drin sind. Oder auch für Working Capital. Das ist neu, das machen wir sonst nicht, aber das werde ich jetzt mal überall mit einbauen. Das Cash at End of Period, also wie viel Cash-Äquivalente und kurzfristige Forderungen hat das Unternehmen noch zur Verfügung? Also wie viele liquide Mittel, würde man im Deutschen sagen. Und wie weit würde man mit diesen liquiden Mitteln, also wie viele Quartale halten diese liquide Mittel auf der durchschnittlichen Burnrate der letzten vier Quartale? Also ich gewichte den Cashflow der letzten vier Quartale gleich, weil der Cashflow kann über das Jahr mit Saison halt hier sehr stark schwanken, nämlich in durchschnittlichen der letzten vier Quartale und rechne damit aus, wie viele Quartale wird es diese Firma noch geben, wenn alles so einfach so weitergeht. Das ist ganz gut. Und vielleicht bauen wir irgendwann dann nochmal eine Liste von Firmen, wo da weniger als sechs Quartale übrig bleiben oder weniger als acht. Genau, dann haben wir die NRA, das ist ausreichend erklärt. Da gibt es einen Link im Sheet, wer das nochmal nachlesen will. Oder man kann die Folge 64 hören, da wird das nochmal alles erklärt. Die Magic Number gibt es auch in der Folge 64. Auch die Rule of Forty erklären wir da, glaube ich. Dann noch Billings, ist sozusagen, wie viele Rechnungen habe ich dieses Quartal gestellt? Auch das kann wiederum vom Revenue und von den Einzahlungen abweichen. Die Third Revenue ist, wie viel Umsatz habe ich schon in Rechnung gestellt, den ich aber noch nicht realisieren darf, weil er erst in den nächsten Monaten passiert, also weil er erst in den nächsten Monaten realisiert wird. Und sogenannte Remaining Performance Obligations, das ist, wie viel Umsatz habe ich schon verkauft, den der Kunde noch nicht in Anspruch genommen hat, wäre, glaube ich, die richtige Formulierung. So, und dann, was ich weiter unten noch mache, also wir befinden uns im doppelgänger.io-Sheet im zweiten Reiter, wo es SaaS Master, also dieses Sheet eignet sich vor allen Dingen für Software-Companies mit Einschränkungen, aber auch für andere Firmen. Ich habe hier, auch weil Boxer schön ausweist, nochmal die Share-Based Compensation pro Ausgabenkategorie einzeln gemacht, was einem dann erlaubt, die nicht mit Aktien bezahlten Kosten nochmal einzeln zu betrachten. Der Vorteil ist, dass man da besser sieht, ob eine Company auf Sparkurs gibt. Da die Höhe der Share-Based Compensation, also der Aktienoptionen, die herausgegeben werden, auch vom Aktienkurs der Firma abhängt, ist sozusagen die Operating Expenses mit Abzug der Share-Based Compensation, zeigt eigentlich besser, wie viel Gehälter man, das zeigt eigentlich die Gehälter, die man wirklich bezahlt hat. Und da kann man sehr gut sehen, ob eine Firma ihre Kosten unter Kontrolle hat. Die Share-Based Compensation zu kontrollieren, ist ein bisschen schwieriger, aber zumindest die Gehälter, die man wirklich auszahlt, sollte man kontrollieren. Genau, das sind die wichtigsten Bereiche, die man da sehen kann. Und eigentlich kann man die in der Regel ganz gut füllen. Die meisten Firmen geben alle Bestandteile, die hier sind, an, leider nicht alle. Also fangen wir jetzt mal mit Box an. Box ist ein Dokument-File-Storage in the Cloud.
Wie Dropbox, nur mit kürzerer Domain.
Genau, und kann auch so DocuSign-Sachen sein. Also Document Management, würde man dazu sagen.
Wir hatten auch irgendwann mal so einen aktiven Investor drin, der sich nicht so ganz durchsetzen konnte.
Entweder war es Einhorn oder Eggman, ich weiß gar nicht mehr wer. Die waren zuletzt nur noch sehr langsam gewachsen, knapp zweistellig, so mit 10-11%. Haben sich jetzt aber hochbeschleunigt über die letzten drei Quartale auf 17,8%. Also wachsen wieder schneller. Das ist gut. Achso, das Quartalswachstum habe ich nicht drin im Sample. Das werde ich mal noch reinbauen. Genau, also jetzt sieht man, dass das Wachstum sich auf 17,8% beschleunigt hat. Das Quartalsweise-Wachstum geht jetzt aber wieder ein bisschen runter. Deswegen ist es eben doch wichtig, wobei das erste Quartal ist eher Saisonalität. Nehme ich zurück. Aber deswegen ist es zum Beispiel wichtig, sich beides anzugucken. Das Year-on-Year-Wachstum ist deswegen die Standardkennzahl, weil es eben Saisonalität normalisiert. Also wenn das Q1 immer schwach ist, dann wäre das Year-on-Year-Wachstum eben trotzdem toll. Und das Quartal-zu-Quartal kann wiederum wichtig sein, um manchmal verdeckt das Year-on-Year-Wachstum, das man im Vergleich zum Vorquartal sogar schrumpft. Deswegen muss man da eben doch beides anschauen. Und was bei Box so spannend ist, also a, dass sie das Revenue beschleunigen, aber dass sie gleichzeitig auch effizient wachsen. Die Gross-Margin verbessert sich, nämlich die war so um die 70 immer historisch. Geht jetzt auf inzwischen 74 hoch. Das ist immer gut, weil es bleibt mehr Gross-Profit übrig, weil die Kosten relativ stabil gehalten werden und sogar ein bisschen runtergehen, während unser zweiter ausgebaut wird. Das ist ein schöner Operating Leverage schon beim Rohertrag. Und dann ist jetzt außerdem noch so, dass die Operating Expenses, also Forschung, Entwicklung, Marketing und Gemeinkosten, auch langsamer wachsen als das Revenue. Und dadurch ergibt sich ein weiterer Operating Leverage. Also die Kosten wachsen langsamer als die Umsätze. Damit steigt auch der operative Gewinn bei Box. Und es ergibt sich erstmals eine positive operative Marge nach Gap. Das ist sozusagen der strengste Standard, den es gibt. Wenn man danach profitabel ist, ist es schon mal gut. Doof ist halt, dass man in Anführungszeichen nur 17,8% wächst. Das ist jetzt kein Hyperwachstum mehr logischerweise. Aber man ist nach dem strengsten Standard um 0,3% profitabel. Also von 300 Euro Umsatz bleibt 1 Dollar als Gewinn hängen. Und wenn man jetzt die laxeren Standards nimmt, also man schaut zum Beispiel der Operating Cashflow, ist halt im Q1, da ist er aber immer besonders hoch, sogar 45% des Umsatzes. Also es kann fast die Hälfte des Umsatzes in Cash verwandelt werden, die auch wirklich ankommt. Die Non-Gap Operating Marge, also unter Auslassung der Stock-Based Compensation und Aktivierung von Softwareleistungen, ist immer eine 20% Marge. Damit wäre man dann jetzt langsam im Rule of 40 Bereich. Normalerweise sind die Rule of 40 in Free Cashflow und dann wäre man sogar bei 56%. Also obwohl man nur noch 17,8% wächst, hat Box eine relativ gute Rule of 40, weil der Cashflow so positiv ist. Das sieht jetzt im nächsten Quartal ein bisschen schlechter aus. Genau, die Frage ist jetzt eher, wie teuer ist das, wenn das so langsam nur noch wächst.
Meine Frage wäre, warum sich ausgerechnet Box seit Anfang des Jahres positiv bewegt hat.
Sage ich dir gleich. Also sie kosten 5x Umsatz und nur noch 24x Earnings. Und Sekunde, die Earnings, da nehmen sie das EBIT da, aber der Cashflow ist ja, also sie sind 4 Milliarden wert, das ist 16x Operating Cashflow, finde ich eigentlich ganz günstig. Und es wird ja gerade noch alles besser. Also warum sind die relativ stabil? Weil, kann man sehr genau sagen, glaube ich, es liegt daran, dass sie in der vorherigen Zeit nicht mit hochgegangen sind, weil sie nicht schnell genug gewachsen sind. Was wir in den letzten zwei Jahren gesehen haben, ist, dass Firmen, die super schnell wachsen, wie Monday, wie Snowflake, wie Asana, dass die extrem hohe Bewertungen erfahren und einfach jeder hat Box links liegen. Wir haben schon zweimal über Box geredet, glaube ich, da fand ich es nicht so mega geil. Und da ging es um WeTransfer teilweise auch so. Und dann habe ich Box als Vergleich rangezogen und meine, die wachsen auch schon langsam. Plus du hast Konkurrenz von Microsoft, dass die mit ihrem OneDrive eigentlich viele der Sachen einfach sehr, also du hast Adobe Suite und OneDrive, die viele der Sachen automatisch schon versuchen abzubilden, sodass du das eigentlich nicht mehr brauchst. Oder dein Apple, wie heißt dein Apple Drive? iDrive? iCloud, genau. Also es gibt schon in vielen Plattformen so Lösungen, sodass du Box nicht unbedingt brauchst. Es gibt trotzdem größere Firmen, die das einsetzen, weil es besonders sicher ist oder so weiter. Es gibt zum Beispiel viele Firmen, die aus Sicherheitsgründen Dropbox nicht nehmen und Box bevorzugen. Das sehe ich oft in Due Diligence Prozessen. Also warum sind die nicht abgekracht? Weil sie vor dem Weg nicht mit hochgegangen sind. Weil sie sind zu langsam gewachsen immer mit den 10%, die hier historisch waren, oder 11%. Jetzt beschleunigen sie sich aber und gehen Richtung Profitabilität, also selbst nach Gap, was wie gesagt sehr streng ist eigentlich, sind sie jetzt erstmals ganz knapp profitabel. Positiven Free Cashflow haben sie schon seit neun Quartalen, im Schnitt zumindest. Und wie gesagt, nach Non-Gap sind sie eigentlich schon immer profitabel. Also sie diluten, also die Shares, die sie rausgeben, sind weniger als was sie an Gewinn machen und zurückkaufen. Dadurch ist man eben nach Gap positiv. Man hat außerdem sehr guten Cashflow gekauft, Aktien zurück. Und das stabilisiert jetzt den Kurs unheimlich gut. Also es wäre eine gute krisenresistente Aktie gewesen, nur dass das in den vergangenen Jahren eben keiner haben wollte. Wenn es nur mit 10% wächst und gerade so profitabel ist oder mit der Gap-Profitabilität kämpft, da fand es halt keiner sexy und wurde links liegen gelassen. Jetzt denkt jeder, 45% Free Cashflow und geht hoch auf 17,8% Wachstum und könnte sich fast sogar hochdrehen. Preis Earnings 25 ist, wenn die weiter mit 18% wachsen könnten, eigentlich ganz gut. Thema Umsatz muss man gar nicht drauf gucken, weil die einen positiven Cashflow haben. Könnte sogar sein, dass sich irgendeine unprofitable Firma, die noch gut bewertet ist, das mal dazu kauft, um ihre eigene Lage zu verbessern. Weiß man nicht.
Snowflake zum Beispiel. Hätte Anfang des Jahres tauschen sollen.
Für mich ist Box eben schon eher nichts, weil ich doch lieber Wachstumskompanies mag. Aber es ist eigentlich ein solider Titel. Die werden keine Dividende zahlen, sondern immer weiter Shares zurückkaufen. Das machen sie ja schon. Im Vergleich zum Vorjahr wurdest du 10,5% negativ verwässert. Es gab letztes Q1 noch 162 Millionen Shares. Jetzt gibt es nur 145 Millionen Shares. Das heißt, wie gesagt, wenn dir ein Teil der Company gehört, gehört dir das eigentlich 10% mehr. Spätestens, wenn sie dann Gewinn machen, also ein positives Net Income haben, dann gehört dir auch immer mehr vom echten Net Income, was auch irgendwann ankommt. Aber der Cashflow pro Aktie ist jetzt schon deutlich positiv. Ich hoffe, das hat alles Sinn gemacht. Und wenn nicht, kann man es auf dem Sheet nachverfolgen. Wie nutzt man dieses Sheet jetzt selber? Man macht einfach rechte Taste, Duplicate oder Copy to new Sheet. Man muss Google Sheets benutzen logischerweise. Oder man kann es exportieren und in Excel packen. Dann tauscht man die Werte aus. Dann müsste man das für jede andere Firma, zumindest für Softwarefirmen, auch gut hinkommen. Und wenn ich bloß ein paar Zeilen lösche, ein paar hinzufüge. Man muss nicht alle Zeilen ausfüllen. Ich habe jetzt hier das Maximum an Zahlen, die ich normalerweise betrachten würde, ausgefüllt.
Dann lass uns ein weiteres Tab gehen zu Snowflake.
Snowflake baut Data Warehouses, Data Lakes in the Cloud. War eine der Highflyer-Aktien des letzten Jahres. Gilt dauerhaft als brutal überbewertet. Bekannt dafür, dass Warren Buffett nach Apple das zweite Tech Investment war. Oder sogar das erste SaaS Investment, Software Investment, was er hier gemacht hat. Weil sie einfach sauteuer an die Börse gekommen sind, fast erzeitbar jetzt entwickelt. Ich glaube meine Position ist ungefähr die Hälfte unter Wasser. Sekunde, ich gucke mal. Auf Twitter hat mir jemand vorgerufen, ich hätte die für das Vierfache gekauft. Es kann sein, dass ich sie da immer noch gut gefunden habe. 46% bin ich unter Wasser.
Genau, also sie hat sich seit IPO halbiert.
Ja, ich habe sie ungefähr zum IPO-Kurs gekauft.
Das muss auch für Warren Buffett nicht so gut gelaufen sein. Oder ist er noch kurz vorher rein und hat deswegen gut verdient.
Es kann sein, dass er einen guten Deal bekommen hat. Der hat ja auch eine hohe Signalwirkung. Der wird nicht zum IPO-Kurs reingegangen sein, sondern schon deutlich vorher. Das Gute wiederum ist, dass Snowflake in diese Bewertungen mit einer hohen Geschwindigkeit reinwächst. Klar, wenn man es alles weiß, hätte man es vorher kaufen können, kommt es doppelt so günstig rein. Ich finde sie natürlich für die Hälfte noch spannender, als ich sie für 100% gekauft habe. Keine Frage, ich würde sie wieder kaufen. Geschichte Snowflake quasi, sind immer mit über 100% gewachsen. Auch im letzten Quartal noch mit 102%. Davor teilweise am Höhepunkt bis zu 116%, seit sie Public sind. Jetzt sind sie immerhin noch mal mit 84% gewachsen. Das ist schon mal eine kleine Verlangsamung. Ich glaube, für das Gesamtjahr haben sie sogar nur noch 66% gevorkastet. Das werden sie wahrscheinlich übertreffen. Aber es sind halt nicht mal die 100%. 84% sind ganz ordentlich. Schneller gewachsen ist aber der Gross Profit, nämlich mit 110%, also das, was übrig bleibt. Warum ist relativ logisch, weil der Wareneinsatz ist nur mit 50% gestiegen. Der Umsatz war mit 84%, also auch da ein Leverage. Dadurch ist der Gross Profit, also was übrig bleibt vom Umsatz, hat sich weiterhin verdoppelt. Das ist schon mal gut. Die Gross Margin ist mit 65% an einem vorläufigen Höhepunkt. Die wird wahrscheinlich weiter steigen, wenn sich diese Richtung hier weiter fortsetzt. Damit wird die Kampagne dann profitabler, was gut wäre. Die operativen Ausgaben wurden nur um 37% gesteigert. Das ist sehr gut. Umsatz 84% gestiegen, OPEX aber nur um 37%. Die habe ich hier leider nicht ohne Sharebase-Kompensation. Aber muss ich noch mal nachbasteln irgendwann. Man hat weiterhin Marketing investiert. Das steigt am schnellsten mit 46%, aber die Gemeinkosten hat man noch mit 13% gesteigert. Research and Development 37%. Also auch hier wieder der sogenannte Operating Leverage. Mit mehr Umsatz entstehen nicht zwangsläufig mehr Kosten. Dadurch schränkt sich der Gewinn im Vergleich zum Vergleichsvertrag schon mal ein. Nicht der Verlust schränkt sich ein. Man macht 20 Millionen weniger Verlust. Man macht aber viel Verlust, nämlich 45% des Umsatzes noch. Aber man wächst noch 85%. Das kann man sagen. Selbst nach dem brutalsten Standard, also Gap, minus 45% Marge, 84% Wachstum ist ganz knapp raus aus der Rule of 40. Aber auch hier muss man dann schon bedenken, dass der Non-Gap-Free-Cashflow, da ist dann maximal viel rausadjustiert und Revenue vorgezogen. Der ist 43% im Plus. Also da bleiben 180 Millionen Cash übrig dieses Quartal. Warum ist dann das andere so weit im Minus? Weil allein 160 Millionen an Share-Based Compensation rausgeballert werden in einem Quartal. Also hier wird man um 8% verwässert im Vergleich zum Vorjahr. Ich glaube, worauf sollte man achten? Rule of 40 ist dann über 80, wenn man eben die adjustierten Werte nimmt. Die Marketingquote geht insgesamt runter. Jetzt aber gerade ein klein bisschen hoch wieder. Aber nicht doll, also liegt bei 58%. Das ist für das schnelle Wachstum, glaube ich, total okay. Und warum sollte Snowflake jetzt nicht? Es wird dann immer gesagt, die verbrennen zu viel Geld für Marketing, verbrennen insgesamt zu viel Geld, schmeißen zu viele Aktienoptionen raus. Die Aktienoptionen betragen 34%. Das ist ein Drittel der operativen Ausgaben. Das ist der kleinste Wert in der Vergangenheit. Das geht runter. Das waren vorher immer über 40. Das ist schon mal gut. Und was man aber beachten muss, ist, dass die Magic Number ist 0,76. Das ist sehr gesund von Snowflake. Die Effizienz des Marketings für einen Euro, den sie ausgeben, kriegen sie 0,67. Für einen Dollar, den sie ausgeben, kriegen sie einen Dreiviertel Dollar an End-Year-Recovery-Revenue zurück. Und, und das ist eben das Gute an Snowflake, die Net-Revenue-Retention, also die Kosten, die Ausgabenerhöhung der Kunden mit Snowflake, ist bei 174%. Die war im absoluten Höhepunkt letztes Quartal mit 178. Jetzt sind wir noch 174. Also geht ganz leicht runter. Aber man muss sich mal bewusst machen, was das heißt. Wenn du jedes Jahr 74% mehr Geld ausgibst, hast du deine Rechnung mit Snowflake nach zwei Jahren verdreifacht. Also im ersten Jahr gibst du ein Euro mit Snowflake aus, im nächsten Jahr 1,75 Euro. Und wenn das nochmal mal 1,75 rechnet, dann bist du schon bei ziemlich genau 3 Euro. Das heißt, wenn ich heute mit dieser Marketing-Effizienz Geld akquiriere, da ist natürlich jetzt das Upselling mit drin theoretisch in der Magic Number. Das kann man nicht auseinanderrechnen. Das zählt wiederum nur intern. Aber du weißt eigentlich, dass der Umsatz von heute in zwei Jahren dreimal so viel wert ist, wenn sich diese Net-Revenue-Retention fortsetzt. Warum ist die so hoch? Normalerweise ist eine gute Net-Revenue-Retention über 125% oder über 130%. Also dass der Kunde 30% mehr ausgibt im Vergleich zum Vorjahr oder die Kunden. Der ist bei Snowflake so hoch, weil sie kein SaaS-Modell sind. Also ich zahle nicht für irgendeine Subscription oder ein Paket, sondern sie sind ein Consumption-Based-Modell. Ich zahle sozusagen für gehostete Daten und Abfragen und Rechenzeit in der Cloud. Und es ist ja nun mal so, dass wenn ein Gorillas ist zum Beispiel, ich glaube Gorillas nur als Beispiel, also irgendeine schnell wachsende junge Company, ist Snowflake-Kunde. Und wenn die im ersten Jahr damit anfangen und sie verdoppeln die Anzahl der Filialen zum Beispiel oder die Anzahl der Kunden, kann ja auch ein ganz anderes Business sein, dann hast du automatisch mehr Daten, mehr Anfragen, die du machst. Du hast mehr Stakeholder, also mehr Data Analysts, mehr Marketer, die die Daten brauchen, mehr Leute im Finanzwesen, die die Daten brauchen. Das heißt, die Komplexität der Daten erhöht sich einfach durch das Altern der Firma. Und dadurch müssen diese Consumption-Based-Fees eigentlich dauerhaft weiter hochgehen. Ich sage nicht, dass die ewig bei über 170 bleiben. Das wäre utopisch. Das ist zu gut. Aber das ist sozusagen das Geile an Snowflakes Geschäftsmodellen, warum sie meiner Meinung nach, und bei Munday war es ganz ähnlich, die hatten auch so eine fette Expansion, warum die mit Vollgas, und die müssen wir noch hart am Wind segeln, weil würdest du dir eben anschauen, wie sich diese Kundenkohorten entwickeln, dann würdest du dir links und rechts eine scheuern in zwei Jahren, wenn du nicht mehr Geld ausgegeben hättest, wenn du siehst, wie groß diese Kunden geworden sind, die du dieses Jahr akquiriert hast. Ja, das ist eine Zwischenfrage.
Ich glaube genau, dass das der Punkt ist, warum ich nicht an Snowflakes glaube. Und ich glaube, dass die NAA in den kommenden Quartalen immer weiter nach unten geht. Weil die Leute, also die sparen, also aktuell sehen wir jetzt Layoffs. An was spart die Firma noch? Marketing. Und das Dritte sind meines Erachtens Daten plus, in deinem Beispiel, haben wir letzte Folge, glaube ich, darüber gesprochen, werden wir sehen, dass Firmen sich auch zusammenlegen. Und ich glaube, es wird immer weniger. Ich glaube, für Snowflake wird es immer schlimmer. Und ich persönlich finde die Firma auch spannend, habe das Produkt auch mal genutzt vor Jahren, aber ich würde halt echt bei denen noch warten. Und ich glaube, dass die jetzt so im zweiten, dritten, also ja, in den nächsten zwei Quartalen eher Probleme bekommen. Und man dann sieht, okay, da wird auch gespart.
Ja, sind super wichtige Punkte, die du machst. Also ich würde dem fast uneingeschränkt zustimmen. Das sind definitiv Dinge, die relevant sind. Und das ist mit Ansicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch der Grund, warum die NAA das erste Mal jetzt wieder ein bisschen runter geht, nachdem sie konsequent gestiegen ist. Ich glaube, Firmen werden datensparsamer werden. Sie werden früher mal Daten wegschmeißen, um Geld zu sparen. Es werden weniger Menschen in der Lage sein, Abfragen zu machen. Die darunter liegende Wirtschaft wächst langsamer. Firmen werden konsolidiert. Alles total schlüssig, wie du das machst, bin ich bei dir. Die Frage ist jetzt aber, glaubst du, dass deswegen die NAA unter 130, unter 150 oder unter 170 geht? Ich glaube, die wird unter 170 gehen. Ich glaube nicht, dass sie unter 150 gehen wird. Sozusagen, dass du 50 Prozent mehr Daten gerätst, glaube ich schon.
Aber selbst wenn sie unter 150 ist, ist sie, also das Kleinste, was wir hier auf der Liste, auf dem Sheet haben, ist 158.
Genau. Also wo ist das? Das ist auch schon Bar Sana, glaube ich.
Nein, nein, das ist hier. Das ist der Q2 2021.
Ach so, du meinst bei Snowflake selber. Da ist der minimale Weg 158.
Und wir werden bei Snowflake jetzt wahrscheinlich sehen, dass es so gering ist, wie es maximal einmal war oder sogar drunter. Also meine Wette wäre, dass sie...
Ich sehe 160.
Ich sage unter 185 in den nächsten drei Quartalen.
Unter 185?
Unter 158. Siehst du, der Typ mit den Zahlen drehen.
Ja, ne, aber dann sei auch bold. Die Frage ist, geht es unter 150?
Ja, unter 150. Das glaube ich nicht.
In den nächsten drei Quartalen. Aber es wird in die Richtung gehen. Das ist vollkommen richtig. Aber nochmal nur als Maßstab. Bei 130 bekommt David Sacks einen Ständer. 130 ist ein absoluter SaaS-Topwert. Das ist der Zielwert, aber den schaffen ganz wenige. Ich glaube, dass sie nicht unter 150 gehen. Aber dann wird es problematisch, weil dann... Die Revenue-Entwicklung ist ja direkt an diese NRA, also die Expansion Rate des Revenues, gekoppelt. Das wirst du sofort auch topline sehen. Und das siehst du ja auch, dass von 102 im Vorgquartal das Wachstumnetz auf 84 runtergeht. Und sie selber vorkasten, wie gesagt, um die 65, 66. Das heißt, sie haben eigentlich schon 10, 20% weniger Revenue-Expansion da reingerechnet. Aber was nicht passieren wird, ist, dass jetzt die Digitalisierung aufgehalten wird und dass Daten verschwinden oder so. Oder es weniger Daten. Im Gegenteil. Es werden sicherlich auch mehr Zahlen gecruncht. Aber ich bin dabei. Alle Effekte, die du nennst, sind richtig. Und die muss man in Betracht ziehen. Und man darf auf keinen Fall mit dieser Traum-NRA weiterrechnen. Das wäre stupide. Und deswegen ist dein Hinweis total gut.
Das Letzte, was mir in der Firma nicht gefällt, ist, dass das Management, vor allem der CEO, sich da einfach die Taschen so mega voll mitmacht. Aber das ist eher so Neid oder Greed oder was auch immer.
Aber ganz ehrlich, wenn du nicht in die Firmen investierst, die den reichsten Menschen gehören, dann hast du viele gute Firmen verpasst. Der hat halt für seinen Investor eine 40-Milliarden-Firma geschaffen. Also aus echt wenig. Diese Super-Pays oder diese hohen Saläre-Gehalter entstehen ja hauptsächlich durch, dass die Optionen bekommen. Und die hat er vielleicht mal vor drei Jahren bekommen, als Salesforce noch eine Private Company war und keine 5 Milliarden wert. Und jetzt ist die halt 10 Mal so viel wert. Dann ist dein Compensation-Package halt 10 Mal so viel wert. Das war ja beim Team-Viewer-Typen auch so der Fall zum Beispiel.
Und was ist dann passiert?
Ja, klar, beim Timing kann man da falsch liegen oder als CEO dann eben richtig. Aber man muss sich immer fragen, wie kommt dieses Geld zustande? Es ist nicht so wie bei Andrew Jassy, dass der während Amazon sich nicht bewegt 212 Millionen sich genehmigen lässt von der Hauptversammlung. Sondern es ist eher, weil er performt hat, ist sein Aktienpaket so wertvoll geworden.
Auf der anderen Seite hat er ein IPO gemacht und seitdem alle, die damals beim IPO reingegangen sind, haben ihr Geld halbiert.
Ja, aber dein Gehalt kriegst du vor allen Dingen, also die Wertentwicklung der Optionen hast du bekommen für das, was du bis dahin gemacht hast. Klar, lass uns einen Tab weitergehen. Das muss man auch mal sagen, viele andere Tech-Stocks sind mehr unter Wasser. Also ich will jetzt nicht von relativer Stärke reden, das wäre ein bisschen übertrieben. Aber Snowflake ist nicht, dafür dass sie eine der brutalsten und wertesten waren, sind sie, Sekunde, ja sie haben nicht zwei Drittel verloren, vom IPO nur die Hälfte. Das ist kein tolles Ergebnis.
Und der CEO trägt noch Schuhe, von daher kann es nicht so schlecht sein.
Und ich bin mir 100% sicher, dass diese Firma in zehn Jahren noch existieren wird, im Vergleich zu vielen anderen. Das maximal schlechte Szenario ist jetzt, die Revenue Retention geht unter 150 runter, damit geht das Wachstum auch Richtung 40. Sie generieren aber trotzdem Cash, dann hast du im schlimmsten Fall, hast du das Problem, dass du halt irgendwie 8-9% verwässert wirst im Jahr. Das ist nicht geil, aber da verlierst du nicht die Firma und die geht nicht pleite. Die kann sich immerhin refinanzieren und zwar die kann einfach neue Aktien rausgeben und dann kann sie auf 34 mal Umsatz sich neues Geld holen. Deswegen geht die nicht pleite. Mit einem 34 fahren ist Innumsache, das ist ja das Problem, dass sie eben so hoch bewertet ist. Aber die kann sich immer wieder rekapitalisieren am Markt. Das ist mir ziemlich lieber als in irgend so eine DTC-Bumsbude oder Fake-Essen-Quatsch zu investieren, die durch das Geld durchbrennen und bei jedem verkauften Produkt irgendwie Geld verlieren.
Ich warte, bis sie sich nochmal halbiert und dann kaufe ich vielleicht.
Was man halt immer schauen muss, ist dieser Free Cash Flow, der entsteht, ob der eben nicht 100% von den Stock-Based Compensation kompensiert wird, im wahrsten Sinne des Wortes. Dann ist es wieder eine Bierdeckelrechnung oder wie wir es nennen wollten. Also hier ist es tatsächlich so, dass die Stock-Based Compensation ist ungefähr 160 Millionen. Das Ergebnis ist minus 160. Also eigentlich wäre man fast profitabel, also ohne Stock-Based Compensation, aber so sollte man es eben nicht rechnen, wäre man profitabel nach Gap fast. Aber der größere Fehler wäre es, jetzt hier das Geld nicht auszugeben. Wie gesagt, wenn du morgen drei Euro bekommst, also wenn du heute einen Euro ausgibst und sie bekommen, also so muss man es nochmal formulieren. Sie geben heute einen Euro für Marketing aus, sie kriegen 750, oder sie geben eine Million für Marketing aus, sie kriegen 750.000 in Jahr 1 zurück, sie kriegen 1,75 Millionen im Jahr 2 zurück und sie bekommen drei Millionen im Jahr 3 zurück. Du sagst mir, die sollen jetzt Geld sparen. Also hast du nicht gesagt, aber die Leute, die das kritisieren, sagen, ich soll das nicht machen. Ich kann insgesamt fünf Euro für einen Euro tauschen innerhalb der nächsten drei Jahre. Und dann sagt mir jemand, die Firma verwässert so sehr ihre Aktionäre. Ey, wenn die das doppelt so schnell machen können, dürfen sie mich gerne doppelt so schnell auch nochmal verwässern. Aber das ist Free Money wäre übertrieben. Aber ich glaube schon, ich glaube, dass die Firma sehr teuer ist, aber ich glaube auch, dass sie auf einem krass guten Trajectory fährt.
Und Splunk, eins weiter in unserem Sheet.
Genau, Splunk macht Server Monitoring, wenn du nicht den Elastic Logstash Kibana nutzt, sondern irgendwie anders die Prozesse und Logfiles deines Servers crunchen willst, dann baut Splunk da was und befindet sich in so einer Transition vom Lizenzmodell zum Cloud SaaS Modell. Deswegen wird das immer einzeln ausgewiesen als Cloud Services License und Service Revenue. Das Service Revenue bleibt mehr oder weniger flat. Das kann man auch irgendwie, das hat eine Marge von, Sekunde, das hat eine Marge, aber keine große, hat ungefähr 50% Marge des Service Revenue. Das Lizenz Revenue hat eine brutale Marge von 99%, weil die Software quasi nicht mehr groß weiterentwickelt wird, aber Lizenzgebühr und Einfall, die Gross Margin ist 63%. Die fällt nicht, die steigt, aber sie ist erst 63%, aber sie steigt immerhin weiter. Und der Cloud Umsatz, der steigt mit 66%. Das war besser als erwartet. Die Aktie hat, glaube ich, gut darauf reagiert. Die machen es, eine der wenigen Companies, die eine Milliarde Runrate nur mit dem Cloud Geschäft machen. Insgesamt machen sie fast drei Milliarden Umsatz, aber allein das Cloud Geschäft, und damit werden sie eigentlich bewertet, macht rund eine Milliarde. Und das wächst, wie gesagt, mit 66%, das ist ganz gut, aber die operative Marge nach Gap ist auch noch minus 43%. Aber auch hier, Free Cashflow nach Non-Gap ist 20% im Plus, also man generiert Geld, auch über die letzten vier Monate, vier Quartale sind es 185 Millionen, die dabei abgefallen sind. Man wird negativ verwässert, also es werden Aktien zurückgekauft. Das heißt, theoretisch wirst du durch die Stock-Base-Compensation diluted, aber sie kaufen auch wieder Aktien zurück, deswegen sinkt die Anzahl der Aktien tatsächlich. Und diese Transition scheint ihnen ganz gut zu gelingen eigentlich. Da ist jetzt eher die Frage, was ist einem das wert? Und eigentlich muss man, also ich würde es jetzt so modellieren, dass ich den Rest des Geschäfts mehr oder weniger mit sehr wenig Geld, ein, zwei Milliarden bewerte, und dann versuche nur, auf das Cloud-Revenue abzustellen. Die sind übrigens schon 16,5 Milliarden, 17 Milliarden wert, oder Enterprise-Value ist 17 Milliarden. Sechsmal Umsatz, dafür wachsen sie insgesamt, obwohl das Cloud-Revenue wächst ja mit 66. 16 mal Sales bei 66 Prozent kann man machen. Aber es ist relativ fair bewertet wahrscheinlich. Das Problem ist so ein bisschen, dass die Kunde, obwohl doch die Kosten erhalten sie jetzt relativ stabil, weil bisher war das Problem, dass mit dem Umstieg die Kosten auch sehr stark mitgestiegen sind. Die haben sie jetzt aber besser im Griff inzwischen. Das heißt, da wird sich auch ein Operating Leverage ergeben bald. Und dann sollte auch die operative Marge wieder deutlich besser werden. Eigentlich ganz gut. Ich würde es nicht in die Top, am unteren Ende der Top 20, würde ich es gleich sehen so. Der Top 20 SaaS-Stocks. Auch definitiv eine Firma, die überleben wird. Wie gesagt, die ganzen Legacy-Produkte haben sehr, sehr gute Margen. Und das Cloud-Business wächst eigentlich. Für sich genommen wäre es eines der schnellsten wachsenden Cloud-Businesses. Und auf einer Milliarde Run-Rate. Da gibt es nicht so viele Companies. Gibt es jemand, der das kaufen könnte? Server Observability? Eigentlich nicht wirklich.
Die großen haben es doch alle, oder? AWS, Google, Microsoft.
Ja, genau. Kein Übernahmekandidat, glaube ich.
Auf unserer Liste haben wir hier so ein paar chinesische E-Commerce-Player. Sollen wir die noch besprechen oder streichen wir die von der Liste?
Ich würde derzeit nicht in China investieren, ehrlich gesagt. Die E-Commerce-Titel Alibaba und JD und so weiter, wo ich glaube, Pindudu kommt heute erst, haben eher enttäuschend abgeliefert. Ansatzen finde ich albern. Mein Gefühl ist, dass das in zwei, drei Jahren genauso endet wie Russland. Das ist ein bisschen wie mit der Patek Philippe-Uhr. Du besitzt diese Aktien nicht, sondern du bewahrst sie nur für die Kommunistische Partei von China. Und ob die dauerhaft handelbar sein würden, sehe ich noch nicht. Der Sanktionskrieg mit China wird wahrscheinlich nicht so hart sein. Aber wer Risiko liebt, kriegt da super günstige E-Commerce- und Software-Titel. Aber in Russland sieht es ja gerade ganz gut, wie cool das sein kann, wenn du deine Aktien nicht mehr handeln kannst und Tinkoff 99 Prozent des Wertes verloren hat und du nicht weißt, ob du die Aktie jemals wieder einlösen kannst. Und dein CEO sich in London versteckt, weil er auf der Todesliste von Putin steht. Und einer deren nächsten fünf Oligarchen wird die mysteriöse Weise dieses Jahr starten. Ich würde sagen, wir sparen uns die Zeit. Wir können China-Seelsorge-Corner im Discord machen. Dann können sich die China-Afficionados und weiblichen Fans da selber gern darüber unterhalten, was ihre Kommunistischen Aktien machen.
Dann Setscaler.
Setscaler hat gut, glaube ich. Achso, ich bin noch schuldig geblieben. Snowflake wurde insgesamt eher schlecht aufgenommen vom Markt, weil das Ergebnis dann eben doch noch nicht so gut war, was untergeblieben ist und weil der Ausblick auf das Wachstum eben nicht so grandios war. Setscaler ist eine Security-Company. Die haben ihren Umsatz um sehr genau 62,6 Prozent auf dem Niveau der Vorquartale gesteigert. Also wachsen auch sehr schnell 62 Prozent noch. Sie haben eine sehr gute Rohmarge, 77,7 Prozent. Die operativen Kosten, die haben ein verschobenes Geschäft, wachsen allerdings auch noch sehr schnell. Deswegen bleibt die operative Marge bei minus 30 Prozent noch. Ein bisschen enger wird sie, aber nicht wirklich schnell. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie sogar auseinandergegangen. Also verbrennen sie relativ gesehen mehr Geld. Auch hier ist aber der Operating Cashflow positiv, sogar brutal. Also 76 Prozent dieses Umsatzes, von diesem Quartal zumindest, wurden in Cash umgewandelt. Nach Non-Gap ist man ungefähr 10 Prozent im Plus. Zusammen mit dem Wachstum ergibt sich dann auch eine sehr gute Rule of Forty von über 80. Wenn man jetzt tatsächlich den Cashflow nehmen würde, sogar 140. Aber der Cashflow schwankt halt immer auch sehr stark. Das ist schon eigentlich sehr gut. Ich würde vermuten, die traden darauf 30 mal Sales oder so. Das ist wahrscheinlich eher das Problem bei Set Scaler. Sekunde. Oh, 20 mal Sales nur. Genau, sehen wir da irgendwas Schlechtes? Magic Number ist 0,65. Nicht perfekt, aber so ungefähr in dem Bereich lagen sie immer. Die Marketingquote ist bei 67. Das ist hoch, macht bei dem Wachstum auch Sinn. Net Expansion ist 125 Prozent. Das ist nicht großartig, aber eben ganz gut schon. Gewinn neue Kunden. Und da ist glaube ich der Vorteil, da könntest du jetzt auch sagen, da entsparen. Das ist wieder Software, da werden die Leute jetzt genauer drauf schauen. Und ich könnte mir vorstellen, dass Security der Bereich ist, an dem man nicht gespart wird, ehrlich gesagt. Also du könntest, wenn du eine marktneutrale Rendite haben willst, könntest du sagen, du machst Security Long und andere SaaS-Titel Short. In der Hoffnung, dass wenn du recht hast und die Leute jetzt alle anfangen, an Software zu sparen, dann sollte das Segment es ein bisschen schwerer haben. Aber vielleicht ist Security das Segment, was am wenigsten davon betroffen ist, weil es wird jetzt niemand sagen, wir sparen jetzt mal hier die Security-Lösung ein, um Geld zu sparen. Das könnte im Nachhinein nämlich relativ dumm sein.
Genau, außer jede zweite Firma geht pleite.
Aber eigentlich sieht es alles gut aus. Du kannst auch an den Billings und Deferred Revenue schon ganz gut wieder absehen, dass auch die nächsten Quartiere, die geben dir so ein bisschen Aufschluss über den zukünftigen Umsatz. Und das sieht so aus, als würde es auch da weiter hochgehen. Von daher finde ich SetScaler einer der Besseren. Mit CrowdStrike und SentinelOne eigentlich einer meiner und Paloalto Networks für die konservativeren Anlegerinnen. Auch sind es meine Lieblings-Security-Titel. Finde ich gut. Bin aufgeruht mit den Ergebnissen. Der Markt hat es, glaube ich, gut aufgenommen.
Und wie sieht es mit Farfetch aus?
Genau, Farfetch, können wir mal reinschauen. Das fandst du mal gut, ne? Warst du nicht so ein Farfetch-Fan?
Ja, ich habe so einen Modefreund, der mal zu mir meinte, Farfetch ist die Zukunft.
Was könnte denn das Problem von Farfetch gerade sein? China! Was könnte das zweite Problem von Farfetch sein? E-Commerce! Was könnte das dritte Problem von Farfetch sein? Keine Kohle mehr! Russland! Ja, stimmt. Also China, Russland weiterhin ein Problem logischerweise für Farfetch. Plus E-Commerce-Depression. Was heißt Depression? Also Bounceback oder wie auch immer, Ratchet, wie auch immer man das nennen möchte. Das Zurückknallen von denen der Corona-Sonderkonjunktur. So oder so, man konnte das GMV, das über die Plattformen verkaufte Apparel, na die Kleidung um 2% steigern nur immerhin. Aber wie gesagt, das ist ein relativer Gewinn von Marktanteil gegenüber dem Gesamtmarkt höchstwahrscheinlich. Selbst wenn man nur 2% steigt, der Gesamtmarkt ist zurückgegangen. Daraus hat man 6% mehr Umsatz gemacht, also sogar noch ein bisschen mehr Take Rate geholt, beziehungsweise hat man mehr Eigenumsatz gemacht, nee hat man nicht, also genau mehr Take Rate. Der Gross Profit, das ist relativ beeindruckend, stabil geblieben mit 45%. Also sie mussten nicht irgendwie mehr Rabatt rausgeben, sondern die Gross Profit Margin ist relativ stabil geblieben gegenüber dem Vorjahr. In allen Segmenten auch. Das hat mich überrascht. Wir haben das gerade gut gesagt, schlecht lief vor allen Dingen ihre eigene Brand-Plattform. Die hatten ja mal Off-White gekauft und so ein paar eigene Labels gemacht. Und die laufen jetzt im Zweifel am schlechtesten. Die Digital-Plattform wächst eigentlich noch ganz gut. Die Zahlen wurden sehr, ich glaube sie sind 15% her, FTC, ja ist das kürzer, Sekunde. Ja sind Pre-Market 6% im Plus immerhin. Die Zahlen werden relativ gut aufgenommen. Ich glaube man hat Schlimmeres erwartet ehrlich gesagt, wegen China und Russland und E-Commerce. Insgesamt hat Farfetch allein dieses Jahr 75% verloren, auf Sicht eines Jahres auch 4,5% also 80%. Das ist jetzt keine Aktie, der es besonders gut geht. Auch da muss man langsamer auf das Cash gucken ehrlich gesagt. Wobei das Q1 bei denen immer relativ Cash-intensiv ist, deswegen ist der Outflow jetzt ein bisschen höher. Aber die sind noch nicht profitabel und verbrauchen noch ganz ordentlich Cash. Von daher schwer. Achso und dann habe ich noch einen Nachtrag zu Fashion, wo wir gerade drüber reden. Und zwar hatte ich aus eigener Dummheit bei About You letztes Mal die Präsentation nicht gefunden. Deswegen habe ich nur aufgrund der Pressemitteilung hier rumpalabert. Nicht gefunden habe ich das, weil ich die ganze Zeit nach der Q1 Präsentation gesucht habe. Und mich gewundert habe, warum es die nur vom letzten Jahr gibt. Aber About You hat ja ein verschobenes Geschäftsjahr. Und deswegen hätte ich nach Q4 suchen müssen, weil sie sich gerade im Q4 befunden haben. Bis zum Februar wahrscheinlich. Und das Bild ändert sich jetzt eigentlich nicht so stark würde ich sagen. Also richtig bleibt, dass das TME, also das Software Revenue nicht mehr ganz so schnell wächst im Q4. Das wiederum liegt daran und das erklärt aber die Präsentation ein bisschen besser. Das liegt daran, dass es in dem TME Modell zwei Bestandteile gibt. Das eine ist die echte Scale Plattform. Also das ist sozusagen echtes SaaS Revenue. Und dann gibt es eben sozusagen Commerce Adjacent Services. Teilweise auch innerhalb der Gruppe. Und was man verstehen muss, ist, dass die ähnlich wie Snowflake ein Consumption Based oder Take Rate Based Business haben. Das heißt, die nehmen Teil des E-Commerce Volumens als Gebühr. Es ist auch SaaS, aber nicht nur SaaS. Sondern es ist ein SaaS Business und oben drauf bekommst du Teile. Eine kleine Take Rate an dem über die Plattform verkauften Volumen. Und die ist natürlich mit der E-Commerce Depression so ein bisschen runtergegangen bei den externen Partnern. Und das erleiden sie dann quasi auch als, nicht Verlust, aber als Umsatzrückgang. So wie Shop, kann man sehr gut mit Shopify vergleichen. Die haben ja die Subscription Revenue. Das hast du in Scale, aber du hast auch eben so eine Art Merchant Solutions, wo du halt am Umsatz beteiligt bist. Und das so wie das bei Shopify stagniert ist, wächst das auch hier langsamer. Es stagniert noch nicht, aber es wächst langsamer. Vor allen Dingen auch zum Vorquartal. Was wir gesagt haben ist trotzdem richtig, aber als Erklärung sozusagen des Effekts dient das nochmal. Was man schon sagen muss ist, dass auf Gesamtjahressicht ist Scale halt, also Scale Segment 90% gewachsen und 38% Rohmarge. Das wäre dann, oder Adjusted Ebitda ist das, nicht Rohmarge, Adjusted Ebitda Marge. Wenn du jetzt darauf basierende Rule of Forty rechnen würdest, wäre das eben 128. Das wäre der vorliegende Rule of Forty. Aber das letzte, das Q4 ist eben schon deutlich schlechter. Das heißt die Verlangsamung sehe ich trotzdem. Die könnte sich dann aber auch wieder auflösen, wenn E-Commerce so ein bisschen zurückbounced. Und das andere, was vielleicht noch ganz wichtig ist, die machen ja über das Jahr irgendwie so 50 bis 80 Millionen, glaube ich, an negativen Ebit. Auch da gucke ich lieber mal, bevor ich Quatsch erzähle. Ebitda, letzte vier Quartale ist 95 Millionen sogar. Da muss man aber dazu sagen, das weisen sie auf Folie 8 oder 9, auf Folie 10 ganz gut aus. Das sind eigentlich 100 Millionen davon, also mehr als dieses negative Ebit, sind Investitionen in die Nordics und Südeuropa, also neue Märkte. Theoretisch wären sie also nicht nur in Deutschland, sondern auch in den bestehenden Märkten eigentlich relativ profitabel sogar. Und die Investitionen in die neuen Märkte, das sieht man wiederum in der Folie 9, die ich damals eben auch noch nicht kannte, als ich darüber gesprochen habe, entwickeln sich diese Märkte relativ gut für About You. Das heißt, es wäre dumm, diese Investitionen nicht zu machen. Das wird jetzt an der Börse gerade überhaupt nicht gutiert natürlich. Langfristig ist das, aber ich will es jetzt nicht mit Snowflake vergleichen, aber auch das ist wahrscheinlich kalkulierbares Revenue, was über die nächsten 36 Monate reinkommt, was du vergleichsweise günstig einkaufen kannst. Gerade, und es wäre dumm, diese Investitionen nicht zu machen. Von daher ist es wahrscheinlich richtig, dass About You da weiter investiert und deswegen auch Ebit negativ bleibt. Das Ebit ist aber eigentlich sehr klar an Investitionen in den neuen Märkten gebunden, während man wiederum sagen kann, dass die Scale-Plattform eben brutal Ebit abwirft schon. Und da muss man eben schauen, wie skalierbar sie wirklich ist. Da würde ich trotzdem nicht ein Fragezeichen, aber sozusagen ein Beobachten Posted neben kleben, ob das jetzt eher Richtung 40 Prozent oder eher Richtung 80 Prozent geht vom Wachstum des Softwaregeschäfts. Das ist aber auch so ein bisschen die Gefahr bei dem volumenbasierten Modell. Das heißt ja auch, du wächst dann eben nur so schnell wie die Kunden. Es sei denn, du gewinnst immer wieder Kunden dazu. Dann kann es fast exponentiell ein bisschen werden, weil du dann mit den Kunden wächst und mit den Neukunden, mit den neuen Sign-Ups für die Plattform oder den neuen Onboardings auf der Plattform. Aber das muss man sich eben sehr genau angucken. Aber die zwei Punkte wollte ich noch mal machen.
Und wenn wir schon bei About You und damit bei Otto sind, eine Frage von Markus. Der hat herausgefunden oder gelesen, dass das Family Office von Otto gemeinsam mit Oaktree wohl die deutsche Euro-Shop AG kauft oder übernimmt. Also Brick and Mortar, Verkaufsflächen, Shopping Center. Warum machen die das? Siehst du da irgendein strategisches Rational? By the dip oder glauben die, dass E-Commerce jetzt vorbei ist und wir alle wieder in Shopping Malls gehen? Oder machen sie Coworking Spaces daraus, Hotels, Urban Farming?
Also die deutsche Euro-Shop ist eine mittelgroße Mall-Betreiberin. Hat in Hamburg, glaube ich, in Norderstedt oder Bildstedt, bei Berlin das A10-Center in Wildau, ich glaube insgesamt 20 Objekte. Ich glaube nicht, dass das heißt, dass Otto jetzt massiv an die Renaissance der Mall oder das Einkaufszentrum glaubt, denke ich. Aber es ist schon so, dass man auch in schrumpfenden Businesses Geld verdienen kann. Und gerade wenn ein Market in decline ist, also wenn er nicht mehr groß wächst, dann kommt es eben noch mehr zu Konstruktion. Ich glaube, Alexander Otto hatte schon, das ist der, der die ECE, also die Mall-Sparte der Otto-Familie verantwortet, hatte schon 20% an der Euro-Shop. Und die wollen es jetzt erhöhen quasi, zahlen dafür eine Prämie. Es gibt durchaus Leute, die sagen, die Prämie ist nicht groß genug. Also die deutsche Euro-Shop wurde in den letzten zwei Jahren über Corona sehr verprügelt. Letztlich kaufen die die jetzt für unter dem Kurs von vor zwei, drei Jahren. Also das ist ganz gut. Die Frage ist, was sind jetzt die Skalen-Vorteile, wenn du mehrere Malls hast? Du kannst mit den Expansionsbüros der Retailer natürlich sagen, hast mehr Marktmacht, kannst effizienter verhandeln. Ob es große andere Vorteile gibt, glaube ich, ehrlich gesagt eher nicht. Aber Konsolidierung ist sozusagen auch in sterbenden Industrien oder in Industrien, die stagnieren oder im leichten Rückgang sind, nicht besonders. Ich würde nicht sagen, dass da jemand an den Turnaround bei Malls glaubt oder nochmal ein ganz neues Konzept für diese Malls im Kopf hätte. Und die sind tendenziell auch eher auf der grünen Wiese, als dass sie, Sekunde mal, die sind jetzt auch nicht Innenstadt-lastig, dass du sagst, du baust da jetzt eine stehende Welle rein oder was auch immer. Die schönen Beispiele sind so. Also Hamburg ist zum Beispiel Phönix Center, weiß nicht, ob du das kennst, irgendwo im Süden. Bildstädt Center, genau, und Herold Center in Norderstedt. Dann irgendwas in Wolfsburg, City Galerie, Rathaus Center, Dessau, Altmarktgalerie, glaube ich, in Dresden, genau. Das wäre relativ zentral. Ich glaube, dass die einfach unterbewertet war, weil da vielleicht eine Übertreibung nach unten stattgefunden hat, dass alle Malls wirklich so brutal aufgegeben haben, dass man gesagt hat, man kann die jetzt gut einsammeln und konsolidieren. Die Rendite ist ja relativ prognostizierbar. Du kannst irgendwie, letztlich ist es ja ein Immobilienplay. Du weißt, wie viel Geld da reinkommt, sofern die Kündigung nicht noch mehr, vielleicht merken sie selber in den ECE-Centern, dass jetzt auch wieder Geschäfte zurückkommen oder neue Konzepte da reingehen. Ich glaube nicht, dass es zwangsläufig heißt, dass man an eine Renaissance der Mall glaubt, das würde mich wundern, sondern eher, dass es ein relativ kühl durchgerechnetes Finanzgeschäft ist, dass man den niedrigen Kurs nutzt, das jetzt relativ günstig einzusammeln und damit größer zu werden, damit effizienter, mächtiger. Wenn man organisch nicht mehr wachsen kann, also dass die Malls jetzt ihren Umsatz jährlich noch um 5% steigern, das glaube ich sehr unwahrscheinlich. Aber wenn man es eben aus dem organischen Wachstum nicht mehr hinbekommt, dann kann man es eben über Zukäufe machen und dann wächst die ECE oder das Mall-Portfolio der Otto-Gruppe dann eben doch weiter. So würde ich es einordnen, aber ich bin kein Experte für Commercial Real Estate.
Amazon scheint sich jetzt auch fit zu machen, dass sie ein bisschen Geld sparen und vielleicht das Overhiring und Overspending reduzieren.
Ja, da wurde diese Woche bekannt, dass sie Überkapazitäten, nicht nur sozusagen, dass die die Kosten belasten, sondern dass sie jetzt auch bereit sind, die abzubauen. Die Information hat, glaube ich, als erster berichtet, dass sie in den USA, wir haben darüber vorher schon mal gesagt, dass da in der Nähe von Schwerin zwei Logistik-Center und wahrscheinlich nicht mehr, oder Fulfillment-Center nicht mehr eröffnet werden von Amazon. Insgesamt geht es um 14 US-Locations, die jetzt nicht weiterverfolgt werden und sie vermieten teilweise schon fertig gebaute Fulfillment-Center an andere oder nehmen Untermieter auf für eine beschränkte Zeit. Fairerweise muss man sagen, dass das insgesamt nur 10% der neuen Fläche ist und damit wahrscheinlich weniger als 2% der gesamten Fläche, die Amazon bewohnt. Und die Strategie von Amazon war mehr und mehr nicht mehr große Logistik-Zentren zu bauen, sondern kleine Fulfillment-Zentren, die sozusagen immer näher an den Konsumenten rangehen, um die Lieferzeiten zu verkürzen. Wenn man auf seine Pakete schaut, das sind oft drei Namen von Verteilerzentrum, Logistikzentrum und dem letzten, wie heißt das, Distributionszentrum, also das könnte zum Beispiel ein Flexlager sein oder so drauf. Und dann siehst du eigentlich, dass das immer näher deinem tatsächlichen Wohnort kommt. Am Anfang ist es immer noch vielleicht Duisburg, Bad Hersfeld oder irgendwo in Polen, aber es kommt dann immer näher deinem wirklichen Standort. Und das machen sie in den USA genauso und da haben sie jetzt von der dreistelligen Anzahl, die sie gebaut haben in den letzten zwei Jahren, 14 erstmal wieder auf Eis gelegt. Das ist nicht groß, aber das zeigt, dass sie jetzt auch nicht sagen, wir leisten uns da die Überkapazität, sondern versuchen das ein bisschen einzuschränken. Und vor allen Dingen bauen sie halt keine neue jetzt erstmal eine Zeit lang.
Stefan Wenzel hat gerade getwittert, dass es Marktmachtmonopol, Amazon-Doku oder Reportage auf ARD es gibt. Setze ich mal in die Show Notes und schaue sie mir heute Abend an. Was haben wir sonst noch? Oatly macht jetzt Lieferservice. Muss ich jetzt nicht mehr in unser Hausinterne Groupchat reinschreiben, dass ich keine Milch mehr habe, sondern kann jetzt per Oatly mir schnell hier meine Hafermilch bringen lassen?
Ihr habt eine WhatsApp-Gruppe im Haus? Krass, was ist denn das für eine Kommune? Also als wir letzte Woche am Dienstag darüber berichtet haben, dass B&M jetzt Kim Kardashian als Hail Mary Pass untervertragen hat, dachte ich das wäre schon ziemlich wack, aber Oatly hat stolz eine Pressemitteilung rausgegeben. Diese Woche, wo du dich echt gefragt hast, was die geraucht haben, Oatly launches one hour delivery in Los Angeles and New York City. Partnering with Reef Kitchens, also ist immerhin nur eine Partnerschaft. Oatly expands to a new distribution channel to ensure that no oatmilk craving in Americas two largest city is left unsatisfied.
Das verstehe ich nicht.
Das klingt nach was, wo man entweder geraucht haben muss oder so kreativ sein muss wie du, um das zu verstehen.
Also eine Stunde bringt halt auch nichts. Der normale Vorgang eines Cappuccinos machen ist ja, du machst den Siebträger an, dann erwärmt die und in der Zeit checkst du, ob du noch alles hast. Die müssen das schon in 15 Minuten machen oder?
In New York und Los Angeles gibt es ja alles Services dafür. Das ist wirklich, als wenn jemand sagt, was war die Rohmarge bei Oatly? Neuneinhalb oder? B&M war neun. Wir haben nur noch 10% Grossmargin. Gibt es irgendwo ein Business, was Geld noch schneller verbrennt als unseres? Let's go quick commerce. Das scheint die Strategie dahinter zu sein. Also A, wie gesagt, ein Oatly bestellen kann ich mir auch jetzt schon bei einem Gorillas Go Puff oder was auch immer in den USA. DoorDash, Uber Eats, ScrapHub, Postmates. Gibt so viele Möglichkeiten. Das einzige, was eventuell sinnvoll erscheinen könnte, ist, das könnte natürlich die Rettung für ihre Rohmarge sein. Wenn sie wirklich damit ein D2C Business aufbauen können, dann haben sie endlich mehr Marge, weil sie die Handelsmarge mitnehmen. Dann wäre es spannend, aber dafür sind die Warnkörbe bei Milchprodukten. In dem Sortiment befindet sich Frozen Novelty Bars, Eislutscher, dann Eisbecher. Das macht Sinn. Die kosten 7, 8 Dollar, in den USA wahrscheinlich eher 12. Und natürlich ansonsten die Milch, die Barista Edition und so weiter.
Richtig krass wäre es nur, wenn sie die anderen Partnerschaften beenden würden und sagen, Oatly gibt es nur noch über Oatly.
Aber bei Eis würde ich fast sagen, Eis hat eine gute Rohmarge. Eis kriegst du wahrscheinlich, wenn du es selber auslieferst, mit 50% Rohmarge ausgeliefert. Und wenn sie die Handelsmarge überall rausnehmen, dann kommen sie auch wieder auf 50%. Aber die Warnkörbe sind halt so klein, dass du damit mit einem Partner kannst du es vielleicht irgendwie bauen. Aber klingt auch eher verzweifelt. Ich glaube ein D2C Channel zu haben ist schon gut, aber das Problem ist für fucking Milchprodukte ist es halt echt kompliziert ein erfolgreiches D2C Modell zu bauen. Es sei denn du würdest die irgendwie in Galloneimern rauskahnen, sodass du mindestens 20, 30 Dollar hast. Aber selbst das würde knapp werden. Obwohl, das könnte funktionieren. Wenn du der Produzent bist, hättest du eine Rohmarge theoretisch drauf. Vielleicht wollen sie auch nur Druck ausüben auf die Händler, damit die ihn endlich nicht weiter ausquetschen. Aber Oatly ist eher Sekunde, das gab es hier schon auf dem Friedhof. Oatly hat noch sieben Quartale, wenn es gut geht.
Jetzt wahrscheinlich ein Quartal weniger.
Ja vielleicht mit der Partnerschaft, vielleicht hat es gar nicht so hohe CapEx, dass sie da gar nicht so viel bezahlen für. Der Gamechanger wird es aus meiner Meinung nach nicht, dass es jetzt der Heilsbringer wird für Oatly. Aber mal sehen, wer müsste jetzt als nächstes, müsste die Honest Company mit einem neuen Modell rauskommen, um das Schicksal zu kernen.
Und zum Schluss, du hast noch eine Seite gefunden, Defund Dictators, was macht man da?
Das hat mir jemand vom Oslo Freedom Forum, in Norwegen gab es so eine Veranstaltung unter dem Thema Freiheitsrechte. Das wäre mir zu früh nach der OMR gewesen, ansonsten klang das super spannend. Und da wurde eine Webseite gezeigt, die heißt defunddictators.org, können wir auch in die Shownotes packen, wo man sich anschauen kann, wenn du einen ETF hast, wie viel Prozent deines Emerging Market ETFs liegen eigentlich in vollkommen autoritären Staaten. Also sagen wir bei dem iShares MSCI Emerging Markets ist zum Beispiel 29% China, 3% Russland, 4% in Saudi, Katar und Emiraten, dann gibt es noch Thailand 2%. Und das ist schade, also einerseits ist das glaube ich gut, Transparenz immer gut, die Daten scheinen vernünftig zu sein, das einzige Traurige ist, dass sie wirklich nur welche nehmen, die auch einen hohen Anteil an solchen Staaten haben. In den USA befinden sich in der Auswahl fast nur Emerging Markets ETFs, da ist es aber eben auch besonders prävalent, dass die da Exposure haben zu den Schurkenstaaten oder autoritären Staaten. Es wäre natürlich noch wertvoller und spannender, wenn sie wenigstens die Top 20 der gängigsten ETFs aufnehmen und auch den, selbst wenn es da nur 3% sind oder so, möchte ich das ja vielleicht trotzdem wissen. In den Emerging Markets ETFs ist es aber schon so, dass die Hälfte eigentlich immer in autoritären Staaten liegt. Fand ich aber eine gute Idee, das so transparent zu machen. Es gibt ja immer diese Standardstrategie, mach den MSCI World ACWI oder den MSCI World Core und dann hinzulegst du Emerging Markets, weil die unterrepräsentiert sind. Da muss einem aber schon klar sein, dass Emerging Markets eigentlich immer 20% Brick heißt. Also Brasilien ist Proforma Demokratia, da muss man sich halt auch fragen, wie lange das noch so ist. China, Russland und so weiter, ob man das wirklich möchte, wenn man da einen Emerging Market ETF macht. Das ist natürlich auch schade, weil da sind natürlich auch sehr schnell wachsende Länder darunter. Also in den Emerging Markets ist natürlich auch Indonesien, Malaysia, Thailand, wie gesagt, eigentlich auch schnell wachsend, Vietnam, aber Vietnam so halb kommunistisch, Thailand mit einem bekloppten König, Philippinen, auch nicht ganz sauber, kompetitiv, autoritär. Kann man mal schnell checken, wie gesagt, es funktioniert eigentlich nur bei Emerging Markets ETFs. Cooler wäre es, wenn sie die populärsten ETFs mit aufnehmen, dass man auch sehen kann. Und wenn man sagt, die sind 100% sauber, ist das ja auch schon ein gutes Signal, dann kann man besser schlafen.
Weißt du schon, was für Earnings nächste Woche noch kommen? Ich habe gerade bei Earnings Whispers geguckt, da ist noch nichts. In unserem Channel auch noch nicht. Wird jetzt nicht mehr so viel, oder?
Ich glaube, wir können mal wieder vernünftige Sachen machen. Also wir holen noch ein paar nach, so C3EI oder so müsste noch, fehlt mir noch persönlich gerade. Gucken noch ein paar an und ansonsten können wir wieder schön viele neue Fragen machen und unsere Basics und mal schauen.
Top, also wenn ihr Fragen habt, schreibt uns gerne eine Mail an podcast.doppelgänger.io.
Nächste Woche gibt es noch ein paar neue Dokutipps vielleicht auch.
Bin gespannt, habt ein schönes Wochenende, bis dann.
Bis dann, ciao, ciao.