Doppelgänger Folge #159 vom 6. Juli 2022

🎂🎂 | Klarna | VC Case | Unternehmen kaufen | Insiderkäufe | Lockup | Revolut | Earnings | Florian Heinemann OMR

Wir feiern Geburtstag. Gemeinsam mit euch, heute Abend ab 21 Uhr auf Twitch. Nachdem wir den OMR Podcast mit Dr. Florian Heinemann gehört haben, fragen wir uns wann ein Startup ein VC Case ist und ob man alles auf eine Karte setzen sollte. Was halten wir davon ein bestehendes Unternehmen zu kaufen statt ein eigenes zu gründen? Warum ist Klarna nur noch 14% vom Allzeithoch? Wie sieht es mit anderen Sequoia Investments aus? Ist jetzt der richtige Zeitpunkt eine Uhr zu kaufen? Hatten Aktien mit Insiderkäufen historisch eine bessere Performance? About You Aktien nach Sperrfrist verkaufen? Welche Firmen könnten beim nächsten Earnings überraschen?

Bis gleich (21 Uhr) auf Twitch: https://www.twitch.tv/doppelgaengerio

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

(00:04:20) Nicht jedes Startup ist VC Case?

(00:15:15) diversifizieren oder alles eine karte

(00:21:15) Unternehmen kaufen oder gründen

(00:25:50) Klarna

(00:50:50) Insiderkäufe

Shownotes:

Insider Trading Studien: https://www.2iqresearch.com/blog/profiting-from-insider-transactions-a-review-of-the-academic-research

https://risk.edhec.edu/sites/risk/files/EDHEC_Working_Paper_Some_Insiders_Are_Indeed_Smart_Investors.pdf

https://rodneywhitecenter.wharton.upenn.edu/wp-content/uploads/2014/04/9919.pdf

Doppelgänger Tech Talk Podcast

Doppelgänger & Friends auf Twitch am Mittwoch den 6.7.22 um 21 Uhr https://www.twitch.tv/doppelgaengerio

Sheet https://doppelgaenger.io/sheet/

Earnings & Event Kalender https://www.doppelgaenger.io/kalender/

Disclaimer https://www.doppelgaenger.io/disclaimer/

Post Production by Jan Wagener https://twitter.com/JanAusDemOff

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Willkommen im Doppelgänger Tech Talk Podcast. Folge 159 und Geburtstagsfolge...
Ich hab Geburtstag?
Ne, aber heute vor genau zwei Jahren kam unsere erste Folge raus.
Und einer von uns beiden bereut das nicht. Wenn wir Freunde wären, würdest du sowas gar nicht machen.
Ich freue mich jeden Tag mit dir oder fast jeden Tag mit dir telefonieren zu dürfen. Ich finde zweimal die Woche reicht. Vielen Dank fürs Zuhören und auch vielen herzlichen Dank fürs Schneiden, Jan. Wir machen auf jeden Fall weiter. Und alle, die unseren Witz nicht verstanden haben, es gibt keine Sommerpause. Und da Geburtstag ist, hab ich eine kleine Überraschung für dich. Ich hab mir ein Stück Kuchen besorgt. Und wenn du zu lange redest, ess ich ein Stück Kuchen. Wir können es auch so machen, dass wir ein Spiel spielen und jedes Mal, wenn ein bestimmtes Wort gesagt wird, darf der andere essen.
Ist das schon wieder so Insider?
Ja, zumindestens könnten wir es mal ausprobieren.
Solange du nicht so zu sagen nimmst, ist alles gut.
Auch eher Zufall, wir haben eine kleine Geburtstagsparty geplant für heute Abend. Wir sind auf Twitch.
Wenn ihr das hört, heute Abend, nicht heute Abend, oder? Genau. Mittwochabend. Mittwoch, dem 6. Juli.
Um 21 Uhr auf Twitch. Doppelgänger and Friends auf twitch.tv. Doppelgänger.io. Link natürlich in den Show Notes.
Was für Freunde sind da? Hast du Freunde mitgebracht?
Thomas von Finanzfluss wird da sein. Und Tarek Müller kommt auch vorbei. Du, wie sieht es mit deiner Freundesliste aus?
Ich durfte keine mitbringen. Das ist mit allen, die ich vorgeschlagen habe, verboten. Ich sage jetzt mal alle, die Glück nicht dabei haben wollten. Piep, piep, piep, piep, piep.
Die kommen alles nächstes Mal. Oder einfach dazu, ihr könnt uns auch anschreiben, Fragen stellen und so weiter. Ab Mittwoch um 21 Uhr. Und jetzt kommt deine kleine Geburtstagsüberraschung.
Wer ist denn das gemacht? Das ist ja viel Mühe gegeben hier. Lecker russischer Zubkuchen. Auf Discord sieht man dann vielleicht den Kuchen. Und auch, wie kuriert Pip den Kuchen anschaut. Das ist ja Mühe geben. Das muss Liebe sein. Jetzt brauche ich noch ein Stück Gabel. Bitte, Assistentin. Ich investiere hier in diese Freundschaft. Mir wurde gerade in meinem Studio Prenzelberg ein Stück russischer Zubkuchen mit zwei... Achso, zwei Jahre. Ich konnte sie löschen. Die werden recycelt. Oh, heiß.
Ich hoffe, du hast uns alle grüne Returns gewünscht bis Ende des Jahres.
Darf man russischen Zubkuchen noch sagen, eigentlich? Man trinkt ja jetzt auch nur noch so Mario Pol Mule und Kiev Mule und so. Wie sagt man zum russischen Zubkuchen dann? Sekunde. Ich gucke mal, ob das schon gecancelt wurde. Oder warte, ich schreibe einfach auf Twitter, ich esse gerade einen russischen Zubkuchen. Dann werde ich ganz schnell erfahren, ob der schon gecancelt ist. Sekunde. Russischer Zubkuchen politisch korrekt? Hier googelt der Chef noch selbst. Oh, hier gibt es schon eine Bäckerei, die ihn umbenennt. Sekunde, mal gucken, in was. Zupfschnitte. Ach, es wird nur das russische gelöst. Na gut, also ich esse hier eine Zupfschnitte.
Ich habe mir einen Käsekuchen gekauft. Ich glaube, der wird nicht gecancelt.
Nächstes Mal bringt Florian. Das ist das erste Mal, dass wir hier essen im Podcast. Ich hasse das hier immer. Nächstes Mal Champagner wäre mir lieber, danke. Oder Creme Anseite oder riesige Flaschengehrungen. Muss kein Champagner sein.
Ich bin eher am Boden geblieben. Ich habe am Wochenende, am Sonntag, den OMR-Podcast mit Dr. Florian Heinemann gehört. Und musste zweimal an dich denken.
Das bin ich gespannt.
Das Erste war, als er gesagt hat, nicht jedes Startup ist ein VC-Case. Und bei Direct Consumer war es wohl so, dass ein paar Sachen investiert wurden von VCs, die dann nicht so ganz VC-mäßig durchgespielt worden sind. Oder einfach, wo die Erwartung eine andere war. Wie sieht es denn aus? Wann ist für dich ein Startup ein VC-Case? Musste immer dieser Hockeystick kommen? Also dieses, man wächst ein bisschen langsam und dann geht es durch die Decke?
Ich weiß nicht, ob man den Hockeystick irgendwann sehen muss. Aber meine Definition wäre, dass, ich habe mich neulich auch mit Fitta darüber gestritten, der meinte, wir haben eine andere Definition. Apropos Fitta, ich habe heute zwei Fehler gemacht. Beziehungsweise, ich habe Picking Battles, nennt man das. Also man darf sich eigentlich nur mit einer Ultra-Fraktion am Tag streiten. Ich habe einen Fehler gemacht, erst das Butter-Bataillon anzugreifen und dann noch die GZ-Hasser. Und jetzt ist mein Feed so voll, dass ich Twitter nicht mehr benutzen kann.
Moment, hast du getwittert, dass du mit der Butter die GZ zahlen möchtest, oder was?
Ne, es gibt ja gerade diese Butter-Diskussionen und ich habe gesagt, dass in einem Stück Butter 4,5 Liter Milch drin sind, oder 4,5 Liter Milch gebraucht werden, um das zu bauen. Und dass man vielleicht nicht auf Dauer erwarten kann, dass es das für 1,20 im Discounter gibt. Aber man kann sich den Backlash vorstellen, wenn dem Deuten jetzt auch noch die Butter vom Brot genommen wird.
Und GIZ hast du gesagt, du würdest gerne eine Sommerpause beim Zahlen machen, weil Böhmermann jetzt auch in der Sommerpause ist, oder was war dein GIZ-Argument?
Also jeder kann über die GIZ denken, was er möchte. Ich bin mit der Verwaltung des Gelds eher zufrieden als mit dem Mechanismus der Eintreibung. Das kann man durchaus effizienter machen, glaube ich. Aber da ging es darum, dass jemand einen Chart gepostet hat, wo die Legende so abgeschnitten war, dass es aussieht wie eine drastische Gebührenerhöhung über die Zeit. Sekunde, ich kann mal gucken, wie genau das war. Dann können wir ja gleich mal ein bisschen Bildung machen. Da muss ich jetzt eine Viertelstunde scrollen, bis ich da bin, weil sich seitdem einiges ereignet hat. Es ist auch eine gute Möglichkeit, mal ein paar Hörer jetzt loszuwerden hier, indem wir uns über die GIZ positiv äußern, also ich zumindest. Also da ist ein Chart, wo man sieht, dass seit 2005 die GIZ-Beiträge insgesamt deutschlandweit von 7,12 Milliarden auf 8,42 Milliarden gestiegen sind. Welche Teuerungsrate vermutest du dahinter? 2005 bis 2021 7,12 auf 8,42 Milliarden? Keine Ahnung. Das wurde dann gleich kaufmännisch auf 9 hochgerundet natürlich von den GIZ-Hassern.
Achso, du willst jetzt, dass ich eine Zahl habe.
Es sind 16 Jahre und es steigt von 7,12 auf 8,42. Und der Kommentar dazu war der gierigste Rundfunk der Welt. Es ist eine Steigerung von 1% der Gebühren jährlich im Schnitt, auf rund 1% und damit nicht mal Inflationsausgleich. Da habe ich den Fehler begangen zu sagen, dass ich nicht richtig erkenne, worin die Gier da besteht und dann nahm der Rest seinen Lauf. Wer das nicht mag, kann uns jetzt 0 Sterne auf Apple und Spotify geben, dann ärgern wir uns total furchtbar. Und alle, die die GIZ mögen, können uns 5 Sterne geben. Hauptsache ihr macht irgendwas mit den Sternen, ist vollkommen egal. Ihr dürft auch ganz lange einen Kommentar schreiben, warum die GIZ wirklich schlimm ist. Ihr schreibt die zum Beispiel. Bei welchem Podcast können sie denn die Kommentare schreiben? Nicht bei uns. Wir mögen alle Podcasts, das ist das Schlimme.
Aber ich finde zum 2-Jährigen kann man schon mal eine nette Bewertung geben.
Doch, beim 10xDNA Podcast kann man das vielleicht in die Bewertung schreiben. Schreibt da mal in die Bewertung, wie ihr die GIZ findet. Die mögen den öffentlichen Rundfunk nämlich auch nicht mehr so sehr, habe ich das Gefühl.
Ich würde mich nur freuen, wenn es irgendwie einfach aus meinem Steuerbescheid kommt.
Ein Lieblingskommentar war, das ist einer der Top-Gründe, warum ich aus Deutschland auswandern werde. Rat mal, in welchem Land die höchsten Rundfunkgebühren der Welt sind?
Ich habe gedacht, wir sind das einzige Land, die sowas haben.
Na ja, Sekunde, dann machen wir hier gleich weiter mit der Bildung. Ich habe dann nämlich den Fehler gemacht mit Fakten zu argumentieren, worauf dann lustige Kommentare kommen. Ich soll irgendwas erklären, die Antwort darf aber nicht das sein. Es gibt dann zugelassene Antworten. Also pass auf, die Schweiz ist natürlich auf Nummer 1, sind über 300 Euro im Jahr auf jeden Fall. Dann kommt Dänemark, Norwegen, Österreich, Schweden, dann Deutschland. Also die Schweiz, wo die meisten Leute aufgrund von Steuern und Abgaben gerne ausreisen möchten, haben die höchsten Rundfunkgebühren. Dafür gibt es aber einmal in der Woche einen guten Kinofilm, habe ich gehört. Und das würde für alles entschädigen.
Zurück zur Frage, wann ist ein Startup ein VC-Case? Braucht man den Hockeystick?
Da hatte ich auf Twitter eine Diskussion. Meine Definition von Startup im Sinne ist, dass es ein skalierbares Geschäftsmodell ist. Das sich durch das Hinzufügen von Geld in der Größe deutlich beeinflussen kann oder im Wachstum. Das heißt nicht, dass jemand, der eine kleine Rösterei-Kaffeekette aufmacht oder jemand, der eine kleine Agentur aufmacht oder eine mittelgroße Agentur oder was auch immer. Das sind für mich Gründer und ich habe genauso viel Respekt davor. Die können das auch gerne ihr Startup nennen, da habe ich kein Problem. Ich glaube die Definition von Startups, insbesondere diejenigen, die sich mit Wagniskapital finanzieren lassen, ist aber, dass eine gewisse Skalierbarkeit vorliegt. Gegenüber dem Begriff Skalierbarkeit gibt es ja auch mal große Ressentiments. Aber ich glaube, das ist schon wichtig zu verstehen, dass in dem Modell Venture Capital muss es eben möglich sein, das Bei-Erfolg wirklich signifikant größer zu machen. Um nämlich die neun Startups, die es von zehn nicht schaffen, oder acht von zehn, die es nicht schaffen, das Investment in diese Failing-Startups über zu kompensieren. Deswegen würde ich sagen, der wichtige Unterschied ist, dass sie skalierbar sein müssen. Das heißt, ich kann die Kosten erhöhen, indem ich Geld in Marketing, Personal usw. stecke und dann kommt auch über einen gewissen Zeitraum, es muss nicht sofort sein, aber mit einem gewissen Feedbackloop kommt mehr Umsatz und damit auch mehr Bewertung raus. Und das ist eben nicht bei allen Modellen so gegeben. Das wäre meine Definition.
Und würdest du auch in ein Bootstrapped Startup investieren, das sagt, wir zahlen dir in zwei Jahren eher eine Dividende aus und werden nicht irgendwie eine nächste große Runde machen?
Die Frage ist, wozu brauche ich mein Geld?
Um den ersten großen Schritt zu machen, zu internationalisieren zum Beispiel?
Also das, was Bootstrapped ist, ist erstmal kein Negativmerkmal. Ich glaube, was ein bisschen abschreckend ist, wenn jemand sagt, ich möchte auf Dauer immer profitabel sein. Weil das heißt eigentlich, dass du nicht bereit bist zu investieren. Also dieses Profitabelsein in Periode 0 oder 1 oder sehr früh nach zwei Jahren ist eigentlich meiner Meinung nach immer falsch, wenn du an etwas dran bist, was wirklich langfristig profitabel sein kann. Weil dann möchtest du immer eigentlich in die Zukunft investieren und wenn du Kundenkuraten hast, wo ein Großteil des Umsatzes in der Zukunft liegt, weil sie zum Beispiel wieder bestellen, ganz egal, ob das jetzt eine Agentur ist oder ein Marktplatz oder ein E-Commerce-Modell oder ein Travel-Modell, dann solltest du immer, sofern das auf Unit-Economic-Basis, also auf den einzelnen Kunden gerechnet, sinnvoll ist, solltest du dann immer investieren wollen. Und das nicht zu tun, aus ideologischen Gründen, hielte ich für falsch. Und dann habe ich nur noch sehr begrenztes Interesse da zu investieren, ehrlich gesagt. Also wenn jemand nicht das Mindset hat, ich gebe heute in Periode 0 100 Euro aus, um nach Periode 3 eventuell 270 Euro zu haben, dann finde ich fehlt es an einem gewissen betriebswirtschaftlichen Grundverständnis. Ansonsten brauchst du keinen Investor. Der Inbegriff von Investieren ist, dass ich heute Geld ausgebe, um übermorgen deutlich mehr zurückzubekommen. Und wenn jemand das nicht machen will, dann ist das, also ich respektiere das total, dass Menschen so ihr Business aufbauen wollen. Das haben irgendwie die Crema in Deutschland auch gemacht und damit sehr große Handelsunternehmen gebaut teilweise. Aber ich glaube, dass das nicht mehr in die Zeit passt und vor allen Dingen ist es eben kein Investitionscase. Aber wie gesagt, jeder kann für sich selber entscheiden, das selbst so zu machen. Das kann sich viel besser anfühlen, gerade für Leute, die ruhig schlafen wollen, kann das ganz oft das bessere Modell sein. Ist nur für einen Investor nicht interessant, glaube ich. Oder? Gegenmeinung?
Ja, sehe ich genauso. Außer du hast irgendwie Interesse an einem gewissen Business oder es ist halt so ein bisschen Hobby, wie beispielsweise eine Rösterei oder so. Ich glaube das Mindset ist ein komplett anderes, wenn ein Bootstrap-Founder sagt.
Ich esse nochmal ein leckeres Stück Kuchen, red mal ruhig noch ein bisschen weiter. Wer hat denn den gebacken? Hast du den geschickt?
Ich habe mich nicht darum gekümmert, was es ist. Ich habe nur mich darum gekümmert, dass es zeitig ankommt. Also ja, ich glaube das Mindset ist unterschiedlich. Ich glaube es wird auch schwierig, man managt etwas, bootstrappt und dann skaliert man schnell und dann wieder runter. Im Gegenteil werden wir es ja jetzt sehen in den kommenden Monaten. Wir haben Startups, die vollgepumpt worden sind mit Geld, die jetzt auf einmal ganz schnell sparen müssen oder irgendwie eine schwarze Null zeigen müssen. Ist ja schon ein großer Unterschied vom Management-Style und allem.
Genau. Da kann natürlich ein Fehler oder eine Fehleinschätzung aus Sicht des Investors oder der Investorin vorliegen, dass wenn du nicht mehr darauf spekulierst, dass ich mein Geld wieder bekomme durch die Finanzströme oder die Zahlungsströme der Firma, sondern dass ich nur noch investiere, weil ich glaube, dass mir das jemand anders in fünf Jahren fünfmal so teuer abkaufen wird. Dann ist eventuell an der Stelle die Investorenentscheidung, ich weiß nicht, ob sie falsch war, aber die ist dann unter Risiko getroffen worden und das Risiko hat dann zugeschlagen und überwogen. Das sieht man jetzt bei einigen Investoren auch.
Kommen wir später nochmal drauf.
Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Keine spezifischen Kauf- und Anlageempfehlungen. Keine Anlageberatung, keine Rechtsberatung, keine Steuerberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Verantwortung für solche Trades liegt bei euch. Philip und Philipp haften nicht vor Euro-Verluste. Philipp und Philipp und Philipp können ihr Risiko des Pils. Position der HörerInnen nicht einschätzen. Ihr entscheidet selber, was ihr kauft und tragt dafür auch die Verantwortung. Alles könnt ihr auch nochmal unter www.roepfelgänger.eu slash disclaimer nachlesen.
Und die zweite Frage oder zweite Antwort war, dass Florian Heinemann meinte, um schnell reich zu werden, sollte man eher alles auf eine Karte setzen und nicht komplett diversifiziert investieren. Siehst du das auch so?
Das ist immer super schwer zu sagen. Also ich predige da ja Wasser und trinke Wein im wahrsten Sinne. Ich glaube schon, dass es für die absolute Mehrheit der Investoren die richtige Strategie ist maximal zu diversifizieren. Also in MSCI World oder ähnliche Konstrukte vor allen Dingen gebührenarm zu investieren, nicht viel hin und her zu traden, regelmäßig unter der Vermeidung von Gebühren in den Sparplan einzuzahlen. Das ist einfach wissenschaftlich die richtige Antwort. Und trotzdem mache ich selber das ja nicht. Die Frage ist, ist das jetzt die Überheblichkeit, dass ich glaube ich kann den Markt als einziger, oder nicht als einziger, aber es ist schon sehr unwahrscheinlich, dass man ihn schlägt. Und es könnte jetzt die Überheblichkeit sein, dass man glaubt man kann ihn schlagen oder weil ich keine Lust hätte mich mit Aktien zu beschäftigen. Da ich aber Lust habe mich mit Aktien zu beschäftigen und die Zeit die ich dann investiere, die ich als Arbeit wahrnehme, finde ich es aber schon spannend zu schauen, ob ich irgendwie ein Talent dafür habe. Und tatsächlich über einen gewissen Zeitraum den Index schlagen kann damit. Und der Zeitraum ist definitiv zu kurz um das abschließend zu beurteilen. Woran ich zum Beispiel nicht glaube ist, es gibt ja so Leute die sagen ich bin Gründer oder ich bin VC und deswegen habe ich so viel Exposure. Und das könnte theoretisch ein Führer in Heinemann ja sagen, macht aber interessanterweise nicht. Ich habe so viel Exposure zu Tech- und Wachstumsunternehmen, dass ich privat dann eigentlich extrem konservativ investiere. Also ich gehe in Immobilien, ich gehe in DAX, Blutschips oder total breit gestreut, um ein Gegengewicht zu schaffen, weil ich schon zu viel Exposure in Tech- und Wachstum habe. Das ist aus einer Diversifizierungslogik natürlich vollkommen richtig. Ich habe im Kopf aber immer noch eine riesengroße Schranke, die mir sagt, ich kaufe jetzt Ölaktien oder ich kaufe jetzt Banken oder Autobauern, die ich nicht mehr glaube. Oder irgendwelche Firmen, wo ich mir sicher bin, dass ich schon jetzt vielleicht kein Produkt mehr nutze von denen und dass in 20 Jahren das noch weniger Leute tun werden. Es kann immer sein, dass die dann trotzdem auch irgendwie einen Pivot hinbekommen und dann mal was anderes bauen. Aber ich investiere und glaube und arbeite ja aus Überzeugung an Technologie und Wachstum. Und ich finde es dann unheimlich schwer in Firmen zu investieren, die das nur sehr begrenzt sozusagen umarmen, diese Idee von Innovation. Und da mein Horizont sehr langfristig ist, das heißt, dass Diversifikation eine weniger Rolle spielt. Es gibt glaube ich zwei Arten eine Edge zu haben gegenüber dem Markt. Das ist einmal Diversifizieren, damit kannst du den Markt nicht outperformen, aber genauso gut sein. Oder dass du mehr Risiko gehen kannst, weil du langfristiger investierst. Wenn du dein Geld zehn Jahre lang nicht brauchst oder sogar 20, 30 Jahre lang, dann kannst du auch nur Überrendite erzielen, weil andere Leute eben auf liquide Assets setzen müssen. Und da ich relativ langfristig investiere und das Geld in der Regel zwischendurch nicht brauche, kann ich mir dann eben auch leisten, risikoreiche Wachstumstitel zu machen. Und in Zweifel so eine Phase wie jetzt kann ich dann eben aussitzen und bin trotzdem investiert. Dazu muss man sagen, dass ich selber aber trotzdem irgendwo so einen Notgroschen-Sparplan habe, der trotzdem das, was ein normaler Mensch vielleicht in die Altersvorsorge investieren würde. Was bei mir relativ gesehen dann eben ein kleinerer Teil ist. Aber ich habe trotzdem, dass ich mal ganz großen Mist baue, habe ich trotzdem irgendwo einen ETF-Sparplan, der super konservativ anlegt. Das heißt, ich mache so ein bisschen beides. Also ich würde beiden Theorien zupflichten. Einerseits ist es wissenschaftlich und für einen Durchschnittsbürger vollkommen klar, dass Diversifikation alles schlägt und dass man lieber 80, 90 Prozent diversifizieren sollte. Und dann selbst wenn man ein bisschen mit Aktien üben möchte oder sich dafür interessiert, dass lieber mit einem kleineren Teil des Vermögens macht. Ich glaube, das ist so ein bisschen der Königsweg. Jetzt kann ich Florian nur 100 Prozent zustimmen, dass ich das selber schon eher auf wenige konzentrierte Aktien setze. Und insbesondere in der Vergangenheit, also er sagt ja auch, die Annahme ist immer, ich habe einen Job und das Verständnis oder Vermögen, also intellektuelle Vermögen jederzeit Geld zu verdienen. Und ich gehe nie auf die Straße, weil ich mich verspekuliere. Das heißt, ich kann immer wieder neues Geld durch Arbeit erschaffen. Das ist eine Grundannahme. Und dann große Wetten einzugehen, dass man mal sagt, ich starte jetzt ein Startup zum Beispiel mit allem, was ich habe. Oder ich verzichte auf viel Gehalt und nehme deswegen viel ESOPs an einem Startup. So etwas habe ich regelmäßig gemacht und da habe ich eine unheimlich hohe Risikoneigung. Und ich glaube, tatsächlich ist das auch der beste Weg Vermögen aufzubauen. Da bin ich 100 Prozent bei ihm. Das ist ja letztlich meine Geschichte, dass ich jahrelang zu 100 Prozent auf Gehalt verzichtet habe. Und nur von kleinem unternehmerischen Einkommen und der Hoffnung darauf, dass irgendwelche ESOPs mal was wert werden, gelebt habe. Von daher ist nichts davon falsch, glaube ich.
Und mal angenommen, du hast jetzt so einen kleinen Exit gehabt. Würdest du, wobei bei dir ist das ja, wissen wir ja, du würdest ja nie was gründen, aber die Frage geht in die Richtung. Was würdest du eher machen? Ein bestehendes Unternehmen kaufen oder ein eigenes gründen? Also vor allem auf den Bestand bestehendes Unternehmen kaufen, zum Beispiel Handwerksbetrieb oder ein kleines Industrieunternehmen. Da gibt es ja verschiedene Börsen, wo man einschauen kann und gibt ja wahrscheinlich der ein oder andere oder die andere, die irgendwas verkauft. Was wären so die Anforderungen? Was denkst du, könntest du mit deinem Skillset als Digitalperson gut kaufen? Wo könntest du einen Mehrwert machen und würde dich das überhaupt interessieren, so ein 30, 100, 300 Mann Laden zu übernehmen und zu digitalisieren?
Ich würde es gerne von mir lösen, weil der Mensch fragt ja gar nicht danach, ob ich das gerne machen würde. Und ich befürchte, meine Antwort hilft doch gar nicht bei dem Problem weiter. Ich glaube schon, dass das eine Option ist. Also A, wir haben riesige Nachfolgeprobleme. Es wird unheimlich viele Firmen geben, wo die Nachkommen entweder nicht existieren oder keine Lust haben, die Schraubenfabrik oder Landwirtschaftsanhängerfabrik der Eltern nicht zu übernehmen. Und das heißt, das wird eine Opportunität sein für ausgebildete Betriebswirte und andere Fachkräfte da einzusteigen. Aber auch Handwerksbetriebe, das sind ganz viele Sachen, Steuerbüros und so weiter. Und es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder werden die konsolidiert, das heißt, irgendein Private Equity Roll-Up oder größerer Player kauft die nach und nach auf, weil jemand da nicht mehr mitmachen will. Das sehen wir bei Fahrschulen, bei Arztpraxen teilweise, in vielen anderen Bereichen. Oder du findest einen Nachfolger, den du unternehmerisch beteiligen kannst. Also der oder die wird wahrscheinlich eine Beteiligung an einem Unternehmen erwarten oder kann es sich leisten, das zu kaufen. Es gibt so Förderkredite von der KfW, also von der staatlichen Förderbank, die zum Beispiel sowas auch finanzieren. Wenn ich mir das gar nicht leisten kann, das zu kaufen, dann kann ich einen Kredit aufnehmen und den irgendwie aus meinen Anteilen zurückzahlen, wenn ich das erfolgreich mache. Dazu muss man natürlich entsprechende Eignungen oder Sicherheiten nachweisen. Also den Markt gibt es, der wird immer wichtiger und es ist Zeit, sich die Gedanken zu machen, glaube ich. Ich glaube, dass man mit neuem Know-how, neuen Herangehensweisen, gerade Marketing, sicherlich auch Firmen noch mal zeitgemäßer und effizienter steuern kann. Womit ich nicht sagen würde, dass das jetzt selbstverständlich ist, dass die jungen Leute das jetzt immer besser machen als die bisherigen Eigner. Die haben natürlich Schwächen oder müssen lernen auf ganz anderen Gebieten dann. Ich glaube aber, was ein gefährlicher Tugschluss ist, dass man denkt, wenn ich das jetzt digitalisiere, dann läuft das zehnmal besser oder so. Also was du dann oft merkst, ist, dass das Business eben doch daran hängt, dass der Chef oder die Chefin einmal in der Woche abends beim Stammtisch mit dem halben Dorf gesoffen hat. Oder dass gewisse Sachen sich gar nicht so einfach digitalisieren lassen. Dass das eigentliche Problem nicht Nachfrage, sondern Fachkräftemangel ist. Also ein Handwerksbetrieb hilft überhaupt nicht, wenn du noch mehr Kunden ranbekommst gerade. Die Frage ist eher, wie du Leute ranschaffst oder effizient menschst, um die Arbeit überhaupt zu schaffen. Aber ich glaube definitiv, dass wir Leute brauchen. Für mich ist es auf jeden Fall genauso unternehmerisch, wie etwas zu gründen, etwas zu übernehmen und versuchen das weiterzuführen, besser zu machen oder auch zu transformieren. Von daher wünsche ich mir, dass Leute das machen. Und es wäre auch gut für den Standort Deutschland, glaube ich. Für mich selber wäre es vielleicht nichts.
Ja, das wäre meine Frage. Ich glaube, dass es viel, viel schwieriger ist, als man sich das vorstellt. Also alles, was ich so Post-Merger-Integration gesehen habe, war alles viel schmerzhafter als erwartet. Und du musst natürlich auch das Team mitnehmen, motivieren, transformieren.
Du brauchst furchtbar viel Empathie. Die Leute, die da arbeiten, haben alle anderen Möglichkeiten heute. Die müssen sich jetzt nicht von einem 29-jährigen BWLer erklären lassen, wie die Welt funktioniert. Du musst schon viele Sachen gleichzeitig balancieren und sehr behutsam Dinge verändern, glaube ich. Und die Leute mitnehmen. Einfach ist das nicht. Aber es ist eine super Herausforderung. Du hast halt eine gute Basis. Du musst viele Dinge, die du im Start-up machen musst, nicht machen. Du hast Kundenbeziehungen, die musst du alle pflegen und aufrechterhalten. Aber viele Sachen sind auch ein bisschen einfacher als im Start-up, glaube ich.
Wie kannst du sicherstellen, dass du eine gute Basis hast? Wie würdest du eine DDE in dem Fall machen?
Also sich das genau anschauen, mit den Mitarbeitern schon Gespräche führen. Also auch schauen, wie offen sind die eigentlich für Veränderungen. Würden die bleiben unter einem neuen Chef oder neuer Chefin? Mit den Kunden reden. Also fragen, warum die diese Firma wählen. Und entweder sagen die halt, mit dem Berti spiele ich in einem Tennisverein. Oder sie sagen, weil es das beste Produkt am Markt ist. Aber da gibt es auch diesen chinesischen Hersteller. Also das ist auf jeden Fall eine sehr lange Bindung, die man sich genau überlegen muss und entsprechend Recherche da reinstecken sollte, glaube ich.
Dann lass uns zu deinem Lieblingsthema der Woche kommen. Klana, du hast es hervorgesagt, hervorgesehen.
Es kam wieder letzten Freitag, eine Viertelstunde nachdem wir aufgenommen haben, kam das rein. Wie immer am Freitag kommen die News.
Ja, wir haben Freitag auch sehr früh aufgenommen. Stimmt. Aber nun ist es raus. Klana ist nur noch 14% so viel wert wie vor etwa einem Jahr. Warum? Wieso kann so ein Star der europäischen Fintech- oder Startup-Welt so tief fallen?
Also ein Teil der Wahrheit ist, glaube ich, dass es die letzte Bewertung war, die Softbank gemacht hat. Die 46 Milliarden waren ja von Softbank gemacht. Also man muss sich einmal fragen, war das jemals 46 Milliarden wert? Das ist die erste Frage. Und dann ist es jetzt nur noch 6,5. Und die 6,5 sind auch nicht in Stein gemeißelt. Ich wäre noch nicht zu optimistisch. Also das ist, glaube ich, in dem Bereich, wo man sich jetzt langsam treffen kann. Und das ist immer noch eine interne Runde. Das ist nur, oder nicht nur, aber hauptsächlich Sequoia, die eine der ersten Investoren waren. Und im Board hier Mike Moritz, der legendäre Partner oder Chef-Obermods von Sequoia, sitzt selber als Chairman of the Board in Klana. Und der schmeißt ihn jetzt live in den Rettungsring.
Und Sequoia sind so die Top-VCs eigentlich.
Einer der Top-3-VCs.
Die waren in Apple, Airbnb investiert, WhatsApp. Also die wissen schon, was sie genau machen. Heißt er investiert jetzt und Softbank? Fliegen die auch nochmal nach?
Ich kann mir vorstellen, dass um die nicht verwässert zu werden, man kennt ja nicht die Kondition der Runde. Aber du kannst theoretisch so eine Pay-to-Play-Runde draus machen, dass du so stark verwässerst, dass ein großer Anreiz entsteht für alle Mitinvestoren, dass sie auch mitgehen. Wir werden nicht erfahren, was da die Konditionen sind, vermute ich. Aber was kommt da rein? 650 Millionen? Da muss man sich auch fragen, wie lange reicht das? Nach Cashflow reicht das keine, nur noch ein bis zwei Quartale wieder, glaube ich. Nach Verlusten zwei bis drei Quartale nach operativen Verlusten. Die kommen jetzt auch nicht super lange aus mit dem Geld. Deswegen glaube ich, das habe ich vorher auch schon mal gesagt, dass eigentlich wäre der 1. Juli auch ein guter Zeitpunkt gewesen, den Mitarbeitern zu verkünden, dass es eventuell da weitere Anpassungen gibt. Ich hätte erwartet, ehrlich gesagt, einfach aus Erfahrung, dass das Konditionen dieser Runde wäre, dass auch weitere Leute gehen müssen, damit man diese Runde zustande bekommt. Bisher sieht es jetzt nicht so aus, als wäre es der Fall. Am Ende freuen wir uns natürlich für jeden, der seinen Job behalten kann. Ich halte es allerdings eher für unwahrscheinlich, dass das so bleibt. Naja, was heißt das? Das heißt, wenn du die interne Runde machen wolltest, und da kannst du die Valuation ja einigermaßen frei bestimmen, heißt das, dass wahrscheinlich bei 90% Discount noch kein externer Klarner haben wollte. Du hattest mir gefragt, ob ich es für 5 Milliarden haben will. Ich hätte es nicht genommen. Du hast ja gefragt, warum kann das jetzt so schnell verfallen? Die einfachste Antwort ist, die Firma wächst schneller, hat ähnlich großen Umsatz und ist nur 5 Milliarden wert an der Börse. Die Börse sollte so ein Modell ja in aller Regel effizienter bewerten und schwer zu rechtfertigen, warum ein Klarner mit nur 19% Wachstum, warum sollten die 15 oder 30 Milliarden wert sein, wenn es Firmen für 5 Milliarden an der Börse gibt, mit schnellerem Wachstum. Wahrscheinlich heißt das jetzt auch schon, dass Mitarbeiteraktien und Gründeraktien so ein bisschen compressed werden. Ich hatte früher fälschlicherweise gesagt, dass Klarner noch gar nicht so viel Kapital aufgenommen hat, aber da habe ich glaube ich nicht alle Runden angeschaut. Tatsächlich haben die schon 3,7 Milliarden Funding bekommen. Das heißt, dass wenn da jetzt noch Liquidation Preference drauf liegen, dass irgendwann schon Anteile wirklich auch vielleicht sehr klein werden von denen, die da früher investiert haben. Sequoia hat übrigens schon 2010 investiert. Da haben sie 9 Millionen investiert. Ich würde es schätzen auf einer Bewertung von um die 100 oder unter 100 Millionen. Da ist Mike Moritz auch, ich glaube, das war die erste europäische Company, wo er ans Board gegangen ist. Theoretisch natürlich sehr gut gepickt, wenn er sie von 100 Millionen auf 46 Milliarden gebracht hat, mit entsprechenden Verwässerungen dazwischen. Aber ja, jetzt sieht es erstmal nicht so gut aus. Die Frage ist, ich habe heute so ein Meme gepostet, also zwei eigentlich auf LinkedIn. A, habe ich einmal so einen Chart, wo man den Umsatz und den Verlust sieht, relativ desaströs geschrieben und meinte so, WeWork ist echt eine furchtbare Company gewesen. Und habe dann sozusagen, nachdem du den More Button gedrückt hast, hast du gesehen, dass es die Klarner Zahlen sind tatsächlich, die du siehst. Weil so viel anders sieht das ehrlich gesagt gar nicht aus. Also Klarner macht fast so viel Verlust, wie sie Net Operating Income machen. Das ist das, was sozusagen dem Rohertrag am ähnlichsten wäre bei einer Payment Company, würde ich sagen. Also es sind die Summe aus Commissions, Fees und Zinsen. Ja, also es sieht nicht so viel besser aus als auf WeWork. Und auch die Value, das Lustigere, WeWork war ja genau auch 45 Milliarden wert oder so, bevor das auf, ich glaube, auch 5 Milliarden oder 7 Milliarden oder so gecrashed ist. Sie sehen unheimlich verblüffend ähnlich aus, die beiden Charts, wenn du dir die WeWork und Klarner Valuation anschaust.
Bei WeWork war ja immer das Thema, dass da gar nicht so viel Tech drin ist, wie sie immer erklären. Könnte man das bei Klarner auch sagen?
Ich glaube, das Problem ist ein anderes. Ich glaube, WeWork war sicherlich Low Tech, hat aber ein reales Problem gelöst, also einen realen Need, dass Leute zusammenarbeiten wollen, befriedigt. Ich glaube, Klarner ist schon Tech und Klarner hat Payment relativ frictionless, also reibungslos gemacht im Internet. Meine persönliche Meinung ist aber, dass ich aus der, ich weiß nicht, ob ich es schon mal gesagt habe, aus der Helikopterperspektive, finde ich, dass der Value-Add von Klarner extrem klein ist. Was macht das? Es erhöht einmalig die Conversion, weil jemand entweder, der sich ein Produkt gar nicht leisten konnte, es doch leisten kann. Da muss man schon hinterfragen, ob das jetzt gutes Spending ist, sowohl für den Shop als auch für den Konsumenten oder für die Gesellschaft als Ganzes. Das ist ein Fragezeichen. Vermutlich nicht. Dafür zahlt der Shop 5 bis 8 Prozent seiner Marge, was sehr viel ist für Retail. Du weißt, wir haben auf der K5 darüber geredet, wie eng die Margen teilweise sind und was für ein beschissenes Business eigentlich Retail ist. Wenn du dann jemandem noch für Payment 5 bis 8 Prozent abgibst, damit natürlich die Conversion erhöhst und die Warenkörper, aber dann ist das wahrscheinlich schon nicht so geil. Dann geht es eigentlich in eine bestehende Transaktion, einen weiteren Mittelsmann hinein, der einen Großteil der Marge konsumiert. Du kannst jetzt sagen, dafür passieren Transaktionen, die sonst nicht passiert wären. Aber das passiert meiner Meinung nach nur genau einmal. Der Konsument, die Konsumentin bekommt nur einmalig die Möglichkeit, mehr auszugeben, als sie haben. Weil danach laufen sie diesen Schulden ja hinterher. Du kannst es ja nicht unbegrenzt oft machen. Das heißt, der Gesamtzuwachs volkswirtschaftlich ist bestenfalls ein Einmaleffekt, wenn überhaupt. Danach muss ich trotzdem wieder meine Schulden abbezahlen, bevor ich neu ausgeben kann. Plus das Problem, dass das eben eigentlich oft Leute sind, die vielleicht aus Gründen keine Kreditkarten mehr einsetzen können. Und aus Händlersicht ist es halt auch so, dass ich einmal Umsatz eigentlich vorziehe, den ich A. eventuell sowieso bekommen hätte, oder eben nur einmal bekomme, weil jemand, der sich eigentlich was nicht leisten kann, es jetzt doch kauft, aber dann vielleicht in der nächsten Periode nichts mehr bei mir einkaufen kann, weil das Geld ja weg ist. Und deswegen glaube ich, wenn man ganz weit rauszoomt, fällt es mir schwer zu erkennen, wo der wirkliche Value ist. Also die Friction im Paymentprozess, die wird natürlich durch Klarne einigermaßen gut gelöst. Aber dieser Nettoeffekt dadurch ist eben nur einmal da. Und die Frage ist, ob Payment einfach zu machen oder spielend einfach zu machen und dabei so ein bisschen regulatorische Arbitrage zu machen, nämlich indem ich Leuten Geld gebe, die vielleicht keins bekommen sollte, ob das so viel Geld wert sein sollte, dass es diese Margen rechtfertigt. Und klarerweise, also ganz kurz zu dem, ob man den Leuten Geld geben sollte. Ich habe heute auf Twitter außerdem gepostet, ich bekomme hier immer E-Mails an so einer E-Mail-Adresse, die ich habe. Das bekomme ich klar nach Mahnung, obwohl ich natürlich noch nie über Klarne eingekauft habe, wissentlich. Und da hat jemand einfach irgendeine Adresse angegeben, also eine, die zufällig auf einem meiner Accounts aufläuft. Und da kommt jetzt die dritte Mahnung an. Und ich frage mich, ob Klarne eigentlich irgendeine andere Adresse oder irgendein anderes Datum von diesem Kunden hat, als die E-Mail-Adresse. Weil irgendwie die dritte Mahnung mit Inkassoandrohung würde ich ja irgendwann auch mal postalisch verschicken. Wahrscheinlich haben die auch nur irgendeinen Fake-Postkasten, wo die die Ware hingeschickt haben. Und da frage ich mich, auf wie viel der, das ist ja total anekdotisch, nur ein Fall, kann auch überhaupt kein Problem sein, aber ich frage mich schon, wie viel der Geld hätte tatsächlich eintreiben können. Und normalerweise sind so Betrüger, die mit sowas arbeiten, sehr sehr schnell das auszunutzen. Schneller als die Anti-Fraud-Abteilung, nach meinem Gefühl.
Vor allem, wie können die bezahlen, ohne dass sie die E-Mail verifizieren?
Also ich habe die E-Mail nicht verifiziert. Also es ist eine E-Mail, die adpk.de endet und deswegen bekomme ich sie. Aber offenbar hat die gereicht um einen Verkaufsvorgang. Also ich kann nochmal checken, ob es Phishing war, Sekunde. Das ist natürlich ein berechtigter Hinweis, das check ich nochmal, bevor wir Quatsch erzählen. So, Zahlung verwalten. Ne, ich komme auf app.claner, klicke ich mal rauf, mal sehen, was passiert. So, wo wohne ich soll ich angeben. Ah, Sekunde, ich kann mich ja mal einloggen mit dem Account, mit der E-Mail-Adresse. Wenn ich jetzt einen Magic-Link, ach wie geil, ich habe jetzt einen Magic-Link an meiner E-Mail. Ich hoffe, ich mache mich nicht strafbar hier. Und wenn mir die mir das nicht bewusst, also ich habe jetzt einen Magic-Link an meiner E-Mail bekommen.
Und er hat auch schon viel Alkohol getrunken.
Sekunde, so jetzt habe ich den Code, jetzt kann ich mich einloggen.
Kannst du gucken, was sie gekauft haben?
Genau. Lass mich wetten, ein iPhone. So, jetzt fragen sie, jetzt wollen sie die Telefonnummer haben, lustig. Kann ich aber wegdrücken, muss ich nicht. Also ich sehe schon den Account und wie viel zu bezahlen ist. Ich müsste eine Telefonnummer eingeben. Ich habe jetzt ein bisschen Angst, ich könnte jetzt meine echte nehmen und würde Zugang zu dem Account bekommen. Aber dann würden sie fälschlicherweise meine Telefonnummer mit dem Account wahrscheinlich verbinden. Und ich möchte wiederum dann nicht assoziiert sein mit dem Account, der die dritte Mahnung bekommen hat. Genau, aber es scheint mir jetzt nicht so schwer, oh Gott, oh Gott, oh Gott.
Was ist der Amount?
Nur 43,45 Euro. Vielleicht machen sie unter 50 Euro, checken sie es nicht oder so. Naja, also auf jeden Fall gibt es noch Potenzial, das Geld besser einzutreiben.
Ich habe nochmal kurz geguckt, die Payment Fees fand ich schon sehr hoch. Sie scheinen zwischen 3,29 und 5,99 Prozent zu sein, was immer noch hoch ist.
Auf der Rechnung sind auch schon 63 Verzugsgebühren, was jetzt ungefähr 8 Prozent der geschuldeten Summe entspricht. Da das ein automatisierter Prozess ist, kann ich davon ausgehen, dass das 100 Prozent Cross Margin ist, die Gebühren oder wenig Kosten dagegen laufen. Das wären nochmal 8 Prozent von oben, wenn man das Geld eintreiben könnte.
Auf der anderen Seite die positiven Sachen. Also wenn man so dem Klarna Gründer glaubt, dann sagt er, das Modell ist besser als Kreditkarten, weil du auf der einzelnen Transaktion validierst, ob die Person das Geld hat oder nicht. Bei einer Kreditkarte kannst du relativ easy wahrscheinlich 5000 Euro Kredit machen und musst dann schauen, wie du das zurück zahlst. Bei Klarna und diesen anderen Modellen oder anderen Firmen ist es ja eher so, du kaufst was für 50, für 100 Euro und wenn du es nicht zurück zahlst, dann wirst du so schnell das nicht mehr können. Und was ich positiv fand, der CEO sagt immer so, am Anfang hatten wir kein Tech und wir sind keine Technical Founders.
Ganz kurz, die Daten verkaufen sie jetzt übrigens, sie machen auch so eine Art Schufa 2.3.0, dass sie die Bonitätsdaten anderen zur Verfügung stellen. Was ich mir zum Beispiel vorstelle, dass das ein gutes Modell sein kann. Also die wissen zumindest, wer nicht zurück zahlt.
Auf jeden Fall besser als die Schufa.
Scheinen mir nicht das beste System zu sein, genau.
Also positiv, ich schaue mir ja immer an, wer da so arbeitet. Und wenn man sich das C-Level so anguckt, ich habe mir jetzt nur das CTO und CPO angeguckt. Also der CTO hat 2014 angefangen als Senior Entwickler und der CPO ist seit zwölf Jahren da. Und das würde ich schon als positiv sehen, dass man auf den Rollen so eine Beständigkeit hat und die Leute einfach lange da bleiben.
Weil sie in der Knopf bleiben, wenn die ESOPs auf Null gehen.
Genau, das kann sich jetzt sehr sehr schnell ändern. Und die andere Überraschung war, dass Zalando beispielsweise überhaupt nicht Klarne hat. Und da hätte ich jetzt gedacht, das passt ja von der Zielgruppe super, aber die machen das selbst.
Du kannst das White Label, es gibt Anbieter, die White Label BNPL, Binaur P-Data anbieten. Das ist halt die andere Frage. Also ich will überhaupt nicht in Frage stellen, dass Klarne es sehr gut gemacht hat, diese Friktion da rauszunehmen. Und gerade wenn man Kreditkarten nicht zugang hat oder diese Verifikation per PIN gerade nicht hinbekommt, dieses 3D-Secure noch nicht auf dem neuen Handy rüber gespielt hat, die App und so weiter, das muss man ja mal neu installieren, mega nervig. Das ist schon ein sehr smoother Prozess, da bin ich total dabei, dass sie das gemacht haben. Aber die Frage, die du implizierst, ist ja berechtigt, ist ja nicht trotzdem auch so einfach, dass jeder den selbst macht und warum würde jemand 5% dafür zahlen? Also die Story ist natürlich, dass Klarne sagt, wir bringen natürlich auch die Klarner Nutzer vielleicht irgendwann aktiv auf die Seite und so weiter. Aber deinen Bestandskunden das anzubieten, halte ich für einen Fehler. Also du nimmst dir selber Marge, es ist unheimlich schwer, den Kunden noch profitabel zu bekommen nach der Zahlung, glaube ich. Und sollten die eventuell in irgendeine Art von Kreditkrise durchgeraten, verschlechtert sich dein NPS, glaube ich, brutal.
Und wirklich neu ist es ja auch nicht, man kann auf Wikipedia nachlesen, dass 1935 Bauerversand schon Ratenzahlung angeboten hat. Und es geht noch weiter zurück, also irgendwelche Möbelhäuser haben das schon 1700, 1800 gemacht.
Aber für große Investitionsobjekte, also bei Haushalten kann man nicht von Investitionen sprechen, aber sofern man das könnte, würde man sagen, das sind Investitionen, weiße Ware, Geschirrspieler, die über 20 Jahre genutzt worden sind. Das ist glaube ich nochmal deutlich anders.
Die kannst du im besten Fall dann raustragen, wenn der Kunde nicht zahlt.
Genau. Und die hatten ihre eigenen Kundendaten dazu schon genutzt und wussten, dass die guten Leute regelmäßig ihre Rechnungen zahlen. Und sie haben das dann intern abgewickelt und dadurch auch deutlich weniger bezahlt. Selbst mit dem Ausfall in 2-3% haben sie plus, dass das sehr lukrative Inkasso-Business da auch noch mit dran hängt. Dass sie ja auch die großen Versandhauskonzerne auch selber abfertigen, soweit ich weiß. Ich glaube, es ist nicht das gleiche.
Und welcher nächste Star fällt von Sequoia?
Von Sequoia?
Wie sieht es mit Stripe aus, habe ich mich gefragt. Die waren letztes Jahr 95 Milliarden wert in der letzten Runde. Und wenn man jetzt überlegt, wer ist so Konkurrenz? Also Addion, Year to Date, minus 42%, Square minus 61%, PayPal minus 63%. Da sieht es auch danach aus, als ob diese 95,6 Milliarden irgendwie nicht mehr ganz in diese Zeit passen.
Also ich kann mir schon vorstellen, dass Stripe angepasst werden muss. Ich glaube nicht, dass sie 85% des Wertes verlieren. Ich würde sagen, Stripe bleibt über 30 Milliarden, relativ mutig zur jetzigen Zeit. Aber ich glaube, die haben deutlich weniger Rückschlagpotenzial. Da ist es nicht so, dass jeden Monat neue Konkurrenten in den Markt kommen, ist mein Gefühl. Also es gibt große Konkurrenten, die du genannt hast, aber da kommen jetzt nicht mehr so viele, weil sich eigentlich auch gar nicht mehr so viel Geld dafür... Also im Gegenteil, Bolt sind die pleite gegangen oder nur... Was war das Problem? Dieser hier Guru-Typ da, Bolt, das war auch so ein Payment. Und wie sind die anderen hier? Es gab so ein paar unseriöse Payment-Geister. Ich glaube da war irgend so ein Typ mit einem Jet-Ski. Ja, wie auch immer. Also ich habe das Gefühl, dass Stripe noch gute Traction hat, sondern sehr, sehr fast infrastrukturellen Charakter einnimmt. 90 Milliarden sind die bestimmt auch nicht mehr wert, klar.
Ja, und die sind profitabel.
Ja, ich würde die über 50 Milliarden... Das war vielleicht auch so ein bisschen der Fehler. Achso, das wollte ich vorhin noch sagen. Klana war ja mal profitabel schon vor 5 Jahren oder so. Aber natürlich wollten die VCs alle gerne so lang wie möglich daran... Also so wie das Wert entwickelt hat in der Zeit, willst du natürlich so lang wie möglich da drin bleiben und daran partizipieren, wenn du auf so einer richtigen geilen Firma wie Stripe, wie Klana aus damaliger Sicht liegst. Und deswegen haben sie das von 2010 bis jetzt gehalten und sind so stark damit gewachsen, dass es jetzt wieder unprofitabel wurde. Aber seitdem gibt es deutlich mehr Konkurrenz in dem Markt, inklusive der so einen Apple als großer Endgerät-Anbieter. Das macht es nicht einfacher. Stripe hat tendenziell, glaube ich, bekommt es nicht so viel neue Konkurrenz. Obwohl, habe ich heute gerade zugeschickt bekommen, vielen Dank dafür, Revolut launcht ein... Also in Irland haben sie versucht, Revolut jetzt erstmals BNPL, glaube ich, bei Nopelator. Und sie launchen einen physischen Card Reader, also das Square Modell quasi oder Sum-Up Modell. Und zwar, weißt du noch, was meine Frage an Nick Stronski war auf der Finance Forward?
Wie er Geld verdienen möchte?
Hörer des Podcast Wissens natürlich. Wie er Geld verdienen möchte. Ich habe ja die Hypothese, dass Fintech als Ganzes vor allen Dingen die Rohmargen der Finanzbranche insgesamt irgendwie drittelt, viertelt oder schlimmer. Weil für jeden Euro Umsatz, den die machen, verschwinden. Ich hatte nach drei gefragt, er meint, das sind eher sechs bis zehn Euro, glaube ich. Und was man jetzt wieder sieht bei Revolut ist, hast du ein Gefühl dafür, was man als Paymentgebühr bekommt? Also was deine Kaffeebude da zahlen muss, damit du dein Flat White von drei Euro mit der Karte zahlen kannst?
Zwei bis vier Prozent.
Das ist im Bereich des Normalen, würde ich sagen, bei der kleinen Summe. Das sind so 1,5 bis 2, 3 Prozent normalerweise, soweit ich weiß. Und der Startpunkt von Stripe soll angeblich sein zwei Cent pro Transaction. Also das ist bei anderen übrigens bis zu 50 Cent, sozusagen für jede Transaktionszahl zumindest bis zu 50 Cent. Und danach nur noch 0,8 Prozent, was extrem kompetitive Gebühren sind. Das heißt du bist bei einer Paymentfee von unter einem Prozent. Dafür schmeißt meiner Meinung nach jeder sofort sein Square oder SumUp Terminal weg, glaube ich.
Aber du bist jetzt nicht bei Stripe, sondern bei Revolut?
Genau.
Weil du eben Stripe, glaube ich, gesagt hast bei den Prozenten.
Also stimmt. Ich meine natürlich, Revolut würde den Card Reader anbieten mit nur 0,8 Prozent Paymentfee, mit einer zwei Cent Transactionfee, die quasi nichts ist. Also kannst du ein Kaugummi bezahlen mit Karte.
Wie kriegen die das so günstig hin?
Ich glaube indem sie sagen, wir wollen wieder keine Marge. Wir versuchen einfach den effizientesten Apparat zu bauen, sodass wir es auch günstiger anbieten können. Und für jedes Gerät davon, das draußen ist, verliert die Paymentbranche ein paar tausend Dollar Umsatz, würde ich sagen. Ich hatte damals als Beispiel die World Remit, also die weltweiten Überweisungen, Fremdwährungsüberweisungen genannt. Die haben früher Banken anderthalb bis drei Prozent mitverdient, nur damit du Geld irgendwie von Deutschland nach Grand Caymans oder irgendwie Kanada überweisen konntest. Das hat Transferwise und Revolut quasi komplett zerstört den Markt. Oder nicht komplett, viele Leute machen das schon so, aber theoretisch kannst du es umsonst haben. Aber für jeden, der es über Transferwise macht oder über Revolut, verdienen die Banken einfach dann deutlich weniger. Und wenn das sich durchsetze sollte, passiert das gleiche mit den Payment Terminals. Ich glaube, je mehr sich Fintech durchsetzt, desto kleiner wird der Markt für Fintech. Also die zuverdienende Rohmarge für alle Player sinkt, ist mein Gefühl. Und wie gesagt, das richtet sich mit Sicherheit an kleine Shopowner, Gastro, Leute, die bisher aus Margengründen vielleicht auch Zahlungsgeräte abgelehnt haben. Sofern du nicht noch steuerliche Aspekte berücksichtigst, hast du eigentlich kein Argument mehr, nicht mehr über so ein Payment Terminal zu arbeiten, wenn das insgesamt unter einem Prozent kostet. So viel Geld hat eigentlich jedes Businessmodell schon noch übrig für Payment. Aber ja, das könnte für Square, SumUp, Stripe ist Offline glaube ich nicht so sehr, unterwegs eigentlich nur Online.
Shopify macht da auch viel.
Genau.
In Deutschland gibt es auch ein paar Player.
Ja.
Wahnsinn. Meinst du, ist es jetzt die richtige Zeit für mich eine Rolex zu kaufen oder soll ich noch ein paar Monate warten?
Warten. Wir haben schon mal über den Uhrenindex, glaube ich, berichtet, dass der sich auch wieder ein bisschen nach unten dreht. Und jetzt hat Bloomberg berichtet, also Antonio Garcia Martinez, sozusagen ein Krypto Befürworter, hat das kommentiert auf Twitter mit, wir are officially in a recession. Also sind offiziell jetzt in einer Rezession und zwar weil die Preise für die populärsten Luxusuhren sozusagen über den Zenith hinweg sind und wieder deutlich günstiger werden. Also ich glaube die Patek Nautilus, die Audemars Piguet Royal Oak und ich weiß nicht mehr welches war, ich glaube Rolex Daytimer oder so, da gehen die Preise deutlich runter.
Was heißt deutlich? So wie meine Tech-Aktien?
Nee, so deutlich nicht, so deutlich nicht. Aber so 20 Prozent. Ja, aber die Gründe sind natürlich, dass das billige Geld nicht mehr da ist und sogenannte alternative Assets ein bisschen weniger attraktiv aussehen jetzt, weil man wieder woanders auch Zinsen für sein Geld bekommt oder es zumindest aufbewahren. Aber man vermutet auch, dass der Grund die sinkende Anzahl der Kryptomillionäre ist, die die Hauptabnehmer für diese Timepieces waren.
Ich hätte noch eine Investmentidee für dich. Sollen wir uns vielleicht einen Container Masken kaufen?
Für die Herbstsaison oder was?
Für die nächste Welle.
Ich glaube inzwischen ist die Supply Chain da relativ gut dabei, oder? Meinst du nicht? Ja, wirklich. Ich glaube für die Reputation, es birgt das eher Schadenspotential, ist mein Gefühl. Was für eine Maske würdest du denn machen?
Achso, made in Europe. Dann weiter im Fragespiel. Hatten Aktien mit Insiderkäufen historisch eine bessere Performance? Wird von Oskar gefragt. Und zwar sind diese Insider nicht auch irgendwie in ihrer eigenen Bubble und deswegen vom Bauchgefühl geleitet. Also macht es Sinn Sachen nachzukaufen, die ein CEO, CTO, CFO oder so kauft, die man auf irgendwelchen Insiderseiten sieht? Gibt es da Studien? Hast du irgendwas gefunden?
Was würdest du vermuten?
Ich glaube es ist komplett egal.
Also es gibt natürlich Studien, weil es relativ einfach auszuwerten ist. Wir haben die auch in die Shownotes gepackt. Es scheint schon so zu sein, dass unter gewissen Voraussetzungen die Insiderkäufe indikativ sind. Oder einfach gesagt, dass Insider bessere Anleger sind. Das heißt, würde man die gleichen Trades wie Insider machen, würde man den Markt um rund 20% outperformen. Also nicht 20% Punkte, sondern es gibt relative 20% outperformance, glauben die meisten Studien. Also ich liege, wenn der Markt 10% macht, schaffen Insider 12%, weil sie Informationen haben, die die anderen nicht besitzen. Mit ein paar Einschränkungen. Also prinzipiell sind Insider bessere Anleger. Das gilt eher für Käufe als für Verkäufe. Das haben wir auch schon mal gesagt, dass Verkäufe einfach oft damit zu tun haben, dass man Steuern erlösen muss, oder beziehungsweise, dass man Gehaltsbestandteile, die aus Aktien kommen, erlösen muss, um Steuern zu zahlen oder andere Bedürfnisse damit entdecken muss. Deswegen ist der Verkauf, würde ich sagen, weniger als willkürlich. Im Sinne von, ich habe mir das vorgenommen, weil ich neue Informationen habe, zu sehen. Und das unterstützt, dass das Kaufen das bessere Signal ist als Verkaufen. Die Signifikanz ist da höher. Insbesondere bei Growth Aktien, wo viele Mitarbeiter, also ich erkläre mir das ist nicht in der Studie so belegt, aber ich glaube es liegt daran, dass dort besonders viele Mitarbeiter Aktien rausgegeben werden. Und deswegen ist der regelmäßige Verkauf dort weniger signifikant, der Kauf aber besonders. Die Größe der Trades ist entscheidend, also wenn jemand einen Big Bet macht, einen Millionenumfang da kauft, ist das natürlich eher als Signal zu sehen, als irgendeine kleine 5000 Euro Wette, die jemand macht. Zusammenfassend ist entscheidend, Käufe sind indikativer als Verkäufe. Also Top Level Insider haben mehr Aussagekraft als eher unwichtige Positionen, also Director Level und höher. Director C Level, vielleicht General Counsel, das sind so die Levels, die tendenziell noch klarer outperformen. Die Größe und das Cluster, also ob mehrere Transaktionen zusammenfallen, sowohl von mehreren Personen als auch von der gleichen Person, scheint eine Rolle zu spielen. Und es ist bei kleineren Firmen indikativer als bei großen Firmen. Das sind sozusagen die Studien. Aber alle Studien, die ich gefunden habe, sagen, es gibt eine Korrelation, dass die Insider den Markt schlagen und das heißt letztlich würde man ihnen folgen, hat man Informationen mehr. Da die Information aber öffentlich wird, kann man auch darüber diskutieren, ob das nicht irgendwie rausabitriert wird. Weil theoretisch in dem Moment, wo die Information öffentlich ist, müsste der Markt sie dann auch schon vorweg nehmen. Und schneller als die High Frequency Trader ist man dann auch nicht. Das ist die Frage. Aber ich glaube, das ist gerade so für Earnings oder so. Oder wenn man unsicher ist oder wenn man so auf dem Zaun sitzt und nicht weiß, ob Hop oder Top, dann ist das vielleicht eine zusätzliche Quelle, die es nochmal Sinn machen kann, sich anzuschauen. Für US-Aktien kann man das sehr gut bei Openinsider.com nachvollziehen, wer da gekauft hat und wer verkauft hat. Wie gesagt, die Verkäufe entweder ignorieren oder man muss sich sehr viel Mühe geben zu unterscheiden, was sind geplante Verkäufe und was sind wirklich willkürliche Verkäufe. Also dass jemand jetzt 20% seiner Aktien abgestoßen hat. Wenn jetzt jemand da jeden Monat 1% verkauft, spricht das in der Regel noch nicht dafür, dass er nicht mal an das Unternehmen glaubt. Ansonsten, was ich gerade Werbung sehe im Sequoia Portfolio ist auch FTX dritten zum Beispiel. Die Kryptobörse. Instacart fällt mir gerade ein. Die sind ja auch schon 40% geslasht worden auf 24 Milliarden. Und Gettyr. Sekunde, jetzt gucke ich mal das ganze Portfolio.
Bitcloud ist auch noch drin.
Die kenne ich nicht. Gettyr glaube ich. Ich weiß nicht, ob das, also sagen wir jetzt nicht schlecht über Konkurrenten von Gorillas reden, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie das außerhalb der Türkei gut funktioniert. Deswegen könnte ich mir vorstellen, dass das nicht die letzte Bewertung. Ich glaube, die waren auch schon bei 7,5 oder 5 Milliarden. Ich kann mir unmöglich vorstellen, dass die dort bleiben. Was gut ist, ist glaube ich Niva und Notion im Sequoia Portfolio. Niva ist sozusagen alternative Suchmaschine. Notion wird sicherlich Bewertung angepasst, aber glaube ich langfristig gutes Produkt.
Niva muss erstmal zeigen, dass Leute für Suche zahlen wollen.
Tourladen sind sie drin. Travel bin ich Berater, finde ich gut. Kann ich mir vorstellen, dass es gut läuft. Da wurden die Bewertungen schon vorher verdroschen. Ich glaube, die werden nicht so viel weiter leiden. Thumbtack und Haus haben die seit Ewigkeiten. Kennst du Haus mit Doppel Z am Ende? So eine Inneneinrichtungsplattform.
Die wollten auch immer mal ein IPO machen.
Thumbtack auch, die quälen sich schon seit Ewigkeiten. Und Central steht auch auf der Webseite. Da habe ich das Gefühl, dass es da ein Retention Problem geben könnte.
So im Bauch oder wo?
Im Bauch. Hand. Kribbelt in der Nase. Bei Central. Vorerst.
Bin ich gespannt. Kannst du mir vielleicht nächste Folge erzählen, wenn du mir auch die Arbitrage Idee erzählst. Dann zu Insider Trades eine About You Frage. Und zwar hat uns jemand geschrieben, der bei dem IPO oder die, die bei dem IPO Aktien bekommen hat und jetzt im Laufe des Julis das erste Mal handeln kann. Also verkaufen. Die Lockup Period ist vorbei. Und das Depot scheint dann so auszusehen. 50 Prozent About You Aktien, 50 Prozent wahrscheinlich MSCI World und er würde gerne 100 Prozent MSCI World irgendwann haben. Also so ein bisschen wie Heinemann.
Nee andersrum. Der will doch kein MSCI.
Doch. Der hat das meiste in ETFs. Er sagt, um reich zu werden ist die Wette gut. Aber zum Verwalten anders. Nun fragt er, was würden wir machen? Sofort zum Ende der Lockup Period alles verkaufen und dann in MSCI World. Dann über mehrere Quartale oder Monate oder zu warten bis der große E-Commerce Rebound kommt. Und dann verkaufen.
Was sagst du?
Ich würde halten.
Ich glaube aus Quatsch jetzt. Also was heißt niemand weiß was der absolute Tiefpunkt ist. Aber es ist ein relativer Tiefpunkt gerade ist mein Gefühl. Ich glaube auch nicht, dass es einfach. Also ich glaube, dass die nächsten Zahlen relativ zur Fashion-Industrie positiv sind, aber relativ zu den Erwartungen negativ sein könnten bei About You. Ich glaube es ist ein schlechter Zeitpunkt jetzt ausgerechnet nachdem die irgendwie in einem zweiteren Land Wert verloren haben da jetzt raus zu gehen. Plus wenn man da noch arbeitet motiviert sein ja auch die Mitarbeiteroptionen haben ja unter anderem den Sinn, dass man da so extrem motiviert extra hart Gas gibt sozusagen oder sich mit der Firma identifiziert.
Ist aber ein bisschen schwierig, wenn der Markt nach unten drückt und die Zahlen nach oben gehen, aber es nicht wirklich in den Aktien zu sehen ist.
Ja, da muss man Gas geben, wenn die Hände spucken.
Durchhalten. Wie schnell findet man diese Inside Trades und was würdest du machen, wenn du jetzt auf einmal siehst okay die Insider verkaufen?
Ich glaube in den USA muss man innerhalb von vier Tagen melden, wenn ich mich nicht irre. Ich weiß es nicht aus dem Kopf wie es in Deutschland ist. Ich würde unterscheiden ob es gibt vielleicht ja Institutionelle die verkaufen, das würde ich jetzt erstmal noch weniger beachten. Aber wenn jetzt C-Level verkauft, dann ist das eine Information die man einbeziehen sollte. Würde mich wundern, wenn das jemand ohne Grund tut gerade bei dem Preis ehrlich gesagt. Aber müsste man damit einbeziehen in die Entscheidung. Ich fände es komisch, wenn jemand ohne Not, also wenn jetzt jemand ein Haus kaufen muss oder so, dann verkauft der vielleicht. Ansonsten fände ich es komisch, wenn jemand bei einmal Umsatz eine Fashion-Kampagne jetzt verkauft.
Haben wir nächste Woche schon Earnings?
Oh, diese Woche ist doch gar nichts.
Ja, diese Woche nur Banken?
Doch, diese Woche schon Banken. FedEx?
Oder? Ich gucke hier gerade bei uns im Discord Channel.
Die nächste Woche kommen die Banken. JP Morgan, Morgan Stanley am Donnerstag. First Republic Bank, Wells Fargo, Blackrock am Freitag und die Woche drauf erst. Kommen die ersten Tech-Titel dann auch glaube ich.
Thorsten hat gefragt, ob du glaubst, dass irgendwelche Firmen jetzt positiv abschneiden werden dort. Also er sagt durchschnittlich kann man ja damit ausgehen, dass es irgendwie 20% runter geht beim S&P 500. Gibt es jetzt Firmen, die zeigen, dass sie durch gesenkte Marketing-Ausgaben, Entlassungen, sonstiges richtig überraschen werden? Oder werden wir jetzt so eine Earnings-Season haben, wo alle einfach eine Woche vorher oder drei, vier Tage vorher irgendwelche großen News verkünden?
Es werden mehr negativ überraschen als positiv, glaube ich. Gerade im Konsum-Retail-Produzentensektor. Ich würde wahrscheinlich fast nur so Pair-Trades, also wer jetzt unbedingt Earnings zocken muss, was ja nicht unbedingt schlau ist, würde ich wahrscheinlich so Pair-Trades machen. Also dass ich so was wie Snap-Long Meta-Short oder sowas mache. Wobei eigentlich würde ich nichts anfassen, was Werbung gerade macht.
Wie sieht es aus mit Netflix?
Ich habe gerade mit einem Steuerberater telefoniert. Der meint es läuft gut. Aber da habe ich ihn gefragt, ob es Steuerberater an der Börse gibt. Und er meinte nein. So ein Business bräuchte. Aber was hast du gesagt?
Was ist mit Netflix?
Netflix wird schlimmer. Glaube ich. Die Grundvermutung, was ich denke bei Netflix ist, wer in der Welt hat noch kein Netflix, der es nicht zu Corona haben wollte. Plus dass jetzt viele kündigen aus Geldnot oder weil sie es nach Corona nicht mehr brauchen. Ich finde es schwer das weitere Wachstum bei Netflix zu sehen. Und dieses große, ich muss mal kurz nachvollziehen, ob ich da recht habe. Mein Gefühl ist ja, was war die Netflix Story immer? Was ist der Vorteil des Geschäftsmodells von Netflix? Worin besteht der Operating Leverage?
Die haben immer den besten Content gebracht.
Und warum können sie sich den besten Content leisten?
Weil sie so viele Abos hatten.
Genau. Also dass die Contentkosten pro Nutzer immer niedriger werden. Und man deswegen irgendwann so Operating Leverage hat, dass man das größte Contentbudget hat und trotzdem immer mehr Geld macht, weil man mehr Nutzer hat und die Contentkosten irgendwann stagnieren. Und das zeigt sich meiner Meinung nach aber überhaupt nicht in den Zahlen. Also sie aktivieren halt die Bibliothek, dass sie halt die Eigenproduktion nicht als Operating Expenses, sondern CapEx verbuchen. Aber ich habe halt nicht das Gefühl, dass das Modell irgendwie profitabler wird über die Zeit. Also deutlich profitabler wird. Sondern sie investieren mit der Ausnahme von Corona, wo sie es nicht konnten, haben sie einen höheren Konkurrenzdruck denn je. Mit Apple, Peacock, HBO, Discovery, was weiß ich, es noch alles gibt. Disney natürlich. Und ich habe nicht das Gefühl, dass, also entweder musst du krass konsolidieren oder hoffen, dass jetzt zwei, drei Player wirklich aus dem Markt verschwinden, dann kann man vielleicht darüber reden. Aber solange Amazon mit fast endlosen Kassen und Apple ganz ähnlich da in dem Markt drin sind, finde ich, glaube ich, dass dieser Zeitpunkt, auf den eigentlich alle wetten, entweder fern in der Zukunft liegt oder nie passieren wird. Deswegen bleibe ich eher skeptisch bei Netflix, ehrlich gesagt. Schlag mal ein paar Sachen vor. Ich weiß nichts aus dem Kopf, wo ich optimistisch bin, aber vielleicht finden wir eine Industrie.
Cloudflare.
Also je mehr es in Richtung Infrastruktur geht bei Cloud-Aktien oder SaaS-Aktien, glaube ich, dass sie nicht super stark negativ überrascht werden. Also bestes Beispiel Cybersecurity, da willst du nicht sparen, kannst du nicht sparen, darfst du nicht sparen, du willst deinen Arsch retten. Das heißt, du wirst da weiter investieren. Jetzt die Frage, ist Cloudflare eher Security oder eher nice to have oder glaubst du, dass du da sparen kannst. Geht die in Anspruchnahme des Internets deutlich zurück? Auch nicht. Ich glaube schon, dass sie beim Wachstum sich leicht verlangsamen werden, weil eben doch alle ein bisschen mehr auf die Kosten gucken jetzt und auch da sparen werden. Also sie sind zuletzt bei 53,6 und das war eher eine Beschleunigung. Gott, die haben sich beschleunigt zuletzt. Also das wird nicht passieren, aber ich glaube, sie bleiben idealerweise das ganze Jahr über 50. Das wird aber nicht einfach, glaube ich. Sie bleiben über 50 Prozent Wachstum. Das heißt, ich hoffe, aber 50 Prozent würde schon schlecht aufgenommen werden, befürchte ich, weil es zuletzt 54 war. Aber ich wäre zufrieden mit 50.
Wie sieht es aus mit deinen Freunden von ZipRecruiter?
Es ist ein bisschen schwer einzuschätzen, wie der Jobmarkt sich jetzt auswirkt. Also es ist für mich ein Langfristinvestment, deswegen juckt es mich kurzfristig auch fast gar nicht. Die langfristige Joblücke gibt mir irgendwie ausreichend Konfidenz. Das ist ja auch eine relativ hohe Position. Sekunde, ich muss mal kurz gucken. 13 Prozent habe ich da drin. Es kann schon sein, dass kurzfristig die Anzahl der Jobanzeigen runtergeht. Andererseits steigt die Liquidität im Markt dadurch, dass mehr Leute endlich mal bereit sind, einen Job zu wechseln, weil sie entlassen werden. Das könnte sogar positive Effekte haben. Aber zuletzt war das Wachstum zum Vorquartal relativ niedrig, weil auch da die Top-Werte, glaube ich, schwer zu schlagen sind. Ich glaube schon, dass sie zum Vorquartal wachsen. Das könnte aber auch knapp werden. Aber kurzfristig ist es mir gar nicht so wichtig, ehrlich gesagt.
Und letzte Frage. Wird Microsoft die einzige Aktie sein, die positiv überrascht?
Microsoft wird nicht positiv überraschen, aber abliefern wie immer, denke ich. Ich könnte mir vorstellen, dass Jura-Ergebnisse langsamer wachsen. Das würde negativ aufgenommen werden. Andererseits würde man sich freuen. Ich glaube, bei Microsoft ist zu viel sozusagen Ihr-Werdet-schon-abliefern eingerechnet. Und deswegen könnten leicht negative Jura-Ergebnisse, also dass die Cloud-Sparte nicht ganz so schnell wächst, könnten schon eine negative Überraschung sein. Das sollte sich auf der Größe und der Diversifizierung des Geschäftsmodells aber nicht so stark auswirken. Facebook und Google werden unter Rezessionen im Werbemarkt leiden, vermute ich. Amazon, die Vergleichswerte werden ein bisschen einfacher. Amazon wird wieder wachsen. Also niedrig einstellig, glaube ich. Also immerhin wieder positives Wachstum. Da ist auch aber die Frage, wie sich AWS entwickeln wird. Da sind sie zuletzt ein bisschen langsamer gewachsen, haben dafür aber mehr Marge rausgeholt. Also die Marge von 30 auf 32,3 Prozent erhöht bei AWS. Wahrscheinlich werden sie, was werden sie jetzt machen? Sie brauchen, vielleicht versuchen sie wieder mehr das Wachstum zu halten und werden ein bisschen Marge dafür aufgeben müssen, könnte ich mir vorstellen. Aber es sollte wieder wachsen, denke ich eigentlich. Wenn nicht, wäre es gruselig. Kann sein.
Wir werden eine spannende Earningszeit haben. Fragen könnt ihr uns gerne schicken an podcast.doppelgänger.io.
Heute Abend, am Mittwochabend auf Twitch besprechen wir alle, ihr dürft alle Aktien fragen, die ihr wollt. Auch deutsche Nebenwerte. Nein, Quatsch. Glückler macht das Programm. Bin gespannt.
Genau. Und wenn ihr die Doppelgänger-Community in Berlin kennenlernen wollt, am Samstag, am 9.7. um 18 Uhr gehen ein paar Leute in Berlin essen. Mehr Infos dazu gibt es bei uns im Discord-Server. Wir freuen uns auf Twitch heute Abend. Habt einen schönen Mittwoch. Bis dann.
Ciao, ciao. Auf die nächsten zwei Jahre.
Ich weiß nicht, ob ich zwei Jahre noch aushalte. Nein, auf die nächsten zehn. Bis dann. Tschö, tschö.