Doppelgänger Folge #160 vom 9. Juli 2022

About You Zahlen | Upstart Gewinnwarnung | Twitch | Digital Minimalism | Amazon + Just Eat | Elon’s Twins | Bahn

Wir sprechen über unsere Twitch Learnings, Philipp löscht Apps und Pip schaut sich die About You Zahlen an. Philipp Upstart gibt eine Gewinnwarnung ab und Amazon macht eine Partnerschaft mit Grubhub. Elon Musk tut etwas für die Krise der Unterbevölkerung. Die Bahn wird jetzt StarAlliance Mitglied und Philipp hat noch einen Content Tipp.

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

(00:13:40) Upstart

(00:19:00) AboutYou

(00:36:10) Zalando

(00:38:00) Shopify

(00:40:10) Amazon, Just Eat

(00:54:30) Elon

Shownotes:

Doppelgänger schauen auf Twitch bei Justarcon vorbei (Raid) https://clips.twitch.tv/StrongPoisedGorillaKappaClaus-g6RmXC_t4T-dgJL8

About You Q1 2022/2023 Earnings Call Presentation https://ir.aboutyou.de/download/companies/58027/Presentations/22-07-07_ABOUT_YOU_Q1_22_23_Earnings_Call_Presentation.pdf

CO2-friendly travel policy von Adrian Renner https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:6950362805904551936/

No-Lappen Männer https://www.linkedin.com/posts/biancapraetorius_liebe-linkedin-bubble-ich-denke-gerade-activity-6950337899716329472-f2MG

Doppelgänger Tech Talk Podcast

Doppelgänger & Friends auf Twitch https://www.twitch.tv/doppelgaengerio

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Earnings & Event Kalender https://www.doppelgaenger.io/kalender/

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Post Production by Jan Wagener https://twitter.com/JanAusDemOff

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Willkommen im Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 160 nach unserem kleinen Auftritt auf Twitch. Pipp, wie fühlt es sich an ein Duschkopf-Influencer zu sein?
Wir haben es tatsächlich geschafft die Seite des Duschtop Kopfherstellers aus Versehen zu DOSen, also kurzfristig außer Gefecht zu setzen. Moment, was heißt DOSen? Distributed Denial of Service Attacke, also DDoS. DOSen wäre dann das Verb. Das war natürlich aber nicht vorsätzlich, sonst wäre es eine Straftat. Ich muss mich für meine Stimme entschuldigen. Ich leide unter einer schweren Grippe. Ich bin zweimal getestet. Es ist nicht Corona, aber es fühlt sich, ehrlich gesagt, schlimmer an, als ich Corona hatte. Deswegen geht es heute vielleicht nicht ganz so lang. Wir schauen mal, wie lange wir es schaffen. Kann man den Twitch-Stream dann noch irgendwo sehen?
Mit Twitch ist das so wie mit Vegas. What happens on Twitch stays on Twitch.
Aber das ist deine Entscheidung gewesen oder das ist im System so?
Das ist meine Entscheidung.
Es gibt nämlich ganz, ganz viele Leute, die das gerne sehen wollen. Aber du willst, dass die das nächste Mal unbedingt dann in den Zugriff kommen, oder?
Ja, also um ein bisschen zu erzählen.
Verknappung? Marketing-Tricks von dir?
Ja, schon. Ein bisschen schon. Also wir waren am Mittwoch um 21 Uhr auf Twitch. Wir werden auch den nächsten ersten Mittwoch im August wieder auf Twitch sein. Das Format heißt Doppelgänger and Friends. Und wir haben gestartet mit Thomas von Finanzfluss und Tarek von About You. Es gibt ein paar Highlights, die man sehen kann. Unter anderem kurz die Prediction von den About You Zahlen. Es war so, dass wir den Twitch, die Aufnahme oder den Stream einen Tag vor den Veröffentlichungen der Zahlen von About You gemacht haben.
Fünf Stunden davor. Oder acht Stunden davor.
Es sah kurz so aus, als ob Tarek uns einen kurzen Sneak-Peak in die Zahlen gibt. Das hat er zum Glück nicht gemacht. Also zu seinem Glück. Und du hast sie predicted. Recht gut, wie man später sieht. Thomas von Finanzfluss hat uns vor allem erklärt, was wir da überhaupt machen. Und mit eins der Highlights war, dass er uns erklärt hat, was ein Rate ist. Und zwar, wenn man als Streamer, also ihr müsst euch das so vorstellen, wir haben Zoom-Call gemacht und dieser Zoom-Call war live eins zu eins, dann übertragen. Und ich als Admin von diesem Stream konnte dann auswählen, wohin wir danach hingehen wollen. Ihr kennt das vielleicht von, wenn ihr abends feiern geht und dann irgendeiner sagt, hey, wir gehen jetzt hier in die Disco oder in diese Bar. Und so haben wir das auch gemacht und haben das.
Genau, damit das lustig ist, muss man ein Rate eher so machen, dass man sagt, man war vorher in der Großraumdisco und wir gehen jetzt alle noch zu Patrick nach Hause. Da schlafen die Eltern relativ fest.
Ja, so in etwa war es. Und dann sind wir zu einer Gaming-Streamerin gegangen. Thomas hat die ausgesucht. Die hatte, ich sage den Namen jetzt oder den Handle jetzt wahrscheinlich falsch, Yazdakhon. Die spielt hauptsächlich im Internet und streamt das. Und die hatte zu dem Zeitpunkt sechs Follower und dann sind wir da mit unseren Leuten hingegangen und haben sie ein bisschen überrannt. Generell war das Twitch-Erlebnis eher ein bisschen krasser, als ich mir das vorgestellt habe. Ich habe in 500 Leuten gerechnet. Mit wie vielen hast du gerechnet?
So bis knapp unter 1000. Ich dachte, ungefähr letztes Mal waren die so in dem Dreh.
Ich habe ja am Mittag vorher so kurz getestet, dass das Setup funktioniert und habe gefragt im Chat damals, da waren so 50 Leute, was denkt ihr, wie viel wir haben? Und irgendjemand, der sich jetzt bei mir gemeldet hat, meinte 5000. Ich meinte, bei 5000 schicke ich dir ein Hoodie. Das mache ich tatsächlich. Er hat sich über Twitter gemeldet und seine Größe und Adresse verraten bei mir jetzt. Das heißt, nächste Woche kommt dein Hoodie an. Max Zuschauer, wenn wir jetzt über die Zahlen gehen, haben zwei Stunden 46 Minuten gestreamt.
Kriegst du Geld dafür von Twitch? Oder warum dauert das so lange? Es geht alles von der Zahlenzeit ab. Ich habe 45 Minuten. Aber mach weiter.
Also Zahl, Durchschnitt, 5000 Leute. Maximal 6800. Und wir haben auch ein bisschen Geld. Man konnte so Abos abschließen über uns. Wir haben auch 81 Dollar gemacht.
Das war schon krass wenig. Das ist halt 1 Cent pro Viewer. Twitch ist schon ein krasser Hartgeldstrich.
Wir hätten auch unsere Hörerinnen und Hörer vorher erklären können, dass sie Prime mit Twitch verbinden können und uns deswegen kostenlos was spenden. Aber ja, das war schon interessant. Nichtsdestotrotz, ich fand das Format und den Abend sehr gelungen und freue mich aufs nächste Mal.
Spaß hat es auf jeden Fall gemacht. Und es war sehr interessant.
Einen der Gäste haben wir schon für nächstes Mal. Kein Spekulant hier. Mit einer der besten deutschen Aktien Twitter-Accounts wird am 3. August um 21 Uhr dabei sein. Das wird auf jeden Fall lustig. War ein netter Abend. Ich freue mich aufs nächste Mal.
Also ihr seht schon, ihr dürft den nächsten Monatsmittwoch nicht verpassen. Sonst wird die Show danach extrem langweilig.
Dich haben wir komplett verausgabt. Du warst morgens oder mittags für Gorillas Essen ausfahren.
Ja, ich glaube, erkältet Gorillas Schicht machen war nicht so schlau im Nachhinein. Aber es hat super viel Spaß gemacht. Ich bereue das nicht. Obwohl doch, mir geht es heute echt ein bisschen dreckig. Ansonsten war es super.
Für alle, die es auf Twitch nicht gehört haben, wie war es Gorillas? Wie viel Essen hast du ausgefahren? Was war dein Mega-Learning?
Ich durfte nur anderthalb Stunden leider. Aber wir haben in anderthalb Stunden, ich glaube, sechs oder sieben ausgefahren. Und 8 Euro Trinkhalt bekommen. Was auch zu einem super Stundenlohn führen würde. Überraschend war nur, wie viele Leute nicht mal in die Tür gehen. Ungefähr die Hälfte, würde ich sagen. Das fand ich ein bisschen traurig. Alle anderen sind sehr, sehr nett. Sowohl Kollegen als auch Kunden. Das hätte ich auch gar nicht anders erwartet. Ich finde, außer, dass einmal der Motor von dem Fahrrad kurz kaputt war, aber das war eher ein Bedienungsfehler, dann wird es echt anstrengend. Aber mit dem E-Bike ist es auch recht entspannt, würde ich sagen. Kleine Stichprobe, 50% hat Fahrstuhl, auch easy. Wenn nicht, muss man zweimal in der Stunde die Treppen gehen. Ist auch nicht so wild. Und fairerweise, es war super Wetter. Es macht deutlich weniger Spaß, wenn es Platzregen ist oder Glatteis. Das verstehe ich auch. Ansonsten fand ich es total spannend. Und krass, wie früh die Leute anfangen zu trinken. Oder sie machen das Gleiche wie ich, dass sie mit Alkohol auffüllen. Also, dass sie sagen, um auf einen vernünftigen Bahnkorb zu kommen, dann muss ich mal eine Flasche Wein oder eine Flasche Uso dazu.
Aber um den Gutscheincode einzulösen wahrscheinlich.
Das kann auch sein.
Sonst habe ich gesehen, dass man sich jetzt im Sommer bemüht, weniger online zu sein. Und dazu habe ich einen kleinen Buchtipp. Und zwar Digital Minimalism von Cal Newport. Der hat unter anderem auch Deep Work geschrieben. Das ist ein Technologe, der versucht, keine Technologie zu nutzen. Und sagt halt, wir gucken viel zu viel auf unser Telefon. Und wir sollten das wesentlich vernünftiger machen. Er glaubt nicht an Digital Detox. Also Telefon in die Alster oder in die Spree werfen. Sondern eher 30 Tage kalter Entzug ist auch falsch. Sondern einfach zu überlegen, was brauche ich nicht mehr. Für uns würde das zum Beispiel bedeuten, wir haben Twitter nicht mehr auf dem Handy. Aber wir dürfen Twitter noch auf dem Rechner nutzen. Für andere heißt es vielleicht, man löscht alle Apps außer WhatsApp. Weil da noch die Gruppen vom Sport oder von den Kindern drauf sind. Und dass man sich danach überlegt, was man wirklich braucht, um angenehmer durchs Leben zu gehen. Das ist ein ganz witziges Buch. Könnte auch ein ganz guter Exercise sein, um so ein bisschen vom Telefon wegzukommen. Was denkst du, Pip, hast du deine Telefonsucht im Griff?
Ich hab nicht das Gefühl, dass ich gerade darunter leide. Und ich halte es mehr und mehr auch für das Gleiche, wie wenn meine Oma mir gesagt hat, sie hat damals nicht so viel Fernsehen geguckt.
Eines der ersten Treffen, die wir hatten, hast du mir ganz stolz erzählt, dass dein Telefon jetzt schwarz-weiß ist, damit du weniger schaust. Warst du damals mehr telefonsüchtig oder weniger telefonsüchtig?
Ich glaube, damals fand ich Instagram noch spannender. Aber inzwischen hab ich gefühlt, nicht die Zeit, irgendwie Unfug auf dem Handy zu machen. Und wenn, dann lasse ich mich auch gerne eine halbe Stunde in TikTok versinken oder so. Aber ich hab nicht das Gefühl, dass ich mehrere Stunden am Tag aus Langeweile das Handy rauszücke. Und ich verbringe die meiste Zeit auf Twitter. Und das empfinde ich nie als Zeitverschwendung, ehrlich gesagt.
Also, kommt drauf an. Wenn du nicht mit so einem GZ-Typen da am Biefen bist, dann ist das keine Zeitverschwendung?
Nee, aber da lernt man ja auch was bei. Also, nicht jede Diskussion ist jetzt super fruchtbar. Aber die Debatte oder der Meinungsaustausch hat ja auch einen Zweck, dass man sich mit den Argumenten der Gegenseite oder der anderen Seite vertraut macht. Prinzipiell kann man dabei immer was lernen, glaube ich. Von daher finde ich, bei Twitter jetzt die Zeit nicht versenkt. Bei TikTok oder Instagram ist es vielleicht noch mal was anderes. Aber ich würde vermuten, dass ich... Sekunde, ich guck mal kurz, ob ich das bei Digital Wellbeing finde. Ich würde nämlich vermuten, meine Zeit auf Twitter ist größer.
Was ist Digital Wellbeing?
Kennst du das nicht? Wie heißt denn das? Bei iPhone? Das ist das Feature, wo du nachgucken kannst, wie du...
Screen Time. Das kann nicht stimmen.
Ist doch mehr Instagram, als ich dachte. Da muss ich was machen.
Das ist ja Unfug. Erzähl mal. Teil mal deine Daten.
Achso, aber da habe ich ja auch Storys geteilt. Deswegen. Da habe ich selber Storys geteilt. Bis ich die Gorilla-Story so geschnitten habe, das hat ein bisschen gedauert. Nee, also zum Beispiel am Dienstag war Twitter die Top App mit 37 Minuten. Dann Google selbst. Dann Telefon. Hä, mit wem habe ich denn so lange telefoniert? Und dann kommt Instagram mit nur 6 Minuten, Signal 5 Minuten. Aber Twitter 37 Minuten. Nee, schon so wie ich sage. Damit fühle ich mich auch wohl. Wenn man da mehr als eine Stunde in irgendeiner App verbringt, dann kann man vielleicht überlegen, ob man es sinnvoll nutzen kann. Aber das ist halt auch dein erweitertes Gehirn, was du in der Tasche trägst. Ich glaube, das ist vielleicht auch ein bisschen späte Gegenwehr, jetzt zu sagen, ich muss da wieder mehr mit aufwenden. Das wird halt zu unserem Leben gehören. Die Frage ist, wie sinnvoll nutzt du das? Was du entscheiden musst, ist, ob du RTL 2 guckst oder ARTE jetzt. Oder Bayerischer Rundfunk Alpha.
Und was ein bisschen der Unterschied ist, ist, ob du Konsument bist oder Creator.
Genau.
Deine große Zahl von Instagram wird wahrscheinlich auch das Creator-Problem sein, dass du immer wieder sehen möchtest, wie viele Leute jetzt deine Story gesehen haben.
Genau. Die Hauptnutzungszeit ist nur, mich am Feedback weiden. Die Likes äsen.
Das sagt Cal auch in seinem Buch. Er meint, es ist unfug, zu sagen, die Produkte werden besser. Die Produkte sind halt alle so gebaut, dass wir immer wieder Pull-to-Refresh machen oder schauen, was passiert. Und dass man damit halt vernünftig umgeht. Seine Empfehlung ist, 30 Tage weniger zu machen, sich zu überlegen, was man wirklich braucht, was nicht. Ich werde jetzt wieder die ein oder andere App vom Telefon löschen. Ich laufe damit eigentlich immer ganz gut, dass ich Sachen auf dem Rechner habe und Sachen auf dem Telefon.
Wenn wir irgendwann mal einen Live-Podcast machen, dann teilen Leute auch so ein Bingo-Board aus. Da steht drauf, ich lösche jetzt mal Apps. Einmal im Quartal fängt Glöckler an, wieder Apps zu löschen. Und dann mit einem Verzug von zwei Wochen vollsüchtig zu werden auf das nächste Zirkus-Pferd.
Meine Trading-Apps lade ich bald wieder runter. Die letzten zwei Tage waren recht positiv.
Ja, aber ich glaube, das ist ein Strohfeuer. Ich glaube, jetzt wird die Earnings-Season kommen. Ich halte es für sehr gefährlich, jetzt alles hoch zu jubeln. Ich sehe das natürlich. Es ist natürlich schöner, wenn es grün wird, als wenn es rot wird. Aber ich glaube, es geht, wenn jetzt die schlechten Earnings kommen, nochmal alles runter. Es gab heute eine Gewinnwarnung schon. Da sprechen wir gleich drüber. Und zwar hat Upstart, unser AI-enabled Digital Landing Marktplatz, noch bevor sie im August die eigentlichen Zahlen rausbringen, haben sie eine Gewinnwarnung rausgebracht. Und zwar sagen sie, dass sie statt geguided rund 300 Millionen nur noch 228 Millionen Umsatz machen werden. Was wiederum zum Vorquartal ein ordentlicher Rückschlag ist. Die letzten zwei Quartale haben sie 305 gemacht, dann noch um 2%, gerade so auf 311 erhöht. Und dafür sich selbst mit Krediten vollgeladen, die sie nicht losgeworden sind. Das ist jetzt auch keine Spekulation mehr, sondern es scheint wirklich so zu sein. Und jetzt fallen sie auf 328 runter. Das müsste rund 80, also zum Vorquartal minus, ein bisschen über 25% sein. Gegenüber dem Vorjahr ist es noch eine leichte Steigerung. Aber das ist nicht, was die Anleger oder Analysten erwartet haben. Das heißt, die Aktie ist 20% eingebrochen danach. Außerdem glauben sie, dass sie jetzt rund 30 Millionen Verluste machen, statt zuvor eine schwarze Null. Das ist auch ebenso nicht überraschend. Und sie sagen selber, Inflation and recession fears have driven interest rates up and put banks and capital markets on cautious footing. Die Märkte sind vorsichtig wegen Zinsänderungen etc. etc. Our revenue was negatively impacted by two factors approximately equally. Also wurde von zwei Faktoren ungefähr gleich negativ beeinträchtigt. Einerseits, our marketplace is funding constrained, largely driven by concerns about the macro economy among lenders. Also die Geldgeber, also Upstart macht Folgendes. Sie vergeben Kredite an Konsumenten und verkaufen diese Kredite paketiert, wie sagt man das? Also securitized, verbrieft an größere Institutionen, die dann, was weiß ich, vielleicht 10.000 Kredite am Stück oder ein paar 100 Kredite am Stück kaufen, um das Risiko zu streuen. Die Nachfrage ist vor dem jetzigen Risikoszenario kleiner geworden. Das heißt, Leute wollen diese Schrottkredite nicht mehr, die vermeintlichen Schrottkredite nicht mehr, weil ich woanders schon Zinsen bekomme und weil die Risiken steigen und die Unsicherheit steigt. Und das andere ist, ich lese mal vor. In Q2 we took action to convert loans on our balance sheet into cash, which given the quickly increased rate environment negatively impacted our revenue. Also übersetzt, durch die schnellen Zinsänderungsraten, also dass der Zins steigt, konnten sie die Kredite auf ihrem balance sheet nur zu einem günstigeren Preis verkaufen. Also weil der Marktzins steigt und weil ich überall Geld verborgen kann, gute Zinsen, dafür kommen wir bei wenig Risiko gerade, oder nicht gut, aber etwas Zinsen dafür bekomme, hat keiner mehr Interesse, die Kredite zu nehmen. Das heißt, wenn sie diese Kredite trotzdem aus ihrem balance sheet wieder loswerden wollen, dann müssen sie den Leuten quasi einen Discount dafür geben. Damit die Rendite dieser Papiere dann trotzdem hoch genug ist, sage ich, ich verkaufe dir 100% der Papiere für 97% des Preises. Das heißt, neben den Zinsen habe ich eine zusätzliche Rendite, die dann der Marktrendite entspricht. Und dadurch verlieren sie natürlich Geld. Also diese Schrottkredite, die sich letztes Quartal aufgeladen haben. Ich vermute, dass sie die nicht ganz runterbekommen haben, also dass sie trotzdem noch erhebliche Kredite im balance sheet haben werden, weil sie noch größere Verluste machen würden. Ich glaube, das Geschäft wird weiter schrumpfen. Also die Wachstumsstory ist einfach komplett kaputt. Und man muss halt sehen, ob das Modell überhaupt gangbar war jemals in einer Welt, wo Kredite auch ausfallen können und wo es Zinsen gibt. Gewachsen sind sie hauptsächlich in einer Zeit, wo das nicht der Fall war.
Also ein weiteres FinTech, das am struggeln ist. Gibt es noch irgendwelche anderen Unternehmen, auf die es auch zutreffen würde?
Man muss sich schon fragen, was daran jetzt auch wirklich FinTech war. Letztlich haben die gesagt, wir ersetzen die Risikoentscheidung oder die Risikobeurteilung durch AI in einer Zeit, wo es aber kein Risiko war. Oder wo das Risiko fast Null war. Das muss auch eventuell nur regulatorisch arbitrage gewesen sein. Dass man sagt, wir gucken einfach ganz wenig hin. Das wird schon alles gut gehen. Dafür wachsen sie aber ganz schnell. Das ist jetzt ein bisschen sehr drastisch formuliert. Aber auf jeden Fall notieren sie jetzt, während sie zwischendurch bei 400 Dollar waren, notieren sie jetzt mit 25 Dollar um den IPO-Preis herum wieder.
Das ist halt schlecht für mein Fondsinvestment, was ich getätigt habe.
Ja, also nicht nur für deinen. Ich glaube, für alle Fonds, also bis zum Jahresende, wenn man das veröffentlichen muss, sind die natürlich da wieder raus, die Aktien, damit man das nicht sieht, dass man einen Loser drin hatte. Aber für alle, also von Katy über Digital Leaders Fund, über BIT Capital, über TEDxDNA. Schienen, die überall, sofern das transparent ist, drin gewesen zu sein.
Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Keine spezifischen Kauf- und Anlageempfehlungen. Keine Anlageberatung, keine Rechtsberatung, keine Steuerberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Verantwortung für solche Trades liegt bei euch. Philipp und Philipp haften nicht vor eure Verluste. Philipp und Philipp und Philipp können die Risiko-Diskussion der Hörerinnen nicht einschätzen. Ihr entscheidet selber, was ihr kauft und tragt dafür auch die Verantwortung. Alles könnt ihr auch nochmal unter www.rauffegänger.eu nachlesen. Und auf Twitch hatten wir Tarek Kurz so weit, dass er uns ein paar Zahlen verrät. Das hat er nicht gemacht und du hast gekonnt, sofort predicted. Den Clip zeigen wir in Show Notes. Wie du Mittwochabend gesagt hast, wie viel Revenue, wie viel Cross-Profit und Adjusted Ebitda, also Gewinn vor Kosten, man so bei About You erwarten könnte. Was hast du gesagt?
Ich wollte ihn natürlich zwingen, indem ich die Zahlen, also er darf sie natürlich nicht sagen, deswegen habe ich mir einfach schnell welche ausgedacht. In der Hoffnung, dass er dann darauf antwortet oder irgendeine Regelung zeigt. Hat er aber sehr professionell nicht gemacht.
Am Ende hat er sich so ein bisschen an den Haaren gekratzt. Aber ich bin mir nicht sicher, ob es Cross-Profit war oder Adjusted Ebitda.
Im Nachhinein hat er sich gefreut, dass ich den Umsatz höher geschätzt habe,
als er tatsächlich ist.
Was eigentlich Spannendes ist, weißt du noch, was ihr auf der K5 gesagt habt? Also im vorletzten Podcast mit der K5-Session. Da habe ich erklärt, dass ich glaube, dass sie mit rund 20% noch wachsen werden, und dass das aber auch sehr, sehr gut wäre. Also 20% ist für About You ein krasser Einbruch im Vergleich zum Vorjahr. Da waren sie im Schnitt bei 48, glaube ich. Sekunde, ich gucke nochmal nach.
Also für alle, die das jetzt nachverfolgen wollen, er ist gerade bei doppelgänger.io.sheet und schaut sich die Zahlen von About You ein, die er selbst dort eingetragen hat.
Genau, da stimmt jetzt aber gerade was nicht. Achso, da ist ein Fehler. Da ist ein Komma statt ein Punkt. Hat der Praktikant wieder gefuscht. Sekunde.
Praktikant heißt auch Pip. Das ist ein Zufall.
Ich habe mich von den sehr guten Investor Relations Unterlagen von About You dazu verleiten lassen, Copy-Paste zu machen. Und damit natürlich das vollkommen falsche Format rübergepastet. Deswegen kann ich jetzt nicht so gut mit den Werten rechnen. Im Durchschnitt sind sie, wenn die Zahlen hier richtig sind, um rund 48, 49% gewachsen letztes Jahr. Jetzt ist das im Q1 auf 19,4% oder ich hatte 20% geschätzt runtergefallen. Das heißt, da lag ich extrem gut. Ich möchte auch noch mal sagen, dass das, obwohl das eine krasse Verlangsamung ist, gegen diesen schweren Markt gerade 20% zu wachsen, entspricht eigentlich dem gleichen Wachstum wie im Vorjahr. Und das heißt zum Beispiel, dass diese 504 Millionen Umsatz, die sie jetzt gemacht haben im Q1, das ist fast eine Verdopplung im Vergleich zu vor zwei Jahren. Also während Corona durch haben sich verdoppelt. Die Zwei-Jahres-Kräger sind weiterhin 40%. Die ist sogar gestiegen zum Vorquartal um fast 2%. Ich würde sagen, es sind keinesfalls schlechte Ergebnisse. Die sehen natürlich im Vergleich zum Vorjahr ernüchternd aus. Aber ich bin nicht negativ überrascht davon. Ich hatte sie aber bei 520 geschätzt. Das war ein bisschen zu optimistisch. Hätte ich meine 20 aus der K5 angewendet, dann wäre ich genau auf die 504 gekommen. Der Gross Profit ist im Vergleich zum Vorjahr total leicht gesunken. Ich hatte 42 geschätzt und 42,6. Das ist aber im Vergleich zum Q1 des Vorjahres sogar eine leichte Steigerung. Das heißt, sie haben gar nicht so viel rabattieren müssen. Das führt aber zu anderen Problemen, die ich gleich sage. Die Fulfillmentkosten, darüber haben wir bei Twitch geredet oder bei der K5?
Bei Twitch.
Ich denke, dass im Schnitt im E-Commerce die Fulfillmentkosten um 20% steigen werden. Einfach weil Fulfillment sehr laborintensive ist. Sowohl in der Warenhauslogistik als auch in der Transportlogistik arbeiten in der Regel Menschen. Der Treiber sind die Pakete, aber die Anzahl der Menschen bestimmt die Kosten. Und wenn die Arbeitskosten steigen, dann sollte Fulfillment teurer werden. Die Technologie ein bisschen mitigieren, aber nicht deutlich. So sieht man, dass die anteiligen Logistikkosten am Umsatz von 19,2 auf 21,9 um mehr als 10% gestiegen sind. Ich glaube, das wird noch weitergehen. Ich glaube, meine 20 stimmen auch langfristig. Tarek meinte, das wird vielleicht auch günstiger gehen. Ich glaube, das geht nicht so viel günstiger. Es gibt zwei Möglichkeiten, das zu mitgegeben. Das ist Effizienz im Warenhaus durch Technologie oder neue Prozesse. Oder mit höherer Auslastung würdest du natürlich auch höhere Skalen, Effizienzvorsprünge, Economies auf Scale erreichen im Warenhaus oder in der Logistik. Und das könnte dann zum gegenläufigen Effekt bringen, der die Kosten doch um die 20% hält. Es gibt theoretisch noch einen anderen Faktor, der einen Anstieg der Fulfillmentkosten verursachen kann. Das wäre der Anstieg des Third-Party-Geschäfts. Das bekommen wir bei About You nicht explizit. Es müsste so aber nur beim Viertel bis Drittel der Ware liegen. Wenn das jetzt rapide ansteigen würde, wie es bei Amazon zum Beispiel in den letzten Jahren der Fall war, dann würde es den Fulfillmentanteil steigern, weil man beim Third-Party-Geschäft, also wenn ich für andere Händler Waren über den Marktplatz verkaufe, habe ich einen niedrigeren Umsatz, weil der Umsatz nicht komplett über meinen Balance-Sheet läuft. Relativ gesehen wäre der Anteil dann größer. Das scheint hier aber nicht der Fall. Ich gehe davon aus, dass sich das nicht stark geändert hat bei About You. Der Anteil von Sachen, die sie selber verkaufen, zu Drittparteien. Und weil Fulfillment jetzt quasi prozentual 2,5% mehr einnimmt, weil Marketing 1% mehr einnimmt am Revenue, also die Marketingquote ist gestiegen, relativ gesehen. Und die administrativen Ausgaben sind relativ gleich geblieben. Ist die Rohmarge jetzt auf minus 5,7? Ich hatte 5 bis 7 geschätzt, glaube ich, im Twitch-Call. Sie liegt bei minus 5,7. Das ist ebenso nicht verwunderlich. Was speziell ist, ist, dass man sieht schon, dass hier nicht der Weg der Profitabilität gegangen wurde, zwangsläufig, sondern die Marketingkosten sind gestiegen und die Gross-Margin ist gestiegen. Das heißt, man hat nicht stark rabattiert und man hat noch nicht beim Marketing gespart. Und am Ende haben wir noch ein paar Adjustierungen. Wir können noch mal sagen, das DACH-Revenue ist um 9,5% gewachsen nach der Tabelle hier. Rest of the World ist bei den 23% gewachsen. Und das TME-Segment, Technologie, das ist die Scale-Plattform, ist um 45%. Gestiegen, also am schnellsten, aber auch deutlich langsamer als im Vorjahr, logischerweise. Das hängt natürlich damit zusammen, dass die Scale-Plattform eventuell auch nicht mehr ganz so viele neue Kunden gewonnen hat, aber vor allen Dingen damit, dass ein Teil des TME-Ergebnisses vom Umsatz der Kunden anhängt. Und da die angeschlossenen Kunden an die Scale-Plattformen natürlich auch weniger Umsatz machen, dieses Quartal, weil der Gesamtmarkt, gehe ich davon aus, minus 8 bis minus 15% irgendwo in der Range bei Fashion, weiß ich nicht genau, sinkt. Dadurch drückt dieses volumenbasierte Modell natürlich ein bisschen auf das Wachstum. Sollte es wieder anspringen, wächst es eben auch wieder überdurchschnittlich, weil man mit den Kunden wächst. Der Dachmarkt ist noch nach adjustierter EBITDA-Logik profitabel. Rest of the World macht dieses Quartal 46 Millionen Verlust. TME macht schon 7 Millionen Beitrag bei 50 Millionen Umsatz, also eine Marge von 14%. Genau das sind die wichtigsten Kennzahlen. Ansonsten, was man noch sieht, ist die Average Order Frequency geht leicht hoch auf 12-Monats-Sicht. Der Order Value geht eher runter. Und was man auch sieht, ist, die Anzahl der Kunden wächst nur 25%, während die Sessions um 40% wächst. Das heißt, das impliziert, dass die Conversion Rate runtergegangen ist. Der Grund könnte auch sein, wenn das Marketing weiter hochgefahren wurde, dann ist klar, dass die Conversion Rate schlechter werden müsste theoretisch, weil man den Bestandskundenanteil verwässert mit neuen Sessions, neuem Traffic. Interessanterweise wäre die implizierte Conversion Rate, das ist selbst berechnet, das hat nicht die Company gegeben, deswegen mit Vorsicht genießen, 6,9%. Q1 des Vorjahres wäre 7,8 gewesen, also die Conversion Rate ist runtergegangen. Schätz mal, wie viel Prozent der Sessions sind mobil bei About You? 40. 40? Also App und Mobile. Also wie viel ist Desktop, frage ich mal so. Achso, ich hätte jetzt
gedacht, Desktop ist immer noch 60%. Bei About You 14%, 1,4. 14? Das heißt, alle kaufen nur die App?
86% ist Mobile, App oder Mobile Web. Schon ein krass hoher Anteil und steigt noch weiter, ist um 2,5% gestiegen dieses Jahr.
Die kaufen meistens wahrscheinlich, wenn sie uns einen Podcast hören.
Ich würde sagen, aus Wachstumssicht sind das noch alles ganz gute Zahlen, dass das Ergebnis nicht wunderbar wird in dem Jahr, ist auch klar. Was schon dann doch ein bisschen besorgniserregend ist, ist, dass das Inventar, die Inventories, also die unverkauften Waren, von 192 Millionen im Vorjahr auf jetzt 455 Millionen hochgegangen ist. Natürlich hat man immer ein gewisses Inventar, also um Dinge zu verkaufen, muss ich sie auf dem Lager haben und am Stichtag des Quartals wird natürlich immer irgendwas auch im Inventar liegen, damit man es verkaufen kann. Im letzten Quartal waren das aber rund 46% der Umsätze. Also ich habe es einfach mal auch eine Zahl, die ich jetzt berechnen habe, die, ich weiß nicht, ob ihr überhaupt darauf schauen würdet, also 46% der Umsätze waren im Q1 letzten Jahres im Inventar auf Lager und jetzt sind es 90% der Umsätze, also ziemlich genau doppelt so viel. Also es ist vollkommen normal, dass das Inventar wächst mit steigenden Umsätzen, weil ich mehr Ware verfügbar haben muss, um mehr Umsatz zu machen, aber der Anteil am Umsatz, der im Lager liegt, hat sich verdoppelt.
Man weiß jetzt noch nicht ganz genau, ob es daran liegt, dass sie zu viel bestellt haben oder, dass sie einfach letztes Jahr zu wenig bekommen haben oder letztes Quartal. Kannst du noch weiter in die Vergangenheit gucken?
In der Tabelle stehen noch die Inventories der letzten 5 Quartale. Die stauen sich auf über die Quartale. Also ich würde sagen, das ist ein Zeichen dafür, dass man ich weiß nicht, wenn wir jetzt gucken auf die Website, ist bestimmt auch wieder 40% Zähl oder so. Sekunde, können wir gucken, aber About you, 60% T-Shirts und Tops nur noch 3 Tage, aber letzte Woche war auch gerade ein Zähl, also das ist natürlich, wie immer, wird Zähl sein. Also ich vermute, dass im nächsten Quartal, dadurch, dass die Grossmarchen sich dieses Quartal ganz gut gehalten hat, wird wahrscheinlich und obwohl sie jetzt beim Marketing echt nicht gespart haben, stauen sich halt die Waren auf, das heißt, sie haben ein bisschen zu viel bestellt und das sollte normalerweise immer dazu führen, dass irgendwann muss man es halt abverkaufen und das geht nur über Zähl und Zähl geht sozusagen von deiner Grossmarchen ab. Das heißt, der Umsatz wird relativ gesehen kleiner, obwohl die Cost of Sales, also meine Einkaufskosten gleich bleiben sind und dann müsste die Grossmarchen wahrscheinlich wieder Richtung 40 sinken und das sollte sich noch wieder ins Ergebnis durchschlagen. Das ist jetzt aber auch nicht About you spezifisch, muss man dazu sagen. Ich glaube, bei einem Zalando, Asos, Boho, Boost, was weiß ich oder eigentlich bei jedem Handelsunternehmen, gerade siehst du das gleiche, wir haben es bei Target in den USA gesehen, du wirst bei Nordstrom, Sex, was weiß ich, überall sehen. Von daher ist das nicht überraschend, aber es zeigt auf jeden Fall, dass wir so mit weiteren Margendruck zu rechnen haben über die nächsten Quartale. Es sei denn, wir haben eine Corona-Welle, die Läden machen wieder zu, dann kannst du das alles abverkaufen, ohne groß rabattieren zu müssen oder ohne Marketing rauszuschmeißen, aber dass man jetzt bessere Margen erreicht in den nächsten zwei Quartalen,
das finde ich für unwahrscheinlich. Es kommt auch ein bisschen darauf an, was sie auf Lager haben und was nicht. Wenn in drei Monaten Corona ist und sie haben noch zu viele Sommerklamotten,
dann klappt es nicht so ganz. Es ist ja nicht alles saisonal, aber ja, stimmt schon. Klar, die Sommerklamotten müssen so oder so irgendwann raus, hast du auch recht. Deswegen wundert es mich so ein bisschen oder deswegen halte ich es für ambitioniert, also die eigene Schätzung für das Gesamtjahr, das ist bei denen das Finanzjahr 2022, 2023, aber das ist großen Teils überlappend mit unserem Kalenderjahr, beibehalten oder reiterated, aber das ist letztlich bestätigt in dem Fall, wenn ich mich nicht irre. Sie glauben, dass sie 25 bis 35 Prozent, also 30 Prozent in der Mitte wachsen wollen. Die Vergleichswerte wären ein bisschen einfacher über das Jahr, aber ich halte es für sehr ambitioniert. Wenn sie da am unteren Ende der Guidants landen, dann ist das für sie sehr gut. Das Ebit soll auf Gesamtjahr bei minus 70 bis minus 50 liegen. Sie sind dieses Quartal aber schon bei minus 28. So sehr ich es ihnen wünsche, aber ich glaube nicht, dass sie es schaffen werden, weil wir wissen ja nicht, wie das Jahr wird. In die Zukunft kann jemand schauen, aber ich halte es für sehr schwer, das zu erreichen. Da gibt es eine ganz schöne Slideshow in der Earnings-Präsentation. Die packe ich mal noch in die Show Notes. Und zwar sagen sie, sie haben drei Key Measures, Adjusted Marketing Steering, Increased ROI Targets. Das würde ich natürlich auch in diese Folie schreiben, aber es ist ja nicht so, dass die Firmen unter normalen Umständen immer sagen, die letzten drei Quartale haben wir uns beim Marketing ROI gesteigert. Die letzten drei Quartale haben wir uns beim Marketing ROI keine Mühe gegeben. Sondern es ist natürlich begrenzt. Entweder muss man dann eben langsamer wachsen, um das Marketing effizienter zu machen. Also dass eine Company, die das so gut steuert wie About You, da jetzt noch 10% rausholen kann, an Marketing Effizienz hielt, das finde ich sehr unwahrscheinlich. Reduce Growth Investments into New Markets. Ich glaube, das ist ein Hebel, dass man einfach sagt, in Osteuropa, wo der Umsatz auch extrem schlecht war, hat das Ergebnis sehr belastet. Da geben wir jetzt einfach weniger Geld aus. Oder müssen wir weniger Geld ausgeben. Und dann kommt ein relativ schwammiger Stichpunkt. Operating Efficiency Programs targeting Key Cost Lines. Was verstehst du darunter? Es ist ja einigermaßen schwammig. Operating Efficiency Programs targeting the Key Cost Lines.
Also alle, die zu viel Geld ausgegeben haben, müssen jetzt sparen. Für mich heißt das übersetzen. Für mich heißt das übersetzt auf Deutsch keine NFTs mehr.
Das heißt auf jeden Fall, entlang der Hauptkostentreiber, dass man dort effizienter werden will, muss man sich halt fragen, wie man das bei General and Admin zum Beispiel werden kann oder beim Fulfillment. Und hinzu kommt ja noch das gesetzte Ziel, dass man nächstes Jahr, also das darauf folgende Jahr, profitabel sein will.
Glaubst du, die ziehen sich aus Märkten jetzt raus?
Also ich glaube auf jeden Fall, dass die Guidance und dieses Profitabilitätsziel zusammen nicht möglich sein wird zu erreichen in diesem Jahr. Es sei denn, es passiert irgendwas Unvorhergesehenes. Das heißt, wenn du sowohl die EBITDA Guidance dieses Jahr als auch Break Even nächstes Jahr schaffen willst, dann musst du, glaube ich, an den Kosten arbeiten und da reichen dich ein paar Efficiency Tunings. Dann brauchst du drastischere Maßnahmen, glaube ich. Oder du musst eben das Wachstumsziel von 30% zumindest für dieses Jahr mal aufgeben. Das ist, glaube ich, zu ambitioniert. Ansonsten, wie gesagt, finde ich das aber den Umständen entsprechend sehr, sehr gute Zahlen. Also der Markt hat auch positiv reagiert mit plus zwei, drei, vier, ich glaube fünf Prozent am Höhepunkt. Also der mochte die Zahlen. Ich weiß nicht, ob jeder auf die Inventories geschaut hat. Die finde ich besorgniserregend, aber auch da, wie gesagt, das betrifft alle in dem Markt und nicht nur About You. Aber man kann daraus schon relativ gut schließen, dass jetzt nicht zwei rosige Quartale als nächstes kommen, wenn sich die Inventories so aufhäufen, sondern eher, dass du dich noch mal günstig einkleiden könntest eventuell demnächst.
Das heißt die Fashion Orders jetzt noch mal ein bisschen warten.
Ja, und wir können ja mal uns Zalando anschauen. Ich glaube, Zalando wird dann, wenn About You seit mir beim Twitch eine Limonade auf dem Keyboard explodiert ist, muss ich mir gewisse Buchstaben irgendwo suchen auf dem Screen und dann mit Copy-Paste rein. So, jetzt habe ich Zalando fertig ausgeschrieben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es da deutlich besser aussieht, ehrlich gesagt. Die lagen unter vorher beim Revenue und das Wachstum war im zweiten Quartal eher schwer. Zalando wäre ich mir sehr sicher, dass die schrumpfen, ehrlich gesagt, in dem Quartal. Das passt auch dazu, dass About You nur noch um 20% wächst. Also Zalando ganz sicher. Ich glaube, ich würde mal gegen Zalando, auch wenn ich es für eine super Company halte, aber ich glaube, die Ergebnisse werden eher negativ überraschen. Und mit den About You Zahlen sind sie, glaube ich, hochgegangen kurzfristig. Das halte ich für Unfug, ehrlich gesagt. Also ich glaube, Zalando wird leider enttäuschen, wie gesagt. Und gucken wir nochmal auf die Inventory. Sekunde, das steht im Balance Sheet. Ja, das Inventory baut sich ein bisschen langsamer auf bei Zalando. Also es waren 1,36 Milliarden im Vorjahr und es sind jetzt 1,95 Milliarden im letzten Quartal. Das wird über zwei Milliarden landen, also es wird steigen. Die wollen sicher die Kostendisziplin haben. Das heißt, sie werden auch nicht große Discounts machen, um die Grossmarchen zu sichern. Sie werden nicht viel für Marketing ausgeben, um das E-Bit zu sichern. Das heißt, sie werden wahrscheinlich auch das Inventory weiter aufladen auf deutlich über zwei Milliarden. Und schrumpfen, da bin ich mir relativ sicher. Und nicht nur um 1,5 Prozent diesmal schrumpfen, sondern deutlich mehr, befürchte ich. Let's see. Schwere Branche. Aber sowohl About You als Zalando würde ich beides gegen den Gesamt-Fashion-Mart kaufen. Wenn man das jetzt ohne weiteres machen könnte, e-Commerce oder Mode-e-Commerce, Shorts, About You, Zalando, Long. Hier hätte ich das für eine gute Wette. Also nicht falsch verstehen. Ich will schon auf die Probleme hinweisen, aber ich halte das für sehr, sehr gute Companies.
Man hat heute lesen können, dass Shopify 50 Leute entlassen wird. Was ich für Shopify eine relativ kleine Zahl finde. Kann man das jetzt auf große E-Commerce-Player auch setzen? Also wird das jetzt nicht auch passieren müssen? Wir haben es jetzt im Fintech-Bereich gesehen. Kommt jetzt dieses Quartal irgendwie alles, was E-Commerce ist und nächstes Quartal alles, was Big Tech ist bei den Layoffs? Ich glaube, Big Tech wird nicht wirklich entlassen müssen.
Aber ich glaube, das habe ich auch auf AK5 gesagt, dass beim E-Commerce reden alle über Effizienz. Aber niemand, das habe ich auch eben versucht anzudeuten, niemand kündigt die entsprechenden Effizienzmaßnahmen konkret an. Und eine ist halt die Reduzierung von Personal. Jetzt muss man dazu sagen, Unternehmen wie About You oder Zalando können das wahrscheinlich, also da geht es jetzt eher nicht um 10, 20 Prozent oder so, die man entlassen muss, wie bei anderen Firmen im Fintech oder so. Wahrscheinlich eine Anpassung des Hiring-Plans kann da schon reichen, weil es gibt ja sowieso immer eine Attrition oder eine Churn, die normal ist. Natürlich viele Unternehmen, die sich gute Leute von Zalando oder About You sichern wollen, das heißt ein paar Leute verliert man da sicherlich immer. Da muss man jetzt nicht unbedingt Leute rausschmeißen, aber ich glaube zumindest, dass sie weniger einstellen werden. Das ist aber zum Beispiel noch eine krasse Zahl. About You hat den Headcount im Vergleich zum Vorjahr um 32 Prozent erhöht, bei 20 Prozent Wachstum. Das sind diese 32 Prozent mehr Headcount entspricht natürlich der Revenue Guidance von 25 bis 35 Prozent. Aber da ich hier glaube, dass man die nicht erreichen wird, bei 20 Prozent Umsatzwachstum, woran ich eher glaube, sind 22 Prozent Hiring natürlich eventuell ein bisschen overhired. Das heißt, ich würde erwarten, dass zumindest langsamer wächst die Neueinstellung bei About You, aber auch bei Zalando und bei allem E-Commerce. Alles was ich jetzt sage, betrifft eigentlich die gesamte Branche und andere eher mehr als weniger.
Dann lasst uns zu der Frage von Tom kommen. Tom hat Meta, PayPal und Amazon als Aktien in seinem Portfolio. Er hat einen Anlagehorizont von fünf bis zehn Jahren und jetzt ist er am überlegen, ob er sowohl Meta als auch PayPal verkauft und dafür Amazon kauft. Weil er glaubt, die werden wesentlich schneller wieder das neue Niveau erreichen. Die Alternative wäre ETF, MSCI World. Was denkt Pip, der erst am 1. April seinen großen Batzen Amazon Stocks genommen hat und sie mit Microsoft ausgetauscht hat?
Aber das war schlau im Nachhinein, oder?
Ja, noch.
Am 1. April stand Amazon fast bei, umgerechnet auf Nachsplitkurse bei 168, jetzt sind sie bei 116. Und scheinen so ein bisschen Bottom Out zu haben. Also das ist eine Anlageberatung, deswegen können wir uns nicht so...
Es ist fast so wie die Frage, was sind eure Top 10 Stocks, die ich jetzt sofort kaufen möchte?
Oder was ich schon überlege, was schon lustig ist, ist so Depot-Klinik. Also dass Leute ihre Depots abgeben und dann kann man da drüber schauen. Aber macht mich das glaube ich nicht sympathischer, wenn ich andere Leute Depots anschauen würde. Andere... Du verstehst schon, was ich meine. Das ist auch eine Anlageberatung. Die Frage ist, ob man Meta-Paypal reduzieren sollte zugunsten Amazon oder alternativ in MSCI World stecken.
Ich würde die Frage setzen, wie siehst du die Zukunft von Meta, PayPal und Amazon in den nächsten 10 Jahren?
Also ich glaube, dass Amazon langfristig ein Unternehmen ist, was den MSCI World outperformen wird. Ich glaube, dass Meta langfristig ein Unternehmen ist, was den MSCI World höchstwahrscheinlich nicht outperformen wird. Es gibt ein Szenario, in dem das passiert, aber es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass das eintritt. Und ich bin bei PayPal kurzfristig skeptisch. Auch PayPal ist wahrscheinlich ein relevantes Fintech-Unternehmen. Natürlich das Relevanteste, wenn man ganz ehrlich ist, vermutlich, zusammen mit Square. Aber ich glaube, PayPal hängt so stark am E-Commerce-Volumen, dass es unwahrscheinlich ist, dass die jetzt große positive Überraschungen liefern in den nächsten drei Quartalen. Das ist bei Amazon natürlich auch so, aber Amazon ist halt sehr viel diversifizierter mit AWS, Prime, dem Werbegeschäft, was wiederum am E-Commerce hängt. Also ich tendiere schon, ich glaube, Meta, PayPal, Short, Amazon Long ist schon, oder PayPal wäre ich eher neutral, würde ich sagen. Neutral, leicht, Market, Underperform, kurzfristig. PayPal ist gefasst, glaube ich, eher Apple und Google, dass die irgendwann Payment direkter und direkter machen wollen. Deswegen bin ich langfristig auch, ich mag PayPal nicht. Also auf dem Papier eine total gute Aktie, aber ich finde die strategisch an einem sehr schlechten Platz.
Ich glaube vor allem, da kommen wir gleich noch zu, ich glaube, dass Amazon auch einer der größten Gewinner jetzt in der Krise sein wird, weil die einfach strategisch gut Sachen zusammen kaufen und dann durch Prime und andere Sachen einen mega Mehrwert stiften können.
Amazon wird definitiv hier gestärkt wieder daraus hervorgehen, weil sie am ehesten auch mal ein Quartal beim E-Bit enttäuschen dürfen. Das nimmt ihnen keiner so sehr übel. Also ich bin kein Fan von Meta, das habe ich auch genug gesagt, aber das machen wir jetzt auch nicht dafür verantwortlich, wenn Meta jetzt doch beim Metaverse einen Durchbruch schafft und zum Trillionenunternehmen wird. Das kann schon passieren, aber ich glaube eigentlich ist es ein bisschen in die Ecke gefahren oder an die Wand gefahren. PayPal wäre ich vorsichtig pessimistisch. Amazon würde ich zutrauen, dass sie den MSCI World outperformen. Und deswegen würde ich am ehesten sagen, dass man einen Großteil trotzdem im MSCI World lässt und vielleicht einen Teil Amazon dazu kauft. Aber man muss das am Ende selbst entscheiden. Mein Tipp wäre, hör dir noch drei, vier andere Storys über Meta und PayPal an und entscheide dann, welche du für glaubwürdig hältst. Also man kann ja in anderen Podcasts auch noch die oder auf Seeking Alpha oder so, obwohl Seeking Alpha ist ein bisschen zu eingefärbt. Also es ist nur eine Meinung würde ich sagen und ich kann mich natürlich sehr gut irren dabei. Aber wenn ich jetzt von den drei eine kaufen würde, wäre es Amazon, obwohl ich sie selber gerade verkauft habe. Ich habe ja gesagt, ich möchte sie für einen gewissen Zeitraum nicht besitzen. Ich halte es weiterhin für eines der am besten geführten Unternehmen der Welt und bin mir sicher, dass ich irgendwann wieder Amazon Aktien besitzen werde. Nur bisher bin ich mit meiner Microsoft statt Amazon Strategie sehr gut gefahren dieses Jahr.
Ich halte einfach dagegen, weil ich einfach gegen dich halten möchte.
Ja, du kannst ja, aber dann liegst du halt falsch.
Genau, mein krassestes Insight für Meta und da haben wir auch schon von der Weide drüber gesprochen, aber ich habe es jetzt nochmal gehört, ist, dass es wohl jetzt für Jobs, wenn da irgendwie Ausschreibungen sind, um irgendwie Top-Positionen zu besetzen, dass da wirklich auch explizit jetzt beschrieben wird, man möchte keine Leute mit Meta oder TikTok-Erfahrung, einfach weil das ins Wertesystem nicht passen würde. Und das hat mich schon ein bisschen überrascht, wenn man jetzt denkt so…
In welchen Ausschreibungen steht das, bei welchen Unternehmen?
Top-Unternehmen für Top-Positionen.
Die schreiben, wir wollen keine Facebook- und TikTok-Leute?
Die briefen Headhunter darauf.
Weißt du, wo in ganz viele Meta-Leute übrigens gegangen sind? Verdammt, ich hätte die Frage andersrum stellen sollen. Okay, vergiss nochmal, was ich sage. Kleiner Goldfisch, was glaubst du, ist die größte Recruiting-Quelle für Mitarbeiter von Robinhood?
Hm, gute Frage. Keine Ahnung.
Gab es neulich mal so einen Flow-Chart, wohin Big-Tech-Leute wandern und den größten Anteil an Facebook-Leuten hat tatsächlich Robinhood.
Ach krass. Und wieso? Wollen die alle nach New York?
Also A, weil man zu einem gewissen Maß moralisch grob sein muss, um da anzuhören. Und dabei Facebook zu suchen ist ja richtig. Und das andere ist wahrscheinlich, dass die Einstellung zu Testing und iterativen Vorgehen am Produkt ist bei Robinhood und Facebook schon sehr ähnlich. Feed-Optimierung ist nicht so weit weg von Startseitenoptimierung von einer Finanz-App, glaube ich. Das ist das gleiche Tooling, was du da benutzt, die gleichen Fähigkeiten. Ich kann mir vorstellen, dass das dahinter steckt.
Oder es sind die ganzen Leute, die an irgendwelchen Coin-Krypto-Projekten gearbeitet haben bei Meta und daran jetzt nicht mehr arbeiten dürfen.
Das könnte auch sein, ja.
Dann haben wir noch Just Eat. Amazon kauft jetzt Just Eat oder was ist da los?
Nicht ganz. Also Amazon hat, also es wurde ja vor einem Jahr, hat Just Eat Takeaway ja für 7,3 Milliarden GrubHub übernommen. Wo Investment-Banks jetzt davon ausgehen, dass sie noch eine Milliarde wert sind heute. Unter anderem, weil GrubHub einfach unheimlich viele Marktanteile verloren hat in allen großen Märkten in den USA. Vor allem natürlich an DoorDash und Uber Eats. Irgendwie scheint es so, als wenn Takeaway Group wirklich jede Akquisition ruinieren könnte in kürzester Zeit. Das sieht man ja ein bisschen auch auf dem europäischen Festland. Es gehen Gerüchte rum, dass Just Eat Takeaway sich versucht zu trennen seit längerer Zeit von GrubHub und dass eventuell Walmart oder Amazon oder Uber das kaufen könnte. Und was jetzt passiert ist, ist aber, dass Amazon eine Partnerschaft mit GrubHub annoncet hat, dass das GrubHub Plus Programm, wo du Free Delivery bekommst, in Amazon Prime einbezogen wird. Also du bezahlst schon die Amazon Prime Membership, dann kannst du jetzt kostenlos ohne Delivery Gebühr bei GrubHub Essen bestellen. Daraufhin ist die GrubHub Aktie um 20% gestiegen und die DoorDash Aktie, das ist der alte Amazon Trick, hat die DoorDash Aktie um 9% eingebrochen am Höhepunkt und Uber ist glaube ich minus 3% gelaufen am Ende des Tages. Also da befürchtet man, dass das funktionieren könnte. Der Deal scheint so auszusehen, dass Amazon dafür 2% an GrubHub direkt bekommen hat, was ja relativ wenig wäre. Aber sie könnten einen Performance Anteil von bis zu 13% an Anteilen an GrubHub bekommen. Also würden dann 15% an GrubHub besetzen. Das hängt höchstwahrscheinlich davon ab, wie viele neue Kunden sie tatsächlich dadurch oder wie viele Prime Member sie für GrubHub aktivieren können. Das haben sie ganz ähnlich schon mit Delivery gemacht in UK. Da gibt es ja Delivery, da haben sie 16% bekommen. Das heißt, da scheint dieser Deal erfolgreich gewesen zu sein. Zumindest haben sie ihre Anteile voll bekommen. Ich glaube, für GrubHub ist es ein bisschen die letzte Rettung, weil sie können nicht noch mehr Geld in Marketing stecken. Sonst wird ihr Cashpuls da irgendwann zu eng oder Takeaway hat bestimmt auch nicht Bock da ewig zu investieren. Das heißt, was sie eigentlich so ein bisschen gemacht haben, ist mein Gefühl, sie akzeptieren jetzt eine Verwässerung, in dem sie Amazon wahrscheinlich Warrants rausgeben, so ähnlich wie bei PlugPower auch. Ich weiß nicht, wie es umgesetzt ist, aber es wäre eine Möglichkeit, das umzusetzen, dass du Warrants, also neue Aktien rausgibst an Amazon an Performance-Bedingungen geknüpft. Und damit sparen sie sich einfach das Marketinggeld. Also sagen wir, wir machen diesen ineffizienten Marketing-Wettkampf nicht mehr mit, sondern stattdessen lassen wir uns von Amazon die Kunden bringen und geben denen dafür lieber bis zu 15% an der Firma. Das ist am Ende gesünder für unseren Cashflow, als wenn wir das Geld direkt ins Marketing stecken und die Anteile behalten. Und für Amazon andersrum, ich glaube Amazon hat ja auch ein Problem bei der Prime-Membership, also dass die nicht mehr wächst und dass sie da über Kosten, also über Preiserhöhungen schon wachsen müssen. Und die jetzt zu erweitern, um einen weiteren Mehrwertdienst, ist natürlich auch nicht doof. Also das macht das ja noch mal attraktiver jetzt Amazon Prime zu nutzen, wenn du dadurch auch noch Free Delivery bei GrubHub bekommst, könnte ich mir vorstellen, oder?
Das bedeutet aber auch, dass Just Eat einfach komplett Facebook, Google, Werbung einstellt oder drastisch runterzieht.
Vielleicht nicht komplett, aber dass der Druck da sinkt. Das ist ein guter Punkt, das könnte halt ein zusätzlicher Effekt sein, den du jetzt noch siehst. Also dass jetzt in rezessiven Zeiten und mit teurerem Geld, also dass nicht mehr unbegrenzbilliges Geld da ist, die Werbebudgets sinken, ist ja relativ klar, ich glaube sogar sehr stark. Aber solche, ich nenne das jetzt mal antikompetitiv, aber nicht im rechtlichen Sinne, solche antikompetitiven Maßnahmen, also dass zum Beispiel Konsolidierung passiert. Also stell dir vor, es würden jetzt zwei Deliveryplayer oder Quickcommerceplayer in großen Märkten merchen. Das würde ja auf das Werbebudget dann sofort mindestens mehr als eine Halbierung in der Regel heißen. Und wo die Budgets dann fehlen, ist ja auch vollkommen klar. Das heißt, jedes Mal, wenn jetzt jemand sagt, in einem kompetitiven Markt passiert Konsolidierung, heißt das, dass bei Facebook und Google in den entsprechenden Industry Teams eigentlich sozusagen Trauer getragen werden muss. Weil die profitieren natürlich, dieser Wettkampf mit billigem VC-Geld, da haben natürlich vor allen Dingen die Gafas vorzüglich von gelebt. Und wenn das aufhört, entweder weil Firmen pleite gehen oder weil sie merchen, um Marketingkosten einzusparen, dann trifft das sehr direkt die Einnahmen der großen Gafa-Werbenetzwerke, würde ich vermuten.
Ja super, und ich meine, so Konfirmationen sind ja auch mega smart und mega schlau. Also das hat man vorher nicht gemacht, weil wenn es nicht musste, weil so viel Kohle da war, aber das kann jetzt schon sehr spannend werden.
Genau, und du triffst da, du kaufst damit eine Audience, die sehr lieferaffin ist, convenient schätzt mit hoher Sicherheit. Und du schaffst es wahrscheinlich, also jeder Nutzer kennt natürlich einen Food Delivery Service in den USA. Das heißt, im Moment entscheiden wahrscheinlich auch dort nur die Gutscheine, ob du gerade DoorDash, Uber Eats oder GrubHub nimmst. Aber wenn du sozusagen deinen Free Delivery eh über Amazon bekommst, dann reizt der Free Delivery Gutschein von Uber Eats halt deutlich weniger danach. Von daher ist es glaube ich schon ein guter Mal, outside of the box zu denken, statt immer nur über Gutscheine und Werbeausgaben versuchen, die Marktanteile zu gewinnen. Und dass das nicht funktioniert hat, haben sie ja gezeigt. Also sie verlieren effektiv massiv Marktanteile.
Ich erinnere mich gerade, als wir an der S-Bahn Station standen, letzte Woche, vorletzte Woche, und du mir so ein bisschen erklärt hast, wie unterschiedlich jetzt die Werbung ist zu in ein paar Monaten. Was glaubst du, wie krass bricht dieser Werbemarkt ein? Also generell übergreifend. Also du siehst Out of Home, Online.
Du siehst jetzt schon so Kulturwerbung und Charitywerbung, die typischerweise meiner Meinung nach, ich bin kein Out of Home-Experte, aber für mich wäre es logisch anzunehmen, dass wenn ich da mehr und mehr Charitywerbung oder irgendwelche Kulturprojekte sehe, dass die eher günstig zur Verfügung gestellt worden sind, die Plakate von Steuerer der Valdeco. Und dass das ein Anzeichen dafür ist, dass es nicht mehr so viel Nachfrage gibt, wie zu den Hochzeiten der Delivery Wars oder der Cucumers Wars. Wahrscheinlich wird es zunehmen und das hat Flo Heinemann im OMR Podcast ja auch vollkommen zu Recht gesagt. Das eröffnet anderen Startups natürlich noch mal ganz neue Möglichkeiten, wenn TV oder Out of Home günstiger wird. Bei den auktionsbasierten Verfahren ist es nicht ganz so einfach, aber obwohl auch da sinken die CPMs, nee, ist eigentlich schon auch so. Also ja, Werbung wird günstiger und das hilft dann im Zweifel anderen Companies.
Wie viele Kinder hast du, von denen du nicht beißt?
Merkst du, dass die Frage keinen Sinn macht?
Wie machen wir da jetzt einen guten Übergang drüber?
Wer tut am meisten gerade für das größte Problem der Menschheit, nämlich Underpopulation.
Elon Musk hat kurz noch mal zwei Kinder gefunden.
Und zwar von einer SpaceX Executive. Da hat er seine kleine Rakete reingesteckt und in der eigenen Firma für Nachwuchs gesorgt. Gleich zweifach. Damit ist der Count der bekannten Kinder jetzt bei neun. Und da scheint er gewillt sein, das auch weiter zu machen.
Und das bedeutet doch eigentlich, dass er jetzt nicht mehr CEO ist, oder?
Normalerweise würdest du bei jeder amerikanischen Firma dafür sofort suspendiert. Also er ist auch nicht der CEO von SpaceX, oder? Hat SpaceX einen eigenen CEO? Sekunde. Ich weiß es nicht. Wenn er nur Chairman ist, dann ist... Achso, brauche ich wieder eine Frage.
Achso, als Chairman darf man sowas?
Ich glaube eigentlich auch nicht, aber...
Machen wir heute in dieser Folge noch die großen fünf CEOs aus Deutschland, die auch Kinder mit Angestellten haben, oder machen wir das in der nächsten Folge?
Das machen wir, wenn ich gesund bin und schlagkräftiger. Bei Firmen mit normaler Governance nimmt man für sowas, bei McDonalds gab es glaube ich mal so einen Fall.
Ja, bei Intel auch.
Die auch glücklich verheiratet sind danach. Normalerweise nimmt man seinen Hut dafür und wird vom Board gedrängt. Sowas wie Boards mit eigener Meinung sind bei Tesla oder SpaceX ja mal nicht gängig. Also der Grund, warum sowas geächtet wird, ist ja, dass es eigentlich unmöglich ist, zu verstehen, ob das einvernehmlich ist, wenn dein Boss das macht, von dem jetzt abhängt, ob du deinen Bonuscheck nächstes Jahr bekommst oder eine Mitarbeiteraktion. Aber was glaubst du, wie viele Kinder werden wir in 20 Jahren noch finden?
Die Frage wäre eher, gibt es jetzt schon mehr Kinder von Elon Musk als Autos? Ja, definitiv. Was macht Twitter damit? Gibt es irgendwie schon den megawitzigen Tweet zu der ganzen Nummer?
Mein Lieblingstweet war, der Twitter-Deal ist the only thing Elon Musk ever pulled out of. Das fand ich sehr schön. Der hat auf jeden Fall gewonnen diese Woche, der Tweet, würde ich sagen.
Sonst haben wir noch ein bisschen Mininews.
Wir haben auch gute News. Es gibt jetzt Star-Lines-Punkte in der Deutschen Bahn. Meine Angst ist jetzt, dass du Donnerstag nicht mehr den Speisewagen benutzen kannst, weil alle Berater auf Bahn umsteigen und sich, um Punkte zu sammeln, in einem Bahnbistro den Kopf vollhauen und dann Zoom-Calls aus dem Bordrestaurant machen. Da mache ich mir erhebliche Angst drum.
Moment, das heißt jetzt, du kannst jetzt mit der Deutschen Bahn fahren, damit Punkte sammeln und dann kostenlos nach Mallorca zu fliegen?
Genau. Du musst nicht mehr umwaldfeindliche Flugzeuge fliegen, um Meilen zu sammeln.
Da ist einfach jetzt ein bisschen PR. Wer kommt als nächstes? Das ist, glaube ich, schon entscheidend.
Ich kenne viele Leute, die Strecken, die man nicht fliegen muss, so irgendwie Köln-Berlin oder München-Berlin, fliegen wegen der Meilen tatsächlich. Also ich kenne nicht viele, aber ich höre das immer wieder an.
Alle Unternehmensberater und alle, die Punkte sammeln.
Nein, das gibt es bestimmt auch da.
Drei nicht.
Aber vielleicht sollte man mal da auch die... Hier, Adrian Redder von der Global Savings Group hat gerade auf LinkedIn gepostet, eine CO2-freundliche Travel Policy, wo wir das gerade sind, können wir das mal erteilen. Und vielleicht kann man sowas ja einfließen lassen. Packen wir auch in die Shownotes.
Du als ehemaliger Idealo-Flug- und Travel-Experte. Was bedeutet das für Omio und Idealo, wenn ich jetzt auf Lufthansa.de auch meinen Bahnticket München-Hamburg, München-Berlin kaufen kann?
Ob das auch geht, weiß ich nicht, ehrlich gesagt.
Ich denke schon. Meine Wahrnehmung ist jetzt, dass du, wenn du auf Lufthansa oder einer von diesen 26 Airline-Seiten irgendwas machst, ob jetzt irgendwie, keine Ahnung, New York, Hamburg, dass du dann zum Beispiel von New York nach Frankfurt fliegen kannst und dann von Frankfurt nach Hamburg umzug.
Ich dachte, ich kann bei der Bahn im Checkout-Prozess einfach statt Bahn-Bonus Malzen-Mohr anklicken.
Achso, ja, das kannst du auch. Aber das wird nicht alles sein.
Rail and Fly gab es ja im pauschalsigen Mensch auch schon immer. Ich finde es prinzipiell gut, wenn es das braucht, damit Leute endlich einen Zug benutzen auf Strecken, wo es eh effizienter ist. Ich glaube, aus München zu fliegen, von München nach Berlin zu fliegen, wie dumm musst du sein. Du musst da erstmal raus nach, wie heißt das, Halberg-Moos oder Erding oder Freising. Keine Ahnung. Vielleicht Mochingen, wo ist denn dieser scheiß Flughafen? Halberg-Moos, so wie auch immer. Da brauchst du mit der S-Bahn 45 Minuten und musst immer eine mehr nehmen, falls sie irgendwo stehen bleibt unterwegs. Das gleiche Problem hast du hier in Berlin nochmal.
Du hast aber einen großen Unterschied zwischen dem Flughafen in Berlin und dem Flughafen in München. Und zwar, weißt du welchen? Äh, ne. Das Security-Personal in München ist im Flughafen angestellt und in Berlin ist das eine andere Firma. Das heißt, die in München waren immer da und sind besser organisiert. Und du verlierst zwar die Zeit, um da hinzufahren, aber Check-In scheint wesentlich schneller zu sein. Ja. Aber es ist immer ein Kaffeotepp.
Im Bahnhof drückst du Knopf, ICE-Tür auf, gehst rein, ICE-Tür zu. Und kannst dir schön Käffchen bestellen.
Als ob du ein Käffchen im ICE trinken würdest.
Ja, genau. Und außerdem kriegst du 0,5er Biere und nicht so kleine Plastikeimer.
Dann noch eine Mini-Victory-Lab für mich selbst, weil du sie mir nicht erteilt hast. Oh Gott, was soll ich machen? Kannst du dich erinnern, dass ich im März gesagt habe, Twitter wird zum Podcast-Player und du meintest, never ever.
Ach so, da gibt es jetzt ein Podcast-Frontend. Ja, herzlichen Glückwunsch. Das muss ich auch noch durchsetzen. Weil die das ausdenken hast du noch nicht gewonnen. Aber doch, die Hälfte der Runde darfst du schon laufen. Applaus. Also Twitter versucht tatsächlich, ein Podcast-Player zu werden. Also muss man mal schauen. Ich muss das sehen. Ich kann das echt schlecht einschätzen. Mir fehlt da das Vorstellungsvermögen.
Ja, sind bis jetzt nur Wireframes geleakt oder so. Kurzzeit-Click-Dubbing. Mal schauen.
Was muss passieren, damit du als Podcast-Host zu Twitter wechselst?
Also exklusiv. Exklusiv werden wir nie. Micro-Payment. Meinst du, dass wir dann nochmal 80 Dollar oder so bekommen für eine gute Show? Das Schöne beim Podcasten ist ja, dass wir nicht exklusiv sind. Wir können ja den RSS-Feed...
Hier, Pompliano hat in irgendwas investiert, wo man fürs Zuhören bezahlt wird. Also der Podcast teilt einen Teil der Werbeeinnahmen mit den Hörern und pampt so seine Audience hoch. Das ist ein guter Weg, neue Bot-Farben in Südostasien aufzubauen.
Auf jeden Fall. Und dann zum Schluss. Wir machen ja heute kurze Podcast-Folge.
Schon ganz schön lang dafür, dass ich kurz vor dem Abnehmen bin.
Er sitzt hier im Bademantel unter einer Bettdecke und hat hier warme Schandtücher.
Tritt da mal eure Hausmittel gegen Nase- und Kopfschmerzen zu. Und der ganze Schädel tut weh. Und die Zähne auch. Und die Ohren. Eigentlich alles. Also richtig viel Skrippe.
Für alle, denen der Podcast zu kurz war, kurzer Content-Tipp. Auch für kranke Pips. Hast du schon angefangen, King of Stonks zu gucken?
Leider nein.
Also es ist eine kleine Doku auf Netflix. Also Doku nicht, Serie. Sehr amüsant. Ich habe gestern damit angefangen, ohne zu viel zu verraten, es könnte ungefähr gleiche Zielgruppe Geschichte sein, warum wir recht viele EY-Hörer am Anfang dieses Podcasts bekommen haben.
Okay, das ist auf jeden Fall ein guter Teaser. Das muss ich schauen.
Eine Sache habe ich auf jeden Fall schon gelernt. Die wusste ich auch vorher. Wie der Berlitz sagt, der Film auch. Zwei CEOs an der Spitze sind meistens nicht so gut. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende. Und wenn ihr das heute am Samstag hört und in Berlin sein solltet, abends ist ein HörerInnen-Treff. Mehr Infos dazu gibt's auf Discord im Berlin-Channel. Pipp, werde wieder gesund. Wir hören uns am Mittwoch. Bis dann. Peace.