Doppelgänger Folge #172 vom 20. August 2022

#OMRcuts auf TikTok | Arbeitsmarkt | Skills in der Tech-Branche | Earnings: Bill.com & On Running

Wie OMR mit TikTok die Podcast-Charts erklimmt. Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt in Logistik, Pflege & Gastro? Welche Skills hilfreich in der Tech-Branche? Was würden wir im Nachhinein an eurer eigenen Laufbahn anders machen? Welche typischen "Fehler" sehen wir bei jungen Menschen? Pip führt uns durch die Zahlen von Bill .com und On Running.

Mittwoch ist wieder Doppelgänger & Friends um 21 Uhr auf Twitch. Diesmal mit Juliane Eller & Ann-Katrin Schmitz von You Never Drink Alone. Am besten jetzt schon mal unserem Stream folgen: https://www.twitch.tv/doppelgaengerio

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

(00:01:05) OMR Cuts

(00:05:27) Arbeitsmarkt

(00:17:50) Skills in der Tech-Branche

(00:26:21) Andere Laufbahn, Fehler im Lebenslauf

(00:40:30) Bill.com

(00:49:00) On Running

(00:58:30) Mittwoch Twitch

Shownotes:

OMRcuts https://www.tiktok.com/tag/omrcuts

Unentbehrlich - Der Fachkräfte Podcast mit Marius Luther von Heyjobs https://www.unentbehrlich.co/

Doppelgänger Tech Talk Podcast

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Earnings & Event Kalender https://www.doppelgaenger.io/kalender/

Disclaimer https://www.doppelgaenger.io/disclaimer/

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Post Production by Jan Wagener https://twitter.com/JanAusDemOff

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Willkommen im Doppelgänger Tech Talk Podcast. Folge, ich verifiziere noch mal, 172. Immer noch Mitte August. Pip, was mich die ganze Woche bewegt hat, wie geht es dir
und deinem Rücken? Es geht ihm zusehends besser. Ich war nach zwei Tagen ohne Besserung bei einem Osteopathen. Der hat es ganz gut hinbekommen. Jetzt tut die andere Seite weh. Also vorher war es linkseitig, jetzt ist es rechtseitig. Aber es ist insgesamt deutlich besser und prinzipiell ist so, dass Bewegung besser ist als rumsitzen und laufen, äh stehen. Von daher geht es einigermaßen gut. Das beruhigt mich. Hast
du irgendwelche Tipps aus der Community noch genommen? Irgendwelche YouTube-Videos mit Übungen? Verfolgst du jetzt irgendwelche Yoga-Channels? Ja, tatsächlich. Ich habe YouTube-Videos mit Übungen bekommen.
Tatsächlich. Die habe ich noch nicht gemacht, natürlich. Dann lass uns bei Videos
bleiben. Hast du den OMR TikTok-Hack mitbekommen? Natürlich, den hast du mit
Semper und Philipp Westermeyer aufgenommen. Und, bist du zufrieden mit dem Ergebnis?
Da wollte ich mit dir drüber sprechen. Also, wer es nicht mitbekommen hat, in der Knossi-Folge von dem OMR-Podcast kam am Ende ein 5-Minuten-Bit von Semper. Westermeyer und ich haben den interviewt. Der ganze Podcast hat es nicht ganz durch die Qualitätskontrolle von OMR gepackt. Deswegen gab es nur diesen kurzen Bit. Das wird immer schwerer, habe ich auch das Gefühl. Was Semper erzählt hat, war, dass sie in ihrem My First Million Podcast gesagt haben, nimmt unsere YouTube-Videos, macht daraus TikTok-Videos und die Top 3, Top 4 Videos bekommen, also die mit den meisten Views, bekommen von uns 5.000 Dollar. Und das gleiche hat dann OMR auch gemacht. Man kann jetzt schauen, auf TikTok gibt es OMR-Cards. Da haben wir gleich zwei Probleme.
Weder YouTube-Videos noch 5.000 Dollar.
Genau. OMR-Cards hat jetzt 19,4 Millionen Views. Bestes Video ist von Knossi. Er erzählt, wie er TikTok irgendwie zwei Stunden weggesuchtet hat. Das hat 3,7 Millionen Views. Und Westermeyer scheint zufrieden zu sein. Er hat mir einen Screenshot geschickt irgendwann mit der langen Nachricht darunter. Moment, ich zitiere. Zitat Anfang, Alter, Zitat Ende. Sie sind in die Top 10 gekommen mit dem Podcast. Also wirklich Top 10 Deutschland.
Aber liegt das jetzt wirklich an TikTok oder liegt das an Knossi?
Das war auch meine erste Frage.
Eine Knossi-Folge hätte ja auch so zumindest einen deutlichen Anstieg geführt.
Ja, wahrscheinlich hätte Knossi in die Top 20 gereicht. Und sie sind der Meinung, es war TikTok. Aber, und jetzt kommt der Punkt, warum ich es nicht machen würde, alle Accounts, auch der Account, der so viele Ergebnisse hat, nutzt OMR als Marke. Also der Kanal mit den meisten Views heißt OMR Reviews, gehört nicht OMR, sondern halt irgendeinem Nutzer. Und ganz egal für die Brand ist es dann nicht. Also wie siehst du das? Würdest du das so machen? Wäre dir die Brand egal, Hauptsache die Reichweite?
Also wenn jemand das OMR Hot Takes nennen würde und keinen blauen Haken bekommt, dann hätte ich kein Problem damit. Mit Reviews ist es natürlich ein Problem, aus vielerlei Gründen. Also vor allem, weil OMR ein Produkt, das Reviews heißt. Ich glaube, wenn man das nutzen will, das Potenzial ist schon so groß, dass man auch die Zügel ein bisschen loslassen muss. Obwohl ich sonst so Marken da drauf klucke wie eine Henne. Wir haben ab und an so Diskussionen über Marken, wo ich immer sage, der ist... Obwohl wir wechseln es ab. Manchmal sagen, bist du strikter, manchmal ich. Also ich glaube, ein bisschen Slack muss man den Usern geben. Wie gesagt, wenn es jemand Hot Takes oder Outtakes oder sowas nennt, fände ich es total okay. Wenn es klar ist, dass es ein Fan Account ist oder wenn man es dazu schreibt. Wenn es tatsächlich immer mehr rechte Probleme gibt damit, dann ist es natürlich problematisch. Aber hast du auch mal einen Growth Hack für uns vielleicht? Also damit ich nicht wieder einen kaputten Rücken bekomme, weil ich von Podcast zu Podcast bucke und gekrümmt in Podcast Studios sitze. Ich sollte es dir einfach mal in einen vernünftigen
Bürostudio holen. Ich habe überlegt, ob wir das gleiche...
Eine Lordosenstütze habe ich mir bestellt. Sehr gut. Wurde mir empfohlen, neben vielen anderen Dingen. Ich bin gespannt, wann ich bei dir
so einen... Also A, einen höhenverstellbaren Tisch sehe und B, so einen Ball. Höhenverstellbarer Tisch. Irgendwann kommt so ein Ball in dein Büro. Weißt du, wie das aussieht in der Wohnung? Die Frage ist, kann man es besser steuern? Also könnte man einen Prozess finden, in dem man sagt, okay, gibt uns einen Timestamp, wir liefern die Videos, aber das finale Video kommt nach unserer Qualitätskontrolle auf unseren Kanal und wir bezahlen oder vergüten nach Views. Oder ist das einfach viel zu kompliziert?
Kann man machen, aber dann raucht man den Teilnehmern ja die Chance, das Video zu promoten eventuell. Oder? Obwohl, ne doch, die können natürlich dann das Video in unserem Kanal promoten. Die Frage ist ja auch, ob das 100% organisch viral zustande gekommen ist. Das Ergebnis immer für 5000 Dollar. Man kann dafür auch viel kaufen, glaube ich. Unter anderem Views.
Ja, da kommt der Abiturage-Pip hier.
Obwohl, das ist ja mal vorwerfen zu wollen, aber...
Ja, das Video war schon das witzigste von allen. Und Knossi zieht halt einfach.
Okay, dann machen wir nächstes Mal Oberkörper frei und du erzählst was Lustiges.
Knossi hat so ein T-Shirt an. Lass uns weitermachen. Arbeitsmarktfrage. Und zwar mit Blick auf den Arbeitsmarkt und besonders Logistik, Pflege und Gastro. Also alles, wo Remote Work nicht wirklich funktioniert und Bezahlung auch nicht so gut ist, wird die Nachfrage nach gutem Personal extrem groß. Wie schätzt du die Entwicklung ein in den Branchen? Wird da einfach überall abgeworben oder wird durch Technik, Technologie Sachen kompensiert oder machen Firmen dicht? Wie würdest du dort agieren, in den Märkten, in denen es halt händeringend an Personal fehlt?
Ich würde erstmal ein bisschen, wie immer, differenzieren. Also prinzipiell würde ich sagen, ich glaube nicht, dass man das mit Technologie und Technik lösen kann, mit Ausnahme von Logistik. Ich glaube, bei Logistik, ich glaube, Truckfahrer wird vorübergehend ein Remote Job werden und langfristig wird es den Job nicht mehr geben. Also einfach, weil am Anfang wirst du relativ autonome Trucks haben, wo Menschen in Notsituationen eingreifen oder in ungeahnten Situationen eingreifen. Das aber aus irgendeiner Zentrale tun, würde ich vermuten. Und irgendwann werden sie wegrationalisiert, also wenn es um Truckfahrer geht. Ich glaube, im Lagerhaus kann man auch noch, also man kennt ja so von Ocado oder anderen Anbietern, Amazon, Alibaba, diese vollautomatisierten Warenhäuser. Das heißt, ich glaube, da wird man Leute tatsächlich einsparen. Und ich finde das letztlich auch gut, weil das ist, glaube ich, nicht die wertvollste Arbeit. Ich glaube nicht, dass man auf der letzten Meile so gut einsparen kann, ehrlich gesagt. Beziehungsweise bin ich überrascht oder gespannt, was man da finden wird. Aber wenn wir zum Beispiel auf Pflege und Gastro kommen, Pflege kann ich mir nicht vorstellen. Da kann man vielleicht ein bisschen beim, nicht Buchhaltung, bei der Dokumentation einsparen und digitalisieren. Gastro, ich sehe manchmal auf LinkedIn irgendwelche Influencer, die dann total erregt posten, dass sie von irgendeinem Roboter in einem Diner bedient würden, der ihnen jetzt die Cola bringt. Das ist nicht meine Vorstellung von Gastronomie, letztlich. Also ich glaube, dann würde ich mir lieber zu Hause Freunde einladen und kochen. Wenn ich rausgehe, dann würde ich eigentlich schon bedient werden und auch Menschen um mich herum haben. Ich glaube nicht, dass so Roborestaurants, ich glaube, für Lieferdienste sind Roborestaurants total sinnvoll. Als Bewirtung stelle ich mir das nicht besonders toll vor, ehrlich gesagt. Also das Problem werden wir mit Technologie in Pflege und Gastro, glaube ich, nicht lösen. Was müsste man dann tun? Also klar wird sich da abgeworben. Ein Problem ist, du kannst ja einfach sagen, Löhne erhöhen. Das geht aber zum Beispiel bei Pflege nicht, weil am Ende zahlen das ja Krankenkassen und wenn die ihre Sätze nicht erhöhen, dann kann man auch die Löhne nicht erhöhen. Also es ist gar nicht möglich, das Gehalt noch höher anzupassen. Bei Gastro könntest du mit Löhnen Konkurrenz machen natürlich. Und wenn du die Menschen fragst, dann ist es oft so, dass insbesondere in der Pflege oft Geld sicherlich was Wichtiges, aber nicht unbedingt zwangsläufig das Primärproblem. Also Leute wünschen sich viel öfter irgendwie Anerkennung oder vernünftige Zeiten. Also das Problem ist ja, dass durch den Personalmangel noch mehr arbeiten musst, Sonderschichten machen musst, hast noch weniger Zeit für die Patienten, das macht den Job noch unerträglicher. Oder wenn du das aus total guten Motiven machst, weil du gern mit Menschen für Menschen arbeitest, dann kannst du ausgerechnet das nicht, weil du total überlastet bist. Dann geben selbst die Leute, die den Job eigentlich lieben, ihren Job auf. Das sind eigentlich die viel größeren Probleme, glaube ich. Ich finde es fast ein bisschen anmaßend, wie wir das jetzt beurteilen. Es gibt einen guten Podcast dazu. Der Gründer von HeyJobs hat einen Podcast, der heißt Unentbehrlich. Da geht es genau um solche Themen. Den würde ich, einfach weil da die tatsächlich Betroffenen sprechen, nämlich Handwerker, Pflegearbeiter und so weiter. Wen das wirklich interessiert, ich glaube für die ist das ein guter Podcast. Es gibt vielleicht auch andere, aber die kenne ich nicht. Unentbehrlich heißt es, da werden genau solche Probleme gelöst und da versteht man sehr gut zumindest, was die Betroffenen, nämlich die Leute, die in diesen Berufen arbeiten, was die wirklich juckt und wie die das sehen. Das würde ich anmerken. Ansonsten, wie gesagt, ich glaube Geld ist immer eine Sache. Das muss man auch lösen. Ich glaube, die Leute in diesen Berufen verdienen zu wenig. Meine Befürchtung ist, dass Pflege wie Gastro wird, nämlich dass man irgendwann mit Trinkgeld aufwertet, dass die Pflegerin oder der Pfleger mit dem Opa ein bisschen mehr Zeit verbringt und er in Ruhe sein Essen und nicht so brutal schnell gefüttert wird. Ich glaube, das wäre fast zwangsläufig die Konsequenz, die passiert. Dass das Trinkgeld subventioniert wird, weil der Staat nicht genug dafür zahlt für Pflege. Das Problem wird natürlich nur noch größer, gerade bei Pflege, weil die Gesellschaft weiter überaltert. Ich halte es kurzfristig als Zuwanderung die Lösung. Aber einerseits müssen wir das tun, andererseits ist ja auch vollkommen klar, dass die Leute dann in Polen und der Ukraine und Bulgarien fehlen oder in den Philippinen oder wo auch immer wir die Pflegekräfte herholen. Ich finde das schon auch, das hat definitiv auch eine nicht soziale Komponente, wenn ich einfach anderen Gesellschaften die gebrauchten ausgebildeten Kräfte klaue. Das ist was anderes, wenn man unausgebildete Leute holt und die hier ausbildet. Dann tut man vielleicht den Ländern sowas Gutes, weil die Geld zurückschicken oder später zurückgehen können und selber ein Business aufbauen. Wenn ich ausgebildete Kräfte klaue, ist es eigentlich nicht so richtig gut, würde ich sagen. Obwohl natürlich dafür alle plädieren, dass man nur die bestausgebildetsten Leute aus anderen Ländern anwerben sollte. Aber es ist insbesondere in der EU sehr kompliziert, wenn wir
das komplett so weitermachen. Das ist schwer. In der Gerso gab es auch OMR-Podcast mit dem Sansibar-Gründer. Hast du das gehört? Ich hatte es leider noch, dadurch dass ich gerade
selber so ein bisschen unterwegs bin, konnte ich das noch nicht hören. Das werde ich aber
definitiv noch nachhören. Ja hol das mal nach. Das war wirklich einer meiner Lieblings-Podcast dieses Jahr von OMR. Sehr witziger Typ, der so sein eigenes Ding macht und der meint, er hat überhaupt kein Problem mit Personal, weil er wohl gut zahlt, viel Urlaub gibt oder Freiheit, Freizeit. Die Leute dürfen sich anziehen, wie sie wollen. Sie dürfen alles machen, um mehr Trinkgeld zu bekommen und er stellt Wohnungen. Und du musst Wohnungen stellen, also in Urlaubsorten. Westermeyer fragt dann irgendwann, da musst du ja über 100 Wohnungen haben. Da muss ich mal nachzielen. Ich habe die ganze Zeit während des Podcasts, der Typ ist Schwabe, habe ich die ganze Zeit gedacht, das ist irgendwie so ein ausgestiegener Daimler-Manager oder mit dem ich früher mal gearbeitet habe. Also ja, sehr amüsant und bei den Guten wird es wahrscheinlich immer funktionieren. Dort wo Trinkgeld gut verdient wird in der Gastro, werden immer Leute arbeiten. Frage ist halt bei den kleineren Läden oder schlechteren Läden oder
einfach wo die Preisspanner halt nah sind. Es sind genau die Sachen, die man nicht intuitiv denken würde. Zum Beispiel, dass ganz oft bei touristischen Jobs Unterkunft ein Riesenproblem ist. Zum Beispiel, wenn du Fernwohnungen an der Ostsee, Nordsee, im Allgäu oder was weiß ich hast. Und das andere ist, wahrscheinlich musst du zum Beispiel das Pflegeproblem auch wirklich an der Wurzel lösen. Also wenn du das langfristig lösen willst, dann musst du vor allen Dingen auch Pflegebedürftigkeit nach hinten verschieben. Also aus versicherungstechnischer Sicht ist der Traumstatus eines Patienten, dass du mit 80 am Schlaganfall sofort stirbst oder vom Baum fällst und davor möglichst wenig pflegebedürftig und krank bist. Das war die zweite Sache, die ich bei Scott Galloway nicht richtig eingeschätzt oder nicht vollständig richtig eingeschätzt fand. Er hat ja gesagt, 20 Prozent des GDP in den USA wird für Healthcare ausgegeben, teuerstes Gesundheitssystem der Welt. Deswegen müssen wir Innovation und Technology ins Gesundheitssystem bringen. Das ist alles schön, das ist auch höchstwahrscheinlich total richtig so. Aber die Wahrheit ist ja, dass die Diabetesquote irgendwie sechsmal so hoch ist wie in anderen Demokratien in den USA. Metabolische Syndromen, Corona-Herzkrankheit, alle Zivilisationskrankheiten haben einfach eine deutlich höhere Inzidenz in den USA. Und das ist einer der Gründe, warum die hohe Gesundheitskosten haben, weil die mit 35 anfangen Tabletten zu schlucken gegen Diabetes, gegen Verkalkung der Arterien und was weiß ich. Ich glaube, da muss man auch anfangen. Wenn man zum Beispiel schaut, dass Leute, wenn sie in Rente gehen, dass man sofort, irgendwie habe ich gestern mit jemandem darüber geredet und schon mehrmals mit anderen Leuten davor, ich glaube, du musst was bauen, wo ältere Menschen entweder wieder mit sehr jungen Menschen oder mit anderen älteren Menschen in der WG bleiben. Dass du nicht diese Vereinsamung hast, die dann zu schlechtem Essen, schlechter Bewegung, schlechter Mobilität führt, was dann zu den ganzen Krankheiten führt. Und du musst möglichst lange, glaube ich, in so gesellschaftlichen Konstrukten, so kleinen Kommunen, Albert-Schweizer-Heime, was auch immer, baut es alles. Wir brauchen viel mehr gute Lösungen für bessere Altersheime, die menschenswürdig, also eben nicht Altersheime sind im Sinne von Ghettoisierung von alten Menschen, weil das können wir nicht machen, wenn in Zukunft 50% der Leute über 60 sind. Das funktioniert nicht. Dann können wir die nicht irgendwie in irgendwelchen Cursana-Heime ghettoisieren, sondern du brauchst Konzepte, wo Leute in Mehrgenerationshäusern oder in WGs, wo manche mobiler, manche nicht mehr so mobil sind. Du musst das Problem an der Wurzel lösen. Und wir müssen auch nicht mehr forschen auf Lebensverlängerung, sondern Lebensqualitätverlängerung. Was hilft uns das, wenn wir Leute mit Alzheimer irgendwie bis 95 retten, die mit irgendwie 78 im Endstadium schon oder kurz vorm Endstadium sich befindet? Das ist ja noch, glaube ich, eine wichtige andere Lösung. Bei Gastro kann man, glaube ich, viele Sachen. Also Logistik würde ich sagen, ist ganz spannend. Bei Logistik ist, glaube ich, die Technologie tatsächlich der Approach. Bei Pflege kann man es bestimmt ein bisschen besser machen, aber da ist es die Aufwertung des Jobs in vielerlei Hinsicht und aber an den eigentlichen Ursachen arbeiten. Und bei Gastro kann man es, glaube ich, tatsächlich mit Geld lösen und mit Zuwanderung auch, also dadurch, dass es ein wirklich gering
qualifizierter Job ist. Also ich fasse zusammen, wir fangen jetzt an, jeden Tag Rückenübungen zu machen, trinken weniger Alkohol und ernähren uns ein bisschen gesünder. Und mehr Bewegung auch. Also
ich meine 10.000 Schritte kriege ich halbwegs gut zusammen, aber das ist, glaube ich, auch noch super wichtig. Und nicht und Vereinsamung ist bei allen. Ich glaube, das größte Problem ist, sofern du gesellschaftliche Kontakte hast, dann bewegst du dich automatisch, du lebst gesünder, du kochst und kriegst nicht einmal am Tag deine AVO Asiate geliefert. Das kann ja nicht funktionieren. Wie
willst du gesund bleiben, wenn du so lebst? Ich hatte mal überlegt, so ein Alibi-Arbeiten für ältere Herrschaften zu machen. Die haben dann jeden Tag Meetings, ein paar Zoom-Calls. Ja,
aber warum Alibi? Ich verstehe nicht, warum du das sagst, aber es muss gar kein Alibi sein. Die haben ja Fähigkeiten und die können ja Dinge. Also das brauchen wir außerdem. Ich glaube, dass du so ein Freiwilliger, hoffentlich nicht, weil sie die Rente aufbessern müssen, aber weil wir haben ja Arbeiterlosigkeit. Das heißt, ein Rentner, der jetzt noch halbtags arbeitet, nimmt niemanden seinen Job weg, höchstwahrscheinlich. Und wenn jemand noch Kuchen backen will für einen Kaffee oder die, keine Ahnung, Bäume schneiden im Garten oder was auch immer die Qualifikation ist, wir brauchen diese Leute alle. Idealerweise, es gibt ja durchaus Leute, denen Arbeit mehr, es gibt Leute, die wollen ihr Lebensamt sozusagen verdient beenden und das ist total okay. Aber es gibt auch Leute, die sagen, eigentlich hätte ich gerne noch ein bisschen gesellschaftliche Interaktion. Ich würde gerne noch zweimal die Woche für vier Stunden irgendwas machen. Und wenn es Ausbildung ist oder
Ich will gerade überlegen, ob wir beide dann mit unseren dritten Szenen noch den Podcast aufnehmen und dann immer nochmal so mit dem Rollator zum Mikrofon hinstellen und dann immer nochmal,
die Technik ist immer noch so schlimm wie damals. Und dann gucken wir so, unsere Hörer sterben uns weg. Beim Podcast bewegen wir uns so wenig. Wir müssen dann irgendwas beweglichen Podcast machen,
ein Reisepodcast. Einer muss den anderen dann mal irgendwo hinführen und der andere hat nie Bock
darauf. Jetzt bin ich schon wieder hier in diesem Top Hotel. So, du bist hier, wann merkst du es? Freitag, du warst schon wieder beim Lunch, deswegen, ich lese mal die nächste Frage vor, da darfst du gerne als erstes darauf antworten. Ich hoffe, die Frage war ausreichend beantwortet. Wie gesagt, finde ich unmittelbar den Podcast ganz empfehlend. Welche Skills sind eurer Meinung nach unerlässlich, slash hilfreich in der Tech-Branche? Was würdet ihr im Nachhinein an eurer eigenen Laufbahn, das machen Glöckler wahrscheinlich alles, außer mich anrufen, welche typischen Fehler seht ihr bei anderen jungen Menschen, wo ihr einen anderen Standpunkt vertreten würdet? Das sind drei Fragen, falls du es nicht gemerkt hast. Wir fangen mal mit der ersten an. Welche Skills sind deiner Meinung nach unerlässlich? Produkt, Produkt, Produkt. Was ist denn Produkt für eine Skill? Was ist denn dafür? Naja, indem man sich überlegt,
was für ein Produkt man bauen müsste und dann schaut, wie man dieses Produkt bauen kann und je nachdem in welchem Umfeld es entweder selbst macht oder halt, ja, wie man es machen kann.
Welches Fach muss ich abwenden in der Schule? Wie bereite ich mich darauf vor?
Naja, am besten machst du es selbst. Die Leute, die mich immer faszinieren, sind die, die eigentlich von Anfang bis Ende selbst ein Produkt entwickeln können, in verschiedenen Ebenen. Das kann sein, dass jemand... Wie komme ich dann? Legotechnik? Damit kannst du anfangen. Du hast beispielsweise doch mit WordPress einfach Webseiten gebaut und damit also Content geschrieben auf WordPress-Seiten und dann dein schönes Affiliate-Modell drauf gehabt. Also günstiger Traffic bekommen und den dann monetarisiert. So gab es schon Leute, die das sehr, sehr früh gemacht haben. Dann habe ich mal einen Praktikanten gehabt, der hat sich selbst, der hat BWL studiert, hat sich selbst das App-Entwickeln beigebracht und eine super App gebaut, die er dann für 99 Cent im App-Store verkauft hat.
Also dann willst du ein Produkt, also du willst Produkt, Produkt, Produkt und beweisen durch Start Building sozusagen. Also bebau irgendwas, egal was. Ob es jetzt ein Raspberry Pi ist, der deinen Rasensprenger kontrolliert oder ein WordPress oder eine kleine App oder so.
Genau. Irgendwas, was dir einen Mehrwert bringt oder mit dem du Geld verdienst. Ich würde eher das Erste darin nehmen. Also das, mit dem du was lernen kannst und dann gehst du davon weiter. Und dann kannst du dich in zwei Richtungen entwickeln. Das eine ist, du gehst mehr in die Schiene, dass du mehr selbst entwickelst und selbst baust und gehst eher in diese Entwicklungsschiene. Also wirst dann Entwickler, studierst dann vielleicht auch wie man, also ja, Informatik. Oder das andere ist, du schaust dir an, okay, was muss ich als Person machen, damit Entwickler einfach entwickeln können. Wie schreibe ich gute Stories? Wie überlege ich mir ein gutes Produkt? Wie spreche ich mit verschiedenen Stakeholdern, um das zu machen? Und in der jetzigen Phase, also wenn ich jetzt 20 wäre, 25, würde ich halt mir angucken, okay, was sind die Tools gerade am Markt, mit dem ich als Nichtentwickler Sachen bauen könnte. Und das kann ja alles sein. Das kann auch ein Podcast sein, kann auch ein Newsletter-Business sein, was auch immer. Man kann ja in unserer jetzigen Zeit wahnsinnig viel machen und die Tools sind ja fast alle sehr einfach
zu erklären mittlerweile. Okay, dann würde ich mal ein paar Soft-Skills machen, wenn du so produktlastig bist. Ich glaube, die ultimative Skill ist, das sagt Philipp Westermeyer, sagt das auch immer, ich glaube tatsächlich, Neugier ist unerlässlich und ist etwas, was ich immer versuche irgendwie rauszufinden bei Kandidaten und Kandidatinnen auch. Das klingt natürlich total banal, aber ich glaube, es ist, um das so ein bisschen aufzudröseln, ich glaube, was dazu gehört für mich ist, aus Eigenmotivation zu lernen. Also, dass Menschen Dinge verstehen wollen, nicht zum Lernen animiert werden, weil das kann eh nicht funktionieren. Also, dass sie, ich frage zum Beispiel in Interviews immer, wem folgst du, was liest du, wie bildest du dich weiter, wer ist gut und vor allem, warum ist jemand gut? Also, jeder sagt, die drei Twitter Accounts, die vielleicht mit Versio relevant sind, kann jeder sagen, aber warum jetzt die und nicht andere oder warum? Ich glaube, das hilft einem zu erklären, ob Leute wirklich daraus was lernen wollen und breite Interessen haben. Ich glaube, das ist für die, die Frage war jetzt für die Tech-Szene, aber ich glaube, selbst für eine breitere Industrie oder Zukunft ist das eine super wichtige Skill. Jemand, der neugierig ist, wird immer neue Lösungen finden, wird immer innovativ sein und wenn nicht, wird er aus reiner Faulheit wahrscheinlich trotzdem bessere Lösungen bauen. Dann glaube ich, eine super wichtige Skill ist auch nicht nur für Tech, sondern insgesamt Priorisierung. Also, du kannst es aus Produktsicht sehen, dass diese Einschätzung von Aufwand und Impact, also dass Leute nicht einfach Dinge in Reihenfolge abarbeiten, sondern sie gut verstehen, wo schaffe ich mit wenig Aufwand den größten Impact und andersrum, was ist auch unerlässlich. Also, was muss gemacht werden und dann von den Nice-to-haves, wie kriege ich am meisten Impact mit gegebenem Aufwand oder andersrum mit gegebenem Aufwand den maximalen, ja du weißt schon, mit den, ja, den, irgendwas mit 80, 20. Den gegebenen Output mit minimalem Aufwand, meine ich natürlich. Total schädlich zum Beispiel ist Perfektionismus, gerade in der Softwareentwicklung, wenn du Leute hast, die Dinge nicht starten, weil sie nicht perfekt sind, die Ausreden finden, dass sie das und das nicht können und das und das nicht können, weil dann in zwei Prozent der Fälle der Browser abstürzt oder so, das ist absolut tödlich und kostet dich Jahre am Ende. Das heißt, diese sehr gesunde Priorisierung und auch wirklich die Fähigkeit, Dinge hinten überfallen zu lassen, wenn sie, also genau zu wissen, was, da muss man vielleicht wieder differenzieren, wenn du im Banking arbeitest, kannst du sowas nicht machen, so da müssen Dinge funktionieren. Aber wenn du eine SaaS-Software baust und du bist in den, vor der Series A noch, dann, weil das für irgendeine Berufsgruppe oder irgendjemand, der in Luxemburg wohnt oder was weiß ich, nicht funktioniert, dass Leute dann sagen, das können wir jetzt nicht live schalten, sowas finde ich unerträglich und finde es dann auch schwer, mich zu kontrollieren, ehrlich gesagt. Das ist einfach fucking scheißegal, ist fucking scheißegal, weil es gibt zehn andere Leute, die das Produkt gerade nicht nutzen können, weil es nicht rauskommt oder wenn man das bauen würde, stört es eventuell, also wie auch immer,
ich glaube, es ist klar geworden, was ich meinte. Meine Frage dazu, wann war das letzte Mal, dass du angesprochen wurdest, ob die Webseite auch auf EA4 funktioniert?
Das ist ein super Beispiel zum Beispiel, dass irgendein Browser mit 0,36% Verbreitung crasht. Ja, sehr gutes Beispiel. Oder im Opera nicht, das geht im Opera nicht und irgendein Entwickler nutzt Opera. Das ist eine gute Übung. Es gibt eine Website, die das macht. Ich finde es super, du kannst, du müsstest mal Umsatz nach Browser-Typen oder Tech-Setups, also Betriebssystem mal Browser aufspalten, dann siehst du, dass so viel auf fucking iOS, schön fürs Fluchen, aber so viel auf iOS sitzt, dass danach schon mal lange nichts kommt, so dann musst du halt fix Chromium noch hinbekommen und alles andere ist schon relativ egal, wie auch immer. Also, Priorisierung ist wichtig und dann, das geht so ein bisschen in die Richtung, die du gesagt hast, so ein rudimentäres Verstehen. Ich finde nicht, dass jeder STEM-Berufe machen muss und jeder programmieren können muss. Ich glaube, dass es unerlässlich ist, ein rudimentäres oder grundsätzliches Verständnis für Programmierung zu haben, was für mich heißt, dass ich die Fähigkeiten oder Möglichkeiten einer Datenbank verstehe oder welche Abfragen sind sinnvoll live zu machen, welche gecached und welche sollten gar nicht irgendwie dynamisch abgefragt werden, sondern einfach gestoert werden irgendwo. Was sollte ein Parameter sein und was sollte hart gecodet sein? Solche Dinge, also was ist eine effiziente Softwarearchitektur? Und ich bin immer wieder enttäuscht, dass selbst CTOs teilweise, die allermeisten schon natürlich, aber es gibt, ich kenne CTOs, die, und bitte keiner, es sind meistens Leute, mit denen ich ganz kurz arbeite, also die ich beurteile eher als Leute, mit denen ich arbeite. Die, mit denen ich arbeite, können das alles gut. Die kein intuitives Verständnis dafür haben, was funktioniert und was effizient ist im Sinne von Aufwand und Ertrag. Genau, ich glaube, das ist wichtig zu verstehen. Dazu hilft es auf jeden Fall selber mal irgendwie ein bisschen einfach programmiert zu haben oder was gebaut zu haben. Es reicht aber auch so ein regelmäßiger Austausch in der Produktfunktion oder mit Tech-Learn. Ich glaube, das sind so die drei Sachen, die ich machen würde. So, dann was würdest du Status heute anders machen? Was bereust du? Was würdest du, wenn du nochmal an irgendeinem Scheideweg in deiner Karriere standest, was hättest du gerne anders gemacht im Nachhinein oder früher gewusst oder wie auch immer du eine halbwegs sinnvolle Antwort dafür zusammenge-scratcht bekommst? Ich hätte dich früher genervt mit dem
Podcast. Ich hätte wahrscheinlich nicht in Deutschland studiert, sondern eher in Amerika.
Kommt man in Stanford auch mit Bezahlen rein? Ja.
Achso, da hättest du es auch nochmal. Nein, aber ich hätte wahrscheinlich auf irgendeiner amerikanischen Uni gespielt. Oder lass uns einfach sagen, an einer anderen Uni, das wäre doch auch schön gut. Egal, Hauptsache Uni. Wahrscheinlich hätte ich versucht, mit irgendeinem Sport-Scholarship in irgendeine Uni zu gehen. Mit Golfen? Gibt es Unis, wo man mit guten Golfen reinkommt? Klar, klar. Golf oder Fußball, Basketball oder so. Also ich habe viele Bekannte, die irgendwo gespielt haben und so in die Uni gekommen sind. Aber das habe ich erst gecheckt,
als es schon viel zu spät war. Und Unis sollten mal Stipendien für Civilization und Siedler und Age of Empires High Scores vergeben. Das wäre viel, viel sinnvoller, ehrlich gesagt. Ich baue mal eine Uni. Irgendwann, wenn es die Stiftung Philipp Glöckner Stiftung gibt, dann baue ich eine Uni, wo die Stipendien nach einem Civilization Deathmatch vergeben werden. Gibt es doch bestimmt schon. Es gibt doch bestimmt irgendwelche verrückten
Unternehmer oder Unternehmerinnen, die Leute sponsoren, die dann spielen und dadurch studieren. Auf jeden Fall. Wenn nicht, wäre es krass dumm. Also wenn nicht, wäre das eine Marktlücke. Ja, das glaube ich. Ich weiß nicht, ich habe mich ja nach der Uni sofort selbstständig gemacht. Manchmal denke ich, okay, vielleicht wäre es auch sinnvoll gewesen, mal für eine große Tech-Firma zu arbeiten. Aber auch das war irgendwie 2008 noch nicht so wirklich.
Aber in Hamburg, also noch einfacher geht es ja nicht. Du konntest einen Browser aufmachen und dann hast du in Hamburg gewohnt.
Ich habe damals noch nicht in Hamburg gewohnt, sondern halt noch in der Reben-Uni. Aber da standen die Tech-Firmen noch nicht Schlange. Das Einzige, was ich mir damals angeguckt habe, war Amazon, so ein Lager. Damals kam das nicht so gut an, dass die alle gesagt hatten, dass die so unglaublich penibel aufs Geld gucken. Jetzt finde ich das natürlich wesentlich smarter als damals. Und sonst muss man auch die Fehler machen. Ich finde eher, wenn es jetzt direkt zur nächsten Frage geht, also welche typischen Fehler seht ihr bei jungen Menschen? Ich sehe eher so, dass viele, die sehr motiviert sind, halt einen sehr gerade- dienigen Weg gehen möchten. Ich weiß nicht, ob das immer so der Beste ist.
Ich finde, Fehler vermeiden, das ist glaube ich eine total doofe Einstellung. Denn dann kommst du irgendwann in so ein Beamten-Mikado-Ding, dass du im schlimmsten Fall nichts mehr tust, weil du Fehler vermeiden willst. Ich glaube, das ist immer ein sehr schlechter Ratschlag, Fehler vermeiden. Also irgendwie aus Angst Dinge nicht tun. Das führt wahrscheinlich nicht zum guten Ergebnis. Es ist immer wichtig, dass du irgendwas daraus lernen kannst, aus Fehlern, aber Fehler vermeiden aus Karrieregründen. Dann wirst du, also die Gefahr ist relativ groß, dass du irgendwie so ein Cover-my-ass-Beamter in irgendeinem Corporate wirst. Oder?
Ja, was auch nicht schlimm ist, aber was mich sehr traurig machen würde.
Okay, was für Fehler siehst du sonst noch bei der Jugend?
Weniger. Ich finde überhaupt nicht, dass die Jugend so lame und so ist, wie es oft von älteren Leuten gesagt wird. Ich bin meistens überrascht, also die Leute, die so an uns kommen oder die ich immer so mitbekomme, denke ich eher so, dass die schon wesentlich weiter sind, als ich es zu deren Alter war. Also ich bin eher immer positiv überrascht.
Lobar. Genau. Wie sie es sagen. Was meinen die Älteren?
Die haben alle Drive, die machen alle irgendwas. Ich denke oft, dass sie irgendwie mit 18 oder so schon so weit sind, wie ich vielleicht mit 25 war. Pip guckt jetzt und denkt so, nee, er nicht. Er denkt alle, die sind dumm, die Kleinen.
Nee, aber nicht dumm als du. Nein, nein, nein, Spaß.
Lass uns erst mal über deine Laufbahn sprechen. Wir nehmen uns jetzt mal die nächsten 20 Minuten Zeit. Erklär uns doch mal deine ganzen Fehler. Wo wärst du damals gerne anders abgebogen?
Also ich brauche nicht 20 Minuten. Das soll nicht heißen, dass ich nichts falsch gemacht habe, aber ich glaube, dass ich im Nachhinein, es gibt glaube ich karrieretechnisch nichts, was ich wirklich bereut habe. Ich habe nicht lange genug überlegt. Ich glaube, es ist schon wichtig, dass man sich so gut wie möglich auf sein Glück vorbereitet und das Glück dann auch zulasst. Also dass man sich opportunistisch Chancen greift. Die meisten Leute, die ehrlich sind, werden immer sagen, ihre Karriere ist ein Ergebnis von vielen Zufällen. Das war auch bei mir so. Es gibt diesen Spruch, 50% des Lebens ist Showing Up oder morgens aufstehen und irgendwo hingehen. Ich glaube, du musst diese Chancen schon ergreifen, um diesem Glück quasi die Bahn zu geben. Es gibt nicht so Once in a Lifetime Chancen, glaube ich. Es gibt schon auch Dinge, die man ablehnen muss. Also wenn man sich nicht wohl fühlt, dann erst schwer. Wie unterscheidet man? Du brauchst einen moralischen Kompass letztlich. Ich glaube, prinzipiell sollte man im Zweifel eher aufs schnelle Boot drauf springen, aber eben auch nicht auf alles. Ich finde es falsch, zu früh zu optimieren. Also dieses nichts, keinen Fehler machen, eine vorgezeichnete Laufbahn mit total viel Stringenz zu verfolgen. Das kann natürlich total erfolgreich sein, wenn man von der LSE ins Investment Banking, in private equity reinkommt. Toll, wenn das funktioniert. Und natürlich gibt es diese Fahrtabhängigkeit, dass die Karriere immer ein bisschen von deiner Vorstation geprimed wird. Aber ich glaube, es gibt genauso viele Beispiele, wo Leute sehr spät, sehr unverhurft irgendwie was Gutes machen. Ich glaube, am Ende gibt es schon so was Art Schicksalhaftes, dass du das, wofür du gedacht bist, in der Regel am besten können wirst. Trotzdem brauchst du Disziplin, da hinzukommen. Also es soll nicht als, lass dich mal schweben und im Flow irgendwo hintreiben. Das glaube ich nicht. Du musst in jedem Job immer das Beste machen. Aber ich glaube, dann kriegst du das, wofür du bestimmt bist. Und ich habe das Gefühl, oder ich bin dankbar dafür, dass es bei mir einigermaßen gut funktioniert hat. Eine Sache, die ich glaube ich falsch gemacht habe, ich habe mich zu lange wenig innerhalb der Industrie ausgetauscht. Also bei Ideale haben wir immer so ein bisschen teilweise Anerzungen bekommen, teilweise über uns selber gedacht, dass wir so die Steinmetze-Freimaurer des SEOs sind und wir dürfen niemandem sagen, was wir machen, weil wir uns einiges darauf eingebildet haben. Das soll nicht überheblich klingen. Ich glaube, wenn du glaubst, dass du das, was du machst, richtig gut machst, dann musst du vielleicht einfach ein bisschen älter werden, um zu sehen, dass es auch cool ist, das weiterzugeben. Ich persönlich habe das auf jeden Fall, glaube ich, nicht genug gemacht und mich nicht genug ausgetauscht. Sonst hätte auch ich noch besser werden können, weil man natürlich selber dabei auch lernt. Ich war irgendwie nach vier Jahren das erste Mal auf irgendeiner Konferenz und gesprochen auf Konferenzen habe ich erst, nachdem ich bei Ideale weg war und dann noch nicht mal über SEO, weil ich immer noch dachte, das wäre nicht schlau, weil ich immer noch gesehen habe, dass die meisten Leute es, glaube ich, nicht verstehen, was wir machen. Das ist im Nachhinein aber vielleicht nicht so, das war taktisch nicht total dumm. Es gibt gute Gründe dafür, aber ich glaube, langfristig ist es nicht schlau. Ich glaube, es ist schlau, so früh wie möglich, sobald man was hat, für das man steht oder sich selbst ein bisschen erkannt hat, eine Personal Brand aufzubauen. Es ist nicht, dass ich das bereue oder so, aber ich glaube, das ist schlau, wenn man weit kommen möchte. Ich kenne kaum Leute, die sehr exponierend, sehr erfolgreich arbeiten. Das ist natürlich ein Wahrnehmungsbias, ein Survivor-Bias. Du siehst die Lautesten natürlich immer am meisten und das verzerrt natürlich die Wahrnehmung ein bisschen. Aber ich glaube schon, dass es schlau ist, stringent und zielstrebig zu kommunizieren, sobald man was gefunden hat, für das man stehen möchte. Wie gesagt, ich glaube, es ist wichtig, auch Chancen abzulehnen. Es gibt noch nicht dieses Once-in-a-Lifetime-Problem, dass du irgendwie nachts im Bett liegst und du musst dich zwischen zwei Jobs entscheiden und du hast das Gefühl, das wird jetzt das Einzige sein, was dein Leben entscheidet. Ich glaube, das ist nicht so. Ein gutes Beispiel zum Beispiel, wie ich ins Rocket-Umfeld gekommen bin, ist ja, dass Oli Samba mich gebeten hat, ihm ein Idealo nachzubauen, oder einen weiteren Preisvergleich. Ich habe das mehrmals, also nicht nur einmal, sondern mehrmals ablehnen müssen. Natürlich denkst du, dann war es das halt mit Rocket. Das ist das im wahrsten Sinne des Wortes, das Schnellboot und du hast gesagt, ich will keinen Sitz haben. Das ist ja furchtbar dumm, aber Idealo nachzubauen war definitiv nicht das, wie ich mich gesehen habe für die Zukunft. Und ich hielt es auch wirtschaftlich für keine gute Idee. Fakt ist aber, dass ich dadurch dann an Ladenzeilen gearbeitet habe, die dann nach elf Monaten oder so break-even waren und ich danach wahrscheinlich jedes Rocket-Projekt hätte machen können, was ich wollte. Also ich glaube, es ist schon auch wichtig, Nein zu sagen, wenn man hinter was nicht steht. Deswegen sollte man nie für Geld oder für die Karriere die eigenen Werte verraten. Das Geld und der Erfolg kommt, wenn er für dich vorgesehen ist, glaube ich immer wieder. Und deine Reputation gleichzeitig ist aber unbezahlbar. Die nochmal zu ändern nachträglich ist, glaube ich, superschwer. Und das wäre so. Ja, ich überlege, ob ich was wirklich bereue, aber eigentlich...
Bei so Momenten, wo du denkst, hier fällt die Welt zusammen, im Nachhinein alles gar nicht so schlimm, wie es damals gefühlt ist.
Ich hatte einmal aus Karriere-Sicht eine Panikattacke. Das ist ein guter Punkt, also wirklich körperliche Panik. Ich überlege gerade, aber das Traurige daran war, dass ich bis heute glaube, dass ich es nicht hätte. Das Traurige ist, dass ich daraus nicht viel lernen konnte, ehrlich gesagt. Das hat meinen Kompass schon nochmal geschärft. Aber es ist... hätte ich daraus... hätte ich das... Also ich hätte mir natürlich gewünscht, dass das nicht passiert. Aber das gehört ja zu meinem Leben und das hat mich ja hierher gebracht. So muss man dann ja auch an die Vater-Abhängigkeit glauben. Vielleicht wäre ich sonst jetzt nicht hier.
Sonst hättest du diesen Podcast nicht gegeben, wenn ich dich damals nicht so gesehen hätte.
Höchstwahrscheinlich. Und das andere wäre... Es bringt ja nichts, was zu bereuen, wenn du es... Ich würde es im Zweifel wieder entscheiden, weil ich hätte es nicht gesehen, was mich am Ende getroffen hat, weil es nicht absehbar war, meiner Meinung nach. Und von daher... Das war auf jeden Fall etwas, worauf ich gut hätte verzichten können, einerseits. Andererseits ist es schwer, daraus irgendwas zu lernen, so richtig.
Wahrscheinlich mit wem man zusammenarbeiten möchte und mit wem nicht.
Ja, das sagt dir jeder. Soziopathen sind halt einfach gut darin, Soziopathen zu sein. Klar. Und wenn Leute dich beliegen wollen, dann beliegen sie dich.
Was willst du machen? Nur als jüngere Person, wenn man jetzt sagt, was man lernen soll, je jünger man ist, umso mehr vertraut man vielleicht noch oder denkt, dass das alles gut ist, dass die ältere, seriösere Person schon genau weiß, was sie tut und dass sie mich nicht verarschen wird.
Das ist ein guter Tipp. Also das Ding ist, ich wusste es tatsächlich nicht oder hatte ein gutes Bauchgefühl. Aber es gibt ja auch Leute, die ein schlechtes Bauchgefühl haben und dann trotzdem Dinge tun, weil sie glauben, das wird schon wieder. Das würde ich definitiv nie tun. Ich glaube, man kann immer noch aufs Maul fallen, wenn man ein gutes Bauchgefühl hatte und sich dann trotzdem irrt. Das passiert definitiv. Aber was man nie machen soll, weil dann kannst du dir das immerhin verzeihen. Und es wären es doch 20 Minuten. Weil das wirst du dir immer verzeihen können, dass du ein gutes Bauchgefühl hattest und dann wurdest du irgendwie hintergangen oder es hat was nicht funktioniert. Da konntest du halt am Ende nichts für. Aber wenn du von Anfang an ein schlechtes Bauchgefühl hast, also jemand sagt, mach doch mal was mit dem und du so, boah, ich mag den eigentlich gar nicht und wir haben so andere Ansichten, das wird wahrscheinlich nicht funktionieren. Weil A, du wirst ja nie sehen, was du verpasst hast wahrscheinlich. Das wirst du höchstwahrscheinlich nicht bereuen. Und gleichzeitig, wenn du gegen deine eigene Überzeugung was gemacht hast, für andere oder weil du dachtest, das wird schon oder so, dann musst du es später dir zuschreiben als Fehler. Und auch den Fehler kann man mal machen, aber das ist deutlich schwerer, glaube ich, zu verknapsen, als wenn man einigermaßen unverschuldet oder überraschend in irgendwelche dummen Situationen gekommen ist.
So, genug Real Talk, jetzt lass mal Zahlen machen. Was macht Bill.com und wie waren die Earnings?
Da hast du jetzt Angst, dass... Ist dir sowas noch nicht passiert? Ich mache hier Scripties und du... Willst du eigentlich noch was nachlesen? Na gut, dann machen wir Bill.com.
Du kannst gerne noch was nachlegen.
Ich weiß ja nicht, was die Fragen sein werden. Ich muss noch ein paar Background Gespräche führen vorher und dann komme ich nochmal auf das zurück.
Zufällig kam hier noch eine Frage rein.
Warum hat Glück dann neuerdings, wenn wir ein Hemd anfragen, zum Beispiel viele Leute, die das Ganze... Für den Style.
Ich mache doch jetzt hier die Yandilei-Transformation. Mich gibt es jetzt nur noch im Hemd.
Ich glaube, du racest schon wieder heimlich irgendwelche Runden oder so. Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Keine spezifischen Kauf- und Anlageempfehlungen. Keine Anlageberatung, keine Rechtsberatung, keine Steuerberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Verantwortung für solche Trades liegt bei euch. Philipp und Philipp haften nicht vor eure Verluste. Philipp und Philipp und Philipp können ihr Risiko... Position der HörerInnen nicht einschätzen. Ihr entscheidet selber, was ihr kauft und tragt dafür auch die Verantwortung. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.io slash disclaimer nachlesen. Also, Bild.com ist im weitesten Sinne ein Debitoren-Management-Tool, würde ich es nennen. Was vor allem dadurch auffällt, dass es in allen SaaS-Rankings, wo man das Revenue wachstungen mit Profitabilität und so weiter, wo man sich die Rule of Forty zum Beispiel anschaut, insbesondere im Vergleich zur Bewertung, ranken die immer relativ gut tatsächlich. Und sind immer eine der Top-Aktien. Wir haben die aber noch nie so wirklich angeschaut, wenn ich mich recht erinnere. Deswegen würden wir mal drauf gucken. Das sind heute 15% im Plus übrigens. Wow. Ich glaube, weil sie gestern reported haben, waren über Nacht 19% im Plus. Jetzt sind es noch 15% übrig. Sind 18 Milliarden wert. Sie waren vorher bei 78 Millionen, sind jetzt bei 200. Dann sind es 150%, 156% gewachsen. Also deswegen, dementsprechend, wenn ich jetzt hier die Rule of Forty mal durchziehe, Sekunde. Ach geil, die habe ich noch gar nicht drin. Aber kann ich im Kopf ausrechnen. Also wenn wir das Operating Margin mal nehmen, statt Operating Cashflow ist minus 10 Millionen. Das sind 5% bei 200 Millionen. 150% Rule of Forty. Noch kurz abschließen. Also sie wachsen brutal dreistellig über die letzten Quartale. Also seit Q1. Achso, die haben ein abweichendes Finanzjahr auch. Kann man im Sheet ganz gut sehen. Also sind die letzten vier Quartale über 100% gewachsen. Haben eine Gross Margin von 78,3. Die leicht ansteigt immer weiter. Das ist natürlich gut. Das ist so in dem Bereich, wo man sein will mit Software. Die Kosten steigen langsamer. Naja, je nachdem. Jetzt gerade steigen sie langsamer. Das kann man noch nicht abschließend sagen. Operative Marge ist noch minus 36%. Oder wenn man eine Sonderabschreibung mit rein nimmt, minus 40%. Tatsächlich ist das bei so viel Wachstum natürlich aber okay. Pro Forma. Und dann eben der Operating Cashflow ist minus 10 Millionen. Das wären minus 5% von 200. Damit wäre die Euro 40 oder 50. Und was jetzt aber besonders ist, ist, dass Bill.com sehr anorganisch wächst. Also durch Übernahmen. Man muss eigentlich da immer das organische Wachstum trennen von dem M&A-Wachstum. Denn Bill.com hat zuletzt Divi übernommen und Invoice2Go. Dadurch kommen natürlich diese hohen Wachstumsraten zustande. Das heißt nicht, dass sie wie blöde neue Kunden gewinnen. Das tun sie schon. Sie hatten im Vorjahr 121.000 Kunden. Jetzt haben sie 158.000. Das ist das organische Wachstum, ihr eigenes. Dazu kommen aber 20.000 Divi-Kunden und 220.000 Invoice2Go-Kunden. Also, das ist halt die Mischung. Man muss das so ein bisschen dissektieren. Ich muss mal gucken, was die kosten. Man zahlt dafür 30 mal Sales. Und das ist für jetzt schon relativ teuer, würde ich sagen. Dafür, dass der Operating Cashflow gerade mal so plus minus Null ist. Und es ist, Sekunde, muss ich mal überlegen. Market Cap ist jetzt noch 16 Milliarden. Die geht ja heute wieder hoch, also doch eher 17, 18 Milliarden. Und sie sind schwer negativ noch. Ich finde es unheimlich schwer, mir ein Urteil zu bilden. Also man müsste wirklich das auseinandernehmen. Also man wird natürlich krass verwässert. Da habe ich die Shares hier drin. Share-Base-Compensation, sieht man, geht brutal hoch. Die Anzahl der Shares, da sind allein im letzten Jahr um 25, 26 Prozent gestiegen. Wenn ich hier nochmal raufgehe, es gibt 104.000 Shares. Also du wirst rund 25 Prozent verwässert, Year-over-Year, womit dann die Übernahmen finanziert werden und die Share-Base-Compensation. Ich finde es schon relativ teuer. Und die Frage ist, die können halt nicht ewig andere Tools auftraufen. Ich würde mir hier nochmal die Investor-Presentation anschauen. Was noch gut ist, was ich gerade sehe, ist die Net-Dollar-Retention-Rate ist 131. Das war vorher nur 124. Das ist eine sehr gute Net-Dollar-Retention. Kunden geben also 31 Prozent mehr aus im Jahr. Okay, das Wort Organic kommt nicht von der ganzen Präsentation. Dann kriegen wir es doch nicht auseinandergenommen, befürchte ich. Das sagt ja auch was. Also man kann ja sagen, ihre eigenen Customers sind von 121 auf 158 gestiegen. Das sind rund 30 Prozent, wenn ich mich nicht irre. Und dann ist die DBNA auch 131, haben wir gesagt. Das heißt, dass das Organe, ach so, so können wir uns dem annähern. Das ist ja schlau. Das organische Wachstum müsste also 70 Prozent sein, wenn ich mich nicht irre. Nämlich 1,3, das ist das Kundenwachstum, mal 1,31, das ist die Net-Revenue-Retention. Dann sind wir bei 70 Prozent organisch. So, und dann ist es nämlich wieder problematisch, dass die Operating-Margin minus 40 Prozent eventuell wäre. Obwohl, wir haben gesagt, der Cashflow ist nur minus 5 Prozent. Dann wäre 70 immer noch gut, dann wäre die Rule of Forty aber dann eben nur noch 25 und nicht mehr 150. Und dann, ja, 30 mal 10 ist schon ziemlich teuer. Ich weiß nicht. Und insgesamt machen sie, also die machen 500 Millionen Umsatz und sind sie 18 Milliarden wert. Also es sieht ganz gut aus, aber es ist fair bepreist und es ist mir ein bisschen zu intransparent durch diese M&A. Es ist eigentlich total klar, dass sich diese Wachstumsraten verlangsamen würden. Ich würde sie tendenziell eher, ich würde sie nicht shorten, aber ich würde sie eher shorten als long gehen gerade, weil ich glaube, es ist sehr absehbar, dass die, einerseits werden sie Synergie-Effekte haben, dass die operative Marge sich ein bisschen verbessert, während sie diese Post-Merger-Integrations machen von Divi und Invoice2go. Andererseits wird das Wachstum sich aber dann eben auch auf das organische Wachstum verlangsamen und das wird wahrscheinlich zu Enttäuschungen und sinkenden Kursen führen. Aber sie liefern gute Zahlen ab. Also sie haben jetzt positiv überrascht, haben einen besseren Outlook als gedacht gesendet, deswegen 20 Prozent hoch oder 14 sind noch übrig jetzt. Sie sind auch wahrscheinlich, ich gucke mal kurz, was die Year-to-Date-Performance ist, aber die wird hervorragend sein. Digga, das kann nicht sein. Wir haben einen Zoom-Call, aber ich kann hier nicht mal im Chart in Google Finance rumklicken. Wie schlecht kann man sowas programmieren? Dass dieses ganze schöne asynchrone Internet, ey, das einfach gar nicht funktioniert.
Gut, man muss dazu sagen, wir haben aber auch eine harte Latenz.
Ja, wir haben ein bisschen Latenz, aber das ist ein gutes Beispiel für effiziente Entwicklung. Dass zum Beispiel mal jemand schaut, also ich wette, der Year-to-Date- und One-Year-Chart wird zehnmal öfter angeklickt als sechs Monate oder fünf Jahre. Und die zwei Sachen zum Beispiel zu cachen und in dem Moment, wo ich das eingebe, das zu prefetchen, dass diese zwei Charts schon im Hintergrund vorgeneriert werden, weil die Wahrscheinlichkeit, dass ich das klicke, signifikant hoch ist, würde die User-Experience so krass verbessern. Und dass da mal jemand drauf, jetzt kannst du sagen, das ist eher ein Produkt als vielleicht Technik, aber sich solche Fragen zu stellen, das sind Leute, mit denen ich gerne arbeiten würde. Die checken der Use-Case, wer irgendeine Aktie eingibt und wenn ich schon, sagen wir, mein eigenes Produkt dann nach oben stelle und andere Konkurrenten dafür verdränge, dann macht es halt wenigstens nutzbar. Wie auch immer, sie haben dem Tech-Crash ganz gut gestanden, sind nur minus 20% Year-to-Date, auf Jahressicht ausgeglichen sogar und die letzten fünf Jahre haben sich ja für fünffach sehr gut gelaufen. Ich würde nicht davor warnen, aber ich sehe signifikantes Potenzial, dass durch die Verlangsamung der Wachstumsraten, wenn man keinen neuen M&A-Targets findet, das runtergeht und man muss halt immer bedenken, dass man beim M&A stark verbessert wird. Das wäre so mein Take. Die machen schon viel richtig, sie werden größer, bleiben einigermaßen, also verbrennen nicht zu viel Geld dabei. Also der Cashflow ist eigentlich auf Vierquartalssicht sehr positiv sogar. Kann man nicht sagen, ist gut exekutiert. Ich würde fast davon ausgehen, dass es so sehr altes Software-Management ist, für die das nicht die erste Firma ist, die sie bauen.
Hast du deine On-Schuhe wieder an, auf deiner kleinen Reise?
Oh, ich habe einen Riesenfehler gemacht und zwar habe ich mir blind On-Schuhe gekauft, die ich richtig schick fand von der Farbe und dachte, ich nehme gleich das dritte oder vierte Paar On-Schuhe, die ich habe, nämlich die Größe, die ich immer habe, packe die in meinen Koffer und fahre schön hier nach Sachsen und dann merke ich, die sind mir zu klein. Das finde ich so scheiße, dass ich jetzt gleich nochmal mein Judgment zu den Zahlen überdenken muss.
Moment, Moment, kann es nicht einfach sein, dass deine Füße dicker geworden sind?
Das verbitte ich mir, solche Äußerungen. Also das ist definitiv nicht der Grund. Ich probiere das nochmal, ich mache nachher nochmal ein kaltes Fußbad und check es dann. Aber dass ich bei der gleichen Größe auf einmal mir die Schuhe nicht mehr passen, das finde ich sehr doof. Also das ist für D2C, also ganz ehrlich, das sagt mir, nächstes Mal muss ich wieder in einen fucking Laden gehen und kann die D2C-Experience nicht machen. Das ist nicht gut für die Rohmage von On, eigentlich, wenn das so oft passiert. Aber gut, einmal verzeihe es.
Vor allem nicht gut für die Retourenquote.
Genau, das außerdem. Und die Rohmage leidet übrigens auch. Die leidet aber angeblich unter Flugpreisen, weil die Schuhe unter anderem nach Asien geflogen werden müssen, oder aus Asien hierher wahrscheinlich eher. Und deswegen ist die Rohmage im Vergleich zum Vorjahr von 61% auf 55% runtergegangen. Das ist natürlich nicht so schön, aber lustigerweise reicht das noch, um ein super Geschäft zu machen für On. Schätzt mal, wie viel On noch wächst. Also On macht so Laufschuhe für früher ambitionierte Jogger und hippe Großstädter inzwischen für jedermann. 50% Marktanteil in der Schweiz übrigens an Laufschuhen. Also nicht alle Sneaker, sondern Laufschuhe. In Deutschland um die 10%. In Amerika geht es Richtung 10%.
Die wachsen mindestens 20-30% noch.
Ja, noch 66,6%. Genau zwei Drittel.
Und in welchen Märkten?
Auf 290 Millionen. Also wir haben eine komische Saisonalität. Das Q3 wird nochmal stärker sein, über 300 Millionen. Und dann wird das Q4, weil die im Winter Leute nicht so viel On tragen, schwächer sein. Also eine sehr, sehr gute Chance, dass sie bei 936,5 Millionen auf Runrate-Basis auf jeden Fall die Milliarde knacken. Also sie haben es schon auf Runrate-Basis, wenn du so willst. Aber sie werden es im Gesamtjahr 22 Höchstwahrscheinlich auch schaffen. Wie gesagt, 55 ganz solide Cross-Margin. Ich glaube Nike ist gar nicht so viel besser. 46 sogar nur bei Nike. Krasse Scheiße. Und was machen sie wohl? Also sie haben eine 10% höhere Rohmarge als Nike. Was werden sie machen?
Klamotten machen sie, Abo machen sie. Was machen sie noch? Ich warte auf die Golfschuhe.
Das krasse ist, sie erhöhen die Preise nochmal um 10 Euro. Das heißt, die Cross-Margin wird sich nochmal richtig verbessern. Es sei denn, dass sie es so sehr erhöhen, dass sich die Leute die Schuhe nicht leisten wollen. Aber das glaube ich fast nicht. Ich glaube, die meisten On-Kunden ist es scheißegal, was dieser Schuh kostet. Deswegen ist es schlauer, 10 Euro draufzuschlagen. Damit werden sie wieder mindestens auf ihre alten 60% Rohmarge kommen. Und außerdem schlägt das halt 100% ins E-Bit durch. Also du kaufst halt einen Schuh statt für 120 Euro für 130 Euro. Und On-Verdienteren statt 65 Euro verdienen sie 75 Euro. Das heißt, die Rohmarge geht deutlich hoch. Und du hast eigentlich 10 Euro, die direkt mit ins E-Bit gehen mit jedem verkauften Schuh.
Aber Moment, sie haben doch auch mehr Kosten, oder? Das wird doch teurer in der Produktion, teurer in der Logistik und und und.
Wenn du 10 Euro auf den Preis draufschlägst für den gleichen Schuh, das ist 100% E-Bit. Also es betrifft nur 80% des Sortiments, also es sind umgerechnet 7%. Aber es sind bestimmt die eher häufig verkauften Schuhe. Also ich würde sagen, die Rohmarge geht wieder auf 60% plus hoch. Ich würde sogar, also ich habe echt überlegt, ob ich sie kaufe. Ich finde es ganz spannend. Also sie wachsen mit 67%, haben eine saugute Rohmarge für Sportbekleidung. Das liegt am D2C, ich glaube, weil viel D2C bestellt wird. Und ich wäre viel euphorischer, wenn ich jetzt nicht irgendwie durch meinen halben Kurzurlaub hier ein paar Schuhe, dass ich nicht was wieder zurückschicken muss, mittragen würde und deswegen überall in meinen Birkis Fotos machen muss. So, jetzt überleg mal, die wachsen mit zwei Dritteln gegenüber dem Vorjahr. Von 175 auf 290 Millionen, wie viel Verlust machen sie noch prozentual?
30%?
Sind 9% im Plus. Also sie wachsen mit fast 70% und sind schon operativ, also nach GAP, ob oder nach ihr, das sind Schweizer, also IFRS wahrscheinlich, sind sie 9% positiv. 26 Millionen operatives Ergebnis. Net Income sogar noch höher, warum das? Achso, alle leiden unter Foreign Exchange Problemen, Wechselkursen. Wenn du in der Schweiz bist, scheint das ganz okay zu sein. Nur die Schweizer nicht. Ja, also aus den 26 werden nochmal mit Währungseffekten 49 Millionen cross Net Income. Und das wäre eine Marge von 17% sogar. Haben genug Cash, das Inventar steigt, aber mit 61%, das ist langsamer als der Umsatz. Von daher, das ist logischerweise, wenn du mehr verkaufst, musst du mehr auf Lager haben. Deswegen ist, dass die Inventories hier ansteigen, würde ich nicht sagen. Also man wünscht sich natürlich, dass die Ware sich schneller dreht, aber 61 ist ja kleiner als 66. Von daher ist das gut. Cashflow ist negativ, weil sie einkaufen wahrscheinlich. Das könnte saisonal sein. Adjusted EBITDA ist 10% auch. Verwässern nicht zu stark. Eigentlich richtig geil. So, jetzt muss man sagen, was kosten die? Und die kosten 8x Umsatz. Das ist für einen Sportartikelhersteller schon teuer, das ist doppelt so viel wie Nike. Nike hat ungefähr 14-15% operative Marge. Aber dann überlegst du, dass ONN noch 66% wächst und schon 9% hat. Wie gesagt, das kostet doppelt so viel pro Umsatz Euro oder Dollar oder Schweizer Franken. Aber ich finde, und Nike wächst glaube ich gerade gar nicht mehr, weil die hängen jetzt ihren Vorjahresvergleichen. Weil jeder joggen wollte während Corona, weil nichts anderes mehr durfte. Da hängt Nike sein Vorjahresvergleichen hinterher und macht glaube ich knapp negativ oder plus 4%. So, jetzt warten wir wieder auf dieses langsame Internet. Minus 1% Nike. Und in dem gleichen Markt macht ONN halt plus 66%. Von daher finde ich schon geil und ich glaube mit der Preiserhöhung wird es nochmal richtig gut. Ansonsten geografisch. Europa wächst nur noch 17,5%. Nordamerika verdoppelt sich aber und ist der größte Markt bei Weitem inzwischen. Von den 290 Millionen kommen 181. Das müssten rund 60% sein, würde ich schätzen. Ja, rund 60% sein kommt aus Nordamerika schon. Schuhe wachsen mit 68%. Was nicht funktioniert ist Apparel und Accessories, muss man sagen. Also Sportbekleidung wächst mit 31% und 51% ist zusammen keine 10 Millionen Umsatz. Also das ist eher Merch oder Fanartikel als ein neues Segment. Die Schuhe sind einfach ganz klar das Signature Produkt. Und machen 281 von 291 Millionen. Kommt aus dem... Warte mal kurz. Hier gibt es gerade ein Feueralarm und ich weiß nicht ob das das Hotel ist oder ein Auto draußen. Sekunde, hörst du das? Warte mal kurz.
Ja, da ist ein Auto.
Also Pip ist weg, er überlegt noch, ist es das Hotel oder vielleicht das Auto.
Oder nutzt er einfach die Zeit um sich einmal kurz die Hände zu waschen.
Jetzt rennt er aus dem Bild.
Ich glaube der Podcast wird nie veröffentlicht.
Also es ist der Feuermelder genau vor meiner Tür, aber ich sehe kein Feuer, was soll ich machen?
Ich würde sagen damit ist die Folge beendet und ich mache jetzt noch den Abspann.
Warte mal Sekunde, lass mal kurz gucken was wir noch...
Die Frage von Hakan, die ziehen wir rüber und ich mache jetzt den Abspann.
Ich gehe mal ganz, man soll ruhig und besonnen bleiben. Eigentlich sind wir mit On auch durch. Ich finde die eigentlich geil und mit dem Preiserhöhung wird es super.
Nimm mal mal den Rechner bitte mit.
Ach ja, ich habe die Aufnahme drauf. Pass auf, dann stoppe ich jetzt mal die Aufnahme, du machst die Antwort. Das ist auf jeden Fall first hier.
Okay, ciao, hau ab. So, während Pip seine Sachen jetzt zusammen packt und dem Feuer entflieht, wir hoffen er wird alles gut überstehen und wir geben natürlich noch ein kleines Update, wie das war. Wünsche ich euch ein schönes Wochenende und nehmt euch kurz euren Kalender raus und schreibt am Mittwoch 21 Uhr Doppelgänger in France auf Twitch. Und zwar diesmal mit Juliane Ellers und Anni Schmitz. Wahrscheinlich kennt ihr den Podcast schon, You Never Drink Alone. Wir machen einen kleinen Twitch-Abend zusammen, werden bestimmt das eine oder andere Glas Wein trinken und locker über dies, das, ein bisschen Social Media, ein bisschen Weinbusiness plaudern. Und wer weiß, vielleicht kommt Christoph Gerber später auch noch dazu. Also habt ein schönes Wochenende. Wir hören uns am Mittwoch im Podcast Player und sehen uns am Mittwochabend um 21 Uhr auf Twitch.