Doppelgänger Folge #174 vom 27. August 2022

😗 Twitter Whistleblower | DHDL | Earnings: Salesforce Snowflake Affirm Farfetch Peloton Box Palo Alto Networks

Der ehemalige Sicherheitschef von Twitter wird zum Whistleblower. Creditsafe macht PR mit Die Hölle der Löwen. Wir gehen durch eine ganze Menge Earnings: Salesforce, Snowflake, Affirm, Farfetch, Peloton, Elastic, Splunk, Box und Palo Alto Networks.

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

(00:00:45) Twitter Whistleblower

(00:11:05) Twitter als Podcast Player

(00:15:45) Pleitequote bei DHDL

(00:20:30) Salesforce Earnings

(00:26:40) Snowflake Earnings

(00:37:30) Affirm Earnings

(00:54:15) Farfetch Earnings

(01:02:00) Peloton Earnings

(01:10:25) Workday Earnings

(01:13:00) Splunk, Elastic, Box Earnings

(01:16:15) Palo Alto Networks Earnings

(01:18:30) PlugPower X Amazon

Shownotes:

Former security chief claims Twitter buried ‘egregious deficiencies’ https://www.washingtonpost.com/technology/interactive/2022/twitter-whistleblower-sec-spam/

Die Hölle der Löwen: So viele Start-ups sind trotz Deal schon pleite https://www.handelsblatt.com/unternehmen/gruendershow-die-hoelle-der-loewen-so-viele-start-ups-sind-trotz-deal-schon-pleite/28612626.html

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Willkommen im Doppelgänger Tech Talk Podcast, Folge 174, Ende August. Wir reden ein bisschen über Twitter, ganz wenig über Elon und dann haben wir eine knallharte Earnings Folge. SalesForce, Snowflake, Affirm, Farfetcht und viele mehr. Und am Ende noch eins, zwei, vielleicht drei Hörerfragen. Mal gucken, wie viel Zeit sich Pip so nennt. Zuerst Twitter, Whistleblower. Es kam heraus, dass Twitter und die Execs, die Geschäftsführung wohl nicht so gut reported, wie es mit den ganzen Fake-Accounts aussieht. Was denkst du Pip? Was genau wurde da reported? Also dafür ist der Whistleblower rausgegangen. Jemand hat als Chief Executive oder Chief Security Officer gearbeitet. Jack hat ihn eingestellt 2020, als sie so ein bisschen Probleme hatten, haben sich eigentlich so das Vorzeige-Security-Brain eingeholt. Peiter Zatko, der dann analysiert hat, wie ich mir das so vorstelle als Security Officer, sieht wahrscheinlich überall Bedrohungen, hat das reported und wurde wohl nicht so ganz gehört. Und als es dann den CEO-Wechsel gab, also als Jack aus Twitter raus ist und der CTO der CEO wurde, ist er zwei Monate später gefeuert worden, weil er wohl nicht der beste Manager war. Kann ich mir ganz gut vorstellen. Muss ja nicht überall gut sein. Und jetzt ist die Frage, hat Elon ihn ausgefunden und gedacht, hey, das ist super, das können wir mal droppen, vielleicht komme ich dann irgendwie aus meinem Twitter-Deal raus. War er einfach sauer, dass er irgendwie gefeuert wurde oder wollte er die Welt zu einem besseren Platz machen?
Tendenziell spielt das Elon Musk natürlich leider schon in die Karte, der reichlich Whistleblower-Witze macht, wie immer. Es macht ja immer Ausweih, wenn gerade bei Tesla jemand Whistleblower ist, dann findet das immer alles nicht so lustig. Aber ob der Typ da, dieser Head of Security, sich jetzt damit einen Gefallen getan hat, ist auch die Frage. Weil das ist ja schon alles unter seiner Ägide passiert. Also er war halt Head of Security zu der Zeit. Also entweder muss ihm das Management ja tatsächlich verboten haben, seinen Job zu machen oder so müsste man das ja lesen. Weil ansonsten würde er sich ja nur selbst belasten eigentlich damit. Also nach meinem Verständnis sind die Anschuldigungen, dass so eine Seite sagt, die internen Manager so inzentiviert waren, dass sie weniger Obacht auf Bots-Killen und Spam-Killen gelegt haben, weil User-Wachstum wichtiger war.
Gut. Bist du in irgendein Start-Up investiert, wo das Wachstum nicht wichtiger ist als die Security?
Ich würde hoffen, dass es zumindest besonders bei den Fintech-Sachen da, glaube ich, also Wachstum ist immer wichtig, gar keine Frage. Der erste Gedanke ist also, der wirft Twitter vor, dass es wie Facebook geführt wird. Und halt, dass irgendwie auch ansonsten Security irgendwie nicht ausreichend ist, dass eigentlich zu viele User Superrechte haben, um auf alle Daten raufzukommen.
Zu viele User meinst du, mit zu vielen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen?
Genau. Elon Musk hilft wirklich aus dem Deal rauszukommen, glaube ich nicht, weil das ändert ja nichts daran, dass er die Company so kaufen wollte, wie er sie gesehen hat. Der hat ja nicht gesagt, ich kaufe die nur, wenn die eine Top-Security intern haben oder so. Oder? Ja. Plus, also ich möchte mich noch mal daran erinnern, Elon Musk hat von Anfang an erkannt, dass Bots das Hauptproblem sind von Twitter und hat Twitter explizit kaufen wollen, um das Problem zu lösen. Und sich dann überrascht von diesem Problem zu geben und aus dem Deal rauszuwollen. Der ganze Anfang der Story ist schon nicht glaubwürdig. Aber alles danach ist einfach nur Taktikerei, um Geld zu sparen.
Für mich die zwei interessantesten Sachen bei der ganzen Story sind gar nicht so auf jetzt den Whistleblower, sondern eher auf Twitter wieder allgemein. Ich habe erfahren, dass es eine Vice President Global Communications von Twitter gibt. Hab natürlich sofort geguckt, was sie so twittert. Die liebe Rebecca Hahn hat keinen Twitter-Account. Und die andere News, das verstehe ich einfach nicht so. Wie kann es sein, dass wir alle so süchtig sind auf Twitter oder es wenigstens viel nutzen und dann irgendwie alle über einem bestimmten Level scheinen irgendwie das Produkt gar nicht zu nutzen?
Insbesondere das Bot, ja. Aber es kann ja sein, dass sie einen...
Hat den größten Meme-Account bestimmt. Und das Zweite ist, die haben ein Statement gemacht, dass sie viel machen für Spam-Accounts. Und zwar, dass sie am Tag fast eine Million Accounts löschen. Also im Jahr über 300 Millionen. Das ist doch komplett verrückt, wenn man sich überlegt, dass sie gerade mal 240 Millionen Nutzer irgendwie daily haben. Also selbst dann musst du ja wissen, dass du irgendwie ein Problem hast. Und bei dir wird es wahrscheinlich genauso sehen, wenn du in deine Direct Messages gehst. Dann hast du halt hier, ich habe Unmengen an so vor allem NFT-Zeug oder irgendwas anderes. Und das sind halt alles die gleichen Accounts. Ein paar Namen, Buchstaben und dann irgendwie eine Riesenzahl. Das kann doch nicht... In den Hidden Requests, also die filtern sie.
Das ist auch so lustig, dass sie die filtern. Aber warum filterst du die Request und lässt die User leben? Ich habe nicht so viel davon, aber ich habe mich auch nicht freiwillig als NFT-Idiot geoutet. Also wenn ich ein Scammer wäre, würde ich natürlich auch den... Also wenn du so einen geilen Filter hast für die dümmsten, treugläubigsten Leute zu erreichen, dann würde ich natürlich auch bei der NFT-Gag anfangen, die zu scammen. Aber trotzdem, natürlich habe ich auch viele solcher. Unter anderem, weil du wahrscheinlich bei Premint mit deinem Twitter-Account angemeldet bist, kriegst du das.
Da habe ich mich schon wieder abgemeldet.
Aber die Zahl wundert mich nicht. Ich glaube, also Facebook löscht, sagen wir bei Instagram und Facebook zusammen wahrscheinlich noch mehr Accounts täglich. Das ist halt die Frage. Also du kannst ja bei Facebook hinter facebook.com einfach eine Zahl eingeben, dann kriegst du den User angezeigt, der diese Accountnummer hat. Und da das irgendwie in den zig Milliarden inzwischen ist, ist vollkommen klar, dass Facebook schon mal mehr User hat als... Also vielfach mehr User als die Weltbevölkerung. Ja, also ich würde... Das ist schwer zu sagen. Aber ich meine, es wäre eine Möglichkeit, zu sagen, wir machen eine höhere Hürde beim Sign-up, dann haben wir auch weniger Aufräumarbeit hinterher. Also wenn wir irgendwie zwangsläufig eine Telefonnummer erfordern oder eine E-Mail... Musst du E-Mail Verification machen? Weiß ich nicht, ob es im Moment... Ach gut, E-Mails sind doch zu einfach zu besorgen. Das wäre im Zweifel kein Problem. Sie wollen ja jetzt ein Phone Verified Badge einführen, dass du nicht mehr das Blaue verified hast, aber zumindest, dass die Phone-Nummer verifiziert wurde. Das fände ich einen guten ersten Schritt. Und viel wichtiger ist, dass sie einen Filter anbieten und sagen, ich will keine Nutzer mehr sehen, die das nicht gemacht haben. Wer nicht mit einer Telefonnummer hinter seiner Meinung stehen kann, der muss mich halt nicht erreichen und mir nicht den Tag verderben mit Trolling. Das fände ich tatsächlich recht gut. Und dann das Traurige, wenn sie dann Phone Verified Users versus Monetizable Users stellen würden, dann wäre das Ergebnis, glaube ich, sehr traurig.
Hast du irgendwas eingestellt, dass du weniger Spam bekommst?
Ja, ich hatte mal Einstellung gefunden. Ich weiß nicht, ob ich sie aktiv hatte. Du kannst ab einem gewissen Level, glaube ich, oder auch so sagen, dass du Nutzer, die dich in den letzten 30 Tagen erst angemeldet haben, die weniger als 100 Follower haben oder so. Ich war mal auf so eine Einstellung drauf. Ich habe sie aber nie wieder gefunden, ehrlich gesagt. Ansonsten würde ich sie gern zum Filter nutzen. Ich versuche ja prinzipiell mit fast allen Leuten auf Twitter zu reden. Aber wenn jemand drei Follower hat und vorgestern angemeldet ist und dann definitiv oder sofort sehr negativ in die Debatte eintritt, dann kann man sich das auch sparen. Eigentlich wäre es voll gut, wenn es noch einfacher wäre, die automatisch zu killen. Aber das killt natürlich auch Engagement, weil es natürlich Leute gibt, die sich getriggert fühlen und sofort darauf antworten. Und da ist wiederum, wer gut führt, fitter. Kurzfristig zumindest. Ich bin gespannt, wie Elon das aufräumen will oder ob er einfach eine hohe Entschädigung zahlt.
Also die Incentive ist richtig gewesen, einen Bonus daran zu setzen, dass man User-Wachstum
schafft? Für das User-Growth-Team ja. Aber du hättest einfach genauso hohen Incentives für das Security-Team machen sollen, dass sie den Nutzer abschießen können, wenn sie sich ausreichend sicher sind, dass sie nicht echt sind. Und dann muss irgendjemand ganz oben entscheiden, wer seinen Bonus bekommt. Ich nehme meinen einfach zurück. Ich würde den Bonus nicht auf User-Growth ansetzen, obwohl das natürlich die Kennzahl ist, die am Kapitalmarkt am nächsten ist. Also du kannst argumentieren, Monetizable Downs ist das, wonach der Kapitalmarkt Twitter bewertet hat, deswegen als CEO und als Board hast du ein Interesse daran, damit auch die Incentives des Managements zu leihen. Also wäre es eine Non-Public-Company und ich wäre der Gründer, dann würde ich an Nutzern mit einer gewissen Retention oder Engagement das messen. Also ich würde Nutzer-Growth richtig finden, aber ich würde halt irgendein Kriterium, wie ich identifiziere, dass das ein halbwegs humanoider Nutzer ist. Also hat sich auf mindestens zwei verschiedenen Geräten eingewählt und hat mit mindestens x verschiedenen Accounts interagiert oder irgendwas, was dich aber nicht mit 10.000 gleichzeitig innerhalb von einem Tag, also ich würde so qualifizierte User machen. Das sind halt Leute, die sich halbwegs humanoid verhalten.
Dann kam in der ganzen Geschichte auch noch auf, dass wohl Indien sie gezwungen hat, also Twitter gezwungen hat, einen Agent einzustellen, der dann so ein bisschen in die User-Accounts geschaut hat. Dafür gibt es meines Erachtens noch keine wirklichen Beweise so, aber die Frage stellt sich ja schon, in wie vielen Tech-Firmen arbeiten wie viele Agenten und spielen irgendwelche personenbezogenen Daten rüber. Glaubst du, dass es Gang gebe und viele Firmen wissen davon nichts oder gibt es da Absprachen und es ist einfach Business as usual?
Es gibt zwei Fälle, dass du weißt, dass du, also in dem Fall ist die Unterstellung ja, dass sie sagen, es zugelassen haben, dass die indische Regierung jemanden da hat. Das ist natürlich ein Bruch des Vertrauens der User, die darauf vertrauen, dass sie ihre Daten nicht von irgendwelchen Regierungsbehörden durchprüfen. Obwohl, wenn du weißt, der Server ist in den USA, musst du eigentlich immer wissen. Das ist eigentlich Quatsch, was ich gerade erzähle. Das ist schon die zweite Sache, die ich zurücknehme. Ich bin auch zu unentschieden. Nee, eigentlich, wenn der Server in den USA steht, weißt du, dass die Regierung in deine Daten schauen kann. Womit du nicht rechnest, ist, dass es die indische Regierung ist vielleicht. Aber bei der Masse an Mitarbeitern ist auch vollkommen klar, dass irgendein anderes Foreign Asset da sein wird. Also irgendein, keine Ahnung, chinesischer oder koreanischer Agent vermutlich. Guck mal in der Remote First World, wir haben vorletzte Folge darüber geredet, wie Leute versuchen, in so Firmen reinzukommen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass unter Tausenden von Mitarbeitern nicht irgendein Geheimdienstagent ist. Aber dass die ihn freiwillig da reinlassen, ist schon komisch. Aber Indien ist natürlich
auch ein Riesenland, das ist kein Wunder. Kannst du dir vorstellen, in Zukunft Podcasts über Twitter zu hören? Nee. Warum nicht? Ich hatte es irgendwann mal predicted, ich glaube, das war Folge 119 oder sowas, dass Twitter doch ein super Podcastplayer wird. Aber wer jetzt, kam heute oder gestern die News, dass sie jetzt in Amerika oder im Englischen das testen, also dass unter Spaces bald Podcastplayer auch zu sehen sind, wo man halt die Podcasts hören kann. Technisch ist es überhaupt kein Problem. Wir haben ja einen RSS-Feed, der wird dann überall verteilt. Funktioniert nicht. Ich glaube schon, dass das für vor allem im Business Contest oder auch politisch oder auch für Sport, wo viele Leute auf Twitter sind, sehr interessant sein könnte. Du hörst ja Prof. G. nicht auf Spotify, weil er von Spotify runtergegangen ist. Du hast jetzt einen anderen Player. Wieso nicht Prof. G. auch auf Twitter hören und parallel die Tweets von der Person sehen oder andere Tweets lesen?
Also deine Vorhersage war ja jetzt mutigerweise, dass bis 2025 die größte Plattform wäre für Podcasts. Das glaube ich auch. Und wie misst du das nach? Plays. Listening Time also mehr. Halte ich für bold. Also A hast du mir gerade erzählt, dass das so eine Company mit sehr schlechten Management- und Sicherheitssachen ist. Ich wüsste nicht, woher Twitter die Dev-Ressourcen dafür nehmen sollte. Ich wüsste nicht, woher sie das Geld für irgendwelche Exclusives nehmen sollten. Also die Exclusives sind alle auf anderen Plattformen. Twitter hat negativen Cashflow. Womit sollen sie Leute einkaufen, um mich da hinzuziehen? Was richtig ist, dass viele der schlauesten Leute schon auf Twitter sind. Das ist schon gut. Aber der Podcaster oder die Podcasterin hat kein Distributionsproblem. Ich kann mit einem Klick auf zig Plattformen präsent sein. Das kostet mich fünf Sekunden. Also ich brauche nicht mehr Distribution eigentlich. Ich bin omniverfügbar. Twitter hat kein Monetarisierungsmodell, um das zu unterstützen. Also weder für sich selbst noch für uns als Podcaster. Also ich könnte es weder Geld geben noch Werbeeinnahmen. Werbeeinnahmen sind sie der schlechteste Vermarkter der Welt. Einfach bei Weitem. Das mit uns zu teilen wäre jetzt nicht super attraktiv. Und Geld, um uns das um die Ohren zu schmieren, haben sie auch nicht. Also warum würden wir
auf Twitter gehen? Ich könnte mir schon vorstellen, dass sie es schaffen, dass man dann auch mit seiner Audience ein bisschen in den Austausch geht. Und dass auf Twitter diese zum Beispiel spezielle Schnipsel irgendwie mehr geteilt werden können. Dass du da eine größere Interaktion hast. Viele von den Podcastern haben auf Twitter ihre größte Audience. Also für ProfG macht es auf jeden Fall Sinn, das maximal auszuspielen. Für uns auch. Und könntest... Das können wir ja auch jetzt schon. Ja, klar. Aber vielleicht... Also ich meine, wir twittern ja oder ich twitter ja nach wie vor bei jeder Veröffentlichung so ein bisschen was dazu. Vielleicht funktioniert das besser, die Conversion besser, wenn man das direkt unter dem Tweet hören kann.
Also die einzige Sache, die ich kaufen würde, wäre, wenn sie es hinbekommen, gute Sound-Schnipsel zu machen, in die man reinhören kann und dafür Distributionen schaffen. Also so eine Art TikTok für Sound. Das hätte einen gewissen Nutzwert. Aber ansonsten, nachdem Twitter nicht viel gebacken bekommt und kein Monetarisierungsmodell hat, erhielt ich es für höchst unwahrscheinlich. Und selbst wenn, wenn sie damit irgendwie Kohle verdienen würde, klopft sofort Tim Cook an die Tür und sagt, hey, wo sind meine 30 Prozent? Jetzt habt ihr einfach einen Streaming-Service aufgemacht und ich verdiene. Ja, ich sitze da dran. Was ist denn hier los?
Das stimmt. Und was auch interessant wäre, zu checken, wie viel der ersten, allerersten Mitarbeiter von Twitter noch an Bord sind, die damals ja einen Podcast-Player gebaut haben. Also Twitter ist ja daraus entstanden, dass der Podcast-Player von damals nicht funktioniert hat. Wenn ich mich richtig zurückerinnere. Also sie hatten auf jeden Fall schon mal Audio in der DNA. Und auch da habe ich sofort geschaut, der Senior Product Manager von Spaces, auch der hat kein Twitter-Account. Die scheinen alle sehr konzentriert bei der Sache zu sein und sich nicht mit Twitter auf Twitter ablenken zu lassen.
Wie viele Spaces hast du denn im letzten Monat gehört?
Nada.
Naja, aber es wird mit Podcast bestimmt besser, hast du recht. Ja. Aber ich trage das schön in deiner Prediction-Seite auch ein.
Du wirst mich da schon dran erinnern, dass ich da faile. Sonst sehe ich hier Höhle der Löwen, Handelsblatt. Da wurde geschrieben, dass Start-Ups, oh Wunder, nicht immer funktionieren. Das ist doch eigentlich ein Nothing-Burger, oder ist das wirklich News?
Äh, ein Nothing-Burger. Mag ich. Ja, ich fand es tatsächlich ein bisschen albern. Also die Bonitätsauskunft CreditSafe hat eine Studie herausgegeben als PR, dass die Ausfallrate der Höhle der Löwen Start-Ups doppelt so hoch ist wie bei durchschnittlichen deutschen Unternehmen. Und das Handelsblatt hat sofort diese PR-Nachricht abgedruckt, leicht editiert. Und schätz mal, wie hoch diese Ausfallrate denn ist, also die Start-Ups, die bei Höhle der Löwen da pitchen. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, die sich die nächsten zwölf Monate nicht überleben? Ich glaube, das war die Statistik.
Also ich habe irgendwann mal gehört, dass irgendwie neun von zehn Start-Ups nicht funktionieren. Natürlich dauert es ein bisschen, bis man sich eingesteht, dass irgendwas nicht funktioniert oder irgendwann mal ne Finanzierungsrunde platzt oder was auch immer. Aber jedes zweite Ding müsste doch pleite gehen.
Ja, also was dort, ich packe mal den Link gleich in die Shownotes. Genau, also CreditSafe sagt, normalerweise sind es 1,25 Prozent, die im ersten Jahr sterben. Und bei Höhle der Löwen wären es 2,5 Prozent.
So wenig?
Ja, also ich finde es auch erstaunlich niedrig, ehrlich gesagt, die 1,25 Prozent. Ich finde auch die 2,5 Prozent noch erstaunlich niedrig. Weil normalerweise sagen 70 Prozent der Start-Ups nicht mal die Series A erreichen. Das kann immer noch heißen, dass die irgendwie als Zombie ein bisschen weiterleben oder gekauft werden oder irgendwie sowas. Aber ich finde 2,5 Prozent ist überhaupt keine hohe Ausfallrate. Also nach allen Statistiken, die ich kenne, sind also in den ersten zwei Jahren mindestens 20, 30 Prozent der Firmen weg vom Fenster. Wenn du Start-Ups im Sinne von Wagniskapital finanziert und jetzt ist Höhle der Löwen, also man unterstellt mir sicherlich nicht, dass ich jetzt geneigt bin, die stark zu verteidigen. Aber man muss ja schon sagen, es sind vom Charakteristik her nicht die typischen Wagniskapitalunternehmen, aber auch nicht die typischen Pommesbuden oder Nagelsalons, die vielleicht länger leben. Also ich bin jetzt 2,5 Prozent überhaupt nicht schockierend. Aber es macht natürlich eine gute Schlagzeile, wenn du sagen kannst, Höhle der Löwen-Start-Ups kommen doppelt so oft nicht durch. Ich glaube, dass die tatsächlich eine überdurchschnittlich hohe Erfolgsrate haben. Nicht beim Outcome, also beim maximalen Outcome eher nicht. Wenn du die Kapitalrendite oder sowas nehmen würdest, dann glaube ich nicht, dass die überdurchschnittlich erfolgreich sind. Von der Überlebensrate auf jeden Fall. Also wenn du irgendeinen Plastikdingsbums an Ralf Dümmel verhökerst, das läuft ja in den allermeisten Fällen eine Zeit lang und länger als ein Jahr auf jeden Fall. Von daher Glückwunsch zur PR und Credit Save. Aber besonders guter Journalismus war es, glaube ich, nicht.
Gibt es überhaupt irgendeinen Start-Up von denen, die danach so eine richtig krasse Series A, Series B oder so gemacht haben?
Nein, hier Y-Food, AirUp. Gute Frage, das hätte ich mich ja früher fragen sollen. Erfolgreichste Höhle der Löwen-Start-Ups. Also willst du noch ein paar raten, bevor ich aufmache?
Nee, also Ankerkraut.
Ach genau, Ankerkraut siehst du, die zum Beispiel auch. ArtNight war auch mal bei Ankerkraut tatsächlich. Was machen die? So Mahlkurse und Cocktailkurse und sowas. Coa-Wach, naja.
Das ist ja alles Food und so. Also Food und Putz.
Ja, aber dafür ist das Format ja auch gedacht. Hier, Finanzguru war doch da oder so. Irgend so eine, ich glaube Finanzguru war mal da. Das ist eins, was überhaupt Software war. Achso, deine Studienfinanzierung war auch mal da. Die heißen jetzt Own, da bin ich investiert. Überdurchschnittlich erfolgreich, würde ich sagen. Foodist, was gibt es hier noch? Waterdrop. Naja, also ich sage ja auch, das maximale Outcome ist nicht so gut wie bei sonstigen Start-Ups eher. Aber dafür ist die Überlebensrate deutlich höher, würde ich sagen. Also ich würde der Statistik entschieden widersprechen. Und ich glaube auch nicht, dass das durchschnittliche deutsche Unternehmen nur 1 von 40, nee Quatsch, 1 von 80 fällt durch im ersten Jahr. Man muss dazu sagen, die Ausfallrate nach einem Jahr ist auch vollkommen, also ein Jahr versucht ja jeder durchzuhalten, so eine Saison. Ich glaube, was der Unterschied ist, dass sie haben gesagt, ein Jahr nach Gründung. Die Frage ist, ob sie es bei den Start-Ups auch ein Jahr nach Gründung oder nach Ausstrahlung gemacht haben. Naja, waterwell ist nicht wertig anzuschauen. Haben wir schon Earnings oder was? Let's go. Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Keine spezifischen Kauf- und Anlageempfehlungen. Keine Anlageberatung, keine Rechtsberatung, keine Steuerberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Verantwortung für solche Trades liegt bei euch. Kip und Philipp haften nicht vor eure Verluste. Philipp und Philipp und Philipp können ihr Risiko- Position der HörerInnen nicht einschätzen. Ihr entscheidet selber, was ihr kauft und tragt dafür auch die Verantwortung. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.eu slash disclaimer nachlesen.
Fangen wir an mit der SaaS-Macht Salesforce, die enttäuscht hat. Warum, Pip? Lass uns ins Sheet gehen. Erklär mir, was ist bei Salesforce los? Gehen jetzt alle Tag-Werte wieder den Bach runter?
Es hat gar nicht so viele Tag-Werte mitgerissen, wie man hätte denken können. Was hat enttäuscht? Also sie sind mit 22% rund 22% gewachsen, nachdem sie in den Vorquartalen 24, 26% sowas gewachsen sind. Das hat sich schon verlangsamt. Dazu muss man sagen, dass rund 250 Millionen davon, und das sind wiederum bei den knapp 8 Milliarden Umsatz, die sie im Quartal machen, trotzdem noch 3% sind auf die Währungsschwäche zurückzuführen. Also dass der US-Dollar so stark geworden ist. Da viele internationale Kunden sozusagen in schwächeren Währungen zahlen, sieht das Ergebnis in der starken Heimwährung US-Dollar dann eben schlecht aus für Salesforce. Die Frage ist dann immer, wird sich der Dollarkurs jetzt langfristig so manifestieren? Oder wird das auch wieder ein bisschen zurückrudern, das Wechselkursverhältnis? Aber bei anderen Firmen sagen wir auch, das Umfeld ist das Umfeld. Das heißt also auch in dem Umfeld muss man halt gut performen. Von daher ist es eine Erklärung, aber wenn sich das jetzt langfristig so halten sollte, dann verdienen sie auch einfach weniger Geld oder müssen Preissteigerungen machen außerhalb von den USA oder insgesamt. Ansonsten bei der Profitabilität sehen sie eigentlich gut aus. Ihr Net Income, also das eigentlich schwerste, nach Gap, strengste Mittel ist noch weiterhin positiv. Vor 535 Millionen ist jetzt nur noch 68, aber es ist positiv. Das Non-Gap Operating Income, wo sie adjustieren um Sharebase, Compensation und so weiter, ist um die 20% Marge, auch fast auf Vorjahresniveau, also gar nicht so schlecht. Der Gap Operating Cashflow ist auf Vorjahresniveau, also alles gar nicht so übel. Also der Gewinn pro Aktie ist halt eingebrochen, weil das Net Income eben unter dem Feuer liegt, aber es ist trotzdem weiter positiv. Was kann man noch sagen? Bei der Rule of Forty sind sie auch noch bei 42, eigentlich genauso wie im Vorquartal. Die Magic Number, die hat gelitten, das sieht man. Also das Neugeschäft lahmt. Mark Benioff schiebt das auf längere Sales Cycles, unter anderem weil eine Ebene höher der Geschäftsführung entscheidet. Also jeder fragt nochmal den Chef, ob man diese großen Verträge unterschreiben darf. Das zieht sich und sie glauben, dass das weiter so geht. Der Ausblick war insbesondere auch ein bisschen schlecht. Man hat hier wahrscheinlich wieder mehr den Ausblick gehasst als die tatsächlichen Ergebnisse. Man kann auch sagen, besonders langsam wächst Asien, besonders schnell Europa, weil es hier natürlich vergleichsweise günstig wird, wenn man so will. Und bei den Segmenten ist Platform and Other schrumpft, während am schnellsten die Marketing Cloud wächst und Tableau und MuleSoft, also Data Cloud. Also ich finde die Zahlen nicht fürchterlich, aber klar, das Wachstum verlangsamt sich, die Profitabilität geht ganz leicht runter. Man muss auch mal sagen, dass SalesForce nur noch 6x Sales kostet oder 37x Price Earnings, wobei die Earnings sich ja jetzt ein bisschen verändern. Aber Cashflow ist 6,5 Milliarden und sie kosten 175, also 30x Free Cashflow. Wahrscheinlich fair bewertet. Die Aktie ist nur 8% runter, das ist jetzt auch nicht gut. Achso und sie haben noch ein Share Buyback Programm angekündigt in Höhe von 10 Milliarden. Das ist dann bei 180 Milliarden aber eben etwas weniger als 5% der Aktien, die es gibt. Von daher wird es den Kurs ein bisschen stützen. Ich sehe jetzt noch keine Gründe zur Panik bei SalesForce. Aber es hängt natürlich vom Wechselkurs jetzt auch sehr stark ab, wie sich das weiterentwickelt.
Benioff hat wohl gesagt, dass die Sales Cycles sich auseinanderziehen und dass das höhere Management halt mehr Entscheidungen jetzt macht. Was bedeutet das für die anderen Player?
Man würde denken, das betrifft andere SaaS Modelle dann ähnlich, das stimmt. Beide Effekte, sowohl der starke Dollar als auch die Sales Cycle sollten die gesamte Branche betreffen. Die Frage ist, würde man jetzt so in Zeiten mit rezessiven Tendenzen, ist das schlau dann Software, ausgerechnet Software Investitionen zu verschieben oder zu verzögern? Bin ich mir nicht so sicher. Ich glaube worunter SalesForce auch leidet, das sagen sie vielleicht noch nicht so offen ist. Natürlich werden gerade weniger Sales Leute eingestellt. Und da du ganz oft pro Seed bestellst, also die Marketing Cloud, die glaub da zahlst du nicht pro Umsatz, wenn ich mich höre. Aber irgendwie werden natürlich die Paketpreise schon von der Größe und des Umfangs des Shops, weil es ja in der Cloud liegt, abhängen. Also du hast einen Volumeneffekt beim E-Commerce Produkt quasi. Also du kannst ja deinen Shop mit SalesForce Commerce Cloud aufsetzen. Und dann, das sollte schwächer sein das Geschäft durch die E-Commerce Schwäche, dann das Ursprungsprodukt von SalesForce, was Richtung Sales, CRM und so weiter geht, das hängt natürlich stark an den Seeds. Da werden jetzt sicherlich nicht Unmengen neuer Stellen gerade geschaffen. Also das ist sicherlich schon ein Effekt. Aber spätestens beim nächsten Upcycle würden sie dann auch wieder sehr stark profitieren. Sie waren ja während Corona sind sie mit 30% gewachsen. Aber ja, mit Verzögerung wird das wahrscheinlich andere SaaS Player auch treffen. Aber es kommt immer sehr auf das Produkt an, glaube ich. Also SalesForce ist, glaube ich, wenn es so etwas geben würde, würde ich es einen SaaS Zykliker nennen. Also wenn Arbeitsplätze abgeschafft werden, wenn das E-Commerce Volumen sinkt, dann fällt da sofort weniger Umsatzwachstum zumindest an. Und es gibt halt andere Sachen wie Security oder vielleicht auch Snowflake, wo es halt gar nicht so einfach ist zu sparen. Und da ist man dann einigermaßen gefeit davor.
Und bei Snowflake, da hat man auf Twitch gesehen, dass du dich auf einmal gefreut hast. Jan aus dem Off hatte auch ein Grinsen auf den Augen. Wieso sind die Earnings so gut ausgefallen oder so positiv angekommen? Waren die Zahlen so verdammt gut?
Ich würde sagen schon. Der Kontext ist bei Snowflake ja einmal, dass sie eine der höchstbewerteten Aktien sind. Ich schau mal kurz. Ich hoffe nur noch 60, aber wahrscheinlich ist sogar noch mehr. Oh, nee, nur noch 33 mal Sales. Also früher war das immer über 100 mal Umsatz. 33, ja fast sehr günstig hier. Aber das ist natürlich immer noch viel. Und an diese extrem hohe Bewertung sind natürlich extrem hohe Erwartungen geknüpft. Und die Leute, die Snowflake-Bären sind, da gibt es einige von, warten natürlich nur auf das Quartal, wo alles in sich zusammenbricht, das Wachstum runtergeht, der Verlust noch weiter ausgedehnt wird und so weiter. Und Snowflake hat ein weiteres Quartal den Kopf aus der Schlinge ziehen können und extrem gute Zahlen abgeliefert. Was sie einfach seit man da argwöhnisch drauf guckt immer wieder schaffen. Also ich würde sagen, sie sind sehr gut darin, die Erwartungen zu treffen und zu übererfüllen, auch selbst meine. Und ich habe 10% meines Portfolios in Snowflake, um das vorweg zu sagen. Und mir ist bewusst, dass das unheimlich teuer bewertet ist. Aber ich glaube, dass wenn es eine Firma gibt, die da reinwachsen kann, dann ist es eben Snowflake, weil sie immer noch mit 83% gewachsen sind beim Umsatz. Im Vorquartal waren es 84,5%. Im letzten Jahr waren es noch über 100%. Ich habe jetzt nicht damit gerechnet, dass Sales-Volks über Jahre sich verdoppelt. Wenn es jetzt auf 83% zurückgeht, finde ich eine gute Geschwindigkeit des Abbaus von Wachstum. Von daher bin ich eigentlich zufrieden. Ich hatte eher Angst gehabt, dass es schneller geht. Positiv ist sicherlich, dass die Gross Margin gestiegen ist. Also im Vorjahr hatte man, einfach gesagt kann man sagen, die Umsätze sind um 83% gewachsen, während die Cost of Revenue ist nur um 63% gewachsen. Dadurch weitet sich die Rohmarge aus. Wenn die Kosten der Leistungserstellung langsamer sinken als der Umsatz, dann hat man da schon den ersten operativen Hebel. Und der sorgt hier dafür, dass von einer für Software oder Cloud-Software relativ schlechten Marge von 61%, die Rohmarge auf 65% gestiegen ist. Das sind 4,2% Punkte. Das ist ganz ordentlich. Warum hat Snowflake relativ schlechte Rohmarge? Normalerweise will man 80% haben bei Software. Aber da Snowflake die Kapazität und Rechenleistung selber in der Cloud einkaufen muss. Also Snowflake ist sozusagen ein Data Lake, Data Warehouse in der Cloud, in der ich Daten verstauen kann und dann darauf Rechenoperationen führen kann. Und ich bezahle sozusagen für den Umfang der Daten und für die Rechenkapazität, die meine Rechen und meine Abfragen verbrauchen. Und weil sie das eben selber bei AWS oder so hosten vorläufig, das ist die Frage, ob Snowflake irgendwann mal eine eigene Infrastruktur bauen wird, um einen größeren Kostenhebel zu haben. Ich weiß nicht, ob sie das vielleicht sogar schon tun. Aber auf jeden Fall deswegen ist die Marge noch relativ niedrig, weil sie ein Drittel des Umsatzes im Moment immer noch an den Cloud Provider abgeben müssen. Aber im Endeffekt können sie es von 61 auf 65 ausbauen, was super gut ist natürlich für die Profitabilität. Hinzu kommt, dass auch die operativen Kosten langsamer wachsen. Umsatzwachstum war 83. Sales und Marketing ist nur um 50% gewachsen, um das zu erreichen. Research and Development ist nur um 56% gewachsen, um das zu erreichen. Die Gemeinkosten sind sogar nur um 12% gewachsen. So sind die gesamten Total OpEx um 45% gewachsen, also deutlich langsamer als die 83. Und dadurch macht man in absoluten Zahlen, zwar nach 200 Millionen Verlust im Vorjahr 208 Millionen Verlust jetzt, aber prozentual zum Umsatz gesehen, das sich ja mit 83% fast verdoppelt hat, hat sich die negative operative Marge von minus 74% auf minus 42% deutlich geschlossen. Also sind 32% Punkte weniger. Klar ist es noch stark negativ, aber wenn etwas 83% wächst, wäre es auch blöd nicht weiter in Marketing zu investieren. So den Double Check, den man dann immer macht, ist man guckt sich die Magic Number an. Das ist nämlich die Marketingeffizienz. Also wie viel ARR bekomme ich eigentlich für 1 Euro Marketingausgaben zurück? Und das sind im Fall von Snowflake die Magic Number 1,09. Das ist auch höher als im Vorjahr. Das ist sogar ein Rekordwert seit sie publik gelistet sind, die höchste Magic Number. Das heißt sie haben eine brutal hohe Marketingeffizienz, weil eben die Marketingkosten nicht mehr so schnell steigen mit nur 50%, aber der Umsatz mit 83% wächst. Und diese Magic Number hat ja noch einen weite laufenden Effekt, weil die Revenue Expansion so hoch ist bei Snowflake. Das heißt selbst wäre die niedriger, müssten sie weiter Kunden hinzugewinnen, weil die Kunden jedes Jahr 70% mehr ausgehen. Da gucken wir auf den Wert auch nochmal. Snowflake war immer berühmt dafür, dass sie eine der höchsten, wenn nicht die höchste Net Revenue Retention haben. Das ist sozusagen wie schon mal gesagt der Wert, den man mehr ausgibt jedes Jahr. Das war zum absoluten Höhepunkt mal 178% Q4 letzten Jahres. Jetzt sind es immer noch 171%, was immer noch 40% über den Bestwerten anderer Player sind. Das heißt eben ich gebe im Jahr 1 1 Euro aus, im Jahr 2 1,70, im Jahr 3 eigentlich schon mehr als 3 Euro als Kunde. Und deswegen musst du weiter brutal Marketingausgaben fahren und deswegen muss Snowflake auch weiter 200 Millionen und mehr Verlust machen. Dieser 208 Millionen Verlust wiederum ist natürlich eher erstmal ein Buchverlust, denn der Free Cash Flow ist tatsächlich schon 54 Millionen positiv. Sekunde, das ist ein Non-Gap Free Cash Flow. Da sind jetzt vielleicht noch ein paar Steuern auf die Sharebase Compensation nicht drin, aber so viel kann man auch nicht mehr wegadjustieren. Also in jedem Fall werden sie dieses Jahr mit einem positiven Cash Flow beenden. Und alle Verluste, die man sieht, kommen jetzt rein aus der Sharebase Compensation. Das liegt wiederum daran, dass sie 35% der operativen Ausgaben in Aktien bezahlen. Das ist ein relativ hoher Wert. Das stimmt schon, liegt aber auch daran, dass sich die Aktien einfach so im Kurs entwickelt haben in der Vergangenheit. Genau, also sie sind Cash Flow positiv, man muss sich da keine Sorgen mehr machen. Man wird verwässert, aber für diese 208 Millionen negatives Gap Operating Income erhält man halt krass viel Wachstum und neue Kunden mit einer brutalen Marketing Effizienz. Ansonsten die Rule of 40, die hat sich sogar nochmal leicht gesteigert im Vergleich zum Vorquartal mit 86 im Vergleich zu 85. Letztes Jahr war es noch um die 100, aber es ist auch klar, dass man das nicht halten kann. Mit 33 mal Umsatz natürlich extrem teuer, aber die Werte sehen alle gut aus. Aber ich möchte auch schon mal alle darauf vorbereiten, dass wenn das Wachstum mal jetzt vielleicht auf 75 fällt oder so, dann wird es auch mal wieder 10, 18% runtergehen an einem Tag. Auf diese sehr guten Zahlen meiner Meinung nach haben sie ja mit 18% plus reagiert und deswegen freut sich Jan aus dem Off so, der seine Cutter Gehälter immer direkt in Snowflake Aktien steckt und alles andere was hier fälschlicherweise besprochen wird. Habe ich irgendwas vergessen? Die Marketingquote ist auch runtergegangen logischerweise auf 55%, waren vorher noch 67. Der Average Revenue per User, also nicht Revenue Expansion, sondern einfach was der absolute Durchschnitts User inklusive ganz neuer Nutzer im Schnitt und es kommen ja jedes Mal neue Nutzer dazu. Also die Kundenanzahl ist auch nochmal um 36%. Vorher waren es rund 5000 Nutzer, inzwischen sind es 6800. Also 1800 auf 5000 sind 36%. Also es sind 1800 neue Nutzer hinzugekommen und der Durchschnittserlös pro Nutzer ist trotzdem von 55.000 Dollar auf 73.000 Dollar hochgegangen. Also die lassen ordentlich Geld da. Es gibt 250 oder 246 Kunden die mehr als eine Million im Jahr mit Snowflake ausgeben. Der einzige Kritikpunkt den man oft hört, der zum gewissen Maß valide ist, ist, dass Snowflake definitiv nicht der günstigste Anbieter ist. Du wirst viele der Sachen früher oder später auch in den großen Cloud Diensten auf andere Weise lösen können oder Konkurrenzprodukte nutzen. Und Snowflake hat nicht so richtig den Anreiz ihre Abfragen effizienter zu machen, also Daten oder Rechenzeit sparsamer, weil sie eben nach Daten und Rechenzeit abrechnen. Das macht das Produkt über die Zeit nicht unbedingt besser, obwohl ich glaube, dass wenn die Cloud effizienter kommt, nutzt du sie auch noch mehr. Deswegen glaube ich, dass sie das nicht künstlich verlangsamen oder verschlechtern. Aber das ist übrigens nochmal der Grund, haben wir schon ein paar mal erzählt. Aber der Grund für die gute Revenue Expansion von 170% ist halt, dass du, wenn du Daten in der Cloud hältst, natürlich immer mehr Daten ansammelst und immer mehr Use Cases findest, diese Daten zu slicen und deißen und Anfragen darauf zu machen. Du hast Reports, die irgendwie täglich oder monatlich laufen, die immer generiert werden. Die werden automatisch größer mit jedem Land, das du öffnest, mit jedem Kunden, den du zugewinnst. Mit jedem Werbemittel, das du irgendwo platzierst, hast du mehr Daten, die du in der Cloud dann verwalten musst. Und das treibt halt sehr stark diese Revenue Expansion. Und das ist die Hypothese, auf der ich es damals gekauft habe.
Du hattest auch Befürchtungen, dass es vielleicht nicht ganz so gut läuft, dass Firmen anfangen dort zu optimieren, oder?
Dass sie anfangen zu sparen, man sieht das ganz leicht in der Revenue Expansion. Die war 178, 174, jetzt noch 171, aber das ist so Beschwerde auf extrem hohem Niveau. Es ist dann vielleicht doch gar nicht so einfach zu sparen. Aber ich glaube, das wird noch kommen und den Leuten geht es auch einfach nicht schlecht genug. Ich hätte tatsächlich gedacht, dass man bei Snowflake einfach sparen kann. Aber du hast vielleicht auch andere Sorgen. Du willst vielleicht eher Wachstum irgendwo her holen, obwohl eigentlich Bottomline gerade angesagt sein sollte. Wundert mich ein bisschen, dass sie beim Revenue weiter so starke Expansion haben und wachsen. Ich hätte gedacht, dass man da besser auf die Bremse treten kann.
Und über was hast du dich die Woche mehr gefreut? Dadurch, dass Snowflake so gut performt hat, oder dass Affirm eher negativ reagiert hat?
Tatsächlich das Weitere. Schön, wie empathisch du bist. Tatsächlich fand ich den Niedergang von Affirm beizuwohnen, verschafft mir natürlich viel mehr Freude. Das ist eine hervorragende Überleitung.
Wie kann man so durchs Leben gehen?
Ach komm, Affirm ist wirklich Hausbunt der Hölle. Unser Vorbild bei NowPayLater Anbieter hat auch Zahlen reported. Die Aktie hat daraufhin 14% verloren. Das hat Sekunde. In einer Minute macht die Börse auf. Es ist 15.29 Uhr. Dann weiß ich auch, wie gut sie reagiert.
Aktuell, After Hours, minus 12%.
Ah ja, Pre-Market ist minus 12%. Na gut, ich glaube, das kann tiefer runter. Dann weiß ich auch gleich. Ich würde gerne einmal sehen, wie mein Depot umkippt. Können wir kurz eine Minute? Ja, mach mal. Meine Affirm-Position ist wieder grün. Also es haben kurzpahrends Messer gegriffen bei Eröffnung und es ist auf minus 9% hochgetrieben. Jetzt ist es aber wieder auf minus 12,5%. Und das andere, was übrigens richtig gut läuft, ist Chrysalis. Diese personalisierte Fintech-Holding, wo Klana und WeeFox, Starling, Weiss und so was drin war. Die haben wir bei 114 mal besprochen, sind bei 77 inzwischen. Von? Von 114 oder 120, aber ich weiß nicht, wann wir das besprochen hatten.
Ja, dann erzähl mal, wie sieht es bei den Affirm-Zahlen aus?
Also wir bekommen verkündet, dass die aktiven Consumers von 7,1 auf 14 Millionen gesteigert wurden. Also es sind 14 Millionen Menschen jetzt in der Affirm-Falle, nach nur halb so viel im Vorjahr. Das entspricht einem Wachstum von 96%. Das Gross Merchandise Volume ist wiederum nur um 77% gestiegen, von 2,5 auf 4,4 Milliarden. Also es wächst langsamer als die Kunden. Was sagt uns das, wenn das Gross Merchandise Volume, also das vermittelte Handelsumsatz mit Affirm sozusagen als Bezahlmittel. Ich habe ein bisschen Gewitter im Hintergrund. Das passt sehr gut zu den Affirm-Zahlen, finde ich. Also nochmal, das GmbH, das überschuldenvermittelte Handelsvolumen, wächst langsamer mit 77% als die Anzahl der aktiven Kunden mit 96%. Was heißt das?
Kleinere Warenkörben.
Sehr gut. Die Transactions pro Nutzer steigen sogar von 2,3 auf 3 Transaktionen. Also die Nutzer setzen Affirm öfter ein und der Umsatz wächst sogar nur mit 39%, von 262 auf 364 Millionen. Was heißt das, wenn man von 77% GmV-Wachstum nur 39% mehr Umsatz macht?
Margen schlechter?
Genau, die Take Rate ist sehr gut. Hat sich ausgezahlt hier zwei Jahre Doppelgänge. Die Take Rate ist gesunken.
Wie kann das denn sein? Zahlen Sie Amazon weniger oder was?
Also A, der Amazon-Deal sollte der Take Rate nicht zuträglich gewesen sein, würde ich denken. Und turns out, wie so viele Modelle, ist dieses Modell mit Competition, mit Wettbewerb deutlich schwerer, als wenn man der einzige im Markt ist und schon alle Nutzer und die ganzen Early Adopter einsammelt. Sekunde, was haben wir noch? Achso, sie geben immer noch Ex-Paladin. Das GmV-Wachstum ist nur 77% und sie sagen Ex-Paladin wäre es aber 89%. Also sie sagen immer noch, sie leiden unter dem Paladin-Effekt. Das fände ich immer okay, wenn man gesagt hätte, wir exkludieren Paladin auch, als es unseren Umsatz hochgejagt hat damals. Jetzt zu sagen, nur wenn es schlecht läuft, das rausnehmen zu wollen, finde ich immer ein bisschen unaufrichtig. Dann kriegen wir noch eine nette Aufschlüsselung der Kategorien. Also wir haben General Merchandise, Fashion & Beauty, Travel, Ticketing. Es gibt scheinbar Leute, die tatsächlich, ich habe mal in einem Hotel neulich bei Booking mit Klaner gebucht übrigens. Home Lifestyle, Electronics, Sporting, kurz Outdoors, Equipment, Auto und Other. Welche Kategorie wächst am schnellsten, glaubst du?
Other, Leute tanken mit Affirm.
Hast du die gesehen? Nee. Hast du das gemerkt jetzt eben? Nee. Also es gibt zwei, die schneller wachsen. Also Gesamtwachstum bei GMV war ja, was haben wir gesagt, 77 oder so. Other wächst mit 414 auf 7% Anteil, also ein Vierzehntel inzwischen. Was Other ist, werden wir natürlich nie erfahren, aber ich denke mal Groceries und Tanken sind dabei. Wobei Groceries weiß nicht, weil die andere Kategorie, die am schnellsten wächst, ist General Merchandise. Das ist natürlich ein bisschen schwer. Also es kann natürlich sein, dass das große Shops wie Amazon sind, wo sie gar nicht wissen, was gekauft wird. Also es kann sein, dass sie es einfach nur nach Shops, also nach Merchand einsortieren und nicht nach den tatsächlichen Gütern. Deswegen ist General Merchandise der größte, also ich würde annehmen, sie sortieren es nach Shop ein, weil ansonsten kannst du ja nicht General Merchandise, irgendwie ein Viertel der Umsätze, überhaupt nicht weiter klassifizieren. Die wachsen auf jeden Fall mit 477 und das könnte tatsächlich der Amazon Deal sein, der dahinter steckt, der das so stark wachsen lässt. Was nicht mehr wächst, sondern schrumpft, ist Sporting Goods und Outdoors. Das ist natürlich der Pläneffekt, der schrumpft um 20%. Auto Equipment wächst nur noch um 21%, Home Lifestyle nur noch um 18%. Da sieht man, dass diese Kategorien nach Corona unheimlich schwer haben, Home Lifestyle. Ticketing wächst überdurchschnittlich mit 87% und Travel. Fashion nur noch mit 68%. Electronics verdoppelt sich immerhin noch. So, Active Consumers haben wir schon besprochen. Repeat Customers nicht so. Dann finde ich ja schön, sie haben jetzt 235 Millionen Merchants. Im Vorjahr hatten sie nur 29 Millionen und vor 5 Quartalen hatten sie sogar nur 11,5 Millionen. Also sie haben innerhalb von 5 Quartalen ihre Anzahl der Merchants verfünffacht. Erinnerst du dich noch, wie das ging?
Etsy, Shopify, Amazon?
Genau, genau. Das ist lustig. Die 207 auf 235 sind nämlich genau die 30.000 Amazon Händler, glaube ich, die es gibt. Das sieht natürlich beeindruckend aus. Sie schreiben hier 710% Wachstum in den letzten 4 Quartalen, nämlich eine Verachtfachung. Ich habe mal die Blasphemie begangen und den Umsatz pro Händler ausgerechnet. Der lag vor 2 Jahren im Q4, also die haben ein verschobenes Jahr bis Juni, deswegen sind wir jetzt im Q4. Vor 2 Jahren hat der durchschnittliche Händler 27.000 Euro Revenue für eine Firma generiert. Schätze mal, wie viel der durchschnittliche Händler jetzt macht?
270.
1500. Aber ein 20. oder ein 17. von dem, was sie prahlen hier mit so schnell wachsenden Händlerzahlen. Tatsächlich kratzen sie unten im Fass nach super kleinen Händlern, die sie in Masse akquirieren können. Man sieht ja, dass das Revenue nicht annähernd gleichmäßig mitwächst damit. Genau, so ein Merchant Fees geben sie ein bisschen Update. Der Rest ist gar nicht so interessant. Dann geben wir mal die Zahlen, die befinden sich natürlich im Sheet auch. Sie haben gesagt 4,4 Milliarden GMV. Daraus ziehen sie 118 Millionen sogenanntes Merchant Network Revenue. Was ich wieder bezeichnet finde, ist, dass dieses Revenue, was von den Merchants kommt, kleiner ist, also sogar 50 Millionen kleiner als die Sales und Marketing Ausgaben von der Firma. Also, a firm gibt mehr Geld für Kundenakquise aus, als die Merchants ihn dafür bezahlen. Jetzt ist nur noch die Frage, ob die Investoren oder die Konsumenten den Rest der Firma bezahlen. Das ist eine Mischung aus beiden. Die Merchant Network Einnahmen sind 118 Millionen, dann kommen noch 32 Millionen Virtual Card Network Revenue hinzu. Das wächst mit 50 Prozent, gegenüber dem vorher etwas langsamer. Das gesamte Network Revenue wächst von 108 Millionen auf 150 Millionen mit nur noch 38 Prozent. Dann haben sie aber Interest Income, das wächst auch nochmal mit um die 30 Prozent. Gain on Sale of Loans, das ist das Verkaufen der Securitized Verbrieften Kredite. A firm ist eigentlich auch eine Art Kreditmarktplatz, wenn man so will. Ähnlich wie Upstart. Wenn 10.000 Leute etwas kaufen mit A firm, dann steht auf der anderen Seite hinter A firm irgendeine Versicherung oder jemand, der quasi sagt, ich möchte dieses Paket aus 10.000 Konsumakrediten kaufen und möchte dafür 8 Prozent Rendite haben oder sowas. Durch das Verbriefen und Verkaufen bekommt A firm dann Zusatzmarge. Dann gibt es noch das Service Income, das ist die Kategorie, die sich am stärksten steigert, nämlich von 7,5 auf 21,5 Millionen. Wir erfahren wie immer nicht, was das Service Income bei A firm ist. Ich gehe davon aus, dass es sich um die sogenannten Do-Date-Extension-Fees handelt. So kommt man dann insgesamt beim Revenue auf 364 Millionen. Der Anteil, den die Shops zahlen, die Merchants, ist 150 Millionen. Es kommen aber weitere 224 Millionen hinzu, die aus den Zinseinnahmen, den Verzugszinsen und der Verbriefung der Kredite kommen. Jetzt diesen 364 Millionen Umsatz stehen am Ende aber noch mal 180 Millionen Transaktionsfees entgegen. Und dann kommen noch mal Technology & Data Analytics-Kost von 135 Millionen, Sales & Marketing von 167 Millionen und General Admin von 157 Millionen hinzu, sodass insgesamt die operativen Kosten 641 Millionen sind. Und daraus ergibt sich dann ein operativer Verlust, also nochmal der Umsatz ist 364 Millionen, die operativen Kosten oder die Gesamtheit aller Kosten ist 641 Millionen. Dadurch macht man bei 364 Millionen Umsatz ganze 277 Millionen Verlust. Das entspricht einer negativen operativen Marge von 76 Prozent. Und die hat man geschafft weiter auszuweiten. Die war vor allem noch 48, dann war sie 62, also minus 62, dann war sie, Weihnachten, wo es besser läuft, minus 54, dann war es minus 64 im Vorquartal und jetzt ist es minus 76. Also es gibt kein Operating Leverage. Das liegt vor allen Dingen daran, dass die Take Rates sinken und die Margen. Und so wird die operative Marge, dehnt sich weiter ins Negative, auf minus 76 Prozent aus. Der Cashflow ist auch noch negativ, der könnte, könnte der ins Positive drehen. Im Weihnachtsquartal könnte er auf Jahressicht vielleicht ins Positive drehen. Der CFO sagt, sie planen noch bis Ende des Fiskaljahres 2023, das wäre, achso Ende nächsten, also in den nächsten vier Quartalen, wollen sie Break-Even sein, allerdings auf Adjusted Operating Income Basis, whatever that means. Aber fürs nächste Quartal gehen sie übrigens davon aus, dass sie das obere Ende der Guidance ist, bei 4,4 Milliarden GMV bleiben, das Revenue halten, das würde gegen den Take Rate Trend laufen, das glaube ich eigentlich, dass sie es schaffen und die Losses from Operations weiter ausdehnen auf 300 Millionen. Also es ist keine gute Guidance, das ist einer der Gründe, warum die Aktie noch abgestürzt ist. Sie sagen, in light of the uncertain macroeconomic backdrop, we are approaching our next fiscal year prudently. Also sagen sie, sie sind besonders vorsichtig bei der Voraussage, vielleicht übertreffen sie das auch, aber ich finde, die Zahlen sehen erstmal wirklich sehr schlecht aus. Earnings per share sind von 0,48 auf 0,65 weiter gesunken. Man wird mit 8% verwässert im Vorquartal, allein mit über 22%. Share-based Compensation sind auch hier ein Viertel der OPEX, allein 111 Millionen, die dafür weggehen. Bei Rule of 40 ist man von 55% auf 31% gefallen. Noch stärker ist der Verfall im Vergleich zum Vorjahr, wo es noch 76% waren. Also bewegt sich hier meiner Meinung nach auf sehr ungesunden Terroir inzwischen. Der genau GMV per customer geht auch runter. Nicht überraschend, es werden immer kleinere Sachen, wie gesagt, tanken, essen, Pizza, was weiß ich, damit bezahlt. Average order value geht runter, hast du gesagt. Die Marketing Ratio hat einen neuen Höchstwert erreicht. Nach 24,3% im Vorjahr gibt man inzwischen 46% des Umsatzneuerrekordwert. Konkurrenz ist glaube ich sehr hoch jetzt mit Paypal und Klarna. Also Klarna macht ja unheimlich viel Werbung in den USA, gibt krass Gas. Ich glaube, Firm spürt das sehr stark in den Margen und so weiter. Sie haben einzig gute Nachricht, würde ich sagen. Fairerweise muss man sagen, dass immer mehr ihrer Kredite nicht auf ihrem eigenen Balance-Sheet liegen. Das waren noch über 50% vor einem Jahr, vor 5 Quartalen. Inzwischen sind es nur noch 12% plus 23%, also 35%, die sie selber halten und sie halten die im Schnitt weniger als 6 Monate lang. Das heißt, das Kreditrisiko ist nicht ganz so groß wie bei einem Upstart oder so, aber es gibt eins. Wenn sie in den Verzug kommen, ist das für Firmen aber erstmal kein Risiko, sondern vor allem eine weitere Einnahmequelle, muss man da bedenken. Das heißt, je mehr sie in den Verzug kommen, desto besser funktioniert das Geschäftsmodell, bis es irgendwann nicht mehr funktioniert, nämlich wenn sie nicht mehr zurückzahlen können. Aber solange sie mehr Due-Date-Extension-Fees zahlen müssen oder ähnliche Konstrukte, wie Strafzinsen, funktioniert, ist das erstmal extra Revenue. Und so würde ich es nämlich deuten, dass sich das Service-Income über zwei Jahre vervierfacht hat, während der Umsatz längst nicht so schnell gewachsen ist und sich eher verdoppelt hat.
Gibt es irgendwelche Prognosen oder historische Zahlen, wie das mit Kreditkarten war vor einer Rezession oder wenn es zu einem Downturn kommt?
Sie zeigen immer die Ausfallraten an. Die sind im Moment für die Zeit, die eine Firma an der Börse ist, auf einem Höhepunkt, also höher als 2019. Während Corona gab es ja deutlich weniger Ausfälle, weil Leute alle Staatshelikoptergeld bekommen haben. Ich würde davon ausgehen, dass die Rezession die USA ein bisschen weniger hart als Europa trifft. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass den Menschen in den letzten zwei Jahren ein bisschen zu viel Spending angewöhnt wurde und dass es da Probleme geben sollte, entweder aus dem Automarkt oder aus dem Housing-Markt, wenn die Immobilien-Bubble einstürzen sollte oder wenn sich die Energiekosten erhöhen. Das ist in den USA alles nicht ganz so schlimm wie hier, aber es wäre unwahrscheinlich, dass das Kreditrisiko nicht deutlich steigt. Und das größere Problem ist für Firmen wahrscheinlich steigende Zinsen, weil es ist nicht so einfach, die Zinsen an die Consumer weiterzureichen. Die nehmen relativ hohe Zinsen, man kann sie aber auch nicht zu stark noch weiter erhöhen. Und das, was sie dann wirklich selber zahlen müssen für Geld oder was sie beim Verbriefen der Papiere weniger bekommen, das geht im Zweifel von ihrer eigenen Marge ab. Also ich glaube die Take-Rate-Effekte, die gegen sie spielen, ist einmal, dass sie bei den Merchants schon Abstriche machen müssen. Zum Beispiel Amazon wird bestimmt nicht die, das habe ich mir ausgerechnet, früher waren es mal bis zu 7%, inzwischen bin ich bei 3,4%. Also Amazon wird bestimmt weder 3,4% noch 7% zahlen. Und das andere, wo sie Margen komprimiert bekommen, ist sicherlich das Interest-Income. Das wächst zwar, Sekunde, ich ziehe mal eine Spalte ein, um zu wissen, wie das wächst. Das wächst noch mit 33, aber natürlich deutlich langsamer als das GMV. Früher ist das Interest-Income interessanterweise schneller als das GMV gewachsen. Jetzt wächst es nur noch halb so schnell. Das ist, glaube ich, eine Zinsschere, die sich zu macht, weil sie die Raten für Konsumenten nicht noch weiter erhöhen können. Weil dann wählt der Konsument einen anderen Konkurrenten. Wenn da steht, mit der Firm zahlen 18% APA oder mit kleineren Zahlen 12% APA, ist klar, was der Konsument macht oder die Konsumentin. Und deswegen können sie die erhöhten Refinanzierungskosten für die Kredite meiner Meinung nach nicht an die Kunden weitergeben und zahlen das aus der eigenen Tasche. Und deswegen hat man weniger Interest-Income im Vergleich zum GMV, würde ich vermuten. Minus 15% inzwischen übrigens. Kann auch ein guter Tag werden.
Und wie du dich über Affirm gefreut hast? Ich habe mich über Farfetch gefreut. Plus 50% in fünf Tagen. Liegt es nur an den News und den Earnings oder ist noch irgendwas anderes passiert? Also die Woche kam News raus, dass sie 47,5% von Joks Net-A-Porter übernehmen werden. Von Richemont. Die freuen sich auch, dass sie irgendwie dieses Geschäft ein bisschen aus den Büchern bekommen. Aber sonst scheinen die Zahlen auch recht positiv gewesen zu sein.
Ja, ich hatte mich gewundert. Ich habe Herrn Glückler vor der Sendung gefragt, ob wir 10 Minuten später aufnehmen können. Dann würde ich es noch schaffen Farfetch wenigstens rudimentär in den Stieh zu bringen. Und er so klar mach auf jeden Fall, muss rein. Und ich so seit wann juckt denen das? Oh, das muss doch unbedingt in die Sendung rein. Dann habe ich erst eben verstanden, dass er tatsächlich Aktien von Farfetch hat und deswegen so juckig ist. Aber wir gucken uns das gerne für sie an. Also genau die einen News war, dass Farfetch das Richemont für nur eine Milliarde jetzt Joks Net-A-Porter, das sind die Marken Joks, eher so ein Designer Outlet würde ich sagen vom Modell her. Mr. Porter und Net-A-Porter und der Outnet heißt glaube ich die vierte Marke, für eine Milliarde entsorgt hat an Farfetch. Richemont, ein Luxusgüterkonzern ist ganz froh, dass sie das los sind glaube ich. Farfetch kann das wahrscheinlich effizienter betreiben. Ich finde es eine relativ starke Konzentration dann schon im Markt. Dann bliebe glaube ich fast nur noch Mytheresa übrig aus München. Da gibt es noch einen anderen Player. Achso es gibt in UK noch einen, wo mir der Name gerade nicht einfällt. Matches.com. Genau, die sind dann noch übrig. Anscheinend will man Jukes so ein bisschen zum Secondhand Label auch machen. Also weiterhin reduzierte Ware und Secondhand, während Mr. Porter, Farfetch und so eher die Premium oder Sachen sind. Ich fand die Übernahme schon relativ mutig ehrlich gesagt. Aber bei dem Preis kann man es natürlich machen. Wie waren die Ergebnisse von Farfetch? Auch da gucken wir mal in die Präsi rein. Das ist gut, die sind im Kurzweit. Also das GMV ist um nur 1,3% gestiegen, gar nicht so stark. Aber das Vorjahr war natürlich relativ stark bei Farfetch durch Corona. Das Revenue wiederum ist um 13,6% gestiegen. Das heißt sie haben ihre Take Rate effektiv erhöht oder mehr Geschäft als First Party Geschäft gemacht. Das können wir vielleicht sogar rausfinden.
Könnte gut sein, weil sie ja ein paar Marken gekauft haben.
Das ist das Brand. Eigentlich gibt es drei Geschäftsmodelle. Es gibt In-Store, das können wir weglassen. Dann gibt es Brand, das ist Off-White und ihre eigenen Marken. Und dann gibt es die Digital-Plattform und darin gibt es wiederum das First Party GmV, wo sie selber handeln und das geht 100% in Revenue durch. Und dann gibt es das Third Party. Und es ist jetzt so, dass First Party war 153 Millionen. Warum sagen sie uns jetzt nicht, was das im Vorjahr war? Und Third Party war 651 Millionen. Da kriegen sie 31% Take Rate, das ist auch ganz ordentlich. Also sie haben Revenue schneller gesteigert als GmV. Sie haben den Gross Profit um 16,3% gesteigert. Und das ist ein Anstieg der Gross Margin von 44 auf 46,2. Das sind relativ gesehen 5% 2,2% Punkte mehr. Das ist auch schon sehr gut. Die Kosten für Selling, General und Admin sind nur um 14% gestiegen. Also langsamer als der Kunde. Ähnlich wie das Revenue. Ganz gut eigentlich. Ja, eigentlich solide. Also nach dem schweren Vergleichsjahr hat man wahrscheinlich mit schlechterem gerechnet. Das GmV muss man schon sagen, es hat nur um 1,3% gewachsen. Das wäre währungsbereinigt noch ein bisschen besser. Aber ja, ich finde die Zahl nicht begeisternd, aber es ist total okay. Operative Marge ist immer noch minus 29%. Das ist natürlich nicht grandios. Adjustiertes EBITDA minus 4%. Die Inventories sehen gut aus. Also sie bauen nicht zu viel Inventar ab. Sie verkaufen das ganz gut ab. Das ist im Vergleich zu den anderen Modehändlern eigentlich ganz gut. Die sind 50% hoch gegangen sagst du?
Ja, in den letzten 5 Tagen.
Krass. Heute nochmal 25%. Wie viel Prozent deines Depots ist das?
Seit heute morgen wieder ein bisschen mehr. Äh, nicht viel. Ich habe da so einen kleinen Anteil gekauft.
Aber wo bist du da ausgestiegen? Sie kommen aber auch von über 40, ne?
Ja, aber ich bin jetzt leicht grün.
Achja, das ist ja schön. Ja, was kostet das? Sekunde. 1,6 mal Sales. Ja, finde ich ja schon. Also das GmV wächst nicht. Der Umsatz, das Revenue wächst minimal würde ich sagen. Minus 29% operative Marge. Das muss noch ein bisschen wachsen bis das Modell funktioniert. Aber kann es ja. Die Marktstellung ist schon gut. Gerade wenn sie jetzt noch Mr. Porter und Net-A-Porter konsolidieren, dann haben sie schon echt großen... Und Marktmacht ist schon wichtig. Also gerade gegenüber den großen Fashion-Marken. Es gibt immer welche, die sich versuchen zu weigern zu verkaufen. Und je größer du wirst, desto eher hast du vielleicht irgendwann die Macht, die ganz großen Marken, irgendwie Balenciaga oder Gucci oder Dior, die glaube ich auf den Plattformen in der Regel noch nicht verkaufen, auch dahin zu bekommen.
Ist es der einzige Marktplatz, der High Fashion versteht? Zaran, du versuchst jetzt ein bisschen...
Ich glaube, Mattress und Mytho Risa verstehen das schon auch ganz gut.
Ja, aber sie sind der Größte. Und es wird ja auch wenig Konkurrenz in den nächsten Jahren kommen. Die Großen versuchen alle zu kämpfen. Kein VC-Geld wird jetzt reingehen, um den Markt nochmal zu disrupten. Es gibt für mich zwei Gefahren bei dem Modell. Das eine ist, dass die richtigen, krassen Luxus-Brands alles selbst machen werden und dann gar nicht mehr auf die Plattform gehen. Und das zweite ist halt China. Das bei denen auf jeden Fall auch ein Risiko ist.
Also das mit den Luxus-Brands, die kriegen das schon selber nicht hin. Da ist eher ihr Boutiquenetzwerk das Problem. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass irgendeine Luxus-Brand die to see hinbekommt. Die wollen eigentlich, dass in der teuren Umgebung, also in ihren Flagship-Stores die Ware verkauft und vorgestellt wird, weil dadurch auch das Wertempfinden erst entsteht. Dass die die to see hinbekämen oder hinbekommen wollen, da wäre ich ein bisschen... Du hast politische Risiken. Man muss auch sagen, dieses Wachstum ist vor dem Hintergrund, dass Russland natürlich dicht gemacht hat. Oder sie kein Geld aus Russland annehmen können gerade. Das heißt, du hast schon nochmal einen Sondereffekt. Und China ist das gleiche Risiko, meinst du, dass die nicht mehr einkaufen könnten irgendwann? Ja. Ja, ist ein theoretisches Risiko. Ok, das reicht dir zu verwetschen?
Ja, nach dem Positiv...
Du glaubst weiter dran.
Ich bin da klein investiert und ein bisschen Luxus im Portfolio.
Du bist doch so ein Typ dafür.
Dann gehen wir zurück wieder eher rot. Paladin, da gab es eine große News diese Woche, dass sie jetzt endlich auf Amazon verkaufen werden. Da hat der Markt kurz positiv reagiert und dann wurde wohl herausgefunden, dass sie auf Amazon verkaufen müssen, weil sie noch so viele Fahrräder haben.
Ja, Schlingel sind das. Haben schön vor den schlechten Earnings eine News gemacht. Ich glaube 12% hochgegangen oder so darauf. Dann haben sie am nächsten Tag ihre Zahlen rausgebracht, die wirklich kann man nur als desaströs bezeichnen. Und daraufhin ist die Aktie 20% eingebrochen, vollkommen zu Recht.
Wenn man sich den Graph anguckt, von den letzten fünf Tagen sieht es so aus wie so ein Hut. Ist abgegangen, dann war es kurz ein Tag Ruhe und dann ist es wieder runtergefallen.
Genau, da bildet sich jetzt Schulterkopf Schulter draus und dann bricht es nach oben aus wieder. Ja also die Zahlen, das widerstrebt einem fast vorzulesen. Paladin ist auch im Sheet, Farfetch ist im Sheet und irgendwas habe ich noch im Sheet gemacht, habe ich schon wieder vergessen. Sekunde, was denn? Workday, achso das kommt erst noch. Umsatz ist 28% unter dem Vorjahr. Das liegt vor allem darum, dass es zwei Segmente gibt, Connected Fitness Products, das ist letztlich das Hardware Segment und Subscription. Das einzige Licht am Ende des Tunnels ist, dass die Subscription Umsätze noch gestiegen sind. Also von 282 Millionen auf 383 Millionen gegenüber dem Vorjahr um 36% gestiegen.
Das hätte ich nicht gedacht.
Aber die hat eine Preiserhöhung glaube ich und versuchen mehr Produkte zu machen. Aber man muss schon die Preiserhöhung dazusehen, das ist ja ein Effekt den du nicht jedes Jahr ziehen kannst. Aber im Endeffekt geht das ab. Das sehr wichtige Teil des Umsatz, der Verkauf der Geräte ist tatsächlich um 55% gesunken. Also sie verkaufen halb so viel Ware wie im Vorjahr. Da waren es noch 655 Millionen, jetzt noch 296 Millionen weniger, also 55% weniger als im Vorjahr. Das ist wirklich brutal und davon hängt natürlich die zukünftigen Subscription Einnahmen auch wesentlich ab. Als wäre das nicht genug. Sie verkaufen diese Fahrräder auch deutlich unter dem Erstellungspreis inzwischen. Der Rohertrag des Connected Fitness Segments ist minus 290 Millionen inzwischen. Also das würde heißen, dass sie sie zum halben Preis verkauft haben, mehr oder weniger. Das ist wahrscheinlich der Grund warum sie jetzt auch alle Kanäle in Erwägung ziehen um die überhaupt noch loszuwerden, ohne sie verbrennen zu müssen oder wegzuschmeißen. Beim Subscription wiederum fällt 68% als Rohmarge an. Das ist ganz nett. Das ist auch höher als im Vorjahr. Das ist die Preiserhöhung die man da sieht. Im Vorjahr haben sie noch 63% Rohmarge gehabt. Jetzt haben sie 68% Rohmarge bei Subscription durch die Preiserhöhung. Die Rohmarge insgesamt ist dennoch negativ dieses Quartal mit minus 4,4% weil sie so viel Geld verlieren beim Verkauf der Räder. Es würde aber ja eventuell Sinn machen Räder günstiger zu verkaufen, wenn du damit mehr Subscriptions aktivieren kannst. Beim Marketing spart man 31% gegen im Vorjahr. Die Gemeinkosten sind unverändert. Ne da habe ich mit Sicherheit einen Fehler gemacht. Die sind ganz sicher nicht unverändert. Sekunde. Die sind tatsächlich unverändert. Na gut dann sind sie unverändert. Man sieht hier, dass Kostenbewusstsein entstanden ist. Research and Development auch 10% weniger als im Vorjahr. Es gab ja Massenentlassungen bei Paletten. Die zeigen sich hier. Es gibt, da muss man im Cheat das aufklappen. Ich habe die Spalten mal weg gemacht. Aber es gibt so Sondereffekte, also Impairment, Abschreibung, Restrukturierungsaufwendung, Supplier Settlements. Wahrscheinlich mussten sie da irgendwelche Supplier bezahlen, die sie nicht mehr beauftragen wollen in Zukunft, weil sie die Ware gar nicht absetzen können. Und dadurch sind jetzt, da sind schon viele Sondereffekte drin, aber dadurch sind die Kosten, der Loss from Operations ist dieses Quartal 1,2 Milliarden. Also sie haben nur 680 Millionen Umsatz gemacht, aber 1,2 Milliarden verloren. Das heißt die Kosten waren insgesamt dreimal so hoch wie der Umsatz. Deswegen ist die operative Marge minus 177%. Und sie waren mal profitabel 2020. Also im Höhepunkt von Corona haben die echt Geld verdient. Jetzt inzwischen macht man 1,2 Milliarden Verlust. Wie gesagt Sondereffekte. Das sollte wieder so bei einer halben Milliarde demnächst landen. Auch das ist ja noch schlimm genug. 3,7 Dollar Verlust pro Share. Adjustierte EBITDA Margen minus 42%. Also wenn man diese ganzen Sondereffekte rausadjustiert, haben sie immer noch minus 40, 42%. Negative Marge, Free Cashflow Marge minus 60%. Da sind jetzt Abschreibungen und sowas dann nämlich nicht mehr drin, aber auch noch minus 60. Sieht alles nicht so gut aus. Die Monthly Churn ist von 0,75 auf 1,4% hochgegangen. Das ist auch der höchste Wert den man je gemessen hat. Und das Inventar staut sich. Ne, sie haben ein bisschen abverkauft. Also das Inventar ist von 1,5 Milliarden am Höhepunkt auf 1,1 Milliarden runter. Aber es liegt immer noch 1,1 Milliarden Inventar sozusagen auf Halde. Und das würde meiner Meinung nach heißen, dass die Rohmarge weiter negativ bleiben könnte für die nächsten Quartale, wenn sie das abverkaufen müssen.
Man hat ja immer Gerüchte gehört, dass vielleicht Apple die kaufen wird oder so. Wenn du dir die Zahlen anschaust, würdest du sagen, dass das eigentlich keiner mehr anfassen kann? Oder kriegt man das Modell irgendwie gedreht?
Also einfach gesagt, die müssen einfach nur aufhören irgendwas zu entwickeln und zu verkaufen. Die Produktion der Fahrräder einstellen und die Subscriptions, die Leute die noch Bock haben weiterfahren lassen. Damit kann man sehr gut Geld verdienen. Das Subscription Revenue ist durchaus was wert. Also Sekunde, können wir mal gucken. LTM sind das 1,4 Milliarden. Also die Pension sollte schon eigentlich 20 Milliarden wert sein, würde ich sagen. Sie müssen nur aufhören die Fahrräder zu verkaufen und zu bauen. Da verlieren sie zu viel Geld. Oh Gott, die sind nur 3,5 Milliarden wert. Das ist schon krass. Ja, vielleicht sind es keine 20 mehr. Aber ich würde ja dem Subscription, also Subscription Revenue, achso, hab ich die falsche Spalte genommen? Ne, doch, 1,4 Milliarden ist Subscription Revenue im Jahr. Das ist schon mehr als 3,5 Milliarden wert. Muss alles zumachen sofort und nur noch das Geld einsammeln. Und die Trainer bezahlen, klar. Aber das, na gut. Ich fände es schon krass niedrig. Aber die Frage ist, ob es halt jetzt sehr undurchsichtig mit dem ganzen Inventar, das du verkaufen musst und du wirst damit weiter Buchverluste machen und der Cashflow ist auch schon negativ. Wo sparst du dann noch weiter? Es ist schwer. Ne, 20 Milliarden war ein bisschen Quatsch, das nehme ich zurück. Aber trotzdem sind 1,5 Milliarden Subscription Umsatz ist ja schon was wert. Und du hast ja auch da zwei Drittel Marge drauf. Aber warum ist dir der ganze Apparat so teuer? Das muss man sich schon fragen. Du hast halt die Trainer und die Kurse, aber da hast du ja einen hohen Hebel drauf. Pro Subscriber ist das ja gar nicht so viel.
Vielleicht schaut sich Amazon jetzt auch an, wie die funktionieren online und schnappt sie sich dann.
Ich würde schon sagen, bei 3 Milliarden oder 3,5 Milliarden, es besteht auf jeden Fall die Gefahr, dass es noch jemand kauft. Die Downside ist inzwischen niedriger als die Upside, würde ich sagen. Könnte man fast überlegen, ob man da mal auf den Turnaround spekuliert, dass entweder eine Übernahme kommt oder das Subscription Revenue weiter langsam wächst. Wobei das wächst eben auch nur durch diesen Preiseffekt. Die Members gehen nämlich runter und die Subscriptions sind gerade noch 4.000 hinzugekommen. Also die werden runtergehen nächstes Quartal. Ach, schwer. Also ich würde es eher, also wenn ich entweder einen Call oder einen Put kaufen müsste, würde ich eher einen Call kaufen, glaube ich. Aber ich weiß nicht, ob ich mich überhaupt engagieren wollte da rein. Aber ich glaube die Upside ist inzwischen höher als die Downside. Wobei man schon sagen muss, die Subscriberzahl stagniert. Die Preiserhöhung ist jetzt erstmal durch und es ist überhaupt nicht absehbar, ob sie mit dem Hardwaregeschäft jemals wieder auf einen gesunden Boden kommen. Und die Kosteneinsparungen waren auch noch nicht groß genug, so wie das hier aussieht.
Ja, wenn das Wetter wieder schlechter wird, dann verkaufen sie bestimmt auch wieder mehr Fahrräder und dann werden wieder mehr Leute subscriben.
Genau, das ist natürlich der schlechteste Monat auch, um die Subscriptions zu messen. Da hast du auch recht.
Dann lass uns noch Workday anschauen. Die scheinen wiederum positiv performt zu haben.
Genau, Workday ist auch im Cheatsheet jetzt. Also Workday macht so Human Resources Software für größere Unternehmen. Umsatz wächst noch um 22%. Das ist schneller als zuvor. Also im Vorquartal war es auch 22%, aber letztes Jahr war es langsamer. Das heißt, die akzelerieren hier ganz leicht auf einem aber relativ niedrigen Niveau. Die Rohmarge bleibt auf Vorjahresniveau und die Kosten wachsen mit 23%, also etwas schneller als der Umsatz. Deswegen bleiben sie weiter negativ, aber auf Cashflow Basis generieren sie schon ordentlich Barriss. Die operative Cashflow Marge ist im Jahresmittel so 32%. Rule of Forty auch über 50%. Das einzige was ich mich frage ist, Workday kostet 8x Umsatz oder so. Also 44 Milliarden, das entspricht 7,5x Umsatz. Und Salesforce, die ja eigentlich schneller wachsen oder ähnlich schnell wachsen und noch profitabler sind, die kriegen nur 6x Sales. Naja, das ist ungefähr die gleiche Liga. Wahrscheinlich fair. Aber würde ich Workday oder Salesforce kaufen? Also man muss ja sagen, trotz des starken Dollars legen die hier beim Umsatzwachstum zu. Das ist natürlich ein ganz gutes Zeichen. Das sind gute Zahlen, verstehe ich, dass es da hoch geht. Sie waren beim Ausblick auch längst nicht so kritisch oder so pessimistisch wie die anderen. Sie werden wahrscheinlich nächstes Jahr in die Profitzone kommen nach Gap. Würde mich nicht wundern. Und haben dann guten Grund weiter Geld auszugeben. Magic Number ist 0,88. Das ist super. Dann sollten sie auch weiter Verluste machen. Ist auch eher überdurchschnittlich im Vergleich zum Vorjahr. Macht Sinn. Also es ist richtig, dass die ein bisschen hoch gehen, würde ich sagen. Dann haben wir als nächstes Elastic und Splunk. Gar nicht so unähnlich die Firmen.
Mit Blick auf die Uhr müssen wir das eine oder andere vielleicht noch auf die nächste Folge verschieben.
Ja, dann kommt es ja nie ran.
Dann gibt es Pip im Schnelldurchgang. Wie sieht es bei Elastic aus?
Ich bin jetzt bei Splunk gerade. Ich kann nicht nochmal den Reiter wechseln. Also Splunk hat auch eher negativ reagiert. Aktien sind 12% runtergegangen. Der Umsatz wächst mit 32%. Wichtiger ist hier aber der Cloud Umsatz. Der wächst immerhin mit 59%. Das ist gut, aber das ist eben doch nicht gut, weil es deutlich langsamer ist als die Vorquartale. Vorquartalen ist man um 66, 69, 68, 73% sogar gewachsen. Das ist jetzt das langsamste Quartal seit langem beim Cloud Wachstum und das wird sofort abgestraft. Ansonsten hat sich die Marge deutlich verbessert von minus 57 auf minus 24. Also deutlich eingeengt die Verluste. Das kommt aus der Rohmarge, die von 70 auf 74% hochgegangen ist und ansonsten sind die OPEX viel langsamer gewachsen als der Umsatz. Also sie passen gut auf die Kosten auf, werden sie das Cloud Segment weiter aufbauen, aber das Wachstum im Cloud Segment ist eben runtergegangen. Ansonsten die BNR sieht noch gut aus. Die Celsi-Effizienz sieht auch eigentlich okay aus, aber was hier bestraft wird ist die Verlangsamung im Cloud Wachstum. Einfach weil das vorher schneller war. So, das war es auch schon mit Splunk. Dann machen wir Elastic. Elastic macht was ganz ähnliches. Auch von Lizenz auf Subscription Revenue umbauen. Steigern ihren Umsatz um 29,5%. Das ist auch eine starke Verlangsamung. Die Aktie müsste auch 5% runtergegangen nach den Earnings. Deutlich langsamer gewachsen. Sind fast gut mit 5% unterwegs. Kannst ja mal gucken wie die heute traden, aber sieht eher schlecht aus. Rohmarge von 74 auf 71 gefallen, nicht gut. Also operativer Verlust von 16 auf 24% negativ ausgebaut. Die Kundenanzahl wächst langsam. Sind deutlich aus der Rule of Forty rausgefallen mit 26 und Magic Number ist mit 0,36 auch nicht mehr gut genug. Würde ich lieber nicht haben wollen gerade Elastic ehrlich gesagt.
Und Box?
Gibt es auch im Cheat. Wächst mit 15% auf 246 Millionen. Rohmarge verbessert sich um 2% von 71,7 auf 63,6. Das ist auch nochmal gut wenn man das in dem Stadium hinbekommt. Also die deliveren sehr gut gegen ihre Ziele. Haben in den letzten drei Jahren von 68 auf 71 auf jetzt 63 fast 74 ihre Rohmarge verbessert. Auch schöner Hebel. Die Gesamt OPEX wachsen ein bisschen langsamer mit 11. Das heißt die operative Gewinn steigert sich. Sie kommen jetzt dieses Jahr von vorher roten Zahlen in die Gewinnzone. Machen 3 Millionen Überschuss. Cashflow ist sogar 19% im Plus. Den Rest verwässern sie wieder runter mit 10% an Aktien. Aber sie sind also nach Gap oder Cashflow deutlich positiv. Nach Gap knapp positiv. Wachsen halt nur mit 15%. Das ist ein bisschen lame. Net Revenue Retention steigt aber die Magic Number. Die sieht nicht so gut aus. Das Wachstum würde annehmen dass sie so uneinheitlich abgeschlossen haben den Handel. Weiß ich nicht genau wie sie darauf reagiert haben auf die Zahlen.
Dann positivere Nachricht Palo Alto Networks. Letzten fünf Tage plus 13%. Das scheint positiv angekommen zu sein.
Die haben letzte Woche schon die Zahlen. Die sind schon länger draußen mit den Zahlen. Die tragen bemehr oder weniger nach. Palo Alto Networks macht 27% mehr Umsatz. Das ist ein bisschen langsamer als in den Vorquartalen. Aber schneller als im Vorjahr. Auch hier ist die Hommage auf vergleichbaren Niveau. Das Gute ist die Kosten steigen nur mit 13% während der Umsatz mit 27% steigt. Damit sind sie dieses Quartal relativ deutlich in die Gewinnzone geflutscht. Die letzten Quartale haben noch so minus 3 bis 6% Verlust gemacht. Sind jetzt mit 1% positiv nach Gap Operating Income und Net Income. Operativer Cashflow aber wiederum ist 34% positiv. 34% des Umsatzes verwandeln sie direkt in Baris. Im Jahresmittel sogar noch ein bisschen mehr. Sie sind nach Gap jetzt knapp positiv. Nach Operating Cashflow sind sie aber eine krasse Cashmaschine schon. Ich glaube leider deswegen relativ teuer wenn ich mich nicht recht verirre. Kosten 10 mal Umsatz. Das liegt eben darum, weil es das eine der wenigen Titel ist, der noch vernünftig wächst mit 27%. Cyber Security ist das Businessmodell. Hat hohe Sicherheit was den Outlook an Revenue angeht. Generiert ausreichend Cash. Verwässert nicht mehr zu sehr. Ist zusammen mit 40 Net wahrscheinlich eine der solidesten Security Aktien, wenn man nicht nur Wachstum sondern auch Profitabilität will. Bruder Forty ist 61% zur Hälfte von der Cashflow Marge, zur Hälfte vom Wachstum Getrieben kann man ganz grobs haben. Magic Number mit 1,15% extrem stark. Also sehr hohe Effizienz im Sales. Unheimlich viel Umsatz gemacht. Sollten weiter beim Marketing auf dem Gas bleiben. Ich finde sie haben fast ein bisschen zu früh auf Profitabilität gepusht. Da hätte man mehr Gas geben sollen. Eigentlich willst du keine Magic Number so deutlich über 1 haben. Aber vielleicht ging es in dem Quartal auch einfach mal nicht so gut.
Die Hörerfragen schiebe ich auf nächste Woche. Du warst noch in irgendeinem Podcast die Woche.
Ich war im Mauerstraßenwetten, also dem deutschen Wallstreetbets Format. Also nicht das Format sondern eine ähnliche Community in Deutschland. Wer nicht genug bekommt kann sich den Mauerstraßenwetten Podcast mit mir anhören. Und was würdest du gern promoten?
Nächste Woche gibt es wieder ein Meetup in Hamburg am Mittwoch 31. Infos dazu in unseren Discord Server unter den verschiedenen Städten. Wird auch gerade wieder ein Meetup in Berlin geplant. Und kannst du mal kurz auf Feedback Episoden gehen? Da hat Phil ein Screenshot geteilt und deine sehr gründliche Recherche hat es in Wikipedia geschafft mit Backlink.
Sekunde, ja gucke ich mir gleich an. Ich hoffe nicht bei Clickdate.
Doch auf jeden Fall.
Das würde die PR Abteilung natürlich gerne lesen. Na gut, dann holen wir am Dienstag noch ein paar Earnings nach vielleicht, wenn wir sie dann noch spannend finden und nicht spannendere News reinkommen oder Fragen. Meetup in Hamburg schaffe ich leider nicht, weil ich an dem Tag in Köln bin. Meetup in Berlin muss ich spontan schauen, aber ich bin im Urlaub jetzt ne Weile. Oder halb im Urlaub, halb unterwegs.
Top, wir hören uns am Dienstag, ihr hört uns am Mittwoch. Habt ein schönes Wochenende. Peace.
Ciao, ciao.