Doppelgänger Folge #178 vom 10. September 2022

📱 Apple | 📺 Code Conference | 🤑 PE Kim | Kredit für Master | Earnings: UiPath GitLab Asana DocuSign Zscaler

Hat Philipp schon ein neues iPhone bestellt? Super Gäste und schlechte User Experience bei der Code Conference von Kara Swisher. Kim Kardashian gründet eine Private Equity Firma. Macht es Sinn, für einen Master einen Kredit aufzunehmen? Wie steht Pip zum Thema Shareholder- vs. Stakeholder-Capitalism? Was werdet ihr machen, wenn jetzt doch noch ein größerer Crash kommen sollte? Earnings: UiPath, GitLab, Asana, DocuSign und Zscaler.

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

00:00:00 Small talk

00:14:00 Apple Keynote

00:16:45 Code Conference

00:23:45 Kim Kardashian goes PE

00:27:45 Kredit für Master

00:32:45 Shareholder- vs. Stakeholder-Capitalism

00:40:30 was tun wenn weiterer Crash

00:46:00 UiPath Earnings

00:53:00 GitLab Earnings

00:55:20 Asana Earnings

00:58:30 DocuSign Earnings

01:01:30 Zscaler Earnings

Shownotes:

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Willkommen im Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 178 Mitte September. Ich habe mir ein paar Videos in den letzten Stunden angeguckt, unter anderem was Apple so gemacht, unter anderem die Code Konferenz. Pip hat ein paar Zahlen sich durchgelesen. Sonst merken wir Private Equity, hart umkämpfter Mark jetzt mit Kim Kardashian. Wo fangen wir an?
Ich wollte mir auch ein paar Videos anschauen, aber die sind leider nicht mehr verfügbar. Da können wir ein Stück später noch kurz drauf eingehen. Ich bin ansonsten, Entschuldigung, ich bin wieder ein bisschen erkältet. Was daran liegt, dass ich gerade meinen Urlaub beginne und das hat eine gewisse Regelmäßigkeit, dass am Anfang beginnt zuerst mein Immunsystem sich zu entspannen, weil ich bei jedem Urlaub sofort erst mal krank bin.
Ja, wenn wir ein Daily Format machen würden, was ich mir schon immer wünsche, dann würde das nicht passieren. Dann würde dieser Stressabbau gar nicht erst kommen.
Würde gar nicht erst, genau. Apropos Stressabbau, dann habe ich gemerkt, dass meine Urlaubsdestination der neue Werbepartner von OMR ist. Also da waren wir oder ich Head of the Curve. Das werde ich nochmal schauen, wo da der Match mit der Marke ist. Wenn ich dann angekommen bin, noch bin ich natürlich unterwegs, weil es mit dem Zug ein bisschen länger dauert, dann haben wir die traurige Nachricht, die Queen ist tot. Der Strategie fand ich von Thilo Jung, es wäre ein guter Zeitpunkt, am Höhepunkt die Monarchie abzuschaffen. Das wird jetzt nicht mehr besser. Wir haben alle viel zu viel, wie bei Charles, schon erfahren, glaube ich. Die Fußstapfen sind viel zu groß. Das traue ich es natürlich. Ich habe aus verlässlichen Quellen erfahren, die Queen hätte gerne nochmal Frank Thelen kennengelernt. Dass das jetzt nicht mehr passieren konnte, ist natürlich besonders schade. Ansonsten war Frank Thelen hier, also die Ausstrahlung wurde leider verzögert durch dieses weniger relevante Ereignis. Aber nach Mitternacht konnten die, die wach geblieben sind, ich gehörte nicht dazu, die Sendung Markus Lanz verfolgen mit Frank Thelen. Ich konnte nur die paar Bits, die Leute live ausgeschnitten haben, sehen. Die Aufzeichnung ist auf wundersame Weise aus der Mediathek verschwunden, was immer so ein bisschen nach rechtlichen Schritten riecht. Ich habe überlegt, ob es daran liegt, dass es vielleicht, weil es nach Nulu ausgesendet ist, dass es deswegen nicht mehr kommt. Aber das war bei anderen Folgen auch nicht der Fall bisher. Deswegen scheint es wirklich, ich weiß nicht, guck mal kurz, ich habe die ZDF-Presse gefragt auf Twitter, ob die mir das sagen, aber ich glaube, die haben nicht geantwortet.
Und du befindest dich noch auf deutschem Boden?
Ich bin noch auf deutschem Boden.
Gut, also kannst du daran nicht liegen?
Nein, daran steht auch, es ist nicht mehr verfügbar. Sie muss mal um ein Uhr oder so verfügbar gewesen sein, anscheinend, sagt das Archiv.
Ich habe gedacht, wir reden über diesen Nothing-Burger gar nicht mehr.
Ja, können wir auch. Aber weißt du noch, was ich gestern dir gesagt habe, als rauskam, dass es diese Sendung geben wird? Ich habe sinngemäß gesagt, Ulrike Herrmann wird Frank Thelen beim lebendigen Leibe aufrassen. Und genau das ist dann letztendlich auch passiert. Es gab eine kleine Debatte über Inflation, kann man sich auf Twitter, wenn man Thelen oder Lanz eingibt, sich anschauen. Da gab es dann grundsätzlich andere Auffassungen darüber, was die Ursachen der Inflation sind. Frank Thelen ist dem Twitter-Narrativ gefolgt, dass das Gelddrucken daran schuld ist. Das ist natürlich einer und nicht der wichtigste Grund für die aktuelle Inflation, weil die vor allem durch einen Supply-Jock, also weniger Angebot, nicht mehr Nachfrage ausgelöst ist. Das andere spielt eine Rolle sicherlich. Aber ich fand es ein bisschen, sie hat es so begonnen mit, es tut mir leid, Ihnen zu widersprechen. So eine gemeine Mischung aus Mitleid und Herablassung, die Umarmung des Todes. Ich fand schon, dass mein Gefühl, es gab Leute, die haben gesagt, Frank und Lanz sind ganz dicke. Ich hatte das Gefühl, der wird dann nur noch eingeladen, um sich vorgelegt zu werden. Das fand ich dann auch fast wieder ein bisschen alberne Leute. Also Lanz lacht laut im Hintergrund, wenn Thelen zerfleischt wird. Jede Äußerung von ihm wird von den Anwesenden nur mit so einem milden Lächeln bedacht. Ich weiß nicht, ob man dann Leute überhaupt noch einladen soll, wenn sie dann nur als Störer oder Clown willkommen sind. Ich fand es ehrlich gesagt nicht besonders, also ich neige nicht dazu, ihn zu verteidigen. Aber ich glaube, es war nicht schlau, da hinzugehen. Ich fand es aber auch nicht fair, ihn da einzuladen und dann so zu behandeln, ehrlich gesagt. Ja, damit ist auch schon alles gesagt eigentlich. Und was dann aber noch peinlicher wurde, wo er sich dann wieder nochmals disqualifiziert hat, besonders nach seinem zweiten Auftritt, der ist wirklich nicht besonders schlau gelang wieder, dass er es natürlich nicht auf sich sitzen lassen konnte. Also Frau Herrmann hat gesagt, was ich auch ein bisschen frech fand, dass das vermutlich der Grund wäre, warum er mehrfalls pleite wäre, dass er nicht weiß, woher die Inflation jetzt gerade kommt. Das konnte er so nicht auf sich sitzen lassen und hat natürlich sofort mit einem Twitter- und Instagram-Video reagiert, wo er die Zentrale für politische Bildung zitiert. Dort steht auf der Webseite nämlich, und das zitiert er dort, beim Entstehen einer Inflation spielt besonders die Geldmenge in der Volkswirtschaft eine große Rolle. Steht der gesamtwirtschaftlichen Gütermenge eine zu große Geldmenge gegenüber der Aufklärung der Geldmenge, ist eine Bedingung für die Inflation gegeben. Übersteigt die gesamtwirtschaftliche Güternachfrage das gesamtwirtschaftliche Güterangebot, das kurzfristig nicht erhöht werden kann, das ist nämlich was gerade der Fall ist, sind steigende Preise die Folge. Jetzt sagt er, hier wird eigentlich bewiesen, dass die Geldmengexpansion der Grund ist, aber was hier steht, ist, dass es eine Bedingung ist. Wo man dann vielleicht doch eine klasse Mehrheit machen sollte in der Schule, ist, um zu verstehen, was der Unterschied zwischen einer notwendigen und hinreichenden Bedingung ist. Nämlich, natürlich ist es eine Bedingung, dass du Geld im Überfluss hast für die Entstehung einer Inflation, aber eine Inflation kann eben trotzdem andere Bestimmungsgründe haben. Und im jetzigen Fall ist es eben viel, viel, viel mehr vom Angebotsschock, also dass wir nicht genug Güter haben, dass die Preise am Strommarkt explodieren, getrieben als von dem Geldmeindruck. Weil Geld gedruckt haben wir ja die ganze Zeit vorher, also sowieso drucken wir kein Geld mehr, sondern schaffen Guthaben. Aber das haben wir ja seit Jahren gemacht, da hat es die Inflation ja auch nicht hochgetrieben. Dann ist es halt dieses Narrativ, dass alle Leute, die nicht weiter enteignet werden wollen, sagen, wir müssen aufhören Geld zu drucken. Aber für die derzeitige Inflation ist das tatsächlich meiner Meinung nach nicht der Grund, der kleinste Grund von allen. Und dann mit dieser Replik darauf, in der Nachspielzeit, dann nochmal sich als richtig schlechter Verlierer zu zeigen, ist glaube ich auch kein guter Stil. Wenn man es in der Show nicht schafft zu bestehen, dann hinterher die eigenen Kanäle nutzen, um das richtig zu stellen wie so ein bockiges Kind. So, dann habe ich noch eine Frage an dich, der andere, der stark gebescht wurde. Diese Woche ist ja unser Wirtschaftsminister Habeck, der hat bei Sandra Maischberger gefragt danach, ob im Winter, wenn die Energiepreise weiter steigen, viele Firmen pleite gehen würden. Daraufhin hat er gesagt, das ist wiederum nicht notwendig oder zwangsläufig so. Man könne auch die Produktion einstellen, dann würde man nicht zu negativen Erträgen, also Verlusten produzieren. Und würde überleben. So, da wurde er natürlich krass für ausgelacht. Jetzt wollen wir mal schauen, ob du schlauer bist als der durchschnittliche Grünhasser und Habeck-Basher. Kannst du dir eine Bedingung vorstellen, unter der man die Produktion einstellt und trotzdem nicht insolvent geht? Weil das, wo ich mich bestehe, das ist grobes Unwissen, dass das natürlich überhaupt nicht gehen könnte.
Naja, also wenn man ein bisschen Pulver noch auf dem Konto hat und seine Fixkosten halt super runterfahren kann. Bei Corona hatten wir das ja schon mal mit Kurzarbeit und irgendwie Mieten wurden ein bisschen reduziert oder vertagt oder sowas. Dann kann man wahrscheinlich durch so eine Krise durchkommen. Aber natürlich, ich habe jetzt ein Bekannter von mir, der hat mir erzählt, er war Friseur in Hamburg. Ich kenne diesen Besuch ja gar nicht mehr. Aber er meinte, seine Friseurin hätte jetzt zum dritten oder vierten Mal die Preise geändert. Diesmal mit dem Grund Inflation und sie hätte jetzt Unisex-Preise. Er zahlt jetzt so viel wie ein Damenfrisur, was er nicht so ganz fair findet. Und die hat natürlich Angst. Sie hat einen großen Raum, irgendwie 300 Quadratmeter. Keine Ahnung, warum man sowas braucht. Und Freelance-Friseure, Friseurinnen, die darf die Tür glaube ich nicht mehr auflassen und so und muss irgendwie Licht sparen oder Strom sparen und alles. Wenn die jetzt durch den Winter kommen muss und auf einmal alle Fixkosten hoch, dann kann sie nur noch selber schneiden wahrscheinlich. Alle anderen Leute raus.
Dafür brauchen mehr Leute ja nicht mehr Strom in dem Fall. Aber was ich spannend finde, ist, was du zuerst gesagt hast. Das ist ja, würde ich vermuten, der wahrscheinlich Grund. Wir hatten ja nämlich während Corona genau das, dass Unternehmen aufgehört haben, Güter und Dienstleistungen zu erstellen. Und irgendwie ist ja keiner pleite gegangen. Dabei oder relativ wenig. Im Gegenteil, es sind sogar weniger Unternehmen pleite gegangen als vorher. So jetzt kann Habeck natürlich nicht schon wieder Wirtschaftshilfen in Aussicht stellen, weil A. Natürlich der Finanzminister Lindner sich dafür den Dank dafür empfangen möchte später oder das signifikant mitgestalten, wer Geld kriegt und wer nicht. Dann muss er erst mal auf die Spendenliste der FDP gucken, bevor klar ist, welche Industrie auch bedenken kann mit Staatshilfen. Aber natürlich wird es so sein, dass wenn die Energiepreise so hoch sind, dass irgendwelche Industrien nicht mehr sinnvoll produzieren können, dass natürlich wieder die Staatshilfen auf Bürgerkosten rausgehauen werden. Das wollte er nun nicht ankündigen beim Maisberger natürlich. Aber es gibt natürlich, wie wir in Corona gesehen haben, absoluten Szenario, wo Unternehmen, weil es ineffizient ist noch zu produzieren, Aufwand zu produzieren und trotzdem vermutlich Geld vom Staat bekommen und damit überleben. Das ist zumindest meine Meinung. Unter dem Szenario könnte diese Aussage trotzdem Sinn machen. Und wenn man das sehen und durchdenken will, dann erkennt man das auch. Ich würde wetten, dass wir, sofern der Krieg weitergeht, sofern die Sanktion weitergeht und sofern die Energiepreise so hoch bleiben, dass wir mit einer an Sicherheitsgrenzen Wahrscheinlichkeit spätestens Januar, Februar Nachrichten sehen werden, dass BASF irgendwie die Düngemittelproduktion einstellt, dass die Hochöfen von Thyssenkrupp, Klöckner handelt glaube ich nur noch, aber das sind die großen Stahlhütten und Hochöfen in Deutschland, eingestellt werden, was ja auch überhaupt keinen Sinn macht. Wir haben einen der höchsten Energiepreise. Warum sollte Stahl ausgerechnet in Deutschland hergestellt werden? Das macht eigentlich wirtschaftlich jetzt schon keinen Sinn. Also es würde wieder Sinn machen, wenn wir irgendwann überwiegend grüne Energien haben, aber im Moment Stahl herzustellen, macht keinen Sinn. Und natürlich wird man es ausschalten, irgendwann die Hochöfen. Das ist nicht so einfach, Hochöfen an- und auszuschalten, aber es wird wahrscheinlich nötig sein. Und natürlich werden die Unternehmen gerettet werden vom Staat und nicht insolvent gehen. Die Frage ist, ob das die kleinen Unternehmen auch treffen wird, also ob jeder Bäcker dadurch überlebt, das ist eine ganz andere Frage. Sich jetzt darüber herzumachen, finde ich auch ein bisschen unfair, nachdem, ich bin mir relativ sicher, hätten wir 40 Jahre grüne Wirtschaftspolitik gehabt, dass wir jetzt ein kleineres Energieproblem hätten. Er löffelt jetzt aus, was irgendwie ein korrupter SPD-Kanzler und jahrelange CDU-FDP-Wirtschaftspolitik an Energieunsicherheit geschaffen haben. Sicherlich war die Äußerung, wenn man sie so aus dem Kontext rausreißt, klingt hier nicht besonders schlau, aber jetzt so zu sagen, wie das das vollkommene Inkompetenz ist, es ist halt nicht die vollständige Information. Weil niemand sagen will, dass es wieder Staatshilfen geben wird im Winter, aber ich würde einiges darauf wetten, dass genau das passieren wird. Und dass natürlich Betriebe, gerade die Schwerindustrie, die Produktion einstellen wird und trotzdem überleben wird mit unserem Geld.
Glaubst du, dass wir in fünf Jahren wesentlich stärker dastehen und komplett unabhängig sind als Land?
In fünf Jahren noch nicht, es wird in die Richtung gehen, aber etwas vollkommen klares, dass wir einen Fehler gemacht haben, das nicht früher herbeizuführen, weil wir eben auf angeblich wirtschaftskompetente Parteien vertraut haben. Aber in fünf Jahren wird es tendenziell schon besser sein, obwohl wir dafür eigentlich nicht schnell genug erneuerbare Energien bauen und wir brauchen ja auch noch andere Sachen, wir brauchen Speichertechnologien, wir brauchen Grundlasttechnologien.
Meine größte Sorge ist, dass wir einfach noch abhängiger von China werden, weil wir von denen die ganze Hardware brauchen, Rohstoffe und Hardware.
Das ist auch wahrscheinlich, weil wir ein relativ rohstoffarmes Land sind tatsächlich. So, dann habe ich sozusagen als Abschluss des Smalltalks noch einen guten Lifehack für alle Leute, die keine Tastatur oder Maus mit Kabel mehr haben.
Stimmt, das wollte ich dich fragen. Hast du deine, habe ich auf Twitter gesehen, hast du deine Maus wieder mit deinem Computer verbinden können?
Also als letzte Amtshandlung vor meiner Abreise wollte ich noch einen Podcast mit EchtgeldTV aufnehmen, den es auch gibt, der müsste rauskommen diese oder nächste Woche, um das schon mal aufzulesen. Aber fünf Minuten davor wollte ich noch mal das Reisesetup für den Urlaubspodcast testen, unter anderem die Bluetooth Kopfhörer dafür. Wir nehmen übrigens das erste Mal heute ohne Mikrofon auf, mal sehen, wie gut das wird. Ich bitte schon mal, eventuelle Probleme zu entschuldigen. Ich bin halt nicht auf das Bluetooth-Symbol gekommen, wo man die Geräte verwaltet, sondern auf das Bluetooth-Symbol, wo man Bluetooth an- und ausschaltet bei einem stationären Desktop-PC. Und dann wollte ich, da dachte ich, huch, verdammt, jetzt hast du ja Bluetooth ausgeschaltet, jetzt ist der Kopfhörer kaputt. Und dann dachte ich, das muss ich doch schnell wieder anschalten. Dann fiel mir ein, ach, die Maus ist ja auch Bluetooth. Dann dachte ich, okay, kein Problem, das kann ich mit Tastaturbefehlen irgendwie hinbekommen. Dann fiel mir ein, dass meine Tastatur auch Bluetooth ist und dann hast du einen Rechner, zu dem du kein Eingabemedium mehr hast. Das kann, gerade wenn du in fünf Minuten online gehen sollst, zu einer sehr stressigen Situation werden.
Wie hast du es gelöst? USB-Maus vom Nachbarn geliehen?
Also für eine Sekunde dachte ich, endlich macht diese Sprachtechnologie mal Sinn. Dann habe ich meinen Computer laut mit Hey Cortana angebrüllt, in der Hoffnung, dass Cortana für mich Bluetooth aktivieren kann. Aber entweder hatte ich Cortana nicht aktiviert oder es ist nicht vorgesehen, sowas zu tun. Ansonsten hätte ich das eine gute Lösung gefunden. Das erste Mal, dass ich Sprachtechnologie am PC sinnvoll finde. Genau, die Notlösung wäre, alter Kabelmaus im Keller suchen, beim Nachbarn klingeln. Da würde ich so vermuten, dass die eventuell noch eine Kabelmaus haben könnten. Und ich hatte tatsächlich dann meine Reisemaus, die ich auch jetzt benutze. Die ist zwar auch Bluetooth, aber die hat ein eigenes Dongle. Das hat ein bisschen bei mir kognitiv gebraucht, bis ich verstanden habe, dass sofern ich ein eigenes USB-Dongle habe, es dann auch ohne Bluetooth funktionieren würde. Und so habe ich es dann irgendwie innerhalb von zehn Minuten gelöst. Aber es war keine geile Zeit und vor allem habe ich mir lange nicht mehr so Dinge vorbekommen.
Also hast du richtig geschrien? Ist der Puls hochgekommen und alles? Ich habe in der Zeit ein Hemd durchgeschützt.
Ich wollte auch nicht, dass Leute auf mich warten müssen. Wenn zwei Leute für ein YouTube-Interview warten, dann bist du der angebliche Tech-Expert, der sein Windows-PC nicht im Griff hat. Aber erzähl du mir mal, du hast die Apple Live Keynote gesehen und die Code Conference. Erklär mir mal, was ich da verpasst habe.
Bei Apple habe ich so ein bisschen reingeschaut. Also wirklich neu für mich gibt es jetzt nichts. Also eine Person hat mir auf Twitter geschrieben, und stehst du schon vom Apple Store? Das würde ich jetzt so nicht sagen. Also die Apple Watch wurde halt getunt, aufgebohrt, gepimpt. Und sie wollen jetzt hier Garmin und die ganzen Triathleten Konkurrenz machen. Keine Ahnung, ob der Markt groß genug ist. Das Einzige, was ich mir erklären könnte, ist, dass das halt die letzte Zielgruppe ist, die vielleicht kein Android-Telefon hat, aber das Geld hätte zu Apple zu wechseln. Man bekommt sie halt über die Uhr. Ich hatte noch nie eine Apple Watch, ich werde auch keine besorgen. iPhone ist bei mir auch so. Ich warte auf nächstes Jahr. Also auch keine großen News, so ein bisschen.
Um dann das nächste iPhone 11 Extended zu haben?
Ich könnte mir vorstellen, dass sie da schon ein bisschen was machen.
Aber du bist ja Aktionär, würde sich das in Kaufzurückhaltung ausdrücken, dass die Leute langsam checken, dass sie immer wieder das iPhone 11 mit zwei Features mehr bekommen?
Ja, möglich. Ich glaube nicht so ganz. Ich glaube, die Apple-Jünger werden weiter kaufen. Und ich habe das Gefühl, man wartet jetzt so ein bisschen ab, so die Ruhe vor dem Sturm, und schaut, ob man die Supply Chain irgendwie richtig hinkriegt. Wenn sie jetzt mit was Megainnovativen gekommen wären, wäre es wahrscheinlich schwieriger, es zu produzieren, zu liefern und zu machen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie jetzt erst mal schauen, wie werden wir von China unabhängiger, wie kriegen wir unser Autothema gelöst, wie kriegen wir unser Brillenthema gelöst, wann kommen wir mit der Innovation, und vielleicht kommen wir mit der Innovation erst raus, wenn der Markt auch wieder so ist, dass irgendwie mehr Lust am Kaufen ist.
Aber da hat unser europäischer Elon Musk auch in die gleiche Kerbe gehauen wie du und gesagt 0%. Innovation, Disruption, 0%, Innovation, Apple wird das neue LMVH, also wo immer das sein soll. Was würdest du dir mitgegennehmen?
Herzlichen Dank. Ich besitze alle drei Aktien. Den 10X habe ich ja verloren.
Apple, welche drei Aktien meinst du?
Apple und die Luxus-Franzosen. Ich glaube, wenn ich nur die beiden in den letzten zwei...
Was bist du für ein Luxus-Dulli, ey? Das hast du ja nie erzählt, dass du LVMH und die Luxus-Franzosen hast. Doch, bestimmt.
Also wenn ich die beiden Aktien in meinem Klöckler-Fonds hätte, hätte jeden Tech-Investor in den letzten zwölf Monaten outperformed.
Ja, du bist halt für Volatilität nicht geschaffen. Das sieht man darin.
Innovation und Destruction sollen andere machen. Ich will einfach nur, dass mein Bluetooth funktioniert und meine Apple-Kopfhörer sich mit dem Telefon verbinden. Apropos funktioniert, dann Code Conference. Also Cara Swisher und Scott Galloway haben die Code Conference organisiert. Oder eigentlich Cara. Die 20. Und das Line-Up ist ja unfassbar krass. Hätte wir das vorher gecheckt, wäre das vielleicht unser erster Ausflug gemeinsam gewesen. Und man ist ja wirklich alle da. CEO von Amazon war da, CEO von Google war da, Snapchat CEO war da, Apple war da, sogar der Frau von Steve Jobs. Döpfner war auch da, als einziger Deutscher.
Dann können wir bei dem mitfliegen. Dann sparen wir, also die Frage ist, wie können wir da umweltgerecht hinkommen. Wir müssen ganz viele Bäume pflanzen, zwei Wochen lang.
Oder mit irgendeinem VC-Cruise-Ship vielleicht.
Das ist eine Fähre, muss ich richtig stellen. Das war eine Fähre und kein Cruise-Ship.
Döpfner fand ich sehr stark. Er meinte, TikTok sollte von jeder Demokratie verboten werden und hat hart dagegen geschossen. Die Killerfrage von Scott war, ist TikTok doing to Netflix what Netflix did to Hollywood? Ich glaube, die hat er sich vorher gut überlegt. Cara ist ja schon krass. Also die fragt auf jeden Fall alle bösen Fragen. Am Anfang hat sie gefragt, wie war das denn jetzt hier mit deiner SMS über Trump? Am Ende hat sie gefragt, wie war es mit Julian? Habt ihr da Fehler gemacht? Also die hat wirklich nichts ausgelassen. Das schlechte Erlebnis an der ganzen Sache habe ich eigentlich nur Zoom zu verdanken. Und zwar habe ich mir für 150 Dollar ein Ticket gekauft auf der Webseite. Dann ist auch ziemlich krasse Erfahrung. Das erste Mal in meinem Leben. Man kauft was in Dollar, sieht es dann in Euro und es ist in Euro teurer als in Dollar. Habe ich so auch noch nicht miterlebt. Also 150 Dollar sind 151, 152 Euro. Sieht man das erstmal, was das so bedeutet. Und dann wird deine Anmeldung mit Zoom verbunden und Zoom Events ermöglicht dir dann die On-Demand-Videos und die Live-Videos zu sehen. Und das haben wir ja schon ein, zwei Mal besprochen. Das ist ja so ein Innovationsding von Zoom. Aber produkttechnisch ist es einfach schlecht. Also schlecht und nicht durchdacht. Bei mir hat die Connection nicht funktioniert. Also ich wollte natürlich sofort, also ich wollte das kaufen und sofort die Videos gucken. Das hat erst zwei, drei, vier Stunden später funktioniert, nachdem ich darüber getwittert habe und Customer Service eine E-Mail geschrieben habe. Und die Verbindung hat einfach nicht funktioniert. Also ich kam nach der Anmeldung auf eine 404 und habe das alles nicht gesehen.
Hast du jetzt ein Screenshot gemacht und einen Refund-Beantrag sofort?
Ne, das habe ich noch nicht gemacht. Das mache ich, wenn ich alle Videos gesehen habe. Nein, Quatsch. Dafür zahle ich gerne. Aber so das Erlebnis war echt schlecht. Und auch die, jetzt bin ich drin und kann jetzt alle On-Demand-Videos sehen. Aber was wirklich auch immer noch schlecht ist, ist so, die liefern einfach nur den kompletten Stream. Also du kannst da jetzt sechs Stunden vom ersten Tag gucken und sie haben noch nicht mal irgendwie vernünftig sortiert, okay, das ist der Talk von der Person, von der Person, von der Person. Weil du würdest ja eigentlich irgendwohin gehen, okay, ich habe zwei Stunden Zeit, für den Podcast würde ich gerne die drei Videos angucken und alles andere erstmal nicht.
Aber du willst die Post-Production halt auch nicht doppelt machen, oder?
Ja, aber du musst ja nur einen Cut machen. Also du musst ja einmal nur sagen, okay, also da hätte ich auf jeden Fall mehr erwartet. Und mein Gedanke war dann, ob das nicht eigentlich ein perfektes Produkt wäre für Podcast-Player, für Premium-Podcast. Also zum Beispiel, ich meine jetzt OMR hat alle Videos oder mehr oder minder alle Videos von der Konferenz auf YouTube. Wieso stellen die die nicht auch als Video-Podcasts zur Verfügung? Weil es sind vor allem, also die Talks kannst du dir halt super in der Hosentasche angucken, musst du dir die Videos nicht angucken, vor allem die Interviews mit Cara und so sind echt super einfach so und ich hätte die halt gerne super einfach zum Downloaden und in meiner Hosentasche als mobiles Erlebnis.
Was wäre deine Zahlungsbereitschaft dafür?
Ja, das ist die große Frage. Ich habe jetzt 150 Dollar bezahlt, das macht man über einen Webbrowser relativ schnell. Macht man das über den Podcast-Player, über Spotify oder Apple, ist wahrscheinlich eher dann so eine 99 Cent Nummer pro Content-Piece.
Und jetzt überleg mal, wie viel Zusatzeinnahmen im Vergleich zum normalen Ticket und Sponsoring das bedeuten würde.
Ja, das und?
Also es gibt definitiv Podcasts, für die ich so On-Demand zahlen würde und gerade so exklusive Konferenzen, wo du genau weißt, du bekommst das alles nicht umsonst. Also ich verstehe die Idee schon, ich finde die auch gut, ich glaube trotzdem, dass die Economics dahinter nicht funktionieren, weil der Rest dieses Geschäftes so groß ist, dass die zusätzlichen Podcast-Einnahmen leider dann nicht viel bewirken. Dann wäre es fast schlauer zu sagen, die besten Pieces packst du in deinen normalen Podcast-Channel, weil die User-Akquisition für den Podcast-Channel langfristig wahrscheinlich der bessere Deal ist, als kurzfristig das zu monetarisieren, würde ich vermuten.
Ja, man könnte es aber auch ein bisschen anders lösen, indem man den Feed dann zusammen zur Verfügung stellt. Also so ein, wie heißt der, Strategy oder so, der hat ja einen Premium-Podcast, den er über seinen Newsletter verkauft. Und so könnte man zum Beispiel dann allen, die jetzt ein Code-Konferenz-Ticket oder ein OMR-Ticket oder so gekauft haben, die Möglichkeit geben, irgendwie das zu abonnieren und dort den Premium-Content dann umsonst zu bekommen, weil man den schon mal hatte. Und jeder weiß aktuell, also wie viele von den Talks, die du dann hättest sehen können auf einer Konferenz, hast du tatsächlich gesehen? Und gehst du dann eher auf YouTube und konsumierst sie da? Ist das sinnvoller oder halt anders? Und wenn du keinen Premium-Account von YouTube hast, ist halt der Podcast-Player der einfachste Weg, um was in der Hosentasche zu konsumieren.
Plus, dass von den 99 Cent 30 Cent Apple bekommt und 30 Prozent der Podcast-Player nochmal und dann holst du vielleicht 40 Cent raus nach allen Steuern und Abgaben. Kompliziert. Aber ich verstehe die Logik. Ich würde dafür auch zahlen, aber ich glaube, es macht für die Publisher trotzdem keinen Sinn. Plus, dass du die Speaker unterschreiben lassen musst, dass du ihre Inhalte in der verwerten darfst, ist vielleicht auch nicht jeder mit happy. Nicht so einfach.
Ja, aber also Zoom muss auf jeden Fall besser werden. Das Event-Business-Erlebnis war nicht gut.
War das in San Francisco oder wo müssen wir dann nächstes Mal?
Keine Ahnung. Ich glaube schon. Es sah so aus, als ob es warm ist. Aber das weiß man bei Carrie ja nie, weil die immer Sonnenbrille anhat. Also ich gehe davon aus.
Weil die eine Brille anhat, weiß man nicht, ob es warm ist?
Naja, könnte es ja ausgehen, dass Leute eine Sonnenbrille anhaben, wenn die Sonne scheint.
Achso, Sonnenbrille meinst du. Verstehe, verstehe.
Mal angenommen, ich komme hier mit einem Termsheet von Kim Kardashian um die Ecke. Würden wir sie investieren lassen oder nicht in unser Median Empire hier?
Ich glaube nicht, dass sie uns helfen kann. Aber das war tatsächlich eine spannende Nachricht. Diese Woche das Kim Kardashian mit einem ehemaligen Carly Partner. Also Carly ist schon eine der Top Ten Private Equity oder Vermögensverwalter der Welt. Also mit einem Ex-Mitarbeiter von Carly, oder Ex-Partner, baut sie ihre eigene Private Equity Boutique auf. SKKY, also Sky mit K. Die Frage ist, also es gibt durchaus verschiedene Meinungen. Es gibt Leute, die sagen, das ist relativ unsinnig. Und es gibt Leute, die sagen, das ist eigentlich der beste Pitch, den du machen kannst, dass du ein paar Tweets oder Instagram Posts von Kim bekommst, wenn du sie als Mit-Eigentümer in die Firma reinlässt. Auf welcher Seite wärst du?
Ich bin voll pro Kim.
Ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass für manche, es hängt natürlich von Produkten, also sie sagen auch, das wird Consumer sein, das wird Media sein. Ich glaube tatsächlich, dass für einige Produkte kriegsentscheidend sein kann, wenn sie das unterstützt. Das heißt, sie hätten sozusagen als Fonds tatsächlich eine Edge, glaube ich, auf einem beschränkten Sortiment. Du kaufst jetzt irgendwie ein Telekom-Masten-Netzwerk, damit effizienter oder besser natürlich, bist du da nicht der qualifizierte Partner dafür. Aber bei gewissen Consumer-Plays kann das durchaus Sinn machen. Wobei mich schon wundert, dass Leute immer noch, also dass sie unheimlich viel Media-Leistung aggrigiert, ist ja schon klar. Aber dass Leute immer noch glauben, dass sie bei diesen Top-Influencern die Authentizität tatsächlich erhält, finde ich so krass. Also es ist noch irgendwas Ernst nimmst, was Nic im Kardashian raushaut, finde ich sehr... Sie sind ja schon relativ selektiv. Und Chris Jenner, ihre Mutter, ist die Erfolgsbrüderin dieser Familie quasi. Brüderin des Erfolgs meine ich nicht, die wird Partner in dieser Private Equity Firma. Und die Nachricht davor war ja, letzte Woche ist Serena Williams Vollzeit VC, also Wagniskapitalfinanziererin geworden. Da finde ich es ein bisschen schwerer, die Edge zu finden, ehrlich gesagt. Muss man aber auch schauen. Auf jeden Fall wert, das mal auszuprobieren. Vielleicht für die fünf Jahre gibt es vielleicht keine Fonds mehr, die keine Celebs haben, wer weiß.
Ja, bei Kim ist auf jeden Fall, also wenn du ein Produkt hast, was passt, würde ich mir das auf jeden Fall anschauen. Und glaube schon, dass die kulturell... klar hilft die jetzt die nächsten fünf oder zehn Jahre und ist die dann noch relevant? I don't know, aber ich meine, alles was die bis jetzt angefasst hat, scheint ja sehr gut funktioniert zu haben. Und selbst die Leute, die sie irgendwie eingekauft haben als Influencer, reden eigentlich auch nur gut darüber. Also ich finde es eigentlich einer der besseren News in dem Segment in diesen Monaten.
Chris, wahrscheinlich kriegt es bei jeder Firma einen Termin, weil jeder das Foto erstmal haben möchte vom Management Meeting mit Kim Kardashian.
Genau, macht auf jeden Fall mehr Sinn, als dass ihr Exmann Kanye auf VCs rumhated und irgendwie komplett ausflippt.
Ich habe gemerkt, dass ich ihm noch gar nicht so richtig auf Instagram gefolgt bin bisher. Jetzt folge ich dem offenbar, aber der hatte schon ein bisschen Meltdown gerade, oder? Sehr viel Negativ in der Liebe.
Was machst du denn, wenn du so ein Gab oder so ein Adidas bist? Also der nächste CEO von Adidas muss ja auf jeden Fall Kanye wieder einfangen oder irgendjemand, also nochmal so was landen wie mit den Yeezy Schuhen.
Ja, schwer. Es ist halt loose cannon oder wie sagt man? Maverick. Schwer zu kontrollieren. Wenn alles gut geht, mega Erfolg, aber High Maintenance, wenn er nicht gut drauf ist. So, aber genug Smalltalk für heute. Lass mal auf die Fragen kommen. Die kannst du sehr gut beantworten, du bist ja Experte dafür. Simon fragt, inwiefern macht es Sinn für einen Master einen Kredit aufzunehmen, um an eine Anführungsstrichen Target Universität zu gehen? Als Beispiel in der St. Gallen, BHU oder LSE Target, damit ist wahrscheinlich gemeint, dass es die Target Universitäten sind, aus denen sich typischerweise Investment Banks und so weiter rekrutieren. Also hast du eine Ahnung, was sowas kostet?
Ja, ich würde sagen 5.000 bis 10.000 Euro pro Semester.
Ich hätte auch 20.000 bis 40.000, 50.000.
Also Bachelor wahrscheinlich 30.000 bis 40.000 Euro. Ja, gute Frage. Also es gibt ja ein paar Leute, die mit 18 oder 17 schon genau wissen, in welche Richtung sie hinwollen. Und wenn es jetzt jemanden gibt, die das Gefühl haben, sie wollen unbedingt Investment Banker oder Unternehmensberater werden und haben da irgendwie einen klaren Weg vor Augen, dann könnte ich mir schon vorstellen, dass das der richtige Weg ist. Also dann würde ich empfehlen, einen Bachelor zu machen an einer der Top Unis, um die Leute poolen. Das ist halt St. Gallen, BHU, LSE und so. Da gibt es halt dann immer irgendwelche Events, die von Firmen organisiert werden oder Events, wo Firmen hinkommen und relativ früh schon durch Praktika oder sonstige Veranstaltungen Kontakt zu Studierenden suchen. Und man kommt, ich glaube schon, relativ einfach mit, natürlich den richtigen Noten und dem richtigen Anschreiben und alles dort rein und lernt die Leute kennen. Und da kann die Rechnung schon aufgehen. Also zu sagen, ok, man nimmt einen Kredit auf für 30.000 bis 40.000 Euro, wobei man ja auch Nebenkosten mit einrechnen muss. Also wohnen tut man da ja nicht umsonst und sagt, ok, danach, nach dem Bachelor fange ich an und den Master lasse ich mir dann von dem Unternehmen noch bezahlen. Also das haben auf jeden Fall viele Kommilitonen von mir gemacht, also Bachelor und danach angefangen und nach zwei, drei Jahren dann Master irgendwo gemacht oder sogar Doktor und den dann von der Unternehmensberatung zum Beispiel bezahlen lassen. Oder so viel Geld im Investment Banking verdient, dass sie dann nie mehr irgendwie mehr studiert haben. Ich bin damals an so eine Business School gegangen aus mehreren Gründen, aber ein Hauptargument war für mich, dass ich glaube, dass ich in drei Jahren schneller durch einen Bachelor komme und dieses Gegeilte ganz gut finde. Und auf einer normalen staatlichen Uni hätte ich wahrscheinlich ein bis zwei Jahre mehr studiert.
Für einen Bachelor, ok, verstanden. Das klingt alles sinnvoll soweit. Aber das war ja nicht die Frage, Bachelor, sondern es geht darum, ich würde jetzt mal sagen, du warst zum Beispiel an einer Wurst-Uni bis dahin und willst deine Masterarbeit für Geld hinternehmen. Würdest du letztlich das gleiche sagen?
Beim Master bin ich mir nicht so sicher. Ich würde beim Master eher mal gucken, da würde ich eher größer schießen, höher schießen und gucken, dass ich es vom Unternehmen finanziert bekomme. Weil der Master kostet ja noch mal, vor allem wenn du nach Amerika gehst, deutlich mehr. Und irgendwie 70.000, 150.000 oder sowas auszugeben, wäre ich jetzt nicht bereit und könnte mir nicht so ganz vorstellen, wie man das sehr schnell wieder zurückzahlt. Also da ist der Gap halt nicht mehr so hoch.
Verstehe. Ok. Ich würde die größtenteils beipflichten. Ich glaube prinzipiell ist Bildung immer eine gute Investition. Ob du jetzt deutlich bessere Bildung bekommst, ist eine andere Frage. Du bekommst auf jeden Fall ein besseres Netzwerk. Du bekommst ein Prädikat oder ein Signal, was später von Arbeitgebern hoch taxiert wird. Ich glaube es ist damit in beiden Fällen relativ einfach, die Schulden wieder abzubauen. Du bekommst wahrscheinlich ein Premium auf dein Gehalt, was als reine Finanzfunktion das Studium attraktiv macht. Also du wirst wahrscheinlich 5.000 bis 20.000 Euro mehr im Jahr verdienen im Schnitt und kannst damit ganz gut wieder abzahlen. Von daher ist ganz schlager, glaube ich, dass das Netzwerk kommt hinzu. Wann macht es keinen Sinn, hätte ich die Möglichkeit ein super spannendes Startup stattdessen zu gehen, würde ich vermutlich zunächst erst das machen, weil du den Master ja auch immer später machen kannst. Es kommt immer wie immer auf die Opportunitätskosten an und es kommt, wie du vollkommen richtig gesagt hast, natürlich auch darauf, wo du hin möchtest. Wenn du eh gründen willst, dann weiß ich gar nicht, ob es dann so wichtig ist. Dann würde ich vielleicht lieber woanders Erfahrungen suchen. Wenn du tatsächlich Investmentbanking, Private Equity, VC oder sowas willst, dann ist wahrscheinlich ein gutes Investment das zu machen, dass sich langfristig immer lohnt. Es gibt wenig Leute, die ich davor warnen würde, einen Studienkredit aufzunehmen, um an eine gute Uni zu gehen. Also wenn du danach keinen Job findest, in dem du das wieder amortisieren kannst, dann hast du andere Probleme, glaube ich.
Ich kenne auch niemanden, der einen Master oder einen MBA gemacht hat und das dann bereut hat.
Ja, das war wahrscheinlich eine richtige Aussage.
Dann erklär du mir mal die lange Frage hier. Da ist mir viel zu viel Kapitalismus drin.
Genau. Also ein Community Nutzer mit dem Kürzel Journalist fragt. Wie stehst du zu dem Thema Shareholder vs. Stakeholder Kapitalismus? Milton Friedman sagte, das ist übrigens der, der die Nachfrage induzierte Inflation postuliert hat. Milton Friedman sagte, ein Unternehmen soll als einziges Ziel haben, seinen Gewinn zu maximieren. Die Logik dahinter, damit es viel Gewinn abwirft, muss es gute Produkte oder Dienstleistungen anbieten. Ergo ist es gut für die Gesellschaft, weil die Produkte und Dienstleistungen gefragt und zu wettbewerbsfähigen Preisen angeboten werden. Dagegen steht vor allem in den jüngsten Jahren populäre Politik des Dirigismus, die in den Markt eingreift und planen will. Gerade in Europa haben wir da einige meiner Meinung nach negative Beispiele erlebt. Klima, Bauen und so weiter. Deutschland ist auf dem Index of Economic Freedom nicht unter den Top 15. Wie ist deine Meinung dazu? Es sind zwei Extreme. Das eine ist, dass mehr oder weniger laissez-faire Unternehmen Shareholder-Value maximieren sollen. Das führt zu optimalen Ergebnissen. Das andere ist fast die Unterstellung von mehr und mehr Planwirtschaft. Ich finde, wie man sich vielleicht denkt, an beides nicht sinnvoll. Ich glaube schon, dass die wissenschaftliche Theorie sich mehr und mehr dazu durchringen wird, dass man nicht sagt, Shareholder-Value alleine führt zu guten Ergebnissen. Das hat man die letzten 50 Jahre sehr gut gesehen. Der Shareholder-Value wurde überall maximiert. Das hat dazu geführt, dass es unheimlich große externe Effekte gibt, die dann sozialisiert werden und eben nicht gut für die Gesellschaft sind. Das mag für die Aktionäre der Firma zu optimalen Ergebnissen führen. Selbst das ist fraglich. Aber es führt sicherlich gesellschaftlich nicht zum richtigen Ergebnis, weil es uns hier hingeführt hat. Man muss dazu sagen, dass es in planwirtschaftlichen Staaten die Umwelt nicht mehr geschont wird. Aber trotzdem kann reiner Shareholder-Kapitalismus nicht funktionieren. Die Unternehmen haben die Tendenz, rent-seeking zu werden, regulatorisch Arbitrage zu machen, zu lobbyieren, um immer mehr Allmende, also Güter, die der Gesellschaft gehören, sei es Wasser, Luft, saubere Flüsse usw. sich anzueignen oder mit zu verschmutzen, ohne dafür zu bezahlen. Von daher muss der Staat mit Steuern, mit Auflagen usw. eingreifen. Das ist vollkommen klar. Zumindest sofern es dann wieder funktionieren würde, wenn sich das Rational der Shareholder ändert. Also wenn die sagen, wir erwarten mehr als nur finanzielle Renditen, sondern wir erweitern unsere Nutzenfunktionen, das haben wir schon ein paar Mal darüber geredet, wenn die Shareholder jetzt beginnen zu sagen, ich erwarte eine Rendite vom Unternehmen, ich erwarte aber auch, dass diese Rendite nicht auf Basis oder auf Kosten des Planeten gemacht wird, dann wiederum könnte so ein reiner Shareholder-Kapitalismus funktionieren. Dann ist das Ziel aber nicht mehr, die Gewinne zu maximieren, sondern die Nutzenfunktionen, also eine breitere Nutzenfunktion der Shareholder zu maximieren. Dann könnte es eigentlich tatsächlich zum guten Ergebnis führen. Dazu müsste man aber dran glauben, dass eine breite Masse der Shareholder am Erhalt des Planeten interessiert ist, was in der Vergangenheit sich noch nicht so gezeigt hat, was sich aber langsam ändert.
Wie müsste sich das ändern? Mach mal ein konkretes Beispiel. Also zum Beispiel für Amazon oder Cloudflare oder sowas.
Du hast ja, ich finde Facebook ein gutes Beispiel, wo schon Leute sagen, das ist ein Unternehmen, das einen brutalen Cashflow hat, aber ich will das trotzdem nicht besitzen. Und abgesehen davon glauben halt viele Leute auch nicht, dass der Cashflow stabil ist, sondern dass der jetzt konsumiert werden könnte. Ich finde die schlechten Price-Earnings-Multiples von Philipp Morris oder Coca-Cola sprechen dafür, dass Leute, also was du ja weißt ist, oder warum ich in solche Aktien auch nicht investieren würde, selber ist, dass ich weiß, jedes Mal, wenn ich Dividende ausgezahlt werde, hat das die Gesellschaft bezahlt eigentlich. Weil die Diabetes, die bei Kindern verursacht wird, oder auch bei erwachsenen Menschen, nicht abgegolten wird, weil die Verschmutzung durch Plastikflaschen, die Entwendung von Wasser und so weiter nicht abgegolten ist. Jedes Mal, wenn ich Geld bekomme, muss ich eigentlich was abziehen oder sofort was spenden davon, weil das auf Kosten der Gesellschaft gemacht wird. Und das sieht natürlich nicht jeder so. Es gibt Leute, die denken so, da kriege ich jetzt Dividende und ich bin ein geiler Investor. Aber tatsächlich habe ich der Gesellschaft und dem Planeten was weggenommen und zu mir umverteilt, nach oben, sozusagen. Zu mir als Aktionär. Da kann man sich drüber freuen, aber ich glaube, das hat nichts mit Wirtschaften zu tun. Das ist nicht wirtschaftlich, das ist nicht ökonomisch, sondern es ist Aneignungskapitalismus. Ich habe einen Weg gefunden, wo eine Firma, also eine Firma hat ein Geschäftsmodell gefunden, mit dem sie gesellschaftliche Güter extrahieren kann und das an Aktionäre weitergeben, indem sie die Politik mit beeinflusst, Wissenschaft mit beeinflusst und uns das so lange wie möglich nicht offensichtlich werden lässt, was sie macht. Und davon profitiere ich jetzt mit. Und deswegen würde ich jetzt in Tabakkonzerne, in viele Konsumgüterkonzerne, Ölkonzerne und so weiter erstmal nicht investieren, zum Beispiel. Weil ich mich nicht darüber freuen kann, wenn ich dadurch reicher werde, dass andere Arme ärmer werden in dem Fall. Genau, das wäre so meine Meinung. Und solange das von Shareholdern, also von der Masse der Shareholder nicht so gesehen wird, muss es, glaube ich, oder ist es legitim zu sagen, wenn die demokratische Mehrheit der Bevölkerung, das aber die eventuell nicht Shareholder ist, weil sie zu arm sind, und wenn die aber sagen, tut mir leid, dass es eure Dividenden stört, aber ich möchte gerne in sauberem Wasser baden oder ich möchte reine Luft atmen oder ich möchte nicht in 42 Grad in Italien leben den Rest meines Lebens oder in der Wüste, dann ist es legitim, dass der Staat sich eine Rechtsordnung schafft, die das verhindert und eingreift. Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Keine spezifischen Kauf- und Anlageempfehlungen. Keine Anlageberatung, keine Rechtsberatung, keine Steuerberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Verantwortung für solche Trades liegt bei euch. Kripp und Philipp haften nicht vor eure Verluste. Philipp und Philipp und Philipp können ihr Risiko... Position der Hörer in nicht einschätzen. Ihr entscheidet selber, was ihr kauft und tragt dafür auch die Verantwortung. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.eu slash disclaimer nachlesen.
Wir haben jetzt gleich mal wieder eine Hörerfrage. Da kommt bei mir so ein Fragezeichen auf, ob ich das als gute oder schlechte Hörerfrage werten würde. Was findest du gute und was findest du schlechte Fragen, die so reinkommen?
Schlechte Fragen finde ich welche, die davon zeugen, dass vorherige Episoden nicht gehört wurden. Also die sehr repetitiv sind.
Das finde ich in Ordnung. Also wenn jetzt jemand fragt nach Aesop oder sowas, das finde ich in Ordnung. Muss nicht jeder alles gehört haben. Ja, was heißt schlechte Fragen?
Die hat dann eine kleinere Chance, eventuell nochmal erwähnt zu werden. Gute Fragen finde ich welche, die mich zum Denken anregen, wie die gerade. Also ich mache mir eh viel Gedanken darüber. Ich hoffe, das merkt man. Aber gute Fragen, die mich auf Themen stoßen, mit denen ich mich vorher nicht beschäftigt habe. Oder ich finde gute Fragen, die mich dazu bringen, Dinge, die ich vorher gesagt habe, zu revidieren.
Ich finde die Startup-Unternehmen-Fragen immer am spannendsten. Also die zum Beispiel letzte Woche, letzte Folge hatten oder was man da tut. Was ich echt langweilig finde ist... Da lernst du ja weniger bei. Doch. Bei den Startup-Fragen kann man sich schon mal ein bisschen überlegen, was da ist. Und wir denken dann immer nochmal ein bisschen an unsere Vergangenheit. Was wir da hier und da gesehen oder gelernt haben. Das finde ich immer ganz spannend. Auf jeden Fall sind alle Fragen willkommen. Genau. Also fragen immer gerne an podcast.doppelgänger.io.
Gerade Urlaub, damit ich nicht so viel im Shit arbeiten muss.
Genau. Wir lesen die meisten. Viele kommen ins Backlog, werden immer wieder weiter geschoben. Aber kommen dann doch irgendwann dran. Fragen, die ihr sein lassen könnt, ist, was ihr mit euren 10, 20, 30 Millionen am besten machen solltet. Und wie wir das investieren würden. Das ist nicht unsere beliebteste Frage. Und jeder sollte sein eigenes Research machen und selbst überlegen. Eine Frage, die so an der Grenze ist, ist, was werdet ihr machen, wenn jetzt noch ein größerer Crash kommen sollte. Also zum Beispiel, wenn man jetzt irgendwie viel in ETFs hat und der Markt noch mal mindestens 30 Prozent runter geht. Also könnte es sinnvoll sein, jetzt zu verkaufen oder aus steuerlichen Gründen lieber nicht verkaufen. Wie siehst du das? Bei mir ist, glaube ich, relativ klar. Ich mache immer buy und hold. Also kaufen, App deinstallieren und abwarten und dann irgendwann weiter kaufen. Wie siehst du es? Bist du ab und zu am Überlegen, alles zu liquidieren und dir dein Cashpolster zur Seite zu legen und dann in zwei Jahren wieder zu kommen?
Also das bin ich am Überlegen. Aber das war ich am Überlegen vor einem Jahr oder vor zwei Jahren oder vor drei Jahren, wo Aktien massiv überbewertet waren. Da überlege ich tatsächlich manchmal, ob jetzt die Zeit ist, mal zwei Jahre auszusetzen und zu schauen, bis sich die Kurse wieder normalisieren. Ich habe mich aber offensichtlich immer dagegen entschieden. Trotzdem, jetzt nachdem man Kurseverluste erlitten hat, auszusteigen, das ist eigentlich der sicherste Weg, nicht von der Börse zu profitieren. Heißt das, dass ich jetzt angekündigt habe, dass es ab morgen aufwärts gehen wird? Auf keinen Fall. Es kann definitiv wieder 30 Prozent runter gehen. Es kann noch mal 50 Prozent runter gehen. Schaut man sich an, wie 2000 der Tech-Crash verlaufen ist, dann war das genau das, was wir gerade sehen. So ein Salami-Crash mit Bullen-Rallys. Auf jeden Fall ist es auf dem Weg nach unten. Es gab drei oder vier Mal, dass die Kurse mindestens 30 Prozent hochgegangen sind. Im Weg nach unten. Ich halte es wirklich für den sichersten Weg, Geld zu verdienen, dann Verluste mitzunehmen und Panik zu haben, wenn es jetzt noch mal runter geht. Ich glaube, da muss man sich wirklich zwingen, so konträr wie möglich zu denken, vollkommen rational zu sein, sich zu überlegen, ist das noch das gleiche Unternehmen, an das ich damals geglaubt habe, das ich gerade investiere? Und wenn ja, dass es jetzt günstiger geworden ist, sollte ich es dann mehr wollen oder weniger? Weil was günstiger geworden ist, zu sagen, ich will es nicht mehr, das wäre zumindest am Aktienmarkt irrational, würde ich sagen. Es gibt immer Unternehmen, wo, wenn du jetzt stark verlangsamtes Wachstum siehst, wie, was war das zuletzt, was so schlecht aussah?
Agora.
Ja gut, also wenn sich die Fakten geändert haben, wenn ein Unternehmen deutlich, was es irgendwie in den Rule of Forty von 60 gehabt hat, jetzt auf unter 30 rutscht oder so, dann kann man sich fragen, ob man an das Unternehmen noch glaubt. In solchen Fällen schichtet ja noch mal was um. Aber wenn man sich irgendwann überlegt haben sollte, sollte man aufsteigen, dann wäre das sicherlich am Höhepunkt oder am vermeintlichen Höhepunkt gewesen, als die Bewertungen weit über historischen Mitteln waren. Jetzt, wo wir uns dem Mittel annähern oder teilweise unter dem Mittel sind, fände ich es rational. Einzige Ausnahme, wenn ich weiß, ich brauche dieses Geld nächstes Jahr, ich habe meiner Frau oder meinem Mann versprochen, ein Haus zu bauen nächstes Jahr oder wir wissen, wir müssen irgendwelche Ersatzanschaffungen tun oder ein neues Auto kaufen oder so, dann ist es aber in jedem Szenario zu riskant Aktien zu halten. Das hat auch nichts mit der derzeitigen Situation zu tun. Gerade hier geht es ja um ETF, MSCI, World, da hat man ja nicht so viele Verluste erlitten bis hin, bis bisher. Hat auch ein deutlich begrenztes Risiko im Vergleich zu den Techwerten. Es gibt immer ein Risiko, aber ich werde zunehmend ruhiger auf jeden Fall. Also mit jedem Sturz, den wir haben und je schlechter mein Depot aussieht, desto marginal mehr weiß ich, dass wir dem Boden näher sind.
Wenn alles auf Null ist?
Wenn mir fehlt, dann noch der absolute Absturz, dann würde ich mich noch wohler fühlen. Wenn ich wüsste, es geht jetzt mal in einer Woche nochmal 20% runter, dann wäre ich tatsächlich ab dem Tag nochmal deutlich entspannter. Weil ich weiß, die Wahrscheinlichkeit, dass es jetzt irgendwann hochgeht, jeden Tag steigt damit. Also man muss sich wirklich zwingen, so dieses konträre Denken zu haben. Dann wäre meine größte Sorge, wo kann ich eventuell noch liquide Mittel herbekommen, ohne sich zu verschulden idealerweise. Um jetzt die günstigen Kurse auch mal zum Einstieg zu nutzen. Das wäre meine größere Sorge im Zweifel, wenn es runter geht. Die Frage, ob man drin bleiben will, sollte man sich viel eher auf den Weg nach oben stellen. Wobei auch da ist es nicht zwangsläufig schlau auszusteigen, weil dann hätte man auch viel verpasst in den letzten Jahren. Also am besten ist es einfach wirklich nicht versuchen zu timen. Gerade wenn man mit Sparplanen arbeitet, wenn man eben MSCI World ist, dann ist es, auch wenn es langweilig ist, aber dann vielleicht 90% wirklich da drin lassen und anspannen regelmäßig, dann hast du so einen Cost Average Effekt. Du würdest dir zum Zweifeln ein bisschen mehr kaufen und mit irgendwie 5-10%, damit du über Börse was lernst und Spannung hast, kannst du ja immer noch ein bisschen traden, wenn du möchtest. Aber ja, das wäre so meine, apropos Trading.
Wie ist dein UiPath Short überhaupt gegangen?
Genau, UiPath ist unsere europäische Vertretung an der Nestec. Eine Firma, die RPA macht, Robotic Process Automation. Also sie versuchen wiederkehrende Tasks in Buchhaltung und so weiter zu identifizieren und die dann mit weniger Menschen effizienter auszuüben. Der hübschere Pitch dafür ist, dass man die Menschen freistellt für wichtigere Tätigkeiten, aber natürlich ist es auch eine Effizienzmaßnahme. Die haben wir im Sheet. Wir fanden die seit dem Börsengang eher kritisch. Die haben kurz vor dem Börsengang eine Restrukturierungsmaßnahme gemacht, haben dann einmal gute Zahlen gehabt, haben sich seitdem sehr negativ entwickelt. Sie wachsen noch, aber immer langsamer. Unter doppelgänger.io slash sheet im Reihen, unten gibt es Tabs und ein Burger Menü, wo man alle Tabs finden kann. Unter Path kann man sich die Zahlen anschauen. Die sind jetzt beim Year-on-Year-Wachstum auf 8,5% runter. Ich glaube, das ist sogar schlechter, als ich geschätzt habe. Ich war übrigens erstaunlich nah mit meinen Schätzungen dran, die wir öffentlich gemacht haben. Eine Teaser schon mal. Sie sind, glaube ich, 18% gesunken an dem Tag. Das ist die Antwort darauf, wie der Short aussieht. Der sieht gut aus. Moment, also pro Format sind sie 24% gewachsen. Ich erkläre gleich, wie ich auf die 8,5% komme. Sie haben dabei weniger Gross Profit gemacht. Sie haben die Verluste weiter ausgedehnt. Sie fahren schon wieder das nächste Restriktierungsprogramm. Die Kosten wachsen langsamer als der Umsatz. Man hat hier ein Kostenbewusstsein und versucht, das einzudämmen. Aber trotzdem ist im Vergleich zum Vorquartal die operative Marge noch mal auseinandergegangen. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie einigermaßen gleich bei minus 50% geblieben. Jetzt weiß man schon, dass wenn man 50% negative operative Marge noch hat und nur 23,9% wächst, kommt man auf keine gute Rule of Forty. Die ist hier insofern negativ, weil man außerdem auch einen negativen Cashflow hat. Das führt alles auf keinen grünen Zweig. Was jetzt noch mal besonders schlecht ist, 24% Wachstum, das ist eine klare Verlangsamung, die sich aber perfekt angedeutet hat über die letzten Jahre. Das eigentliche Problem ist, dass das Lizenzrevenue, das eigentliche Abo, es gibt drei Revenue-Arten, also Umsatzkategorien. Das eine ist Licenses, das ist quasi das echte SaaS-Software-Umsatz, würde ich es nennen. Dann gibt es Maintenance and Support, das ist irgendeine Art von Wartung und Unterstützung, wahrscheinlich arbeitsintensiv. Und dann gibt es Services and Others, was auch arbeitsintensiv ist. Und das eigentliche License-Revenue, das ist seit drei Quartalen massiv rückläufig. Also es ist von 174 Millionen im Q4 auf 117 Millionen im Q1. Das ist wiederum ein saisonaler Rückgang, den gab es jedes Jahr. Aber es ist jetzt auch im Q2 auf 103 oder 104 Millionen nochmal gesunken. Und gegenüber dem Vorjahr wächst das nur noch mit 8,5%. Also du hast im eigentlichen SaaS-Bereich überhaupt kein Wachstum oder ganz wenig Wachstum noch und rückläufig gegenüber den Vorquartalen. Am Ende sieht das inzwischen auch aus wie eine Exentia, eine hochbezahlte Implementierungsagentur für gewisse Kosteneffizienzmaßnahmen. Deswegen so wenig Softwareumsatz, so viel Maintenance and Support, Servicesumsatz. Der steigt noch relativ gut, ehrlich gesagt. Das aber eben zu erheblichen Kosten, die Rohmarge, die kommen auf 81,6%, aber das ist nicht besser als im Vorjahr und auch nicht besser als im Vorquartal. Das sieht überhaupt nicht gut aus. Und das ist ja auch im Tenex DNA vorn drin. Da würde ich jetzt sagen, das ist eine Aktie, wo man vollkommen ausschließen kann, dass die sich kurzfristig verdreifacht oder mittelfristig auf drei, vier, acht Jahre, vollkommen egal. Die wachsen quasi nicht mehr im relevanten Bereich. Sie sind hochnegativ. Alle Zahlen zeigen in die falsche Richtung. Die DBNEA, einer der Punkte, die ich in der Vergangenheit noch gelobt habe, war, dass die DBNEA die Revenue Expansion, wie viele Kunden mehr ausgeben jedes Jahr, mit 145 ein sehr, sehr hoher Wert war eigentlich. Das heißt, der Kunde gibt anderthalb so viel mal im nächsten Jahr aus. Wenn ich jetzt aber sehe, dass die Firma insgesamt nur 24% wächst, die DBNEA ist jetzt von 145 auf 132 runtergegangen, aber dann heißt das eigentlich, dass sie massive Churn haben müssen. Sie haben außerdem natürlich verlängerte Sales Cycles, es wird schwerer zu verkaufen, weil immer höhere Stellen in den Unternehmen damit beschäftigt werden, solche Verträge freizugeben. Die Magic Number ist natürlich negativ, weil der Umsatz schrumpft, aber auf Sicht von zwölf Monaten gemittelt ist sie bei 0,04. Das heißt, es braucht im Moment 25 Jahre, bis die Sales Ausgaben refinanziert sind, allein. Also die Firma ist in meiner Meinung nach einer absoluten Sackgasse. Es hat nichts mit Hennex DNA zu tun. Die Firma, aber auch das Statement, irgendwie fand ich das einfach schlecht. Ich verstehe nicht, wie man die Besitzung kaufen kann. Es gibt schon einen, also der Gründer Daniel Dinesse, das wurde in Rumänien gegründet, die Firma, da gibt es schon einen Co-CEO, Rob Enslin, der ist von Google Cloud gekommen, weiß ich auch nicht, also hat versucht, einen potenten CEO zu finden, der sagt, sie erwarten, dass die Firma auf Non-Gab-Basis Anfang 2024 profitabel sein wird. Das kann ich ehrlich gesagt auch nicht sehen. Also die haben hier sowas wie Adjusted Free Cash Flow, whatever that means, aber auch das ist noch minus 77 Millionen auf die ersten zwei Quartale. Ich sehe nicht, wie die damit auf den grünen Zweig kommen, die müssten massiv noch mal Leute entlassen. Sie haben schon ein paar entlassen. Sie wollen nicht Gross Sacrificen, also Wachstum aufgeben, aber Wachstum gibt es hier meiner Meinung nach nicht. Und was ich problematisch finde auch, sie wechseln jetzt die SVPs, also Senior Vice Presidents für Europa und Amerika aus. Ich glaube tatsächlich, dass der CEO da gehen müsste. Also seit dem Börsengang funktioniert die Firma einfach nicht mehr. Und da jetzt irgendwelche Bauernopfer zu ziehen. Also ich habe im OMR-Podcast auch schon gesagt, dass eventuell da ein neuer CEO ran muss an die Firma. Einen Co-CEO gibt es schon immer. Entweder muss die Ness, glaube ich, ganz rausgehen, aber da jetzt, wie gesagt, die SVPs auszuwechseln, bin mir nicht sicher, ob das was bringt. Also Magic Numbers schlecht, Rudolph 40 unterirdisch, die BNER sinkt, war vorher noch echt gut, aber geht nur runter. Alles zeigt in die falsche Richtung. Sie werden jetzt weiter Kostenprogramme machen. Das ist das einzig Gute, dass die Kosten nicht so schnell steigen, aber man ist noch so massiv negativ, dass das auf keinen guten Pfad im wahrsten Sinne des Wortes führt. War ein schönes Beispiel für Dekacon aus Europa mal, ist jetzt aber eigentlich komplett gerupft und dysfunktionaler Firma, würde ich sagen.
Was sind die aktuell noch wert? Muss ich schauen, Sekunde.
7,6 Milliarden noch, absurd. Sekunde, ich schau mal, was das entspricht. Das ist ein neuner Sales Multiple. Das ist auf dem Niveau von einem Sales Force oder richtig guten Security Firmen, die Cashflow positiv sind und schneller wachsen teilweise. Ist auch vollkommen overpriced, verbrennt Geld, hat noch genug Geld, muss man fairerweise sagen, aber würde ich um keinen Preis der Welt besitzen wollen, ehrlich gesagt. Verstehe ich auch nicht, warum das in irgendeinem Fonds stattfindet, ehrlich gesagt. Aber ich glaube, Kathy Wood mag die auch, wenn ich mich nicht irre.
Dann erzähl uns mal ein bisschen was über GitLab.
GitLab, hören wir mal, machen wir ein bisschen schneller, weil meine Stimme langsam nachgibt. Die hatten so, ich glaube, die Zahlen wurden so unendlich oder positiv wahrgenommen. Also Subscription Revenue geht hoch um 71,5. Das ist auf Niveau der Vorquartale, also sehr gut, dass man hier die Subscription Revenue Growth halten kann. Lizenz-Einnahmen steigen zusätzlich noch schneller. Gesamtumsatz steigt mit 74%. Die OPEX steigen schneller, muss man sagen, mit 89%, das ist nicht so schick. Deswegen weitet sich die operative Marge, die negative operative Marge aus. Also hier müsste man mal langsam dafür sorgen, dass die Kosten langsamer wachsen als der Umsatz. Andererseits, wenn du über 70% wächst, ist der Markt natürlich viel more forgiving, würde man es auf Deutsch sagen. Also das wird einem eher nachgesehen, wenn man sich im High-Growth-Segment noch bewegt. Der operative Cashflow ist auf einem ähnlichen Niveau wie die Verluste nach Cap. Also sieht nicht deutlich besser aus, die operative Marge. Die müssen halt schon schauen, dass sie schneller wachsen. DBNDR ist mit 130 gut, Magic Number ist noch bei 0,7 rund, das ist gut. Rule of Forty sind sie jetzt knapp unter 40 gefallen. Ich glaube, es war ein bisschen unheitlich aufgenommen worden. Es gibt gute Aspekte, dass sie weiter schnell wachsen. Profitabilität ist aber sicherlich nicht so gut, wie man sich erwünscht hat. Aber die Magic Number verrät jetzt, dass man eigentlich weiter investieren sollte in Wachstum. Deswegen würde ich da jetzt auch nicht reinreden und sagen, die machen da irgendwas grob falsch. Aber man muss schon schauen, dass die Kosten jetzt langsam mal unter 70% wachsen, hier und hier. Das war jetzt auch ein bisschen vom Börsengang getrieben, dass sie sich deutlich erhöht haben. Das ist viel. Sekunde Sharebase Compensation ist ein Viertel der Kosten. Und ein Großteil der Verluste.
Und Asana und DocuSign haben sich beide sehr positiv entwickelt nach Earnings.
Asana habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden. Das ist ein Workflow-Management von Dustin Moskowitz, dem Facebook-Gründer. Der hat einen sehr bullischen Ausblick gemacht, wobei der gar nicht so gut ist, meiner Meinung nach. Er hat die Ziele für das Gesamtjahr leicht angehoben. Das mochte der Markt. Und er hat ein Stock-Buyback-Programm angekündigt. Das finde ich bei einem Unternehmen, was so krass negativ ist und eigentlich auch gar nicht so viel Cash. Also sie haben genug Cash, aber da jetzt, wenn man einen brutal operativen, negativen Cashflow noch hat, in Buybacks zu gehen, finde ich auch ein bisschen unangemessen, ehrlich gesagt.
Ich meine, der ist schon mal aufgefallen, indem er irgendwie selbst wahnsinnig viel noch mal nachgekauft hat.
Genau, es zeigt halt viel Konfidenz. Aber also, wenn deine Firma Geld blutet jedes Quartal, würdest du ausgerechnet eigene Aktien kaufen mit dem übrigen Geld? Weiß ich halt nicht. Der Umsatz wächst nur noch mit 51 Prozent. Das ist natürlich nicht schlecht. Vor einem Jahr waren es aber noch 72. Das heißt, es verlangsamt sich weiter deutlich. Die operative Marge ist brutal gut. Inzwischen fast 90 Prozent. Nach Non-Gap natürlich sogar über 90 Prozent. Die Kosten wachsen mit 66, also schneller als der Umsatz. Das heißt, die operative Marge verschlechtert sich hier zunehmend. Das ist jetzt bei minus 82,5 Prozent. Das war im letzten Jahr noch minus 67 Prozent. Inzwischen minus 82. Also der Verlust oder die Verlustmarge weitet sich immer weiter aus. Das ist eigentlich problematisch. Sie sind auch nicht Cashflow-positiv. Im Gegenteil, minus 35 Prozent Free-Cashflow-Marge. Das Einzige, wo ich jetzt sagen würde, ich verstehe schon, dass die weiter Gas geben, ist, dass die Magic Number noch mit 0,6 ganz okay ist, aber auch nicht so gut, wie sie früher war. Die Marketing-Ratio, also wie viel Prozent des Umsatzes sie für Marketing ausgeben, ist inzwischen bei 82 Prozent. Die steigt auch immer weiter an. Also du hast nicht im Ansatz einen operativen Hebel. Die Kosten steigen immer schneller, als der Umsatz. Es wird immer teurer und schwerer, Umsatzen zuzukaufen. Die BNIA ist sehr gut für die gesamte Kundschaft bei 120, für bessere Kunden bei 130 und für die teuersten Kunden bei 145. Das ist ein bisschen eine mathematische Gegebenheit, dass die größeren Kunden immer eine höhere BNIA haben, weil man automatisch durch Revenue Expansion da reinwächst. Von daher, ich fand es am Anfang ja mal gut, letztes Jahr, als sie richtig gut liefen. Das ist zum Beispiel auch eine Aktie, wo ich jetzt sagen würde, hätte ich die jetzt gekauft damals, dann würde ich die jetzt nicht mehr haben wollen. Das ist nicht mehr die gleiche Aktie, die man damals gesehen hat. Die wächst deutlich langsamer, hat im Kopf aber offenbar drin, dass man weiter Geld verbrennen kann, als wäre nichts passiert. Das sagen sie auch so, sie wollen nicht den Wachstum aufgeben. Sie sehen bessere Aussichten für das Gesamtjahr. Dass die jetzt so stark zugelegt haben, hat mich überrascht, ehrlich gesagt. Also man hat definitiv noch schlechteres erwartet von Asana, noch schlechtere Zahlen. Aber Rule of Forty ist auch nur noch bei 20, ist auch nicht gut. Wie gesagt, das ist sowas, wo ich mich umentschieden hätte, wenn ich sie noch hätte.
Und Dokusign?
Genau, Dokusign, habe ich gesagt, wird immer schwer. Da wird irgendwann ein Turnaround kommen, aber schwer das einzuschätzen, wann der ist. Da ist auch jetzt das Umsatzwachstum noch mal weiter runtergegangen. Die waren vor allem noch bei 50%, auf 42,5%, auf 35%, auf 26% und jetzt nur noch bei 22 und 21,5%. Wachsen immer langsamer, bauen aber leicht die Rohmarge aus und haben nur noch einen minimalen operativen Verlust. Das ist das Gute, nach Cashflow positiv sind sie sowieso, sogar relativ stark. Der Operativverlust nach Gap ist nur etwas negativ. Rule of Forty ist aber auch nur noch 21, obwohl da fehlt noch der Cashflow, der wäre hoher, das habe ich jetzt noch nicht eingefügt. Die NRA geht ein bisschen runter, das ist nicht gut. Die Magic Number, muss ich mal schauen, ist wieder etwas besser geworden. Na gut, also die Magic Number ist deutlich besser als im Vorquartal, deswegen könnte sich der Blick ein bisschen auffällen, das verstehe ich. Da hat man aber vor allem mit viel schlechteren Zahlen gerechnet, dass da jetzt so viel Euphorie ausgebrochen ist, verstehe ich auch noch nicht ganz, aber man hatte die quasi schon abgeschrieben. Und jetzt sind die Zahlen, ich würde mal da auf den Preis gucken, wenn die jetzt nur noch viermal Umsatz kosten, dann würde ich es verstehen, 4,8. Kann man so langsam auf den Turnaround wetten, ich würde es mir noch ein bisschen angucken, ehrlich gesagt, aber ich glaube, das ist das, was ich in der letzten Sendung gesagt habe. Sie generieren Cash, also es ist auf jeden Fall eine Company, die weiter laufen wird. Die Frage schaffen die nochmal irgendwelche echte Innovationen, außer Dokumente unterschreiben. Also wenn sie mehr und mehr den Notarbesuch irgendwann ersparen können und den auch digitalisieren, dann hätten sie natürlich nochmal eine gute Revenue Expansion und auch neue Kundschaft, dann wird es auch wieder spannend. Sie arbeiten ja daran, aber im Moment bin ich jetzt nicht besonders bullish.
Kannst du dir vorstellen, dass du in zehn Jahren nicht mehr zum Notar musst?
Ich hoffe nicht, ehrlich gesagt. Also ich glaube, bei manchen Sachen ist es schon sinnvoll, aber ich weiß, dass ganz viele Leute sagen, das ist total bescheuert, dass man noch für irgendwelche Verträge zum Notar muss. Aber ich bin mir auch sicher, dass würde man es nicht müssen, dass die Hälfte aller Verträge, wo es um Eigentum geht, mit einer Pistole am Kopf, weil nicht die Hälfte oder jeder Zehnte mit einer Pistole am Kopf unterschrieben würde. Und das hat ja einen Sinn, warum man zum Notar gehen muss. Ob man dann 600 Seiten per Post nach Hause geschickt bekommt hinterher, das ist eine andere Frage, das kann man sicherlich digitalisieren. Aber dass mal jemand nachschaut, ob du aus freien Zügen und im vollen Bewusstsein deiner geistigen Kräfte diese Verträge unterschreibst und mündig bist, das ist ja ein Feature und kein Bug in dem System. Und ich habe definitiv schon Momente erlebt, wo der Notar seine Partei vor einem Fehler geschützt hat, die der Partei bis dahin nicht bewusst gewesen wäre.
Weil der Vertrag dann nochmal erklärt worden ist.
Weil er zum Beispiel gesagt hat, ist ihm klar, weil sie nach Stimmrechten die Entscheidung treffen im Gesellschafterkreis, dass quasi Alleinherrschaft hier ist nach dem Vertrag oder dass die und die Rechte sich daraus ergeben und so weiter.
Dann zum Schluss, Z-Scaler, ich sehe gerade After Hours fast plus 13 Prozent. Hast du richtig gesagt, ist in deinem Portfolio drin, also Gratulation, Security scheint zu funktionieren.
Genau, ich habe gesagt, ich mache mir relativ wenig Sorgen, weil Security relativ viel Stärke gezeigt hat. Warum, haben wir oft genug erklärt. In den Zahlen zeigt sich jetzt, man ist mit 61,4 Prozent nur minimal langsamer gewachsen als in den Vorquartalen. Eigentlich ist man genauso schnell gewachsen wie im Jahresschnitt. Die Rohmarge hat sich leicht verbessert gegenüber dem Vorjahr von 77 auf 78,5. Das ist eigentlich schon relativ viel bei Rohmarge. Die OPEX sind nur mit 52 Prozent gewachsen, also langsamer, das heißt positiver Operating Leverage. Die operative Marge ist von minus 34 auf minus 26 Prozent eingeengt worden. Wie gesagt, dabei wächst man noch relativ schnell. Die Rural 40 ist über 60, ne Sekunde, sogar höher. Die wäre noch fast bei 100, weil man einen operativen Cashflow hat und mit 60 Prozent wächst. Also sieht eigentlich sehr gut aus. Sie verwandeln ungefähr ein Viertel des Umsatzes in Free Cash schon. Das ist echt ein guter Wert. Die Magic Number 0,6, ungefähr auf Vorderhausniveau. Marketing Ratio geht runter. Die BNR habe ich jetzt so schnell noch nicht gefunden. Im Rahmen, wie man sich es vorgestellt hat. Du hast gleich hochgegangen, Herr Börse.
Ja, also hier steht nachbörslich plus 13 Prozent. Wir nehmen Freitag Vormittag auf.
Tippi-Toppi. Da hatte man sicherlich Angst, dass es ein bisschen runter geht. Beim Wachstum ist jetzt nicht passiert. Dementsprechend die Erleichterung, das erscheint sinnvoll.
Top, dann wünsche ich allen ein schönes Wochenende. Ich werde mir jetzt noch ein paar Videos von der CodeCon angucken. Und vielleicht am Mittwoch ein paar Highlights mit euch teilen. Dann können wir auch nochmal darüber sprechen, ob wir an den Pivots oder von Snap glauben. Ein paar Hörerfragen, Hörerinnenfragen. Gibt es nächste Woche noch Earnings? Oder ist jetzt Pause und dann kommen die Banken?
Also ich würde sonst so ein paar liegen geblieben. Also entweder was Neues aufnehmen, was sich Hörerinnen gewünscht haben. Falls ich dazu komme, muss man sehen, ob ich einen Ruder Plus drauf habe. Und ansonsten mal alles überprüfen, was wir jetzt nicht geupdatet haben. Ob wir so ein Extrasoul nochmal reinnehmen oder irgendwas, was liegen geblieben ist. Ansonsten machen wir Fragen, Code, News. Also Frank scheint ja auf PR-Tournee zu sein. Mal sehen, was noch so passiert. Wäre auch schön, wenn wir mal eine Folge ohne Frank wieder hätten.
Der Nothingburger wird diesen Monat nicht mehr erscheinen. Und sonst die nächsten Tage...
Trinkst du etwa schon Wein?
Nein, nein, das ist Wasser. Wasser aus einem Weinglas.
Achso, verstehe.
Aber für dich bitte die nächsten Tage nicht so viel reden, damit bei der nächsten Folge deine Stimme hält. Erhol dich gut und bis dann. Peace.
Danke, bis dann. Ciao, ciao.