Doppelgänger Folge #179 vom 13. September 2022

🩸 Blutroter Dienstag | ⛔️ TikTok Verbot | Deflation | Erster Schritt | Tesla | Earnings: Braze & Rent the Runway

Alles rot! Sollte TikTok in allen Demokratien verboten werden? Warum sprechen Cathie Wood und Elon Musk auf einmal von Deflation? Wie würde sich eine Deflation auf den Aktienmarkt und auf den Werbe- und Mitarbeiter:innen-Markt auswirken? Wen würdet ihr, ohne Netzwerk, bei einer Start-up Idee kontaktieren? Wann ist Tesla „fair“ bewertet? Braze und Rent the Runway Earnings. Small Talk

TikTok Verbot

(00:15:30) Deflation

(00:26:45) Erster Schritt

(00:35:05) Tesla

(00:42:35) Braze Earnings

(00:50:00) Rent the Runway Earnings

Shownotes:

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Willkommen im Doppelgänger-Tech-Talk-Podcast, Folge 179. Pip ist schon voll im Urlaubsfeeling und er ist angekommen. Hier steht ganz oben blutroter Montag. Es ist Dienstag, wenn wir aufnehmen. Mittwoch, wenn ihr uns
hört. Pip, sag, schaust du auch in Urlaub? So weiß man doch, wenn der Urlaub anfängt, wenn du nicht mehr weißt, welcher Wochentag es ist. Aber dass ich, wenn wir aufnehmen, dass es Dienstag ist, das könnte einem natürlich, müsste einem nicht entfallen sein. Und wieder mit dem erprobten Doppelmikrofon-Setup. Also, sollen wir mal aufklären, was das heimliche Travel-Mikrofon ist? Sehr gerne. Vor mir liegen aufgestapelt auf einem großen Weinglas obendrauf ein iPhone 13 Pro und ein Pixel 6, ne, wie heißt das? Doch, Pixel 6 Pro mit der Recorder-Funktion, ohne irgendwelche Mikros-Hilfen, weil unser Autoproducer Jan, dem man in der Regel bei Hardware wirklich vertrauen kann, gesagt hat, dass bevor wir mit seinem scheiß AirPods Pro oder irgendwas anfangen, im Zweifel ist das Mikrofon des Handys noch die beste Lösung und das scheint tatsächlich zu einer vernünftigen Audioqualität zu führen.
Ja, bei der letzten Aufnahme hat das iPhone gewonnen, mal gucken, welche
Aufnahme diesmal besser ist. Da hatte das Pixel aber ein Handicap, weil das iPhone oben lag. Heute habe ich's, heute liegen sie so leicht quer übereinander, sodass sie beide gleich schlecht funktionieren sollten. Ja, meine einzige Sorge ist, dass das Pixel
ausgeht, damit dein Hotspot weg ist und die Aufnahme und ich dich weder sehe
noch höre. Wir haben noch 43 Prozent, dann red lieber schneller. Machen wir schnell.
Hast du heute mal kurz in dein Depot geguckt? Bist du entspannt? Hast du nachgekauft? Hast du schon Liquidität irgendwie gesucht am Strand von Italien?
Ich habe beim Langeweile-Doom-Scrollen auf Twitter einen Tweet gefunden, wo jemand, ich glaube Liquidity oder so, die FinWiz-Market-Map in Dunkelrot gepostet hat mit dem Kommentar Call your Mom und das sah gruselig aus. Mein Depot sieht noch gar nicht so schlimm aus, das kann aber daran liegen, dass da nur die bis zum deutschen Börsenschluss die Kurse drin sind. Was ich ganz spannend finde, es hat wirklich alles, fast alles gekundet. Was ist der grüne Punkt hier? Twitter! Also Twitter rettet mein Depot, Twitter ist bei mir tatsächlich positiv. Dann haben wir irgendeine Firma, die ich nicht kenne und ja, Rohstoffe. Ist ganz leicht grün. Aber Microsoft minus fünf Prozent, Google minus fünf, Apple minus fünfeinhalb, Amazon minus sechseinhalb und Meta minus achteinhalb Prozent. Also was mir sagt, also Meta verliert in einem Tag achteinhalb Prozent, das ist schon einiges. Die werden schon getradet wie ein Wachstums oder wie eine Aktie, deren Gewinne weit in der Zukunft liegen ist. Ich sehe daran fast, dass die Leute schon die aktuellen Gewinne abdiskontieren und davon ausgehen, dass die wegfallen oder größtenteils wegfallen bei Meta und dass, wenn überhaupt noch mal, sagen wir, viel Cashflow anfällt, dann das eher in der Zukunft liegt bei Meta. Ansonsten will ich nicht verstehen, warum die so überproportional verlieren. Der Grund ist relativ klar. Wir hatten deutlich höhere Inflationszahlen als erwartet in den USA. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit für weitere dezidierte, verengende, also Kapitalmarkt verengende oder geldpolitische Straffungsmaßnahmen. Und darunter leidet logischerweise der Aktienmarkt, besonders natürlich die Wachstumsaktien, aber das ist hier auf breiter Front krasse Verluste. Ich habe dann auch geschaut, was unser Lieblingsinflation Hedgecrypto macht. Bitcoin verliert auch 10 Prozent. Also wenn ich so denke, ich bin Loser, ich habe schlecht investiert, dann mache ich mal CoinMarketCap auf. Da habe ich heute geschaut, Bitcoin ist 10,5 Prozent runter im Vergleich zu gestern. Ether minus 8 Prozent, Solana minus 10,5, Polkadot minus 8.
Cool, aber das ist ja immer noch eigentlich genau wie Techaktien heute.
Genau, das zeigt sehr schön die fast wahrscheinlich 85, 90 prozentige Korrelation mit Techaktien. Und nicht ansatzweise irgendeine Art von Inflation Hedge, zumal die ja hochgegangen ist. Dann also bei der Nachricht, dass die Inflation weiter steigt, hätten diese Aktien, hätten die die Crypto Coins ja hochgehen müssen, aber das haben wir lange schon gelernt. Und dass das nicht der Fall ist.
Und wenn man am Montag Nachrichten geschaut hat, dann hat sich das so fast angehört, als ob die Ukrainer jetzt irgendwie ganz gut gegen die Russen kämpfen und die Russen irgendwie aus dem Land jagen. Kann das jetzt nicht der nächste große Turnaround sein und auf einmal ist der Krieg vorbei, die Rohstoffe gehen runter und alles ist so, viele Freude Eierkuchen wie früher?
Das sieht auf jeden Fall so aus, wenn die Russen jetzt französische Panzer fahren, also im Rückwärtsgang, um da direkt einen nicht politisch korrekten Witz zu machen. Das kann natürlich heißen, dass das die Russen eher an den Verhandlungstisch zwingt. Kann aber natürlich auch heißen, dass Putin zu noch verzweifelteren Manövern greift. Wie auch immer, gerade wo sich der Konflikt theoretisch entspannen könnte, ich kriege gerade eine Push Nachricht von Reuters, exclusive. The US is considering options for possible sanction package against China to deter it from invading Taiwan. So is it. Die USA bereiten ein Sanktionspaket zur Abschreckung Chinas von einer Invasion Taiwans. Keine Ahnung warum das jetzt gerade wieder weiter eskaliert. Was man sehr gut gesehen hat, ist, dass komischerweise sowohl Google, Google versucht das Pixelphone in Indien herzustellen, Apple verlegt seine Produktion schon dahin. Für mich sind das schon alles Zeichen, dass man auf höchster Ebene damit rechnet, dass der China-Konflikt sich verdichten könnte und die Produktion der zwei wirklich wichtigen Unternehmen sich schon ins Nahe Ausland verlagert. Aber wo wir gerade bei Diktaturen sind.
Wir haben letzte Woche kurz über die Code Confluence von Carousel Wisher gesprochen. Dort waren ja alle Tech-CEOs dort. Ich habe mir die letzten Tage das ein oder andere Video angeschaut. Sehr zu empfehlen. Vor allem auch nochmal der letzte Talk über Apple und Steve Jobs. Und bei TikTok wurde sich am ersten Tag oder vielleicht war es sogar am zweiten sehr positioniert. Vor allem von Matthias Döpfner, CEO von Axel Springer, der einzige Deutsche, der dort war. Und Scott Galloway in seiner Keynote. Und zwar, dass man China und vor allem TikTok nicht trauen könnte, dass eigentlich jede Demokratie TikTok verbieten müsste und dass man dort auf jeden Fall was machen müsste. Axel Springer war mir gar nicht bewusst. Die machen gar nichts mit TikTok bis jetzt. Scott Galloway nutzt es, um ähnlich wie wir Reichweite aufzubauen, eigentlich wie alle. Eine meiner Predictions war ja tatsächlich für dieses Jahr, dass Amerika TikTok verbieten wird. Gründe hatte ich damals gesagt, Drogen, Wahlkampf und andere Sachen. Aber ist es einfach nur ein Big Brother und wir geben unsere Daten und unsere Jugend an China ab? Würdest du TikTok verbieten, wenn du jetzt, wie heißt es, Chief Digital Officer von Deutschland wärst?
Zu Springer, ich glaube, die haben, weil du überrascht warst, dass sie nichts machen, ich glaube, die haben eine relativ harte Policy, was die Zusammenarbeit mit, also sie machen definitiv, das ist mein letzter Stand, keine Investments in Ländern, die nicht eine demokratische Grundordnung haben. Und es kann sein, dass sie vielleicht auch keine Kooperation generell machen. Das weiß ich noch nicht, wie die Policy da gerade ist. Und abgesehen davon ist, glaube ich, für jeden Medien-CEO, ist es, glaube ich, ein einfaches Statement zu sagen, TikTok ist gerade das, was überall Aufmerksamkeit, Eyeballs wegfrisst. Natürlich ist es eine Aufgabe, zu versuchen, dem Einhalt zu gebieten und Regulierung, Zweifelverbot, ist natürlich ein Tool im Kasten, was man hat. Also das zu fordern, ist einfach schlüssig, glaube ich, für Medien. Also es ist ein Wunder, dass sie es nicht mehr machen, glaube ich. Erwin Spiegel hat sich ja noch relativ vorsichtig ausgedrückt, hat gemeint, das sollte man der Regierung überlassen. Der hat etwas ganz Spannendes gesagt, der sagt, der Erfolg von TikTok beruht hauptsächlich darauf, dass ByteDance, also die Mutter von TikTok, Milliarden in die Nutzergewinnung investiert hat. Da würde ich gerne mal den Ball zu dir zurückspielen. Ist das der Erfolg von TikTok, dass sie mit Werbung groß geworden ist?
Das ist mir nicht so wirklich aufgefallen. Also ich habe nur von jedem gehört, dass sie das Produkt so absolut süchtig macht und dass jeder, der dort einmal gefangen ist, so gute Recommendations bekommt, dass er immer wieder mehr Zeit darauf verbringt. Und jetzt wohl verbringen Jugendliche wesentlich mehr Zeit auf TikTok als auf Netflix. Das ist ja so eine der Kernaussagen von Scott gewesen. Ich habe nicht gemerkt, dass sie so wahnsinnig viel in User Acquisition ausgegeben haben. Da, finde ich, haben es andere Netzwerke oder andere Marken wesentlich mehr übertrieben. Aber ja, das war sein Hauptargument. Tim Cook hat sich auch komplett politisch korrekt geäußert und meinte so, ja, ich bin wahrscheinlich nicht der Richtige, der so etwas beurteilen kann. Also der spielt auf jeden Fall die Schweiz. Aber eigentlich müsste doch im Hintergrund Facebook, YouTube und Snap und Netflix richtig krass Lobbyarbeit machen, dass TikTok so schnell wie möglich weg ist.
Also das Lustige ist ja, könnten Milliarden Erfolg kaufen bei Social Networks, dann würde es Facebook schon wieder viel besser gehen. Oder Google hätte dann mit Sicherheit auch ein erfolgreiches Social Network. Ich glaube eben, dass man sich diesen Erfolg gerade nicht mit Milliarden kaufen kann. Natürlich hat Evan Spiegel ein hohes Interesse daran, dass Snap weiter als das innovativste Produkt ist. Und ich glaube, es ist das zweitinnovativste. Aber TikTok macht das, was Snap gut macht, einfach noch besser. Und ich glaube nicht, dass man sich diesen Erfolg mit Milliarden kaufen kann. Wie gesagt, sonst wären Facebook und Google die größten und erfolgreichsten Social Networks. Und das sind sie definitiv nicht.
Ach so, du meinst, er wollte einfach das Narrativ bauen, dass er immer noch das innovativste Produkt ist und dass die einfach mehr Kohle haben.
Ich glaube schon. Wenn Evan Spiegel zugibt, dass TikTok mit besserem Engagement, höherer Innovation den Markt überrannt hat, dann heißt das, sie sind nur noch der Zweitbeste, wo sie vorher der Beste war. Ich glaube, niemand glaubt, dass das sie da mit... Also du kannst ja die Zahlen schauen. Das letzte Mal, dass TikTok Geld bekommen hat, war im Dezember 2020. Da hat die Mutter Bytens von unterm KKA und Sequoia zwei Milliarden bekommen nochmal. Damit kann man sich jetzt nicht die Welt kaufen. Insgesamt sind da fast zehn Milliarden reingeflossen, glaube ich. Aber dass die sich da mit Milliarden die User gekauft haben, ist überhaupt nicht mein Eindruck. Ich halte das für absurd. So, aber zur Kernfrage zurück. Sollte man das verbieten? Ja. Also aus Sicht der USA muss man ja sagen, die vertreten ihre Interessen sonst viel souveräner. Wenn es um die Beeinflussung anderer Länder geht oder den Schutz des eigenen, dann würde man sonst ja keinen Stopp vor Spionage... Es gibt ein signifikantes Risiko, dass die Nutzer auch spioniert werden. Sie werden abgelenkt, die Produktivität leidet, die Mental Health leidet wahrscheinlich. Und man ist sonst bei viel weniger Dingen bereit, irgendwie einzuschreiten, verteidigt seine Interessen viel vehementer. Ausgerechnet da jetzt laissez-faire Politik zu fahren und zu sagen, wir gucken uns das an und lassen es machen, ist, glaube ich, fast ein bisschen untypisch für die USA. Deswegen verstehe ich da so ein bisschen die Entrüstung, dass man sagt, warum ausgerechnet da jetzt nicht eingegriffen wird. Vielleicht... Die Frage ist, was wäre die Antwort von China? Wenn die USA jetzt dichtmachen und sagen, TikTok gibt es bei uns nicht, dann könnte man entweder sofort eine Lösung vorschlagen und sagen, wir machen nochmal die alte Oracle- oder Microsoft-Lösung oder was das war. Dass wir eine US-Entity gründen, die Daten alle auf US-Servern sind und so weiter. Und damit haben wir sofort einen Kompromiss. Ansonsten müsste man eventuell auch befürchten, dass es Sanktionen von China gibt. Wobei die ja längst US-Internetprodukte sanktionieren. Das ist ja auch eine der Begründungen, dass in China ist ja Facebook, Google, was weiß ich alles nicht erlaubt oder hart zensiert. Was ein weiteres Argument ist, warum ausgerechnet die USA jetzt ausländische Spitze-Medien oder Medienplattformen dort passieren lässt.
Ja, und selbst für die amerikanischen oder europäischen Unternehmen, die in China operieren, wird es immer immer schwierig gemacht. Es ist ja jetzt nicht so, dass du in China so einfach wie in Amerika irgendwie dein Produkt da launchen kannst.
Genau. Von daher, ich finde die Forderung sinnvoll, also gerade von einem Medien-CEO wie Töpfler. Ansonsten, ich fände es natürlich schön, wenn man sich bei Springer genauso vehement für die Unabhängigkeit von Diktatoren-Gas wie von Diktatoren-Medien einsetzen würde, statt irgendwie die Grünen zu verunglimpfen. Das ist natürlich nicht unverständlich, aber da sind dann doch zweierlei Dinge anscheinend. Aber es macht für jeden Medien-Lenker, Lenkerin Sinn zu fordern, das auszumachen natürlich.
Und um Code abzuschließen, der CEO von Alphabet wurde gefragt, ob er vielleicht Pinterest kaufen würde und hat sich dazu nicht so ganz geäußert. Glaubst du, es wäre ein guter Buy für Google?
Das war mein großes Glück heute übrigens, dass ich, ich habe die heutige Verkaufspanik noch genutzt, meinen Pinterest-Short glattzustellen. Ich bin schon noch überzeugt davon, dass Pinterest ein paar schlechte Quartale haben wird, ehrlich gesagt, durch den schwachen E-Commerce und weil Pinterest extrem vom E-Commerce abhängig ist, meiner Meinung nach. Aber es gibt natürlich ein signifikantes Risiko, also die Story war im Interview mit Kervas Fischer, hat er geblinzelt, beziehungsweise kurz zu lange pausiert, gestottert, als sie angesprochen hat, ob Pinterest eine gute Ergänzung für Google wäre. Tatsächlich kann Google sich das, glaube ich, sehr gut durchrechnen. Also was könnten wir mit dieser Reichweite, mit besserer Vermarktung erlösen? Wie viel besser könnten wir diese Firma mit unserem Vermarktungsnetzwerk monetarisieren? Pinterest Ergebnis hängt auch relativ stark an der Google-Sichtbarkeit, muss man fairerweise sagen. Also die reporten natürlich manch die Active Users und sowas. Das sind ja aber keinesfalls nur eingeloggte Nutzer, das sind einfach auch Benutzer, die über Google kommen ganz oft. Ich würde behaupten, Organic ist der Hauptkanal für Pinterest. Ich würde mir eigentlich wünschen, dass die FTC sich das zumindest genau anschaut, wenn Google Pinterest kaufen würde, weil ich glaube, wir haben ja viel zu viel Macht, das Produkt direkt wieder noch erfolgreicher zu machen, als es so schon ist. Aber ich bin davon nicht so überzeugt, weil ich vertraue nicht so sehr auf die FTC, gerade weil die ganzen Ressourcen bei der FTC eigentlich gerade gebunden sind, bei Amazon und Google teilweise und vielleicht Meta, dass ich jetzt meinen Pinterest Short gern aufgegeben habe, obwohl ich inhaltlich davon weiterhin überzeugt bin. Aber das Risiko, dass da, also ich muss jetzt bei 40 Prozent, bei so einer Übernahme würde es zu rund einem 40 Prozent Anstieg kommen. Das heißt, man würde zweimal sein Geld verlieren, das muss ich jetzt nicht unbedingt haben. Das ist mir als abstraktes Risiko schon zu groß und gerade, dass er sich, also dass er, der theoretisch jede Übernahmefantasie sofort dementieren würde, da zu lange nichts gesagt hat, ist schon ein Zeichen, dass es zumindest im Erwartungsraum ist, dass das passieren kann. Aber ja, das würde, glaube ich, sinnvoll erscheinen für Google. Sie könnten den Zusatztraffic gebrauchen, sie können ihn besser monetarisieren, glaube ich. Das könnte eine kleine Lanze im E-Commerce-Kampf sein für sie. Why not? Und Pinterest ist gerade relativ günstig, klar.
Dann, letzte Woche wurde im deutschen Fernsehen laut diskutiert, dass wir aufhören müssen, Geld zu drucken, weil die Inflation so schlecht ist. Jetzt auf einmal sprechen Katie Wood und Elon Musk von der Deflation. Also, die wollen Geld drucken. Was ist denn jetzt ökonomisch, wirtschaftlich, aktienmarkttechnisch richtig? Ich bin komplett verwirrt. Kannst du mir, also brauchen wir jetzt eine Inflation, brauchen wir eine Deflation, brauchen wir gar nichts, ist alles schlecht, können wir einfach morgen wieder für die Preise von Anfang des Jahres Gas kaufen? Was ist die Lösung?
Das ist in der Tat verwirrend, natürlich. Die einfache Antwort ist, dass sowohl Elon Musk als auch Katie Wood zumindest wissen, wo der Bartel die Most herholt, beziehungsweise dass ihre Performance zu einem signifikanten Teil von Asset Price Inflation getrieben ist. Das heißt, die Inflation, die definitiv durch das Gelddrucken, oder das sogenannte Gelddrucken, also die Schaffung von Giral-Geld letztlich, oder die Erhöhung der Geldmenge geschaffen wird, ist, dass eben Immobilien, Sachwerte, unter anderem auch Aktien und Wachstumswerte im Preis steigen. Davon ist Katie Wood natürlich ein großer Profiteur und Elon Musk. Und dass die sich dafür einsetzen, das weiter voranzutreiben, ist nicht überraschend. Warum andere das nicht tun, das ist wiederum überraschend, die in der gleichen Branche tätig sind. Aber die haben einfach ein inhärentes, eigenes Interesse. Also der Tweet war konkret, den Katie Wood gemacht hat. Es war eine Antwort. Es fing an mit, Sekunde, warum heißt denn Elon Musk jetzt Norteos Maximus? Wie auch immer, muss ich nicht verstehen. Also der Twitterhändler Elon Musk hat getwittert, a major Fed rate hike risks deflation. Also wenn die Fed die Zinsen anhebt, könnte es zu Deflation kommen. Was das ist, erkläre ich gleich noch. Also einfach gesagt, das ist das Gegenteil von Inflation. Inflation ist, wenn die Preise der Güter besonders schnell steigen. Deflation ist, wenn die Preise sinken im Zeitverlauf. Also immer billiger werden. Katie Wood hat das dann zitiert, diesen Tweet von Elon Musk. Und gesagt, sie sieht Deflation in the pipeline. Heading for PPI, CPI, PCE deflator. Also sie sieht in einer Pipeline, das sind in dem Fall die Rohstoffe sozusagen. Also wenn sich bei den Rohstoffen Inflation oder Deflation ankündigt, dann überträgt sich das früher oder später auf die Konsumentenpreise. Das will sie damit implizieren. CPI ist der Consumer Price Index, dann ist es der Core Index und was weiß ich. Also sie will implizieren oder insinuieren, dass, weil die Rohstoffpreise schon sinken, könnten in Zukunft auch die Konsumentenpreise runtergehen. Und was sie da konkret sieht, ist from post-COVID-Price-Peaks, Lumber, also Bauholz ist minus 60 Prozent, Kopper, Kupfer ist minus 35 Prozent, Öl minus 35, Iron Ore, Eisenerz ist minus 60 Prozent, DERAM, also Computerbestandteile oder Arbeitsspeicher minus 46 Prozent, Korn, das ist Mais, minus 17 Prozent, Baltic Freight Rates, also Ost, das sind wahrscheinlich die Ostseefrachtgebühren, minus 80 Prozent, Gold minus 17, Silber minus 39 Prozent. Das stimmt schon, wenn man es eben so sieht, von den Post-COVID-Price-Peaks, da ist es tatsächlich so. Guckt man sich das aber im Vergleich zu 2020, also vor Corona an, ist es so, dass das bestenfalls ein Bounceback nach unten ist, nämlich Lumber, also auch Bauholz ist über dem Niveau von 2020, 2019, Kupfer weit über dem Corona-Niveau, WTI-Öl, also das amerikanische Öl, ist doppelt so teuer wie 2020 noch, Eisenerz deutlich über 2020 erpreisen, Korn, also Mais, zweimal so teuer wie 2020, der DERAM, ich habe hier 4 GB DDR4 mit 2,133 bzw. 2,4 Gigahertz angeschaut, liegt deutlich über Corona und sogar über 2016, obwohl insbesondere, also RAM ist eigentlich das beste Beispiel für die deflationäre Wirkung von Technologie. Also du kriegst für das gleiche Geld immer mehr RAM logischerweise, man spricht davon, dass Technologie prinzipiell eine deflationäre Wirkung hat. Das heißt, dadurch, dass die Technologie sich so schnell verbessert, kriegst du für das gleiche Geld immer mehr Leistung und allein dadurch sinken die relativ gesehen die Preise. Und das sieht man bei DERAM eben nicht, sondern DERAM ist gerade so teuer wie 2016. Also dann zum Abschluss jetzt nochmal, Sekunde, was haben wir noch? Silber auch über den Kurs von 2020, Gold liegt 50% über 2020. Also im Vergleich zu vor Corona sind diese Preise jetzt nicht gefallen. Alles was passiert ist, dass langsam die Höchststände nach Corona oder durch Corona und durch die Supply Chain Shocks und so weiter abgebaut werden. Aber sie sagt jetzt quasi, weil man von diesem absoluten Peak runter geht gerade, drohe man jetzt in eine Deflation zu kommen. Das ist relativ gesehen vielleicht sogar richtig, aber um die Inflation abzubauen, könntest du ja kurzfristig eine Deflation haben, aber du wirst ja nicht in eine langfristige Deflation kommen. Warum warnt man davor so stark? Also a, weil die beiden, Elon Musk und Cathy Wood und jeder andere Aktienmanager ein großes Interesse daran haben, dass es Inflation gibt, weil dann die Sachwerte nämlich in Aktien steigen. Aber andererseits ist Deflation tatsächlich gefährlich, weil was würde passieren, wenn die Preise sinken? Will ich aus Zeitgründen heute nicht zu lange auf die Folter spannen oder ausraten?
Die Leute werden nichts mehr ausgeben. Die Leute werden immer warten. Also wenn ich davon ausgehe, dass morgen was günstiger wird,
oh, hat da jemand Zeit für Vorbereitung im Urlaub? Oder hat da jemand ganz, ganz früher mal... Ich lege mich mal zurück und trinke hier meinen Valparicella Superiore. Dann erzähl uns mal was Deflation ist. Prost!
Oberflächliches Halbwissen oder gefährliches Halbwissen. Aber ja, also mal angenommen, ich gehe davon aus, mein iPhone wird in den kommenden Monaten günstiger, dann warte ich vielleicht noch ein bisschen und kaufe es erst, wenn es günstiger geworden ist. Und das ist halt mit allen Gütern so. Und das bedeutet ja auch, dass dann alle Firmen weniger verkaufen und wahrscheinlich weniger Geld ausgeben.
Ich fühle mich heute, als wäre ich 50 geworden. Glööckler ist vorbereitet, ich fasse es nicht. Aber genau das ist die Gefahr der Deflation, dass Menschen in der Erwartung noch weiter fallender Preise Konsumausgaben immer weiter verzögern, dadurch die Wirtschaft massiv getroffen wird, dadurch, dass die Abnehmer oder Konsumenten nichts mehr kaufen, weil sie immer denken, es könnte das nächste Quartal noch günstiger geben. Deswegen möchte man diesen Erwartungen gegensteuern. Davon sind wir meiner Meinung nach sehr, sehr weit entfernt. Es ist trotzdem legitim, dass die beiden jetzt sagen, bitte, bitte fang wieder an Geld zu drucken. Casey Wood weiß immerhin, warum sie abends Suppe auf dem Tisch hat, nämlich wegen Asset Price Inflation. Aber dass wir jetzt Deflation haben, ist, glaube ich, ein bisschen absurd. Aber immerhin vertreten die ihre Interessen sinnvoll.
Und Miriam hatte dazu noch gefragt, was das für den Aktienmarkt bedeutet und auch den Werbemarkt und Mitarbeiterinnenmarkt. Also, wenn man Cash hat in der Deflation, ist das ja super, weil dann kannst du dir mehr kaufen später und wirst eigentlich reicher. Wenn du irgendwas besitzt, ist natürlich nicht so gut, weil alles wird weniger wert. Also Inflation sind Immobilien wohl gut, Deflation dann scheinbar nicht.
Was bedeutet das? Die einfache Logik wäre einfach zu sagen, es passiert das Gegenteil von Inflation. Nämlich, du hast eine unheimlich hohe Geldhaltung aus Spekulationsmotiven. Das, was du gerade angedeutet hast. Also du behältst Cash, weil du glaubst, über, übermorgen kann ich für das Cash ganz viel kaufen. Seien es Aktien, seien es Häuser, seien es Konsumprodukte. Du hast eine unheimlich viel spekulative Geldhaltung. Das kann nur schlecht sein. Und du würdest theoretisch auch Aktien verkaufen, weil du glaubst, du kriegst sie im nächsten Quartal günstiger vielleicht. Von daher, das führt zu fallenden Preisen dann auch in allen Sektoren würde. Ich vermute, die Werbeausgaben, das ist die Frage. Wenn alle rational agieren, würde man auch selbst die verschieben, weil man ja glaubt, dieses Quartal kauft eh keiner was. Das heißt, man spart auch das Werbegeld für Quartale, wo die Konsumer Confidence, wie heißt das? Der Konsum, wie heißt dieser Index? Naja, dieser Index, der ist die Kaufneigung und Sicherheit der Konsumenten und Konsumentinnen misst. Dann würde man auch da auf eine Aufklärung spekulieren. Also eigentlich kannst du das nur mit einem brutalen fiskalischen Impuls vom Staat oder so lösen, dass du unheimlich viel Geld in die Wirtschaft pumpst, um die anzuleiern, also dass der Staat dann als Käufer eintritt bei niedrigen Preisen. Weil ansonsten, also muss dieser Brainfuck beim Konsumenten eigentlich brechen, dass er glaubt, er oder sie, dass alles immer noch billiger wird. Das heißt, ich glaube, das Einzige, was da helfen würde, wäre ein Impuls oder eben Geld drucken. Also Geld so viel rausschmeißen, wobei da ja die Fähigkeiten gerade so ein bisschen limitiert sind. Das haben wir ein bisschen verschossen, das Pulver. Aber ich glaube nicht, dass wir auch nur annähernd deflationäre Tendenzen haben. Gerade es stimmt schon, dass theoretisch Technologie deflationär wirkt. Aber darüber kann man anfangen zu reden, wenn Autos irgendwie nur noch 12.000 Euro kosten oder unsere Handys nicht. Ich habe nicht das Gefühl, dass das iPhone gerade billiger wird jedes Jahr, ehrlich gesagt.
Nee, ich auch nicht. Und ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn gebrauchte Autos auf einmal wieder weniger wert werden.
Also fairerweise muss man sagen, du hast natürlich immer mehr, ein bisschen mehr Arbeitsspeicher. Also irgendwie 40 Millionen Pixel oder was hast du inzwischen in so einem Telefon drin? Wenn man es da haben müsste. Da musst du auch mal fragen, wo ist noch die Utility von Arbeitsspeicher oder der Kameraauflösung bei einem Handy? Also Handys machen schon richtig gute... Ich muss übrigens morgen mal eine Instagram Story machen, wie geil der Magic Eraser vom Pixel ist. Das ist ja so ein Feature, wo du vom schlimmsten Touristenort ein Foto machst und kannst dann sagen, mach alle Menschen weg und dann hast du ein richtig schönes Foto. Aber also nicht 100% der Leistungsausweitung übersetzt sich ja in Utility, also Nutzwert. Du kannst doppelt so viel Speicher haben, deswegen ist ein Rechner aber nicht sofort doppelt so wertvoll, würde ich sagen. Es ist vielleicht 20% Anstieg des Nutzwertes, von daher ist es auch gar nicht so einfach.
Weißt du noch, wie viele Pixel deine erste Digitalkamera hatte?
Unter einem Megapixel auf jeden Fall. Das war bestimmt 640x480 oder sowas.
Ich meine unfassbar, das sind jetzt einfach die richtig guten Digitalkameras, mit denen man telefonieren kann. Ich kann mich noch genau erinnern, wie ich damals gecheckt habe, ob es jetzt von 3,4 auf 4, irgendwas ist. Also das nächste Kamera-Update geht von so und so viel Megapixel auf die nächste Stufe. Und jetzt ist es einfach, die Bilder sind ja unfassbar.
Aber das ist ja nicht durch die Vergrößerung des Sens, also der Effekt, warum die Bilder besser werden, kommt ja vielmehr durch die Nachbearbeitung, dadurch, dass du drei verschiedene Kameras hast, also aus zwei Winkeln ausnimmst, verschiedene Tiefen hast und dann damit rumspielen kannst, der reine Megapixel-Effekt ist. Wie auch immer, sind schon bessere Fotos. Also, da haben wir Deflation erst mal abgehakt. Wenn es noch Fragen dazu gibt, immer gerne, dann kann Glück noch mehr Recherche machen. Felix fragt, stellt euch vor, ihr habt eine Geschäftsidee, von deren Potenzial ihr so überzeugt seid und die euch kaum noch schlafen lässt. Es knabbert an dir, du weißt genau, was die nächste Milliarden-Dollar-App ist, du kannst nicht schlafen. Es handelt sich um ein technisches Produkt, zum Beispiel eine App, und ihr braucht zwangsläufig Ressourcen, Entwickler und Geld. Beides fehlt, wie immer, und ihr kennt niemanden aus eurem Netzwerk, der hier helfen kann. Wen kontaktiert ihr im nächsten Schritt und teilt eure Idee und warum? Ich würde die Frage mal übersetzen, wie geht Bootstrapping, wenn man ein App-Business aufziehen will? Das musst du ja besser wissen als ich.
Ja, und man keinen Mensch kennt. Also, ich habe mich überlegt, was würde ich machen, wenn ich 25 wäre und jetzt so eine Idee hätte, ohne Netzwerk, mein erster Schritt wäre tatsächlich, ich würde einen Podcast in dieser Branche oder in diesem Segment starten, um ein Netzwerk aufzubauen. Also, Beispiel, ich habe eine Idee für, keine Ahnung, Auto-Lade, Elektro-Lade-App und Nachhaltigkeits-Idee, was auch immer. Dann würde ich mir da irgendwie zum Ziel setzen, ich mache jetzt 30 Podcast-Folgen mit 30 Energie-Expertinnen zu diesem Thema, lerne die Leute kennen, werde vielleicht, challenge ich die Idee auch am Mikrofon oder später, baue mir ein Netzwerk auf in drei Monaten und mache diesen Podcast. Im besten Fall habe ich ein paar Leute kennengelernt, im schlechtesten Fall habe ich ein paar Leute kennengelernt. Dann das andere, was ich echt finde, was der große Unterschied ist zu der Zeit, zu der ich damals vor 10, 15 Jahren angefangen habe, ist, dass man schon echt viel, viel mehr testen kann als vorher. Also, man kann fast eine App bauen, ohne dass man wahnsinnig viel entwickeln kann. Man braucht irgendwie nicht so wahnsinnig viel.
Sag das Zauberwort. Was war das? Sag das Zauberwort. Bitte? Ich glaube, Pip möchte No-Code hören. Genau.
No-Code. In den zukünftigen Folgen dieses Podcasts. Aber ja, das würde ich machen und immer wieder zu schauen, also weg von der Idee, ich brauche jetzt vier Entwickler oder zehn Entwickler, um irgendwie da die ersten Schritte zu machen. Oder ich brauche irgendwie ein Investment von so und so viele Sachen. Also, ich glaube, du kannst locker Sachen bauen, für die man irgendwie früher 50, 100.000 Euro für Freelance-Entwickler bezahlt hat. Vielleicht nicht ganz so gut, aber man kann es testen. Und dann würde ich tatsächlich auch noch Studenten, Freunde, Freundinnen, Leute fragen, die mehr oder minder auf dem gleichen Level sind wie ich und mit denen die Idee challengen. Weil was ich nicht glaube, ist, dass man irgendwie diesen einen Guru, diese eine Person braucht, die einem dann hilft. Also, es gibt einfach nicht die ältere Person, die jemand bei dir Hand nimmt und dann zum Erfolg bringt, sondern du musst es halt selbst machen oder halt am besten in einem Team wachsen, mit dem du gemeinsam wachst, mehr oder minder auf dem gleichen Level. Und da würde ich halt schauen, ich würde mir eher jemanden suchen, der mit mir diese Reise machen möchte, als jemand, der mir alles erklären kann, wie es funktioniert.
Okay, würde ich größtenteils unterschreiben. Podcast ist natürlich ein Longshot, aber auch eine super Möglichkeit, sich ein Netzwerk aufzubauen. Muss man damit leben, dass man sich in der Nische nicht demotivieren lässt, wenn man nur 50 Zuhörer hat. Das kann sich ja trotzdem exponentiell ändern. Ich glaube, worum man nicht drum herum kommt, ist, man muss jemanden technisch versiertes finden, der das irgendwie in einen Prototypen mit einbauen will und das ausprobieren will. Was du ja letztlich auch ganz ähnlich. Also hier steht, es fehlt an Kapital und Netzwerk, aber das ist halt Gründeraufgabe. Also sowohl das Netzwerk zu beschaffen, als auch das Kapital. Und wenn man es nicht schafft, irgendeinen Entwickler auf der Welt oder eine Entwicklerin davon zu überzeugen, das mit einem zu bauen, dann ist man auch wahrscheinlich als Gründer, Gründerin nicht geeignet, den Job zu machen. Weil du wirst, dann sollte man mit Erfolg gestraft werden und das funktioniert sogar, dann wird man Investoren, weitere Mitarbeiter, immer neue Mitarbeiter, immer neue Investoren, jeden Tag neue Leute davon begeistern müssen und überzeugen müssen. Wenn man es nicht schafft, die erste Person zu finden, die daran glaubt, dann wird es von da an nur noch schwerer, glaube ich. Also es ist einfach eine Kernaufgabe, die Menschen zu finden, also Menschen zu begeistern, mit ihr an die gleiche Vision zu glauben. Wo man anfangen muss, ich glaube, das Erste, was du brauchst, ist halt ein Prototyp und deswegen ist relativ klar, was die erste Person ist. Ich glaube, man muss auch nicht vorher nach Geldgebern suchen. Das kann man ja alles noch mit Spat Equity, also mit der eigenen Arbeit, ganz gut gewährleisten in der Regel. Je nachdem, wenn man irgendwann einen User akquirieren muss oder so, wird es vielleicht schwerer, aber ich glaube, den Prototypen kann man in ein paar Überstunden mit ein, zwei Mitverschwörern bauen. Und wenn man die nicht motivieren kann, dann wird der Rest sowieso schwer. Dann muss man auch gar nicht weitermachen, glaube ich, dann wird es schwer. Auch wenn das vielleicht ein bisschen resolut klingt, aber ich glaube, es ist schon so.
Ja, das ist ein guter Punkt. Also ja, ich glaube, du musst eine Person finden, die dann auch schlechter schlafen kann als du. Und an der Idee arbeitet. Und ich würde immer lieber jemanden finden, der, dann ist es ja auch einfacher, Geld zu finden, wenn du jemanden hast im Team, am besten irgendwie einen Equal Partner, der Technik aufsetzen kann, der das versteht und so, dann wird es auch einfacher sein, Geld zu raisen.
Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Keine spezifischen Kauf- und Anlageempfehlungen. Keine Anlageberatung, keine Rechtsberatung, keine Steuerberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Verantwortung für solche Trades liegt bei euch. Philipp und Philipp haften nicht vor eure Verluste. Philipp und Philipp und Philipp können ihr Risiko... Position der HörerInnen nicht einschätzen. Ihr entscheidet selber, was ihr kauft und tragt dafür auch die Verantwortung. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.eu slash disclaimer nachlesen.
Dann eine Frage, die habe ich eigentlich rausgestrichen und du hast sie dann wieder reingetan und zwar überraschend, ein Tesla Fanboy aus Stuttgart. Also ich habe gedacht, die gibt es gar nicht in Stuttgart, aber scheinbar doch und er fragt...
Da haben wir aber noch mal investiert, ja.
Ja, schon lange, lange her. Jetzt kommen bestimmt E-Mails, die hätten damals nie verkaufen sollen, ja, ja. Also finanziell ja, aber es gibt ja noch ein bisschen Compliance und so. Gut, aber zur Frage, er fragt, also John fragt, was müsste aus eurer Sicht passieren, dass ihr Tesla als fair bewertet sieht und sogar investieren würdet? Jahresproduktion von x Millionen Autos, Robo-Taxi-Service, Tesla-Bots. Ich erinnere mich an OME, unseren Live-Podcast, da hast du nach dem komischen Mittagessen irgendwie auf einmal voll pro Tesla gesprochen und meintest, du glaubst, dass Tesla mit Autoplattform, Energieplay, Robotern in Zukunft eins der fünf größten Unternehmen sein wird. Jetzt guckst du mich gerade so an, als ob du, also wie damals, als ich dir kurz was zu Deflationen erzählt habe.
Wenn es hier richtig läuft, habe ich vielleicht gesagt, ja. Also genau, die Frage, weil wir immer grundskeptisch sind bei Tesla, also nicht Grund, sondern einfach aufgrund der Erfahrungen, glaube ich, die man mit Tesla auch hat. Natürlich würde es irgendwo ein Szenario geben, wo sich das auch ändern kann. Also die Grundannahme, warum ich zumindest das für überbewertet halte, ist halt, dass Tesla, ich weiß nicht, was heute der Stand ist, aber zeitweise so viel wert war, wie der Rest der Autoindustrie. Wenn ich mich richtig erinnere, obwohl sie einen Bruchteil der Profite oder des Ausstoßes an Autos machen, dass das Modell damals nicht mal profitabel war. Das haben sie geschafft, das ist auch ein Erfolg, den man ihnen zugestehen kann, neben dem Erfolg, dass sie ganz viel Veränderung in der Autoindustrie hervorgerufen haben. Wo ich sagen würde, auf der jetzigen Bewertung könnte man Tesla investieren, ist, wenn sich irgendein Heimatmodell herauskristallisiert. Also was nicht Autobauen ist. Ich weiß, dass Tesla bessere Margen hat als die meisten Autobauer oder als alle Autobauer. Das liegt teilweise daran, dass sie die Autos selber vertreiben und dass man die Margen auch nicht 100 Prozent vergleichen kann. Das rechtfertigt meiner Meinung nach aber nicht die derzeitige Bewertung, weil nicht genug Rohmarge am Ende übrig bleibt, um langfristig die Cashflows zu erzeugen. Würde man es jetzt schaffen, so eine Robotaxi-Flotte aufzubauen? Oder würde man im Energiesektor noch zehn Jahre vorspulen? Ganz schnell. Oder würde es absehbarer werden, dass 5 Prozent der Bevölkerung westlicher Länder tatsächlich am Tesla-Netz hängen, mit Solarziegeln oder ihr Auto als Batterie und Speicher nutzen? Eine Wallbox haben und so weiter. Das könnte ein relativ hochmargiges Modell sein, langfristig. Und ein hochvolumiges auch. Dann würde ich das nochmal neu bewerten. Aber ein Grund, warum mich meine Meinung kurzfristig und mittelfristig nicht ändern würde, ist, weil Tesla massive Governance-Probleme hat. Das heißt, dass der CEO verspricht, was er will. Eine Reputation hat es nie einzuhalten. Entweder nie oder viel zu spät einzuhalten. Das heißt, das würde immer einen Abschlag bei mir haben. Und gerade diese Vorschusslorbeeren, also das alles anzunehmen, was theoretisch zu der Bewertung führen kann, das könnte man ja machen, wenn es jemand ist, der immer wieder delivert. Auf irgendeiner Art Cloudflare macht das ja, dass sie sehr, sehr gut Produktfeatures und so weiter delivern. Eher under-promise und over-delivern. Bei Tesla ist es genau das Gegenteil. Und warum soll ich ausgerechnet der Firma die gesamten Vorschusslorbeeren geben, wenn sie regelmäßig under-delivern? Das heißt nicht, dass sie nicht erfolgreich sind. Das ist eine unheimlich erfolgreiche Firma. Hatte schwere Zeiten hinter sich, lange auf Kante oder auf so einem on the edge gefahren. Jetzt natürlich Cashflow positiv und profitabel. Und das ist ein Riesenerfolg. Aber ihnen jetzt die Vorschusslorbeeren zu geben, dass sie all das erreichen, was sie dann so wertvoll macht, dafür sehe ich ehrlich gesagt keinen Grund, solange sie unterm derzeitigen Management steht. Und andererseits würde Elon Musk nicht das Management sein, wäre der Kurs sofort viel niedriger, weil sie genau auf den Typen stehen, so wertvoll wird. Aber ich gehöre eben nicht dazu. Es gibt durchaus Szenarien, wo ich jetzt sagen würde, zum Beispiel wenn sie den Produktionsroboter, also den Androiden herstellen würden. Das war glaube ich einer der Gründe, warum ich gesagt habe, sie könnten die nächste Trillion Dollar Company sein. Ich glaube, dass Tesla ein riesen Edge bei Fertigung hat, also beim Aufbau hocheffizienter Fabriken. Und wenn sie damit so eine Art Haushaltsroboter oder Produktionsroboter oder wie auch immer vom Use Case gearteten Androiden bauen, glaube ich ist das nochmal ein Riesenmarkt, wo es keine Konkurrenz gibt oder viel weniger Konkurrenz. Und wo man höhere Margen hätte, wo man eventuell die Roboter wirklich ausleihen könnte oder mit einer hohen Marge betreiben. Dann würde ich meine Meinung sofort ändern. Aber solange die Mittel gute Autos bauen, ich weiß, dort ist User Interface, glaube ich auch, aber es gibt schon auch noch Konkurrenz. Und das Umfeld wird jeden Tag schwerer, für Tesla nicht einfacher, auch wenn die Skaleneinträge höher werden. Es ist nicht so, dass ich sagen würde, ich würde niemals, niemals Tesla kaufen. Aber wenn sich die Bewertung mehr dem Geschäftsmodell annähert und im Moment haben sie ein sehr ähnliches Geschäftsmodell wie die meisten Autobauer. Bisschen mehr Marge, bessere Produktionsprozesse, schön, dass man das Geld vorwegnimmt. Aber ich meine, wenn Mercedes jedem 8.000 Euro abnehmen würde für ein Feature, das es nicht gibt, dann wäre Mercedes auch viel profitabler und ein geileres Geschäftsmodell. Tesla hat halt Glück, dass sie besonders dumme Kunden haben, die 8.000 Euro für was zahlen, was nicht funktioniert. Das heißt, in allen anderen Ländern wird Druck, das machen unsere Autobauer auch ganz gut, die sagen so, wir produzieren keine Schadstoffe und haben einen Diesel-Rußfilter oder was weiß ich, der funktioniert da nicht. Das ist nicht so viel anders. Also würde ich vielleicht sogar ein bisschen zurück zu dem Argument. Wir machen es auf eine andere Weise, wir versprechen auch Dinge, die wir nicht haben. Was heißt wir, ich bin das ja nicht, aber die deutsche Automobilindustrie hat ihre eigenen Probleme, wo sie auch meiner Meinung nach extrem unehrlich sind. Elon Musk verspricht halt, dass die Liga selber fahren können und Geld verdienen und beide stimmt nicht. Und ich meine, abgesehen davon, ich würde auch in keinen deutschen Autobauer investieren. Da müsste ich auch in den Klammerbeutel gepudert sein. Ich glaube, Tesla hat, wenn schon von allen Autobauern, die spannendsten Sachen, die noch rauskommen können. Und vielleicht gibt es irgendwann einen Punkt, wo ich denke, das ist eine super innovative Company, das ist zweifelsohne. Und vielleicht hat sie irgendwann noch die Governance, die ich unterstützen würde oder die Geschäftsmodelle, die ich so attraktiv finde, dass ich glaube, ich muss dabei sein. Im Moment ist es nicht der Fall.
Ja, ich hatte ja mal ein paar Tesla-Aktien und habe dann irgendwann nach diesem Short Squeeze verkauft. Also in der Zeit, in der du so hart Short, Short, Short gerufen hast, war ich investiert. Mittlerweile ist für mich Elon Musk einfach wie Kanye West. Also die ersten Platten fand ich gut und jetzt ist er einfach irgendwie unkontrollierbar. Und ich möchte nicht in jemanden investieren oder würde da, also es ist einfach falsch. Es ist kein Vorbild, keine irgendwie, ja, wer müsste da kommen? Es müsste jemand kommen wie wahrscheinlich Tim Cook, der dann die Firma auf einmal aufs nächste Level nimmt. Also dann nicht mehr so innovativ, aber halt irgendwie mit Prozessen, die irgendwie super funktionieren und weniger leeren Versprechen. Und diese Roboter-Nummer, auf die du so stehst, die verstehe ich überhaupt nicht, weil das ist für mich irgendwie noch mehr Fantasie als alle anderen Sachen. Also das ist ja noch weiter weg, als das jetzt mit diesem Cybertruck ist. Und da wurde einfach nur irgendwie PR-Technik der TAM hochgepustet. Und dann auf der anderen Seite haben wir halt Autos, die jetzt kommen, die wahrscheinlich spannender oder schöner oder besser verarbeitet oder irgendwie, ja, interessanter sind. Also ich glaube, viele Leute, die die ersten Tesla-Fahrer waren, haben gewechselt auf Porsche, werden jetzt wechseln auf Mercedes. Da kommt jetzt irgendwie EQI, 600 Kilometer Reichweite und so in der E-Klasse. Ich glaube, das ist auch ein großer Konkurrent so. Und dann muss man mal schauen, ob Tesla noch diese Superstückzahlen erreichen kann, die sie sich ausgedacht haben. Und diese ganzen anderen Fantasien und Disruptions und so, die scheinen ja wesentlich schwieriger zu sein, als sie sich das ausgemalt haben. Also wir machen wahrscheinlich noch 100 oder 500 Folgen mindestens, bis wir mal hier einen autonomen Tesla herumfahren sehen, mit dem man als Tester erholender Geld verdienen kann.
500 wären, ja, befürchte ich auch, dass das realistisch ist. Okay, kommen wir zu einer Firma, die schon verdient, die Geld, Sekunde, die schon Geld verdient. Cashflow generiert immerhin. Diese Woche hat reported Brace. Brace ist eine Customer Engagement Plattform. Das heißt, es ist etwas, womit man dann standardisiert, automatisiert einen CRM-Floor aufbauen kann, der den Nutzern zu gewissen Events, zu gewissen Zeiten oder auch mitlernt, Push-Notifications, E-Mails, SMS und so weiter schickt. Hat zum Beispiel Gutscheine zur Reaktivierung und was auch immer. Ist der Legende nach in den heiligen Hallen von Deliver Hero in Berlin entstanden, die der erste Kunde waren und das Test implementiert haben. Kann ich nicht bezeugen, ob das stimmt oder nicht, aber das wurde mir mehrfach erzählt.
Ich kann auch nicht bezeugen, aber ich glaube, dass die Push-Nachrichten von einem deiner Investments da immer wieder rausgefeuert werden, wenn es Gutscheine gibt.
Das kann sein. Man muss dazu sagen, die Aktie ist heute 20% unter Wasser. Das ist nicht Ausdruck der Earnings. Da hat der Markt gleich negativ reagiert. Jetzt ist es noch mal deutlich negativer geworden. Die Earnings waren meiner Meinung nach eigentlich nicht schlecht. Man hat den Umsatz von 77,5 auf 86, also Quartal zu Quartal Millionen gesteigert. Das ist gegenüber dem Vorjahr 66% Wachstum und schneller als die letzten vier Quartale. Also eine Beschleunigung des Wachstums. Das ist schon ein bisschen komisch, dass da der Kurs runter geht. Der Gross Profit ist um 1,5% gestiegen von 66,6 auf 68,2. Auch positiv. Die operativen Ausgaben sind ein bisschen schneller gestiegen. Da kann man natürlich rumnörgeln, dass sie die Zeit nicht verstanden haben. Die Ausgaben haben sich verdoppelt. Das ist natürlich nicht so gut, wenn der Umsatz nur um 6,6% wächst. Okay, dann ist das wahrscheinlich, was genervt hat. Der Operating Loss ist von 12,6 auf 35 Millionen gestiegen. Das ist relativ gesehen auch von minus 24% operative Marge auf minus 41%. Also man hat nicht die richtige Art von Operating Leverage hier. Kosten verdoppeln sich, Umsatz wächst nur um zwei Drittel. Das ist nicht derzeit angemessen. Wobei man sagen muss, der Operating Cashflow ist noch gerade so positiv nach sechs Monaten. Der könnte sich auf Jahressicht aber weiter verschlechtern. Von daher, die Rule of Forty ist auf jeden Fall noch bei 68, weil man so schnell wächst. Die Magic Number hat sich verbessert, ist bei 0,7. Die DBNEA, die Revenue Expansion, ist über alle Accounts bei 126, über die großen Accounts bei 130. Das heißt, dass man schon wahrscheinlich sieht, dass es sich langfristig lohnt, das Geld ins Marketing zu stecken. Weil die Kunden, die Brace nutzen, akquirieren natürlich ständig neue Nutzer. Das heißt, sie brauchen relativ gesehen für das CRM immer mehr Geld. Brace ist sehr aggressiv, aber auch sehr gut im Upselling. Von daher verstehe ich, dass sie weiter Vollgas fahren. Ich verstehe auch, dass der Markt das gerade zu risikoreich findet. 66% Wachstum ist super. Sich beschleunigen ist Wachstum super. Dass das aber doppelt so viel kostet wie im Vorjahr, verstehe ich, dass man da ein bisschen Ressentiments hat. Wobei die Marketingausgaben ja doch haben sich auch fast genau verdoppelt. Wenn die Magic Number steigt, wenn die DBNEA in einem extrem guten Bereich ist, gibt es keinen Grund, die Marketingkosten nicht weiter hoch zu jagen. Von daher verstehe ich, warum Brace das macht. Ich verstehe auch, warum der Markt das nicht 100% mag. Würde ich die haben, würde ich sie weiter halten. Ob ich die jetzt kaufe? Da müsste ich mal kurz gucken, was die so kosten.
Also Marktkapitalisierung 3,3 Milliarden.
Das müsste so knapp neunmal Umsatz sein. Also wir haben ein Runrate, ARR ist knapp 350 Millionen. Also ja rund, dann haben wir es doch. Wie gesagt, ich habe neunmal Sales. Finde ich eigentlich nicht teuer dafür, dass die 66% wachsen. Ich würde jetzt fast in Hoffnung auf bessere Zeiten da eine Position aufbauen. Aber wahrscheinlich verlangsamt sich im nächsten Quartal das Wachstum das erste Mal. Ich finde die jetzt mindestens fair bewertet. Und jetzt die Frage, wie negativ noch das Zinsklima werden kann. Wie gesagt, der Cashflow wird gegen Ende des Jahres leicht negativ sein. Aber es ist nicht super negativ. Sie wachsen brutal. CRM wird viel wichtiger. Gerade wenn andere Marketingkanäle teurer werden, gibt man viel mehr Geld für Customer. Also es gibt diese ewige Weisheit, dass es viel einfacher ist oder viel günstiger ist, einen Kunden zu reaktivieren, als einen neu zu gewinnen. Das sollte eigentlich ein großer Rückenwind sein für Brace. Ich finde, es ist eine spannende Aktie. Eigentlich bleibe ich dabei. Haben wir letztes Mal auch schon relativ gut gefunden. Ich hätte nicht gedacht, dass sie ihr Umsatzwachstum beschleunigen können. Kosten muss man nicht mögen, dass die jetzt so aggressiv steigen. Aber ich glaube, bei den Growthzahlen, die dahinter stehen, also die Revenue Expansion und die Magic Number, wäre es dumm, nicht weiter auf den Gas zu steigen. Zumindest beim Marketing, dass General Admin und Research so stark steigt. Da kann man ein bisschen langsamer machen. Also finde ich eigentlich gute Zahlen. Aber dass jetzt mit dem neuen Zinsumfeld gerade diese Aktie dann 20% verprügelt wird, verstehe ich auch, weil sie werden zunehmend unprofitabler, nachdem sie auf einem guten Pfad waren letztes Jahr. Ich glaube, es wird besser. Und da sollte langfristig irgendwann ein Operating Leverage kommen, logischerweise. Von daher bin ich eigentlich ganz optimistisch für Brace.
Es war auch eine meiner Top-Aktien für dieses Jahr.
Hast du die gekauft sonst? Nee, habe ich nicht. Mache ich wahrscheinlich, vielleicht irgendwann.
Die einzige Gefahr, die ich noch so ein bisschen sehe, ist, dass diese große VC-Schlacht, die das ja so ein bisschen befeuert hat, zum Beispiel dem Lebensmittelmarkt mit Gutscheinen und allem, die schwächt ja gerade ab. Also wenn weniger große Investments in Startups gehen, werden auch weniger Gutscheine verteilt.
Ja, das ist richtig. Aber der andere Effekt ist größer. Dadurch, dass das VC-Geld weg ist, kannst du weniger Geld in Customer Acquisition stecken. Also steckst du noch mehr Geld darin, die bestehenden zu erhalten. Da gewinnen halt die Customer Data Platforms, aber zum Beispiel auch Customer Engagement, also Brace. Von daher, ich würde schon recht geben, aber im Zweifel sind die ein relativer Gewinner davon, würde ich denken. Die Revenue Expansion, Moment, du hast insofern recht, dass die bestehenden Kunden nicht zwangsläufig mehr eingeben, weil deren Kundenwachstum niedriger ist. Also sagen wir jetzt mal irgendeinen Quick-Commerce-Service, der gewinnt nicht mehr Millionen von neuen Kunden jedes Quartal dazu, sondern es werden dann tatsächlich weniger Pushs, oder relativ gesehen steigt die Anzahl der Push-Notifications nicht ganz so stark. Da hast du recht, und das sieht man auch in der db-NIA, dass die sich etwas verlangsamt. Aber dafür interessieren sich immer mehr Unternehmen, glaube ich, für bessere CRM-Lösungen. Und das wiederum sollte bei der Neukundensekunde, da haben wir vielleicht sogar auch eine Zahl, die Total Customers wachsen 43 Prozent, die großen Kunden, über 500.000, wachsen mit 70 Prozent, also schneller als der Umsatz. Ich glaube schon, dass sie netto und Profiteur sind dafür. Und dann mal das komplette Gegenteil, eine Aktie, die nach wie vor, oder eine Firma, die nach wie vor überhaupt nicht funktioniert, ist sicherlich Rent The Runway. Was die machen, ist ja Designer-Klamotten über das Internet vermieten. Wen das Modell interessiert, da haben wir, glaube ich, mal eine einigermaßen gute Folge dazu gemacht, wo wir es auch in Detail erklärt haben. Bis jetzt bleibt zu vermelden, dass nachdem sie nach Corona so ein leichtes Aufleben hatten, wieder neue Kunden reaktiviert, Umsatz gesteigert, ist es jetzt so, dass die Anzahl der aktiven Kunden erneut gesunken ist, und zwar auf den tiefsten Stand. Sie hatten im Vorquartal 135.000 Kundinnen, und jetzt noch 124.000, das geht zurück, das ist kein Wachstum, das pausieren mehr Menschen. Es ist nicht nur pausiert, sondern auch gekündigt teilweise. Das ist unter dem 2019er Spitzenwert, das ist ungefähr auf dem Level der letzten Jahre, das ist unter dem Vorquartal. Man schrumpft einfach bei den Subscribern, diese Abogebühr, um jeden Monat vier Kleider zu bekommen, zu bezahlen. Die Umsätze steigen trotzdem ein bisschen, aber die Kosten laufen weg wie schon seit Ewigkeiten. Was man jetzt macht, ist, dass sich 24 Prozent der Workforce, also des Personals, trennt, angeblich, um sich auf noch schlechtere Zeiten einzustellen. Aber tatsächlich ist die Einkehr von Realität über das Geschäftsmodell nicht funktioniert. Deswegen entlässt man jetzt eigentlich jede vierte Person im Unternehmen und hat die Kosten damit ein bisschen im Griff. Die negative EBIT-Marge engt sich tatsächlich ein. Adjustiert bleibt da sogar was übrig. Die Adjustierung ist aber meiner Meinung nach absoluter Quatsch. In dem Fall muss man sich wirklich den Cashflow anschauen. Adjustiert sagen die quasi, sie schreiben die Kleider nicht ab und dann ist es ein positives Geschäftsmodell und nimmt die Stock-Base-Compensation raus und wie gesagt, sämtliche Abschreibungen. Auf Cashflow-Basis verbrennt man aber einiges an Geld und hat auch gar nicht mehr so viel übrig. Sieht nicht aus, wenn das Modell besser funktioniert. Wie gesagt, Subscriber-Wachstum ist negativ. Immerhin gesteht sich das Management das inzwischen ein und entlässt jede vierte Person. Damit muss man mal schauen, ob man auf der Kostenbasis wieder in Wachstum kommt. Aber ich frage mich auch, wo jetzt neues Wachstum für das Modell herkommt. Sie geben so ein bisschen Work-from-Home die Schuld, dass die Leute keine Klamotten mehr brauchen, weil sie nicht genug rausgehen. Sie haben Marketing fast verdoppelt, Technologie plus 50 Prozent, Fulfillment ist brutal angestiegen. 30 Millionen mehr Kosten für rund 30 Millionen mehr Umsatz. Sie haben fast den gleichen operativen Verlust wie vor einem Jahr, obwohl sie hohe Skalen haben. Das heißt, sie haben keinen Operating Leverage. Finde ich nicht so wirklich überzeugend, ehrlich gesagt.
Seit IPO fast minus 83 Prozent. Alleine heute minus 38, minus 39 Prozent, wobei heute ja auch sehr rot war. Die sind ja keine 200 Millionen mehr wert.
Haben wir beim IPO schon als erstes Mal besprochen, relativ abschließend. 39 Prozent im Minus heute die Aktie, also verliert noch mal fast 40 Prozent. Das war wirklich einfach entsorgt an Retail-Anleger, von denen wie Sie es vorher gehalten haben. Das Modell funktioniert einfach überhaupt nicht, glaube ich. Was macht man damit?
Einfach verkaufen und die kümmern sich nur noch um Retouren, damit sie Retouren schön machen. Das können sie ja, Klamotten sauber machen.
Die haben bestimmt gewisse Fulfillment Skills, absolut. Aber als Abo-Modell scheint es nicht zu funktionieren. Ich wüsste auch nicht, wer damit was anfangen kann, ehrlich gesagt.
Schade, eigentlich auf dem Papier eine schöne Idee.
Ich überlasse dir die letzten Worte, um diese Sendung mit einer positiven Note zu beenden. Was nicht ganz einfach ist. Außer dass Freitag nicht noch schlechter werden kann als heute.
Wieso denn nicht? Es kann ja noch mal alles schön runtergehen. Wir dürfen nur Freitag nicht zu früh aufnehmen, damit es nicht zu schlecht wird. Letzte kleine Frage. Du hast einen Hack auf Google Maps gefunden.
Achso, da wo ich gerade Urlaub mache, hat jemand tatsächlich auf Google Maps eine Sehenswürdigkeit hinterlassen. Die heißt, hier habe ich Ehering verloren, 100 Euro Finderlohn. Ich weiß gar nicht, ob da ein Telefon... Ach doch, man kann ja dem Ort eine Telefonnummer geben. Also es ist halt so am Strand in der Nähe eines großen Sees. Das ist halt quasi ein Google Maps Pin mit einer Sehenswürdigkeit. Neben einer anderen Sehenswürdigkeit. Und wer da den Ehering findet, hat dann die Kontaktdaten. Das ist eine relativ schlaue Möglichkeit, für eine lange Zeit Leute auf die Suche zu schicken nach möglichen Ehering. 100 Euro ist als Finderlohn ein bisschen knickrig, aber man weiß ja nicht, was er gekostet hat. Es geht ja eben um den mediellen Wert.
Und dann mein Highlight aus einer Dating-App. Da war ein Profil, da hat eine Person gesagt, dass wir einer der Top 2 Podcasts sind, die gehört werden. Also es wird jetzt schon auch im Dating nach Doppelgänger gefragt. Das waren meine zwei Highlights in der Internetwelt auf Twitter. Dein Eheringsuchbefehl, wobei ich den gar nicht so super spannend finde. Ich habe dann natürlich sofort geguckt, nach Ehering gesucht und habe dann ein paar Ehering-Läden gefunden. Aber ja, und das Dating fand ich ganz witzig. Wir hören uns wieder am Freitag. Ihr hört uns am Samstag. Habt einen schönen Mittwoch. Wir hoffen, er ist ein bisschen grüner als der Bloody Tuesday. Bis dann. Ciao, ciao. Peace.
Bis dann. Ciao, ciao.