Doppelgänger Folge #187 vom 11. Oktober 2022

🍝 Luca App | 🦍 Gorillas Exit | About You Earnings | N26 | TikTok Fulfillment

Auto statt ICE am Samstag. Bezahlen mit der Luca App. Kann man Pip zum Gorillas Exit gratulieren? Elon News. About You Zahlen. Cathie Wood schreibt der FED einen Brief. N26 wächst. TikTok möchte Fulfillment machen.

Philipp Glöckler (https://twitter.com/gloeckler) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

(00:00:00) Rückreise nach Hamburg

(00:08:10) Luca Pay

(00:13:00) Gorillas

(00:17:55) Elon

(00:24:50) About You Zahlen

(00:49:20) AKR schreibt der FED

(00:55:20) N26

(01:03:20) TikTok Fulfillment

(01:17:30) TradeOff.ai

Shownotes:

About You Q2 22/23 Präsentation: https://ir.aboutyou.de/download/companies/58027/Presentations/221011_Q2_22_23_Earnings_Call_Presentation.pdf

About You IR https://ir.aboutyou.de/websites/about-you/English/2000/share.html

Smartphonebank N26 wächst trotz harter Auflagen der Finanzaufsicht https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/banken/banken-smartphonebank-n26-waechst-trotz-harter-auflagen-der-finanzaufsicht/28735506.html

Joe Rogan interviews Steve Jobs - AI generated podcast https://podcast.ai/

Is your Startup a Venture Case? Mine isn't! | Philipp Gloeckler | PAKCon 2022 https://www.youtube.com/watch?v=z7o9faSJE7w

Live Podcast auf der TradeOff.ai am 22.11.22. Gutscheincode: DG22 https://www.tradeoff.ai/

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Willkommen im Doppelgänger-Tag-Talk-Podcast, Folge 187, Mitte Oktober. Wir sind wieder in unseren kleinen Komfortzonen im Studio. Heute vielleicht ein bisschen entspannter als am Wochenende. Pip, schön, dich wieder zu sehen.
Aber ich habe gehört, du hattest auf der Rückreise erhebliche Probleme, unsere schöne Stadt zu verlassen.
Ja, ich konnte nicht so ganz reisen, wie es mir geplant war. Ich bin so um 7.30 Uhr morgens bei dir aus dem Haus raus, hab dann erstmal geschaut, wo ich einen Kaffee kriege. Das ist ja morgens in Berlin gar nicht so einfach, da scheint ja vor allem am Wochenende.
Tut mir leid, dass die Barista gerade nicht verfügbar war, so früh am Samstag.
Ja, und dann habe ich, mein Plan war um 9.38 Uhr mit dem ICE von Berlin nach Hamburg. Irgendwann so 8.20 Uhr kam dann der Push. Ja, ist nicht. Damals wusste man noch nicht ganz genau, warum. Meine erste Handlung war super, nehme ich den Zug vorher, renne aus dem Café, hole ein Uber, sage ihm, wenn ich dir einen Zehner gebe, fährst du mich so schnell es geht zum Bahnhof? Ja, ja, steig ein. Zack, reserviere im Taxi noch ein, oder im Uber noch eine Reservierung für das nächste Ticket, komme am Bahnhof an, zack, wieder Push rein, auch storniert. Dann habe ich einen Freund angerufen, bin zu ihm gefahren und war erstmal frühstücken und hab dann so ein bisschen abgewartet, wollte eine Fahrgemeinschaft bilden, hat nicht so ganz funktioniert. Warum? Keiner steht so früh auf wie ich, alle wollten später fahren und hab dann tatsächlich mir so gegen 10 in Six reserviert und bin dann City to City alleine gefahren. War auch nicht ganz so einfach, weil im Umkreis waren nur Elektroautos und die schaffen es ja nicht so ganz von Hamburg nach Berlin.
Aber in Herzsprung gibt es einen super Charger.
Ja, das wäre eine Möglichkeit gewesen. Ich hab dann mich für den Opel entschieden, der ein bisschen weiter weg war und bin dann mit dem rüber getickert, haben einige Leute gemerkt, ich hatte Six auf Twitter gerade gefragt, ob sie mir vielleicht sagen wollen wie viel, aber die merken das auf jeden Fall sofort. Und ich hab auf der Autobahn auch den ein oder anderen Leihwagen beziehungsweise hier Short Term Rental gesehen.
Ok, viele Fragen. Also hast du Six Share genommen oder bist du zu einer Filiale gegangen?
Ja, Six Share natürlich.
Sehr gut, schlau. Wusstest du, dass man die auch in einer anderen Stadt abstellen kann, wenn die im Gebiet ist?
Ja, kostet 15 Euro mehr. Achso, das wusste ich gar nicht. Ok, 15 Euro ist fair würde ich sagen. Ja, finde ich auch.
Zahlt so 29 Cent pro Kilometer.
Es sind ja 300 Kilometer und ich hab dann einfach das 2 Tage Paket genommen mit den 300 Kilometern zusammen. Hab jetzt total 230 Euro bezahlt. Schon viel. Hast du mal mit Miles verglichen? Ja, und zwar Malte hat Miles genommen.
Es gibt keinen guten Vergleichsdienst dafür, ist dir schon aufgefallen? Das ist so nervig und die sind so intransparent die Tarife.
Da kannst du dein erstes No Code Programm mitbauen. Würde auch eine Wordpress Seite für reichen.
Ok, andere Frage, warum hast du Flixbus nicht gecheckt?
Hab ich, aber ich wollte dann schnell weg und ich war nicht mehr im Zentrum. Das wäre eine andere Möglichkeit gewesen.
Die fahren ehrlich gesagt in Berlin auch überall außer im Zentrum. Also die einfachen Stationen sind in Tegel und am Zopp. Das ist relativ weit außerhalb.
Aber Malte hat es mit Miles wesentlich günstiger gemacht. Der hat 156 Euro bezahlt. Aber mit dem hast du nicht geredet. War der auf der Konferenz?
Weiß nicht, woher weiß er denn, dass es günstiger ist? Ich dachte der wäre jetzt auch gefahren.
Also ich hab es jetzt auf Twitter gesehen, dass er das vor 3 Tagen gepostet hat. Ich wusste aber auch nicht, dass der von Berlin nach Hamburg fährt. Zu viert im Auto wäre auf jeden Fall günstiger gewesen als Bahn.
Moment, das kann man nicht so stehen lassen. Bahn mit Bahncard 50 wäre günstiger. Das kostet irgendwie 40 Euro nach Hamburg oder?
Gut, klar. Natürlich, wenn du einen Discount hast, dann natürlich. Aber mit vier Personen darf man im Auto fahren, das ist fair. Aber mein Mobilitätssamstag war damit noch nicht zu Ende.
Wieso, du kannst doch damit jetzt door to door fahren, was kann da noch schief gehen?
Am Abend wollte ich noch auf ein Konzert. Dann hat es geregnet und ich hab gedacht, ich fahr mit dem Taxi, wird angenehmer sein. Steig ins Taxi, also bestell mir über Freenow.
Aber du hättest es doch mit deinem neuen Share-Auto, das hattest du doch noch oder hast du die Miete abgeschlossen?
Ne, das hatte ich noch, habe ich auch überlegt, habe extra gesagt, ich brauche keinen Parkplatz, ich fahre mit dem Taxi, dann kann ich auch ein Bierchen trinken. Und mit dem Fahrrad wollte ich auch nicht fahren, weil es geregnet hat. Dann fahre ich, also hol das Taxi, sieben Uhr, in Hamburg ist es schon dunkel. Der fährt los, fährt um die erste Ecke, fährt um die zweite Ecke, auf einmal an der Kreuzung macht es Peng. Ich sehe links, so ein Pärchen in unserem Alter, die da hinlaufen und schreien. Ich denke, oh fuck. War eine Rollerfahrerin, so Anfang 20, hat die im Dunkeln nicht gesehen, also nicht voll, ist langsam gefahren, aber ist dagegen. Die wiederum ihrem Freund hinterher gefahren ist, der auf dem Fußweg über die Straße gelaufen ist. Also ich bin mir gar nicht so sicher, wer da jetzt im Recht war und wer nicht. Aber ja, das hat mir wieder gezeigt, wie gefährlich doch diese Scooter sind, vor allem im Dunkeln. Wie gefährlich die Taxifahrer sind, meinst du? Und auch die Taxifahrer, ja. Warum sind die Scooter jetzt schuld, wenn die nicht mehr fahren werden? Ein Fahrradfahrer hätte auf jeden Fall mehr gesehen als ein Scooter. Der hat auf jeden Fall, also das war schon, ja, war auf jeden Fall.
Das ist Opfertäterumkehr heißt das.
Ja, möglich. Da kann man sich dem Scooter die Schuld geben. Ich finde die sollten im Dunkeln einfach nicht fahren. Also generell jetzt.
Die sind doch beleuchtet, das ist totaler Bullshit. Die sind besser beleuchtet als die allermeisten Fahrräder.
Von der Seite?
Sind 100% beleuchtet. Immer vorne, hinten Lichtrand, ist bei Fahrrädern nicht so.
Na gut, für den Taxifahrer hat es auf jeden Fall nicht gereicht, der hat es nicht gesehen. Dann habe ich da meine Daten abgegeben, bin dann mit dem Moya weitergefahren und steig ins Moya.
Bei was für einem Konzert warst du denn?
50 Cent. 50 Cent war in Hamburg? Der war in Hamburg, war vorher in Berlin, war in Hamburg.
Warum lädst du mich auf coole Sachen nicht ein?
Ich wurde selbst eingeladen. Nächstes Mal bist du meine Plus One. Ich verspreche es dir. Okay. Vielleicht übernächstes Mal. Auf jeden Fall.
Jetzt hier, dein Yi-Typ dreht ein bisschen durch, habe ich das Gefühl, oder?
Ja, der vermisst seine Frau.
Das ist nicht mehr so viel mit Werbepartnerschaften, oder?
Ne, also den Adidas Manager, der den managen kann, den möchte ich sehen. Aber zurück bei Moya war dann alles, das Auto war voll und ich habe gedacht, oh, das erste Mal, die fahren bestimmt alle wie ich, schlau, zum Konzert, aber nix. HSV hat gegen FC Kaiserslautern gespielt. Nachdem Fifty da sein Konzert gegeben hat und länger gespielt hat, als ich gedacht habe, hat der ausgerechnet aufgehört, als das Fußballspiel zu Ende war. Das heißt, danach war komplettes Chaos. Ich würde gerne wissen, wer sich überlegt hat, dass das eine gute Idee ist, diese beiden Hallen nebeneinander zu setzen, oder das Stadion und die Halle, und diese Dinger gleich zum gleichen Zeitpunkt zu beenden. Die Infrastruktur hält da ja überhaupt nicht mehr mit. Das heißt, nach dem Konzert war dann noch ein bisschen Parkplatzparty.
Das freut mich auch oft, ob es bei Großevents nicht mal jemanden gibt, der bei der Taxizentrale anruft und sagt, hier kommen gleich 20.000 Leute aus der Location raus. Das scheint bei Messen, bei Veranstaltungen, bei Konzerten nie zu funktionieren.
Von der ganzen Mobilität war es jetzt nicht der perfekte Samstag, aber trotzdem ein schöner Tag. Und dann ein Highlight noch vom Tag vorher. Wir haben ja auf der Konferenz gehört, dass man jetzt mit der Luca App zahlen kann und dann abends beim Essen auch direkt testen können. Ist das jetzt eine vernünftige Marketingstrategie oder Produktstrategie von der Luca App, sich als Gastroplanung und Reservierung und Bezahlungs App zu platzieren?
Also, das ist wahrscheinlich das Einzige, was da rauskommt. Die Frage war damals, die hat ihre Wirksamkeit, wie sagt man, ihre Nützlichkeits ein bisschen getan. Und wie kann man das weiter nutzen, die Installbase, die sie ja zweifelsohne hatte. Und dann schien das wahrscheinlich der am naheliegendste Use Case, das jetzt so sinnvoll ist. Das komische ist, es gab ja noch nichts, was Gastronomie wirklich stark geschafft hat zu durchdringen. So Open Table mit Mühe und Not über Jahrzehnte. Du als Kunde bekommst 10% Rabatt, oder? Wenn du mit Luca zahlst.
Genau, du kriegst die Rechnung mit dem Barcode.
Unter anderem Olli Garch im Target Global zahlt das und Julian Theike und so weiter.
Wie oft können wir essen gehen, damit die 30 Millionen ausgegeben sind? Kommt drauf an. Ich hab schon überlegt.
Warum macht der Gastwirt das? Die wollen ja normalerweise Unterstellungen, aber einige Gastwirte wollen nicht zwangsläufig digitale Umsätze auf den Büchern haben aus irgendeinem Grund.
Aber die scheinen mehr Trinkgeld zu bekommen. 10% zahlt Luca, das heißt man zahlt 10% weniger und dann gibt man die 10% sofort Trinkgeld oder vielleicht sogar ein bisschen mehr. Und das ist dann wahrscheinlich mehr Trinkgeld, als der Durchschnittsdeutsche oder Tourist irgendwie Trinkgeld gibt. Die Frage ist nur, was ist der USP? In den Videos wird dann so gezeigt, man kann zahlen, wann immer man will und so.
Also es funktioniert so, dass du den Bon bekommst. Du bekommst den Bon mit einem QR-Code, das muss dir eigentlich gefallen.
Ja, QR-Code finde ich super.
Dann kannst du den mit der Luca App scannen und dann per Google Pay oder Apple Pay bezahlen.
Wenn der QR-Code schon auf dem Tisch liegen würde, dann könnte wahrscheinlich der Tisch sofort zahlen. Und ich hab, also wahrscheinlich hat jeder schon mal auf die Rechnung gewartet und dann gedacht, warum dauert das irgendwie so lange, warum dauert das länger als das Essen. Aber trotzdem, so den USP sehe ich immer noch nicht und sie zahlen ja selbst auch das Payment. Also man zahlt ihnen jetzt.
Bei dem Modell verstehst du es komischerweise, bei deinem eigenen nicht.
Ja, also so ganz verstanden habe ich es noch nicht. Ich habe mir da ein paar YouTube Videos von denen angeguckt. Da wird so ein bisschen erklärt, aber auch nicht so ganz.
Also ich glaube, wenn du es wirklich schaffst, durch Dringung hinzubekommen in der Gastronomie und das dann als Reservierungstool und Abrechnungstool und so weiter benutzen kannst.
Aber durch Dringung für was?
Also das Why Now wäre wahrscheinlich Personalmangel. Also du hast eh zu wenig Kellner gerade oder ServicemitarbeiterInnen und wenn du es irgendwie schaffst, dass du zum Beispiel den Bezahlvorgang auslagerst, dann können sich die ServicemitarbeiterInnen mehr den normalen, also den wertstifterenden Teilen der Dienstleistung zuwenden. Oder?
Wie viel Prozent der Leute in der Gastro, also wie viel Prozent der Besucher würden dann immer noch zahlen oder einfach rausgehen? Verstehe ich nicht die Frage. Ohne zu zahlen meinst du. Ist das nicht dann mega schwierig für alle zu checken, wann irgendwie jemand bezahlt hat oder wann nicht? Gibt es dann so Lampen auf den Tischen, die dann grün und rot leuchten und wenn grün leuchtet, darf man gehen, dann weiß das System man hat gezahlt?
Das wäre wahrscheinlich die Lösung. Klingt aber alles nicht nach, ich finde es nicht so eine geile Experience ehrlich gesagt.
Ja und zahlen ist doch, also zahle ich jetzt überall mit Apple Pay nur.
Und langfristig kriegst du damit weniger Trinkgeld, weil du dich einfach verpissen kannst. Also die Person, die dich bedient hat nicht zu sehen, sorgt bei den meisten Leuten eher dafür, dass sie weniger Trinkgeld zahlen glaube ich. Und dass du jetzt mehr Trinkgeld zahlst, weil du es von Luca zurückbekommst quasi, also übertragen gesehen, das funktioniert ja nicht auf Dauer. Also halte ich auf jeden Fall für ein schlechtes Geschäftsmodell. Und die Frage ist, wann will dann am Ende der Gastwirt oder die Gastwirtin dafür dann wirklich auch noch Geld bezahlen? Ich glaube nicht, dass das erfolgreich sein wird ehrlich gesagt.
Apropos Erfolg, kann man dir zum Exit gratulieren? Zu welchem Exit? Gorillas, war jetzt Manager Magazin und andere Publikationen, Exit, Get Here.
Also sofern das wahr sein sollte, was dort steht oder sogenannt korportiert wird, wäre das wahrscheinlich jetzt kein Exit, zu dem man unbedingt gratulieren müsste. Was ja auch ganz klar ist, dass das Modell jetzt in der derzeitigen Finanzierungssituation deutlich schwerer funktioniert. Also das was die Rumors, quasi Gerüchte sind, dass Get Here nach den Finanzierungsrunden nicht funktioniert haben, eine Übernahme durch Get Here, also das türkische Vorbild, die es quasi erfunden haben, das Modell, im Raum steht. Die waren mit ihrer Mittelwest-Europa-Expansion einigermaßen unerfolgreich. Es könnte von daher Sinn machen, sind selber von Sequoia und Tiger Global und Mubadala zuletzt finanziert, wenn ich mich recht erinnere. Und haben vergleichsweise tiefe Taschen, wobei sie natürlich viele ähnliche Probleme haben. Haben den Vorteil, dass ihr Heimatmarkt Türkei ganz gut funktioniert. Und das was ich gelesen habe, also ich weiß es, sehr viel mehr weiß ich auch nicht, ist sozusagen, dass eine Cash-Kompensation von bis zu 100 Millionen im Raum steht und dass man quasi die Anteile in Gorillas gegen ein Achtel der Anteile in Get Here gewandelt werden. Oder 12 Prozent. Kannst ja selber ausrechnen. Mein Vorteil ist, dass ich bei 100 Millionen investiert habe in Gorillas. Nachteil könnten irgendwelche Liquidationspräferenzen sein, etc. Der Deal kann noch scheitern und so weiter. So oder so ist das nicht der Fund-Returner-Deal, der jetzt ein Vielfaches des eingesetzten Kapitals zurückspielen wird. Das kann man glaube ich jetzt schon sagen, sofern das richtig ist und sofern das so eintreten würde. Aber es ist nicht überraschend. Es gibt wenig bessere Szenarien und viele schlechtere Szenarien im Moment, glaube ich, für jegliches Investment in dem Bereich.
Und so eine Liquidation-Präferenz würde bedeuten, dass eine der Investoren, die nach dir investiert hat, dass die bevorteilt werden. Also zum Beispiel, dass diese 100 Millionen in Cash, die dort im Financial Times-Artikel erwähnt werden, dass die erstmal an Investoren gehen, die eine wesentlich höhere Bewertung bezahlt haben.
Genau. Also Liquidation-Präferenz heißt, dass der, der zuletzt Geld bezahlt hat oder in der betreffenden Runde Geld bezahlt hat, zum Beispiel immer zuerst das Geld, weil man am spätesten im Zweifel die höchste Bewertung trägt, viel Risiko eingegangen ist, dass man sich dafür raushandelt, dass man mindestens sein eigenes Geld als erster zurückbekommt, bevor alle anderen was bekommen. Oder sogar ein Vielfaches, also vielleicht das anderthalbfache seines eigenen Geldes oder sein Geld plus 8% Zinsen im Jahr oder das sind alles so gängige Mechanismen, was nicht heißt, dass es bei Gorillas sowas gegeben hat. Also kann sein, kann auch nicht sein. Und dann wären in der Regel diese Forderungen quasi zuerst bedient. Aber am Ende müssen ja auch alle einem Verkauf zustimmen. Das ist theoretisch eine vertragliche Pflicht oder einen Anspruch der letzten Investoren. Aber am Ende müssen ja die Mehrheit der Investoren dem Verkauf auch zustimmen. Also wenn, stell dir mal vor, dass 60% der Leute zum Beispiel da nichts davon bekommen würde, also du weißt genau, du bekommst 0 Euro. Die Frage ist, warum sollte ich dann so einem Deal noch zustimmen, wenn mein Worst Case so oder so 0 ist. Dann könnte ich ja auch theoretisch blockieren, um eine bessere Deal zu bekommen. Auch das, dass da keine Vorschau auf diesen Deal sein, sondern ein generelles Statement zu was in so Phasen passieren kann.
Und dann ist es wirklich so, dass alle, die auf dem Cap Table sind, unterzeichnen müssen? Gibt es da nicht irgendwie so eine Mehrheit, die entscheiden kann?
Entscheidet die Mehrheit der Gesellschaft dann in der Regel, würde ich vermuten. Die Frage ist noch, geht es nach Köpfen oder nach Kapital. In der Regel würde man wahrscheinlich nach Kapital sagen. Haben die Gründer irgendwelche höheren Stimmrechte, Foundershares? Also letztlich kann man es erst bewerten, wenn man das ultimative Share Purchase Agreement gesehen hat, was ich nicht habe zu diesem Zeitpunkt. Ich weiß weder, ob es ein okay Deal noch ein schlechter, also ein sehr sehr guter ist, unwahrscheinlich, dass das wird. Aber das ist auch nicht überraschend natürlich.
Dann Fingers crossed. Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Keine spezifischen Kauf- und Anlageempfehlungen. Keine Anlageberatung, keine Rechtsberatung, keine Steuerberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Verantwortung für solche Trades liegt bei euch. Philipp und Philipp haften nicht vor eure Verluste. Philipp und Philipp und Philipp können ihr Risiko des... Position der HörerInnen nicht einschätzen. Ihr entscheidet selber, was ihr kauft und tragt dafür auch die Verantwortung. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.eu slash disclaimer nachlesen. Was gibt's neues von unserem Freund Elon? Was hat der die letzten Wochen so gemacht, wie er seine CEOs gerne fragt?
Erstmal lustiger Quote hat mir gerade ein Freund zugeschickt. Twitters Monetization Strategy was to get the top user to pay 44 billion all along. Das finde ich ziemlich lustig. Also die beste Monetization Strategie ist, dass der Top Nutzer oder der halbflussreichste Nutzer irgendwann mal 44 Milliarden dafür hinletzt. Ich habe letztes Mal gesagt, als es darum geht, dass er sich meiner Meinung nach unqualifiziert zu dem Ukraine Konflikt geäußert hat oder irgendeine scheinbare Friedenslösung vorgeschlagen hat, mit der alle außer Russland sehr unzufrieden waren. Dass er sich das nicht trauen würde mit China zu machen. Und just ein paar Tage später hat er der Financial Times ein Interview gegeben, wo er sich dann ausgerechnet tatsächlich zum Taiwan Konflikt geäußert hat. Und ich hatte insofern recht, dass er das gleiche nicht tun würde, sondern da hat er einfach genau die andere Seite bezogen. Beziehungsweise auch die des Aggressors würde man nur sagen. Ist das die gegenteilige Seite? Weiß gar nicht. Aber auf jeden Fall hat er natürlich nicht die Rechte von Taiwan verteidigt, sondern hat sich auch da auf die Seite von China, kann man schon sagen, dass er sich auf deren Seite geschlagen hat. Also auch da ist glaube ich ein Statement, was von Taiwan sofort heftig zurückgewiesen wurde. Er hat quasi vorgeschlagen, ob die beste Lösung nicht wäre, so eine Art Sonderstatus wie Hongkong. Man weiß, Hongkong ist eigentlich jetzt relativ stark unter chinesischer Kontrolle zu finden. Eventuell etwas weniger drakonisch als Hongkong. Also ist da auch schon wieder vorangeprescht mit einer Lösung, die sicherlich kein Taiwaner und ein Großteil der internationalen Gesellschaft nicht gut finden würde. Ich weiß nicht, ob das so gut ist, wenn der so unter ausgelastet ist und sich zu politischen Themen äußert. Und komischerweise hat er irgendwie ein Instinkt für sich auf die, weiß nicht ob es die falsche Seite, aber natürlich immer schwer zu beurteilen, wer da jetzt, also gerade Taiwan und China ist noch mal deutlich komplizierter als Ukraine und Russland, glaube ich. Aber er schlägt sich jetzt nicht auf die Seite, die der gesellschaftliche Konsens in der westlichen Welt derzeit wäre, in der Regel.
Vielleicht sollte er mit seinem Freund Kanye einfach mal wieder ein bisschen feiern gehen oder so. Ich verstehe nicht, warum die so...
Den hat er auch sofort supportet, als er sich daneben genommen hat. War Elon der, der sich auf seine Seite geschlagen hat und sofort ein Foto mit ihm gepostet hat und meinte, er wäre irgendwie der Goat oder so. Nee?
Wahnsinn, dass die da immer noch so viel auf den Plattformen abhängen und kommentieren müssen, ist schon echt Wahnsinn.
Aber es war schon immer so, Leute die Geld haben, wollen Einfluss haben oder wollen Aufmerksamkeit haben.
Aktuell, der Deal läuft weiter vor Gericht oder glaubst du, er kommt aus der Nummer jetzt raus?
Genau, ich habe meine 54,20 Dollar noch nicht überwiesen bekommen. Das geht dann, weil niemand niemandem vertraut und wie man sagen muss, zu Recht. Also Twitter hatte, glaube ich, berechtigte Zweifel, ob sie dann nur aufs Glatteis geführt werden. Deswegen geht der Prozess, glaube ich, das ist der letzte Status, den ich habe, weiter, bis Elon wirklich sein Financing zusammenbekommt und ein bindendes Gebot ohne zu viel Sonderkonditionen und so weiter hervorbringt. Bin gespannt, ob er das macht. Währenddessen ist die Tesla-Aktie aber schön. Also der Markt insgesamt ist natürlich sehr rot immer noch, aber seinem eigenen Unternehmen tut es alles anders gut. Und es scheint ja auch nicht sein Hauptdeal. Also dieser Robert wurde größtenteils als enttäuschend wahrgenommen. Die Auslieferzahlen sind unter den Erwartungen, also es sind wachsende Zahlen, das ist gar nicht schlecht, aber es sind unter den Erwartungen zurückgeblieben. Man macht sich natürlich Sorgen über Nachfrageprobleme, wenn es eine Rezession gibt und die Konkurrenz der Elektroautos immer vielfältiger wird. Von daher scheint sich die Überbewertung bei Tesla so nach und nach eher abzubauen. Aber auch verständlich. Noch abgelenkter kann man ja nicht wirken als vor dem Lenker gerade.
Wie viel würde wohl Tesla an Wert gewinnen, wenn er einfach sagen würde, er konzentriert sich jetzt nur noch darauf. Und SpaceX natürlich.
Also es wäre auf jeden Fall gut, glaube ich. Und die Frage ist, sie haben jetzt lange nichts mehr aus dem Hut gezogen. Wie gesagt, der Roboter war weniger beeindruckend als man erwartet hat. Und die Frage ist, irgendwann kannst du halt nichts, also du kannst sagen, hier der Cybertruck ist wasserdicht. Achso, der Semi soll kommen, der LKW soll ausgeliefert werden Ende diesen Jahres, habe ich gehört.
Ich wäre auch.
Also sie ziehen schon alle News zusammen, die sie irgendwie hinbekommen und anversprechen, aber ich glaube es wird kompliziert. Nicht einfacher. Tesla, aber auch jedes andere Unternehmen, soll gar nicht Anti-Tesla sein, sondern es ist einfach eine schwierige Lage. Sie hatten ja jetzt sehr gute Quartale zuletzt, aber ich glaube es werden wieder schwerere kommen.
Und an den Roboter glaubst du?
Ich habe vor allen Dingen Angst, dass er irgendwann mal überlegt, wir haben ja auch viele Security Mitarbeiter in unseren Fabriken, die so außen rum laufen, also machen wir erstmal einen Security Robert. Und dass er irgendwann so eine androide Privatarmee hat. Also.
Türsteher beim Bergheim austauschen.
Das Schlimme ist ja, alles was in irgendwelchen Science-Fiction-Filmen passiert und möglich ist, oder möglich geworden ist, passiert in der Regel. Und ich wäre nicht überrascht, wenn es irgendwann so einen Tony Stark gibt, der halt sich selber so einen Robert Suit baut oder eine Armee aus irgendwelchen Robotern. Also wenn er sich, keine Ahnung, vielleicht will er irgendwann der größte Military Contractor der Welt werden und sich in diese ganzen Konflikte einmischen und sagen, meine Roboter kämpfen jetzt für China und machen jetzt mal Taiwan platt. Oder lösen mal eine Ukraine Konflikt und werden jetzt Tesla Wahlbeobachter.
Ich hoffe nicht. Lass uns lieber ein bisschen über Aktien sprechen.
Ja, lass uns ein noch düsteres Thema aufmachen.
Kannst du mir erklären, warum Cloudflare jetzt wieder ein bisschen sich da unten bewegt? Das erste Mal unter 50 Dollar?
Wirklich so schlimm. Also Tech-Aktien schlagen sich heute insgesamt wieder sehr schlecht, was auch gut an meinem Depot zu erkennen ist. Aber Cloudflare ist einfach nur 2,5% im Minus. Also es ist nicht schlecht da. Sind inzwischen wieder über 50 Dollar knapp. Aber ja, mein Hedging-Portfolio sieht gut aus. Das heißt, das andere sieht schlecht aus in der Regel. Gibt keinen konkreten Grund bei Cloudflare, als es betrifft viele Wachstums oder Tech-Titel.
Quare ist im Minus, Crowdstrike ist im Minus, Datadog ist im Minus, selbst Microsoft ist im Minus, Snowflake ist im Minus. Alles im Minus. Tesla plus 0,8%.
Ja, das gleicht eher so die Schwankung oder Volatilität der letzten Tage aus, glaube ich, bei Tesla. Die waren zwischendurch auch ordentlich im Minus.
Und dann hat About You Zahlen geliefert. Wie sieht es da aus?
Ja, die waren, ich habe sie ins Sheet natürlich eingetragen im You-Reiter. Also man erkennt sehr gut bei About You, dass es ein sehr, sehr anspruchsvolles zweites Quartal wird für E-Commerce und für insbesondere Fashion E-Commerce, insbesondere in Europa. Die Besonderheit bei About You ist, dass sie ein abweichendes Geschäftsjahr haben. Das heißt, ihr Q2 ist von June bis August. Das heißt, es wirkt jetzt so, als wenn sie als Erster reporten von allen, aber tatsächlich ist ihr Quartal verschoben. Während wir auf die Q3 Ergebnisse warten, gerade bei allen, verkündet About You ihr Q2, was im August endet, was also zwei Monate des eigentlichen Kalender-Q3s heißt. Ist das verständlich? Hast du es verstanden?
Ja.
Okay. Also Geschäftsjahr endet im Februar und damit sind sie zwei Monate immer hinten. Das heißt, das ihr Q2 ist eigentlich, was bei anderen zu zweitritteln das Q3 ist. Und damit kriegen wir jetzt zuerst quasi so einen Ausblick auf, wie das E-Commerce läuft. Also vieles von dem, was ich sage, betrifft natürlich About You, weil die Zahlen schauen wir jetzt an, aber es ist, glaube ich, sehr, sehr repräsentativ für den gesamten Markt. Ich halte About You weiterhin für einen relativen Outperformer. Das heißt, wenn wir jetzt zum Beispiel sagen, der Umsatz ist nur um knapp 9% gewachsen, dann muss man das immer in Relation dazu sehen, dass der Gesamtmarkt wahrscheinlich, also Fashion, E-Commerce, Europa, würde ich vermuten, zweistellig im Minus ist gerade. About You ist letztes Jahr nach 50% gewachsen, sowohl in dem Vergleichsquartal als auch im Schnitt des Jahres rund 50%. Und das geht jetzt auf 9% runter. Das ist natürlich ein brutaler Verlust von Momentum beim Abverkauf, aber wie gesagt, das ist gegen erhebliche Makro-Gegenwinde. Du hast ein Offline-Chiff, wobei ich glaube, den Offline-Hindern geht es gar nicht so viel besser, weil Inditex sieht es ganz gut aus, bei H&M nicht so. Aber sicherlich ist relativ gesehen Offline jetzt gerade mal ein Outperformer, aber langfristig leiden die genauso unter der Konsumschwäche. Du hast eben das stark eingetriebene Konsumentenklima, die Leute wissen, also sie haben sich viel mit Klamotten eingedeckt im Internet in den letzten Quartalen, sie wissen es kommen hohe Stromrechnungen auf sie zu. Fashion ist ja auch so ein bisschen der Luxus des kleinen Mannes oder der kleinen Frau. Also man sieht eine deutliche Konsum-Zurückhaltung und darunter leiden natürlich alle Player erheblich. Wie gesagt, der Umsatz wächst nur noch um 9% nach 50% im Vorjahr. Die aktiven Kunden der letzten 12 Monate allerdings steigt auf 12,3. Die Bestellungen pro Quartal sind allerdings runtergegangen, wobei man dazu sagen muss, dass das Q1, also das von Sekunde März bis Mai, ist immer das stärkste Buy-About-You. Also dass jetzt, dass wir unter dem Vorquartal liegen, ist relativ normal, dass wir nur 9% über dem Vorjahr sind. Das ist eigentlich der wichtige Faktor. Also das Vorquartal stärker war es nicht so besonders. Das war historisch eigentlich immer schon absehbar, dass es eine starke Saisonalität gibt. Und dann muss man sagen, dass das, was die Zahlen wirklich brutal verhagelt, ist das selbstes adjustierte EBITDA mit minus 43 Millionen. Also der Umsatz ist auf 431 Millionen nach Hause gekommen und ziemlich genau 10% davon sind als negatives adjustiertes EBITDA angefallen. Nach im Vorjahr, Sekunde, adjustiert minus 3,3. Also im Vorjahr hat man nur 13 Millionen Verlust gemacht bei rund 400 Millionen Umsatz. Jetzt macht man bei 431 Millionen rund 43 Millionen, also rund 10% Verlust nach adjustierter Logik. Nach EBITDA, also nicht adjustiert sind es 47 Millionen, also ein kleines bisschen mehr, das entspricht rund 11%. Damit dreht man jetzt nochmal deutlich stärker ins Minus. Also About You hat im Q4 2000, also vor sechs Quartalen waren sie mal ein Quartal positiv. Ich überlege gerade, ob das das IPO Quartal war. Aber danach war man so 3% negativ und jetzt ist man halt 10% negativ tief in die roten Zahlen nochmal gerutscht. Und was würdest du vermuten ist der Grund? Also neben so einer Umsatzschwäche logischerweise. Das hilft natürlich nicht, wenn man nur noch 10% wächst bei dem Modell. Aber was glaubst du hat quasi die Kosten so belastet, dass man deutlich mehr Verlust gemacht hat?
Logistik.
Genau. Also man hat beim Marketing tatsächlich viel Kostendisziplin bewiesen. Also die Marketingkosten lagen im Vorjahr bei 67 Millionen, sind jetzt bei 68. Das heißt prozentual sind sie ganz leicht gesunken sogar von 17 auf 16%. Ähnlich bei den General Admin, die waren 20 Millionen, sind jetzt 20,5. Ganz leicht gestiegen, aber prozentual entspricht das auch einer kleinen Sparmaßnahme sogar schon. Aber was komplett durchgeschlagen hat, sind tatsächlich die Fulfillmentkosten. Lass uns einmal noch kurz bei der Topline bleiben, also Topline der Umsatz quasi. Da sieht man sehr gut, also ein Grund warum der Umsatz nicht so schnell wächst, ist dass der Average Order Value runter geht. Also die Pakete sind kleiner quasi. Das liegt an drei Gründen. Also einerseits sind weniger, also vor Retouren sind schon weniger Stücke, also weniger Artikel im Warenkorb. Dann werden relativ gesehen mehr zurückgeschickt. Also das war bei Corona besonders wenig die Zahl oder im Vorjahresvergleich. Und jetzt sieht man eher wieder alte Retourenquoten. Dadurch ist sozusagen die Nettoanzahl der Artikel im Warenkorb geht weiter runter. Und was am stärksten durchliegt, ist der durchschnittliche Preis pro Artikel. Das kann einerseits daran liegen, dass Leute einfach günstiger einkaufen. Vor allen Dingen muss durch die niedrige Nachfrage, muss einfach viel rabattiert werden. Das heißt, du hast die Gross Margin, daran sieht man so Gross Margin und Sell-Through, also wie hier durchverkauft wird von der Ware, sind ja so die Haupt-KPIs beim Fashion E-Commerce. Und bei der Gross Margin siehst du, dass die jetzt wieder auf 39% gefallen ist. Das ist tatsächlich auf Niveau des Vorjahres, war zwischendurch aber auf 43% oder 42% so in dem Dreh mal hochgegangen. Ist jetzt mit 39% wieder relativ schwach, wobei es eigentlich auf Niveau des Vorjahres gar nicht so schlimm, aber das spricht dafür, dass viel rabattiert wird, weil man sich viel mit Ware eingedeckt hat, die man dann günstig verkaufen muss. Und das drückt den Average Order Value nach Retouren halt sehr stark runter, dass dann hohe Rabatte gegeben wird. Ich weiß noch, letztens, als wir darüber geredet haben, meinte ich, du wirst noch lange Zeit viel Sale sehen bei About You und es wird sogar weitergehen. Das erkläre ich gleich noch warum. Aber du hast eigentlich wirklich sehr, sehr viele Discounts. Egal auf welchen Fashion Retailer du gerade schaust, du wirst sehen, dass du überall massive Sales, Aktionen hast. Und dann kommen wir zurück zum Fulfillment. Das ist das Hauptproblem, was sich darin äußert, dass während der Umsatz von rund 400 Millionen auf 430 Millionen gestiegen ist um diese 9%, sind die Fulfillment Kosten von 80,4 auf 122,6, also mehr als 50%, erteilt. Jetzt könnte man denken, das sind die gestiegenen Lohnkosten. Das sieht man erstmal noch nicht in der Auflistung bei About You, weil die kaufen die Logistik offenbar bei dritten Parteien ein. Also die Lohnkosten in der Logistik sind nur um ein paar hunderttausend Euro gestiegen. Was einen Großteil ausmacht, sind, was dann unter Other Expenses gelistet wird, das heißt, dass sie bei dritten Parteien ihre Logistik, also Lager und Logistik einkaufen. Das ist von rund 80 auf rund 122 Millionen gestiegen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Einerseits haben About You schlicht und einfach den gleichen Fehler gemacht wie Amazon. Das ist das, was aus den Zahlen hervorgeht. Relativ offensichtlich, das zeigen sie auch in der Präsentation.
Eigentlich wie alle E-Commerce Player.
Also alle, die mutig geplant haben, die gesagt haben, Covid ist eine Opportunity, die Online-Marktdurchdringung steigt signifikant, wir wollen da federführend dran mitwirken. Die haben diesen Fehler gemacht. Wenn du ein bisschen hasenfüßig warst, warst du im Nachhinein gesehen wahrscheinlich schlauer. Also wenn du nicht direkt mal bei Renos Logistik oder was weiß ich neue Warenhäuser geordert hast, dann bist du wahrscheinlich im Nachhinein schlauer gewesen. Was sie zeigen, weil sie sich natürlich des Problems bewusst sind, wir packen die Präsentation mal in die Sekunde, ich kopiere das mal gleich raus, in die, wie heißt das, Shownotes? Da kann man das gut sehen auf Folie 8. Also sie haben in Deutschland 2020 ein neues Warenhaus eröffnet, dann in der Slowakei für Osteuropa offenbar 2021 und jetzt 2022 wird gerade in Polen ein Warenhaus, was vermutlich auch mit Teile von Deutschland operieren wird, aufgebaut. Und damit haben sie ihre Kapazität gegenüber 2020 verdreifacht insgesamt. Das heißt sie haben 2020 gesagt, wir wachsen jetzt mit 50%, das könnte ja eventuell so weitergehen, dann brauchen wir deutlich mehr Kapazität, haben da massiv investiert. Und jetzt haben sie natürlich das Problem, dass dadurch, dass das Topline-Wachstum nur noch 9% ist, dass diese Kapazität nicht ausreichend ausgelastet ist und dadurch steigen prozentual gesehen die Fulfillmentgebühren von 20% im, Sekunde, 20,3% im Vorjahr auf jetzt 28,5% inzwischen. Also vom Umsatz gehen inzwischen 28,5% in Fulfillmentkosten durch vermutlich, also wenn du neue Warehouses aufmachst, hast du erstmal einen hohen Fixkostenblock, der so lange überproportional groß ist, bis du das zu 80, 90% ausgelastet hast, das Warenhaus. Das wird jetzt nicht passieren, dadurch, dass die Nachfrage halt gedämpft ist. Dein Bild im Hintergrund ist krass schief, kannst du das mal?
Das ist extra so, das hängt noch nicht am, muss jetzt so bleiben. Wenn du willst, hänge ich das schöne NFT-Bild ab für dich.
Ja, das macht mich ein bisschen fertig, dass das so schief ist.
Wie du willst, wie du willst.
Ich erzähle so lange weiter. Also man hat zu weit vorausgeplant oder zu optimistisch vorausgeplant, was dann den Fixkostenanteil des Fulfillments, also den Betrieb der Warehouses, die wie gesagt offenbar von dritten Parteien betrieben werden, relativ gesehen zu umgesetzten Ware noch sehr teuer macht. Das heißt, man wird jetzt länger als gedacht brauchen, um in diese neue Logistikinfrastruktur reinzuwachsen. Ich weiß nicht, ob man das jetzt Planungsfehler nennen will. Bei Amazon haben wir es auch eher als Opportunity gesehen, dass man versucht hat Gewinne rauszuschlagen aus der Situation. Jetzt wurde hier quasi der Mut nicht belohnt, da schlägt das brutal ins Ebe durch. Also wie gesagt, das sind allein 42 Millionen mehr Logistikkosten. Da wäre ein Teil, also das ist jetzt auch die Frage, wie setzt sich das zusammen. Einerseits ist es natürlich, auch wenn man das bei den Personalkosten von About You nicht sieht, weil es durchs dritte erbracht wird, aber natürlich ist da Lohninflation oder Kosteninflation dabei. Das wird ein Teil dieser zusätzlichen 42 Millionen ausmachen. Dann hast du die höheren Return Rates, sind natürlich logistische Channels, also wenn die Retourenrate steigt, hast du mehr Wiederabwicklung der Verkäufe in den Logistikzentren. Das schlägt auf die Logistikkosten durch. Du hast dann, das darf man auch nicht vergessen wahrscheinlich, wenn du viel unverkauftes Inventory hast, und da können wir mal kurz einen Sidestep machen hier. Das Inventory ist insofern relevant, das ist was du an Ware gerade auf dem Lager hast, das nennt man Inventory im Handel. Normalerweise hast du ein relativ gleichbleibendes Verhältnis von Inventar zum Umsatz. Also um was zu verkaufen, musst du immer vielleicht irgendwie zwei Drittel des Umsatzes oder die Hälfte des Umsatzes musst du immer auf Lager haben, und dann willst du es vielleicht ein, zwei Mal im Quartal drehen idealerweise. Also verkaufen, damit du wenig Kapitalbindung im Inventar hast und relativ gesehen dazu hohe Umsätze. Und was man bei Bautier jetzt sieht, ist das im Vorjahr hatten sie 244 Millionen Inventar, also Ware die entweder gerade dabei ist verkauft zu werden oder noch nicht verkauft ist. Und dieses Jahr sind es schon 547 Millionen. Also mehr als doppelt so viel. Prozentual zum Umsatz waren es letztes Jahr 62%, jetzt sind es 127% des Umsatzes, was im Inventar liegt. Das heißt, ein bisschen bildlich gesprochen, dass sich die Regale in den Lagern von Bautier biegen vor unverkaufter Ware. Und auch das hat Handling und Lagerkosten. Also da ist normalerweise, im Idealfall ist da Ware, die sich ein, zwei Mal im Quartal dreht, also nicht länger als zwei Monate im Lager liegt. Und jetzt liegt sie tendenziell eher fünf, sechs Monate dort. Das ist natürlich eine gewisse Ineffizienz und die ist auch ein signifikanter Treiber der Kosten höchstwahrscheinlich in der Logistik. Auf dieser Slide 8, wie gesagt, der Link ist schon in den Shownotes, wird es Elevated Inventory nennen sie das. Elevated klingt wie was sehr positives, aber es ist natürlich, also wenn das Inventar relativ gesehen steigt, ist das eigentlich immer was schlechtes. Aber auch das betrifft nicht nur Bautier, um das klar zu sagen. So, dann sagen sie halt, sie haben Ramp-Up Kosten, also Anlaufkosten für die neuen Warenhäuser in der Slowakei, Polen. Frankreich soll in 2000 Sekunde 23 öffnet werden. Underutilization, also sie sind nicht genug ausgelastet, das ist klar, durch die Umsatzsoftness-Schwäche. Und Increased Complexity, whatever that means. Dadurch entstehen halt diese 42% extra Kosten und die schlagen sich halt komplett aufs Ebe durch, letztlich. Und in Kombination mit der relativ schlechten, also nicht desaströsen, aber relativ schlechten Roh-Margin, Gross-Margin, kommst du dann auf das schlechte Ergebnis. Dann hätten wir vielleicht noch, also normalerweise der Lichtblick ist ja das TME-Segment, also Scale, die eigene Software-Plattform. Da sieht man jetzt natürlich, dass dadurch, dass ein Teil des Recurring Revenues an die Umsätze der Kunden gebunden ist, also die Kunden offensichtlich prozentual am Umsatz abdrücken, leidet das natürlich auch. Also sie verkünden neue Kunden, FC Bayern, Vielmann, Orsay, Deichmann, Aeropostale, Ochsenersport, DevShop, Captain Sun und S. Oliver als neue Verträge mit einem Gesamt-Contract-Volume von 100 Millionen, aber das ist wahrscheinlich über die nächsten 4-5 Jahre gerechnet. Also sie schließen neue Verträge ab und wachsen auch im TME-Segment und zwar haben sie letztes Jahr 39,5 Millionen Umsatz gemacht, sind jetzt auf 46 gegenüber dem vorher gestiegen, das ist aber, da gab es schon bessere Quartale vorher, also da ist auch eine deutliche Verlangsamung des Wachstums. Im Moment im TME-Segment wächst es nur noch mit 17% und die Marge ist auch leicht, also von rund 15% auf 9% gesunken. Das würde aber, muss man auch sagen, wieder mit anziehen, wenn die Geschäfte der Kunden von TME oder von Scale wieder anziehen, dann würde das auch wieder überproportional steigen. Aber im Moment leiden sie, wenn es davon ausgeht, dass sie neue Kunden gewonnen haben, geht es den meisten Kunden von About You wahrscheinlich schlechter als About You selber. Also so muss man es eigentlich auch sehen.
Glaubst du wir hören dieses Jahr noch von Otto, dass sie die wieder zurücknehmen, zurückkaufen?
Ja, das ist die große Frage. Also A, ich glaube weiterhin ist About You relativ gesehen die Fashion-Plattform ausperformt die meisten und Zalando auch relativ gesehen einen guten Job macht, obwohl sie natürlich jetzt komplett mitverprügelt werden. Die Zahlen sind aber wirklich nicht optimismusinduzierend. Die werden bei anderen schlechter sein noch. Gerade das Inventar ist, also es ist jetzt eine halbe Milliarde Euro, mehr als eine halbe Milliarde Euro Inventar auf dem Lager. Die Frage ist auch, ist das jetzt Mode, die irgendwie zeitlos ist, also die man auch in einem Jahr noch verkaufen kann oder ist es Mode, die Mode ist und die in einem Jahr auch keiner haben will, weil es nicht mehr aktuell ist. Also ich würde mich nicht wundern, wenn wir Q1 anfangen nach der Weihnachtssaison oder spätestens nach der Spring, Spring, Summer anfangen, wenn klar wird, ob man das verkaufen kann oder nicht. Irgendwo wieder Debatten bekommen über verbrannte Ware oder zurückgeschickte Ware, die woanders auf irgendeinem anderen Kontinent verwertet wird. Wir haben jetzt bei Nike gesehen, dass die quasi ihre Sachen verramschen. Die haben sich brutal verschätzt, müssen brutale Rabatte geben, also wenn jemand Turnschuhe kaufen will, ist jetzt eine gute Zeit wahrscheinlich. Die Frage ist, ob diese Ware wirklich mit Rabatten noch verkäuflich ist. Zieht in den nächsten zwölf Monaten das Konsumklima wirklich an oder haben wir nicht 2023 Rezession und es trübt sich noch weiter ein? Kann man schwer voraussagen. Es könnte sein, dass 2023 dann werden die Vergleichswerte wieder einfacher, dann könnte theoretisch so ein bisschen es anziehen, gleichzeitig könnte dabei der Höhepunkt der Rezession noch kommen. Es ist nicht so einfach, aber dadurch, dass das Inventar jetzt quasi um 100 Millionen gegenüber dem Vorquartal und 200 Millionen gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist, 300 Millionen gegenüber dem Vorjahr sogar, ist der Cashflow natürlich auch entsprechend negativ. Also es heißt auf Deutsch, Unabout You hat sich mit Ware eingedeckt und ihr Geld liegt jetzt nicht mehr auf dem Konto, sondern im Regal oder im Lager und verfrisst da weiteres Geld. Das heißt, das ist ein bisschen besorgniserregend. Es wäre natürlich ein Dickmove, wenn Otto es jetzt von der Börse kaufen würde. Was vorteilhaft ist, es geht ja letztlich darum, kauft das jemand von der Börse. Da Otto das quasi alleine sperren kann, Sekunde, die Shareholder-Struktur können wir auch mal …
64 Prozent gehört Otto.
Ja, insgesamt sogar 80 mit hier Anders Holg Pausen zusammen. Also die Shareholder-Struktur ist wie folgt. Da können wir auch mal einen Link mit da rein machen. Also genau, 64,4 sind … achso, du hattest recht. Entschuldigung, ich habe die Management-Shares vergessen. Also ist 44,4 ist Michael Otto, Stiftung Michael Otto, Anders Holg Pausen und Benjamin Otto. Dann das Management hat so 6, 7 Prozent, so ein bisschen mehr als 7 Prozent noch. Dann 8,5 sind Treasury-Shares, also die Firma selber verwaltet. Und der Public Float oder Free Float ist nur 20 Prozent. Davon sind tatsächlich nur 0,1 Prozent, 0,1 Prozent sind Retail, 0,2 unidentified. Das halte ich für niedriger, als ich gedacht hätte, ehrlich gesagt. Du bräuchtest für einen Squeeze aus, also um es von der Börse zu nehmen. Also entweder musst du ein Angebot machen, wo alle zustimmen. Das heißt, du musst wahrscheinlich fast das Doppelte oder so zahlen. Selbst das wäre schwer.
Selbst das wäre die Hälfte vom IPO-Preis.
Genau, genau. Da werden institutionelle Investoren nicht mitmachen, glaube ich. Weil, also solange sie noch daran glauben, dass About You das schafft, wofür es glaube ich guten Grund gibt, wäre es jetzt nicht opportun für 12 oder 13, 14 Euro die wieder abzugeben. Es sei denn, du glaubst, du kannst gerade was besseres dafür kaufen. Und ansonsten, sobald man 95 Prozent der Anteile zusammen hat, sozusagen als Koalition oder als Mehrheitsinvestor, dann könnte man einen Squeeze out machen und den Rest abfinden. Also wenn du was sagen wolltest, die Mehrheit der Investoren würde niemals durch eine feindliche oder externe Übernahme zustimmen. Die könnten sich sehr effektiv blockieren. Die Frage ist, ob About You das selber macht oder eine Koalition dieser Handelnden. Das wäre theoretisch eine Möglichkeit. Dann gäbe es ein sehr lukratives Übernahmeangebot erstmal an die anderen Investoren. Das könnte spannend sein, darauf zu spekulieren. Aber es gibt schon auch ein Risiko. Die haben noch so 350, 400 Millionen auf der Bank und der negative Cashflow war jetzt im ersten Halbjahr schon 100 Millionen. Die sind jetzt nicht morgen pleite, aber das Geld wird nicht mehr. Und insbesondere, wenn die Inventories nicht sinnvoll abverkauft werden können, dann könnten da noch weitere Verluste drohen. Aber wie gesagt, das betrifft die gesamte Branche. Zalando ist heute gegenläufig hochgegangen. Die haben in den letzten Tagen ein bisschen mehr verloren, muss man dazu sagen. Aber ich glaube natürlich, dass Zalando, Asos, Buhu, The Hut Group, Social Chain, aber auch Amazon und Shopify werden, in Amerika ist es nicht ganz so schlimm wie in Europa, aber deren Zahlen werden auch deutlich schlechter reinkommen, als wir gedacht haben.
Amazon hat ja gerade Prime Day und da habe ich gehört, dass die gar nicht so aggressiv nach Prozenten gefragt haben bei den Marken, wie noch die Jahre zuvor. Sie erwarten gar nicht, sie haben vorher immer, musste man glaube ich immer so 30 Prozent oder so als Special Deal irgendwie anbieten. Das wurde jetzt gar nicht mehr so hart nachgefragt wie vorher. Mal schauen, da werden wir ja bestimmt die Tage auch erfahren, wie gut und erfolgreich der Prime Day war.
Bei About You ist natürlich jetzt ein bisschen die Frage, also einerseits musst du beim Marketing halt aufsparen, andererseits könntest du ja sagen, gibt es noch genug Sensitivität im Marketing, dass mehr Ausgaben dann die Logistik besser auslasten und das Inventory runterbringen. Ich überlege halt, ob es nicht schlauer wäre, die Marketingquote wieder hochzufahren ein bisschen, falls das funktioniert. Es kann natürlich sein, dass du echt so wenig Konsumentenvertrauen hast, dass eigentlich die Nachfrage nicht mehr sensitiv ist auf Marketingspend, also egal wie viel du ausgibst, du erreichst keine Leute mehr. Plus du hast vielleicht tatsächlich irgendwann, also gerade bei Fashion hast du im Moment deflationäre Tendenzen, also du musst dich, wenn du jetzt fies strategisch spielst, kannst du eigentlich sagen, warum soll ich jetzt kaufen, wahrscheinlich kriege ich es im Q1 noch günstiger, wenn die Regale sich noch weiter biegen. Dadurch könnte es fast zur Deflation kommen, dass die Preise immer weiter sinken, nur bei Fashion. Das ist halt die Frage. Ansonsten würde ich eigentlich sagen, man müsste mehr für Marketing ausgeben und damit lieber das Fulfillment besser auslasten und in schweren Zeiten Kunden hinzugewinnen, aber ich befürchte fast, dass das Marketingbudget sich gar nicht wie gewünscht auf die Nachfrage übertragen würde und deswegen ist es wahrscheinlich schlau, das stabil zu halten, was sie eigentlich sehr gut machen. Also ihre Kosten managen die eigentlich ganz gut, nur das mit Ausnahme von Fulfillment halt, wo es diese Fehlkalkulation gab, die aber viele andere auch betrifft.
Interessant, dass es ausgerechnet für eine Otto-Firma so ist und die nicht es schaffen irgendwie über die ganzen Otto-Firmen, da gibt es ja einige auch im Bereich Fashion, die einfach die Produkte und die Leute bekommen.
Du bestellst ja Ware, sechs Monate oder mehr im Voraus, also du musst dich ein bisschen aus dem Fenster lehnen und wenn du Wachstumskompany sein willst, wäre es blöd, dann Ware nachordern, ist schwer, hast du nicht die gleiche Marge, kriegst du nicht die beste Ware. Das heißt, du willst schon so bold ordern eigentlich.
Aber die Ware wieder zu verkaufen müsste doch eigentlich mit den ganzen Otto-Brands einfach sein.
Das ist ja auch das Ding, es geht ja allen anderen, du könntest ja auch sagen, die könnten ihre Fulfillment-Kapazitäten ja einfach untervermieten und mehr Fulfillment bei About You machen, aber es haben ja alle das gleiche Problem.
Trinkstock fragt noch.
Die kotzen alle im Strahl, niemand braucht gerade mehr Kapazitäten, es sei denn, du willst dein eigenes Lagerhaus schließen und komplett auf Third-Party-Fulfillment umsteigen oder so. So einfach ist das nicht, dass du sagst, du kannst das jetzt einfach von A nach B schieben. Und wahrscheinlich haben alle auch den gleichen Fehler gemacht. Also alle sitzen auf, wie gesagt, selbst Nike, Adidas, egal wo du hinguckst, alle großen Brands, alle Retailer haben ein steigendes Inventory. Schwer das irgendwie mit taktieren und ein bisschen linke Tasche, rechte Tasche irgendwie zu lösen. Das funktioniert leider nicht.
Und kann uns Katie Wood retten?
Das weiß ich nicht. Auf jeden Fall macht sie ungefragt Vorschläge an das FED, also das Notenbanksystem der USA. Und zwar, wir wissen ja, dass im Gegensatz zu Frank Thelen hat Katie Wood ja verstanden, dass Inflation gut ist, wenn du mit Aktien, also wenn du Aktien für Aktionäre aufhebst, dann profitieren die Aktienkurse in der Regel von Inflation. Und deswegen ist sie ja ein großer Feind der Zinserhöhungsmaßnahmen. Während ihr deutsches Pendant ja dagegen ist. Also der sagt ja, wir haben zu viel Geld gedruckt. Katie sagt, wir müssen wieder mehr Geld drucken und auf jeden Fall auch die Zinsen nicht weiter erhöhen. Begründet das mit, wir haben das in der vor zwei oder drei Sendungen schon mal erklärt, dass sie halt sagt, die Produzentenpreise oder die Inputpreise, also Gold, Silber, Bauholz, Eisen, Ramm, die Transportkosten auf See, Kupferöl, Mais und so weiter. Die sind alle gerade wieder rückläufig im Vergleich zum Peak und im Vergleich zum Vorjahr teilweise. Und basierend darauf will sie jetzt quasi sagen, es droht Deflation, also es Preise immer günstiger werden. Dann könnte sich einstellen, dass die Leute Konsumverzicht üben, um noch länger auf sinkende Preise zu spekulieren. Das wäre der denkbar schlechteste Outcome für die Wirtschaft. Deswegen macht sie jetzt Deflationsangst, damit die FED wieder anfängt Geld zu drucken. Die Zahlen sind insofern falsch, dass sie zwar vom Höhepunkt jetzt wirklich runtergehen langsam, aber im Vergleich zu Pre-Covid sind die oft noch doppelt so hoch. Die Preise für diese Güter sind keinesfalls deutlich günstiger geworden, sondern es ist eher so, dass das, was vorher Produktionspreisinflation war, wird jetzt durch deflationäre Tendenzen so ein bisschen zurückgefahren. Aber das ist keine echte Deflation, sondern es geht einfach wieder aufs alte Niveau zurück. So wie das eine Sondereffekt war, nämlich der Supply Shock, gibt es jetzt einen gegenläufigen Sondereffekt, nämlich dass die alten Preise sich langsam wieder einpendeln. Sie sagt selber ganz richtig, wo ich ihr recht geben würde, ist wirklich was den Handeln betrifft. Sie erwähnt hier auch, dass Walmart und Target ihre Inventories, also da dreht die Ware natürlich deutlich schneller, deswegen ist es nur 26 und 36 Prozent. Also der Wert, der gerade 126 war bei About You, ist dann nur 25,5 Prozent und 36 Prozent. Aber die haben die höchsten Inventoryquoten seit langem auch. Nikes Inventory ist um 44,2 Prozent gestiegen, während der Sales Growth nur 3,6 Prozent war. Aber das ist natürlich nur ein Sektor, wo das jetzt ist. So bei Fashion kannst du wirklich sagen, wir haben jetzt Deflation, du konntest wahrscheinlich noch nie so günstig Klamotten kaufen wie gerade, im Vergleich zu anderen Gütern insbesondere, weil überall Rabattaktionen sind und alle auf Ware sitzen. Bei gebrauchten Autos ist es natürlich so, aber da ist auch eher der Effekt, dass die ja Rekordpreise hatten letztes Jahr, dass die jetzt runtergehen ist klar. Das könnte übrigens richtig schlimm für die Autokredite sein, also für die Leute, Sandhandler und so weiter, oder auch Upstart, die an Leute Kredite geben, um Autos zu kaufen, weil die Autos, die sie damit gekauft haben, sind einfach ein Drittel weniger wert eventuell. Genau und daraus schließt sich quasi, die FED oder der FED, das FED sollte nicht weiter die Zinsen erhöhen, sondern eher wieder die Zügel ein bisschen locker lassen. Ich glaube teilweise sind die Daten schlecht zusammen gelogen, teilweise, beim Handel hat sie natürlich recht, aber die Frage ist, würden jetzt Leute wieder mehr Klamotten kaufen, wenn du wieder Geld und das Volk bringst, I don't know. Ich glaube nicht, dass das die Rettung ist, sondern so wie wir mit diesen hohen Inflationsraten leben mussten, müssen wir jetzt auch mit dem Rückgang der Preise leben und das ohne das Deflation zu tun. Also als sich der Kupferpreis verdoppelt hat oder der Maispreis oder hier Rapsöl und was da alles hochgegangen ist, Hafer, da haben wir auch nicht gesagt, wir haben Inflation. Wir haben zwar schon gesagt Inflation, aber wir haben nicht gesagt, die Preise haben sich insgesamt verdoppelt. Das heißt, wenn sie jetzt wieder 20% zurückgehen, dann ist das einfach eine Normalisierung und keine Megadeflation oder was sie da versucht zu insinuieren. Aber es zeugt natürlich von Selbstbewusstsein, wenn du quasi versuchst höflich Daten anzudienen an die FED, um die Entscheidung eventuell zu beeinflussen. Und ich glaube, sie weiß auch, dass ihre Followerschaft natürlich zusätzlichen Druck ausüben würde und die Leute allen voran hier, Paul, irgendwie auf Twitter belästigen und Druck ausüben.
Und davon lassen sie sich dann bewegen?
Ich hoffe nicht. Also sie sollten auf Daten schauen. Die Art, wie sie hier Daten produziert, ist meiner Meinung nach, höflich gesagt, tendenziös. Will auf ein ganz klares Ergebnis hinaus. Mit echter Statistik oder Preisbeobachtung hat das glaube ich nichts zu tun, was sie hier abliefert. Sondern sie sucht selektiert ein paar Sachen raus, wo vom Höchstkurs die Kurse wieder runtergehen. Aber die Höchstkurse sind halt nicht die Normalkurse. Man muss schauen, wie haben diese ganzen Commodities 2019, 2020 getradet, was ist der Normalpreis. Und wenn wir da drunter fallen, wenn du jetzt auf einmal Mais halb so günstig bekommst, was du natürlich nicht bekommst, weil wir ein riesiges Ernährungsproblem haben eigentlich gerade, dann könnte man ja darüber reden. Aber im Moment gibt es glaube ich außer in bestimmten Bereichen wie Autos und Fashion noch keine wirklich deflationären Tendenzen.
Wächst N26 überhaupt noch oder ist es jetzt vorbei, weil alle Banken Apple Pay anbieten?
N26 hat auch ihre 2021er Zahlen rausgegeben. Schätzen wir mal wie viel Umsatz sie machen. Wie viele Kunden?
6 Millionen.
Sie haben 8, aber du liegst insofern nicht ganz falsch, dass davon nur 3,7 oder 4 Millionen als monetarisierbar gelten im Moment. Daran kann man vielleicht noch arbeiten.
Was bedeutet denn monetarisierbar?
Dass sie in irgendeiner Art zum Umsatzbeitrag tragen.
Also dass man damit zahlt?
Ja es scheint Kunden zu geben, die N26 nutzen, aber es schaffen nicht 1 Cent Commission oder Zinseinkommen dabei zu generieren. Keine Ahnung, vielleicht wenn du das Konto nicht aufgeladen hast oder das Zahlungsmittel nicht einsetzt. Irgendwie sowas. Genau, also wir haben 3,7 Millionen monetarisierbare Kunden. Wie viel Umsatz machen die im Jahr? Ich rechne für dich um, wenn du sagst pro Kunde, kannst du auch pro Kunde sagen.
Umsatz bedeutet nicht Außenumsatz, also wie viel Geld die ganzen Kunden damit ausgeben.
Brutto und Netto, also nicht wie viel die ausgeben, sondern wie viel Geld zumindest als Kommission.
Die verdienen 10 Euro am Kunden.
Ja es ist ein bisschen mehr. Es sind 120 Millionen. Das wäre, würde man die 8 Millionen nehmen, wären es 15. Richtig? Ja, 15. Würde man die 4 Millionen nehmen, wären es 30. Aber es ist trotzdem nicht unglaublich viel. Das ist also Gross Revenue, das Brutto Umsatz ist um 50% gestiegen, davon behalten sie aber mehr und mehr. Deswegen ist der Netto Umsatz um 67%, also rund 2 Drittel gestiegen von 72 auf 120 Millionen. Davon ist ungefähr ein Viertel Net Interest Income, also Zinseinnahmen 90 und 2 Drittel, 3 Viertel, Entschuldigung, 3 Viertel sind Kommission, also hauptsächlich Interchange, Zahlungsgebühren würde ich denken. Das Zinseinkommen hat sich verdoppelt 2021, das sollte weiter steigen, dadurch dass wir jetzt wieder Zinsen haben. Das heißt, es ist in der Regel gut, wenn du, da kannst du eine Marge machen, das könnte weiter hoch gehen. Gleichzeitig sind die administrativen Ausgaben aber noch 270 Millionen. Also sie machen 120 Millionen Netto Umsatz, Innenumsatz wäre das dann quasi nach deiner Logik und bei 120 Millionen Innenumsatz haben sie einen operativen Verlust von 172 Millionen. Also du brauchst noch eine sehr große Scale und sehr großen Hebel, um dann auf grünes Territorium zu kommen. Die Marge wäre also 120 und 172, müssten so 100, minus 140, minus 138, Sekunde, das kann ich mal ausrechnen. Minus 143 Prozent operative Marge, das heißt, mich wundert es ein bisschen, dass man nicht mehr auf die Kostenbremse tritt ehrlich gesagt. Der Umsatz wächst, na gut, der Umsatz wächst mit 67 Prozent, das ist jetzt gar nicht so schlecht, der Netto Umsatz und der wird wahrscheinlich weiter überproportional zur Kundenanzahl wachsen, durch die bessere Monetisierung mit Zinsen. Der nächste Mastermove ist ja, dass sie Crypto Trading einführen wollen, ob das jetzt so schlau ist, weiß ich nicht, ob das der Gamechanger ist. Also es ist natürlich vom Margenprofil sehr spannend, also damit kann man gut Geld verdienen. Das ist easy mal schnell 30, 40, 50 Euro pro Runde an Commission einzusammeln, aber die Frage ist, wie viel der Kunden interessieren sich Ende des Jahres noch für Crypto. Weiß nicht, ob das so schlau ist. Aber genau, sie glauben, dass sie dieses Jahr um 30 Prozent wachsen werden beim Umsatz. Sekunde. Gibt es einen Handelsblattartikel, den packe ich, ich packe mal den Handelsblattartikel mit in die Shownotes und die Investor Relations Unterlagen.
Und hast du zufällig irgendeine vergleichbare Bank? Also wie viel verdient deine Bank meine Bank mit uns?
Ja, Retail Banking ist jetzt für niemanden ein richtig geiles Geschäft. Die Commerzbank schließt wieder Filialen. Also aber wenn überhaupt, dann ist natürlich als digitale Bank da die einzige Möglichkeit noch Kunden zu gewinnen. Aber man sieht ja, dass man glaubt, und ich meine sie haben jetzt schon acht Millionen Kunden, das ist ja, obwohl es mehr als Deutschland ist, ich wollte gerade sagen zehn Prozent von Deutschland, aber sie sind ja nicht nur in Deutschland aktiv. Ich gucke mal bei der Nubank rein, hier in Südamerika, wo hier Stanley Warren Buffett auch investiert oder so. Ich gucke mal, wie deren Zahlen aussehen. Die haben deutlich mehr Kunden natürlich. Wachsen auch mit 57 Prozent bei den Kunden. Revenue wächst 244 Prozent, also die monetarisieren deutlich besser. Also steigern die Monetarisierung deutlich besser.
Ich würde auch sagen, dass sie in deren Marken nicht jeder ein Konto hat. Also es wird wahrscheinlich einfacher sein, da neue Kunden zu finden.
Also die haben achtmal so viel Kunden eigentlich und zehnmal so viel Revenue, obwohl sie in Südamerika sind. Achso Moment, der Innenumsatz ist nur 363. Also die machen so ein, also das was Net Revenue ist, ist wahrscheinlich nur 363 Millionen. Da machen sie aber nur zehn Prozent Verluste, also sind deutlich profitabler, funktioniert deutlich besser. Also die Frage ist halt so ein bisschen, woher das Geld kommen soll. Und die Möglichkeiten sind, die höheren Zinsen jetzt bieten eine Möglichkeit, Krypto oder Asset Trading, also Aktien, wären immer eine Möglichkeit den APU, den Revenue per User zu steigern. Aber für mich wirkt es jetzt nicht so. Also A, glaube ich, dass man die Kosten runterbringen muss. Sie sagen, wie gesagt, der Verlust wird weniger sein nächstes Jahr, was auch immer das heißt. Das heißt, man könnte bei den Kosten sparen, bei der Monetarisierung verbessert sich. Ich glaube vor allem, Topline Grows und Kundenwachstum wird halt schwer sein. Die fahren ja auch mit angezogener Handbremse und ihr, was du ganz am Anfang angesprochen hast, also ihr relativer Vorteil, der vaporisiert ja eigentlich. Also du kannst bei fast jeder Bank inzwischen, also kannst du es genauso mit der Sparkasse, Spardabank, was weiß ich machen, was du mit N620 machen kannst, großen Teils. Es sei denn, du stehst auf diesen App-Schi-Schi, aber so für digitale Zahlen, das kriegst du mit fast allen Banken hin inzwischen.
Die machen ja jetzt tatsächlich alles. Ich bin ja jetzt hier in der App. Ratenzahlung, Handyversicherung, Laptopversicherung, dann gibt es hier Partnerangebote, kriege ich 30% per Reblog, 4% per Booking.
Ich würde versuchen, die Monetarisierung pro Nutzer zu verbessern, weil was ich ja sonst immer hoch und runter bete, ist ja, dass ich mit Banking einfach nicht besonders einfach Geld verdienen lasse. Also nicht mit Retailbanking, mit irgendwelchen Leuten, die da paar tausend Euro auf dem Konto haben und deswegen musst du denen halt alles möglich, da wirst du bald wieder Booking-Offers mit Rabatt und Mietwagen-Offers und irgendwie eine halbe Super-App wahrscheinlich sehen, weil es der einzige Weg ist. Ich meine, guck mal, der Apu ist, also wenn wir die 8 Millionen nehmen, das ist natürlich die schwerere Zahl, dann ist es halt 1,50 im Monat, nicht an Gewinn, an Umsatz, 1,50 Euro im Monat. Das ist schon fucking schwer, damit viel Gewinn zu machen, wenn dein Kunde dir 1,50 übrig lässt. Überleg doch mal, wie wenig offensichtlich Karten eingesetzt werden, wenn du nur 1,50. Also in Europa sind die Interchange-Fees natürlich nicht mehr so riesig, aber wenn da nur 1,50 im Monat übrig bleiben, ich glaube, die meisten Fintechs sind einfach ein richtig schlechtes Geschäftsmodell. Apropos, kleines Update zu Kryzalis, das ist diese schöne Fintech-Holding, die börsennotiert ist glücklicherweise, wo Klarna, Starling Bank, was war da noch drin, WeFox, glaube ich, und keine Ahnung, wirklich mehr als 50% Fintech und E-Insurance-Exposure. Die hatten wir aber über 100 besprochen, sind jetzt noch bei 54, haben sich sehr gut entwickelt. Das wäre ein schöner Hedge gegen den Fintech-Kollaps gewesen. Muss man jetzt sagen, die Gesamtbörse lief natürlich auch nicht besser, oder lief schon besser, aber jetzt auch negativ. Aber damit hätte man sich sehr schön dagegen hedgen können, tatsächlich.
Und wieso führt N26 jetzt nicht einfach 5 Euro im Monat für jeden Nutzer ein?
Hast du dir mal angeschaut, was gerade bei der DKB passiert ist? Das galt ja mal als die letzte kostenlose Bank, ich weiß nicht, ob du Geld eingegangen gebraucht hast, aber du hast halt sofort Rebellionen.
Aber und? Das ist doch egal. Also lieber die Hälfte der Kunden, aber jeder zahlt, als irgendwie die bestehenden Kunden und es passiert nichts.
Ja, du hast aber nicht so hohe Kosten eigentlich pro Kunde. Also es ist gar nicht so schlimm, einen Kunden zu haben, der keinen Umsatz macht, weil er idealerweise wenig Kosten macht. Wenn er die Karte nicht einsetzt, beansprucht er den Kundenservice in der Regel ja auch nicht besonders stark. Das heißt, wenn du ein sehr effizientes System hast, kannst du schon viele Kunden auf der Plattform haben, ohne hohe Kosten pro Kunde zu haben. Also die schlimmsten Kosten sind dann tatsächlich die Produktion der Karte. Teilweise, das irgendwie 5 oder zwischen 5 und 12 Euro kostet, glaube ich. Das heißt, du kannst theoretisch sehr günstig sehr viele Kunden auf der Plattform tragen. Aber klar, irgendwann musst du Umsatz machen und wahrscheinlich müssen sich da alle Anbieter jetzt ein bisschen ehrlich machen und sagen, also wir haben einen riesigen Kostenapparat und der kostet Geld und entweder müsst ihr weniger Geld abheben oder mehr Umsatz machen oder also die Karte mehr einsetzen oder eure Sparpläne bei uns abwickeln oder Krypto über uns traden.
Ich würde einfach, jeder N26-Kunde muss ab jetzt 2,60 Euro im Monat zahlen. Punkt.
Ja, ich meine, es ist gut, es ist insofern gerade opportun, weil es gerade nicht mehr so viele Möglichkeiten gibt, dem auszuweichen. Du kannst nicht mehr zur DKB. Tomorrow hat die Gebührenstruktur verändert, glaube ich. Das heißt, eventuell, du könntest fast so ein kleines Kartell machen, also natürlich darfst du kein Kartell machen, das wäre illegal, aber du könntest darauf setzen, dass keiner sich bewegt von den Konkurrenten und dass alle ihre Gebühren erhöhen und dass die Leute merken, okay, es gibt Bankgebühren. Banking hat Gebühren.
Ja, aber die Angst ist wahrscheinlich vor dem Wachstum, dass es dann kein Wachstum mehr gibt.
Ja, weil die einzige USP ist, dass du umsonst bist. Es gibt ja sonst keine USP. Also Banking ist so fucking undifferenziert. Am Ende geht es um Flavor oder Purpose. Also du kannst sagen, irgendwie, das ist halt so Tomorrow oder Own oder sowas, das hat noch Differenzierung, aber die Differenzierung ist dann halt irgendwie Flavor oder Purpose. Und ansonsten, die können halt alles gleiche. Du kannst damit bezahlen. Was kann eine Bank mehr? Kriegst du irgendwie einen exklusiven ETF? Kriegst du einen super, super Fondszugang dazu oder so? Also warum sollst du zur Bank? Am Ende gehst du nach der Farbe der Karte oder ob du den Gründer oder die Gründerin nett findest wahrscheinlich.
Bei mir war es Apple Pay.
Und da ist N26 nicht weit vorne, glaube ich. Das wird schwer als USP zu spielen.
Das hast du gesagt. Dann TikTok, die News des Tages. TikTok macht Amazon Konkurrenz und suchen jetzt Lagerflechten. Also die wollen in den E-Commerce gehen in Amerika. Was ist denn da los? Muss ich jetzt Amazon Sorgen machen, dass TikTok irgendwelche Produkte verkauft? Oder muss ich eher Shopify Sorgen machen, weil die Influencer jetzt direkt verkaufen und gar keine eigene Storefront mehr haben?
Normalerweise hätte ich gesagt, Wish muss ich Sorgen machen. Aber ich meine, Wish ist darüber hinweg, glaube ich, sich Sorgen zu machen. Aber ja, also TikTok will eine eigene E-Commerce-Infrastruktur oder Logistik-Infrastruktur aufbauen in den USA. Genau, ich glaube für Shopify ist das Konkurrenz. Shopify hat letztlich zu lange auf die falschen Marketingkanäle gesetzt, wird extrem advers von ATT, also von Apple und den Tracking-Einschränkungen betroffen, weil Shopify-Händler viel über Facebook und Instagram gewachsen sind. Das heißt, den gesamten Verfall von Facebook erlebt die Shopify-Kundschaft mit. Deswegen versucht Shopify, das meine ich ja vollkommen richtig, dass sie versuchen zu Partnern mit jedem anderen Netzwerk inzwischen, um sich besser zu diversifizieren. Aber jetzt macht TikTok das quasi selber. Also vielleicht im schlimmsten Fall haben sie es von Shopify gelernt, wo da das Potenzial ist. Wahrscheinlich haben sie sich angeschaut, wow, wie viel Geld Shopify damit verdient, einfach nur ein Logistik-System und E-Commerce-System zur Verfügung zu stellen. Warum machen wir das nicht selber? Und ich meine, die werden alle die Probleme laufen, die, also auch sie müssen diese Struktur erstmal auslasten, die müssen Leute dazu bringen, auf ihre Systeme umzusteigen. Das wären überwiegend, glaube ich, das ist die Frage, was wäre die Karotte, die du hinhängen musst, damit ein westlicher Händler, also meine These war gerade, das werden nur chinesische Händler machen, aber ich überlege gerade, ob das richtig ist. Was müsstest du einem westlichen Händler hinhängen, dass sie Fulfillment bei TikTok wählen? Dass sie bei TikTok Advertising, das ist relativ klar, die kommen nicht daran vorbei, da ist die Aufmerksamkeit, das heißt, du musst es machen. Aber warum solltest du die Fulfillment-Lösung von TikTok nutzen?
Ist einfach wesentlich günstiger als die von Amazon.
Aber glaubst du, dass TikTok auf seiner relativ gesehen kleineren Skala eine bessere Kostenstruktur hinbekommt als Amazon mit FBA? Man würde ja glauben, dass Amazon die effizienteste Fulfillment-Struktur der Welt ist, in den meisten Ländern.
Davon gehe ich aus, aber irgendwas will TikTok da ja schaffen.
Sie können sagen, wir nehmen noch weniger Marge als Amazon, wobei Amazon wahrscheinlich ja mit FBA und Retail nicht so viel Marge macht am Ende, sondern das funktioniert ja letztlich nur durch die Werbung, die noch oben drauf läuft.
Ich verstehe aber die Strategie von TikTok auch nicht. Also wieso wollen sie sich das antun? Weil sie sehen, okay, die anderen verdienen damit Geld.
Ja, das hoffe ich auch nicht. Also das, worum TikTok jeder beneidet, ist ja eigentlich die Attention und den Reach. Und warum du dann in ein wirklich, wirklich schweres Modell gehst, nur um die Wertschöpfungstiefe deiner Advertiser irgendwie noch mehr mitzunehmen. Ich finde es nicht so schlau, ehrlich gesagt.
Würde ich lieber eine Banking-App bauen an deren Stelle. Also die App so rumbauen, dass du damit noch, keine Ahnung, per QR-Code im Restaurant bezahlen kannst.
Ich meine, es wird nicht schneller sein als Amazon, es wird nicht schneller sein als Shopify, es wird nicht mehr, na gut, du hast weniger Medienbruch. Du könntest sagen, das ist ein guter Weg, die Advertisingpreise. Du wettest gar nicht darauf, dass Leute mehr für das Fulfillment zahlen, sondern dass ohne den Medienbruch die Händler bereit sind, höheren TKP zu zahlen, weil das Shopping quasi smoother ist. Also weil du hast dann einmal deine Kreditkarte bei TikTok im Profil, kannst das alles …
Aber dafür brauchst du aber nicht das Lager. Du kriegst es ja auch alles irgendwie anders hin. Das reicht ja nicht in der API.
Ja, du könntest nochmal einen Marktplatz machen und das Fulfillment immer noch bei anderen lassen. Stimmt theoretisch. Ja, ich finde es auch nicht so mega schlau, ehrlich gesagt. Ich hätte mich mehr auf die Stärken fokussiert und ausgerechnet Amazon anzugreifen.
Ja, vor allem Amazon, Shopify, also eigentlich alle, die gerade … Also da läuft ja auch viel Geld bei denen rein. So was da passiert. Also in Shopify muss ich ja jetzt Gedanken machen. Okay, wir bauen jetzt, also können wir den Kanal noch weiter pushen, können wir die Kooperation noch weitermachen, weil es scheint ja auf einmal sich irgendwie verändert zu haben. Es ist ja jetzt auf einmal ein Konkurrent. Oder wird zum Konkurrenten. Ich glaube, wird in anderthalb Jahren eingestellt. Braucht es nicht. Ja, glaube ich auch. Oder wir sehen irgendwas überhaupt nicht. Also falls ihr eine Erklärung für uns habt, falls ihr was seht, was wir noch nicht sehen, weil wir auch eigentlich keine TikTok-Nutzer sind, schreibt uns gerne.
Ich glaube, die Strategie, die Erklärung ist schon, dass am Ende das knappe Gut für E-Commerce ist Aufmerksamkeit. Jeder kauft Aufmerksamkeit. About you gibt 70 Millionen für … Sekunde, bevor ich Quatsch erzähle, aber ich glaube 68 oder so. Ja, krass gut. About you gibt 68 Millionen im Quartal oder 350 Millionen im Jahr für Aufmerksamkeit aus. Amazon gibt, ich glaube, 30 Milliarden. Nee, stimmt das? Sekunde. Amazon gibt 37 Milliarden für Aufmerksamkeit aus. TikTok hat das, was alle brauchen und ich glaube wahrscheinlich ist es den Rest daran zu bauen einfacher, als die Aufmerksamkeit zu verkaufen. Wobei das schon sehr, sehr, sehr langfristig strategisch ist. Also eigentlich ist das bessere Geschäftsmodell, das zeigt ja Google oder auch Facebook bis vor kurzem, ist eigentlich Aufmerksamkeit verkaufen.
Ja, außer im Metaverse. Da scheint es nicht zu funktionieren.
Das ist übrigens krass. Hast du das mitbekommen, dass Facebook seine Mitarbeiter jetzt zwingt, das Metaverse, hier Horizons mehr zu nutzen? Die haben in den Medien geschrieben, wie sollen unsere Kunden das Produkt lieben, wenn wir es nicht lieben? Deswegen müsst ihr jetzt mehr, oder solltet mehr Horizons oder diese interne Work 3D Plattform nutzen? Das ist schon fucking verzweifelt. Und das zeigt ja auch, wenn die Early Adopter, deine eigenen Leute das nicht nutzen, ist es so wahrscheinlich, dass das ein Rohrkropierer ist. Das heißt, die entwickeln da auch nicht mit Passion dran, die lieben es nicht. Mark Zuckerberg zerstört, was total gut ist eigentlich, aber er zerstört Facebook und ich glaube Facebook wird ein total spannender Case und wenn das eintritt, dass Facebook sich jetzt innerhalb von 20 Jahren einmal komplett überholt hat, dann kannst du direkt mal an ganz viele Internetmodelle die Fragezeichen ran machen, gibt es eigentlich hundertjährige Internetmodelle? Also macht es überhaupt Sinn, da mit irgendwelchen Price Earnings Multiples zu rechnen, wenn du nicht weißt, ob das in 10 Jahren noch da ist oder ob so ein TikTok oder das nächste TikTok das nicht einfach komplett wegfrisst oder dass es einfach nur ein bisschen längere Trends sind und am Ende wird Facebook noch irgendwie WhatsApp sein, dann können sie das noch ausmonetarisieren, solange bis es jeden nervt und dann fangen wir wahrscheinlich an, SMS zu schreiben wieder oder iMessages.
Ja, Mark müsste eigentlich sein Büro abschaffen, also alle Büros von Facebook abschaffen und sagen, ab jetzt arbeiten wir nur noch hier im Metaverse und wenn du mit mir ein Meeting haben willst, dann gibt es das nur im Metaverse.
Ja, nur dass der Rest der Welt nicht darauf setzt. Ich weiß nicht, ob ich es traurig finde oder geil finde. Ich finde es einerseits krass traurig, so viel Milliarden zu versenken. Ich kann mich auch irren, kann ja auch noch alles klappen, aber ich glaube keiner hat Bock auf fucking Metaverse und schon gar nicht daran zu arbeiten.
Vielleicht sehen wir es einfach nicht.
Versuch dir mal die drei wichtigsten Meetings zu ändern, die du hattest. Hättest du die mit so einen irgendwie beinlosen Clowns im Metaverse irgendwie machen wollen? Hättest du das Gefühl gehabt, dass du besser rüber kommst, wenn du in so einem Metaverse präsentierst?
Nee, auf keinen Fall. Aber auf der anderen Seite machen wir den Podcast ja mehr oder minder im zweidimensionalen Metaverse. Also wir sehen uns ja nur, wenn wir gezogen werden. Wir haben nur keine Brille auf. Also ich schon, aber.
Ja genau, dann ist Reduktion halt besser. Dann hast du halt nur eine Audiospur und das ist im Zweifel besser, als was hinzuzufügen, was kein Mensch haben will. Also wer hat nach 3D gefragt? Du kannst entweder telefonieren oder du kannst Zoom machen, aber es hat niemand gefragt, was kann ich haben, wenn ich 3D habe. Also wo ist der Vorteil? Dass ich den Haar am Rücken sehe von jemandem oder keine Ahnung. Es gibt einfach null Value Add.
Du könntest dir in meinem Hintergrund ein Bild von dir aufheben.
Ich weiß nicht, wer wo im Raum steht. Aber ich habe eigentlich kognitiv überhaupt keinen Gewinn. Ich habe das 2 zu 3. Potenz der Daten, die übertragen werden. Viel, viel mehr Komplexität, viel mehr Aufwand und der Gewinn an Informationen, die du verarbeiten kannst. Also was ist wichtig bei dem Meeting? Du willst einen optischen Eindruck von Menschen haben, glaube ich und du willst zuhören, was sie sagen und du willst wahrgenommen werden. Aber das alles kannst du mit Zoom. Da brauchst du halt kein blödes Metaverse für. Es sind ein paar Ausnahmen, Gaming, Konzerte, Entertainment, Porno gibt's bestimmt tolle Use Cases für. Aber in der Arbeitswelt und im normalen, keine Ahnung, Dating, was weiß ich. Willst du beim Dating deine geilen Dance Moves im Metaverse zeigen? Und bringt das wirklich einen Vorteil raus? Das will man ja eigentlich bis zur Hochzeit vermeiden, dass klar wird, wie schlecht man tanzt. Kein Metaverse.
Guter Übergang, falls ihr uns nicht im Metaverse, sondern in Real Life nochmal sehen wollt. Wir sind am 22. November in Berlin. Und zwar auf der Trade Of AI. Ja, aber wir beide zu zweit gibt's selten. Schläfst du wieder bei mir? Wenn ich darf.
Ich reserviere dir sicherheitshalber ein Flixbus Ticket, kostet nix, kostet irgendwie 7,99 oder so.
Sehr gut, sehr gut. Auf jeden Fall. Thema ist Decision Intelligence. Weißt du, was das ist?
Was man früher Analytics genannt hat vielleicht?
Ja, so ein bisschen. Also AI und Entscheidungen treffen zusammen. Am Ende habe ich mir das so erklärt, ich kann mit Hilfe von AI als Bauchgefühlstyp Entscheidungen treffen wie du. Weil du bist ja eher so, guckst dir ein paar Zahlen an. Das Ganze und noch viel mehr kann man da lernen. Und wir machen am Ende, am Abend, kurz vor dem Networking Event, einen Live Podcast. Early Bird Tickets kosten 249 Euro und die ersten 50 Doppelgänger bekommen mit dem Gutscheincode DG22 ein Ticket für jeweils 99 Euro plus Mehrwertsteuer. Schaut euch das mal an. Wir sind da am 22.
Das diskutieren wir da nochmal vor Ort, ob du wirklich bessere Entscheidungen dann triffst als ich mit AI.
Ja, meine Entscheidung kann man auf jeden Fall nicht mit einer AI so einfach kopieren wie deine Entscheidung.
Doch, randomisieren einfach. Also flippe coin. Dann kannst du deine Entscheidung sehr gut machen. Oder? Gibt es Intuition dahinter? Apropos, Michael Setz, hast du gesehen, dass hier ein AI Podcast, dass man jetzt nicht nur Bilder und Videos per AI generieren kann, sondern gleich ganze Podcasts?
Ja, auf podcast.ai gibt es den Joe Rogan und Steve Jobs Podcast. Hast du reingehört? Ich hab null Bock drauf. Ich bin enttäuscht. Ich bin komplett enttäuscht. Also von AI habe ich mehr erwartet.
Kann auch nicht gut sein. Weißt du warum?
Warum? Es gibt nicht genug Trainingsdaten. Von Joe Rogan schon, von Steve Jobs halt nicht.
500 Folgen oder 1000 Folgen oder was er gemacht hat klingt viel, aber ich glaube nicht, dass es, also du kriegst damit irgendwas hin, aber du kriegst es nicht so hin, dass du es verwechselst.
Also für mich hört es sich so an, dass man mit Joe Rogans Stimme immer eine Frage gesucht hat, die Steve Jobs schon mal beantwortet hat. Aber ich habe auch nicht alles gehört. Ich glaube so 20 Minuten.
Das ist das andere, dass es nicht genug Steve Jobs Interviews gibt, um es zu lernen. Also das ist nicht genug. Ich nehme alles zurück, was ich gesagt habe. Das Problem ist nicht, dass es nicht genug Joe Rogan Material gibt. Davon gibt es vielleicht sogar genug. Es gibt nicht genug Steve Jobs Interviews, wo er Fragen beantwortet hat.
Also kann man sich angucken. Hauen wir auch in die Shownotes, weil ich auch in die Shownotes haue, ist mein Vortrag.
Dann sollen wir vielleicht unsere Episoden immer löschen jetzt nach einem Jahr.
Damit man uns nicht kopieren kann.
Damit wir nicht irgendwann von der AI imitiert werden.
Irgendjemand hat sich die Dinger noch schon abgespeichert. Mal schauen. Solange es keine gute Nachtgeschichten in unseren Stimmen gibt, ist alles in Ordnung. Die letzten Link für die Shownotes ist mein Vortrag von Freitag. Wer mich da nervös rumhampeln möchte über No Code, Lollipop und sonst so reden, der ist noch nicht öffentlich, aber ich habe ihn schon bekommen und teil ihn mal. Das ist aber bold. Den stellst du freiwillig online? Also nicht, dass das... Mal gucken. Je nachdem wie sich das feedback ist, geht der vielleicht wieder auf.
Wenn Glööckler den Vortrag online stellt, dann könnt ihr alles erreichen. Dann seid auch mutig.
Schnell reinhören. Vielleicht wird er bald wieder deaktiviert. Mal schauen. Habt einen schönen Mittwoch. Wir hören uns wieder am Samstag. Bis dann. Bis bald. Ciao, ciao.