Doppelgänger Folge #196 vom 12. November 2022

🔥 FTX | 🔥 Start-ups in Rezession | 🔥 Meta Entlassungen | Earnings: Fiverr Beyond Meat HomeToGo Figs Ziprecruiter

Auch heute müssen wir über Twitter und FTX reden. Was sollten Start-ups jetzt machen? Ist jetzt die beste Zeit, ein Start-up zu gründen? Hat sich Meta von genug Leuten getrennt? Und natürlich gibt es heute Earnings: Fiverr, Beyond Meat, HomeToGo, Figs, Digital Turbine, The Trade Desk und Ziprecruiter.

Philipp Glöckler (https://www.linkedin.com/in/philippgloeckler/) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

(00:00:00) Taubenverein Twitter

(00:09:00) FTX

(00:29:30) Was sollten Start-ups jetzt machen?

(00:38:10) Ist jetzt die beste Zeit, ein Start-up zu gründen?

(00:41:00) Meta Entlassungen

(00:47:00) Layoff Gewinner

(00:51:15) Fiverr Earnings

(00:56:10) Beyond Meat Earnings

(01:01:00) HomeToGo Earnings

(01:09:30) Figs Earnings

(01:15:00) Digital Turbine Earnings

(01:17:00) The Trade Desk Earnings

(01:20:00) Ziprecruiter Earnings

Shownotes:

Elon Musk is putting Twitter at risk of billions in fines, warns company lawyer https://www.theverge.com/2022/11/10/23451198/twitter-ftc-elon-musk-lawyer-changes-fine-warning

FTX CEO SAM BANKMAN JUST DELETED THIS TWEET https://twitter.com/gurgavin/status/1590132273785229312

Aha so this (FTX) is what “decentralised finance” looks like? https://twitter.com/robinwigg/status/1590836357592911872

HomeToGo Q3 https://ir.hometogo.de/websites/hometogo/German/14000/news-detail.html?newsID=2378413

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Willkommen im Doppelgänger-Tag-Talk-Podcast-Karnevalsveranstaltung am 11.11. aufgenommen, Folge 196. Tataaa, Tataaa, Tataaa. Piep, wie geht es mit deinem Taubenverein Twitter weiter? Kannst du mir ein Update geben?
Du willst jetzt die ganze Show so sprechen?
Na klar.
Letztes Mal wurdest du dafür viel korrigiert, als du versucht hast, grausig zu reden.
Ich kann das ja auch nicht, aber es kann, ich kann nicht anders.
Okay. Was war bei Twitter? Es war eine wilde Woche wieder. Ich weiß gar nicht mehr, was jetzt zwischen der letzten Sendung passiert ist oder gestern. Ich glaube, was nochmal neu hinzugekommen ist, ist, also am Mittwoch, das war definitiv nach der letzten Sendung, haben, ich glaube, vier oder drei oder vier wirklich wichtige Leute bei Twitter einfach ihren Job niedergelegt. Also die, die nicht gefeuert wurden, sondern dann freiwillig gekündigt haben. Das war unter anderem Damien Kirin, der Chief Privacy Officer, Lia Kisner, CISO, also Chief Information Security Officer, Marianne Fogarty, Chief Compliance Officer, also alles Sachen, die jetzt sehr viel mit Privacy, Sicherheit, Compliance, mit Recht, also, wie sag ich das, Rechtskonformität und so weiter zu tun haben. Diese Marianne, die Chief Compliance Officer, hat getwittert zu ihrem Rücktritt, I don't watch Game of Thrones, I certainly don't want to play that work. Zeigt, glaube ich, warum sie sich da nicht wohl gefühlt haben. Es wurde bekannt, dass die Entwickler, also Mitarbeiter haben gesagt, dass diese Reviews, also dass Leute irgendwelche Sachen nochmal auf Sicherheit und Compliance und Privacy prüfen, quasi geskippt werden. Also die Entwickler entscheiden jetzt selber und zertifizieren sich selbst, ob die Arbeit compliant ist mit dem Recht. Die FTC hat angemeldet, dass sie sich Twitter, also die US-Marktaufsicht, also ne, die ist nicht die Marktaufsicht, natürlich die Konsumentenschutzbehörde, dass sie sich Twitter ganz genau anschaut. Die sagen, we are tracking recent developments at Twitter with deep concern, also sie schauen es nicht nur an, sondern sind auch schon besorgt und äußern Bedenken. Daraufhin hat der Anwalt von Elon Musk wohl gesagt, Elon puts rockets in space, he is not afraid of the FTC. Nur um, also auf Deutsch, wer irgendwie Raketen ins All jagt, der muss keine Angst vor der FTC haben. Das mag man bestimmt super gern, wenn man bei der FTC arbeitet. Einen Tag später hat er dann aber schon wieder getwittert, dass Twitter natürlich das Bestmögliche tut, um compliant mit allen bestehenden Gesetzen und Regulierungen in der USA arbeiten wird. Hat wahrscheinlich gemerkt, dass es nicht so schlau war, also ein weiteres Zeichen für das eradische Vorgehen, dass er irgendwelche Dinge probiert oder raushat und dann schnell wieder zurückrudern muss, um es halbwegs in den Griff zu bekommen. Dann hat ein, also nachdem diese vier Personen, die ich gerade genannt habe, gekündigt haben, hat der interne Anwalt von, also ein interner Jurist von Twitter in das interne Slack Forum geschrieben, das ist die volle Nachricht gibt es auf The Verge, packen wir die Shownotes. Also es sagt quasi, der Chief Privacy Officer, Chief Compliance Officer und so weiter haben alle resigniert diese Woche und dass Leute sicherlich um viele Sachen gebeten werden in den nächsten Wochen, die sie eventuell nicht richtig finden. Weist die Leute so ein bisschen darauf hin, dass sie sich da eventuell auch Strafe machen könnten und schließt mit dem Hinweis auf eine Whistleblower Seite. Also das wenn man glaubt, dass man sich bedroht fühlt oder nicht sicher ist, ob man das Richtige tut, dann soll man sozusagen die Whistleblower Help beantragen, was ein relativ deutliches Zeichen ist, was man da erwartet, was los geht. Er schreibt auch, all of this is extremely dangerous for our users, also given that the FTC can and will, Ausrufezeichen, find Twitter billions of dollars pursuant to the FTC consent order, extremely detrimental to Twitters longevity as a platformer. Also er rechnet damit fast, dass die FTC Milliarden Strafen gegen Twitter verhängen könnte, was natürlich für die Plattform nicht gut ist. Elon Musk hat diese Woche außerdem gesagt, als er die Belegschaft adressiert hat. Elon Musk told Twitter employees on Thursday, the company may have a net negative cash flow of several billion dollars next year. Also die könnten mehrere Milliarden Dollar Cash verlieren, verbrennen nächstes Jahr. Adding that bankruptcy is not out of the question. Also es gibt noch die Möglichkeit, dass Twitter auch bankrott gehen kann, nachdem er 44 Milliarden dafür bezahlt hat. Das heißt nicht, dass er die Firma auch retten wird, sagt er quasi. Und sie müssen einen Weg finden, mehr Cash einzunehmen. We can't scale to a billion users and take massive losses along the way. That's not feasible. Also wir können nicht einfach die Userzahl nochmal vervierfachen und immer mehr Verluste ansammeln, Musk said. Speaking at an all hands meeting for Twitters product team. But if you have a compelling product, people will buy it. That has been the experience at SpaceX and Tesla. Also es klingt wieder so ein bisschen nach Paywall und wir brauchen nicht die höchste Anzahl der Nutzer, sondern wir müssen ein Produkt bauen, wofür einige Nutzer bereit sind, viel Geld zu bezahlen.
Also in kurz, Twitter wird zum Fyre Festival und Elon macht nicht nur Twitter, sondern auch seine eigene Reputation kaputt.
Das ist auf jeden Fall, also am Tag darauf haben noch zwei weitere, da hat Joel Rose, der Senior Director Trust and Safety sich selbst entlassen und Robin Wheeler, Vice President US Client Solutions, also der Advertising Chef, ist einen Tag später gegangen. Es gibt ein Exodus von Top Talenten. Dieser Robin Wheeler wurde angeblich gestern überredet von Elon Musk und gesagt, er ist doch noch da. Wie gesagt, hin und her. Ja es ist auf jeden Fall ein großes Chaos, ohne jede Frage. Wie wir letztes Mal gesagt haben, man kann den nicht beim Scheitern zusehen, wir haben ein bisschen früh gesagt, aber auf jeden Fall beim struggeln und diesem erratischen Verhalten. Ich glaube, das ist für den Nimbus oder den Halo Effekt von Elon Musk, also dass er der Midas ist, der alles zu Gold machen kann, nicht gut, also zu zweifelst ohne großer Ingenieur und Innovator, gar keine Frage natürlich. Aber der Ruf, dass er jede Firma retten kann und damit seine Genialität und seinen Arbeitseinsatz scheiße zu Gold machen kann, auf deutsch gesagt, das setzt er jetzt aufs Spiel. Und ich glaube, die ersten, die darunter leiden gerade sind Tesla Shareholder. Die behandelt er wie seine Ex-Frauen. Ich glaube nicht, dass Tesla gerade genug Aufmerksamkeit noch bekommt, sondern die Aufmerksamkeit ist sehr schnell komplett zu Twitter gewechselt, weil es natürlich daher zu viel zu lösen gibt. Außerdem wurde Anfang der Woche bekannt, dass Musk bis zu 4 Milliarden US-Dollar an Tesla Shares wieder liquidiert hat. Und das natürlich nicht vorher angekündigt hat, sondern das ist jetzt aus Findings bekannt geworden, nachdem er ja mehrmals gesagt hat, vorher, he's done selling Tesla Shares und er plant nicht nochmal Tesla Shares zu verkaufen, hat es jetzt offensichtlich doch gemacht. Wahrscheinlich, weil die Cashflow Situation bei Tesla so schlecht aussieht oder vielleicht, weil Investoren sich doch nicht beteiligt haben an der Runde oder weil er einfach geglaubt hat, dass es eine gute Möglichkeit ist, seine Shares zu liquidieren.
Und könnte er ähnlich, wie er es mit Solar City gemacht hat, Tesla einfach Twitter kaufen lassen?
Das könnte... ja, Solar City war ja die Firma von seinem Bruder, die er so gerettet hat. Das ist natürlich eine Option. Also das wäre aus Compliance-Sicht, würde ich wieder sagen, höchst kritisch, dass du mit Mitteln deiner Shareholder, aber auch da gibt es ja keine effektive Governance bei Twitter. Also sein Board ist letztlich ein Puppentheater und er kann mehr oder weniger schalten und walten, wie er will und ich könnte mir vorstellen, dass das durchgeht, aber ich glaube nicht, dass er den Preis, also dass er da nochmal mehr als 30 Milliarden für zahlen kann. Also die Convertible Notes aus diesem Deal, aus dem letzten Deal handeln so, als wäre Twitter eher zwischen 8 und 12 Milliarden wert oder dass der Markt zumindest glaubt, die wären so viel wert. Von daher würde ich eher vermuten, dass er zumindest sein Geld dann nicht wieder sieht, selbst wenn er es mit Tesla retten würde. Und es sieht ja auch eher so aus, als wenn sie es in so eine Art X.com Super App verwandeln wollen. Interessanterweise gibt hier Zizi von Binance, der 500 Millionen in den Twitter Deal investiert hat und reichlich Tipps gibt, wie man Twitter monetarisieren könnte mit Micropayments und so weiter, die man natürlich über Krypto und seine Börse abwickeln könnte oder deren Infrastruktur. Der könnte quasi helfen da irgendwie eine Super App draus zu bauen und ist mit Ratschlägen immer bei der Sache.
Wenn wir schon über Krypto reden und Geld, das man nicht mehr wieder bekommt, also meine paar Coins bei FTX scheine ich nicht mehr wieder zu bekommen, oder?
Also wenn du sie jetzt noch nicht raus hast, dann wird es schwer glaube ich. Wie sieht es da aus?
Ne, ist noch nichts angekommen. Es steht noch beides auf Requested seit Dienstag.
Dann würde ich mich im Kopf schon mal davon verabschieden. Also sagt dir NGMI was?
Keine Ahnung.
Not gonna make it. Das ist ja auch so ein Krypto Term und ich glaube FTX will not make it. Also der Chef, wer den Hintergrund braucht, den haben wir Anfangs oder Mitte der letzten Folge schon gemacht. Das ist irgendwer, wem der Anschluss da fehlt, der müsste das vielleicht nochmal nachhören. Prinzipiell geht es darum, dass die zweitgrößte Kryptobörse der Welt, FTX, kollabiert und ein Rettungsversuch oder Rettungsverhandlung mit der größten Börse, nämlich Binance, die vermutlich erheblich beigetragen hat zu dem Absturz, gescheitert ist. Jetzt versucht FTX, also Bank Manfred, der Gründer, noch Geld zu raisen in so einer Art Emergency Funding. Das würde natürlich zu furchtbaren Konditionen sein. Dazu muss man aber sagen, dass die Lücke, die er füllen muss, rund 10 Milliarden Dollar groß ist. Und wer da halbwegs bei Trost ist, würde dem Typen jetzt 10 Milliarden geben. Also selbst wenn Sam Bank Manfred jetzt sofort zurücktreten würde, selbst dann würde niemand 10 Milliarden echtes Geld in diese Plattform, glaube ich.
Aber wieso nicht? Ich meine, er war doch ein Visionär, jeder hat den geliebt.
Ja, er war vor allen Dingen ein Hasardeur, würde ich sagen. Das erkennt man nur leider immer relativ spät. Ich glaube, man hätte es früher erkennen können. Angeblich spricht er noch mit Kraken. Das ist die vierte oder fünfte Sekunde. Ich gucke mal kurz auf CoinMarketCap. Ich glaube, Coinbase ist noch größer und dann kommt schon Kraken. Nein, Kraken ist die dritte Größe. Weil FTX jetzt nicht mehr in der Top 10 ist, ist es tatsächlich so, dass Binance jetzt die erste ist, Coinbase die zweite und Kraken die dritte. Also normalerweise wäre Kraken die vierte gewesen, wie ich gesagt habe. Jetzt ist es die dritte. Und die gelten als relativ liquide und scheinbar muss man immer sagen, es kann sich ja immer innerhalb von 24 Stunden ändern, wie wir gelernt haben. Aber scheinbar einigermaßen transparent und solide aufgestellt und konservativ vor allen Dingen. Also die scheinen noch nicht betroffen zu sein. Im Gegensatz zu BlockFi zum Beispiel, das ist ein Crypto-Landing-Marketplace, glaube ich. Die haben gestern nämlich geschrieben, das Alameda ist ein Investmentfonds von Sam Bankman-Fried. Erklären wir gleich mal. Also sie schieben es jetzt auf die Unsicherheit im Markt, dass sie auch ihre Kundenabhebung begrenzt haben. Was eigentlich ja das klare Zeichen ist, übertrieben, aber ein relativ guter Indikator ist, dass man hier auch schlechte News in den nächsten Tagen oder Stunden hören könnte von BlockFi. Also es gibt natürlich einen riesen Domino-Effekt, der sich durch die Industrie zählt. Wie gesagt, Sam Bankman-Fried versucht eine Notrunde zu raisen, um die Kunden zu retten. Er sagt immer, die Kunden sind seine Number One Priorität, was wirklich zynisch und dreist ist, wenn man weiß, was er in den letzten Monaten getrieben hat. Noch vorzugeben, dass die Kunden die Top-Prio werden. Ich glaube, er wird sich eher bald in einem Flieger auf die Philippinen befinden, wenn nicht jetzt schon. Weil da die Handschellen klicken sollten und müssen. Also ohne jetzt vorzuverurteilen, aber das scheint mir anhand der bekannten Fakten relativ sicher und die SEC ermittelt da ja auch schon. Er hat unter anderem auch vielleicht als Indiz dafür, dass er ein gewisses Schuldbewusstsein hat und auch versucht, die Faktenlage nicht weiter zu verschlechtern. Er hat ja ursprünglich am 7. November noch getwittert, FTX has enough to cover all client holdings, we don't invest client assets, we have been processing all withdrawals and will continue to be und bla bla bla. All das ist im Nachhinein eine Lüge. Also A, du merkst ja gerade, sie prozessieren deinen Withdrawal, das ist insofern richtig.
Ne, tun sie nicht, das steht immer noch auf Requested.
Ja, aber das ist jetzt so ein bisschen Schrödingers Katze. Dadurch ist es noch nicht tot, aber du kriegst es auch nicht zurück. Aber ich würde jetzt sagen, es ist fair zu sagen, dass es noch im Status des Prozessierens ist. Das heißt ja noch nicht, dass der Prozess abgeschlossen ist. Nein, also natürlich ist es Quatsch, also du hast schon recht. Und das andere, was er gesagt hat, ist, we don't invest client assets. Und das ist eben, was hier eigentlich passiert ist, was jetzt immer klarer wird. Also das Balance Sheet, die Bilanz und so eine Firma funktioniert nicht so viel anders wie eine Bank am Ende. Das heißt, da waren 16 Milliarden an Guthaben und Verbindlichkeiten auf dem Balance Sheet, also der Bilanz. Und von diesen 16 Milliarden soll Sam Bankman-Fried bis zu 10 Milliarden, und das sind halt Kundengelder auf der Bilanz, in seine andere Firma, nämlich Alameda Research, die Geld in alle möglichen Risky Assets, vor allen Dingen Kryptowährungen anlegt und das sicherlich auch gehebelt, verschoben haben. Das ist einfach erklärt so, als wenn der Chef deiner Kreissparkasse sich die Kundeneinlagen auf sein CFD-Konto überweist und die Kundengelder dann gehebelt in Palantir und Beyond Meat investiert. Das hat er quasi mit dem Großteil der Kundengelder, also mit 10 Milliarden, bei einer Bilanzsumme von 16 Milliarden, also das sind bisher, vielleicht zu früh das Fakten zu nennen, aber das ist was bisher durchsickert, gemacht. Also dass er hier so einen Unrecord gelogen hat, we don't invest client assets even in treasuries, das ist höchstwahrscheinlich eine falsche Aussage, deswegen wurde dieser Tweet von ihm selbst auch gelöscht und das würde ich dann als schuldeingeständnis schon einordnen. Er sagt weiterhin, dass explizit FTX US, also die US, also es gibt eine internationale Version von FTX, wo man in den meisten Ländern Zugang zu hat, dann gibt es noch in bestimmten Regulierungsräumen, also in Japan, Australien, der EU und so spezielle Plattformen. Die US sagt er ist explizit nicht davon betroffen, da gibt es jetzt aber auch Quellen, die behaupten, dass FTX US, also die US, wo er bisher sagte die ist safe, 200 bis 400 Millionen an BlockFi, das ist die Firma die ich eben genannt habe, die gesagt hat wir können jetzt erstmal keine Gelder auszahlen, verborgt hat und es jetzt eine Lücke in deren Balance Sheet geht und BlockFi eine 400 Millionen Kreditlinie hat. Die eventuell auch kollabieren könnte und ja, also es wird dem Anschein nach auch FTX US betreffen, also er versucht irgendwie der Wahrheit vorweg zu laufen, kriegt das aber nicht gut hin, weil die Ereignisse ihn dann immer schnell, sehr schnell überholen und das andere was vielleicht noch erwähnenswert ist, dass ich die Information hat das reported, dass also Sequoia war ja einer der Investoren, die haben jetzt an ihre Investoren geschrieben unter anderem, dass sie natürlich ihr Geschäft ist in riskante Firmen zu investieren, so dass es wie man hohe Renditen macht, das ist ja auch alles richtig, weisen aber auch hin, dass sie wie immer da eine sehr gute Due Diligence gemacht haben, das kann ich mir auch nicht vorstellen, dass das 100% war, weil jetzt nach und nach so rauskommt, wir packen auch mal den Org Chart, also das Firmengeflecht, was um FTX und Simon Bankman Freed gebaut wurde, in die Show nutzt. Da ist würde ich jetzt mal grob schätzen, befinden sich so 50 bis 60 verschiedene Firmen drauf, also jemand hat auf Twitter gemeint, das sieht wirklich aus wie Decentralized Finance, wenn du siehst wie viele verschiedene Holdings in den verschiedensten, also üblicherweise in Antigua, Bahamas, Singapur, Gibraltar, Türkei, Nigeria, Seychellen, überall die Länder, wo man gern sein Geld verwalten möchte. Also es gibt ein riesiges Firmenkonstrukt, was da aufgebaut wurde, das packen wir in die Show nutzt, dass Sequoia das nicht irgendwie komisch fände und gleichzeitig die Leute, die diese Firmen leiten, unter anderem die CEO von Alameda Research, also seine Anlagefirma, leben anscheinend in einer Art Kommune irgendwo auf den Bahamas und sollen in der Vergangenheit fast ausnahmslos irgendeine Art von romantische, also im besten Fall romantische Beziehungen zueinander gepflegt haben, unter anderem soll die CEO von Alameda sozusagen eine frühere Partnerin oder Gespielerin von ihm gewesen sein. Also wenn du überlegst aus was für Gründen teilweise in Europa Runden platzen, ist es sich schwer vorzustellen, dass hier irgendjemand vernünftige Due Diligence gemacht hat. Und um das weiter zu komplizieren, ist es außerdem rausgekommen, dass Sam Bankman-Fried selber wiederum mehr als 500 Millionen seines Geldes unter anderem in die Fonds von Paradigm, Sequoia und Altimeter und andere investiert haben soll. Also Altimeter ist ein Grossfund von, oder ein Crossover-Fund von Brett Gerstner, Sequoia sollte inzwischen bekannt sein, einer der renommiertesten US-Fonds und Paradigm auch so ein Fintech-Krypto-spezialisierter Fonds, glaube ich. Paradigm hat da 20 Millionen investiert, in Sequoia allein 200 Millionen. Und das ist interessanterweise fast mehr als Sequoia in FTX investiert hat. Also Sequoia hat über die zwei Runden 214 Millionen in FTX investiert und Sam Bankman-Fried wiederum hat 100 Millionen in Sequoia Continuation Fund oder wie heißt der? Eternity? Dieser neue Fonds, den sie auf Dauer laufen lassen und dann in den großen Wealth Fund von Sequoia auch nochmal 100 Millionen. Das ist jetzt nicht ganz untypisch, dass VCs ihre Gründer auch als LP gerne willkommen heißen, dass man nach so kurzer Zeit aber eine halbe Milliarde schon bei VCs verteilt hat, die dann auch die nächsten Runden machen, ist schon ein bisschen auffällig. Also es kommen quasi jede Stunde neue News und Abstrusitäten. Es ist spannend, dass wir das verfolgen. Es wird definitiv eine gute Doku daraus werden, glaube ich. Die Frage ist nur, ob Jack Black oder wie heißt der andere? Noah? Sekunde. Ah ja, Jonah Hill. Sorry, Jonah Hill. Genau, du hast vollkommen recht. Der wäre wirklich die perfekte Besetzung für Sam Bankman-Fried wahrscheinlich. Das könnte auch lustig werden. Lustig ist natürlich nicht für die ganzen Leute, die da ihr Geld gehabt haben. Und das ist jetzt, das ist eigentlich die spannende Frage. Da gibt es viele verschiedene Meinungen zu. Ich glaube, dass ZZ, der CEO und Gründer von Binance, dass der FTX jetzt den Todesstoß versetzt hat, weil er sozusagen die, also FTX war ein großer, hat wahrscheinlich neunstellige Summen in die US-Politik gespendet. Und um die Regulierung zu beeinflussen. Und davon hat sich Binance und ZZ auf den Fuß getreten gefühlt. Ihnen dafür jetzt so die Klippe runterzustoßen und verbluten zu lassen, ist einerseits verständlich und natürlich ist Binance jetzt mit Abstand die größte Kryptobörse. Also Binance hat ungefähr, handelt heute ein Volumen von, das ist jetzt vielleicht ein schlechter Tag, um das zu betrachten. Aber das Volumen, was die im Schnitt so handeln, ist ungefähr Faktor 10 mal größer als die nächstgrößere Börse, was im Moment Coinbase ist. Also sie haben sich den größten Konkurrenten wahrscheinlich damit vom Leib geschaffen. Andererseits ist der negative Impact auf das gesamte Krypto-Ökosystem natürlich so schlecht, dass man so einen sogenannten Bärendienst der gesamten Industrie und sich selbst eben auch erwiesen hat. Das sind ja alle Währungen unter Wasser. Viele andere, vielleicht sogar gute Projekte werden jetzt in Mitleidenschaft gezogen. Und für die Akzeptanz und Konfidenz der Konsumenten in Krypto ist es natürlich ein weiteres Riesenproblem. Also du hast definitiv Marktteilnehmer auf Dauer verloren dadurch. Und der nächste Krypto-Boom kommt wahrscheinlich jetzt nicht früher, sondern eher später. Falls es den geben wird, kann man gut vorstellen, dass es einen gibt. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass das demnächst wieder sehr stark steigt, ist natürlich eher kleinheit und durch. Und ich glaube die meisten Player im Ökosystem wären sehr froh, wenn das jetzt eher nicht passiert wird. Selbst wenn sie Konkurrenten von FTX waren und selber eine Börse oder Krypto-Projekte hatten. Also ich glaube, das ist sicherlich ein weiterer, nicht der letzte Nagel im Sarg von Krypto, aber ein weiterer. Sicherlich nicht gut für das gesamte Ökosystem.
Ja und wir haben jetzt irgendwie aus China das größte Social Network, die größte Krypto-Börse und bald wahrscheinlich auch den größten E-Commerce Player. Das ergibt ja auch nochmal mehr Abhängigkeit, als wir uns das vor fünf oder vor zehn Jahren gedacht hatten.
Ja das ist die Frage, was wird jetzt die US-Regulierungsbehörde machen? Also ich kann mir gut vorstellen, dass man versucht, Binance, also auch Binance hat so wie FTX einen eigenen US-Ableger. Ich kann mir gut vorstellen, dass man versucht, die Regulierung so zu machen, dass sie hauptsächlich US-Firmen bevorzugen wird und man sie irgendwie kontrollieren kann. Das passt natürlich alles nicht zu dem Gedanken von trustless, decentralized Finance, aber dazu passen diese Börsen ja eh nicht. Also wenn du siehst, wie viel Marktanteil quasi Binance hat, dann siehst du ja, dass es schon lange kein echter dezentralisierter Marktplatz ist. Natürlich versuchen viele Plattformen das zu verfolgen als Prinzip und Ideologie, aber in der Realität sieht das ja ganz anders aus, wie du gerade an deiner eigenen Erfahrung merkst. Schwer abzuschätzen. Und für wen willst du jetzt regulieren? Also theoretisch machst du dann jetzt eine Regulierung für Coinbase alleine, wenn mehr oder weniger diese noch die letzten stehen. Die haben heute übrigens eine weitere Entlassungsrunde angekündigt. Also auch die Aktien von Coinbase werden natürlich auch in Mitleidenschaft getragen und so wie auch Robinhood, an der FTX wiederum beteiligt war. Ich glaube ein bisschen erholt sich Coinbase, weil gestern, da können wir auch gleich nochmal, gestern ist es zehn Prozent hoch. In der letzten Woche ist aber immer noch 16 Prozent unter Wasser. Gestern war natürlich ein wahnsinniger Tag an der Technologienbörse. Ich glaube die Nestec hat sechs oder sieben Prozent im Plus geschlossen.
Ich war gestern Mittag mit so einem hart arbeitenden jungen Mann essen in Patagonia Gucci und er meinte nur, ihm kotzt die Rezession jetzt langsam an und langsam könnte es doch mal wieder drehen. Und irgendwie seitdem, also es war Donnerstag, seitdem ist auf einmal alles grün. Alles wegen Inflation oder warum?
Also dieses Übersichtsboard, wo man sehr übersichtlich sehen kann, wie der S&P 500, wie die einzelnen Aktien da performen, war so hellgrün, dass man am Monitor eine Sonnenbrille tragen musste. Amazon hat an einem Tag zehn Prozent gewonnen, viele große Grafis sechs Prozent. Unprofitable Tech hat fast sicher zwischen 15 und 25 Prozent an einem Tag gewonnen, darunter auch absolute Rotzfirmen wie Biondmeat, C3i, UiPath, Plugpower, Oatly, also die schlechtesten, wirklich unmöglich noch fortführbaren, also doch Palantir kann man vielleicht fortführen, aber viele davon haben eigentlich kein Going Concern und Pfad in die Zukunft und selbst die haben gewonnen.
Also dein Short Portfolio ist tot?
Nee, tot noch nicht, aber es ist tief ins Rote gedreht. Es wurde jetzt nicht irgendwie ein March & Call ausgelöst oder so. Ich hatte bis gestern noch einen sehr erfolgreichen, ich wollte mich eigentlich freuen, ich hatte ja letztes mal gesagt, dass ich Anfang der Woche angefangen habe gegen Öl zu wetten, das ging ganz gut von fast 95 auf 86 runter und Öl ist ja relativ hoch, also da hebelt man deutlich mehr als fünffach. Das war ganz spannend und hat mich über die Trauer, dass ich bei Upstart nicht Short geblieben bin, hinweggetröstet, aber auch Öl geht jetzt hoch, weil man glaubt, dass die Konjunktur sich verwässern könnte. Also der Grund ist einfach gesagt, dass der Inflation Print, also die aktuellen Inflation Zahlen in den USA mit 7,7% besser, also weniger Inflation als erwartet rausgekommen ist. Daraus schließt der Markt natürlich, jetzt wird die Notenbank vielleicht nicht weiter die Zinsen erhöhen müssen, weil sie schon so effektiv die Inflation eingeschränkt hat. Die Stimmen aus der Bank sagen eher, wir werden unsere Strategie jetzt nicht von heute auf morgen ändern, aber natürlich ist die Inflation die Hauptberechtigung und der Hauptvorwand, um die Zinsen weiter zu erhöhen und weil Staaten diese Zinsen auch zahlen müssen, haben Staaten eigentlich kein großes Interesse die Zinsen zu weit zu erhöhen, weil die Schuldenlast der Staaten sich erhöht. Und jetzt hofft man halt, dass die Zinsschraube etwas weniger angedreht wird und dann könnte sich eben das Umfeld für Tech-Aktien schnell wieder zumindest relativ verbessern. Die Euphorie, die jetzt gestern ausgebrochen ist, ich glaube die ist unberechtigt, das könnte eher so ein Dead Cat Bounce sein, also dass man im Bärenmarkt gibt es immer mal wieder Tage, wo Leute glauben, jetzt ist der Zeitpunkt einzusteigen, dann gibt es gewisse technische Reaktionen, also gerade bei diesen Aktien, die über 20% hoch sind, da ist es natürlich dann auch so, dass Short-Seller kalt erwischt werden, dass Margin Calls kommen, dass Positionen gecovert, also geschlossen werden müssen und einen Short kann man nur schließen, indem man die Aktie kauft. Das treibt die Kurse weiter und bei anderen Short-Sellern laufen dann eventuell Margin Calls oder eher Stop-Loss Limits rein und müssen covern, also noch mehr Aktien kaufen. Und das treibt die Kurse dann durchaus sehr stark, also der stärkste Kursanstieg war zum Beispiel gestern bei Digital Turbine, die so App-Marketing machen, die sind innerhalb des Tages mal 70% im Plus geworden und haben glaube ich plus 61% geschlossen. Also wir schauen gleich mal auf die Zahlen noch mal kurz rauf, aber die haben schon positiv überrascht und waren nicht so schlecht wie geglaubt, aber dass man da 60% ins Plus gehen muss bei der Aktie, das ist sicherlich eine Überreaktion. Und für mich sagt das wieder nur, also selbst der DAX war gestern 4% im Plus nach der Rally, für mich sagt das eher, dass es nochmal 20-30% drunter gehen wird, wenn einigermaßen ohne Grund, das war der beste Tag seit zwei Jahren, glaube ich vom Ausmaß. Ich glaube es hat zwei Trillionen an neuer Marktbewertung geschaffen über Nacht mehr oder weniger.
Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Keine spezifischen Kauf- und Anlageempfehlungen. Keine Anlageberatung, keine Rechtsberatung, keine Steuerberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Verantwortung für solche Trades liegt bei euch. KIP und Philipp haften nicht vor eure Verluste. Philipp und Philipp und Philipp können ihr Risiko- Position der HörerInnen nicht einschätzen. Ihr entscheidet selber, was ihr kauft und tragt dafür auch die Verantwortung. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.eu slash disclaimer nachlesen.
Ich freue mich natürlich einerseits für alle Leute, die jetzt mal wieder grüne Zahlen sehen und natürlich habe auch ich irgendwie sechsstellig so Papiergewinne gemacht gestern. Für die Gesamtgesundheit und Rationalität der Märkte ist es glaube ich nicht gut gewesen gestern. Und ich hoffe, dass heute jetzt noch eine deutliche Korrektur kommt oder gehe auf jeden Fall davon aus. Ich kann mich irren, also woher soll ich es wissen, aber dass das jetzt der Wendepunkt war, halte ich für sehr sehr unpartei- Das ist nicht der Tiefpunkt. Also wir haben gestern, bevor dieser Rally kam, nicht den Tiefpunkt des Jahres 2022 gesehen. Da würde ich mich mal festlegen. Ist natürlich ein bisschen aus dem Fenster gelehnt.
Du hast an dem Tag nur sechsstellig gewonnen? Nein, keinerwitz. Und inspiriert von dem Event, den wir gestern hatten oder auf dem du auf der Bühne warst, da wurdest du gefragt, was Startups jetzt machen sollten. Also eher auf Kosten schauen oder mehr riskieren. Auf Angriff gehen oder eher Abwehr. Magst du nochmal zusammenfassen, was so deine Sicht der Dinge sind? Also wenn du jetzt die nächsten Monate ein Startup operieren würdest.
Ja, also da gibt es natürlich die ganzen Plattitüden und Allgemeinplätze, die ich jetzt nicht nochmal wiederholen will. Ich glaube schon, also wenn man ein großer Brandadvertiser ist oder so, dann hat man vielleicht ein bisschen mehr Wahlfreiheit da. Aber ich glaube gerade für Startups sind halt per Default tot. Das heißt, sie sind unprofitabel und können nicht weitermachen, es sei denn, sie wachsen oder bekommen neues Geld. Wachsen ist dieses Jahr unheimlich schwer, gegen die starken Vorjahresergebnisse und überhaupt, weil alle anderen Firmen stark mit Konsum oder mit Investitionen zurückhalten. Neues Geld zu bekommen ist auch relativ schwer, gerade vor allen Dingen, wenn man nicht seine Bewertung aufgeben möchte dafür oder ganz schlechte Konditionen akzeptieren will. Das heißt, das ist ja keine ganz freiwillige Entscheidung, ob man jetzt auf Attacke setzt oder ob man auf Kosten schaut und diefern. Das ist einfach ein Erfordernis der Zeit und wenn man nochmal irgendwann Geld haben will, dann erwartet vor allen Dingen der Kapitalmarkt oder die Investoren, dass man Kosten diszipliniert. Also wir reden ja auch bei jeder Aktie, die wir uns anschauen, wo inzwischen schauen wir fast mehr auf das Verhältnis zwischen Kostenwachstum und Umsatzwachstum als auf das Umsatzwachstum selbst. Das ist ja auch richtig so in solchen Zeiten. Wer Zugang zu gutem Geld hat, natürlich ist das toll, wenn man so eine Situation ausnutzen kann, vielleicht sogar den Markt konsolidieren, also Konkurrenten günstig aufkaufen oder den Fakt nutzen, dass dadurch, dass andere Advertiser aus dem Markt rausgehen, zum Beispiel die Quick-Commerce-Anbieter und dass dadurch Werbeplätze auch wieder günstiger werden, wenn man das nutzen kann und die Mittel dazu hat, gibt es überhaupt keinen Grund verzweifelt zu sein. Also wenn intern die Metriken gut aussehen, sollte man das definitiv nutzen, aber das ist glaube ich insbesondere bei Startups nicht die Realität, in der die allermeisten Startups leben. Es gibt immer Ausnahmen natürlich. Also ich glaube das Kostenbewusstsein ist vom Markt definitiv höher geschätzt als die Fähigkeit jetzt große Angriffe zu fahren. Und wenn ich irgendwas, was Konsumenten, die to see lastig ist, konsumerlastig, dann wäre mein bester Tipp, den ich gestern auch gesagt habe, dass ich versuchen würde Umsatz fortzuziehen. Also ich würde einen Black Friday Sneak Peek eine Woche vorher machen, das gibt es ja teilweise schon als Kampagnen oft, sodass drei Tage vorher schon mal Deals gemacht werden können und so. Ich würde das Weihnachtsgeschäft so stark wie möglich versuchen fortzuverlagern, weil meine Angst ist, dass a, das Consumer Sentiment zum Ende des Jahres, wenn die ersten Energierechnungen reinkommen, wenn sich vielleicht die gesamtwirtschaftliche Lage weiter verschlechtert, dass das Konsumentenvertrauen sich dadurch weiter verschlechtert und damit die Conversion Rate und dass auch Budgets einfach zunehmend alle sind. Das heißt es geht ja darum, was Leute überhaupt ausgeben können. Vielleicht haben manche das Glück noch einen Bonus oder ein 13. Jahresgehalt zu bekommen. Das hilft sicherlich, aber ich glaube bei den Leuten, wo es schon immer knapp ist, die werden halt sehr früh im Dezember vielleicht schon gar kein Geld mehr haben. Und ich glaube der Kampf könnte sein, einfach die Konsumentenbudgets so früh wie möglich einzusammeln, bevor sie depleted sind, also ausgeschöpft sind. Das hielte ich für eine gute Strategie. Also man kann das, wir konnten das bei einem großen E-Commerce Projekt, wo ich mal gearbeitet habe, sehr gut sehen, dass wenn die Arbeitslosenhilfe, an dem Tag, wo die Arbeitslosenhilfe überwiesen wird, ist die Conversion deutlich höher als drei Wochen später gegen Ende des Monats. Und ich glaube jetzt wird es so sein, dass die Conversion vor Black Friday, vor Weihnachten im Moment relativ gut ist, aber relativ gesehen, also natürlich hast du vor Weihnachten dann nochmal richtig gute Conversions, aber relativ gesehen glaube ich hast du im Moment einen größeren Conversion Vorteil. Es wird glaube ich zunehmend schwerer gegen Ende noch zu konvertieren und der Hintergrund, also warum wir darüber reden, ist ja, du hast ja, also viele E-Commerce Player haben ja volle Inventories und die müssen abverkaufen. Es ist keine Möglichkeit zu sagen, verkaufen wir es dann später. Es wird außerdem wahrscheinlich deflationäre Erwartungen geben bei den Konsumenten, das heißt sie werden lernen, es wird alles noch immer billiger, billiger, billiger und dann kauft vielleicht gar keiner mehr oder man wartet, man kennt das aus Verbrauchermagazinen, dass die sagen, nicht noch eine Woche vor Weihnachten kaufen, da ist alles teurer, das stimmt auch so nach Idealodaten zumindest. Sondern die besten Deals kann man eigentlich Anfang Januar machen, wenn die Gutscheine alle weg sind, also wenn der Weihnachtsumsatz weg ist und die Gutscheine ausgegeben. Mitte Januar ist glaube ich der niedrigste Preispunkt im Jahr, wo man die besten Deals machen kann, weil da müssen die Lager abverkauft werden. Und wenn jetzt zu viele Konsumenten darauf spekulieren, dann bleiben die Lagerhäuser und Inventare über den Dezember sehr sehr voll und deswegen würde ich eher versuchen so früh wie möglich abzuverkaufen, auch auf Kosten von Rohmargen und Marketingausgaben, sofern es nicht völlig absurd ist, also im E-Commerce Bereich zumindest. Und ansonsten kostenmäßig, das haben wir auch genug gesagt, also ich glaube es ist eine gute Zeit, um sich zu hinterfragen, ob man jeden Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen, die man in den letzten zwei Jahren geheiert hat, auch wirklich noch braucht. Irgendwo muss man sparen und es ist unwahrscheinlich, dass man in der Zeit, wo Geld so billig war und das Wachstum so hoch war, dass man da nicht overheiert hat. Ich kenne ganz wenige Firmen, wo Leute sehr konservativ geblieben sind und nicht dem Drang nachgegeben haben, im hoffnungslosen Optimismus viel zu viele Leute zu heiern. Deswegen muss sich schon jeder fragen, ob ihn oder sie das nicht auch betrifft.
Also Marketing und Personal auf jeden Fall sparen oder hinterfragen nochmal.
Personal ja, Marketing wäre ich vorsichtig. Bei Marketing, also gerade im E-Commerce, musst du einen Zielkonflikt lösen zwischen, du willst deine Logistik auslagern, wir sehen ja das bei Zalando, About You, aber auch Amazon, dass sie alle ihre Logistik sehr stark aufgebaut haben, jetzt unter den hohen Fixkosten leiden, weil die Logistik nicht gut genug ausgelastet ist. Also eigentlich musst du drei Variablen zugleich optimieren, was per se unheimlich schwierig ist, nämlich einerseits das Einkauf und Inventar, also den Lagerbestand in Betracht fassen, den musst du halt abbauen. Der wird nicht nur teuer, weil er immer unverkäuflicher wird, also die Mode vom letzten Jahr wird einfach zunehmend unverkäuflicher. Das ist ein Problem, aber auch einfach die Handlingkosten, dass das Lager so voll ist, werden immer größer. Das heißt, das musst du optimieren, gleichzeitig musst du deine Gross Margin optimieren, also du willst natürlich irgendwo noch 50% Marge rausholen, aber das geht halt einfach nicht, wenn du die Läger voll hast und Konsumentenklima schlecht ist. Du musst deine Logistik auslasten, wie gesagt, und dann musst du natürlich schauen, ob das Marketing eben noch eine Sensitivität hat, also ob ich mit 1 Euro mehr Ausgaben auch wirklich noch irgendwie x Euro mehr Umsatz bekomme oder wie viel schlechter ist dieser Wert als der Wert, den ich sonst beobachte. Der ROI oder der Return on Adspend, das ist natürlich schwer, ein System mit so vielen Variablen zu optimieren, aber es könnte eventuell sinnvoll sein, ineffizienteres Marketing zu machen, wenn ich dadurch die Kostenstruktur in der Logistik verbessern kann und die quasi immer teuer werdenden Shelfhacker, die, wie sagt man das auf Deutsch, Ladenhüter im Lager, dass ich die irgendwann mal los abverkaufen kann. Weil sonst wird das nächstes Jahr alles als Kilo Ware verkauft im Zentner oder so, was da rumliegt. Von daher ist es nicht ganz so einfach. Also jetzt zu sagen, beim Marketing sparen muss nicht zwangsläufig richtig sein, das muss man mit anderen KPIs ausbalancieren und natürlich schauen, wenn man sparen sollte, ist, wenn man merkt, dass zusätzliches Spending einfach überhaupt keinen Umsatz mehr generiert. Und das wird glaube ich gegen Ende des Jahres eher mehr der Fall sein, als es jetzt gerade der Fall ist, deswegen erhielt ich es für schlau, Aktionen vorzuziehen, eher bevor alle Leute um die Weihnachtsbudgets und Black Friday Budgets konkurrieren. Ich glaube nächste Woche ist schon Black Friday oder? Ja, whatever.
Startups, die jetzt eine Runde raisen müssen, haben ja eine unheimlich schwere Zeit, aber wäre jetzt nicht die beste Zeit, um ein Startup von null anzufangen? Also ist jetzt nicht die Zeit zu gründen, es sind auf einmal Leute auf dem Markt, man kann eine Firma jetzt mit einer ganz anderen Kultur gründen, irgendwie wesentlich mehr auf Kosten schauen und könnte man jetzt nicht fast ein Modell, das vielleicht in den letzten Monaten noch ein Unicorn war, jetzt die Bewertung halbiert wird, schlicht kopieren und besser machen oder direkt auf Unit Economics oder so aufbauen und kopieren und in den kommenden Monaten überholen?
Also ich glaube es ist immer die richtige Zeit zu gründen, ich glaube es gibt keinen Grund gründen zu time, vor einem Jahr hattest du den Vorteil, dass du mit Geld zugeschissen wurdest, das hilft schon beim Gründen, das baut nichts, man ist die bessere Firma, aber das hilft natürlich auch zumindest das erste Jahr zu überstehen. Also natürlich hast du jetzt ein bisschen einfacheren Zugang zu Talent, das Talent ist glaube ich nicht signifikant günstiger als vorher, aber du kannst immerhin überhaupt Leute heiern, weil so viele Leute auch entlassen werden, andererseits vor einem Jahr hattest du halt vielleicht schlechteren Zugang zu Talent, dafür hattest du aber viel mehr Geld, um Gehälter zu bezahlen, also alles hat Vor- und Nachteile und das gleicht sich so ein bisschen aus. Ich glaube der einzige Unterschied ist, dass in den schweren Zeiten Firmen von Anfang an nachhaltiger aufgesetzt wurden, also dass man mehr auf Rohmargen von Anfang an schaut, ob das Modell eine gewisse Revenue Expansion enthält, ob das langfristig überhaupt nachhaltig ist. Alle guten ökonomischen Entscheidungen werden immer in Knappheit getroffen und ich glaube wozu eine Zeit mit so viel Geld oder billigem Geld wie die letzten zwei Jahre definitiv führt, ist, dass unekonomische Entscheidungen getroffen werden, wo nicht genug Optimierungsgedanke dahinter steht, weil es an Knappheit mangelt und sozusagen die Abundance, der Überfluss an Geld sorgt dafür, dass Firmen, also sowohl das Firmen, die eigentlich schon pleite sind, zu lange noch am Leben bleiben, sogenannte Zombie-Unternehmen. Die gibt es auch, aber es werden eben auch welche gegründet, die von den Unieconomics vielleicht nicht straff genug sind oder nicht nachhaltig genug. Das ist der einzige Grund, warum ich sagen würde, in der Krise werden vielleicht bessere Unternehmen gegründet, ansonsten haben alle Phasen ihre Vor- und Nachteile, glaube ich. Und wie gesagt, wenn man eine gute Idee hat, ich würde nicht sagen, ich warte jetzt diese Phase ab und gründe dann. Oder ich hätte vor allem auch nicht gesagt, das ist mir gerade alles zu heiß, ich schmeiß das 12 Millionen Pre-Seed Termsheet jetzt weg.
Ich bin auch immer skeptisch, wenn Leute sagen, sie wollen erst noch was lernen, bevor sie was gründen. Also noch ein Studium, noch irgendwie ein, zwei Jahre Berufserfahrung, ich würde eher die Fehler vorher machen. Zur Entlassung, die Woche war ja eigentlich geprägt von Meta. Da gab es einen Brief oder ein Memo von Marc, 11.000 Mitarbeiterinnen mussten gehen. Ist das genug?
Es ist schwer zu beurteilen. Also es ist schon ein klares Zeichen, würde ich sagen. Also wahrscheinlich mehr als man, also A, es ist ja niemand geglaubt, dass Meta überhaupt entlässt und 11.000 entspricht 13 Prozent ungefähr der Belegschaft. Das soll als Zeichen wahrscheinlich eine gewisse Entschlossenheit zeigen. Andererseits, wenn man es dann mit Fakten, auf Fakten basiert, dann ist es eben aber auch nur, das sind nur die Leute, die Meta alleine im ersten und zweiten Quartal dieses Jahres eingestellt hat. Also der Headcount ist um fast 12.000, nee fast genau 11.600 Leute hat Meta im Q1 und Q2 eingestellt. Die Q3-Hires dieses Jahres und Q4-Hires des letzten Jahres, also sie sind andersherum gesagt, sie sind immer noch 20, jetzt sind sie nach der Entlassung noch 10.000 über Vorjahr. Ich glaube die bessere Entscheidung wäre gewesen, das war das, was Brett Gerstner von Ultimater in seinem offenen Brief tatsächlich vorgeschlagen hat, eher so Richtung 20.000 zu machen und die Hires des letzten Jahres quasi rückgängig zu machen. Also nicht genau die Leute, aber natürlich willst du immer wieder gute Talente hirnen, aber ich glaube irgendwo muss man, es gibt ja so diese alte Strategie von Jack Welch, dass man immer die, in Anführungsstrichen, schlechtesten 10 Prozent der Belegschaft sich regelmäßig trennen sollte. Aber ich glaube man hätte hier durchaus auch drastischer vorgehen können, auch wenn das für die betroffenen Personen natürlich immer unerfreulich und hart ist und nie eine schöne Phase im Leben, wenn du erfährst, dass du nicht mehr gebraucht wirst im Unternehmen, auch wenn das sicherlich viele talentierte Leute sind, die da eventuell betroffen sind. Ich glaube es war als Zeichen trotzdem nicht, wir haben es ja letztes Mal gesagt, also die Frage ist jetzt, wo wohnen die Leute entlassen. Also wenn die im slash Metaverse oder Reality Labs größtenteils entlassen worden wären, dann würde ich sagen, dass man versucht zu zeigen, dass man hier eine echte Kursanpassung macht. Wenn man das per Rasenmäher durch alle Abteilungen, hier zeigt das für mich nicht, dass man, dann wäre meine Vermutung immer noch, dass die Topline Ergebnisse, also die Umsatzzahlen für Q4 oder fürs Q1 vor allem Q4 wird immer gut, weil es Weihnachten ist, aber dass letztlich die Umsatzerwartungen auch ans nächste Jahr so schlecht sind, dass man eher generell die Kostenbasis anpasst, aber nicht grundsätzlich von der Strategie abweichen will. Das was Investoren ja eigentlich nervt, ist die Strategie so stark aufs Metaverse zu wetten und das Kerngeschäft dabei immer unprofitabler werden zu lassen. Von daher bin ich mir noch nicht so sicher, aber ich meine 11.000 Leute ist natürlich so oder so schon ein erheblicher Schritt.
Es gibt so ein Google Sheet, da sind so 1200, 1300 LinkedIn Profile jetzt drin und man sieht so die ganzen Jobs. Mich hat gewundert, dass wirklich viel Engineering und Produkt entlassen wird. Ich hätte eher gedacht, es sind andere Positionen. Und in dem Letter hat Marc ja auch geschrieben, sie werden auch in Zukunft jetzt noch irgendwie andere Costcutting Changes machen. Hast du da eine Idee, was als nächstes passiert? Weil der Marc wünscht sich ja einfach nur, Marc hör auf mit dem Metaverse, verkauf wieder Werbung. Wäre das nicht der einfachste Weg, wenn er einfach in drei Monaten sagt, sorry Metaverse ist wie autonomes Fahren, das dauert einfach noch viel viel länger und wir machen jetzt erstmal hier wieder Geld drucken?
Also ich könnte mir vorstellen, dass man müsste wahrscheinlich, also der zweitgrößte Kostenbereich außer den Operativen Ausgaben, wo ein großer Block immer Gehälter sind, ist CapEx, also die Ausgaben für Kapital, also Investitionen zum Beispiel in Produktionsanlagen oder Server. Da könnte man sicherlich sparen. Ich gehe davon aus, dass man eventuell eigene Chips oder eben eigene Hardware bauen lässt mit den Quest-Brillen und so weiter. Vielleicht kann man da sparen. Weiß nicht, ob das das sein könnte. Was war deine letzte Frage nochmal?
Ob er einfach sagen würde, jetzt Schluss, Metaverse vorbei, ist wie autonomes Fahren, es dauert einfach zu lange. Meine Uwe hat das ja auch gemacht, oder?
Aber das sagt er ganz klar nicht, glaube ich. Also ich glaube, dass er noch im höchsten Maße der Überzeugung ist, dass die einzige Rettung für Facebook eine eigene Hardware-Plattform sein kann. Deswegen die Frage ist, kann man das mit günstigen Mitteln erreichen? Ich glaube, das kann man, vor allem wenn man das nicht in einem großen Konzern baut, sondern als kleines Start-up. Da Facebook aber weiß oder vermutet, dass es ihnen nicht erlaubt wird, zwangsläufig, sollte da jetzt schnell ein Leader entstehen in dem Bereich, könnten sie Pech haben, dass sie ihn nicht akquirieren dürfen und dann verpassen sie diese Gelegenheit auch. Das heißt, sie müssen es selber bauen, obwohl man sich bestimmt vollkommen bewusst ist, dass die nächste Plattform in so einem riesigen Konzern zu bauen eventuell nicht die effizienteste Form ist, Innovation zu betreiben. Aber es gibt keine andere Wahl. Es gibt ja so ein altes, internes Schreiben von Mark Zuckerberg, wo er genau das beschreibt, dass er noch lange bevor App-Tracking-Transparency eingeführt wurde, dass sie sich quasi in der Hand von Google und Apple sehen und dass es Facebooks number one priority sein muss, eine eigene Plattform, die nächste Plattform selber zu bauen. Von daher glaube ich nicht, dass er da einen Schritt zurück macht, ehrlich gesagt. Das ist was die ganz kühlen Investoren würden das natürlich gerne sehen, dass man da deutlich weniger investiert, aber er sieht sich bestimmt auch in Konkurrenz mit Apple, die eben ihre eigenen Hardware-Produkte im Bereich AR, VR, Augmented Reality bauen. Und von daher ist es schon eine schwere Situation, da die Interessen abzuwägen. Aber das Gute ist, eigentlich muss er die Interessen ja nicht abwägen, weil er es relativ stark selbst bestimmen kann.
Du meintest die Tage, dass du glaubst, dass wir erst so bei 30% von der Layoff-Welle sind. Wenn wir jetzt in die nächsten 6 bis 12 Monate schauen und halt diese News, die auch jetzt diese Woche mit Facebook waren, einfach jede Woche rauskommt, gibt es irgendwelche Gewinner oder Profiteure von der Tatsache, dass jetzt so viele Leute auf dem Arbeitsmarkt sind? Oder eine andere Frage, kann man als Anleger irgendwie profitieren, dass es jetzt so Layoff-Wellen gibt?
Also wer soll davon profitieren? Umzugsunternehmen, Jobplattformen? Also man würde ja denken, für Jobplattformen wird es schwerer, wenn die Not der Arbeitgeber sinkt, aber tatsächlich kann durchaus Liquidität, also dass Leute überhaupt bereit sind, den Job zu wechseln, kann durchaus positiv sein, oder Job wechseln müssen, weil am Ende suchen wieder mehr Leute nach Jobs. Vorher war das Problem von Plattformen auch so ein bisschen, dass es unheimlich viel Nachfrage gab, aber vielleicht gar nicht so viel Angebot an Arbeitskraft mehr, weil wir so nah der effektiven Vollbeschäftigung sind.
Irgendwas wie Automatisierung, Kostensparen, ist das jetzt der Zeitpunkt, wo UiPath abgeht, weil man jetzt auf einmal merkt, ah mit irgendeiner Software, mit irgendeinem Service kann ich jetzt hier die Hälfte meiner Buchhaltung sparen?
Ja so effizienzverbessernde Software, so RPA, also UiPath, Robotic Process Automation oder auch so was wie Celones, also Analyse von Prozessen, für die könnte das weiteren Rückenwind geben. Also Sparprogramm in Verbindung mit Prozessanalyse und Unternehmensberatung natürlich, für die sollte es eventuell auch spannend sein.
Wirklich, ich habe munkeln gehört, dass die auch schon anfangen jetzt weniger zu heiern.
Also gerade wenn ich was im Arbeitsmarkt machen würde, dann wegen der langfristigen Knappheit an Arbeitskraft. Jetzt kurzfristig, also auch wenn ich da immer relativ herzlos darüber rede über die Kündigung, aber da jetzt wirtschaftlich von zu profitieren, weiß nicht. Also A glaube ich, vielleicht belehrt uns jemand was dann schlauer Trade wäre, aber mit langfristigen Investieren hat das glaube ich eh nichts zu tun. Von daher fällt mir jetzt auf Anhieb nichts ein ehrlich gesagt.
Wollten nicht 2008 eine ganze Reihe von Investmentbankern dann Cocktailbars eröffnen und so Sachen? Also kann man irgendwie den Leuten erklären was sie als nächstes machen? Follow your passion, Onlinekurs für Umschulung in ein Passionbusiness?
Also du kannst so eine Mischung zwischen, in den USA gibt es ja so diese Outplacements, wie heißt das? Das ist noch was anderes. Also du kriegst ja in deinem Severance Package, also eine Abfindung, oft so irgendwie vier Monate Gehalt, sechs Monate Krankenversicherung und irgendwie ein Budget von 20.000, um dich weiterzubilden oder Übergangshilfe oder Coaching zu lassen. So was kannst du natürlich anbieten, aber auch das ist ja total kurz, also es werden ja jetzt nicht die nächsten zehn Jahre Leute entlassen, also muss man mal sehen.
Dann lass uns in die Earnings gehen. Die Woche ab Donnerstag, meintest du schon, war auf jeden Fall grün. Also wenn wir uns jetzt die Zahlen angucken, können wir eigentlich sagen, plus 15% ist Status quo für die Woche oder sogar mehr?
Ja, also wer gestern nicht zweistellig im Plus war, war im Minus quasi, das kann man gut sagen.
Wie sieht es mit Fiverr aus?
Fiverr ist ein Marktplatz für Freelance Arbeit im Internet.
Sind die Gewinner oder Verlierer jetzt in den kommenden Monaten? Also Freelancer, auf der einen Seite spart man wahrscheinlich Freelancer als erstes, auf der anderen Seite könnte der eine oder die andere sich bei Fiverr anmelden, weil sie jetzt keinen Job mehr haben.
Also ich glaube, die Leute, die jetzt entlassen wurden, die werden alle relativ schnell einen Job finden können, wieder würde ich denken oder selber was gründen. Ich traue mich keine Voraussage zu machen, ich finde es relativ schwer prognostizierbar, das Modell von Fiverr. Ich verstehe nicht so richtig, was der Treiber da ist, ehrlich gesagt, so kann man es auch sagen. Die sind während Corona halt mal dreistellig gewachsen, ein Quartal, also haben sich verdoppelt im Q1 2021 zum Höhepunkt. Und das Wachstum ist jetzt schrittweise auf inzwischen noch 11% gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Also man wächst noch um 11%, die Rohmarge fällt langsam ein bisschen zusammen, die war mal am Höhepunkt 83%, jetzt ist es noch 81%, was immer noch eine sehr, sehr gute Rohmarge natürlich ist. Operative Ausgaben wachsen auch ungefähr im gleichen Dreh, also das haben sie einigermaßen im Griff, aber sie sind trotzdem noch unprofitabel, unter anderem, weil sich die Rohmarge eben verschlechtert hat. Und die operative Marge ist halt minus 15% und sie wachsen nur 11% und das ist halt, also Rule of Forty wäre ja dann 7% zum Beispiel, selbst wenn man mit dem Cashflow rechnet. Neben dem Cashflow wäre es sogar ein bisschen höher, 18%. Also es wäre 18% als Rule of Forty, weil sie halt, also Cashflow positiv sind sie, aber sie wachsen noch sehr langsam. Nach Gap sind sie noch deutlich negativ, minus 15%, eben Cashflow ist plus 7%. Sie erhöhen die Take Rate zunehmend, die war letztes Jahr bei 27%, ist dieses Jahr bei 30%, aber der Kundenstamm wächst gerade nicht, der Umsatz pro Kunde liegt 10% über dem Vorjahr immerhin, oder ein bisschen mehr. Die Magic Number ist aber negativ logischerweise, oder nicht logischerweise, sondern weil man, also man wächst noch 11% gegenüber dem Vorjahr, gegenüber dem Q2 und dem Q1 ist man aber geschrumpft, deswegen ist die Magic Number negativ. Also im Q4 könnten sie sogar gegenüber dem Vorjahr schrumpfen oder bei Nullwachstum sein. Also es ist jetzt unheimlich schwer herauszufinden, was ist die Langfristig Wachstumsrate von Five, aber im Moment geht das Wachstum immer weiter runter. Die letzten zwei Quartale liegen wie gesagt unter dem Vorquartal, es ist ein schrumpfendes Geschäft, ich würde da jetzt nicht ehrlich gesagt investieren. Ich glaube die haben gestern so unentschieden reagiert und das hieß im Zweifel.
Plus 17% hatte ich mir notiert.
Ja, aber ich glaube die Zahlen kamen am Mittwoch oder Sekunde? Ach doch, ging ein bisschen hoch. Ja, 17%. Na gut, da war jetzt viel vom Markt muss man sagen. Also ich habe gerade gesagt 15% war eigentlich der Markt gestern, wenn man ein unprofitables Tag war. Ich glaube es waren keine guten Ergebnisse, ehrlich gesagt. Also man muss sagen das Vorquartal war deutlich schlechter, aber da hatten sie so eine extra Aufwendung, wo sie was abgeschrieben haben. Eigentlich war es vom Cashflow wird es eher schlechter. Das Adjusted Ebitda rechnen sie sich immer schöner, aber der Cashflow verschlechtert sich zunehmend. Der ist noch positiv, aber sie hauen halt so viele eigene Aktien raus, dass das nette Ergebnis dann eben doch negativ ist. Na, ich finde es, also es ist eine schrumpfende Firma gerade, die 15, minus 15% Marge hat und ich weiß nicht woher die 15% kommen sollen, um das ins Positive zu drehen. Man wird verwässert. Ich glaube nicht daran. Also wenn man nicht irgendwie glaubt, dass so Tele-Task-Arbeit der Trend der Zukunft wird, fühle ich mich nicht genötigt, das jetzt hier gut zu finden. Und so was mir fehlt ist die Revenue Expansion, also der Umsatz pro Kunde, dass der regelmäßig über die lange Zeit steigt. Entweder demonstrieren sie es nicht gut genug in ihrer Präsentation oder es passiert nicht, was ich eher vermute. Und die Take-Rate kann man eben auch nur begrenzt. Die ist jetzt halt auf 30 hoch. Wie viel Geld willst du noch nehmen von der Arbeit? Das geht ja quasi vom Arbeitslohn der anderen Person ab. Und ich glaube bei 30% das ist ja irgendwie schon fast wie so ein Musiker oder so ein Manager, dass du 30% bekommst von der gesamten Arbeitsleistung für die Vermittlung. Das ist schon eine ganze Menge. Ich glaube zu sehr viel höher kann man das nicht machen. Von daher bin ich nicht überzeugt von Fiverr.
Ja und unsere Erfahrung war ja von denen, wir haben ja beide getestet oder ich hatte beide getestet hier für Transkripte und das ging ja eigentlich direkt über E-Mail. Also die Teilnehmer haben sofort versucht den Marktplatz auszuhebeln und einfach per E-Mail zu kommunizieren und dann eine Rechnung zu schreiben. Würdest du denn eher dann in Beyond Meat investieren? Die sind ja auch diese Woche plus 20% gegangen.
Beyond Meat, dass ich in Beyond Meat nicht investieren würde weißt du vielleicht inzwischen oder die Höheren und Höheren wissen das wahrscheinlich. Obwohl ich es natürlich gut finde wenn man mehr Fleischalternativen konsumiert. Als Konsument finde ich es eine sehr begrüßenswerte Bewegung. Ich möchte es nur ungern mit meinem Geld finanzieren. Beyond Meat hat so ein bisschen wie Oatly das gleiche Problem. Man hat Umsätze von genau 82,5 Millionen dieses Quartal. Das liegt 44% unterm Vorquartal und 22,5% unterm Vorjahr. Also man schrumpft gegenüber dem Vorjahr und erheblich gegenüber dem Vorquartal. Man muss das Einbruch der Umsätze nennen. Von 147 auf 82,5 Millionen das ist schon ein erheblicher Einbruch. Und die Rohmarge sinkt jetzt auf minus 18%. Und es ist einfach unheimlich schwer profitabel zu werden, wenn man eine negative Rohmarge hat und einen die Angestellten nicht fürs Arbeiten bezahlen wollen. Also dass sie arbeiten dürfen. Das heißt nach diesem minus 18% also Sie haben 15 Millionen Fehlbetrag bei der Rohmarge und dann kommen nochmal 75 Millionen operative Kosten dazu und zu Ende man damit minus 90 Millionen operativen Verlust bei Umsätzen von nur 82,5 Millionen. Also über minus 109% operative Marge. Man macht mehr Verlust als Umsatz. Das führt auf keinen grünen Zweig mehr. Und also dieser Umsatzeinbruch ist brutal. Man hat es immerhin geschafft das Inventar nicht weiter zu steigern im Vergleich zum Vorquartal. Also die Lage wahrscheinlich weil die Leute Sachen inzwischen abschreiben müssen. Sie haben trotzdem noch den Umsatz von drei Quartalen gerade im Lager. Das heißt sie müssten eigentlich neun Monate nichts mehr produzieren und könnten den Umsatz den sie im Moment haben allein aus Lagerbeständen bestreiten. Das ist ein viel zu hoher Wert. Ja ich weiß nicht wie viel kosten die noch. Ich würde mal gucken ob es sich lohnt die Marke zu kaufen. Ich glaube die Marke von Bier und Miet und das Rezept mögen viele aber es ist jetzt schon relativ teuer. Mehr Geld wollen Kunden dafür auch nicht ausgeben. Achso sind immerhin nur noch 850 Millionen wert. Aber das ist auch teuer für eine Marke und es gibt ja viele andere Alternativen auch.
Genau Euro ne.
Ich glaube nicht dass es übernommen wird ehrlich gesagt. Also vielleicht man könnte aus der Insolvenzmaße die Marke kaufen das ist sicherlich Sinn und dann irgendwas günstigeres darunter verkaufen und schauen ob Leute drauf reinfallen. Aber kann ich mir nicht vorstellen wie das funktioniert.
Ich könnte mir schon vorstellen dass alle großen auf die gucken und schauen wann sie kaufen könnten oder übernehmen könnten. So als Marke ist es ja schon. Die stehen ja schon für also ist ja schon das Tempo des veganen Patties.
Du kaufst eine Kombination aus Marke und Geschmack und den Geschmack kannst du halt also entweder sind die operativ sehr sehr unbegabt dass sie es nicht hinbekommen und ansonsten kannst du du kannst diesen Geschmack halt nicht günstiger herstellen anscheinend. Also wie gesagt oder sie sind einfach zu blöd in der Fertigung oder haben ihre Prozesse überhaupt nicht im Griff. Es scheint ja so dass die Kombination aus Inhaltsstoffen dadurch ergibt sich die Rob Marger also die Produktionskosten sind 15 Millionen höher als der Verkaufspreis im Moment. Das Modell kaufst du quasi und du kannst natürlich sagen in einem großen Konzern kannst du viele R&D Ausgaben die Gemeinkosten vielleicht nochmal durch Synergieeffekte so ein bisschen eindämmen. Aber ich glaube das Produkt funktioniert einfach nicht so auf wenn es beliebt ist aber noch mehr Geld wir wollen Leute dafür anscheinend bezahlen es gibt halt auch immer mehr Alternativen. Also der Markt. Man kann es auch so sagen ich glaube der Markt für alternative Lebensmittel wächst zwar schnell aber er wächst nicht so schnell wie die verschiedenen Angebote. Also du hast so viele neue Marken die entstanden sind in den letzten Jahren. Und obwohl der Markt viel Rückenwind hat verteilt sich das Marktvolumen der TAM der total addressable market glaube ich auf immer mehr Wettbewerber. Und ich glaube ganz ähnlich wie Oatly wird Beyond Meat eben so die erste Maus sein die den Speck nicht bekommen hat. Also die haben den Markt geebnet haben viel Offenheit und Bereitschaft mit Marketing Geld und guten Produkten investiert um den Markt aufzubauen. Aber den Rest ernten werden wahrscheinlich günstige Handelsmarken und so schnelle Follower die einfach mit besseren Modellen das hinbekommen.
Dann lass uns zu Home2go gehen. Die scheinen ja abgeliefert zu haben.
Home2go ist eine Ferienhaus Plattform.
In der du eine kleine Rolle hast.
Genau ich bin da Aufsichtsrat deswegen bin ich einerseits nicht als also einerseits werde ich mich nur sehr beschränkt äußern dazu und andererseits bin ich natürlich nicht als unparteiisch wahrzunehmen in dem Fall. Ich würde mal kurz vorher die Airbnb Zahlen aufmachen. Als Vergleich oder als Erinnerung suchen. Airbnb ist ja beim Umsatz um 29% gewachsen und beim Buchungsvolumen um 31%. Umsatz ist das quasi was verreist wurde diesen Monat. Das ist um 29% gewachsen. Das Buchungsvolumen ist eben was gewucht wurde. Das ist um 31% gewachsen. Airbnb ist schon hoch profitabel muss man dazu sagen. Hat eine sehr hohe operative Marge. Insbesondere Q3. Q3 ist der stärkste Quartal des Jahres. Das hatten wir auch erklärt als wir über Airbnb gesprochen haben. Das liegt an dem Markt weil Menschen eben dort verreisen. Dann wird der Umsatz realisiert von der Ferienhausindustrie. Die vergleichbaren Zahlen sind jetzt das Revenue nach IAFS. IAFS ist sozusagen der internationale Rechnungsstandard. So was wie Gap in USA ist das quasi international anerkannt. Und dieser Umsatz ist mit 60% gewachsen. Also das ist doppelt so schnell wie Airbnb. Ungefähr. Also es war am Umsatz gemessen wahrscheinlich ein sehr gutes Quartal. Und das Buchungsvolumen. Sekunde. Also Gross Booking Value. Sekunde ich schau mal in die Präsentation. Es gibt eine Präsentation auf der Investor Relations Seite von Home2go. Da kann man sich das im Zweifel nochmal anschauen. Und die Booking Revenues. Also das was man von den zukünftigen Buchungen einbehalten wird. Die sind um 53% und damit auch ungefähr doppelt so schnell wie die von Airbnb gewachsen. Also in diesem Q3 2020 scheint Home2go deutlich schneller zu wachsen. Oder reportet deutlich schnelleres Wachstum als Airbnb. Also eigentlich doppelt so schnell. Ich würde jetzt nicht auf das Adjusted Ebitda eingeben. Sondern da geben wir bei anderen Firmen auch nicht viel drauf. Deswegen vielleicht nur das Home2go angekündigt hat, dass man im nächsten Jahr 2023 profitabel sein möchte auf Adjusted Ebitda Basis. Dieses dritte Quartal war mit plus 24 Millionen jetzt auch deutlich profitabel. Das erste ist aber zum Beispiel mit minus 23 sehr unprofitabel gewesen. Das liegt einfach gesagt daran, dass die Marketing Ausgaben im ersten Quartal anfallen, wenn alle Leute buchen wollen. Und dass die Umsätze, wenn die Leute dann ihre Reise antreten und man die Umsätze verbuchen kann, im Q3 einfallen. Dadurch ist das Q3 relativ gesehen sehr profitabel und das Q1 immer sehr unprofitabel relativ gesehen. Das gilt alles quasi für die Industrie und gar nicht Home2go spezifisch. Das wird bei Airbnb ganz genau so sein. Aber wir können ja auf den operativen Gewinn gehen. Der war letztes Jahr noch minus 83 Millionen, ist jetzt plus 13 Millionen. Das wiederum ist einerseits von Saisonität natürlich getrieben. Man muss auch fairerweise sagen, letztes Jahr waren die Specausgaben, die erheblich waren im Q3 drin, ich glaube es waren fast, ich will nicht lügen, so rund, sagen wir roundabout 90 bis 100 Millionen, die Einmalausgaben waren für den Spec. Vielleicht sogar ein bisschen mehr, deswegen kann man die Werte jetzt nicht so gut vergleichen. Aber auch nach IAVS ist das operative Ergebnis jetzt deutlich im Plus gewesen. Was ich schön finde ist einerseits, dass die Onsite Revenues, also wer Home2go mal benutzt hat, weiß, dass man da entweder auf der Seite buchen kann, manchmal wird aber man auch noch zu Partnern weitergeleitet. Aber der Teil, den man direkt auf der Plattform bucht, hat sich verdoppelt dieses Jahr. Das ist Teil der Strategie quasi mehr und mehr Buchungen auf der eigenen Plattform logischerweise in der Marktplatzlogik durchzuführen. Und das dagegen exekutiert man meiner Meinung nach ganz gut, weil dieser Anteil mit 100% wächst und damit fast doppelt so schnell wie der sonstige Umsatz. Und der Anteil Subscriptions und Services, also das SaaS und ähnliches Revenue, das ist sogar mit 250% rund gewachsen von 2,4 auf 8,5 Millionen, da spielen aber auch Akquisitionen, also Zukäufe eine Rolle. Aber der Anteil wird auch größer und ist jetzt bei 8,9% des Umsatzes, kommt quasi aus Subscriptions und Services. Das ist Business, ansonsten sind noch 167 Millionen Cash da, die Cash Burn war in diesem Quartal 18 Millionen im Gesamtjahr, müssen wir mal gucken wo das landet. Genau, die Mitarbeiterzahl liegt bei 643, das ist auch durch Akquisitionen gewachsen, wer sich da wundert warum die noch relativ schnell war. Die Kosten, die lassen sich jetzt schlecht beobachten, weil das vorher eben so stark von Sondereffekten durch den IPO, durch den Speckmerger geprägt war. Aber die wachsen langsamer als die Umsätze, kann man relativ klar sagen, weil das IFS Revenue eben noch mit 60% wächst. Ich gucke nochmal schnell in die Präsi, ob ich irgendwas wichtiges vergessen habe. Die Rohmarge liegt bei 95%, das ist natürlich sehr gut, das liegt an dem relativ kapitaleffizienten Marktplatzmodell. Ein bisschen schlechter als im Vorjahr, aber im Vorjahr gab es Sondereffekte, also tatsächlich ist sie deutlich besser als das Mittel der letzten 6 Quartale, bis auf eben dieses eine Quartal, wo es Sondereffekte gab. Wie gesagt, die Guidance ist, dass man dieses Jahr beim Revenue zwischen 48 und 54%, die wurden nochmal nach oben angehoben und dieses Jahr wird das adjustierte EBITDA zwischen minus 14 und 18 liegen. Wie gesagt, man möchte 2023 dann break even sein nach adjusted EBITDA. Die Wachstumszahlen sind gut, jetzt muss man schauen, wie gut das nächste Jahr wird. Das war jetzt ein sehr starkes Jahr für die Industrie und ich habe in dem Sheet auch die Zahlen versus 2019, also wie viel größer ist das eigentlich heute als 2019. Also da sieht man, dass 2019 hat man im Q4, Q4 ist ein schlechtes Beispiel, aber wahrscheinlich so 20 Millionen Umsatz gemacht, wir sind jetzt bei 70, also es ist schon brutal gewachsen in den letzten drei Jahren im Schnitt. Da gab es halt viel Hoch und Runter durch Corona, aber das Booking Revenue liegt zum Beispiel 126% über 2019. Aber guckt euch selber an, es gibt eine Präsentation auf der Seite und im Sheet kann man das selber analysieren. Ich glaube der Vergleich mit Airbnb macht logischerweise Sinn, weil es in einer sehr ähnlichen Industrie ist.
Und glaubst du, dass die Reiseindustrie jetzt keine Layoffs haben wird? Also wird das immer noch Boom in den kommenden Monaten?
Also das wollte ich gerade sagen, ich glaube 2023 wird wieder ein Wachstumsjahr für die Reiseindustrie, aber ich glaube eins mit moderaterem Wachstum. Also du siehst das bei Airbnb, dass es sich verlangsamt schon das Wachstum, bei Home Turbo glücklicherweise wachsen wir noch etwas schneller. Ich glaube, dass insgesamt das Marktwachstum nächstes Jahr moderater sein wird als dieses Jahr. Alles andere wird mich sehr überraschen. Also es wird kein Boomjahr, dass es zu Entlassungen kommt in der Reiseindustrie, das glaube ich eher nicht. Es kann sein, dass alle Firmen, also gerade Technologiefirmen immer mal wieder an den Kosten arbeiten, aber ich würde jetzt nicht mit Entlassungen reden. Also ich glaube die Auslastung in der Reiseindustrie wird nächstes Jahr weiterhin sehr gut sein. Es gibt noch einen Reiserückstau, dass Leute einfach zwei Jahre verzichtet haben und das definitiv machen wollen. Ich glaube die werden auch lieber auf Weihnachtsgeschenke verzichten als auch ihren Mali-Urlaub oder Ägyptenurlaub. Von daher bin ich moderat optimistisch für das nächste Jahr. Also vom schrumpfenden Markt gehe ich nicht aus. Aber die Wachstumsraten der letzten zwei Jahre werden wir auch nicht wieder sehen, dass es auf folgendem Platz bleibt.
Was haben wir noch bei uns in der Earningsliste?
Wir haben FIGS, das ist F-I-G-S, die stellen diese Arztwäsche her. Das ist eigentlich ein sehr spannendes D2C Modell gewesen, sage ich schon mal dazu. Einfach gesagt so ein Schwesternkleidung, Pflegekleidung, Arzt- und Ärztin-Kittel. Das in einer Art Abo-Modell oder mit sehr guter Retention würde ich eher sagen. Ich glaube ein richtiges Abo ist es nicht. Ist natürlich gut, weil es hochmargige Ware ist. Die Rohmarge war letztes Jahr noch 73 Prozent, ist jetzt immer noch 70 Prozent, 71 Prozent. Du hast hohe Wiederkaufrate, wie gesagt gute Marge. Lohnt sich D2C zu machen, weil die Produkte sehen ein bisschen besser aus als die meisten anderen, die man kauft oder vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt bekommt. Während Corona teilweise auch über 100 Prozent gewachsen. Das Wachstum hat sich dann verlangsamt, ist jetzt auf 25 Prozent runter. Das wäre ein bisschen schneller als im Vorquartal, da war es mal auf 21 Prozent schon runter das Wachstum. Von da hat es sich ganz leicht beschleunigt. Die Kosten steigen um 24 Prozent. Also jetzt könnte man sagen, der Umsatz steigt um 25, die Kosten steigen um 24. Das ist eigentlich gut. Der Umsatz ist ganz klein bisschen schneller als die Kosten. Das Ergebnis müsste sich verbessern, tut es auch. Die Kassierer haben letztes Jahr 10,5 Millionen Überschuss, die ist ja 11,2 Millionen. Das entspricht 8,7 Prozent operativer Marge. So weit wie so gut. Und dann gibt es jetzt aber eine kleine Aufgabe für dich. Bei 11,2 Millionen operativen Profitfall ist der Cashflow für dieses gesamte Jahr trotzdem bei minus 40 Millionen. Allein dieses Quartal müsste es nochmal so 14, 15 Millionen Cash gewesen sein, die die Firma verloren hat. Das ist nicht ganz einfach, aber kannst du dir ein Szenario ausdenken unter der eine Firma nach den strengsten Buchhaltungsrichtlinien profitabel ist, aber trotzdem Geld verliert? Also Cash aus der Kasse verliert.
Anteile auszahlen oder sowas hätte ich jetzt geschätzt.
Für jemanden der nie richtig BWL studieren konnte, ist das ganz gut. Also was passiert ist ein Aktivtausch. Das heißt es wurde mit Cash weiter Ware eingekauft. Also deine erste Vermutung ist gar nicht so schlecht. Und weil das eigentlich eine ertragsneutrale Handlung ist, also wenn ich in den Laden gehe, also ich habe meine kleine Bilanz hier als kleiner Krämer und Kaufmann. Ich gehe jetzt zum Warenhaus meines Lieferanten, gebe dem 100 Euro aus meiner Firmenkasse und komme mit 10 Shirts im Wert von 100 Euro zurück. Dann hat meine Firma in dem Moment weder Verlust noch Gewinn gemacht. Ich habe nur Barm in Ware getauscht. Und genau das gleiche passiert bei Fix. Also sie kaufen weiter Ware ein, aber verkaufen sie nicht. Die Umsätze steigen nur um 25 Prozent, aber die Inventories sind allein im letzten Quartal um 20 Millionen gestiegen und machen inzwischen 142 Prozent des Umsatzes aus. Das war vor einem Jahr im vierten Quartal noch 73 Prozent. Also gemessen am Umsatz hat sich der Lagerbestand quasi verdoppelt. Und das ist quasi der Trick, dass der Operating Profit weiter positiv aussieht. Weil man natürlich sagen kann, wir haben ja 170 Millionen an Ware noch im Lager. Aber tatsächlich geht immer mehr Cash dafür weg. Das Cash landet ins Lager und wenn das irgendwann nicht abverkauft wird, dann muss man irgendwann die Lagerbestände abschreiben würde ich annehmen. Oder mit Rabatt verkaufen. Und dann tritt der ökonomische Schaden ein. Das heißt ich hoffe, dass der Markt jetzt nicht auf Fix hoch gejubelt hat nach den Zahlen. Und auch lustig, das adjustierte EBITDA ist sogar doppelt so hoch wie der Gewinn hier. Hier sieht man wieder, dass es wichtig ist. Einerseits ist das Income Statement schon der wichtigste Teil in der Regel um die Zahlen, also da wo Revenue, Kosten, Operating Expenses und sowas stehen. Das ist schon der wichtigste Teil um den Erfolg einer Firma zu sehen. Und diese Informationen hätte man jetzt aber nirgendwo bekommen können, außer man schaut sich außerdem das Cashflow Statement und die Assets, also die Bilanz an. Weil da sieht man, dass die Inventories sich stark erhöht haben und dass dadurch der negative Cashflow entsteht. Nämlich weil wahres Geld in Ware umgewandelt wird, was erfolgsneutral ist, weil noch kein Cent verloren geht dadurch. Aber man wandelt wertvolles Geld in Waren um, wo noch nicht klar ist, ob man die auch mal verkaufen kann irgendwann. Und deswegen würde ich jetzt vermuten, die Zahlen sollten eher schlecht aufgenommen sein. Ich glaube ich habe noch eine Wette mit Noah laufen, oder? Von hier ohne Aktien wird es schwer. Ich glaube On gegen Fix haben wir gewettet und er fand Fix besser. Ich fand Fix früher auch gut muss man dazu sagen. Aber die Zahlen haben sich jetzt jedes Quartal verschlechtert. Die haben gestern 10% plus gemacht und gehen jetzt nachbörslich 14% fast runter. Also auch der Markt hat das Problem erkannt mit den Inventories offenbar. Ansonsten eigentlich ein schönes D2C Modell, fast vorbildhaft, aber es leidet jetzt auch unter der vorher deutlich besseren Corona Performance und muss sich jetzt noch ein bisschen neu einschwingen glaube ich. Und die Cashflow irgendwie in den Griff bekommen und die Waren auch mal abverkaufen, die sie da vorgeordert haben.
Welche Earnings hast du dir noch angeschaut?
Vielleicht machen wir mal Digital Turbine noch, die diese 60% Anstieg gemacht haben. Das ist das Kürzel Apps, die machen App Marketing, also Werbung auf mobilen Endgeräten, in Spiele Apps und so weiter. Also starker Player im Mobile Advertising und Gaming Advertising. Ökosystem, die haben ein verschobenes Finanzjahr, deswegen nicht wundern, dass das jetzt die Q2 Zahlen sind. Das ist auch lustig, die sind ja 60% gestiegen, der Umsatz liegt aber 44% unter dem Vorjahr. Die gleichzeitig hat die Rohmarge aber verbessert, achso die haben was umgestellt, die Accounten anders. Das heißt man kann das mit dem Umsatz nicht so richtig vergleichen, dann lass uns lieber auf den Gross Profit schauen. Aber auch der liegt 5 Millionen, 4,5 Millionen unter dem Vorjahr. Die Gross Margin hat sich verbessert, aber es liegt daran, dass sie die Kundengelder jetzt nicht mehr über ihre eigene Bilanz ziehen. Deswegen sinkt der Umsatz sehr stark und deswegen macht es Sinn dann stattdessen auf den Deckungsbeitrag oder die Rohmarge zu schauen. Die sinkt dann nur für in Anführungsstrichen 5% gegenüber dem Vorjahr. Die Kosten sinken aber um 12%, das heißt die managen ihre Kosten sehr gut und können das Ergebnis sogar steigern bei niedrigeren Rohmargen und deutlich niedrigeren Umsatzen. Und so ist der Netloss ebenfalls 12 Millionen positiv bei Umsätzen von 170 Millionen. Positiver Free Cashflow, positiver Operating Cashflow. Also scheint es sehr solide zu sein. Man müsste jetzt mal warten bis diese Umstellung vollzogen ist, dass man dann wieder gute Vorjahresvergleiche hat. Aber die Zahlen wurden durch die Advertising Krise schlecht erwartet und waren jetzt nicht so schlecht wie gedacht. Plus sie haben ihre Kosten eben gut im Griff. Das hilft sicherlich. So etwas wie Magic Number und Rule of Forty kann man jetzt nicht drauf schauen, weil das Umsatzwachstum das negative gerade irreführend ist. Weil sie einfach anders buchen als im Vorjahr. Dann muss man sich vielleicht mal die Präsentation anschauen um das besser zu verstehen. Dann haben wir noch, wo wir gerade bei Werbung sind, das Trade Desk.
Plus 19. Auf jeden Fall gestern, aber das heißt ja eigentlich 0.
Ja plus 19 ist schon ganz ordentlich. Das Trade Desk ist ein Ad Exchange letztlich. Also ein großer unabhängiger Spieler im Display Marketing Ökosystem. Auch da leicht verlangsamtes Umsatzwachstum, aber mit 31 Prozent eigentlich echt noch ganz gut. Ich bin jedes Quartal überrascht wie resilient Trade Desk ist. Du denkst eigentlich die würden zerdrückt werden zwischen Google und Apple und damals auch Facebook. Sind aber während Facebook schrumpft, Google stagniert, wächst Trade Desk hier mit 31 Prozent. Das ist wirklich Wahnsinn. Die Rohmarge ist bei 82 Prozent krass gut. Sie sind nicht so profitabel wie letztes Jahr, weil sie schon auch höhere Kosten haben. Die Kosten steigen um 66 Prozent. Das ist ganz schön erheblich. Dadurch sinkt der Gewinn ein wenig, aber sie bleiben profitabel. Ich glaube das ist das Wichtigste. Oder werden wieder profitabel. Zwischendurch kann man negativ. Das heißt sie sind wieder profitabel. So muss man es eigentlich sagen. Das freut sicherlich. Das Adjusted Ebitda ist sogar erheblich und der operative Kostschloss vor allen Dingen. Man hat ungefähr ein Drittel operativen Cashflow. Der Umsatz der letzten drei Quartale, also dieses Jahr Year to Date ist rund 1,1 Millionen und der positive Cashflow dieses Jahres Year to Date die letzten neun Monate ist bei 375 Millionen. Das sollten so ein bisschen mehr als 30 Prozent sogar sein. Also sehr Cash generierend. Hauen leider in gleicher Höhe Sharebase Compensation, also Mitarbeiteroptionen raus. Dadurch ist das Ergebnis nur ganz leicht positiv. Aber ich finde es krass wie stark die den Werbemarkt insgesamt outperformen. Und das sieht man auch am Kurs. Ich glaube die haben sich wirklich sehr gut entwickelt über dieses Challenging Jahr. Ich glaube weniger als 30 Prozent im Minus. Sekunde Year to Date. 39 Prozent. Das sind inzwischen 23 Milliarden Wert. Das entspricht dem Vierfachen vielleicht. Oder was kriegt man dafür noch? Oh 16-fachen des Umsatzes. What the fuck? Das liegt an der hohen Cashflow Marge. Weil das Price Earnings ist tatsächlich nur 40 auf dem Level. Also man macht bei auf Sicht der letzten vier Quartale, also des letzten Jahres macht man bei 1,5 Milliarden Umsatz über 500. Gemessen darin ist das Multiple dann wieder fast fair. Gemessen am Umsatz klingt das hoch, aber weil die Marge gemessen an Earnings ist es dann wieder fast fair. Von daher ganz okay.
Dann würde ich sagen ZipRecruiter. Eine deiner Lieblingsfirmen.
Achso genau wir skippen mal Coupang. Das schaffen wir heute nicht mehr. Aber hat wie die meisten internationalen Marktplätze sich ganz gut entwickelt. Hat auch das Inventar und Kosten sehr gut im Griff. Wir müssen dazu gar nicht sagen. Kann man im Sheet anschauen. Was wollte ich machen? Achso ZipRecruiter. ZipRecruiter war ja so immer meine Lieblingsbet des letzten Jahres, wenn ich irgendwo was sagen musste. Also empfehlen tun wir ja nichts. Aber dann habe ich mir gesagt ZipRecruiter bin ich relativ optimistisch. Die haben das vierte mal in Folge ihre Zahlen geschlagen. Also liefern sehr solide ab weiterhin. Machen 227 Millionen Umsatz. Das ist 5% weniger als im Vorquartal. Aber liegt beim Vorjahr in einem natürlich sehr schweren Jobmarkt gerade. Ihre Kosten steigen um 1,9%. Haben sie gut im Griff. Und so steigt die operative Marge von 8,4 auf 13%. Knapp 30 Millionen Überschuss. Die Rohmarge konnte man auch verbessern um 1%. Was bei 90% Rohmarge schon schwer ist dann noch ein Prozent rauszuholen. Und obwohl der Umsatz jetzt nicht signifikant gewachsen ist. Also obwohl der Umsatz runter geht konnten sie das Ergebnis verbessern. Das Zeug von Disziplin. Der Cashflow ist sowieso auch stark positiv. 13% ungefähr. Adjusted Debit da 23%. Aber da wissen wir da stecken viele Sachen nicht drin die da rein gehören sollten. Der Umsatz pro Werbetreibenden sinkt logischerweise. Der Umsatz steigt aber die Anzahl der Werbetreibenden geht zurück. Weil gerade weniger Leute einen dringend einstellen müssen offenbar. Die Marketingquote wird immer günstiger. Also man gibt jetzt das erste mal weniger als 50% für Marketingers. Weniger als 50% des Umsatzes. Und so sieht das Ergebnis eigentlich ganz solide aus. Und ich bin sehr zufrieden mit den Zahlen. Es wäre natürlich schön wenn das Wachstum wieder anziehen würde. Dafür braucht es aber ein bisschen Rückenwind vom Arbeitsmarkt. Langfristig bin ich wie gesagt sowieso sehr bullish für alles was mit Arbeitsmarkt zu tun hat und was diese Knappheit behandelt. So meine Stimme gibt auf. Ich würde sagen. We call it the day. Wix müssen wir uns auch nicht angucken oder? Wix war doof. Vielleicht wenn wir Zeit haben machen wir nächstes mal noch Wix Du, Lingo oder Roblox. Aber so wichtig ist das auch nicht. Beziehungsweise müsst ihr uns sagen wenn ihr es wichtig findet und warum.
Ja super. Dann lasst uns nächste Folge auch so ein Info machen.
Genau das müssen wir leider auch wieder verschieben.
Also habt ein schönes Wochenende. Bis Mittwoch. Peace. Ciao.