Doppelgänger Folge #214 vom 14. Januar 2023

🤔 Frank betrügt JP Morgan 🐶 Celonis IPO 💸 Outreach @ Domain Pricing 💰 Sparplan 🛍️ Zalando vs. About You 🐥

Scott Galloway meinte eben auf der DLD, dass Celonis den größten Tech IPO in 2023/2024 machen wird. Frank hat wohl JP Morgan betrogen. Wie bekommt man eine Antwort von Pip auf LinkedIn? Bekommt Pip weniger Business Angel anfragen als früher? Wie bepreist man eine Domain? Macht es Sinn, Einzeltitel zu besparen? Wieso hat sich die Zalando Aktie (+66%) in den letzten 6 Monaten anders verhalten, als die About You Aktie (-17%)? Warum habt ihr nie über die Twitter Files gesprochen? Frank Thelen Idol Elon Musk sagt Tesla senkt die Preise weil die Inflation sich normalisiert.

Philipp Glöckler (https://www.linkedin.com/in/philippgloeckler/) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

(00:00:30) Celonis

(00:07:30) Frank

(00:22:30) Outreach Angel Anfragen

(00:42:00) Domain

(00:48:50) Sparplan

(00:55:20) Zalando vs. About You

(01:01:40) Twitter Files

(01:10:00) Breaking Point

Shownotes:

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Willkommen im Doppelgänger-Tech-Talk-Podcast. Wir nehmen am Freitag den 13. auf. Mal sehen, was alles schief geht. Folge 114. Pipp, wo wärst du diese Woche lieber gewesen? Kapstadt oder München?
München wahrscheinlich. München wahrscheinlich.
Auf der DLD, wie ich eben gesehen habe.
Du hast eben die DLD gesehen?
Mir ist eben aufgefallen, dass die DLD ist.
Genau. Und da hat Scott Galloway, ich glaube, nur eine größere Prediction gemacht. Und zwar, das biggest Tech-IPO von Europa wird Ceylon sein. War seine Aussage. Letzte Bewertung, ich glaube, 13 Milliarden. Richtig falsch?
Ja, schon möglich. Aber ganz so große Prediction ist es auch nicht. Wollten die nicht schon mal ein IPO machen?
Ja, haben wir schon eine Prediction-Seite? Nee, ne?
Nee, natürlich nicht.
Wer macht da die Fußarbeit eigentlich?
Ja, ich bestimmt.
Sehr schön. Dann kannst du für mich auftragen, dass ich dagegen wette.
Du wettest dagegen. Aber Moment, hast du im Wikipedia-Artikel gelesen? Die wollten doch schon mal ein IPO machen.
Das kann sein, ja. Aber dann hat sich die Stimmung ein bisschen gedreht, nehme ich an.
Und?
Und das ist, glaube ich, auch der Grund, warum sie es zumindest in den nächsten 18 Monaten nicht machen werden. Weil ihr Multiply ja gerade, dass sie im Moment nicht 13 Milliarden wert sind. Ich glaube, die wachsen schnell, aber auch nicht so schnell. Und ich glaube, die sind gerade im Moment eher unter 10 Milliarden wert. Und ich glaube, dass, wie kann man das denn? Ich überlege gerade, was stattdessen. Also, Jonas prüft ja gerade einen Börsengang oder prüft das Klima für einen Börsengang, muss man korrekterweise sagen. Wird gemunkelt, das ist die Hosting-Tochter von 1&1. Da hat Warburg Pincus, ein Private Equity-Unternehmen, sich daran beteiligt, zusammen mit 1&1. Und soll, jetzt testet man, also hält den großen Zeh ins Wasser, ob jemand bereit wäre, 5 Milliarden dafür zu geben. Das wäre schon relativ groß. Und ich könnte mir vorstellen, dass wenn wir noch ein Jahr Energiekrise haben und die Firmen gut exekutieren und vielleicht ein bisschen konsolidieren, dass es einen neuen Megasolar-Player geben könnte, der mehr als 5 Milliarden wert ist. Also, ein bisschen wild prediction, aber ich würde sagen, es gibt eine Fusion in der Solarindustrie oder eine Akquisition. Und das ist der nächste 5 Milliarden plus Börsengang.
Zusammen mit Jonas natürlich.
Und es könnte ja eventuell was, Stepstone wird ja seit längerer Zeit diskutiert, da weiß ich nicht, was der aktuelle Stand ist. Und wenn, dürfte ich es wahrscheinlich nicht sagen. Aber ja, das sind so die Kandidaten, die ich ehrlich gesagt vor Ceylonus sehe. Ich glaube, es wäre schlau, Ceylonus noch ein bisschen, also wenn das gut läuft, spricht ja nichts dagegen, das noch ein bisschen länger private zu halten. Ich glaube, so lange ist da noch gar nicht Geld drin. Ich guck mal kurz, die Frage ist, wann die Fonds rauskommen, obwohl ich finde es bei dem Modell auch sehr gut, einen Secondary-Investor, also einen Late-Stage-Growth-Investor, wo du Secondaries verkaufen kannst, kann ich mir vorstellen. Ich schau mal kurz, wann das erste VC-Investment kam. Ich glaube, die haben lange Zeit gebootstrapped, oder?
Ja.
War das nicht so? Guck mal, wann die erste wirkliche Runde war. Inzwischen haben sie 30 Investoren. Serious E war 2016 tatsächlich schon. Die würden bald ihr Geld wahrscheinlich zurückhaben wollen. Excel und 83 North. Na gut, aber das kann man vielleicht nicht. Ich glaube, Ceylonus bleibt noch ein bisschen an der Börse, bis das Klima besser wird.
Ich hab mich nur gefragt, wie er...
Er bleibt noch ein bisschen private, Entschuldigung, so meine ich dann.
Ich hab mich nur gefragt, wie Scott auf die Idee gekommen ist. Also, saß er im Flieger von London nach München mit dem Excel-Partner, gab es ein Excel-Dinner am Vorabend auf der DLD, wie früher. Er scheint ja seine Präsentation mit den Predictions so geändert zu haben, dass sie für das Publikum ein bisschen passender ist oder auf jeden Fall RPR in Deutschland bekommt. Weil im Vergleich zu den Predictions, die er eigentlich in seinem End of Year macht, hat er zwei Sachen geändert. Zum einen das und... Hat er auch einen Vortrag gemacht?
Ich hab nur den Fireside-Chat... Also, der scheint so ein fauler Podcaster zu sein, der statt Keynotes einfach Fireside... also so einen Live-Podcast macht, um Zeit zu sparen.
Oder hat er auch einen Vortrag gemacht? Ich hab nur auf Twitter nach Scott Galloway DLD gesucht und einen Slide gefunden. Und auf dem Slide steht einmal, dass VW, Porsche, BMW und Mercedes ihren Share im EV-Market vergrößern werden. Ja, das stimmt. Das ist auch, glaube ich, sinnvoll.
Da kommen wir gleich später ganz am Ende nochmal drauf. Also, ich fette dagegen. Du glaubst an Celonis. Ich glaube nur nicht, dass sie in den nächsten 18 Monaten public gehen werden. Und dass sie dann mehr als 10 Milliarden wert sein werden. Weil ich glaube dazu ist das derzeitige ARR Multiple zu niedrig. Sekunde, finden wir raus, was der letzte Umsatz war?
Gibt es denn eine Firma, die an der Börse ist und was ähnliches macht?
Also in 2022 sollen sie 365 Millionen gemacht haben. Nein, die sind gerade nicht 10 Milliarden wert, würde ich sagen. Es sei denn, sie wachsen deutlich schneller, als ich denke. Aber ich glaube, es ist auch nicht einfacher geworden, das zu verkaufen. Auch wenn es sich einigermaßen selber trägt und als Effizienzmaßnahme geeignet ist, das Produkt. Kann ich mir nicht vorstellen. Und die viel größere Gefahr, also Sekunde, stimmt das, vor allem wird Celonis viel mehr Konkurrenz bekommen. Gerade im unteren Bereich wird es viel mehr Konkurrenz geben durch den AI-Boom, glaube ich, für ihr Geschäftsmodell. Oder sie können beweisen, dass sie ein großer Profiteur davon sind und noch mehr Produkte bauen, AI-basierend. Aber ich glaube eher nicht, dass das der Fall sein wird. Mal sehen.
Was wäre die minimalste Bewertung für die, die an die Börse gehen könnten?
Jetzt gerade? 6-7 Milliarden vielleicht? Das wäre schon ein sehr hohes Multiple. Die würden sich jetzt sträuben, wenn ich sage, AI-Pass ist der Public Comp, also die Vergleichsaktie. Die einen machen Process Mining, die anderen machen Robotic Automation. Das ist nicht genau das gleiche, aber es ist vom Sales-Zyklus definitiv vergleichbar, von der Argumentation denke ich. Genau, UI-Pass hat ein 6-faches Umsatz Multiple. Dann wäre Celonis vielleicht bei 3 Milliarden. Ich glaube, UI-Pass wächst ja überhaupt nicht mehr, nur noch mit 20% oder 19%. Da wird Celonis noch ein bisschen schneller wachsen. Also sagen wir, sie geben ihnen 10-mal Umsatz, dann sind sie 5-6 Milliarden wert, glaube ich. Und dann ist vielleicht Jonas. Jonas ist für diese Zeit halt viel besser, weil das Hosting-Markt sehr berechenbar ist, sehr Cashflow-affin. Du kannst im Zweifel einen Secondary Private Equity Exit auch machen. Es gibt viel Private Equity Aktivität im Hosting-Markt. Ich glaube für GoDaddy ist es, weiß nicht, ob es eine Übernahme auf sinnvollen Beifall sein könnte. Wir werden sehen. Ich glaube, im Moment ist Jonas fast mehr wert als Celonis. Einfach, weil der Markt gerade so Risk-Off ist, aber wir werden sehen.
Risk-Off versucht auch JP Morgan zu machen. Die verklagen jetzt ein Start-Up oder die Gründerin, von der sie ganz schnell ein Start-Up gekauft haben. Und zwar Frank. Die Podcast-Überschrift könnte sein, Frank hat betrogen. Das machen wir mal lieber nicht.
Ja, lass das mal. Das ist super. Und dann bringe ich ganz irgendwo... dann lass mich mal die Beschreibung heute machen. Dann kann ich meine SEO-Skills einsetzen. Damit das dann für die richtigen Begriffe rankt.
Frank der Betrüger. Also auf jeden Fall gibt es ein Start-Up, das heißt withfrank.org. Die Domain und die hilft Studenten schlauer irgendwie ihre Unikredite zahlen zu können. Nun hat JP Morgan das Ding gekauft für 175 Millionen. Und hat dann eine Weile später mal eine E-Mail an die 4 Millionen Studenten geschickt. Und gemerkt, komisch, die Öffnungsrate ist ja nicht wirklich vorhanden. Also Sachen wurden viel weniger geöffnet, gelesen, wahrscheinlich sind auch ein paar E-Mails gebounced. Was haben die gemacht? Waren die einfach unheimlich schlau und haben unheimlich viele Studenten gefunden? Oder nutzen Studenten einfach keine E-Mail-Adressen mehr und deswegen kommen die E-Mails nicht an?
Ich glaube die Öffnungsrate war 0,25 Promille oder so. Also schon sehr niedrig. Also sie haben an eine Fraktion der User, also sie haben testweise, was schon mal schlau ist. JP Morgan nicht doof. Haben erstmal nur an jeden zehnten Nutzer eine E-Mail geschrieben. Also an 400.000, der vermeintlich 4,25 Millionen Nutzer. Und haben darauf ganze 100, nicht Antworten, sondern Click-Throughs bekommen. Also nicht Öffnungsrate, sondern Click-Through-Rate, um genau zu sein. Aber auch das sind 100 von 400.000. 1000 wären 0,25 Promille. Und haben sich gewundert, warum macht niemand die E-Mails auf? Und dann hat sich herausgestellt, dass vermeintlich, allegedly, die Anzahl der Nutzer von ungefähr 300.000 realen Nutzern auf über 4 Millionen Fake-Nutzer aufgebläht wurde. Und zwar indem die Gründerin, die sich natürlich vorher für die Fraud-On-Ramp-Fobs 30 under 30 qualifiziert hatte. Und die hat Wissenschaftler gebeten, also sie hat erst in ihrer Firma Leute gebeten, Fake-Adressen zu erfinden. Und dann meinen die entweder, sie können das nicht oder wollen das nicht. Daraufhin soll sie sagen, hier kriegt schon keiner einen Orange-Jumpsuit. Aber am Ende musste sie es einen externen Wissenschaftler machen lassen und der hat ihr dann 400.000 Fake-Adressen inklusive Geburtsdatum und Adresse generiert. Dann meinte sie, ob die Adressen echt aussehen würden. Und jetzt meinte er, das kann ja nicht, also habe ich aus dem Bloomberg-Newsletter. Da meinte er, das könnte er nicht garantieren. Und dann habe ich mal getestet mit GPT-3. Ich habe dir vorhin ein Screenshot geschickt, also ich habe es jetzt nur mit 20 gemacht, aber die Anzahl sollte nicht das Problem sein. Ich wollte nur die Sam Altman nicht A machen. Aber GPT-3 konnte, Sekunde, ich kann es vorlesen. Also ich hätte das noch ein bisschen spezifizieren müssen, es ist noch nicht perfekt. Aber ich lese mal vor, Sekunde. Also Emma Williams, born January 1st, 1985, 123 Main Street, New York City. Das klingt noch sehr generisch. Dann kommt der nächste, Michael Johnson. 15. März 1990, 456 Park Avenue, Los Angeles. Rebecca Thompson, 22. Mai 1995, 789 Elm Street, Chicago. Problematisch ist sicherlich, dass die Adressen jetzt 123, 456, 789 sind. Das liegt vielleicht daran, dass ich mir jetzt nicht viel Mühe gegeben habe. Ich habe es wirklich fictional und randomisiert quasi gemacht, die Anfrage. Man hätte sie bestimmt noch fine tunen können, dann würde es zu diesen einfachen Sachen nicht kommen. Aber was man sagen muss, ist, dass selbst diese Adressen, also so was wie 159 Pine Street, Philadelphia oder 753, also auch das folgt einem Pattern, 1 plus 4 ist 5 plus 4 ist 9 oder 7 plus, das kommt oft in den Intelligenztest übrigens, 7 minus 2 ist 5 minus 2 ist 3, also 753 Cedar Street, ist noch eine relativ einfache Logik dahinter. Das nächste ist 963135, das ist immer wieder die gleiche Logik, um eine random Zahl zu machen. Das kann man sicherlich schlauer machen. Aber gibt man diese Adressen ein, findet man tatsächlich Gebäude. Also zumindest die Adressen existieren. Das heißt, sie hat dem Typen glaube ich 16.000 Euro oder so was, Dollar dafür gezahlt, das hätte sie sich sparen können mit GPT-3. Ich habe es auch getestet, man kann sogar E-Mail-Adressen, das wäre jetzt nicht aufrufen, wie man das schlau machen kann, weil da kann man böse Sachen mitmachen. Aber naja, auf jeden Fall hat die Gründerin damit dann quasi knapp 4 Millionen Fake-Datensätze erzeugt und an JP Morgan verkauft, die das jetzt gemerkt haben und ihr Geld zurück. Wie viel haben sie, 175 Millionen haben sie dafür bezahlt, für eine Fake-Datenbank.
Ein ganz guter Return on Invest, wenn sie nur ein paar Tausend dafür bezahlt hat. Aber sie klagt zurück, habe ich gesehen, weil sie natürlich noch ihren Earn-Out haben möchte.
Ja, das ist halt auch die Frage. JP Morgan hat ja das alte Elon Musk-Problem, also Elon Musk-Twitter-Problem. Das war übrigens das andere, was ich gelernt habe bei der DLD, dass offensichtlich Pivot auch regelmäßig Hass-Mails bekommt, dass sie zu viel über Elon Musk reden. Aber das fand ich ja encouraging. Also die Frage ist, das ist natürlich Betrug, wenn mir jemand falsche Adressen verkauft, hätte ich das prüfen müssen. Also ich würde nicht sagen, dass ich auf die Idee kommen würde, die Adressentatel. Also es gibt DLD-Prozesse, in denen man mit Kunden spricht oder sogar in fast allen Fällen würde man mit ein paar Kunden sprechen. Da würde man natürlich aber welche raussuchen, die entweder der Verkäufer anbietet für Gespräche oder man würde selber ein paar raussuchen. Ich befürchte fast, man würde dazu neigen, dann gerade wenn es Firmenkunden sind, die echten rauszusuchen, die man kennt. Das heißt, da würde man eventuell nicht merken, dass andere dazwischen geschummelt worden wären. Aber wo man es ja hätte merken müssen ist, wenn man sich die Umsätze pro Nutzer anschaut oder so. Also du hast ja trotzdem die echten Umsätze und die Financial Data und die dürfte ja überhaupt nicht zur Anzahl der Nutzer gepasst haben. Also der APU, Average Revenue Per User, muss ja infinitissimal klein gewesen sein, wenn du die Nutzer um das mehr als das Zehnfache aufgebläht hast. Da hätte es eigentlich auffallen müssen oder bei irgendwelchen anderen Performancemetriken. Also man hätte sich zum Beispiel die Response Rate von Newslettern und so weiter, glaube ich, anschauen sollen.
Machst du das? Guckst du dir das alles an?
Also das kommt drauf an. Also normalerweise würdest du das aus den Commercial Zahlen schon, also zum Beispiel Average Revenue Per User, da würde es ja auffallen. Es sei denn, jemand frisiert die Bücher auch noch, aber dann brauchst du nicht mehr darüber reden, ob das jetzt Betrug war oder nicht. Das heißt, eigentlich würde es bei den Unit Economics irgendwo auffallen, dass der Umsatz pro Benutzer viel zu klein ist auf dieser aufgeblähten Summe. Jetzt kann man sagen, vielleicht hatten die ja gar keinen Umsatz oder noch nicht. Sonst war es so ein Beratungsbusiness, wie strukturierst du deine Student Debt, wenn ich es richtig verstehe, oder so ein Financial Advisor für Studenten. Das kannst du natürlich sagen, da gab es noch keinen Umsatz, weil man noch die Leute gesucht hat erstmal. Und dann kaufst du ja quasi eine E-Mail Liste. Das ist so, als wenn du einen Morning Brew oder Daily Hustle oder so was einkaufst oder diese Newsletter. Und wenn du dann basierend auf E-Mail Adressen kaufst, dann würde ich mir natürlich die Qualität der E-Mail Adressen anschauen. Also es kommt ja darauf an, was ist der Treiber der Bewertung. Wenn du sagst, du kaufst auf einem Umsatzmaltebild, dann musst du halt den Umsatz überprüfen und die Nachhaltigkeit der Umsätze. Wenn du sagst, du kaufst ein Newsletter Pool oder ein Subscriber Pool oder im schlimmsten Fall ein Instagram Account, dann würdest du dir halt das Engagement auf dem Account anschauen und nicht die Followerzahl. Von daher würde ich sagen, hätte das auffallen müssen, ob das jetzt entschuldigt, dass jemand dich dann trotzdem betrügen kann. Ich glaube schon, der Fall ist noch mal anders gelagert als bei Elon Musk. Aber dass du dich hier rausregen kannst, ihr habt es so gekauft, ist glaube ich nicht so einfach. Also ich glaube schon, dass JP Morgan das gewinnen wird. Aber wahrscheinlich wird es eh außerhalb gesettelt. Die Frage ist, ob sie dann doch das modische, orangene Catsuit noch mal tragen darf oder nicht.
Oder einfach ein Substack aufmacht und er noch mal erklärt, wie es richtig funktioniert.
Genau, wie Sam Bankman-Fried gerade.
Eine der witzigsten E-Mails, die wir diese Woche bekommen haben, war von Oliver. Hast du das gelesen? Seinen Sohn in der 11. Klasse?
Kann sein, dass mir die entgangen ist.
Er hat uns geschrieben, dass der Informatiklehrer den Sohn und der Klasse motiviert hat, die Kollegen ein bisschen hinters Licht zu führen und mit Chat-GPT einfach den Text für den Kunstunterricht zum Beispiel zu schreiben. Ich bin gespannt, wie viele Essays da in den letzten Wochen generiert worden sind.
Aber das ist eine gute Frage. Bist du dafür, das in der Schule oder in Bildungseinrichtungen zu verbieten oder nicht? Als Beispiel, der Taschenrechner war ja auch verboten bei uns. Das war ein Instrument, das wir niemals in der Tasche haben würden. Deswegen durften wir es erst spät in Prüfungen verwenden. Würdest du das verbieten? Du kannst es nicht verbieten. Gab es einen guten Post von Fred Wilson? Ist Fred Wilson auch Union Square Ventures?
Das ist der AVC.
Genau, das Blog heißt AVC, also AVC. Ich glaube, das ist Union Square Ventures. War auch ein großer Crypto-Believer. New York-Base stimmt schon mal. Union Square Ventures. Der quasi geschrieben hat, you can't put the genie back in the bottle. Also du kannst den Aladin nicht wieder in die Öllampe reinpressen, sondern es ist jetzt einmal draußen. Das heißt, es wird eh angewendet. Und ich glaube, es wäre insofern falsch, das zu verbieten an Schulen oder in anderen wissenschaftlichen Einrichtungen, weil du Leute aktiv davon abhältst, die Werkzeuge der Zukunft zu benutzen. Also es wäre sogar hinderlich, ihnen das zu verbieten. Das wäre so, als wenn du sagst, wir müssen auf Kreidetafeln in der ersten Klasse sitzen oder mit Steintafeln, um das zu lernen. Man muss sich eigentlich sogar fragen, warum wir noch Handschrift lernen. Überleg mal, was du alles lernen könntest in der Zeit, wo du lernst, handschriftlich zu schreiben. Ist das zeitgemäß, dass du irgendwie Kalligrafie-Schrift hinbekommst und dann auch noch vor allem eine Handschrift, die du nie wieder so benutzen wirst? Dann entwickelst du ja irgendwann eh deine eigene Schrift. Ich weiß nicht, ob man es ganz aufgeben sollte, das Handschreiben, aber inwiefern das in Zukunft noch hilft, ist schon die Frage. Aber gut, da gibt es wahrscheinlich schlauere Meinungen als meine zu. Aber bei AI bin ich mir relativ sicher, dass es ein Riesenfehler wäre, das zu verbieten, weil es ist einfach ein Werkzeug, was in Zukunft zur Verfügung stehen wird. Beziehungsweise, wenn die Kinder, die jetzt in der Schule sind, fertig sind, wird es, glaube ich, noch ganz andere Ausmaße haben. Und das zu verbieten heißt, ihnen die Mittel zu nehmen, die Werkzeuge zu erlernen, wie man die Werkzeuge der Zukunft benutzt. Im Gegenteil, du müsstest es fördern. Ich will nicht sagen, dass man deswegen alles herkömmlicher aufgeben sollte oder so, das wäre, glaube ich, auch übertrieben, aber AI-generierte Texte zu verbieten, ist, glaube ich, ein großer Fehler. Du kannst halt sagen, wenn ein Werk, was du interpretieren sollst, die Zusammenfassung oder die Interpretation AI geschrieben ist. Ich glaube, dann ist es, die Aufgabe verfehlt, fünf. Dann musst du das GPT checken, weil das war eben, da ist deine Aufgabe, deine Interpretation der Sachen zu schreiben. Dann hättest du die Aufgabe verfehlt, aber ansonsten solltest du es, glaube ich, nicht generell verbieten, so etwas zu nutzen.
Wir haben letzte Woche über den Kauf oder die mögliche 50% Übernahme von Microsoft gesprochen. Ich hatte jetzt die Tage überlegt, ob man das vergleichen könnte mit YouTube. Also Google hat ja YouTube damals gekauft und da gab es doch auch zwei Gründe eigentlich, oder? Das eine war das rechtliche, also Urheberrecht und das andere waren die Daten für die ganzen Videos. Oder gab es da noch irgendeinen dritten?
Die Daten, vor allem das Googles eigenes Produkt, ist selbst durch Unterstützung, also Google hat natürlich seine horizontale Suchmaschine wieder eingesetzt, um Google Videos zu pushen, hat es aber nicht geschafft, schnell genug, wie sie es in vielen anderen Industrien geschafft haben, sich selber zum Marktführer zu küren durch die Dominanz in der horizontalen Suche. Und dann hat man entschieden, dann müssen wir es kaufen. Ich glaube, sie haben gesehen, dass es heute die zweitgrößte Suchmaschine der Welt ist. Ich weiß nicht, wie groß TikTok schon ist als Suchmaschine, aber das wird wahrscheinlich bald die drittgrößte sein. Aber sie haben wahrscheinlich verstanden, dass YouTube unheimlich groß werden könnte. Und YouTube wiederum musste verkaufen, weil sie wahrscheinlich alleine den Kampf gegen die Urheberrechte-Inhaber nicht gewonnen hätten. Ich glaube, es ist aus ganz vielerlei Hinsicht unheimlich schlau gewesen von Google. Google hat sicherlich verstanden, dass im, hat wahrscheinlich neidisch auf den TV-Markt geschaut und sich gefragt, warum kriegt man im TV höhere TKPs als wir für Keyword-Advertising. Wo wir ja denken, das ist, sagen wir, die maximal effiziente Art, lower funnel traffic abzugreifen. Und warum kann man für Above-the-Line-Advertising im Fernsehen mehr Geld bekommen. Und sicherlich haben sie da verstanden, dass der Preis für Bewegtbild nochmal ganz besonderer ist und dass sie deswegen in Bewegtbild investieren müssen. Sie haben es ja gleichzeitig auch im Display-Netzwerk sehr stark propagiert, mehr Video zu nutzen. Das denke ich, waren die verschiedenen Rationen. Aber auch einfach ne Generation zu erreichen, noch früher. Distributionen zu erreichen für ihre Tracking-Pixel. Ganz viele Sachen, glaube ich. Und vor allen Dingen ne Schwäche im Upper-Funnel. Also das Display-Netzwerk hat ein bisschen geholfen. Aber Google war halt im Lower-Funnel. Also wenn es darum geht, du weißt schon, was du kaufen willst, du hackst das jetzt bei Google rein. Da waren sie dominant in der Online-Welt. Aber in der Generierung von Aufmerksamkeit waren sie bei weitem nicht dominant. Und da hat YouTube nochmal stark geholfen. Das sieht jetzt aus, was die Sachen, die ich mir vorstellen könnte.
Dann lass uns über LinkedIn sprechen. Du hast heute, glaube ich, ein sehr witziges Video hochgeladen. Und vielleicht hat es was mit der Podcast-Vorbereitung zu tun. Denn es kam eine Frage rein, wie man als Founder-Associate, also ich würde sagen, das ist die Assistenz oder die linke, rechte Hand von dem Gründerteam, in der Pre-Seed-Runde am besten VCs und Angels kalt akquirieren kann. Und fragt, was aus deiner Sicht als Angel da am meisten Sinn macht. Also um zu sagen, hey, hallo, mein Name ist das, ich würde dich gerne in meinem Netzwerk haben und by the way, ich gründe gerade und suche eine Runde. Wie bekommt man dich am besten über LinkedIn?
Also ich möchte mich erstmal verwehren gegen den Eindruck, dass das mit meinem Post was zu tun hatte. Vielleicht hat es unterschwellig was getan. Tatsächlich habe ich das Katzenvideo gesehen und ich habe versucht, mir irgendwas lustiges, ich fand das Video so süß und wollte mir irgendwas Lustiges dazu ausdenken. Und vielleicht war es im Hinterkopf noch irgendwie drin. Das kann gewesen sein. Ich lese nochmal den letzten Teil der Frage vor. Was sind quasi aus Angels Sicht die besten Entry-Möglichkeiten, dass du tendenziell eine Antwort gibst, Termin zum Call vereinbarst. Dabei geht es hauptsächlich um den Entry, da das Produktrecht einfach zu vermarkten ist, weil es sehr schnell wächst und frühzeitig Umsatz abwirft. Da müsste man jetzt fragen, warum braucht es dann Venture Capital, wenn es so stark Umsatz abwirft.
Und wieso versuchst du es nicht bei der E-Mail jetzt schon zu pitchen?
Mir? Das geht ja gar nicht um mich, oder? Es geht generell darum. Es ist ja offensichtlich jemand, der sich jetzt industriell damit beschäftigen soll, Business Angels zu überzeugen. Also ich glaube, wenn du überhaupt eine Chance hast bei kalter Ansprache, also ohne dass du schon Kontakt oder ein Intro hast, dann ist es schon mal kein gutes Zeichen, wenn das ein Founder-Associate macht. Du kannst es vielleicht in LinkedIn-Account des Gründers oder der Gründerin nutzen, das wäre schon mal schlauer, als es selber zu machen. Aber die zwei Antworten, die ich safe sofort wegschmeiße und nicht mal weiterlese, ist entweder, wenn ein bestehender Business Angel, den ich nicht kenne, oder irgendein für Fundraising angeheuerter Söldner sagt, in meinem Portfolio befinden sich oder ich bin beauftragt mit der Kapitalsuche für. Das ist brutale Adversselektion. Das hat keine Company, die irgendwas auf die Reihe gekriegt hat bisher. Es kann sein, du holst dir irgendwann eine Investmentbank, wenn du später dran bist und dich damit nicht weniger beschäftigen willst oder einen kompetitiven Prozess gestalten möchtest. Aber der Fakt, dass du überhaupt irgendwelche Handlanger damit beschäftigst, das für dich zu machen, ist schon mal ein schlechtes Signal. Die einzige Möglichkeit wäre, dass du das sozusagen verdeckt mit dem Account des Gründers oder der Gründerin machst und den Eindruck zumindest erwächst, dass es der Gründer wäre und nicht der Assistent oder Founders Associate, der den Outreach zu Investoren erledigt. Gründer und Gründerinnen haben zwei Aufgaben. Das ist, finanzielles Kapital und humaren Kapital zu besorgen für ihre Firma und die Vision und Mission, vielleicht das Produkt mitzubestimmen. Kapital zu besorgen ist nun mal Founder-Aufgabe und das zu delegieren, hier hätte ich schon mal für ein schlechtes Zeichen. Das vorweg gesagt. Nächstes Problem ist, das dann über LinkedIn zu machen, ohne jemanden zu kennen. Der bessere Weg wäre immer, irgendwie Connections zu finden zu der Person, die man ansprechen will. Das heißt idealerweise über eine Intro, jemanden, den man aus dem Umkreis kennt, einen gemeinsamen Kontakt, gleicher Verband, gleiche Uni, irgendwas herbeiziehen, was eine Connection schaffen könnte. Es muss ja gar keine bestehende Connection sein, aber was Verbindendes zu finden. Wir haben ja gleich eine Uni studiert oder so, das wird bei mir jetzt nicht helfen, normalerweise kann das helfen.
Doppelgänger-Hoodie im Profilbild.
Genau, also die Intro hat ja viele Funktionen. Es schafft Vertrauen, aber es schafft auch Verpflichtung. Du kannst sagen, Leute vertrauen Menschen, die bei einer Intro kommen, mehr. Es ist aber auch deutlich schwerer Nein zu sagen. Wenn jetzt jemand sagt, der Flo Reinemann hat gesagt, ich soll mich mal bei dir melden, dann kann ich den jetzt nicht einfach wegschütteln, weil ich dann denke, ist der Herr Flo sauer auf mich oder so. Das schafft ja auch eine gewisse Selbstverpflichtung, diese Intro. Das heißt, wenn man die nicht hat, ist es halt richtig schwer. Dann kannst du virtuell irgendeine Connection erzeugen entweder, und wenn du all das nicht hast, dann hast du vielleicht noch eine letzte Chance, indem du es zumindest schaffst, dass du zeigst, deine Hausaufgaben gemacht zu haben. Also du weißt, dass ich in ein ähnliches Modell investiert habe. Oder du weißt, was meine typische Ticket Size ist, welche Industrien oder welche Modelle, wo ich mich mal geäußert habe, welche Modelle ich bin. Du hast irgendwann auf der OMKB mal gesagt, du findest, was für Rentner und Senioren bauen wichtig. Wenn du dich auf sowas beziehst, auch da muss ich dann meiner Verpflichtung getreu werden, dass ich mal gesagt habe, ich würde da gerne rein investieren. Jetzt kann mich nicht jemand blocken, der gesagt hat, ich baue genau das. Das heißt, dann müsste ich es schon mal durchlesen. Oder wenn jemand sagt, ich habe hier was gebaut, was Netzwerkeffekte hat, Daten aggrigiert und Machine Learning einsetzt, sagen wir mal, was ich oft schon gesagt habe, dass das Kriterien sind, auf die ich achte, dann denke ich auch, ich habe das gesagt, jetzt muss ich mich daran halten. Das heißt, ein Mindestmaß an Empathie zeigen und zeigen, dass man irgendwas mal von mir gehört hat oder weiß, was ich überhaupt mache. Gegenbeispiel wäre, wenn jemand sagt, wir suchen Angels mit Tickets ab einer Million im Bereich Biotech. Da weißt du, dass das aus drei Gründen eigentlich nicht funktionieren kann mit mir. Das heißt, das könnte helfen. Und wenn du das gut hinbekommst, dann musst du es schaffen, in maximal drei Sätzen, die möglichst präzise und prägnant sind, FOMO zu erzeugen. Du musst mir eigentlich sagen, warum das ein spannender Markt ist, wo die Opportunity ist oder die bessere Lösung und warum du der Richtige bist, das zu bauen. Wenn du das schaffst, dann gibt es, glaube ich, eine realistische Chance, dass ich mir ein Deck, was ich dann zugeschickt bekomme, anschaue. Wie gesagt, es gibt Short Tracks. Wenn es mir über einen Bekannten zugeschickt wird, dann geht das sicherlich noch mal einfacher. Ich fühle mich verpflichtet, das anzugucken zumindest. Was nicht hilft, ist, die Ideen besonders ausführlich zu schildern, auch wenn es mega logisch ist. Nicht lachen, aber du musst in der Lage sein, wenn du dein Modell nicht in drei Sätzen erklären kannst, weil sonst würde ich bezweifeln, dass du vielleicht selber ... Es ist unheimlich schwer, Dinge sehr prägnant ... Deswegen haben wir einen zwei-Stunden-Podcast, weil wir zu blöd wären, Dinge in 15 Minuten klar darzustellen. Wenn mir jemand etwas in drei Sätzen erklären kann, dann glaube ich, dass die Person das Produkt und den Markt extrem gut durchdrungen hat und verstanden hat, was die Essenz der Lösung ist, die es braucht. Deswegen ist das viel attraktiver als jemand, der sagt, ich schicke dir mal einen 3-A-4-Seiten-Teaser und wenn du das spannend findest, kannst du mal unser 60-Seiten-Deck haben.
Ich lache, weil mich irgendjemand von einer Weile angeschrieben hat und gesagt hat, ich habe euch eine E-Mail geschrieben, ihr habt gar nicht darauf geantwortet. Und daraufhin habe ich mir die E-Mail angeguckt und die war so ausführlich und so professionell, dass es eigentlich aussah wie ein professioneller Newsletter und weniger wie so eine kaltakquise E-Mail. Aber ich hätte noch einen Weg, wie ich in deine DMs sliden würde. Also keine Ahnung, ob es funktioniert. Mir ist es ja 2017 gelungen.
Also Kreativität hilft, das muss ich auch noch sagen. Kreativität kann natürlich auch helfen. Es gibt so Beispiele, wo Leute irgendwie in Pizza-Boxen oder so das versteckt haben. Aber das ist wahrscheinlich, es gibt immer irgendwie eine persönliche Angle oder so, wie du Leute reizen kannst oder dazu bringst. Ich bin gespannt.
Also erst mal Doppelgänger-History. Es war am 25. September 2017. Ich schreibe dir auf LinkedIn.
Jetzt wisst ihr, wie lange Glöckler an mir gebuddelt hat, den Podcast zu machen.
Genau. Überschrift Kaffee in Berlin. Und dann habe ich geschrieben, dass ich öfters in Berlin bin, ob er Lust hätte auf einen Kaffee.
Okay, da hätte ich jetzt aufgehört. Also bei Kaffee höre ich safe oft zu lesen.
Genau. Aber du hast auch das erste Mal abgesagt, aber mir dann deine Telefonnummer gegeben und dann war es ab und ich verlor.
Da habe ich gesagt, leider keine Zeit, bestimmt habe ich gerade was anderes zu tun.
Du bist super busy, hier fliege um die Welt, Geschichte.
Das heißt, höchstwahrscheinlich habe ich zu Hause gelangweilt, gesessen und gepuzzelt, hatte nur keinen Bock dich zu treffen.
Genau. Aber also.
Wie hast du es dann geschafft? Ihr könnt sagen, regelmäßig versuchen mich im Bordpistole der Deutschen Bahn abzufangen. Das ist eigentlich die beste Möglichkeit. Ich habe eigentlich Zeitüberhang, bin sozial leicht geöffnet, je nachdem wie spät es wird.
Am besten direkt mit zwei Bier im Bordpistole an deinen Tisch setzen. Das hilft auch.
So haben wir uns getroffen.
So wurde dann die Beziehung ein bisschen privater.
Mit Westermeyer habe ich Planking im ICE, glaube ich, sogar mal gemacht.
Echt? Du?
Ja, im Gang so. Aber ich weiß auch nicht warum.
Er hat geplankt und du hast die Zeit gemessen wahrscheinlich.
Ne, wir haben beide geplankt, glaube ich.
Das würde ich sehen.
Ich erinnere mich noch an diesen harten Teppich, der zwei Tage später noch am Ellenbogen geklebt wurde.
Gut, aber ich glaube, wie man dich bekommt ist, wenn man einfach dreimal einen sehr smarten Kommentar unter einen deiner Posts setzt. Dann hast du dich schon so gewöhnt. Man hat dich noch nicht angefreundet, man ist noch nicht mit dir verbunden, aber man hat schon dreimal so einen sehr smarten Kommentar unter deinen LinkedIn gesetzt. Und dann?
Genau. Also Engagementlakein, Stiefellecker und andere Peasants wünsche ich mir unbegrenzt natürlich.
Ja, und dann kommt die Anfrage und ein kurzer Text. Aber der Text kommt erst, nachdem du das Gesicht akzeptiert hast oder die Anfrage akzeptiert hast und das Gesicht, das Bild kennst du ja schon, weil du gedacht hast, das war ein smarter Kommentar.
Genau, also es gibt zum Beispiel Leute, die pitchen in der Doppelgängerkommunity ab und an was zu mir und ich würde sagen, die Wahrscheinlichkeit, dass man eine Antwort bekommt, ist deutlich höher als auf LinkedIn.
Ja, das stimmt.
Also den Schritt zum Beispiel zu machen, aber der Unterschied ist eben auch, dass viele Leute ja gar nicht so gezielt vorgehen. Also du merkst ja in der Ansprache, dass sich die Arbeit gar nicht gemacht wird und es ist auch okay, man soll das probieren. Das macht jetzt LinkedIn nicht schöner als Produkt für mich leider, aber vielleicht ist das auch der Grund, warum man auf LinkedIn dann einen Großteil ignoriert, weil die Leute, die ich dort erreiche, halt ich relativ unaufgefordert erreichen kann. Wenn jemand den Doppelgängerserver gefunden hat, dann weiß ich ja schon mal, dass er sich grundlegend mit mir auseinandergesetzt haben muss und vielleicht ein Gefühl dafür hat, ob das wirklich passt. Wenn er mir dann sein Nahrungsergänzungsmittel pitcht.
Ich wollte gerade fragen, wie du glaubst, wie Pre-Seed-Fundraising dieses Jahr so laufen wird, aber da ist ja auch fast genau die gleiche Frage bei uns hier im Trello-Board. Und zwar hat Andreas zwei Tweets uns geschickt. Der eine zeigt, dass die Selbstständigen weniger werden, Jahr über Jahr. Und Matthias, der CEO und Gründer von Jimdo, schreibt darunter die bittere Wahrheit mit schwerwiegenden Folgen. Das ist natürlich für Jimdo klar, also für, oder wahrscheinlich für alle Firmen, die kleinere Webseiten bauen. Die werden weniger gebraucht, wenn es weniger Selbstständige gibt. Für die ist das doof. Sieht es denn bei dir auch so aus? Bekommst du weniger Business-Angel-Anfragen als noch vor zwei Jahren?
Also ich glaube, jetzt werden es wieder mehr werden, ehrlich gesagt, wenn es mehr Entlassungen gibt. Also ich gehe davon aus, dass nicht viele, aber marginal eben schon mehr Leute gründen, weil sie einen gut bezahlten Job vielleicht verloren haben. Und es jetzt nicht mehr gegen so eine teure, oder gegen so hohe Opportunitätskosten setzen müssen, quasi. Wenn du irgendwie mit 300.000 Gehalt irgendwo sitzt, ist es natürlich schwer zu gründen. Ich glaube, also zu dem Statement, dass das ganz schlimm ist, wie ich mag das überhaupt nicht, den selbstständigen Anteil als stellvertretend für Startups kurz zu nehmen. Wenn man danach ginge, wäre nämlich Angola die Startup-Hauptstadt der Welt. Oder Chile. Da gibt es eine schöne Studie. Sekunde, ich gucke mal, ob ich die finde. Global Entrepreneurship Monitor. Der sagt dann, Angola ist mit 40 Prozent, glaube ich, der Leute, die schon mal gegründet haben, auf 1. Der Fehler ist natürlich, dass Leute aus schierer wirtschaftlicher Not irgendwie Gemüse vom Bauern zum Markt tragen. Oder ein Einzelunternehmer in der Landwirtschaft, ein Auftragsunternehmer ist nicht angestellt. Und einer der Gründe, warum Deutschland so eine niedrige Gründerquote hat, ist, dass es lange Zeit so eine gesunde Wirtschaft gab, die unheimlich, und genau so ist es in den USA eigentlich, die einfach eine Riesenjobmaschine ist und sehr viele gut bezahlte Jobs generiert. Auch viele, die nicht gut bezahlt sind. Wenn du nicht super risikoaffin bist, gibt es in Deutschland keinen Grund zu gründen. Weil du kannst eigentlich mit einem, wenn du talentiert bist und gut ausgebildet, kannst du es halt sehr weit auch in einem Corporate-Job bringen. Das ist die Wahrheit. Und deswegen ist der Anreiz zu gründen einfach niedriger in Deutschland. Und deswegen ist er so hoch in Angola, weil du nichts zu fressen bekommst, auf Deutsch gesagt, wenn du nicht selbstständiger wirst. Deswegen halte ich die selbstständigen Quote für nicht repräsentativ. Ehrlich gesagt, ich glaube ein Teil des Problems ist, dass es uns in Deutschland zu gut ging und deswegen wenig Leute gründen. Ein Teil ist wahrscheinlich auch, dass es gewisse Trends gibt, dass Einzelhandel zum Beispiel immer mehr Corporate wird. Also der Tante-Emma-Laden oder die vielen kleinen einzelnen Markthändler oder so haben es wahrscheinlich relativ gesehen schwerer. Restaurants wären von den Sitzplätzen eher größer. Also viele Jobs, die früher typische selbstständigen Jobs waren, sagen wir Fleischer oder Bäcker. Das waren ja, muss man sich vorstellen, früher alles selbstständige Berufe, würde ich denken, überwiegend. Und du kannst heute kein selbstständiger Fleischer mehr sein, weil die Gesetze, die regulativen Auflagen so groß gehalten werden, dass es fast unmöglich ist, eine Privatschlachterei aufzumachen. Deswegen gibt es so viele Großschlachtereien, deswegen gibt es kaum noch selbstständige Schlachter, weil du eigentlich die Hygieneauflagen nicht erfüllen kannst. Das Gleiche hast du wahrscheinlich bei Bäckereien, wo es nur noch Ketten- und Großbäckereien gibt und so weiter. Das erklärt, glaube ich, zum großen Teil den langfristigen Trend, warum es weniger Selbstständige gibt. Das ist noch nicht das Gleiche wie Startups, glaube ich, obwohl ich finde, einen geilen Bäckerei, einen Café oder so was, oder Fleischerei zu öffnen, ist genauso spannend, vielleicht auch wie in Startups, solange es einen glücklich macht und den Kunden glücklich macht. Von daher kann ich mit der Aussage insgesamt gar nicht so viel antworten. Du hattest auch eine Frage dazu gestellt. Aber ich finde es unterkomplex zu sagen, dass die selbstständige Quote in Deutschland sinkt, ist per se etwas Schlechtes. Das halte ich für undifferenziert, ehrlich gesagt. Aber ich verstehe, dass es für Jimdo nicht geil ist. Ich kann mir vorstellen, dass der lila Bäcker oder Kams nicht die Website bei Jimdo baut.
Ja, und für dich als Angel könnte ich mir schon vorstellen, dass sich einiges ändert.
Die andere Frage ist, ich glaube schon, dass jetzt eher mehr Startups gegründet werden. Es gibt auch unheimlich viel Appetit noch, dass Leute investieren wollen in Seed-Funding. Da hat es nie aufgehört, glaube ich. Im Gegenteil, die Leute sind super bullish, in Pre-Seed, Seed-Günstige, Series A-Runden oder Seed-Extensions zu investieren.
Echt? Glaubst du nicht, dass die Leute eher gucken müssen, dass sie ihre bisherigen Investments vielleicht noch mal bridgen müssen?
Ja, aber das sind ja nicht die gleichen Fonds zwangsläufig. Es könnte sein, aber an der Bridge teilnehmen kostet wahrscheinlich mehrere Millionen oder 100.000. Ein Pre-Seed-Investment zu machen kann deutlich günstiger sein, selbst für ein VC oder ist im ähnlichen Rahmen günstiger. Du kriegst natürlich nicht mehr deine 100-mal ERA, wobei im Pre-Seed hast du eigentlich noch kein Revenue, also bisher Pre-Revenue. Das ist vielleicht auch gut, weil das heißt, du bewertest weiter die Idee und es gibt keinen Grund, die Idee schlechter zu bewerten als vor zwei Jahren. Obwohl die Exit-Multiples natürlich eine Rolle spielen, aber ich glaube, der Unterschied ist nicht so groß. Ich glaube, die Frage ist, findest du das jetzt gut für Deutschland, dass Leute gefeuert werden und deswegen Start-Ups aufmachen? Einerseits schon, andererseits ist es schon auch gut, wenn alle Jobs haben und sie haben ja nicht nur bei reichen Corporates gearbeitet, sondern vielleicht auch schon bei Start-Ups. Aber prinzipiell haben wir so wenig Start-Up-System schon auch. Nur das an der selbstständigen Quote festzumachen, finde ich nicht unterkomplex, wie gesagt. Ansonsten laut Global, kann man bei Statista bestimmt noch so nachschauen. Statista, die sagen jetzt Start-Up-Rate, wie ist das definiert? Sekunde. Ach nee, es kommt auch aus dem Global- und Social-Money-Monitor. Da ist Chile mit 20% auf 1, vermute ich ein ähnliches Problem oder dass sie irgendwie Kryptowenig reguliert sind. USA immerhin 11%, das ist echt gut. China 5,3, ungefähr die Hälfte. Deutschland 3,1 ungefähr.
Aber in Amerika hast du doch auch die ähnlichen Probleme, dass jemand halt Uber-Fahrer ist und nicht angestellter Taxifahrer.
Genau, würdest du nach Anzahl der Selbstständigen gehen, wären die USA natürlich ein tolles Land, weil Leute Uber-Fahrer sind alle.
Ja, weil sie fünf Jobs auf einmal haben.
Die Leute sind ja bei uns oft weder selbstständig noch irgendwas, weil sie in sehr komischen Konstrukten angestellt werden auch oft. Würdest du schätzen, die selbstständige Rate ist in Indien oder Deutschland höher?
Indien.
Zweimal höher, dreimal höher?
Fünfmal höher.
Ne, ist 0,1% höher. Also Deutschland ist 3,1, Indien 3,2. Zum Beispiel UK 5,2, Südkorea relativ hoch 8,2, hätte ich nicht gedacht. Kanada 8,7, Brasilien 10%. Ja, man müsste sich eigentlich eher anschauen, wie viel schnell wachsende Companies schaffen es zu einer gewissen Größe. Also viele Companies wurden vor weniger als zehn Jahren gegründet, machen heute aber mehr als zehn Millionen Umsatz. Das ist glaube ich ein besserer Indikator. Der ist natürlich lagging, also dadurch, dass man zehn Jahre hinterher wirkt theoretisch, kann man nur ex post den Status damit beurteilen. In der Hinsicht her ist er relativ unnütz. Wie könnte man das kurzfristiger machen? Gar nicht so einfach. Wie viel haben es nach fünf Jahren zumindest auf zwei Millionen geschafft oder so? Wobei, da gibt es ja dieses schöne Figma Beispiel, die ich glaube acht Jahre kaum Umsatz gemacht haben auch erstmal. Oder sehr sehr spät, Late Bloomer waren und spät erst Umsatz gemacht haben. Naja, wir müssen das jetzt nicht erforschen. Es gibt bestimmt irgendeinen besseren Maßstab, der nicht so schlecht ist, die Selbstständigen besser als zehn Jahre warten bis zu gucken, wie viele Companies es geschafft haben. Man kann Arbeitsplätze nehmen. Wie viele Companies haben Arbeitsplätze geschafft nach drei Jahren oder zwei Jahren? Das müsste relativ gut sein und das umfasst dann eben auch nicht nur Tech Sachen.
Lass uns über Domains sprechen. Hier ist jemand, der hat eine DE-Domain und würde die gerne verkaufen, beziehungsweise hat einen Käufer. Bisher hat er immer nur einen Euro für die Domain bezahlt. Wie kommt der jetzt auf ein vernünftiges Pricing? Wie würdest du eine Domain preisen, die jemand von dir kaufen möchte?
Prinzipiell ist der Domainmarkt ein Markt wie jeder andere Markt. Das heißt der Preis wird bestimmt von Angebot und Nachfrage. Er ist insofern speziell, dass ich glaube es gibt zwei Typen von Domains. Die eine ist Domains, die vielseitig einsetzbar sind, wie zum Beispiel PK.de, die Philipp Glöckner genauso gerne hätte wie Paul Kaugbrenner oder die Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
Hast du überhaupt PG? Hast du nicht zufällig, oder?
Nee, wollen wir mal gucken, wer ist da drauf? Keine Ahnung. Sekunde. PG.de ist noch nicht vergeben. Die hätte ich gerne. Die ist noch nicht geschaltet zumindest. Also frei ist sie nicht, aber sie ist nicht in Benutzung. Wenn du Glück hast und der braucht gerade Geld.
Okay, Pio, so was du da hast, kannst du mir die bitte besorgen? Danke.
Es gibt vielseitig einsetzbare, wenn du Kredit.de hast oder Auto.de. Bei Auto.de gibt es unheimlich viele Interessenten oder bei Einfamilienhaus.de oder Fertighaus.de. Das heißt da hast du eigentlich einen Markt, du kannst eine Auktion machen, schreibst relevante Player an und dann stellt sich der Marktpreis ein. Das ist unproblematisch und es gibt natürlich Domains, die Fantasieworte sind oder eher seltene Kombinationen. Da ist das Problem, dass du in der Regel keine dauerhafte Nachfrage hast. Und das heißt, das zu preisen ist tatsächlich unheimlich schwer. Ich glaube, es geht vor allen Dingen darum zu verstehen, wirst du jemals wieder ein zweites Angebot dafür bekommen, ist oft die Frage. Manchmal hat man auch Domains, wo es nur einen natürlich Nachfrager gibt, weil man die zum Beispiel aufgehoben hat für einen Befreundete des Unternehmens oder so. Dann ist es letztlich Pokerspielen, würde ich sagen. Also es geht darum, wie viel Schmerz ist es für die nachfragende Partei, diese Domain nicht zu haben, das zu verstehen. Also sagen wir mal, du hast Instacart.de oder so, aus irgendeinem Grund. Du wolltest auch mal was gründen, hast gekauft, du darfst sie jetzt nicht nutzen, weil die wahrscheinlich eine Marke eingetragen haben. Sie dürfen die aber auch nicht einfach wegnehmen, solange du sie nicht nutzt. Nach meinem Verständnis keine Rechtsberatung. Und da ist jetzt die Frage, wie viel ist das Instacart wert, auf Instacart.de zu sein, statt Instacart.com.de. Dann kannst du sagen, 5 Millionen ist dir das wahrscheinlich nicht wert. Vielleicht aber 100.000, weil du kannst den vorrechnen, die Klickrate der Ads, die sie haben, die Fehleingaben, den Traffic, den sie später wieder zurückkaufen müssten über Sedo von dir oder so. Also es ist letztlich Poker. Also wenn da Traffic drauf ist auf der Domain, das vermute ich bei dieser hier aber nicht, die da als Beispiel genannt wurde, die wir nicht sagen dürfen. Wenn Traffic drauf ist, kann man das natürlich den Cashflow des zukünftigen Traffics berechnen oder so. Aber am Ende ist es Pokern. Also die Frage ist, kannst du glaubhaft versichern, dass du die an irgendjemand anders verkaufen willst oder es dir Geld einfach total egal ist und du einfach bockig sein möchtest. Und was ist die Schmerzgrenze des Käufers? Die zu antizipieren ist glaube ich schwer. Aber du musst halt überlegen, was, also Empathie ist die Antwort. Du musst dich in die Position des Gegenübers versetzen und überlegen, was würdest du ausgeben. Vielleicht schaffst du es damit dann rational zu begründen, warum man die bräuchte oder nicht. Glückler versucht parallel rauszufinden, wer pg.de hat. Der nestelt gerade ganz nervös an seinem Rechner rum.
Normalerweise hängt der hier immer nur so ab.
So wir brechen das Domainthema jetzt.
Es gibt ja auch Webseiten, die irgendwie so ein Estimate sagen. Helfen die irgendwie?
Da wo der Markt funktionieren würde, funktionieren auch diese Webseiten gut. Also wenn es mehrere Nachfrager, wenn es Suchvolumen gibt, wenn es generische Domains sind oder sehr kurze Domains, dann funktionieren die Estimator wahrscheinlich gut. Wenn es sehr einzigartige Domains sind und davon sind die allermeisten wertlos, muss man sagen, dann hilft dir der Estimator auch nicht.
Also der Estimator sagt auf die Domain, die wir erfahren haben, aber nicht sagen dürfen, 691 Dollar. Was würdest du jetzt als Preis angeben?
Das kommt drauf an, wenn sie kaufen. Also sagen, du erfährst, das ist ein Gründerteam. Du musst erstmal verstehen, wer ist der Käufer. Dann suchst du die auf LinkedIn. Deswegen versucht man, wenn man schlau ist, würde ich zum Beispiel niemals ein Domain selber anfragen. Weil dann googelt irgendjemand, wer Philipp Glöckner ist und denkt so, hier ist irgendjemand mit zu viel Geld, der jetzt mir tausende von Euro für den Domain zahlt. Deswegen gibt es Philippa Glöckneriner, die arme Studentin. Nein, Spaß. Ich würde dann jemand anderes fragen lassen, eventuell, was die Domain ist. Also man versucht herauszufinden, wer der Käufer ist. Ist das jetzt ein Second-Time Startup-Founder oder Gründerin, die gerade Stealth-Startup in ihrem LinkedIn-Profil stehen haben, dann ist es zum Beispiel wahrscheinlich, dass sie das braucht. Sie haben eine Startup-Idee und brauchen nur die Domain dazu. Dann können sie wahrscheinlich den Domain-Namen schon noch wechseln. Also sie sind nicht 100% abhängig, aber sie haben sich wahrscheinlich schon ein bisschen in den Begriff verliebt. Das heißt, da kannst du wahrscheinlich niedrig vierstellig anfangen oder so. Weil wenn jemand sich erstmal in einen Namen verliebt hat, ist es auch schwer, das aufzugeben. Würde ich jetzt was gründen wollen, würde es mich nicht davon abhalten, 3.000 Euro oder 5.000 Euro für eine Domain zu zahlen, wenn die ausreichend gut ist. Zum Beispiel selbst wenn es ein Fantasiename ist, aber der nur vier Buchstaben hat, irgendwie, was weiß ich, Wurzel.de oder so, keine Ahnung was, dann wäre es mir wahrscheinlich wert, wenn ich weiß, ich kann da die Top-Level-Domain von haben.
Genug Domains, lass uns über Aktien und Sparpläne reden.
Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Keine spezifischen Kauf- und Anlageempfehlungen. Keine Anlageberatung, keine Rechtsberatung, keine Steuerberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Verantwortung für solche Trades liegt bei euch. Philip und Philipp haften nicht vor eure Verluste. Philipp und Philipp und Philipp können die Risikodisposition der HörerInnen nicht einschätzen. Ihr entscheidet selber, was ihr kauft und tragt dafür auch die Verantwortung. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.eu slash disclaimer nachlesen.
Hier ist eine Frage und zwar, wenn man jetzt nicht so viel Kohle hat, dass man direkt irgendwie für 5000, 10.000 oder was auch immer Einzelaktien kaufen kann. Macht es Sinn, oder auch einfach so, macht es Sinn Einzeltitel zu besparen und dann die Achterbahn mitzugehen oder lieber das Geld sparen und dann auf einmal alles kaufen? Also wenn man sich jetzt, lasst uns mal an Amazon halten, wenn es jetzt letztes Jahr gewesen wäre, wäre es ja sinnvoller gewesen nicht zu besparen und am Ende des Jahres einmal das gesparte Geld vor den Amazon zu setzen. Wer weiß schon, wie die nächsten zwölf Monate werden.
Das wäre jetzt Timing und Stockpicking.
Aber es geht so ein bisschen um Stockpicking, also Einzelaktien und Sparplaten. Was ist da dein Gedankengang? Du besparst ETFs oder besparst du auch Einzelaktien?
Also ich bespare einerseits einen infinitissimal kleinen Betrag im Verhältnis zu dem, was ich anlege. Andererseits ist das zufällig vielleicht genau das, was der ganz normale Mensch, der Median, ich habe heute wieder gelernt, wie wichtig die Unterscheidung zwischen Median und Durchschnitt ist. Aber der Median, Scalable oder Trade Republic oder was auch immer das auch könnte, spart vielleicht sogar einen ähnlichen Betrag. Den spare ich in zwei ETFs und ich habe tatsächlich im Moment einen Microsoft Plan. Warum ich das mache, weiß ich gar nicht. Aber wahrscheinlich um irgendwo so einen Sicherheitspolster zu haben. Wobei das Problem ist, ich müsste es in einer anderen App oder in einem anderen Depot machen, aber dadurch, dass ich es trotzdem verfügbar habe, passiert es dann manchmal, dass ich es doch verfügbar mache, um irgendwas anderes zu kaufen, was ich ganz schlau gerade finde und dann in der Regel mein Geld verliere. Aber wir werden ja nicht müde, es zu sagen. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass Individuen entweder mit dem Timing des Marktes, also gezielt kaufen oder verkaufen zu gewissen Zeitpunkten, oder mit Stockpicking besser liegen als der breite Durchschnitt des Marktes. Das heißt, wissenschaftlich nachweislich ist die beste Möglichkeit, die sogenannte Missionarstellung der Geldanlage, der langfristige Sparplan auf einen breitstreuenden ETF MSCI World oder MSCI World All World EMI, oder wie heißt der, Investable Markets. Da gibt es verschiedene Produkte und es gibt eigentlich für jemanden, der sich nicht mit Aktien beschäftigen will, keine viel bessere Strategie. Wenn man glaubt, man hat irgendwie relevantes Wissen oder man macht es wirklich Spaß, sich zu Unternehmen zu informieren und man hat vielleicht auch eine gewisse Grundkenntnis oder ist dabei, die zu erlangen, dann spricht man auch nichts dagegen, mit einem kleinen Teil des Geldes Einzelaktien zu kaufen. Je größer die Aktien sind, desto eher kann man vielleicht, man kann ja zum Beispiel so wie ich sagen, dass man zwei Sparpläne auf breitstreuende Indizes macht und ein auf ein Unternehmen, an das man besonders glaubt, zum Beispiel Microsoft oder Amazon. Prinzipiell wird die Volatilität immer höher sein als beim breitstreuenden Index. Vorteil des breitstreuenden Indexes ist, dass er eben sehr ausgewogen und diversifiziert ist. Selbst wenn ein Land, sagen wir, wenn in Sri Lanka Bürgerkrieg ausbricht oder in Vietnam, dann erschüttert das, also Emerging Markets sind eh unterrepräsentiert, aber sagen wir mal in Mexiko oder Brasilien ändert sich die politische Lage brutal, dann würde es den gesamten Index nicht stark bewegen und wenn andere Regionen gerade besonders gut funktioniert, würde es das eventuell ausgleichen usw. Das heißt, die schwanken weniger, haben aber trotzdem eine sehr gute Rendite langfristig. Deswegen sind sie auch nicht schlagbar. Das heißt, deine Einzelaktie könnte eventuell besser performen, aber das ist eigentlich gar nicht gesagt. Aber selbst wenn sie das tut, wird sie wahrscheinlich mehr schwanken und eventuell sich zum Beispiel mal zwischendurch halbieren. Das wiederum impliziert, dass wenn man sehr langfristig denkt, also man will das Geld sowieso nicht haben in fünf Jahren, sondern man will wirklich nur Papiervermögen aufbauen und geht davon aus, dass man das Geld nie wieder aus dem Aktienmarkt rausholen wird, dann spricht meiner Meinung nach nichts dagegen, einen kleinen Teil des Geldes auch in Einzeltitel zu stecken, wenn man das einigermaßen versteht und auch mitbekommen würde, wenn es vielleicht gegen die Aktie läuft. Aber es gibt keinen Grund, das zu empfehlen, weil höchstwahrscheinlich liegt man damit immer schlechter als der Markt. Die Empfehlung wäre immer, sofern man überhaupt von Empfehlung sprechen könnte, also das, was wissenschaftlich am ehesten belegbar ist, ist, dass es das Schlauste wäre, keine einzelnen Aktien anzufassen, kein Timing zu machen, sondern das Geld, was man für Aktien übrig hat, immer zum jetzigen Zeitpunkt in Aktien zu investieren und alles, was verfügbar wird über die Zeit, über einen Sparplan da reinzustecken und dabei so breit wie möglich streuende Produkte zu nehmen mit möglichst niedrigen Gebühren, also idealerweise unter 0,4 oder noch besser unter 0,2% Total Expense Ratio, was so die besten Vanguard, State Street oder Amundi oder Blackrock, iShares, was da alles die Produkte sind, gibt. Ich habe da keine Präferenz, aber man soll sich die Gebühren anschauen und die langfristige Performance.
Und wenn wir über Performance sind, ich habe mir zufällig die Performance der letzten sechs Monate von Zalando angeschaut und...
Achso, apropos, ich muss noch eine Richtigstellung machen. Ich habe letztes... Entschuldige, dass ich es unterbrochen habe.
Das erste Mal.
Genau, das erste Mal dieses Jahr. Ich habe letztes Mal gesagt, da haben wir über Biotech geredet und ich meinte, dass selbst Holdings wie BB Biotech den Markt nicht signifikant outperformen. Das stimmt auf Sicht des Aktienkurses, aber ich wäre im Leben nicht auf die Idee gekommen, dass BB Biotech tatsächlich eine sehr attraktive Dividende zahlt. Und inklusive dieser Dividende, die mir unbekannt war, vielen Dank für Leute, die mich darauf hingewiesen haben, haben die den Markt gut outperformed, sowohl den Nasdaq Biotech als auch den Gesamtmarkt. Von daher, wer auf Biotech setzen will und breit streuen will und nicht die Fähigkeit hat, selber zu picken, der könnte sich das anschauen. Das ist auch keine Empfehlung, aber ich muss zumindest korrigieren, dass das ein besonders schlechter Performer gewesen wäre.
So, und nun zu meiner Frage. Wieso performt die Zalando Aktie in den letzten sechs Monaten so anders wie About You? Am Ende ist das doch der gleiche Laden. Ist es einfach growth?
Anders als. Gleich wie anders als.
Liegt es daran, dass About You mehr wächst und Zalando profitabler ist? Oder an den verschiedenen Daten, wann die Earnings reporten?
War das eine Hörerfrage oder ist es tatsächlich von dir?
Ne, ist von mir eine Frage.
Du bist ja ein richtig kritischer Fragensteller hier. Also du hast hier dazu geschrieben, dass die Zalando Aktie plus 66 Prozent in den letzten sechs Monaten gemacht hat. Dann ist das falsch. Die About You Aktie minus sieben. Ne, ne, ganz ruhig. Oh Gott, bist du schon total erzogen runtergemacht zu werden. Ne, ne, das scheint eine richtige Beobachtung zu sein. Also About You minus 17, Zalando plus 66. Woran liegt das? Ich glaube, es liegt einerseits ein bisschen an der Zeitenwende. Nämlich das About You ist ja historisch schneller gewachsen als Zalando, einfach weil sie noch in einem anderen Reifestadium sind. Also Zalando ist deutlich größer, aber vor sechs Monaten sind sie nicht mehr so schnell gewachsen. About You hat zu der Zeit wahrscheinlich noch so ein bisschen Growth Multiple bekommen. Also wenn man mehr wächst, bekommt man natürlich ein höheres Umsatz Multiple, weil man im DCF-Modell, also wo man die zukünftige Rendite ausrechnen würde, dann würde man natürlich schneller in eine höhere Umsatzregion reinwachsen damit. Und deswegen würde man immer auf Ceteris Paribus, also bei ansonsten gleichen Bedingungen, würde die schneller wachsende Firma immer ein höheres Multiple bekommen. Jetzt ist es aber so, dass natürlich die Zeiten sich insofern gewechselt haben, dass dieses Growth Multiple immer mehr diskontiert wird und die Profitabilität immer höher gewichtet wurde. Und man muss sagen, Zalando ist natürlich prinzipiell profitabler als About You noch. Und das ist mehr in den Moden gekommen. Das würde erklären, warum Zalando jetzt sozusagen als die Value-Version, also es ist weit entfernt von einem Value-Wert noch, aber es ist mehr Value, also About You ist eher Growth, Zalando ist eher Value. Und die Schere ist auf jeden Fall aufgegangen in der Vergangenheit, dass der Markt natürlich Risk-Off ist und damit eher Value bevorzugt, auch wenn Zalando eben eigentlich jetzt noch minimal unprofitabel ist und gar kein echter Value-Wert. Und hinzu kommt, glaube ich, außerdem, dass Zalando hatte den vorläufigen Tiefpunkt, Sekunde, vor ziemlich genau sechs Monaten, würde ich finden, also im Q1 und Q2 2022 hatte Zalando rezessiven Umsatz. Also im Q2 war es minus 4% Wachstum, also man ist kurzzeitig geschrumpft. Und im Q1 hat man auch das erste Mal seit Langem wieder deutlich negative minus 3% EBIT-Marge gemacht oder operative Marge gemacht. EBIT und Cashflow war minus 21% brutalt sogar. Also man hatte ein denkbar schlechtes Quartal oder Zeit vor sechs Monaten. Und relativ gesehen dazu haben sie sich erholt, also sie sind nicht mehr so unprofitabel. Sie sind fast break-even im letzten Quartal. Die neuen Zahlen fürs Q4 kennen wir natürlich noch nicht. Die Marge hat sich etwas erholt und man hat auch wieder auf Wachstum gedreht. So das heißt, relativ gesehen hat sich Zalando in der Zeit verbessert. Sie hatten eine sehr schlechte Phase im Q1 und Q2. Wir wissen nicht, wie es im Q4 wird. Es kann natürlich auch wieder schlechter werden. Aber vom Trend her sieht es eigentlich so aus, als wären sie schon wieder auf dem aufsteigenden Ast. Und deswegen macht es Sinn, dass sie als teilweise cashflow-positives Unternehmen im letzten vier Quartale sind sie noch cashflow-positiv. Da sind sie natürlich mehr im Zeitgeist der aktuellen Zeit drin. Und ihre Zahlen haben sich eher verbessert von so einem Tiefpunkt und einem Schockergebnis. Und bei About You ist es insofern anders, dass die noch relativ schnell gewachsen sind bis ... Sekunde ... bis auf so vor bis ins Q2, wobei die ein abweichendes Geschäftsjahr haben. Und deren Zahlen haben sich einfach jetzt zuletzt noch mal deutlich verschlechtert. Plus, dass die Liquiditätssituation noch mal ein bisschen eine andere ist. Und dass hier noch nicht absehbar ist, wo der Tiefpunkt ist, würde ich sagen. Wir haben jetzt ... das letzte Quartal war einfach schon relativ tief. Zwar besser als ich befürchtet hatte, aber es war ja trotzdem Rohmarge, Negativrekord. EBITDA relativ schlecht immer noch. Und die Frage ist, kreuzt sich das jetzt erneut? Also wird von hier aus About You oder Zahlen nur besser performen? Habe ich jetzt nicht genug Arbeit ... oder da bin ich mir jetzt gar nichts zu äußern, ehrlich gesagt. Das könnte man eher nach den Zahlen vielleicht noch mal überlegen, wie es jetzt dann in Q23 weitergeht. Weil dann hätten die beide ihr Jahr abgeschlossen einigermaßen. Im Moment bleibt Zalando ja noch die Zahlen schuldig. Aber das würde ich sagen, ist der Grund. Also Zalando hatte schon so eine Art Tiefpunkt, vorläufigen Tiefpunkt, muss man immer sagen. Und About You ist eher noch so im Landslide-Modus, wobei sich der sicherlich auch irgendwann umdrehen wird. Ich glaube im nächsten Quartal wird es noch schwer wegen der hohen Inventories, das haben wir letztes Mal ja gesagt. Ab Mitte des Jahres könnte zum Beispiel dann, aber das ist jetzt viel Glaskugelei.
Glaskugelei ist auch gut.
Erklärt das deine Frage?
Perfekt, perfekt. Und man sieht es genau, wenn man sich Zalando ein Jahr anschaut, dann ist es auch minus 37%. Also die haben tatsächlich in den letzten sechs Monaten wohl recht gut performt.
Seit IPO, das haben sie glaube ich irgendwo mal präsentiert auch zuletzt. Lustigerweise ist jetzt nicht mehr dabei gewesen. Ich glaube, dass seit dem IPO hatte About You die meisten Player outperformed eigentlich. Aber ich kann mir vorstellen, dass es jetzt zuletzt nicht mehr so war. Ich glaube es war irgendwann nochmal in den Slides drin.
Vom Börsenkurs?
Ja.
Okay, ja jetzt scheinbar nicht mehr. Letzte Frage heute, kurzer Podcast.
Es fragen immer wieder Hörer warum wir uns nicht zu den Twitter-Files äußern oder das nicht beleuchten. Also wir haben es ja teilweise so ein bisschen nebenbei besprochen, sehr kurz. Der Grund ist, ich weiß nicht ob einfach, aber der Grund ist also A, ich habe die Twitter-Files nicht. Ich kann mir dazu nur sehr schwer eine Meinung bilden. Also ich habe sie nicht und es gibt auch kein Recherche-Kollektiv oder ähnliches was daran arbeitet. Es gab ja bei den Panama Papers oder ähnlichen Sachen, wo das eigentlich immer in so einem Recherche-Kollektiv, irgendwie Süddeutsche, The Guardian, internationale Presse, öffentlich gemacht. Die konnten das bearbeiten und dann konnte man sich durch den Konsum verschiedenster Medien eine Meinung bilden. Die Twitter-Files ist natürlich ein schlauer PR-Gag die Twitter-Files zu nennen, aber was hier tatsächlich passiert ist, ist das Elon Musk exklusiv einen kleinen Kreis aus, oder eine Handvoll im wahrsten Sinne des Wortes von handgepickten Journalisten, einer davon Klimaleugner, ein anderer so ein Gonzo Political Reporter und wie auch immer. Handgepickte unabhängige Journalisten hat er Zugang zu diesen Files gewährt und die selektieren daraus jetzt was sie spannend finden. Und dabei sind sicherlich Sachen zu Tage getreten, die dafür sprechen, dass Twitter gerade was Policy und Safety angeht, ein sehr intransparent geführtes Unternehmen war. Das war zu vermuten, aber sicherlich auch überraschend, wie krass das war. Es gab außerdem Anschuldigungen, die Twitter-Files liefern die Beweise dafür, kann man relativ klar sagen, dass es Kooperationen mit Regierungsbehörden gab. Das war jetzt glaube ich nicht so, dass man da, es wird teilweise dargestellt, als konnten sich Regierungsbehörden teilweise mehr oder weniger eine Wunschliste machen, aber es wurde teilweise sehr eng zusammengearbeitet. Es gab die Story, dass die Hunter Biden-Story von der New York Post geburied, also vergraben wurde und nicht sichtbar gemacht wurde, also es wurden verschiedene Sachen auf dem Sichtbarkeitslevel stark reduziert oder fast gebannt oder so ein Shadowban gemacht, dass es einfach sehr unwahrscheinlich war, dass man die irgendwie finden konnte, dass sie auf jeden Fall keine Viralität entwickelt haben. Ich glaube die Begründung war, dass es gleichzeitig Intelligence, also es gab, wie sagt man, geheimdienstliche Informationen, dass Russland versuchen wird, die US-Wahl zu beeinflussen. Damit wurde es begründet, ob man deswegen darauf hätte hören sollen oder nicht, möchte ich gar nicht sagen, ehrlich gesagt. Ich glaube es ist unheimlich schwer diese Entscheidung zu treffen. Das ist schon mal das erste, was man sagen muss. Ich bin mir relativ sicher, dass es genauso schwere Entscheidungen, ich weiß gar nicht, ob sie schlecht oder gut getroffen werden, das ist auch schwer zu beurteilen, aber man muss sich ja vorstellen, seit Elon Musk da im Ruder ist, werden genauso schwere Entscheidungen getroffen. Und wir haben genauso viel Intransparenz jetzt, glaube ich. Ich habe nicht das Gefühl, im Moment ist es so, dass sobald Elon Musk irgendwas juckt, werden im Nachhinein die Regeln so angepasst, dass irgendwelche Leute ausgeschlossen werden auf der Plattform, jetzt mal ein bisschen polarisierend ausgedrückt. Man kann sagen, das ist transparent, weil die Regeln gelten für alle, aber die werden so ein bisschen Ex-Post geschaffen, um das, was Elon Musk gerade juckt an der Plattform, zu regulieren. Ich habe schon das Gefühl, ehrlich gesagt, dass er versuchen will, transparenter zu machen. Ob ihm das gelingt, ist auch viel zu früh zu beurteilen. Das war auf jeden Fall ein Problem beim vorherigen Twitter. Es zeigt sich, glaube ich, so ein bisschen, dass sie den Demokraten näher standen als den Republikanern, was immer bekannt war, dass Jack Dorsey da eher so veranlagt wäre oder eher progressiv veranlagt ist. Teilweise sind es, glaube ich, Sturm- und Wasserglas-Stories, teilweise eben, wenn es um die New York Post-Story geht oder die Zusammenarbeit mit Regierungsbehörden. Bestimmt auch so ein bisschen schockierend, fände ich, übertrieben, aber überraschende Einblicke. Ich finde aber, es ist eine vergebene Chance, dass er das nur mit diesem Matt Taibbi und vier anderen Journalisten aufarbeitet. Also wenn man zeigen will, das ist ein anderes Twitter, was wir gerade machen, dann hätte man gesagt, das hier ist der Datenraum. Wir machen die Twitter-Files wirklich public und lassen verschiedene Kollektive daran arbeiten, statt uns zumindest umstrittene, also um a, alle renommierten Medien auszuschließen von diesen Files und dann fünf umstrittene Journalisten zu wählen, die jetzt exklusiv Zugang dazu bekommen. Und alle, ich werde jetzt nicht wieder den Begriff Stiefelecker nutzen, aber ich würde sagen, die galten alle als Elon Musk eher zugewandt zuvor und jetzt alles andere als kritisch. Und deswegen ist es letztlich schwer, sich dazu zu äußern, glaube ich. Ich glaube, es wirkt jetzt schon so, als wären nicht alle Sachen, die bei Twitter behandelt wurden, perfekt gehandelt worden. Und vor allen Dingen, was man relativ und disputed sagen kann, ist, dass es immer an Transparenz gemangelt hat, also dass Shadowbans und so was, wo Nutzerinnen und Nutzer gar nicht wissen, dass sie niemanden mehr erreichen können mit ihren Tweets, sodass sowas definitiv nicht transparent genug war. Aber ich finde es eine vergebene Chance, dass man das nicht hat besser aufarbeiten lassen. Und ich bin mir sicher, dass genauso solche Entscheidungen jetzt auch bei Twitter anstehen, nur dass keine Leute da sind, sie gut zu treffen. Und ich glaube, das demoralische Kompass dahinter ist jetzt auch nicht zwangsläufig deutlich besser, aber wie gesagt, das muss ich auch noch zeigen. Also unser Ziel war auf jeden Fall nicht, die Twitter-Files irgendwie unter den Teppich zu kehren, aber sie wurden meiner Meinung nach in keiner sinnvollen Weise öffentlich gemacht. Und wie gesagt, wir haben vor allen Dingen keinen Zugang dazu. Und es gibt keinen Journalist, dem ich annähernd vertrauen würde, wo ich jetzt die Sekundärmeinung dazu lesen könnte. Abgesehen davon kann jeder sich die Tweets von Matt Taibbi oder so selber auch durchlesen. Das ist meine Meinung dazu bisher. Achso, ich habe noch eine andere Richtungsstellung. Und zwar habe ich ja letztes Mal gesagt, dass Tesla Preisreduktion gemacht hat, dass das ein Zeichen für weniger Demand sein könnte und die Hälfte der Rohmarge eigentlich verliert, wenn sie 7500 Dollar beim Preis einsperren. Da hat Elon Musk uns jetzt wissen lassen, dass das nicht der Fall wäre, sondern es ist eigentlich so, dass das berichtet Elektrek, das ist so ein Magazin für elektrisches Fahren. Und zwar hat Elon Musk uns erklären lassen, dass diese massiven Preiscuts, die sie beim Verkaufspreis machen, sind ein Resultat der partiellen Normalisierung der Kosteninflation. Also die Kosten sinken offenbar so schnell, dass Elon Musk sich verpflichtet fühlt, den Verkaufspreis günstiger zu machen, weil er sonst zu viel Rendite hat. Und er versucht, das aussehen zu lassen. Das heißt Tesla Aktionäre müssen sich da überhaupt keine Sorgen machen. Es ist nicht so, dass die Autos sich gerade überall staunen, wie ich das teilweise habe wirken lassen, sondern es ist eigentlich so, dass die Nachfrage unverändert so hoch ist und die COGS, das haben wir letztens erklärt, was das sind, die Cost of Goods Sold, inflationsbedingt so weit runter gehen, dass wir uns keine Sorgen über die Margen machen sollten. Oder es ist so, dass Tesla ein richtig schlechtes Quartal haben wird. Im Q4, aber wir werden es sehen.
Hast du dir irgendwelche Secondhand-Auto-Marktplätze angeschaut?
Äh, ne. Das wäre Recherche. Da habe ich nicht dran gearbeitet.
Gut, dann noch eine letzte Frage, die du ohne Recherche beantworten kannst. Hast du Drive to Survive auf Netflix geguckt?
Hast du Guggenheimer Tesla upgerated auf Verkaufen? Das ist auch neu, dass eine Investmentbank sagt, man soll es verkaufen. Entschuldigung, was wolltest du sagen? Alles gut. Ich habe die Bernie Madoff-Doku gesehen. Ich will dringend nicht zu gucken. Und stattdessen einen der alten Bernie Madoff-Filme oder Dokus, die deutlich besser sind.
Und hast du Drive to Survive gesehen?
Das ist der Formel-1-Film?
Ja. Ich war früher mal richtiger Formel-1-Fan,
aber ich kann das nicht mehr verstehen inzwischen. Zu Ricardo Patrese, Ejarten-Zenner-Zeiten. Also wirklich, als Nigel Mansell noch gefahren ist, fand ich es gut. Also als ich 14 war wahrscheinlich. Aber inzwischen verstehe ich nicht mehr,
was ich machen kann. Mich interessiert der Sport null, aber die Dokus finde ich cool. Und die machen heute, kommt jetzt raus, Breaking Point. Das ist ein ähnliches Format von den Machern für Tennis. Und meine Frage an dich ist jetzt, heute nochmal schnell Adidas und Nike kaufen? Mit der Hoffnung, dass der Tennis-Boom wiederkommt durch Netflix?
Sind das die größten Tennis-Hersteller?
Adidas und Nike? Hast du nicht so spezialisiert? Ich habe nicht so spezialisiert, weil sie die Tennis-Klamotten verkaufen. Und es gibt Spezialisierte, vielleicht hat eine Hörerin, ein Hörer einen Tipp, was die beste Tennis-Firma ist, die an der Börse ist. So richtig direkt gefunden habe ich jetzt nichts.
Ich finde ja diese 80-Revival-Marken am besten. Sergio Takini und so. Sekunde, ich gucke mal, sind die Public? Ne, ne? Wem gehören die denn? Sekunde, das finden wir raus. Ich glaube, die bauen aber keine Tennis-Sachen mehr, ehrlich gesagt. War das überhaupt eine Tennis-Marke? Doch, oder? Sekunde.
Ich weiß gar nicht, von was du sprichst.
Mailand, Davis Cup. Davis Cup ist Tennis, oder? Ja. Das weißt du natürlich. Wir sind so ein tolles Pärchen. Sekunde, wer ist hier die Mutter? Business. Die waren bankrott 2007, 2008 von einem Chinesen gekauft. Sind die immer noch chinesisch-owned? Ja, krass. Reebok? Reebok nicht Tennis auch? Also ich glaube, die Tennis-Umsätze sind zu klein für Adidas und Nike, um einen Unterschied zu machen. Glaubst du, das gibt es hier nicht? Wilson? Was ist der typische Tennisball? Wilson, oder?
Ja, Wilson, Head sind so die Marken.
Ich glaube, du musst etwas Spezialisiertes finden, was auf Tennis geht.
Ja, die kleinen Marken sind halt alle nicht an der Börse.
Schwer, schwer darauf zu setzen. Aber Formel 1 hat einen riesigen Bogen ausgelöst für Motorsport überhaupt noch mal in den USA. Die haben sonst nur Indy und nicht Nesca. Das war auch ein geiles Computerspiel. Ich glaube, ich habe noch nie ein Rennen fertig gemacht. Ja, es ist schwer. Wenn jemand eine hochspezialisierte Tennis-Aktie kennt, fänden wir super spannend.
In diesem Sinne, bis Mittwoch. Schönes Wochenende. Peace.
Ciao, ciao. Ciao.