Doppelgänger Folge #216 vom 21. Januar 2023

🔎 Google entlässt 📈 MSCI World ETF 🍿 Netflix Earnings 💬 Customer Engagement 🎙️ Grow with Braze live Podcast

Wie gut ist der Autopilot von Tesla? Google entlässt 6% der Belegschaft. Könnte ein MSCI World ETF auch mal 50% verlieren? Wie waren die Netflix Earnings? Gesponserter live Podcast mit Marc Suchland bei dem Grow with Braze Event in Berlin.

Philipp Glöckler (https://www.linkedin.com/in/philippgloeckler/) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

(00:00:30) Autopilot bei Tesla

(00:05:40) Google Entlassungen

(00:26:30) MSCI World ETF

(00:35:25) Netflix Earnings

(01:07:20) Grow with Braze: Customer Engagement

Shownotes:

Glöckler’s Peak Big Tech Employment Tweet https://www.linkedin.com/posts/philippgloeckler_nov-9-meta-laying-off-more-than-11000-activity-6998211561928413184-FpWr/

2022-23 Tech Downturn Tracker https://www.trueup.io/layoffs

Klöckner’s Netflix Post https://www.linkedin.com/posts/kloeckner_netflix-wallstreet-streaming-activity-7022135594235351040-8bmz/

Gergely Orosz: Scoop HelloFresh https://twitter.com/gergelyorosz/status/1616167594762846234

Marc Suchland von Braze https://de.linkedin.com/in/marc-suchland-8b136560

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Willkommen im Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 216 Mitte Ende Januar nach den Netflix Earnings. Pipp scheint trotzdem gut gelaunt zu sein und nachdem wir hier aus unseren kleinen Podcast Boxen einen Podcast gemacht haben, hört ihr noch den Live Podcast von Mittwoch als wir in Berlin waren bei Brace. Aber erstmal dein Lieblingsthema Elon und Tesla. Was gibt's Neues von den autonomen Fahrzeugen?
Das ist natürlich einigermaßen zynisch, weil er als notorischer Lügner bekannt ist. Das ist nun mal die eine Sache, die wirklich nachgewiesen ist. Also dass er sein Funding damals nicht secured hat, tausend andere Sachen, Corona Leugnerei, dies und das. Dass ausgerechnet er sich als Verteidiger wahrheitssieht, finde ich komisch. Man kann vielleicht sagen, er tut was für Free Speech, aber bei Free Speech geht es ja nicht um Wahrheit letztlich. Der zweite Sache, was sich noch rausgestellt hat, genau was war das andere? Er hat da noch irgendwas, Sekunde, habe ich das irgendwo aufgeschrieben?
Auf Discord bei uns habe ich gesehen, dass in San Francisco ein Unfall war, der wohl von einem Tesla in Autopilot verursacht wurde.
Das gibt es ja ständig. Ich muss mal gucken, was er noch für Twitter hat. Er hat nämlich irgendwas anderes, wo ich dachte am gleichen Tag. Also dann wurde so ein bisschen bekannt, dass die Werbeeinnahmen von Twitter wohl um etwa 40% eingebrochen sind durch intern oder mit dem Person familiar with the matter. Leute, die nah am Werbeteam oder am Werbemarkt dran sind.
Siehst du irgendwelche spannenden oder seriösen Werbungen noch auf Twitter?
Ich sehe gar keine Werbung, also Sekunde, ich muss mal hier in Web Twitter gucken.
Im Web siehst du wahrscheinlich sowieso weniger.
Achso und dann wurde er gefragt, also er hat eine Umfrage gemacht, ob das World Economic Forum, also Davos, die Welt kontrollieren sollte, ja oder nein. Das ist glaube ich großartig, um Engagement zu erzeugen. Es haben natürlich die absolute Mehrheit, 86% nein gesagt. Wer die 14% sind, die ja gesagt haben, würde mich auch gerne mal interessieren. Aber in dem Zusammenhang hat er auch gesagt, dass Davos für ihn boring as fuck ist und er seine Einladung abgelehnt hätte, worauf sich der Pressesprecher von Davos gemeldet hat, dass Elon Musk das letzte Mal 2015 eingeladen war. Also er ist dieses Jahr nicht eingeladen gewesen, das Jahr davor auch nicht. Das heißt, dass er die, der Fakt, dass er, der in Anführungsstrichen Fakt, dass er die Einladung abgelesen hat, ist eine weitere Lüge, die er am gleichen Tag, an dem er sich als Verteidiger der Wahrheit geriert hat, rausgehauen hat. Gut, aber das müssen alle, das verdient doch nicht mehr Zeit. Achso, die andere Davos Geschichte ist noch, nein, es kommt nicht das, was du denkst, Glööckler. Es gab auch ein wunderschönes Interview mit Alex Karp, dem Palantir Chef. Ich glaube schon, dass der ein guter Verkäufer ist. Inzwischen, er versucht immer den Eindruck, also es hat ihn diese eine koreanische von, nicht D.U., Dusan glaube ich, die bauen Energie und Baugeräte, wie heißt das, Baumaschinen. Der hat ihm gesagt, die Software ist relativ teuer und daraufhin meinte er, Software ist immer, also und er ist sehr enttäuscht mit der Preis-Leistung, aber nicht mit Palantir, sondern generell mit Software, worauf Alex Karp meinte, dass alle Software ist entweder Powerpoint oder ein Haufen Müll eigentlich und Palantir ist so teuer, weil skeptische Menschen wiederholen. Jeder, der günstigere Software verkauft als Palantir, verkauft eigentlich nur Agenturessen und so weiter. Das andere war, dass er gefragt wurde, ob es leicht ist, Mitarbeiter zu finden, wenn man auch für CIA und FBI arbeiten würde. Und dafür meinte er, dass so ziemlich jeder westliche Geheimdienst mit Palantir arbeitet. Das passt meiner Meinung nach nicht zu der Aussage, dass die nur 100 Kunden haben und kaum gewachsen sind in Government-Verträge. Ich habe das Gefühl, es gibt signifikant mehr als 30 westliche Geheimdienste.
Es gibt doch nur Amerika und den Rest der Welt. Es sind zwei.
Es gibt Israel, Frankreich hat einen Geheimdienst, UK, was weiß ich. Ich würde sagen, es gibt allein 30 bis 50 Geheimdienste, wenn du jetzt nur die relevanten Länder nimmst oder einigermaßen relevanten. Und außerdem verkaufen sie an Gesundheitsbehörden, Polizeibehörden, Department of Defense, also Verteidigungsministerien und so weiter. Von daher schien mir das auch eine Aussage zu sein, die vielleicht nicht 100% richtig ist. Aber das ist auch nicht so wichtig. Die Palantir Zahlen bekommen wir auch bald wieder. Die Earnings-Saison hat begonnen, du hast es angekündigt. Und wir fangen nicht mit Netflix an, sondern sprechen aber definitiv später darüber. Aber die zwei schmerzvollen Themen haben wir schon abgeschlossen mit Idamas und Twitter. Dann die andere nicht so schöne News. Das heißt, es kommt darauf an, die Alphabet-Aktionäre lassen auf Twitter schon die Korken knallen. Als nächstes GAFA-Unternehmen hat jetzt Google, die bisher nur einen Hiringstop hatten, glaube ich, bekannt gegeben, dass sie 12.000 Leute entlassen werden. Das entspricht im Fall von Alphabet oder Google ungefähr 6% der Mitarbeiter müsste es sein. Es wird ein sogenannter Haircut oder Rasenmäher-Prinzip. Das heißt, es soll in allen Abteilungen gekürzt werden. Jeder 6%, jeder 18. müsste es sein ungefähr. Oder jeder 16. oder 17. eigentlich. 16,6. Also erhebliche Kürzung. Das sollte sich positiv für euer Ergebnis auswirken. Könnte aber natürlich auch heißen, dass die Ergebnisse schlechter werden, als der Markt es eventuell erwartet würde. Und man deswegen schon jetzt versucht, das ein bisschen zu beruhigen. Auf jeden Fall nicht schön. Ansonsten versucht Sundar Pichai natürlich Optimismus zu verbreiten. Was AI angeht und die ganzen Themen, ist das natürlich alles keine riesen strategische Bedrohung für Google. Aber man hat sich entschieden, das Kapital zu schützen und, also das sind seine Worte und nicht meine, die Kapitalbasis der Unternehmung zu schonen und hat sich deswegen entlassen, 12.000 Leute zu entlassen. Mit einem für Google üblichen sehr generösen Paket. Ich glaube 16 Wochen, das sind 3 Monate plus 2 Wochen für jedes Arbeitsjahr. Krankenversorgung für ein halbes Jahr, glaube ich. Also die Shares westen noch 3 Monate weiter. Also sehr generöses Paket, wie das auch üblich ist bei den großen Tech-Konzernen. Aber was ich letztes Jahr gesagt habe und zur Jahreswende, dass wir noch lange nicht alle Layoffs gesehen haben. Ich glaube wir sind immer noch nicht bei 50 Prozent von dem, was wir sehen werden, glaube ich. Da wird es wahrscheinlich weiter geben. Es gibt Rumors aus allen Richtungen in Deutschland. Es ist Mitte Januar. Es gab heute bei George Lee Oris wieder, der so viele Developer-Entlassungen verfolgt, ein Scoop, das HelloFresh. Eine Mischung zwischen Restrukturierung und die Leute raus ekeln zu versuchen scheint. Wenn wir nicht das richtig verstehen. Wir packen einfach den Link in die Show Notes, dann kann man sich selber seinen Reim daraus bilden.
Aber lass uns nochmal zurück zu Google gehen. 12.000 hört sich ja jetzt erstmal viel an. Ist das denn viel? Und ist das viel vor allem im Vergleich zu wie viele Leute seit Corona geheiert worden sind?
Da müssen wir mal gucken bei Google. Es sind 6 Prozent. Das ist definitiv weniger als sie in den letzten 12 Monaten geheiert haben. Da bin ich mir sicher ohne auf die Zahlen zu gucken. Es gibt auch niemanden, der mehr als 12 Monate entlassen hat bisher. Außer die, die jetzt 30 Prozent oder so richtig drastisch reingesägt haben. Sekunde, Sekunde, Sekunde. Haben wir Headcount bei Google?
Also ich sehe hier auf Statista sehe ich 118.000.
In solchen unseriösen Quellen vertrauen wir gar nicht. Wir gucken in Philips Doppelgänger-Sheet. Da steht das für dich nämlich schon prozentual umgerechnet auch. Also Alphabet hat von Q3 zu Q3 24,5 Prozent mehr Leute eingestellt. Das heißt sie hatten letztes Jahr im Q3 noch 150.000 Angestellte und haben ungefähr 37.000 Menschen in den letzten 12 Monaten hinzugefügt. Und von denen wird jetzt ein Drittel. Also die einfache Ausdrucksweise ist von den Net Additions oder hinzugefügten Arbeitsplätzen im letzten Jahr oder in den letzten 12 Monaten wird ein Drittel rückgängig gemacht. Das ist der Einschnitt, der den Markt hier aber glaube ich sehr erfreut. Sekunde, ich guck mal wir haben Freitagnachmittag 16 Uhr, wenn wir durch sind, hat zumindest Glööckler Feierabend bestimmt. Oh, das Google Stock Symbole noch nicht automatisch in die richtige Anfrage umgewandelt, nervt auch so. Der Markt geht heute insgesamt relativ optimistisch hoch, aber Google ist mit 5,5 Prozent deutlich über dem Markt. Also der Markt begrüßt natürlich die Jobkürzungen werden in der Regel von Aktionären positiv aufgenommen, weil man sich versteht, dass A die Firma in der Regel mit 6 Prozent weniger Leuten sehr gut weiterlaufen kann. Und natürlich die Ertragslage der Firma deutlich verbessert. Das ist für die Menschen, die gefeuert werden natürlich nicht so schön, sollte allen klar sein. Und ich glaube es verbietet sich auch ein bisschen der Hohn, weil eigentlich immer mehr Unternehmer jetzt noch dazu kommen. Und ich glaube es wird halt so ein bisschen zu so einer Abwärtsspirale führen. Auch die Mitarbeiter hatten irgendwelche Softwareseats alle oder irgendwelche Software genutzt. Das wird sich auf andere Firmen, auf einen Workday, auf einen Salesforce, vielleicht auf einen SAP, vielleicht auf einen Monday, Nasana, vielleicht die Cloud Services, die Security Services, ein Okta definitiv, vielleicht ein Twilio, alles runterbrechen. Und ich glaube wir haben wirklich, ich habe es schon ein paar mal gesagt, aber ich glaube wir haben eine richtig starke Abwärtsspirale in der Software jetzt ein Jahr vor uns. Und dadurch, dass es einerseits sehr stark wird, andererseits aber auch allmählich, also ich glaube insgesamt wird die Amplitude groß sein, es wird sich aber trotzdem über Quartale ziehen, ist es noch sehr schwer abzusehen. Und vor allen Dingen die Talsohle wird glaube ich erst relativ spät, also frühestens im Q4 erreicht sein. Also wir sehen ja fast noch, wir sehen ein bisschen Verlangsamung gerade. Ich glaube bis zum Q4 wird Software noch runtergehen, also Q4 diesen Jahres, also in zwölf Monaten. Und vielleicht haben wir Anfang 2024 wieder gute Zahlen. Dass der Markt das schon vorher antizipieren kann, ist natürlich auch klar. Das weiß man nicht genau, wann die Aktie, die Börse das verstanden hat, aber ich glaube es sollte für die allermeisten Softwarefirmen wirklich sehr schwer werden.
Waren die Zahlen von Google in der letzten Zeit so schlecht?
Können wir auch kurz gucken, wo ich es hier geöffnet habe. Google hatte noch 6% Revenue-Wachstum. Im Vorjahr waren es noch 40, gut das war Corona beeinflusst noch. Also das Wachstum geht stark runter. Im Search-Bereich waren es noch 4%. YouTube war negativ beeinträchtigt vom Werbemarkt und von TikTok. Natürlich das Cloud-Geschäft sah gut aus bei Google zuletzt, aber auch da, also die ganze Cloud-Sparte, das was ich gerade eben gesagt habe, trifft natürlich genauso die Cloud-Sparte bei Amazon, bei Microsoft, bei Alphabet oder Google. Von daher bin ich gespannt, wo sich das einpegelt. Also die großen Softwarefirmen sind alle cashflow-positiv und profitabel. Das wird kein Nesstac 2000-Crash, da bin ich mir einigermaßen sicher. Aber ich glaube, das kann, also gerade sagen wir mal, nehmen wir mal ruhig mal ein Cloudflare. Was ist da, die waren es jetzt bei 47% Wachstum. Was ist, wenn das jetzt auf 25% runtergeht? Das könnte durchaus sein, glaube ich, innerhalb von 2-3 Quartalen, dass man nur noch ein Viertel über Vorjahr liegt. Dann würde man natürlich an dem Sales Multiple sehr sehr stark arbeiten müssen. Also sprich, je schneller eine Firma wächst, desto höher ist das Vielfache auf den Umsatz oder das Ergebnis, was sie bekommen. Und wenn das Wachstum einbricht, dann muss automatisch die Bewertung sich auch verkleinern. Ich trade das aber nicht, ich bin mir sehr überzeugt, dass das so ist, aber ich habe jetzt keine Lust, alle Aktien einmal zu verkaufen und dann irgendwie auf Geld zu sitzen und irgendwann wieder rein. Von daher stehe ich das jetzt erstmal aus. Man kann sich dagegen absichern, man kann das traden, wenn man will. Es kann auch sein, dass morgen der Krieg in Ukraine vorbei ist, die Zinsen dann überall höchstwahrscheinlich nicht mehr weiter gesteigert werden, eventuell, weil die Inflation sich über die Energiepreise und Lebensmittelpreise ein bisschen in den Griff bekommt. Und dann kann die nächste Tech-Rally ausbrechen. Das gibt es schon auch. Ich glaube nicht, dass das ein besonders wahrscheinliches Szenario ist, dass das kurzfristig passiert oder lange vor den US-Wahlen, aber das kann schon auch passieren. Von daher ist nichts sicher, von dem ich sage, man sollte mal sein eigenes Research machen und im Zweifel Aktien langfristig halten und sowieso keine Einzeltitel kaufen, das können wir alles. Und dann habe ich diese Woche noch getwittert. Du hast ja bestimmt, also welche Tech-Firma hat noch keine, also Amazon hat angekündigt, Microsoft hat angekündigt, Facebook sowieso, Google jetzt als vorletzter.
Mein letzter Tweet Ende Oktober war, dass wir wohl eine Peak Big Tech Employment haben müssen und da war Microsoft, Alphabet, Apple und Meta drin. Alle haben bis jetzt entlassen, außer Apple.
Was auch für ein legendärer Abgang von dir. Sagt so, wir haben Peak Big Tech Employment und dann verlässt du Twitter und droppst das Mikrofon. Wahnsinn. Und Oktober war tatsächlich der Höhepunkt wahrscheinlich. Also Q4 sehen wir jetzt, ne wahrscheinlich gab es Mitte Q4 war wahrscheinlich der Höhepunkt, aber sehr nah dran. Ich bin mir relativ sicher, dass der nächste, ich hätte eigentlich gedacht, dass Apple es vor Google macht und zwar hat angeblich Tim Cook, also faktisch hat er ein 40% kleineres Compensation Packet bekommen, also sein Gehalt wurde um 40% reduziert, was angeblich seine Idee war, was natürlich sehr nobel war. Ich glaube es gibt zwei mögliche Gründe dafür, entweder ist die Performance des letzten Quartals jetzt sehr schlecht und das weiß das Board und Compensation Committee natürlich früher und da hat man ein bisschen Humbleness für angesagt gehalten und ihm nahegelegt das zu tun oder und das glaube ich ist eher der Fall, das würde auch gut zu Tim Cook passen, er weiß, dass er relevant Leute entlassen wird Anfang des Jahres und nimmt, was ich glaube ein gutes Vorbild ist, selber einen 40% Payback. Das trifft ihn natürlich ungleich weniger als den Durchschnittsangaben, also das heißt irgendwie, dass er statt 70 45 Millionen bekommt oder so, auch um die Dimensionen so ein bisschen zu verstehen. Aber ich glaube prinzipiell, auch im kleineren Maß für jeden Startup-Founder oder Founderin ist es fair, oder sagen wir mal das Extrembeispiel, wenn man gerade 30% der Leute entlassen hat und dafür hinten rum mit seinem Boardgrad über das nächste ESOP-Paket für den Gründer oder die Gründerin verhandelt, finde ich das sehr unpassend, sondern man sollte vielleicht auch selber einen Paycut nehmen. Genau und ich glaube, das macht Tim Cook gerade und deswegen bin ich mir relativ sicher, dass auch bald von Apple entlassen kommen werden. Wenn sie es nicht nötig haben als einziger, wäre es natürlich ein krasses Zeichen der Stärke oder auch Hybris, dass sie glauben, sie haben es nicht nötig als einziger, das kann natürlich auch falsch sein. Sollte es zu einem stärkeren konjunkturellen Abschwung kommen, sollte es mittelbar auch Apple betreffen. Gar nicht mal, weil die Leute, ich glaube das iPhone ist wirklich das letzte, was Leute aufgeben, das kann man mal eine Saison länger tragen oder so, das stimmt schon, aber es werden ja auch einfach weniger neue Macbooks gekauft und so, obwohl weiß man gar nicht, Fluktuation führt sogar vielleicht zu mehr. Kriegt man ein neues MacBook eher, wenn man wechselt oder eher, wenn man bleibt? Eher, wenn man wechselt eigentlich. Trotzdem sollte es irgendwie auch Apple treffen und ich glaube, es wäre sehr komisch, wenn sie der einzige sind, der keine Layoffs bekannt gibt. Ansonsten nochmal zu der Aussage, wir wären noch nicht bei 50%, um das nochmal so ein bisschen in Relation zu packen, wir hatten den Höhepunkt letzten Jahres, Höhepunkt in Anführungsstrichen auch wieder, ungefähr 50.000 Entlassungen getrackt von hier Layoffs.fyi oder True-up-Layoffs, waren wir im November bei 50.000 Techworkern. Der größte zusammengekommen hauptsächlich durch Twitter und Meta, die beide relevant gefeuert haben in dem Monat. Jetzt im Januar hatten wir bis gestern ungefähr 58.000, zusammen mit den 12.000 bei Google sind wir logischerweise bei ungefähr 70.000, ziehen wir jetzt noch die anderen, die diese Woche oder am Ende der Woche bekannt werden, sind wir bei 75.000 und damit nach zwei Drittel des Monats schon über dem November. Und es wird wahrscheinlich im Januar doppelt so viele Layoffs geben, wie im bisher maximal Monat November, wo 50.000 gefeuert werden, das heißt ich denke wir werden 100.000 erreichen im Januar, je nachdem ob Apple im Januar feuert oder andermal.
Es gibt noch ein Gegenargument bei Apple und zwar, dass die wohl nicht so aggressiv geheiert haben, wie alle anderen während Corona. Wenn du dir die Zahlen anschaust, es gibt Zahlen von 2005 bis jetzt und dann siehst du, dass die eigentlich stetig egal wie immer den gleichen Prozentsatz, 5, 6 Prozent heiern. Und andere haben auf jeden Fall wesentlich mehr übertrieben.
Das ist eine schlaue Beobachtung von dir, man muss dazu aber auch sagen, haben wir Apple nicht im Sheet? Ne, ich hatte mal keinen Bock Apple zu machen, weil es langweilig ist. Ich sag dir auch warum, weil es hat einfach, also meine These, was ich gerade überprüfen wollte in meinem Sheet, wo ich Apple aber nicht hatte, hatte ich die nicht mal reingemacht für dich?
Glaube nicht.
Komisch. Also meine These ist, Apple ist auch nicht so schnell gewachsen, deswegen hätten sie gar nicht so overheiern können. Ich gucke jetzt mal, ich glaube die wachsen nämlich auch nur so niedrig zweistellig und deswegen sind irgendwie 6, 7 Prozent Wachstum beim Angestellten schon auch relativ viel. Die sind mit 8 Prozent zuletzt gewachsen. Also es ist ein gutes Gegenargument, das würde ich sagen. Das kann durchaus sein, also sie haben definitiv nicht so overheiert wie ein Meta zum Beispiel oder auch ein Google. Die haben einfach für eine andere wirtschaftliche Realität geheiert, die nicht eingetreten ist so oder wo eine sehr anders gelagerte Zukunft eingetreten ist. Das hat Apple zu einem kleineren, in einem kleineren Ausmaß gemacht.
Ich könnte mir bei Apple nur vorstellen, wenn eine Kategorie wirklich nicht funktioniert oder nicht weitergeführt wird. Also wenn sie jetzt sagen würden, okay Auto lassen wir jetzt, dass man das richtig merkt oder wenn China zusammenklappt oder irgendwas in diese Richtung. Aber jetzt einfach so, warum? Für Brille brauchen sie bestimmt mehr Leute.
Weil es jeder macht. Brille wird billiger. Das ist vielleicht auch schon der neuen Realität angepasst. Die soll jetzt nicht 3, 4 Tausend Dollar kosten, sondern eher unter 2 Tausend. Zumindest soll es eine günstigere Version geben. Wahrscheinlich hat man so ein bisschen rausgefunden, dass es doch nicht genug Leute gibt, die dafür 3 Tausend Euro übrig haben.
Auf der anderen Seite, wenn sie mehr insourcen mit Chips und allem, brauchen sie mehr Leute. Ich halte dagegen.
Wo kann man schöne Werte machen? Keine Apple Layoffs im Q1 sagst du?
Ja. Und ein Dessert bei unserem Weihnachtsdiner.
Bist du da? Das hast du ja vergessen. Das bezahlst du ja schon. Da kommst du ja nicht wieder rauf.
Moment, Moment, Moment. Ich glaube nicht. Microsoft ist in meinen Augen die einzige Aktie, die sich in den letzten Tagen nicht positiv entwickelt hat. Du erzählst, oder? Schau ich mir gleich an. Was gibt es noch News in der Tech-Welt?
Wir hatten letztes Mal gesagt, dass Yonnos die Intention to Float geäußert hat, also einen Börsengang vorbereitet, sehr fokussiert. Einen wichtigen Schritt dorthin gemacht hat Personio. Zuletzt, glaube ich, bewertet mit zwischen 8 und 9 Milliarden, 8,5 Milliarden US-Dollar zumindest. Und ändern jetzt ihre Unternehmensform von einer GmbH in die SE, also Societas Europae, die europäische AG-Aktiengesellschaft, was als Zeichen gesehen wird, dass man an die Börse geht. So haben es andere Firmen vor ihnen getan. Das muss nicht heißen, dass sie dieses Jahr gehen, aber damit schafft man die Bereitschaft. Also die Bereitschaft schafft man einerseits durch diese Umwandlung, andererseits durch die, wie soll man sagen, Ermöglichungen, vernünftige Rechnungsstellungen und so weiter, also Rechnungslegung, Entschuldigung, nicht Rechnungsstellung, natürlich Rechnungslegung, dass man die Bücher alle fit macht, ein schönes Prospekt hinbekommt und so weiter und so fort. Und damit wird man dann zumindest erstmal IPO-ready. Den Zeitpunkt kann man dann trotzdem natürlich wählen, wenn man ihn für opportun erachtet. Das ist ja für Software-Aktien, glaube ich, dieses Jahr nicht. Also ich würde darauf werten, dass sie nicht dieses Jahr in die Börse gehen. Andersrum könnte es sein, dass es selbst bei einem schlechten Preis an der Börse einfacher wäre, an der Börse Geld zu bekommen, als am privaten Markt inzwischen. Aber mal sehen. Ich würde glauben, das Klima ist für Software zu schlecht dieses Jahr. Dann hätte man es wirklich letztes Jahr noch machen müssen. Dieses Jahr wird es, glaube ich, schwer. Man würde dann sicherlich nicht die Sales Multiples auch nur annähernd sehen, die man in der Vergangenheit gerade bei Personio gesehen hat. Aber prinzipiell ist es natürlich schön, dass wir wieder mehr deutsche Tech-Aktien und Software-Aktien in der Börse haben. Wenn Jonas kommt, wenn Personio kommt, wenn Celones vielleicht noch kommt, wenn ein Stepstone vielleicht noch floatet. Alles unsicher, kann man nicht wissen. Aber bis auf Jonas, die haben die Intention geäußert.
Ich habe bei Personio nur gesehen, dass die einen globalen Ausfall hatten diese Woche. Also die scheinen nicht nur an der Firma was geändert zu haben, sondern auch im System. Da gab es ein witziger Kommentar bei Discord, falls jemand viele Personalerinnen heute beim Kaffee trinken sieht. Die scheinen einen Ausfall zu haben. Und sonst, ich habe dann weiter auf Discord geschaut, was sonst da steht. Und da wurde im Oktober eine Prediction gemacht, dass Microsoft die vielleicht irgendwann kaufen wird. Kannst du dir das vorstellen? Wird das der nächste Exit aus Deutschland nach Amerika oder zu Microsoft? Du als Microsoft-Liebhaber? Microsoft Personio? Match in Heaven?
Willst du eine Enterprise Person, HR Suite in Microsoft haben?
Klatschst du irgendwie an LinkedIn? Ist das nicht fast das gleiche?
Ich würde eher denken, dass wenn, dann SAP oder Oracle das kaufen würde, um es wegzukaufen. Aber eher nicht, würde ich sagen. Ich glaube Microsoft muss sich auch ein bisschen fokussieren. Die haben ja immer noch hier einen Stress mit Activision da.
Ja, und diese große AI-Rechnung, die sie jeden Monat bezahlen müssen.
Genau, wenn sie damit durchkommen. Das passt auch nicht mehr so zu Microsoft, finde ich. Nein, ich glaube nicht. Ich würde dagegen sein. Aber das heißt nicht, dass nicht gekauft wird.
Dann erklär mir doch mal, wie sich der MSCI Worlds seit Anfang des Jahres entwickelt hat. Und damit du das gut im Vergleich setzen kannst, leg das einfach mal neben Microsoft. Nein, tu es nicht. Beantworte mir einfach meine Frage. Ich möchte jetzt ein bisschen mehr mit ETFs arbeiten.
Hast du gelernt? Nach zwei Jahren Doppelgänger-Podcast hast du gelernt, dass Einzelaktien scheiße sind?
Einzelaktien, die Pip interessant findet, laufen nicht, habe ich gelernt. Das ist mein Haupt-Learning.
Moment, erinnerst du dich noch an die Folge? Ich glaube es war so um den Jahreswechsel herum, wo wir unsere Performance verglichen haben und ich ein ganzes Prozent besser war als du.
Ein bisschen mehr Demut bitte. Genau, du warst ein ganzes Prozent besser als das blinde Huhn auf der anderen Seite. Kein Grund, den zu verzeihen. Ich habe mich gefragt, was passieren muss. Mal angenommen, ich mache jetzt so einen Sparplan. Jeden Monat ein bisschen was in MSCI World. Das sagt ja eigentlich jeder zweite oder jede zweite. Könnte es denn nicht auch passieren, dass der MSCI World einfach zusammenbricht und sich halbiert? Also dass ich eine ähnliche Performance habe, wie ich letztes Jahr mit meinen Tech-Aktien hatte?
Die Antwort ist ja. Nächste Frage. Ja, das kann passieren, aber es ist deutlich unwahrscheinlicher. Warum? Weil der MSCI World natürlich stark diversifiziert ist und allein dadurch das Risiko besser verteilt ist. Das heißt, wenn es irgendwo, sagen wir mal Tech läuft schlecht, dann ziehen die Versorgertitel oder die Rohstofftitel den MSCI World hoch oder dämpfen zumindest den Einbruch. Wenn es Tech gut geht, geht es vielleicht Value schlechter, aber dafür profitiert der MSCI World auch davon, weil die großen GAFA-Titel relativ viel ausmachen. Und so passiert es dann, dass es eigentlich zumindest deutlich unwahrscheinlicher ist, dass du den gleichen Einbruch wie bei einer Einzelaktie oder einem einzelnen Marktsegment oder einem einzelnen Land, es kann auch sein, dass ein bestimmtes Land irgendwie wirtschaftlich in Turbulenzen gräbt und am besten feststellen kann man das, du hattest letztes Mal glaube ich noch die Frage angeteasert mit, kann es sein, dass der 50% verliert, stimmt?
Ja, das ist für mich die gleiche Frage, ja.
Achso, genau. Das kann man historisch ganz gut rausfinden, indem man MSCI World plus Maximum Drawdown ist so ein bisschen der Begriff, den man dafür nutzt. Dann findet man in der Regel auch so Backtesting-Daten, also Drawdown heißt quasi, was ist der maximale Verlust über eine gegebene Periode, bevor es zu einem neuen Allzeithoch oder so kam. Und da sieht man, dass nach der 2000er Krise und bei der Internet-Bubble und der GFC, also Great Financial Crisis 2008, 2009, die Lehman-Pleite und Credit Defaults-Implosion und so weiter, da hat der MSCI World, also ich schaue jetzt hier auf den iShares Core MSCI World Usage ETF, man kann das auch mit anderen nochmal backtesten, aber so rund 54, ja fast 55% Drawdown gehabt. Also er hat über einen Zeitraum von teilweise mehreren Monaten, da gab es immer so kleine Rallys wieder, wo er mal 10, 20% hochgesprungen ist, aber insgesamt hättest du am denkbar schlechtesten Zeitpunkt, also auf einem lokalen Maximum gekauft und dann am denkbar schlechtesten Zeitpunkt, nämlich an der absoluten Talsohle verkauft, hättest du dein Geld etwas mehr als halbieren können. Das wäre zum Beispiel nicht der Fall gewesen, wenn du ein Jahr vor diesem Crash investiert hättest, weil dann hättest du auf dem Weg nach oben schon was mitgenommen, aber hättest du jetzt wirklich auf dem absoluten Höhepunkt gekauft und am absoluten Tiefpunkt gekauft innerhalb einer gewissen Periode, dann wäre dieser maximale Drawdown, es waren beides genau ungefähr 55% zu 2003 und 2009. In den 90ern ist mal ein Drittel runtergegangen, 1990 so rum, das Corona Crash war 20% ungefähr im Q1 2020, aber ja, also auch der, wenn es regnet, dann schüttet es auch, also da geht dann selbst der MSC World signifikant runter, das ändert aber deine langfristige Performance überhaupt nicht, also langfristig ist es ja trotzdem stabiler und man muss jetzt dazu sagen, 55% oder eine Halbierung klingt natürlich unheimlich viel, aber andere Indizes und Einzeltitel haben in der Zeit 80, 90 teilweise 98, also Tech-Titel haben im Dotcom Crash 98% oder 95, 99% verloren, die Nesstech wahrscheinlich 80 bis 90%, von daher war ja da immer noch relativ stabil, würde ich sagen, also ja, auch da kann man mal Geld verlieren, wenn es wirklich einen echten Crash gibt. Was jetzt das Szenario dafür wäre, eine neue Krankheit, die schlimmer ist als Covid, eine Naturkatastrophe, ein großer Krieg.
Könnte auch irgendeine Immobilienblase der Grund sein.
Ja, genau, verschiedene Kreditbubbles, die konsumenten Kredit in den USA implodieren komplett, da ist ein gewisses Potential immer drin, aber ich habe nicht das Gefühl, dass es so schlimm ist, weil ist da jetzt das Bankensystem der ganzen Welt mit verwoben, wie bei den Great Financial Crisis 2008, lag es daran, dass jede Bank noch diese Wetten auf diese Papiere mit abgeschlossen hat und dadurch war es eine globalisierte Krise. Ich bin mir nicht sicher, ob alle großen europäischen Banken und weltweiten Banken Exposure zu US Consumer Credits haben, ehrlich gesagt. Von daher sehe ich nicht ganz so viel Potential für so einen Mega Crash, aber typischerweise passieren die ja eben durch sogenannte Black Swan Events oder Sachen, die relativ unwahrscheinlich wirken in guten Zeiten und dann aber doch alles mit runterziehen. Aber wie gesagt, der große Unterschied ist, dass Einzeltitel über 90% gecrashed sind und der MSCI World sich nur halbiert hat, das heißt im Umkehrschluss, hättest du eben einen Einzeltitel gehabt, hätte dein Geld sich mehr als verzehnfachen müssen, um den alten Höchstkurs zu erreichen. Der MSCI World hätte sich nur in Anführungsstrichen verdoppeln müssen, was danach immer passiert ist. Er hat immer wieder alte Hochstände erreicht, das ist nicht für jede Einzelaktie passiert, das ist auch nicht für jedes Land passiert, von daher das ist der eigentliche Vorteil.
Und wenn ich mir jetzt hier die Aktien angucke, die da drin sind, dann ist es vor allem Apple, Microsoft, Amazon, Alphabet, das sind die Top 4 Positionen.
Das ist, weil es nach Market Cap gewichtet ist und das die größten Unternehmen der Welt sind?
Genau, zwei davon habe ich ja als Einzelaktien, würde es dann vielleicht Sinn machen einen anderen ETF zu machen, in dem Big Tech nicht drin ist?
Ja, aber ich meine, da wird immer sauviel darüber diskutiert, über das sogenannte Klumpenrisiko, hast du ja nicht zu viel Big Tech Exposure. Also bevor du jetzt einen anderen Fonds nimmst, würde ich lieber deine Einzeltitel verkaufen. Also dann kauf trotzdem MSCI World, aber verkauf deine Einzelaktien vielleicht oder lebe damit, dass du halt ein bisschen extra Exposure noch hast in Big Tech. Ich finde Klumpenrisiko, da kriegt man jetzt nicht eine Lungenembolie von. Also wenn man perfekt diversifizieren will, dann ist es dann verstößbar mit dem Klumpenrisiko dagegen, aber wenn du es perfekt machen willst, dann darfst du auch nicht den Core Usage nehmen, sondern musst den All World Investable Markets nehmen und musst dann noch Emerging Markets dazu nehmen oder einen, der nicht nach Marktkapitalisierung gewichtet ist und so weiter und so fort. Ich glaube man muss auch nicht pepslicher als der Papst sein, sondern es geht prinzipiell darum, dass man einen Index hat, wo mehr als 1000 Titel drin sind. Dass die dann gewichtet sind, gehört ja zum Erfolgsprinzip auch. Also die sind ja gewichtet, weil man die alle mal klein gekauft hat und dann vom Anstieg profitiert haben, sodass sie dann ein Klumpenrisiko geworden sind, weil sie so groß geworden sind. Gleichzeitig sind das ja die Unternehmen, die einen Großteil der Wertschöpfung generieren und deswegen will man da ja auch übergewichtet investiert sein. Das wäre zumindest meine Logik.
Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Keine spezifischen Kauf- und Anlageempfehlungen. Keine Anlageberatung, keine Rechtsberatung, keine Steuerberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Verantwortung für solche Trades liegt bei euch. Philip und Philipp haften nicht vor eure Verluste. Philipp und Philipp und Philipp können Risiko- Positionen der Hörer eben nicht einschätzen. Ihr entscheidet selber, was ihr kauft und tragt dafür auch die Verantwortung. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.eu slash disclaimer nachlesen. Dann lass uns zum schönsten Teil des Podcasts gehen. Wie läuft es mit deinem Netflix Short?
Nicht so gut, aber gut, dass du es erwähnst, damit auch klar ist, dass ich da nicht ganz unparteiisch bin. Netflix ist heute so 6% im Plus. Über Nacht waren es fast 7%. Das relativiert sich jetzt ein bisschen. Das hätte ich fast angenommen auch. Ich bin auch in meiner Position drin, um das schon vorab zu sagen. Genau, Netflix hat gestern Ergebnisse bekannt gegeben als eine der ersten Tech-Unternehmen. Traditionell fangen die auch in der Regel an und haben ihre Zahlen schnell zusammen. Wir gehen mal in die Zahlen in unserem doppelgänger.eu slash sheet, wo man das gut nachvollziehen kann, wenn man möchte. Versuchen wir es so zu erklären, dass man es auch ohne Sheet hinbekommt. Die Zahlen wurden einigermaßen frenetisch gefeiert. Die Aktien sind nach der Bekanntgabe der Zahlen in der Nacht erst mal 7-8% hochgegangen im außerbörslichen Handel. Grund war vor allem eine positive Überraschung bei den Memberships oder Subscribers. Netflix hat rund 230 Millionen Subscriber und hat im letzten Quartal allein 7,66 Millionen hinzugewonnen. Das war deutlich mehr als erwartet. Erwartet wurden nur 4,5 Millionen. Dass man im Q4 hinzugewinnt, ist nicht so untypisch. Dass es jetzt so viele wieder waren, war überraschend. Es galt als positive Überraschung, hat die Analystenschätzung übertroffen.
Muss man aber noch etwas dazu sagen.
Im letzten Jahr Q4 hat man 8 Millionen gemacht, davor 8,5 Millionen, davor 8,7 Millionen. Historisch ist es trotzdem ein kleiner Zugewinn. Das war es auch schon mit den guten Nachrichten. Es gab eine Nachricht, wo ich gar nicht sagen würde, ob die gut oder schlecht ist. Das kannst du mir vielleicht sagen. Reed Hastings, der legendäre Gründer und CEO von Netflix. Ich glaube, wann wurden die gegründet? 1998 oder 1996 oder so. Fast 30 Jahre alt die Firma, mindestens 25. Hat seinen Rücktritt als CEO angekündigt. Da ist jetzt die Frage, hat er so wie Jeff Bezos damals bei den bestmöglichen Zahlen den Rücktritt angekündigt. Oder hat er ebenfalls wie Jeff Bezos, bevor er das tiefste Tal kommt, gekündigt im Nachhinein. Das ist die Frage, die man selber bewerten muss. Mein Gefühl ist, ich glaube es wird nicht einfacher für Netflix. Wenn man es ganz einfach haben will, wie gesagt ich bin ja nicht 100% unparteiisch, beziehungsweise würde ich davon finanziell profitieren, wenn es der Aktie nicht perfekt ginge. Aber der ganz einfache Schluss wäre, Netflix hatte historisch ein sehr schweres Modell schon immer, wo sie kaum Geld mehr verdient haben und lange Verluste gemacht haben, als sie noch keine Konkurrenz haben. Und die Konkurrenzsituation war nie intensiver als jetzt gerade mit Disney, Paramount, HBO usw. Amazon Prime natürlich, TikTok, YouTube Premium, YouTube kostenlos, werbefinanziert. Es gab nie mehr Angebote seine Zeit zu verschwenden und nie weniger Grund Netflix zu nutzen. Ich finde Netflix ein hervorragendes Produkt, ich nutze es selber, ich liebe es als Produkt. Aber ich habe auch noch nie so wenig Zeit auf Netflix verbracht, gerade weil ich so für alternative Angebote bin. Ich bin jetzt jemand, der trotzdem für alle Angebote, viele Angebote bezahlen kann. Das ist natürlich auch was, was eine Perspektive, die vielleicht nicht jeder Haushalt teilt.
Du hast vor allem einen großen Konkurrenten vergessen, und zwar dich selbst, Podcasts. Netflix hat es immer so schön gesagt, dass sie eigentlich gegen den Schlaf konkurrieren, also gegen alles, was man irgendwie machen kann.
Unter anderem Computerspiele und so.
Ja, und Podcasts auch. Also wenn die Ohren bedeckt sind, dann kannst du auch eigentlich keinen Film mehr gucken. Ja, und dass er gegangen ist, hätte ich auch eher gedacht, dass das ein negatives Beispiel ist, was sich auch überrascht.
Wenn ich noch kurz zu dem gehen darf, dann darfst du gerne wieder weitersprechen. Also er ist nicht endgültig gegangen, sondern macht so den typischen ersten Schritt raus. Das ist, wenn man sich vom Co-CEO, also er hat schon vorher einen Co-CEO so ein bisschen herangezogen. Und da kommt jetzt ein weiterer hinzu. Aber vom Gründer- und Co-CEO-Posten entwickelt er sich raus zum sogenannten Executive Chairman. Also ist der Vorsitzende des Verwaltungsrats, der aber weiterhin geschäftsführende Aufgaben übernehmen kann. Und definitiv da weiter mitredet bei der Firma. Aber es ist auch ganz klar ein Schritt raus. Und die Frage ist ja, warum glaubt er, ist er nicht mehr der Richtige für den Job? Ist es, weil er nie ein werbefinanziertes Geschäft haben wollte, wenn man ganz ehrlich ist und es jetzt machen muss? Und er sieht, es wird nicht exciting vielleicht oder es wird, das weiß ich nicht, das ist eine Unterstellung, aber auf jeden Fall ist es ein Schritt raus. Nur noch um das zu präzisieren. Jetzt, Gendu.
Oder er hat sich einfach mit Bob Iger getroffen und hat sich gedacht, er macht jetzt den gleichen Move. Geht raus, lässt das Ding ein bisschen abstürzen, kommt dann wieder.
Das kann sein. Ich glaube, die nächsten Monate werden nicht besser. Aber das kann man falsch sagen. Es gibt durchaus Szenarien, wie das Anfang von was ganz Großem werden kann. Wir können mal, ich glaube, was mir zu wenig gemacht wurde, war ein bisschen tiefer in die Zahlen einzusteigen. Also, worüber viel geredet wurde, ist, dass eben rund siebeneinhalb Millionen neue Subscriber hinzugefügt wurden, was ein Anstieg der Subscriber um vier Prozent war. Auch da nochmal den Subscriberanstieg der letzten, sagen wir mal so, acht Quartale. Vor zwei Jahren im Dezember hatten wir noch 22 Prozent mehr Subscriber. Dann wurden es 13,6, 8,4, 9,4, 8,9, 6,7, 5,5, 4,5, 4,0. Also der Anstieg der Subscriber geht schon mal runter und wir wachsen jetzt noch mit vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Trotzdem war ein 7,5 ein hervorragendes Ergebnis. Und gleichzeitig hat man einen Revenue-Wachstum von rund zwei Prozent, genau genommen sind es 1,9, aber es sind gerundet natürlich zwei Prozent, gegen den Vorjahr bekannt gegeben. Die Kehrseite der Story, oder eine alternative Erzählweise, und kann man mir gerne unterstellen, dass sie ein bisschen tendenziell ist, ist gegenüber dem Vorquartal und dem Vorvorquartal und dem Quartal davor ist der Q4 Umsatz geschrumpft. Netflix hat 7,85 Milliarden Umsatz gemacht im Q4, im Q3 waren es noch 7,925, davor 7,97, also auch da schon Rückgang, und selbst im Q1 waren es noch 7,867. Das heißt, das Q4 ist das schwächste Quartal dieses Jahres gewesen, das hat definitiv nichts mit Saisonalität zu tun, sondern es ist einfach ein langsamer Verfall. Und das heißt auch, dass das Wachstum gerade von Q1 10%, Q2 9%, Q3 6% auf jetzt 2% runter geht. In der Folge kommt als nächstes 0% oder ein negatives Wachstum, bin ich mir relativ sicher. Das heißt, ich persönlich verstehe nicht so richtig, woher die Euphorie kommt, Subscriberbase, schön und gut, aber wir haben nur 2% Revenue Wachstum im Vergleich zum Vorjahr. Im Vergleich zum Vorquartal haben wir gerade das zweite Mal in Folge ein schrumpfendes Quartal eigentlich. Also Netflix ist im Moment ein stagnierendes Geschäft, was nicht mehr wächst, oder was sogar schrumpft, meiner Meinung nach. Dann sprechen wir mal darauf, was eigentlich nötig war, um diese 7,5 Millionen neue Kunden zu gewinnen. Einerseits hat man die Marketingausgaben um 5% erhöht, während der Umsatz um 2% gewachsen ist gegenüber dem Vorjahr. Mal zum Vergleich, im Q3 waren die Marketingausgaben noch bei 568 Millionen, jetzt sind sie bei 831 Millionen. Da muss man dazu sagen, dass Q4, da gibt es eine starke Saisonalität, dass Netflix immer im Q4 sehr viel Werbekosten raushaut. Also dass das jetzt zum Q3 deutlich höher ist, ist normal, da will ich gar nicht Augen wischen, aber auch im Vergleich zum Vorjahr sind die Marketingkosten um 5% gestiegen, während der Umsatz eben nicht so schnell gestiegen ist. Und so bleibt unterm Strich am Ende noch 7% operative Marge bei Netflix drüber, die war im Vorquartal bei 19% und im Vorjahr bei 8%, also auch größer. Das heißt, die ist gesunken, obwohl man 7,5 Millionen mehr Subscriber hat, ist die Marge gesunken. Wie kommt dieses Wunderwerk zustande? Nämlich, dass während überall die steigenden Subscriberzahlen gefeiert wurden, muss man auch mal auf den APU, also den Average Revenue Pro Nutzer schauen. Der ist nämlich auch im Vergleich zum Vorquartal von 35,5 Dollar auf 34 Dollar runtergegangen. Das heißt, die Anzahl der Subscriber ist zum Vorquartal um 3,4% gestiegen, der Umsatz pro Subscriber ist aber um 4,4% runtergegangen zum Vorquartal.
Liegt das an dem Werbeprodukt?
Das hat verschiedene Effekte, also auch wenn man differenziert muss, muss man auch stilf reinigen. Ich habe es auf Twitter schon meine Meinung dazu geteilt und teilweise gute Antworten dazu bekommen, oder auf LinkedIn auch. Also richtig ist natürlich, ein großer Teil davon ist ein Währungseffekt. Also einfach dadurch, dass Umsätze aus dem Ausland kommen, logischerweise bei Netflix, und der Dollar stark ist, die Auslandswährung tendenziell schwach, das treibt den APU einfach runter, also den Umsatz pro User in Dollar, weil Netflix natürlich in Dollar seine Buchhaltung macht, weil sie in den USA gelistet sind.
Oder das es ein US Company ist.
Das heißt, Währungseffekt ist eins, aber am Ende geht es um Cash und Dollars. Das macht es nicht besser, dass es Währungseffekte sind. Das heißt, das liegt vielleicht nicht 100% in der Kontrolle der Firma, aber das Geld ist auf jeden Fall nicht da und der Umsatz ist weg. Und du weißt ja nicht, ob der Dollar-Euro-Kurs sich wieder von alleine revertet und wieder zurückgeht auf eine alte Parität oder sogar besseren Kurs. Von daher ist es trotzdem ein Fakt, dass der APU gesunken ist. Es kommt hinzu, das werbefinanzierte Produkt, genau, da wird man logischerweise nicht sofort auf 12 Dollar Umsatz im Monat kommen mit Werbung bei den Nutzern, sondern das ist letztlich weniger pro Kopfumsatz oder pro Subscription-Umsatz. Und das Dritte ist der Mix zwischen den Geografien. Sekunde, da muss ich jetzt mal in die Präsentation oder in die Shareholder-Letter gehen. Am Ende setzen sich diese 4% Gesamtwachstum bei den Nutzern so zusammen, dass man die meisten Nutzer in Europa und vor allen Dingen auch Latam und Asia-Pacific gewonnen hat. Man hat auch in Amerika gewonnen, das ist definitiv hervorzuheben, aber die meisten hat man eben außerhalb von den USA hinzugewonnen. Da sind die Preise im Schnitt niedriger und dadurch sozusagen der Revenue-Mix zwischen den Geografien zieht den APU weiter runter. Aber das ist halt, jetzt kann man sagen, wenn du zum Beispiel sehr spät Subscriber hast, das werbefinanzierte Produkt wurde erst im November gestartet. Um es noch drastischer zu machen, das ist etwas, was Noah Leidinger vom OhneAchseHundschwer-Podcast geantwortet hat, womit er vollkommen recht hat und sehr nuancierte Sichtweise ist. Es ist natürlich so, dass wenn du, und ich treibe es jetzt noch ein bisschen mehr ins Extrem, damit es einfacher verständlicher, wenn ich am 31. Januar zu Silvester, also meine Omi hat mir Geld geschenkt und jetzt habe ich erstmals Geld für meinen eigenen Netflix-Account und noch am 30. Januar entscheide ich mich Netflix zu kaufen damit oder ein Abo einzugehen, dann habe ich maximal ein Monat Revenue gemacht in dem Quartal, nämlich den Dezember. Das würde man sogar nur anteilig berechnen, weiß gar nicht, ob man einzelne Tage dann berechnet, keine Ahnung. Aber wie auch immer, ich habe bestenfalls einen Monat, schlimmstenfalls nur einen Tag Revenue im Q4 gemacht, aber ich bin voller Subscriber. Auch das würde natürlich den Umsatz pro Nutzer runter schieben, den Abo also weiter verschlechtern, wenn das so wäre. Andererseits, wenn man davon ausgeht, dass diese neuen Nutzer überwiegend minderwertige Nutzer oder schlechter monetarisierende Nutzer sind, über Werbeprodukte oder im Rest der Welt, also mal zum Vergleich, wie groß der Unterschied ist, in der APEC-Region macht ein Nutzer 77 Dollar Umsatz pro Membership, das war noch über 9 Euro vor einem Jahr. In den USA ist es das Doppelte. In den USA zahlt der durchschnittliche Nutzer 16 Dollar, in Asia-Pacific gerade mal die Hälfte davon. Wenn ich jetzt mehr solcher Nutzer hinzufüge oder Werbefinanzierte, dann ist dieser Effekt, wo ich mich da geirrt haben könnte, aber auch deutlich kleiner und sollte nicht so viel Ausschlag geben. Aber theoretisch könntest du jetzt sagen, die Nutzer, diese 7 Millionen sind alle so spät gekommen, dass das Revenue noch nicht verbucht wird, sie aber schon als Subscriber zählen, deswegen muss man sowieso den APU über die Zeit beobachten. Aber den Fakt, dass der APU sinkt und das Revenue deutlich langsamer wächst als die Nutzer, um genau zu sein, dass das Revenue schrumpft zum Vorquartal, das ist nur mal ein Fakt, der bleibt bestehen, glaube ich. Und dann finde ich noch eine andere Sache wichtig zu erwähnen, dass, jetzt kennen wir nicht detailliert die Unit Economics, aber an so ein paar Eckpfeilern mal zu verstehen, wie dieses Modell jetzt eigentlich funktioniert. Also dann würde ich gerne noch sagen, es ist ja ein bisschen kompliziert, weil Netflix bekanntermaßen seine Produktionskosten für Content aktiviert. Was heißt das? Man sagt, ein Film zu produzieren ist kein Verlust, wir haben da keine Operativen Ausgaben gehabt, sondern wir haben Geld aufgewendet, um ein Werk zu erstellen, ein Asset, ein Vermögensgegenstand. Das heißt, Produktion einer Serie kostet 100 Millionen, dann haben wir 100 Millionen an Kosten, aber wir sagen, diese Kosten wurden aufgewendet, um dort damit ein Asset zu erstellen, nämlich ein Content Asset und dieser Film ist jetzt 100 Millionen wert und deswegen haben wir dabei keinen Verlust gemacht, weil wir haben 100 Millionen ausgegeben, um was zu bauen, was 100 Millionen wert ist. Das ist das Aktivieren quasi der Content Assets und dadurch ist es ja so ein bisschen schwer, dass Ebit oder den Net Profit oder Operating Profit als stellvertretend für die, also Suggested Ebit ist glaube ich kein guter Wert bei Netflix, würde ich einfach sagen. Deswegen könnte man ja sagen, lasst uns auf Cashflow gucken, alles was für Filmproduktion ausgegeben wurde, ist definitiv im Cashflow drin, alles was an Geld reingekommen ist von Kunden ist auch im Cashflow drin, alles was für Personal ausgegeben wurde, hat man natürlich auch Cash bezahlt. Das heißt, wir nehmen einfach den Free Cashflow oder Operating Cashflow, der liegt bei 1,7 Milliarden dieses Jahr oder für die letzten 12 Monate, das ist der Gewinn von Netflix und jetzt muss man fairerweise noch sagen, ich habe gerade gesagt, man bezahlt das Personal in Cash, das stimmt natürlich nur halb, sondern man gibt den ja noch Aktien dazu und diese Aktienpakete waren rund 600 Millionen dieses Jahr. Die ziehen wir jetzt wieder ab, dann sind wir bei ziemlich genau 1 Milliarde Gewinn oder positiven Cashflow, die Netflix gemacht hat dieses Jahr. Also 1 Milliarde Cashflow. Hast du noch ungefähr auf dem Plan, wie viel Netflix wert ist gerade?
Ne, kann ich gucken. Wer hätte jetzt geschätzt irgendwas mit 100 Milliarden? Das ist schon mal eine richtige Liga so. 150 Milliarden.
Genau. Das heißt, der Preis für Netflix ist gerade 150 mal den 2.200 Cashflow abzüglich der Sharebase-Kompensation. Selbst wenn wir die Sharebase-Kompensation nicht abrechnen, dann ist es ungefähr 100 mal der Cashflow oder 80 mal Cashflow, den man für Netflix bezahlt. Was ich unheimlich teuer finde für eine Company, die gerade drei Quartale in Folge geschrumpft ist. Also da kannst du jetzt sagen, wenn das eine Softwarefirma wäre mit 80% Rohmarge und die 50% plus wächst gegenüber dem Vorjahr, dann können wir darüber reden. Aber warum Netflix jetzt 150 mal den Cashflow wert sein soll, das erschließt sich mir überhaupt nicht. Zumal diese Content Assets, man kann natürlich sagen, dieser Content wird immer wertvoller, je mehr Nutzer ich ihn verteile. Aber da muss man sich ja auch mal fragen, wenn der Umsatz schon nicht mehr steigt, warum müsste ich dann nicht irgendwann den Content auch mal abschreiben? Kann ich dann noch daran glauben, dass ich den so gut monetarisieren kann, wie ich denke? Und dann habe ich mir mal den Spaß gemacht, schätze mal wie viel Geld Netflix in den letzten, ich habe jetzt hier die 5 Jahre, ich kenne den Wert der drei Jahre davor, also in den letzten 8 Jahren für Content ausgegeben hat.
In den letzten 8 Jahren 50 Milliarden.
Ja gute Schätzung, wir fangen anders an. Wir fangen erstmal mit dem Marketing an. Wenn ich die Marketing Ausgaben der letzten 12 Monate zusammenrechne und die neu gewonnenen Nutzer der letzten 12 Monate, komme ich auf Custom Acquisition Cost von 284 Dollar. Also jetzt muss man sagen, das sind die Net Additions, also tatsächlich, das sind so ungefähr 8 Millionen Nutzer, die sie gewonnen haben, Sekunde, 9 Millionen Nutzer, die sie gewonnen haben im gesamten Jahr, davon 7,6 im letzten Quartal allein. Tatsächlich heißen diese 9 Millionen Gewinn ja eigentlich, dass sie 30 gewonnen haben und 20 verloren haben, natürlich, oder 21 verloren haben. Das ist jetzt nicht der echte Kack, aber die Kosten pro Netto Nutzer hinzugefügt waren 284 Dollar pro Netto hinzugefügt Nutzer. Du weißt ja, man versucht mindestens ein Verhältnis von 1 zu 3 zu haben, das heißt um diese 284 Marketing Dollars wieder reinzuholen, brauche ich eigentlich eine Netto Contribution in Zukunft von so besser 900.000 Dollar pro Nutzer. Also das ist ja schon mal fast 10 Jahre Abo, 8 Jahre. Und wenn man das abdiskontiert mit den heutigen Zinsen, wird das schon ganz schön knapp eigentlich. Jetzt muss man eigentlich noch überlegen, eigentlich sind diese Content Assets, sind ja durchaus, also irgendjemand hat mir mal erzählt, das Marketing von Netflix ist der Content, da würden die meisten Leute zustimmen. Du hast gesagt 50 Milliarden hat Netflix ausgegeben in den letzten 8 Jahren für Content, das waren 100 Milliarden. Wenn man die jetzt auch nochmal durchrechnet, also wenn ich 100 Milliarden durch 230 Millionen Nutzer, die sie noch haben rechne, ist jetzt alles nicht super wissenschaftlich oder so und gibt es viele Sachen, die man daran, ich glaube sich das als Daumenregel mal bewusst zu machen, wie dieses Modell im Großen funktioniert, ist trotzdem ganz sinnvoll. Rechne ich diese 100 Milliarden jetzt durch die 230 Millionen Nutzer, komme ich auf rund 450 Dollar nochmal pro Nutzer, die in Content investierte. Das heißt, das Beste was du machen kannst, ist ein Jahr Netflix durchgucken, weil dann hast du 450 Dollar Wert Content bekommen und nur 120 oder 150 Dollar bezahlt. Aber jetzt muss man eigentlich sagen, Netflix bezahlt 284 Millionen für Marketing plus 450 Millionen an Content, damit sind wir eigentlich bei fast 700, nee mehr als 700 Dollar und jetzt will ich immer noch das dreifache an Custom Lifestyle Value dagegen haben. Und es gibt ja schon auch eine gewisse Churn, ich weiß nicht mal, ob die Netflix Churn öffentlich ist, ich denke zwischen 8 und 10 Prozent würde ich sagen. 37 Prozent der US Konsumenten haben mindestens einen Service gecancelt. Für Netflix glaubt man, dass die monatliche Churn Rate 2,4 Prozent ist. Okay, dann wäre sie deutlich höher, als ich gerade gesagt habe, aber 10 pro Jahr stimmt trotzdem noch, das macht es einfach einfacher. So das heißt, wir haben jetzt Content Kosten plus Marketing Kosten von 750 Dollar, piep mal Daumen. Und das heißt, ich muss jetzt deutlich über 2000 Dollar aus dem Kunden rausbekommen. Das sind mehr als 10 Jahre Subscriptions für den Kunden. Und wer mit Churn Berechnungen vertraut ist, weiß, dass wenn 10 Prozent Churn passiert, kann man nicht einfach sagen, 10 Jahre funktioniert das. Das heißt, ich glaube eigentlich ganz tief in sich drin funktioniert dieses Modell nicht besonders gut im Moment mit den derzeitigen Zahlen. Weil das Marketing ist zu teuer, man gibt 10 Prozent des Gesamtumsatzes inklusive der Kosten für Film und so weiter für Marketing aus noch mal zusätzlich. Auch das ist im Kopier wie gesagt immer ein bisschen höher. Und man schreibt diesen Content, also diese 100 Milliarden, die wir gerade gesagt haben an Content Produktionskosten, die stehen nicht mehr 100 Prozent im Balance Sheet. Davon sind zwei Drittel schon abgeschrieben. Also tatsächlich schreiben sie Content Generierungskosten, also Produktionskosten hinzu. Zum Beispiel zwischen drei und vier Milliarden dieses Quartal. Und gleichzeitig schreiben sie Content, der jetzt alt geworden ist oder nicht mehr so attraktiv ist, auch nach einer Zeit ab, was auch das richtige Vorgehen ist.
Da gibt es gar nichts daran rumzunirken.
Ich will auch gar nicht den Eindruck erwecken, dass das irgendwie Tricksereien oder falsch sind, aber man muss es trotzdem so betrachten. Das heißt im Buch stehen hast du jetzt gerade nur noch 140 Dollar pro Nutzer, was historisch ausgegeben worden ist, aber 100 Milliarden für alle diese Nutzer.
Krass.
Also du hast eigentlich, du hast ein Wachstumsproblem, der Umsatz schrumpft das dritte Quartal in Folge. Du hast ein Margenproblem, die Nettomarge war noch nie so niedrig. Du hast ein Customer Acquisition Cost Problem, der Kack war noch nie, also Customer Acquisition Cost war noch nie so hoch. Die selbst über zwei Jahre gesehen, die Wachstumsrate geht immer weiter runter, egal wie man drauf schaut. Und du hast vor allen Dingen ein riesen Bewertungsproblem. Du hast eine Milliarde Cashflow und eine Bewertung von 140 Milliarden. Und du kannst jetzt sagen, die Content Assets sind 30 Milliarden wert, die kann man abziehen von der Bewertung. Achso und dann hast du noch ein Schuldenproblem. Netflix hat außerdem noch 14 Milliarden an Schulden. Und wenn du überlegst, was Corporate Debt für Unternehmen wie Netflix, was gerade mal so Gewinne macht, gerade Kosten, dann würde ich davon ausgehen, dass allein diese Schulden auch ein bis zwei, eher zwei Milliarden an Schuldendienst brauchen, die sozusagen nach dem operativen Gewinn nochmal abgezogen werden. Also das Net Income nach Schulden war dieses Quartal noch 55 Millionen. Der war zwischendurch schon mal auf 1,6 Milliarden. Dieses Quartal haben wir noch 55 Millionen Überschuss. Das ist 90 Prozent weniger oder ein Zehntel des Gewinns vom Vorjahr. Und der könnte irgendwann auch wieder ins Negative drehen. Also sagen wir mal eine weitere US Zinserhöhung und allein wegen des Zinsergebnisses würde das ins Negative drehen. So Pi mal Daumen. Also deswegen verstehe ich die Euphorie nicht ganz, aber ich gebe gern zu, dass mich natürlich die Subscriberzahlen positiv überrascht haben. Aber ich glaube, was bringen die neuen Subscriber, wenn am Ende das Revenue sinkt, weil die Subscriber im Schnitt weniger zahlen. Was ist, wenn Subscriber downgraden? Also Netflix gibt keine Zahlen dazu, aber sagt, das passiert relativ selten. Aber es könnte ja sein, dass Leute bei ihren Freunden oder so das werbefinanzierte Produkt erleben und sagen, so schlechter ist das auch nicht. Warum zahle ich eigentlich noch hierfür den vollen Preis? Also ich bleibe auf die Gefahren, dass das sehr stur ist und ich bin da deutlich im Minus der Position. Aber ich will meinen Netflix Short noch nicht schließen, weil ich, sagen wir mal so, vielleicht habe ich das Modell grundsätzlich einfach noch nicht verstanden. Aber es scheint mir nicht ein gutes Modell zu sein. Also was hier passiert ist, dass jemand 100 Milliarden an Content ausgegeben hat, um 150 Milliarden an Unternehmensbewertung zu schaffen. Das macht das dazwischen schon mal relativ dünn. Und dann wächst es eben nicht und verdient kein Geld. Ich verstehe es nicht.
Aber so wie sich das anhört, wäre das ja eigentlich nach 30 Jahren, also erstmal 2027 nehmen, dann gibt es den Laden so lange. Ist dann Netflix, die eigentlich immer alles disrupten wollten, genauso wie Werbefernsehen?
Also ich würde ihnen 100 Prozent geben, dass sie diese Branche definiert disrupted haben, besser gemacht haben, wie gesagt, mir viele schöne, hunderte schöne Stunden beschert haben. Ich habe total viel Respekt vor Retastings, dem Modell, der durch hat, mehreren Pivots, Durchhaltedauer und so weiter. Aber ja, wenn es jetzt am Ende wieder bei werbefinanzierten Fernsehen landet. Aber ich meine dafür, wenn nur 10 Prozent der Nutzer werbefinanziert sind und die nicht alle zusätzlich hinzukommen, dann funktioniert dieses Modell halt auch überhaupt gar nicht mehr. Oder du kriegst deutlich weniger Content. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass wir gerade in der Zeit sind, wo man mit schlechtem Content weiterkommt. Das muss man auch noch sagen, sowohl Harry und Meghan als auch, wie hieß es, Wednesday, also Addams Family, Prequel, Sequel, schienen sehr gut gelaufen zu sein, hätte ich nicht gedacht. Ich könnte mir vorstellen, dass gerade Meghan und Harry noch mal neue Subscriber auch gebracht hat. Ist auch die Frage, wie lange die dann bleiben. Das wäre das Gegenargument übrigens für, also ich finde Noahs Argument total valide, das ist vollkommen richtig, dass der Umsatz später hinzukommt, wenn ich erst im Dezember Subscriber geworden bin. Gegenargument ist aber, ich kann natürlich auch sofort wieder relativ schnell canceln, meinen Testmonat oder was auch immer. Und dann hat jemand, der sich nur im Dezember Harrys Geschichten anhören wollte, kann im Januar auch schon wieder weg sein. Und dann ist Revenue und Subscriber weg. Aber das werden wir sehen. Ich kann mir vorstellen, dass die Subscriber durchaus weiter steigen. Aber spannend ist eben, ob netto der Umsatz steigt und das tut er definitiv, wenn man nicht, für mich ist es eine schrumpfende Company, die einen 140er Cashflow im alten Billard hat, wenn man die Service Compensation mit in Betracht zieht und das scheint mir relativ teuer. Deswegen bleibe ich jetzt noch mal short, daran sollte man sich kein Beispiel nehmen, bisher liege ich da noch sehr falsch. Ansonsten auf LinkedIn gibt es dazu, oder auch Twitter, eine gute Debatte, wo es viele differenzierte Sichtweisen gibt, wovon ich keine blöd fand bisher. Also da kann man sich nochmal auch andere Sichtweisen.
Dann würde ich sagen, Hände hoch, Wochenende. Und wir lassen euch in den Mittwoch Podcast eintragen.
Ich habe noch eine letzte Sache zu Netflix. Das ist spannend für all die CEOs, die demnächst an die Börse gehen wollen. Netflix hat immer auch sehr bold und verständlicherweise in seinen Shareholder Letter einen Chart inkludiert, wo die Performance der Netflix Aktie seit dem IPO, die letzten 10 Jahre, 5 Jahre, 3 Jahre und im letzten Jahr, gegen den S&P 500 und die Nasdaq gezeigt wurde. Und das sah insofern immer gut aus, dass Netflix seit dem IPO 27.422% Plus gemacht hat. Auch das ist vollkommen nicht debattierbar. Das ist eine der besten Aktien. Wer da zum IPO gekauft hat, hat einfach sein Geld für 270 Facht. Und das ist eine riesige Leistung, das selbst nach dem letzten Absturz, wobei es sich jetzt gerade wiederholt. Und man hat das natürlich immer gerne präsentiert. Weil es ist immer, wenn du mal ein schlechtes Quartal hast, kannst du sagen, hey, aber du investierst in die Firma, die seit 10 Jahren S&P 500 und Nasdaq outperformt. Und inzwischen ist es aber so, dadurch, dass Netflix jetzt einfach nicht mehr so gut funktioniert und man merkt, dass es nicht besonders profitabel wird, das Modell. Und dass es nicht mehr wächst bzw. es schrumpft, nur dass man das nicht sehen will. Und im Moment ist es so, dass auf 5-Jahres-Sicht, nicht nur im letzten Jahr, was im letzten Jahr technologisch schlecht läuft, ist klar. Und es gibt Leute, die würden sagen, Netflix ist Technologie. Aber auch auf Sicht von 3 Jahren und sogar auf Sicht von 5 Jahren liegt die Performance von Netflix jetzt unter dem S&P 500 und unter dem Nasdaq. Das heißt, hättest du einfach nur S&P 500, also den Dax von Amerika, gekauft, wärst du besser gelaufen als mit Netflix. Also dieser Charme oder Nimbus, dass du die Outperformer-Achse bist, auch das schmilzt langsam wieder weg. Obwohl sie es davor ohne jeden Zweifel waren. Und ich glaube, deswegen sollte man sich immer überlegen, was man anfängt zu reporten in seinen Sheets. Weil es könnte, was unheimlich schwer ist, irgendwelche Sachen dann irgendwann mal, wenn sie nicht mehr schön aussehen, wegzulassen. Weil dann so Penner wie ich kommen und sagen, das war letztes Mal noch drin und ist jetzt weg. Das wird dann noch stärker interpretiert, als man es will. So wie bei Google zum Beispiel, als die Klickzahlen irgendwann verschwunden sind und die CPC-Preise, die CPC-Entwicklung. Von daher war es glaube ich nicht schlau, das da reinzubauen und vielleicht wird es auch noch verschwinden über die Zeit. Genau, das war's schon. Ansonsten, es gibt, wie am Anfang versprochen, jetzt im Anschluss noch ein, wer Lust drauf hat, kann noch einen Mitschnitt von einem Live-Podcast, den wir diese Woche Mittwoch im Soho-Haus in Berlin gemacht haben auf einem gesponserten Event von Braze oder einem Corporate-Event. Wir wurden dafür logischerweise entlohnt, uns die Mühe zu machen. Es klingt am Anfang auch ein bisschen fast so, als hätte das unsere Meinung beeinflusst. Ich würde gerne nochmal fest, also beim zweiten Mal durchhören ist mir das aufgefallen. Ich glaube schon, dass das sehr stark meine eigene Meinung ist, die ich da vertrete und tatsächlich das, was ich aus der Industrie höre oder aus den Firmen, mit denen ich arbeite. Was viel spannender ist, insbesondere die zweite Hälfte des Gesprächs entwickelt sich meiner Meinung nach total spannend, weil es gab sehr gute Nachfragen aus dem Publikum auch und wir philosophieren wieder so ein bisschen über AI und die Auswirkungen von AI auf die CRM- und Marketingbranche. Das fand ich dann deutlich spannender, als ich zuerst gedacht hätte. Wir saßen da mit dem Dachchef von Braze auf der Bühne und ich wundere mich, dass da eine Person mehr ist. Das war's auch schon. Ich wollte sagen, unsere Meinung kann man nicht kaufen, aber es ist trotzdem 100% meine eigene Erfahrung, die ich da wiedergeben habe, auch wenn es vielleicht ein bisschen zu optimistisch klang.
War ein cooles Event, vielen Dank, viel Spaß beim Hören. Bis Mittwoch. Ciao, ciao. Freue mich sehr, zwei bekannte Podcaster zu begrüßen. Philipp und Philipp vom Doppelgänger-Podcast. Herzlich willkommen. Vielen Dank, danke Marc. Vielen Dank, dass wir heute da sein dürfen für unsere Hörerinnen und Hörer. Wir befinden uns in Berlin im Soho-Haus. Braze hat eingeladen, 120 Marketing-Experten sind hier, haben gelernt über Customer Engagement und bevor Pipp und ich ein bisschen Revue passieren, ein bisschen in die Predictions gehen und ein, zwei Fragen zulassen am Ende des Podcasts, also überlegt, da hinten ist ein Mikrofon. Erstmal ein, zwei Fragen an dich. Ja, sehr gerne. Schön, dass ihr da seid. Marc ist der Dachchef von Braze, kann man so sagen. Selbst vorstellen musst du dich glaube ich nicht mehr. Wir verlinken dich auch in den Shownotes. Vielen Dank. Und Doppelgänger-Hörer, Doppelgänger-Hoodie-Besitzer, habe ich eben nochmal gecheckt, vielen Dank dafür. Nun, erklär unseren Eltern, was macht Braze und was ist überhaupt Customer Engagement? Gute Frage. Ich denke mal an meine Mutter. Ich würde wahrscheinlich anfangen damit ihr zu erklären, dass an Braze hilft dabei, dass Unternehmen mit ihren Kunden besser digital kommunizieren. Dann würde meine Mutter wahrscheinlich fragen, okay, was bedeutet denn das? Dann würde ich vermutlich nach ihrem Handy fragen, das hat sie, würde in die Inbox gucken und würde sie fragen, welche E-Mails sie von diesen vielen, vielen E-Mails eröffnet. Sie würde vermutlich sagen, fast gar keine. Dann würde ich fragen, welche E-Mails sie dann tatsächlich öffnet, wenn fast gar keine, müssen ja welche dabei sein und sie würde vermutlich sagen, die, die relevanter für sie sind, was den Inhalt angeht, die, die oben landen, wenn sie gerade E-Mails liest und die dann vielleicht noch die richtigen Inhalte inkludieren. Dann würde ich sie fragen, okay, E-Mail ist ja ein Thema, auf deinem Handy passiert ja noch viel mehr. Da kommen so Push-Nachrichten rein, da kommt, wenn du eine App öffnest, passiert irgendwas in der App, was muss denn passieren, damit du darauf reagierst? Und dann würde sie wahrscheinlich sagen, ja, auch da wieder muss der Inhalt stimmen, muss da auch die Zeit stimmen und eigentlich muss auch der Kanal stimmen, weil auf diese ganzen Push-Nachrichten reagiere ich nur von meiner Lieblings-App und die anderen ignoriere ich komplett und auf die E-Mails, na, wie gesagt, das ist auch so ein Zeitthema. Und dann würde ich sagen, guck, genau das machen wir, dabei helfen wir Unternehmen das zu erreichen. Und an welche zwei, drei Kampagnen wird sich deine Mutter erinnern können? Also, ob es meine Mutter unbedingt ist, weiß ich nicht, aber ich glaube, wenn ich so ein bisschen Review-Bürstchen lasse, wir haben ja heute ein bisschen was gehört, wir haben ja heute was von TaxFix gehört, von Get Your Guide gehört, da sind sicherlich irgendwie coole Sachen und Kampagnen dabei, welche ich noch besonders erwähnenswert finde und das ist vielleicht nicht unbedingt meine Mutter, weil sie kein Burger King-Kunde ist, aber für mich immer wieder irgendwie eine Story, die nicht alt wird. Burger King hat eine Kampagne gemacht, in dem sie quasi die Location des Benutzers genutzt haben, sie haben McDonalds-Filialen getaggt und wenn du mit der Burger King-App in die Nähe von einem McDonalds-Filialen gekommen bist, hast du eine Notification mit einem Voucher bekommen, dass du doch lieber zum Burger King-Filialen in deiner Nähe gehen sollst und dafür den Whopper for free kriegst. Und ich glaube, das ist eine ziemlich coole Kampagne, die so ein bisschen zeigt, was bedeutet ein Real-Time-Echtzeit, was bedeutet irgendwie Relevanz, was bedeutet aber auch so ein bisschen Online-Offline zu kombinieren. Das zeigt, glaube ich, ganz gut, was so eine Plattform möglich machen kann. Ansonsten ein spannender Case, den ich auch ganz nett finde und das ist sicherlich dann durchaus etwas, was meine Mutter vielleicht beim nächsten Urlaub erfahren wird, wenn man bei TUI mal reinschaut, was die Kolleginnen und Kollegen mit der App machen, ist das auch sehr beeindruckend. Vielleicht ein Unternehmen, wo man von außen das gar nicht so zutrauen würde, aber die App in sich, die ist super, super toll designt und haben einen gesamten Customer-Lifetime abgedeckt mittlerweile. Die fangen an mit coolen Onboarding-Cases, auch hier nutzen sie dann wieder Location-basiert Cases, um deinen Urlaub, wenn du im Urlaub bist, entsprechend zu begleiten mit Kommunikation und dann nach dem Urlaub auch natürlich mit entsprechenden Retention-Journeys versuchen, weiter darüber zu kommunizieren. Also ich glaube, was TUI macht, ist super spannend zu sehen, haben auch Awards dafür gewonnen, ist auch öffentlich verfügbar, um da mal ein bisschen mehr Content zu kriegen. Das ist sicherlich auch nochmal einer der Cases, wo ich sagen würde, da lohnt es sich reinzugucken. Und den würde auch meine Mutter wiedererkennen. Vielen herzlichen Dank. Wir lassen jetzt den Tag ein bisschen Revue passieren. Pip, eigentlich weißt du ja schon alles über Marketing. Unser Podcast ist ja so, dass ich dich immer frage und du mir die Welt erklärst. Was hast du denn heute gelernt?
Ich glaube, euer Customer-Success-Deal tut eine Menge, um so Wissen auch ein bisschen über Unternehmensgrenzen zu verteilen. Aber ansonsten, ich glaube gerade, weil jeder so seine eigenen Tests macht, wäre es fast das Beste, wenn man so eine Woche in einem CRM-Team von einem anderen Unternehmen arbeitet, um zu sehen, wie die arbeiten, was funktioniert. Und dass sich gegenseitig stark zu befruchten scheint, ist ja auch hier heute mehrmals gefallen. Und das andere ist, dass ich das Gefühl habe, das ist natürlich so ein bisschen meine Bubble in Berlin und die Unternehmen, mit denen ich arbeite, aber dass die jungen, schnell wachsenden, ambitionierten Unternehmen und die gesamte App-Ökonomie, bei denen irgendwie CMS oder Customer Engagement Plattformen mehr oder weniger gesetzt sind eigentlich, oft ist es Brace, vielleicht einer der Konkurrenten auch. Aber das ist vollkommen klar, vielleicht auch, weil man immer klein anfängt, so einen Best-of-Breed-Ansatz zu wählen, also wo man quasi für jeden Task die innovativste Lösung und die in diesem Gebiet sehr stark innoviert wählt. Während es bei größeren Unternehmen, glaube ich, die dann eben eher auf integrierte Lösungen oft setzen, dass sich erst relativ langsam so durchsetzt, so wie es früher vielleicht im Display-Ökosystem war oder bei Data Warehouses oder so. Und ich glaube, dass eine Transition, die jetzt über die Zeit passieren wird. Ich habe das Gefühl, wir arbeiten bei Home2Go damit, ich weiß, dass Hayjobs, mit denen ich arbeite, damit arbeite, wie Großteil der Delivery-Branche, glaube ich, nutzt, ähnliche Lösungen. Von daher ist mein Gefühl da, dass es schon sehr, sehr stark implementiert ist in der Regel. Da höre ich auch mal wieder das mit Snowflake tatsächlich. Und wir besprechen ja beide Unternehmen und die Ergebnisse. Dazu wird Marco heute natürlich nichts sagen können, aber wir besprechen ja die Unternehmen auch immer im Podcast, wie die an der Börse funktionieren. Es sind beides ja sehr, sehr spannende Geschäftsmodelle, aber dazu reden wir heute natürlich nicht. Aber das ist so, was ich mitgenommen habe oder aus der Branche eigentlich.
Ich sehe den Tonmann ist hier. Ist irgendwas falsch?
Ich bin schuld? Was denn?
Das ist wie bei jeder Aufnahme. Du darfst mich anfassen, alle beneiden dich. Naja, ich nicht. Wir haben unsere kleine Predictions-Folge. Manche lieben sie, manche finden sie nicht so gut. Da ist ein großes Thema, um das keiner mehr drum herum kommt. Open AI. AI als großes Thema. Du mit der Prediction, dass wir bald AI-Pornos sehen werden. Ich eher, dass es einen großen Impact auf die Jobs haben wird. Wie sieht denn AI und Customer Retention aus? Wird das jetzt der nächste große Hit? Wir haben ja jetzt unsere Gedichte über uns und über andere Leute geschrieben. Wir haben jetzt echt alles ausprobiert. Glaubst du, der absolute Growth Hack ist jetzt, die nächsten sechs Monate es zu schaffen, mit einer AI im Zusammenspiel noch persönlicher zu werden, dass die E-Mails, die Push-Nachrichten noch mehr gelesen werden?
Ich glaube tatsächlich, dass AI im Zusammenhang mit Customer Engagement helfen kann, noch personalisiertere Ansprachen zu schaffen. Also bisher, wo die Plattformen helfen, ist ja schon auch die richtige Message, aber in dem richtigen Moment die richtige Reihenfolge von Events zu finden, die richtigen Datenpunkte. Und das Messaging wird personalisiert und segmentiert. Man wird am Ende von Menschen noch stark geschrieben. Und ich glaube schon, dass eine AI das gut schaffen kann, den einzelnen Nutzer besser zu verstehen und auch persönlicher anzuschreiben, egal in welchem Kanal eigentlich. Ich überlege gerade ein gutes Beispiel. Zum Beispiel, wenn du weißt, was jemand auf Spotify hört, ob es Podcasts sind oder Hip-Hop-Musik ist oder klassische Musik, musst du diesen Menschen wahrscheinlich komplett anders ansprechen. Und ich glaube, das könnte eine AI, das kann man irgendwie noch mit Regeln machen, das ist vielleicht noch ein relativ einfacher Case, aber ich glaube, je komplizierter oder je feiner die Segmente werden, desto besser könnte es eine AI. Das gleiche bei Netflix, Netflix-Serien. Du könntest quasi den Stil der Serien in die Push-Notifications irgendwie überführen, wobei das auch noch relativ regelbasiert ist. Ich überlege gerade, hast du eine Idee oder kennst du jemanden, der sowas schon macht tatsächlich?
Wir haben ja vorhin was gehört, Send-Time-Optimization. Also das ist ja genau so ein Thema. Also es ist ja heute durchaus schon im Einsatz bei Unternehmen, dass man halt eben Technologie nutzt, die einem dabei hilft, die richtige Zeit zu finden, in welcher die Message den Konsumenten erreichen soll. Also das sehen wir ja schon, das ist eigentlich schon in der Nutzung. Zweitens ist es glaube ich so ein bisschen, wir haben vorhin viel über dieses große Thema der Kampagnen-Orchestrierung gesprochen. Da kann AI sicherlich auch helfen zu sagen, was ist der wahrscheinlichst erfolgreichere Weg für dich als Unternehmen und derjenige, der dann am besten konvertiert. Das ist sicherlich ein klassisches AI-Thema, wo wir heute auch schon dran sind und heute schon sehr, sehr smart und intelligent mitarbeiten. Was glaube ich spannend wird, ist halt die Welt des Contents, wie es da weitergeht und wie da AI auch dann im Rahmen von CM-Maßnahmen genutzt wird. Auch da haben wir natürlich irgendwie Themen und heute schon Nutzungen und mit Integrationen von diesen Open AI-Plattformen, die dann irgendwie in Echtzeit verwendet werden in diesen Kanälen, sind das glaube ich so die sehr, sehr greifbaren Use Cases, die auch nicht weit weg sind, die auch heute schon teilweise genutzt werden, wie wir gerade gehört haben. Und dann ist es natürlich, wie es dann weitergeht, ob am Ende nur noch ein Klick erfolgt, das dauert vielleicht noch ein bisschen.
Ich glaube, das könnte auch ein spannender Use Case sein. Wie gesagt, beim Content hast du es genannt, dass es was mit Messaging meint. Im Moment kannst du natürlich nicht 5000 verschiedene Werbemittel, also du kannst nicht 5000 verschiedene Newsletter schreiben, weil du nicht 5000 Textvarianten schreiben willst, sondern nicht 5000 Wien-Grafiken, die dich persönlich ansprechen. Mit einer AI könntest du es wahrscheinlich aber schaffen, immer eine Stimmung im Bild, verschiedene Content-Elemente im Bild, Conversion-Elemente in einem Bild, automatisch in 5000 verschiedene Varianten. Weil das große Problem bei der Optimierung ist und warum Marketing insgesamt, glaube ich, noch ganz am Anfang ist, dass wir alles als eine Durchschnittsbetrachtung anschauen. Das heißt, ein AB-Test, den wir machen, funktioniert für 60% der Leute besser, für 30% ist er unentschieden, für 10% schlechter. Und dann sagen wir, es war die beste Variante. Aber tatsächlich funktioniert er für ein paar Leute ja auch schlechter. Und je mehr man segmentiert, desto effizienter kann man eigentlich noch werden im Marketing. Und das machen wir eigentlich noch fast nirgendwo, so ein bisschen im CHM vielleicht noch am ehesten. Und mit AI könntest du dadurch, dass du massenproduziert hochqualitativen Content, seien es Werbemittel oder sei es Text, kannst du wirklich jeden Kunden, glaube ich, sehr individuell ansprechen, sofern du genug Daten hast, um ihn richtig zu segmentieren. Ich glaube, das ist wahrscheinlich ein Druck, dass Content-Produktion für AB-Tests oder für Segmentierung nicht mehr der begrenzende Faktor ist. Das könnte zum Beispiel ein sehr konkreter Use-Case sein.
Zurück zu Spotify. Ich stelle mir jetzt gerade vor, dass es eine persönliche Sprachnachricht gibt von Hafti, der zu mir sagt, hey Philipp, Rudi, ich habe eine neue Platte raus, hör dir die mal an.
Genau. Also es ist natürlich immer ein IP-rechte Thema, also ob der da zustimmen will oder ob man es auch ohne seine Zustimmung machen darf. Wenn es nur auf seinen Werken gelernt ist, ist das natürlich fraglich. Das wird jetzt alles bald höchstwichterlich geklärt werden bestimmt. Aber er könnte ja zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit Spotify das tatsächlich freigeben und dann könnte man genau so etwas machen.
Grußworte, Geburtstagsnachrichten.
Du kannst deine typische Geburtstags-Newsletter, du kriegst jetzt hier 20% bei Charles Herbert oder Hugo Boss. Weil dein Geburtstag ist, könnte man brutal zum Beispiel bei Spotify mit den Stimmen deiner Lieblingsartist oder dein... Es gibt ja dieses Modell, wo du dir von Hulk Hogan Videos bestellen kannst.
Ich habe es vergessen. Der Trend ist abgefahren.
Kennst du jemanden, wo du so kleine Videos bestellen kannst für 500 Euro? Mir fällt der Name nicht ein.
Tamio. Tamio, genau.
Ich habe vor einem Jahr im Podcast gesagt, Tamio ist nur die Lernplattform, damit das komplett eine AI, also Steepfakes daraus gebaut werden. Und genau das kannst du jetzt machen. Ich kann dir einen Verstorbenen oder jemanden... Ich glaube, Samuel Roger wäre billiger zu bezahlen, als eine AI das machen zu lassen.
Aber ich könnte dir so etwas bauen.
Das könnte jeder im Marketing als Ansprache nutzen.
Das ist tatsächlich auch was. Oder? Ja. Ich warte, bis wir den Podcast einfach machen lassen. Du bist ja relativ leicht zu kopieren. Bei mir, ich spreche... ...zu random. ...ich zu komplex bin. Und sonst, die andere Prediction, also ich weiß nicht, wer unsere Folgen regelmäßig hört, aber zum Ende des Jahres schauen wir immer, was wir letztes Jahr alles falsch hatten. Das ist meistens 95 Prozent. Und dann machen wir das gleiche Spiel nochmal und predikten die Zukunft. Eine Sache haben wir, glaube ich, vergessen. Und zwar, dass sich Marketingbudgets jetzt dramatisch verändern werden. Also viele Sachen werden einfach gekürzt. Wir haben das in den ersten Earnings Calls jetzt gesehen. Marketing geht runter, Experimente gehen runter und so weiter. Wie verändert sich jetzt die Rolle im Marketing? Also wenn du jetzt mit deinen Firmen, die du berätst, sprichst, was rätst du denen? Wie sieht jetzt die Rolle aus von jemand, der vorher noch Millionen von Budgets gemanagt hat und jetzt vielleicht ein bisschen weniger hat?
Super Frage. Ich möchte noch vorher nochmal eine andere beantworten, also nochmal zu AI zurückgehen. Aber ich glaube, wenn es wirklich nochmal wichtig ist, also ich glaube, es wird das Jahr der AI oder der Generative AI, also AI, die Content generiert. Ich glaube, ich habe es in einem vorherigen Podcast schon mal gesagt, aber ich glaube, es ist wirklich wichtig zu verstehen. Ich glaube, das eigentliche Potenzial liegt nicht in irgendwelchen neuen Startups, die hier gegründet werden und irgendwas mit AI bauen, sondern das viel Spannendere ist, wie kann ich das auf riesige bestehende Geschäftsmodelle anwenden? Es gibt so einen anderen guten Spruch, der, ich weiß nicht von wem er ist leider, aber also der erste Gedanke kommt auch nicht von mir, sondern von Albert Wenger von Union Square Ventures.
Da habe ich es gehört, der hat gesagt, es gibt drei Arten von Modellen.
Das ist echte, native, neue generative AI-Modelle. Es gibt Infrastruktur für generative AI und es gibt generative AI angewendet auf große bestehende Geschäftsmodelle. Und das Letzte ist das Attraktivste. Die Infrastruktur ist das nächstattraktivste und das Langweiligste ist eigentlich, ein neues Startup zu bauen, was irgendwas generiert, weil das wird immer erst mal ein relativ kleiner Markt bleiben.
Das würde ich 100% unterschreiben.
Du sagst immer gerne, die Jobs geht flöten. Da weiß ich nicht, wo ich es gelesen habe, aber das finde ich auch einen guten Ausspruch, dass jemand gesagt hat, dein Job wird nicht von AI genommen, sondern von jemand, der AI gut einsetzt. Es wird natürlich weiter Skills geben, die man braucht. Wie schreibe ich diese Anfragen an die AI richtig? Wie schreibe ich die wirklich sehr präzise, dass ich hochzuverlässige Ergebnisse bekomme, die möglichst eine kleine Fehleranfälligkeit haben, die die richtige Länge haben, den richtigen Tonfall. Es ist ja schwer, der AI beizubringen, in der Mut deiner Firma zu sprechen. Ob die siezt oder duzt, ob die eher slangmäßig spricht oder sehr formell. Eine Versicherung braucht einen anderen Text als Spotify. Das ist eine wichtige Qualifikation für die Zukunft, weil wenn nicht, wird jemand, der das besser kann, einfach seine Produktivität oder ihre Produktivität unheimlich stark erhöhen, weil sie AI einsetzen. Und das letzte, das habe ich heute getwittert, dass ich auf LinkedIn immer irgendwelche Posts sehe, wo Leute sagen, ich habe keine Coding-Skills und habe mir eine einfache App gebaut mit generativer AI. Oder ich kann das und das nicht, aber ich habe gerade ein Gedicht geschrieben oder eine Symphonie oder was weiß ich. Und das ist alles möglich. Aber das Problem ist, dadurch, dass jeder das kann, kann das auch jeder. Was wir herausfinden müssen, ist, was ist die eine Sache, die nur du mit AI kannst. Alles andere wird am Ende in totaler Konkurrenz, also alle Vorteile, die du hast, werden wegcompetet. Wie haben wir das genannt? Ich habe vergessen, es gibt kein Deutsch. Also die Konkurrenz killt jegliche Marge, die ihr damit machen könnt. Weil was jeder machen kann, kann per Definition nicht spannend sein oder irgendeine Marge entwickeln. Das heißt, man muss etwas finden, was nur eure Firma oder nur ihr mit AI könnt. Und das heißt, das Wertvolle ist eben nicht, die AI oder in der Lage zu sein, die AI zu nutzen, sondern es gibt meiner Meinung nach nur zwei echte Burggräben. Das eine ist, du oder deine Firma hat exklusive Daten, mit der kein anderer arbeiten kann. Und das ist gerade im CRM natürlich unheimlich wichtig. Also alles, was ein anderer kann, ist ja nur mit dieser AI bis 2021 bisher geschult. Das sind öffentliche Daten, die sind nicht wertvoll. Aber die Daten, die du selber über deine Kunden hast oder aus Kundenkommunikation, aus Älteren, das ist natürlich, was es super wertvoll macht. Und das andere, was heute in dem Kontext vielleicht nicht so wichtig ist, tatsächlich, wer die günstigste Rechenszeit am Ende schafft. Also die niedrigsten Stromkosten und die höchst spezialisiertesten AI-Chips baut, das könnte ein weiterer Burgraben sein, der nochmal differenziert. Aber ob du das prinzipiell überhaupt anwenden kannst oder nicht, das wird so normal sein, wie einen Taschenrechner oder eine Tastatur zu benutzen oder eine Maus oder das Telefon abheben zu können. Und das sollte der Mindeststandard sein. Das wird vielleicht trotzdem zehn Jahre dauern, bis sich das alles so durchsetzt. Hier sitzen ja Leute, die an der Front der Industrie arbeiten und ich glaube, da muss der Anspruch sein, noch besser zu sein. So, jetzt deine Frage war, wie sich Marketing verändert hat. Möchtest du in der Zwischenzeit was trinken?
Gern.
Also ich glaube, die Zeit ist schon geprägt von mehr Awareness für Budgets. Das Geld ist nicht mehr so billig, es ist nicht mehr so locker. Das kennt ihr wahrscheinlich aus Umgebung. Wer hat dieses Jahr mehr Budget als letztes Jahr zur Verfügung?
Eins, zwei? Der ganze Raum.
Das sind so fünf Prozent der Leute, aber es sind durchaus welche. Herzlichen Glückwunsch, gut für euch. Der Mann von Mission Lifeline hat sich gemeldet. Sehr gut, freut mich. Also sofern ihr keine Charity seid, habt ihr wahrscheinlich weniger Geld zur Verfügung dieses Jahr. Und natürlich rücken dadurch organische Kanäle wieder mehr in den Mittelpunkt. Also organische Search, organische Social Media gibt es glaube ich nicht wirklich. Referral-Programme und Customer Engagement und CRM gewinnen an Wichtigkeit. Und ich glaube, eine der wirklich charmanten Sachen an CRM ist, dass du quasi...
Oh, sehr gut. Vielen Dank.
Es bringt ein nicht-liefrierter Mann gerade lecker Wein vorbei. Vielen Dank.
Damit der Content mal ein bisschen besser wird.
Also warum ist CRM spannend? Weil CRM ermöglicht dir Zeitreisen zu machen. Also du hast 2021, weil du alles Geld der Welt hast, zu einem riesig hohen Kack, also Customer Acquisition Cost oder Kundenakquisit...
Also das ist Wein, ich habe noch nicht mal getrunken.
Kundenakquise Kosten, keine Ahnung. Du hast zu hoch Kunden akquiriert.
Warum tritt mir das Glas? Ich habe noch nicht getrunken.
Also du hast zu viel bezahlt 2021 für die Kunden, die du akquiriert hast, weil deine Investoren dich mit Geld zugeschüttet haben. Und jetzt siehst du auch einmal, du schaffst nicht mehr diese goldene Relation von Kack zu Customer Lifetime Value von 1 zu 3. Leute werfen dir vor, die Unit Economics des Modells funktionieren nicht. Und ein Weg, das zu verändern, ist, den Customer Lifetime Value zu manipulieren. Und das geht eben mit CRM, dass du schaffst, mehr aus einem Kunden, als du damals dachtest, rauszuholen, indem die Retention besser bleibt, indem die Revenue Expansion innerhalb der Accounts eventuell steigt. Das heißt, ich kann quasi, was ich falsch gemacht habe in der Vergangenheit bei der Kundenakquise, kann ich noch korrigieren, indem ich den Nenner des Buches, also den Customer Lifetime Value, verändere. Den kann ich noch hoch. Die Customer Acquisition Kosten kann ich nicht mehr ändern. Ich kann jetzt sparen, aber dann hole ich auch wenige Leute rein. Wenn ich an dem Customer Lifetime Value arbeiten kann, dann kann ich sowohl jetzt auch in schwierigen Zeiten wieder mehr Geld ausgeben für Nutzer, aber ich kann auch alte Kohorten retrospektiv positiver aussehen lassen. Und ich glaube, das kann lebensentscheidend für manche Modelle tatsächlich sein, dass sie zeigen können, dass die Kohorten auf eine bessere Trajectory gehoben werden können. Viele denken natürlich intuitiv erstmal, CRM, freier Kanal, billig Geld sparen, kein Paid mehr. Das ist natürlich wahr, aber ich glaube, das ist zu einfach. Das hat viel spannendere Aspekte noch.
Nun ist im Sommer die ein oder andere Konferenz, da brauchst du mal wieder einen neuen Look. Neue Weste muss her. Wie schaffen es die großen Player, dich zu überzeugen, irgendwo zu kaufen? Ist die Ansprache, ist der Newsletter mit dem Discount, ist die kreative Push-Nachricht?
Ich mochte das, was wir heute von Zalando gelernt haben, dieses dein Herz muss dir erlauben, das zu kaufen. Ich glaube, natürlich wird das ja von so einer wirtschaftlichen Restriktion geprägt sein. Also ich habe das Geld gar nicht, ich kann es nicht ausgeben oder es ist ein sehr kleines Budget, um das noch gekämpft wird. Dann gibt es so asketische Prenzelberger wie mich, die versuchen, wie man sieht, gar nichts Neues mehr zu kaufen, sondern immer in den gleichen Klamotten rumzulaufen. Das ist, glaube ich, ein Riesenproblem. Also du musst den Leuten sozusagen dem Gewissen erlauben, das zu kaufen, weil es irgendwie schon dreimal recycelt ist oder keine Ahnung. Das hilft, aber dazu musst du halt die Menschen segmentieren. Du musst wissen, wer ist der Öko-Trottel und wer ist der Konsummensch. Dazu brauchst du die Datengrundlage und dann ist es halt das Übliche, den richtigen Zeitpunkt zu finden, die richtige Nachricht. Dazu brauchst du vor allen Dingen erstmal die Fähigkeit, Daten einzusammeln. Wir reden ja relativ selbstverständlich darüber, aber es ist ja nicht, ich weiß nicht, vielleicht kannst du das aus der Praxis sagen, ist das so selbstverständlich im Mittelstand oder im deutschen E-Commerce, wo man jetzt wirklich nicht nur die großen Marken, die wir alle kennen, anschaut, sondern vielleicht auch eine kleinere Elektronikmarke oder eine herkömmlichere Herrenoberbekleidungsmarke oder so, sind die da alle soweit? Könnten die von der Datenbasis her sofort mit Brace arbeiten oder mit einer Customer Engagement Plattform?
Nicht alle, würde ich sagen. Also auf alle Fälle besser geworden in den letzten ein, zwei Jahren. Wir sehen da mehr und mehr Diskussionen zu diesem ganzen Thema First Party Data. Der Wein wirkt. Der Wein wirkt, tatsächlich.
Wir haben auch ein bisschen Rot-Null reingemacht.
Und von daher glaube ich, das schwappt über. Wir haben ja heute auch viel diesen Begriff gehört und ich meine, seit Google Announcement und Facebook Announcement ist es glaube ich bei fast allen irgendwo angekommen. Die Frage ist, werden dann die richtigen Handlungen draus gezogen? Das ist wahrscheinlich noch nicht bei allen so, aber Leute wie du, die es gerade wunderschön ausgedrückt haben, warum das so wichtig ist, helfen da natürlich massiv bei. Also ich glaube, getting there. Und immer mehr, und das Recht in diesem Jahr, fällt den Leuten halt auf, dass diese Daten entweder fehlen und sofort gesammelt werden müssen und schnellstmöglich dafür Themen implementiert werden müssen. Oder halt die Frage stellen, okay, wie nutze ich jetzt diese Daten, um genau diese Themen umzusetzen, die du so schön angesprochen hast. Nun ist der Punkt gekommen, in dem ihr Fragen stellen könnt. Ich meine, ganz hinten ist ein Mikrofon. Hi, ich bin Jannis. Ich habe eine Frage an dich zum Thema Adoption Rates zu Alternativen von E-Mail. Also insbesondere Messenger Kanäle, WhatsApp, Signal, Telegram. Ich könnte mir vorstellen, dass einige NutzerInnen in der Zero Party Data angeben, dass sie unterschiedliche Kommunikationspräferenzen neben E-Mail haben. Und mich interessiert, wie stark ihr diesen Trend beobachtet, insbesondere wie der sich verändert hat über die letzten zwei, drei Jahre und welche Channels da Adoption Rates haben. Und wenn du kannst, nimmst du vielleicht auch noch Push Notifications mit rein in Native Apps. Ich glaube, Push Notifications gefühlt haben so ein bisschen eine Welle. Ich habe das Gefühl, sie werden wieder mehr akzeptiert als so vor eineinhalb Jahren. Ist aber ein Bauchgefühl, nicht backed by Data. Wenn ich auf Unternehmen höre und mir anhöre, was so im Markt unterwegs ist, haben wir immer mehr Themen zu WhatsApp, immer mehr Themen zu alternativen Kommunikationsformen, SMS tatsächlich auch immer noch und weiterhin als Alternative zur E-Mail und zur Push. Von daher, ich glaube, das shiftet in der Tat, was ein großes Thema ist für die Unternehmen, ist halt nicht nur das als einen Kanal zu sehen, sondern das tatsächlich dann wieder als ganzheitliche Kommunikationsstrategie aufzubauen und tatsächlich, wie du es auch sagtest, den Weg zu finden, zu entscheiden, welcher Kunde muss jetzt bei welchem Kanal angesprochen werden. Und der Shift weg von E-Mail, der ist auf alle Fälle da. Ich meine, keine Ahnung, wie es bei euch ist, aber ich reagiere tatsächlich auf E-Mail nur noch sehr, sehr schlecht, außer zu meiner geschäftlichen Inbox. Aber die private Inbox, die wird sehr, sehr sträflich behandelt von mir. Meine favorisierten Apps haben alle die Erlaubnis, mir Push Notifications zu schicken. Natürlich auch irgendwie, weil ich gerne sehen möchte, was die Unternehmen damit tun und was sie machen und wie kreativ sie sind und wie personalisiert sie sind. Aber ich glaube, das ist ein Trend, den wir zumindest in unserer Generation so absolut sehen. Und wenn wir den Kunden zuhören da draußen und den Unternehmen da zuhören draußen, die sagen halt auch, das shiftet und die müssen halt darauf reagieren und am Ende die Möglichkeit haben, das tatsächlich abzustimmen. WhatsApp kommt immer mehr mit der Öffnung der Schnittstelle auch für Business-to-Business-Approach noch viel mehr als ohnehin schon. Kannst du da ein bisschen Fleisch um den Knochen geben, was eine gute Adoption Rate ist oder was du im Markt siehst, wenn ich Kundinnen frage, wollt ihr per Messenger angesprochen werden? Ehrlicherweise nein. Also habe ich keine Zahl da. Weiß nicht, ob ihr das euren Umfeldern irgendwo begegnet seid.
Wir kriegen jetzt wieder schlechte Reviews, vor allen Dingen, weil Janis gegendert hat. Aber du bist herzlich eingeladen natürlich. Ich finde es super spannend, aber auch die Kehrseite davon spannend, nämlich gibt es eventuell Leute, die du nicht mehr über E-Mail und nicht mehr über Alternative. Also gibt es Leute, die über 55 sind und die mal was online gekauft haben, vielleicht sogar über eine App, aber die, weil ihr Notification-Feed so voll ist, die es eigentlich gar nicht verstehen. Ich glaube, es trifft auch viele Leute zu. Ich weiß gar nicht, ob es bei euch im Produkt so etwas gibt, so ein Vorwerk, das auf 500 E-Mails nicht geantwortet hat, noch nie eine Push-Notification-Interaction damit gezeigt, dass du dann vielleicht doch die Postkarte über die Post auslöst. Und ich glaube, auch das ist ein spannender Use-Case. Also dass du denen nicht aufgibst, den Kunden, sondern sagst, den erreiche ich elektronisch gerade nicht oder vielleicht auch nie wieder. Aber der hat ja mal was bestellt. Also wenn dann keine Response kommt, dann kannst du vielleicht draufgeben, aber das nochmal zu probieren und davon auszugehen, dass es nicht nur Leute gibt, die auf Telegram umsteigen, sondern auch welche, die du eben nicht digital erreichst, weil sie entweder flooded sind oder gar nicht die Offenheit haben. Das ist, glaube ich, auch spannend. Ich habe noch eine Frage, was ist deine Lieblings- oder welcher App würdest du immer eine Freigabe geben für Push-Notifications und welcher würdest du wünschen, nie eine gegeben zu haben?
Es gibt eine Push-Nachricht, die ich gerne abschalten würde. Und vielleicht gibt es irgendjemand, irgendeine Frau, Mann hier, die das mal gemessen hat, aber ich finde die nervigsten Push-Nachrichten sind für mich die mit bewerte bitte diese App. Die passiert bei mir immer, wenn ich irgendwas in der App machen möchte und dann möchte ich sie nie bewerten. Also es hat mich noch nie dazu gebracht, eine App zu bewerten, weil ich jetzt gerade meinen Kindle aufmache und was lesen möchte und dann muss ich bewerten. Oder ich brauche ein Auto, das mich von A nach B führt und gerade da soll ich das Experience von davor bewerten und die App bewerten.
Aber jetzt, wo wir einen Experten hier haben, was ist der beste Zeitpunkt, um ein Rating abzufragen? Ist es beim zweiten Mal die App öffnen, nach der Transaktion? Gibt es da irgendwie eine goldene Regel danach?
Oder hat es hier jemand gemessen und eine Studie gemacht und möchte sie teilen?
Studie gibt es anscheinend nicht. Da hinten gibt es jemanden, der die goldene Lösung gefunden hat. Auf geht's. Lass uns mitlernen.
Wenn die App 443 Mal geöffnet wurde.
Übrigens haben wir noch nicht das Spotify Problem gelöst, dass ich die Pushes für die neuen Episoden nicht bekomme. Und ich glaube das ist, weil sie auf meinem iPad ankommen. Also ich glaube ich kriege sie auf Android nicht, weil sie auf dem iPad mit dem gleichen Account schon ausgespielt wurden.
Wer mal ganz klar weiß, dass eine Push-Nachricht bei Android nichts wert ist, würde ich auch nichts hinschicken. Hi, Christian hier von Customlytics. Wir machen so alles rund um Mobile Apps, so Beratungsbude. Und vorher habe ich ja bei Delivery Hero gearbeitet. Online Food Delivery kennt ihr wahrscheinlich. Also ist jetzt keine Studie gewesen, aber wahrscheinlich wissenschaftlicher als die meisten Studien trotzdem. Was wir damals getestet haben war genau das. Was ist der richtige Zeitpunkt, um den Nutzer zu fragen, dass er die App bewerten soll, was du gerade meintest genau. Und wir haben dann ein bisschen mit rum experimentiert. Erst haben wir einen gefunden, der sehr falsch war. Wir haben nämlich gefragt nach der nächsten Appöffnung, nachdem das Essen geliefert wurde praktisch, was dann passiert, wenn wir noch einen Stern der Bewertung bekommen, wenn die Pizza verkalt ist. Das ist dann der falsche Moment gefunden. Und später, was wir dann gemacht haben, war genau nach dem Moment der Transaktion, wo man dann wirklich nach der App Experience fragt. Weil wir wollten die Restaurant Experience ja gar nicht in App Bewertung haben. Das war zumindest in dem Case das, was wir gesehen haben. Das habe ich jetzt auch bei anderen Kunden danach später noch immer so gesehen, dass man halt guckt, wann ist ein Happy Moment irgendwie. Der kann aber natürlich je nach Business ganz unterschiedlich sein. Ich finde es immer schwierig, wenn man es beim Neuöffnen einer App hat. Weil dann ist man ja schon drin, dann hat man ja eine Intention, will irgendwas lösen. Ob es jetzt Taxi oder Wasser ist oder lesen, Film gucken, was auch immer. Und dann das zu bringen, zeigt mir immer, dass da noch ein bisschen room for improvement ist. Also ich glaube, für alle Product Manager hier in der Audience ist, überlegt euch, wann ist der Nutzer am zufriedensten mit der Experience gerade und dann zu fragen.
Wenn du es innerhalb der nächsten Stunde aufmachst, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass irgendwas nicht geklappt hat. Ansonsten, wir haben heute eine Pizza bestellt, die essen wir und natürlich macht die App nicht auf. Würde die aber spät kommen, gar nicht kommen oder irgendwas anderes nicht funktionieren, dann würde ich die App aufmachen. Also die Wahrscheinlichkeit, dass jemand ein Complaint hat oder eine Beschwerde, wenn er in der gleichen Stunde nochmal aufmacht, ist relativ hoch. Also es wäre definitiv der schlechteste Zeitpunkt.
Deswegen fragen, bevor die Pizza da ist. Aber da würde ich einhaken, weil ich glaube, ich bin großer Verfichter vom Thema Complaint is a Gift und ich glaube, nach einem gut gelösten Complaint dann abzufragen, ist ein super Window.
Mein Beispiel ist immer Booking.com, also nicht, dass ich dafür werben will, aber ich glaube, wenn du einmal mit dem Kundenservice von Booking.com gesprochen wirst, steigst du in eine höhere Kohorte, glaube ich, vom zukünftigen Umsatz. Weil du merkst einfach, die kämpfen deinen Anliegen in deinem Sinne, wie gesagt, gar keine Werbung, aber ich glaube, so sollte man es machen. Und ich bin mir relativ sicher, dass die richtig viel Geld ausgeben sollten für Kundenservice, weil wenn du einmal mit denen gesprochen hast, wirst du deutlich loyaler, gibst in Zukunft mehr Geld aus, jede Wette, was man in den Daten sehen kann, wenn man es sehen will und danach sucht.
Weitere Fragen? Michael, hallo. In der AI-Anwendung, was mir in der ganzen Geschichte immer noch fehlt, ist eigentlich das, was eine AI einem Menschen immer voraus haben wird, und das ist Mustererkennung. Sprich, bevor ich in das CEM reingehe, bevor ich das in den ganzen Marketing-Funnel durchgehe, sammle ich ja erstmal Daten. Ich habe die Rohdaten da, ich habe momentan immer noch den Eindruck, dass die meinten Unternehmen Daten als Hobby sammeln, einfach hey, ich kann Daten sammeln, also mache ich das. Aber was ist der Zweck der Daten? Und eigentlich würde doch hier eine gut eingesetzte API und auch damit das richtige Startup-Potenzial den größten Benefit bringen, weil ich sauber segmentieren kann, damit dann sauber in ein CEM gehen kann und dann das API oder das nächste API an der nächsten Stelle einsetzen kann und damit das Marketing eigentlich automatisieren kann und sagen kann, ich kann Menschen mit einer potenziell geringeren Qualifikation eigentlich auf diese Position auch einsetzen, wo man nur noch sagen muss, zeige mir das Muster und mache etwas damit.
Ja, würde ich fast 100% so unterschreiben. Also tatsächlich ist ein Vorteil von Machine Learning, dass man Muster viel einfacher, viel schneller erkennen kann und unbiased in der Regel, also die Daten können biased sein, verfälscht sein, aber die AI wird sich nicht irgendwas in den Daten issen. Während der menschliche CEM-Manager arbeitet ja so, dass man eine Hypothese hat, dann quält man die Daten so lange, bis die Hypothese daraus hervorgeht und dann setzt man was um, AB-Testet es und zeigt sich vielleicht trotzdem, dass es nicht funktioniert. Also ein bisschen zu gespitzt. Bei der AI, und das passiert ja, es gibt ja seit 5 Jahren glaube ich in Google Analytics zum Beispiel, dass sie dir Ausreißer vorstellen. Also der Umsatz dieses Kanals hat sich verdoppelt im Vergleich zum Gesamten. Das sind Patterns, die jemand, der nicht geschult darin ist oder das Talent nicht hat oder kein gutes Framework, um sowas zu identifizieren, ansonsten nicht finden würde. Das gibt es schon, es nutzen nur wenige Leute. Und klar, man kann spezialisierte Anwendungen nochmal darauf bauen, das ist aber definitiv was, wo Machine Learning eigentlich besser ist als Menschen irgendwelche Ausreißer zu erkennen oder Abweichungen vom Mien, vom Durchschnitt, dass einzelne Kanäle outperformen, das sollte tatsächlich Machine Learning machen. Und auch segmentieren von Nutzern ist wahrscheinlich, was machen wir als Menschen? Wir bauen Persona. Wir sagen, Otto hat 20 Millionen Kunden und es sind genau 4 Persona. Die Hausfrau, der junge Student und was weiß ich. Das ist ja nicht die Welt. Wir wissen, wie unterschiedlich Menschen sind und das kann, ich glaube, ein Machine Learning viel besser segmentieren, was noch nah genug ist, um ähnlich zu sein. Was uns ja interessiert, ist, wer verhält sich ähnlich. Nicht, wie denken wir über die Nutzer, sondern wer verhält sich ähnlich und das kannst du in so kleine Buckets eigentlich relativ gut reinpacken. Das kann ein Machine Learning Modell wahrscheinlich deutlich besser als ein Mensch. Würde ich so unterschreiben, was du gerade gesagt hast.
...oder praktisch unterschrieben, wie es eigentlich auf dem CRM sogar noch weitergehen würde, wenn ich das Ganze auch einsetze.
...müsste ich eigentlich so mit einem Schnitt ein 30 conversion optimierte Werbemittel bauen können. Das muss man noch irgendwie an die Corporate Identity der Firma anpassen natürlich, aber wahrscheinlich kann man sehr gut verstehen, was Patterns sind. Während sich die meisten Designer mit Vorwissen irgendwie hinsetzen und schauen, das könnte funktionieren, das weiß ich, mag unsere Brandabteilung, das mag der Produktmanager. Könnte ein AI tatsächlich sagen, das ist schon getestet, das wird Conversion maximal sein.
Was bedeutet das denn für mich als Endnutzer?
Für dich als Endnutzer? Ich habe gleich noch eine Frage für Marc, merke dir mal die Frage. Die Frage für dich ist, gibt es irgendeine Stelle, an der quasi ein Kunde von Brace, von Learnings, andere Kunden, ich glaube bei Snowflake ist das so, dass teilweise gewisse Abfragen geteilt werden können in so einem Art Marketplace, aber gibt es bei euch sowas oder sind die Daten dann doch zu heilig?
Absolut, also ich glaube, wenn wir die Kolleginnen von Zalando fragen würden, ob wir deren Daten mit About You teilen dürfen, fänden sie nicht ganz so cool. Was wir aber natürlich machen, wir gucken uns Industriebenchmarks an und teilen die auch offen und teilen die auch public, also sowas gucken wir uns natürlich schon an in unseren Researches oder Reports, sowas geben wir schon raus, aber auf individueller Kundenebene natürlich nicht. Das ist auch ein Versprechen, das wir dem Kunden geben müssen. Ein Thema, wo ich hinaus wollte, das ist das Thema Predictive Churn beispielsweise. Das ist ja schon ein Thema, was angewandt wird, dass man versucht zu verstehen, welche Kohorte und welche Kundinnen verhalten sich wie, bevor sie abwandern, um da präventiv entsprechend gegenzuwirken.
Predictive Churn mag ich sehr gerne. Vor langer Zeit, da war das alles noch nicht so ein großes Thema, habe ich mal bei Rocket gearbeitet, da hatte ich mal einen Vortrag gehalten, also da wurde gerade quasi so ein Tipp, so richtig High-Level-Data-Science eingeführt bei Rocket und da hat jemand gesagt, wir haben uns von einem Unternehmen, ich sage jetzt nicht welches, aber auch im weitesten Sinne Delivery Space, die Daten angeschaut und wir haben jetzt den besten Predictor für Churn gefunden. Und zwar die zweite Bestellung, wenn wir das schaffen, dann gibt es keine Churn mehr. Was statistisch natürlich die Definition von Churn ist, ist wenn du keine zweite Bestellung hast. Und dafür haben wir jetzt irgendeinen Stand-For-Typen geheiert, der mir erzählt, dass die zweite Bestellung dafür sorgt, dass die Churn-Rate sinkt, wenn das genau die Definition von Nicht-Churn ist, dass man nochmal bestellt. Aber inzwischen ist man da, das war ganz früh Rocket-Zeiten. Du hast gefragt, wie sich das für dich als Kunde auswirkt?
Wenn jetzt jedes Werbemittel auf mich optimiert wird, sehe ich dann nur noch eine Heidewelt oder ist das dann so, wie wenn ich in Amerika Autoradio anmache? Also ganz viel, ganz aggressive Werbung.
Du hast ja außerdem noch die Dimension Werbemittel und Medium oder Publisher. Das heißt, dein Werbemittel auf Zeit.de würde irgendwie in Times New Roman geschrieben sein, ein ganz besonderes Appeal haben, was es nicht als Werbemittel auffällig werden lässt. Ich glaube sehr stark, dass bisher wirklich die Beschränkung der Content war. Ich konnte halt nicht eine Million Werbemittel bauen, aber das wirst du mit AI können. Ich glaube, die Ad-Exchanges müssten auch in der Lage sein, das so differenziert auszuspielen. Jetzt würde es tatsächlich so sein, dass deine Werbemittel überall im Netz eventuell anders aussehen als meine Werbemittel. Einer reagiert auf flashy pink, so Flink-Style und jemand anderes auf edles schwarz Gorilla-Style. Das ist eine Differenzierung und andere Leute reagieren darauf unterschiedlich. Jetzt ist eine Brand natürlich was, was du nicht beliebig verändern kannst. Flink will kein schwarzes Werbemittel und Gorillas will kein pinkes Werbemittel vielleicht. Das heißt, es gibt auch immer Grenzen davon. Es sei denn, jemand sagt, I don't care, ich will keine Brand-Strategie, ich will eine optimale Performance-Strategie. Aber ich glaube, das ist spannend. Das Produkt existiert noch nicht. Ich glaube, das kann man heute bauen. Die Möglichkeit AI generiert, die Schnittstelle zu Trade-Desk mit Millionen von Werbemitteln für verschiedene Kunden zu füttern. Die Frage ist, ob du noch genug Daten hast, weil das Problem ist, es gibt immer dieses Dilemma zwischen, das sieht man bei Google, also stell dir vor, du verkaufst sehr exklusive Luxusreisen für diese Schellen. Da hast du vielleicht nur 40 Kunden im Monat. Die sind unheimlich wertvoll, aber es ist unheimlich schwer, den Conversion-Funnel zu optimieren, weil du halt nur 40 Success-Events hast. Das kann man so ein bisschen heilen, indem man sagt, ich baue kleinere Micro-Conversions. Also schon wenn sich jemand eine Reise angeschaut hat oder eine Anfrage gemacht hat, dann nehme ich dadurch mehr Daten. Das ist ungenauer, weil ich weiß nicht, ob sie wirklich konvertieren danach. Aber die KI, die das optimiert, hat mehr Daten zur Verfügung, um zu lernen. Das heißt, man muss immer so den Regler finden, einerseits möchtest du so individuell wie möglich sein, dann hast du aber weniger Datenpunkte, weil für dich im Internet gibt es nur so und so viele Punkte am Tag. Genau, aber ich habe mehr Datenpunkte und kann das Machine Learning darauf besser einsetzen. Das heißt, das wird wahrscheinlich auch eine Challenge sein, herauszufinden, wann ein Segment noch groß genug ist, um darauf effektiv zu lernen, aber klein genug, um so personalisiert wie möglich zu sein. Und ich kenne niemanden, der das baut. Also seid eingeladen, sowas zu bauen. Ich glaube, die Welt braucht das.
In diesem Sinne, ich habe das Zeichen bekommen, die Base eröffnet. Jetzt geht es ums Networking. Eine schnelle Frage von der Person in weiß, ohne Mikrofon, ganz laut. Achtung, Mikrofon kommt, vielleicht ist das doch noch wichtig. Hat er Gegenhypothese? Gegenhypothese. Christian, hallo, von Cosnova, wir machen Kosmetik. Essence und Catrice, vielleicht kennt der ein oder andere das. Größter Hersteller der Welt. Ja, dann schneidest du alles bitte raus. Egal. Also, das kann man rausschneiden. Ich habe eine Gegenhypothese, und zwar, wenn eine Maschine die Werbemittel individuell auf dich anpasst, dann werden die Werbemittel in Summe immer homogener. Was sich im ersten Schritt widerspricht, wenn man darüber nachdenkt. Aber für dich als Einzelperson, jede Maschine versteht ja immer besser, was du brauchst, und dementsprechend werden die Werbemittel pro Werbepartner immer homogener. Und wir haben heute schon ein Problem, und zwar hat Gartner herausgefunden, dass über 50% der Konsumenten und Konsumentinnen in den USA, 20 Minuten nachdem sie ein Werbemittel gesehen haben, nicht mehr wissen, von welcher Marke das war. Über 50%. Und das verstärkt den Effekt eher noch. Das heißt, wir kommunizieren ja aktuell eh schon viel, wir sagen aber nicht besonders wertvolle Dinge. Sonst würden die Marken ja im Kopf bleiben. Also das ist schon ein Thema, das auch nicht zu unterschätzen ist, glaube ich. Das beantworten wir in der nächsten Podcast-Folge, würde ich sagen.
Ich finde, das ist ein sehr gutes Argument. Tatsächlich muss man davon auszugehen, dass das sehr konvergent wird. Also alle schleifen sich immer mehr auf die perfekte Lösung ein, und dann wird man werbeblind dagegen. Wobei dann eben würde irgendjemand sich trauen, zu experimentieren, was ganz anderes zu machen. Und auch darauf würde eine AI irgendwann wahrscheinlich kommen. Also diese handgeschriebene Anzeige oder so. Oder eine ganz schlechte aussehende, die eben dann doch hervorsticht. Dann würde das sehr schnell datenbasiert wieder deutlich besser aussehen in den Daten. Tatsächlich ist das aber, glaube ich, auch für CRM noch mal ganz wichtig, so als Grundaussage. Ich glaube, man sollte immer diese explorative Strategie haben. Also neue Dinge probieren mit neuen Nutzern und gleichzeitig Double Down on Winners, also die Sachen, die funktionieren, intensivieren. Und ich sehe viel, dass Leute intensivieren, was funktioniert. Also ich kriege jede Woche von Revolut eine Nachricht, nur noch sieben Tage, 60 Euro, wenn du einen Kunden wirbst. Ich kriege jede Woche, ist immer sieben Tage gültig, immer das gleiche FOMO, was nicht funktioniert. Der beste Pitch wäre inzwischen, wir hören auf, das zu schicken, wenn du einen Freund wirbst, dann wäre ich dabei wahrscheinlich. Das machen Leute ganz viel, aber diese explorativen Kampagnen, und ich glaube, auch das kann Machine Learning mit dem gegebenen Input irgendwann besser. Zu sagen, jetzt Wild Guessing, was könnte besser funktionieren als das Bestehende, weil das so konvergent ist. Lass uns das genaue Gegenteil probieren, was raussticht. Das sollte man nicht vernachlässigen in der CM-Strategie. Aber die andere Gefahr ist, dass die Daten sich immer mehr so reinforcen. Das heißt ja, das Problem, dass wir lernen im Moment aus dem Content im Netz, aber dieser Content wird nicht mehr erstellt werden, wenn die ganze AI den Content erstellt. Also wenn wir jetzt nur noch generative AI haben, wird niemand mehr den Job bei der Build haben, das ist jetzt vielleicht nicht die beste Quelle der Wahrheit, aber es werden andere Quellen der Wahrheit nicht mehr existieren. Und dann haben wir irgendwann nichts mehr, woraus die AI lernen kann, außer andere AI generierte Texte. Das ist ein riesiges Problem, was man wahrscheinlich noch lesen muss. Damit schließen wir jetzt wirklich. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit, wir hatten ein sehr tolles Publikum.
Danke euch. Vielen Dank. Also ihr habt es gerade gehört, Drinks, Snacks ab jetzt. Schön, dass ihr da wart, schön, dass ihr zugehört habt. Nutzt die Möglichkeit, euch auszutauschen. Wie gesagt, es gibt ganz viele Brace-Kolleginnen und Kollegen, die hier sind, euch zu helfen, euch zu introen, miteinander zu connecten. Viel Spaß, schön, dass ihr da wart, einen schönen Abend und danke. Vielen Dank.