Doppelgänger Folge #222 vom 10. Februar 2023

👨‍💼 LinkedIn Influencer 🤖 Bard, Bing & Big Tech ☁️ Cloudflare 👮 Jailbreaking AI 🚗 Uber, Lyft | Affirm | Zoom

Pip erklärt, warum er sich trotz verpatztem AI Event keine Sorgen um Google macht und warum echte Menschen mit Experten Status immer besser sein werden als die AI. Wir wundern uns über das Engagement einiger der "erfolgreichsten" LinkedIn Influencer. Der vorläufige PR Stunt des Jahres gelingt diese Woche dem Zoom CEO, der Mitarbeitende entlässt und sein Gehalt kürzt. Wieso fährt Uber Lyft weit davon? Außerdem gab es Earnings von Disney, Cloudflare und Affirm.

Philipp Glöckler (https://www.linkedin.com/in/philippgloeckler/) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

(00:00:55) Adam Newmann

(00:03:10) Google Event Fail

(00:13:00) Jailbreaking ChatGPT

(00:20:00) Experten vs AI

(00:25:20) Microsoft vs Google

(00:39:10) LinkedIn Engagement

(01:14:00) Disney Earnings

(01:16:00) Uber, Lyft Earnings

(01:23:00) Cloudflare Earnings

(01:28:40) Affirm Earnings

(01:46:00) Zoom layoffs und PR Stunt der Woche

Shownotes:

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Adam Neumann bei a16z https://youtu.be/BgK9KW9APfA

Wolframalpha und ChatGPT: https://writings.stephenwolfram.com/2023/01/wolframalpha-as-the-way-to-bring-computational-knowledge-superpowers-to-chatgpt/#chatgpt-and-wolfram%7Calpha

OMR Influencer Ranking: https://omr.com/de/daily/linkedin-influencer-ranking/

Jailbreak ChatGPT: https://www.reddit.com/r/OpenAI/comments/10wupiy/what_is_dan_how_does_it_work_how_is_it_different/?utm_source=share&utm_medium=ios_app&utm_name=iossmf

Jailbreak ChatGPT: https://twitter.com/kliu128/status/1623472922374574080?t=sA4FGobRKdr9dU-RjJGIpg&s=33

LinkedIn Post Engagement Sheet: http://doppelgaenger.io/vip

Doppelgänger Tech Talk Podcast

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Kids in meinem Alter haben Ideen und stehlen wie Frank Thelen. Das, meine Damen und Herren, war Deichkind auf dem neuen Track Kids in meinem Alter. Und damit ein herzlich Willkommen zur neuen Folge Doppelgänger Tech Talk Podcast. Mein Name ist Philipp Glöckler und gegenüber sitzt wie immer der wundervolle Philipp Glöckner. Freitagnachmittag. Was für eine Woche. Adam Neumann is back. Eine Masterclass im Storytelling. Und Google PR auch eine Masterclass. Eher nicht so gut. Und eine Menge Earnings. Oder, Pipp, was haben wir noch so?
Es gibt Quartalsberichte von Cloudflare, von PayPal, von Robinhood, von Affirm, Uber und Lyft, vielleicht Disney.
Zu Anfang müssen wir über Adam Neumann reden. Hast du das Interview gesehen, was er mit Marc Andreessen gegeben hat zu Flow?
Nee, leider nicht. Hättest du es ins Trello Board gepackt, dann hätte ich mich darauf vorbereitet. Aber du hast dich entschieden, das nicht zu tun. Deswegen darfst du mir jetzt erzählen, was ich verpasst habe.
Genau, das Trello Board ist deine Aufgabe. Da habe ich nichts mehr zu tun. Nein, Quatsch, ich habe es vergessen.
Soll ich jetzt raten, welche Themen du nimmst?
Genau, wir tun es auf jeden Fall in die Show Notes. Man muss nicht alles gucken, aber der Part von Adam Neumann ist wirklich Wahnsinn, wie krass der diese Geschichte erzählen kann. Er baut ja jetzt Flow. Das kann man sich so ein bisschen vorstellen wie WeWork, aber zum Wohnen. Also irgendwie Google Campus Feeling mit Alkohol für Mietwohnungen. Und wie er diese Geschichten erzählt, wie er am Anfang erzählt, wie Marc ihn angerufen hat, als er am Boden war und er dann gelernt hat von Marc, dass irgendwie Gründen ist, wie 1 zu 1 Kampf. Und manchmal kriegt man einfach einen Schlag ins Gesicht. Storytelling des Feinsten. Und ich bin gespannt, wie groß diese Firma wird. Aber es war schon wieder bemerkenswert. Er hatte natürlich auch keine Schuhe an, aber meine Socken und Sandalen. Er hat erzählt, dass er irgendwas am Fuß hat und deswegen das hatte. Wirklich Wahnsinn, was für eine Show er da gemacht hat. Auch wie uninteressant für mich die Sachen waren, die Marc gesagt hat, als auch eine Person, die viel zu sagen hat, sehr intelligent ist. Aber das Charisma ist dann echt nochmal was anderes. Und ich bin gespannt. Das ganze Modell verstehe ich nicht so ganz. Also man ist wohl Mieter, Mieterin, hat aber die Möglichkeit Anteile von der Firma zu haben. Und angeblich würde man deswegen eine bessere Verbindung zu der Immobilie haben und würde auch mal was selbst reparieren. Da bin ich mir nicht ganz so sicher, ob das alles so aufgeht. Aber vielleicht ist er ja zum zweiten Mal erfolgreich. Die andere große PR-Story war Google. Den Event habe ich mir auch angeguckt. Sie haben ja präsentiert, wie viel AI sie können. Aber dabei muss wohl irgendwas nicht so ganz geklappt haben. Auf dem YouTube-Video, was ich gesehen habe, habe ich jetzt nicht den richtigen Fehler gefunden. Einmal gab es so eine peinliche Situation, dass man was zeigen wollte auf dem Handy und das Handy war verschwunden.
Genau. Da bin ich gespannt, ob da jemand seinen Job verloren hat. Das ist wahrscheinlich nicht so geil oder war nicht der beste Tag für die Person. Wenn deine einzige Aufgabe ist, ein Handy vorzubereiten für eine Präsentation, dann liegt es nicht am vereinbarten Ort.
War das der Grund, warum die Aktie so abgestürzt ist?
Ich glaube, das war eine Kombination aus verschiedenen Sachen. Einerseits hat man in der Präsentation schon, oder sogar in Materialien, die davor schon kursiert sind, einfach einen Fehler gehabt. Da wurde dieser Bart-Bot gefragt. Bart ist Googles Antwort auf Chat-GPT von OpenAI. Der wurde gefragt, was die letzten Entdeckungen von diesem Weltraumteleskop sind. Die dritte Antwort war falsch. Da hat der Bot gesagt, dass das Weltraumteleskop das erste Mal einen Exoplaneten, also einen außerhalb unseres Sonnensystems, entdeckt hat. Das wurde 2014 schon durch dieses andere Teleskop in Chile vollbracht. Von daher war es einfach eine faktisch falsche Antwort. Ich glaube, das hat Leute enttäuscht. Und vielleicht auch insgesamt, dass man das, was präsentiert wurde, hat ja so ein bisschen dementsprochen, was ich gesagt habe. Dass Google vor allen Dingen präsentiert wird, wo schon AI drin ist. Da ging es viel um Google Lens, also ihre intelligente Kamera. Die große Brücke über die Präsentation war, dass Google so ein bisschen nach dem Motto, wenn du es sehen kannst, kannst du es auch suchen, dass sie sehr stark auf Augmented Reality setzen. Wenn du es mit einer Kamera fotografieren kannst oder was immer du deiner Kamera oder deinem Handy zeigst, das wird von der AI interpretiert oder es startet eine Suche. Darauf setzen sie sehr stark. Das betrifft dann Google Maps, Google Translate. In all diesen Produkten steckt schon viel AI drin. Und das wird immer mehr. Und man kann mit so einer intelligenten Map navigieren oder eben die Kamera verstehen, die Kontext von Fotos und irgendwelchen Sprüchen immer besser. Hin und her. Und anscheinend war das dem Markt nicht genug. Dann wirkte es eben ein bisschen stümperhaft, dadurch, dass dieser offensichtliche Fehler, nein, offensichtlich nicht, dadurch, dass da ein faktischer Fehler drin war. Und letztlich dieser kleine Fehler, mit dem Handy das gefehlt hat, hat auch nicht für Vertrauen gesorgt. Dann hat die zwischendurch abgebrochen anscheinend die Präsentation, der Livestream zumindest, und war hinterher nicht mehr verfügbar. Ich weiß nicht, ob jemand einen Panik-Button gedrückt hat oder warum es zwischenzeitlich weg war. Inzwischen ist es wieder im Netzwerk verfügbar und man kann das noch nachschauen. Google Live from Paris hieß das Event. Insgesamt war der Markt, glaube ich, enttäuscht, dass man nicht gut genug präsentiert hat, dass man eventuell ähnlich weit wie Microsoft ist. Das sah nicht aus wie ein ehrliches Kampfangebot an Microsoft, während Microsoft immer lautere Töne anschließt. Also Satya Nadella, der CEO, spricht inzwischen sehr offen darüber, dass sie Google ein Good Run for their Money geben würde, würde man im Englisch sagen, oder dass sie Google zum Tanzen auffordern hat. Er hat es, glaube ich, genannt, wollen. Und das ist natürlich einfach, wenn du der 3% Marktanteil im Suchmarkt hast, wenig zu verlieren hast, dann kannst du natürlich so eine dicke Fresse haben und selbstbewusst rausgehen, weil du hast einfach nichts zu verlieren. Noch schlechter kann Bing nicht werden. Microsoft wird Chet Gpt eben als so ein Assistenten in Bing und den Browser Edge einbauen, haben sie präsentiert. Sie sagen relativ klar, sie halten Search für den größten Softwaremarkt der Welt. Also am Ende ist das eben das Google Revenue in Höhe von was sind das, 2,5 Milliarden oder so. Das ist tatsächlich der größte Markt wahrscheinlich, den es gibt. Und sie sagen, sie wollen mehr davon haben. Ich glaube immer noch nicht, dass Google jetzt Toast ist und Microsoft diesen Markt sicher übernehmen wird. Ich könnte mir vorstellen, dass Microsoft ein paar Marktanteile übernimmt und dass irgendwie einstellig Marktanteile in Richtung Bing geht. Einfach, weil Leute zum Beispiel, weil sie Chet Gpt gerade nicht nutzen können, weil es ständig über Kapazität ist, stattdessen Bing nutzen werden. Das ist eigentlich ein ganz netter Trick. Das könnte man fast bewusst erzeugen, wenn man wollte, dass man sagt, du kannst entweder nur noch Chet Gpt Pro nehmen und dafür bezahlen oder wir geben dir eigentlich immer eine Overcapacity Notice und dann ist der beste Weg, die Version 4.0 zu nutzen, Bing zu nutzen. Das könnte durchaus Bing helfen, ein paar Marktanteile zu gewinnen. Das hat durchaus auch Kosten, die dahinter stehen, aber das könnte spannend sein. Am Ende glaube ich, fairerweise zu diesem Fehler, der bei Google passiert ist, auch da sieht man wieder die Goliath-David-Rolle. Ganz gute David-und-Goliath-Rolle. Natürlich macht Chet Gpt ja Dutzende solcher Fehler auch. Er hat eine sehr niedrige Zuverlässigkeit, was Fakten angeht. Aber da verzeiht man es eben, weil es Beta heißt, Version 0.9 oder so, weil es Microsoft ist oder die kleine Open AI bisher war und nicht der große Google, schaut man nicht so kritisch hin. Das ist strategisch, hat Google einfach einen Riesen-Nachteil, dadurch, dass sie wirklich was zu verlieren haben als Marktführer mit zig Milliarden Umsätzen in dem Markt. Google kann sich nicht erlauben, einfach falsche Informationen rauszuholen. Es gab ja mal dieses Direct-Answer-Produkt vor einer Weile. Da sind dann, habe ich das letzte Folge schon erzählt, mit den Dinosauriern und so, wie auch immer. Also genau, da sind dann Fehler aufgetreten. Dann hat Google jetzt in dieser Präsentation auch selber gesagt, dass es sogenannte NORA-Results gibt, N-O-R-A, wie die Freundin von Thomas Anders heißt. Wie heißt der Sänger von Modern Talking? Thomas Anders, glaube ich. Und NORA steht für Not Only One Right Answer. Oder Not One Right Answer Only. Eins von beiden. Und in dem Fall ist es halt ein bisschen komplizierter. Google scheint da sehr viel vorsichtiger zu sein. Und da entwickelt sich inzwischen halt ein massives PR-Problem. Der Markt und die Öffentlichkeit nimmt Google dann nicht ab, dass sie quasi irgendwie Waffengleichheit hätten oder gar einen Vorsprung. Und das hat dann dafür gesorgt, dass der Kurs von Google, glaube ich, 7 Prozent am ersten Tag, weitere 5 Prozent am nächsten eingebrochen ist. Und das hat so dann wirklich inzwischen wahrscheinlich 150 bis 200 Milliarden Marktkapitalisierung gekostet. Weil Google vorher 1,4 deutsche Billionen wert war. Wahnsinn. Ja, das sind teure Fehler.
Ganz schön teurer Event.
Ja, ich bin gespannt, wie man das gerade rückwärts... Tatsächlich hat das aber wirtschaftlich ja gar keinen... Also ich halte das für irrational. Ich würde jetzt fast überlegen, Google nachzukaufen. Wobei, dann muss man ja darauf setzen, dass sich die Stimmung dreht. Das hilft mir gar nichts, wenn ich fundamental richtig liege, aber die Stimmung sich immer weiter verschlechtert. Dann kann der Kurs ja weiter runterutschen. Also was Google stark macht, ist ja nicht nur... Also der Google-Algorithmus war damals natürlich revolutionär, aber was viel wichtiger ist bei Google, das haben wir ja schon mehrmals erzählt, wenn es auch um Regulierung ging und ob man den Algorithmus befreien sollte und so weiter. Der tatsächliche Mode, der tatsächliche Burgraben von Google sind natürlich die Nutzer, die generellen Usage-Daten. Also dass sie über Jahrzehnte die Interaktion der Nutzer verfolgt haben und dadurch wissen, welche Ergebnisse besonders gut sind und so weiter. Dass sie unheimlich viele persönliche Daten und Präferenzen der Einzelnen Nutzer haben, was die Ergebnisse besser macht für die Einzelnen Nutzer nochmal. Das ist eigentlich das Wertvolle. Und am Ende werden über die besten AI-Ergebnisse ja die Daten entscheiden. Und das Web-Scannen, das ist zwar viel Aufwand, aber theoretisch kann auch das jeder und Google hat das gemacht. Aber Google hat ja außerdem, in dem ich weiß nicht mehr, wie das Projekt hieß, aber Google hat jedes Buch der Welt. Also sie haben quasi die Bibliothek von Alexandria, wo war die Bibliothek, ich glaube Alexandria, gebaut und jedes Buch gescannt. Das heißt, Google wird wahrscheinlich den besten Zugang zu öffentlich verfügbaren und halb privaten Daten haben. Und dass sie sich sozusagen von den Transformatoren-Modellen, die ihm annähern können oder weiter sind, oder einfach ein anderes Modell haben, was eh nicht gut ist, davon bin ich relativ überzeugt, ehrlich gesagt. Also sie haben ja gesagt, dieses BART basiert auf Lambda. Lambda ist sozusagen dieses mehrere Jahre alte Modell, schon was Google so ein bisschen weggepackt hat, weil es ein bisschen scary war. Lambda steht für Language Model for Dialog Application, glaube ich. Also über, also dialogische Anwendung. Das heißt, was man jetzt Conversational Search oder Conversational AI sagt. Das heißt, die Suche oder der Bot kann auf meine Antwort reagieren. Dieses Modell hat Google lange gehabt. Von daher, ich kann mir nicht vorstellen, dass das so viel schlechter wäre als GPT 3,5 oder 4. Von daher gebe ich Google noch nicht auf. Aber ich würde sagen, sie haben ein manifestes PR-Problem, dass sie einfach abgehängt aussehen. Und der Markt die Wichtigkeit von Generative AI für Konsumentenprodukte mit der Einschränkung, glaube ich, schwer überschätzt. Ich glaube, Generative AI ist ein riesen Quantensprung tatsächlich. Aber Googles Geschäft ist ja letztlich auf der Nachfrageseite ein Konsumentengeschäft. Und ich glaube, die meisten Nutzer haben überhaupt kein Interesse daran, so was wie Chat-GPT zu nutzen, kurz- und mittelfristig. Von daher bin ich da noch wenig besorgt. Jetzt, wo ich es gerade sage, eine andere News, die wir diese Woche hatten, wo wir gerade über Sicherheit und sowas gesprochen haben und diese Conversational Charts. Es gibt jetzt Versuche, also nach kürzester Zeit erfolgreiche Versuche, diese Bots zu jailbreaken. Also die haben ja viele Sicherheitsmechanismen. So was, dass sie keine wirklichen Gewaltstories erzählen, dass sie, wenn irgendwas droht, diskriminiert zu werden, aussteigen eigentlich aus der Konversation oder dies blocken. Dass sie keine Urteile über Menschen treffen, über Aktienkurse und so weiter. Und es haben es viele Leute geschafft, mehr oder weniger das zu reverse-engineeren oder zu jailbreaken, indem sie Kommandos rausgefunden haben. Wir packen es einfach mal in die Shownotes. Ich glaube, bei dem ChachiBikini geht es darum, dass der interne Codename, ich glaube, den verwendet wird. Und dann fragt man so rekursiv quasi, was die Grundlage ist. Also man kann rekursiv im Code hochgehen, würde man sagen. Am ehesten ist es schwer zu beschreiben. Wir würden es einfach mal in die Shownotes packen. Und dabei erfährt man quasi, was die Grenzen der Programmierung waren oder was auch die Nöte sind und kann eventuell lernen, sie zu umgehen. Und bei Google war es, wie war da der interne Codename? Ich muss mal kurz gucken. Habe ich dir das gestern geschickt? Ja. Sydney. Sydney, genau. War das Google oder Microsoft? Google ist das, oder? Keine Ahnung.
Ich kann die beiden nicht unterscheiden.
Ich würde sagen, wir packen es mal in die Shownotes. Vielleicht ist es noch nicht für alle interessant. Aber letztlich geht es darum, dass diese Chatbots, die ein Interface sind. Du hast zwar keine Tastatur, aber du kannst die Mitsprache hacken, würde man einfacher vereinfacht sagen. Das trifft es, glaube ich, nicht. Und du kannst damit gewisse Regeln umgehen. Du kannst gewisse Regeln verstehen, die denen beigebracht worden sind. Und ich glaube, man wird noch viel mehr lernen, wie man sie eventuell sogar missbrauchen kann, um sich, also ich weiß nicht, ob sie sich irgendwann gegen ihren Erschaffer wenden könnten oder sich selber umprogrammieren im schlimmsten Fall. Also wenn man schlau ist, hat man das alles bedacht und dann doch Dinge eingebaut. Die Frage ist, wenn das Interface Sprache ist, ob man dann nicht alles, was man mit einer Tastatur hacken könnte, auch mit der Sprache hacken könnte. Wobei man davon ausgehen sollte, dass irgendwo jemand ein paar Sicherheits- oder Brandmauern eingezogen haben sollte, die nicht zu überschreiten sind mit Sprache oder nicht ohne ein gewisses Codewort. Wobei diese Codeworte, oder nicht Codeworte, aber diese internen Bezeichnungen ja schon relativ schnell durchgesickert zu sein scheinen. Das ist ganz spannend, wenn man es liest. Ein bisschen gruselig vielleicht auch. Genau, ansonsten gab es noch was zum Google-Event zu sagen. Ich fand es auch ein bisschen underwhelming. Also man sieht, dass Google viel mit AI arbeitet, aber das war vorher auch bekannt. Den Fokus auf die Kamera, das war noch mal deutlicher als sonst. Es geht natürlich auch in Google Translate, so on the go Translation. Erinnerst du dich noch an die Google I.O., wann war das? 2021 oder so? Da hatten sie ja diesen Chatbot ein Restaurant anrufen lassen und einen Tisch reservieren. Oder einen Friseurtermin für eine Frau. Da konnte man eigentlich schon sehr gut sehen, wie weit Google dort schon war. Und das war, glaube ich, sehr ausgefeilt damals schon. Und seitdem ist ja einige Zeit vergangen.
Also für mich ist Google tatsächlich jetzt wie so ein Weltklasse-Boxer, der richtig ins Gesicht geschlagen wurde und jetzt erst mal wieder sein Gleichgewicht finden muss. Also das kommt alles sehr, sehr schnell und sehr, sehr ungeplant oder hektisch daher. Also so eine Keynote, dass man da einfach das Handy zufällig nicht findet, ist schon strange. Und auch die anderen Sachen, die du da gesagt hast. Aber noch mal zu Lenz. Du hast ja das auf deinem Telefon. Und ich meine, ein paar Sachen wurden geannounced, dass die bald funktionieren. Ich meine, eine Sache, die bald funktioniert, ist, dass du, wenn ich dir jetzt zum Beispiel ein Foto schicke mit einem Haus im Hintergrund, du wohl aus dem Foto herausfinden kannst, nicht anhand von den Daten, sondern anhand von den Gebäuden im Hintergrund, wo ich bin oder wo ich dieses Foto gemacht habe.
Ja, das kann ich aber schon immer eigentlich. Also je nachdem, wie markant, also wenn es sich um ein sogenanntes Landmark handelt, also eine Sehenswürdigkeit oder ein sehr markantes Gebäude, kann man das entweder über Reverse Image Search oder auch über Lenz schon jetzt, würde ich sagen. Ich glaube, die Herausforderung wird da eher sein, dem normalen Nutzer beizubringen, das zu nutzen und damit ausreichend zu experimentieren. Und sie verlegen die Lenz in die Standard Search Bar. Also da, wo jetzt die Spracheingabe ist, könnte eventuell Lenz liegen oder zusätzlich. Das weiß ich nicht, habe ich nicht aufgepasst. Man kann mit Lenz schon ganz viel machen. Also ich nutze das zum Beispiel super gerne, um Speisekarten zu übersetzen oder auch irgendwelche anderen Sachen. Man kann auch einen Schauspieler, von dem man den Namen nicht erinnert, damit fotografieren und das super schnell rausbekommen. Also das kann unheimlich viel. Also dieses, you can search what you see oder wie sie es nennen, das funktioniert eigentlich ganz gut, würde ich sagen.
Aber das würde auch bedeuten, wenn Oli Schulz jetzt irgendwie ein Selfie-Video macht, während er mit seinem Hund durch die Straßen von Berlin geht, könnte man mit einem Screenshot relativ genau herausfinden, wo der so rumläuft. Oder ist es wirklich nur, der muss dann am Fernsehturm vorbeilaufen?
Ja, der Unterschied ist, auch früher konnten das ja Leute, also früher konnten es die Leute, die schon mal da gewesen waren. Dann erkennst du es natürlich relativ einfach wieder. Jetzt kann es fast jedermann oder jeder, der das bedienen kann, ganz gut. Es ist aber ja sowieso nicht schlau, in dem Moment, wo du irgendwo bist, also ein Live-Video in der Öffentlichkeit zu machen, bedingt immer sozusagen Selbst-Doxing, also dass man seinen Standort damit offenbart. Es sei denn, man macht das in irgendeiner Sichtbeton-Ecke, wo niemand draufschließen kann, wo genau das ist. Aber sobald du dich in irgendeiner Straße befindest und live gehst, dann weiß natürlicherweise irgendjemand, wo du gerade bist, würde ich behaupten. Aber ja, in Zukunft kann das halt jeder und dann ist es nochmal deutlich gefährlicher. Das stimmt schon. Ansonsten zu den Fehlern nochmal, da gibt es auch einen spannenden Artikel von Wolframs Alpha. Wolframs Alpha ist eine Suchmaschine, eine besonders gute mathematische Suchmaschine, die gut faktenbasiert rechnen kann und so weiter. Und die erklären ganz gut, was der Unterschied zwischen ChattGPT und Wolframs Alpha ist. Zum Beispiel, dass ChattGPT Entfernungen zwischen Chicago und Tokio komplett falsch berechnet. Also auch ChattGPT macht diese Fehler, die man jetzt Google so hart angekreidet hat, macht Microsoft oder OpenAI ganz klar auch oft. Und wir haben ja schon viele Fälle diskutiert, wo quasi geträumt oder traditioniert wird von der Suche. Es ist halt ein fünfjähriges Kind, das auch mal schwindelt. Und jetzt packen wir auch mal die Schonis. Das ist so ein bisschen ein Long Read. Das dauert vielleicht zehn bis 15 Minuten, das zu lesen. Aber es ist ganz spannend, um zu erklären, wo auch die Limitierungen schon liegen oder wo andere Suchmaschinen eigentlich besser sind. Und das kommt so ein bisschen raus, wie eine Kombination aus beiden. Wäre besser ein bisschen Verkaufspitch für Wolframs Alpha. Aber da kann man ganz gut lernen, was die Limitierungen sind. Und ich glaube, ein weiteres Problem ist, man wird ja schon viel gefragt, welche Jobs gehen alle weg und was man alles damit machen kann. SEO Audits und eben Beraterfohlen und so weiter. Ich glaube, eine große Limitierung am Ende wird immer sein, dass die AI so zur Konvergenz oder zum Konsens neigt. Also wenn sie lernt, dann lernt sie in der Regel entweder aus den populärsten Quellen oder einen Querschnitt aus verschiedenen Quellen. Und damit hast du immer, sagen wir mal, du würdest jetzt sagen, mach mir für meinen WordPress-Blog ein SEO Audit. Also erklär mir mal, was ich aus Suchmaschinenoptimierungs-Sicht besser machen kann. Dann bekommst du eine total gute durchschnittliche Handlungsanweisung. Und die helfen dir wahrscheinlich, wenn du bisher noch null SEO gemacht hast. Würdest du jetzt aber zum Beispiel vorher exzellentes SEO gemacht haben, dann würdest du höchstwahrscheinlich deinen Status verschlechtern, würdest du das jetzt anwenden. Also ich glaube, ein Riesenproblem oder wo Menschen dann am Ende noch unheimlich nützlich sein werden, ist die Tatsache der Exzellenz oder Expertenstatus. Ich erkenne noch nicht, wie man das beibringen könnte. Also dass du sagen kannst, gib mir die beste Lösung für ein gewisses Problem. Weil die AI kann beste eigentlich nur festmachen an, die Autorität der Quelle war besonders hoch. Ich habe diese Information besonders oft gefunden. Und das würde definitiv nicht für exzellent treffen. Also die am meisten verbreiteten Informationen sind nicht zwangsläufig die besten. Das sind vielleicht die richtigsten, aber nicht die besten. Und was könnte man noch nehmen, um die beste Autorität der Quelle oder Person oder der Entität. Wäre wahrscheinlich nochmal ein gutes Beispiel. Aber ich glaube auch nicht, dass Chet Gpt gut lernen kann, ob Nir Patel der bessere SEO ist oder Bastian Grimm. Von daher glaube ich, würde das eine Limitierung sein. Das wiederum würde heißen, dass der absolut durchschnittliche Job extrem bedroht, während die absolut überdurchschnittlichen Menschen wahrscheinlich noch wertvoller werden. Also eine Art Orakel werden, weil sie noch seltener werden. Und weil sie die einzigen sind, die einen Unterschied machen. Du könntest sagen, wenn jetzt jeder Mensch eingeben kann, mach mir ein SEO Audit. Und das kannst du auf ganz viele Sachen beziehen. Das ist jetzt nur einfach ein sehr schönes Beispiel, weil es tatsächlich schon geht. Dann wäre jedes Unternehmen der Welt auf einmal beim SEO auf dem Status, sagen wir mal 0,75. Also 75 Prozent von wirklich, wirklich gut. Und das ist dann der absolute Durchschnitt. Und damit haben eigentlich alle nichts gewonnen, weil du dann die absolute Waffengleichheit wieder hast. Das ist genauso, als würden alle gar kein SEO machen. Im Moment ist es immer noch so, es gibt viele, die gar keins machen. Es gibt welche, die machen Mittelmäßiges und dann gibt es welche wenige, die Exzellentes machen. Und in Zukunft hättest du es eventuell dadurch, dass es so billig wird. Die Umsetzung ist natürlich das eigentliche Problem. Also im Moment scheitern Unternehmen ja auch nicht an SEO Audits, sondern an der richtigen Umsetzung der Ratschläge. Und aber das Spannende wäre, meine Hypothese wäre, dass es noch wertvoller wird, sozusagen die wenigen Orakel zu haben, die noch schlauer sind, als die die eigentlichen Content Lieferanten sein sollten, die aber vielleicht noch nicht von der AI kopiert worden sind, weil sie nicht konsensfähig genug sind. Weil ihre Gedanken noch nicht hunderttausendmal im Web vervielfältigt worden sind. Das hielte ich für ganz spannend. Deswegen bin ich noch relativ realistisch, relativ optimistisch für Leute, die einen Expertenstatus und irgendwas haben.
Für mich hört sich das so ein bisschen an, als ob das Orakel sich jetzt versucht, Argumente dahin zu legen, dass das Orakel auch in Zukunft immer noch wichtig sein wird.
Ich will vor allen Dingen gut schlafen können. Ich bin unbesorgt. Also Clownberufe wie unsere werden auch weiterhin. Immer, obwohl, nee, auch nicht eigentlich.
Vielleicht heißt das Bad, weil alle Jobs verloren gehen, außer die Clowns.
Außer die Baden.
Außer die Baden. Alle gehen baden, außer die Baden. Vom Branding habe ich mich gefragt, wieso haben die das Ding nicht einfach Nora genannt? Das wäre doch der wesentlich bessere Name gewesen.
Hmm.
Oder irgendwas anderes. Aber das fand ich so das erste Mal, wo ich so gedacht habe, okay, das macht ja eigentlich fast Sinn.
Vielleicht, weil es was Asexuelles sein sollte. Ich bin mir sicher, es wurde sich sehr viel Gedanken gemacht um den Namen, ehrlich gesagt. Ich glaube, ich könnte mir vorstellen, dass der Entscheidungsprozess, Alexa Alexa zu nennen oder Siri Siri zu nennen, hat mehrere hundert, wenn nicht tausend Stunden.
Und Bad wahrscheinlich vier Minuten.
Ich bin mir nicht so sicher. Ich glaube, da steckt viel Kalkül hinter, warum das Bad heißt.
Das ist auf jeden Fall mega spannend. Und was auch mega spannend ist, ist wie auf einmal Microsoft von der Seite kommt und super selbstbewusst da antritt. Wie so ein kleiner Junge, der irgendwie das Gefühl hat, er könnte jetzt irgendwie Fußballprofi werden oder so und hat jetzt eine Chance, da mitzuspielen. Unfassbar. Das Wall Street Journal Interview hast du bestimmt auch gesehen, oder? Also dieser Zusammenschnitt, wo dann so gesagt wird, hey, Google war immer dominant und ich freue mich richtig auf den Kampf jetzt, auf das Race. Und endlich haben Consumer wieder Choice oder Möglichkeiten und so. Das ist schon Wahnsinn. Und auf die Frage, wie sieht die Zukunft aus, wird natürlich schön CEO-Talk, PR-Schule gesagt. Es wird alles besser. Es wird mehr Jobs geben durch AI. Wir werden alle mehr Zeit haben und so.
Das stimmt auch gleich.
Ich bin gespannt. Stell dir vor, auf einmal Google nur noch 80% Search in diesem Jahr.
Ach so, das habe ich noch gar nicht gesagt. Nee, ist mir unvorstellbar, meiner Meinung nach.
Warum denn? Warum?
Also erst, um nochmal kurz abzuschließen. Natürlich ist Microsoft nicht der Schuljunge, sondern Satya Nadella hat das einfach unheimlich gut geleitet in der Vergangenheit des Unternehmens und so ganz heimlich im Hintergrund eine zwei Trillion Dollar Kampagne draus gemacht. Sie ist 2.000 Milliarden oder zwei Millionen Millionen wert. Eigentlich ist Microsoft der Größere als Google. Das heißt, er puncht eigentlich down. Aber im Suchbereich sind sie halt sehr klein und wirken abgeschlagen. Und da fordern sie, also verspürt er jetzt das Momentum und nutzt das sehr stark aus. Und ich glaube, das ist auch schlau aus der Underdog-Position in Search. Die Gefahr ist natürlich, dass damit sämtliche oder viele Antitrust-Verfahren im Search-Bereich komplizierter werden. Weil Google natürlich sich dann vor jeden Richter stellen wird und sagen, hier haben wir den Typen mit einer 2.000.000 Millionen Kampagne, der gerade gesagt hat, die Konkurrenz war noch nie so aktiv oder so das Playing Field war noch nie so gerade und die machen uns jetzt fertig. Und ihr erzählt uns hier, wir sind ein Monopol. Und ich meine, an beidem ist was dran. Aber da weiß ich noch nicht, ob das so schlau war. Vielleicht hätte Microsoft die Underdog-Rolle noch ein bisschen länger spielen sollen. Sie haben Google beim Börsenkurs jetzt aber natürlich erstmal ordentlich damit geschadet. Von daher ist ganz gut. Und das andere, warum ich nicht glaube, dass Googles Market Share auf 80 Prozent runtergeht weltweit, ist, dass ich habe ja eben von diesen Data-Modes gesprochen, die ich für wichtige halte. Und darüber hinaus hat Google ja weitere Modes. Also sagen wir mal, den Browser Chrome mit eigentlich monopolistischen Marktanteilen. Und selbst wenn man daran nicht glaubt, dass das wichtig in Zukunft, weil es mehr über Sprache geht, dann die Endgeräte, über die wir die Sprache eingeben im Moment, nämlich die Smartphones, sind zu 100 Prozent in Google Hand. Also Android ist die eine Hälfte des Marktes. Die gehört Google einfach. Und da können sie relativ gut durchregieren. Und die andere Hälfte, iOS, Apple, kaufen sie sich mit zweistelligen Milliardenzahlungen jedes Jahr. Und wie will Microsoft diese Modes überwinden? Ob ich hier mit seinem Windows-PC möchte, niemand reden, ganz ehrlich. Das hat mit Cortana nicht so gut funktioniert. Kein Mensch würde sich Edge runterladen dafür. Natürlich werden sich da irgendwie marginal Marktanteile nochmal verschieben. Aber werden wir jetzt alle morgen deswegen Edge benutzen?
Was ist Edge? Ist das der Browser?
Der ehemalige Internet Explorer. Ja, du kennst das nicht mal. Also der Average Joe, der liest nicht das Wall Street Journal und hat ja eine Della von OpenAI ist jetzt in Bing und Edge drin reden und installiert sich dann erst mal Bing und Edge und fängt an, nur noch zu Bing und Edge zu nutzen als Browser. Also die Google-Burggräben sind schon sehr, sehr tief, glaube ich. Trotzdem ist es nicht schlecht. Und natürlich ebnet sich das Schlachtfeld ein bisschen. Aber Google ist weit davon entfernt, sein Monopol zu verlieren hier. Ich würde einiges darauf wetten, dass das in den nächsten zehn Jahren nicht passiert. Aber die Chancen standen trotzdem noch nicht so gut. Also es war noch zehnmal schwerer, das in den letzten drei Jahren zu schaffen. Also tendenziell haben sich die Chancen verbessert. Aber ich würde Google noch lange nicht verloren geben.
Ich glaube, ich halte dagegen. Ich glaube, dass das Boxers...
Sag mal einen Zeitraum und packst auf die Prädiktionsarbeit.
In den nächsten fünf Jahren. Es müssen doch jetzt nur noch zwei, drei andere Schläge kommen. Ich finde, Bing muss vorne auch ein bisschen aufgeräumt werden. Ich wollte es heute mal kurz austesten, weil ich sehen wollte, ob ich vielleicht tatsächlich schon das Glück hätte, da so ein bisschen AI drin zu sehen. Ich war überrascht, dass die Seite immer noch Content auf der Startseite hat. Also dass sie das nicht mehr angleichen, die Google, verstehe ich nicht.
Microsoft hat das gleiche Endgeräte-Problem, was Facebook hat letztlich. Also wir haben einen guten Footprint noch, aber du wusstest in vielen Office-Anwendungen wird AI drin sein. Gar keine Frage.
Welche andere Firma könnte so viel Kohle bei Apple auf den Tisch legen, dass sie jetzt die Suche übernehmen?
Ja, natürlich Microsoft. Aber das Lustige ist, dass dann wahrscheinlich die Kartellbehörden sagen würden, das hier ist Kollaboration oder Collusion und die dürfen nicht zusammenarbeiten. Die haben ja beide dann eine Monopole im Desktop-OS, also in Betriebssystemen für PCs. Wobei das genau das gleiche jetzt bei Smartphones, die eigentlich viel wichtiger sind für die Zukunft, schon der Fall ist. Und da juckt es ja leider keinen. Also dann würde es spannend werden, es bleibt sogar so spannend, glaube ich. Ich glaube nicht, dass die Innovation frei genug ist. Ich glaube aber auch, dass die natürlichen Kräfte der Märkte gerade ein bisschen stärker sind als in den letzten Jahren. Es ist super spannend, ob Apple mit der AR-Brille relevant Marktanteile gewinnen kann, ob Facebook doch noch was auf die Kette bekommt, ob Google nicht wieder mit der Brille rauskommt, wenn du überlegst, wie stark sie jetzt auf AR setzen und auf Visual. Entweder ist Google 1,5 Prozent überzeugt, dass Menschen auch weiterhin ihr Handy als Brille benutzen werden, so verkaufen sie es im Moment, oder sie bereiten Menschen gerade sehr vorsichtig darauf vor, dass alles, was sie mit dem Handy, mit der Lens jetzt machen können, demnächst auf ihre Augen kommt.
Ja, auf jeden Fall. Ich will da noch mal reingehen kurz. Es gibt diesen einen Fall, wo ich mir gedacht habe, kein Mensch nutzt das so. Geben sie so live oder semi-live auf die Straße und eine Frau hat ihr Handy in der Hand und zeigt so die Straße entlang und sagt so, hey, hier kann ich über mein Handy sofort sehen, wo ich irgendwie einen Kaffee trinken kann. Das ist ja überhaupt kein Mehrwert mit dem Telefon.
Weißt du, wie viele Leute ich kenne, die Live-Navigation machen? Also du weißt, wie Live-Navigation funktioniert?
Ja gut, du isst doch Pizza Hawaii, das vergesse ich immer.
Also ich glaube... Das macht halt mega Sinn in der Brille,
aber überhaupt keinen Sinn auf dem Telefon. Ich glaube, einer der wertvollsten Jobs der Zukunft
wird sein, wirklich so Interface-Designer. Also in dem Handy steckt einfach so viel drin, dass es schwer ist, mit dem begrenzten Raum den Leuten zu vermitteln, was sie alles tun können damit. Also wie bringst du Leuten bei, diese Features aktiv nachzufragen? Viele Sachen sind ja schon komplett überladen mit irgendwelchen Buttons und Funktionen. Ich glaube, das Handy kann jetzt schon viel mehr, als die Leute sich bewusst sind. Oft zum Beispiel so was wie Augmented Navigation. Also dass du mit deinem Handy vor dir auf die Straße zeigen, mit der Kamera gehen kannst und dir werden Pfeile links und rechts eingeblendet, wenn du abbiegen musst. Oder eben wo sich die Wohnung befindet, in die du dich bewegen willst oder das Büro. Das einzige, was peinlicher ist als das Handy, ist, dass du nicht so viel Zeit hast,
Das einzige, was peinlicher ist als das, ist, mit dem iPad ein Foto zu machen.
Das macht doch kein Mensch. Oder im Baguette-Modus zu telefonieren. Na gut, wir reden eh noch genau über das Thema. Das Thema würde uns natürlich leider nicht verlassen. Wir reden über die Welt.
Also, what a time to be alive. Schön, dass da jetzt endlich mal Bewegung reinkommt. Ich hoffe, die Bewegung bleibt und das Thema ist nicht irgendwie in sechs Monaten wieder vom Tisch.
Du merkst schon, die Bewegung spielt sich unter den bereits vier größten Unternehmen der Welt ab.
Ja, aber dass die alten Säcke sich wenigstens bewegen können, ist ja schon fantastisch.
Das ist fantastisch. Fantastisch wäre, wenn viele kleine und mittelgroße Unternehmen hier deutliche Fortschritte machen. Im Moment spekulieren wir darüber, dass die größte Company der Welt die zweitgrößte Company der Welt ablöst. Wenn wir erstmal Saudi-Aramco rausnehmen. Ob das jetzt wirklich Innovation ist oder gut für Konsumenten am Ende, ist eine andere Frage.
Ja, aber wenn die nicht mehr...
Du lässt doch sonst kein gutes Haar an Microsoft-Produkten. Jetzt sagst du, die wünschen dir herbei, dass Microsoft den Suchmarkt übernimmt. Was denkst du denn, wie der dann aussehen wird? Wenn der die Google-Teams geleitet würde?
Ich wünsche mir einfach, dass ein bisschen Bewegung reinkommt. Dass vielleicht Google mal auf 80% Marktanteil kommt und dann könnte es vielleicht auch passieren, dass kleinere Player da wieder mehr in den Markt reinkommen können.
Und vielleicht müssten sich die Web-Werbsbehörden sogar auch den OpenAI-Deal anschauen. Was Microsoft jetzt wieder macht, wie immer, ist bundeln letztlich. Sie sagen, du kriegst über Bing OpenAI umsonst. Das ist nichts anderes, als was meiner Meinung nach auch an Teams schon web-werbs-niedrig ist. OpenAI kostet jetzt entweder 20 Dollar im Monat oder du musst ewig warten, um es zu benutzen und dann kommst du gar nicht rein. Und jetzt sagen sie, wenn du ein Microsoft-Produkt nutzt, nämlich die Bing-Suche oder den Edge-Browser, dann kannst du OpenAI umsonst nutzen. Das ist meiner Meinung nach predatory pricing oder bundling oder dumping oder wie auch immer du das nennen willst. Also genau genommen müsste es bundling sein. Wer hat jetzt noch Incentive, gerade eine AI für Consumer anzubauen? Also ein U.com oder Niva oder Wolframs Alpha? Ich denke so, okay, jeder kriegt jetzt umsonst den Zugang zu einer relativ guten OpenAI auf Bing. Ich werde nie Geld damit verdienen können und ich werde nie ein besseres Werbeprodukt bauen können als Microsoft oder Google. Also wenn die zwei größten Konzerne der Welt schon wieder umsonst anbieten, also bei Bart kannst du umsonst suchen, bei Bing kannst du jetzt umsonst AI nutzen. Woher soll jetzt Innovation kommen in dem Bereich? Aus China vielleicht, aber schon ein Riesenproblem auch wieder. Damit ist der Markt für Conversational AI tot. Also für die horizontale Konsumentenanwendung, nämlich das Ask Me Anything sozusagen. Es kann total tolle spezialisierte Anwendungen basierend auf anderen Datasets geben, gar keine Frage. Ich will den Sektor ja nicht totreden. Aber die horizontale Suche oder Ask Me Anything würde ich es jetzt nennen, das ist schon wieder aufgeteilt zwischen zwei Unternehmen, die jetzt Price Dumping machen, nämlich die zwei Cent Kosten pro Anfrage tragen, damit niemand anders in den Markt rein kann. Und that's it.
Aber trotzdem wird da rumgedoktert und die APIs sind ja immerhin bald auch offen. Ich habe diese Woche mit einem Hörer gesprochen, der uns eine Mail geschrieben hat und einen Chat mit unserem Podcast gebaut hat. Also du musst dir vorstellen, du transkriptierst unsere Folgen, haust die dann in OpenAI und kannst dann Fragen stellen. Also du könntest jetzt fragen, hey, über was haben sich Philipp und Philipp gestern unterhalten? Gibt es was Neues von Twitter? Wie waren die Earnings? Und der sucht dann Antworten raus.
Dann haben wir endlich eine gute Episodensuche, die wir lizenzieren können.
Ja, die Frage ist, wie lange kannst du die lizenzieren? Also das ist ja möglich und das kann ja jeder machen. Mein erster Gedanke war auch so, hey, cool, das könnte man als Premium-Produkt anbieten für 8 Euro im Monat oder 8 Dollar im Monat, für das man ja jedes Produkt jetzt im Internet anbietet. Aber die Frage ist, wie lange kriegst du das hin? Und wann funktioniert das auch selbst in OpenAI oder so? Und ich glaube, jeder, der Content produziert, muss sich irgendwie fragen oder Medienhäuser und so weiter, was irgendwie alles auffindbar oder lesbar wird. Das fand ich bei Bing auch ganz gut. Es ist auch interessant, wie die sich jetzt verschieden positionieren. Google sagt so, hey, wir sind sicher und so, wir sind sehr responsible. Auch unser API ist auf jeden Fall irgendwie auch immer da und so. Also alles das, was man irgendwie vorher gesehen hat bei OpenAI, was vielleicht ein bisschen anders ist oder versuchen, die so in die Linie zu setzen. Und Microsoft auf der anderen Seite sagt so, hey, bei uns sieht man jetzt auch die Quellen, wenn du das irgendwie bei uns in Bing suchst. Ja, wird auf jeden Fall ein interessanter Schlagabtausch. Aber ja, irgendwann wird einfach alles noch mal wesentlich besser auffindbar.
Wir werden sehen.
Um Microsoft abzuschließen, ich wurde die Tage gefragt, ob du deine LinkedIn-Posts händisch machst oder ob du ein Team und eine Software im Hintergrund hast, die alles für dich machen und du denen einfach nur die Ideen schickst.
Woher kam der Verdacht?
Aus den langen Posts mit Screenshots, glaube ich. Ich glaube, nicht der Post mit diesem Foto, das nichts mit dem Post zu tun hatte.
Das war ja Satire. Aber man sieht ja wohl, dass die von der Software nicht kommen können und auch kein Team in der Lage wäre, so etwas Schlaues zusammenzubauen. Meine Reichweite ist Handarbeit natürlich. Teuer zusammengeklöppelt mit Content-Bits. Apropos, ich hatte einen Hinweis bekommen diese Woche von jemandem, dem ein erstaunlich wenig Engagement auf den LinkedIn-Posts aufgefallen ist. Und das fand ich dann interessant und wollte es irgendwie objektivieren. Und zwar ein guter Ausgangspunkt dafür ist ein Artikel bei OMR, wo die Top 20 Influencer vorgestellt werden, den wir natürlich in die Shownotes packen. Da sind die Top 20 LinkedIn-Influencer drin. Den habe ich als Ausgangslage genommen, um dann mal zu schauen. Also ich kann ihn mal vorlesen einfach und dann sage ich, was ich gemacht habe. Also es geht um die Top 20 deutschen Influencer. Das waren am 21.09.2021 war der Artikel. Andreas von der Haid, was ihr von dem kennt, war glaube ich ein Manager von Amazon damals, hat wahnsinnige fast eine halbe Million Follower. Auf Platz zwei ist die Triebfeder der Innovation in Deutschland Frank Thelen. Auf Platz drei Patrick Abra, der CBO von Goodgame Studios. Platz vier Dieter Zetsche, ehemaliger Daimler-CEO. Platz fünf Herbert Dies, inzwischen ehemaliger Volkswagen-CEO. Sechs Karsten Maschmeyer, sieben Lea-Sophie Kramer, acht Miriam Meckel, Handelsblatt-Herausgeberin. Vladimir Klitschko auf neun, Tina Müller, ehemals Douglas-CEO auf zehn, Christian Klein, CEO SAP auf elf, Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Telekom auf zwölf, auf 13 Fußballer Philipp Lahm, auf 14 Oliver Bussmann, CEO und Co-Founder von Bussmann Advisory. 15 Celine-Flores Willers, am weitesten sind LinkedIn-Influencer, würde ich sagen. Dann Ola Kellenius, Vorstandsvorsitzender Daimler AG, Thomas Müller, Fußballer, Joe Keser, Ex-CEO Siemens, auf 19 Jens Spahn, auf 20 Verena Pauster. Soweit, so erwartbar, vielleicht auch erstmal bis auf zwei, würde ich sagen, keine größeren Überraschungen dabei. Und darauf hingewiesen, dass es bei Einzelnen wirklich erstaunlich wenig Engagement gibt, habe ich mir dann mal die Mühe gemacht, also wie würde man Engagement messen? Normalerweise würde man den Reach der einzelnen Posts ins Verhältnis setzen zu den Interaktionen, die damit generiert wurden. Also die Reactions, so was man früher Likes genannt hat, da gibt es ja jetzt mehr Möglichkeiten, wir nennen es jetzt mal Reactions oder Likes, dann natürlich Kommentare und Repostings oder Resharings, wenn Leute das weiterleiten. Und da ich die Reichweite nicht kenne, weil das sieht ja nur der Inhaber des Posts und es gibt auch keine guten Outside-In-Tools für LinkedIn, das heißt man kann das eigentlich, es gibt keine Fake-Follower-Checks oder so für LinkedIn, das ist alles relativ schwer, weil LinkedIn auch echt schwer zu scrapen ist, und habe ich mir sagen lassen. Und deswegen habe ich mich nicht gescheut, auch hier Handarbeit zu machen und habe einfach mal die letzten fünf Posts, das ist ausreichend repräsentativ scheint mir, also ich habe mit drei angefangen, habe dann einfach der Fairness halber doch fünf genommen, das hat die Ergebnisse nicht stark verändert. Und deswegen würde ich sagen, das ist jetzt erschöpfend, wer Lust hat, kann das auch mit den letzten zehn oder letzten zwanzig mal probieren, ich würde behaupten, das verändert das Ergebnis nicht signifikant, allein deswegen, weil das, was gleich Spannendes daraus hervorgehen wird, so eindeutig ist, dass zehn weitere Posts das nicht verändern werden. Also was habe ich gemacht, ich habe mir die letzten fünf Posts genommen und diese Reactions, Comments und Reposts einfach mal in eine Tabelle geschrieben, davon den Durchschnitt gebildet, das durch die Anzahl der Follower dividiert und dann bekomme ich, was sich jetzt eine Average Engagement Rate genannt hat, also man könnte auch sagen, wie viel Prozent der eigenen Follower konnte man mit dem durchschnittlichen Post aktivieren. Das wäre normalerweise ein gutes Mittel, um die Qualität eines Instagram Profils oder so zum Beispiel zu messen, darauf setzen unter anderem auch die meisten Tools, die es gibt in dem Markt, nur für LinkedIn gibt es die eben nicht, deswegen musste ich das hier händisch machen, in einem Google Sheet, das ich der Transparenz halber natürlich öffentlich gemacht habe, das kann man erreichen unter doppelgänger.io, slash VIP, VIP klein geschrieben, es geht hier offensichtlich um sehr wichtige Personen, deswegen doppelgänger.io, slash VIP, dann könnt ihr auf das Sheet schauen und die Zahlen anschauen. Der Zeitpunkt, wo ich das gemacht habe, war so Freitag Mittag, ungefähr gegen zwölf, die Zahlen sind nicht so dynamisch, dass es darauf groß ankommt, ich habe keine Post genommen, die jetzt in der letzten Stunde geliegen haben, weil man muss sagen, die meisten Likes kommen in den ersten drei, vier Stunden zusammen, von daher wäre das gar kein so großes Problem, weil ich habe jetzt ganz junge Post, ich glaube einmal einen ganz jungen, den ich fairerweise weggelassen habe, weil er eventuell noch nicht genug gesammelt haben hätte können, ansonsten waren die alle relativ alt und hatten genug Zeit, Likes zu sammeln.
Ja und was man dazu noch sagen muss ist, auf LinkedIn kann man sich ja keine Interaktion wirklich kaufen, auf jeden Fall nicht als individuelle Person, also kannst du deine Reichweite, wenn du jetzt einen Post machst, auf Twitter zum Beispiel, auf Facebook, das glaube ich auch, kannst du ja jetzt deinen Link noch oder deinen Tweet noch promoten, da kannst du noch Geld ausgeben, damit das noch mehr Leute sehen, das geht meines Erachtens auf LinkedIn nur als Firma.
Genau, es geht als Firma oder über gewisse Netzwerke, es gibt so Tauschringe bestimmt, ich glaube da gab es auch schon OMR Artikel dazu, dass es so Tauschringe gibt, likest du meinen Post, like ich deinen und sowas, das gibt es im kleinen Rahmen, aber damit kann man keine größeren Manipulationen veranstalten, man kann auch LinkedIn Likes kaufen, glaube ich, über Marktplätze, dann würde das dazu führen, dass die Zahlen jetzt hier, das konnte ich jetzt nicht überprüfen, ob die Likes nochmal, aber ob jemand regelmäßig für seine Post dann Engagement kaufen würde, das hielt sich auch nicht für zielführend eigentlich. So und ich kann einfach mal mit dem Durchschnittswert anfangen, um zu sehen, was sind normale Werte eigentlich dafür, also der Durchschnitt ist tatsächlich ziemlich genau bei 1%, lustigerweise ist das auch so ein Wert, bei dem ich mich orientiere, wenn ich schaue, ob ein Post gut läuft oder nicht, schaue ich, ob ich mindestens 1% derjenigen gesehen haben, irgendwie darauf reagieren, wenn es darunter bleibt, dann weiß man eigentlich schon, es kriegt nicht viel Reichtum, wenn es deutlich darüber ist, dann entwickelt es in der Regel eine gewisse Viralität. So ist es so, also wie gesagt, 1% ist der absolute Durchschnitt, sagen wir mal, das heißt, wenn jemand 100.000 Follower hat, dann sollte der 1.000 Follower dazu bringen, oder Follower und deren folgende, also deren Connections, die dadurch eventuell aktiviert werden, würde er im absoluten Durchschnitt dazu bringen, auf den Post zu reagieren. Und es gibt Leute, die das deutlich übertreffen, es gibt Leute, die da leicht drunter sind und es gibt Leute, die einfach unheimlich stark von abweichen, und zwar sofort die ersten drei, der eben genannten, nämlich dieser Andreas van der Heidt, Frank Thelen und Patrick Abra haben eine Average Engagement Rate von 0,1, 0,0 und 0,1%, also sie sind unter einem Zehntel des Average Engagements. Ich mache jetzt mal eine Kommastelle dazu, bei Frank Thelen ist dieser Wert 0,02, bei Andreas van der Heidt 0,06, 0,1 im Vergleich zum absoluten Durchschnitt von 0,1. Und der Durchschnitt ist jetzt von diesen drei, die natürlich besonders viele Follower haben, schon auch sehr stark runtergezogen. Und der vierte dann zum Beispiel, Dieter Zetsche, der kommt auf 7,25, also um das vorwegzunehmen, falls ihr jetzt noch nicht auf das Blatt schaut, der ist der absolute König hier. Dieter Zetsche, und den hätte glaube ich niemand für den LinkedIn Boss gehalten, aber der hat nicht nur eine Viertel Million Follower, sondern der hat mit den letzten fünf Posts, wo man dazu sagen muss, die sind drei Jahre her und sozusagen sein Abschiedspost gehört dazu, aber der ist nicht so absonderlich, dass es ein Outlier wäre, also ich habe so geschaut, ob wir irgendwelche zu sehr aus dem Ruder schlagen, das ist hier nicht der Fall, sondern die sind durchschnittlich sehr hoch. Der schafft es auf 7% Engagement, was unheimlich stark ist. Dann Herbert Dies, der schafft 1%, ist damit so ein absolutes Mittelmaß. Carsten Maschmeyer 0,4, das ist, ich würde sagen, schon eher unter der Hälfte des Durchschnitts, eher schlecht. Lea Sofie 0,7, das ist schon wieder ein bisschen näher dran am Durchschnitt. Miriam Meckel, also die Herausgeberin Handelblatt, auch ungewöhnlich 0,03%, extrem niedrig, hat fast 170.000 Follower, aber engaged im Schnitt nur 43 davon. Das ist ein sehr, sehr kleiner Wert. Wladimir Klitschko ist unheimlich groß geworden, dessen Profil ist von September auf heute von 130.000 auf 420.000 gewachsen, das kommt auf 0,7 immerhin. Tina Müller, CEO Douglas, auch nur 0,26. Christian Klein, SAP 1,36, eher überdurchschnittlich. Tim Höttges um den Durchschnitt. Philipp Lahm unterdurchschnittlich 0,3. Dann Oliver Busmann, der mir auch nicht weiter bekannt ist, 0,01, also auch eher auffällig niedrig. Celine Flores, die sich mit LinkedIn auszukennen scheint, 1,67, deutlich überdurchschnittlich, also nicht krass, nicht Herbert-Zetsche-Niveau, aber wirklich überdurchschnittlich gut. Dann Ola Kelenius, der Nachfolger von Dieter Zetsche, 2,5, ist der Zweitbeste vom Engagement her.
Daimler hat einfach das beste Social Media Team, würde ich sagen. Und die Autos funktionieren immer. Einer meiner erfolgreichsten Posts ever war auch, die Elektro G-Klasse zu posten. Das wird in Deutschland einfach geklickt. Ich glaube, schnelle Autos werden einfach geklickt.
Also das ist auf jeden Fall ein Muster. Du hast es jetzt vorweg genommen, aber ich habe mal verglichen, Automenschen gegen Nicht-Automenschen. Das durchschnittliche Engagement von Menschen, die was mit Autokonzernen zu tun haben, ist ungefähr siebenmal höher als das von denen, die nichts mit Autos zu tun haben.
Hast du dir auch angeguckt, wie viele von den Leuten, die das Engagement bei Daimler arbeiten?
Ich finde, das spielt keine Rolle. Also warum soll das nicht aus einem eigenen Unternehmen sein? Wenn du schaffst, dass deine eigenen Mitarbeiter mit dir engagieren, würde ich das gar nicht für ehrenrührig oder schlecht halten, sondern für sogar besonders gutes Nutzen von LinkedIn.
Ich habe gedacht, das ist für dich die Definition eines Stiefelleckers.
Ich weiß nicht, ob sich jemand veranlasst sieht, den Chef auf LinkedIn zu liken. Ich glaube, das ist eher eine Errungenschaft, wenn dich viele Mitarbeiter liken. Die fühlen sich ja relativ sicher auf LinkedIn. Und man sieht ja nicht, es gibt ja keinen Daumen nach unten oder so. Du kannst immer sagen, ich habe das nicht gesehen. Also ich würde sagen, wenn man Mitarbeiter engaged bekommt, finde ich das sogar gut. Gehen wir mal weiter. Thomas Müller 1,7, eher überdurchschnittlich, Fußball läuft. Dann Joe Keser, Siemens Chef, auch eher überdurchschnittlich, nicht herausragend. Jens Spahn, absolut unterirdisch. 0,1 auch. Auch sehr auffällig. Interessanterweise, ich habe auch mal geschaut, wie die seit dem Artikel im September sich verändert haben. Da fällt bei Jens Spahn auf, dass er nur 500 Leute hinzugewonnen hat, während andere eigentlich im Schnitt so 35% hinzugewonnen haben, viele deutlich mehr. Also Klitschko hat sich ja verdreienhalbfacht. Jens Spahn hat eigentlich kaum hinzugewonnen. Das wirkt fast so, als wurde er einmal aufgebaut und hat dann einfach nichts gemacht. Wir haben jetzt im Schnitt zwischen 24 und 60 Interaktionen. Das ist für 80.000 Follower eigentlich extrem wenig, aber wer will, vielleicht liegt es daran, dass man nicht öffentlich liken würde. Ich weiß es nicht. Verena Paus hat dann deutlich überdurchschnittlich, ja deutlich über 1,24. Das ist auch deutlich über dem Durchschnitt. Also es ist schwer zu beschreiben, aber man muss sich vorstellen, dass eigentlich fast alle deutlich über 1 liegen. Und dann gibt es wirklich genau 5 Accounts, die im Prozent Nachkomma Nachkomma Bereich sind. Also wir reden hier über 0,6 Promille bei Andres von der Haid, 0,2 Promille, also nicht 2 Promille, 0,2 Promille, das sind 0,02% bei Frank Thelen, 0,1% bei Patrick Abra. Ja, Mecklen 0,03, also 0,3 Promille und 0,1 Promille bei Oliver Busmann. Und dann 0,1 bei Jens Spahn. Hier würde ich schon unterstellen, das ist da nicht mit rechten Dingen zugeht. Also das muss nicht heißen, dass die selber Follower gekauft haben oder so. Das kann auch sagen, jemand anderes hat es gekauft oder irgendeine Agentur hat es gemacht oder jemand hat es sogar böse mit denen gemeint oder wollte sogar vielleicht die öffentliche Meinung manipulieren. Aber was man auf jeden Fall sagen kann ist, dass es hier eklatante Unterschiede im Engagement gibt, wo es nicht darum geht, ob jemand 1 oder 2% hat, sondern dass jemand wirklich nicht mal 0,2 Promille seiner Followerschaft aktiviert bekommt. Wobei bei Frank Thelen habe ich mir einen guten Trick abgeschaut und zwar der beste Post, den er gemacht hat, der war aber leider nicht in den letzten 5, war einer, wo er, Sekunde, wo habe ich das, also da schreibt er, wir brauchen mehr Frauenpower, auch hier auf LinkedIn und dann wählt mit 5 Influencerinnen, die da tatsächlich auf dieser Liste auch erscheinen und Judith Williams und taggt ihn natürlich in dem Artikel und sammelt so natürlich geschickt überdurchschnittlich viele Likes und Kommentare auf. Weil er quasi auf die Reichweite dieser Frauen aufbaut, indem er sie so öffentlich in einer Collage lobt und das ist tatsächlich einer der erfolgreichsten Posts geworden. Also der Trick, den hier jeder mitnehmen kann, einfach mal über diese Influencer oder diese Liste oder was auch immer sprechen und dabei alle Leute taggen, dann scheint man, sofern die Leute sich weiter engagieren, zum Beispiel ganz lieb Danke sagen, kriegt man dann deren Reichweite quasi mitgeschenkt. Das hat Frank Thelen oder seine Agentur sehr gut verstanden. Ansonsten ist es aber wirklich fragwürdig.
Also auf der Liste sind ja bestimmt ein paar da, die auch für die Post Geld nehmen. Also da ist bestimmt der eine oder andere Werbedeal irgendwie mit irgendeinem Post verbunden.
Das weiß ich nicht, das habe ich jetzt nicht geprüft. Achso, achso, achso, hier doch, der eben genannte, macht ja Logitech Werbung zum Beispiel auf LinkedIn. Da muss man sich natürlich fragen, ob das bei 0,2 Promille Engagement, also bei so 50 durchschnittlichen Likes, ob das dann so viel Sinn macht. Ja, da hast du natürlich recht. Ansonsten ein paar Auswertungen noch. Also Auto gegen andere habe ich gesagt. Auto performt siebenfach aus. Weiblich gegen männlich ist 1,06% männlich, 0,7% weiblich. Das ist natürlich jetzt aber, weil es eine Liste mit nur 20 Menschen sind, wird das sehr stark beeinflusst von Miriam Meckel, die jetzt eine besonders niedrige hat. Obwohl, es gibt ja auch Männer mit einer besonders niedrigen, das ist nicht der Grund. Der Grund ist eher, dass Dieter Zetsche mit relativ vielen Followern ein relativ hohes Engagement hat. Damit rettet er die Männer. Ansonsten wird das ja gleich verteilt. Da gäbe es auch keinen Grund, warum das anders sein sollte.
Leider hat der überhaupt keinen Zugang mehr zu seinem Account. Das Passwort scheint ja irgendwo noch bei Mercedes rumzulegen.
Ja, das Lustige ist, wie gesagt, er hat es seit drei Jahren nicht mehr gepostet. Das Passwort hat er abgegeben an der Tür. Und das andere, was ich verglichen habe, was ich viel spannender finde, ist Corporate gegen Influencer, habe ich es genannt. Und zwar Leute, die jetzt wirklich CEO in einem Konzern sind. Ich habe jetzt da ein bisschen, ich habe wirklich Konzern, Konzern gesagt. Also natürlich sind alle Leute irgendwie CEO von irgendeiner Firma, die man hier findet. Aber ich habe jetzt wirklich gesagt, so ein Daimler, ein VW, ein Siemens, eine SAP, das ist für mich ein Konzern. Und alle anderen, auch wenn die jetzt vielleicht eine eigene Firma haben, sind eigentlich eher Influencer. Und dann zeigt sich, dass die Corporates ungefähr fünfmal besser performen als die sogenannten Influencer vom Engagement. Was ich auch sehr spannend finde. Also mein Eindruck oder mein Takeaway ist, dass die authentischen CEOs, die sich hier meiner Meinung nach, die ich gesehen habe, die letzten fünf Posts waren überwiegend eher authentisch gegeben haben, performen die scheinbar, mit der Ausnahme von Celine Flores Willers muss man sagen, die wirklich sehr gut läuft und auch Verena eigentlich überdurchschnittlich, performen die meisten sogenannten Influencer hier aus, würde ich sagen. Wobei diese Trennung ist nicht ganz, also diese Andreas van der Heide ist eigentlich Vice President irgendwas bei Chewy, also den habe ich jetzt nicht zu Corporate gezählt zum Beispiel, müsste man vielleicht, aber würde ich jetzt auch nicht so eng nehmen. Ich habe mal zum Vergleich, ich habe mal ein paar Menschen genommen, von denen ich weiß, dass sie das höchstwahrscheinlich nicht künstlich beeinflussen, auch um so einen Benchmark oder Sanity Check hinzubekommen. Zum Beispiel Philipp Glööckler, der sich definitiv nicht die Mühe machen würde, da irgendwelche strategischen Ambitionen zu entwickeln.
Ja doch, also was ich mache jetzt, ich verrate es euch, ich schreibe immer DMs und E-Mails an Leute, dass sie meine Sachen liken sollen. Das funktioniert.
Das ist ja fucking Handarbeit, machen Leute teilweise. Du bist tatsächlich, also wenn hier an meiner Rechnung mit dem 1% Durchschnitt nichts falsch war, dann liegst du 50% über dem Durchschnitt mit 1,48, das ist gar nicht so schlecht.
Ich glaube du hast dich verrechnet.
Ich selbst bin bei 1,9, das ist natürlich, bevor die Unterstellung von außen kommt, mache ich die gerne selber. Der einzige Grund diese Liste zu erstellen ist, dass ich grün verneid bin, dass diese Leute alle mehr Follower haben als ich. Ich bin bei 1,9, der Johannes Klisch von Snox, der hat ungefähr doppelt so viele Follower wie ich. 1,73, also auch deutlich überdurchschnittlich, liegt zwischen uns beiden ungefähr. Holger Zschepitz von der Welt, vom AAA Podcast. 1,7, achso den kann man übrigens sagen, wenn ihr uns durchgehört habt, könnt ihr den hören. Da wird Frank Thelen, nämlich glaube ich zu Gast sein. Natürlich hat er was zu verkaufen, wenn er zu Gast ist und sein Wohnzimmer bei der Welt wieder besucht. Wer so ein bisschen rumgesucht hat auf den Börsenportalen seiner Fasson, hat da bestimmt, dem ist bestimmt aufgefallen, dass unter dem Namen Tenix DNA neue Fonds erscheinen. Frank Thelen beglückt die Welt mit neuen Varianten, noch ausgeklügelteren Varianten des Tenix DNA Fonds und wer darauf Lust hat, der kann sich die PR-Tour dazu bei Alles auf Aktien dieses Wochenende gerne anhören und dann natürlich fleißig einkaufen gehen. Dann habe ich hier den Marius Luther von Heyjobs, der postet oft zum Arbeitsmarkt sehr interessante Sachen. Ich bin da investiert, aber ich weiß, dass der das ernst nimmt und nicht künstlich macht. Auch 1,73, also auch so genau zwischen uns wieder. Fabian Spielberger von Pepper.com, 2,6 sogar. Also nochmal deutlich höher, da muss man sagen, da ist jetzt ein Exitpost dazwischen gewesen, das hilft ein bisschen. Johannes Gliescher, Philipp Westermeyer, 0,5 liegt so ein bisschen daneben. Und da muss man vielleicht sagen, ein Grund, warum diese Differenzen auch natürlicherweise entstehen können und das ist definitiv Teil des Problems. Also ich will gar nicht sagen, dass jeder hier irgendwas gekauft oder manipuliert haben muss. Aber was natürlich dazu führt, dass man viele Follower gewinnt, die man dann eventuell nicht 100% engagieren kann, ist, wenn man in die Onboarding oder Vorschlagslisten von LinkedIn kommt. Das heißt, ihr seht ja bestimmt oft immer, dass LinkedIn euch mehr oder weniger deutlich dazu auffordert, irgendwelchen Business-Influencern zu folgen oder diese vorschlägt. Da schien eine Zeit lang in Deutschland mal handgecodet zu sein, diesen Andreas van der Heid, hat glaube ich jeder mal vorgeschlagen bekommen zum Beispiel. Das führt natürlich dazu, dass unheimlich viele Leute dann als Follower gewonnen werden und dass man da nicht das volle Engagement rausbekommt, ist relativ logisch. Wobei man sieht, bei manchen ist es schon so, dass, wenn ihr jetzt Frank Thelen oder Andreas anschaut oder auch die anderen, die posten schon sehr konsensfähigen Content auch. Das heißt, man wundert sich eigentlich, warum damit nicht eine breitere Audience engagiert wird. Aber ich wollte nur sagen, das ist natürlich ein Grund, weil wenn man auf einen Schlag sehr viele Follower bekommt durch irgendein Feature, sei es mal im Fernsehen gewesen oder von LinkedIn promotet, dann bekommt man Follower, die man sich selber nicht ausgesucht hat oder die nicht allein durch den eigenen Content vorselektiert worden sind. Das führt natürlich auch zu einer gewissen Underperformance. Ich glaube nicht, dass das erklärt, dass manche Leute über zwei Prozent haben und andere weniger als 0,2 Promille. Also dass der Faktor 10.000 dazwischen liegt. Also für mich fällt es immer noch schwer, das zu begreifen, weil das kann man nur optisch sehen. Aber der Faktor zwischen einem Thomas Müller oder einem Joe Kayser oder einem Philipp Glööckler und Frank Thelen ist 10.000 faches Engagement.
Ja, aber das kannst du ja nicht vergleichen. Thelen hat fast eine halbe Million an Followern und ich habe hier irgendwie 14.000.
Faktor 10.000, das ist über jeden Zweifel erhaben. Oder ich sag es nochmal in anderen Worten. Das ist wirklich nicht ganz einfach zu begreifen. Dein durchschnittlicher Post hat 196 Engagements. Der von Frank Thelen, der durchschnittliche der letzten fünf hat 52. Ein Viertel. Ja, der hat eine halbe Million Follower, aber er hat ein Viertel deiner Engagements. Wie klar muss man es noch sagen?
Also Samsung, wenn ihr das hört, DMs eropen.
Genau, verkauf es solange du kannst. Was habe ich noch? Achso, es gibt vier Neuzugänge in der Liste. Ausgangspunkt für die Kalkulation war die Liste vom 21. September. Wer jetzt gefehlt hat, weil sie inzwischen in diese Liste eingedrungen wären, wäre Uwe Sahin, der Gründer von Biontech mit 200.000 Followern inzwischen. Der kommt auf 3,8. Das ist das Vierfache des normalen Engagements. Auch sehr gut. Postet selten, aber inhaltsvoll. Und dann Lars Behrendt, der CEO von Granny und Smith. 0,66. Das ist ein bisschen unterdurchschnittlich, aber nicht auffällig. Tietjen Onaran, CEO von GW, das ist Global Digital Women, glaube ich. 1,17, ganz leicht überdurchschnittlich. Und Anahita Esmailzadeh von Microsoft, 1,36, auch auf einer hohen Followerbasis, auch eher überdurchschnittlich. Spannend ist, dass die Leute, die ich hier als Benchmark genommen habe, sind alle relativ klar noch näher an dem Durchschnitt dran, während in den Top 20 wirklich da extreme Lücken auftüren. Und ich würde sagen, Oliver Bussmann und Patrick Abra und Frank Thelen sieht mir dubios aus. Ich würde sagen, dass das auf mich, meiner Meinung nach, dubios wirkt. Obwohl man Aktivität hat, also da wird gepostet, und trotzdem schafft man es da eben keine Bruchteile der eigenen Leute zu engagieren. Das muss irgendwelche algorithmischen oder andere Gründe haben. Und dann, damit das hier, das soll ja auch kein Fingerpointing werden, sondern möglichst konstruktiv sein, und ein Contentpiece, was mir besonders gut aufgefallen ist, beziehungsweise ich habe das neulich irgendwo schon mal geschrieben, oder im Zweifel unter meinem Satireposter, ich finde es echt traurig, wie viele Leute irgendeine Emotions- und Ego-Post machen und irgendwie ihre Kinder, Hunde und Partner und was weiß ich da vor die Kamera schleifen, um irgendwie Leute zu engagieren. Ich habe aber neulich ein super gutes Beispiel gesehen von richtig guten Content, den ich gerne mehr auf LinkedIn sehen würde. Ich glaube LinkedIn könnte wirklich brutal gut sein darin, dass jeder das sharet, was er am besten kann, weil es gibt immer Leute, die es interessiert und daraus lernen können. Was für dich einfach wirkt, kann für andere unheimlich viel Learning sein. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist Elise Mousset von Planair, sowohl die Company als auch die Person ist mir vollkommen unbekannt, um das dazu zu sagen, die gepostet hat, die zehn verschiedene Climate und ESG Policies oder Standards gepostet hat, die man durchklicken kann als Slideshow. Also Slideshow ist ein gutes Format, um zu lernen und zu präsentieren. Und da sieht man quasi, was ist der Unterschied zwischen dem Non-Financial Reporting Directive der EU, der Corporate Sustainability Reporting Directive der EU, der EU Taxonomy, der EU Sustainable Finance Plans, des Reform of Germany's Climate Protection Act. Unheimlich viel Wissen, sehr schlau verpackt in kurzen Slides. Ich fand das super gut, habe das auch darunter geschrieben, dass ich mir wünschte, dass LinkedIn so funktionieren würde, dass alle so funktionieren. Ich versuche selber in die Richtung zu gehen, wenn ich nicht gerade irgendwelche Shitposting mache. Und nur zum Vergleich, was der Unterschied ist. Wir haben von einem durchschnittlichen Engagement von 1% geredet bei den betrachteten Top 20 hier. Was diese eine Post geschafft hat von Elise Mousset ist 26% Engagement. Das sind natürlich nicht Leute aus ihren, sie hat nicht jeden vierten ihrer eigenen Follower mitengaget, sondern sie hat eben dadurch, dass Leute kommentiert haben und so weiter, weitere Menschen kennengelernt über den Post. Und vor dem Post hatte sie wahrscheinlich deutlich unter 2000, also wahrscheinlich hat sie bei 1500 gestartet, würde ich fast vermuten. Dann wäre das Engagement sogar noch höher, dann wären wir eigentlich bei über 30%. Und wenn man es gewichtet, ich habe außerdem noch so ein gewichtetes Engagement gemacht, wo ich die Reactions, also die billigen Reactions, sage ich mal, abgewertet habe um die Hälfte und die teuren Engagements um den Faktor, Sekunde, um welchen Faktor habe ich die aufgewertet, um den Faktor 10 aufgewertet. Dann bleibt der Durchschnitt weiterhin bei 1%. Also ich habe es so gemacht, dass der Durchschnitt weiterhin 1% ist. Aber dass Shares und Comments, die ich für wertvoller halte, höher gewichtet sind. Und da käme ich sie sogar auf 53% Engagement. Das ist glaube ich auch ein guter Qualitätsstandard. Man sieht zum Beispiel, Männer teilen nicht gern. Männer sind beim geteilten, ach nee, das hat sich ein bisschen normalisiert auch. Ja doch, aber Frauen teilen mehr, Männer liken mehr. Das kann man schon sehen. Genau, das ist auch in der Tabelle drin, ganz unten als Beispiel. So sollte LinkedIn meiner Meinung nach funktionieren. Was nicht heißt, dass ich Leuten vorschreiben will, was sie schreiben sollen, aber ich will einfach zeigen, dass solche Posts massive Engagement boosten und damit auch Follower boost geben können. Und wenn jeder das machen würde, dann würden wir alle mehr lernen und LinkedIn wäre ein schönerer Ort, zumindest für mich. Genau, und damit hätten wir es. Die Tabelle gibt es unter doppelgänger.io. Ich würde empfehlen, mal reinzuschauen. Es ist wirklich schwer zu verstehen rein verbal, wie offensichtlich dieser Unterschied ist. Die Tabelle ist einigermaßen selbsterklärend. Die Profile sind verlinkt, damit man das nachvollziehen kann. Und das war's. Achso, wir wollten ja noch Earnings machen, haben wir ganz vergessen.
Sollen wir einfach lassen. Erzähl mir erstmal, was mit deiner IONOS Aktie los ist. Du hast ja drei Aktien gekauft, bist ein bisschen Geld verdient oder verloren?
Also noch habe ich es nicht verloren, aber der Kurs ist tatsächlich gesungen. Auch das habe ich in einem LinkedIn Post veröffentlicht, was ich darüber denke, der einigermaßen gut funktioniert hat, sehr gut sogar. Ich frage mich natürlich, warum ich das so falsch eingeschätzt habe. Ich hätte die Firma für wertvoll erachtet, als sie gerade notiert. Sie müsste bei 16 Sekunden, wo notiert sie heute?
Und das habe ich mich auch gefragt, wenn ich die jetzt IONOS bei Finance, Google, blablabla da eingebe, komme ich immer noch auf United Internet. Wieso sind die so langsam?
Ja, diese Portale sind wirklich echt schlecht. Also Yahoo kennt sie glaube ich noch gar nicht und die anderen berechnen die Marktkapitalisierung. Also sie ist, notiert es bei 16,30, der Ausgabekurs war 18,50. Ich hätte gedacht, sie müsste am oberen Ende rauskommen, sogar bei 22,50. Tatsächlich notiert sie jetzt bei rund, was sind das, wenn 22,5, Entschuldigung, 3,1 Milliarden waren, dann sind 16 knapp über 2 Milliarden. Also im Vergleich zu GoDaddy, selbst wenn die ganzen Schuldensituationen und so weiter, ist ein Betragsziel wirklich relativ günstig, auch im Vergleich zur französischen OVH. So ein Disclosure, ich habe ein paar Teile gezeichnet und ein paar nachgekauft dann später für 16,30, um sofort zu verbilligen. Also es ist kein relevanter Anteil im Portfolio, aber trotzdem eine runde Position. Und warum hat das nicht funktioniert? Ich glaube, also einerseits ist das Parkett, also die Stimmung ist noch schlecht, an der Börse hat sich dadurch gezeigt, da hat jetzt jemand seinen Fuß ins Wasser gehalten und es war kalt, würde ich sagen. Und das wird auch zukünftig IPOs abschrecken, denke ich. Das kann daran liegen, was wir vorher gesagt haben, dass so ein bisschen verbrannte Erde hinterlassen wurde von Pemira mit Teamviewer, das sollte Angst haben in Private Equity IPOs reinzugreifen. Es gibt sicherlich Kritik daran an der Inhaberstruktur, also dass die Firma letztlich weiter beherrscht wird von der United Internet und Ralf Dommermuth, die weiterhin die Mehrheit haben und die Strategie damit mehr oder weniger allein bestimmen. Der Free Float ist 15, ich glaube nach Greenshow 17,5 oder so Prozent und damit haben die Aktionäre letztlich sehr wenige Rechte. Das heißt, man ist fast so eine Art stiller Gesellschafter von Ralf Dommermuth in dem Fall. Das muss aber nicht schlecht sein, das ist ein Grund zur Kritik, das will ich schon auch ganz klar sagen. Das muss aber nicht schlecht sein, bei Amazon zum Beispiel war meine Investmenthypothese ja genau das, dass ich mich an Jeff Bezos ranhängen möchte und das genau der Grund war, warum ich da co-investieren möchte. Genau, das ist natürlich nicht so super, wenn man weiß, dass der Free Float nicht so groß ist kurzfristig und mittelfristig, da gibt es jetzt nicht die Möglichkeit, dass da ein aktivistischer Investor reinkommt und die Strategie signifikant mitbestimmt. Das schreckt vielleicht Leute ab. Auch die Verquickung natürlich, durch die Anteile, durch das Intra-Konzerngeschäft, was es mal gab, durch Kreditbeziehungen zwischen den Unternehmen, die es gibt, das sehen sicherlich Marktteilnehmer kritisch, das muss man selber beurteilen. Rein von der Cashflow-Lage finde ich es immer noch sehr sehr fair bewertet und ich glaube nicht, dass es ein Verdoppler ist oder so kurzfristig, aber das ist jetzt mein erstes Value-Investment würde ich das mal nennen. Ob das dann so aufgeht, muss man sehen. Ich rechne jetzt nicht mit exorbitanten Renditen, ich finde sie aber ganz nüchtern betrachtet. Wenn ich sie für 18,50 haben wollte, oder wenn ich sie für 22,50 gezeichnet hätte, dann muss ich sie bei 16,30 gerade eigentlich kaufen, ist meine Meinung. Kann mich natürlich trotzdem irren, das werden wir rausfinden in den nächsten Jahren. Ansonsten sehr viel mehr habe ich darüber jetzt auch noch nicht gelernt, warum Leute das nicht mögen sollen. Die Firma ist natürlich, weil sie aus Private Equity kommt, verschuldet mit, das haben wir auch letztes Mal schon erwähnt, mit 1,2 Milliarden. Das dauert ein bisschen das mit dem Cashflow abzuzahlen, aber das wird man die Zeit sicherlich trotzdem machen. Damit steigt der Free Cashflow über die Zeit auch weiter an. Von daher, ja, ich bin gespannt, wie sich das entwickelt. Ob ein GoDaddy sich dafür interessiert, da ist natürlich die Gefahr, dass ein Reifdommermut vielleicht sagt, warum soll ich das an ein GoDaddy abgeben. Das heißt, du hast eine Inhaberstruktur, die natürlich dazu geeignet ist, sowas auch zu verhindern, wenn man das nicht möchte, oder wenn man das Angebot nicht für attraktiv genug ansieht. Vielleicht könnte Jonas selber auch weiter konsolidieren. Wir haben ja gesagt, dass der Markt sehr stark von Konsolidierung getrieben ist. Das wird sich zeigen. Ich will jetzt gar nicht noch mehr darüber reden. Wir haben es ja ausgiebig betrachtet. Ich bin überrascht, muss ich sagen. Ich habe es genutzt, ein bisschen zu verbilligen. Aber es ist keine signifikante Position, sondern einfach mal was, was ich mir anschauen möchte. Ihr entscheidet selber, was ihr kauft und tragt dafür auch die Verantwortung. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.eu slash disclaimer nachlesen.
Dann lass uns weiter in Earnings machen. Was hast du uns mitgebracht?
Ich muss da ein bisschen auswählen. Wir machen ein paar Sachen nur ganz kurz als Update. Zum Beispiel ein Disney. Da sieht man relativ klar, dass Disney im Streaming inzwischen Geld verliert. Die Subscriber, da können wir nochmal kurz reingehen. Disney ist noch nicht ganz fertig im Sheet. Das sieht noch aus wie Kraut und Rüben, weil das ein bisschen kompliziert ist. Die reporten echt noch wie in den 60er Jahren. Die Subscriber sind, also sie haben noch minimal Subscriber hinzugewonnen. Gegen den Vorkartal 1,4 Millionen. Sind jetzt bei 104,3 Disney Plus Subscriber. Wenn man Hotstar dazurechnet, sind es 163 Millionen. Das wäre sogar ein bisschen rückläufig. Man sieht langsam, dass auch die die Grenzen des Wachstums berühren, was Subscriber angeht. Das Media Geschäft war durch Werbung, durch hohe Kosten in der Contentproduktion getrieben negativ. Die Parks, aus den Parks sprudelt das Geld weiterhin. Man hat beschlossen Leute zu entlassen und, Sekunde ich muss mal hier in den Layoff. Da ist es noch gar nicht drin. Wo haben wir Disney? Also man hat sich entschlossen Leute zu entlassen und 5,5 Milliarden einzusparen, was natürlich ein ordentliches Paket ist. Ich schau mal, ob ich rausfinde wie viele Leute. Von 7000 Leuten werden sie sich trennen. Das klingt viel, das ist auch viel. Aber es sind an der Gesamtbelegschaft gemessen 3% und damit fast human im Ausmaß. Also es gibt ein Kostenprogramm Geld sparen. Der Markt hat so ein bisschen durchwachsen reagiert würde ich sagen. Ich glaube das wichtigste ist tatsächlich, dass auch hier der Subscriber Growth langsam zurück geht. Dann hatten wir Uber und Lyft und das ist tatsächlich Licht und Schatten. Uber hatte ein extrem gutes Quartal. Das beste glaube ich seit sie an der Börse sind.
Durch welchen Service? Also Essen, Autos, Freight?
Das heißt größere Take Rate, vollkommen klar. Das haben wir letztes Mal besprochen, dass die Take Rate deutlich ausgeweitet wird. Auf Kosten der Kunden und auf Kosten der Uber Fahrer würde ich vermuten. Die eigenen Kosten wachsen nur mit 38,3 also 10% niedriger als der Umsatz. Das ist gut. Es gibt ein Operating Leverage. Dadurch verengt sich der Verlust auf nur noch minus 1,6% nach Gap. Nach ihren komischen Adjusted Logiken und Free Cashflow sind sie natürlich längerer. Nach ihren Adjusted Logiken sehen sie sich natürlich schon viel deutlicher im Plus. Aber nach US Gap, also den allgemein akzeptierten Accounting Principles der USA, dem Rechnungslegungsstandard der USA sind sie nur noch 1,6% im Minus und damit kurz vor Break Even. Das Net Income ist sogar positiv. Das müssten Zinsgewinne sein, die dazu führen. Operative Marge ist wie gesagt minus 1,6%. Das waren vorher noch minus 10%. Also deutlich profitabler geworden. Kosten nicht unnötig stark gesteigert. Booking Volume 19% hoch. Daraus aber fast 50% mehr Umsatz gemacht. Und woher kommt der? Das Mobility Segment, das ist quasi das Ride Hailing, Taxi bestellen, wächst um 82%. Das war von Corona deutlich deprimiert im letzten Jahr noch. Q4 2021. Da gibt es jetzt deutliche Erholungen. Ihr merkt es bestimmt alle selber. Wenn ihr in Großstädten wohnt, ihr fahrt mehr Uber oder Taxi oder Bolt oder Freenow. Und das sieht Uber sehr stark. Bei den Bookings, Sekunde, das ist, muss ich mal gucken, ob man auch hier sieht, woher die Take Rate eigentlich kommt. Ich kann mal Bookings vergleichen. Das Revenue wächst mit 81, die Bookings mit 31. Also deutlich mehr Marge aus dem Mobility Geschäft drauf. Die Take Rate war im letzten Jahr noch 20%. Also wenn ihr für 10 Euro Taxi gefahren seid, kriegt der Fahrer 8. Also Ex-Steuern, sage ich jetzt mal. Der Vereinfachung halber nehmen wir mehr als Steuern raus. Also wenn ihr für 12 Euro Taxi gefahren seid, bekommt, die Frage ist, ob Uber jetzt in Deutschland Steuern zahlt, aber davon abstrichen wir erstmal wirklich. Ihr fahrt für 12 Euro Taxi, 2 Euro gehen rund an den Staat, 2 an Uber, 8 an den Taxifahrer. Inzwischen sieht das anders aus, weil Uber sich 28% davon als Take Rate genehmigt. Also gehen eher 7 Euro an den Taxifahrer und 3 Euro oder 2,80 Euro an Uber.
Wahnsinn, dass die ganzen Leute dann noch fahren. Also sie zahlen mehr an Uber und mehr Sprit.
Genau, also das heißt auf Deutsch, es wird teurer. Gerade bei Search Pricing merkt man das. Also wenn es wirklich Nachfrage gibt, dann wird es auch erheblich teurer. Ich denke es liegt natürlich auch daran, dass die Budgets der Konkurrenz so ein bisschen senken. Also die Konkurrenzangebote, Berlin ist gerade sehr kompetitiv mit Bold noch und FreeNow, aber in anderen Märkten sinkt so ein bisschen die Intensität der Konkurrenz. Dann kann man sowohl beim Marketing sparen, was sie getan haben. Sekunde, das hole ich auch nochmal raus hier. Marketing minus 11%. Da sparen sie, R&D geht weiter hoch, General Admin geht weiter hoch, aber beim Marketing haben sie 11% eingespart gegenüber dem Vorjahr. Machen damit 50% mehr Umsatz, da kommt die Effizienz her. Effizienz wurde natürlich auch da erwähnt, das ist sonnenklar. So kommt man auf 82% mehr Wachstum im Modellsektor. Weniger Konkurrenz, weniger Marketing. Die Fahrer haben weniger Auswahl, wenn es nicht mal vier Anbieter gibt, für die ich fahren kann. Und da nutzen sie die Marktmacht und rutschen jetzt in die Profitabilität demnächst, würde ich denken. Beim Delivery wächst man weniger, das hat ja während Corona besonders gut funktioniert, da sind sie dreistellig gewachsen während Corona. Jetzt noch 21%, das ist aber immer noch ganz ordentlich. Die Take Rate ist dort 20%, das sind aber auch 10% mehr als im Vorjahr. 2% Punkte, 10%, das war bei 18, jetzt ist es bei 20,5, das ist sogar ein bisschen mehr als 10%. 2,5% Punkte, mehr Take Rate. Uber Freight ist eigentlich weiter zu vernachlässigen, das wächst ein bisschen, aber Marge ist da übersichtlich, das macht doch minimal Verlust. Genau, ansonsten wächst am meisten gerade Europa, hat sich verdoppelt. In den USA ist man auch vorher schon ein bisschen gefahren, da wächst man so 30, 38% in Südamerika, Nordamerika. In Europa aber da zieht das Geschäft wirklich wieder an. Mit plus 110% gegenüber dem Vorjahr. Teilweise getrieben von Margen, teilweise getrieben vom Volumen. Asien auch eher 30%. Also Europa lässt Uber gerade richtig wachsen. Deutlich schlechter sieht es bei Lyft aus. Uber hat einen sehr guten Ausblick gemacht. Sie sind 49% gewachsen im letzten Quartal. Fürs nächste Jahr gehen sie auch von 20-30% aus. Von einem guten zweistelligen Wachstumsraten aus. Dann ist vollkommen klar, dass sie profitabel werden. Und dann ist das auch eine schöne Turnaround Story, die Dara Kostaschari da hingelegt hat. Der sieht ein bisschen älter geworden aus in den letzten zwei Jahren, aber wenn wir überlegen, dass vor zwei Jahren im ersten Quartal 21 die operative Marge noch minus 53% war, dann ist das echt eine Leistung, das hier richtig zu drehen. Das hat bestimmt ein bisschen geholfen, dass in Konkurrenten das Geld ausgeht. Lyft habe ich gesagt. Da sieht es deutlich schlechter aus. Der Umsatz ist nur um 21% gestiegen. Das was bei Uber um 49% hochgegangen ist, ist hier nur um 21% hochgegangen. Mehr oder weniger flat gegenüber dem Vorquartal. Also das Wachstum scheint raus zu sein. Das zeichnet sich ab. Der Ausblick dementsprechend schlecht. Der Markt hat es gar nicht gemocht und schickt die Aktie glaube ich 30% runter. 30% nach den Earnings erstmal runter. Wie gesagt, Ausblick schlecht. Das mag der Markt auch nie. Da trennt sich jetzt die Spreu vom Weizen, wie man so gerne sagt. Das ist ein bisschen overused hier. Aber ich weiß nicht, ob Lyft damit überhaupt noch auf einen grünen Pfad kommen kann.
Dann gibt es noch Payment und Cloudflare.
Genau, machen wir erst Cloudflare. Dann wollen wir mit was angenehmes. Ach nee, es kommen eh wieder Layoffs. Dann fangen wir mal zwischendurch was angenehmes. Und zwar meine Cloudflare, mit der ich ins Grab gehen werde. Cloudflare ist in den letzten Jahren so ein bisschen getrieben von dem hohen Volumen im Internet. In Corona eher so um die 50% und mehr gewachsen. Jetzt ist man im Q2 noch 54%, Q3 47% und jetzt noch 42% gewachsen. Das war größtenteils eingepreist. Man hat die Wachstum-Diagnostik ganz leicht übertroffen. Das war, womit der Markt gerechnet hat. 42% Wachstum, das ist ganz gut. Das ist auch noch ordentlich gegenüber dem Vorquartal. Der Rohertrag Crossprofit hat sich auch deutlich erhöht. Die Marge ist gegen den Vorquartal ein klein bisschen runtergegangen, gegen das Vorjahr schon etwas deutlicher. Das sind sicherlich erhöhte Stromkosten, erhöhte Personalkosten, die als Cost of Revenues da reingehen. Also die ist statt 78 jetzt 75. Sofern es nicht weiter runter geht, ist das kein größeres Problem. Aber es wäre natürlich schön, wenn sie auch wieder hoch geht. Die Kosten sind um 34% gestiegen, also langsamer als der Umsatz. Das ist gut. Das war bei Cloudflare mit einer Ausnahme. Da gab es einen Sondereffekt. Auch immer so. Cloudflare hat eine gute Kostendisziplin. Die Kosten wachsen langsamer und der Headcount auch wächst langsamer als der Umsatz. Dadurch verbessert sich zunehmend die Marge bei Cloudflare. Man ist noch mit minus 18,5% operativer Marge. Deutlich negativ muss man sagen. Man hat aber ebenso deutlich positiven Cashflow. Sie können auf Jahresbasis noch nicht, oder? Doch, auch auf Jahresbasis deutlich sogar positiv. Über 100 Millionen positiven Cashflow. Warum das Gap-Ergebnis trotzdem noch negativ ist, ist die Sharebase-Compensation. Also Mitarbeiteroptionen, die nach Gap 100% ins Ergebnis einfließen, obwohl die Firma Geld verdient. Aber sie geben immer noch Aktien raus und die Aktionäre werden dilutet, verwässert. Das fließt nach Gap mit ins Ergebnis ein und deswegen ist man auf dem Papier noch negativ, obwohl sich Geld ansammelt in der Firma. Was kann man noch sagen? Die Marge habe ich gesagt, minus 18,5, aber verbessert sich. Das war vorher noch minus 21%. Man sieht ganz kleinen Operating Leverage. Wenn ich jetzt zähle, das ist Marketing, hier mal eins hier, das Wachstum, das gab es vorher noch nicht. 37% mehr Marketing, nur aber 42% mehr Umsatz. Die Magic Number verschlechtert sich ein klein bisschen, aber ist mit 0,63 noch okayisch, am unteren Ende von okay. Es ist aber vom Makroklima wahrscheinlich auch mit die schlechteste Zeit für Cloudfraer. Natürlich kommt man so ein bisschen zurück von der Corona-Zeit. Überall wird gespart, überall werden Kosten in IT nochmal infrage gestellt. Deswegen ist es nicht so verwunderlich, dass die Magic Number ein bisschen runter geht. Die Rule of 40 ist noch deutlich über 50 mit 54. Das ist gut, das heißt es ist definitiv absehbar, dass die Firma irgendwann profitabel wird. Sofern sich nicht größere Dinge ändern. Die Expansion der Accounts, also was der durchschnittliche Kunde pro Jahr mehr ausgibt mit Cloudfraer sieht auch gut aus. Das ist immer noch 122%. Auch das geht runter von 127 auf 126, 124 und jetzt 122. Damit hat man aber gerechnet, weil Kunden weniger Volumen im Internet brauchen. Gerade geht die und weil das Volumen getrieben ist das Modell, geht die Revenue Expansion leicht runter. 122 ist aber noch ein sehr guter Wert. Man gewinnt weiter neue Kunden hinzu. 6000 neue Kunden hat man gewonnen und über 130 große Kunden mit mehr als 100.000 Euro Umsatz. Die steigen um 44% sogar gegenüber dem Vorjahr. Die ganz großen um 52% die mehr als eine Million machen. Das sieht soweit alles gesund aus. Die Kundenakquisekosten sind vergleichbar mit den Vorperioden. Beim Hiring treten sie auch schon vorsichtig auf die Bremse. Sie heiern weiter. Also sie haben nochmal 35 Leute, 36 Leute eingestellt gegenüber dem Vorquartal. Aber langsamer als im Vorjahr. Man sieht eine Reduktion beim Hiring und man sieht auch, dass der Grossprofit, der Rohertrag pro Angestellte steigt jedes Jahr an bei Cloudfraer. Das heißt es gibt eine interne Effizienz. Man verdient pro Angestellten mehr Geld jedes Jahr. Nicht wie bei den großen Techkonzernen, sondern es gibt ein Operating Leverage. Die Kosten wachsen nicht so schnell wie der Umsetzer. Ich halte es nach wie vor für ein sehr solides, leider auch sehr teures Unternehmen. Auch Cloudfraer hat sich glaube ich deutlich erholt im Verlauf des Jahres mit den anderen Techstocks. 36% Sekunde. Ja 36% genau. Seit Jahresanfang kommt langsam wieder zurück. Kann auch wieder runter gehen, wissen wir alle nicht. Aber es ist ein Ergebnis, was der Marktlage entspricht. Es geht überall ein bisschen runter, aber es trifft die Erwartungen und intern wird die Firma trotzdem besser. Das heißt alle Kennzahlen innerhalb der Firma, somit Ausnahme der Magic Number, verbessern sich. Auch wenn das Volumen natürlich ein bisschen leidet. Von daher bin ich da mehr als beruhigt.
Und Finance? Fintechs?
Genau. Wer nicht so gut schlafen kann ist sicherlich unsere Buy Now Pay Later Mafia. Affirm ist ein großer US-amerikanischer oder der größte US-amerikanische Buy Now Pay Later Player. Das was Klarna in Europa und auch zunehmend in den USA macht, macht Affirm da schon länger. Wer den Podcast hier öfter hört, dem ist nicht unbekannt, dass ich dem Modell aus vielerlei Gründen skeptisch bin. Ich glaube nicht, dass es gut für die Gesellschaft und die Consumer ist, die das nutzen. Ich glaube, dass es auch kein gutes Geschäftsmodell ist und wenn dann eins, was eben auf Kosten der Händler und Consumer geht. Es ist jetzt so, dass der Umsatz, das Total Revenue immer noch um 11% wächst. Das klingt ja ganz okay. Man muss aber dazu sagen, dass es Anfang des Jahres noch 54% waren, Ende letzten Jahres noch 77%. Also es kommt zu einer deutlichen Verlangsamung. Und das Q3 ist natürlich der starke Weihnachtsquartal. Also bei Ihnen ist das Q3. Wir reden einfach vom Kalender. Ja nun ignorieren wir jetzt mal die Finanzquartale. Das Q4 ist das starke Weihnachtsquartal. Das Q1 wird sehr sicher darunter liegen. In diesem Fall würde ich sagen. Also da wird man unter 400 Millionen Umsatz liegen. Die Take Rate geht immer weiter runter. Also das was man vom GmV. GmV ist um 27% übrigens gestiegen. Der Umsatz nur um 10,7. Das GmV um 27%. Da sieht man hier passiert das Gegenteil wie von Uber. Nämlich, dass unter dem Wettbewerbsdruck die Marge wegschmilzt auf nur noch 7,1%. Das war vor zwei Jahren noch bei 10%. Vor dem Jahr davor sogar bei 13%. Das liegt an zwei Gründen. Einerseits der Wettbewerbsdruck, andererseits die steigenden Zinsen. Weil wenn man Konsumentenkredite vergibt, dann ist dein Wareneinkauf, ist was du an Zinsen bezahlt. In den USA steigen wie in Europa die Zinsen. Das kann eine Firma noch nicht 100% weitergeben an die Kunden und deswegen sinkt die Marge. Wie sie das versuchen weiterzugeben, da kommen wir gleich noch drauf. Dann, es ist ein bisschen kompliziert mit der Firma, weil es so viele Kostenarten gibt. Die haben Transaktionsgebühren, die haben Fundingkosten. Also die Zinsen die sie selber zahlen. Sie müssen Rückstellungen bilden für Kreditverluste, die sie verdoppelt haben gegenüber dem Jahr übrigens. Also nicht die Kreditverluste, aber die Rückstellungen dafür sind um 103% gestiegen. Also man rechnet mit höheren Ausfallraten und arbeitet da diligent daran das einzupreisen. Das drückt dann auch die Gewinne, weil man diese Vorkehrungen treffen muss. Man hat Service und Prozesskosten und so weiter. Und am Ende ist es so, dass die gesamte Kostenbasis, also die totalen OPEX um 36% wachsen. Also die Umsätze wachsen nur noch um 11% rund und die Kosten um 36%. Das heißt der Verlust dehnt sich aus. Die Verlustmarge dehnt sich aus. Und während man letztes Jahr bei nur minus 50% im Schnitt negative operativer Marge ist, ist man inzwischen wieder bei minus 90%. Also je mehr Umsatz eine Firma macht und sie wachsen nur noch mit 10%, desto negativer werden sie. Also genau genommen, das ist sehr ähnlich zu dem was ich vor kurzem über das Klarna gesagt habe, sie wachsen nicht mehr und sie verlieren inzwischen fast wieder 2 Euro, sie verlieren 1 Euro für jeden Euro den sie Umsatz machen. Was nicht nach einem guten Geschäftsmodell klingt. Minus 90% operative Marge, ganz schwer da auf den grünen Zweig zu kommen. Und das nicht zeigt hier in die richtige Richtung, sondern die negative Marge weitet sich immer weiter aus. Wer möchte kann das gut im doppelgänger.io-sheet nachvollziehen. Da ist so ein Graf dazu, wo man das auch ein bisschen bildlich betrachten kann. Das ist eine ziemliche Shitshow. Verlust ist 360 Millionen während der Umsatz rund 400 Millionen ist. Sehr schwer damit auf den grünen Pfad zu kommen. Rule of 40 macht gar keinen Sinn bei dem Business, aber wäre minus 5 negativ. Die Anzahl der Merchants ist rückläufig das erste Mal. Man hatte letztes Quartal noch 145.000 teilnehmende Händler. Jetzt sind es noch 243.000. Das ist mehr als im Vorjahr, aber weniger als im Vorquartal. Das heißt da gehen jetzt Händler pleite, könnte man daraus. Also entweder kündigen sie Firm, eigentlich ist es vollkommen egal, aber entweder kündigen sie Firm, weil sie scheiße finden, das wäre nicht gut oder sie gehen pleite und das wäre auch nicht gut für Firm. Aber auf jeden Fall haben sie netto weniger Händler. Die großen Merchants wiederum, die konnten sie nochmal steigern um 2000 von 88.000 auf 90.000, aber von den kleinen gehen viele pleite offenbar oder verlassen Firm. Umsatz pro Customer ist alles nicht so spannend. Wir müssen ein bisschen auf die Zeit achten. Was noch vielleicht wichtig ist, ist Loans held for Investment. Das sind die Kredite, die sie selber verkaufen an die Kunden, also die sie selber haben. Eigentlich wollen sie das nicht. Eigentlich versucht man die Kredite weiter zu geben, weiter zu verkaufen an Finanzinvestoren. Das heißt man paketiert die oder securitizet die, verbrieft die würde man auf deutsch sagen. Man klebt 10.000 Konsumentenkredite zusammen in ein Papier, macht ein Schnürchen drum und schreibt durchschnittlich gute Qualität oder Subprime drauf und dann verkauft man das an Finanzinvestoren und die sind bereit dann irgendwie 8% Zinsen dafür zu zahlen oder erwarten das zu bekommen, anders umgesagt. Da es jetzt aber andere Möglichkeiten gibt Zinsen zu bekommen ohne so hohe Risiken einzugehen, wird es viel schwerer diese Pakete weiter zu verkaufen. Das ist so in die Analogie zur Immobilienkrise in den USA natürlich, wer das nicht versteht. Das heißt die Qualität, also es passieren viele Sachen gleichzeitig. Die Zinsen werden höher, das heißt Anleger haben die Möglichkeit woanders relativ sicher Geld anzulegen und auch gute Zinsen zu bekommen. Die Qualität dieser Kredite verschlechtert sich, weil der amerikanische Konsument früher oder später einen Hit bekommen wird und schon zunehmend schlechter dasteht durch Inflationskosten, durch vielleicht Arbeitslosigkeit, die sieht eigentlich gut aus, aber eher durch Inflation vielleicht, dass die Leute einfach nicht mehr Geld in der Tasche haben und das spielt beides nicht für die Firm und deswegen sinken eben auch die Margen. Genau und die Loansheld von Westmin steigen um 57 Prozent, obwohl der Umsatz um 10 Prozent steigt eben. 81 Prozent der Transaktionen werden beim Shop gemacht, 19 werden durch die Firm selber, durch ihre App oder Webseite initiiert, das ist vielleicht noch spannend. Nur noch 10 Prozent der Kredite haben keine Zinsen. Also bei Klarna ist es ja oft so oder auch bei Amazon oder anderen PayNow PayLetter Anbietern ist es ja so, dass man oft Angebote bekommt, dass man gar keine Zinsen hat, wenn man innerhalb von vier Wochen zahlt. Bei Firm, das ist eher PayDay Loan würde ich sagen. 10 Prozent der Kredite haben keine Zinsen, da zahlt der Shop quasi eine sehr hohe Gebühr, damit der Kunde keine Zinsen zahlen muss. Ein Viertel ungefähr zahlen in vier Raten und 67 Prozent, also zwei Drittel der Konsumentenkredite tragen Zinsen in erheblicher Höhe teilweise bei Firmen, da kommen wir gleich nochmal drauf. Bei den Kategorien wachsen sie am stärksten in General Merchandise, das ist wahrscheinlich das Amazon oder was auch immer. Bei Travel und Ticketing wachsen sie um 63 Prozent, das muss man sich fragen, ob das Dinge sind, die man bei Now PayLetter bezahlen sollte, eine Reise oder ein Ticket. Bei Sport und Outdoor sinken sie schon gegenüber dem vorher, das ist aber der Peloton Effekt sehr stark, weil sie Peloton als Kunden verloren haben, beziehungsweise Peloton als Kunden kein Business mehr macht. Bei Others steigen sie noch, die Anzahl der aktiven Konsumenten steigt, die haben sie um 38 Prozent hochgetragen ungefähr. Ein Großteil der Transaktionen kommt von Repeat Customers inzwischen, wahrscheinlich weil sie das Marketing ein bisschen einschränken mussten. Merchants haben wir darüber geredet, die Fees sind relativ stabil. Sie sparen so ein bisschen bei R&D, Technology and Data, das sparen sie noch nicht. Bei Sales und Marketing nur moderat. Bei General Management versucht man schon ein bisschen Geld einzusparen, aber trotzdem wird die Firma negativer und negativer. Und das Spannende ist, die Ausfallraten steigen noch nicht signifikant, man kann das so ein bisschen sehen, aber nicht wirklich signifikant. Also da warten alle noch darauf, dass es crasht. Ich finde jetzt die Quelle gerade nicht, aber ich habe in den Affirm-Unterlagen irgendwo gelesen, dass was sie jetzt tun werden ist, den Zins für diese kurzfristigen Konsumkredite auf das Maximum, was vom Kongress und den Verbraucherschutzorganisationen, sie sagen befürwortet, aber besser formuliert wäre erlaubt, ist hochzusetzen und zwar auf 36 Prozent im Jahr. Das heißt, damit wird Buy Now, Pay Later, das war schon vorher eine dumme Entscheidung, Konsum auf Pump zu finanzieren, aber mit 36 Prozent Zinsen zahlt man einfach 36 Prozent mehr für das, was man per Buy Now, Pay Later kauft über Affirm. Das betrifft natürlich vor allem Leute mit schlechten Credit-Ratings, die woanders auch eventuell keine Kredite mehr bekommen. Hat man ein besseres Rating oder zahlt der Merchant mit für Affirm, dann kann das eventuell für den Endkunden günstiger sein. Im Extremfall ist es aber so, dass Menschen, die sich mit Affirm nochmal eine Tankfüllung kaufen, eine Pizza bestellen oder Lebensmittel kaufen oder was anderes, bis zu 36 Prozent Zinsen im Jahr. Also nach allen deutschen Maßstäben würde es sich dabei um Wucher handeln, also dass man eine wirtschaftliche Notlage ausnutzt und mehr als das Dreifache, ich glaube das sind die Bedingungen, ich glaube ein sogar reicht schon, aber wenn man sowohl eine wirtschaftliche Notlage ausnutzt und das Dreifache des Marktzins verlangt, dann würde das glaube ich nach meinem Verständnis, nach deutschen Definitionen ein Wuchergeschäft sein und damit nichtig. Das heißt man könnte wahrscheinlich sogar mit dem Geld weglaufen, wenn man wollte. Beziehungsweise, ich weiß nicht, ob das die Rechtsfolge ist, aber ich finde es auf jeden Fall moralisch anstrengend. Das ist quasi der Nachfolger des Payday-Loans-Geschäfts, wo man Leuten dafür, dass sie für 30 Tage einen Kredit bekommen, um über die Runden zu kommen oder auch nur für eine Woche scheinbar kleine Beträge abnimmt, aber weil der Zeitraum, in dem das Geld verliehen wird, so klein ist, erkennt man nicht, dass der effektive Zins deutlich zweistellig ist, in dem Fall hier bis zu 36 Prozent. Ich schätze mal, ich kann mal kurz ausrechnen, nach fünf Jahren hat man da bestimmt schon das Dreifache oder Vierfache zusammen. Nach fünf Jahren zahlt man fast das Fünffache. Du würdest ein Euro immer wieder per Affirm investieren, dann würdest du nach fünf Jahren Affirm fünf Euro schulden. Das wird schwer. Da musst du viele Sparpläne abschließen, um das wieder rauszuholen. Also der Zinsesinsteffekt ist da brutal. Das sieht man natürlich nicht, wenn man nur für ein paar Wochen oder ein paar Monate so einen kurzfristigen Kredit macht. Dann sieht das aus, als wären es nur ein paar Dollar mehr. Aber es ist ein sehr einträgliches Geschäft. Wenn es nicht so ein schlechtes Geschäftsmittel wäre, dass man selbst damit nicht Geld verdient. Das muss man sich auch mal fragen, wie man mit dem Zinsen immer noch kein Geld verdient. Aber so steht es um Affirm. Noch ein bisschen schlechter steht es um Openpay. Die haben inzwischen Gläubiger Schutz beantragt. Das ist eine Firma, die hauptsächlich in Australien unterwegs ist. Da wo Afterpay, die von Square aufgekauft wurden, aktiv sind. Da wurden jetzt 80 von 140 Mitarbeiter entlassen bei Openpay und Gläubiger Schutz beantragt. Es wird kein neues Business mehr aufgenommen. Das ist ein weiterer BNPL Service, der dann die Flügel spreizt. Es gibt noch SIP und Sessel, denen wird es glaube ich nicht viel besser gehen. Wir werden sehen. Ich finde es nicht schade um die Player ehrlich gesagt. Ich bin gespannt, ob Klana wirklich das Ziel dieses Jahr Breakeven zu erreichen erreicht. Ich wäre überrascht. Sie haben das angekündigt. Ich kann es mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen. Ich habe keine Lust ein Besen zu essen. Deswegen verspreche ich es nicht. Was könnte ich tun, wenn Klana Breakeven macht? Philipp hast du einen Wettvorschlag?
Zitrone essen.
Zitrone essen ist lecker. Da hätte ich kein Problem mit. Na gut, dann esse ich eine Zitrone. Ich esse drei Zitronen. Drei? Dann kriege ich Reflux. Ne, lieber nicht. Ich esse eine Zitrone.
Sehr gut. Ich mache ein Video davon. Pipp, lass uns Feierabend machen.
Robinhood würde ich schon gerne noch machen. Paypal geht der Chef, das ist langweilig, läuft nicht gut. Robinhood können wir noch fix machen. Wir können uns ein bisschen auf die Highlights konzentrieren, wenn es da welche gäbe. Robinhood ist die lustige Trading App, die angeblich mit 1.800 Geld verdient. Da ist es so, dass die Funded Accounts, also die Anzahl der Accounts, die es gibt, ist nochmal minimal um 50.000 gestiegen auf 23 Millionen. Aber das ist eigentlich seit sieben Quartalen stagnierend. Also minimale Veränderung von Q4 20 auf Q2 21 hat man sich noch innerhalb von sechs Monaten verdoppelt. Inzwischen hat man in sieben Quartalen nicht mal mehr 500.000 Nutzern zugefügt. Das ist absolut stagnierend. Die Anzahl der Accounts, die davon aktiv sind, ist sogar runtergegangen. Das waren im Q2 21 noch fast 100% der Accounts, die auch aktiv waren von den 22,5. Inzwischen ist nicht mal die Hälfte der Accounts noch aktiv, die gefunden sind. Es sind noch 11 Millionen aktive Nutzer. Wirklich spannend finde ich, dass vor 18 Monaten haben die Assets under custody, damit bemisst man Brokerfirmen gerne. Also wie viel Geld verwaltet man im Kundenauftrag? Wie viel Geld haben die Kunden in ihren Depots, Accounts und Kryptowallets? Das waren 102 Milliarden im Q2 21 vor 18 Monaten. Das ist jetzt runtergegangen auf 62 Milliarden. Jetzt könnte man denken, die haben 40% verloren von ihrem Ersparten, ihren Aktien und Optionen und Krypto. Aber tatsächlich haben die Nutzer in dem Zeitraum auch nochmal 25 Milliarden hinzugefügt. Das heißt sie haben nicht 40 verloren, sondern 40 plus 25, also 65 Milliarden verloren in dem Zeitraum. Man sieht auch, dass die meisten Nutzer, viele Nutzer mit Optionen und Krypto rumhantieren und dass da die Verluste besonders groß sind. Aber man kann gut sagen, dass Robinhood mit diesen 65 Milliarden mehr Geld verdient hat, als sie jemals wert waren. Oder mehr Geld vernichtet haben für die Kunden. Da schaut Frank Thelen neidisch rüber aus dem Tenex DNA Office. So schlecht geht es kaum. Was man auch wieder sehr stark sieht ist die Verteilung der Trades. Das habe ich schon ein bisschen angesprochen. Das Revenue kommt noch weniger inzwischen aus dem Aktienhandel. Ich habe es mal aufgeschlüsselt im Sheet. Der Prozentsatz den Robinhood mit Aktienhandel verdient von seinem Umsatz war vor zwei Jahren mal 25%. Das ist schon wenig, aber das war immer noch was. Inzwischen ist er auf 5,5% runter. Den Großteil des Umsatzes macht Robinhood mit Optionen. Das sind 124 Millionen mit Aktienhandel im Vergleich 21 Millionen. Also man macht sechs mal so viel Geld mit hochriskanten Optionsgeschäften wie mit Aktienhandel. Man macht weitere 55 Millionen mit Margin Interest, also mit Geldverborgen auf Pump. Das ist ungefähr zweieinhalb mal so viel wie mit Aktien. Insgesamt ist der Anteil des Aktientradings am Umsatz nur 5,5%. Der Rest ist High Risk Crypto Trading, High Risk Option Trading, High Risk Margin Lending, Security Lending. Ein bisschen Zinseinnahmen auf die Guthaben der Kunden inzwischen. Auch wenn das Robinhood heißt, für mich sieht es ein bisschen aus wie der Sherwood Forest, wie er in der Underworld aussehen muss. Wie heißt das? Die Anderswelt auf Deutsch? Also das Gegenteil von dem was man verstehen würde. Darunter man macht immer noch grüne Verluste bei Robinhood. Die engen sich ein bisschen ein. Der Netloss ist nur noch 166 Millionen. Die haben immer über eine Milliarde im Quartal verloren vor zwei Jahren. Man spart hier Kosten. Die CEOs haben ihre Compensation Package reduziert. Ich glaube ihre Sharebase Compensation haben sie abgegeben. Das hat einen kleinen Einfluss und dadurch verbessert sich die Verlustlage. Aber es ist auch noch lange nicht profitabel. Aber das kann bei einem Broker dann natürlich auch sein, wenn die Börse ein bisschen flach liegt. Apropos Compensation Package. Darüber würde ich schon gerne noch reden. Du bist ja ein großer Zoom Fan, immer Philipp. Der CEO Eric Yuan hat bekannt gegeben, dass er 1300 Mitarbeiter entlassen wird diese Woche. Also die Entlassungen gehen schon mal straight weiter im Februar. Da ändert sich gar nichts. Im Januar hatten wir den absoluten Höhenpunkt mit mehr als 100.000 Entlassungen. Allein in der Tech-Industrie. Da werden wir auch im Februar nahe rankommen wahrscheinlich, so wie es aussieht im Moment. Und Eric Yuan hat aber gesagt, weil das sein Fehler ist, dass er diese 1300 Leute entlassen muss. Das ist auch glaube ich relevant. Das ist 10 oder 11 Prozent bei Zoom. 15 Prozent sogar. Das ist ein Fehler für den er zu beschuldigen ist, sagt er. Er möchte Accountability zeigen und nicht nur Worte. Und was macht er? Er kürzt sein eigenes Gehalt um 98 Prozent auf 10.000 Euro. Im Jahr also.
Das ist ja ungefähr so, wenn ich sagen würde, ich gehe heute Abend nicht essen.
Genau. Er hat vorher 500.000 bekommen. Er kürzt das auf 10.000. Das ist natürlich ein guter Schritt. Ob man das jetzt so feiern sollte, ist eine andere Frage. Also das zu machen, wenn da viele Leute auf Geld verzichten müssen oder gar ihren Job verlieren, finde ich das Mindeste, dass auch der CEO auf Geld verzichtet. Und das vielleicht intern auch einmal so sagt, dass man dann an die Presse tritt und sagt, das ist hier mein Fehler und um es wieder gut zu machen verzichte ich auf 98 Prozent. Ist auf jeden Fall ein PR-Stunt, der extrem gut funktioniert hat. Also Business Insider und viele andere haben das aufgegriffen und fanden es ganz großartig. Auf LinkedIn feiern die Influencer schon dieses Wohlverhalten. Man muss da tatsächlich mal die Mathematik machen und zwar zweifach. Einmal ist es so, dass Eric Yuan 4 Milliarden schwer ist und dass diese 490.000 auf die er verzichtet ungefähr 0,1 Promille, 0,1 Promille, nicht 1 Prozent, nicht 1 Promille, 0,1 Promille seines Vermögens sind. Die wird er vermutlich nicht vermissen. Das ist ein Urlaub weniger, selbst das nicht. Von daher trifft ihn das genau genommen gar nicht, sondern ist einfach nur ein Zeichen, ein Signal, dass aber wie gesagt gut funktioniert hat hier. Und genau genommen ist es sogar was, was extrem vorteilhaft für ihn als einer der größten Aktionäre von Zoom ist. Weil wenn man die Mathematik auch hier mal durchrechnet, ist es ja so, dass Zoom immer noch eine 46-fache Ebit-Multiple, das ist das Ebit-Multiple, was ich gefunden habe. Wenn nicht kann man es auch mit dem, was man für richtig hält, neu rechnen. Das wird das Ergebnis nicht stark verändern. Aber sagen wir mal, Zoom notiert auf einem 46-fachen Ebit-Multiple und man verzichtet auf 490.000 Euro Kosten, das geht natürlich eins zu eins ins Ebit durch. Also du hast zwar nicht mehr Umsatz, aber du hast weniger Kosten. Dadurch verbessert sich das Ebit um eine halbe Million in dem Jahr. Wenn man ein Ebit-Multiple hat, also wenn die Marktkapitalisierung der Firma immer so rund das 50-fache des Ergebnisses ist, des Ebit, dann heißt das, wenn man auf 500.000 Gehalt verzichtet oder auf 490.000 und das mal 46 rechnet, müsste man so irgendwo bei 22 Millionen sein, die man an Marktkapitalisierung geschaffen hat. Und jetzt ist es so, dass Eric Yuan auch noch 20 Prozent an der Firma besitzt. Das heißt von diesen 22 Millionen, sozusagen von diesem Anstieg gehört ihm ein Fünftel. Das wären eben dann so zwischen 4 und 4,5 Millionen. So wenn er jetzt sein Gehalt abzieht, dann sind wir bei 4 Millionen. Das heißt dadurch, dass er der Firma diese Kosten erspart hat, ist sein Stake in Zoom 4 Millionen mehr wert geworden. Eigentlich, wenn man davon ausgeht, dass die Märkte rational agieren, so wie er hier sehr rational agiert hat und das als emotional verkauft hat. Solange einem mehr als 10 Prozent einer Firma gehört und das Ebit-Multiple über 10 ist, ist es relativ einfach auf sein Gehalt zu verzichten als CEO. Das ist eine reine Mathematik-Sache. Das ist auch der Grund, warum Jeff Bezos nur einen Euro Gehalt oder einen Dollar Gehalt bekommen hat, weil ihm so viel von der Firma gehört, dass es blöd wäre, sich Gehalt zu zahlen, weil es nur das Ergebnis von Amazon verschlechtert. Und solange Amazon so ein vernünftiges Ebit-Multiple hat, ist es immer schlauer zu sagen, ich zahle mir natürlich kein Geld. Also man muss eigentlich den Aktionären nicht gönnen. Das ist der einzige Grund, warum du das nicht machen wirst. Ich nehme das Geld nur, damit die Aktionäre nicht auch davon profitieren. Wenn du selber signifikant beteiligt bist und so ein 10 Prozent ist eine gute Grenze, bei 20 ist es vollkommen unfraglich, dann macht es sehr viel Sinn auf sein Gehalt zu verzichten, weil man tatsächlich Plus macht und das kriegt auf jeden Fall den Preis als PR-Stunt der Woche. Ich will nicht sagen, dass es falsch ist, Gehalt zu verzichten. Das ist vollkommen richtig. Ich finde es sehr anständig. Aber das zu verkaufen, also nach außen zu verkaufen vor allen Dingen, finde ich ein bisschen unanständig. Auf jeden Fall ist es schlau, wo wir bei den Layoffs sind. GitHub entlässt 10 Prozent der Angestellten, wird vollkommen remote, folgt dann mit dem Beispiel von GitLab. Yahoo lässt 20 Prozent der Leute gehen, das sind 1600 Menschen. Die Layoffs häufen sich und darunter profitiert unter anderem LinkedIn, um den Circle zu schließen. LinkedIn hat ein Viertel mehr Engagement anscheinend im Januar im Vergleich zu Dezember. Januar ist natürlich High Season für Jobsuchende sowieso, aber die Jobkrise treibt das natürlich an. Man sieht, Sekunde wo habe ich die Layoffs. Wir sind jetzt schon bei 22.000 wieder im Februar nach 10 Tagen. Das heißt wir werden auch bei 50, 60 mindestens landen wahrscheinlich im Februar, obwohl der Monat ein bisschen kürzer. Dell hat allein 6600 Leute gehen lassen. Yahoo, Zoom haben wir gesagt, Daraa's, Baidu, Rivian. Also es gibt überall Entlassungen. Ich glaube tatsächlich, dass es gut sein wird für den Jobmarkt. Also können sich viele andere Firmen Personal sammeln, aber auch die Firmen und meine geliebte ZipRecruiter wird von der neuen Liquidität im Jobmarkt profitieren. Ich glaube mehr und mehr Marktplätze werden direkt oder indirekt pro Bewerber oder pro Hire, also pro Angestellten, den man gewinnen konnte, abrechnen und mehr Liquidität im Markt. Man könnte denken, da sinkt die Konkurrenz und dadurch sinkt das Geschäft. Ich glaube es wird so sein, dass so ein Glassdoor Indeed oder Recruit Holdings oder ZipRecruiter davon profitieren könnte. Das werden wir im Q4 vielleicht noch gar nicht sehen, obwohl da die Layoffs ja angefangen haben. Aber gerade im Q1 glaube ich werden die davon profitieren, dass viele Leute sich nochmal umorientieren, dass viele Leute sich umorientieren müssen, dass der Jobmarkt neue Liquidität bekommt und damit das Transaktionsvolumen, wenn man so möchte, im Jobneuanfangmarkt steigt. Das könnte ich mir vorstellen, dass das den Markt antreibt und deswegen finde ich es natürlich traurig, dass die Leute ihren Job verlieren, aber ich glaube, dass es einerseits für die Unternehmen gut sein wird, die diese Mitarbeiter einstellen können und vielleicht auch für die Marktplätze, die an der Vermittlung sehr stark partizipieren müssen. Das reine Volumenmarkt müsste wie gesagt eigentlich sehr stark davon getrieben werden, weil im Moment, also vorher war der Jobmarkt eigentlich congested, also verstopft. Es gab Nachfrage auf einer Seite, aber es gab überhaupt keine Nachfrage auf der anderen Seite, nämlich nach offenen Positionen in bestimmten Bereichen zumindest und dann hören Marktplätze auf zu funktionieren. Wer dieses Buch Who gets what and why, das ich ganz am Anfang mal empfohlen habe von Doppelgänger gelesen hat, der weiß, dass Congestion ein typisches Marktplatzproblem war und ich behaupte, der Jobmarkt war congested, also verstopft und er könnte sich jetzt entstopfen und das könnte für viel Liquidität suchen sorgen und das sorgt für Transaktionslose. Das sorgt für Transaktionsvolumen und das wiederum für spudelnde Umsätze bei Marktplätzen. Deswegen bin ich da sehr optimistisch eigentlich und damit haben wir jetzt eigentlich auch den Bogen geschlossen. PayPal müssen wir nicht machen wie gesagt.
Ich freue mich auf deinen LinkedIn Post morgen und wünsche allen ein schönes Wochenende.
Wozu soll ich schreiben? Ich wollte entweder schreiben zu Robin Hood zu Affirm oder soll ich zu den LinkedIn Influencers schreiben?
Ich würde sagen, mach so ein schönes Bild mit so ein paar LinkedIn VIPs.
Ach ich tag die alle, das wird der Trick. Dann können die ja mal Stellung nehmen dazu. Man muss ihnen auch die Möglichkeit geben zu erklären wie es dazu kommt. Es gibt ja viele gute Gründe wie es dazu kommen kann.
In diesem Sinne, Peace.
Genau, dann kauft nicht die falschen Fonds und bis zum nächsten Mal. Ciao, ciao.