Doppelgänger Folge #226 vom 25. Februar 2023

Schulden 💳 Business Case: Cloud ☁️ Podcast-Markt 🎙️ ZipRecruiter | Coinbase | Beyond Meat | Opendoor

Der Klarna CEO schmeißt im Glashaus mit Schulden. Wir besprechen Risiken und Chancen beim Rückzug aus der Cloud. Wie wirken sich die PipRecruiter Earnings auf die Urlaubsstimmung aus? Außerdem gibt es Zahlen von Coinbase, Beyond Meat, MercadoLibre und Opendoor.

Philipp Glöckler (https://www.linkedin.com/in/philippgloeckler/) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

(00:00:15) Kreditkartenschulden & Klarna

(00:05:15) 37signals verlässt die Cloud

(00:13:15) Podcasts und CACs für Spotify & Co.

(00:27:30) ZipRecruiter Earnings

(00:34:45) Coinbase Earnings

(00:41:50) Meta Layoffs

(00:42:50) Beyond Meat Earnings

(00:45:00) MercadoLibre Earnings

(00:45:15) Opendoor Earnings

Shownotes:

Klarna CEO Tweet: https://twitter.com/klarnaseb/status/1626641516687925252?s=20

37signals verlässt die Cloud: https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:7033705467541389312?updateEntityUrn=urn%3Ali%3Afs_feedUpdate%3A%28V2%2Curn%3Ali%3Aactivity%3A7033705467541389312%29

Eric Seuferts Tweet zu Spotify und Podcasts: https://twitter.com/eric_seufert/status/1628483191777685504?s=46&t=UXmlMseUSHliEfbxP8XCfg

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Willkommen im Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 226 Ende Februar. Pip, was für Tweets hast du in deinem Taubenverein die letzten Tage so aufgefangen?
Ich habe gestern noch jemandem gesagt, ich bin nicht mal fünf Prozent der Zeit auf Twitter, die ich sonst bin. Aber einer, der sich nicht übersehen ließ, war einer von Sebastian Siemiakowski, dem Klana-Gründer mit spannenden Zahlen. Er sagt, oof Americans, vielleicht pangt Jan das auch in die Shownotes, dann kann man es selber in seinem eigenen Englisch nachlesen. Oof Americans owe one trillion on their credit cards, one trillion dollars. That's four thousand for every US adult. Average outstanding balance on Klana is a dollar hundred twenty. Also letztlich sagt er, es gibt gerade eine Trillion ausstehende Kreditkartenschulden in den USA, das entspräche bei 250 Millionen, rechnet er wahrscheinlich erwachsenen Menschen, ungefähr 4000 Dollar pro erwachsenen US-Bürger. Während die average outstanding balance bei Klana-Kunden nur 120 sind, die sie quasi schulden, über die kurze Zeit.
Da hätte ich eine Frage. Also wenn ich mir jetzt ein Pedalton-Bike über Klana kaufe und das irgendwie jeden Monat abzahle, bedeutet das, dass die meisten average orders relativ klein sind und es wenig Leute gibt, die mittlerweile so teure Produkte kaufen? Oder sind die 120 das, was ich noch abzahlen muss oder tatsächlich das, was ich versäumt habe abzuzahlen?
Das ist alles, was du noch zahlen musst. Die Frage ist, hat das durch alle Customer gerechnet, die jetzt gerade überhaupt Schulden haben oder durch alle Klana-Customer, die überhaupt mal registriert waren. Das ist ja noch eine Frage, aber das wird jetzt kein so großer Unterschied. Das ist prinzipiell alles, was noch bezahlt werden muss. Das deutet auf jeden Fall auf eher kleine Warenkörbe hin mit 120. Es kann sein, dass einfach auch schon sehr viel abbezahlt ist von der Gesamtsumme, aber wahrscheinlich spricht das dafür, dass sehr kleine Warenkörbe sind. Was er jetzt nicht dazu geschrieben hat, ist, ich gehe fest davon aus, dass diese 120 on top auf die 4000 kommen. Es ist ja nicht so, dass Klana-Kunden unverschuldet werden und Kreditkartenkunden haben alle 4000 Dollar. Ich glaube, was viel mehr wahr ist, dass Leute 4000 Dollar haben, eventuell keine weiteren Kreditkartenschulden mehr aufnehmen können und on top nochmal 120 Dollar mit Klana nehmen. Er geht dann auch noch weiter und sagt, die Zinsen, auch diese eine Trillion Dollar, also eine Billion, wenn es im Deutschen Dollar, sind logischerweise rund 200 Milliarden US-Dollar im Jahr. Was wahrscheinlich richtig ist, durchschnittliche Kreditkartensinsen liegen so bei 18, 19, 20 Prozent in den USA. So wie sehr hohe Dispo-Zinsen in Deutschland kann man es vergleichen, wobei ganz so hoch sind es glaube ich nicht. Damit wären das bei einer Trillion Dollar 200 Milliarden an Zinsen. Das ist natürlich eine krasse Belastung. Wenn du das isst, das ist dann auch fast schon wieder 1000 Dollar Zinsen pro Kopf, pro US-Bürger, die du hast. So ist es jetzt mal stark hochgerundet. Und er vergleicht das mit dem GDP, also dem Bruttosozialprodukt von Neuseeland, ungefähr dem das entspricht. Oder man könnte halt McDonalds kaufen mit dem Geld, genauso gut. Und zwar nicht ein McDonalds, sondern alle McDonalds. Und sagt dann nochmal, Klarna hat keine Zinsen, eine kleinerer Outstanding Balance, wobei ich da eben sagen würde, die ist halt on top. Und much better outcomes for customers, das könnte wahr sein oder auch nicht. Dieses No-Interest-Rate ist halt so lange, bis du pünktlich zahlst. Wenn du nicht zahlst, dann hast du ja diese Due-Date-Extension-Fees, die wiederum können letztlich ja sogar teurer als die US-Kreditkartensinse. Das hatten wir mal vorgerechnet, dass selbst ohne Zinseszins die Due-Date-Extension ungefähr 45% Jahreszins entspricht. Das heißt, sofern man pünktlich ist, zahlt man bei Klarna tatsächlich weniger, weil es der Möhrschen zahlt für einen. Wird man unpünktlich, hat man eigentlich ähnliche Fees, die, wenn man sie wie Zinsen betrachten würde, einen noch deutlich höheren Zinssatz hätten, würde ich behaupten. Genau, ansonsten, achso, wir müssen noch diese Woche, oder nicht diese Woche, aber während wir Urlaubsrevisionen machen, müssen wir noch irgendwann disclosen, welcher eigentlich der Dekacon-Founder ist, der Hochzeitsfotos hier in meiner Umgebung hat machen lassen. Wir verraten es noch nicht, aber irgendwann teilen wir den Link noch. Höchstwahrscheinlich, wir wissen es nicht. Die Rechtsabteilung klärt das noch. Am Ende deiner Reise. Am Ende meiner Reise, so ich die überleben werde. Genau, also wir machen heute noch fünf ausgesuchte Earnings. Natürlich sprechen wir zu ZipRecruiter, zu Coinbase, zu BeyondMeatMaker, lieber in OpenDoor. Ein paar musst du auch weglassen, aber die machen wir dann später. Ansonsten gibt es News von David Heinemeier-Hansen, das ist der, ich glaube, dänischstämmige Gründer von 37signals, die wiederum ist die Software-Schmiede, die Basecamp gebaut hat und jetzt hey.com ein E-Mail-Programm baut. Und der hat jetzt damit geprotzt auf LinkedIn, dass sie aus der, was heißt geprotzt, angekündigt und versucht, andere mitlernen zu lassen, dass sie aus der Cloud aussteigen, um über fünf Jahre sieben Millionen zu sparen damit. Und da haben jetzt User gefragt, was wir davon hielten. Also sie sagen, sie machen eine Migration von, also die Daten lassen sie erstmal noch in der Cloud, die sie haben. Also sie haben ein Storage einfach auf S3, also in der Amazon Cloud, was sie drin lassen wollen. Aber viele andere Instanzen wollen sie nach und nach in die eigene Form bringen, das heißt sie bauen eigene Rechen, nicht Rechenzentren, aber sie bauen eigene Racks mit Dell-Maschinen und werden so ihr eigener Co-Location-Service, wenn du so willst.
In dem Post schreibt er ja auch so, ruft mal bei Dell an und lasst euch mal ein Angebot machen. Also er versucht die Community richtig zu animieren, das auch zu machen.
Genau, vielleicht kriegt er es dafür noch ein bisschen günstiger, dafür dass er sagt, dass es mit Dell und was war das andere, Dems, oder wie heißt der Service, der das verwaltet, ich weiß nicht.
Meinst du Jeff hat ihn angerufen? Ich meine, der ist ja da investiert. Ich glaube der einzige Investor außerhalb von den beiden ist, glaube ich, Jeff, der sich aber nie meldet wohl. Vielleicht nach dem Post, vielleicht ist das der Grund, dass Jeff jetzt zurückkommt.
Das hättest du gern. Aber das ist ein lustiger Fakt, dass Jeff Bezos da investiert ist. Das macht es noch lustiger. Also hast du sowas in der Vergangenheit mal gemacht oder eine Meinung dazu?
Ja, also ich glaube man sollte sich das schon mal angucken. Du kannst ja auch ein bisschen rumspielen. Es gibt ja auch öfter so, dass der eine von dem einen Cloud-Beader zum anderen Anbieter geht. Ich habe schon das eine oder andere mal gesehen, dass zum Beispiel bei AWS ein großer Corporate oder ein großer Startup ist und dann von anderen solche guten Deals kommen, dass man dann tatsächlich überlegt so eine Migration oder irgendwas zu machen, also umzuziehen. Das ist halt aufwendig, kostenintensiv. Du musst halt auch die Manpower haben, das überhaupt machen zu können, machen zu wollen. Die sind natürlich Nerds, die haben da wahrscheinlich richtig Spaß dran das zu machen. Aber auf der anderen Seite gibst du halt auch Sachen auf. Also es hat schon Vorteile alles auf AWS zum Beispiel laufen zu haben, wenn du da deine Sachen hast.
Er sagt spannenderweise, dass er das mit der gleichen Anzahl an Devops oder Sysops, also letztlich das Personal, was die Server wartet und die Software am Laufen hält, er meint das mit der gleichen Anzahl zu schaffen, diese Migration. Aber ansonsten sind deine Punkte glaube ich komplett richtig. Also die Warenkosten, diese anderthalb Millionen im Jahr, die er spart, sind für die meisten Firmen natürlich jetzt auch gar nicht so viel vielleicht. Aber man muss sagen, 37signals hat in Anführungsstrichen nur 150 Mitarbeiter, das ist eine relativ kleine Firma. Da kann anderthalb Millionen, das sind halt fünf Leute, sechs Leute mehr oder weniger vielleicht für die. Das kann schon helfen. Sie geben auch zu, dass sie vorher schon mal versucht haben mit Kubernetes sowas zu starten und dass das gefehlt ist, das müsste man jetzt fairerweise eigentlich in die Kosten reinrechnen. Du hast ja immer Opportunitätskosten. Die Frage ist, was würden die Leute machen, wenn sie an diesem Projekt jetzt nicht arbeiten würden. Das musst du einberechnen. Und dass die Cloud teurer ist, ist ja auch vollkommen unbestritten. Wenn du ein sehr berechenbares Business ohne Spitzen hast, ohne viel Veränderung, sagen wir mal Webposting zum Beispiel, natürlich würdest du das in deinen eigenen Server-Farm oder sogar Data Centers machen. Aber der Hauptvorteil der Cloud ist eben die schnelle Hoch- und Runterskalierbarkeit in der Regel und wie das zur Resilienz der Unternehmung beiträgt und zur Wachstumsgeschwindigkeit. Wenn man sich irgendwie ausgewachsen fühlt oder so, dann kann man natürlich sagen, wir arbeiten jetzt auf der Kostenseite, weil wir beim Revenue gerade nur noch begrenzt wachsen und dann ist das sicher was, was spannend sein könnte. Aber man gibt eben, glaube ich, viel Agilität, Flexibilität auch auf damit und wie gesagt, die Erträge sind, man muss einfach durchrechnen, wie relevant das für die eigene Firma ist. Wenn man da mit zwei, drei EBITDA Prozentpunkte rausholt, kann das natürlich total spannend sein. In dem Fall finde ich es jetzt noch nicht so überzeugend und vor allen Dingen ist die Rechnung falsch gemacht. Du kannst sagen, das sind die gleichen Leute, die daran arbeiten, aber die hätten ja sonst irgendwas getan und nicht nur die Cloud am Laufen gehalten. Eine andere Sache ist, dass viele Entwickler einfach nur noch mit cloudbasierten Anwendungen arbeiten wollen. Wir hatten mal eine Firma, die hat sogar so gestartet aus Kostengründen und Präferenzen, dass sie ihren eigenen Server hatten und das war tatsächlich lange günstiger, aber es hat dann viel Flexibilität gekostet und es war schwer wirklich Entwickler zu hiren, weil viele wollten unbedingt in cloudbasierten Anwendungen und Applikationen programmieren und sich dort auch, und wenn nicht, wollten sie sich dort reinweisen. Und das könnte auch nochmal ausschlaggebend sein, glaube ich.
Vielleicht passt es dann zu dem Unternehmen ganz gut. Die sind natürlich, wie heißt es, Thought Leader, ist DHH auf jeden Fall, aber das Produkt ist ja jetzt schon, würde ich sagen, ohne outside in reinzugucken, ein bisschen in die Jahre gekommen und wird wahrscheinlich nicht mehr so krasse Sprünge an Wachstum haben.
Und die Frage ist der Hey.com E-Mail Service, du brauchst den doch trotzdem distributet auf der ganzen Welt, oder? Also bei E-Mail geht es ja sehr um Geschwindigkeit, also Gmail ist da obsessiv, was Geschwindigkeit angeht. Du musst ja trotzdem eine stark weltweit diversifizierte Struktur haben. Sekunde mal, vielleicht ist das was, ich kenne diese Firma, Devs nicht, die das anbietet oder dir erwähnt. Sekunde, ich schau mal kurz, was das ist.
Ich habe einfach gedacht, das ist ein Konkurrent von Dell.
Data Center Cloud und Resiliency Services. Bieten Managed Services an? Vielleicht schafft das deswegen mit der gleichen Anzahl an Mitarbeitern, achso und 37 Signals ist hier ein Referenzkunde. Vielleicht schafft das deswegen mit der gleichen Anzahl Leute, weil er dafür dann die General Admin Kosten hochtreibt oder Agenturen beauftragt. Also ich glaube, man muss das sehr schlau und fair durchrechnen. Es gibt durchaus Firmen, ich glaube, ein einfacher Ruler Thumb ist die Frage, ist gerade Wachstum und Flexibilität und Skalierbarkeit wichtiger? Dann denke ich, ist Cloud kurzfristig und mittelfristig das bessere Konzept. Abgesehen davon, dass es sicherlich Leute gibt, die sich kompetenter dazu äußern könnten. Und wenn du eine Firma eher im Reifestadium bist oder mit sehr berechenbaren Ressourcen, Streaming könnte sowas sein. Das wundert mich immer, dass die Streaming Anbieter noch in der Cloud sind, ehrlich gesagt. Aber die kriegen sie wahrscheinlich auch sehr gute Konditionen. Was soll ich sagen, Streaming, Webposting und sowas, ich glaube, da wäre es Quatsch, das in der Cloud zu machen. Wenn man das an den Kunden weiterverkauft, dann ist es ein elementarer Kostenfaktor, der Cost of Goods Sold oder der Cost of Revenues. Und dann braucht man, glaube ich, diese 30 Prozent nochmal, die man sparen kann, denke ich, insgesamt. Also einfach gesagt, das ist die Marge, 30 Prozent bei Cloud-Entwendung. Das heißt, du kannst Dinge wahrscheinlich selber 20 bis 30 Prozent günstiger abbilden. Du hast ja nicht die gleichen Skaleffekte wie die großen, das heißt, das kriegst du nicht hin. Also die vollen 33 wirst du nicht realisieren, aber vielleicht schaffst du es 15, 20 Prozent günstiger zu sein als in der Cloud. Und je nachdem wie Storage und Rechenzeit aufwendig dein Business ist, kann das dann Sinn machen.
Und sollte Spotify das auch machen?
Spotify müsste eigentlich relativ haben die Spitzen, brauchen die hohe Skalierbarkeit. Ich glaube, der Entwicklungsgeschwindigkeit könnte es zuträglich sein, da zu bleiben, aber langfristig würde ich auch sagen, ein Kandidat, der das selber abbilden kann. Achso, genau, das war ein anderer Tweet, den ich noch gelesen habe diese Woche, und zwar Eric Seufert, der sehr gute Einlassungen zum gesamten App-Markt macht, sehr gute Analyst. Eric Seufert würde man auf Deutsch wahrscheinlich vorlesen. Und zwar sagt der, zwischen 2019 und 2022 hat Spotify über eine Milliarde in Akquisitionen von Content und Podcast-related Businesses investiert. Also sowohl Podcast als Content und auch Advertising Analytics Services. Und jetzt hat man die strategisch geswitcht, unter anderem indem man die Head of Content, diese Hollywood Executive, ich hab den Namen jetzt vergessen.
Duan Osroff.
Genau, genau, die auf der All Ears-Offer entlassen hat. Also Beispiele sind Gimlet Media und Anchor haben sie gekauft für 340 Millionen, Parcast für 56 Millionen, The Ringer für 200 Millionen, Jerogen hat 200 Millionen bekommen, wie man inzwischen weiß, 235 haben sie für Megafon bezahlt, Call Her Daddy, ein sehr erfolgreicher Podcast, wurde für 60 Millionen akquiriert, PodSides und Chartable für 87 Millionen und so weiter und so fort. Und ganz ähnliches hat ja Scott Galloway neulich bei Pivot gesagt, dass er meinte, sie kennen die Unit Economics von Podcasts und deswegen wissen sie, es macht überhaupt keinen Sinn diese astronomischen Summen für Meghan und Harry und Jerogen und so weiter zu bezahlen, das kann sich nicht rechnen. Und das ist jetzt so ein bisschen das Industrie-Sentiment geworden und ich find's ein bisschen komisch, dass niemand irgendwie ne Art von Custom Acquisition Cost Betrachtung da hat. Also die Podcast Economics kennen wir wahrscheinlich auch ausreichend gut, um zu wissen, dass das auf den ersten Blick erstmal keine schlauen Entscheidungen sind, wenn man so will. Aber was jetzt niemand gesagt hat, also man sagt dann halt, die verlieren weiter Geld und das Advertising Business macht nur so und so viel Kohle und so weiter. Aber was man ja auch mal sagen muss, ist, dass zwischen 2019 und 2022, also der Periode, über die jetzt gesprochen wird, hat Spotify einfach mal die Anzahl der Nutzer mehr als verdoppelt, von 217 auf 489 Millionen, also hat netto 270 Millionen Nutzer hinzugefügt. Und davon allein 100 Millionen neue Premium-Subscriber hinzugefügt. Und ich glaub, dafür war ein Podcast schon mit verantwortlich. Und wenn du das jetzt mal rechnest, eine Milliarde durch 100 Millionen, also wenn wir nur die Premium, man kann das einmal mit dem Maus rechnen, dann wären es 5 Dollar pro neuer Nutzer, was sportbillig wäre. Es sind natürlich viele falsche Annahmen dabei, natürlich sind nicht alle Nutzer durch Podcast gekommen oder gar durch die Erworbenen und so weiter. Aber nur um das mal in Relation zu setzen, würde man jetzt Premium-Subscriber nur nutzen, wären es immer noch 100 Millionen, also das heißt 10 Dollar pro neuer Premium-Subscriber, den man da investiert hat, was ich auch noch für sehr günstig hielte. Also ich glaube, wahrscheinlich sind beide Sichtweisen nicht 100 Prozent korrekt. Ich glaube, die reine Betrachtung als Werbegeschäft vernachlässigt viele Fakten und ich übertreibe es natürlich, wenn ich so tue, als wenn das gesamte User-Wachstum aus den Investitionen kommt. Aber ich glaube, beide spielen eine Rolle und selbst wenn die User nur 50 Dollar pro Nutzer kosten, wäre es immer noch eine sehr günstige Kosten, wenn du überlegst, wie gut die monetarisieren langfristig. Von daher würde ich, dass man da spart, ist sicherlich sinnvoll, aber dass das jetzt so absurd ist von New Economics, da bin ich nicht dabei. Weil ich glaube schon, dass du irgendwie, dass gerade sowas wie Meghan und Harry oder die Obama-Podcast, dass das nochmal relevant neue, kaufkräftig ältere Nutzer auf die Plattform bringt und in die Podcast-Sphäre von denen Spotify langfristig und vielfach über Word of Mouth und so weiter immer weiter profitiert. Und ich glaube, das sollte man irgendwie schon mit reinrechnen. Abgesehen davon ist das Ad-Supported-Business im Q4 bei 450 Millionen, also auf ein starkes Quartal, 1,6 bis 1,8 Milliarden Runrate, was man dann Umsatz im Werbebusiness macht, das ist jetzt auch nicht zu schlecht. Und das war Anfang 2019, da waren wir da bei unter 500 Millionen. Also auch das hat sich eigentlich vervierfacht in der Zeit. Von daher finde ich es jetzt nicht so absurd, dass man da die Strategie ein bisschen ändert. Das macht schon Sinn, weil man bestimmt zu viel ausgegeben hat, aber ich glaube, man müsste dann die Customer Acquisition-Kosten schon mit gegenrechnen. Also wie willst du Leute sonst noch davon überzeugen, jetzt über Spotify Musik zu hören? Also entweder bist du eh schon bei Apple, dann wird es schwer. Die meisten Leute kennen Spotify in irgendeiner Weise. Mit reiner TV-Werbung, hier kannst du mit der Musik hören, kriegst du Leute nicht, weil die Leute sind eventuell auf YouTube, das heißt du brauchst schon irgendwie exklusive Inhalte. Und ich glaube, da haben diese Investitionen schon geholfen. Und auch die ganzen Software, obwohl da muss man fairerweise sagen, von den Akquisitionen, die sie softwareseitig gemacht haben, da sieht man noch relativ wenig. Also das ganze Rüstzeug oder das Tooling für Podcasts hat sich nach meinem Gefühl, mit Ausnahme von Videopodcasts, die ich sehr relevant, was ich für eine sehr relevante Änderung halte, ich glaube das klaut richtig Zeit bei YouTube, bei Einzelsitzern, hat sich noch nicht so viel getan.
Ja, in dem Artikel kam es so ein bisschen rüber, dass das Playbook eigentlich von dieser Ostrof nicht wirklich funktioniert hat. Also diese TV-Sache, wir holen Promis, exklusive Deals drauf und vermarkten die oder machen damit so viel Kohleüberwerbung, wie wir es früher im TV gemacht haben.
Aber die Frage ist, gebe ich dir 100% richtig, aber die Frage ist, war das das Playbook und war das die Hypothese?
Glaube schon, sonst hätten sie die noch nicht so schnell, also, glaube die Annahme war schon, dass zum einen die Promis, also die Promishows besser ziehen und zum anderen halt auch besser vermarktet sind. Und das Interessante an den, also du bist ja gerade auf Reisen, hast du Fest und Flauschig schon im Urlaub gehört?
Ne, ich hab, auch Podcasts höre ich auch ungefähr 10-15% von dem, was ich sonst höre, wenn überhaupt. Und da ist Fest und Flauschig definitiv below the line.
Und das ist ja scheinbar so einer der größten Promipodcasts weltweit und man würde sagen, dass da läuft bestimmt der Premium Werbemarktplatz, also das ist Superbowl im Podcast, da kostet die Werbung wahrscheinlich am besten und macht am meisten Sinn. Das Interessante ist, wenn man zufällig in Spanien im Urlaub ist, dann hört man da spanische Werbung vor dem deutschen Podcast. Und das ist doch fast ein Skandal.
Weil es Geotargeting ist, obwohl du eingeloggt bist, ja das macht wenig Sinn, ehrlich gesagt. Das ist ein operativer Verfehlung.
Ja und es gibt halt immer irgendwie so technische Überraschungen oder operative Überraschungen bei Spotify, die dann doch irgendwie ein bisschen komisch sind. Mag nur ein Edge Case sein, aber diese ganze Vermarktung, da glaube ich, haben die sich noch ein bisschen besser oder mehr vorgestellt und da wird bestimmt auch noch ein bisschen was kommen. Auf der anderen Seite kommt jetzt YouTube Music mit Podcasts wohl.
Und ganz kurz noch, bevor wir zu YouTube kommen. Also A, ich glaube es kommt sehr darauf an, was die Hypothese war. Also wollte man Nutzer generieren oder wollte man sofort diese schweren Werbedeals mit Werbeeinnahmen reamortisieren. Ich glaube der große Unterschied zum Fernsehen ist, dass Spotify erstmal sowohl Nutzer als auch Werbetreibende auf die Plattform bringen will und dass allein der Fakt sie auf der Plattform zu haben ein großer Gewinn ist. Sowohl bei Nutzern als auch bei Werbetreibenden. Ich glaube schon, dass Podcastwerbung dadurch relevanter geworden ist. Dadurch, dass du eben irgendwie die Obamas hast oder Harry und Meghan oder andere große Podcasts in anderen Ländern. Und die sind ja von Land zu Land sehr unterschiedlich. Und sozusagen um beide Seiten des Marktplatzes stärker aufzubauen, halte ich strategisch trotzdem für die richtige Entscheidung. Da bleibe ich dran. Ich glaube das ist der Unterschied zum TV. Und zum TV kämpfst du jeden Tag oder jedes Quartal so ein bisschen um deine Einschaltquoten und die kannst du in der Regel monetarisieren, weil wenn du groß genug bist, mehr oder weniger 100% der Advertiser auf deiner Plattform hast, weil Fernsehen als Werbemarkt noch so groß ist. Für Spotify hast du ja viel strategischere Interessen. Nämlich überhaupt erstmal gewiss, dass eine Allianz oder eine Technikerkrankenkasse das erste Mal Podcastwerbung macht. Und ich glaube dafür kann das schon helfen.
Auf jeden Fall.
Wenn wir eine gute Response sehen oder wenn eine gute Response gemessen werden kann und wir wissen ja, dass Podcastwerbung viel, viel tiefer ins Ohr geht, um das Klischee zu benutzen, ist es glaube ich trotzdem wertvoll, das einmal sozusagen den Marktplatz auf beiden Seiten befüllt zu haben und liquider gemacht zu haben. Okay, aber was wolltest du über YouTube sagen?
Ja, erst nochmal um das abzuschließen, das Spannende wird ja jetzt in den kommenden Monaten sein, wenn wir die ersten exklusiven Shows sehen, die nicht mehr exklusiv sind. Also es wird ja jetzt jeder, es ist ja das, sowohl bei Meta als auch bei Spotify und bei vielen anderen ist es das Ja der Effizienz. Das bedeutet, alle Deals werden oder alle Deals, die jetzt ausverhandelt werden müssen, werden wahrscheinlich anders verhandelt als noch vor einem Jahr oder vor zwei. Und wir werden die ersten Shows sehen, die exklusiv, die nicht mehr exklusiv bei einem von den großen da sein und dann selbst vermarkten.
Ja, oder es kommt bald die fest und flauschig exklusive zweite Hälfte der Show. Bei Kurt Krömer, Amazon Music macht das so. Die distribuieren Kurt Krömer Feelings ja an alle Kanäle und dann hast du halt die zweite Hälfte exklusiv. Was bei dem Format, ich glaube bei einem Interviewformat ist das ziemlich schlau, weil du findest ein Interview ja entweder richtig geil oder relativ blöd und dann hörst du es eigentlich fast nicht zu Ende.
Ja und ja, also ich oute mich. Ich habe mindestens schon drei von den von Kurt Krömers Podcast gehört und er ist ja auch. Und von allen drei waren Luisa Neubau. Den tatsächlich nicht, aber also ich habe mich nicht einmal und ich glaube ich könnte sogar bei Amazon irgendwie irgendwas zahle ich da, dass ich das auch hören kann. Aber ich bin nicht einmal zu Amazon rüber. Also sie haben mich nie so gecatcht.
Okay, man braucht halt gute Cliffhanger und gute Gäste dafür, aber ich glaube es kann funktionieren. Aber wir werden es sehen.
Ist auf jeden Fall ein guter Podcast und die Zahlen oder das Ranking zeigt ja auch, dass es richtig gehört wird.
Warum wir jetzt ausgerechnet YouTube nochmal angreifen, die ja ganz andere Probleme haben und B scheint der Podcast Markt ja schon sehr umkämpft zu sein.
Aber YouTube könnte wahrscheinlich die einzige Firma sein, die es schafft wirklich, die diese Audio-Ads richtig rein zu bekommen. Stell dir vor du hostest über YouTube deinen Podcast und die ballern selbst deine Werbung rein. Das ist eigentlich das, was Spotify machen möchte, aber ich würde es YouTube mehr zutrauen. Sie haben auch die Kontakte zu allen.
Der große Vorteil ist, dass die werbetreibende Seite schon komplett befüllt ist und ein Self-Service Admin Interface hat quasi. Also die Demand-Seite ist komplett ausgebildet bei Google und jetzt versuchen sie eigentlich nur Inventar auf ihrer Supply-Seite des Display-Ökosystems oder Audio-Ökosystems zu holen. Andererseits ist es ja schon, dass sie mit der gesamten Macht der horizontalen Suche es nicht geschafft haben, Google Podcast groß zu machen. Sie haben ja ein eigenes Podcast-Produkt, Google Podcast. Das haben sie maximal gepusht, indem sie trotz einer einstelligen Klickrate, pushen sie es immer wieder in die eigenen Suchergebnisse. Also suchen wir nach unserem eigenen Podcast, dann klebt Google da ihr Google Podcast Result rein. Das hat unterdurchschnittliche Klickraten, muss man sagen, im Vergleich zu den anderen Links, die man sieht auf der Website. Das heißt, sie bevorteilen sich da mal wieder deutlich und über das User-Interesse hinaus und trotzdem hat es nicht gereicht, um Google Podcast auch in irgendeiner Weise relevant zu machen als Medium. Und jetzt versuchen das Gleiche halt wahrscheinlich nochmal auf YouTube, wo sie wieder schon die User haben. Es ist die Frage, ob YouTube das stärkere Asset dafür ist als die horizontale Suche, um zu sagen, ob man sich dort mehr selbst bevorteilen kann als in der horizontalen Suche in YouTube Music. Wir werden es rausfinden. Also der erste Approach mit Google Podcast in die horizontale Suche hat definitiv nicht funktioniert. Den würde ich als gescheitert erklären. Und es ist eine Frechheit, dass es sozusagen noch so viel Vorzug oder Vorrang in den Suchergebnissen hat, obwohl Nutzer es wirklich nicht nachfragen aktiv. Und mal schauen, ob sie es mit YouTube besser hinbekommen. Ich bleib skeptisch, ehrlich gesagt. Aber vielleicht ist es auch einfach nur defensiv. Vieles, was man denkt, was aggressiv ist von Google oder offensiv, ist eigentlich nur defensiv. Und sie haben eigentlich Angst vor Video-Podcasts auf Spotify, weil das müssten sie, glaube ich, merken, dass da Leute abwandern, gerade das Listening-Time abwandert. Ich höre Video-Podcasts definitiv über Spotify, wenn ich sie höre. Lustigerweise auf dem Google-Device. So, aber kommen wir zu den Earnings. Wir fangen natürlich mit meiner geliebten Zip-Recruiter an, die nicht so gute Earnings geliefert hat.
Wie viele Leute haben dir irgendwelche Sprachnachrichten geschickt und meinten, hey Pip, was ist da los?
Sprachnachrichten? Tote Pferdeköpfe auf dem Kopfkissen habe ich bekommen. Ich tue keine Sprachnachrichten. Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Keine spezifischen Kauf- und Anlageempfehlungen. Keine Anlageberatung, keine Rechtsberatung, keine Steuerberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Verantwortung für solche Trades liegt bei euch. Pip und Philipp haften nicht vor eure Verluste. Philipp und Philipp und Philipp können ihr Risiko dis- Position der HörerInnen nicht einschätzen. Ihr entscheidet selber, was ihr kauft und tragt dafür auch die Verantwortung. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.eu slash disclaimer nachlesen. Also Zip-Recruiter ist ein Marktplatz, Two-Sided-Marktplatz für Jobs letztlich. Also sie versuchen Arbeitslose und latent Wechselwillige oder noch gar nicht Wechselwillige zu erreichen und sie in neuere, bessere Jobs zu führen. Verdienen damit Geld, hatten in der sozusagen im angespannten Jobmarkt während Covid sehr viel Erfolg, haben die letzten vier Quartale weiterhin die Analystenschätzung outperformed und sind jetzt aber nochmal deutlich, haben deutlich schlechter performt jetzt im Q4. Das äußert sich wie folgt, also der Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent gesunken, im Vergleich zum Vorquartal um 7 Prozent sogar. Und das was den Kurs jetzt, ich glaube so zweistellig 15 bis 17 Prozent gekellert hat, über Nacht ist vor allen Dingen auch der Ausblick, dass sich das nicht ändern wird dieses Jahr, sondern dass sie mit 13 bis 15 Prozent, glaube ich, negativen Wachstum rechnen für das Jahr. Das ist in der Regel konservativ geschätzt, aber sie gehen davon aus, dass sich die Lage da nicht deutlich bessert. Und das hat natürlich zu Bewertungsabschlägen geführt. Positiv kann man aber auch sagen, also prinzipiell ist eine Firma, die jetzt negativ wächst, nie was gut ist. Der eine Vorteil, den Zypric-Gruder hat, ist, dass sie nicht auf Wachstum angewiesen sind, weil sie schon profitabel sind. Das heißt, natürlich würde man dort gern wachsen, aber es ist weniger schlimm, wenn du nicht noch minus 40 Prozent Operating Margin hat. Die Operative Marge ist weiterhin plus 13,5 Prozent und das ist sogar zwei Prozent Punkte und rund 20 Prozent höher als im Vorjahr. Also man macht mit weniger Umsatz mehr Gewinn, gerade bei Zypric-Grudern. Trotzdem hätte ich natürlich lieber das Wachstum als den Mehrgewinn. Wie hat man das geschafft? Man hat Marketing um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr gecuttet. Also man verliert in Anführungsstrichen nur 4,5 Prozent des Umsatzes, hat aber 20 Prozent des Marketings gespart. Das sieht erst mal effizient aus. Wie gesagt, ich will aber keinen Hehl daraus machen, dass natürlich Wachstum schöner wäre als Kosteneffizienz. In R&D investiert man weiterhin 20 Prozent über dem Vorjahr, aber stagniert sehr stark. Das Wachstum der R&D-Ausgaben, der Entwicklungsausgaben sinkt und die Gemeinkosten steigen auch noch nur leicht. Insgesamt sind die operativen Kosten damit acht Prozent niedriger und so ergibt sich dann auch der steigende Gewinn, weil der Umsatz nur vier Prozent schmilzt. Die Kosten aber acht Prozent sinken und damit hat man den Gewinn ausgeweitet, zumal die Rohmarge nur ein Prozent gesunken ist, was glaube ich ganz gut ist als Ergebnis. Fairerweise würde man jetzt sagen müssen, meiner Meinung nach, dass bei dem Konzept ist die Rohmarge eigentlich, müsste man Sales und Marketing damit reinnehmen. Weil natürlich kann man einen Marktplatz nicht ohne Marketing betreiben. Das ist ein Flywheel, das sich von alleine treibt, ist Zippy Gutter jetzt auch noch nicht. Deswegen müsste man eigentlich die Rohmarge nach Marketing machen, so eine Art Contribution. Und die werden eben deutlich günstiger geworden, weil der Grossprofit ist um elf Millionen gesunken gegenüber dem Vorjahr durch die Margenverschlechterung und den geschrumpften Umsatz. Beim Marketing wurden aber 23 Millionen eingespart allein und dadurch ergibt sich eben der zusätzliche Gewinn. Ansonsten ist es schön, dass man bei Zippy Gutter inzwischen negativ verwässert wird. Also die Anzahl der Shares, die draußen sind, sind zehn Prozent unter dem Vorjahr. Also hattest du bisher, sagen wir mal ein Prozent an der Company, gehörte jetzt eigentlich 1,1 Prozent an der Company. Das ist auch einer der Gründe, warum die Earnings per Shares hochgegangen sind gegenüber dem Vorjahr. Die Sharebase Compensation ist einigermaßen im Rahmen.
Moment, wieso gehört mir jetzt mehr von der Firma? Was haben die da gemacht?
Sharebuybacks. Also gute Nachfrage, warum sinken die Shares? Negative Verwässerung heißt, es gibt weniger Shares, weniger Anteile an der Firma als letztes Jahr. Und das passiert in der Regel, indem Aktien eingezogen werden. Also die Firma kauft eigene Aktien an der Börse, sogenannte Sharebuyback-Programme. Das haben sie zu einem relativ guten Kurs gemacht. Der Kurs ist nicht weiter gesunken seitdem. Na gut, diese Woche ist er jetzt fast 20 Prozent tiefer. Aber man muss sagen, gegenüber dem Vorjahr ist Zippy Gutter immer noch relativ stabil, wenn man das jetzt mit anderen Technologiestocks vergleicht.
Aber diese Sharebuybacks, die findest du doch eigentlich nie so gut, oder?
Als Steuersparmaßnahme finde ich die kritikwürdig. Aber ich werde natürlich lieber negativ verwässert als positiv verwässert. Ich finde, das kann man auch als Dividende auszahlen, aber man muss eben Steuern zahlen. Also moralisch kann man das Konzept Sharebuybacks immer in Frage stellen, wenn es darum geht, ob das jetzt eine Firma ist, die, und es scheint ja im Moment keine bessere Mittelverwendung zu geben, oder sie glauben, dass ihre Shares besonders günstig sind. Enterprise Value ist zweimal Umsatz, Price Earnings glaube ich rund um die 32. Kann man schon sagen, dass man glaubt, dass das gerade ein günstiger Moment ist, die zurückzukaufen. Was noch erwähnenswert ist, die Anzahl der Employer, die auf der Plattform werben, ist eigentlich um fast 30 Prozent zurückgegangen, von 147.000 auf 108.000. Während der Umsatz pro Employer aber deutlich hochgegangen ist, was dafür spricht, dass vor allem kleine und mittlere Unternehmen die Plattform nicht genutzt haben in diesem Quartal, wenn die hirnen. Und wir müssen, man muss dazu sagen, die USA bereitet sich mental ja so ein bisschen auf eine Rezession vor. Das ist natürlich einer der Gründe, warum man jetzt nicht ganz so aktiv nach neuen Leuten sucht. Aber man muss ja sagen, das Ergebnis ist in Anführungsstrichen auch nur um 4,4 Prozent eingebrochen. Und auch die Indeed-Claster-Ergebnisse bei den Recruit Holdings, die haben wir noch nicht besprochen, aber auch die waren jetzt nicht fantastisch dieses Jahr. Von daher ist der Jobmarkt doch nicht so gut, wie ich dachte. Aber ich spiele mit dem Gedanken, den Rückschlag für Nachkäufe zu nutzen. Meine langfristige Hypothese bei SuperCruiter ist eben der langfristige Arbeitskraftemängel. Und dass es nur ein, zwei dominante Plattformen in dem Bereich geben wird. Eine ist ganz sicher Indeed. Google wird versuchen, ihre weiter auszubauen, Meta eventuell. LinkedIn ist natürlich super relevant noch. Aber ich glaube, SuperCruiter könnte ein weiterer großer Player werden. Deswegen bin ich natürlich ein bisschen enttäuscht, dass das Wachstum doch nachlässt in absoluten Zahlen. Aber man sieht ja, dass die sehr gut darin sind. Warum müssen die zum Beispiel keine größeren Layoffs machen? Weil sie 2000 während Covid schon mal wirklich viele Leute entlassen haben. Und die sind glaube ich sehr nimbel. Die operative Marge ist 2 Prozent über dem Vorjahr, hatte ich ja gesagt. Rund 10 Prozent Profitmarge, also Net Income Marge. Sie haben die Kosten sehr gut im Griff. Von daher finde ich es keine Ergebnisse, die man feiern kann. Aber auch keine Panik, die bei mir ausbricht. Zumal sich SuperCruiter gegen die Resten meiner Tech-Stocks zumindest relativ stabil entwickelt hat. Dann könnten wir noch Coinbase machen. Das wiederum ist, wer bei dem Robinhood-Earning schlecht geworden ist, der wird bei Coinbase Recht durch Fall bekommen.
Aber die Aktie ist ja im Gegensatz zu SIP noch relativ stabil.
Ja, Coinbase Aktionäre und Aktionärinnen sind wahrscheinlich ja auch schlimmeres gewöhnt. SIP muss man halt sagen, die hatten viel Momentum. Die haben die letzten vier, fünf Male die Erwartungen übertroffen und dann galten als ständiger Outperformer. Und dann trifft es natürlich viel mehr, wenn man die Guidance nicht trifft. Und vor allen Dingen, das, worum sie verloren haben, ist gar nicht das Ergebnis. Unter der Linie war ja total okay. Das Problem war einfach eben, dass die Guidance für nächstes Jahr jetzt sehr negativ ist mit minus 15% Revenue-Wachstum. So, Coinbase. Da gehen wir mal wirklich durch alle Details, aber schnell. Also die Anzahl der Monthly Transacting Users, der aktiven Nutzer auf der Plattform, ist von im letzten Jahr noch 11,4 auf jetzt 8,3 runtergegangen. Das müssten so nicht ganz 30% sein weniger Nutzer. Man kann aber schon sagen, dass was diese Nutzer in den Händen halten oder womit die traden, das ist ganz erheblich gesunken. Nämlich um 71%. Das sind fast drei Viertel weggefallen. Vor einem Jahr waren es noch 278 Milliarden Assets under Management auf der Plattform. Inzwischen sind es noch 80 Milliarden, also 200 Milliarden weniger. Sehr vergleichbar mit Robinhood oder fast noch ein bisschen schlimmer, wenn ich mich nicht irre. Genau das Trading Volume ist um fast 90% eingebrochen. Vor einem Jahr haben Retail Trader noch 107 Milliarden, das war der Höhepunkt muss man sagen, vor einem Jahr. Das ist jetzt das schlechteste Quartal im Vergleich, ganz sicher. Aber das Q4 2021 war nun mal das beste Quartal für Coinbase. Da hat man 177 Milliarden Trading Volume gehabt, jetzt sind es noch 20 Milliarden. Also wirklich ein Zehntel davon eigentlich, ein bisschen mehr als ein Zehntel. Auch Institutional Investors, also Coinbase ist ein Krypto Marktplatz, wo sowohl Retail Investoren, Konsumenten als auch größere Investoren in Krypto investieren. Deren Volumen ist um zwei Drittel von 371 auf 125 Milliarden eingebrochen. Und so ist das gesamte Trading Volume um rund drei Viertel eigentlich auch eingebrochen. Von 550 auf 145 Milliarden, ganz erheblich. Die Take Rate an diesem Volumen bei Coinbase ist auch nur noch 0,22%. Also ich glaube da sieht man den Wertbewerbsdruck, das hat man damals schon erwähnt, dass die 0,4 bis 0,5% Take Rate, die sie hatten, eigentlich viel zu hoch sind für eine Börse. Und das hat sich jetzt auch sehr schnell halbiert oder sogar mehr als halbiert. Kommen wir zum Innenumsatz von Coinbase. Also was dann übrig bleibt als Revenue für sie selbst, ist tatsächlich auch mit drei Vierteln gesunken. Vor einem Jahr hatte man noch 2,5 Milliarden Innenumsatz, was sie als Broker behalten. Das sind jetzt noch 629 Millionen. Von 6,5 Milliarden auf 629 Millionen, minus 75%. Das ist ein erheblicher Einbruch und Coinbase kriegt es natürlich überhaupt nicht hin, die Kostenbasis so schnell hoch oder runter. Also hoch haben sie ganz gut hinbekommen, aber das wieder runter zu bekommen, die Kostenbasis. Also hoch haben sie extrem gut hinbekommen. Sie sind ja auf 1,5 Milliarden OPEX gewachsen im letzten Jahr. Aber das jetzt wieder runter zu fallen, gelingt ihnen nicht. Sie sind zwar 25% unter dem Vorjahr bei den Kosten nach ihren Layoffs, aber das ist immer noch 1,2 Milliarden OPEX und das Doppelte des Revenues. Dementsprechend ist die operative Marge minus 90% rund. Die waren doch schlimmer in den Vorquartalen, aber es ist immer noch desaströs. Was kann man noch sagen? Spannend immer wieder die Sharebase-Compensation. Dadurch, dass die OPEX so hoch sind, ist allein der Shareanteil der operativen Kosten, 430 Millionen groß und das wiederum ist 69% des Umsatzes. Also von jedem Euro Umsatz, den Coinbase macht, gehen fast 70 Cent erstmal an Sharebase-Compensation raus. Warum ist die Verwässerung jetzt negativ? Achso, sie kaufen die Aktien zurück. Die Verwässerung ist negativ, weil sie anscheinend doppelt so viele Shares zurückkaufen, wie sie rausgeben. Operating Free Cashflow ist auch ein Trainwreck. Minus 1,6 Milliarden an Geld, was die Firma verlassen hat. Im Gesamtjahr sind es, das ist noch nicht kumuliert, glaube ich, 11 Milliarden im Jahr. Oh, das ist kumuliert. Sekunde. Okay, es sind doch nicht ganz so viele. Aber es ist im Milliardenbereich sozusagen am negativen Cashflow ganz sicher nicht gut. Selbst ihr adjustiertes EBITDA ist minus 124 Millionen, aber das ist wurscht. Das gucken wir uns nicht so gerne an. Sie sind bei 4.500 Mitarbeitenden. Das ist 21% über dem Vorjahr. Das ist noch absurd. Die Assets an der Plattform wieder runtergehen, haben wir schon gesagt. Es gibt zwei Hypothesen. Das eine kann man sagen, Coinbase braucht natürlich noch viel mehr Entlastung, um diese Kostenbasis in den Griff zu bekommen. Andererseits ist es natürlich die Wette auf den nächsten Kryptosommer. Und dann müsste man sagen, ist es immer eine gute Zeit, zu Zeiten der absoluten Schwäche in Brokerage-Firmen nachzukaufen. Weil beim nächsten Aufwind, bei der nächsten Kryptohoss, würden die natürlich profitieren. Und der Operating Leverage funktioniert dann wieder in die andere Richtung. Also dass das Tradingvolumen so hoch geht, dass die Kosten im Vergleich relativ klein wirken. Aber wie gesagt, wer auf Kryptowetten will und das nicht mit Krypto selbst machen will, für den ist Coinbase dann die gute Wette. Aber es sieht von den Fundamentals halt wirklich nicht gut aus. Vor allem, weil die Kostenbasis viel zu hoch ist mit immer noch 6 Milliarden im Jahr. Sekunde, ich gucke mal kurz. 5,9 Milliarden. Das geht jetzt zum Ende hin ein bisschen runter. Also nächstes Jahr sind es vielleicht noch 4 Milliarden, aber im Moment haben die 6 Milliarden an Kosten im Jahr. Das ist echt schwer wieder reinzuholen, wenn gleichzeitig die Interchange-Fees oder wie willst du es nennen, die Brokerage-Fee, Take Rate runtergeht auf 0,2%.
Also es wird kompliziert. Ich hatte am Anfang auch gedacht, ja dieses Jahr ist ja eigentlich Bitcoin super gelaufen irgendwie, plus 43%. Wäre doch jetzt vielleicht der gute Zeitpunkt in Coinbase, aber Coinbase seit Anfang des Jahres um fast 86%. Also es hätte auf jeden Fall mehr Sinn gemacht, Coinbase Anfang des Jahres zu kaufen als Bitcoin.
Ja, ich will niemanden da reinquatschen in Coinbase. Es sei denn, man möchte es eben als Kryptowette machen. Dann ist es wahrscheinlich, wir wissen ja nicht, ob es der Tiefpunkt ist, aber im Kryptowinter, das gleiche gilt für Aktien. Also wenn du so ein Flat-Ex oder so kaufst, wenn die Börse gerade tot ist, ist es natürlich auch viel spannender als am Höhepunkt zu kaufen, wenn alle hohe Ebit-Margin haben und hoch bewertet werden. Apropos Layoffs, beim Meta klärt sich jetzt immer mehr, dass es wohl zu weiteren Layoffs kommen wird. Das hatten wir noch nicht besprochen. Da werden es einmal angedeutet und es scheint tatsächlich das wahr zu sein, was ich gedacht hatte, wo ich meinte, so blöd wird, mag Zuckerberg nicht sein. Aber es sieht so aus, er hat ja beim letzten Investoren-Call oder Earnings-Call gesagt, dass sie weitere Einsparungen planen. Und ich hätte gedacht, er macht das nicht, bevor er das nicht auch den Mitarbeitern gesagt hat. Aber es scheint jetzt so, damals hat er den Begriff Layoffs noch nicht benutzt, aber es scheint jetzt so, als wären durchaus auch viele Mitarbeiter und auch in den Tausenden davon betroffen sein könnten. Natürlich längst nicht, was Meta in der Zwischenzeit eingestellt hat in den letzten zwei, drei Jahren. Aber es könnten weitere Tausend lassen und dazukommen. Ich fände es schon relativ schlechte Praxis, ehrlich gesagt, das dann im Earnings-Call so zu hinten und anzudeuten und der eigenen Firma erst Wochen später zu verkünden. Aber es ist noch nicht definitiv, also ob die kommen werden, werden wir erst in den nächsten Tagen erfahren. Dann haben wir B&M, da gibt es letztlich nicht viel Neues, das können wir relativ schnell machen. Das hat sich nicht verschlechtert, tatsächlich sogar ein bisschen verbessert. Ich glaube, es wurde sogar gut aufgenommen, die Earnings, obwohl es noch lange nicht gut aussieht. Der Umsatz ist nur noch 20% über dem Vorjahr. Man sieht auch weiterhin Schwäche im Markt, also rechnet nicht mit Umsatzsteigerungen. Man ist von rund 100 auf 80 Millionen Umsatz gesunken. Der Gross Profit ist negativ, minus 4% des Umsatzes weiterhin. Also man verliert mit jedem Burger noch vor allen operativen Kosten schon Geld und vor jedem Chicken Stick und was weiß ich noch. Die operativen Kosten sind um 31, 32% runtergefahren worden von 92 auf 63. Also die fallen inzwischen schneller als der Umsatz, das ist gut. Im vergleich im letzten Monat hat man noch minus 109% operativen Verlust gemacht, jetzt sind es nur noch minus 82%. Das ist für B&M kurioserweise eine Verbesserung. Aber minus 82% ist natürlich immer noch vollkommen absurd, zumal es gibt massive Schrumpfen mit minus 20%, das ist schon nochmal eine andere Liga als bei Ziprecoder. Und man ist eben höchst defizitär. Am Ende ist es die Marke, was die Firma doch irgendwie werthaltig hält. Ich weiß nicht wie das weitergehen soll, das Inventar ist relativ gleichbleibend. Sie haben drei Quartale im Lager noch an Klamotten, an was verkaufen? An ihren Plant-Based-Burgern und so weiter. Also nur um was sie am Lager haben zu verkaufen, bräuchten sie nochmal neun Monate. Also irgendwie schon eine Besserung, weil 25% mehr operative Marge, aber es sind immer noch minus 82%. Die gesamten Kosten übersteigen den Umsatz so stark, dass da noch lange kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist. Auch wenn es eine minimale Verbesserung war, im Gegensatz zu dem Vorquartal, was wirklich disastrous war. Und dann haben wir noch Mercado Libre. Da ist auf jeden Fall Licht. Nicht nur am Ende des Tunnels, sondern der ganze Himmel ist aufgerissen. Mercado Libre hat durch die ganze Krise oder durch die E-Commerce Erholung, die es noch nicht gibt, durch die E-Commerce Depression, die unter den schweren Vergleichswerten der Vorquartale gelitten haben, alle extrem gut performt. Also man wächst weiterhin bei den aktiven Nutzern um 18% auf inzwischen 97 Millionen Nutzer. Das Gross Merchandise Volume, also der Handelsumsatz auf der Plattform von Mercado Libre, ist 21% hochgegangen auf 9,6 Milliarden. Das Payment Volume ist um 48% gestiegen. Das findet der Geschäftsführer so richtig gut. Service Revenues 50% hoch. Net Product Revenues, das sie selber verkaufen, minus 6,3%. Also sie machen anscheinend auch so ein bisschen die Amazon Strategie, indem sie weniger selber handeln und mehr Marketplace Revenue versuchen umzusetzen. Der Gesamtumsatz wächst somit immer noch mit 41%. Wahnsinn. Also in dem jetzigen Umfeld in Dollar 41% gewachsen, während die Kosten nur um 34% wachsen. Also verbessert sich das Ergebnis auf inzwischen plus 10% Profitmarge. Bei einem stark wachsenden Business, 40% Wachstum, 10% Profitmarge, extrem starkes Quartal wieder von Mercado Libre. Der hat von der Profitabilität her der stärkste bisher. 308 Millionen Net Income. 350 Millionen operatives Income. 10% Profitmarge oder 11,6% operative Marge. So gut haben sie die lange nicht abgeliefert. Take Rate ist inzwischen bei 31%. Ja, gibt es nichts zu nörgeln. Scheint einfach sehr sehr dynamisch zu wachsen in Südamerika. Vielleicht auch ein bisschen, weil sie während Covid gar nicht so stark hochgegangen sind. Weil man glaube ich gar nicht so viele Sachen geschlossen hat. Obwohl die hatten ja auch so einen starken Covid Effekt trotzdem. Also der runterliegende Markt scheint einfach so stark noch zu wachsen, dass man profitabel unheimlich schnell wachsen kann. Sowohl beim Payment als auch bei der Handelsplattform ist wirklich überraschend gut. Und dann haben wir noch wieder mal nicht so gut. Open Door. Das erste Mal jetzt unter neuer CEO Eric Wu. Der letzte CEO widmet sich da dem Third-Party-Geschäft. Open Door ist ein Instant-Buyer für Häuser. Also eine Plattform, die Häuser kauft und verkauft mit einem Klick. Also ein bisschen mehr als ein Klick braucht es schon, aber deutlich schneller als bisher. Die dafür für einen kurzen Moment aufs Balance Sheet nimmt. Das Problem ist, dass der Moment inzwischen relativ lang wird. Also es ist nicht so einfach die Häuser schnell wieder zu drehen, sondern sie bleiben länger im Portfolio. Können aufgrund der angespannten Lage am US-Häusermarkt nicht so gut verkauft werden gerade. Und so musste man allein 11% Abschreibung auf das gesamte Hausportfolio abnehmen im letzten Quartal. Weil der Markt sich deutlich verschlechtert hat. Und wenn man diese Häuser in dem Moment hält, wo die Marktpreise sich verschlechtern, dann muss man sie eben abschreiben. Oder später günstiger verkaufen, womit man auch Verluste macht. Die Rohmarge ist wieder knapp positiv. Letztes Quartal waren es ja minus 13% Rohmarge. Also dass man wirklich bei jedem Hauskauf oder bei den meisten Hauskaufen im Schnitt Geld verloren hat. Jetzt ist es plus 2,5%. Das reicht natürlich längst nicht, um die operativen Ausgaben von 340 Millionen zu tragen. Der Grossprofit war nämlich nur 71 Millionen. Also 71 Millionen haben sie quasi Grossprofit und dann aber 340 Millionen operative Kosten noch dagegen. Dementsprechend verlieren sie 270 Millionen. Minus 14% Profitmarge. Cashflow ist positiv, weil sie dieses Quartal weniger Häuser gekauft haben. Sie haben noch 3.500 Häuser gekauft. Letztes Jahr war das noch das Doppelte. Verkauft haben sie 7.500. Also sie haben netto sich von Häusern getrennt, aber oft eben auch mit Verlust. Sie haben trotzdem 23% weniger Häuser verkauft als im Vorquartal. Deswegen sinkt der Umsatz eben auch um 25%. Also auch hier wieder deutlich schrumpfendes Business. Deutlich unprofitabel noch. Selbst die adjustierte EBITDA ist deutlich negativ. Die Contribution Profit ist quasi, was jeder Hausverkauf beiträgt, auch deutlich negativ. Nachzinsen sind noch negativer. Keither Boyce, der Chairman, hat sich inzwischen damit der Bloomberg Reporterin gestritten, dass diese Firma profitabel wäre und sie könnte das nur nicht sehen. In dem Moment, wo er es gesagt hat, war sie ganz sicher schon nicht mehr profitabel. Also da haben sie in diesem Moment die Abschreibung vorgenommen. Ich muss mal gucken, ob sich da jemand eigentlich auch von Shares getrennt hat. Auf openinsider.com kann man sowas immer ganz gut machen. Openinsider.com slash open in dem Fall. Das macht es besonders einfach, weil Open Doors kürzlich open ist. Also es gibt diese ganzen kleineren Verkäufe, die sind oft geschedult. Also wenn so wiederkehrende Verkäufe von gleicher Höhe auftreten, dann ist das nicht auffällig. Aber es gibt schon auch hier, ein Director hat mal ein Viertel seiner Aktien verkauft. Also ein Chief Investment Officer hat erst 8% und dann 12% verkauft. Also auch ganz ordentlich. Das CEO verkauft regelmäßig, aber das ist wie gesagt normal, sonst kann er seine Steuern nicht zahlen. Naja, so richtig gedumpt haben sie die Shares nicht.
Die Aktie ist auch wieder dieses Jahr gut gelaufen.
Mit der vermeintlichen Verbesserung des Zinsklimas ist die ganz gut gelaufen am Jahresanfang. Aber die Zahlen laufen halt überhaupt nicht gut. Und natürlich verdient Open Door, selbst wenn sie das Haus mit Verlust verkaufen, noch ein bisschen, weil sie so Services und sowas chargen. Also sie sind nicht auf den Reingewinn aus dem Verkaufsgeschäft angewiesen, also Refurbishing und sowas machen für das Haus und ein paar andere Fees erheben. Aber das ist auf jeden Fall ein Modell, was nicht besser funktioniert, wenn die Häuser einen Wert verlieren. Und wie gesagt, sie haben jetzt trotzdem noch, Sekunde, Homes in Inventory, sie haben 13.000 Häuser noch. Und das entspricht 4,5 Milliarden. Also das ist auch unter dem Vorjahr immerhin, aber sie haben noch 4,5 Milliarden. Das ist eine einfache Rechnung. Ich glaube, die hatten wir bei den letzten Earnings gemacht und so ist sie jetzt auch gekommen. Wenn der Markt nochmal 10% fällt, der Häusermarkt, dann können sie nochmal 500 Millionen abstreiben. Das ist nämlich die Konsequenz daraus, dass ja dieses Quartal passiert. Das könnte dann weiter passieren, wenn man weitere Abschreibungen vornehmen muss, weil der Markt sich deutlich noch verschlechtert. Zum Beispiel Konsumentenkrise, die Kredite, mit der wir heute die Sendung angefangen haben. Wenn Leute nicht mehr zahlen können, es wieder zu Foreclosures kommt, also Zwangsersteigerungen, was Gott verhindern möge, aber dann könnte sich der Häusermarkt ganz schnell nochmal auch akzeleriert verschlechtern. Und dann drohen Open Door hier nochmal mindestens 500 Millionen an weiteren Abschreibungen. Aber wir werden sehen. Sie rechnen auf jeden Fall mit weiterhin schlechten Demand und sie sagen auch schon, es wird weitere Abschreibungen geben, höchstwahrscheinlich. Beziehungsweise, dass man die meisten Häuser, die man jetzt versucht vom Balance Sheet runter zu bekommen, mit Verlusten verkaufen muss. Aber ja, genau. Prinzipiell würde man ja schon denken, dass man das Business besser als ein Makler machen kann. Irgendwie skalierbar und groß. Noch sieht es nicht so aus. Wobei in guten Quartalen haben sie einen positiven Contribution Profit, muss man sagen. Das hat er vermutlich auch gemeint mit Profitabilität. Aber es ist eben noch nicht die Wall Street Definition von Profitabilität, wenn du bei ein paar Häusern kein Geld verlierst. Und damit würde ich die heutige Sendung auch beschließen und zum Frühstück gehen. Es sei denn, du hast noch wichtige Hinweise. Schönes Wochenende. Ich weiß, würde es den Podcast nicht geben, wüsste ich nicht mehr, welcher Tag es ist. Das ist so ein bisschen schade. Der Podcast ist das Einzige, was hier mein Urlaubfeeling noch minimal vermietet. Aber dafür kann ich dich ja zweimal im Hause sehen. Das würde ich ja nicht missen wollen.
Ich habe gedacht, ich bin der Highlight deines Urlaubs, dass du zweimal die Woche mit mir sprechen darfst.
Das Highlight ist, ich habe mein Spirit Animal getroffen. Das erzähle ich dir das nächste Mal. Du darfst raten, was mein Spirit Animal ist. Bis zum nächsten Mal.
Ich finde das allerbeste, dass du immer wieder an mich erinnert wirst, egal wohin du jetzt gerade im Urlaub hinfährst.
Ich habe meine Ex-Freundin, die hat mit meinem Auto jeden Tag zwei Parktickets bekommen und hat mir später erzählt, das ist nur, damit du an mich denkst. Das waren gerade die Vibes, die rüberkommen. Also, schönes Wochenende. Bis Mittwoch. Peace.