Doppelgänger Folge #243 vom 25. April 2023

Tech Trendwende? Alphabet & Microsoft schlagen Erwartungen | VC Vergütung | 🎧 Spotify | Thrasio für Podcast Studios | VC & Business Angel finden

Greentech aus Schweden: Spotify postet Earnings. Wie würden wir für ein echtes Greentech Investoren finden? Wie verdienen VCs Geld? Kann ein Thrasio für Podcast Studios funktionieren und welche anderen Segmente wären für Roll-Ups interessant? Es gibt live Earnings von Microsoft und Alphabet und ein Ausblick auf die kommenden Earnings der Tech Aktien.


Philipp Glöckler (https://www.linkedin.com/in/philippgloeckler/) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:


(00:00:00) Twitter

(00:06:55) Bluesky

(00:08:00) PodX Group: Thrasio für Podcast Studios

(00:20:00) VC Vergütung

(00:28:00) Investoren finden 

(00:37:45) Spotify Earnings

(00:46:00) Alphabet Earnings

(00:54:00) Microsoft Earnings 


Shownotes:

Pip ist im Deffner & Zschäpitz - Wirtschafts- und Börsen-Podcast Episode 260

Twitter & Propaganda: https://apnews.com/article/twitter-russia-china-elon-musk-ukraine-2eedeabf7d555dc1d0a68b3724cfdd55

Doppelgänger während OMR & Finance Forward: doppelgaenger.io/omr


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Willkommen zum Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 243. Ende April ist es dunkel draußen. Ich habe zu viel Koffein in mir, damit Pip später Live-Earnings machen kann. Wir sprechen über Spotify-Zahlen, wir sprechen über Alphabet-Zahlen und sein Liebling Microsoft. Ich habe ein paar Hörerfragen, aber zuerst Pip, wie hast du es gemacht? Wieso hast du einen blauen Haken und ich habe keinen in deinem Taubenverein?
Warum du keinen hast, kann ich nicht sagen, weil alle Legacy-Haken, wann war das? Vor drei Tagen oder so, erstmal entfernt worden waren. Erstmal. Warum habe ich einen noch? Weil ich schon seit längerem Twitter-Blue-Abonnent bin. Das hatte ich, ich glaube, vor Anfang des Jahres, als es in Deutschland noch nicht erhältlich war, auf britischem Boden war, habe ich das erworben, um das ein bisschen zu testen und zu verstehen. Und mir vielerlei Privilegien zu verschaffen durch Zahlungen. Und ich glaube, der Kurs war irgendwie so günstig, dass ich auch Geld spare. Also spare ich nicht, aber ich zahle weniger als in Deutschland. Der Grund dafür, um meine Zielgruppe vor Missbrauch zu bewahren, das ist der einfache Grund.
Also Schutzgeld?
Schutzgeld, genau. Ich zahle für ein Problem, was Twitter geschaffen hat. Ungern, muss ich dazu sagen. Ich könnte auch gut weiter mit meinem Legacy-Blauen Haken leben, aber da der weg ist, bin ich jetzt gezwungen, diesen zu haben. Oder die Plattform zu verlassen. Aber wenn man die Plattform verlässt, kann morgen jemand aufstehen und sagen, ich bin Philipp Glöckner, 8 Euro zahlen und hab einen blauen Haken. Also was soll ich machen? Unmöglich. Also das Problem ist eigentlich, alle Leute, die nicht auf Twitter sind, die sind eigentlich verloren. Weil da kannst du halt safe einen Doppelgänger aufbauen, der sich als sie ausgibt und dann tut was immer. Wenn man eine Audience aufbaut, kannst du irgendwie sagen, du bist der Bundesbankpräsident oder Chef der Monopolkommission oder was auch immer. Alle Leute, die nicht auf Twitter sind und let's go. Anderes Problem ist damit, dass nicht verifizierte, oder verifizierte ist das falsche Wort, also nicht gekaufte Accounts unheimlich schwer sind in der Suche zu finden, insbesondere wenn man Leute taggen will. Also wenn ich jetzt zum Beispiel den freudigen, guten, bekannten Philipp Westermeyer taggen will in einem Post, dann und einfach nur früher hätte ich West eingegeben, hätte Twitter safe erkannt, das ist mein nächster Kontakt, der so anfängt und der blau verifizierte Account. Deswegen schlägt er sich relativ schnell von alleine vor. Im Moment ist es, würde ich sagen, auf einem Level, wo du eigentlich den Handel wissen musst, um irgendwie sicher die richtige Person zu taggen, weil die interne Suche oder diese Tagging-Vorschlagsfunktion komplett zerstört ist dadurch. Ja, ansonsten die State Affiliate Media Tags sind auch verschwunden. Also Presse wird jetzt komplett gleich gemacht, es gibt keinen Unterschied mehr zwischen, also mit den Worten von Elon Musk, alle Presseerzeugnisse sind in irgendeiner Art Propaganda und offenbar verdient das nicht mehr die Unterscheidung. Associated Press berichtet, ein Think Tank hat herausgefunden, dass seitdem russische Propaganda-Accounts 33% mehr Views bekommen, chinesische, Iran, ganz ähnlich. Dann haben natürlich viele sich geäußert, die gesagt haben, ich würde niemals den blauen Haken kaufen und den hat, um sie zu trollen, Elon Musk dann quasi einfach so eingeschenkt oder verpasst, ohne dass sie es wollen und damit ist für Dritte nicht mehr erkennbar gemacht, wer zahlt und wer nicht. Und die Kritik an dem Legacy-Blauen-Haken-Modell war ja, dass es quasi elitärer Faschisten-Kram war, dass die Leute sich da gegenseitig verifizieren und andere Leute nicht. Und das wäre elitärer Quatsch. Und jetzt ist es eben so, dass man von Gottes Gnaden von Elon selbst den Account geschenkt oder gesponsert bekommt. Also er hat, ich glaube Stephen King war ein Account, Paul Krugman, ein Ökonom, der regelmäßig kommentiert und noch ein paar andere Stars haben den bekommen. Wie gesagt, einfach so, weil nach Elon's gut dünken, was natürlich das viel bessere System ist, der der Bock hat, wird verifiziert per Knopfdruck. Um diese Willkür im Nachhinein zu objektivieren, hat man dann gesagt, jetzt verifizieren wir alle Accounts über eine Million, weil wahrscheinlich man schnell herausgefunden hat, dass die Aktivität bei gewissen Top-Influencern runtergegangen ist. Weil die sich natürlich erst mal Fragen stellen, macht das hier alles noch Sinn? Und jetzt hat man gesagt, wenn du über eine Million Follower hast, dann behältst du den Legacy-Blauen-Haken. Was quasi heißt der Blaue Haken bleibt da? Für Leute, die wichtig genug sind? Ich weiß nicht. Ich glaube, der Selbsttrial-Error ist noch schlauer als das. Es ist erratisch. Es ist Trial-Error ohne Hypothese, würde ich sagen. Vielleicht gibt es sogar eine Hypothese, aber ich denke, man könnte die vorsichtiger testen bei so einem großen Netzwerk. Es gibt ja einen Grund, warum große verantwortliche Netzwerke wie Google oder Facebook gewisse Sachen mit einem Prozent der Nutzern testen oder nur in einem kleinen Land oder mit Fraktionen der Nutzerschaft. Aber Twitter haut halt raus, was Elon Musk auf dem Klo einfällt und da kommt dann sowas bei raus.
Er war früher besser, als er einfach nur getwittert hat. Aber wie stellst du sicher, dass man dich jetzt nicht kopiert? Also nur weil du einen Blauen Haken hast, heißt das ja nicht, dass ich jetzt einen Account unter deinem Namen mit deinem Foto machen kann oder nicht machen kann und mir auch einen Blauen Haken kaufen kann.
Ja, aber es kostet ja zu 100 Dollar im Jahr, mich zu kopieren. Also du brauchst einen erfolgreichen Versuch des Scams und dann hast du es wieder drin. Aber natürlich sozusagen der Brute Force Approach, also hunderte, tausende, zehntausende Accounts am Tag zu schaffen, der ist dadurch teurer geworden. Beziehungsweise die Accounts kannst du natürlich immer noch schaffen, aber die werden nach und nach unsichtbarer werden, glaube ich. Das hätte man natürlich alles auch behavioral lösen können. Du kannst natürlich gucken, du kannst einmal flaggen, was sind echte menschliche Accounts und dann am Verhalten relativ gut festmachen, meiner Meinung nach, was fähige Accounts sind und was nicht. Aber das scheint alles zu schwer zu sein für den schlauesten Mensch der Welt.
Und auf Blue Sky läuft ja immer noch nicht so wahnsinnig viel, die ein oder anderen Codefacts.
Ja, weil du deine Invites nicht weitergibst.
Ja, mein Freund, ich habe null Invites, ich habe immer nur noch einen, also ich habe einen Invite, den habe ich abgegeben und da kommt immer noch nicht mehr. Krass, bestellst du fünf, weil heute oder morgen... Im nächsten Schritt kriegst du fünf.
Ich schwöre.
Sehr schön, da ist mir aufgefallen, dass du wohl jetzt auch unter Vertrag bist bei irgendeiner Ford-Leader-Agentur. Du hast auf jeden Fall ein neues Foto da, das sieht gut aus.
Findest du gut, findest du es besser? Soll ich mehr nutzen?
Ja, wo hast du das denn aufgegraben?
Das wurde von mir gemacht.
Darfst du das überhaupt nutzen?
Mir wurde erklärt, ja.
Schick, seriös, mit Hemd.
Ja, das ist schon vor dem Gebäude eines renommierten Verlags entstanden.
Von einem guten Freund. Damit wir mit dem Insider nicht weitermachen. Die letzte Woche waren wir ja auf so einem Podcast-Event und wir reden ja gleich auch über Podcast-Musik-Earnings. Da gab es ein Thema, was mir noch nicht so ganz bewusst war. Eine Firma, die uns kurz vor der D-Event erwähnt bei irgendeinem Austausch. Die heißt PodX Group aus Stockholm. Und was die machen ist Podcast-Studio-Roll-Up. Man kennt das wahrscheinlich aus Trazio oder wie auch immer man es ausspricht. Also die Firma, die Amazon-Brands kauft und dann Synergien, Skaleneffekte hat. Meinst du, Pipp, das funktioniert auch mit Podcast-Studios? Also die haben glaube ich so fünf Studios jetzt gekauft. Manche haben mehr, manche weniger. International, also echt scheint so, als ob sie als nächstes ein Target in Deutschland vielleicht kaufen werden. Gibt es da wirklich große Skaleneffekte? Also hat vielleicht ein Studio oder ist es vielleicht vorteilhaft, wenn man genug Leute in der Postproduktion hat oder genug kreative Leute, die irgendwelche Ideen haben? Spart man an Miete für Studioplatz oder so? Macht das Modell Sinn in deinen Augen?
Also ich glaube in der Produktion ist der Nutzen beschränkt. Also die Produktionskosten sind ja relativ günstig. Es gibt Podcasts, die ein bisschen aufwendiger produzieren. Wenn Video, Licht und so weiter zukommt, da rechtfertigt das die Audience dann in der Regel aber auch. Es gibt auch so Buchhaltung oder sowas würde ich sagen, ist jetzt nicht maßgeblich. Man könnte sagen, es gibt einen, nicht Skaleneffekt, aber Synergieeffekt, nämlich in der Vermarktung. Wenn du jetzt überlegst, dass viele der kleineren und mittelgroßen Podcast-Studios, ich würde sagen, es gibt zwei Klassen von Studios. Das eine sind so die, die von der Vermarktung runterkommen, also ein großer Vermarkter wie IP, also RTL oder so. Oder ProSieben sagt, wir bauen jetzt auch mal ein Podcast-Studio und die haben die Advertiser-Kontakte schon. Und das andere sind Studios, die gute Podcasts produzieren und dann aber Vermarktung aufbauen müssen. Fürs weitere könnte ich mir vorstellen, dass es durchaus sinnvoll sein könnte, man kann das Agenturmodell machen, das heißt, ich sage, ich lasse mich vermarkten, dann habe ich einen dezidierten Vermarkter und mache das selber nicht. Dann gebe ich aber 25 bis 40 Prozent ab der Werbeerlöse. Oder man kann dann sagen, wir vermarkten intern und dann brauche ich eben eine eigene Sales-Abteilung, die anfangs wahrscheinlich auch mittleren zweistelligen Prozentbetrag der Erlösung kostet. Das könnte eine Synergie sein, dass man sagt, ich leiste mir diese Sales-Abteilung nur einmal und dann habe ich einfach unheimlich viel Inventar dahinter und ich bin dann eigentlich ein Vermarkter mit einer Produktion. Also ein voll integriertes Studio. Hätte das Vorteile im Vergleich zu Studios, die nur Produkte... Das ist ja so ein bisschen das A-Cast-Modell oder so, eigentlich auch, oder? Die kaufen nicht Studios hinzu, sondern eher einzelne Titel. Die Frage ist, wozu brauchst du dann noch ein Studio? Dann kann ich mich als... Also was macht das Studio dann noch? Das ist so für Podcasterinnen, die sich nicht selber produzieren können vielleicht, oder? Weil ich würde ja dann als quasi dieses... Wie heißt das? PodX-Grupp? Ja, dann würde ich ja als PodX... Warum kaufe ich nicht direkt die Podcaster und Podcasterinnen ein, sondern warum dann überhaupt das Studio noch kaufen? Vielleicht, weil die Podcaster schon zu lange an das Studio gebunden sind oder langlaufende Verträge haben. Und jetzt stell dir vor, du kaufst ein Podcast-Studio. Woher weiß ich denn, dass die das Talent lang genug halten können? Also wenn ich jetzt Studio Boomins oder Podstars oder so kaufe, wer sagt mir, dass die Talente, also die Podcast-Hosts, nicht relativ schnell wieder dann woanders hingehen? Von daher, da ist die Frage, was ist eigentlich der Mehrwert des Podcast-Marktes? Podcast-Studios vielleicht nicht gerne hören, aber was ist der Mehrwert des Podcast-Studios, wenn es nicht Vermarktung ist? Ich will nicht sagen, dass es nicht unheimlich hochwertige Produktionen gibt, die die Hosts selber vielleicht nicht hinbekommen würden. Das gibt es schon auch. Ja, das wären so meine Gedanken dazu.
Ich glaube, was nicht viel gesprochen wird, aber wahrscheinlich ein großer Teil des Umsatzes ist, von allen Studios, ist die Produktion auf Auftrag. Also kannst du das irgendwie, also du hast dann auch Sales-Leute, die Firmen Corporate Podcasts verkaufen und die hätten dann gewisse Skaleneffekte vielleicht. Man könnte überlegen, ob man Shows internationalisiert, also das macht ja Wondery recht erfolgreich jetzt, mit amerikanischen Shows, die sie in andere Sprachen übersetzen.
Kriegt der Unternehmen.
Ja, vielleicht im Branding oder im Titel noch nicht so gut, aber die Shows kommen gut an. Und ja, Vermarktung ist natürlich ein großer Punkt. Aber wahrscheinlich macht es mehr Sinn, sich die Rosinen rauszupicken und wirklich die richtig großen Shows rauszunehmen. Aber das, also sie konkurrieren ja eigentlich gegen die großen Vermarkter, die exklusive Deals mit einzelnen Shows machen.
Genau. Ja, man kann das schon im Vergleich mit den Amazon, also die Amazon-Händler entwickeln eigene Produkte, aber die unberechenbar größte ist so ein bisschen die Host, glaube ich. Also du musst dir beim Verkauf des Studios eigentlich mit allen Hosts nochmal ein Earn-Out sichern oder so. Sonst, die Hosts haben ja natürlich auch ein eigenes Interesse da zu bleiben, aber es gibt ja auch Alternativen, man kann ja auch zum anderen Studio gehen. Also ich würde jetzt in das Modell nicht investieren, würde ich mal sagen. Du? Also findest du es schlüssig?
Ich glaube, es ist…
Du denkst bestimmt, das beste Modell ist eigentlich, dass man independent Host ist und mit einer sehr, sehr günstigen Vermarktungsplattform zusammenarbeitet. Könnte ich mir vorstellen, dass du das für ein optimales Setup hältst.
Independent und exklusiv bei Lollipop.
Gibt es Premium für exklusiv schon bei euch? Kannst du nochmal ein Prozent ablassen?
Wir machen die große Finanzierungsrunde und dann kaufen wir die ganzen Shows ein. Ich glaube, am Ende ist so ein bisschen wahrscheinlich entstanden in der Zeit, in der Spotify richtig viele Shows gekauft hat und da kann man irgendwie in Konkurrenz sehen. Und da war ja bestimmt… Ich könnte mir schon vorstellen, dass wenn du jetzt einen richtig großen Katalog zusammenkaufst in den kommenden Monaten, dass das ein gutes Business ist in Zukunft.
Warte mal, bis du gleich die Werbelöse von Spotify siehst bei den Zahlen. Dann sprechen wir nochmal darüber.
Das mag natürlich sein. Vielleicht kommt es gleich nochmal in den Earnings ein bisschen. Mal schauen. Ich bin gespannt, welches Studios sie in Deutschland kaufen. Weil so wie die Seite aussieht, fehlt da noch eine deutsche Fahne irgendwie bei den Studios.
Was wäre denn da jetzt? Sag doch mal, was da dein Verdacht ist.
Boah, nee. Die Gerüchteküche machen wir nicht an. Ich würde eher sagen, dass es nicht eins der Top 3 Studios ist.
Was sind die Top 3 Postcard Studios in Deutschland?
Also Top 2 würde ich schon Bummens und Podstars sagen.
Von den Unabhängigen?
Ja.
Ich glaube von der Reichweite ist Zeit oder sowas doch auch nicht zu vernachlässigen bestimmt, oder?
Ja, klar. Handelsblatt, Palmiers. Ja, die sehe ich alle. Da sehe ich Podcasts ja nicht als das Kernprodukt. Aber ja, hast du natürlich recht.
Vielleicht ändert sich das noch. Novelli Gute. Novelli Gut. Sogar in Argentinien haben die das gekauft. Ich halte das für Quatsch, das Modell. Ich weiß nicht, wie du dir Talent und Studio sichern willst. Du kannst ja sagen, das Studio existiert, scheint ja offenbar weiter in seiner Form zu existieren. Die werden ja nicht konsolidiert, sondern sie bleiben so unabhängig. Also in Anführungsstrichen unabhängig. Sie bleiben als Brand erhalten. Dann muss das Studio sich halt selber kümmern. Aber wenn die hier alle in anderen Ländern sind, dann hilft dir die Vermarktung ja auch nichts mehr. Welche Marke möchte denn in UK, Argentinien, Finnland gleichzeitig werben?
Das Einzige, was Sinn machen kann, ist, die Shows in verschiedenen Sprachen zu veröffentlichen. Also die beste Show in Argentinien dann für den skandinavischen Markt.
Ah, hier gibt's, hast du das Business Diamond schon? Es gibt hier einen Business Diamanten.
Ja, den finde ich sehr witzig. Kannst du mir den erklären?
Ja, da steht alles erklärt. Sie haben hier drei Synergie-Layer. Das eine ist Technologie, Ad-Tech, Hosting und Players. Da würde ich sagen, das ist hier alles schon komplett commoditized. Also Players verstehe ich nicht, ob das so spannend ist. Hosting, Distribution, weiß nicht, ob das besser ist. Ad-Tech scheint mir jetzt auch kein großer, proprietärer Vorteil zu sein. Dann gibt's den Content Layer, Produktion, Podcast First und Legacy. Das ist alles Bullshit, würde ich sagen.
Ja, vor allem, was ich nicht verstehe ist, also Production, Podcast First und Legacy ist ja in grün in der Mitte. Ist das jetzt das, was sie machen? Und sie machen ein bisschen Hosting und ein bisschen Sales? Aber Branded Podcast machen sie auf jeden Fall auch, weil das steht in Examples for Monetization. Branded Podcast, Listening, Paid Listening und Sales House. Ja, ich verstehe es nicht so ganz. Ich glaube, es ist entstanden im Podcast-Hype und jetzt zieht man es weiter durch. Gibt es noch, die letzte Frage, irgendeinen Roll-Up, an das du wirklich glaubst? Also, bei...
Ja, Ferienhäuser.
Weil?
Holiday Homes. Weil es unheimliche Synergien bei Management, Wartung, Reinigung, Vermarktung gibt. Die einzelnen Hosts wollen vielleicht irgendwann divestieren, Erbschaft, Nachfolge, Überforderung. Klang alles cool, das Ferienhaus. Also, du hast gerade ein Ferienhaus auf Rügen geschaut und dann merkst du auf einmal, Algarve ist das Wetter schöner. Du willst es wieder abstoßen. Du merkst, du kannst in großen Teilen Deutschlands keine Reinigungskräfte mehr bekommen für deine Ferienwohnung. Das, glaube ich, ist ein Bereich, an den man glauben könnte. Amazon-Händler wird schwer, glaube ich. Zumindest wird die Arbitrage nicht ganz so einfach. Ich habe ja schon x-mal beschrieben, warum. Dieses Ojo, oder wie hieß dieses indische Hotel-Ding? Glaube ich eigentlich prinzipiell auch dran. Es war natürlich nur komplett overhyped, viel zu schnell gewachsen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass so zwei, drei Sternhotels aufrollen und könnte schon auch funktionieren. Obwohl, ach, nee, so richtig sexy ist es auch nicht. Aber ich glaube, Fernwohnung ist ganz cool.
Wenn das funktioniert, müsste Gastro auch funktionieren.
Gastro? Dann hast du Systemgastronomie und das verliert dann viel Charme. Nee, glaube ich ja nicht. Arztpraxen und sowas ist ja noch ganz heiß. Das funktioniert wahrscheinlich auch.
Ein Lehrer hat uns geschrieben, dass er sich jetzt ein bisschen mit Venture-Capitalist und Business-Angels beschäftigen darf, oder dass er seinen Schülern in der kaufmännischen Schule erklären darf, möchte. Und dabei hat er eine Frage. Und zwar hat der Venture-Capitalist nach seiner Finanzierungsrunde irgendeine Art von Payout, also analog zu Zinsen oder Dividenden. Ich würde behaupten, nein, schreibt er, da ja die liquiden Mittel für das Wachstum des Unternehmens benötigt werden. Andererseits möchte ich doch als Venture-Capitalist oder VC mich selbst auch in irgendeiner Form belohnen und nicht nur auf die hohen zukünftigen Bewertungen hoffen.
Was die ganz schlauen Venture-Capitalisten machen ist, die sagen, ich möchte jedes Jahr 5% des Umsatzes zurückbekommen, bis mein Investment wieder drin ist. Das habe ich bei Höhle der Löwen gesehen. Das ist nämlich richtig schlau, weil die Firma dann weniger Umsatz macht. Das ist total bescheuert natürlich.
Ich glaube der Unterschied zwischen VC und Business-Angel ist doch, dass man als VC auch ein Gehalt bekommt.
Ja, also man muss unterscheiden, was man jetzt mit Venture-Capitalist meint. Die eigentlichen Venture-Capitalisten sind natürlich die GPs, die General Partners der Fonds, wo es wiederum Einleger gibt, also LPs, die Kapitalgeber, von denen in der Regel 95% plus des Kapitals aufgebracht wird. Was die machen ist Wagniskapital, aber sie geben nur das Geld in die Asset-Klasse. Wagniskapital würde man nicht als VC bezeichnen, sondern VC sind vor allem die, die das Geld verwalten, die Fonds. Da muss man unterscheiden. Die LPs, die Kapitalgeber, die Investoren in dem Fonds, die zahlen über die ersten drei bis fünf Jahre ihr zugesagtes Kapital nach und nach ein. In Fortschritt mit den Investitionen des Fonds. Je mehr Start-Up-Investitionen oder Wagniskapital-Investitionen der Fonds macht, desto mehr von dem zugesagten Kapital wird gecallt, wird beantragt. Und damit hat man die ersten drei bis fünf Jahre Mittelabflüsse als Investor. Und dann kann es ab Jahr drei, vier zu den ersten Rückflüssen kommen, wenn frühe Investments zufällig verkauft werden, es vielleicht zu Liquidationen kommt oder zu IPOs. Die Mehrzahl der Rückflüsse ist eher so ab Jahr fünf und am hinteren Ende. Dadurch kommt es zu dieser typischen sogenannten J-Curve, wo der Net Asset-Value des Fonds zwischenzeitlich vielleicht sogar negativ sein kann, wo sich erste Verluste, also Totalverluste, anheufen und später dann erst Rückflüsse passieren. Das führt zu einer typischen Verteilung der Kapitalflüsse. Am Anfang hohe Zuflüsse in den Fonds, was aber Abflüsse für den Investor sind. Spätere Distribution des Fonds, also das Auszahlen von Exit-Erlösen, was dann zu Kapitalzuflüssen bei den Investoren führt. Die VC-Sicht, also der General Partner im Fonds, der Fondsmanager, ist noch ein bisschen anders. Die finanzieren sich aus dreierlei Dingen. Einerseits die Managementgebühr, die in aller Regel so um die zwei Prozent liegt. Es gibt dann immer noch Sonderkonditionen, dass man ab einer gewissen Rendite eine höhere Erfolgsprämie oder eine höhere Managementgebühr bekommt. Das kann man gestalten, wie man will. Aber ganz stark vereinfacht hat man auf zwei Prozent Managementgebühr und 20 Prozent sogenannten Carry. Und dann eventuell ein Erlöse aus dem eigenen Anteil im Fonds, der aber in aller Regel einstellig ist. Das kommt aber durchaus hinzu. Wie gesagt, die Managementgebühr sind zwei Prozent pro Jahr. Also über den gesamten Zeitraum des Fonds können das auch 20 Prozent des Fondsvolumen sein, wenn man davon ausgeht, dass das über zehn Jahre läuft und das Geld investiert bliebe. Dann wäre es hypothetisch der 20 Prozent vielleicht sogar. Dann eben der Carry. Carry ist, ich glaube, aus dem alten Venedig oder so kommt. Das ist quasi, was der Schiffskapitän bekommen hat, wenn er die Ware heile an den Bestimmungsort brachte. Das konnte er aufgrund des hohen Risikos irgendwie ein paar Prozent behalten. Und so ist es auch bei Venture-Fonds. Rückflüsse erhalten die VCs dann eben auch erst im Exit-Szenario oder eben aus der Managementgebühr. Also die fällt an, letztlich sobald Kapital committed ist. Teils seltener auch, wenn es gecallt ist erst, je nachdem. Auch das hängt von den Statuten des Fonds ab. Aber sobald quasi der Fonds aufgesetzt ist und am Beginn zu arbeiten hat man, also man braucht das Geld ja auch sofort, weil man einen Stab von VCs, Analysten, eventuell operativen Partnern und so weiter unterhalten muss. Das wird aus der Managementgebühr gezahlt. Ansonsten wäre es untypisch, dass zwischenzeitlich irgendwelche Art von Dividenden oder Rückflüsse gezahlt werden aus dem Investment des Fonds. Also es gibt nur zwei, drei Arten von Erlösen. Ein IPO, ein Trade-Sale, also Verkauf an ein anderes Unternehmen. Oder eine Liquidation, dass man minimal Geld zurückbekommt, weil die Firma ausgelöst ist. Oder dass sie früh erkannt hat, dass sie scheitert und dass Investoren Geld zurück gibt. Das sind die möglichen Rückflüsse. Aber alle treten relativ spät ein, würde ich sagen. Das heißt, man hofft auf den, man arbeitet gegen den späten Carry und bekommt seine 2% Management-Provision. Jetzt muss man noch dazu sagen, dass es natürlich nicht so ist, dass man im Jahr 2000 den Fonds 1 auflegt und den bis 2010 noch ein bisschen weiter laufen lässt und dann den zweiten Fonds nach 10 Jahren aufsetzt. Sondern die decken sich quasi übereinander. Das heißt, ich raise vielleicht alle zwei oder drei Jahre einen Fonds und dadurch habe ich irgendwann im Durchschnitt 6-8% Managementgebühr im Jahr. Bei Tiger war die Fondsinvestitionsphase teilweise, ich glaube, der schnellste Fonds, der PIP 13, wenn ich mich nicht irre, ist glaube ich in neun Monaten ausinvestiert gewesen. Dann stackst du natürlich unheimlich viel Managementgebühr aufeinander, weil du im gleichen Jahr, also in einem Jahr bekommst du eventuell von bis zu 10 Fonds in dem Fall die Managementgebühren. Das heißt, du hast 20% des durchschnittlichen Fondsvolumens als Managementgebühr und am Ende nochmal den Carry oben drauf. Macht das Sinn? Genau. Also sie leben Tag ein Tag aus von der Managementgebühr und der Carry ist sozusagen das, was im Erfolgsverloben draufkommt. Und genauso ist es für die Anleger, die Investoren im Fonds, es ist eben ganz ähnlich, nur dass die nicht mal die Managementgebühr bekommen, sondern im Gegenteil, sie bezahlen die Managementgebühr und den Carry, wodurch es zum Unterschied von der sogenannten Netto- und Bruttorendite kommt, also nach Abzug der Fees ist es dann die Net-IRR, die Net-TVPI oder MOIC. Und deswegen ist die Rendite der Investoren eben noch ein bisschen kleiner als die Bruttorendite der Exits, wenn man so will, weil sie die Gebühren frei abgezogen werden.
Wir bleiben bei Finanzierungsrunden. Ein Green-Tech-Startup aus dem Bereich Ladeinfrastruktur und Energiemanagement ist aktuell auf der Suche nach Investoren und möchte eine Runde höherer siebenstelliger Bereich abschließen. Bis jetzt ist ein Business Angel und ein Privatinvestor investiert, also es gibt nicht wirklich ein Netzwerk zu anderen Agents oder VCs. Und sie fragen, wie sie Investoren ansprechen sollten. Also was sind deine Tipps und Tricks? Breite Ansprache oder gezielt? Muss man eine gewisse Anzahl von Leuten irgendwie jede Woche ansprechen? Wie schreibt man Investoren am besten an? Persönlich, called, emailed, überlinked in, Twitter oder TikTok? Wie bereitet man heutzutage eine Finanzierungsrunde vor?
Also ich würde vielleicht beginnen mit einer Lead-Liste. Man soll sich Dinge immer so visualisieren und sich ein klares Target machen. Das heißt, es gibt ja viele Listen inzwischen von europäischen VCs, die man sich runterladen kann. Da würde man dann sortieren, wer kommt eigentlich erstmal nach Stage in Frage. Also raise ich gerade eine Pre-Seed, eine Seed, eine Series A Runde, eine Series B Runde. Was wollen die raisen? Einen hohen siebenstelligen Betrag. Ich würde sagen, dann würde man so nach Series A Investoren oder Investoren, die eben in dem Bereich zahlenmäßig investiert haben, schauen. Gleichzeitig würde man die vielleicht nach Industrie segmentieren. Was war das Thema? Ladeinfrastruktur. Das heißt, ich würde vielleicht nach Green Tech, Impact, Energy, Mobility, Automotive nochmal filtern. Dann hast du eigentlich deine Target-List von Investoren. Dann kannst du noch eventuell abziehen, welche, die conflicted sind, also die gar nicht investieren dürfen in den Bereich, weil sie in einen direkten Konkurrenten investiert sind. Aber das wäre vielleicht die Lead-Liste, die TLA-Lead-Liste, die du wirklich gerne möchtest, die gut passen. Du kannst dann eventuell noch da drin Tiers bauen. Also, dass gewisse Marken besonders renommiert sind bei den Fonds und andere vielleicht eher, wenn da jetzt der Corporate VC von irgendeinem Energieversorger drin ist, dann ist das vielleicht nicht deine Nummer 1 Wahl, sondern du möchtest vielleicht lieber irgendeinen erfolgreichen Mobility-Investor. Und dann, was man idealerweise versucht, wäre dann diese Liste mit dem Netzwerk an Angels, ich verstehe, dass das hier in dem Fall nicht so einfach ist, aber normalerweise versucht man dann diese Liste mit dem Netzwerk an Angels, Freunden, Bekannten, Mitarbeitern, Gründern und so weiter zu schauen, wer hat eigentlich wo Beziehungen. Am besten du kennst jemanden direkt da vielleicht über ein vorheriges Investment oder über drei Ecken. Man schaut, was ist der kürzeste Weg, jetzt mal stark vereinfacht gesagt, auf LinkedIn, um zu der entscheidenden Person zu kommen. Achso, es hilft natürlich auch noch den richtigen Partner oder die richtige Partnerin oder den richtigen Associate, männlich, weiblich in den Fonds zu identifizieren idealerweise, wenn man das hinbekommt. Das erhöht die Chance. Und dann schaut man eben, wie könnte man sich jetzt zu dieser Person eine Intro machen lassen im Freundeskreis. Jetzt verstehe ich, wenn ich den Post oder die Frage richtig verstehe, ist es so, dass das eben nicht der Fall ist, dass man ein besonders gutes Netzwerk hat. Das steigert schon mal nicht die Erfolgschancen. Was man dann eben machen kann, ist eine möglichst personalisierte Ansprache auf LinkedIn per E-Mail zu machen. Die zeigt, dass man sich mit dem Fonds auseinandergesetzt hat. Klar sagt, dass man den Fonds versteht. Sagt, warum man glaubt, dass dieser VC vielleicht ein guter Match wäre dafür. Einen kurzen eingängigen Pitch, der erklärt, warum das die richtige Lösung zur richtigen Zeit mit dem richtigen Team ist. Das wäre dann der nächst bessere Versuch, weil man keine Intros bekommt, befürchte ich. Aber ich glaube, die meisten VCs würden sagen, dass 95% ihrer Deals nicht aus einem kalten Dealflow kommt oder so wild rumfragen oder jemand hat mal was geschickt. Man kann natürlich versuchen, dass andere auf einen aufmerksam werden, dass man ein bisschen PR macht. Man versucht in der Startup-Presse zu erscheinen, in der lokalen Presse. Viele VCs haben so Monitoring-Services, die ihnen helfen, sowas zu finden. Also, dass man die Firma auf LinkedIn anmeldet und dass da irgendwie Mitarbeiterwachstum zu sehen ist. Oder wie gesagt, Presse-Coverage könnte helfen. Irgendwelche Contests, Pitch-Contests. Das sind so die Möglichkeiten, die mir einfallen. Hast du noch einen geheimen Tipp? Vielleicht auch erstmal mit einem Unternehmer oder einer Unternehmerin aus dem Bereich sprechen, die gefundet worden sind, aber vielleicht selber nicht mehr in dem Markt sind. Also sagen wir mal, keine Ahnung, was dann Deutschland in den Exit gemacht hat. Es geht einfach um einen typischen Business-Angel, der vielleicht investieren würde und dessen Aufgabe dann konkret wird, ist auch nochmal Intros zu machen. Da treiben sich auch viele so zwielichtige Gestalten rum. Also wenn dann jemand sagt, ich kriege dann aber 15% der Firma, wenn ich euch zwei Investoren vorstelle. Vorsicht, die sollen auch Geld reinlegen und bekommen dafür 1%.
15% ist zu wenig, 30% ist in Ordnung, oder?
Man kann natürlich sagen, dass wenn eine Runde bei einer gewissen Bewertung stattfindet, dann gibt man denen nochmal eine kleine Feindafi oder so. Aber selbst das, eigentlich profitieren die durch ihre frühe Beteiligung. Also wenn man sie einfach auf eine günstigere Bewertung reinnimmt, profitieren sie selber schon davon. Also auf keinen Fall irgendwie mehr als 1-2% für solche Intros oder Netzwerkmenschen ausgeben. Aber prinzipiell, es gibt Leute, die das wirklich gut können und die sollten aber zunächst auch mal an das Produkt glauben und nicht quasi Solo Corporate Finance Berater sein. Das ist meine persönliche Meinung. Also da ist die Wahrscheinlichkeit, dass man wirklich guten Support findet, auf jeden Fall eher niedriger. Hast du noch einen Geheimtipp?
Also sie machen ja Energie. Mein Versuch, also wenn ich jetzt der oder einer von den Gründern wäre und jetzt eine Runde mache, machen muss und ich schon ein bisschen was auf die Beine gestellt hätte, würde ich jetzt versuchen bei Energiezone reinzukommen. Also ich würde schon viel machen, um vor allem in der jetzigen Zeit irgendwie Content zu produzieren, dass Leute darauf aufmerksam werden, merken, wie man so tickt.
Glück ist der Sprichwort, den man in allem einen Nagel sieht und die Antwort ist Podcast. Also es ist zumindest ein zusätzlicher Weg PR zu schaffen. Finde ich gut. Es ist eine gute Idee. Ich muss den Joke trotzdem machen, aber es ist keine schlechte Idee. Also prinzipiell dich zu vernetzen, eventuell auf Events zu gehen in der Industrie oder im Venture Capital Bereich und so weiter.
Und hast du nicht auch mal erzählt, dass du immer schaust, wer so in deinen Kommentaren irgendwelche schlauen Kommentare hinterlässt und vielleicht sollte man das erst machen, bevor man dann die Anfrage stellt und sagt, hey, ich würde gerne mein Netzwerk erweitern und würde dich gerne hinzufügen.
So ein Friendly Stalker werden von den VCs? Genau. Und dann aber nicht die Idee reinschreiben, sondern du musst dann schreiben so X-Stripe building something in stealth mode. Das macht die VCs heiß. Du schreibst Building the next charging solution, findet keiner spannend. So X-Stripe building something in stealth mode. Team 20 plus.
Und ohne zu wissen, was es ist und welche Firma, glaubst du es ist möglich 7-stellig, mittel 7-stellig zu raisen auf so einem Thema?
Es ist nicht einfach, glaube ich. Kommt ein bisschen darauf an, wer die Vorinvestoren sind. Aber Green Tech ist, wenn du dir die Daten anschaust, ist Green Tech eine der Industrien, die weitergefundet wird, relativ stark. Also ich will nicht zu sehr entmutigen.
Ja, also ich glaube, es ist schwierig. Also es gibt ja so ein paar Modelle, die irgendwie Privathaushälte machen und so und Firmen und alles. Aber so die, du konkurrierst ja gegen die Städte, gegen Tesla.
Von Städten musst du keine Angst haben. Wie wahrscheinlich ist die, dass die ein vernünftiges Laden Netzwerk bauen?
Ja, aber ein Stadtwerk sollte man auch nicht unterschätzen, dass die den Zugang haben oder vor allem irgendwas verhindern, dass das nicht gemacht wird.
Geiler Satz. Die Stadtwerke sollte man nicht unterschätzen. Finde ich gut.
Und was ich immer noch nicht verstehe, ist, warum McDonalds da nicht mega reingeht. Also eigentlich müsste doch jede McDonalds sofort vier von diesen Ladestationen haben.
Ja, wäre voll schlau. Finde ich gut. Zusätzliche Einnahme und mehr Frequenz. Das Problem ist, glaube ich, dass der typische McDonalds Kunde eher einen F-155 fährt und noch nicht so 100 Prozent auf E. Schlimme Vorurteile und Pauschalierung natürlich. Apropos Green Tech. Lass uns doch mal zu unserem Green Tech aus Schweden kommen und zwar Spotify.
Ich sehe plus 7 Prozent. Du sagst, das Werbemarkt geht nicht ab. Irgendwo muss die Musik doch spielen.
Plus 7 Prozent gegen einen sehr schwachen Markt heute. Also es sind eigentlich plus 10, 12 Prozent, wenn man so will, weil der Markt wirklich stark abkackt auch. Spotify hat seine Schrumpfbank Umsatz, muss man erstmal sagen. Gegenüber dem Vorjahr steigt der Umsatz noch um 14,3 Prozent. Achso, das ist natürlich die Szenarität, weil das Q4 beeinträchtigt von den Werbeeinnahmen immer relativ stark ist. Im Vorjahr waren es 2,66 Milliarden, jetzt sind es 3,04 Milliarden. Im Vorquartal waren es noch 3,16 Milliarden, das war das Weihnachtsquartal. Von daher kann man da absehen. Aber spätestens, wenn man dann auf die Premium-Subscriber-Umsätze schaut, auch da kommt es zu einem Quartals-zu-Quartal-minimalen Abfall. Und das lässt sich nicht mit Werbeumsätzen beschreiben, sondern von 2,717 Milliarden geht es runter auf 2,713. Genau genommen kann man sagen, es bleibt gleich ganz kleine Tendenz. Also was sind das? 4 Millionen verliert man an Umsätzen mit Premium-Subscribern. Das ist immer noch 14 Prozent höher als im Vorjahr, muss man auch sagen. Nur Quartal-zu-Quartal sieht es ein bisschen schwach aus. Ad-Supported geht runter von 450 im Q4 auf 330, aber auch das ist natürlich saisonal beeinträchtigt. Im Vergleich zum Vorjahr sind es noch 17 Prozent mehr. Da wäre es dann von 282 Millionen auf 329 Millionen. Also man wächst beim Revenue insgesamt zu 14,3 Prozent. Ein bisschen schwächer als im Vorquartal, aber deutlich besser als im Vorjahr noch. Wobei sich das Wachstum eben auch verlangsamt. Gut ist, dass die Cost of Revenues auch genau auf 14,4 Prozent zu liegen, was natürlich hauptsächlich daran liegt, dass man einfach immer 30 Prozent direkt abdrückt an die Rechteinhaber im Schnitt ganz grob. Damit ergibt sich eine Rohmarge von 25,2 Prozent, die im Vorjahr auch 1 und 1 genauso hoch war. Die operativen Kosten allerdings steigen um 36 Prozent und dadurch rutscht man jetzt tiefer in die roten Zahlen beim operativen Ergebnis. Im Vorquartal hat man fast noch eine ausgeglichene Null gehabt. Jetzt macht man 157 Millionen Verlust, also rutscht man ein bisschen tiefer in die roten Zahlen.
Kannst du da sehen, was das Event letzte Woche gekostet hat oder wird das noch dieses Quartal bezahlt?
Das wird im Q2 natürlich bezahlt. Operativer Cashflow ist noch positiv, kann man sagen. Das heißt, es sind vor allem die Stock-Base-Compensation, die das Ergebnis in die roten Zahlen treibt. Free Cashflow, operativer Cashflow, beides positiv. Und dann, was natürlich aber noch wichtig ist, sind die höheren Zahlen. Und zwar kannst du aus dem Kopf schätzen, wie viel höher Spotify hat?
300 Millionen.
515. Sind um 22 Prozent gestiegen. Das ist tatsächlich eine Beschleunigung. Also vor einem Jahr waren es 18,5 Prozent Wachstum, dann mal hoch auf 20, jetzt sind es 22 Prozent. Also es ist wirklich eine Beschleunigung beim höheren Wachstum. Die bezahlten Premium-Subscriber, die wachsen nur mit 15,4 Prozent, was auch schon gut ist. Die Ad-Supported-Mouse, also die werbefinanzierten Free Subscriptions, das macht keinen Sinn, also die freien Accounts, wachsen mit 26 Prozent. Das ist vor allen Dingen, was die Investoren oder Analysten positiv überrascht hat, dass weiterhin sehr hoher Wachstum von Monthly Active-Usern im Premium-Segment nur 5 Millionen neue Nutzer, aber im nicht bezahlten immerhin 21 Millionen. Das kann sich sehen lassen.
Anfang des Jahres hat Daniel Eck, CEO von Spotify, gesagt, hier Next-Era-Efficiency. Siehst du das in den Zahlen schon?
Ne, das kann man nicht sehen, weil die R&D-Ausgaben, also Forschung und Entwicklung, um 74 Prozent gestiegen sind gegenüber dem Vorjahr, während der Umsatz nur um 14 Prozent gekletscht ist. Wie gesagt, das kann ich da noch nicht erkennen. Also die General Admin steigen nur um 7 Prozent, da sieht man was. Und Marketing und Sales ist im Vergleich zum Q4 auch niedriger. Das geht langsam in die richtige Richtung, aber insbesondere die Forschung und Entwicklungsausgaben sind noch sehr, sehr hoch. Was man schon aber sieht, ist, dass der Headcount insgesamt in der Company runtergeht. Spotify hatte seinen absoluten Höhepunkt bei den FTEs, den Angestellten, mit 10.150 zum 31. Dezember des letzten Jahres. Und jetzt sind es zum 31. März nur noch 9.600, also rund 500 Leute, 5 Prozent weniger als zum Jahreswechsel. Das heißt, da sieht es so aus, als wenn man langsam vorsichtiger Leute gehen lässt. 5 Prozent sollte ungefähr das Natural Turnover sein, also Leute, die freiwillig kündigen. Zuletzt ist der Gross Profit pro Mitarbeiter auch wirklich brutal runter. Der war mal vor drei Jahren bei 425.000 Dollar im Jahr und ist runter auf 305.000 vor zwei Quartalen. Jetzt könnte er langsam wieder steigen. Also ja, man sieht Anzeichen, dass man weniger Leute jetzt beschäftigt, aber die Ausgaben für Forschung und Entwicklung steigen noch relativ stark gegenüber dem Vorjahr, könnten sich jetzt aber auch Quartal zu Quartal ein bisschen verlangsamen.
Was bedeutet, deine Aussicht ist eher neutral bis negativ?
1,7 Dollar zum Höhepunkt. Das heißt, wenn der Werbemarkt sich stabilisiert, könnten da schnell nochmal 100 Millionen mehr rauspurzeln, würde ich sagen. Sekunde 150 sogar. Einfach, wenn sich die Werbepreise wieder verbessern und die Nachfrage. Daniel Eck hat auch in Aussicht gestellt, dass man über Preiserhöhungen nachdenkt, wenn der richtige Moment dafür käme. Das traut man sich im Moment vielleicht noch nicht, obwohl ich glaube, es nicht viel Konkurrenz gibt für Spotify. Aber das wäre natürlich eine zusätzliche Möglichkeit, nochmal schnell 8 bis 10 Prozent mehr Umsatz zu machen über Preiserhöhungen, was dann aber immer ein Einmaleffekt ist. Aber signifikant wäre gut für die Branche, weil die 70 Prozent davon sofort bekämen. Das wären 300 Millionen mehr, also wenn ich jetzt bei 10 Prozent bleibe, wären es 300 Millionen mehr im Quartal, 1,2 Milliarden mehr im Jahr, das wären 900 Millionen mehr für die Musikindustrie. Auch nicht so schlecht.
Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Keine spezifischen Kauf- und Anlageempfehlungen. Keine Anlageberatung, keine Rechtsberatung, keine Steuerberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Verantwortung für solche Trades liegt bei euch. Philip und Philipp haften nicht vor eure Verluste. Philipp und Philipp und Philipp können die Risikodisposition der HörerInnen nicht einschätzen. Ihr entscheidet selber, was ihr kauft und tragt dafür auch die Verantwortung. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.eu slash disclaimer nachlesen. Dann lass uns Live-Earnings machen. Mit was fangen wir an? Microsoft oder Alphabet? Ich bin für Alphabet, weil du bei Microsoft wahrscheinlich noch mehr Spaß drin hast.
Dann fangen wir an mit Alphabet, eben als Google. Also zur Intro, wir kennen jetzt sozusagen den Press Release und die neuen Zahlen. Wir haben aber die Ergebniskonferenz logischerweise noch nicht hören können. So lange bleiben wir dann in unserem Alter doch nicht mehr auf. Alphabet hat seine Umsätze erneut ein klein wenig steigern können um 2,6% Kontext. Im Vorjahr konnte man noch 23% plus machen im Vergleich zu dessen Vorjahr. Das ist dann runtergegangen auf 13%, 6% und 1% am lokalen Minimum. Und jetzt geht es ein klein bisschen höher auf 2,6% Wachstum und auf rund 70 Milliarden Umsatz im Q1. Das Q1 ist historisch das schwächste Quartal. Q4 das stärkste wegen des Weihnachtsgeschäfts logischerweise. Also es ist ein kleines Wachstum, aber es ist ein Wachstum. Das Search-Geschäft wiederum, das Geschäft mit der Suche, wächst mit 2%. Das ist im Vorquartal sogar geschrumpft um 1,6%. Das heißt hier jetzt der Umschwung auf ein kleines Wachstum wieder von einem zuvor schrumpfenden Geschäft. Man liegt natürlich unter dem Weihnachtsquartal, dem Vorquartal, aber knapp über dem Vergleichsquartal des letzten Jahres. YouTube schrumpft weiterhin das dritte Quartal in Folge. Vor einem Jahr ist YouTube noch um 14,5% gewachsen. Jetzt dann nochmal 5%, dann aber 2% geschrumpft, 8% geschrumpft und jetzt schrumpft es wieder 3% das dritte Mal in Folge. Negatives Wachstum, man ist unter dem Niveau des Vorjahres bei YouTube. Das liegt natürlich einerseits an den sinkenden Werbepreisen, aber auch an weniger Engagement auf der Plattform könnte ich mir vorstellen. Das was überhaupt noch Wachstum generiert im signifikanten Maße bei Google ist?
Cloud.
Glück erschläft schon. Genau, die Google Cloud Plattform mit 28% Wachstum. Das ist ein klein bisschen weniger als im Vorquartal, da waren es noch 32%, vor einem Jahr waren es sogar noch 44% Wachstum. Aber 28% ist wahrscheinlich besser als man gedacht hat. Ich würde vermuten, die Zahlen überraschen leicht positiv. Aktie 2-5% im Plus. Was siehst du?
Fast 4% im Plus.
Das passt. Also ich würde sagen, dass man froh ist, dass es nicht schneller abwärts geht. Dass man leicht wächst ist wahrscheinlich auch eine positive Überraschung, also ein Earningspeed. Soweit so gut. 28% ist ein gutes Cloud Plattform und was besonders ist, wenn ich das richtig gesehen habe, Google macht erstmals Gewinn mit der Cloud. Also die operative Marge, man hat 190 Millionen Plus gemacht bei 2,5 Milliarden Umsatz. Letztes Jahr noch im Q1 minus 16% operative Marge, ein Sechstel der Umsätze verloren. Jetzt sind wir 2,6% im Plus bei der Marge, das heißt Break-Even im Q1 bei der Google Cloud. Obwohl man als der Value for Money Führer gilt, sehr günstig anbietet. Das hilft sicherlich. Schauen wir mal an auf die sonstigen Kosten. Die Cost of Revenue steigen nur mit 3,4%, also ungefähr so wie der Umsatz steigt. R&D 26% über dem Vorjahr, Marketing 12% über dem Vorjahr, Gemeinkosten auch 11% über dem Vorjahr, Gesamt OPEX 19% über dem Vorjahr, also schmilzt der Gewinn noch weiterhin dahin. Nochmal 8% weniger Net Income als im Vorjahr, aber man macht 15 Milliarden Gewinn, also wir haben auf sehr hohem Niveau. Das hat hier niemanden gestört, es ist viel wichtiger, dass man wieder ein klein bisschen wächst und dass die Cloud gesund wächst und profitabel ist. Was spannend ist, ist dass die Traffic Acquisition Cost runtergegangen sind. Die sind ja normalerweise so rund 30% des Suchumsatzes, sind es das erste Mal nur 29%. Das ist keine große Abweichung, aber entweder hat Google tatsächlich mit ein paar Partnern nachverhandelt oder es gibt erste Partner, die sich gegen Google entschieden haben, aber man hat es irgendwie geschafft, den Revenue Share mit den Traffic Acquisition Partnern positiv zu beeinflussen. Das kann alles mögliche sein, es können Handyhersteller sein, also Hardware OEMs. Es kann sein, dass man irgendwo weniger mit Publishern oder YouTube Creatern teilt. In jedem Fall sind die Traffic Acquisition Cost 2% niedriger, obwohl der Umsatz 2% höher ist. Ich weiß nicht, wo man da die Effizienz rausgeholt hat. Die Personalbasis steigt immer noch um 16% gegenüber dem Vorjahr und liegt sogar etwas über dem Q4. Google hat es noch nicht geschafft, netto Personal freizusetzen bis zum 31.3. Sie wollten sich von 6% der Mitarbeiter trennen. Ich denke, es liegt daran, dass man sie in Europa nicht schnell genug loswird, dass man auch im Q1 noch eventuell Hires hatte, die jetzt erst nach und nach gehen. Also die Effizienzmaßnahmen setzen sich noch nicht schnell genug durch. Da sollten weitere Kosteneffekte jetzt noch in den nächsten Quartalen kommen, würde ich denken. Dass da die Kosten vielleicht nicht runtergehen, aber langsamer wachsen. Im Moment, wie gesagt, noch 19% über dem Vorjahr die Kosten. Da muss man sicherlich, wenn man nur 2% Wachstum hat, ein bisschen noch anpassen bei den Kosten. Ich würde sagen, so weit, so gut. Nicht schön ist sicherlich das dritte negative Quartal in Folge bei YouTube, aber das sieht auch so ein bisschen aus, als wäre man da durch die Talsohle durch. Da könnte es jetzt auch bald wieder zum positiven Wachstum switchen. Cloud würde ich als sehr positiv einordnen. 7,5 Milliarden Cloud Umsatz, was das heißt, Runrate 30 Milliarden im Jahr. Das ist schon ein ganz ordentliches Cloud-Geschäft und wie gesagt, ab jetzt liefert das auch Deckungsbeiträge.
Und bei beiden Firmen ist ja Open AI jetzt das größte Thema gewesen in den letzten Monaten. Sieht man da schon irgendwas? Also könnte man sagen, die Leute suchen weniger bei Google oder geben deswegen weniger Geld aus oder irgendwas? Oder ist das einfach nur PR und man sieht es in den Zahlen eigentlich gar nicht?
Das würde mich sehr wundern, wenn das schon Auswirkungen auf Suchverhalten hat. Ehrlich gesagt, also marginal vielleicht, das würde dann einfach den Search Umsatz, der geht ja von minus 1,6 auf plus 1,9% Wachstum fast wieder ein bisschen hoch. Die Zahl der Suchen gibt Google, also man könnte sagen, die Suchintensität kann man an der Zahl der Suchen messen. Die gibt Google aber seit fast einem Jahrzehnt glaube ich nicht mehr an. Ich vermute seit dem Tag, wo es eventuell netto weniger Suchen gab.
Also wie mit den Doppelgänger-Download-Zahlen.
Ja genau. Ich würde vermuten, dass das noch keine signifikanten Auswirkungen hat.
Auf YouTube könnte es doch Auswirkungen haben, vor allem. Also wenn man so ein How-To, wenn man fragt OpenAI nach irgendwie, wie man irgendwas repariert oder irgendwas kocht oder so, anstatt sich ein How-To-Video auf YouTube anzuschauen.
Ist das so? Ich behaupte nein. Ich finde nicht, AI ist overhyped, aber die tagtägliche Anwendung von JGBT ist noch sehr ungleichmäßig verteiltes Wissen, glaube ich. Mich würde es überraschen. Ich glaube, das wird erstmal sehr graduell passieren. Von daher, ich würde vermuten, es hat noch keinen Impact.
Dann lass uns zu Microsoft gehen.
Microsoft. Der Umsatz wächst nochmal um 7 Prozent. Das ist auch schneller als im Vorquartal. Da waren es nur 2 Prozent. Das war der Tiefpunkt. Jetzt wieder 7 Prozent Wachstum auf fast 53 Milliarden, also über 200 Milliarden Jahresumsatz. US-Dollar, also Beschleunigung des Wachstums wieder getrieben, nicht vom Produktumsatz. Der Produktumsatz schrumpft um 10 Prozent. Also alles, was man verpackt aus einer Box kauft von Microsoft. Aber das Service und weiteres Revenue, das wächst umso schneller mit rund 20 Prozent, sodass das Gesamtwachstum dann positive 7 Prozent sind. Die Kosten steigen auch um genau 7 Prozent. Das heißt, das Ergebnis bleibt überwiegend ähnlich. Das operative Ergebnis verbessert sich sogar. Unter anderem, weil sich die Rohmarge auf 69,5 Prozent, was echt schon gut ist, verbessert. Die operative Marge ist nochmal 1 Prozent über dem Vorjahr bei 42,3 Prozent. Microsoft bekommt seine Kosten sehr gut gemanagt im Gleichschritt mit den Umsätzen. Auch die Profitabilität, also Netto-Marge nach allen anderen Kosten rund 35 Prozent, auch besser als im Vorjahr. Zudem gibt es 4 Prozent weniger Aktien. Noch ein kurzer Nachtrag zu Google Alphabet. Die haben inzwischen gegenüber dem Vorjahr 4 Prozent Aktien weggekauft und sich weitere Share-Buyback-Programme genehmigen lassen im Wert von 70 Milliarden. Und führen so ihren Überschuss-Cashflow an die Aktionäre zurück. Bei Microsoft ist es nur 1 Prozent. Aber das sind 1 Prozent von 2 Trillionen. Also 1 Prozent negative Verbesserungen kosten Microsoft auch schon 20 Milliarden, wenn sie 1 Prozent der Aktien zurückkaufen würden. Gute Zahlen. Wir gehen mal in die Segmente rein. Ich würde auch vermuten, bei Microsoft eine positive Reaktion. Die Unternehmen sind so groß, dass da jetzt keine riesige Schwankung gibt. Aber ich glaube 5 Prozent habe ich eben gesehen. Ist das immer noch so?
Ja, also fast 5 Prozent.
Also es sind gute Zahlen. Wie gesagt, Umsatz zieht wieder an, Kosten gut im Griff, Profitabilität verbessert sich sogar gegenüber dem Vorjahr. Kann man nicht meckern. Die Productivity in Business-Sparte wächst mit 11 Prozent, die Intelligent Cloud mit 16 Prozent, Personal Computing mit minus 9 Prozent. Das liegt daran, hauptsächlich Hardware. Da kommen wir gleich nochmal drauf. Dann noch die feineren Segmente. Das Cloud Revenue ist 22 Prozent gewachsen, Office 13 Prozent im Plus, wieder zieht alles wieder an, Office 365 14 Prozent im Plus, Consumer Office gleich bleiben ungefähr, LinkedIn immerhin noch 8 Prozent im Plus. Vorquartal war noch 10, also der Werbemarkt da bleibt weiter angespannt. Dynamics 17 und 25 Prozent im Plus. Azure 27 Prozent im Plus. Das ist ungefähr auch 4 Punkte Verlangsamung wie bei Google. Google fällt ja von 32 auf 28, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Beim Cloud, Azure fällt von 31 Prozent, wachsen auf 27. Auch im Rahmen, würde ich einfach sagen, Windows OEM, also Neuinstallation von Windows mit verkauften Computern, minus 28 Prozent. Also da sieht man, dass diese Menschen, die sich alle während Corona neue Computer gekauft haben, das führt jetzt zu so einem Lack oder Kater, wo deutlich weniger Produkte gekauft werden. Windows Commercial geht komischerweise wieder hoch um 14 Prozent, da werden viele neue Lizenzen verkauft. Xbox plus 3 Prozent, sieht langsam wieder an. Search and Use Advertising steigt um 10 Prozent und Devices, also die Surface Serie hauptsächlich, minus 30 Prozent. Das war im Vorquartal aber auch noch schlechter. Also verbessert sich auch alles. Marginal würde ich sagen, Cloud sehr stabil. Microsoft sagt uns leider nicht, ob Cloud Deckungsbeiträge liefert oder nicht. Also man kriegt immer die prozentuale Veränderung der Segmente, aber nicht die absolute Höhe oder gar den operativen Gewinn. Das Einzige, was man sieht, ist, dass eben insgesamt die Rohmarge 70 Prozent ist und die operative Marge 42 Prozent. Ich würde fast sagen, das ließe sich nicht bewerkstelligen, wenn die Cloud noch negativ ist. So geil sind die anderen Segmente dann doch nicht. Also mit Hardware, das ganze Xbox und so weiter, Segment macht man sicher nicht hoch zweistellige Margen. Von daher glaube ich, dass auch die Server und Cloud Produkte profitabel sein werden inzwischen. Gute Zahlen von beiden, würde ich sagen. Optimistischer Einstieg in die Tech-Saison. Muss man jetzt schauen, ob die kleineren Cloud-Titel, ob da tatsächlich dann auch schon das Tal zu sehen ist. Hier sieht es jetzt erstmal so aus, als wenn es ein erstes Tal gäbe und das Wachstum wieder ein bisschen Schwung bekommt, in kleinen Schritten, aber in der richtigen Richtung. Dann bin ich gespannt.
Wirst du jetzt so ein Chart-Techniker oder wie?
Achso, wegen des Tals? Ne, aber man sucht natürlich nach so Drehpunkten, wo sich Trends umkehren. Und wie gesagt, bei Google ging es zwischendurch bis ins negative Wachstum oder Schrumpfung. Das scheint jetzt erstmal umgekehrt zu sein. Mit einer Riesenrezession oder so kann sich das auch nochmal ändern, aber so Flackern oder Volatilität in Ergebnissen sieht man eher selten. Also da gibt es schon Trends. Auch ohne Chart-Techniker zu sein, kann man da zumindest in Trends glauben.
Im Laufe der Woche haben wir ja noch Meta, Amazon, Snap, Cloudflare und Pinterest. Magst du irgendeine Prediction abgeben? Bist du bei irgendeiner Aktie sehr positiv oder sehr negativ?
Ich glaube, Meta wird ziemliches Durcheinander. Ich habe heute im Podcast, achso, wer das jetzt alles durchgehört hat und immer noch nicht genug hat, kann sich noch die aktuelle Folge von Defner und Schepitz anhören, wo ich zu Gast sein durfte. Es lohnt sich bis zum Ende zu hören, würde ich sagen. Wird sich Meta jetzt in AI umbenennen oder das Kürzel ist ja aber schon weg wegen C3 AI? Also ich glaube, Meta ist schon, die haben jetzt ein Viertel des Personals rausgeschmissen, scheinensernst zu meinen. Es ist ein bisschen schwer zu erkennen, was jetzt die wirkliche Theorie ist. Also macht man jetzt im Hinterhof irgendwo noch Metaverse oder macht man voll AI oder geht man voll auf Profitabilität? Das ist jetzt ein bisschen schwer. Das was vorher unerlässlich schien als Strategie des Metaverse, scheint jetzt doch expandable zu sein. Ich finde es schwer zu beurteilen. Also die Kostenmaßnahmen werden alle erst sehr verzögert, glaube ich, wirksam werden durch die arbeitsrechtlichen Probleme in Europa. Dadurch, dass es wird zu hohen Sonderzahlungen kommen, die das Ergebnis jetzt noch mal belasten, die aber einmal Effekte sind. Also da muss man dann sehr gut zwischen Cashflow, Gap-Ergebnis und adjustierten EBITDA eventuell unterscheiden. Cloudfair war spannend zu sehen, ob da eventuell Wachstum wieder anzieht. Ich würde vermuten nicht, aber es wäre natürlich spannend. Ich glaube eher nicht, aber ich glaube bei den SaaS-Stocks ist noch nicht die Tarsule erreicht. Bei Microsoft gab es noch eine ganz spannende News und zwar wollen sie Teams und Office anbundeln. Ich würde relativ klar sagen, dass das Bundling oder Predatory Pricing oder Dumping oder wie auch immer man das nennen will, wenn man ein Produkt, was eine andere Company anbietet, nämlich Zoom oder Slack einfach kostenlos in sein Produkt einbaut, also Teams bei Office. Das macht den Markt kaputt, schmeißt eventuell die Konkurrenz aus dem Markt und die Angst ist, dass am Ende die Preise für Konsumenten steigen. Deswegen wird das normalerweise unterbunden. Jetzt kommt Microsoft an den Wettbewerbsbehörden, die das offenbar jetzt erst gemerkt haben zuvor und scheint Teams und Office freiwillig zu anbundeln. Das heißt man müsste dann für die Teams-Lizenz selber zahlen. Inzwischen ist das natürlich in Unternehmen aber so etabliert, dass man jetzt nicht nochmal auf eine andere Lösung umsteigen will. Das heißt man hat das lang genug durchgezogen, um das zum Brauch zu machen bei Unternehmen und die Konkurrenz Zoom und Slack im Wachstum deutlich zu behindern, würde ich behaupten. Und jetzt sagt man, na gut, jetzt kann man es auch auseinandernehmen. Genau. Das ist noch erwähnenswert. Ansonsten geht die Fintech-Schlachterei weiter. Nach Stripe wurde jetzt von Investoren abgewertet. Zuletzt 33 Milliarden Bewertung, jetzt 15 Milliarden weniger. Da zeigt sich die Qualität von Investoren, aber die Charakteristika verschiedener Investoren. VC's haben in der Regel keine hohe Veranlagung, ihre eigenen Investitionen runterzuschreiben und schlecht zu rechnen, indem man Markt-to-Market macht und sie den Marktpreis anpasst. Wenn man einen großen Crossover oder Private Equity Fund als Investor hat, dann kann das sein, oder jemand seine Anteile auf den Markt wirft, wie bei N26 geschehen, dann kann es eben zu so ungewollten Offenbarungen des tatsächlichen Marktpreises kommen, weil Leute das proaktiv abschreiben, verkaufen wollen und so ein Marktpreis gefunden wird, den man ansonsten versucht durch diese strukturierten Runden Liquidation Preferences und so weiter, möglichst lange zu verschleiern.
Da bin ich gespannt, wie die Stimmung auf der Finance Forward sein wird, wenn die Fintechs immer ein bisschen drauf gehen. Die letzte große Party.
Die ist ausverkauft, die Finance Forward. Es gibt keine DG30 Tickets mehr.
Die sind ausverkauft, aber falls ihr trotzdem uns noch sehen wollt, ein ganz kleines Kontingent gibt es für Doppelgänger und Friends noch. Die Party ist jetzt voll, da sind alle Einladungen und Absagen raus. Das Thema ist somit abgehakt, aber für Finance Forward machen wir so eine kleine...
Party auf harte Tür. Nicht versuchen, nicht battlen, nicht Last Minute schreiben. Auch... Bei uns ist es wie Berghain, niemand kommt rein.
Ja, oben steht Peace drauf und keiner kommt rein, wenn er nicht auf der Liste ist. Sonst, genau, schaut mal bei doppelgänger.io. Da könntet ihr euch noch eintragen für Montag 18 Uhr. Da schicken wir auch noch die Einladungen raus. Das passiert wahrscheinlich nächste Woche irgendwann. Und sonst, gegen mich Pickleball spielen, dich auf der Bühne sehen. Weißt du jetzt wann du dran bist?
Kann man der aktuellen Timetable entnehmen, würde ich annehmen.
Ich habe gesehen, du bist zweimal dran und du bist noch als Old markiert?
Viermal, insgesamt. Ich bin nicht mehr als Old markiert. Ich weiß nicht, wie das gekommen ist, aber ich bin jetzt nur noch Philipp Klöckner und nicht mehr Philipp Klöckner in Klammern Old.
Also, habt einen schönen Mittwoch. Wir hören uns Samstag. Bleibt gesund. Bis dann. Peace.
Tschüss.