Doppelgänger Folge #244 vom 28. April 2023

🌧️ Cloud Cost-Cutting: Amazon AWS & Cloudflare | Meta Earnings: Mark mag plötzlich AI | Pinterest & Snapchat | FINN CEO tritt zurück | Marley Spoon SPAC

Wolkig mit Aussicht auf Earnings: Kostensparen bei Cloud Ausgaben verhagelt die Ergebnisse von Amazon und Cloudflare (Jan Aus Dem Off kurz vor Privatinsolvenz). Auch Pinterest und Snap veröffentlichen Zahlen und der Finn Auto CEO tritt zurück. Ein SPAC nimmt Marley Spoon von der Börse. Ein Hörer möchte Finfluencer bzw. Finance Creator (laut Twitter auf deutsch: Finanz "Gestalter") werden.


Philipp Glöckler (https://www.linkedin.com/in/philippgloeckler/) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:


(00:01:45) Finance Creator für B2B werden?

(00:18:00) Audioqualität wird besser

(00:18:45) Amazon

(00:39:00) Cloudflare

(00:46:00) Meta

(00:53:00) Snap Earnings

(00:56:00) Pinterst Earnings

(00:59:00) Marley Spoon 468 Capital SPAC 

(01:07:00) Finn Auto CEO


Shownotes:

Werbung: Besuche den Stand von Braze auf der OMR und die Mitarbeiter:innen von uns grüßen. Spreche mit ihnen zum Beispiel darüber, wie Delivery Hero oder TUI die Customer Engagement Plattform von Braze nutzen. Der Stand befindet sich in Halle 1, Stand A1F11 und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.


Podcast Empfehlung: Sebastian E. Merget Unterwegs mit Philipp Westermeyer von DB mobil der Deutschen Bahn


Handelsblatt Artikel: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/maschinenraum-familienunternehmen-verbuenden-sich-mit-venture-capital/29110874.html?

Manager Magazin: https://www.manager-magazin.de/unternehmen/tech/zalando-hellofresh-tier-ottonova-wie-in-der-start-up-szene-jetzt-jeder-gegen-jeden-ums-ueberleben-kaempft-a-a280031a-7d22-408c-8b29-99b954b0660f


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Willkommen zum Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 214 Ende April. Die große Big Tech Earnings Folge. Gewinner und Verlierer. Wie ist die letzte Folge so gealtert? Tech Trendwende oder nicht?
Das kommt drauf an, auf welchen Bereich man schaut.
Schauen wir später auf deine Lieblingsaktie.
Ja lustig, wie man jede Aktie, die gerade schlecht läuft, zu meiner Lieblingsaktie macht. Wie geht es mit deiner Lieblingsaktie?
Welche meinst du? Agora?
Agora, mhm.
Oh, die habe ich ganz vergessen. Gibt es die Firma noch? Ich weiß nicht. Auf Discord habe ich gesehen, dass jemand im Layoff Channel gepostet hat, dass wohl Clubhouse die Hälfte der Leute entlassen hat oder entlassen wird.
Ja, macht Sinn.
Also der Trend ist auf jeden Fall vorbei. Die App, wird man gerne wissen, wer die noch nutzt. Man müsste da mal wieder reinschauen. Aber da kommen wir später zu. Du hast eine ganze Menge Earnings mitgebracht. Meta, Amazon, Snap, Cloudflare, Pinterest. Habe ich irgendwas anderes vergessen? Ne, das war es. Ein bisschen News und vorher eine Hörerfrage. Und zwar hat uns jemand geschrieben, dass er den Finanzbereich in einem Scale-Up managt oder führt. Und am überlegen ist, eine Karriere als Finanzcreator, also Finfluencer zu starten. Webseite, Blog, Beiträge, LinkedIn-Posts, Webinare, Online-Kurse usw. Zudem möchte er ja auch eine Community aufbauen. Alarm, Alarm, Community. Und mittelfristig Consulting-Leistungen für andere B2B-Sales-Unternehmen anbieten. Und jetzt mehrere Fragen dazu. Wie findet ihr im Allgemeinen die Idee? Wie würdet ihr das Vorhaben angehen? Seht ihr Potenzial? Ist die Zielgruppe groß genug? Kann man daraus ein Geschäftsmodell machen? Und so weiter. Pipp, was meinst du? Finfluencer, gutes Business?
Ich glaube nicht, dass das der Inbegriff von... Also mit Finanz, Finance-Creator, auf Deutsch würde man übrigens... Ich habe jetzt bei Twitter gelernt, wie das auf Deutsch heißt. Weißt du, was ein Creator auf Deutsch ist? Ein Ersteller? Gestalter. Gestalterin. Da habe ich mir extra aufgehoben, die Push-Notification. Da steht dann quasi, Elon Musk ist Gestalterin auf Twitter. Abonniere Elon Musk, damit du Zugang zu exklusiven Inhalten erhältst. Gestalter. Das ist ein Wort, das man nicht unbedingt eindeutigen muss, oder? Wir Deutschen ähnlich sein. Wir verenglischen Dinge nur. Aber Finance-Creator ist nicht?
Finfluencer, ist das nicht das Gleiche?
Ich glaube, dass damit Finance-Creator, die Finanzabteilung im Unternehmen gemeint ist. Mein Verständnis wäre nicht, dass er erzählen will, wie man in Aktien investiert, sondern eher, wie man Personalkosten verbucht. Also das ist natürlich eine wichtige Unterscheidung. Also sagen wir mal so, einen weiteren Finfluencer, ich bin ja keiner. Ich wollte erst sagen, braucht die Welt nicht. Gute braucht es mehr, schlechte braucht es weniger. Es gibt schlechte Finfluencer, aber es gibt zu wenig Gute noch, würde ich sagen. Aber da gibt es ja jetzt einen Growth Hack, habe ich heute gesehen. Und zwar, du nimmst einfach das Sheet von dir oder von uns,
da machst du das Green-Data-Square-Data-Square. Und dann hast du eine Growth-Seite. Da machst du ein Screenshot raus und baust daraus die Story.
Ja, warum nicht? Wenn das die besten Informationen sind, zu denen man Zugang hat und sich den FactSet oder Bloomberg-Account nicht mehr leisten kann, dann muss man mit dem Doppelgängersheet arbeiten, wie der Rest des Volkes. Ich habe jetzt ein kleines Logo reingemacht. Das ist jetzt unter CCBYNNC-Leiste. Das heißt, man darf es gern benutzen. Es wäre nett, wenn man, es ist eigentlich gefordert, dass man Credits gibt, den Verfasser erwähnt. Und eigentlich auch nur im nicht-kommerziellen Kontext. Aber ich hoffe, dass alle Aktien sich allmählich mehr und mehr entkommerzialisiert. Ich glaube, man kann da fast schon vom Hobbybereich sprechen inzwischen. Deswegen, es haben Twitter-User gefordert, dass mal jemand aufstehen müsse und die Menschen verklagen. Das ist nicht in unserem Sinne. Das ist in meinem Leben zu wichtig. Das kann jeder gern nutzen, wer es nicht kommerziell nutzen will. Es ist ein offenes Sheet. Warum nicht? Es geht um das doppelgänger.io. Wo wir die Unternehmensergebnisse zusammenfassen, ein paar Rechenakrobatik damit machen und so weiter. Ja, das nutzen wir. Warum nicht? Ach so, jetzt sind wir vom Thema abgekommen. Also, Finfluencer, wenn man glaubt, man kann da beitragen, gern. Wenn man überlegt, ob das die geilste Art ist, Geld zu verdienen. Ich glaube, davon gibt es genug. Aber solche Fragen, ich verstande uns nicht. Er muss im Finanzbereich eine Scale-Ups arbeiten. Und dass er in Zukunft eventuell Consulting-Leistungen im B2B-SaaS-Bereich anbieten will. Ich würde davon ausgehen, dass er im Controlling- und Finanzwesen einer Firma arbeitet. Und dass die Expertise ist, die er Fall bieten möchte für die geneigte Zielgruppe.
Ja, gut, aber es ist ja eigentlich das Gleiche. Er macht Videos oder produziert Content, um eine Sache zu erklären. Das eine wären jetzt irgendwie Aktien. Das andere wären buchhalterische Tricks oder so was.
Hoffentlich nicht Tricks, einfach wie es richtig geht. Ich glaube, prinzipiell ist es wertvoll. Ich glaube, es gibt viele Leute, die Experten für eine gewisse Fraktion der Gesamtzielgruppe sind. Für wen ist das relevant? Für Studierende, für Berufsanfängerinnen, für Leute, die in einem kleineren Unternehmen arbeiten. Vielleicht auch für Peers, die in ähnlichen Positionen in ähnlichen Unternehmen arbeiten. Es gibt so viele Fragen, die immer wieder offen sind. Wie man irgendwelche E-Subs behandelt? Soll man da Cash zurücklegen? Wie ist das steuerlich? Zig Sachen. Wie behandelst du irgendwie Employee-Benefits? Wie verbuchst du das? Macht es Sinn, Mobilitätskarten oder Mobilitätsanbieter im Namen der Firma zu kontrahieren? Wie kommt man gut auf eine 80%-Rohmarge zu? Was ist zum Beispiel Cost of Revenues und was ist R&D? Der oder die Sysadmin, der den Server erwartet, ist das Cost of Revenues oder ist das R&D? Der sitzt doch bei den Entwicklern. Ich glaube, das ist ... Ob ich es spannend finde, weiß ich nicht. Aber ich glaube, dass es für viele Leute relevant ist. Ich glaube, das ist eine hohe Frage. Ich glaube, das ist eine hohe Frage. Ich glaube, das ist eine hohe Frage. Ich glaube, das ist für viele Leute relevant. Ich glaube, das ist eine hochmonetarisierende Nische. Das ist schlau, weil im Zweifel kannst du, wenn du die Präferierten ... Du kannst Passion Fruit nutzen und die Werbepartner laufen dir ... Die können dann direkt deinen Newsletter buchen oder deinen TikTok-Kanal oder was auch immer. Du könntest logischerweise entsprechende SaaS-Produkte anbieten per Sonyo oder QuickBooks oder FreshBooks. Das ist eine hohe Frage, die man sich dann auch noch auf den Stage nimmt. Ich kette das für ... Warum ist es spannend, so eine professionelle Nische zu haben? Weil es natürlich, selbst wenn man nur 500 oder 1.000 Leute erreicht mit einem Podcast oder LinkedIn-Post oder Newsletter, kriegt man zwischen dem Fünf- und den Zehnfachen des Durchschnittswerbepreises von einem Publikums-Podcast. Du bist ja der Experte, aber du kannst mich gerne korrigieren. Aber mein Eindruck ist, dass Populär-Podcasts, die sich an normale Menschen, an Konsumenten, richten, so rund bei 50 Euro TKP liegen. Das ist eher schon das Premium-Segment, würde ich sagen. Und dass man im B2B-Kontext aber definitiv im dreistelligen Bereich unterwegs ist. Und wenn man wirklich beweisen kann, dass das hauptsächlich angehende CFOs, Head of Accounting, Controller, Fiere, Studenten, Zeitarbeiter, so was, Zeitarbeitsfirmen, in Buchhaltung brauchst du ganz oft so kurzfristig, du willst keinen zweiten Menschen einstellen, dann brauchst du mal kurz einen Springer. So Zeitarbeitsfirmen im Finanzrechnungswesen-Bereich wären sicherlich auch spannend. Ich halte es für schön spannend. Ich glaube, das Gleiche braucht man im HR-Recruiting, Cybersecurity. Da wird richtig viel Geld damit verdient. Ich würde anfangen mit LinkedIn-Posts und einem Newsletter. Den Newsletter würde ich entweder auch auf LinkedIn machen oder bei Substack. Und wenn ich 2000 Menschen im Newsletter hätte oder 5000 Follower auf LinkedIn, dann würde ich überlegen, ob ich Podcasts mache. Und dann müsste man überlegen, was ein gutes Podcast-Format ist. Immer wieder zu erklären, wie Accounting in irgendeiner Firma läuft, ist, glaube ich, nicht so spannend. Man kann verschiedene Stages zwischen Solo-Entrepreneur, Seed-Runde, und irgendwann Richtung IPO natürlich sagen. Aber das läuft sich irgendwann aus. Ich wüsste gar nicht, was dann so ... Vielleicht würde man eher einzelne Punkte im Rechnungswesen behalten. I don't know. Muss man sich dann überlegen. Podcasts klingt mir noch nicht wie das Beste.
Interview von allen Steuersündern, was sie so falsch gemacht haben, was sie daraus gelernt haben.
Man kann auf jeden Fall viele Fehler vermeiden. Je früher man das weiß, ist es immer schwer, Rechnungsregelungen hinterher aufzuräumen. Ich würde bei LinkedIn anfangen, bei anderen Leuten kommentieren, vielleicht auch spannende Sachverhalte an Earnings erklären. Am Dienstag, also in der Mittwochsfolge, haben wir über Google geredet. Da wurde ja quasi das Cloud-Geschäft break-even gemacht, indem man Kosten neu allokiert hat. Da sagt man, die Server können wir eigentlich ein bisschen länger benutzen, und wir schieben ein paar gemeinen Kosten zwischen den Abteilungen und dem Headquarter hin und her und so weiter. Und auf einmal ist dadurch dann ein Segment profitabel geworden, unter anderem dadurch auch durch das Wachstum und Operating Leverage. Aber ich glaube, es gibt ja auch so CFO-Dinner und Veranstaltungen, ich glaube, mindestens zwei verschiedene in Berlin für Finance-Leute. Go for it! Warum nicht? Und es kostet halt gar nichts. Es fängt mit zwei LinkedIn-Posts die Woche an. Es ist gar nichts.
Ja, mach nicht zu viel auf einmal. Also ich würde nicht alles machen, sondern wirklich Step by Step und schauen, wie viel du da zusammenklickst an LinkedIn, beispielsweise Interaktionen, und dann davon weitergehen. Eine Sache, wo ich so ein bisschen Frage habe, wäre noch Online-Kurse. Wie siehst du das? Irgendwie da Landingpage bauen und dann hier die zehn Tricks, die du in der Buchhaltung nicht falsch machen solltest. Jetzt 755 Euro.
Das finde ich persönlich, das kann natürlich total einträglich sein, wenn man es wirklich gut hinbekommt. Man kann es über ein eigenes Format machen oder über Udemy oder Coursera. Ich fände es dann spannend, wenn du es relativ günstig ... Ein YouTube-Kanal wäre natürlich spannend. Ich finde es spannend unter dem Punkt der Follower-Gewinnung, weil es nochmal ein neuer Kanal ist, Video. Aber ich würde es auf YouTube machen, weil du mehr Reichweite hast als in den Plattformen. Und ich würde die ersten drei Jahre überhaupt nicht über Monetarisierung nachdenken. Also mit Fruit Disclaimer sind wir beide beteiligt. So ein Tool nutzen, wo man quasi die Werbebuchung möglich macht. Aber ich würde jetzt nicht überlegen, wie kann ich da im ersten Jahr Geld mit verdienen. Wenn man es gut macht, kommt es automatisch. Dann kommen Werbetreibende auf einen zu, dann fragen Leute, könntest du mir mal einen Workshop bei uns geben im Unternehmen? Dann startest du dadurch eigentlich indirekt schon deine Consulting-Karriere. Also ich würde es nach und nach machen. Und erst mal über Reichweite und Reputation. Das sind die ersten drei Jahre die Dinge, in die du investieren solltest. Und nicht der Versuchung zu sagen, verfallen zu früh schnell Geld zu machen und irgendwelche komischen bezahlten Kurse anzubieten. Das finde ich, würde bei schlauen Leuten eher die Glaubwürdigkeit infrage stellen.
Ja, sehe ich genauso. Und falls du zufällig auf irgendeine Werbung einfällst und jetzt gerade überlegen bist, irgendeinen Kurs zu buchen, schreib uns vorher, wir reden dir das aus. Das sage ich, weil ich auf ARD-Mediathek, hat mir jemand etwas weitergeleitet von so Coaching, so Body-Coaching-Sachen, Crowdfunding-Business und alles. Wie da Geld gemacht wird oder Leute aufgezockt werden mit irgendwelchen Online-Kursen. Und diesem Lifestyle von, wir sind digitale Nomaden und wir können irgendwie mit dem Online-Business dann irgendwie surfen und leben und sowas. Das ist so weit weg von meiner Realität. Und es tut mir echt weh, wenn ich sehe, dass da Leute Tausende von Euro für ausgeben, um dann da irgendwie so einen Bullshit-Kurs zu machen. Und ich glaube, wenn du dann anfängst, egal in welche Richtung du Online-Kurse anbietest, du wirst halt immer mit den Leuten wieder verglichen. Oder? Gibt es ein gutes Image? Kannst du Online-Kurse in einem guten Image machen?
Was ist denn los bei YouTube? Würde ich sagen. Oder bei einer großen Plattform, da gibt es Bewertungen. Bei Coursera oder Udemy oder gibt es vielleicht ein paar andere. Da gibt es Bewertungen, das sichert so ein bisschen den Standard. Ich glaube, YouTube ist ausreichend einträglich. Ich glaube, schlaue Werbetreibende würden schnell diesen Kanal identifizieren. Das heißt, natürlich steigt der Vermarktungs-DKP bei YouTube nicht riesig. Und Google nimmt sich, glaube ich, irgendwo zwischen 35 und 50 Prozent der Einnahmen. Aber man muss ja davon ausgehen, dass schlaue Menschen in den Marketing-Abteilungen der potenziellen Kunden schnell merken, dass das ein Kanal ist, den man vielleicht sogar durchbuchen will. Das heißt, du kriegst entweder eine Direktbuchung oder jemand bucht deine programmatischen Spots aus. Und damit erreichst du mehr Leute. Und es stellt sich niemand die Frage, ob das jetzt Abzock ist.
Und allerletzter Punkt zu der Nummer. Es dauert wirklich Zeit. Und man sollte halt auch irgendwie das Interesse haben oder das Talent, wirklich viel Content produzieren zu können. Vielleicht da kurze Content-Empfehlung. Wahrscheinlich der größte Biz-Fluencer Deutschlands, Philipp Westermeyer, war jetzt in einem Podcast, den wahrscheinlich keiner wirklich kennt. Und zwar DB Mobil Podcast. Die haben diese Zeitung jetzt zum Podcast gemacht. Und er wird interviewt in der Bahn von Sebastian Merget. Den werdet ihr wahrscheinlich kennen aus hier Fiete Gastro. Oder wie heißt der Tim-Melzer-Podcast?
Fiete Gastro, genau. Da ist er der Counterpart von Melzer.
Genau. Und der interviewt Westermeyer. Und ich war mit Westermeyer im Zug zurück von Berlin nach Hamburg. Und er hat den Podcast live im Zug gemacht. Ein Traum, beziehungsweise Albtraum für jeden Audio-Ingenieur. Der saß im Abteil daneben. Und bei Westermeyer, wenn man jetzt guckt, hier OMR, Full House, 70.000 Leute und Podcast, immer Top Ten im Business-Bereich. Das kam halt nicht overnight. Wir kennen die Geschichte, wie es war. Aber Westermeyer hat mit wenigen hundert Leuten angefangen hier. Und den Podcast haben bestimmt auch nicht 5000 Leute am Anfang gehört. Was man auch oft vergisst, ist, wie bei allem, das dauert halt einfach. Wir hatten einen krassen Kickstart, von dem wir selber nicht so erwartet hatten. Diese drei Jahre ist ein ganz guter Zeitraum, um zu sehen, dass es Step by Step geht.
Und wo finde ich den Podcast? Ich finde hier nur einen DB Mobil Podcast mit Harjo Schumacher. Aber der wurde anscheinend eingestellt, 2022. Drei Episoden, dann war Schluss, Januar 2022.
Kleiner SEO-Tipp an die Deutsche Bahn. Unter Deutsche Bahn findet man den Podcast nicht. Aber gib mal DB Mobil und Philipp Westermeyer ein.
Was denkst du, was ich gemacht habe? Glücklau manchmal.
Vielleicht ist er noch nicht bei mir.
Ach da, unterwegs mit heißt er. Ist nicht gut zu finden, zumal es den Alten noch gibt. So, kommt in die Warteschlange. Eine Stunde. Sehr gut.
Kannst du zu Hause hören, wenn es ganz leise ist, dann hast du das Gefühl, du sitzt im Zug.
Sehr gut, so, das hätten wir auch.
Dann ab in die Earnings. Kleiner Disclaimer, ich habe ja gerade über den Zug gesprochen. Meine Audio war bis jetzt auch schlecht, ich habe vergessen, Record zu drücken. Aber wir haben alles in der Cloud.
Ist nicht dein Ernst? Einmal mit Profis.
Einmal mit Profis. Nach drei Jahren endlich mal ein Fehler.
Nach 28. Ist das das erste Mal, dass es passiert, oder? Ja, das allererste Mal. Premiere 244, Folge 244. Zum Glück gibt es ein Backup, weil wir auf alles vorbereitet sind. Auch auf Debilität. Da ist alles schön drin, Freundchen. Damit die Leute mal wissen, was ich hier ertragen muss. Das geht auf keine Kuhhaut. Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Keine spezifischen Kauf- und Anlageempfehlungen. Keine Anlageberatung, keine Rechtsberatung, keine Steuerberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Verantwortung für solche Trades liegt bei euch. Kripp und Philipp haften nicht vor eure Verluste. Philipp und Philipp und Philipp können ihr Risiko... Position der HörerInnen nicht einschätzen. Ihr entscheidet selber, was ihr kauft und tragt dafür auch die Verantwortung. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.eu slash disclaimer nachlesen. Ich würde sagen, wir fangen mit Amazon an. Das habe ich hier schon so schön offen. Hast du dich auch ein bisschen auf die Earnings vorbereitet? Gar nicht. Und die CNBC Zusammenfassung wenigstens gelesen? Gar nicht.
Ich kann dir nur zu Amazon sagen, ich habe munkeln gehört, dass dieser Spring Sale nicht so gut funktioniert hat in Deutschland, wie erwartet.
Was hältst du eigentlich davon, wenn wir ein Feature banden? Man kann doch Polls machen bei Spotify, hast du gesagt. Ja. Umfragen, mit Abstimmung. Nach jeder Episode lassen wir abstimmen, wer die Werbeeinnahmen dieser Folge bekommt. Keine Angst, es kriegt nicht nur einer, aber wir teilen es im Rahmen dieser, vielleicht motiviert es dich mal, ein bisschen Gas zu geben. Und dann teilen wir es einfach. Das ist super. Das ist Demokratie. Dann teilen wir es gemäß der Abstimmung ein. Und ich glaube, es gibt definitiv Episoden, wo du gewinnst. Gar keine Frage, glaube ich.
Meinst du? Ich könnte auch ein bisschen mehr...
Wir testen es heute mal. Keine Angst, du behältst. Wir teilen wie immer. 90-10. Und dann gucken wir, wie es läuft. Aber du musst die Abstimmung reinhauen in Spotify.
Okay, gut.
Das bedeutet aber auch,
dass du ab jetzt die Werbung verkaufst und einsprichst, oder? Weil die Zeit würde ich dann sparen,
dann könnte ich mich besser auf den Podcast verfolgen. Du kriegst 5% extra. Du kannst über Lollipop machen. Sehr gut. Dann kommst du Instagram vielleicht auf 10. Okay. Sehr gut.
Aber meinen Amazon Insider hast du gar nicht gehört, weil du das so vorbereitet hast. Nee, erzähl noch weiter. Nee, ist jetzt vorbei.
Also was mit Spring Sale?
Den gibt es nur für 5% mehr Werbeeinnahmen. Nein, ich habe wirklich gehört, dass bei Amazon wohl dieser Spring Sale in Deutschland nicht so gut funktioniert hat und weit unter Vorkast war. Und dass die Deals auch für den Prime Day irgendwie nicht so hart verhandelt werden wie sonst. Also sonst wurde immer sehr darauf gepocht, wie viel Prozent man geben sollte. Und jetzt, dieses Jahr, scheint es das erste Mal so zu sein, dass man gar nicht so krasse Deals anbieten muss.
Obwohl, das würde heißen, dass es gut läuft, oder? Ja.
Oder dass man davon ausgeht, dass es so schlecht läuft, dass man gar nicht mehr Wert findet, da viel zu machen. Wie waren denn die Zahlen?
Weißt du denn, welches Quartal wir haben?
Keine Ahnung.
Glücklei. Also wir haben das erste Quartal abgeschlossen am 31. April. Und jetzt diese Woche reporten die großen, ich glaube, Mama sagt man jetzt statt GAFA. Also Microsoft, Amazon, Meta und Apple und Alphabet. Also der Umsatz von Amazon ist um ganze 9,4% gestiegen. Die Totalnetz-Sales, das ist ein bisschen schneller als im Vorquartal, da waren es nur 8,6. Aber Amazon hält sich eigentlich relativ gut, muss man sagen. Und scheint jetzt wieder zu beschleunigen. Muss man gucken, wie lange es hält. Und was schon mal sehr spannend ist, Amazon hatte verschiedene Geschäftsbereiche und diese 9,4 setzen sich natürlich ganz speziell zusammen. Und was ich besonders spannend finde, ist, dass das eigentliche Online-Stores-Geschäft, also da, wo Amazon selber verkauft, also Ware einkauft und als sogenannten Vendoren-Modell oder Vendor-Modell selber als Händler auftritt und verkauft, verliert man eigentlich weiterhin Umsatz. Also es ist nur minimal, aber 0,1% unter dem Vorjahr. Das sind 37 Millionen, auf Basis von 51 Milliarden ist das natürlich eben dann nur eine Nachkommastelle. Aber trotzdem, da verliert man eigentlich noch Umsatz im Vergleich zum Vorjahr. Im Vorquartal waren es aber minus 2,3%. Also da war es auch schon negativ. Das bleibt aber negativ, obwohl man insgesamt mit 9,4% wächst. Was viel schneller wächst, und das ist ja eigentlich der meiner Meinung nach strategische Shift, den wir schon länger beschreiben, ist das Third-Party-Geschäft und sozusagen als Steigerung das Advertising-Business. Das Third-Party-Geschäft wächst nämlich mit 18%, also deutlich schneller als der Eigenhandel, und das Advertising wächst sogar mit 21% auf mal locker 40, 45 Milliarden Runrate inzwischen, die Amazon mit Advertising macht. Und diesen 21% Anstieg muss man natürlich auch vor dem Hintergrund sehen, dass Pinterest und Snap Umsatz verlieren und Google und Facebook hart irgendwie um ausgeglichen oder leicht steigende Werbeumsätze kämpfen. Also vor dem Hintergrund wächst Amazon zwar 21% mit Online-Werbung. Ebenfalls positiv und sehr spannend ist, was würdest du sagen, wie schnell wächst Amazon Prime? Das heißt, das Segment heißt Subscription Services, aber gemeint ist Prime, also das sofortige Liefern und die Media-Streaming-Angebote von Amazon, also Amazon Music und Prime Fernsehen oder Prime Video.
Würde dir ausgehen, aktuell nicht so viel.
Genau, war vor zwei Quartalen nur noch 9%, dann haben sie es auf 13% erhöht und sind jetzt wieder bei 15% Wachstum. Die haben eine Preiserhöhung gemacht in den USA, wissen wir, aber es muss auch wirklich Subscription-Wachstum sein und die Kombination mit Preiserhöhung, die jetzt hier zu einem 16% Anstieg führt, was ich nicht gedacht hätte, also was wirklich sehr gesund ist. Man ist damit knapp vor 10 Milliarden, damit auch 40 Milliarden Runrate jährlich im Streaming-Segment, also ganz erheblich. Ich glaube, Netflix wäre bei, das wäre jetzt gefährlich, hier das Sheet aufzurufen, mal kurz gucken, Netflix Revenue. Glaubst du, dass Amazon mehr oder weniger Umsatz mit Prime macht, als Netflix Revenue macht? Wenn du so sagst, mehr.
Bitte? Wenn du so fragst, mehr.
Ja, Netflix hat 2022 nur 32 Milliarden, und Amazon hat in den letzten 12 Monaten 36 gemacht und läuft jetzt Richtung 40 zu mit 15% Wachstum. Also jetzt ist Amazon Prime natürlich nicht nur Streaming, sondern hat die vergünstigsten Versandbedingungen da drin, aber war mir gar nicht so klar. Not bad. Und Netflix wächst halt nicht mit 15%. Was haben die noch geschafft? Neun oder so? Jetzt müssen wir doch mal den Reiter wechseln hier. Risiko, Risiko. Ja, nur 4%, Netflix 3,7, nämlich. Und Amazon mit 14. Not bad. Also das war eine große Überraschung für mich, 15% hätte ich Amazon Prime nicht zugetraut. Und was haben wir noch? AWS. Und da liegt jetzt ein bisschen das Problem, denn da geht das Wachstum jetzt auf 16% runter. Das kam vor einem Jahr von 37 über 33, 27,5, 20, und jetzt nur noch 16% Wachstum, und das Q1 liegt tatsächlich unter dem Q4 des Vorjahres. Es gibt da ein bisschen Saisonalität. Also das Q1 ist oft nicht so deutlich stärker wie das Q4, aber jetzt liegt es das erste Mal unter dem Q4. Also man macht weniger Umsatz als im Vorquartal mit den Cloud Solutions. Ich denke, das liegt weniger daran, dass man Kunden verliert wirklich. Das könnte schon auch eine Rolle spielen. Also die Churn wird ganz sicher höher sein, einfach weil es gehen Startups out of business und Wachstumsunternehmen. Es überlegen Leute vielleicht wirklich die Cloud zu verlassen mit einzelnen Services, aber ich glaube vor allen Dingen ist es halt, weil jede Firma ihre SaaS und Infrastrukturkosten reviewed gerade, noch mal schaut, brauchen wir das alles? Brauchen wir jeden Prozess? Müssen wir eigentlich die Daten, die Kundendaten von 2005 noch nachhalten in der Cloud? Macht das alles Sinn? Müssen wir jedes Experiment, was wir mal gemacht haben, irgendwo speichern? Und das ist natürlich gut. Das ist allein aus Sustainability Gründen gut. Datenhaltung kostet nicht nur Geld, sondern vor allen Dingen Stroh. Deswegen sollte man eigentlich sowieso einen Artigiene-Prozess da mal haben. Das spart Geld und hilft dem Planeten. Aber für Amazon hat es jetzt dazu geführt, dass viele Leute es gleichzeitig machen, dass tatsächliche Umsatz auf Quartalsbasis schrumpft. Hier und hier noch 16 Prozent plus. Das ist jetzt auch gar nicht so schlecht, aber es ist natürlich eine deutliche Verlangsamung von dem, was man bisher kennt aus dem Cloud-Segment. Das heißt, da geht ordentlich Momentum flöten und man hört es eigentlich auch, redet man mit Unternehmen, ist jeder dabei eigentlich seine Kosten zu hinterfragen. Man hört viel wieder über Bare Metal, also zurückgehen ins eigene Datenzentrum, weil die Hyperscaler, AWS, Azure und Google Cloud Plattformen sind natürlich super in Phasen, wo du wie Unkraut wächst und dich eigentlich mit Optimierung und so weiter nicht beschäftigen willst, sondern du willst vor allen Dingen reibungsfreies, ausfallfreies Wachstum garantieren. Genau dafür sind diese Hyperscaler da. In der Wirtschaftsphase wie jetzt, wo du eventuell selber nur noch einstellig wächst oder kämpfst, wo Kostendruck entsteht, wirken so Hyperscaler natürlich schon fast ein bisschen luxuriös. Und dann kann man überlegen, ob man besonders stabile oder berechenbare Prozesse wieder in ein Datenzentrum legt, wo man selber Server besitzt und damit erheblich OPEX sparen kann. Nicht nur OPEX, sondern auch Kosten für Revenue vor allen Dingen. Genau, das ist der Hintergrund. Man sieht es super schön, die Amazon-Aktie hat nach den Earnings, also ich glaube, als der E-Commerce-Umsatz rauskam, erst mal 10% gewonnen. Also es geht richtig hoch, sozusagen, als die ersten schlauen Algorithmen oder fickrige Hobbyanleger die Earnings gesehen haben, ging es erst mal massiv hoch, um 10%. Und inzwischen notiert, jetzt weiß ich es gar nicht, die Börse öffnet gleich, wir sind um 3 Uhr freitags Nachmittags, aber es ging danach dann mehr und mehr wieder runter, dann bei minus 2 oder so sich eingependelt. Also wir haben inzwischen eher negativ wahrgenommen, die Earnings. Das liegt ganz sicher im Cloud-Bereich.
Wenn man sich die jetzt gerade anguckt, die Linie des Tages, mit After Hours drin, dann sieht das irgendwie aus wie ein Hut oder ein Elefant in der Schlange oder irgendwie ein kleiner Mittelfinger, der da irgendwie rausgestreckt wird.
Ein Elefant in der Schlange. Du wirfst mir Schadtechnik vor letztes Mal, und das ist das Gegenteil von Schulter, Kopf, Schulter. Also du hast einen Peak, dann geht es runter zu einem kleineren Peak und dann nochmal ein größerer Peak. Ich würde sagen, das ist die Gespenster-Formation. Ne? Siehst du das Gespenst? Ja, ja. Wirklich. Ich würde sagen, das ist ein Gespenst, was so die Arme hochreißt. Und am Ende endet es aber auf jeden Fall unter dem Vortageskurs. Das kann sich natürlich immer noch verändern, aber es sieht sehr klar so aus, als die Leute dann die Details gelesen haben, haben sie gemerkt, Moment, hier, das Cloud-Business ist doch das, was hier alleine ein Trion wert sein soll. Und das gerät jetzt in Stocken Problem. Also das hat ja sicherlich für ein negatives Sentiment gesorgt, aber man muss schon auch sagen, es gibt noch ein paar sehr positive Dinge. Also um das zu vervollständigen, würde ich noch sagen, was ist noch bemerkenswert. Einerseits ist das US-Geschäft wieder profitabel geworden. Das war zwischenzeitlich ja auch mal unprofitabel. Das hat jetzt ein Break-Even geschafft, und das operative Ergebnis aus den USA ist wieder positiv. Das internationale ist noch, lass mich nicht lügen, 1,25 Milliarden, glaube ich, negativ. Wo habe ich es denn? Auch da sieht man natürlich alles wunderschön im Sheet. Für Dosenmichi, wenn er sich das anschauen oder auf Instagram posten möchte. Ach da, über den Business-Segments. Und genau, hätte ich nicht nachgucken müssen. Also es sind minus 1,247, also 1,25 Milliarden, die man international auf Verlust macht, auf einer Basis von 29 Milliarden Umsatz. In den USA macht man rund 1 Milliarde oder 900 Millionen plus wieder. Und dann, wenn man sich das Ergebnis der Cloud anschaut, das ist nämlich noch das Zweite. Es ist nicht nur, dass das Wachstum des Cloud-Geschäfts, AWS, auf 16 Prozent runtergeht. Es ist auch, dass die Marge, die operative Marge, von 32 Prozent im Vorjahr auf nur noch 24 Prozent. Das ist natürlich immer noch ein sehr schönes Polster. Aber das AWS-Geschäft stand natürlich in allen Analystenmodellen schön drin, mit ungefähr einem Drittel Marge langfristig. Und schöner Skalierung, eventuell noch mehr Operating Leverage und noch bessere Marge langfristig. Aber im Moment sieht es eben aus, der operative Gewinn aus AWS schrumpft um 14 Prozent auf jetzt rund 5 Milliarden. Und das sind eben nur noch 24 Prozent des Umsatzes. Hier die Runrate circa 80 Milliarden im Jahr, die Amazon mit dem Cloud-Geschäft macht. Und nochmal vielleicht die 16 Prozent ins Verhältnis gesetzt. Da steht, ich glaube, wenn ich mich richtig erinnere, 27 Prozent bei Microsoft Azure entgegen als Vergleichswert und 28 und 29 Prozent bei Google Cloud Plattform. Also die wachsen fast doppelt so schnell noch und gewinnen damit ganz klar Marktanteile. Und während Amazon hier, Sekunde, was sind 54 zu 78, 24 Millionen Umsatz verloren hat zum Vorquartal, hat Google ungefähr 100 Millionen gewonnen und Microsoft rund 500 Millionen, wenn man die gesamte Intelligence Cloud nimmt. Azure kann man leider nicht getrennt. Soweit ich weiß, ich habe noch keine konkreten Umsatzzahlen für Azure gefunden, weil es immer nur prozentual ausgegeben wird. Also Microsoft der relative Cloud-Verlierer, wobei der richtige Verlierer kommt gleich noch.
Amazon.
Was habe ich gesagt?
Microsoft.
Genau, Microsoft ist der Cloud-Gewinner natürlich. Aber? Amazon ist der Verlierer, solange wir noch nicht über Cloud-Flair geredet haben.
Du bist ja bei Microsoft, ich bei Amazon noch drin. Und ich hatte ein bisschen Sorge.
Ich wäre schon schlau gewesen, vor anderthalb Jahren mal von Amazon auf Microsoft zu wechseln. Der einzig schlaue Ruf, den du in den letzten drei Jahren an der Börse gemacht hast. Ja, genau. Ich muss dich jetzt einfach genug dissen in den nächsten 30 Minuten. Dafür gibt es Punkte. Mal gucken, ob unsere Hörerinnen das zu schätzen wissen. Genau, alles für die Umsätze. Ich glaube, der beste Trick, den du machen kannst, ist, du sagst, dass du ab heute nicht mehr genderst. Dann kriegst du safe 5% der Stimmen.
Ja, ich hatte ein bisschen Sorge, dass der Vergleich Microsoft-Amazon-Aktie Year-to-Date schlimm aussehen würde. Aber es ist beides so mehr oder minder plus 27%. Also es wäre eigentlich egal gewesen, was man Anfang des Jahres gewettet hätte.
Such dir einfach irgendeinen Zeitraum aus, der dir gut gefällt.
Der ist in Ordnung. Werbung. Die heutige Podcast-Folge wird von unserem Partner Brace gesponsert. Falls du auf der OMR bist, solltest du auf jeden Fall beim Stand von Brace vorbeischauen und die Mitarbeiterinnen von uns grüßen. Ich spreche mit ihnen zum Beispiel darüber, wie Delivery Hero oder TUI die Customer Engagement Plattform von Brace nutzen. Der Stand befindet sich in Halle 1, Stand A1F1 und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Also zum Mitschreiben. Halle 1, Stand A1F11. Beste Grüße, Werbung Ende.
So, jetzt kommen wir nochmal zu positiven Aspekten der Amazon Earnings. Wusste ich, dass ich das noch sagen will, aber nicht mehr, was der positive Aspekt ist. Achso, jetzt weiß ich es wieder. Und zwar schauen wir bei Geschäftsmodellen, die Dinge auf Lager halten, also Herstellern und Händlern, immer gern auf die Inventories. Und die sind im Vergleich zum Vorjahr, wo sie bei rund 35 Milliarden lagen. Das entsprach da 63 Prozent des Umsatzes. Sekunden, welchen Umsatz habe ich da genommen? Ich habe nur ihre eigenen physischen Läden und Online-Store genommen. Also 63 Prozent des Retails und Whole Foods Inventar hat man vor einem Jahr auf Lager gehabt, 35 Milliarden. Und jetzt hat man nur noch 34 Milliarden und das sind nur noch 61 Prozent. Das heißt, das Inventar bei Amazon steigt zumindest nicht mehr an, sondern ist im Vergleich zum Vorjahr leicht runtergegangen. Und besonders beeindruckend ist, dass man das Inventar senken konnte, aber die Rohmarge von 43 auf 47 Prozent gesteigert hat. Also Amazon hat, also ich habe hier Zahlen seit 2017, und Amazon hat noch nie so eine hohe Rohmarge gehabt. Das hat jetzt mehrere Gründe. Also einerseits mussten sie offenbar nicht so sehr viel rabattieren. Andererseits ist das Third-Party-Geschäft, also Advertising und Subscription, ist halt sehr, sehr hochmargig. Das heißt, je mehr relativ gesehen davon in den Mix kommt, steigt die Marge. Also sämtliche Services, würde ich davon ausgehen, haben hohe Margen. Das AWS-Geschäft ist relativ gesehen ja auch noch hochmargig. Das heißt, das wächst zwar nur noch mit 16 Prozent, aber schneller als die Retail-Umsätze von Amazon. Und dadurch kommt es quasi zu einer positiven Verwässerung der Rohmarge. Diese Transformation der letzten Jahre vom Retail-Geschäft zum Marketplace und Advertising-Geschäft ist, glaube ich, unheimlich schlau gewesen. Das sieht man jetzt in der Rohmarge. Und ich glaube, der Grund, warum sie jetzt wenig rabattieren müssen, liegt unter anderem darin, dass sie sich entschlossen haben, was anderes zu machen, nämlich das aus dem Marketing rauszuballern. Und zwar ist es so, dass die Marketing-Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent, nee, um 22,3 Prozent gestiegen sind. Also man hat mehr als das Advertising, Third-Party oder gar Retail-Wachstum in Marketing investiert. Also hat man beim Marketing kaum an den Kosten gespart. Dadurch hat man es aber vermutlich geschafft, die Margen relativ hoch zu halten, indem man gesagt hat, wir geben beim Marketing wieder ein bisschen Gas. Und das ist auch dafür, dass die Auslastung der Warenhäuser oder des Fulfillment-Netzwerks hoch bleibt, vielleicht auch das Subscriptions damit angeschoben werden können, die man für Prime-Werbung macht. Und das scheint mir ein schlauerer Move zu sein, weil die langfristigen Effekte des Marketings natürlich kleben bleiben, mehr oder weniger. Und man dadurch die Margen recht intakt halten kann. Ansonsten bei R&D hat man weiterhin 38 Prozent mehr ausgegeben als im Vorjahr, also auch brutal viel. Aber im Fulfillment konnte man sparen. Da hat man nur drei Prozent Kostensteigerung. Das ist unter der Inflationsrate, während man ja deutlich mehr Sachen geschippt hat durch das eigene Logistik-Netzwerk, also insbesondere die Sachen der anderen Händler. Das heißt, auch da kommt schön Effizienz her. Und so passiert es, dass obwohl man seine Ausgaben für R&D, also für Technologieentwicklung, steigern konnte, hat man 30 Prozent mehr operativen Gewinn als im Vorjahr gemacht. Das kommt aus der deutlich besseren Rohmarge definitiv und aus dem Effizienzgewinn im Fulfillment. Das sind die zwei großen Kostenblöcke. Und so ist man bei fast fünf Milliarden operativen Gewinn nach Gap. Auch der Cashflow ist wieder leicht positiv dieses Quartal. Und es eigentlich schiebt sich viel in die richtige Richtung. Bei Amazon scheint man jetzt ganz gut aus der Krise rauszukommen. Aber das Cloud-Geschäft verhagelt so ein bisschen. Die ist ansonsten ein relativ sonniges Bild, würde ich sagen.
Und wenn wir schon bei Regen sind, lass uns zu Cloudflare gehen. Ich bin heute Morgen aufgewacht, habe noch keinen Kaffee getrunken und bekomme schon einen Screenshot geschickt von einem Hörer, Grüße gehen raus, mit den After-Hours-Zahlen von Cloudflare. Also mit dem Graph.
Jetzt mit 25% Discount.
Das war heute Morgen, 7 Uhr oder 6.30 Uhr in Hamburg. Gefühlt 12 Stunden später war dann Jan aus dem Off auch wach und hat gefragt, was bei Cloudflare los ist.
Was mit Mamas Aktiendepot los ist. Also, Pip, was ist mit Cloudflare los?
Warum regnet es?
Es ist natürlich auch da das Cloud-Wachstum, was auf das Umsatzwachstum drückt. Hier ist es so, dass man vor einem Jahr noch mit 54% gewachsen ist, für zwei Quartale. Dann ist es auf 47, 42 und jetzt 37% gesunken, das Ergebnis, das Umsatzwachstum. Gleichzeitig hat sich die Bruttomarge von 78% auf 76% reduziert. Das heißt, man macht ein bisschen weniger Gross Margin und die Kosten steigen mit 30%. Das heißt, das wäre eigentlich gut. Also der Umsatz steigt mit 37%, die Kosten nur mit 30%. Das würde eigentlich für ein besseres Ergebnis sprechen. Aber dadurch, dass die Rohmarge sich negativ entwickelt, kann man nicht 100% davon profitieren. Man ist beim Verlust aber besser als vorher. Also vorher war noch 19%, jetzt sind es 16,3% des Umsatzes, den man noch verliert. Und sowieso ist Cloudflare vom Cashflow gesehen hoch Cash generierend schon. Der operative Cashflow ist nämlich dieses Quartal bei 36 Millionen und Free Cashflow bei 14 Millionen. Der Unterschied ist das, was man in den Server investiert hat, höchstwahrscheinlich. Also CapEx oder Investitionstätigkeit. Ja, also was die Märkte erschrocken hat, ist das ausbleibende, oder was heißt ausbleibende, das reduzierte Wachstum mit 37%. Na gut, das sage ich gleich. Also das Wachstum hat sich verlangsamt und Cloudflare hat auf den 20-fachen des Umsatzes getradet. Weil sie jedes Mal die Ergebnisse geschlagen haben, sich relativ gut gehalten haben. Sie haben immer Outperformed, auch wenn die Aktie natürlich günstiger ist als vor 1,5 Jahren, das ist keine Frage. Aber relativ gesehen haben sie ihre Ergebnisse immer bestätigen und übertreffen können. Wegen des stark Cash generativen Charakters und des hohen Wachstums war die Bewertung eben auf 20-mal Umsatz angestiegen. Und jetzt reduziert man das leider auf 15-mal Umsatz, weil es bei den Wachstumszahlen eben nicht mehr so rechtfertigt ist, diese Bewertung gerade. Ich könnte mir vorstellen, dass von den minus 25 ist, ganz schnell wieder zumindest in eine Einsform, also das unter minus 20 fällt im Laufe des Tages. Ich halte es ein bisschen für eine Überreaktion. Was ist vielleicht noch negativ, ich würde sagen, dass die DBNEA, die Revenue Expansion, ist von 122 auf 117, beziehungsweise im Vorjahr war es sogar noch 127. Das ist inzwischen runter, das aber auch klar, weil natürlich Cloudflare Programmiererinnen lieben, Cloudflare, soweit ich weiß, viele arbeiten gern mit den Workers von Cloudflare, halten es für eine sehr effiziente Struktur, sagen auch viele, dass es relativ teuer ist. Das heißt, Cloudflare leitet natürlich auch unter den Effizienzmaßnahmen. Und so hat es, glaube ich, sehr ähnliche Probleme wie Amazon. Und dafür muss man sagen, wächst es eben noch mit 37 Prozent. Und das ist eben schneller als der Cloudmark. Also wir haben AWS, den größten Anbieter, der jetzt nur noch mit 16 Prozent wächst. Dann haben wir die zwei Challenger, die mit 27 respektive 28 Prozent wachsen, Google und Microsoft. Und Cloudflare ist immerhin bei 37, also wächst schneller als alle diese Anbieter. Cloudflare macht nicht das Gleiche, aber es baut ja am Ende auf Cloud-Anwendungen auf, mehr oder weniger. Ja, bin ich jetzt super happy mit den Zahlen? Nee, wäre schöner, wenn die über 40 Prozent weitergewachsen wären. Ich halte die Minus 25 über viel übertrieben. Und wir reden jetzt so lange über Cloudflare, bis in drei Minuten die Börse aufmacht. Und dann wette ich, dass sie, bevor wir den Podcast beenden, nicht mehr mehr als 20 Prozent verlieren. Mal sehen, ob das stimmt. Genau, ansonsten, man sieht es natürlich auch in der Rule of 40, die war bisher eher so um die 70 in guten Quartalen. Jetzt ist sie noch bei 49. Das liegt einerseits, dass der Cashflow natürlich ein bisschen nachlässt, wobei er eben noch sehr gesund ist mit 36 Millionen. Aber vor allen Dingen, weil das Fax-Zumum runtergeht um weitere 6 Prozent. Sharebase kompensiert sich mit 23 Prozent der OPEX, das ist jetzt gar nicht so hoch. Man muss sagen, Cloudflare gibt sich bisher noch gar keine Mühe, beim Personalwachstum zu bremsen. Also es ist ein bisschen langsamer als zu Höhszeiten. Aber man hat noch fast 200 Leute mehr. Also es sind jetzt 3.400, im Vorquartal waren es 3.200. Vor einem Jahr waren es 2.700 Leute. Man hat 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Ich könnte mir vorstellen, dass man jetzt langsam auch ein bisschen, zumindest langsamer, hiert. Ich glaube nicht, dass man unbedingt Leute entlassen muss bei Cloudflare. Aber ich glaube, es wäre jetzt angebracht, langsamer zu hierten, weil die Kosten wachsen schon mit 30. Die Cost of Revenues wachsen vor allen Dingen schneller als der Umsatz gerade. Das ist alles nicht gut. Von daher kann man jetzt ein bisschen auf Effizienz achten, um vielleicht irgendwann dann auch mal nach Gap profitabel zu werden. Wie gesagt, ich finde es ein bisschen überzogen, aber es ist auch klar, dass Cloudflare jetzt 20 Mal Umsatzwert ist. Der Umsatz ist ein bisschen über eine Milliarde. Runrate genau 1 Milliarde 50 Millionen. Beziehungsweise Runrate ist schon fast bei 1,2 Milliarden. Und bisher waren sie halt 20 Milliarden wert. Das ist einfach, jetzt gehen sie mal auf 15 runter, und dann schauen wir mal, wie lange sie da bleiben. Das wäre mein Urteil zu Cloud. Man sieht natürlich auch, dass die Magic Number jetzt schlechter wird, weil sie geben weiterhin 37% mehr für Sales und Marketing aus, im Vergleich zum Vorjahr. Also ungefähr so viel, wie man Revenue macht. Sie geben nicht so viel aus, wie viel man Revenue macht, sondern das Wachstum des Marketingbudgets entspricht dem des Umsatzes. Aber die Magic Number geht jetzt das erste Mal unter 0,5. Ist bei 0,45. Das ist noch nicht alarmierend, der Wert sah natürlich deutlich besser aus, als man noch schneller gewachsen ist. Das heißt, wie gesagt, entweder muss man mal ein bisschen bei den Kosten hingucken. Das Wachstum wird man nicht provozieren können, gerade. Das wird eher sich weiter verlangsamen, während Firmen jetzt mehr und mehr schauen, wie sie ihre Kosten konsolidieren.
Dann lass uns zum Meta gehen. Da habe ich mir tatsächlich den Anfang und Q&A von Mark Zuckerberg angehört, im Earnings Call. Er fängt an mit seinem Efficiency Work Update. Er meinte, das läuft prima. Hier weniger Management, mehr Tech-Leute und alles. Und spricht auch durch die Blume, dass er glaubt, dass sie im Short Video ganz gut weiterkommen. Wahrscheinlich mit der Hoffnung, dass TikTok immer mehr verboten wird. Und sein Love Trip oder wie sagt man, Metaverse Trip scheint langsam zu Ende zu gehen. Er gibt die Liebe noch nicht auf. Er sagt so was wie, AI wave today and a building metaverse wave for the future. Er reitet die AI-Welle jetzt. Und AI hat da auf jeden Fall viel erzählt und meinte auch immer schon, das machen wir schon lange. Und Recommendation und so ist alles AI. Wir sind auch effizienter wegen AI und so weiter. Aber er sieht immer noch eine kleine Welle Metaverse, die sich da aufbaut und die er danach reiten kann. Wie sehen die Zahlen aus?
Ja, man hört auf jeden Fall deutlich weniger von Metaverse, sondern mehr von AI. Das hast du genau richtig beschrieben. Die Werbeumsätze von Meta sind ja geschrumpft in den letzten drei Quartalen. Zuletzt 4,5% niedriger als im Vorjahr. Jetzt liegt man wieder 2,6% über dem Vorjahr. Das erste Mal im Q1. Das ist natürlich gut. Die Kosten wachsen aber weiterhin mit 14,4%. Das heißt, das Ergebnis verschlechtert sich erst mal. Meta ist trotzdem noch hoch profitabel, hat 25% operative Marge. Aber im Vorjahr waren es noch 8,5 Milliarden im Q1. Jetzt sind es noch 7,2 Milliarden im Q1. Das heißt, wie gesagt, das Ergebnis verschlechtert sich, weil die Kosten noch wachsen. Denn wir wissen aus den Nachrichten, dass Meta inzwischen in Salamitaktik ein Viertel seiner Belegschaft abgebaut haben soll. Andererseits scheint das zum Stichtag 31. März erst 11% oder insgesamt 12% der Leute betroffen zu haben. Man hat immer noch am Ende März 77.000 Mitarbeiter gehabt. Das ist der Stand von vor einem Jahr ungefähr. Zwischendurch waren wir mal auf 87.000 hoch. Aber eigentlich müssen wir noch weitere 10.000 runter, damit das wieder stimmt. Muss man jetzt sehen, ob das dann wirklich passiert oder ob das nur angekündigt wird. Meta macht das ja wirklich sehr klein klein und hat es angekündigt, aber entlässt die Leute dann irgendwie jede Woche ein paar. Es terrorisiert damit mehr oder weniger seine Belegschaft, würde ich sagen. Wird sicherlich weltweit auf ähnliche Probleme stoßen wie Google. Also dass sie durch die verschiedenen Jurisdiktionen gar nicht in der Lage sind, Leute so einfach zu entlassen. Also du musst erstmal jemanden finden, der sein teures Metagehalt für irgendeine Abfindung ausgibt. Also was musst du dem zahlen, dass man da freiwillig den Auflösungsvertrag unterzeichnet. Die Nutzerzahlen kamen alle besser als erwartet rein, muss man sagen. Also die Family of Apps, Daily Active People, lagen bei 3,02 Milliarden. Das sind 2% mehr als im Vorquartal. Die Facebook Daily Active Users lagen bei 2,04 Milliarden, 2% höher als im Vorquartal. Also aus irgendeinem Grund gewinnt Facebook weiterhin Nutzer. Gott weiß warum. Also wahrscheinlich liegt die Antwort in den Emerging Markets natürlich. Ja, der Markt mochte die Zahlen natürlich, weil man eben das gestiegene Kostenbewusstsein, Effizienzwahrnehmung sieht. So richtig begeistert bin ich noch nicht, vor allen Dingen, weil die Kosten halt weiter noch mit 14% wachsen und man eigentlich das Personal nicht schnell genug benutzt wird. Obwohl man sieht, die OpEx liegen deutlich unter im Vorquartal, muss man fairerweise sagen. Im Vorquartal waren die operativen Ausgaben noch 17,4 Milliarden, die sind jetzt auf 15,3 runter. Das ist ein ordentlicher Schritt. Und wenn man da bleibt, sollte man im nächsten Quartal nur sehr moderate Kostenanstiege haben. Dann könnte sich das Ergebnis auch wieder, dann wäre man wieder über 8 Milliarden. Ja, so weit, so gut. Sie sagen, dass Sie auf Instagram 24% mehr Engagement gesehen haben durch das Nutzen von AI. Das ist natürlich ein nettes Narrativ. Wer Facebook kennt, weiß, dass sie schon seit Ewigkeiten auf Machine Learning und Reinforcement Learning setzen bei der Optimierung des Feeds. Sie haben es bisher eben nicht so gut hinbekommen wie TikTok, scheinen jetzt aber mehr in die Richtung zu gehen und durch die Stories und Reels scheint man angeblich das Engagement jetzt um ein Viertel gesteigert zu haben, was natürlich ein Riesenwert wäre. Dann aber auch komisch, wir sehen hier, dass angeblich die Nutzer in allen Segmenten um rund 2% wachsen, aber das Revenue wächst auch nur um 2,6%. Also so viel geiler kann das Engagement nicht sein, wenn das Revenue genauso schnell nur wie die Nutzer wächst. Was wiederum daran liegt wahrscheinlich, dass die Nutzer in hochmonetarisierten Geolocations, in reichen Ländern in Anführungsstrichen, vielleicht doch netto verschwinden. Es könnte auch was anderes sein.
Es könnte sein, dass du viel mehr Zeit auf Reels verbringst, die viel schlechter vermarktet sind.
Das kann auch sein. Sie entziehen den besser vermarkteten Produkten, damit er es mal aufmerksam kriegt.
Ich habe es in der Zwischenzeit natürlich nicht bleiben lassen können, bei der Jobseite vorbeizugucken. Die haben tatsächlich auch keine einzige offene Stelle in Deutschland jetzt. Das bedeutet, die bereiten sich auch oder gehen davon aus, dass es wahrscheinlich die ein oder andere Verhandlung gibt mit Leuten, wo man sich böse von trennen muss. Das finde ich schon crazy. Das ist wahrscheinlich normale Praktis.
Davon würde ich auch ausgehen, ja. Cloudflare ist schon 28% im Minus inzwischen. Meine große Vorhersage hier scheint noch nicht wahr zu werden. Sekunde, wie ist der Markt denn insgesamt? Na gut, USA ist sowieso rot. Jetzt kommt natürlich noch schlechte Marktstimmung hinzu. Das macht es nicht einfacher. Schade Marmelade. Was haben wir noch, wo gerade im Werbemarkt sind? Vielleicht Snap und Pinterest?
Dort wurde erwartet, dass sie gut laufen. Dann haben sie nicht abgeliefert.
Man sieht auf jeden Fall, dass die Advertiser eher zu den größeren Plattformen zurückkehren, würde ich sagen. Das ist aber auch vielleicht erwartbar. Das war in Krisen meistens so. Oder nach Krisen, obwohl wir noch nicht nach der Krise sind, glaube ich. Auf jeden Fall verliert Snap im Vergleich zum Vorjahr 7% der Umsätze. Rechnet damit auch im nächsten Quartal in ähnlichem Maße. Während die Rohmarge verschlechtert sich von 60 auf 55,5%. Das hilft auch nicht. Man schafft es aber immerhin, die Kosten stabil zu halten. Beim Marketing hat man weiter Geld ausgegeben. Dafür aber bei den Gemeinkosten gespart und R&D eingefroren auf Vorjahresniveau. Wobei im nächsten Quartal sollte es eigentlich schon deutlich besser werden. Kostendisziplin kriegen sie ganz gut hin. Problem ist aber auch, dass sie 365 Millionen Verlust machen auf rund einer Milliarde Umsatz. Das heißt, sie müssen auch wirklich mal langsam an Kosten arbeiten. Ihr Umsatz schrumpft. Sie haben zuletzt ihre Kosten vor einem Jahr noch um 40% gesteigert. Aber sie sind auf dem richtigen Weg, würde ich sagen, von den Kosten. Die sollten auch schneller fallen als der Umsatzfeld im nächsten Jahr. Dann könnte sich das Ergebnis leicht verbessern. Aber wie gesagt, im Moment minus 37% operative Marge. Aber auch Snap ist operativ, auch beim operativen Cashflow, deutlich positiv. Obwohl sie 365 Millionen verlieren nach Gap, machen sie 150 Millionen am operativen Cashflow. Differenz liegt unter anderem daran, dass man die Sharebase Compensation immer noch bei 315 Millionen liegt und damit bei 35% des Umsatzes, der operativen Ausgaben. Und ein paar Restrukturierungsausgaben sind sicherlich auch da drin. Die Nutzer wachsen auch bei Snap mit 2% weiterhin. 383 Millionen, im Vergleich zum Vorjahr waren es noch 332. Im Vergleich zum Vorjahr sind es sogar fast 20%, nicht ganz, eher so 17. Aber im Vergleich zum Vorquartal sind es 2% mehr. Da muss man mal schauen, ob sie irgendwann wieder davon profitieren können, wenn der Werbemarkt anzieht. Sie rechnen eher mit 5-10% weniger Umsatz als im Vorjahr für das Q2. Ich weiß nicht, ob sie noch mehr Kosten rausnehmen können. Im Moment sieht es schon relativ beherzt aus, was sie machen. Man sieht im Vergleich zum Q4 deutlich weniger Kosten. Im Moment ist man bei den Kosten auf dem Niveau des Vorjahres, also des Q1 des Vorjahres, aber deutlich unter Q4, also dem Dezember.
Und Pinterest?
Die schaffen es immerhin, vielleicht weil der E-Commerce wieder ein bisschen anzieht, mit 5% zu wachsen beim Umsatz, auch Werbeumsatz logischerweise bei Pinterest. Da ist das Ergebnis aber brutal negativ. Die Rohmarge sinkt von 75% auf 72%. Das ist nicht gut. Und die Kosten steigen um 56%. Da sind aber erhebliche Sondereffekte aus Restrukturierungsmaßnahmen drin. Also man muss so 120 Millionen Restrukturierungsmaßnahmen abziehen eigentlich. Danach bleibt, selbst nach Abzug, blieben aber noch 120 Millionen Verlust auf 600 Millionen Umsatz. Wenn man dann noch die Sharebase Compensation rausrechnet, ist man wieder bei einem positiven Cashflow, überraschenderweise. Artistierte E-Beta logischerweise sind auch positiv. Auch hier noch 4 Sharebase Compensation, 140 Millionen Sharebase Compensation, 120 Millionen Restrukturierungsausgaben. Das sind logischerweise Einmaleffekte. Aber wie gesagt, dementsprechend hoch ist dann der Gapverlust dieses Quartal. Lässt sich jetzt schlecht sagen. Im Moment wachsen die Kosten noch schneller als der Umsatz, egal wie man drauf schaut. Die bleiben, glaube ich, sehr abhängig vom Werbemarkt und E-Commerce insgesamt. Ansonsten die Nutzerzahlen ungefähr 7% über dem Vorjahr, 3% über dem Vorquartal, wachsen eigentlich ganz gut und auch günstig weiterhin. Gerade beim Marketing haben sie sehr gespart, glaube ich. Marketing wächst am wenigsten vergleichsweise. Liegt noch ein bisschen über dem Vorjahr, da gibt man relativ gesehen wenig aus.
Pinterest könnte jetzt eine Konkurrenz aus China bekommen. Wenn Lemonade, die neue ByteDance App, dort gut funktioniert, dann könnte Ihnen das Gleiche passieren wie einem Instagram oder einem anderen Player. Also, ich bin gespannt.
Das könnte sein. Pinterest ist vom Produkt her schon ein bisschen 30+, würde ich sagen, inzwischen. Überwiegend, ich glaube, 60% weibliche Nutzer, 40% männlich, aber gar nicht so jung. Sekunde, es kann ja kicken hier.
Und es ist vor allem eigentlich eine Desktop-App. Sie ist dann doch aus der Ära, in der man hauptsächlich was im Browser gemacht hat.
Ja, weiß ich immer nicht so. Mein Gefühl wäre, aber ich liege da oft falsch. Die Nutzung ist schon mehr mobile inzwischen, aber es ist 60% Mobile-Web-App, wissen wir nicht so richtig. Und was wollten wir eigentlich gucken? Ach so, das alte Profil, Demografie. Sieht schon noch sehr jung aus, hätte ich nicht gedacht. Also, SimilarWeb, glaubt, ist noch über die Hälfte unter 35.
Earnings sind durch. Haben wir noch News?
Ja, es gab ein paar Sachen, die man sich noch anschauen kann aus der Woche. Einerseits hat einer der deutschen Specs tatsächlich noch geschafft, ein Target zu finden und den D-Spec oder will den D-Spec vollziehen. Und zwar der 468-2-Spec von 468, dem Venture Capitalisten von Alex Kudlich, Ludwig Ernsthaler und Florian Leibold, haben jetzt Marlies Buhn, oder wollen Marlies Buhn von der Börse nehmen. Das ist damals fast zeitgleich mit HelloFresh, oder ein bisschen vorher HelloFresh, glaube ich, sogar gestartet von Fabian Siegel, mit Rocket Investment, glaube ich, auch ein Kochboxen-Versender, der dann irgendwann den Weg an die australische Börse gefunden hat und dort aber, glaube ich, nur noch 30 Millionen wert war. Bisschen auffällig sicherlich, dass sich vor kurzem noch 468 mit 20% daran beteiligt hat, also rund 6 Millionen des Kapitals übernommen hat. Und jetzt wiederum mit dem Spec-Vehikel, das die Firma von der Börse nehmen möchte, damit natürlich den Kurs anfallen kann.
Moment, aber das verstehe ich nicht. Also wurde ein Spec nicht gemacht, um Firmen an die Börse zu nehmen?
Ja, das ist auch mein Verständnis eigentlich. In diesem Fall ist es so, dass man, ich glaube, man bringt sie, will sie zurück, also der Spec ist ja in Deutschland, in Deutschland oder in Nesdak, weiß ich gar nicht, notiert und dann bringt sie zurück auf die nördliche Hemisphäre zumindest. Es ist sicherlich eher untypisch und es ist auch nicht ganz einfach, dann die Interessenskonflikte zwischen Spec-Investoren und 468-Fond-Investoren irgendwie aufzudröseln. Da gibt es sicherlich eine Überdeckung im Investorenkreis, aber vielleicht sind es auch nicht identisch die gleichen. Muss man mal gucken. Malispoon war natürlich mit 30 Millionen unheimlich günstig bewertet. Die Frage ist, wie gut, die kriegen jetzt neues Kapital sicherlich durch den Spec, je nachdem wie viel der Spec-Inhaber oder Investoren dann auch wandeln wollen. Mal gucken, vielleicht sieht man ja so ein bisschen, sie könnte notiert um die 10, also da kann man jetzt noch nicht draus ablesen, ob Leute es behalten wollen oder sogar super gut sind. Das war die eine News. Dann berichtet das Handelsblatt, dass Familienunternehmen unter dem Mantel der Maschinenraum GmbH verbinden sich mit Venture Capital. Also es wird versucht eine neue Plattform zu finden zwischen dem deutschen Mittelstand, insbesondere Familienunternehmen und renommierten VCs, unter anderem Capnemic Early Bird Headline, dem HTGF, La Familia, Lake Star, Project A & V Squared, die insgesamt 1.100 Startups vertreten, vielleicht übertrieben, aber Kontakt oder Anteilige-Ownership an rund 1.000 Startups haben. Macht das Sinn?
German Middle East oder was?
Wieso Middle East?
Ist das nicht das neue Silicon Valley?
Ja, das hat Werthers geschrieben. Irgendwann hat es überschrieben, das wäre jetzt hier das neue, das ist das Ganze gar nicht. Ich glaube initiiert wurde Maschinenraum tatsächlich auch von Fiesmann. Das fand ich ganz nett, irgendwo stand auch, achso genau, bei den VDI Nachrichten, also eigentlich dem Verband der deutschen Industrie, wird als Ziel dieser neuen Plattform angegeben, den Wirtschaftsstandort Deutschlands zukunftsfähiger zu machen. Woanders kann man lesen, dass es darum geht, diese Wachstumsunternehmen in Deutschland zu erhalten. Das ist natürlich insbesondere, achso hier, Max Fiesmann sagt, das ist jetzt auch von den VDI Nachrichten, es weht ein Wind der Veränderung durch Europa, der mittelständische Unternehmer vor neue Herausforderungen stellt. Wir bei Fiesmann haben erkannt, dass die Chancen, die daraus entstehen können, gewaltig sind. Anderswo sind es oftmals noch die Ängste, die überwiegen. Umso wichtiger ist deshalb, dass der Mittelstand, das Rückgrat der deutschen Wirtschaft diesen Wandel jetzt gestaltet. Nicht ängstlich, sondern mutig, nicht passiv, sondern aktiv, nicht alleine, sondern zusammen. Und genau dafür steht Maschinenraum, für deutsche Mut anstelle von deutscher Angst. Das ist insofern lustig, weil die Familie Fiesmann ihr Wärmepumpengeschäft gerade in die USA verkauft hat, angeblich aus Angst vor den chinesischen Konkurrenten, denen sie sich alleine nicht stellen könnten. Ich will jetzt keine tiefergehende Analyse dazu machen. Das kann man sich, kann man vielerlei Kommentare in allen möglichen Zeitschriften lesen. Also am Ende sieht es dann aber auf jeden Fall so aus, als wenn keine deutsche Firma von den neuen Klimagesetzen, Heizungsverbotsgesetz, zu profitieren scheint. Ich glaube, dass ich halt in eine Richtung auf jeden Fall für sinnvoll, also Zugang für Startups in Mittelstandsunternehmen zu schaffen, kann enorm helfen. Ob das für die Mittelstandsunternehmen, also die, je nach Medium, sagen die natürlich auch, dass sie sich da ganz viel Input für Digitalisierung und so versprechen. Naja, muss man mal gucken, aber irgendwas müssen sie auch bekommen. Ob das jetzt ein großes Motiv für Startups ist, den Mittelstand zu digitalisieren, weiß ich nicht. Aber ich glaube, es wäre besser, wenn man sozusagen neue Mittelstandsunternehmen baut in Deutschland. Genau, soviel dazu. Achso, dann hat, wo wir gerade bei lustigen Preisherzeugnissen sind, hat die, Kollegen kann man nicht sagen, aber die Journalisten Jonas Rest und Christina Curiasoglu, haben im Merchandemagazin geschrieben, dass jetzt das gnadenlose Endgame der Startup-Szene begonnen hat. Also in üblicher Manier der Berater-Bravo. Es geht quasi, also ein ganz spannender Artikel, viele schon gute Insights zu Vorgängen bei HelloFresh N26 und so weiter und so fort. Womit ich nicht 100% übereinstimme, ist, dass jetzt, wie heißt es hier, die kuschelige Startup-Welt ist zu Battle Royale mutiert. Ein gnadenloser Kampf, jeder gegen jeden. Das weiß ich nicht, woher sie das nehmen, weil eigentlich bestenfalls konkurriert man um Geld. In der Regel vielleicht um Investorengelden. Und was war noch, irgendwo stand noch so ein Abgesang auf Berlin. Also in Deutschland hat sich vor allem die Startup-Metropole Berlin zur Endup-Metropole gewandelt. Und in den anderen Technologie-Hochpunkten der Welt sieht es kaum besser aus. Bis Mitte April wurden, bis Mitte April, genau das jetzt, weltweit wurden 120.000 Tech-Jobs quasi aufgelöst. Da bin ich mir nicht sicher, ob das eine realistische Darstellung ist, ehrlich gesagt. Also in Verlagen der Schwerindustrie, allein bei Car-Start, wurden mehr Jobs vernichtet als in der gesamten Startup-Industrie in Deutschland gerade. Während netto so viele Jobs in Startups entstanden sind in den letzten fünf Jahren. Ich verstehe, dass man das hier alles ein bisschen, dass man ein bisschen Drama braucht und es immer wohlfeil ist, wenn man ein bisschen den Ex-Paper-Billionaires jetzt erklären kann, dass es jetzt natürlich ganz schwer wird und so weiter. Aber gerade in Deutschland sehen wir ja noch nicht so viele Entlassungen. Und im Vergleich zu den aufgebauten Jobs, ich glaube, da sind, wie gesagt, in vielen anderen Industriezweigen sieht es gerade deutlich düster aus, wo Zombie-Unternehmen sich jetzt auflösen. Die ganzen Handelspleiten haben wir gesehen. Wie gesagt, Car-Start allein mehrere tausend Leute, die ihren Job verloren werden. So schlimm steht es dann doch nicht. Und die Startup-Szene, und es ist ja auch total gesund, wenn man ein paar Startups, die vielleicht unter normalen Umständen auch gar nicht finanziert worden wären, verliert. Finde ich, kann auch das gesund sein. Trotzdem ein paar spannende Insights in dem Artikel, aber ich fand es jetzt wieder ein bisschen überzogen. Ach genau, und nach dem Bekanntwerden der Vorgänge bei dem Münchner Startup Fyn Auto, also da ging es um die mehrfache sexuelle Belästigung auf einer Weihnachtsfeier, die jetzt inzwischen 16 Monate her ist, konnte man sich endlich dazu durchringen, nachdem jetzt auch die Staatsanwaltschaft in München dem Anschein nach ermittelt, sich vom CEO zu trennen, was sicherlich der richtige Schritt wäre.
Wirklich? Also meine Frage da wäre, also wieso muss nur der CEO gehen? Also wieso nicht das komplette C-Level oder das Board? Ich habe immer verstanden, das Board hat den Job, den CEO zu feuern, bevor es zu spät ist. Und ja, der CEO hat den größten Abflug gemacht, klar, Punkt, aber alle anderen haben irgendwie 16 Monate nichts gemacht. Und vor allem in dem Kapital, hier steht ja sogar noch drin, das Leadership ist letztendlich zusammen mit dem Action-Team, also das war damals nach der Weihnachtsfeier, und unserem Board zu der Entscheidung gelangt, dass ich meine Rolle als CEO wieder zurück, oder dass ich wieder zurückkommen soll. So, der CEO hat wohl damals gesagt, er würde gehen, aber alle anderen Beteiligten meinten, bleib mal lieber, ist besser für die Firma, wenn du da bist. So, da finde ich, wenn nur der CEO jetzt geht, ist das eigentlich zu wenig.
Ja, sollen auch die Vormärscher bei den VCs gehen, oder wie weit möchtest du noch rausdehnen? Ich finde, man muss schon die Schwere der Tatbestände unterscheiden, ne? Also gehen muss jemand, der jetzt eventuell sich strafbar gemacht haben könnte, oder wo es Erstermittlungen gibt, und der sich relativ klar mutmaßlich Fehlverhalten hat.
Ja, aber ich finde, das Board muss auch ausgetauscht werden.
Und die haben vielleicht eine Fehleinschätzung getroffen, das zu lange zu decken, wobei es ja, wir können gerne über die Ernsthaftigkeit dieser Bestrebung reden, und natürlich sind die nicht weit genug gegangen, oder waren nicht ernsthaft genug, aber ich glaube schon, dass die dem Wissen gehandelt haben, oder in der Vermutung gehandelt haben, das Richtige zu tun. Und die jetzt deswegen rauszuschmeißen, finde ich, es ist ja nicht, dass sie die Tat gedeckt haben, sondern dass sie sie nicht ausreichend gelöst haben. Das ist nochmal ein Unterschied, glaube ich. Sie haben es ja nicht verdunkelt oder verschleiert. Sie haben als Firma die Entscheidung getroffen, das zu versuchen zu lösen mit diesem Action-Team und der versuchten Aufarbeitung, dass es gescheitert. Das heißt, sie haben einen Fehler gemacht, aber für Fehler muss man nicht gefeuert werden, finde ich.
Für mich hört sich das ...
Also für manche Fehler schon, aber das sind Fehler, für die man ... Du kannst es fordern, ich finde es auch eine valide Aussage, ich kann das auch nachvollziehen. Ich finde aber, dann hättest du den Fall, dass beide die gleiche Strafe hätten. Und ist das dann auch gerechtfertigt?
Naja, ich finde, das Board müsste sich schon ändern. Das Board hat eine Entscheidung getroffen vor 16 Monaten oder vor 14 Monaten oder wann auch immer, und es ist denen jetzt komplett um die Ohren geflogen. Und die Entscheidung damals wurde ja wahrscheinlich getroffen mit, die Firma wird nicht mehr so viel wert sein, wenn der CEO jetzt weg ist, weil der ist ja das Aushängeschild von der Firma. Und das ist ja jetzt komplett nach hinten losgegangen. Und deswegen finde ich da nur die Person, die sich da Fehlverhalten hat, irgendwie rauszuwerfen, fast zu wenig.
Also du willst die gesamte C-Riege?
Nein, die C-Riege jetzt nicht, aber das Board ist ja dafür zuständig.
Das Board repräsentiert ja die Eigner, du kannst da einen anderen Partner reinsetzen. Aber das wird sich wahrscheinlich nicht viel ändern.
Das ist eine Steindebatte.
Was ich noch, also dann wäre es nicht so traurig, hätte es eine gewisse Komik, dass noch im Oktober letzten Jahres, also das muss ja dann so acht Monate, ne, auch schon bis der zehnte Monat, also zehn Monate nach den Vorfällen gewesen sein, Fynn Auto sich entschieden hat, unter anderem den Frauenfußballclub Viktoria Berlin zu sponsoren. Vor dem Hintergrund natürlich auch ein bisschen instinktlos.
Hatten die eine Weihnachtsparty?
Vielleicht ist.
Hatten die eine Weihnachtsparty?
Ja, nicht in säkerlicher Zin. Das reicht glaube ich faktisch darüber zu berichten. Ja, aber das Board austauschen ist Quatsch. Ich will, also ich glaube schon, dass...
Aber wann wird denn das Board ausgetauscht?
Das Board vermutlich nicht ausreichend Kontrolle ausgeübt hat, zumindest sieht es von außen so aus, man weiß ja nicht, was da besprochen wurde. Es muss ja jemand die Rechte der Shareholder repräsentieren.
Ja, aber Board sollte halt im besten Fall nicht der beste Freund des CEOs sein, oder? So, also...
Wer sagt dir, dass das hier so gewesen ist?
Ne, aber ich finde, das ist doch die... Was ist die Aufgabe des Boards? Ich habe immer gedacht, es wäre die Aufgabe des Boards, den CEO unter Druck zu setzen und rauszuwerfen, wenn er nicht performt oder wenn irgendwas falsch läuft.
Wenn es nicht im Sinne der Shareholder ist.
Ja, und so was.
Und vielleicht andere Stakeholder. Aber vielleicht, sie haben sicherlich gedacht, dass es im Sinne... Sie vertreten ja ihre eigenen Shareholderinteressen und aus Sicht der Shareholder hat es sicherlich Sinn gemacht, zu schauen, ob sich die Wogen glätten und sich das alles in Wohlgefallen auflöst. I don't know. Man hätte natürlich irgendwie noch einen Ausschuss einsetzen können und mal selber schauen, wie sich die Situation in der Company eigentlich verbessert oder ob die Maßnahmen, die getroffen sind, als ausreichend wahrgenommen werden von der Belegschaft. Das hielte ich zum Beispiel für eine moderate Forderung und vielleicht auch zielführende Unternehmung. Dass du sagst, als Board möchten wir bitte mal mit ein paar Leuten reden und verstehen, wie es jetzt aus Sicht der Belegschaft weitergehen sollte. Auch weil es ja ein weiterer Stakeholder ist, der nicht unwichtig ist.
In diesem Sinne, habt ein schönes langes Wochenende. Wir hören uns Mittwoch. Bis dann. Peace.
Ciao, ciao.